E a 7 d N lereeeneeereeee eeeee önr e 4 Abonnement: 50 Pfg. monatlich, Bringerlohn 10 Pfg. monatlich, durch die Poſt bez. inel. Poſtauf⸗ ſchlag R..90 pro Quartal. Badiſche Volkszeitung. Grſcheint täglichz, Fonun- und Feſttage ausgensmmen. Inſerate: Die Petit⸗Zeile 20 Pfg. der Stadt Mannheim und Umgebung. ge 60, Mannheimer Dolksblatt. Einzel⸗Nummern 3 Pfg. Doppel⸗Nummern 5 Pfg. Nr. 263. Die Tripelallianz. R. London, 6. Novbr. Der Wiener Correſpondent der„Times“ übermittelt ſeinem Blatte die nachſtehenden Mittheilungen über die neue Tripelalltanz zwiſchen Deutſchland, Oeſterreich⸗Ungarn und Italten, die, wie er meldet, aus zuverläſſiger Quelle ſtammen:„Dieſes Bündniß wurde im Frühling dieſes Jahres im Geheimen geſchloſſen und Signor Crispi's jüngſte Reiſe nach Friedrichsruh bezweckte eine endgiltige Regelung aller Details zu arrangiren. Das Bündniß iſt in erſter Linie defenſiv und bezweckt die Aufrechthaltung ves europäiſchen Friedens auf der Baſis beſtehender Ver⸗ träge; allein wenn der Frieden gebrochen werden ſollte durch irgend eine aggreſſive Handlung einer Macht, allein oder mit Bundesgenoſſen, auf dem europäiſchen Feſtlande oder im Mittelländiſchen Meere, würde das Bündniß offenſiv werden. In dieſem Falle würden die drei ver⸗ bündeten Mächte ihre Heere und Flotten in gemeinſame Aktion treten laſſen. Der Ausdruck„aggreſſive Hand⸗ lung“ bedeutet irgend eine Handlung, wodurch eine Macht, allein oder mit Bundesgenoſſen, eine gewaltſame Störung der beſtehenden Machtvertheilung in Europa oder im Mittelländiſchen Meere verſuchen ſollte. Die in Fried⸗ richsruh en detail geregelten Punkte waren: 1) die Eventualitäten, die einen casus belli bilden würden; der modus procedandi für ein gemeinſames diplomati⸗ ſches Vorgehen in erſter Reihe und die Friſt, die den Anſtoß gebenden Mächten gewährt werden ſollte, ehe Krieg erklärt wird. 2) Der allgemeine Plan für eine gemeinſame militäriſche und maritime Action in den ver⸗ ſchiedenen Umſtänden, die entſtehen könnten. 3) Die genauen militäriſchen und Flottenkräfte, welche eine jede der drei verbündeten Mächte in's Feld und in See bringen ſollte. 4) Die durch gemeinſame Action zu er⸗ reichenden Ergebniſſe, behufs Sicherung eines dauernden Friedens nach einem ſiegreichen Kriege. Dieſe letzte Clau⸗ ſel ſtipulirt die Gebietsveränderungen, welche im Ganzen vorzunehmen ſein würden, ehe die drei verbündeten Maͤchte einwilligten, den Frieden zu unterzeichnen. Ferner ver⸗ fügt ſie, daß der Friedensſchluß gemeinſam erfolgen müſſe, und daß keine der drei Mächte abgeſondert unterhandeln oder vom Kriege abſtehen ſolle, ohne die Zuſtimmung der übrigen zwei.“ Politik und Liebe. » Konſtautinopel, 29. Oktober. Es iſt ſeinerzeit viel hin und her geſtritten worden, was elgenklich die Urſache, wer der wirkliche Urheber der ſoge⸗ nannten Philippopeler September ⸗Revolution geweſen, wer alſo im Grunde die— ſagen wir„vorhebaltliche— Ver⸗ einigung Rumeliens mit dem Fürſtenthum Bulgarien und ſomit die ja immer noch, und mehr denn je ſchwebende bul⸗ gariſche Frage auf dem Gewiſſen habe. Herr Dragan Zan⸗ kow, der bekannte Parteigänger Rußlands, erzählte kürzlich ſeinen Gäſten bei einem Frühſtücke eine romantiſche Verſion, welche wir der„W. A..“ entnehmen: Er allein will den wirklichen Böſewicht kennen, der all' dies Unheil angeſtiftet, Europa in feindliche Lager geſpalten und vielleicht den Kern 8 einer kriegeriſchen Saat gelegt hat, die ſo unheilvoll für viele ölker in Europa aufgehen könnte. Nach dem von Hrn. Zankow gelieferten Portrait verfügt dieſer Unheilſtifter über zwei lieb⸗ lich blane Augen, die recht unſchuldsvoll in die Welt ſchauen, einen keuſchen rothen Mund, zu allem Anderen eher als dazu Teuilleton. — Ein Idyll Frankfurt, 6. November. Im Jahre 1870, ſo erzählt uns ein Berichterſtatter, wohnten bei einer hieſigen Familie mehrere gefangene junge franzöſiſche Offiziere. Als durch den Frieden die Zeit der Trennung kam, wollten die Offtziere mit Rollen„Napoleons ihre Dankbar⸗ keit für die freundliche Aufnahme und Bewirthung be⸗ weiſen, wurden aber damit, ſowie mit allen anderen Dankes⸗ bezeugungen zurückgewieſen. Aber das Band der Freund ſchaft lockerte ſich auch nicht, als die Offiziere ſchon längſt wieber in ihr Vaterland zurückgekehrt waren und es be⸗ ſand fortgeſetzt ein lebhafter Brieſwechſel zwiſchen den Offtzieren und der hieſigen Familie. Bei jedem Familien⸗ ſeſte waren die Offiziere die erſten, welche ihre Glück⸗ wünſche darbrachten. Der jüngſte derſelben welcher im vorigen Sommer einen Beſuch hier abſtattete, ſah die in⸗ zwiſchen zur blühenden Jungfrau herangewachſenen Nichte ſeines ehemaligen Gaſtfreundes und entſchloß ſich mit 40 Jahren in den Stand der Ehe zu treten. Die dargebotene Hand wurde angenommen und in nächſter Heit wird Hoch⸗ zeit ſein. Was wird Boulanger dazu ſagen? =Ein Roman aus dem Leben. Berlin, 6. Nov. Eines der hieſigen Publikationsorgane brachte dieſer Tage eine gerichtliche Bekanntmachung, wonach die Anfangs dieſes Jabres verſtorbene 75 Jahre alte Frau N. ihr ziemlich he⸗ trächtliches Vermögen ihrer Tochter, einer Frau Gräfin., deren Aufenthalt unbekannt iſt, vermacht hat. Dieſer öffent⸗ lichen Betanntmachung liegt, wie die„N. A. 3. zu berichten wei, ſolgender Roman aus dem Leben zu Grunde: Vor eiwa 25 Jahren lebte hier Konſul N. mit ſeiner Gattin und einer etwa 20jährigen Tochter Mathilde. In ſeinem Hauſe verkehrte ein junger polniſcher Graf, der, nachdem er die letzte Juſurrektion Polens mitgemacht hatte, nach Berlin gekommen war. Es gelang ihm, das Mitleid und bald auch die Liebe Mathildens zu erringen, deren Bitten es gelang, die Einwil⸗ ligung der Eltern zur Verlobung zu gewinnen⸗ Am Ver⸗ lobungsabend war eine glänzende Geſellſchaft geladen. Man ſaß eben bei Tiſche, als ein Diener an den Hausherrn heran⸗ Seleſeuſte und verbreitetſte Zeitung in Maunheim und Amgebung. geſchaffen, finſtere Worte der Verſchwörung hören zu laſſen, ein beiteres jungfräuliches Gemüth; kurz und gut, dieſer ſchlimme Böſewicht wird ſeitens des Herrn Zankow mit einer der lieblichſten Prinzeſſinnen identificirt. Cherchez la femme! gibt Herr Zankow ſeinem Frühſtücksgaſte zu rathen auf, und während Jener ſich vergeblich den Kopf zerbricht, triumphirt ſein Gaſtgeber:„Nun, wer denn anders als Prinzeſſin Victoria von Prepßen die jüngere Tochter des Kronprinzen!“ und läßt nun behaglich ſeine Anekdote vom Stapel, der durchaus nicht ein gewiſſer romantiſcher Anſtrich mangelt. Doch deuten wir Zankow's abgewogene Worte: „Ein blutjunger Prinz, aus fürſtlicher Seitenlinie ent⸗ ſproſſen, von geringem Vermögen, doch ſchön von Geſtalt und ritterlich an Geſinnung, dient im Heere ſeines kaiſer⸗ lichen Herrn. Am Hoflager wird ſeine Aufmerkſamkeit bald durch die holde Erſcheinung einer dem Kindesalter noch nicht völlig entwachſenen Prinzeſſin gefeſſelt, einer Enkelin des Kaiſers. Die weitläufige Verwandtſchaft, welche den jungen Prinzen mit dem königlichen Hauſe verbindet, ſeine Jugend und ſein einnehmendes Weſen führen bald zu einer Annäherung zwiſchen den jungen prinzlichen Leutchen, die ſchnell gute Freundſchaft ſchließen. Im Spiele mehr kind⸗ licher Tändelei knüpft das Prinzeßchen ihrem Prinzen eines Tages ſcherzhaft ein Armband um's Handgelenk. Der Prinz aber will es bewahren zum Gedenken fröhlich und harmlos verlebter Stunden und er trägt es mit ſich als Talisman, als er hinauszieht in ferne Lande, einen kaiſerlichen Ohm, den Beherrſcher eines weiten, großmächtigen Reiches, in ſchwerer Kriegsgefahr, in Kampf und Sieg zu be⸗ gleiten. Der Krieg iſt beendet, als Jüngling iſt der Prinz ausgezogen, als Mann kehrt er heim, ſchöner und ritterlicher denn zuvor, das Prinzeßchen iſt mittlerweile zur Jungfrau herangeblüht. Was Wunder, wenn ſich zu der Jugendfreund⸗ ſchaft, welche Beide ſeit lange verband, bald ein weit wärmeres Gefühl e e Da wird der Prinz auf den Thron eines aus Blut und Leichen neuerſtandenen Fürſtenthums im fernen Oſten berufen. Dieſes Ereigniß kann ihn in der Hoff⸗ nung, die Hand der Prinzeſſin ſeines Herzens zu exxingen, nun mehr beſtärken; frobgemuth beſteigt er den Fürſten⸗ thron und heftet ſich die Reiherfeder mit Agraffe aus Bril⸗ lanten an die Pelzmütze, eifrig betreibt er den Bau eines fürſtlichen Schloſſes, der Reſidenz ſeiner zukünftigen fürſtlichen Gemahlin. Aber, o weh, als Prinz ohne Land und Vermögen, un⸗ abhängig und ſein eigener Herr, iſt er als Fürſt und Lenker eines Staatsweſens Vaſall geworden und— was noch ſchlimmer— Vaſall des Großtürken, der Schrecken aller deutſchen Jungfrauen und Prinzeſſinnen. Der junge Fürſt läßt ſich darob aber nicht bange werden und wirbt um die Hand der Jugendgeliebten. Doch er wird abgewieſen, die Prinzeſſin⸗Enkelin des großmächtigen Kaiſers kann nie die Gemaßlin eines Vaſallen des Großmoguls werden! Traurig und einſam, allein und verlaſſen durchwandert der junge Fürſt die Gemächer ſeines Schloſſes und denkt dabei wohl: „es wär ſo ſchön geweſen“. Doch in vertrauter Stunde ge⸗ ſteht er ſeinem Miniſter wie es um ſein trauernd Herz und ſeine getäuſchten Hoffnungen ausſchaut, thränenden Auges weiſt er ſeinem höchſten Würdenträger das An⸗ gedenken vergangener trauter Stunden vor, das Armband der Prinzeſſin, welches er ſeitdem nie wieder abgelegt. Er beſchwört den Bergther des fürſtlichen Thrones, all' ſeine diplomatiſchen Künſte aufzubieten, um Hinderniſſe hinweg⸗ räumen zu belfen, die ſeiner Verbindung mit der Prinzeſiin im Wege ſtehen. Vorerſt ſoll der Miniſter auf des Fürſten innigen Wunſch, ſich an eine großmüthige indiſche Kaiſern, die Großmutter der geliebten Prinzeſſin, mit ſchriftlichem, heim⸗ lichem Anſuchen wenden, dieſelbe den Hoffnungen und Abſichten des Prinzen günſtig zu ſtimmen. Der Miniſter willfahrt dem Willen des Fürſten, doch eben als er ſich am Schreibtiſch den Gänſekiel ſpitzt, um der indiſchen Kaiſerin ſeinen ſchönſten Schreibebrief zu ſchreiben, der gewiß ſeinen Eindruck nicht ver⸗ fehlt haben wird, wird er urplötlich durch einen politiſchen Wirbelwind vom Miniſterſtuhl hinweggefegt und aus iſt es mit dem Briefſchreiben an Kaiſer und Königinnen.“ trat und ihm meldete, daß zwei Herren ihn zu ſprechen wünſchten. Es waren zwei Kriminalbeamte, welche Herrn N, mittheiltin, daß ſein zukünftiger Schwiegerſohn Wechſel gefälſcht habe, und daß ſie ſeine Verhaftung bewirken ſollten. Herr N. ließ den Grafen herausrufen, der ſofort verhaftet wurde. Der Fälſcher wurde zu zwei Jahren Zucht⸗ haus verurtheilt. Herr und 13 5 N. ſagten ſich von dem Zuchthäusler los, doch vergeblich drangen ſie in ihre Tochter, den Unwürdigen aufzugeben. Als derſelbe aus dem Gefäng⸗ niß entlaſſen wurde, entfloh ſie heimlich mit ihm nach New⸗ Vork. Bald kamen Briefe, in welchen Mathilde die Eltern um Vergebung anflehte und das Elend ſchilderte, in welches ſſe gerathen, da der Gatte, ein Profeſſionsſpieler, ſie ſchlecht behandelte. Doch die Briefe bliehen unbeantwort. Kurze Zeit darauf ſtarb Herr.; ſeine Frau, die Univerſalerbin ſeines Vermögens, lebte einſam in ibrer Villa bei Berlin. Und doch ſcheint dieſelbe in den letzten Jahren Sehuſucht nach ihrer Tochter ergriffeu zu haben, denn in ihrem Teſta⸗ ment ſetzt ſie die Tochter reſp. deren Kinder zur Erbin des Vermögens ein. Gräfin., welche im Jahre 1870 mit ihrem Gatten Newyork verlaſſen iſt aber ſeitdem verſchollen; jener Aufruf ſucht ſie. — Ein Brief des Kaiſers Wilbelm Zu jener Zeit, als unſer Kronprinz Friedrich Wilhelm das 11. Infanterie⸗ Regiment kommandirte, erfuhr er, daß ein Herr Bär, Beſitzer eines Herrengarderoben⸗Geſchäftes einen eigenhändigen Brief Friedrich des beſitze. Der Kronprinz theilte dies ſeinem Vater, dem Prinz Regenten, mit, welches Herr Bär erfuhr und nun dem Prinz Regenten den Brief Friedrichs des Großen mit der Bitte zuſandte, ihm für denſelben ein eigenbändiges Schreiben zu ſenden. Darauf erhielt er, wie der„Bär“, d. h. die Wochenſchrift, die unter dieſem Titel erſcheint, in der jüngſten Nummer mittheilt folgenden Brief: „Potsdam, den 5. Januar 1858(7) Es iſt mir geſagk worden, lieber Herr B. daß Sie für den mir geſendeten eigenhändigen Brief des großen Königs meine Handſchrift zu beſitzen wünſchen. Dieſem Begehren willfahre ich gern, da der Brief einen ganz eigenthümlichen Werth dadurch hat, das derſelbe einen lebhaften Blick in die bewegte Jugend des großen Königs thun läßt. Der Erfatz, Dienſtag, 8. November 1887. So kam Herr Dragan Zankow um die Ehre, mit der Königin von England in intimen Briefwechſel zu treten, welcher zweifelsohne ſehr intereſſant geworden und nicht ohne Einfluß ſowohl auf die Geſtaltung der Dinge im Orient, als auch auf Herrn Zankow's ziemlich wetter⸗ wendiſche politiſche Ueberzeugung geblieben wäre. Doch Rache muß ſein! Herr Zankow erzählt nämlich nun weiter, daß Prinz Alexander von Battenberg einen heroiſchen Entſckluß faßte:„Als abhängigen Fürſten, als Vaſall des Sultans, will mich Hohenzollern und der Kanzler nicht zum Schwiegerſohn; bon! ich werde mich ſelbſtſtändig machen, ich werde mir die Königstreue eines freien unab⸗ hängigen Bulgarien erkämpfen, und alsdann will ich vor den ſtolzen ehernen Kanzler hintreten und die Hand der Prinzeſſin aus dem deutſchen Kaiſerhauſe fordern! Gedacht, gethan! Und ſo Philippopeler Revolution, Ver⸗ einigung Nord⸗ und Süd⸗Bulgariens und— Nun, den Reſt kennt man ja auch ohne Herrn Dragan Zankow's Dichtungen. Zur bulgariſchen Frage telegraphirt der Wiener Correſpondent der„Times“ unterm 3..:„Ich bin in der Lage, mittheilen zu können, daß in der Geſinnung des Berliner Cabinets, Bulgarien gegenüber, ein radikaler Wechſel eingetreten iſt. Eine förmliche Anerkennung des Fürſten Ferdinand iſt vor⸗ läufig nicht beabſichtigt, allein Fürſt Bismarck hat ſich der Ueberzeugung gebeugt, daß der Fürſt auf feſtem Boden ſteht, und daß es am vortheilhafteſten wäre, wenn ſeine Stellung befeſtigt würde. Zeitweilig müſſe die Politik der deutſchen Regierung betreffs Bulgarien eine bloße Wachſamkeit bleiben, aber es werde freundliche Wachſam⸗ keit ſein; denn Vertrauen in den Fürſten, in Stambulow und in die Bulgaren ſelber iſt jetzt an die Stelle des Mißtrauens getreten, und jedweder Verſuch einer gewalt⸗ ſamen Einmiſchung in bulgariſche Angelegenheiten, von welcher Seite derſelbe auch ausgehen dürfte, würde in Berlin lebhaft gemißbilligt werden.“ Die verurtheilten Anarchiſten in Chicags. * Chicago, 4. November. Das Gefängniß, in welchem die ſieben zum Tode ver⸗ urtheilten Anarchiſten eingeſperrt ſind, wird ſcharf bewacht. Zwei mit Gewehren, Bajonetten und Revolvern bewaffnete Tompagnien Polizei ſind innerhalb des Gefängniſſes ein⸗ quartirt und eine weitere Compagnie ohne Gewehre iſt außer⸗ halb des Gebäudes ſtationirt. Andere Polizeiabtheilungen werden in der Nähe des Gefängniſſes in Bereitſchaft ge⸗ halten Field, Schwab und Spies haben an den Gouverneur eine Bittſchrift gerichtet, worin ſie die Umwandlung des Todesurtheils in Gefängnißſtrafe nachſuchen; aber die vier anderen Anarchiſten halten an ihrer Erklärung feſt, daß ſie keine Urtheilsumwandlung annehmen werden. Die Crrichtung des Schaffots hat begonnen. Der Gouverneur von Illinois empfängt täglich Maſſen von Bittſchriften, von ſeinem Be⸗ gnadigungsrecht Gebrauch zu machen, In Chicago werden Anſtalten für die auf den 11. d angeſetzte Hinrichtung der zum Tode verurtheilten Anar⸗ chiſten getroffen. Sie werden in zwei Gruppen gehängt werden zuerſt vier und dann drei, da der Galgen nicht groß genug iſt, um ſieben gleichzeitig aufzuknüpfen. Etwa 1500 Mann Truppen mit einer Batterie Artillerie werden in den Arſenalen in Bereitſchaft gehalten werden, um nöthigenfalls den 1100 Poliziſten von Chicago in der Aufrechthaltung der Ordnung behilflich zu ſein. Inzwiſchen werden von den Sozialiſten Anſtrengungen gemacht, um den Gouverneur zu alle oder einige der Verurtheilten zu begna⸗ tgen. 5 den Sie für ſo Werthvolles wünſchen, für iſt nur zu werthlos, darum will ich Ihnen wenigſtens recht ſchön ſchreiben. Iſt es nun mir, wie jedem Fürſten, unmöglich, beſſer zu regieren, als Friedrich II., ſo bin ich doch ſo eitel, Sie darauf auf⸗ merkſam zu machen, daß ich ein klein wenig beſſer ſchreibe, als er. Ihre Gabe und Ihr Wunſch haben aber noch einen anderen entſchiedenen Werth für mich;: ich weiß, daß ſie aus einer echten Geſinnung fließen, die unter uns, Gott Lob, nie ſelten war und wird und der wir unſere ehrenvolle Stellung in der Welt verdanken, die aber jetzt zuweilen den Muth verliert, dem wirren Treiben unbeſtändiger Förderungsſucht entgegen zu treten. Stärken Sie daher in ihrem Kreiſe den echten treuen Bürgerſinn, an dem Ihre Vaterſtadt Breslau, lieber Herr., ſo reich iſt. Zu guter Letzt noch die Haupt⸗ ſache: Ich danke Ihnen herzlich für die Freude, welche Sie mir durch Ueberreichung des intereſſanten Briefes bereitet haben. Wenn ich wieder nach Breslau komme, ſo hoffe ich Sie zu ſehen. Leben Sie wohl! Wilhelm, Prinz⸗Regent von Preußen.“ — Aus dem neunzehnten n Ein Telegramm aus Rom meldete die Verhaftung mehrerer Geiſtlicher wegen Mädchenraubes. Nach Mittheil⸗ ung der„N. Fr. Pr.“ verhält 5 die Sache folgendermaßen: In Peroi bei Pola lebte vor ſechs Jahren Angelg Lubatkino, verwittwete Jomſig, mit ihrem neunjährigen Töchterchen. Beide waren griechiſch⸗orientaliſchen Glaubens. Zu jener Zeit wurde die Wittwe von ihrer in Görz lebenden Schwä⸗ gerin beſucht. Als dieſe heimkehren ſollte, bat und flehte ſie ſo lange, das Kind für kurze Zeit nach Görz mitnehmen zu dürfen, daß die Mutter endlich einwilligte. Drei Monate darauf war die Kleine verſchwunden. Fünf Jahre forſchte die unglückliche Mutter vergebens nach ihrem Kinde. Im ſechſten Jahre erfuhr ſie, daß ihre katholiſche Schwägerin, von religiöſem Fanatismus Ae die kleine Karoline in einem römiſchen Kloſter untergebracht hatte Sie eilte mit dem erwähnten Urtheile, welchem der Görtzer Appenhof Rechtskraft für Italien verlleh nach Rom uud von der Bot⸗ ſchaft und dem Auswärtigen Amte der Polize empfohlen, ſtellte ſie geeignete Nachforſchungen an. Alle Mühen waren aber umſonſt. Vor Monats friſt kehrte ſie versweifelt in die General⸗Anzeiger⸗ lten ſelbſt aber wollen von Gnade nichts ie ſie ſeien unſchuldig. Einige Geſängniß⸗ „Anſicht, daß ſie ſich daher mit Gewalt ihrer widerſetzen werden —— Deutſches Reich. leber das Befinden des Kaiſers ſchreibt der „Die Convalescenz Sr. Majeſtät des Kaiſers und itet regelmäßig fort. Der Kräftezuſtand beſſert „macht aher noch größere Schonung nothwendig. iſch der Frau Kronprinzeſſin ſoll in r. Mackenzie in San Remo eintreffen, eute Prüfung der Stimmbänder des Kronprinzen ten. Möglicherweiſe ſoll von dem Ergebniß der ung die Erlaubniß zu einer beſchleunigten Rückkehr Patienten nach Deutſchland, die bisher erſt für ommende Frühjahr in Ausſicht genommen war, ab⸗ ſuch „Privatnachrichten der„Köln. Ztg.“ aus Friedrichsruhe zufolge läßt das Befinden des Reichskanzlers 9 vieder zu wünſchen übrig. Er leidet wiederum n Muskelſchmerzen. Profeſſor Schweninger drichsruhe berufen. en, Sonnabend, 5. November. Bei der heutigen des Reichstagsabgeordneten für den 3. Aacher zahlkreis(Stadt Aachen) an Stelle des ver⸗ ſtorhenen Kaufmanns Viktor Gielen, wurde der Bürger⸗ meiſter von Eupen, Mooren,(Centrum) mit 4309 Stimmen gewählt, Berlin wird uns geſchrieben: Zur Beſeitigung tener Zweifel hat der Finanzminiſter entſchieden, talten, welchen die Erlaubniß, unter ſteuerlicher enden Branntwein zu reinigen, ertheilt iſt, die nachſteuerpflichtigen Branntweins n kann. 6. Nov. Der Verein der Spiritusfabrikanten 6115 geſtern eine Kommiſſion ein, um neue Deutſchlan Verſuche ildung eines Spiritusringes zu machen.— Profeſſor Miaskowski iſt aus dem Landwirthſchaftsrath ausgetreten. Frankrrich. Paris, 6. Nophr. Die Debatte über den Antrag o veranlaßte heftige Scenen, namentlich zwiſchen der n Linken und Rouvier, welcher energiſch die Einſetzung ngs⸗Kommiſſſon bekämpfte, aber nicht die ſtellte, ſondern der Kammer die Entſcheidung Kammer nahm mit 264 gegen 257 Stimmen glag Colfavru's des intimen Freunde's Grevh's, der Einſetzung der Kommiſſion jeder perſönliche gen das Elyſee genommen wird. Die geſammte und die äußerſte Linke haben dagegen geſtimmt, um ſodann den Kommiſſionsantrag durchzubringen, welches Ma⸗ növer ſedoch mißlungen und damit die Gefahr einer gouver⸗ nementalen Kriſis beſeitigt iſt. Eine große Anzahl republikaniſcher Deputirten begab Ih zum Präſidenten Grevy, um ihm zu verſichern, daß das Votum keinerei Feindſeligkeit gegen ihn bedeute. Die 500. Aufführung des„Fauſt“, welche geſtern Abend Drn Außerf der U in der Gro zen Oper ſtattfand, geſtaltete ſich zu einer großartigen Ovation für Gounod, der das Orcheſter per⸗ ſönlich dirigirte. Großbritannien. „Nachdem die letzte Verſammlung der Sozialiſten und Arbeitsloſen am vergangenen Freitag auf Trafalgar⸗Square von der Polizei gewaltſam aufgelöſt worden war, weil bei derſelben aufrühreriſche Reden gehalten wurden, fand in der Exeter Hall im Strand eine zahlreich beſuchte Verſammlung zon Geſchäftsleuten ſtatt, um die geeigneten Schritte zu thun, damit keine weiteren Verſammlungen auf dem Trafalgar⸗ Square ſtattfänden. Es wurde eine Deputation ernannt, welche dem Miniſter des Innern darüber vorſtellig werden dieſe Verſammlungen dem Geſchäft ſchaden und ichen Frieden gefährden. chneidige Auftreten der Polizei am Freitag, welche mender Hand den Sockel der Nelſonſäule von den Aufwieglern und den rothen Fahnen ſäuberte, findet allge⸗ meine Anerkennung. Ein nachträgliches Jubiläumsgeſchenk hat die in von dem Sultan von Johore empfangen. Es be⸗ einem 21 Zoll hohen Modell des Albert⸗Denkmals im Hydepark aus maſſivem Golde. Türkei. Kauſtautinopel, 5. Nov. In ſeinem letzten Maz⸗ bala in Betreff Bulgariens vertrat der Miniſterrath die An⸗ licht, daß der Türkei nur die Wahl bleibe, die ruſſiſche Poli⸗ lik zu unterſtützen oder ſich der Politik der übrigen Mächte anzuſchließen. Der erſtere Weg, ſo meinen die Miniſter, führe zur Beſetzung Oſtrumeliens, der letztere laſſe Verwick⸗ lungen in Albanien und Kreta, mit Griechenland und Mon⸗ tenegro befürchten. Schließlich wird dem Sultan vorgeſchla⸗ gen, die Mächte entſchieden um Aufſchluß anzugehen, was ſe zu thun gedenken.— Die bulgariſche egierung erklärte ſich bereit, die jährliche Zahlung für Oſtrumelien von 48,000 auf 130,000 Pfund zu erhöhen, doch nahm die Pforte auch dieſen Vorſchlag nicht an. Heima forſchend, entdeckte endlich das Mädchen bei den Schweſtern ger„göttlichen Liebe“ in Roccaſinibalda im Sabiner⸗Gebirge. Der Polizei⸗Inſpektor bat die Oberin das Mädchen auszu⸗ liefern, widrigenfalls Gewalt angewendet werden müſſe. Die Oberin willfahrte widerſtrebend. Als dem Polizeibeamten das Mädchen, eine ſchöne, zarte Blondine, vorgeführt wurde, erklärte es, zur Tante nach Görz, nicht aber zur ſchismatiſchen Mutter nach Pola zurückkehren zu wollen, und erſt als der Polizeiinſpektor verſicherte, daß die Mutter ihr zuliebe ſelbſt katholiſch werden würde, ergab ſie ſich willig und folgte ihm nach Rom, wo die Mutter jetzt erwartet wird. Hoffentlich nehmen ſich die Gerichte der liebevollen Oberin und ihrer Kollegen ein Bischen an. Amerikaniſches Duell. Vor Kurzem haben wir mitgetheilt, daß der Kis⸗Terenneer Vicenotär Joſef Zimanyi in ſeinem Domieil, unmittelbar nach ſeiner Ankunft aus der Hauptſtadt, ſich mittelſt eines Revolverſchuſſes entleibt hat. Gleichzeitig war auch die Vermut ung ausgefprochen worden, daß der Genannte einem gmerikaniſchen Duell zum Opfer gefallen.„Bud. Hirl.“ veröffentlicht nun den Worklaut eines Briefes, den der Selbſtmörder zurückgelafſen hat und der die Annahme eines amerikaniſchen Duells vollkommen beſtätigt. Der betreffende Brief— an den Gegner adreſſirt und vor⸗ läufig durch den Unterſuchungsrichter in Beſchlag genommen — hat folgenden Inhalt: „Herrn K. in Budapeſt. Nachdem die zwiſchen uns ver⸗ einbarte hunderttägige Friſt mit dem heutigen Tage ahge⸗ laufen und Sie, krotz meiner wiederholten Bitte, eine Ver⸗ längerung nicht gewähren wollten, mußte ich meinem Leben ein Ende bereiten. Indem ich Ihnen dies zur Kenntniß bringe, bitte ich um Entſchuldigung, daß ich, bon den Be⸗ dingungen abweichend, ſtatt der Wellen der Donau die Revolverkugel wählt. Seien Sie verſichert, daß ich in Dudapeſt ſtundenlang auf der Kettenbrücke ſtand, jedoch keinen geeigneten Moment finden konte. In der Hoffnung, daß Sie, obwohl Sieger, die Wahrheit meiner Behauptung nun aner⸗ kennen werden und daß der bedungene Kranz für mein Grab nicht ausbleibt, wänſche ich Ihnen Glück zu Ihrem ferneren zurück. Die römiſche Polizei aber, geduldig weiter⸗ Pferdebahngeleiſen Rückſicht zu nehmen. Leben, und möge meine Familie die letzte ſein, der Sie 8. Nopember: Die neue Aeckarbrücke. OMannheim, 7. November. „Bei dem großen Intereſſe, welches die vorliegende Frage für unſere Stadt hat, glauben wir, im Sinne aller unſerer Leſer zu handeln, wenn wir in Nachſtehendem eine fachmän⸗ niſche Beſprechung über die ausgeſtellten Concurr nzpläne folgen laſſen, und zwar um ſo mehr, als auch durch dieſelbe die wichtigſten Momente des Concurrenzprogrammes bekannt gegeben werden, ohne welche ein eigentliches„Verſtändniß“ der Pläne gar nicht möglich iſt.— Die weſentlichen Beſtimmungen des Bau⸗ programmes ſind folgende: a) Lage in Richtung der Brücke: Die neu zu er⸗ bauende Brücke hat die beſtehende Kektenbrücke zu erſetzen, und muß wie dieſe die Verlängerung der in gerader Linie vom Schloß zum Neckarhafen ziehenden, Neckarſtraße bilden. Die Längsaxe der neuen Brücke hat ſomit die Längsaxe der be⸗ ſtehenden Brücke zu decken. b) Eintheilung der Brückenöffnungen, Stell⸗ ung der Pfeiler, Geſammtdurchflußprofil der neuen Brücke: Für den durchgehenden Schifffahrts⸗ und Floßverkehr, ſo⸗ wie für den Lokalverkehr iſt die jetzige Eintheilung der Brückenöffnungen zweckmäßig und deren Beibehaltung wün⸗ ſchenswerth. Bei der Wahl einer anderen Eintheilung wären ſolgende Bedingungen einzuhalten:„In das Nieder⸗ bezw. Mittelwaſſerprofil darf nur ein Pfeiler zu ſtehen kommen u zwar nur zwiſchen der Mitte des Profils und dem linken Ufer. Auf dem rechtſeitigen Vorland darf gleichfalls nur ein Pfeiler angenommen werden, derſelbe muß jedoch von der rechtsſeitigen Uferkante des Nieder⸗ bezw. Mittelwaſſerpro⸗ files ſoweit entfernt bleiben, daß als Leinpfad und Zufahrts⸗ weg zu den Lagerplätzen unterhalb der Brücke mindeſtens eine Breite von 600 Mtr. bleibt. Eine Verlegung des Ufers zu dem Zwecke iſt nicht ſtatthaft.— Das Geſammt⸗ durchflußprofil der neuen Brücke darf nicht kleiner werden als das der beſtehenden Brücke. „ e) Lichte Höhe der Brückenöffnungen. Der eiſerne Oberbau iſt ſo anzuordnen, daß kein Beſtandtheil des⸗ ſelben unter 11.80 Mtr. neuer Neckarpegel, abſolut genommen Cote 96,740 Mtr.. A. P. zu liegen kommt. c) Höhenlage und Breite der Brückenfahr⸗ bahn und Gehwege. Eine Erhöhung der beſtehenden Brückenfahrbahn iſt mit Rückſicht auf die beiderſeitigen Zu⸗ fahrten thunlichſt zu beſchränken, damit die letzteren möglichſt nicht mehr denn 1,5 pEt. Steigung erhalten die Breite der Brückenfahrbahn ſoll mindeſtens 10,00 Mtr., höchſtens 11.00 Mtr., die Breite der beiderſeits der Fahrbahn anzulegenden Gehwege je 3,5 Mtr. im Lichten betragen. Die lichte Höhe zwiſchen der Fahrbahnoberfläche und den oberen Querver⸗ meſſen der der Hauptträger muß auf mindeſtens 4,8 Mtr. be⸗ meſſen ſein. Neben den Landfeſten ſind Treppen zur Vermittlung des Verkehrs nach den Neckarvorländern anzulegen, für die Beeen a der neuen Brücke durch Gas ſind an geeigneten Orten Candelaber bezw. Laternen anzubringen. Gründung der Brücke. Bei Anlage von neuen Landfeſten und Pfeilern muß die Grundfläche der Funda⸗ mente des eigentlichen Flußpfeilers, des Vorlandpfeilers und der Landfeſten mindeſtens auf Pegel— 5,00., bezw. 3,00, bezw. 2,00 des neuen Neckarpegels, abſolut gerechnet, geregelt werden. 5 Bei etwaiger Beibehaltung und Verlängerung beſtehen⸗ der Fundamente ſind 0 auf die vorgenannte Tiefe in zuverläſſiger Weiſe vor Unterſpülung zu ſchützen; dabei iſt jedoch mit Rückſicht darauf, daß im Jahre 1880 ein Theil der Spundwand am Vorkopf des Strompfeilers zerſtört wurde, die Vornahme umfangreicher Rammarbeiten an dem⸗ ſelben unſtatthaft. „ Oberbau der Brücke. Die Wahl des eiſernen Oberbaues bleibt den Wettbewerbern überlaſſen, es wird ſich jedoch empfehlen, die Gehwege außerhalb der Hauptträger anzuordnen, für die Herſtellung der Fahrbahn und Gehwege ſind Bohlenbelag, ſowie Chauſſtrung ausgeſchloſſen. Bei der Anordnung der Brückenfahrbahn iſt auf die Anlage von e) Architektoniſche Ausſtattung der Brücke. Den Entwürfen iſt eine, der Lage eines Bauwerkes in einer größeren Stadt entſprechende architektoniſche und äſthetiſche Geſtaltung zu geben. Die Wettbewerbung. Schon aus vorſtehendem Auszuge der Programmbedin⸗ gungen erhellt, in welch ſorgfggziger; nach allen Richtungen hin anz muſtergiltigen Art und Weiſe das Concurrenzprogramm eitens der einſchlägigen Behörden vorbereitet und ausge⸗ arbeitet war. Es kann dieſe Thätigkeit gar nicht lobend enug hervorgehoben werden, weil durch dieſelbe ſchon im utſtehen die Grundlage für eine gedeihliche, in ſolchem Maaße befriedigende Löſung gegeben war. Das Preisrichteramk hatten die Herren: Oberbaudirektor Siebert in München, Geheimer Oberbaurath Dr. Schäffer in Darmſtadt, Baurath Prof, Engeſſer in Karlsruhe, Baudirektor Honſell, und Oberbaurath Seyb daſelbſt übernommen. Unglück gebrocht— Am 14. Oktober 1887. Joſef Zimanhi, diplomirter Notär.“ Theater, Runſt u. Wiſſenſchaft. Gr. bad, Hof⸗ und National⸗Theater in Maunheim. Sonntag, den 6. November. „Thereſe Kroues“. Genrebild von Carl Haffner. Ueber Zeit und Raum hinweg künden die Werke, welche der bildende Künſtler ſchuf, des Meiſters Ruhm und die Worte, welche der gottbegnadete Dichter ſingt, erheben noch Jahrhunderte lang, nachdem des Sängers Lippen verſtummt ſind, ſpätere Geſchlechter der Menſchen Ein gleich glückliches Schickſal wird dem Künſtler nicht zu Theil, welcher von den Brettern herab, die die Welt bedeuten, ſeine Zeitgenoſſen ent⸗ zückt und begeiſtert. Die Kunſt des Schauſpielers oder Sängers iſt mit ſeiner Perſon verknüpft, mit ihm lebt ſie, mit ihm ſinkt ſie hinab. So lange er athmet, vermag er Tauſende zu er⸗ freuen mit ſeinem Können; mit denen, die ihn gekannt, er⸗ liſcht auch die Erinnerung an das, was er gekonnt. Vielleicht mag es von dieſer Erkenntniß herrühren, daß gerade der Mime am meiſten nach dem rauſchenden Beifalle und dem Jubel der Mitwelt dürſtet, weil er weiß, daß ihm die Nach⸗ welt keine Kränze mehr flicht. Wir tadeln ihn darum nicht; die Befriedigung, welche den Maler oder den Bildhauer er⸗ füllt, wenn er das erſonnene Kunſtwerk vollendet, lernt der Schauſpieler nicht kennen. Das Werk, das er ſchafft und für das er ſeine ganze Perſon einſetzt, gehört dem Augenblicke und findet ſeinen ſchönſten Lohn anch in der Begeiſterung und dem Beifalle des Augenblicks. Es iſt darum ein gewagtes Ding, das Leben einer Schauſpielerin zum Vorwurf eines Dramas machen zu wol⸗ len, und wäre ſie ſelbſt das anbetungswürdigſte Weſen ge⸗ weſen Wer außer dem mit dem Theater vertrauten Literaten oder Bühnenhiſtoriker weiß von einer Thereſe Krones etwas Eingeliefert wurden 11 Projekte mit eirca 150 Plat Zeichnungen, im Verhältniß zu ſonſtigen Erfahrungen auf dieſem Gebiete eine kleine Zahl. Die Urſache dieſer ver⸗ hältnißmäßig geringen Betheiligung iſt wohl in den außer⸗ ordentlich hohen Anforderungen zu ſuchen; Anforderungen, welche ſo weit gehen, daß ſelbſt der erſte Preis von Marz 4000.— nicht einmal die baaren Auslagen für eines der pri⸗ miirten Projekte deckt. 8 Iſt, wie erwähnt, das quantitative Ergebniß des Wett⸗ bewerbes kein bedeutendes, ſo wird dieſer Mangel, wenn man es ſo nennen will, mehr als reichlich durch die ausgezeich⸗ nete Qualität der eingereichten Arbeiten ausgeglichen Ein Blick, auf die Namen der Verfaſſer der drei preisgekrönten Arbeiten zeigt, daß wir es hier nur mit Kräften erſten Ranges zu thun haben. Die zu überwindenden Schwierigkeiten waren mancherlei Art und zum Theil ganz ungewöhnliche. So vor Allem die ſchwierigen Fluthverhältniſſe des Neckars, insbeſondere die häufigen Hochwaſſer und gefährlichen Eisgänge, welche ein möglichſt raſches Abfließen der Waſſermaſſen erheiſchen. Ferner der Umſtand, daß die Brücke im Hafengebiet liegt und deßhalb der freien Entfaltung der mächkig aufſtrebenden Schifffahrt und Flößerei möglichſt wenige Hinderniſſe bereitet werden dürfen. 8 Sehr erſchwerend für die Ausführung, und auch die Wahl des Syſtemes beeinflußend, wirkt die Bedingung, daß die Brücke genau an dieſelbe Stelle der alten zu ſtehen kommt, der ſehr lebhafte Verkehr über die Brücke jedoch, auch während der Bauzeit keinerlei Beeinträchtigung erfahren darf. Auch in äſthetiſcher Hinſicht waren ganz beſonders hemmende Momente zu überwinden, da die für eine künſt⸗ leriſche Geſtaltung dankbarſte Löſung mittelſt einer freien Brücke, bei welcher, ähnlich den neuen Brücken zu Mainz, Frankfurt und Heidelberg die tragende Conſtruktion unterhalb der Fahrbahn liegt, durch die ungünſtigen Üfer⸗ und Hoch⸗ waſſerverhältniſſe bon vornenherein ausgeſchloſſen iſt.(Siehe Programm) 5 Allen dieſen Erforderniſſen iſt 2 das mit dem erſten Preiſe bedachte Brojekt Motto: Faber est suae quisque fortunge. Verfaſſer die Herren Gebrüder Benckiſer(Conſtruktion die Herren Ingenieure Bernhard Bilfing er und 9 0 Pfeifer.) zu Pforzheim, die Herren Aug. Bernatz und Grün, ſowie Herr Architekt W. Manchot, dahier in hervorragender Weiſe gerecht geworden. So iſt dieſer Entwurf der einzige der die Entfernung der alten breiten Pfeiler geplant, welche mit ihren koloſſal maſſigen Sicherungen und Steinwürfen, das Fahrwaſſer auf der Stadtſeite bei Niederwaſſer faſt un⸗ paſſirbar machen, und bei Hochwaſſer und Eisgängen zu der größten Gefahr Anlaß geben.— Durch die Anlage von neuen Pfeilern wird auf der Stadtſeite ein ganz neues Fahrwaſſer gewonnen und das geſammte Durchflußprofil gerade im Stromſtrich um ca. 100 qm. vergrößert.— Das Prinzip des Oberbaues beſteht in, als Fachwerk ausgebildeten, Conſolträgern, welche einen mittleren Träger auf freiſchwebenden Stützpunkten aufnehmen. Die oberen Gürtungen ſind ſo angelegt, daß zwiſchen denſelben und der Fahrbahn bezw. Fußwegen eine lichte Höhe von 2,10 Mtr. in Minimo bleibt, ſo daß einerſeits der freie Ausblick nach beiden Seiten gewahrt iſt, anderſeits aber auf der ganzen Brückenlänge der ungehinderte Verkehr zwiſchen den beiden Trottoiren, bezw der Fahrbahn ermöglicht iſt. Wenn man bedenkt, von welch' eminenter Wichtigkeit dies nicht nur für die Beguemlichkeit, ſondern auch für die Sicherheit der Paſ⸗ ſanten iſt,(bei Menſchengedränge oder ev. Uuglücksfällen) 10 wird man es den Verfaſſern nur zu Dank wiſſen, daß ſie dieſen praktiſchen Erwägungen, die ſonſt vielleicht wünſchens⸗ werthere, äſthetiſch mehr befriedigende Form der Ketten⸗ linie geopfert haben. Ganz beſonders Hervorragendes bietet das Projekt in Bezug auf die Baudispoſition; es iſt dabei den Intereſſen des ungeſtörten Verkehrs zu Waſſer und zu Land während der Bauzeit vollſtändig Rechnung getragen; für den Landverkehr durch Anlage einer Nothbrücke von ganz gleichem Querſchnitte wie die jetzige Kettenbrücke, für den Waſſerverkehr durch die ſachgemäße Eintheilung der Gerüſtöffnungen ꝛc. 2e. In architektomiſcher Hinſicht befindet ſich das Projekt ebenfalls auf der Höhe der Aufgabe. Die opulenten Trep⸗ penanlagen mit überbauten Podeſten, die mächtigen Cande⸗ laber an den Zugängen der Brücke(welche als Träger für Gas, wie elektriſche Beleuchtung gedacht ſind) in Verbindung mit den vortrefflich componirten Portalbauten auf den Brückenpfeilern ſichern dem Ganzen eine monumentale, dem Charakter und Bedeutung einer großen Handelsſtadt ent⸗ ſprechende Erſcheinung. Das mit dem zweiten Preiſe ausgezeichnete Projelt Motto„Conſolträger“, Verfaſſer die 5. Direktor Gerber Profeſſor Fr. Thierſch, Königl. Bauaſſeffor Beutel in München und Ingenieur A. Rippel in Guſtavburg hat die alten Pfeiler beibehalten und ſucht die efährdeten Pfeilerfundamente durch Umfafſung derſelben durch eine ein⸗ förmige Betonmauer und vor dieſelbe gelegte Steinwürfe, 8 ſichern. Durch dieſe Anordnung geht das Projekt der zortheile verluſtig, welche oben bei dem erſten Profekte in dieſer Richtung angeführt wurden. 8 Das Princip des Oberbaues— Conſolträger— iſt das ehr geſchickt gleiche wie bei dem erſten Pröjekte. Durch junge Künſtlerin, welche im Jahre 1821 die Leopoldſtädter Bühne betreten hat, von welcher ſie ſchon 9 Jahre nachher der Tod abrief, iſt erſt wieder durch Haffner s Melodrama wach gerufen worden und man entſann ſich, daß einſt die unerſchöpfliche Laune, die Herzensgüte, der überſprudelnde SGeiſt und das grazibſe Weſen einer Krones neben einem Raimund, dem Volksdichter, und neben den Schauſpielern Schuſter und Korntheuer das luſtige Wiener Volk entzückt hatte. Haffner hat ſich in ſeinem nach Caſtelli's Memoiren, einem der Krones, verfaßten Stücke ziemlich genau an die Thatſachen gehalten, aber indem er einer früh ver⸗ ſtorbenen Künſtlerin ein verſpätetes Lorbeerblatt auf das Grab niederlegt, ſchwebte ihm als ihr Ebenbild eine Geiſtinger vor. Nur mit ihr oder mit einer ihr wenigſtens ebenbürtigen„Thereſe Krones“ vermag ſich das Stück zu halten, das eigentlich nichts iſt, als ein Loblied auf die Lieb⸗ linge des Wiener Publikums in den erſten Jahr, ehnten unſeres Jahrhunders, und das, ſtark lokalifirt, dem Wiener Publikum und dem Vorſtadttheater nur Angenehmes ſagen will. Für uns geht ihm der Werth ab, denn es fehlt der lokale Hintergrund, der lokale Ton und Dialekt und vor allem der Humor, der einer Geiſtinger die Waage zu halten vermöchte. Dieſe letztere feierte mit dem Vortrage ihrer Couplets, in welchem ſich ihre Perſon loslöſte von den beengenden Ban⸗ den eines nicht ganz genügenden Zuſammenſpiels, die gewohn⸗ ten Triumphe, deren ſie auf ihrem Zuge über die deutſche Bühne überall ſicher iſt, Den Freunden dieſer Abart der heiteren Muſe ſei in's Gedächtniß zurück gerufen, daß diele Tournse der Geiſtinger auch ihr letzter Siegeszug ſein wird. Die Künſtlerin welcher mehrere Generattonen zu Füßen ge⸗ legen haben und deren unverwüſtliche Jugend noch heute un⸗ gemindert zu elektriſiren vermag, gedenkt ſich nunmehr in die Stille des ländlichen Lebens zurückzuziehen und ſie hält hiezu den Augenblick für den geeigneten, in welchem ſie noch in der Vollkraft ihres Könnens die höchſten Triumphe gefeiert hat. Dr. Hermann Haas. —— mebr als nen bloßsen Namen? Die Erinnerung an die 3. Novemoer. Seneral⸗Anzeiger. 8. Seues? Nuflöſung der öpberen Gürtung in eine obere und untere Kettenlinie, und dadurch bedingte Vermeidung langer Diago⸗ nales ſowohl, wie auch durch die Fortführung der Kettenlinie über die ganze Oeffnung wird eine äſthetiſch ſehr befriedigende Jorm der Träger erzielt Es mag dahingeſtellt bleiben, ob dieſe äſthethiſch ſchöne Form in. Wirklichkeit nicht durch die den Gerber ſchen Conſtruktionen eigenthümlichen Verlaſchungen und Abkröpfungen mehr oder weniger beeinträchtigt wird. Jedenfalls iſt aber auf die ganze Länge der Brücke ein Ver⸗ ſehr zwiſchen der FJahrbahn und den Trottoirs ausgeſchloſſen, was wohl abſolut unzuläſſig erſcheint. Von etwaigen Zu⸗ fällen abgeſehen, wäre 3. B. ein Aus⸗ oder Einſteigen in Wagen jeder Art von den Trottoirs aus auf die ganze Brückenlänge unmöglich. Im Uebrigen iſt die Anordnung des Eiſenwerkes muſtergiltig. In architektoniſcher Hinſicht vermag die etwas nüchterne Anordnung der Thürme an den Zugängen nicht recht zu befriedigen, trotz der meiſter⸗ haten Darſtellung. Dagegen zeichnen ſich die Portalbauten auh den Pfeilern durch vornehme Einfachheit in Wahrung des einheitlichen Charakters aus. Das mit dem dritten Preiſe bedachte Projekt Motto„Iterum“, Verfaſſer die Herren Ober ⸗Ingenieur Lauter in Frankfurt und Baudirektor Dr. Joſ. Durm in Karlsruhe behält die Fundamente der beiden Pfeiler und den Rumpf des beſtehenden Vorlandpfeilers bei, ſichert die⸗ ſelben in ähnlicher Weiſe wie der vorhergehende Entwurf. des Flußprofiles wird alſo auch hier nicht erzielt. 0 11 Die Hauptträger der Eiſenkonſtruktion laſſen in ihrer äußeren, ſehr gefälligen Form eine Hängebrücke mit verſteiften Zwickeln vermuthen. Erſt bei näherer Betrachtung wird erſichtlich, daß ein kontinuirlicher Träger vorliegt. Dieſer innere Zwieſpalt führt den Konſtrukteur zu etwas unge⸗ wohnten Querſchnitten, welche ſich auch in dem relativ bedeuten⸗ den Materialaufwande und der dadurch bedingtenKoſtenvermehr⸗ ung fühlbar machen. Auch hier bedingt die ſchöne Kettenlinie die Beeinträchtigung des Querverkehrs zwiſchen den Trottoirs und Fahrbahn, doch nicht in dem ausgedehnten Maaße wie bei dem zweiten Projekte.— Der architektoniſchen Ausbildung kommen die breiten, vorhandenen Pfeiler ſehr zu ſtatten, doch werden die Portalbauten der Mittelpfeiler durch die Ver⸗ wendung von zwei ſo verſchiedener Materialien wie Stein und Eiſen zu einer einheitlich ſein ſollenden architektoniſchen Jorm ſehr beeinträchtigt. Die übrige formale Ausbildung der Conſtruktionstheile iſt eine wohl gelungene, künſtleriſch bedeutende. Von den übrigen Arbeiten eichnen ſich diejenigen mit den Mottos Sphinx, Motiv Frei und„Streben iſt Leben“, noch beſonders aus. Nachdem das Ergebniß der Wettbewerber eine ſolche Fülle portrefflichen Materials geliefert, wäre nur zu wünſchen, daß der Bau der Brücke nun auch nicht mehr lange auf ſich warten laſſe und hiermit nicht nur einem dringenderem Be⸗ zürfniß abgeholfen würde, ſondern auch unſere Stadt, vor Gefährlichkeiten, die die jetzige Brücke eben doch in ſich birgt, bewahrt bliebe. Allen Denen aber, die ihr beſtes Wiſſen und Können, Opzer an Zeit und Geld eingeſetzt und dadurch mit beige⸗ tragen haben zur Erreichung eines ſo befriedigenden Reſul⸗ tales, wie das Ergebniß dieſes Wettbewerbes mit Fug und Recht genannt werden darf, ſei auch an dieſer Stelle die rückhaltloſeſte Anerkennung ausgeſprochen. — Telegraphenſtation und Poſtamt am Verbindungskanal. „Manuheim, 6. November. Geſtern kam uns von Seiten des Kaiſerl. Poſtamtes dahier ein an die Mitglieder des Handelsſtandes erlaſſe⸗ nes Rundſchreiben zu, auf deſſen Inhalt, wie auch über⸗ haupt auf ſein Erſcheinen wir um ſo lieber zurückkommen, als damit wiederholt eine nothwendige Verkehrseinrichtung angeregt wird, welche ſchon am 10. September 1881 auf die Initiative des Herrn Ernſt Noetling hier durch ein 107 Unterſchriften tragendes Circulaire an das Kaiſerl. Poſtamt dringend befürwortet worden iſt. Das damals nothwendig Erſchienene iſt es auch heute noch und darum geben wir nachfolgend in Abſchrift das Noetling'ſche Circulaire, deſſen Inhalt mit dem des Kaiſerl. Poſtamtes vom 4. November 1887 ſachlich übereinſtimmend iſt. Das Schreiben lautet: Die Stadtquadrate B, C, P, E, F, G 5, 6, 7, 8 und bezw. 9 ſind von einer großen Zahl von Mitgliedern des hieſigen Handels⸗ und Fabrikanten⸗Standes bewohnt, deren Benützung der Verkehrsanſtalten eine ſehr ausgedehnte iſt. Namentlich die Verwendung des Telegraphen für Em⸗ pfang und Abſendung von Telegrammen ſpielt eine äußerſt wichtige Rolle, und allein der Antheil des in dieſem Diſtrikte concentrirten Getreidehandels möge einen kräftigen Beweis für den bedeutenden Umfang des depeſchenverkehrs nach und von dem bezeichneten Stadttheile liefern. Hierzu kömmt noch der Verkehr des übrigen, ſehr zahlreichen Handels⸗ und des Fabrikanten⸗Standes, der Privaten und endlich der Schiffer, welche häuſig unmitlelbar vor dem Abſchleppen, oder vor ihrer in anderer Art erfolgenden Abreiſe, zu telegraphiren genöthigt ſind und trotz der Knappheit ihrer Zeit zu dem ſehr weiten Wege zum Telegraphenamte verurtheilt werden. Vor 20, und ſelbſt noch vor 10 Jahren, mochte die Lage des Telegraphenamtes an der jetzigen Stelle, bezw. im Qua⸗ drate 0 2, noch eine centrale ſein, Mit der Zunahme des Verkehrs jedoch, und mit deſſen jetzigem Umfange, haben aber auch die örtlichen Verhältniſſe eine Erweiterung erfahren, welcher die dermaligen Einrichtungen nicht mehr angepaßt ſind, das Centrum nunmehr ganz bedeutend excentriſch geworden iſt. Die jetzigen Entfernungen der benannten Diſtrikte von dem Hauptamte führen zu zeitraubenden Gängen, durch deren Beſeitigung, bezw. Abkürzung, nicht nur den hieran bethei⸗ ligten Intereſſenten aus dem Publikum, ſondern auch dem Kaiſerlichen Telegraphenamte Zeit, und folglich Geld, erſpart werden könnte. N Der Weg zu einem beſſeren Zuſtande liegt in der Er⸗ richtung einer Telegraphen⸗Statſon in der Nähe des Ver⸗ bindungskanales. Techniſche Schwierigkeiten können hierbei ebenſo wenig in Betracht kommen, wie der Koſtenpunkt, welch letzterer ſeine Deckung wohl ſehr raſch in der Erſparung eini⸗ ger Telegraphen⸗Boten finden dürfte. An geeigneten Orten zur Errichtung einer⸗ derartigen Station fehlt es in der gemeinten Gegend nicht, und beiſpiels⸗ weiſe ſei hier nur auf das Quadrat D 8 hingewieſen in wel⸗ chem ſich ein ziemlich großes Grundſtück befindet, welches un⸗ bebaut, domänenärariſches Eigenthum und daher, ſpeciell für den vorgeſchlagenen Zweck, wohl leicht und billig u erwerben iſt. Ob an entſcheidender Stelle vielleicht an angemeſſen ge⸗ Pose werden wollte, mit der Telegraphen⸗Station auch eine oſt⸗Annahme⸗Stelle für Briefe, Druckſachen, größere Muſterſendungen und Packete zu verbinden, ſoll als ein piel⸗ ſeitigen Wünſchen und Bedürfniſſen entſprechender Gegenſtand Prüfung und Berückſichtigung ebenfalls empfohlen werden. Wir ſtellen daher den Antrag: 8 „Es wolle Kaiſerlichem Telegraphenamte geſallen, in der Nähe des Verbindungskanales eine Station für Empfang und Abſendung von Telegrammen— even⸗ tuell in Verbindung mit einer Poſt⸗Annahme⸗Stelle— vecht bald zu errichten.“ Indem wir nun die Adreſſaten zu baldiger Beant⸗ wortung desſelben auffordern, geben wir uns der Hoff⸗ nung hin, daß das bisher aus unbekannten Urſachen un⸗ ausgeführt gebliebene Projekt vom Jahre 1887 dieſes Mal ein beſſeres Loos finden und daß die Fürſorge der Kaiſerl. Poſtbehörde allſeitig dankbar erkannt werde. Aus Sitadt und Land. * Mauuheim, 7. Novbr. 1887. Die Kapelle des 2ten badiſchen Greuadigrregi⸗ ments bielt geſtern Abend im Sgalbau unter Leitung ihres geehrten Kapellmeiſters und Muſikdirektors Herrn Schirbel ihr 2tes regelmäßiges Concert ab. Statt des angekündigten „Strauß⸗Abends war das Programm ein ſehr gewähltes verſchiedener Meiſter. Sämmtliche vorgetragenen Piecen ernteten reichlichen Beifall, der bei vollbeſetztem Saale an⸗ weſenden Gäſte, insbeſondere aber außer Herrn Kapellmeiſter und Muſikdirektor Schirbel Herr Muſcheck in ſeinen„Varia⸗ tionen für die Violine“. * Der Geſangverein„Lyra“ dahier hielt geſtern Abend Unterhaltung mit Tanz in den Lokalitäten des Ballhauſes bei zahlreicher Betheilung ab. Das ausgewählte Programm wurde meiſterhaft durchgeführt wobei die Einzel⸗ ſoliſten, die Herren Heim bach, Roth, Kunzmann, Heine, Sackmann, Krauß, Wirſching, Druck⸗ warth, Kempf und Wick, ſowie der Chor reichlichen Beifall ernteten. Der„Männergeſangverein Lindenhof dahier hielt vorgeſtern Abend zur Feier ſeines 1. Stiftungsfeſtes eine geſellige Abendunterhaltung mit Tanz in ſeinem Locale, dem neuen Sagle„zum Lindenhof.“ Das Programm der Lieder und komiſchen Vorträge war ein ſehr gewähltes, der Beſuch ein ziemlich zahlreicher. „Die Geſellſchaft„Thalia“ dahier beging Samſtag Abends die Vorfeier ihres Stiftungsfeſtes im„Freiburger Hofe“ durch theatraliſche, deklamatoriſche und Geſangspiecen, wobei die Gründerin dieſer nun 10 Jahre beſtehenden Ge⸗ ſellſchaft, Fräul. Wagner dahier von dem Vereine mit einer goldenen Uhr und ditto Kette beſchenkt wurde. Bis zum frühen Morgen blieben die Mitglieder in heiterſter Stimm⸗ ung vereinigt, wozu allerdings auch die ſehr guten Getränke und die ausgezeichnete Küche, die man jederzeit im„Frei⸗ burger Hofe) findet, beigetragen haben dürften. RNächtlicher Ueberfall. Heute Früh 1 Uhr wurde ein Mann, der den Abend über im Cafs Bavaria als Aus⸗ hilfskellner ſervirte, beim Nachhauſegehen in der Nähe der Marienanſtalt in N urplötzlich von 3 Strolchen augefallen, geſchlagen und in den Kopf geſtochen. Heftig blutend eilte er in das allgemeine Krankenhaus, wo er verbunden und wieder entlaſſen wurde. Da er die 3 Uebelthäter kennt, wird ihnen der Lohn für ihre Heldenthat nicht ausbleihen. *Baunnfälle. Wie man uns mittheilt, ſind ſeit An⸗ fang dieſes Jahres bis Ende des verfloſſenen Monats, an öffentlichen Bauten in hieſiger Stadt 112 Unfälle, theilweiſe mit tödtlichem Ausgange zu verzeichnen. Ein gewiſſer Theil der Unglücksfälle ſoll von mangelhafter Gerüſtung und nicht hinreichender Belegung des Gebälks herrühren und wäre zu wünſchen, daß zum Schutze der Arbeiter diesbezügliche Ver⸗ beſſerungen auf dieſem Gebiete geſchaffen werden. * Heberfall. Geſtern Nacht wurde ein, lediger 19 Jahre alter Taglöhner von Neckarau von einem Gypſergeſellen vor der Wirthſchaft z.„Silbernen Anker“ durch einen Meſſerſtich in das Geſicht derart verletzt, daß er im allg. Krankenhaus verbunden werden mußte, jedoch nach dem Verband wieder entlaſſen werden konnte. Streit Geſtern Abend geriethen in einer Wirthſchaft in H7 zwei Gäſte in Streitigkeiten, in deſſen Verlauf der Eine ſeinem Gegner einen Bierkrug auf den Kopf ſchlug. Der Getroffene hat glücklicherweiſe keinen Schaden genommen. * Ruheſtörung im Theater Bei der geſtrigen Vor⸗ ſtellung im Hof⸗Theater wurde ein Küfergeſelle, der ſich auf der Gallerie befand und während der Zwiſchenakt durch über⸗ lautes Pfeifen und Ziſchen Aergerniß erregte, ausgewieſen und wird wohl ohnedies wegen dieſer Handlungsweiſe zur Beſtrafung gezogen werden. * Ruheſtörung. Geſtern Nacht gelangten drei junge Leute zur Haft, die ruheſtörenden Lärm vollführten und der Aufforderung der Schutzmannſchaft, ſich ruhig zu verhal⸗ ten, keine Folge leiſteten. Grober Unfug. Geſtern Abend gegen 9 Uhr wurde ein hieſiger Tüncher, ſowie deſſen. 920 und Mutter auf der Breikenſtraße vor einer daſelbſt efindlichen Wirthſchaft von einer Anzahl junger Burſchen mit Stöcken derart traktirt, daß diefelben leichte Verletzungen erhielten. h. Karlsruhe, 6. Novbr. Nach beiläufig einer ſtün⸗ digen Verhandlung wurde um 1½ Uhr Mittags geſtern von der Strafkammer hier Bijouteriefabri ant Ignaz Grünfeld von Großwardein, wohnhaft zu Pforzheim von der Anklage des Betrugs koſtenlos freigeſprochen. Sein Vertheidiger war Anwalt Dr. Friedberg, b. Karlsruhe, 6. November. Die badiſche⸗ hiſtor⸗ iſche Kommiſſion hielt vorgeſtern und geſtern im Sitzungsſagl des Großh. Kultusminiſteriums hier in An⸗ weſenheit Sr. Exz. des Herrn Geh. Raths Dr. Nokk ihre 6. Blenarſitzung ab. Es wohnten derſelben 11 ordent⸗ liche und 2 außerordentliche Mitglieder bei⸗ Bodmaun, 4. Nov. Ein großer Unglücksfall ktraf ſoeben die Familie des Gemeinderathe Wiggenhauſer hier. Derſelbe hobelte einem hieſigen Landwirth die Rüben ein. Nach beendigter Arbeit betrachtete der ſtrebſame Bürger noch den Viehſtand desſelben. Ein ſonſt ſehr frommes Pferd, das wahrſcheinlich an der weißen Schürze ſcheute, ſchlug nach allen Seiten aus und traf den Genannten ſo unglücklich in's Geſicht, daß ſtark an ſeinem Aufkommen gezweifelt wird.— Im Verlaufe dieſer Woche verſammelte ſich ein Theil der hieſigen Handwerksleute behufs Beſprechung gewerblichen Un⸗ terrichts für ihre Lehrjungen und die Sache gedieh ſoweit, daß man Tags darauf die beiden Lehrer des Orts um Er⸗ theilung des nöthigen Unterrichts anſprechen konnte und nun heute ſchon 12 der angehenden Handwerksleute ihre Feier⸗ abendſtunden mit Aufſatzübungen, Zeichnen, Rechnen, Geometrie U. dgl. zubringen. Frankenthal, 5. Nov. Bei Gelegenheit der Kirch⸗ weihe in Sberluſtadt wurden 21 Sonntagsſchüler und Schü⸗ lerinnen wegen Beſuchs der Tanzmuſik protokollirt und mit je 1 Tag Haft beſtraft.— Die hölzernen Pontons der Eiſen⸗ bahnſchiffbrücke in Maximiliansau ſollen nach und nach durch eiſerne erſetzt werden. Die erſten 3 ſind hereits aus dem Etabliſſemenk Velthuyſen u. Cie. in Frankenthal angekommen und machen durch ihren ſchönen Bau trotz ihrer beträchtlichen Größe einen gefälligen Eindruck. Die Hinrichtung einer entmenſchten Mutter. Von unſerm Special⸗Berichterſtatter. Tübingen, 5. Nov. Ein ſchweres, ein grauſiges Verbrechen hat heute früh ſeine Sühne gefunden Das entmenſchte Weib, wel⸗ ches es über ſich brachte, ſein Stiefkind umzubringen und den Leichnam mit Oel zu übergießen, anzuzünden und zu ſchmoren, ſteht vor dem Richterftuhle des Höchſten, 2 Haupt iſt unter der Gnillotine gefallen. Es hat nicht wenige gegeben, welche der Meinung waren, der König werde Gnade ergehen laſſen, zumal da man zu wiſſen glaubte, der Biſchof von Rottenburg, der ja den Aufſchub der Vollſtreckung mit dem Hinweis auf den Allerſeelentag ſchon durchgeſetzt hatte, verwende ſich für die Begnadigung der Franziska Lan g⸗ heinz. Wie dem auch ſei. der König hat das Begnadi⸗ gungsgeſuch der Mörderin verworfen und Scharfrichter Schwarz von Oehringen hat heute früh ſieben Uhr das To⸗ desurtel im Hofe der Anatomie zu Tübingen vollſtreckt. Schon früh am Morgen waren die Straßen der Muſenſtadt mit Neugierigen beſetzt, durch deren Reihen halb 7 Uhr der Wagen mit der Verurtheilten nach der Richtſtatt auf dem Oeſterberg ſich bewegte. Das Schaffot im Anatomiehofe war nur mäßig hoch, etwa einen halben Fuß. Vor demſel⸗ ben ein weißgedeckter Tiſch mit. Seſſel. Vor dem Tiſch ſtanden zwölf Richtzeugen, Tübinger Gemeinderäthe. Auf einer Bühne an der dem Fallbeil entgegengeſetzten Seite hatte ein Publikum von 100 Köpfen Stellung gefunden, das durch Karten Zutritt erlangt hatte. Vor dem Schaffot ſtand S jarfrich⸗ ter Schwarz, rechts u links je ein Gehilfe. Punkt 7 erfchienen die 5 Richter im Ornate und ſtellten ſich vor den Zeugen auf, darnach wurde der Stationskommandant der Landjäger beordert, die Langheinz vorzuführen. Man vernahm nun von der Anatomie her das Klirren der Ketten, welche dort der Delinquentin abgenommen wurden, ſowie undeutlich die Gebete des Prieſters, der die Langheinz auf ihrem letzten Gange begleitete und einer barmherzigen Schweſter. Den Blick beharrlich auf ein kleines Kruziſir geheftet, begab ſich die Langheinz von den Genannten begleitet, zu dem Seſſel an dem Tiſchchen, worauf das Urtheil verleſen wurde⸗ Raſch führten nun die Gehülfen des Scharfrichters die Langheinz, welche kaum mehr gehen konnte, zum Schaffot, banden ſie der Länge nach an ein dort ſtehendes Brett, welches ſich ſo⸗ dann nach unten neigte unter das Fallbeil. Nachdem noch ein Halskuch der Langheinz entfernt worden und ihr der Nackenausſchnitt angelegt worden war, löste der Scharf⸗ richter das Fallbeil, das mit dumpfem Fall aufſchlug und den Kopf vom Halſe trennte. Während dieſer Zeit hatte das Armenſünderglöckchen geläutet. Bis Geict hatte die Lang beinz gebetet und mit einem Gebet des eiſtlichen ſchloß der kraurige Akt. Von dem bisherigen Hinrichtungsritus war in mehrfacher Beziehung abgewichen worden. Es wurde bei der Urtheilsverleſung weder der Stab gebrochen, noch waren der Langheinz die Augen verbunden. Auch fiel der doyf nicht in einen Korb, ſondern in das offen auf den Bretterboden hinter dem Schaffot hingeſtreute Sägemehl. Die Leiche wurde in einen hölzernen ſchwarzen Sarg ge⸗ than und der Kopf an den Hals angelegt und ſodang in die Anatomie verbracht. Die Langheins war 28 Jahre alt. Ihr Mann hatte ihr ſagen laſſen, er verzeihe ihr Alles, aber ſehen wolle er ſie nicht mehr, bevor ſie ſterbe. Ihr Tod war, wie aus unſerem Bericht zu ſehen, ein gefaßter und reumüthiger. Neueſte Nachrichten. „Mannheim, 7. Nov. Von Gr. Miniſterium des Innern wurde das Geſuch des Altbürgermeiſters Jakob Fiedler von Neckarau um die Ertheilung der Con⸗ ceſſion zur Anlage und zum Betriebe einer Da mpf⸗ ſtraßenbahn von Mannh eim nach Neckar au ablehnend verbeſchieden. 4 Berlin, 6. November. Die„Kölniſche Zeitung“ meldet an der Spitze ihres politiſchen Theils: Der ruſſiſche Botſchafter Graf Schuwalow hat nunmehr amtlich die he⸗ vorſtehende Ankunft des Kaiſers Alexander für Mitte dieſes Monats angekündigt. Der Zar weiß noch nicht, an welchem Tage er hierſelbſt eintreffen wird: doch iſt in Ausſicht ge⸗ nommen, daß er Vormittags gegen 10 Uhr hier ankommen und vor Mitternacht nach Petersburg weiter reiſen wird. „ London, 7. Nov.(Eingetr. 8 Uhr 50 Min.) Der Londoner Polizeichef Warren unterſagte für den Lordmayorstag am 9. November alle Aufzüge und Kund⸗ gebungen in den Straßen. Sofia, 6. Nov. Heute Vormittag traf die erſte Locomotive auf hieſigem Bahnhofe ein. Der Prinz wohnte einem Bankete von 400 Perſonen bei. * Kairo, 6. Nov. Da die letzten Nachrichten aus Wadyhalfa friedlicher lauten, wurde ein Theil der Verſtärkungen zurückgehalten und ging nur ein Ba⸗ taillon eingeborener Gensdarmen heute nach Wadyhalfa ab. Abermals neue Gewehre. * Berlin, 6. November. In ihrem geſtrigen Samſtagsblatte ſchreibt die halboffi⸗ zidſe„Poſt“ folgendes: „Kaum iſt unſer Heer mit dem Mehrlader bewaffnet und fängt an, ſich mit der Waffe vertraut zu machen, da ertönt wieder der Ruf nach einem neuen Gewehr. Sollen denn die anſehnlichen Opfer umſonſt gebracht ſein, ſollen wir des Errungenen denn gar nicht froh werden? Dafür können wir uns bei Herrn Boulanger bedanken. Wäre er den vielfachen Stimmen gefolgt, welche die be⸗ reits begonnene Umänderung der 11 Minlimetere Gewebhre in Mehrlader es ſind die Modelle 1884 und 1885) forkgeſetzt wünſchten, ſo wäre uns eine Weſle Ruhe geworden. So aber hat er uns mit ſeinem 8 Milli⸗ meter⸗Gewehr zu neuen ſehr bedeutenden Ausgaben genöthigt, die nicht lange verzögert werden dürfen, wenn Uns nicht ernſte Gefahren erwachſen ſollen. Gleichſam zur Beſtätigung der Nachricht von der bevor⸗ ſtehenden Einführung eines neuen Repetirgewehrs in Deutſch⸗ 8955„erhält das„B. T. folgende Correſpondenz aus ien: „Binnen Kurzem ſoll entweder in Berlin oder in Spandem die Probe mit einem neuen Gewehr gemacht werden. Der Erfinder desſelben iſt der öſterreichiſche Großgrundbeſitzer Dr. Alfred Jurnitſchek Ritker p. Wehrſtedt. Das von ihm konſtruirte neue Gewehr iſt eine Repetir⸗ waffe und ſoll nach den Verſicherungen von Per⸗ ſonen, die es bereits erprobt haben, in jedem Be⸗ tracht alle bisher bekannten Gewehre weit übertreffen. Dr. Jurnitſchek wandte ſich vor einiger Zeit an die deutſche Reſchbregierung, und dieſe erklärte ſich nach einer vorläuftgen Unterſuchung er Angelegenheit bereit, ein Probeſchießen mit dem neuen Gewehre vornehmen zu laſſen; dasſelbe wird nun binnen Kurzem erfolgen. Wir geben dieſe Zu⸗ ſchrift wieder, ohne eine Gewähr für ihren Inhalt zu übe⸗⸗ nehmen. Aus verſchiedenen Anzeichen ſcheint hervorzugehen, daß die deutſche Heeresleitung ihre Wahl bezüglich des ney einzuführenden Gewehres bereits getroffen hat. —.—— Herausgeber: Dr. iur. Hermann Daas, Verantwortlich: Für den redaktionellen Theil: Chefredafteu Julius Katz. Für den Reklamen⸗ und Inſeratentheil: A. er. Rokationsdruck und Verlag der Dr. Buch⸗ druckerei, ſämmtlich in eim. 8 2 2 ....... 4. Seite CLebend fri ſce Schellſ zu Concurrenzpreiſen. Adolf Leo, E 1, 15070f 6. Verſtelgerung einer pezerei⸗Einrichtung. Dienſtag Nachm. halb 3 Uhr werden in 8 4, 20 durch Unterzeich⸗ neten gegen Baar verſteigert: 2 Theken, 2 Reale mit je 15 und 12 Schubladen, 1 Petroleummeſſer, 1 Eſſigſtänder mit Fäßchen, 1 Oel⸗, 1 Salzkaſten, 1 Leiter, 2 Aushängſchilde, 2 Ueberzieher und Verſchiedenes. 14976 J. P. Irſchlinger. Nächſten Mittwoch, 9. d. Mte, Vormittags 9 Ahr läßt Georg Albert Seitz Wwe, hier 6 Pferde, 8 Kühe, —.— 3 Rinder 5 Wagen, 1 Pfuhlrolle und 1 Berner⸗ wägelchen in ihrer Behauſung öffentlich verſteigern. 15023 Seckenheim, 5. November 1887. Bürgermeiſteramt. Seitz. Dulgverſeigerung. Das Dragoner⸗Regiment Prinz Karl Nr. 22 läßt am Montag, den 7. November d. J. früh 9 Uhr, den Matratzendung von 240 Pferden gegen Baarzahlung öffent⸗ lich verſteigern. 149621 Dankſagung. Dem Verein„Herberge zur Hei⸗ math“ iſt am 3. Nov. d. J. von Hrn. Landesgerichtsrath Wengler eine Gabe 5 von Hundert Mark zugewieſen worden, woftür ſeinen herz⸗ lichſten Dank ausſpricht 15088 Der Vorſtand. Hkiraths⸗Geſuch. Ein katholiſcher Bedienteſter, Anfangs 40, wünſcht mit einem braven, kathol. Mädchen, von angenehmem Aeußern, behufs baldiger Verehelichung, in nähere Verbindung zu treten. Vermögen er⸗ wünſcht. Strengſte Discretion Ehren⸗ ſache.— Ernſtgemeinſte Anträge unter J. M. 15024 nebſt Beiſchluß der Photo⸗ graphie an die Expd. d. Bl. erbeten. Anonyme Briefe werden nicht be⸗ rückſichtigt. 15024 Obstgelee per Pfd. 25 Pfg., Taſelgelee mit Himbeergeſchmack. per Pfd. 35 Pfg. Fürkiſches Pflaumenmus per Pfd. 35 Pfg. Apfelgelee per Pfd. 45 Pfg. ſlelange-Mamelace Hochfein im Geſchmack per Pfd. 45 Pfg. Gebr. Kaufmann, 3, I. 15065 Eſſig⸗Gurken, Salz⸗Gurken, Preiſelbeeren in ſtets friſcher Waare. Gehr. Kaufmann, 6 3. 1. 15084 Pfandſcheine werden gekauſt bei Gottfried Hebel in H 7 8. 11445 Dam billigſt bei 14899 bei Bienenzüchter 9 G. M. 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Vehmeyer, Inhaber der Hamburger Fiſchhandlung. E. 8 Heute wieder eingetraffen: Lebendfriſche Egmonder Scheilſiſche ſüße Holländ Brat⸗ . Prein, 8 Fiſchhandlung. 8. November General⸗Auzeiger Turn-Ferein. Unſeren verehrl. Mitgliedern hiermit ſur Nachricht, daß die Uebungeabende bis auf Weiteres wie folgt, feſtgeſetzt ſind: Montag: Kürturnen, Dienſtag: Männerturnen, Mittwoch: Riegenturnen, (der Turner und Jugendturner). Freitag: Riegenturnen, (der Turner und Jugendturner, Samſtag: Männerturnen, jeweils von—10 Uhr Abends in unſerer Turnhalle vor dem Hei⸗ delberger Thor. 14984 Der Vorſtand. Anmeldungen zum Beitritt in den Verein beliebe man ſchriftlich an den Vorſtand zu richten; auch werden ſolche an den Uebungsabenden in unſerer Halle(Heidelberger Thor) entgegen ge⸗ nommen. Kaufmänniſcher Perein. Dienſtag, 8. Man eee 8½ Uhr ſereins-Versammlung. Tages⸗Ordnung: 1. Diskuſſion eingelaufener Fragen 2. Vereins⸗Angelegenheiten. 146281 Der Vorſtand. besang-Verein„Lyra.“ Heute Dienſtag Abend ¼9 Uhr Geſang⸗Probe 10118 Der Vorſtand. 66 „Olymp“. Jeden Mittwoch und Samſtag, präcis 9 Uhr Vereins-Abend „„Bureau und Wohnung des Unterzei neten be Leen nunmehr Litera B5, 3 „nüchſt der Jeſuitenkirche. Mannheim im Oktober 1887. 143851 Dr. W. Köhler, Rechtsanwalt 2 Geſchüfts⸗Aebernahme und Empfehlung. 5 hieſigen verehrl. Publikum die ergebene Anzeige, daß ich die ſeither Schlosserei bes Herrn Friedrich Helwig übernommen und dieſelbe mit Heutigem weiter führen werde. Es wird mein ernſtes Beſtreben ſein, alle in dieſes Fach einſchlagenden Arbeiten ſtets zur beſten Zufriedenheit auszuführen. Indem ich mich meiner werthen Nachbarſchaft, ſowie den Herren Architekten und Baumeiſtern im Anſchlagen von Neubauten, Anfertigung von Gitter⸗ und Geländearbeiten ze. ꝛc. beſtens empfehle, zeichne ich Mit aller Hochachtun Georg BRöhm, Schloſſer, D 6, 13. Mannheim, den 1. November 1887. Geſchäftsverlegung und Empfehlung. einen werthen Kunden und einem verehrl. Publikum'ige hiermit erge⸗ benſt an, daß ich mein Spezerei⸗ und Victualiengeſchäft von K 2, 22 nach G 7, 30, in das ſeither von Herrn Joh betriebene Spe⸗ zereigeſchäft verlegt habe und wird es mein Beſtreben ſein meine werthen Kun⸗ den durch billige und reelle Bedienung zufrieden zu ſtellen. Geneigtem Wohlwollen gerne entgegenſehend, zeichne Hochachtend 8 7, 30 Christian Hasenfuss 6 7, 30. 14839 14804 dus Murſlüg hr Si flerihein für das Jahr 1893 betreffend. Wir ſind zur Zeit mit der Redaction des unter amtlicher Mitw auszugebenden offtziellen Adreßbuchs unſerer Stadt beſchäftigt und haben uns, um ein möglichſt correktes und vollſtändiges Verzeichniß der fämmtlichen hier vertretenen Gesellschaften, Vereine und Cassen und deren Vertreter, umgehend zu erhalten, erlaubt, unter dem 3. November Aſan die uns durch das bisherige Adreßbuch bekannten Corporationen unter Bei⸗ fügung eines Ausſchnittes aus dem ſeitherigen Adreßbuche einen Fragebogen abzugeben, um deſſen genaue Ausfüllung und Zurückgabe wir hiermit dringend und geziemend bitten. Diejenigen verehrlichen Corporationen, von welchen wir bis zum 15. laufenden Monats keine weiteren Mittheilungen erhalten, werden in Bezug auf Namen der Voe⸗ ſtandsmitglieder, Vertreter u. ſ. w. nach der bisherigen Aufzeichnung in das neue Adreßbuch aufgenommen werden. Solche Vereine und Gefellſchaften, welche in dem alten Adreßz⸗ buche noch nicht aufgeführt ſind, bitten wir um gefällige umgehende Mit⸗ theilung des Vereins Namens, der Vereinszwecke, der Vorſtandsmitglieder, der Mitgliederzahl und des Vereinslokals. Da es in dem Intereſſe einer jeden Corporation liegen muß, in dem neuen Adreßbuche richtig und vollſtändig aufgeführt zu werden, glauben wir keins Fehlbitte zu thun, wenn wir uns erlauben, größtmögliche Pünktlichkeit in der Redaktion und Mittheilung der Angaben den Herren Geſellſchafts⸗ und Vereins⸗ vorſtänden an's Herz zu legen. 149091 Mannheim, 4. November 1887. Expedition des„Mannheimer Journals“ Dr. H. Haas'sche Buchdruckerei. Geſchüftsverlegung und Empfehlung. P 5, 156. Einem hieſigen und auswärtigen Publikum die ergebene Audgggz daß ich mit dem Heutigen meine 14868 Thee Handlung von C I, I nach im Lokal. Zahlreiches Erſcheinen erwartet 13905 Der Vorſtand. Geſangverein„Contordig“ 150221 Schmerzloſes Zahnziehen. Ich habe einen Lachgasapparat neueſter Conſtruktion aufgeſtellt. verlegt habe.— Zugleich empfehle alle Soren hee vom Billigſteu bis zum Hochfeinſten, engliſche Biscuits, Choos⸗ 1 9 5, 1516 Friedrichsburg P 5, 1516 lade, Cacabo, in⸗ und ausländiſche Weine und Liqueure. Dienſtag, Abend ½9 Uhr Probe. 13899 Männergeſang⸗Verein. Heute Dieuſtag Abend 9 Uhr Proedbe. 11738 Der Vorſtand. Hin Primaner aus dem Realgymnaſium geſucht. Näheres im Verlag. 1497 empfehlen direkt aus dem Schiff. — 1052— meinte, daß Ruhe und Schlaf für ſie die beſten Hausmittel ſein würden. Frau Leſſing zündete noch dienſtfertig die Nachtlampe im Schlafzimmer an, löſchte die Kerzen auf den Armleuchtern im Salon und wünſchte der Dame dann eins gute Nacht. Als Frau Leſſing über den Korridor in ihre Wohnung zurückging, hörte ſie noch, wie die Gräfin die Thüre ihres Salons von innen abſchloß. Nach⸗ dem Frau Leſſing ſchon längere Zeit in ihrer Stube war, ſchlug die auf einem Konſole ſtehende Wanduhr Zehn. Die Gräfin, ſagte Frau Leſſing zu ihrer Tochter, hat ſich heut ſehr früh zur Ruhe begeben; ſte iſt leidend. Helene, welche im Schatten an dem Fenſter ſaß, antwortete nicht. Frau Leſſing ſah von ihrem Sophaplatz, wo ſie beim Scheine einer Lampe die Abendzeitung las, nach ihrer Tochter hinüber. Du biſt wohl auch unpäßlich? fragte ſie beſorgt, da Du Dich ſo in das Dunkel zurückgezogen haſt? Das iſt doch ſonſt nicht Deine Art. Mir fehlt nichts, verſetzte Helene ruhig, ich bin nur müde; es mag im Frühjahr liegen. Franu Leſſing nickte bedächtig. Der Flieder blühte, ſagte ſte, zur Zeit der Fliederblüthe leiden viele Menſchen an Schlafſucht. Wir wollen auch bald zur Ruhe gehen, ich will nur noch dieſen einen Zeitungsartikel leſen. Es iſt eine polizeiliche Bekanntmachung über einen geſtern vorgekommenen Einbruch, bei welchem viele Werthſachen und auch eine bedeutende Summe baaren Geldes ge⸗ raubt worden ſind. Tauſend Mark Belohnung ſind theils vom Polizeipräſidium, theils von dem Beſtohlenen für die Entdeckung der Thäter und Wiederherbei⸗ ſchaffung des geraubten Geldes ausgeſetzt worden. Dabei rückte Frau Leſſing ihre etwas verſchobene Brille wieder zurecht und heftete ihre Blicke mit großem Intereſſe abermals auf die Zeitung. Helene war durchaus nicht müde, ſie ſcheute ſich nur, in den Bereich des Lampenlichts zu kommen, damit ihre Mutter das Fehlen des Verlobungsringes an ihrem Finger nicht merken ſollte. Sie hatte derſelben noch nicht mitgetheilt, daß ſie dem Aſſeſſor Simmern den Ring und damit auch ſein Wort zurück⸗ gegeben hatte. Der armen Helene war ihr Entſagungsſchmerz zu heilig, ſelbſt ihre Mutter ſollte nicht erfahren, wie ſehr ſie litt. Es iſt eine Eigenthümlichkeit ſanfter, ſchüchterner Naturen, daß ſie, ſobald ſie einmal von einem jähen und harten Schickſalsſchlage getroffen werden, dieſen ruhiger und ergebungsvoller hinnehmen, als ſtärkere Naturen, denn es iſt eine alte Wahrheit, daß die Gewohnheit jedes Leiden, ſogar das Elend erträglich macht. Aber ſelbſt den paſſivſten Naturen, zu welchen Helene gehörte, iſt in der Fähigkeit, zu leiden, eine Grenze geſetzt; iſt dieſe erreicht, ſo ſind ſie in höchſter Spannung ihrer Seelenkräfte oft zu einer ganz unerwarteten und unerhörten That fähig. (Fortſetzung folgt.) mNauhrkohlen, Prima ſtückreiches Nuhrer Fett A. Kollmar, Paradeplatz, D J, 2. ſchrot, Prima gewaſchene griesfreie Nußkohl en Gebrüder Kappes, U 1, 12. E Hochachtend Carl Mayer, P 5, 56, 1 vorm. H. Dobmann jr. NEEEEHEEHATHTAHTHTf Juhrunkernehmer geſucht. Von einem der bedeutendſten Speditionsgeſchäfte wird ein leiſtungsfähiger Fuhrunternehmer geſucht. Bedingung: Pünktlichkeit und Zuverläſſigkeit. Offerten uuter Chiffre 14997 an die Erpedition. 14997 14013 Roman Beilage zum „General⸗Anzeiger“ (Mannheimer Dolksblatt.— Badiſche Volkszeitung.) 5 Die Veilchendame. Roman von Carl Görlitz. (Fortſetzung.) Er ſchwieg. Dies Schweigen verurtheilte ihn in ihren Augen. Helene kannte ihr Schickſal, ſo jung und ſchon um die ganze Zukunft ihres Lebens betrogen! Sie lehnte ihren Kopf mit dem thränenüberſtrömten Geſicht in die Hand, während er vernichtet, in den Grundfeſten ſeins Innern erſchüttert, vor ihr ſtand und kein vermittelndes, beruhigendes Wort zu finden wußte Sollte, konnte er ſie belügen, die Wahrheit von ihm fordern durfte? Wußte er nicht ſchon längſt, daß das Bild der früher ſo zärtlich geliebten kleinen Helene von dem der ſtolzen, verführeriſchen Veilchendame ganz verdrängt war? Mußte er nicht mit Schrecken und Angſt vor den drohenden Konflikten in eine Zukunft blicken, die ihn von der beſtrickenden, mit ſo blendenden Reizen geſchmückten Veil⸗ chendame trennte, und ihn mit der jetzt ungeliebten unbedeutenden Helene ver⸗ einigte? Das ganze Gefühl ſeines Elends kam über ihn, um ſo mehr, als er ehrenhaft genug dachte, es nicht verbergen zu wollen. Verdamme mich nicht, Helene, rief er, zu den Füßen ſeiner kleinen Braut niederſtürzend; beweine, beklage mich um mein Schickſal, das mich nur zwiſchen Verletzung der heiligſten, einſt ſo theuern Pflichten und moraliſcher Vernichtung wählen läßt. Ich kann Dich nicht betrügen, Dir keine Gefühle heucheln, die nicht mehr dies zerriſſene Herz beſeelen; Wahrheit bin ich Dir ſchuldig, ſie iſt das Einzige und Letzte, was ich Dir zu geben habe. Wozu ſollte mir auch Ver⸗ ſtellung dieuen? Würde ſie Dich jetzt noch täuſchen, noch beglücken können? Helene ſprang auf. Halt ein, rief ſie, ich weiß genug, um das zu thun was uns jetzt allein noch übrig bleibt. Du biſt frei! Sei glücklich, wenn das möglich iſt. Hier— ſie ſtockte und wurde ſo blaß wie ein weißes Linnen— iſt der Verlobungsring, den Du mir einſt gabſt; nimm ihn zurück, und mit ihm löſe ich alle Schwüre, die uns an einander banden. Bei dieſen Worten ſtreifte ſie den ſchmalen Goldreif vom Finger und fah ihn noch einmal mit dem durch Thränen verdunkelten Blick der Liebe an, legte den Ring auf den Tiſch und verließ raſch das Zimmer.„5„— Der Aſſeſſor blieb in einem unbeſchreiblichen Zuſtande zurück, er war ſich ſelbſt nicht klar. Scham und eine gewiſſe Genugthuung, ſeine Freiheit wieder erlangt zu haben, kämpften in ſeinem Innern. Noch lange ſtand er da, den (Nachbruck verbsten.) per Stück 5 Pfg., Frühſtücks⸗Zimmern. 8. Seite⸗ General Anzeiger 8. November SSeesen Meine Wohnung befindet ſich in 88 7 es 90 3. 9. 155 Darleih⸗Caſſe. 2, 8 2, 8 2 Jahn-Atelier 2„ 9, Paàrt. Darlehen können erhalte: Hamburger Buffet 25 2 Kan(alte Speiſen) ee Tan; Schweikart, ore.. vorzüglich zubereitef, feiſch und in 9 Schmerzloſes Zahnziehen, dauer⸗ 914544 Leihhauskommiſſionär. 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Wurst-„ bis Mk. 8000 feinſten Marinaden, Schinken- oc) do. do. von vier Bürgen Tafelhäringe in engl. u. franz. Braten. 5 bis Mk. 12000 2. Gegen Verpfändung von Werthpa⸗ Saucen, per Stüch 20 Pfg.(groß⸗ 2 rtig ſchön), Delicateßhäringe pieren und hypothekariſch geſicher⸗ in Wein, Bouillon, Tomaten, Pap⸗ Semmeln ten Forderungen, ſowie von hierrika 8 8 per Sardellen- 55 gelegenen Liegenſchaften: Stück von 8 Pfg. an, Cervelatw 8 auf laufende Rechnung und Til⸗ ff. Speck⸗Flundern, 15 Pfg. a gungszinſen Darlehen bis MarkEchte Kieler Sprotten zum 9* 000. 65541 billigſten Tagespreiſe, tägl. friſch. eto. ete. SESchte franz. Delſardinen per Stück von 8 Pfg., in Doſen äußerſt billig. Rußſf. Sardinen, per Pfund; 5 40 Pfg. ꝛc. ꝛc. 25 Geräucherte ſtarke Spick⸗Aale. Täglicher Eingang von 85 geräuchertem Schellfſiſch, Der Zinsfuß beträgt incl. Verwal⸗ tungskoſten für ſämmtliche Darlehen%, 99 H. graukornige Caviar- ete. ete. 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Allerdings wußte er, daß der Weg zu der ſchönen Sirene, die alle ſeine Sinne gefeſſelt hatte, ebenfalls nicht frei war. Kurt ſtand als Hinderniß auf demſelben, aber da der Freund kein Geheimniß vor ihm hatte, ſo wußte er, daß das verhängnißvolle Wort zwiſchen Letzterem und der Gräfin noch nicht geſprochen war. Der Gedanke an Kurt verjagte den letzten Reſt von Gewiſſensſkrupeln bei dem Aſſeſſor; ſchnell trat er bei der Gräfin ein. Wie immer von Schönheit und Liebreiz ſtrahlend, kam ihm die Gräfin entgegen. Sie hielt ihr Veilchenbouquet in der Hand, mit dem ſie lächelnd ſpielte. Der Aſſeſſor war ſo überraſcht, Kurt nicht mehr anzutreffen, daß er da⸗ rüber faſt ſeine Bewunderung für die Gräfin vergaß. Kurt iſt ſchon fort? fragte er nach der desfallſigen Mittheilung der Dame auf das Höchſte überraſcht, und ohne mich von ſeinem Fortgange zu benachrichtigen? Das iſt ja noch niemals geſchehen. Hat er denn nicht hinterlaſſen, wo ich ihn treffen werde? Die Gräfin zuckte leicht die Achſeln, als ob ſie dieſe ſich überſtürzenden Fragen des Aſſeſſor, an ſie gerichtet, etwas befremdlich fände. Vermuthlich, ſagte die Gräfin, iſt Herr v. Below nach Hauſe gegangen, um ſeine Abreiſe vorzubereiten. Dieſe Eröffnung war der Superlativ der Ueberraſchung für den Aſſeſſor. Kurt— abreiſen? Ja. Aber wann? Wie ich vermuthe, noch dieſen Abend. Der Aſſeſſor ſah nach der Uhr. Verzeihen Sie, gnädigſte Gräfin, ſagte er, wenn ich Sie bitte, mich zu beurlauben. Die Nachricht von der Abreiſe meines Freundes trifft mich ſo unvorbereitet und ſetzt mich in ſolches Erſtaunen, daß ich mich unverzüglich in ſeine Wohnung begeben möchte, um ihn noch einmal zu ſprechen. Die Gräfin neigte anmuthig das Haupt und reichte dem Aſſeſſor mit koketter Grazie die Hand zum Kuß. Sie war ihm gegenüber vollſtändig Weltdame; nichts von dem Gefühl, welches ſie Kurt gezeigt, noch weniger von der Verwir⸗ kung und Unſicherheit, welche ſie gegen Ortmann bewieſen hatte. auf dem — 1051— Der Aſſeſſor wollte ihr die Hand küſſen, als er plötzlich erbebte; ihre ſchlanken Finger legten ſich feſter um die ſeinigen, als ob ſie ihn halten wollte. Die ſanfte Wärme ihrer weichen Hand durchſtrömte ihn mit Wonneſchauern; er glaubte zu träumen, er wagte, um dieſen holden Traum nicht zu verſcheuchen, ihre Hand jetzt nicht an ſeine Lippen zu ziehen, ein ſüßer Taumel befing ſeine Sinne in dieſer Nähe des ſchönen, heißgeliebten, heißbegehrten Weibes. Er ſah ſie forſchend an; ſie verſtand dieſe mit den Augen geſprochene Frage und verneigte anmuthig das Haupt, als wollte ſie ſagen: Ja, ich habe noch etwas auf dem Herzen, verlaß mich noch nicht. Der Aſſeſſor erglühte immer mehr. Wenn ich Sie, ehe Sie gehen, ſprach ſie etwas verlegen, um eine kurze Belehrung bitten dürfte Er drückte ihr die Hand, welche ſie ihm jetzt entzog. Meine Zeit gehört Ihnen, Gräfin. Sie blickte zu Boden, als ob ſte ſich ſcheue, ihre Gedanken zu verrathen. Nach einer kleinen Pauſe fragte ſie dann: Welche Strafe ſteht auf Betrug, wenn er unter erſchwerenden Umſtänden begangen worden iſt e Der Aſſeſſor konnte ein Lächeln nicht unterdrücken; er war überzeugt, daß die Gräfin etwas Anderes hatte ſagen wollen und ſich im letzten Augenblick hinter eine Frage verſchanzte, die dem Juriſten galt, nur, um ihm als Mann nicht zu großen Avance zu machen. In dieſer Selbſttäuſchung lächelte er ſo ſchalkhaft, daß eine Vertraulichkeit hindurchblickte. Gräfin, Sie ſpielen falſch. Die Dame trat ſichtlich erſchreckt von ihm zurück. Ein jähes Erröthen flog über ihr Geſicht. Ich?— Falſch? Schnell gefaßt, als wolle ſie ſeinem Gedankengange eine andere Richtung geben, ſetzte ſie hinzu: Nein, nur unbe⸗ ſcheiden, indem ich eine Frage ſtellte, die eine lange juriſtiſche Auseinanderſetzung nach ſich ziehen könnte, und Sie wollen ihrem Freunde vor ſeiner Abreiſe Geſell⸗ ſchaft leiſten. Suchen Sie denſelben ungeſäumt auf; mich belehren Sie morgen in juriſtiſchen Dingen ausführlicher. Auf morgen, dachte der Aſſeſſor in fortwährender Verblendung. Wie fein! Er empfahl ſich mit geheimem Jubel im Herzen. Der Grund von Kurt's Ab⸗ reiſe war ihm keinen Augenblick zweifelhaft; nach ſeiner Uebe rzeugung hatte Jener der Gräfin ſeine Liebe geſtanden und war abgewieſen worden, und daher dann ſeine ſchnelle Entfernung aus dem Hauſe, ſeine plötzliche Abreiſe aus der Stadt. Der Aſſeſſor mußte Zeuge dieſer Abreiſe ſein, damit war das letzte Hinderniß fortgeräumt und er behauptete den Platz bei der Gräfin allein. Die Letztere verlangte heute ſehr früh ihren Thee, welcher ihr von Frau Leſſing unter Aſſiſtenz des Dienſtmädchens ſervirt wurde. Daun wünſchte die Gräfin, die von einer heftigen Migräne befallen war, ſich zur Ruhe zu begeben. Frau Leſſing bot ihrer Mietherin noch verſchiedene Hausmittel gegen nervöſen Kopfſchmerz an, welche aber von Letzterer dankend abgelehnt wurden. Sie rovemde: ergstr. räumiges 7 7 N Bensbheim à. d. B 5 W ein ge I 1. Neben⸗ geeignet —— r Eigarren⸗ fabrik. Es dürfte ſich hierzu umſo⸗ mehr empfehlen, indem in Bensheim eine Eigarrenfabrik durch Todesfall ein⸗ gegangen, wodurch eine Anzahl gut ge⸗ übte Arbeiter zur Verfügung ſtehen. Näheres Bahnhofſtraße 25 in Bensheim. 11897 Fmn zweiſtäckiges Wohnhaus in mit Hof und Garten 77 Käferthal, an der§ lſtraße, in der Nähe des EII Bahnhofs, zu verkaufen. Näheres bei der Expedition. 14844 Eine größere Partie Ia. Buchen⸗ Scheitholz billigſt zu verkaufen. Näheres zu erfragen bei 13752 Wh. Wetzel, Holzhof. 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Um zahlreiches Erſcheinen bittet 14928 Der Vorſtaud. keine Filiale mter aderer Rrma — 17 Curch okalitäten 9 1 J. zu begegnen, theile ich meinen chtet habe, ſondern nach wie vor verehrten Kunden auf dieſem 180851 mein Geſchäft in meinen bisherigen 18 K 10 Fortdauer des ſeit langen Jahren in mich geſetzten ich mich bemühen werde auch fernerhin in jeder Hinſicht zu rechtfertigen. Catl Ed. Sillib, Cu. Gufau⸗Abolyh Fraueuvetein M uhrim Tieuſtag, den 8. November, Abends 8 Uhr im Ballhauſe JahregSfest mit muſikaliſcher Abendunterhaltung, unter Mitwirkung des„Vereins für klaſſ. Kirchenmuſik“ und verſchiedener Mitglieder und Freunde des Vereins. 146291 Der Vorſtand. Dnn Tum Treecfitr: U d. 5 Reſtauration Ullrich. Bringe hiermit meine Reſauration in empfehlende Erinnerung. Reing Weine, prima Bier aus der Badiſchen Brauerei„Stadt Lück“ Freundliche und reelle Bedienung zuſtchernd, empfiehlt ſich beſtens 15051 Gg. Ph. Ullrich. Irkireligiöſe Gemeinde. Zu den literariſchen Vorträgen des Herrn Prediger Schueider können die Mitglieder unſerer Gemeinde Abon⸗ nementskarten zu ermäßigten Prei⸗ ſen auf dem Bureau K 2, 11 erhalten. 14212 Der Vorſtand. Musikverein. Mitlwoch, den 9. November Gesammt-Probe Anſang 7½ Uhr Freitag keine Probe. 4 1 „Arion“ Mannheim. (Iſenmann'ſcher Männerchor.) Montag, 7. Nopember, Abends /10 Uhr Probe für 1. und 2. Tenor. Dienſtag, 8. November, Abends ½9 Uhr Probe für 1. und 2. Baß. Donnerſtog, 10. Novbr., Abends ½9 Uhr Gesammtprobe. 15061 Dienstag, den g. November 1887, Abends halb 7 Uhr ian Casino-Saal Eweite Kammermusil⸗- Aufführung der Herren: Schuster, Stieffel, Gauleé und Kundinger unter getfälliger Mitwirkung von Frl. Jeanne Becker. Programm: ) Strelchquartett A· moll Op. 41 No. 1 F. Schumann. Introduetione. Andante espres- Sivo, Allegro-Scherzo. Presto Adagio Fresto. 2) Klaviertrio.dur Op. 52 A. Rubinstein. Allegro—Adagio— Presto—Alle gro appassionata. (Zum ersten Male). 8) Strelchauartett Es-dur Op. 127 Beethoven. Allegro—Adagio ma. non troppo e motto contabile. Andante con moto. Adagio motto espressivo.— Scherzando vivace- Finale. 150161 Billets à 2 M. 50 Pfg. sind in den hiesigen Musikalienbhandlungen und Abends an der Kasse zu haben. Concertflügel von Bechstein aus dem Lager von Th. Sohler. Mehl⸗ Vertretung geſucht von einem lokalkundigen Kauf⸗ mann für hier und Umgebung. Gefl. Offerten erbeten unter Nr. 15026 an die Expd 15026 Capezier⸗Arbeiten werden in und außer dem Hau ſe ſchnell und billigſt angefertigt. 16049 2 3, 11 Jungöbnſch. Zu erfragen bei H. Tries. Eine tüchtige Kleidermacherin mammt noch einige Kunden an & 7, 5, 4. Stock 14517 Dienſtmädchen jeder Brauche ſuchen un Inden Stelle, 14312 Burean Bär, G 5, 22. Herrenkleider werden gekeinigt und ausgebeſſert. 14758 9 3, 9, 4. Stock. Maestoso. LlederhRhaille. Samſtag, 19. November d.., Abends 8 Uhr Muſikal. Aufführung mit Tanz in den Sälen des Badner Hofes. Näheres durch Programm. 1467 Der Vorſtand. Mannheimer Turnerbund „Germania.“ ä Samſtag, den 26. November d. J. 7 findet in den Sälen des Ballhauſes 9 150 Restauration Heiler am Verbindungskanal. Montag J. Heiler. Schlachtfest G. Voſch Abend-Anterhaltung mit darauffolgendem Janz ſtatt und laden wir hierzu unſere verehrlichen Mit⸗ glieder und deren Familienangehörige freundlich ein. Aufaug Abends 8 Uhr. Vorſchläge für Einzuführende ſind ſchriftlich bis ſpäteſtens 21. ds. Mts. in unſerem Vereinslokal Stadt Augsburg abzugeben. 14982 Der Turnrath. 2er CLURB. Samſtag, 26. November d. J. Abendunterhaltung mit Tanz in den Sälen des Badner Hofes. Anfang Abends 8 Uhr. Indem wir hierzu unſere verehrl. Mitglieder freundlichſt einladen, bemerken wir noch, daß Vorſchläge für Einzuführende ſchriftlich einzureichen ſind und von jetzt ab bis längſtens Donnerſtag, den 24. November entgegenge⸗ nommen werden. 14781 Mannheim, 2. November 1887. Der Vorſtand. Btra-INNarren. bGegneral-Versammlung Donnerſtag, den 10. November, Abends 8 Uhr, „Rothen Löwen“, Nebenzimmer. Tagesorduung: 1. Vorſtandswahl, 2. Vereinsangelegenheiten. Um pünktliches Erſcheinen bittet 14959 Der Vorſtand. Kaufmänniſcher Verein. Der laut Programm auf Dienſtag, den 8. November feſtgeſetzte Vortrag ds Heren Rechtsanwalt Dr. Max Bernſtein wird in Folge deſſen Verhinde ung auf Dienſtag, den 3. Januar verlegt. e Ders ub Geſchäfto⸗Eröfnung. Ich bringe hierdurch zur ergebenen Anzeige, daß ich Litra N 2, 6 ein wan Uiganen-—, Cgafetten-& Taba-Geschäft eröffnet habe. Indem ich um geneigten Zuſpruch bitte, zeichne Hochachtungsvoll Julius Jacobi. Schreibunterricht 1905 Saußer im Stadium, wozu höflichſt einladet 81 No, 18. Hochfeinen neuen Ungfteiner(Ausleſeh. —— „ Joseph Reis dönne Vis-àä-vis dem Rothen Löwen Mannheim Heidelberg Neokarstr. J I, 6 Hauptstrasse 79 empfehlen hiermit die größte Auswahl aller Arten Möbel, Betten, Spiegel, Teppiche ꝛc. ꝛc. zu den billigſten Preiſen. Für ſtreng reelle Waare wird garantirt. 15027 S. Leaderer. Kalligraph G 7 32, 2. Stock. ertheilt 18549 — aunhein. Wund Natioualtheater Montag, 7 22. Vorſtellung. den 7. November 1887. 2 Abonnement A. Viertes Gaſtſpiel der Frau Marie Beistinger aus Wien. Ich ſpeiſe bei meiner Mutter. Luſtſpiel in einem Aufzuge 0 A. Decourcelle und L. Thibouſt von ranitz. Sophie Arnould, Sängerin der großen Oper Fürſt'Heunin. Chevalier'Herville 5 0 8 Didier, Maler 5. Marion, Kammermädchen 8. Germain 8 8 Haushofmeiſter 5 Erſter Zweiter Dritter Scene Paris bei Sophie Arnould. 5 9 Das Verſprechen hinter' m * .Herr Rodius. Herr Eichrodt. Herr Baſſermann. Frau Rodius. Herr Peters. Herr Moſer. (Herr Orth. Herr Eckert. Herr Schilling. Zeit der Handlung: 1765. ). Bedienter.. 1 8 8 U Unter vier Augen. Bluette in 1 Akt von Dreifuß. Charles von Perſignae 8 Her Rodius Felieie, ſeine Gattin 8 0 885 E — 2Scene aus den Oeſterreichiſchen Alpen, mit Nationalgeſängen von Alexander Baumann. 21 Michel Quau urn, Wirth in der Abtenau. Herr Ditt. Loisl, ſein Soyn Herr Erl. Nandl, Almerin in Dienſt—— + Freiherr von Stritzow 8 5 Herr Stein. Einlage:„J und mein Bua“ Muſik von Millöcker geſungen von Frau Marie Geiſtinger. Sophie Arnould *Felicie %Nandl 2 Anfang 7 Ahr. Ende nach 7710 Ahr. Kaſſeueröffu./ 7 Ahr. 9 Mittel⸗Preiſe. 15 DABEHAHAmABENHEHHAHAHAI — bei Quantner Frau Marie Geiſtinger. 2 Eln