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HKer 2 war folgendes: Weinheim Eurze Milch bei 15 Celſius 24 Grad. 5 5 rrigirt 34,0— 8 5 2%„ Sualbau Mannheim. 540 0— 1 12,43%. Sountag, den 13. Nouember 1887 Nach dieſem Befund iſt die Milch als eine gute zu bezeichnen. 110 gez. Vogelgesang, Direktor. gez. Brigel. GROSSES CON CERT Strauss-Abend) Zum Nühen wird angenommen in n 2 728 zam S 25 Aan 2 110, unter ing i apellme Herrn eee fanz-Institut Lüner, Saalbau.%., l ee„ ren Eine Köchin empftehlt ſich im Kochen Anfang November beginnt ein neuer Kurſus. Anmeldungen NB. Dutzend⸗Billets à M..— ſind an der Caßfe und im 8. in den in Reſtaurant, bei Privaten u. Feſtlich⸗hierzu nimmt die Kunſt⸗ und Inſtrumenlenhandlung von A. Douecker ent⸗ Mufikalten andlungen der Herren K. Ferd, Heckel, A. Donecker, 7. keiten B 5, 11¼ 18387 gegen, woſelbſt auch eine Liſte zum Einzeichnen auflfegt. 136481 Sohler, 4. Lasdeutenfel und am Zeitungsktosk zu haben. Nedatton, Deick und Berlaa der Dr. H. Daas ſchen Druderei, Veramwottlich Faiias Tag. — 184— Bundschau. England. Der Schachelub zu Liverpool, der erst kürzlich in einem Massen- match gegen eine Anzahl starker irischer Spieler den Sieg davongetragen, hatte sich am 15. v. ts. zum 28. Male mit den Vertretern Manchester's zu messen. Auf jeder Seite wWaren 10 Spieler, und Manchester trug einen schönen Erfolg davon. Es gewann fünf Partien, machte vier unentschieden und verlor eine. Es ist dies der neunte Sieg Manchester's, vierzehnmal war es in den früheren Kämpfen unterlegen.— Die Britische Schachassociation veranstaltet in den Tagen vom 29. Nov. bis 12. Dez. im Criterion zu London ein nationales Turnier. Die Theilnahme ist nur Mitgliedern der Association, die schon bei einem grösseren Turnier mitgekämpft haben, gestattet. Drei Preise zusammen von ½¼. 1200 sind ausgesetzt.— Gleichzeitig sollen mehrere Turniere für Liebhaber stattfinden und ein internationales Prol blem⸗ Turnier ausge- schrieben werden.— Blackburne beabsichtigt nächstes Jahr in Amerika einen Wett⸗ kampf mit Mackenzie zu spfelen. Paris. An dem von S. Rosenthal, Redacteur der Scliachrubrik des„Monde Ilustré“ veranstalteten internationalen Corr espondenzturnier betheiligen sich 25 Spieler, davon fünfzehn aus Frankreich, drei aus Russland, zwei aus Oesterreich, Zwei aug Italien und je ein Deutscher, Schwede und Grieche. Auflösung von Nr. 140.(Berichtigung S. 108.) Von FH. Vaxrain. 1) DhS—al; Ked4—13 2) LfIhs; beliebig 3) Dfl, Dhizg. A. 10 Ke- 15) LfIds-; K5—g4 8) Bal d1A=- B.)7 5; Kedded5 2) LfI Kd3a; Kd5—cs 3) Dal—=a8-=. Richtig angegeben von K. D. in Freiburg, M. H. und. s. g hier. —— Auftösung von Nr. 145. GBerichtigung S. 139.) Von F. Dubbe. 1 Kddsedg 2) Scddses; Kds—ed 3) Das— d5-=; Ke4 ef4 4) Ses—gNE. 2 2).. ß; beliebig 3) Da2—e2-=; beliebig 4) Deꝛ2—c4E. — 95 8 Kdd-ds 2) Da—824. Kd5—e4 8) LI4—e5-E; Kedvdg 4) So4—2f 3 2)... Kd5—es 3) 582—b7; beliebig 4) Db7—7f. b. 1 2) Sedes; 3) Daseed- resp. Da2—e2 ete. — Auflösung von Nr. 160. Von E. Varain. 1 28—865 Tusd⸗g6 2) Lhs—15+ K beliebig 3) Tfg5f4, Tdg3-E. . 105„ bß- c5 2) Se6—g5=; Keddcd5 3) Tf3 d8.. b.)... b5d5 2) Se5—5L; Re4-dd 3) Sdse6=. 0).. K beliebig 2) T3-=; 1* 3) Se6—g5=E. Th beliebig 2) Tds- ds; beliebig 3) 8e6—g5=. Rilge angegeben von K. D. in Freiburg und„Heureka“ hier. — Auflösung von Nr. 161. Von A. Steif. 1) Dg5—g2; beliebig 2) Dga, Da2, Dgs, De4:, Dd5, Tf6.. Richtig angegeben von den Vorigen. Auflösung von Nr. 162. Von B. Hülsen. 1) Lad4—02; Tas, Tbs, Tes 2) Dg4—eg-; beliebig 3) dæ-=dd, Leaseds, Tds—fScf⸗ Ddgecds 2) Dg4—ed-E; KRes- ds 3) De4—dd. 5.). 5 Dd3 d5 2) d2—d4=; Ddss sdd 3) Dgadcdd= 5 2) LeadeD ete. Bichtig angegeben von den Vorigen. Briefkasten. ·2.in Mardahnre Bastan Dank und Grusl — 1072— Er ging eine kleine Strecke, beſtieg dann abermals eine Droſchke unt ließ ſich nach dem Stadtpark fahren, wo er wieder ausſtieg und nun in dem waldartigen Park verſchwand. In der Einſamkeit des dichten Waldgebüſches, von keinem Menſchenaug! gefehen, riß er den falchen Bart ab, nahm die braune Perrücke vom Kopf und kehrte nach einer halben Stunde als Bankier Ortmann auf die große nade zurück. Er ſpeiſte in einem Reſtaurant zu Mittag und traf gegen Abend, wie von der Reiſe kommend, in ſeinem Komptoir wieder ein.— Die Gräfin hatte inzwiſchen den Brüſſeler Juwelenhändler auf eine geſchicktt Weiſe zu unterhalteu gewußt. Auch nicht das leiſeſte Mißtrauen gegen die ſchönt Frau war in ihm aufgetaucht. Laut genug, daß Lenclos es hören konnte, hatte die Gräfin ſich bei einem Kellner nach einer Frau v. Klary aus Wien erkundigt, die hier im Central⸗Hotel wohnen ſolle. Nach langem Meinungsaustauſch war man zu der Ueberzeugung gekommen, daß dieſe Frau v. Klary, welche ihre Ankunft der Gräfin von Wien aus aviſtrt, ihre Reiſe verſchoben hätte und vermuthlich heute zu erwarten ſei. Nach vielen Bitten des Herrn Lenclos hatte die Gräfin— ohne ihren Namen zu nennen— ſich— 5 bereit finden laſſen, für heute Abend im Opernhauſe zu erſcheinen. Lenclos war glücklich, daß ihm dies Rendezvous von der ſchönen Frau bewilligt worden war und begleitete diefelbe für jetzt bis an das Portal des Hotels. Gleich darauf war die Dame im Straßengewühl der Millionenſtadt ſeinen Augen entſchwunden Er ſtieg nach ſeiner Wohnung hinauf. Kaum waren zehn Minuten verſchwunden, als ein langanhaltendes Ge⸗ klingel und ein durchdringendes Hülfegeſchrei das ganze Hotel alarmirte. Alles ſtürzte nach der dritten Etage hinauf. Man fand daſelbſt Lenclos im Zuſtande der Raſerei. Er hatte die Ent⸗ deckung gemacht, daß während der halben Stunde, die er im Speiſeſaal in Geſellſchaft der ſchönen, rothblonden Frau zugebracht hatte, ſeine Diamanten, welche ein großes Vermögen repräſentirten, durch Einbruch geraubt worden waren, Nachdem Lenclos einigermaßen wieder zur Beſinnung gekommeu war tilte er mit dem Direktor des Central⸗Hotels nach dem Polizei⸗Bureau. Der Poltzei⸗Lientenaut nahm über dieſen Senſationsfall ein Protokoll auf. Nachdem dies geſchehen, wiegte er ernſt den Kopf. Vorgeſtern der Einbruch und Mordverſuch bei dem Trödler Wenck in der Drickrerſtraße, geſtern das Verſchwinden des jungen Mädchens, und heute dieſer Der Beamte brach das Geſpräch ab. Südweſtdeutſ che ee Scha⸗ ⸗Heitung. Kedigirt von einigen Mitgliedern des Mannheimer S chachvereins Badenia. Man AdressIrer 2 FAIIgen eines eines, FPartien, Abonnements au Adolf Stern, Mannhelm, U 3, 1l, Ausland M..30 pro 9 9. 0 100/ bee ene d Lösungen Auartal frel unter bft 400 Ue bl te. an E. Varain, Münohe n, Kreuzband, 5 Blumenstr. 19. III. Problem Nr. 200. Von H. Nisle in München. —— ars. Abonnementsprefs für Deutschland H. l. für desterreioh 60 kr., für das IJJ;. , ⸗ 1 ,. . ,, 292 2 28 8 1 ** Y , Weiss. Mat in vier Zügen. Nr. 201. Nr. 202. Von B. Hülsen in Berlin. Von E. Narain in München. 25, 1 1 1 ⸗ ,., . ,. 2 in vier 5— Mat in vier Zügen. RomanBeilage zum (Kaunheimer Volksblatt.— Badiſche Lellegtiung) — Die e Veilchendame. Roman von Carl Görlitz. (Fortſetzung.) Wie reizend wirkt nicht die Schwäche einer ſchönen Frau auf jeden Mann Lenclos war bezaubert von der wunderbaren Schönheit der Gräfin und verwörrt zugleich. Wie bei allen Männern, welche in die Nähe dieſer dämoniſch ſchönen Frau kamen, hörte auch bei ihm jede Reflexion auf; er bewunderte nur und fing zu ſeinem Unglück an, zu empfinden. Er ging vollſtändig in die Falle, welche ihm geſtellt wurde. Madame, ſagte er, ſich ihr mit einer Verbeugung nähernd, ich beklage Ihren Irrthum nicht, da er mir Gelegenheit giebt, Sie zu bewundern, yraiment! Er ſprach das Deutſche zwar verſtändlich und geläufig, aber mit ſcharf prononcirtem, ausländiſchem Accent. Die Gräfin ſchwieg und rang nach Athem, als ob ſie ſich von ihrem Schreck noch immer nicht erholen könne. Das war für ſie das Leichteſte, für Leuclos das Gefährlichſte, denn er wurde dadurch nur animirt, ſich ihr noch mehr zu nähern, und was gab es Gefährlicheres als die Nähe der Veilchendame? Wir haben es bei Kurt v. Below, bei dem Aſſeſſor Simmern geſehen. Erſchrecken Sie nicht zu ſehr, Madame, fuhr er galant fort, je vous en prie, je ne savais pas, daß ich hatte eine ſo ſchöne Nachbarin. Sie ſchien ſich etwas geſammelt zu haben, denn ſie richtete ſich von ihrem Platz auf. Der Duft ihres Veilchenbouquets ſtrömte ihm entgegen, er fühlte ſich berauſcht, elektriſirt. Ich bin nicht Ihre Nachbarin, mein Herr, ſagte ſie in lieblicher Verwir⸗ rung, ich wohne nicht hier im Hotel— ich hatte verſprochen— ich wollte Sie brach ab, als fände Sie es unpaſſend, ſich länger mit einem Unbekannten zu unterhalten. Dies Abbrechen ihrer Rede zeizte und entflammte ihn nur noch mehr; khre Reſerve gab ihrer Schönheit nur noch höheren Werth. Geſtatten mir Madame, zu ſagen, wie ſich nennt votre tres Nusble — (Nachbruck serbsten) serviteur; mit einer tiefen Verbengung ſetzte er noch hinzu: Anatole genelos, marchand de bijouteries à Bruxelles. Die Gräfin neigte den Kopf und lächelte verbindlich. Dies Lächeln vollendere ihren Sieg. Sie mir meine Störung, Herr Lenclos, Ich babe die Ehrel —— Partie Nr. 120. Mittelgambit. (Gespielt im Winterturnier der Berliner Schachgesellschaft am 19. Nov. 1888.) Weiss: Schwarz: Weiss. Schwarz. Hüls e n. Schlesinger 19) Sesl8 De7 1) e2—ed e7—e5 20) Les—el! dy-ds 2) dz⁊— da 5 d4 21) Lel—f2 25—24 8) DdiedA SbSs—c6 22)—e8 Scs—a5 40 Dda4—es 8g8—f6 23) Ledd5 ILba4—e5 5) Lel— d2 LIS—e7 24) Lfa e5 d6 α 6) SbI—es—0 25) ThI—el 24—33 7) CO——0 a7—455) 26) Dha—h5ß5 agscb2- 8) LfI—e2 TfS—es 27) Kl-b! Les- d7ꝰ) 9) Des—g35) PLe/— d6⸗) 28) Ldßb cb7? Ld7—es 10) f2—14 Sföded 29) Tel ces) DfSese) 11) Scgdce4 Tegs e4 30) Dhö5 eS-. PTasdge8 12) Lea—-ds Tea—es9) 31) Lb7—f3 Tes-bs 13) Lda—e8 17—6 82) L3—e2 Tbs—es 14) Sgl—h3 UL4d6—b4 38) TdI—d? Tes—e4 210 15) Dg3—b4 hT—h6 34 Pd2—d8— Khs-h7 16) Lds—e4. Kgs-hS 35) Le2—ds f6—15 17) Sh3—g51 Pes—f85) 36) Ldgdce4 und Schwarz 18) Sg5—e6) DdS—e7 gab nach ea. 25 Zügen auf. 2 Ein verfrühter Angriffsversuch. 1)„ Tes ist richtiger. ) Weiss gibt hiermit einen Bauer auf; der aus diesem Opfer resultirende Angriff dürfte aber ein reichliches Aequivalent bieten. ) Schwarz kann nicht gut anders, als auf die Intentionen des Gegners einzugehen. Allenfalls käme noch 9)„ Lb4 oder 8da in Rechnung. ) 10)...„ Taa wäre nicht empfehlenswerth. ) Schwarz ist gezwungen, die Cualität zu geben. ) Besser als 18) Sf7. ) Die Position von Schwarz ist trostlos. Sein letzter Zug stellt eine Falle, in die Weiss bineingeht. Mit 28) L7 würde der Nachziehende in seiner beengten Stellung festgehalten worden sein. ) Weiss muss nothgedrungen so spielen um grösseres Unheil abzuwenden: 29) Df3 7, Sb7 30) Db7:, Lg6-= ete. J Viel kräftiger war das Schlagen mit dem Turm. ) Nach Beendigung der Partie angestellte Versuche ergaben, dass auch ohne diesen Fehler der-Bauer meist für Weiss entscheiden wird. (Anmerkungen von B. Hülsen.) Partie Nr. 121. Springer-Vorgabe. (Gespielt im akad, Schachklub zu Leipzig, Sommer 1884.) Weiss: E. Varain Schwarz: J. Rosenbusech. ohne Sb!l. 15) ThI—-h5——0 1) e2—e4 e7—ebß 16) Ths— a5 KeS—bs 2) 12—14 65 f4 17) Kel—e2ʃ) Ths—g8 8) LfIi—b5 Dd8s—g8 18) Ladces b7 g 4) Dd1—e2 LfS—e7 19) Dda—-as D6—g59 5)—08 07%8 20) Dastar-. Kbs—e8 6) Lbß—a4 d7— ds 21) d4—-d5 cd5 79 8g1—13 Les—g4 22) Tdlcdß Dgßödeg3 8) d2— da Lg4I8 23) Taß—-b5 TIJ4ds—185) 9) Dedcis Dg5B—h4- 24) Da7-as-. Sd7—b 100 92—3 fAdegs 25) Dasdcbs-. KeS8- d7 11) h25.g8 Dha4f6 26) Td5—b7 Kd7—es 12) DPfs—ds S8gs-h6 27) DbS—07! 5g3—82-•0 18) Leloch6 gSchs 28)—bs Dgaegea“) 14——0 SbSs d7 Weiss setzt in drei Zugen Mat. Vorbereitung zum folgenden Zuge. — 1070 Sie grüßte mit hinreißender Liebenswürdigkeit und legte dann die Hand auf den Drücker der Thüre. Es ſchien Lenclos unmöglich, daß dieſe reizende⸗ Frau ſich ſchon wieder entfernen wollte; allerdings war es eben ſo unmöglich, daß er die ihm unbekannnte Dame einladen konnte, zu bleiben. Da ſchoß ihm ein Gedanke durch den Kopf. Madame, bat er mit vor Erregung unſicherer Stimme, permettez, daß ich Sie zurechtweiſe hier im Hotel, da Sie hier ſeien unbekannt. Ich danke Ihnen, mein Herr, ich fühle mich durch meinen Irrthum, bei Ihnen angeklopft zu haben, zu ſehr genirt und möchte nicht noch einmal in eine ſo fatale und peinliche Situation gerathen. Daher ziehe ich es vor in den Speiſeſaal hinabzugehen und dort ſo lange zu warten, bis einer der Bedienſteten des Hauſes mir die gewünſchte Auskunft gegeben hat. In den Speiſeſaal! ſagte Lenelos lebhaft; das iſt neutraler Boden, Madame werden nicht können zurückweiſen meine Begleitung dorthin, non, jamais! Die Gräfin lächelte verbindlich und liebenswürdig wie vorher, jetzt mit einem Anflug von Koketterie; ſie hatte es kaum noch nöthig, dieſen neuen Pfeil aus dem Arſenal ihrer weiblichen Reize zu verſchießen; ihre Herrſchaft über Lenelos war bereits vollſtändig geſichert. Mit dieſem reizenden Lächeln verließ ſie das Zimmer. In weniger als einer Minute hatte Lenclos Koffer und Schreibtiſch verſchloſſen, ſeinen Hut genommen und dann von außen den Schlüſſel im Schloß der Zim⸗ merthüre umgedreht. Er ſteckte die drei Schlüſſel in ſeine Taſche und folgte der Gräfin, welche die Koketterie von ihrem Lächeln auch auf ihre Manieren und ihre Sprechweiſe, wenn auch mit vollendeter Vornehmheit, ausdehnte. Sie ſprach und lachte ſo laut, daß Ortmaun über ihre Entfernung mit Lenclos nicht im Zweifel ſein konnte, und das zu bewirken, war ihre Abſicht geweſen. Kaum waren Beide die Treppe hinabgegangen, als Ortmann aus ſeinem Zimmer trat. Mit der Kühnheit und dem Muth der That, welche im Gutem wie im Böſen ſtets das Gelingen in Ausſicht ſtellt, eilte er an die Thüre des Juwelenhändlers. Ein kurzes Proben mit einen hakenformigen Dietrich, ein ſcharfer Ruck und die Thüre flog auf. Mit dem Sprunge eines Tigers war er in dem fremden Zimmer. Nach⸗ dem er die Thüre ſorgfältigſt von innen verriegelt hatte, legte er zuerſt ſeinen Dolch bereit. Er war ein Mann, welcher ſeit vielen Jahren va banque ſpielte, und er war auch hier feſt entſchloſſen, ſich nicht lebendig ergreifen zu laſſen, wenn er das Unglück haben ſollte, überraſcht zu werden. Nachdem er die Spitze des Dolchmeſſers mit der Miene eines Kenners unterſucht hatte, ſchritt er zur Durch⸗ ſuchung des Koffers. Das Schloß deſſelben war noch leichter und ſchneller zu Iffnen, als vorher die Zimmerthüre. In dem Koffer befanden ſich nur Kleidungsſtücke und Wäſche, keine Werthſachen. Ortmann eilte an das Cylinderbureau. Cr„arbeltete mit falcher Haßt, daß er ſich nicht Seit leeß, das Schroz, — 38— ) Auf 19). d5 hätte Weiss remis halten müssen; 20) Doca7-L, Kcs; 21) Datg-. Kei: 2e) Daſ. ete. Auf 19) Dfe folgt 20 Tdz, Dgg: 21) DocaT. Res; 2⸗0 Dab-t(21).. Kbs7, 22) Das Ker; 23) Pa7 +, Kes; 24) Tas, .8; 25) Techen., Kds; 26) Da5-I. Sb6!; 27) Docbé-E, Kd7; 28) Te7, Kes; 29) d5. E, Kf6; 30) 72- K beliebig; 31) Te7; und gewinnt, Auf 19) Sbé folgt 20) Daf, Kes: 21) Tas, Td7; 22) Pbet, Tb7; 28) Tas-. Auf 19) 7g5 oder 73 folgt 20) DKa7, Kes; 21) Taß, Sps; 22) Tbs, Sa6; 23) Dba Auf 19). Td8.—18 foigt 20) Ba7-, Kes; 21) Tas und jetat auf 21) Ses, 22) Pag-., Kd7; 26) Ta7, Kes; 24) d8L, ed; 25) DKds; auf 2) Seß; 2% Das-., Kdf; 25) Doece.-P, Keé; 24) Dd5-., Kd7; 25) Ta.t, Sbf; 26) Doeb7a, Kes; 27) Deé-, Kds; 28) Dasf; auf 21). g3 ½ 20) Toceg-. Kds; 23) Das, Sbs 24) Doobö-E, Kd7; 25) To7-+, Kes; 26) Db3-L, d5; 27) Ddöt, auf 21)„ Sbs; 2) Tbé[Sd7, 23) Tet-, Kds; 24) Das.., Sps; 26) Db5, t, Kd7; 26) Te7., Keb 27) Pbs-d5; 28) Dd5f] Sas; 28) D57-+. Kds; 24) Pas:; Kes]; 25) Des-L, Kds; 26) Task. ) Auf 23) Dg24 folgt 24) Kbs, 805-— 25) 1588++, de:; 26) Dbick. Auf 27).. Tes oder Lhâ gewinnt 28) Pf5. Auf 27).. Kf6 folgt 28) Der=, K bel; 29) Tt5. Auf 27) Dha gewinnt 28) DPd7., Kf6; 29) Dpce7 ) Nach 28)... Tes drohte 29) Tf5.(Anmerkungen von E. Varain,) Endspiel Nr. 19. Endspiel. Nr. 20. (Endstellung aus einer von Adolf Steif(Oest. Lesehalle.) [Schwarzl gegen K. x gespielten Aus einer im Vereinsturnier 1887 zu Partie.) Kopenhagen zwischen Pritzel[Weiss] u. Rosendahl[SchNarzJgespielten Partie⸗ 2 1 2 5 5 E e eee e . Es geschah: 1) e6—e7, Dds—da ſum das Thurmschach zu verhüten; stärker War jedoch Dds—f5- nebst folgendem Df5—b1-I etc.]; 2) g2—3, g8—g8; 8) ha—h4l, g5—g4; 4 Thy-h5, Ddâ 16; 5) KfI—gl, aufgegeben.— Schwarz 2 . e, ⸗ e, Es geschah: 1) S8e7-—15; 2) Deadagd[venn 2) Ded4 edzß, g4—g8; 3) hꝰpsg3, Sfö gs; 4) bel., Dh6—hIZgE=], 815—e3; 3) fZο,, Sdödes. Aufgegeben. kann die Punkte a5, f5 und hs nicht gleichzeitig hewachen; und 5) Dfs—d4 hilft nur für den Augenblick Correspondenz-Wettkampf Halle-Magdeburg. II. Weiss: Schwarz: Weiss: Schwarz: Magdeburg. Halle. Hagdeburg. Halle: Les es 38) Sd7 f8 Ke7Yf 30) De3—h8- Le6—gs 34) a5—a6 KfG—e5 31) DhS—f6 De7 Nf6 35) 46—27 Kebpce4 82) Se5—d7. KfS—e7 860 a7—80 LgS-d5 rreeeee — 1071 wie an Thüre und Koffer kunſtgerecht zu öffnen, ſondern er ſprengte dasfelbe und durchwühlte die Schubladen. Wenn der Schatz auch hierin ſich nicht befindet, dachte er im Stillen, ſo trügt der Menſch ihn bei ſich. Das würde alle Qperationen ändern müſſen und die Affaire ſchwieriger machen. Ich muß die Edelſteine haben, koſte es was es wolle. Er riß mit zitternden Händen und laut pochendem Herzen alle Faͤcher an dem Cylinderbureau auf und ſolkte ſich in ſeinen Erwartungen nicht getäuſcht haben. In der unterſten Schublade lag ein mit Leder überzogenes Etutl. Ortmann oͤffnete dasſelbe. Ein unterdrückter Schrei des Triumphes: aus dem unſcheinbaren Etui blickten Ortmann, wie Aladin's Schätze, eine große Menge ungefaßter Diamanten entgegen, und zwar in allen Größen, vom Umfange eines Sandkorns bis zur Größe einer Erbſenform. Schnell ſteckte Ortmann das Etui zu ſich, brachte Cylinderbureau und Koffer oberflächlich in Ordnung, ergriff den Dolch und entfernte ſich eben ſo glücklich wieder aus dem Zimmer des Juwelenhändlers, als er ſich hineingeſchlichen hatte. Sobald er ſich mit ſeinem Raube in Sicherheit befand, machte er ſchnell ſeine Toilette. Dann ging er die Treppen hinab. Als er bei dem im Erdge⸗ ſchoß belegenen Speiſeſaal vorbeikam, ſah er durch die Glasthüre die Grüftn mit einem bruͤnetten Herrn— es war Lenclos— an einem der kleinen zum Dejeuner gedeckten Tiſche ſttzen. Die im blitzenden Eiskühler ſtehende Champag⸗ nerflaſche bewies, wie ausgezeichnet die Veilchendame ihre Rolle geſpielt hatte und noch ſpielte. Auch die Gräfin hatte ihrerſeits den bei der Glasthüre vorbeihinkenben Ortmann bemerkt; die That war alſo geſchehen. Ortmann gab dem Portier die Weiſung, für ihn eine Droſchke vorfahren zu laſſen. Dies geſchah. Auf den Arm des Portiers geſtützt, ſtieg Ortmann ſo zitternd und hinfällig in den Wagen, daß der Portier im Stillen überzeugt war, dieſer Unglückliche werde wohl nicht mehr lange unter den Lebenden weilen. Der Portier hatte auf Ortmann's Befehl, der leiſe und hüſtelnd gegeben wurde, dem Kutſcher die Adreſſe eines berühmten Arztes für Halskranke und Schwindſüchtige nennen müffen. Die Droſchke rollte mit Herrn Rittergutsbeſitzer v. Bekewskg— mit dieſem Namen hatte ſich Ortmann in das Fremdenbuch des Central⸗Hotels eln ⸗ geſchrieben— davon, nachdem er zuletzt dem Portier noch den Auftrag gegeben, für ihn einen Platz an der Table d' Hote belegen zu laffen. Vor dem Hauſe des berühmten Arztes ſtieg Ortmann aus, ging auc himein, blickte kopfſchüttelnd auf verſchiedene Namensſchilder an den Thüren, als ob er Denjenigen, welchen er fuche, hier nicht finden könnte und trat dann wieder auf die Straße,