— Abonnement: 50 Pfg. monatlich, Bringerlohn 10 Pfg. monatlich, durch die Poſt bez. inel. Poſtauf⸗ ſchlag M..90 pro Quartal. Badiſche Volkszeitung. Eyſchsint täglich, Fonn- und Feſttage ausgensmmen, Mannheimer Dolksblatt. Inſerate: der Stadt Mannheim und Umgebung. e Ginzel⸗Rummern 3 Pig. Doppel⸗RNummern 5 Pfg⸗ Nr. 257. Molitiſcher Anſtand. In der Arena des franzöſiſchen Parlamentarismus liegen die Vorkämpfer der politiſchen Ehrlichkeit mit den Anwälten der politiſchen Klugheit dermalen in hartem Strauße. Erſtere vindiziren es als unerläßliche Ehren⸗ pflicht derjenigen, denen vom Volke die Sorge für die Wohlfahrt der Republik anvertraut worden, ihren Mandatsurhebern hinſichtlich der Ordensaffaire und was damit zuſammenhängt, reinen Wein einzuſchenken, gleich⸗ viel, wer durch das Reſultat der Unterſuch⸗ ung in Mitleidenſchaft gezogen werde. Dieſem Verlangen wird von anderer Seite mit dem Einwande entgegengetreten, daß es vom Standpunkte der politiſchen Klugheit nicht zu rechtfertigen ſein würde, auf Hoße Anſchuldigungen hin, denen keinerlei Beweiſe zur Seite ſtänden, und die mehr, wenn nicht ausſchließlich, durch perſönliche Ränkeſucht als durch ſachliche Beweg⸗ gründe aufgeworfen ſeien, ein Verfahren einzuleiten, das als im Vorhinein gewiſſes Ergebniß unbedingt eine Schmälerung der Preſtiges der Republik mit ſich bringen werde, und zwar zu einer Zeit, wo die Republik mehr als je ihrer ganzen moraliſchen Widerſtandskraft hedürfe, um ſich gegen die Umtriebe ihrer inneren Feinde zu behaupten. Zwiſchen dieſen beiden, jeder mit dialektiſchem Geſchick und einem ungemeinen Aufwand von beſtechenden Argu⸗ menten vertretenen Standpunkten ſchwankt nun die öffentliche Meinung eben ſo rathlos als verſtimmt hin und her. Ohne Zweifel gibt es eine Mehrzahl ruhiger Staatsbürger, welche zwar den unſeligen Ordenshandel, noch mehr aber ſein Hinauszerren vor die Oeffentlichkeit, aus dem Grunde ihrer Seele verwünſchen und denen es am willkommenſten wäre, wenn der Spektakel je eher deſto beſſer aus der Welt geſchafft würde. Aber andererſeits kann auch nicht geleugnet werden, daß das Vorgefallene die Geduld und das Rechtsgefühl der öffentlichen Mei⸗ nung auf eine harte Probe ſtellt, und daß die Oppoſi⸗ tionsfanatiker, ihren Vortheil erkennend, nicht ruhen und raſten werden, bis ſie, unter dem Vorwand, die politiſche Moral zu rächen, eine heilloſe Verwirrung in den gou⸗ vernementalen Sphären angerichtet haben, oder durch eine mächtigere Willenskundgebung auf den Sand geſetzt ſind. Ein relativer Vortheil iſt es noch, daß die Ent⸗ ſcheidung des Streitfalls nicht zwiſchen heute und morgen zu erfolgen braucht, ſondern die maßgebenden und an der Ausgleichung der Schwierigkeit in erſter Linie intereſſirten Kreiſe etwa acht bis vierzehu Tage Zeit haben, ſich zu beſinnen, ſich Rechenſchaft über die Trag⸗ weite der an ſie herantretenden Entſcheidung abzulegen und darnach ihr Handeln zu bemeſſen. Wenn es un⸗ zweifelhaft erforderlich iſt, daß der Staat ſein und ſeiner Beamten, wie Offtziere moraliſches Preſtige intakt erhalte, ſo iſt es doch nicht minder dringend erforderlich, daß er Angriffe zurückweiſe, deren eigentliches Ziel nicht die Sanirung aufgedeckter Mißſtände, ſondern der Umſturz des Beſtehenden ift. Dieſen Geſichtspunkt werden die⸗ jenigen Parteien und Politiker Frankreichs nicht aus den Augen verlieren dürfen, welche nicht wollen, daß ſich aus der Ordensaffaire eine Kriſe von möglicherweiſe kata⸗ ſtrophenartigen Folgen entwickle. Ceuilleton. —Glücklicher Sturz im Theater. Görlitz, 30. Olt. Während der geſtrigen Vorſtellung im hieſigen Stadttheater fürzte ein Beſucher der Galerie kopfüber hinab, überſchlug ſich an der Bruſtlehne des zweiten Ranges, erhielt ſo wie⸗ der die Lage mit den Füßen nach unten und fiel ſo glüalich auf einen Seſſel des 1. Ranges, daß er ſich ſelbſt nur unbe⸗ deutende Verletzungen zuzog, um ſo größeren Schrecken aber der benachbarten Bame, die er hinabfallend leicht ſtreifte, einſagte. Das Publikum, welches aufangs ſehr aufgeregt war, berubigte ſich bald wieder, als der unfreiwillige Logen⸗ beſucher ſich auf ſeinen„Olymp“ zurückbegab⸗ — Daß die Wiſſenſchaft auch von Faſchendieben — lernen kaun, das hat jüngſt einer der berühmteſten Aerzte der Gegenwart, der Profeſſor Billroth in Wien, offen einge⸗ ftanden; dieſes Zugeſtändniß mit den begleitenden Thatſachen iſt ſo intereſſant, daß wir glauben unſeren Leſern hiervon Mitkheilung machen zu müſſen. Der renommirte Wiener Profeſſor hielt dieſer Tage in ſeiner Flinik wieder einen Vor⸗ trag über Gaſtrotomie(Magenſchnitt.) Bekanntlich handelt es ſich bei einer ſolchen Opergtion um die Entfernung verſchluck⸗ ter Gegenſtände aus dem Magen Eine ſolche Operation hätte — wie Billroth erklärte— an einem 12jährigen Knaben vor⸗ genommen werden müſſen, der beim Spielen ein zeh n Deka⸗Meſſinggewicht verſchluckt hatte„Ich dachte,“ ſagte„an den Magenſchnitt, da fiel mir aber ein anderes Verfahben ein, ein Verſahren, das ich vor den— eugliſchen Taſchendieben gelernt babe. Die engliſcher Taſchendieben pflegen nämlich, wenn ſie auf friſcher That er⸗ kappt werden, den geſtoglenen Gegenſtand, Ringe, Juweler ꝛe, kaſch zu verſchlucken, ſo daß bei eventueller Leibesviſitation bei ihnen nichts gefunden wird. Die eugliſche Polizei kennt zwar dieſen Gaunerkniff, es kann aber ſelbſtverſtändlich nich. angehen, daß an dem Verdächtigen, um ihn des Diebſtahl⸗ erweiſen zu können, der— Magenſchnitt vorgeno mmes Geleſenſte und werde. So bleibt der geſtohlene Gegenſtand in dem Magen des Diebes wohlverwahrt, und iſt er ſegt, daun wendet er ein ſehr einfaches Mittel an. um wieder in Freiheit ge-⸗ das Aleber dasgefinden desKronprinzen geht dem„B..“ von ſeinem Londoner Korreſpondenten das folgende Telegramm zu; In Beantwortung vielfacher An⸗ fragen, welche Dr. Mackenzie von verſchiedenen Aerzten aus allen Theilen Deutſchlands mit Bezug auf Mittheilungen von Details über das Halsleiden des deutſchen Kronprinzen erhielt, ſchrieb der genannte Arzt an Profeſſor Oertel in München und autoriſirte denſelben zur Publikation ſeines Schreibens: Dr. Mackenzies Brief enthält nicht mehr thatſächlich Neues, als die mir von Zeit zu Zeit mitge⸗ theilten und Ihnen gemeldeten Data und Erſcheinungen in dem Befinden des Kronprinzen ſeit der erſten Konſul⸗ tation in Berlin, der darauf folgenden Ausſcheidung der Wucherung und dem Gutachten Profeſſor Virchows. Dr. Mackenzie reſumirt, daß angeſichts der bisher vollſtändig bewährten Richtigkeit von Virchows Analyſe, auch jetzt nicht der geringſte Zweifel an der Gutartigkeit der Wucherung be⸗ ſteht; daß jedoch ein abſolutes, endgiltiges Urtheil erſt 6 Mongate nach der letzten Kauteriſirung gefällt werden könne. Wenn, wie der bisherige Fortſchritt mit vollem Grunde er⸗ warten läßt, bis zum Januar keine Neigung zum Entſtehen einer neuen Wucherung ſich zeigt, dann glaubt Dr. Mackenzie ſchon heute erklären zu können, daß nichts der Rück⸗ kehr des Kronprinzen nach Deutſchland im Wege ſtehen werde. Dr. Mackenzie wünſcht auch die Deutſchland von mancher Seite aufgeſtellte Behauptung zu dementiren, daß er gegen die Zuziehung eines deutſchen Spezialiſten in die unmittelbare, permanente Umgebung der Kronprinzen ſei oder ſich jemals hierüber in dieſem Sinne ausgeſprochen habe. O Unſer handelspolitiſche⸗ Ver⸗ hältniß zu Geſterreich. In Oeſterreich ſind nunmehr die geſetzgeberiſchen Vor⸗ bereitungen für eine proviſoriſche Verlängerung des am 31. Dezember ds. Is. ablaufenden deutſch⸗öſterreichiſchen Handelsvertrags auf ein halbes Jahr getroffen. Die öſter⸗ reichiſche Regierung iſt mit der Vollmacht ausgerüſtet, mit Deutſchland ein entſprechendes Abkommen zu vereinbaren, welches einen angemeſſenen Zeitraum für die Verhandlungen über einen neuen Vertrag ſchaffen ſoll, ohne daß durch den Ablauf des beſtehenden Vertrages ein vertragsloſer Zu⸗ ſtand die Handelsbeziehungen zwiſchen beiden Ländern ſchä⸗ digt. Der deutſche Reichstag wird fich, wenn man nach früheren Vorgängen ſchließen darf, mit dieſer Angelegenheit in etwas anderer Form zu beſchäftigen haben. Die deutſche Regierung hat allerdings bisher überwiegend in provi⸗ ſoriſche Verlängerungen beſtehender Verträge gewilligt, ohne daß dafür die Genehmigung des Reichstags eingeholt wor⸗ den wäre; aber dies iſt do faſt immer nur in den Fällen geſchehen, in welchen der Vertrag ſelbſt eine Verlängerungs⸗ Clauſel enthielt, nach der, falls von keiner Seite innerhälb einer beſtimmten Friſt eine Kündigung ausgeſprochen war, die Gültigkeir des Vertrages ohne Weiteres ſich auf ein weiteres Jahr oder noch einen längeren Zeitraum aus⸗ dehnte. Auf dieſer Grundlage haben in den Jahren 1877 bis 1881 mehrfach Verlängerungen der Verträge mit Oeſterreich⸗Ungarn und mit Italien ſtattgefunden. War dagegen in dem Vertrage ſelbſt ein beſtimmter Endtermin ſo iſt auch für das Abkommen über die proviſoriſche Ver⸗ längerung die Genehmigung des Reichstags eingeholt worden, mit einer Ausnahme. Als nämlich der nur auf ein Jahr abgeſchloſſene deutſch⸗öſterreichiſche Vertrag vom 16. Decem⸗ ber 1878 zu Ende ging, vereinbarte die Reichsregierung ſelb⸗ ſtän dig mit Oeſterreich⸗Ungarn eine Verlängerung über den Geſtohlene auch verwerthen zu können. Er beginnt eine ſo⸗ genannte Kartoffelkur, vertilgt mehrere Tage hindurch große Quantitäten Kartoffeln, und ſiehe da, der Erfolg bleibt nicht aus. Statt der Gaſtrotomie habe ich nun an meinem kleinem Patſenten das Verfahren der engliſchen Taſchendiebe mit Erfolg angewendet. Hier iſt das zehn Deka⸗Gewicht, das der Vater des Knaben ſeinem Fami⸗ lienſchatze einverleiben wollte das ich mir aber zur Demon⸗ ſtration für meine Hörer ausbat.„Ich habe von Manchem etwas gelernt,“ ſo ſchloß Billroth ſeinen intereſſanten Vor⸗ trag,„aber daß ich von Taſchendieben etwas lernen würde, daran hätte ich wahrlich nie gedacht.“ 5 — Ein neuer Götz von Berlichingen. Eine eigen⸗ thümliche Berühmtheit beſitzt der Ort Godesberg(bei Köln), nämlich einen Schloſſer, der die fehlende linke Hand durch eine eiſerne erſetzt hat. Dieſer Ritter mit der eiſernen Hand machte in unliebſamer Weiſe von ſich reden, da er häufig mit ſeiner eiſernen Fauſt dreinſchlug und, wo er traf, ſchwerk Verletzungen anrichtete. Nachdem verſchiedentliche Beſtraf⸗ ungen nichts gefruchtet haben, iſt er nunmehr wegen ſchwerer Mißhandlung in der letzten Strafkammerſitzung zu Bonn zu zwei Jahren Gefängniß verurtheilt worden; auch wurde die Einziehung ſeiner eiſernen Hand angeordnet, die ein„Fauſt⸗ pfand“ in der verwegenſten Bedeutung des Wortes repräſentirt. — Aus dem intimen Leben des Kaiſers ſind ſchon viele hübſche Züge bekannt geworden, welche die außer⸗ ordentliche Sparſamkeit des greiſen Monarchen bekunden. Einen neuen Beitrag hierzu liefert ein Wiener Blatt, wel⸗ chem man aus Berlin ſchreibt: An dem erſten Tage, an welchem das Thermometer unter fünf Grad Wärme ſank, legte der Kammerdiener des deutſchen Kaiſers ſeinem Herrn jenen warmen Uniform⸗Mantel hin, den der Kaiſer ſchon ſeit vielen Jahren benützt. Der greiſe Monarch trat, als er den Rock angelegt hatte, zum Spiegel, betrachtete ſich da ein⸗ gehend und meinte endlich„Ich glaube, man ſollte die Auf⸗ ſchläge erneuern, ſie ſehen ſchon recht verſchoſſen aus.“ Dieſe Kritik überraſchte den Kammerdiener umſomehr, als der Kaiſer äußerſt ſchwer zu bewegen iſt, ein Stück, das ihm zürch langen Gebrauch bequem und gewohnt worden, ändern laſſen, oder gar abzulegen, und ſo machte der Diener die verbreitele Jeitung in Maunhrim und Amgebung. Dienſtag, 1. November 1887. 31. December 1879 hinaus auf ein halbes Jahr. Sie he⸗ ſchränkte jedoch dieſes Abkommen auf eine, wie ſie es nannte, Adminiſtrativ⸗Convention, welche nur diejenigen Beſtimmun⸗ gen des alten Vertrages enthielt, zu deren fortgeſetzter Aus⸗ führung, namentlich für einen beſchränkten Zeitraum, ſie die Zuſtimmung der geſetzgebenden Faktoren des deutſchen Reiches nicht für erforderlich erachtete Gegen dieſes Vorgehen er⸗ hob ſich indeſſen aus der Mitte des Reichstags lebhafter Widerſpruch, und ein Antrag Laskers, der von hervorragen⸗ den Mitgliedern verſchiedener Fraktionen unterſtüst war, bezweckte, durch Reichstagsbeſchluß die Regierung auch zur Vorlage dieſer Adminiſtrativ⸗Convention auf⸗ zufordern. Inzwiſchen war eine weitere Verlänger⸗ ung des alten Vertrages nothwendig geworden; die Reichs⸗ regierung vereinbarte mit Oeſterreich eine ſolche auf ein ganzes Jahr und legte die hierüber getroffene Uebereinkunft dem Reichstage ſofort zur Genehmigung vor. In der bei⸗ gegebenen Denkſchriſt vom 12. April 1880 hielt die Reichs⸗ regierung ihre Berechtigung zum ſelbſtſtändigen Abſchluß der erſten Convention nach wie vor aufrecht, verzichtete aber darauf, die neue, mit der erſten vollſtändig gleichlautende Convention auf eigene Hand durchzuführen. Sie betonte dabei vor Allem, daß ſie„weit entfernt ſei auf einem Ge⸗ biete, auf welchem jede dauernde Entwicklung ohne volle Ueberſtimmung der geſetzgebenden Factoren undenkbar ſei, über die genaue Grenzlinie ihrer verfuſſungsmäßigen Befug⸗ niſſe mit dieſen Factoren principiell Meinungsverſchiedenhei⸗ ten zu discutiren,“ und daß ſie durch die Vorlage der neuen Convention der im Reichstage geäußerten Auffaſſung entgegen kommen wolle, Durch dieſes Entgegenkommen wurde damals der im Entſtehen begriffene Conflick ſofort beſeitigt. Wenn die gleiche verſöhnliche Anſchauung auch heute noch bei der Reichs⸗ regierung vorherrſcht, wird demnach auch ein Abkommen über die proviſoriſche Verlängerung des gegenwärtigen Vertrages dem Reichstage zur Genehmigung vorgelegt werden müſſen da dieſer Vertrag nur bis zum 31. Dezember d. J. abgeſchloſſen iſt und eine Verlängerungs⸗Clauſel nicht enthält. Abweichend von der jetzt in Oeſterreich gewählten Form hat allerdings die Reichsregierung beim deutſchen Reſchstage nicht erſt die Ermichtigung zu einer proviſoriſchen Verlängerung nachge⸗ ſucht, ſondern eine Verlängerungs⸗Convention ſelbſt verein⸗ bart und alsdann dieſe zur Genehmigung vorgelegt, Da der Ablauf des Vertrages erſt nach neun Wochen eintreten würde und gerade in dieſer Periode der Reichstag längere Zeit verſammelt ſein ſoll, würde dieſelbe Praxis auch diesmal wohl ohne Schwierigkeit eingeſchlagen werden können. Hoffentlich bringen die Debatten im Reichstage über dieſe Frage auch zum klaren Ausdruck, in welcher Richtung die Verhandlungen über einen neuen definitiven Handelsvertrag geleitet werden müſſen, wenn ſie den gewichtigen Intereſten der gerade hier betheiligten Gewerbthätigkeit wahrhaft ent⸗ ſprechen ſollen. A Bur Einberufung des Reichstags. Wenn wirklich, wie es heißt, der Reichstag um den 20. November herum einberufen werden ſoll, ſo wäre es nachgerade Zeit, daß die betreffende amtliche Bekannt⸗ machung erſchiene Wir haben wiederholt darauf hinge⸗ wieſen, daß die Reichstagseinberufung vor Neu⸗ jahr den in weiteſten Abgeordnetenkreiſen herrſchenden Münſchen nicht entſpricht. Auf alle Jälle aber iſt der Wunſch gerechtfertigt, frühzeitig über die beſchloffene Dispoſitionen unterrichtet zu werden, damit man ſeine Ein⸗ richtungen darnach treffen kann. Allgemeiner Annahme zu⸗ felße iſt über den Termin der Seſſionsöffnung läugſt Be⸗ ſchluß gefaßt, und es iſt nicht einzuſehen, warum man die Mittheilung hiervon ſolang hinausſchiebt. Die Arbeitsloſen in London. Die Arbeitsloſen bielten am Samſtag wieder eine Ver⸗ ſammlung, die ungewöhnlich zahlreiche Theilnehmer hatte— Es waren etwa 4000 Perſonen auf dem Platze, Nachdem die rothe Fahne auf der Nelſonſäule ausgeſteckt worden, ſprach zuerſt der Schneider Allmann, welcher vorſchlug, daß Bemerkung, es wäre wohl angezeigt, einen neuen Mantel anfertigen zu laſſen.„Was fällt Dir ein“, ſagte der Kaiſer, der muß noch aushalten, ich habe nachgeforſcht, ich krage ihn noch nicht einmal ſo lange, als ein guter Recrutenmantel im Heere dienen muß.“ — Wiebper eine mythiſche Verklärung weniger⸗ Durch die„Geſchichte des Erzherzogs Ferdinaud“ von Pro⸗ feſſor Hirn, welche kürzlich erſchienen iſt, büßt die Liebes⸗ geſchichte, deren Heldin Philippine Welſer iſt, viel ein von dem romantiſchen Schimmer, der ſie bisher umgeden. Fer⸗ dinand war kein idealer Jüngling, wie das ärztliche Fon⸗ cilium des Dr. Renatus Braſſavolas beſtätigt; als Statt⸗ halter in Böhmen hatte er eine unehelſche Tochter, Veronika, zur Zeit, wo man ihn für die Welſerin ſchwärmen läßt. Dieſe lernte er nach Hirn erſt 1556 in Böhmen bei ihren Verwandten kennen und heirathete ſie 1557, als ſie bereitt dreißig Jahre alt war. Die Verſöhnung mit dem Kaiſer⸗ lichen Vater erfolgte auch nicht ſo, wie ſie Lieder und Bil⸗ der darſtellen, ſondern auf ganz gewöhnlichem Wege durch Vermittler. Wohl aber war Philippine eine herrliche, eple Fbone darin ſtimmen die Urkunden mit der Sage des Volles überein. — Alte Haudſchriften. Im britiſchen Muſeum ſind zur Zeit eine Anzahl der älteſten bibliſchen Handſchriften ausgeſtellt. Beſonders erwähnenswerth iſt unter denſelben der„Coder Alexandrinus“, aus dem L. Jahrhundert mit griechiſchen Unicalbuchſtaben auf ſehr dünnem Pergament geſchrieben. Dieſes Manuſeript wurde dem König Karl(. von Cyrill, dem Patriarchen von Konſtantinopel geſcheukt, In demſelben befindet ſich auch die von dem Digconns im Jahre 755 der ſeleueidiſchen Aera, dem Jahre 464 der chriſt⸗ lichen Zeitrechnuna in Armid niedergeſchriebene ſyriſchs Ueberſetzung der Geneſis und des Exodus. Man hält dieſes Manuſeript für das älteſte, welches ganze Bücher der heil. Schrift Ein 6 11 — Ein Papageibiß und ſeine Jolgen Berlin. 30. Oktoher. Durch den Biß eines Papageis hat eine Dame einen Finger eingebüßt Die aaäbrige Frau G. in der Hagelsbergerſtraße fütterte vor Furzem einen ihr ſeit Jahren gehörigen Papagei, Das Tbier muß wohl durch Seeanzetger⸗ 42 Deggenhen nung von fünf unbeſchäftigten Arbeitern dem Vor⸗ hauptſtädtiſchen Bautenamles ihre Aufwartung olle, um ihn zu erſuchen, Nothbauten in Angriff Der Vorſchlag fand allgemeine Billigung. So⸗ zten eine aus Herren und Damen beſtehende De⸗ der St. Mathiasgilde. Mehrere Mitglieder der⸗ en Anſprachen an die Arbeitsloſen worin ſie die⸗ „Fortſetzung ihrer Agitation ermunterten die Biſchöfe und den Clerus zu Felde zogen, denen ſie iltigkeit gegen das Loos der Armen, zum Vorwurf Sodann wurden' Reſolutionen angenommen zu einer beſſeren Vertheilung des durch erzeugten Reichthums und der Inangriff⸗ fentlicher Bauten Seitens der Lokalbehörden zur rung der Armuth. Inzwiſchen hatte ſich die Fünfer⸗ n nach dem hauptſtädtiſchen Bautenamt begeben, 90 ſte ſofort Zulaß erhielt. Allmann, der Wortführer, hielt e lange Anſprache an den Vorſitzenden, Lord Maghera⸗ rne, in welcher er ſagte, es wäre die Pflicht des Bauten⸗ „auf den ihm gehörigen Bauſtellen in London Ar⸗ ohnungen zu errichten und auch den Bau eines ſüdlichen Themfeufer in Angriff zu nehmen. Zur ng dieſer Bauten ſollten ausſchließlich die jetzt un⸗ Arbeiter verwendet und ihnen der⸗ bezahlt werden, den die Gewerkvereins⸗ empfangen. Die unbeſchäftigten Arbeiter nicht Inſaſſen der Armenhäuſer werden, wo ſie wie behandelt würden. Sie wollten keine Almoſen, heit, und zu dieſem Behufe ſollte das Bauamt bauten anordnen und für die gethane Arbeit ver⸗ Löhne zahlen. Der Vorſitzende erwiderte, er em⸗ ie lebhafteſte Theilnahme für die auf Trafalgar nare verſammelten Arbeitsloſen und die Antwort auf ihr um Arbeit würde heute(Montag) erfolgen. Er for Deputation auf, ſich zu entfernen. Dieſelbe ſchien nicht dazu geneigt zu ſein. Ein Mitglied ſchlug mit ſelbe hn mitgl wollt iſt auf den Tiſch und rief mit erhobener Stimme, die itsloſſen wollen nicht verhungern; wenn Bautenamt nicht Arbeit für ſie finde, würden ſie zu Tauſenden wiederkommen und das Bautenamt zwingen, ſeine Pflicht zu thun. Die Deputation wurde hierauf von dem Portier aus dem Zimmer geführt, während dem die heftigeren Mitglieder Drohungen ausſtießen. Nach Trafal⸗ gar Sguare zurückgekehrt, erſtattete die Deputation Bericht über das Ergebniß ihrer Miſſion. Allman erklärte:„Es iſt uns eine Antwort für nächſten Montag verſprochen wor⸗ den. Wenn wir ſie nicht erhalten, werde ich die Arbeisloſen einlaben, ſich in Maſſen nach Spring⸗gardens(dem Sitz des Bautenamtes) zu begeben und die Antwort zu verlangen Dann exfolgte ein Umzug der Demonſtranten nach der City And zurück, worauf die Verſammlung mit den üblichen drei Hurrahs auf die ſoziale Revolution geſchloſfen wuürde und die Volksmenge friedlich auseinanderging. Deutſches Reich. Berlin, 30. Okt. Der Kaiſer hat in der ver⸗ gangenen Nacht mit geringer Unterbrechung gut geſchlafen. Geſtern Abend hatte der Kaiſer den Prinzen Wilhelm empfangen und ſich um 9 Uhr zur Ruhe begeben. Trankxreich. Paris, 29. Okt. Die„Agence Havas“ beſtätigt, daß der Präſident Grevy keine Einwendungen gegen die Einleitung der Unterſuchung in der Ordensangelegen⸗ heit erhebe und werde daher das Miniſterium den Antrag nicht bekämpfen, ſondern bei der Berathung der Kammer über denſelben lediglich Vorbehalte machen in Betreff des Ganges der Unterſuchung, ſowie ihrer Ausdehnung, der ihr zu gebenden Tragweite, und endlich in Betreff einer Verwirrung in den Kompetenzen, welche vermieden werden müßte. Paris, 30. Okt. Das geſtern Abend in Umlauf geſetzte Gerücht, daß der Präſident Grevy einen Ohn⸗ machtsanfall gehabt habe, wird formell dementirt.— Eine Verſammlung der Bureaux der Gruppe der Linken und vielleicht auch eine Verſammlung aller republika⸗ niſchen Deputirten werden ſich vorausſichtlich am nächſten Donnerſtag mit der Prüfung der Frage betreffend die Unterſuchung der Ordensangelegenheit beſchäftigen. Madrid, 29. Okt. Nachdem durch Dekret vom 27. d. M. angeordnet war, daß die Einf uhr aus⸗ ländiſchen Alkohols nur bei Zollämtern erſter Klaſſe ſtattfinden darf, wird durch einen in der heutigen amtlichen„Gaceta“ enthaltenen königlichen Erlaß verfügt, daß, ſobald das Dekret vom 27. d. M. zur Ausführung gebracht ſein wird, der Erlaß vom 30. September d.., betreffend die für deutſchen Alkohol erforderlichen Bonifi⸗ kationsatteſte aufgehoben wird. einte unabſichtliche Berührung geärgert oder erſchreckt worden ſein, denn plötzlich biß es, ganz gegen ſeine Gewohnheit zu und ſeinerf Pflegerin derartig in den Finger, daß dieſe in Folge des heftigen Schmerzes ohnmächtig wurde. Trotz aller Vorſichtsmaßregeln trat bald eine Blutvergiftung hinzu und durch Amputation des Fingers konnte einer Lebensgefahr vorgebeugt werden. — Mordverſuch aun einem Gendarmen Aus Mün⸗ Sen, 30. Okt. wird gemeldet: Als heute Morgens der Gendarm Joſeph Barth der dritten Brigade in dem Frem⸗ denzimmer eines Wirthshauſes an der Sendlingerſtraße einen ihm verdächtig vorkommenden Fremden kontrolirte und die Vorzeigung der Legitimgtion verlangte, gab der bezeichnete Fremde plötzlich einen Revolverſchuß auf den Gendarmen ab und traf ihn in das linke Kiefer, gleichzeitig packte er den berwundeten Gendarmen an und ſuchte ihm den Säßel zu entreißen Eine weitere im Fremdenzimmer anweſend ge⸗ weſene Mannsperſon hatte ſich inzwiſchen geflüchte! Dem Gendarmen gelang es nach nahezu viertelſtündigem Ringen den bezeichntten Fremden, welcher ſich als der ſteckbrieflich verfolgte Poſtbote Georg Aſchl von Traunſtein bezw Ham⸗ meran entpuppte, feſtzunehmen und mit Hilfe des ſpäter er⸗ ſchienenen Hausknechtes der Wirthſchaft und eines von der Sendlingerthorwache herbeigekommenen zweiten Gendarmen — Polizeidtrektion zu verbringen. Die Schwere der Ver⸗ 350 läßt ſich, da die Kugel noch ſteckt, 3. Z. nicht beſtimmen. — Das Noen pius ultra des Schrecklichen bildet die Erfindung eines Amerikaners, Namens Miner. Derſelbe hat nämlich die Zahl der muſikaliſchen Marterwerkzeuge durch einen Muſikwagen vermehrt, welcher den Vankee Dogdle und verſchiedene ſonſtige Gaſſenhauer ſpielt, ſobald ſich in Bewegung ſetzt. Das Schlimmſte an dem Wagen A, daß das Mufikwerk ſich nicht abſtellen läßt. Nur der Stillſtand des Gefährtes macht der Qual ein Ende. — Ein unparteiiſcher Schwiegerſohn. Hanau, 30. Oktober. In einer hieſigen Kommiſſion, die ihren Glau⸗ beusgenoffen nach Pflicht und Gewiſſen die Provinziallaſten aufzubürden hat, kam es dieſer Tage zu einer heiteren Seene: 2 Mitglied ſpricht eifriaſt für die Steuererhöhung einer Itatien. Rom, 30. Okt. Von dem vom Parlament be⸗ willigten afrikaniſchen 20 Millionen⸗Kredit ſind nuumehr 19 Millionen behoben, ſo daß der Kredit auf 1 Million reduzirt iſt.— Der Kriegsminiſter hielt heute, lt.„Fr. Ztg.“, Revue über ein afrikaniſches Freiwilligen⸗ korps ab, das von der Menge beifällig begruͤßt wurde. Türkei. Konſtantinopel, 30. Okt. Crispi's Rede, worin geſagt wird, daß er im Intereſſe der Unabhängig⸗ keit der Balkanſtaaten arbeiten werde, erweckt hier die Ueberzeugung, daß die ruſſiſchen Vorſchläge die Zuſtimmung der Mächte keinenfalls erlauzen werden, weshalb die Pforte mit der Abſendung des Circulars neuerdings zögert. Rußland bemüht ſich nun aber wohl vergebens, den Sultan zu einer an das bulgariſche Volk zu richtenden, die Ungeſetzlichkeit der Wahl Ferdinands betonenden Proklamation nach dem Muſter der wegen Arabi Paſcha erlaſſenen, zu beſtimmen. — Militärdienſtnachrichten. 1. Badiſches Feld⸗Artillerie Regiment Nr. 14: v. Kietzell, Major und Abtheilungskommandeur, unter Verleihung des Charakters als Oberſtlieutenant, der Ab⸗ ſchied mit der geſetzlichen Penſion und der Erlaubniß zum Tragen ſeiner bisherigen Uniform mit den für Verabſchiedete vorgeſchriebenen Abzeichen bewilligt. Irhr. v. Werthern, Major im 1. Weſtfäliſchen Jeld⸗ Artillerie⸗Regiment N. 7, als Abtheilungskommandeur in obiges Regiment verſetzt. FIrhr d. Beaulieu⸗Marconay, Unteroffizier, zum Portepeefähnrich befördert. Müller, Vizefeldwebel vom 2. Bataillon(Heidelberg) 2. Badiſchen Landwehr⸗Regiments Nr. 110— und Benckiſer, Vizewachtmeiſter vom 1. Bataillon(Donau⸗ eſchingen) 6. Bad. Landwehr Regiments Nr. 114— zu e der Reſerve obigen Regiments be⸗ rdert. 2. Badiſches Feld⸗Artillerie⸗Regiment Nr. 30: Weichel, Unterofftzier, zum Portepeefähnrich betördert. 1. Badiſches Leib Grenadier⸗Regiment Nr. 109: b. Hake, Secondelieutenant der Reſeve, der Abſchied bewilligt behufs Uebertritt in ſächſiſche Militärdienſte. 4. Badiſches Infanterie⸗Regiment Prinz Wilhelm Nr. 112: Geiſt, Vicefeldwebel vom Reſerve⸗Landwehr⸗Regiment (Köln) Nr. 40, zum Sccondelieutenant der Reſerve obigen Regiments befördert. 5. Badiſches Infanterie⸗Regiment Nr. 113: ͤ Reimer, Vicefeldwebel vom 1. Bataillon(Branden 99— a. 55 7. Brandenburgiſchen Landwehr⸗Regiments Nr. — un Noelle, Vicefeldwebel vom 2. Bataillon(Paderborn) 6. Weſtfäliſchen Landwehr⸗Regiments Nr. 55— zu Seconde⸗ lieutenants der Reſerve obigen Regiments befördert. 3. Badiſches Dragoner⸗Regiment Prinz Karl Nr. Frhr. v. Bodman, Vicewachtmeiſter der Reſerve im Bezirk des Reſerve⸗Landwehr⸗Bataillons(Frankfurt a..) Nr. 80, zum Seccondelieutenant der Reſerve obigen Regi⸗ ments befördert. Ferner wurde beſtimmt: 2. Badiſches Grenadier⸗Regiment Kaiſer Wilhelm Nr. 110: Keller, Hauptmann und Kompagniechef, unter Beförde⸗ rung zum überzähligen Major, dem Regiment aggregirt. Katz, Hauptmann und Kompagniechef, unter Beförde⸗ rung zum überzähligen Major, als aggregirt zum 4. Magde⸗ burgiſchen Infanterie⸗Regiment Nr. 67— 8 v. Tilly, Hauptmann à la suite des 3. Oſtpreußiſchen Grenadier⸗Regiments Nr. 4, unter Entbindung von dem Kommando als Adjutant bei der 43. Infanterie⸗Brigade, als Kompagniechef in obiges Regiment— verſetzt. Marcard, Premierlieutenant, zum Hauptmann und Kompagniechef— Bachelin, Secondelieutenant, zum Premierlieutenant — befördert. 4. Badiſches Infanterie⸗Regiment Prinz Wilhelm Nr. 112: Bender, Hauptmann und Kompagniechef, unter Be⸗ förderung zum überzähligen Major, als aggregirt zum Niederrheiniſchen Füſilier⸗Regiment Nr. 39— Kolewe, Hauptmann und Kompagniechef vom 5. Oſt⸗ Infanterie⸗Regiment Nr. 41, in obiges Regiment — verſetzt. Aus Stadt und Land. * Maunheim, 31. Oktbr. 1887. *Aufhebung der Stallſperre. Das Großh. Bezirks⸗ amt gibt bekannt: Unter Bezugnahme auf unſere Bekannt⸗ machung vom 10. d. Mts. bringen wir biemit zur öffent⸗ lichen Kenntniß, daß der Milzbrand im Stalle des Jakob Löſch III. in Ladenburg erloſchen iſt und die Stallſperre deshalb wieder aufgehoben wurde. Wittwe, die nach ſeiner Ueberzeugung weit mehr zahlen könne, als ihr von der Kommiſſion zugemeſſen ſei und ſchließt mit den bedeutungsvollen Worten:„Sie iſt zwar meine Schwiegermutter, aber das iſt ganz einerlei.“ Die ſtürmiſche Heiterkeit, die ſich ob dieſer Schlußworte entfeffelte, ließ keinen Zweifel darüber, daß alle Anweſenden von den freundſchaftlichen Gefühlen des Herrn Schwiegerſohnes gegen leine Schwiegermama vollauf überzeugt waren —Neueſtes aus Kalau. Die Börſe hat ſich über den Leipziger Krach bereits hinweggeſetzt und fängt bereits an, das„Ereigniß“, das ſie bisher beklagt hat, zu be⸗ kalauern. Nachſtehend ein Pröbchen davon: .: Kennen Sie den Direktor der Leipziger Diskonto⸗ Geſellſchaft? .: Nein. Und Sie? .: Nur„flüchtig“. 5 — Für die Lehrer. Die Berliner ſtädtiſchen Behör⸗ den haben dem Verein deutſcher Lehrer in England eine ein⸗ malige Gabe von 1000 Mark bewilligt. Theater, Kunſtu. Wiſſenſchaft. Gr. bad. Hof⸗ und National⸗Theater in Maunheim. Sonntag, 30. Okt. *Götz von Berlichingen von Goethe. Mit allen Vorzügen, die wir gerühmt, mit allen Fehlern und Schwächen, die wir gerügt haben, fand die Wiederholung des Götz von Berlichingen vor einem ſehr gut beſuchten Hauſe und einem überaus dankbaren Publikum ſtatt. Was bei der erſten Aufführung einen ungetrübten Genuß nicht aufkommen ließ, machte ſich auch geſtern wieder ſtörend bemerkbar. Unſere unfehlbaren Oberprieſter Thaljens hatten in der Zwiſchenzeit nichts geändert, als das Feſtkleid des Knappen Franz, der anſtatt des verſchoſſenen rothen Hemdes mit einem abgeblaßten blauen bekleidet war; einige wenige Worte in Weißlingens Sterbeſzene ſind entweder mit oder ohne Ab⸗ ſicht gekürzt worden, im Uebrigen aber wirkte die fünfſtün⸗ dige Dauer der Vorſtellung trotz der Fätterungspauſe erlähmend Giftige Gaſe in den Kellern Es if deen daß vom Moſte während ſeiner Gährungszeſt ein er⸗ ſtickendes Gas ausſtrömt, welches ſchon Manchen, der unvorſichtig die Kellerräume betrat, einer großen Gefahr ausſetzte. Den Erſtickungstodt hätte diefer Tage beinahe ein junges Mädchen in Hochfelden gefunden, welches in einem Keller Wein holen wollte, in welchem mehrere mit Moſt an⸗ gefüllte Fäſſer lagen. Es gelang ihm zwar, die Flaſche zu füllen, konnte aber nicht mehr die Treppe hin⸗ aufſteigen. Auf ihren ſchwachen Hülferuf eilte deſſen Mutter raſch herbei und fand die halb Ohnmächtige auf der Kellertreppe, mühſam nach Athem ringend. Es gelang ihr noch rechtzeitig, ihre Tochter in die reine Luft zu führen, wo die Lebensgeiſter bald wieder zurückkehrten. Man ſollte ſich darum nie der Mühe entziehen, in dieſer Zeit immer ein brennendes Licht in den Keller mitzu⸗ nehmen, denn ſo lange die Flamme noch ungetrübt flackert, iſt auch in dem unterirdiſchen Raum die nöthige Sauerſtoffluft zum Alhmen vorhanden. *Reſtauraut zum Weinberg. Im Nachtrage 19 unſerem Berichte über die innere Einrichtung beſagten Re⸗ ſtaurants bringen wir weiteres zur Kenntniß des verehrlichen Publikums, daß die Hr. Hoffmann und Söhne den Bau herſtellten, Hr. Zimmermeiſter Alespach ſämmtliche Zim⸗ merarbeit, 3 Stockwerke Schreinerarbeit und die geſammte Glgſerarbeit bis auf den I. Stock mit Entreſole, Schreiner⸗ meiſter Fried den Entreſole und I. Stock gefertigt, Schloſſer Walther und Längle ſämmtliche Schloſſerarbeiten, Tüncher⸗ meiſter Böttner und Schmitt die Tüncherarbeit im Bau vollendeten. Matinée. Die Hofmufikalienhandlung von K. Ferd. Heckel hier hat das Arrangement einer Sofie Menter⸗ Matinée für den 27. November in Ausſicht genommen. Unter den Pianiſtinnen der Gegenwart behauptet ſchon ſeit einer Reihe von Jahren Sofie Menter den unbeſtritten erſten Rang. Sie war wirklich das, was andere, unbedeu⸗ tende Clavierſpielerinnen gern ſein wollten und in unwahren Reclamen zu ſein vorgaben, eine Lieblingsſchülerin des Groß⸗ meiſters aller Pianiſten, Franz Liszt's. Wer jemals Liszt über Soſie Menter hat ſprechen hören, wer den per⸗ ſönlichen Verkehv des Meiſters mit ſeiner ſelbſt Meiſterin gewordenen Schülerin in Weimar, oder auf Schloß Itter in Tirot, der Beſitzung der Frau Menter, oder wo ſonſt immer, beobachten konnte, fühlte, daß die Hochſchätzung der liebreizenden Collegin Seitens des um 40 Jahre älteren Liszt baſirte auf dem Reſpekt vor der eminenten künſtleriſchen Begabung und Leiſtungsfähigkeit derſelben. Zwei Perſönlich⸗ keiten ſtanden dem Meiſter menſchlich und künſtleriſch beſon⸗ ders nahe: Hans von Bülow und Sofie Menter. Liszt rühmte an Frau Menter ſtets über die vollendet virtuoſen Technik den praktiſchen Anſchlag und die hohe muſikaliſche Intelligenz, mit deren Hilfe die Künſtlerin den Styl eines 510 5 Meiſters verſtändnißvoll 7 interpretiren wußte. Und ieſe Eigenſchaft auch war es beſonders, welche den unver⸗ geßlichen Tauſig bewog, Sofie Menter als ganz junges Mäd⸗ chen zuerſt unter ſeinem Schutze in das Berliner Mufikleben einzuführen. Wie manche genußreiche Stunde haben Softe Menter und Carl Tauſig den Freunden des Letzteren in deſſen Hauſe durch ihr wundervolles Zuſammenſpiel bereitet! Den großen Meiſter deckt längſt die kühle Erde, aber Soſie Menter hat die Hoffnungen deſſelben glänzend erfückt. Sie iſt die ſteile Staffel zur höchſten Meiſterſchaft hinaufgeſtiegen und wenn man in der Kunſtwelt die beſten Namen neunt, ſo wird auch der ihre genannt. * Stiftungsfeſt. Am Samſtag Abend feierte die Ge⸗ ſellſchaft Flora ihr 15, Stiftungsfeſt im Caſinoſgale. Die Metzger ſche Kapelle ſpielte hiebei verſchiedene Stücke, worauf Tanz folgte Sehr zahlreich beſucht verlief die Nacht in aller Fröhlichkeit. Der Turnyverein Maunheim veranſtaltete am Samſtag Abend in den Sälen des„Badner Hof eine Unter⸗ haltung, verbunden mit turneriſchen Aufführungen, die ſich, wie es ja bei dieſem trefflichen Verein ſtets der Fall itt, eines außerordentlich ſtarken Beſuches zu erfreuen hatte. Die Leiſtungen der Turner durch Stabübungen, Turnen am Doppelpferd, Turnen am Reck, ſowie die Uebungen am Pferd von den Jugendturnern wurden mit der gewohnten Schnei⸗ digkeit und Sicherheit ausgeführt, die dafür auch reichen Beifall ernteten und damit das Zeugniß ablegten, daß ſie unter der trefflichen Leitung ihres Turnwarts, Herrn Rub, zu tüchtigen Turnern herangebildet werden. Nach den Uebungen folgte Tanz, der bis zum frühen Morgen ſeine Fortſetzung hatte. * Geſangverein„Liederkranz.“ Die genannte Ge⸗ ſellſchaft hielt am Samſtag ihre erſte dieswinterliche Abend⸗ unterhaltung, beſtehend in einfachem Tanzvergnügen, ab. Von dem ca. 700 Mitglieder zählenden Verein hatte ſich eine ver ſchwindend kleine Anzahl eingefunden und ſchwanken die An⸗ gaben bezüalich der Paare bei der Polonaiſe zwiſchen 30 und 35. Es liegt der Grun) der mangelhaften Bethelligung je⸗ denfalls darin, daß keine mufikaliſche oder theatraliſche Auf⸗ führung vorgusging, wovbei wir noch zur Entlaſtung des Vor⸗ ſtandes der Geſellſchaft conſtatiren wollen, daß es in keinem anderen Verein, z. B. Liedertafel,„ ängerbund“ ꝛc. ſo ſchwer hält, die ieben Damen“ zur Mitwirkung zu bewegen, wie gerade im„Liederkranz.“ Dieſe Damen ziehen es vor ſich amüſiren zu laſſen, anſtatt zum allgemeinen Amüſemen; und die Verwandlungen bei offener Scene im verdunkelten Raume ſtörten gerade ſo, wie bei der erſten Aufführung. Es iſt gewiß ein verdienftliches Werk, dieſes denkwürdige Drama wörtlich und unverändert, der berlorenen und wie⸗ der aufgefundenen Haadſchrift getreu zur Aufführung zu bringen; allein die Möglichkeit einer häͤuftgeren Wiederhol⸗ ung und ſomit einer fruchtbringenden An⸗ und Verwendung des Gelernten und Geſchaffene bleibt ſolange ausgeſchloffen als man ſich nicht dazu entſchließen kann, eine ſelbſtſtändige, Bü hnenbearbeitung vorzunehmen, die, unbeſchadet des Ge ſammteindruckes, dem Zuſchauer und dem darſtellenden W keine ſo großen Anſtrengungen und Strapatzen zu⸗ muthet. Der Aufführung ſelbſt kann für den darauf verwen⸗ deten Fleiße und für die Liebe, mit der alle bei der Sache zu ſein ſchienen rückhaltloſes Lob geſpendet werden. Jeder ſuchte nach Vermögen ſein beſtes zu geben. Herr Baſſer⸗ mann in der Titelrolle hatte in den beiden erſten Akten namentlich in den gemüthlicheren Familienſcenen ſeine glücklichſten Momente; die Rathhausſcene im 3. Aufzuge verlangt vom Künſtler einen ungewöhnlichenAufwand von Kraft und imponirender Hoheit, Eigenſchaften, die ſchon im Weſen und in der Natur des Darſtellers liegen müſſen. Wirkungslos blieb Goetzens Sterbeſcene. Die Worte des Dichters blieben im Munde des Künſtlers unverſtändlich, kaum vernehmliche Laute drangen von der Bühne in den Zuſchauerraum. So ſtirbt ein Goetz nicht, der Kaiſer und Reich in Athem gehalten und für die glücklichere Zukunft der Menſchheit ſeine eiſerne Fauſt erhoben hat. Auch dem Lobe, welches wir bereits früher den übrigen Darſtellern geſpendent, haben wir heute nichts weiter beizu⸗ fügen. Die Szene am Hofe des Biſchofs vom Bamberg wird deſto wirkungsvoller ſein, je diskreter der weinſelige Abt ſpielt. Auch geſtern wieder hatte man in der Perſon des Herrn Eichrodt Staat und Kirche zum Schaden des Ganzen vereinigt. Im Uebrigen verweiſen wir auf unſer erſtes Referat. 5 *Opern⸗Direktor Stranz in Berlin iſt vom Amte 8 ſuspendirt worden Der Grund ſind Differenzen mit dem Jutendanten Grafen Sochberg. r errn eereerrrneeeeermn eeee * een nd dent A Drrreen en . November. Jeneral⸗Anzeiger. Sein 8. Seite⸗ ecdas beizutragen; man nehme ſich ein Muſter an der „Liedertafel“ welche im Vorjahre die humoriſtiſch hervor⸗ kagende„Penſionatsſcene unter Mitwirkung von ca. 30 hübſchen, jungen, muftkaliſchen Damen aufführten. *Die Fleiſcher⸗Jnnung dahier hält am 9. November d.., 8½ Uhr im„Badner Hof“ ihre diesjährige zweite ordenkliche Innungsverſammlung, wozu ſie ihre Mitglieder freundlichſt einladet. *Saalbauconcert. Das 1. Concert hatte ſich eines recht guten Beſuches zu erfreuen und nahm einen ſehr günſtigen Verlauf. Sowohl die Solonummern, wie auch die Geſammtvorträge der Capelle Schirbel fanden zahl⸗ reichen Beifall und mußte dem Verlangen nach Wieder⸗ holungen reſp. Zugabe willfahren werden. * Gräberſchmückung. Der hieſige Kriegerverein be⸗ ſuchte geſtern die Gräber ſeiner Dahingeſchedenen und ſchmückte dieſelben in gewohnter und ſinnigſter Weiſe. * Geiſtesſtörung. Geſtern Abend gegen 12 Uhr be⸗ kam der ledige Fabrikarbeiter Joſeph Rieth, wohnhaft Lit. 2 8 No. 3¾ einen Anfall von Geiſtesſtörung. Er mußte längere Zeit feſtgehalten werden, damit die anweſenden Gäſte ſich außer Gefahr begeben konnten und wurde dann in ſeine Wohnung begleitet. Aehnliches kam bei ihm ſchon öfters vor. * Mauereinſturz. Geſtern Vormittag 12 Uhr ſtürzte im Hauſe G 2. 2 des Kaufmanns Theodor Gunzert z. Z. von Kaufmann Wilhelm Klepper bewohnt, in Folge eines Windſtoßes ein Stück der Giebelmauer, 6 Meter lang und ½ Meter hoch, auf das Dach des Hinterhauſes und in den Hof zwiſchen 6 2. 4 und 8 2. 5 ein. Es wurde dabei Niemand verletzt. Stadtbaumeiſter Ritter wurde hiervon in Kenntniß geſetzt. * Ein Redolvertzeld. Geſtern machten ſich die in Neckarau ausgehobenen Rekruten, welche demnächſt einrücken ſollen, einen vergnügten Sonntag, den Letzten als Civiliſten. Gerade wollten die Burſchen, welche aus dem„Eichbaum“ kamen, ſich nach Hauſe begeben, vier derſelben blieben vor der„Roſe“ ſtehen, als plötzlich ein Schuß krachte und der Eine der vier Burſchen Valentin Laſt, in das Bein ge⸗ troen zuſammenſank. Man faßte nun den Schützen, der ohne jeded Grund geſchoſſen hatte und prügelte ihn in richtiger Erkenntniß für ſeine That weidlich durch, wonach man ihn der Gensdarmerie übergab. Der rohe Menſch ſoll aus Mann⸗ heim und hatte geſtern einen Ausflug nach Neckarau gemacht. * Berletzungen. Vorgeſtern Nachmittag ſchlug in der Gießerei Hofmann einem löhner, als er auf einem Schiebwagen ſchwere Gußſtücke in die Gießerei fahren wollte, derſede um und verior der Arbeiter mehrere obere Finger⸗ glieder an beiden Händen. Derſelbe wurde ins Spital ver⸗ bracht.— Geſtern Vormittag verlor in der Brauerei Eich⸗ baum ein Bierbrauer beim Auftgeben eines ſchweren Bier⸗ faſſes das oberſte Glied des ünken Zeigefingers. Derſelbe wurde im Spitale aufgenommen. 2 Schwetzingen, 31. Okt. Vergangene Nacht wurde der Fuhrmann Haberkorn, als er auf ſein Fuhrwerk ſteigen wollte, das Pferd währenddem auzog und er herabfiel, von ſeinem eigenen Fuhrwerke überfahren und war wenige Minu⸗ ten darauf eine Leiche. e Königshofen, 29. Oktbr. Der diesjährige Moſt fand einen ungeheueren ſchnellen Abſatz. Hier ſowohl als im ganzen Tauber⸗ und Umpfergrund iſt noch wenig Moſt anzutreffen, der nicht verkauft iſt. Namentlich waren es Wüdetemberger, die bis vom Bodenſee hierherkamen, um den Moſt in hiefiger Gegend aufzukaufen. Der Preis betrug für den Hektoliter 35 bis 40 Mark. Schade iſt es, daß es bei ſolchem Preiſe nur wenig Moſt gab. 5 Karlsruhe, 31. Okt. Die Generaldirektion der Ver⸗ kehrs⸗Anſtalten gibt bekannt: Auf den 15. December wird 3 Tarifheft Nr. 2 des Theils III. für den ſüddeutſchen erband(Verkehr mit Oeſterreich⸗Ungarn) der Nachtrag herausgegeben, durch welchen die badiſche Station Friedrichs⸗ feld in den Verbandsverkehr neu einbezogen wird, ferner die auf Seite 17.20 des VII. Nachtrags enthaltenen Kürzungs⸗ beträge zum Theil aufgehoben worden und endlich die Ein⸗ lagerungsbefugniß in Romanshorn, Buchs und Ror⸗ ſchoch am 1. Januar 1888 zur Aufhebung gelangt. Ueber Frachterhöhangen gibt das diesſeitige Bureau uskunft. K. Aus dem Wieſentbale, 29. Oetober. Aus Stutt⸗ gart kommt die Nachricht, daß Herr Albrecht Fiſcher von dort zum Landwirthſchaftsminiſter des Kaplandes er⸗ nannt worden iſt. Derſelbe ſtett gegenwärtig im 31. Lebens⸗ jahre, hat in Stuttgart und Hohenheim Chemie und Land⸗ wirthſchaft ſtudirt, kam als Lehrer an die landwirthſchaft⸗ liche Kreiswinterſchule in Radolfzell und war in den letzten vier Jahren als Profeſſor an der landwirthſchaftlichen Abtheilung der Kap⸗Univerſität in Stollenboſch angeſtellt. Weinberichte aus der Pfalz. St. Martin, 27, Oktober. Im Weingeſchäft herrſcht immer noch veges Leben und ein ſolcher Abſatz, wie ſich die älteſten Leute kaum zu erinnern wiſſen. Die Folge davon iſt, daß die Preiſe fortwährend ſteigen. Es wurde verkauft zu 260, 270—300 M. pry Fuder.— Gimmeldingen, 27. Okt. Der Reue koſtet hin 420—450 M. pro 1000 Liter.— Gleisweiker, 27. Stober. Im Weingeſchüft heörſcht hier reges Leben. Die Preiſe bewegen ſich zwiſchen 220—240 M. für 1000 Liter. B. Darmſtadt, 31. Okt. Der Verein der nationallibe⸗ rapen Partei für Darmſtadt und Beſſungen hält übermorgen, Dienſiag, den 1. Nov. ſeine Generalverſammlung ab. Die Tagesordnung enthält; 1. Rechnungsablage, 2. Neuwahl des Vorſtandes, 3. Beſprechung über die demnächſtige Thätigkeit des Vereins und damit zuſammenhängende Fragen. Gerichtszeitung. Manubeim 29. Okt. Schöffengericht Vor⸗ ſitzender: Gr. Amtsrichter Herr Dr. Schneider. Folgende Fälle kamen zur Verhandlung: 1) Karl Redmar, Handlungsreiſender mit Kautſchuck⸗ ſtempel von Frankfurt a. O. wird wegen Unterſchlagung zu 4 Wochen Gefängniß und den Koſten verurtheilt. Lina Schneier, Kellnerin von Kitzingen und Ekfa Dietrich, Kellnerin von Wolfartshauſen wurden wegen gemeinſam verübten Betrugs zu einer Gefängnißſtrafe von je 4 Wochen, wovon 4 Wochen Unterſuchungshaft ab und zur Koſtentragung verurtheilt. 9) Joſef Glaſer Schloſſer von hier wird wegen Wider⸗ Tands gegen die Staatsgewalt mit 3 Wochen Gefängniß und wegen Ruheſtörung mit 3 Tagen Haft beſtraft unter Koſten⸗ verfällung. Paul Spohn, Metzger von Höchſtberg wird wegen Thätlichkeiten und groben Unfugs in eine Haſtſtrafe von 6 Tagen und zu den Koſten verurtheilt. 5. Ludwig Weißert, Bäcker von Kürnbach, erhält wegen 1 Woche Gefängniß und hat die Koſten u tragen. 6. Heinrich Lorenz II. von Neckargerach wegen ſchwe⸗ rer Körperverletzung wird zu 5 Monaten Gefängniß und zur Tragung der Koſten verurtheilt. „Die Anklage gegen Adam Beckler, Tanzlehrer von Hüßfter, wohnhaft in Zweibrücken, Agent Ludwig Klav von hier und Katharina Fries von Neuſtadt a. Ht. wegen Detrugs wird Behufs weiterer Beweisaufnahme vertagt. Vier weitere auf der Tagesordnung befindliche Fätle wurden durch Vergleich erledigt und in einem Falle wurde Ronges Beerdigung in Wien. * Wien, 29. Oktober. Ronge's Leiche wurde geſtern 4 Uhr Nachmittags in einem, mit Blumen und Kränzen reich geſchmückten Metall⸗ Sarkophag in der Kapelle des neuen Döblinger Ortsfried⸗ hofes aufgebahrt. Kein Grabgeläute kein Weihrauch noch Prieſterſegen ward dem Todten. Nur die ihm Leben nahe geſtanden, traten an den Sarg und ſprachen einen Abſchieds⸗ gruß. Der Prediger der deutſchkatholiſchen Gemeinde in Mannheim, Herr Schneider, war gekommen, um Ronge, deſſen Schüler und Freund er geweſen, die letzte Ehre zu erweiſen. Der junge Mann ſtand in weltlicher Kleidung, nicht im Prieſterornate der von Ronge gegründeten Kirche, vor dem Sarge und ſprach tiefbewegt in markigen Worten von der Bedeutung des Todten, pries ſeine unerſchütterliche, große Geſinnung, ſeine tiefe Menſchenliebe und ſagte, daß ſein Andenken im Herzen ſeiner Jünger leben werde, wie ſein Geiſt in den edlen Worten ſeiner Lehre. Nach Herrn Schneider pries der Schwager Ronge's, der Hofphotograph in Budapeſt Peter Kalmar, den Todten als einen Kinder⸗ freund nach dem Vorbilde Peſtalozzi's und Fröbel's.(Im Vereine mit Kalmar hat Ronge die erſten Fröbel'ſchen Kindergärten und den Fröbel ⸗Verein in Ungarn gegründet.) Noch einmal ſprach Prediger Schneider mit bebender Stimme und bei den Worten:„Ronge iſt nicht todt, Ronge lebt,“ brach Ronge's Wittwe ſchluchzend über dem Sarge zu⸗ ſammen. Ronge's Leichnam wird heute nach dem Nordbahn⸗ hofe gebracht und von dort nach Breslau, wo die eigentliche Leichenfeier ſtattfinden wird, geführt werden. Frau Eva Ronge begleitet auf dieſem letzten Wege ihren todten Gatten. Perſchiedenes. — Sehr zu empfehlen. Im Hotel Schnümeier in der Schweiz ſetzt der Wirth jedesmal zum Schluß:„für die Ueberraſchung nach Erhalt der Nota“.. Frces. 10.— auf die Rechnuag. ⸗EGuter Rathb. Junger Componiſt: Wiſſen Sie, ich möchte etwas noch nie dageweſenes komponiren. 1 Setzen Sie doch den Berliner Adreßkalender in uſik! Anzüglich. Dame(im Porzellangeſchäft): Ich habe hier eine Taſſe mit meinem Vornamen darauf gekauft, die 90 hat aber einen Flecken; geben Sie mir dafür eine andere. Prinzipal(zum Verkäufer): Dieſe Dame wünſcht einen fleckenloſen Namen, wollen Sie gefälligſt die Taſſe um⸗ tauſchen. — Gute Reclame. In Craig⸗y⸗Nos Caſtle, dem wal⸗ liſiſchen Chateau von Adelina Patti, wurde in der Nacht vom Montag ein Einbruch verübt. Die Diebe ſtiegen durch eines der Fenſter ein und entwendeten werthvolles Geſchmeide, wel⸗ ches Herrn Nicolini, dem Gemahl der Primadonna, gehört. — Tübingen, 31. Oktober. Der König hat bezüglich der Mörderin Langheinz von dem Rechte der Begnadig⸗ ung keinen Gebrauch gemacht. Da Todesurtheile zu ihrer Vollſtreckung keiner Beſtätigung bedürfen, wird die Hinrich⸗ tung nächſte Woche ſtattfinden. Die Lanheinz wurde von Schwurgericht Tübingen am 27. Sept. Tode verurtl eilt, weil ſie ihre Sjährige Stiftochter mit Weingeiſt und Erdbl 110 79 und angezündet hatte, ſo daß dieſelbe nach/ Stunde ſtarb. — Eine ſeltſame Mordgeſchichte wurde am Sam⸗ ſtag aus Berlhin berichtet. Daſelbſt wurde ein Arbeiter Namens Delegrand verhaftet, an deſſen Kleidern man Blut bemerkte und deſſen Braut todt aufgefunden worden war. Delegrand war in dieſer betr. Nacht bei ſeiner Braut geweſen und ſprach am anderen Morgen irr, was den Ver⸗ dacht erweckte, daß er der Mörder iſt; nun berichtet man aber vom geſtrigen Tage: Die Mordaffaire hat eine ganz eigenartige Wendung genommen. Die im Laufe des geſtrigen Tages bewirkte Obduktion der Leiche der Brüllinger hat nämlich ergeben, daß deren Tod durch Kohlenorid herbeigeführt worden iſt. In Folge dieſes überraſchenden Ergebniſſes der Leichenſektivn begab ſich der Un⸗ terſuchungsrichter in die von der Brüllinger innegehabte Wohn⸗ ung und wurde feſtgeſtellt, daß das Rohr des Ofens in der That derart verſtopft war, daß die erfolgte Ausſtrömung des Kohlendunſtes aus dem Ofen mit Sicherheit angenommen werden kann. Nach dieſer Feſtſtellung begab der Herr Unter⸗ ſuchungsrichter ſich in das Unterſuchungs⸗Gefängniß zu Moabit, um daſelbſt die Freilaſſung des des Mordesverdächtigen Delegrandzu veranlaſſen. Delegrand war von dem ausgeſtrömten Gas ebenfalls betäubt, vermochte ſich jedoch im kritiſchrn Augenblick noch aufzuraffen, um die mit dem giftigen Dunſt gefüllte Stube zu verlaſſen und ſich nach feiner im ſelben Hauſe belegenen Wohnung zu begeben. Sein zerſtörtes Weſen und das unſinnige Zeug, das er geſprochen— was man als die Folge einer Geiſtes⸗ ſtörung oder Simulation erachtete iſt auf die Betäubung durch das Kohlenoxydgas zurſſckzuführen, von der ſich Dele⸗ grand erſt nach und nach im Gefängniß erholte, in welchem er übrigens vorgeſtern noch Blut ausgeworfen hat. Vitterariſches. „ Die thätige Verlagsbuchhandlung von Robert Lutz in Stuttgart hat ſich in füngſter Zeit durch die Herausgabe von zwei überaus intereſſanten Werken verdient gemacht. Oleé Bull, der Geigerkönig mit des Künſtlers wohl⸗ gelungenem Porträt in Stahlſtich, bearbeitet von Le Ott⸗ mann, hat ein reich bewegtes Künſtlerleben zum Gegenſtand. Das von einer liebevollen, kundigen Hand bearbeitete Buch verdient neben dem Lob einer ſpannenden Lektüre vor Allem auch dasjenige, durchaus wahr zu ſein. Der Ottmann'ſchen Bearbeitung liegt das von der Hand der Gattin des weltbe⸗ rühmten Künſtlers gezeichnete Lehensbilde zu Grunde, das, ohne zu ſchmeicheln, uns den Künſtler wie den Menſchen gleichermaßen ſchätzen und lietgewinnen läßt. Einen ſehr glücklichen Griff hat dieſelbe Verlagsbuchhand⸗ lung damit gethan, daß ſie„das ſchwierige Prob⸗ kem,“ eine packende Humoreske, oder noch beſſer, eine Sature voll ſprudelnden Witzes von J. H. Detmold wieder belebt hat und das von Humor und Mutterwitz überſprudelnde Büchlein mit einer großen Zahl gekungener Illuſtrationen bereichert hat. Die Lektüre dieſer ächten und geſunden Hu⸗ moreske, die in einer Zeit handelt, welche zwar glücklich über⸗ wunden iſt, im kleinſtädtiſchen Leben der Gegenwart aber immerhin noch Anglogien genug findet, legt uns den Wunſch nüßze, der übrigen Werke desſelben Humoriſten in einer gleich ſchönen Ausſtattung und in der gleich liebevollen Bearbeit⸗ ungen zurückzuempfangen. * Am Aushängekaſten. (Eine Berliner Skizze.) Die Photographie iſt gewiß eine äußerſt praktiſche Er⸗ findung. Aber dieſe genigle Erfindung des Herrn Daguerre hat auch ihre ſehr bedenkliche Seite, denn es iſt unleugbar, daß die Photographie die menſchliche Eitelkeit in geradein erſchreckender Weiſe genährt und gefördert hat. Es gibt hentzutage Menſchen, und zwar nicht blos beim Theater, die mindeſtens alle acht Tage einmal das dringende Bedürfniß empfinden, ſie photographiren zu laſſen, nur damit ſie ihr holdes Antlitz oder ihre reizende Figur wieder einmal in einem ner n Ausdruck oder einer veränderten Poſe bewun⸗ dern könt. Nach diefer Richtung hin und das gilt im ſich der erkannten Polizeiſtrafe unterworfen. lieben N nheim ſo gut wie in Berlin, iſt das Studium der Nushängekaſfen unſerer Phofographen ein höchſt inter⸗ eſſantes und ergiebiges. Den breiteſten Raum an dieſen photographiſchen Re⸗ klameſäulen nehmen natürlich die Damen und Herren vom heater ein. Neben Reispuder, Schminke und Wattons iſt ja die Reklame das Wich⸗ tigſte, womit unſere modernen Bühnenkünſtler ihr urs der idealſten Kunſt geweihtes Daſein zu friſten lieben. Und die Photographie iſt die billigſte und ausgiebigſte Re⸗ klame, die eine Künſtlerin oder ein Künſtler von ſich machen kann. Die Damen vom Theater beſchränken ſich meiſt auf Bruſtbilder und nur, wenn die Betreffende einen ſehr hübſchen, vollen Arm hat, läßt ſie ſich bis Knieſtück herab. Die Naive der Bühne glaubt auf dem Bilde ſein zu müſſen und lächelt uns a Aushängekaſten mit verführeriſchen weißen Zähnchen gegen. Hat ſte eine kleine, wohlgeformte Hand, ſo gewöhnlich noch ein Fingerchen neckiſch aus Kinn, als Hinweis, daß ſich dort ein echtes, unverfälſchtes chen befindet. Der erſte Liebhaber irgend einer bühne, erſcheint auch auf der Photographie als der kleine Schwerenöther, ein ſiegreiches Lächeln unt Schnurrbart und genan mit jenem Geſichtsausdruck, w der Unteroffizier in den„Fliegenden Blättern“ ſeinen kruten anempfahl, indem er ihnen ſagte: Kinder, haltet forſch, als wenn Jeder von Euch zwei Mark in der? hätte!“ Der tragiſche Held dagegen erſcheint im Aus hängekaſten des Photographen nur mit einer melancholiſchen Locke auf der Stirn und mit einem Geſicht, als hätte er zu Mittag zu viel Kartoffelklöße gegeſſen 8 Eine typiſche Figur der neueſten Aushängekaſten iſt auch die geweſene Schauſpielerin. Sie iſt meiſt ſehr ſchön, talentlos und jetzt verheirathet. Aber auch inmitten ihrer glücklichen Häuslichkeit denkt ſie noch immer der ſchönen Zeiten, wo auch ſie noch auf der Bühne ſtand un läßt ſich in Rollen photographiren, welche ſie niem ge ſpielt hat. Auch das Ballkoſtüm mit darüber geworfenem Pelz, der natürlich nichts Dekolletirtes verhüllt, iſt bei dieſen Damen ſehr beliebt, und als Ort der Handlung wird dann gern eine Treppe gewählt, auf der die junoniſche Geſtalt majeſtätiſch herabſchreitet. Eine ſolche geweſene Künſtlerin iſt ſogar auf die driginelle Idee gekommen, ſich in einer Theaterloge ſtehend photographiren zu laſſen. Um ihre Schultern hängt auch hier natürlich ein Pelz. Ueber der Brüſtung der Loge liegt ein Theaterzettel, und der fein gan⸗ tirte Finger der ei-devant⸗Künſtlerin weiſt emppatiſch gerade auf jene Stelle hin, wo ihr Name und ihre Rolle gedruckt ſtehen. 5 niedlich, nicht wahr? Der Pelz iſt übrigens auch bei Tenoriſten, Geigern und Helden⸗ vätern das unentbehrlichſte Requiſtt jeder Photographte. Der Pelz paßt zwar nicht immer ganz für die Jahreszeit, aber er ſieht immer ſehr nobel aus und hebt entſchieden den künſtleriſchen Kredit des Photographirten. 5 Und neben den Künſtlern, die ſich hier wie berall breit in den Vordergrund drängen, erſcheint nun in den photogra⸗ phiſchen Aushängekaſten die ganze Maſſe des übrigen, namenloſen Publikums. Da ſteht der Dreifährin⸗ Freiwillige, der eben die Knöpfe bekommen hat, nehen einer wohlabgerundeten Köchin in ihron Sonntagskleide. Beide grinſen über das ganze Ge⸗ ſicht, denn der Photograph hat ihnen ja noch im letzten Moment ausdrücklich gefagt:„Nun bitte, aber recht kreund⸗ lich!“ Da ſteht der eben eingeſegnete Jüng⸗ ling, von deſſen breitem Geſicht eine ganze Welt von Häringstonnen herableuchtet, im langen, ſchwarzen Rocke ängſtlich auf den Beſchauer. Ein erſchreckend dürres Schneidermädchen, das einen Maskenball mitgemacht hat, mußte ſich natürlich in ihrem Koſtüm photographiren laſſen und klappert nun als„ſchöne Helena“ mit allen ihren Knochen und Knöchelchen. 5 ahlloſe Brauthaare ſtehen da bei einander: dentt welcher junge Menſch, der ſein ſechszehntes Lebensjahr über⸗ ſchritten, hätte heutzutage noch keine Braut, welcher fühlte nicht das tiefinnerſte Bedürfniß, ſich mit dieſer Braut photo⸗ graphiren zu 5 und ſei es auch nur für fünfzig Pfennig in einer„amerikaniſchen Schnell⸗Photographie“ Dazwiſchen füllen unzählige Kinderbilder die Aus⸗ hängekaſten der Photographen. Säuglinge, deren drale Beinchen unter dem kurzen Hemdchen fröhlich hervorgucken, find da zu Dutzenden zu finden. Bald ſitzen ſie auf eim? einfachen Kiſſen, bald ruhen ſie neckiſch in einem Blumes⸗ körbchen, oder ſie halten einen ſeribſen Mops zärtlich um⸗ ſchlungen. Dieſen Säuglingen iſt die Eitelkeit der Welt nos, fremd; aber die kleinen Mädchen von zehn bis zwölf Jahren wiſſen meiſt ſchon ganz genau, wie⸗ kokett ſie auf ihrer Photographie zu lächeln haben.„Alles iſt eitel“, meinte ja der weiſe Salomo,„warum ſoll es ein kleines Fräulein mit moderner Tournüre nicht auch ſein?“ — ͤ— ͥͤ——— Lungenkranke! Mit ſicherer Wahrheit haben Sie mich ge⸗ ehrter Wolffskty, mit Ihrem Thee hergeſtellt von meinem Lungenleiden, wofür ich Ihnen meinen beſten Dank 1 muß. Max Gottesmann. Der genannte Thee iſt erhältlich bei A. Wolffsky, Berlin N,. in Schachteln à Mk..20. Was nützt die leckerſte Mahlzeit, wenn die Ver⸗ dauungsfunktion nicht in Orbunng iſt? Die So⸗ dener Mineral⸗Paſtillen wirken auf die ſaufteſte Weiſe, aber durchgreifend dem Magenkatarrh und der Ver⸗ ſtopfung entgegen und lindern und beſeitigen wirkſamſt die Qualen des Hämorrhoidalleidens. Atteſt. Nach regelmäßigen und fortgeſetztem Gebrauche der Sodener Mineralpa 1 kann ich mit Vergnügen konſtatiren, daß dieſelben ein ausge⸗ zeichnetes Mittel gegen Hämorrhoiden bilden, und möchte ſch dieſe Paſtillen Allen zum Gebrauche empfehlen, welche ſich durch ſitzende Berufsthätigkeit dieſes beſchwerliche und ſchmerz⸗ hafte Uebel zugezogen haben gez. Carl Nic o laus, Ca⸗ meen⸗ und Wappen⸗Schneiderei, Hanau. Alle Apotheken haben Verkaufsſtelle. Preis 85 Pfg. per Schachtel. 11838 Was iſt es? Das reinſte Waſſer, welches aus den Bergen kommt wird bald verderben und faul werden, wenn ſein Fluß gehemmt und es zum Stillſtand gezwungen iſt. Dieſes iſt um ſo mehr der Fall, wenn die Eirculation des Blutes in ihrem regel⸗ mäßigen Umlaufe in irgend einer Weiſe gehemmt oder gehin⸗ dert wird. Im Anfange zwar treten meiſtens keine Symp⸗ tome auf, welche eine beſtimmte Krankheit erkennen laſſen. Erſt ſtellen ſich häufig Kopfſchmerzen ein, dann folgen Appe⸗ titloſigkeit, Schlafmangel, der Magen iſt meiſtens außer Ord⸗ Uung. Energie und Lebensluſt verſchwinden, man wird auf⸗ geregt, nervös. Das Gehirn iſt wie unter Bleigewicht liegend, das Ausſehen kränklich u. w. und demnach iſt es ſchwer, eine beſtimmte Krankßeit ſeſtzuſtellen. Man nehme Warneris Safe Eure, welche ſich als befonders reſtaurirend erweiſen wird. Verkauf nur in Apotheken. Preis 4 Mark die Flafre Diſtrikt⸗Haupt⸗Depot: Engel⸗Apotheke. Frankfurt M. 12½50 Herausgeber: Dr. zur. Hermann Kaas. 5 Verantwortlich: Für den redaktionellen Theil: Chefredafteur Kuntz. Für den Reklamen⸗ und Inſergtentheil A. Rotationsdruck und Verlag der Dr. J. Haas ſchen druückerei, fämmtlich in Manndelnm. 7 General⸗Anzeiger tzungs⸗Wahl des ge⸗ tenden Vorſtandes der An Stelle des Herrn Max Stockheim, welcher die Wahl zum Mitglie de des Stadtverordneten⸗ Vorſtandes abgelehnt hat, muß ein Amee gewählt werden. Die Wahl geſchieht durch die Stadtverordneten aus ihrer Mitte für den Zeitraum bis zur nächſten Erneuerungswahl. Die Wahl er⸗ folgt mittelſt geheimer Stimmgeb⸗ ung und entſcheidet dabei die rela⸗ tive Mehrheit der Stimmen. Das Wahl⸗ Verfahren richtet ſich noch den für die Wahl der Stadt⸗ räthe in der Wahlordnung für die ie Städte⸗Ordnung fallenden dte enthaltenen Vorſchriften. Zum Vollzuge der Wahl beehrt ſich der Unterzeichnete die Herren Stadtverordneten auf Hillmoch, den 2. Aovember 1887 Vormi ttags von 1 72—1 Uhr in das Rathhaus, Zimmer Nr. 2, dahier einzuladen. 144701 ſer Einladung iſt ein Wahl⸗ Zettel beig⸗ geben, außerdem werden Wahl⸗Zettel im Wahllokale bereit gehalten. Das Wahlrecht wird in Perſon durch verdeckte Stimmzettel ohne Unterſchrift ausgeüͤbt. Die Stimm⸗ zettel müſſen von weißem Papier und dürfen mit keinem äußern Kennzeichen verſehen ſein. In dem Stimmzettel iſt der Name Des⸗ jenigen, welchem der Wähler ſeine Stimme geben will, handſchriftlich oder durch beliebige Mittel der Vervielfältigung einzutragen. Zur Giltigkeit der Wahl iſt er⸗ ſorderlich, daß mehr als die Hälfte der Herren Stadtverordneten ab⸗ geſtimmt haben. Maunheim, 26. Oktober 1887. Der Stadtverordneten⸗Vorſtand. Ph. Diffens. No. 24,749. Am 24. d. Mts. wurde in einem hieſigen Laden durch einen mittelgroßen, ca. 28 Jahre alten, blonden, bartloſen, anſcheinend dem Kaufmannsſtand angehörigen Mann in dunklem Ueberzieher und ſchwarzem Filzhut ein falſcher Fünfmarkſchein verausgabt. Derſelbe kennzeichnet ſich als unächt: durch die grobe Ausführ⸗ ung der Aufſchriften auf der Vor⸗ derſeite und die grelle Färbung der rothgezeichneten Parthien der Müchfeite. 1460f1 Ja warne vor Annahme der⸗ artiger Scheine und bitte um et⸗ waige, ſachdienliche Mittheilungen. 27. Oktober 1887. Großh. I Dietz. No. 24,661. In hieſtger Stadt wurde am 24. d. Mts. eine ſilberne Cylinderuhr mit weißem Ziffer⸗ blatt, römiſchen Zahlen, ſtählernen Zeigern und Secundenzeiger, mit der No. 6066 entwendet. Ich erſuche um Fahndung nach der Uhr und dem Thäter. 146051 Mannheim, 26. Oktober 1887. Der Amtsanwalt. von Engelberg. No. 24,655. Zwiſchen dem 21. und 23. d. Mts. wurde dahier eine ſilberue Remontoiruhr mit zwei Goldrändern, das Zifferblatt um die Zahlen herum braun, auf dem Rückdeckel ein ſechseckiges Plätt⸗ chen eingravirt, geſtohlen. 146041 Ich erſuche um Fahndung. Mannheim, 26. Oktober 1887. Der Amtsanwalt. von Engelberg. Bayer. Hilfsverein. Zur Feier des Geburtsfeſtes ſeiner Königlichen Hoheit des Prinzregen⸗ ten Duitpold von Bayern findet Montag, den 31. Oktober 1887 Familienabend slokal zum goldenen Falken u ſämmkliche Mitglleder, Ehrenmi und Freundedes Vereins zu recht 0 cher Betheiligung freund⸗ lichſt ein. 14663 Der Vorſtand. Winter-Fahrplan der Trambahn Mannheim⸗ 1500 Aultig vom I. Mobember 1887 bis 1. Mai 1888. 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Auf Vorſtehendes höflich Bezug nehmend, werde ich beſtrebt ſein? die ſoliden Grundſätze, des von meinem Vater übernommenen Ge ſchäftes, durch gute und reelle Arbeit zu erhalten und bitte, das dem! ſelben geſchenkte Vertrauen auf mich übertragen zu wollen. Hochachtungsvoll Albrecht Weger, Spenglermeiſler NOo. 2. Friſche Schellſiſche Kielen S rotten und Bücktinse Speck⸗Flundern Schellfiſche, ra g er Sir⸗ Cabljau, Seezungen, Aechten auſſſcen Caviar 5 Pfb. 20 Pfg., Zeräucherte Schenteſche Stück non—35 01971 Turbot, Fin Winter⸗Rheinſalm aengege. Sn Ochſenzungen Corne-Beef Gothart erpelatuur friſche Frankfurter Bratwürſte friſchen Pumpernickel itul. Marouen 1462 Straßtburger Sanerkrant. J. I. Lern, U 2. ll. 5 12 Hummer, Austern Krammetsvögel, ꝛc. Theodor Straube, N 3, 1, 14515 Ecke, gegenüber dem„Wilden Mann.“ Für eine 11 wird ein 1 N Commis, per Pfd. 30 Pfg. 5 deorg Pietz, antoiaz Egmonder 14672 — der bereits in einem ähnlichen Ge⸗ Schellſiſche ſchäfte thätig war, geſucht. 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Sie haben nur die Wahrheit geſagt, und die Wahrheit darf nie getadelt werden, wenn ſie uns auch oft in unſeren theuerſten Gefühlen verletzt. 7 Sie, Frau Gräfin, erwiderte Kurt, vereinigen ſo vigle Vorzüge in ſich, baß Sie auch hierin einen Kompromiß repräſentiren können; Sie haben gewiß in nichts die Wahrheit zu ſcheuen und werden ſich doch in den holdeſten Illu⸗ ſionen wiegen können. 75 Die Gräfin antwortete nicht; ſie ſchien die Fortſetzung dieſes Geſprächs zu fürchten. Sie erklärte plötzlich, erſchöpft zu ſein; man trat den Rückweg nach dem Reſtaurationsgarten an. Dort war es voll geworden, und in dem Trubel der Gäſte bot ſich bei den Beobachtun arlelben fortwährend Stoff zu leichter Unterhaltung, die alles Ernſtere ausſchloß. Der Vollmond ging auf und ſpiegelte ſich in den klaren Fluthen des ſchilfumkränzten Waldſees; es war einer jener ſchönen warmen Frühlingsabende, die uns ſchon den Sommer herbeizuzaubern ſcheinen, und die Temperatur blieb lo angenehm, daß die Gräfin wünſchte, auch noch den Thee im Freien zu nehmen. Erſt ſpät kehrte ſie in Geſellſchaft der beiden Herren nach der Stadt zurück. Endlich hielt der Wagen wieder vor dem Häuſe. Die Herren empfahlen ſich an der Hausthüre; auch der Aſſeſſor konnte der) vorgerückten Stunde wegen nicht mehr zu ſeiner Braut hinaufgehen, um ſich wegen ſeines heutigen Aus⸗ bleibens zu enſchuldigen. Als die Gräfin in ihre Zimmer getreten war und die Lichter auf dem Armleuchter aufleuchteten, fiel ihr ein kleiner Brief in die Augen, welcher auf dem Sophatiſch des Eckſalons lag. Das Kouvert trug ihren Namen. ö Sie öffnete daſſelbe, es enthielt kein Schreiben, ſondern nur eine geſchäft⸗ liche Adreßkarte; die Gräfin zuckte zuſammen, als ſte dieſelbe las, und es wäre ſchwer geweſen, zu beſtimmen, ob ihre Erregung, welche ſie erbeben ließ, eine freudige oder eine unangenehme war.* Die auf der Adreſſe enthaltene Schrift hatte folgenden Inhalt:„Das Bankgeſchäft von Friedrich Ortmann empfiehlt ſich zum An⸗ und Verkauf von Aktien aller Art, Einlöſen von Koupons und Wechſeln jeder Münzſorte.“ Cortſetzung folgt.) —— f 3, 6& 7, Jungbusch. MRMuhrkohlen, Primg ſtückreiches Ruhrer Fettſchrot, Prima gewaſchene griesfreie Nußkohlen empfehlen direkt gus dem Schiff. 14013 GMebrüder Kappes, UI, 12. Roman Beilage zum „General⸗Anzeiger“ (Manuheimer Polksblatt.— adiſche Volliszeitung.) 85 Die Veilchendame. Roman von Carl Görlitz. (Fortſetzung.) Sie zeigte dabei auf die am Fenſter ſtehenden Veilchentöpfe und fuhr dann fort: Nein, mich intereſſirte die Kleine ganz beſonders wegen ihrer Aehnlichkeit mit einer mir einſt ſehr lieben Perſon,— ſie wollte hinzuſetzen, daß ſie dieſer Aehnlichkeit wegen die Kleine unter ihren ſpeziellen Schutz genommen hätte aber ſte kam nicht dazu, dies auszuſprechen, denn Kurt fiel ihr ſehr ſchnell in die Rede; Wohl mit Ihrem verſtorbenen Herrn Gemahl? Denn ich ſchließe von dem Trauergewande, welches Frau Gräfin immer tragen, darauf, daß Sie Wittwe ſind. Die Gräfin ſah Kurt groß an, als ob Sie nicht gleich wüßte, was ſte hierauf antworten ſollte, aber ſchnell wieder geſammelt, verſetzte ſie ruhig: Sie haben Recht, ich bin Wittwe. Kurt's Augen leuchteten bei dieſer Erklärung ſo flammend auf, daß die Gräfin die ihrigen niederſchlug. Sie iſt nicht Wittwe, ſchoß es dem Aſſeſſor plötzlich durch den Kopf, ihn befremdete die Ruhe, mit welcher ſie ihre Wittwenſchaft verſichert hatte, auch wünſchte er mit, daß ſie gebunden ſein moͤchte, wie er ſelbſt, dann konnte ſie Kurt nicht angehören, den ſte, er fühlte es ſehr genau— mit größerer Wärme behandelte als ihn ſelbſt; freilich hatte ſie ihn von Anfang an als Helenen's Verlobten kennen gelernt. Die Fäden ihrer gegenſeitigen Stellungen verwickelten ſich immer mehr. Auch erinnerte er ſich, daß ſie ihn um ſeinen etwaigen Rechtsbeiſtand gebeten hatte; vielleicht handelte es ſich um eine Löſung ihrer Ehe, um Verfolg gewiſſer Anſprüche an ihren Gemahl! der Aſſeſſor war feſt entſchloſſen, wenn ein ſolcher Fall vorliegen ſollte, durchaus und entſchieden den verſöhnenden Vermittler abzugeben. Mit großer Geſchicklichkeit fand die Gräftn ſogleich ihren geſellſchaftlich unbefangenen Ton wieder. Sie fragte nach den verſchtedenen Sehenswürdigkeiten der Reſidenz und ſprach die Abſicht aus, einen längeren Aufenthalt hier nehmen zu wollen. (Nachdruck verboten) nicht geradezu unhöflich zu erſcheinen, mußten ſie ſich ihr der alleinſtehenden 2 Fremden, der unabhängigen Wittwe, als Geſellſchafter und Führer in der unbekannten Reſidenz anbieten. Damit hatte ſie nun den Herren ein Entgegenkommen gezeigt. Ohne J. Dette. Sasino (Singchor). Montag, den 31. Oktober Probe. Sopran und Alt, Abends 8 Uhr, Teuor und Baß, Abends 9 Uhr. Um zahlreiches und pünktliches Er⸗ ſcheinen bittet Der Vorſtand Mannerverein Centrum. Lokal G 4, 17. Dienſtag, 1. Novbr.(Allerheiligen) Abends ½9 Uhr Monatliche Hauptverſammlung Tagesordnung: 1. Aufnahme Mitglieder. 2. Vortrag. 3. Vereins⸗ angelegenheiten, Generalverſammlung betr. Zu vollzähligem Erſcheinen ladet freundlichſt ein 14460 Der Vorſtand. Männergeſaug⸗Herem. Heute Dieuſtag Abend 9 Uhr Prodbe. 11738 Der Vorſtand. Grſangvereim„Concordin Dienſtag, Abend ½9 Uhr Probe. Heute Dienſtag Abend /½9 Uhr Geſang⸗Probe 10118 Der Vorſtaud. „Olymp“. Jeden Mittwoch und Samſtag, präcis 9 Uhr Vereins-Abend im Lokal. Zahlreiches Erſcheinen erwartet 13905 Der Vorſtand. Eugliſchen Ankerricht ertheilt ein Eugländer, pro Stunde 80 Pfg. Näheres im Verlag. 13090 Clichés hilligſt für alle Branchen vorräthig. Karl Kohn, Berlin 8. W. 13. Das Einrahmen von Bildern, Spiegeln u. Brautkränzen wird ſchnell und billig beſorgt bei 6602 H. Hofmaunn, H 3, 20. 14572 neuer Stiftungsfeier und und pünktlichem 18899 besang- Verein„Lyra.“ N Generai⸗Anzeiger JGegen Heiſerkett u. 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Kurt bat ſie zunächſt, am Diner im Hotel de France theilzunehmen, und die Gräfin folgte ihren Begleitern dahin. Helene, welche durch das Mädchen von der abermaligen Rückkehr ihres Bräutigams zu der Gräfin, wenn jetzt auch in Geſellſchaft des Herrn v. Below, unterrichtet worden war, hatte in erklärlicher Erregung auf der Lauer geftanden. Als ſie draußen die Glasthüre des Korridors in's Schloß fallen hörte, ohne daß der Aſſeſſor noch einmal zu ihr gekommen war, lief ſie in die Zimmer der Gräfin. Von dem Eckfenſter aus ſah ſie die ſchöne Frau zwiſchen den beiden Herren die Straße hinabgehen und konnte deutlich bemerken, wie lebhaft Beide ſich um ſie bemühten. Bei dieſem Anblick brach Helene in Thränen aus und nahm ſich vor, den Aſſeſſor heute Abend über ſeine Rückſichtsloſigkeit gegen ſie zur Rede zu ſtellen. Der Aſſeſſor ſeinerſeits hatte ſeine Braut völlig vergeſſen. Kurt's Gegen⸗ wart ſpornte ihn immer mehr an, dieſen aus der Gunſt der Gräfin zu ver⸗ drängen. Es fand ein förmlicher Wettſtreit zwiſchen den jungen Leuten ſtatt, ſich dieſer eben ſo reiz wie geheimnißvollen Frau angenehm zu machen, und hie⸗ durch wurde die Leidenſchaft in Beider Bruſt mit jeder Minute mehr angefacht. Die Stunde bei der Table d' Hote hatte die heitere Laune bei allen Dreien noch erhöht. Der Tag iſt ſo ſchön, ſagte die Gräfin beim Verlaſſen des Hotels, und das Erwachen des Frühlings lockt in's Freie. Möchten Sie mich wohl auf einer Spazierfahrt begleiten? Welch' eine Frage, gnädigſte Frau? entgegnete Kurt raſch. Wer würde es nicht für das größte Glück und die höchſte Auszeichnung halten, an Ihrer Seite einen Ausflug in die freie Natur zu machen? Bitte, mich auf wenige Minuten zu beurlauben, damit ich das Nöthige anordnen kann. Damit entfernte er ſich und kehrte in das Hotel zurück. Vor demſelben lag eine mit Buchsbaumpyramiden und Oleanderbäumey beſetzte Veranda, über welche eine buntgeſtreifte Marquſe zeltartig herabftel. Hi nahnten die Gräfin und der Aſſeſſor Platz. Kurt geſellte ſich nach kurzer Zz wieder zu ihnen und gleich darauf fuhr die Hotel⸗Equipage vor, in welche Gräfin mit ihren beiden Begleitern einſtieg. Ein in bem benachbarten Walde an einem See romantiſch gelegenes gnügungslokal war das Ziel der Fahrt. Man nahm dort den Kaffee ein; dann wurde ein Spaziergang durch Wald gemacht. 8 Der Weg längs des Sees, auf deſſen anderer Seite das Waldterratn ſi hügelartig erhob, war ſehr ſchön. Binſen und Schilf bekränzten die Ufer dei Sees; auf dem Raſen neben dem Fußſteige ſproßten die erſten weißen Anemonen und goldgelben Schlüſſelblumen und oben aus den leicht ſchwankenden unen wipfeln ertönte jenes geheimnißvolle, wunderbare Rauſchen, das den Betrübt noch melancholiſcher und den Glücklichen noch froher macht. Dieſer ganze Frühlingszaztber ſtimmte die Gräfin ſehr heiter. Ich hät nimmer geglaubt, ſagte ſie, daß die Reſidenz eine ſo ſchöne Naturumgebung ha Alſo ſind Sie Naturfreundin? fragte Kurt. Gewiß, lautete die Antwort der Gräfin, indem ſie ſich bückte und ein Schlüſſelblumen pffückte, deren ſüßaromatiſchen Duft ſie dann beim Weitergehel begierig einſog, ich würde in glücklichen Verhältniſſen ſehr gern auf dem Lande leben Das freut mich zu hören, rief Kurt und reichte der Gräfin noch mehren Waldblumen, die er, ihrem Beiſpiel folgend, gepflückt hatte, und die ſie mu ihrem kleinen Strauße hinzufügte, auch ich liebe den Aufenthalt auf dem Lande und mein Schloß hat eine noch ſchönere Waldumgebung als dieſe hier. Der Aſſeſſor ärgerte ſich über die wachſende Intimität zwiſchen der Geüſt und Kurt, und fühlte ſich immer mehr zur Oppoſition geneigt. Das Landleben, warf er ein, hat doch etwas Einförmiges; ich will nicht gegen die Natur ſagen, oiber das Intereſſanteſte bleibt doch immer, die Kron der Schöpfung, den Menſchen in allen ſeinen Variationen zu betrachten; das if ein Stadium, das immer neue Seiten, unerſchöpfliche, reichhaltige Verwickelungen bietet. Daher lobe ich neir das Leben in einer Weltſtadt mit ihren Gegenſätzen von Glanz und Elend, Arm und Reich, Tugend und Verbrechen, wo ſich fort während Menſchenſchickſotle entwickeln, wechſelvoll, wie das Leben ſelbſt, und ſit Kataſtrophen vorbereiten, ſo überraſchend und nervenerſchütternd, wie wir ſie nil erwartet haben. Wiſſen wir im großſtädtiſchen Leben doch nie, ob wir bei jede neuen Bekanntſchaft nicht einem geſchickten Hochſtapler die Hand drücken. Die Gräfin ſchleuderte plötzlich, wie verſtimmt, ihren duftenden Früßlings ſtrauß in den See. Sie ſprechen als] Juriſt, ſagte ſie, und ihre Heiterkeit war augenſcheinlig verſchwunden, als Juriſt, der keine Illuſtoneu haben kann, und doch iſt Der jenige zu beklagen, der Alles in Urſprung und Folge zergliedert und den Augen blick nicht zu genießen, verſteht. General⸗Anzeiger 1. Nopember. Ein ſchöne 175 Schulhaus) 5 ſchö möbirk imme zin ſchönes Vereinslokal mit ſe⸗ der 2. 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Montag Abend halb 8 Uhr Hauptprobe. 421 „Arion“ Mannheim. (Iſenmaun'ſcher Müännerchor.) Montag, 31. Okt. Abends 9 Uhr Geſammtprobe. 14655 Meine Wohnung und mein Ge⸗ ſchäftslokal befindet ſich von heute ab 14652 L I7, Ia vis-dvis dem Haupibahnhof. L. Frankl, Telegraphenbau⸗Anſtalt. Pfänder werden unter ſtrengſter Verſchwiegenheit in und aus dem Leihhaus beſorgt. 14165 6, 6, Laden. Eine füchtige Kleidermacherin nimmt noch Kundſchaft an in und außer dem Hauſe 14648 M 5, 11, Hinterbaus, 3. Stock. Kirchen⸗Anſagen ber Jiadt udwigshafen. Aathaliſche Pfarrgemeinde. In der Nothkirche(Hemshof). Dienſtag. ½% Uhr hl. Meſſe für die Schul⸗ kinder, 10 Uhr Predigt und hl. Meſſe. 2 Uhr Audacht. 5 Uhr Roſenkranz⸗Gebet. Mittwoch. 8 Uhr hl. Meſſe. Abends 6 Uhr Roſenkranz⸗Gebet. Donnerſtag u. Samſtag. ½8 Uhr hl. Meſſe. Wäßhrend der Allerſeelen⸗Octar Abds, 6 Uhr Noſenkranz⸗Gen- Ev. Guftab⸗Adolph Ftalenperein Maunheim. Dienſtag, den 8. November, Abeuds 8 Uhr im Ballhauſe ahnresfest mit muſtkaliſcher Abendunterhaltung, unter Mitwirkung des„Vereins für klaſſ. Kirchenmuſik“ und verſchiedener Mitglieder und Freunde des Vereins. 146891 Der Vorſtand. 14628 Verein dentſcher Kampf arl Haberkorn Mannheim plötzlich durch den Tod eutriſſen worden. Die Beerdigung findet Dienſtag Vormittag 11 Uhr Herrn Wiedenhorn aus. Der Vorſtand. geuoſen. Schwetzingen ſtatt und bitten wir um recht zahlreiche Betheiligung. Abmarſch Vormittags um 9 Uhr von unſerem Präſidenten iſt uns Samſiag Nacht bei der Fahrt von Schwetingen na in Verein zum Schutz des Detailgeſchüfts. Montag, den 31. Oktober 1887, Abends 8½ Uhr, General⸗Verſammlung im kleinen Saale des Caſino. Tages-Ordnung: 1. Erſtattung des Jahresberichtes. 2. Rechnungsablage füir das verfloſſene Jahr. 3. Einnahmen und Ausgaben für das laufende Jahr. ., Wahl der Ausſchußmitglieder und Rechnungsreviſoren. Die verehrlichen Mitglieder werden zu recht zahlreichem Befucheſffreund⸗ lichſt eingeladen. 14377 Der Vorſtand. Geſang-Verein„Lpra“. Sountag, 6. November, Abends 8 Uhr, im Saale des Ballhauſes Abendunterhaltung mit nachfolgendem Tauz, wozu wir unſere Mitglieder nebſt Familien höflichſt einladen. 14489 Der Vorſtand. W. Vorſchläge für Einzuführende können jewells im Lokal gemacht werden. SASINS8. Samſtag, den 5. November, Abends präcis 8 Uhr Abendunterhaltung mit Tanz. Wir laden hierzu unſere verehrlichen Mitglieder mit ihren Familienange⸗ hörigen freundlichſt ein. Näheres durch das Programm. 14570 Der Vorſtand. Kaufmänniſcher Verein. Der laut Programm auf Dienſtag, den 8. November feſtgeſetzte Vortrag des Herrn Rechtsanwalt Dr. Mäx Bernſtein wird in Folge deſſen Verhinderung auf Dienſtag, den 3. Januar verlegt. 146251 Der Vorſtand. ee eeeeeeeeeeeeeee Für Herbst& Winter. Empfehle mein großes Lager in 8 14632 Woll⸗ und Baumwollflanelle, ſowie große Jnswahl fertiger Herren⸗, Damen⸗& Kinderhemden, Unter⸗ beinkleider, Tag⸗ und Nachtjacken ꝛc. Zugleich bringe meine einſachen u. doppelten Hausſchürzen in empfehlende Erinnerung. Karl Horch, H 2, 18. Naus der Bierbrauerei„ Danksagung. Schwagers, des Herrn Theodor Bärklin Die Hinterbliebenen. au Theil wurden, sagen ihren tiefgefühlten Dank. 14641 Für die vielen Beweise herzlicher Theinshme, Welche uns anlässlich des Hinscheidens unseres lieben Gatten, Vaters, Sohnes, Bruders und Danksagung. dem mich betroffenen ſchweren Verluſte meiner mir un vergeßlichen Gattin ſage ich für die reichen Blumen Jer tranerude Galtte Wolfgang Wagner. Manuheim, den 29. Oktober 1887. Für die vielen Beweiſe herzlichſter Theilnahme bei ſpenden uud für die vielen Beileidsbezeugungen, ſowie Herrn Dr. Katz für ſeine aufopfernde und lebevolle Behandlung meinen innigſten Dank. 14686 bochleines Erport. Bier Stadt Aachen. 14505 Hügese