508 en it. Abonnement: D S ˖ d ˖ 0 Inſerate: 5bie der Stadt Mannheim und Umgebung. ſchlag M..90 pro Quartal. Badiſche Volks⸗Seitung. Sen, n e Mannheimer Volksblatt. Dardel Kummern 5 Nr. 262, 3. Blatt. Seleſeuſte und verbreitetſte Zeitang in Mannheim und Amgebung. Sonntag, 6. November 1887. 41 2 lahmaschinen- an, und AVelocipede-Handlun Von C. Schammeringer, Mechaniker, 22. 83 am Fischmarkt. 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F 8, 4 2 3,. 10 Sagbuſch Griher Mohr& G — 188— Metster ist auf dem Gebiete des FProblemwesens die sszusage mögliche Summsaze ven Ruhm bexeits derart zu Theil geworden, dass ein Rreis mehr oder weniger daran wecder wel mehren, noch mindern konnte. Das formelfe Becht des Herrn Pref. Berger, den Preis zu behalten, war an zich unseres Wissens nirgends bestritten Worden. Es lag keine genügende Unter- lage vor, wWonach dies hätte mit strenger Folgeriektigkeit geschehen önnen. In diesem Sinne waren seine Ausführungen und Sehiässe, 80 geistreich und interessant. sie sind, zum Beweise nicht nöthig. Mangel des Bestehens entgegenstehender Be- stimmungen war bierzu hinreichend. Wäre der Entzrurf des Herrn Prof. Berger, in wWehem— wir stellen es gerne fest— die menatliche„Carenz' bedungen ist, Sehon Gssetz gewesen, 80 hätte die ganze Angelegenheit enen andern Veriauf nehmen müssen. 5 Die(wohl ironisch gemeinte) Bitte um Rath an die„wohlunterrichteten Zeitungsstimmen kommt zwar zu spät. Pech giauben Wir kaum— Schachspieler sind Zwar empfindliche Leute— dass die Preisrichter, denen der Preis zu ander- Feitiger Verfügung wieder zugegangen wäre, derin eine Beleidigung hätten finden können. Auflösung von Nr. 137.(Berichtigung S. 156.) Von E. Vaxain. Y) Lds—e4; Kdaeced 2) 8d5—14; Kedded 8) Tes—es3; Kfadcgd 4) Tes—edg. Kel- dd 3) Tes—e3; Kdd—e Teß—ed-f Richtig angegeben von K. P. in Freiburg. Die Nebenlbsung 1) Led, welche Herr N. Hoküb gefunden, kann nur durch einen schw. Bg7 beseitigt werden. — Auflösung von Nr. 157. Von A. Steif. 1) Lba—dé: hS-=h2-. 2) Kglæcb; odeg 8) Das—al; beliebig 4) Dad, Des, Dhlg, 1)...; d5—d4 8) Das—a5; da4— ds 4) Daß—ebzg= .).. e4—eg 2) Kgi-—h2; beliebig 3) Dal resp. Da5 eto. 9. J)...; d5—d4 2) Da8—aß ete. c,..„; Kea—dd 9) Dal- etc. Richtig angegeben von„Heureka“ und. s. g hier. Auflösung von Nr. 158. Von E. Varain. Teces;—0) D2—4; beliebig 3) Des, Dfœ. a. B. KdAes Y Lefces; beiebig 3) Dh2—02.K. b. eA-es 2) Pe—e5-+; Kdd-et 3) Tesecedg. 89 8 e. bekiebig 2) Le7—fGKE. Riehtig angegeben von K. D. m Freiburg,„Heureka“ und.. s.. hier. Auflösung von Nr. 189. Von F. Hofmann. Aus dessen Sammlung:„101 Schachaufgaben.“ 1) ees8P; KfSee 2) Las—ed; Kesed7 3) Led—f5= a.)... feees 2) Tes—c3: Kf5—f4 3) Tes—f3K. Zichtig angegeben von K. D. in Freiburg. Zur Notiz. BEiner unserer Leser wünscht eine Correspondenzpartie zu spielen. Anfragenden theilen wir die Adresse mit. Briefkasten. F. M. in Viernheim. Uebersandte Partie, von Ihnen gegen Ende recht wacker ge- spielt, enthält im Verlaufe doeh zu grobe Fehler, besouders Seitens Threg Gegners, und eignet sich nicht zur Veröffentlichung. — 1048— Hiat Dich die herrliche Dichtung ſo ſehr ergriffen? fragte er, geſchmeichelt dun der Wirkung, die er mit ſeinem Leſen erzielt hatte. Carlos blieb ſeiner Liebe treu, ſchluchzte ſie, unfähig, ihre Gedanken zu verdergen; alle Künſte dieſes abſtheulichen Weibes pralkten von ſeinem feſten, edlen Herzen ab. Es hat alſo doch auch ſtarke Männer gegeben. Sie legte die Hände vor das Geficht, ohne hindern zu können, das zwiſchen Iren zarten roſigen Fingerchen einzelne verrätheriſche Thränenperlen hervorrollten. Jetzt erſt verſtand der Aſſeſſor, was Helene an dieſer Schilderung ſo ſtark ergriffen hatte, und ohne es zu wollen, unwillkürlich auf ihre Gedanken ein⸗ gehend, ſagte er, indem er die Hand der Weinenden erfaßte: Beruhige Dich, Helene, mein Herz iſt keiner Treuloſigkeit, keines Eidbruchs fähig; mein Wort iſt mir heilig, ich werde es unverbrüchlich halten. Sie richtete ihren thränenvollen Blick auf ihn, ein bitterer Vorwurf lag in demſelben. Iſt denn zwiſchen uns von einem bloßen Worthalten die Rede geweſen, Ernſt? Du ſollſt frei ſein, ganz frei, wie vor dem Tage, wo unſere Herzen ſich vereinten. Habe ich denn uur Deine Hand, Deinen Beſitz verlangt? Nein, verkenne mich nicht, ich habe Dich unausſprechlich lieb, aber ich gebe alle meine Anſprüche an Dich auf, wenn Du mir nichts mehr zu weihen haſt als kalte Pflicht. Der Aſſeſſor hatte den Schillerband fortgelegt und war ſehr roth geworden. Du haſt mich mißverſtanden, Helene, Du wlllſt mich, wie es ſcheint, mißverſtehen, entgegnete er ihr verwirrt, denn ſein Herz war nicht verderbt genug, ihr eine offene Lüge zu ſagen. Gott gebe es, Ernſt, daß ich Dich mißverſtanden habe, und allen ihren Muth zuſammennehmend, fuhr ſie fort: Es muß endlich einmal zur Sprache kommen, was meiner Seele allen Frieden, alle freudige Zuverſicht auf die Zukunft raubt: Alles muß zwiſchen uns klar werden, denn ich fühle alle meine Geiſtes⸗ und Körperkräfte erſchöpft und kann nicht mehr gegen die Laſt meines Kummers ankämpfen. Nicht ich allein bin gegen die Gräfin Schönmark einge⸗ nommen, auch Andere glauben, daß ſie ein Abentenerin iſt. Helene! Dein Ausruf beweiſt, wie ſehr Du von ihr eingenommen biſt. Die Eiferſucht macht Dich ungerecht. Arſo geſtehſt Da mir das Recht zu, eiferſüchtig ſein zu dürfen? rief ſte wieder unter ſtärker hervordringenden Thränen; ich bin überzeugt, daß Du mir Deiue Hand nur aus Pflichtgefühl reichen willſt, und daß ich keinen Antheil an Deinem Herzen mehr habe, das einſt ganz mein war. Deine täglichen Beſuche bei der Gräfin, Dein verändertes Betragen gegen mich vom erſten Augenblick au, ſekldem ſie ihren Fuß in unſer Haus geſetzt, Deine Zerſtreutheit, Deine iere Nnruhe, wie kann ich dies Alles mir anders demen, als daß meine recklichen Befürchtengen wahr ſind 2 Widerſprich mir, wenn Du als ehrlicher Wann, es au Gaatesung folar lk. Jalr gang. *. Südweſtdeutfche 9 Schach⸗Seitung. Kedigirt von einigen Mitgliedern des Mannheimer Schachvereins Badenia. Scaprels füt an ares Ie ie — T..—, fur 5 Fartſen, Abonnements a Adolf Stern, Manmheim, U 3, 13. Hofgtag, ö, Nctember88/ begree 2 Ax. eEte, an E. Varain, cand med., Hünchen, Blumenstr. 19. III. rourbunz, Problem Nr. 197. Ven J. Berger in Graz. a. En Frankfurter Turnier mit dem b. Verbesserte Faseung. 1. Preis gekrönte Fassung, neben- Iösig durch 1) Lb2 ca8- ,, ,, Schnoars. , , 4 2. 2,, , 2 7 7 ⸗,. 25 be, . 25 5 2 Mat in vier Zügen. Nat in vier Zügen. Nr. 198. Nr. 199. Von H. Nisle in Müncken. Von F. Varain in München. ,.. e. ee,, u,, . 2 —,, Aat in drer Zügen ,. Roman Beilage „General⸗Anzeiger“ (Maunheimer Volksblatt.— Badiſche Bolkszeitang.) 5 Die Veilchendame. Roman von Carl Görlitz. (Fortſetzung.) Er verneigte ſich vor ihr und zwar ſo tief und ehrfurchtsvoll, daß in dieſem Uebermaße von Devotion gerade der größte Spott verborgen lag, freilich nur in der Anerkennung ihrer Grafenwürde; vor der Schlauheit der Veilchen⸗ dame beugte er ſich in Gedanken wirklich; er wußte zu genau, welchen immenſen Werth eine ſolche Verbündete für ihn hatte. Dann verließ er das Zimmer, glitt leichtfüßig und geräuſchlos die Treppe hinab und war in wenigen Sekunden aus dem Hauſe hinaus, ohne daß ſeine Anweſenheit in demſelben von irgend Jemand, die Gräfin ausgenommen, bemerkt worden war. Als Ortmann die Gräfin verlaſſen hatte; richtete dieſe ſich zu ihrer vollen Höhe auf, das Gebrochene ihrer Geſtalt war eben ſo verſchwunden, wie der Aus⸗ druck von Unterthänigkeit auf ihrem Geſicht. Drohend hob ſie die Hand, in welcher ſie das von Ortmann empfangene Papter hielt, gegen die Thüre. Ei.inen Antheil nach Deiner Berechnung willſt Du mir geben? murmeltt ſie. Sieh Dich vor, daß ſich kein Fehler in Deinem Facit findet; wer mit mir ſpielt, muß mir den Löwenantheil überlafſen. Du wirft Deinen Compagnon wohl unterſchätzt haben. Sie öffnete das von ihm erhaltene Blatt, überflog den Inhalt und nickte bei dem Leſen mehrere Male befriedigt mit dem Kopfe, dann faltete ſie das Papier wieder, verbarg es auf ihrer Bruſt und kehrte in den Salon zurück, wo Kurt v. Below ſie erwartete. Als Kurt die Gräfin eintreten fah, ſtand er auf und ging ihr entgegen. Iſi es Zeit, Abſchied zu nehmen? fragte er trüb. Schicken Sie mich wirklich fort? Sie reichte ihm die Hand; ein bezauberndes Lächeln verklärte dabei ihr ſchönes Geficht, Milde und Herzensgüte ſtrahlten aus ihren Augen. Wer aber konnte in die Abgründe dieſes Herzens ſchauen, wer konnte wiſſen, wie viel von der beſtrickenden Liebenswürdigkeit der Veilchendame wahr empfunden oder nur geſchickt gemacht war? 05 Kurt liebte ſie, hatte alfo am wenigſten ein Artheil über dieſe ſeltſame Frau; er war entzückt als er ihre ſchönen Augen ſo freundlich und ſerlenvoll auf ſich gerichtet ſah, ergriff die ihm dargereichte Haud und zog ſie an ſeine Stppen. Auf Wiederſehen! hauchte ſie mit vibrirender Stimate, der ſie vergebens Seſtigkeit zu geben ſuchte, beugze ſich vor und aßze ihn auf die Stirn. (Nachbrus verbstem.) — 1786— Partie Nr. IIS. Wiener Eröffnung. (Gespielt in der 12. Runde des Meisterturniers zu Frankfurt a. M. am 26. Juli 18870 Weiss: L. Paulsen. Schwarz: B. Englisch. e2—e4 7— eß 14)0 Dfas—c8 d7 ds 2) 8bi—es 8dS—b 15) g2—g300) Lhs—g7 3) f2—11 eDefA 150 Ss— h5 4 1—— 03.— 85.—g4 3 1 27 18) DfaS—hI Sub—f6 6) d4— d5) 826—68 10) Lel— d2 ds 7) d5—ds 865--5 20) Leddads Dds— b69 8) Ddloaf6 e7dds) 21) Ldß—bs Lg7 b2 9) ha—h4 h/—-h6 22) Tal—b1 Db6E— da 10) LfI—e4 da—d5) 23) e4—eß Les15 11) Scbdcds 8g8—ff 12) bAeg5 l8g550 18) Thichs-E Le7ochs ) Eine vortreffliche Neuerung L. Paulsen's. Es drohte 8) dsoce7 ete. ) Falls 8). Lg7—eb, 9) Scs—b5. In Betracht kam 8) 607—c. Wohl das Beste. Der Bauer war ohnehin nicht zu halten. 24) Tbiecb2e) g4—g8 25) DhiI—hS. Res—e7 26) Dhs—f6-f. Aufgegeb. 10 ) Falls 12).. 8f6 4 d5, 18) Lea cd5, hSαg5; 14) Thlechs=, Lgyechs; 15) DfB=B5. Nach 15) Le4—b5--, Kes—f8 hätte Schwarz Luft bekommen. Falls 200.. Lg7ecbe, 2 Tal-—bl, Lb2—g7; 22) e4—e5, destes; 28) Ld2-—cs. Nach 28) dsde5 folgte 24) Tbli b2. 8 Nuhme nun Schwarz den Thurm, so verlöre er im Zweiten Zuge die Dame. Fall 260 Ke7-d7; 27) eb—e6-.; und falls 26).. Ke7— es; 27 Le4cf7= ete ——— Partie Nr. 119. Mittelgambit. Gespielt im Café Royal zu Berlin am 11. Noy. 1886 Weiss: B. Hülsen. Schwarz: v. Scheve. 1) e2—e4—e5 17) Sdæe4 dõ ed 2) d2—d4 esDdd 18) Sr7—g5 Ld7—5 3) DdlDcdd Dds—f60 19) Les—c5 1718—16 4) e4—e5 Sbs—08 20) Leß— da 16—g6 5) ep8 Sesddl 21) 8g5—e4 Keb- d8 6) fGDg7 Lfddegꝰ 22) Tal—di Lg7oedd 7) LfI—d3 d7—-d5 23) TdI4d4- ITgt6- ds 80 e2—08 Sda—eg⸗ 24) Tddecdg-. cdt 9) 8g1—13 8g8— 25)—18 dsd5 10)—0 Les—d7 26) Tel—- di 865—14 11) 8f3—eß 816—h5 27) Lo2—b3 KdSs—07 12) Tfi—el!——09) 28) Se4—6 Tes— d8 18) Sebf7 806—05 29) Sföed5-- Sf4 d5 14) Ld3—2 Tdg e8 30) TdlDd5 TdSs—f8 15) LeI—es ThS—8 31) Tdß—d4 Aufgegeben. 16) 8b1—dꝰ 805—64%0 Ge gen diese Vertheidigung lüsst sich nichts einwenden. Weiss kann im vierten Zuge auch nach di zurückgehen. Für Schwarz kam auch 4)... Df6—b6 in Betracht. Mittelst der Fortsetzung im Text wird jedoch der-Bauer ver- einzelt, ) Auf 8) 38d4—06 kfolgt(9 Lel—fa, worauf Weiss gut steht. Falls Lgireß; 10) Lf4—g3] eto. Eine nicht weit genug berechnete Combination, infolge deren nun Weiss in Vorthell gelangt.— Dies kostet einen zweiten Bauern. Die Partie war aber keinesfalls mehr zu retten. (Anmerkungen von B. Hülsen) — 1046— Aber wann? fragte er ſchmerzlich. Wie lange ſoll die Nacht dieſer Ver⸗ bannung währen, in welche Sie mich ſchicken? So ſehr ich mein Gehirn auch abmartere, ich kann keine Erklärung für Ihre Strenge gegen mich finden. Müßte ich nicht gerade Ihnen in allem Kampf zur Seite bleiben? Sie hatte ſeine Hand noch nicht losgelaſſen. Durch Nacht zum Licht! ſprach ſie mit erhöhtem Händedruck. Erinnern Sie ſich Ihres Verſprechens? Sie haben mein Wort, erwiderte er, indem es verrätheriſch über ſein Geſicht zuckte; er war kaum noch im Stande, ſeinen Schmerz zu verbergen und des in ihm immer wieder auflodernden Mißtrauens Herr zu werden, aber ich werde die Stunden zählen, bis die von Ihnen verheißene Depeſche kommt. Dann ergriff er ſeinen Hut; aber ſein Fuß war wie gebannt, noch eine ſtürmiſche Umarmung, ein glühender Kuß, ein gewaltſames Losreißen— die Trennungsſtunde war überwunden; Kurt hatte die Veilchendame auf ihren Wunſch, der einem Befehl faſt gleichgekommen war verlaſſen, vielleicht für immer. Gott ſei Dank, rief die Gräfin, ſowie die Thüre, hinter Kurt in's Schloß sefallen war, er iſt fort! Die Freude, welche in dieſem Ausrufe lag, war jedenfalls ächt, freilich blieb es zweifelhaft, ob dieſe Freude nur ſeiner Entfernung galt oder dem Be⸗ wußtſein der Freiheit, mit welcher ſie jetzt mit oder gegen Ortmann handeln konnte, um noch ein geheimnißvolles Ziel zu erreichen. Er iſt fort! wiederholte ſie plöͤtzlich mit ganz anderem Ausdruck und preßte die Hand auf ihre ſtürmiſch wogende Bruſt; wenn es auf immer wäree! Das wird an ihm liegen! ſetzte ſie dann leiſe hinzu, er hat jetzt die Entſcheidung in Händen und mir, mir bleibt jetzt nur— die Ungewißheit. Sie ſank auf das Sopha, verbarg das Geſicht in die Kiſſen und weinte Pitterlich. 985 Als Helene den beiden Freunden die Thüre geöffnet hatte, war ſte von ihrem Verlobten in die Zimmer ihrer Mütter begleitet worden. Frau Leſſing war in der Küche beſchäftigt; das junge Brautpaar befand ſich allein. Aber es kam zu keiner anheimelnden Stimmung, kaum zu einer fließenden Unterhaltung. Helene hatte keine Handarbeit ergriffen und ſich damit an das Fenſter geſetzt. Es konnte dem Aſſeſſor nicht entgehen, daß die Wangen ſeiner Braut mit jedem Tage bleicher wurden, ihr kindlicher Frohſinn immer mehr ſchwand, aber er wagte nicht, ſie um die Gründe dieſer Veränderung zu befragen, denn ſein ſchuldbeladenes Gewiſſen ſcheute jede Erklärung, und ſie ſchwieg aus der ihr angeborenen Schüchternheit. Er wußte wenig mit Helene zu reden, da er es nicht wagte, das Geſpräch auf den einzigen Gegenſtand zu lenken, der noch Intereſſe für ihn hatte— auf die Gräfin. Helene vermied eben ſehr, dieſe gefährlich ſchöne Frau zu erwähnen, welche Ee ganten üßbengen und Audeutungen der Majorin v. Wetler ner und Vertheidiger im Gerichtſaal. ſein Vortrag fein abgewogen, dabei voller Verve und Feuer. daß ſein Vortrag entzückte und mit fortriß. Er war bis an die Scene des zweiten Aktes zwiſchen Don Carlos und der Fürſtin Eboli gekommen, und ſchilderte im Vorleſen die buhleriſchen Verführungskünſte der ſchönen Spanierin ſo meiſterhaft, daß dieſe ſchlaue und ſinnbeſtrickende Tochter des Südens mit all ihren Reizen und Lockungen aus ſeinen Worten ſich plaſtiſch hervorzuheben ſchien.— Helene konnte ſich mehr en, in Thrän Correspondenz- Wettkampf Halle-Magdeburg. J. II. Weiss: Schwarz: Weiss: Schwargt Halle. Magdeburg. Magdeburg. Halle. 29) Del—g3. Hier kündigte Magdeburg 25) Dd2=eg 15.—14 Mat in spätestens vier Zügen an 26) d4 eß fadeg und Zwar: 27) Tf28- EdS Sb4—02-+ 28) TLfIfS- EgSNI8 30) Kal—b1 Sca—a8-- 29) e5—66 91) Kbl—al Dds—b1- 52) Thl cbl Sb4—eg⸗ Vorrespondenz-Wettkampf London-St. Petersburg. J. II. Weiss: Schwarz: Weiss: Schwarz;: St. Petersburg. London. London. St. Petersburg. 3 Ta6—a7 99999333 Ke5—14 40) Kg3—14 Ta7—a 40) g4—85 Teb—68 21) f2—13 Rundschau. Mannheim. Wenn wir die in letater Nummer d. Ztg. veröffentlichten Aus⸗ führungen des Herrn Prof. J. Berger als„interessant“ bezeichneten, so geschah dieg nicht zum wenigsten aus einem gewissen Gefühle der Bewunderung dessen, Was auch in diesem Falle der Grazer Meister aus einer an sich nicht alhzugünstigen Position zu machen gewusst hat. Ueber eine zu Eingang des Schreibens ertheilte Belehrung können wWir Eurz weggehen. In den Worten„unbedenkliche Raschheit“ ist kein Vorwurf und in dem ganzen Satze keine stilistische Verfehlung enthalten. Doch wir wolken uns jeder Silbenstecherei enthalten: wenn wir es auf Etwas abgeschen hatten, 80 wer eß diie ganze Anordnung der Preiszusprechung und nicht ein einzeines Comits, welches allerdings einen Theil dieser„Anordnung“ bildet, das uns indess in seinen Mib⸗ gliedern vöhlig unbekannt ist. Auf das Moment der Eröffnung der Couverts legt Herr Pref. Berger einen beinahe ausschliesslichen Nachdruck. Die Hauptsache ist dech wohl die Zuerkenn und Verabfolgung der Preise; das andere nur eine vor- und nebenhergehende Mauf- pulation, die z. B. bei éeinem nichtanonymen Turniere von vornherei wWegfllt. Die Ueberwindung gewisser Schwierigkeiten der technischen Ausführung wird im Einklange mit Herrn Prof. Berger jedem Sachkenner höchst verckenstlich ersebeinen. Nicht minder unbestreitbar ist die Andeutung(wenn wir recht versteken), dasg Nebemlösungen, je leichter zu beseitigen, um 80 eher zu vermeiden sind. Aurh der Irrthum in Betreff der Neuheit einer Problemidee ist Preisrichtarn chne Zweifel schon zugestossen. Aber auf die Gefahr hin, unsern„Laienverstand“ von zer Uber⸗ legenen Einsicht des Herrn Professer belächelt zu sehen; 80 will uns Goch bei allen Ausschreibungen— falls nicht einmal eine ausschliesslich für Reen Coxrectheit als die in erster Linie stehende Bedingung erscheien. Neuhelt, heit, und wie die guten Eigenschaften alle heissen, kommen ert nachher, Wenz Herr Protessor Berger selbst als Preisriehter bei einem in Frage bommenden si ausgezeichneten Erzeugnisse von völlig neuer Llee eine Nebenlösung fünde, 80 würd er dasselbe, mit Bedauern und aller Auerkennung, von der Concurrenz ausschliessen während ein anderes, die correcte Neubearbeitung einer atten Ides, warm mield g radezu Plagiat, de jure in der Bewerbung zu verbleiben hätte. Wie wolfte man auch heufzutage diese letatere Categorie in den Bann legen? Man bekäme fust Beint Probleme mehr. Sollte seinerzeit im Congressbuche neben oder nach der preisgekrönten in correcten auch die nachträglich(wenigstens der Oeffentlichkeit gegenſher) rich fig gestellte Fassung des Preisproblem's veröffentlicht werden, se wird sicherlich dat gesammte Schachpublikum gleich uns bedauern, dass nicht die Letztere an dar Preis bewerbung theinahm. Indess ist es für eine incorrecte Sendung der FEhre genng auch irrthümlieh den ersten Preis zugesprochen zu erbalten; und mit salcher Taß sache kaunte sich der Vertasser, dessen Idee Niemand zu degradiren versucht haß aueh b Verzichtleistung auf dan Preis wohl zufriadn geben. Denn dem Graze — 1047 haßte, ſo weit eben in ihrer kindlich frommen Seele Naum für ein Gefu del Haſſes war. So ruhte ein ſchwüles Schweigen auf Beiden, wie es Allen zu ergehn pflegt, die ſich mit ganzer Seele für irgend Etwas interefſtren, das ſte nicht ermäßnen wollen oder dürfen; können ſie nicht von dem ſpechen, was ihre ganze Seele erfülkt, ſo ſind ſie meiſt ſchweigfam und in ſich gekehrt. Aber ſolches Stillſchweigen iſt wie die lähmende Stille vor einem Gewitter; es fehlt nur der Anlaß dazu, um einen Ausbruch heftiger Leidenſchaften hervorzurufen, der dann zu einer gefürchteten und doch nicht gut zu ver hindernden Kataſtrophe führen muß. So auch hier. Der Aſſeſſor zählte im Stillen die Minuten, bis er Kurt zur Grüfin folgen konnte, aber unmöglich durfte er ſeine Braut nach ſo kurzer Zeit ſchon jetzt wieder verlaffen. Er fühlte das Peinliche des Schweigens ſehr wohl, da er es aber nicht zu brechen wußte, ließ er ſeine Blicke im Zimmer umherſchweifen, als ob er nach einem Stoffe zur Unterhaltung ſuchte. Seine Blicke blieben auf einem kleinen Bücherſchrank haften, hinter deſſen Glasſcheiben die goldge⸗ preßten Einbände verſchiedener Bücher hervorſchimmerten. Darf ich Dir nicht etwas vorleſen, liebe Helene? fragte er lebheft und froh, ein Mittel entdeckt zu haben, das ſeine Seelenſtimmung am leichteſten verbarg Wenn es Dich nicht anſtrengt, antwortete ſie mit unſicherer Stimme ur d beugte ſich noch tiefer auf ihre Häkelarbeit, bitte ich Dich darum. Das arme Kind hatte Mühe, ſeine Thränen zu verbergen. Diefe Thranen ⸗wären ſehr zu rechtfertigen geweſen bei einer Braut, deren Verlobter ihr wie ein docirender Profeſſor eine Borleſung ſtatt der liebenden Ergüſſe ſeines Herzens anbietet. Aber Helenens paſſide Natur bedurfte eines direkteren Anſtoßes, um ihren Schmerz zu zeigen. Der Aſſeſſor war an den Buͤcherſchrank getreten und muſterte die Varin aufgeſtellten dichteriſchen Werke. Schiller, ſagte und nahm einen Band dieſes Klaſſikers heraus; iſt Dir eine Recitation aus Don Carkos genehm? Helene bejahte wie vorher; zu widerſprechen hätte ſie nicht gewagt, das lag nicht in ihrer Natur. Sie traute ſich nie, einen Willen zu haben, ſie konnte nur lieben und leiden. Der Aſſeſſor war ein ebenſo guter Vorleſer wie ein ausgezeichneter Red⸗ Sein Organ war ſonor und ſympathiſch, Daher kam e, Wdaktlan. Drat und Berrag bder Dr. S. c