Abonnement: 50 Pfg. monatlich, eee der Stadt Mannheim und Umgebung. Mannheimer Dolksblatt. durch die Poſt bez. inel. Poſiauf⸗ ſchlag M..90 pro Quartal. Badiſche Volkszeitung. Grſchsink täglich, Fonn- und Feſttage ausgensmmon. Inſekate: Die Petit⸗Zeile 20 Pfg⸗ Die Reklamen⸗Zeile 40 Pfg. Einzel⸗Kummern 3 Pfg. Doppel⸗Nummern 5 Pfg. Nr. 281. Der Kaiſer ſcheint ſich wieder der beſten Geſundheit zu erfreuen. Er arbeitete am Sonnabend längere Zeit mit dem General⸗ feldmarſchall Grafen Moltke, dem Generallieutenant Grafen Walder ſee und dem Chef des Militär⸗Cabinets von Albedyll. Ebenſo empfing er den aus San Remo zurückgekehrten Generalmajor v. Winterfeld(der bei der Kaiſerin Auguſta in Coblenz Audienz gehabt hatte), um ſich über das Befinden des Kronprinzen Be⸗ richt erſtatten zu laſſen; während der Sonntag Vor⸗ mittag dem Empfang des Reichstagspräſidiums ge⸗ widmet war. Der Kaiſer erwiderte den Reichstagspräſtdenten auf deren Ausdruck der ehrerbietigen Theilnahme an der Krankheit des Kronprinzen, dieſelbe ſei eine ſchwere Schickung, wenn man die hohe Befähigung des Kron⸗ prinzen bedenke, die deutſche und die preußiſche Politik in einer ſolchen Weiſe weiterzuführen, daß der Kaiſer ruhig die Augen hätte ſchließen können. Der Kaiſer be⸗ dauerte, daß er die Thronrede nicht perſönlich verleſen konnte, um der Welt zu ſagen, daß er den Frieden wolle, daß Deutſchland aber auch vollkommen gerüſtet ſei, etwai⸗ gen Angriffen zu begegnen. Erfreulich ſei die Finanz⸗ lage. Schließlich die allgemeine europäiſche Lage berüh⸗ 80 bedauerte der Kaiſer den Rücktritt des Präſidenten revy. Ueber den Zuſtand der Kaiſerin berichtet die„Cobl. Ztg.“: Die Kaiſerin reſſt am Dienſtag, den 29. November von hier ab; wenn dieſelbe auch leidender als gewöhnlich von Baden hier eingetroffen iſt und die Gemuͤthsbe⸗ wegungen eine erhebliche Beſſerung nicht eintreten ließen, ſo hat doch die Ruhe des hieſigen Aufenthalts und die damit verbundene Schonung und Pflege einen verhältniß⸗ mäßig günſtigen Einfluß auf das Allgemeinbefinden der hohen Frau ausgeübt. Mit dem Leiden des Kronprinzen beſchäftigt ſich die Preſſe aller Nationen in der ein⸗ gehendſten Weiſe und die ganze gebildete Welt verfolgt mit der höchſten Spannung die Bemühungen der ärztlichen Wiſſenſchaft die tückiſche Krebskrankheit in ihren Keimen, dem Krebsbaccillus zu faſſen und zu vernichten. Sen⸗ ſationelle Mittheilungen enthält die neueſte Nummer des „N. Wiener Tagebl.“ über das Gutachten bes Dr. Schmidt, welcher nach Ablehnung der Operation eine bereits früher mit Erfolg angewandte Behandlung mit Jodkalium em⸗ pfohlen habe. Die übrigen Aerzte aber hätten ſich mit Entſchiedenheit dagegen erklärt. Aus Wien wird auch gemeldet,] daß die Kronprin⸗ zeſſin dem Maler Profeſſor Angeli, während derſelbe zum Beſuch in Toblach weilte, bereits mitgetheilt habe, daß der Kronprinz am Krebs leide. Gelegentlich einer in engerem Freundeskreiſe ihm erwieſenen Ehrenbezugung ſchloß Profeſſor Schrötter in Wien ſeine Dankesrede, indem er ſagte: „Es ſei leider jetzt Mode geworden, daß man ſeinen Arzt wechsle wie einen Rock. Die ſchöne Sitte, daß jede beſſer ſitufrte Familie ihren Hausarzt hatte, 1n völlig ver⸗ loren. Wenn man in einem beſtimmten Falle noch ſo viele Aerzte zu Rathe zieht, bat das nicht ſolchen Werth, wie Feuilleton. Prinz Alexauder von Battenberg hat das Re⸗ gieren als zu beſchwerlich aufgegeben, er genießt heute als ein noch junger Mann das Otium eum dignitate, und da iſt es nicht zu verwundern, wenn ſich die Frauen mit ihm be⸗ ſchäftigen und mit Eifer daran ſind, den Helden von Sliv⸗ nitza unter den Pantoffel zu zwingen. Wie man der„W. A..“ meldet, ſpricht man ſpeziell am Hofe der Königin Vickorig viel von einem Projekt, den geweſenen Fürſten von 1 mit einer Tochter des Prinzen von Wales zu ver⸗ mäblen. Der Vater der ins Auge gefaßten Prinzeſſin der Frinz von Wales, ſoll jedoch der Idee nicht günſtig geſtimmt ſein. Prinz Alexänder ſeinerſeits verhält ſich auch dieſem Projekte gegenüber 0 reſervirt; anders das Mädchen, das ihm von der übrigen Vetlernſchaft zugedacht iſt. Die Tochter des Prinzen von Wales wird ſich— wie man ihr den Ge⸗ danken nahegelegt— den mäunlich ſchönen Battenberger nicht leicht ausreden laſſen; ja, es heißt ſogar, die Prinzeſſin laſſe es der Königin⸗Großmama ſehr oft merken, daß ſie ſich in dieſer Angelegenheit ein wenig ins Zeug 25 5 — Eine romgntiſche Sireusgeſchichte hat dieſer a ihren Abſchluß 89255 Der bekannte Elephanten⸗ dreſſirer Ephraim Thompfon, der im Circus Renz und Hagenbeck zu Hamburg große Erfolge durch ſeine Pro⸗ duetionen 1 ſollte vor Kurzem mit der Kunſtreiterin Dolinda de la Plata, welche ebenfalls im Circus Fagkung ſowohl wegen ihrer Anmuth, als auch wegen ihrer Kunſt⸗ 15 10. Z. Aufſehen erregte, verſchwunden ſein. Jetzt hat ſich die reizvolle Reiterin mit dem Neger Thompſon verheirathet. Die 4 Nachrichten erzählen über dieſe Jiebesgeſchichte 5 Details: Dolinda de la Plata idie Tochter eines franz. Eaufſiörſſten, der in Roſario verſtorben. ie Wittwe hat ihre mütterliche Anrechte auf ihre fünf“ und 6⸗ Töochter an einen früheren Künſtler im Circus Renz „um ſte zuſcgeiterinnen auszubildeg, abgetreten. verblente im Laufe der 19 mit Roſita und Do⸗ 1 81 in ve 1 iedenen Städten, bis beide engagirt wurden. Auf Seleſeuſte und verbreitetſte Jeitung in Mann ſder Tournse dieſes Circus entſpann ſich die gechu⸗ o⸗ wenn man bei dem Arzte verbleibt der die Familie ſeit Gene⸗ rationen kennt, und wenn man ihm vertraut. Es war eine Variante von dem„Viele Köche verſalzen den Brei“, meint das„N. W..“ Ueber das Krebsleiden an ſich ſchreibt das„Britiſh Medical Journal“: „„„Viele Fälle von Krebs im Kehlkopfe nehmen einen ver⸗ hältnißmäßig ſchmerzloſen Verlauf, und die Verwickelungen, die eine bösartige Krankheit in anderen Lagen oft ſo qual⸗ voll machen, ſind häufig gänzlich abweſend. Wir haben that⸗ ſächlich Patienten gekannt, die an unbezweifeltem Krebſe des Kehlkopfes mit keinen ernſteren Symptomen als Heiſerkeit und gelegentlichen Anfällen von Alhemnoth durchaus nicht ſchlimmer, als die von Aſthma ſtarben. Solche Fälle, wie die hier angeführten, gewähren in jedem Falle der Krankheit Grund für die Hoffnung, daß das unvermeidliche fatale Ende nicht von großen Leiden begleitet ſein mag.“ — Das enthüllte Complatt. 5 London, 27. No v. Ueber die Unterredung zwiſchrn Fürſt Bismarck und dem Czaren erfährt der Berliner Correſpondent der„Dai 9 News“ folgende Einzelheiten:„Im Anfange war der Czar durchaus nicht gnädig, worauf Fürſt Bismarck, bemerkte: „Sire, ich weiß, daß ich verläumdet worden bin“. Er ver⸗ hreitete ſich ſodann über ſeine Verdachtsgründe. Der Czar 1185 ſehr wenig, hörte aber aufmerkſam zu und erſuchte ürſt Bismarck wiederholt, fortzufahren. Nach und nach allmählig kamen ſie wurde Se. Majeſtät aufgeknöpfter un dem Complott auf die Spur.“ Der Berliner Correſpondent der„Times“ meldet: „Von verläſſiger Seite erfahre ich, daß die Quelle“, um welche es ſich bei den Enthüllungen über die Verſuche, Mißtrauen zwiſchen Deutſchland und Rußland zu ſäien, handelt, Niemand anders iſt, als die Prinzeſſin Clementine, Mutter des Prinzen Ferdinand von Coburg und Bulgarien, (welche ſchleunigſt nach Sofia gereiſt iſt.) Ihre Bemühungen waren beſonders darauf gerichtet, den Czaren über die Stel⸗ lung Deutſchlands zur bulgariſchen Frage zu täuſchen, Die Prinzeſſin Clementine wird ſich demnächſt zu ihrem Sohne nach Sofia begeben. Daß die Orleaniſten in der letzten Zeit beſonders geſchäftig waren, um ihre ehrgeizigen Ziele zu verfolgen, muß allen Beobachtern aufgefallen ſein. Hier 80 man ſogar, daß ihr Antheil an der Verantwortlich⸗ eit für die gegenwärtige franzöſiſche Kriſis in organiſchem Zuſammenbang ſteht mit ihren Bemühungen, Zwietracht zwiſchen Deutſchland und Rußland zu ſäen. Ihre einzige Hoffnung ſetzen ſie auf die allgemeine Anarchie.“ „ Die Erhöhung der Getreidezölle. Am letzten Samſtag den 26. November haben wie auf einen Huleß und beinaze in derſelben Stunde deutſche Zoll⸗ und Skeuerbeamke die Vorräthe und Beſtände an Getreide auf Speichern und in Lagerhäuſern aufgenommen. Dieſe Maßregel wurde getroffen, weil die neuen Tarifſätze für Weizen, Roggen, Hafer, Gerſte, Mais und Dari, Malz und Mühlenfabrikate aus Getreide, um einer eu en des inländiſchen Marktes mit ausländiſchem Produkt thunlichſt vorzubeugen, ſchon mit dem Tage Seee e5 Ge⸗ ſetzentwurfs in den Reichstag, alſo mit dem 26. November d.., in Kraft treten ſollen. Auch war bereits Vorſorge getroffen, daß bei der Zollabfertigung von Getreide die bei Inkrafttreten des Geſetzes eventuell der Nachperzollung unter⸗ liegenden Poſten notirt wurden, und daß eine amtliche geſt⸗ ſtellung des e Beſtandes der Niederlagen an den in Betracht kommenden Artikeln eintrat. „Dem Geſetzentwurf iſt ein umfangreiches ſtatiſtiſches Ma⸗ terial beigegeben, welches darthut, wie die Einfuhr nament⸗ lich von Roggen und Weizen nach Deutſchland den Bedarf des deutſchen Reichs bei Weitem überſtiegen habe und wie dadurch eine gewaltſame Herahſetzung der Preiſe der land ⸗ wirithſſchaftlichen Produkte herbeigeführt worden ſei. Mit dem 26. November begannen daher die Verwal⸗ ſeitige Neigung zwiſchen dem Neger und der linda, bis der Pflegevater der beiden Töchter von der Geſchichte erfuhr und nun mit rauher Hand dem Mädchen ihre Neigung auszutreihen verſuchte Die Liebe wurde dadurch nur noch leidenſchaftlicher, obwohl den beiden Liebenden jede Gelegenheit genommen wurde, mit einander 1 perkehren. Um ſich zu verſtändigen, bedienten ſich die iebenden der Führerin der Singhaleſenfrauen als Poſtillon 'amour. Allerdings muß eine nicht leichte geweſen ſein, wenn man bedenkt, daß Dolinda nur Franzbſiſch, Thompſon nur Ludlit und die Vermittlerin nur Sing⸗ haleſiſch ſpricht. Endlich entdeckte ſich der Elephantenkünſtler einem Garderobier, und dieſer entwarf einen Fluchtplan und ließ Dolinda, nachdem er ſeine Frau als Begleiterin des Paares hatte kommen laſſen, in Bremen zu einer Zeit aus dem Cireuszelt ſchlüpfen, wo der Pflegevater mit der Schweſter in der Mansge arbeitete“. So gings aus der Vorſtellung direkt in die Freiheit hinein nach Sevaldbrück und von dort nach Hannover. In Petersburg, wo Thompſon ein Engagement iſt nun kürzlich durch den ameri⸗ kaniſchen Conſul die geſetzliche Trauung vollzogen. — Einen äußerſt romantiſchen Selbſtmord hat der junge Henry Somerſet in London, der Sohn eines der größten Brauer von England, begangen Derſelbe ſollte ſich in der vorigen Woche verheirathen. Drei Tage vor der Trauung erhielt er von ſeiner Braut einen Brief, in dem ſie von der Verbindung zurücktrat. Er ſchrieb der Treuloſen und bat ſie um eine Unterredung, und da er anf dieſen Brief keine Antwort erhielt, ſchoß er ſich eine Kugel durch den Kopf. In ſeinem Zimmer fand man folgenden Brief:„Ich wünſche, daß alle Gegenſtände, die mir Miß..., meine Braut, geſchenkt hat, in meinen Sarg gelegt werden und daß die Phokographie der Heißgeliebten an meine Leiche gerade auf dem Herzen befeſtigt werde.“ Der Selbſtmörder zählte nur zweiundzwanzig Jahre Aus den neueſten Münchener humoriſtiſchen Blättern. heim und Amgebung. — Weibliches Kunſturtheil.„Mein Fräulein, dieſes Damenportrait ſcheint Sie ſehr zu intereſſiren?“—„„Ge⸗ Dienſtag, 29. November 1887 tungsmaßregeln, welche die Durchführung der Getreidezoll⸗ Vorlage zu ſichern beſtimmt ſind. Es wird damit der Zweck verfolgt, Spekulationen, welche den Wirkungen der bevor⸗ ſtehenden Zollerhöhung Eintrag thun wollen, nach Kräſten vorzubeugen. Die vorgeſchlagenen Zollſätze ſelbſt betragen ſür Weſzen und Roggen 6 Mark, für Hafer 3 Mark, Buchweizen und 2 Mark, Gerſte 2,25 Mark, Raps und Rübſagt 3 Mark, Mais und Dart 2 Mark, Malz(gemalzte Gerſte und gemalzter Hafer) 4 Mark für hundert Kiloaramm. Ferner ſollen Erhöhungen eintreten für Kraftmehl. Puder, Stärke, Stärkegummi, Kleber, Arrowroot, Sago und Sagoſurrogate, Tapioka von 9 auf 14 Marl; für Nudeln, Macegroni von 10 auf 15 Mark; für Müßlenfabrikate aus Getreide und Hülſenfrüchten, nämlich geſchrotene oder ge⸗ ſchälte Körner, Graupen, Gries, Grütze, Mehl, gewöhnlicheg Backwerk(Bäckerwaaren) von 7,50 auf 12 Mark. » Die Entſcheidungsſtunde. Paris, 27. November. Herr Greyy ſcheint zu bereuen, daß er einer gan⸗ zen Reihe politiſcher Perſönlichkeiten und den demſſſtonf⸗ renden Miniſtern obendrein die Verſicherung ſeines Rück⸗ tritts gegeben hat, und ſucht auf den Rath der Haus⸗ freunde abermals Zeit zu gewinnen, in der Hoffnung, es werde irgendwo noch eine waltende Vorſehung für ihn auftauchen, und wäre es auch in Geſtalt einer kleinen Emeute. Allein auch die enragirteſten Blanquiſten wer⸗ den ihm dieſen Gefallen nicht thun. Alle Parteien ſind darin einig, ihn kalt zu ſtellen. Sollte die Botſchaft Grevy's nicht morgen im Ab⸗ geordnetenhauſe und im Senat zur Verleſung gelangen, ſo beabſichtigen die Mitglieder der äußerſten Linken das wiedererſtandene Kabinet Roupier durch eine In⸗ terpellation über die allgemeine Politik zu ſtürzen. Wird die Bolſchaft des Präſidenten Greyy morgen wirklich verleſen, ſo tritt der Congreß zur Neuwahl am Dienſtag zuſammen. Nachdem General Sauſſier ſich jede Candidatur verbeten hat, kommen nur noch Freyeinet und Ferry ernſtlich in Frage. Nach menſchlicher Vor⸗ ausſicht wird erſterer von den 884 Stimmen des Con⸗ greſſes(624 Republikaner und 260 Monarchiſten) ſofort die relative und im zweiten Wahlgange die abſolur. Majorität davontragen. Auch auf Floquet bürfte ſich eine gewiſſe Anzahl Stimmen vereſnigen, während die Rechte, welche ihr Ordre de Bataille beim Grafen von Paris geholt hat, die Candidatur des Herzogs von Au⸗ male am liebſten ſehen wurde. Der„Petit National erzählt, der Conſeilspräſident Rouvier hätte ſchon vor Monatsfriſt Herrn Greyy zu überzeugen geſucht, daß die aufgeregte öffentliche Meinung beſänftigt werden könnte, wenn der in die häßlichen Scha⸗ chergeſchichten verwickelte Wilſon ſeine Frta ceen als Abgeordneter nähme. Der Präſident der Republik ſchien den Gründen Rouvier's e und Wilſon, der dazu kam pflichtete kleinlaut ſeinem Schwiegervater bei. Tags daran ſwurde der Conſeilspräſident nach dem Elgſee gerufen, wo Herr Grevy ihm die Mittheilung machte, Wilſon hätte das Entlaſſungsgeſuch unterzeichnet und in ſeine Hände gelegt; aber dann hätten ſie dasſelbe nach reiflicher Erwägung wie⸗ der zerriſſen, weil es gewiſſermaßen das Geſtändniß enthielt, daß der Schwiegerſohn des Präſidenten der idirſte an dem Schacher betheiligt wäre, was unmöglich ſein dürfte. Fipiß, dußerordenſchf Ich möchte nämich wiſſen, bei wel⸗ ee die Dame arbeiten läßt und wer ſie friſirt — — Aus der Talmi⸗Geſellſchaft.„Abe, mein Fräu⸗ 1 ſitzen Sie denn ſo ganz verlaſſen da, ſtakt zu anzen?“ „Mein Herr, mein Papa iſt geweſener Gouverneur!““ „Das macht doch nichts! Meine Schweſter war früher auft und doch tanzt ſie dort, daß der Staub auffliegt“. — Jägerlatein.„Eine ſolche Jagd wie in X habe ich noch nie mitgemacht; da war ſo viel Wild, daß wir in einemfort laden mußten; da hieß es laden— ſchießen, laden — ſchießen. Endlich haben wir gar nicht mehr geladen— und nur noch geſchoſſen“. — Treffende Erwiderung,„Mein Fräulein, meine 5 5 1 Ihnen iſt unerhört!“—„„Sie wird es auch eiben!““ — Woo— die Liebe an? Fräulein Laura(Back⸗ fiſch): Nicht wahr, Nettchen, Sie lieben einen Korporal? Läugnen Sie nicht— ich hahe Sie beobachtet. Nettchen: Ich läugne es auch nicht, er iſt ein ſchmucker Mann und das gnädige Fräulein— würden ſich vielleicht auch darein verlieben. Fräulein Laura: Wo denken Sie hin, Nettchen— bei Damen unſeres Standes fängt die Liebe erſt heim Seconde⸗ lieutenant an. Merken Sie ſich das! Aus dem„Ulk“. — Ueberflüſſige Warnung.(Ein Häschen, dus allzuſehr auf die Treffunfähigkeit eines Sonntagsjägers baut, wagt ſich zu nahe heran und wird von dieſem erſchoſſen) „Siehſte, Häſeken, das laſſ' Dir für künflige Fälle eins Wlprngslog.„Sie haben gl Pen l — Anſpruchslos.„Sie haben mich von einer ſcheren Bürde befreit, ſagte der von ſeinem geſtürzte Roupier zu ſeinem Gegner Elemenceau, iich werde Grevd den Rath geben, Sie zu berufen.“ „Ich fühle mich in meiner jetz Steliung ünberuſen gantz wohl,“ anppvortete Clemenceau be*. General⸗Anzeiger. 29. Novenberz ie Madame Limouſin gezüchtigt ward. Paris, 27. Nov. Limouſin und ihr trauriger Ritter Lorentz, im Mittwoch in der Rue de Clichy ausgeziſcht und vurden, als ſie dort ein Bierlokal eröffneten, ver⸗ am Samſtag ihr Glück auf dem linken Ufer; aber id des Quartier latin war Ihnen ebenſowenig hold, illige Malerpolk der Abhänge des Montmartre. hatte jene Studentenkneive in der Nähe des zählt, wo vor einem Jahre der Kellner Roſſel ermordete und ansraubte. Aber der Einfall le Beiden noch theurer zu ſtehen kommen, als Rue de Gegen neun Uhr bildete ſich ein furchtbares Ge⸗ ge, aus dem immer drohender werdende Stimmen laut :„Nieder mit der Limouſin! Nach dem Elyſée! mit der Hexe!“ Inzwiſchen wurde das bekannte r⸗Lied mit einer Variante geſungen: „'est Limou-, Limou-, Limousin Cest Limousin qu'il nous faut“ echslung ſtimmten Spaßvögel den Refrain an: heur'avoir un gendre,(O welches Malheur, jegerſohn zu haben!) Es mochte zehn Uhr ſein, einen Fiaker kommen ließ und ſich mit der neinflüchtete. Das paßte jedoch den Lärmmachern zwangen den Kutſcher, vom Sitze herabzuſteigen, das Pferd aus, riſſen Lorentz aus dem Wagen, durchzuprügeln, während ein Paar handfeſte Weiber rLimouſin bemächtigten und ihr coram populo die ig ertheilten, vor welcher die ungezogenen Rangen e Scheu haben. Von der Rue Gay Laſſae bis zum wurden Limouſin und Lorentz mit fortgeriſſen, bis die ſie in ihren Schutz nahm und auf den Poſten der aint Sulpice brachte. Sie die ganze Nacht dort zu hätte für das Geſindel eine zu große Ehre geſchie⸗ und es wurde um Mitternacht, als die Neugierigen 5 laufen hatten, einfach in Nacht und Nebel hinaus⸗ jelchickt. Deutſches Reich. öln, 27. Nov. In der Sache Ziethen⸗Wilhelm iſt iſcheidung des Oberlandesgerichts nunmehr gefallen. hwerde der Stagtsanwaltſchaft gegen den Beſchluß skammer des Elberfelder königlichen Landgerichts enommen und die Sache mithin dahin entſchieden, daß oceß nicht zur erneuten Verhandlung kommt. Die Enk⸗ ig des Oberlandesgerichts iſt eine endgültige und iſt auch die Freilaſſung Wilhelm's bereits er⸗ Ziethen— ſo wird in den Urtheilsgründen ausge⸗ — ſei des Mordes genügend überführt, namentlich durch blutgetränkten Holzſtückchen am Taſchenmeſſer, mit welchem den blutigen Stil ſeines Mordinſtruments abkratzte. Wil⸗ ſei nicht glaubwürdig, habe ſeine Geſtändniſſe viermal t, darunter einmal ganz zurückgenommen. Berlin, 27. Nov. Prinz Ludwig von Bayern wird iDounerſtag hier eintreffen, um der Einladung des Kai⸗ zur Theilnahme an der Letzlinger Hofjagd Folge zu nu.— Die Gemahlin des Statthalters von Elſaß⸗ igen, Fürſtin Hohenlohe⸗Schillingsfürſt, hat das Erbe ſtorbenen Bruders, des Fürſten Peter Sayn⸗Witt⸗ ein, angetreten und iſt nach dem Kuryer Warſzawski als Beſitzerin der in Rußland gelegenen Wittgenſtein' „Güter heſtätigt worden.— Der Geiſteszuſtand des ſozialdemokratiſchen Reichstags⸗ dneten Haſenclever, welcher ſich zur Kur in der de saute zu Schöneberg befindet, hat ſich ſo ver⸗ tert, daß jede Hoffnung auf ſlſt un nahezu ge⸗ den iſt. Der Kranke befindet ſich faſt ununterbrochen einem aufgeregten Zuſtande, der ſich zu Zeiten derartig ert, daß er, beſonders in der Nacht, in Tobſucht verfällt, ſeine Unterbringung in eine Polſterzelle erforderlich Solchen oder ähnlichen Anfällen gehen in der Regel usbrüche voraus, in denen der Kranke nicht ſelten die *angreift, die ſich dann vor Mißhandlungen und Ver⸗ en zu ſchützen genöthigt ſind. Die Polſterzelle ver⸗ el er in der Regel derartig, daß ſofort ein Tapezierer ien muß, um das Polſter der Wände wieder auszu⸗ AUnter dieſen Umſtänden dürfte ſchwerlich auf ein Bleiben des Kranken in der Anſtalt zu rechnen ſein, 55 vielmehr bald einer Irrenbewahranſtalt übergeben Der in Glasgow neu erbaute ſtählerne Schraubendampfer von 2879,24 britiſchen Regiſtertons Netto⸗Raum⸗ hat durch den 2 in das ausſchließliche Eigen⸗ des Norddeutſchen Lloyd zu Bremen das Recht zur ng der deutſchen Flagge erlangt. Dem bezeichneten „ für welches der Eigenthümer Bremen zum Heimaths⸗ n gewählt hat, iſt am 8. November d. J. vom Kaiſer⸗ lichen Konſulat zu Glasgow ein Flaggenatteſt el eich 98 eichsanz. Wie man uns aus San Remo vom 28. meldet, werden Erbprinz von Meiningen nebſt Gemahlin im Laufe der n Woche Baſſche zu längerem Aufenthalt erwartet. Wie man ſich erinnern wird, hat ſeiner Zeit der Ober⸗ bhent der Provinz Brandenburg, Staatsminiſter Dr. Theater, Runſt u. Wiſſenſchaft. Ar, had, Hof⸗ und National⸗Theater in Maunheim. Unſere„Müunchener“ Gäſte haben ſich mit der Wiederholung des Neuert'ſchen Volks⸗ ſtückes „Im Augtragſtüberl“ am Sonnabend und derjenigen von 5 „Almenrauſch und Edelweiß geſtern Abend verabſchiedet. Das berechtigte Intereſſe und die wohlverdiente Sympathie unſeres Publikums iſt ihnen von der erſten Stunde an bis zum letzten Augenblicke treu geblieben, die allgemeine Freude an der vollendeten Dar⸗ ſtellung der immer wirkungs⸗ und ſtimmungsvollen, ſtets lebendigen und bewegten Gebirgsſcenen Maber ſich in dem Maße, als die Scheideſtunde immer näher rückte. Die „Münchener“ wußten dieſe freundliche Stimmung unſerer zahlreichen Theaterbeſucher vollauf zu würdigen und waren bis zum letzten Augenblicke beſtrebt mit nicht genug zu rühmender Aufopferung und Selbſtverleugnung mit einer muſtergiltigen Pflichttreue und Gewiſſenhaftigkeit ſie fn ver⸗ gelten. Es iſt in unſerer Stadt wohl noch nicht oft vor⸗ gekommen, daß man es ungeſtraft wagen durfte, mitten in der beſten Saiſon eine volle Woche hindurch das Abonnement zu—8— und bei hohen Preiſen ein Gaſtſpiel mit— großem und unbeſtreitbarem Erfolge zu veranſtalten. Man kann daraus mancherlei erkennen lernen. Vor allem die Bereitwilligkeit zu jedem Opfer, wo es den Vortheil unſeres Theaters gilt, ſodann die ächte und rechte Freude am Schönen und Guten endlich, und das iſt nicht die am wenigſten zu achtende Errungenſchaft, den geſunden Sinn für alles was lebenswahr und natürlich iſt. Nicht als ob man bei uns auch mit weniger Gutem ſich begnügte: im Gegentheil. Allein dem Mannheimer iſt ſein Theater ſo aus Herz gewachſen, daß er ſelbſt den berechtigten Tadel des Rritifers oft wie einen Eingriff in ſeine geheiligten Privile⸗ gien betrachtet; faſt ſcheint es, als ob man ſich auch bei Minderwerthigen Leiſtungen einreden wollte, einen wirklichen Faſtterſſchen Benuß erlebt zu haben, nur üm keinen Tabel Achenbach, die Einführung des Prinzen Wilhelm in die Ge⸗ ſchäfte der Provinzial⸗Verwaltung geleitet und im vorigen Winter iſt der Prinz in derſelben Weiſe den Geſchäften des auswärtigen Amtes nähergetreten Wie die„Poſt“ hört, wird auch weiterhin in dieſem Winter Prinz Wilhelm dieſem eſſort ſein Intereſſe zuwenden, zugleich iſt aber auch die Einführung des I an in die Geſchäfte. des Finanzmi⸗ niſteriums vorgeſehen und wird der Finanzminiſter die An⸗ theilnahme des Prinzen an den Geſchäften ſelbſt leiten. In weiterer Reihenfolge wird dann der Prinz unter denſelben Verhältniſſen auch mit den übrigen Reſſorts des Staats⸗ weſens vertraut gemacht— demnächſt vorausſichtlich mit den Geſchäften des Miniſteriums des Innern. Frankenſtein i. Schl. 21. Nov. Die am 12. Auguſt erfolgte Wahl des Herrn Rechtsanwalts Volkmer, ein Ultramontaner, zum Bürgermeiſter unſerer Stadt iſt von der königlichen Regierung zu Breslau nicht beſtätigt worden. Wie nach der„Bresl. Mrg. Ztg.“ verlautet, iſt nunmehr leitens der katholiſchen Majorität der Stadtverordneten der katholiſche Aſſeſſor Hahn in Berlin für den Bürgermeiſter⸗ poſten in Ausſicht genommen worden. Schweiz. Bern, 27. Nov. Der Große Rath behandelte geſtern die Frage der Befreiung der Lehrer vom Militärdienſt und beſchloß ein bezügliches Poſtulat, trotzdem ein bedenklicher Mangel an Offtzieren bei der Berner Landwehr konſtatirt wurde, welcher durch die Lehrer ergänzt werden könnte. Der Antrag wurde abgelehnt, daß die Lehrer wenigſtens an den Wiederholungskurſen ihrer Bataillone Theil nehmen ſollen. Die Großräthe vom Lande(meiſt zugleich Schulpfleger) ſtehen dem Militärdienſt der Lehrer ſehr unſympathiſch gegenüber. Großbritannien. London, 27. November. Die jüngſten Verhandlungen zwiſchen den engliſchen und öſterreichiſchen, ſowie den deut⸗ ſchen Diplomaten führten dahin, daß England, wenngleich es nicht in der Lage iſt, ſich formell dem Dreibund anzuſchließen, doch thatſächlich alle Punkte deſſelben ebenfalls annimmt. In Liverpool ſind von der portugieſiſchen Anſiedlung St. Thome vom 7 l. M. datirte Privaknachrichten über die Stanley'ſche Expeditiou eingetroffen, welche melden, daß Stanley daſelbſt ſich 400'hen von Emin Paſcha ent⸗ fernt befand und beſchloſſen hatre, in Eilmärſchen ſich ſeinem Ziele zu nähern. Stanley wollte jedoch die Hälfte ſeiner Leute an verſchiedenen Plätzen als Garniſon zurücklaſſen um ope nur mit der anderen Hälfte zu Emin Paſcha zu oßen. Am Donnerſtag ging eine zweite Expedition zum Entſatze Emin Paſcha's ab. Herr Montague Kerr, Vetter des Marquis von Lothian, der bereits ein Werk über ſeine afrikaniſchen Reiſen verfaßt hat, ſegelte nämlich nach Zanzibar. Von dort aus gedenkt er durch das Maſailand zu dringen und die von Joſeph Thomſon vorgeſchlagene Route nach Wadelgi einzuſchlagen. Nach Auffindung Emin Paſcha's will Herr Kerr die Gegend des Tſchad⸗Sees und das Nigerbecken erforſchen. Der muthige Reiſende beſtreitet die geſammten Koſten der Expedition aus eigener Taſche. Die Hinrichtung des Gendarmen⸗Mörders Placak. München, 26. Nov. Nachdem die letzte fürchterliche Nacht vorübergegangen, die dem Todeskandidaten noch zu leben gegönnt war, nach⸗ dem das letzte Morgengrauen für ihn am düſtern November⸗ himmel angebrochen, bereitete er ſich zu ſeinem letzten ſchwexen Gange vor. Nach der erſten Aufregung, welche die Verkündigung der Todesſtrafe in ihm hervorgerufen, vorüber war, wurde Placak allmählig ruhiger, er ergab ſich mit Faſſung in ein unabänderliches 1 nahm den geſpendeten geiſtigen Troſt gern und willig hin und betete viel mit ſeinem geiſt⸗ lichen Beiſtänder, dem Kapuzinerpater Linus. Der Appetit des Verurtheilten. Gleich uach Ankunft in ſeiner letzten Wohnſtätte auf Erden verlangte er eine Flaſche Wein, welche ihm auch ge⸗ währt wurde. erhielt Placak Suppe, Braten mit Salat, außerdem auf Wunſch noch Wein, was er mit gutem Appetit verzehrte. Einen weiteren Gebrauch von der ihm zuſtehenden Wahl von Speiſen machte er nicht. Sein Ge⸗ ſundheitszuſtand war ein ſehr guter, unr ſein Antlitz zeigte leichte Bläſſe. Zu ſeiner Bewachung waren zwei Gendarmen in der Zelle, zwei vor derſelben aufgeſtellt, welche alle zwei Stunden wechfelken. Das Armeſünderglöckchen. Heute Morgen um 6 Uhr erklang wie üblich nach uraltem Brauche das beſtimmte Glöcklein in der f de kirche, das die Andächtigen zu einem letzten Gebete für den armen Sünder am Altare der ſchmerzhaften Mutter Gottes ruft. Kurze Zeit darauf, halb 7 Uhr bereitete ſich der arme Sünder in der Frohnfeſtzelle zum letzten Gange vor. Der ſchrille Ton der Todtenglocke ſchallte Hleennen regend durch die Stille des Morgens und rief Diejenigen, welche Zeugen des traurigen Aktes ſein wollten und mußten, an das aufgeſchlagene Schaffot. Es galt nun wieder, nach dem Geſetze und nach dem Worte der Bibel ein furchtbares aber gerechtes Urtheil an einem Mörder zu vollziehen— Blut mit Blut zu ſühnen. erleben zu müſſen. Dazu kommt, daß man in etwas klein⸗ ſtädtiſcher Weiſe bei uns das Intereſſe für den Schauſpieler nicht ſelten anſtatt von der Bühne auf das private bürger⸗ liche Leben, oft umgekehrt vom Leben auf die Bühne über⸗ trägt u. nur allzu leicht vergißt daß einer der vielleicht im pri⸗ vaten Verkehr ein leidlicher Charakter u. guter Geſellſchafter ſein kann, droben auf den Brettern ein herzlich unbedeutender Thespiskarrenſchieber ſein fuaſ Der Kritiker aber hat einzig und allein mit dem Künſtler zu thun oder wenigſtens mit demjenigen, was ſich dafür ausgibt; er darf froh ſein, wenn ihm ſeine undankbare Arbeit ſo leicht gemacht wird, wie von den„Münchenern“, die ineinandergreifen wie die beſeelten Räder und Räderchen eines großen, einem einheit⸗ lichen Geſetze und Willen gehorchenden Werkes. Und hier ſind wir an dem Punkte angelangt, wo wir unſere ein⸗ heimiſchen Künſtler daran erinnern möchten, daß ſie ſich nichts vergeben, wenn ſie es den„Münchenern“ in ihrer Pflichttreue, in ihrer Unterordnung unter den leitenden Willen, ihrem in ihrem Berufe, in ihrem Streben der Natur immer näher zu kommen, wollten nachzumachen verſuchen. Bei den„Münchenern iſt Jeder ein ganzer Mann und ein ganzer Künſtler, Keiner überſchätzt ſich ſo ſehr, daß er meint ſeiner Würde etwas zu vergeben, wenn er, der geſtern die Hauptrolle geſpielt hat, ſich herbeilaſſen ſoll, heute durch treffliche und muſtergiltige Wiedergabe einer kleinen Nebenrolle oder Epiſode, vielleicht gar durch bloße Statiſterie den Eindruck des Ganzen heben zu helfen. Die perſönliche Eitelkeit tritt eben bei den„Münchenern“ zurück hinter dem Ehrgeize dem ppoßen Ganzen zu dienen. In dieſem Sinne wollen wir hoffen, daß das Gaſtſpiel der„Münchener nicht blos einen finanziellen, ſondern auch einen moraliſchen Erfolg für unſer Theater bedeute. Dank⸗ baren Herzens gedenken wir der ſchönen Stunden eines un⸗ getrübten Genuſſes, den ſie uns verſchafft haben, der geſtrige Abend hat zur Genüge bewieſen wie ungern man ſie ſcheiden 1995 in viermaliger Hervorruf nach jedem Aktſchluſſe, ſtür⸗ miſche Ovationen, die den Hauptdarſtellern den Herren Neuert, Albert, Hofpauer ꝛc., Blumen und Kränze, welche den Damen Schönchen und Hücker geſpendet wurden, ſind die äußeren Zeichen, an welchen unſere ſcheidenden Gäſte dieſen Die Vorbereitungen. Zahlreiche Gendarmeriewachen, darunter vier reitende Gendarmen, hielten die Ordnung unter der Volksmenge auf⸗ recht, die namentlich in der Blumenſtraße ſich ſtark anſammelte. Die Fenſter der dem Gefängniſſe gegenüber liegenden Häuſer öffneten ſich und wurden von Zuſchauern beſetzt. Die Ge⸗ richtskommiſſion fuhr vor, die Urkundsperſonen erſchienen und die mit Karten verſehenen Zuſchauer, darunter einige Journaliſten, wurden eingelaſſen. Was inzwiſchen im Innern der Gefangenenzelle vorging, umfaßte die bei jedem derartigen Akte üblichen Vorbereitungen: die Toilette des armen Sünders zu ſſinem letzten Gange. Um halb 7 Uhr erſchienen der Vorſtand der Vollſtreckungs⸗ kommiſſion in der Zelle Placak's um ihm anzukündigen daß ſein letztes Stündchen geſchlagen. Nachdem man dem Delin⸗ quenten das ſchwarze Armenſündermäntelchen umgehängt hatte, wurde er vom Eiſenmeiſter hinausgeführt; er hatte wie üblich ein Kruzifix in der Hand und hörte ſeinen geiſt⸗ lichen Begleitern aufmerkſam zu, die fromme, innige Gebete ſprachen. Die tiefe, ungeheuchelte Reue und Zerknirſchung des Delinquenten machte auf ſeine Umgebung einen verſöhnen⸗ den Eindruck. Der Zeiger fällt. Unerbittlich rückt der Zeiger vor, die Zeit drängt; ez ſchlägt die Stunde und die Glocke ſchrillt in langen, marker⸗ ſchütternden Zügen über den Hof. In dem, wie bei jeder Hinrichtung, ſchwarzblau ausge⸗ ſchlagenen Hinterhof ſtand die Tribüne mit der Guillotine, deren ſchräges, blankes Fallbeil unheimlich glänzte. Beamte des k. Landbauamtes bewachten das Schaffot. Die Neugierigen und Jene, welche die traurige Pflicht u dem Juſtifikationsakte gerufen, ſtanden bereits an ihren lätzen. Die Gerichtskommiſſion, an ihrer Spitze der J. Staatsanwalt, begleitet von den Landgerichtsräthen und dem Gerichtsſekretär, ſowie dem Gerichtsarzte, erwarteten den Todeskandidaten. Auf dem Schaffot. Jn dem kleinen, halbkreisförmigen inneren Hofe hatten ſich inzwiſchen die Perſonen verſammelt welche der Hinrich⸗ richtung beiwohnten oder beiwohnen mußten: die zwölf Ur⸗ kundsperſonen aus der Bürgerſchaft, die Vertreter der Preſſe, Gensdarmen und einige Polizeikommiſſäre in Civil. Ungefähr in der Mitte des Hofes, nahe an der Thüre, aus welcher der Delinquent treten ſollte, ſtand ein kleines weißgedecktes Tiſchchen und ein Stuhl aus Tannenholz. Dit Minuten des Wartens wurden lange. Endlich vernahm man die Stimmen der betenden Patres in der Höhe und ſah bald darauf durch die Fenſter des Stiegenhauſes die Schat⸗ ten herniederſchreitender Geſtalten. Der Verurtheilte nahte. Die Juſtizbeamten traten in Uniform in den Hof ein. Jetzt erſchienen auch in einer der in den Hof führenden Thüren Geſtalten, die unſeres Wiſſens noch nie hier bei Hinrichtungen geſehen wurden: Ein Tambourmajor des zweiten Infanterie⸗Regiments mit fünf Spielleuten. Sie waren befohlen worden, für den Fall, daß der Verurtheilte allzu laut ſchelten und reden würde, den Lärm durch Trom⸗ melwirbel zu übertäuben. Endlich, es war 12 Minuten nach 7 Uhr— kam es dazu. Zwei Gendarmen erſchienen in der Thüre und hinter ihnen, von zwei Gehilfen des Nachrichters geführt der Ver⸗ brecher. Joſeph Placak hatte eine herkuliſche Geſtalt, ſeine ganze Erſcheinung war unheimlich und man bräuchte kein beſonderer Phyſiognomiker zu ſein, um dem Beſitzer dieſes finſteren— übrigens nicht unhübſchen— Geſichtes alles Böſe zuzutrauen. 5 Dem Verbrecher waren die Hände mit Ketten auf dem Rücken gefeſſelt, eine Prozedur, die ſonſt erſt nach der Ver⸗ kündigung des Urtheils vorgenommen wird, hier aber durch das widerſpenſtige Verhalten des Delinquenten nothwendig geworden war. Placak trug das Armenſünderhemd aus An Glanzperkal, darüber einen kleinen Kragen aus demſelben Stoff. Sein Blick war unſtät, aber das Geſicht nicht beſon⸗ ders bleich— es war mehr Wuth als Schauder, was aus dieſen Zügen blickte. Ein Kruzifix, das ſonſt jeden Berur⸗ theilten auf den Todesweg begleitete, trug der Gefeſſelte natürlich nicht in den Händen. Die Uhr ſteht ſtill: Nun wurde der Tenor des Urtheils perleſen, das der Delinquent mit Kaltblütigkeit anzuhhren ſich an fae e⸗ mühte. Er erhob ſich, aber ſeine phyſiſche Kraft mochte das Bewußtſein des nahenden Endes gebrochen ſein. Mit einer wohlthätigen Schnelligkeit wurde nun die 11 0 gemacht, das heißt, das Krägelchen losgeknüpft und die Nir des armen Sünders verbunden. Wieder bemächtigten ich Placak's die Gehilfen des Nachrichters und wankenden, wider⸗ ſtrebenden Schrittes machte er den— durch den kurzen Gang, der von dem inneren Hofe nach dem Schaffote führt. Die kleine, eiſerne Thüre that ſich auf und nun befand ſich der Delinquent auf dem Blutgerüſte. Verwünſchungen mur⸗ melnd wurde er vor das verhängnißvolle, aen aus⸗ Gebbeee Brett mehr geſchoben als geführt. Man ſah ſeinem ange an, daß er, hätte er noch die Kraft dazu beſeſſen, der Arbeit des Nachrichters wohl hartnäckigen Widerſtand ent⸗ ga8 eſetzt hätte. Während man ihn mit zwei Riemen an as Brett feſtſchnallte, rief er deutlich in ſeinem ſlaviſchen Dialekt:„O Lumpenhunde, elendige!“ Dann verſtummte ſein Dank unſeres Publikums und den Wunſch baldigen Wieder⸗ ſehens erkennen mögen. Dr. Hermann Haas. Samſtag, 26. Nov. 1887. Concert der Mannheimer Liedertafel. Die Mannheimer Liedertafel brachte in der 2. Abtheilung ihres Concerts eine Novität von Heinrich Zöllner, eine Cantate für Soli, Männerchor und Orcheſter. Es gibt auch auf dem Gebiete der Kunſt Leute, denen ſich das Glück an die Ferſen heftet. Zöllner ſcheint eines jener muſikaliſchen Sonntagskinder zu ſein. Was er ſchreibt wird nicht nur aufgeführt, es hat ſogar meiſt eine bewundernswerthe Aehn⸗ lichkeit mit den Werken des großen Reformators an er und damit iſt ſchon geſagt, daß es nicht ſchlecht ſein kann. Ob Wagner ſeinen Epigonen Zöllner vorausgeahnt und ihm nur durch ſeine Compoſitionsart die Wege ebnen wollte, oder ob dieſer in übergroßer, ſelbſtloſer Beſcheidenheit anf jedwede Originalität verzichtet und lieber den Bayreuther Apoſtel eopirt hat, wollen wir nicht weiter unterſuchen. ache iſt, daß ohne Wagners„Lohengrin“ Zöllners„Hunner⸗ ſchlacht“ wohl nie dem Hirn ihres Erzeugers entſprungen wäre. Man iſt manchmal verſucht anzunehmen, daß Zöllner ein loſer Schalk iſt, der dem Hörer einen Wegweiſer durch das Labyrinth Wagner'ſcher Ideenfülle in der„Hunnen⸗ ſchlacht“ bieten wollte Kaum daß man das Ortrudthema in der Zöllner ſchen Umhüllung erkannt hat, führt uns der talentvolle Compilator mitten in das dem Gottesgericht voraa⸗ gehende Gebet aus„Lohengrin“ und mit Pauken und Trom⸗ —— geht es dann in die Schlacht. Wie aber der Theater⸗ eſucher ſich durch Colophoniumblitze und den Weltblechdonner nicht über die Harmloſigkeit eines Bühnengewitters täuſchen läßt, ſo fühlt ſich auch in der„Hunnenſchlacht“ der Hörer in keiner Weiſe dee es iſt ein Kampf um Notenköpfe und je mehr von dieſen unter die Pulte fallen, deſto beſſer für das Publikum, den Componiſten und die gusführenden Künſtler. So hat Zöllner es wohl verſtanden, Nn gerecht zu werden. Und wenn ſchließlich Monſieur Toutlemond iemlich befriedigt den Concertſgal verläßt, ſo iſt das wohl egreiflich, denn das wenige ttelmäßige, das eigener kleiner Münze hier e veraus gabte, wird durch dah 29. Nopember⸗ Seneral⸗Anzeiger. Mund für immer. Das Brett wurde umgekippt, der Kopf lag unter dem Fallbeil und wurde noch durch eine von oben über den Halſe geſenkte halbkreisförmig ausgeſchnittene Leiſte feſtgehalten. Herr Nachrichter Kißlinger berührte den Hebel der Maſchine, mit dumpfem Schlage fiel das Beil und trennte vom Rumpfe das Haupt, welches nun für die Zuſchauer nicht ſichtbar, in dem ungefähr in gleicher Höhe mit dem Rumpfe befindlichen Lederkorbe lag. Das Blut ſtrömte reichlich nie⸗ der in einen Haufen von Sägeſpähnen, die Erde trug um einen Menſchen, d.., um ein Weſen, das dieſen Namen kaum mehr verdient, weniger! 5 Epilog. Trommelwirbel hatte den kurzen Akt begleitet. Das Armenſünderglöcklein erklang; die Zeugen der Hinrichtun und, wie wir erfuhren, auch die Menſchenmenge, welche ſich vor dem Gefängniſſe angeſammelt hatte, entblößten das Haupt, während die Kapuzinerpatres ein Vaterunſer beteten für die arme Seele. Die Anweſenden beteten nach und dieſer Augen⸗ blick, in welchem jede Seele wohl den d Ernſt der vollendeten Thatſache empfand, war wohl der ergreifendſte in dem ganzen Vorgange. Eine Weile lag der Leichnam un⸗ berührt da. Dann wurde auf ein Zeichen des Herrn Staats⸗ anwaltes der weiße, ſchmuckloſe, nur mit einem kleinen, ſchwarzen Kreuz bemalle Sarg auf das Gerüſt verbracht, die Leiche wurde losgeſchnallt und in den mit Hobelſpänen ge⸗ füllten Sarg gehoben. Einer der Gehilfen hatte inzwiſchen faſt unmerklich die Binde von den Augen des in dem Korbe liegenden Kypfes gelöſt und dann wurde der Kopf, deſſen ver⸗ zerrte kaum eine halbe Sekunde einem kleinen Theile der Zuſchauer ſichtbar wurden, dem Leichnam zu Füßen ge⸗ legt. Mit wenigen Hammerſchlägen war der Sarg geſchloſſen und wurde zu dem auf der einen Seite des Hofes wartenden Todtenwagen getragen. Die Hinrichtung war beendet, die Anweſenden entfernten ſich. Die Gehilfen des Nachrichters zerlegten die Guillotine und reinigten ſie vom Blute. Die ganze⸗ Prozedur vom Be⸗ ginne der Urtheilsverkündigung bis zu dem Augenblicke da der Kopf ſiel, nahm kaum mehr als drei Minuten in An⸗ ſpruch. Im ſchnellſten Tempo brachte der Todtenwagen die Leiche nach dem Anatomiegebäude, um ſie wiſſenſchaftlichen Beobachtungen zur zu ſtellen. Aus Stadt und Land. *Maunheim, 28. Novbr. 1887. Eruennungen. Der Großherzog hat ernannt: I. für die Kammer für Handelsſachen bei dem Landgericht Karls⸗ ruhe 1. zu Handelsrichtern: den Kaufmann Auguſt Dürr den Stadtrath Hermann Leichtlin, den Kaufmann Rudolf Herrmann, den Fabrikanten Auguſt Ruh, ſämmtlich in Karlsruhe; 2. zu tellvertretern: den Bankier Robert Koelle in Karlsruhe, den Fabrikanten Peter Gülich, den Rentner Wilhelm Nägele in Karlsruhe; II für die Kammer für Han⸗ delsſachen bei dem Landgericht Mannheim. f Handels⸗ richtern: die Commerzienräthe Philipp Diffens und Karl Jörger; die Kaufleute Johann Bernhard Götz und Vietor Lenel. 2. Zu Stellvertretern die Kaufleute Franz Thorbecke und Joſef Maas in Mannheim den Nane Rudolf Heubach und den Kaufmann Friedrich andfried in Heidelberg. 5 Sürgeransſchußſicung. Im Laufe der nächſten 14 Tage wird wohl die erſte Bürgerausſchußſitzung ſeit den Neuwahlen ſtattfinden. So viel wir aus den bisher ver⸗ öffentlichten Berichten der Stadtrathsſitzungen erſehen können, wird die Octroifrage den Hauptgegenſtand der Tagesordnung bilden. Es wirb die Forterhebung der Verbrauchsſtener auf mehrere Jahre dem Ausſchuſſe vorgeſchlagen werden. Die Art der Erhebung ſoll außerdem geändert werden. Wie wir auf eingezogene ndigungen gielan konnten, wird den Bürger⸗ ausſchuß u. A. noch die Herſtellung der Ankerſtraße zwi⸗ 8 8 und T 8 ſowie der öſtlichen Tunnelſtraße beſchäf⸗ gen. Das ſtädtiſche Gaswerk fordert einen kleinen Kredit für verſchiedene nothwendige Ausführungen. Der Tarif für Benutzung der Speiſemärkte ſoll eine Aenderung erfahren, ferner wird den Bürgerausſchuß die„Verbreiterung der Bahnhofſtraße beſchäftigen. Außerdem wird es,fich noch um Herſtellung von Kanälen zwiſchen K 6 und K 7, zwiſchen U 2 und U 3 ſowie zwiſchen L 16 und 17 handeln. Der Tag der Bürgerausſchußſitzung ſcheint noch nicht beſtimmt zu ſein. * Die Erſtellung eines nenen Poſtgebändes jam Bahnhofe bildet, wie wir hören, den Hegenſtand eingehen⸗ der Erörterungen Seitens der Kaiſertteheun Poſtbehörde. Da die Räume, in welchen zur Zeit das Poſtamt im Bahnhofe untergebracht iſt, von der Bahnverwaltung benöthigt werden, ſoll an einer beſonders günſtig gelegenen Stelle von privaten Unternehmern in Verbindung mit einem anerkannt tüchtigen und rührigen Architekten unſerer Stadt nach den Plänen der Poſtbehörde ein entſprechendes Gebäude aufgeführt und an dieſe auf längere Zeit vermiethet werden. Es wäre zu wün⸗ ſchen, daß ſich ein ähnliches Abkommen auch recht bald für den am Hafen gelegenen Stadttheil treffen ließe. reiche Kapital, das er Wagner entlehnte, kaum bemerkt und ſo mag ſich Zöllner für den ihm geſpendeten Beifall bei Richard Wagner bedanken. Das wäre nicht nur ein Gebot der Höflichkeit, ſondern ſeine Pflicht und Schuldigkeit. Ernſt geſprochen, wöllen wir doch konſtatiren, daß uns wohl noch nie eine derartige— ſagen wir— ungenirte Anlehnung und Anempfindung an das Schaffungsvermögen Anderer vorge, kommen iſt, wie ſie Herr Zöllner in ſeiner„Hunnenſchlacht anzuwenden beliebt. Die Mannheimer Liedertafel hat das Zölner ſche Werk offenbar mit großem Fleiße ſtudirt, und es gebührt ihr, wie dem Dirigenten, Herrn Carl Hirſch, für die ſorgfältige Ausführung alles Lob. Der Männerchor iſt vortrefflich be⸗ ſetzt die Stimmen ſtehen in richtigem Verhältniß zu einander, jehr gut iſt der Tenor namentlich vertreten. Der Schlacht⸗ geſang mit ſeinen ſchwierigen und heiklen Intonationen klang vollkräftig wie überhaupt die dynamiſchen Uebergänge ſtets glückten. Die Solis fanden durch Frau Maria Groß und Herrn Külmer eine würdige Wiedergabe. Die künſtler⸗ iſchen Qualifikationen der geſchätzten Sängerin ſind zu bekannt, als daß es hier beſonderer Aner⸗ kennung noch bedürfte; Herr Külmer iſt ein ſehr geſchmackvoller Sänger, deſſen äußerſt deutliche Vocaliſatiun manchem Berufskünſtler als Muſter dienen könnte. Auch das Orcheſter verdient eine ehrenvolle Erwäh⸗ nung, die insbeſondere der trefflichen Vertreterin der Harfen⸗ partie gebührt. Im Ganzen darf die„Liedertafel“ mit dem Erfolge ſehr wohl zuſrieden ſein, er entſprach völlig dem künſtleriſch durchgeführten Programm. Zum Schluſſe möchten wir noch eines Mißſtandes ge⸗ denten, deſſen ſchleunigſte Abſtellung im Intereſſe der: allge⸗ meinen Sicherheit erfolgen muß. Während der Aufführung hatten einzelne Perſonen den Coneertſaal durch die Seitenthüre Nr. 72 verlaſſen, um durch die Verbindungsthüre Nr. 73 in die Vorhalle zu gelangen. Die Thüre Nr. 73 waraber verſchloſſen und wurde erſt nach längerem Pochen geöffnet um nach Entfernung der Pochenden gleich wieder geſchloſſen zu werden. Wen immer die Schuld an dieſer ſträflichen Nachläſſigkeit treffen mag— wiederholen darf ſie ſich nicht. Wer am Samſtag Abend in drangvoll fürchterlicher Enge eingekeilt, den Saalbau verließ, um ſchließlich in viertelſtündigem Kampfe an der geradezu lebens⸗ gejährlich verbauten Garderobe ſeine Kleidungsſtücke zu er⸗ beuten, der wird mit uns übereinſtimmen, daß die Vebind⸗ uſere Abgeordneten haben ſich ſämmilſch auf ihre]Gebräuche, wie die Oſtern beweſſen Die Darſtellünge Poſten begeben, die Herren Landgerichtsdirettor Baſſer⸗ mann, Commerzienrath Ladenburg und Profeſſor Schmezer nehmen an den Arbeiten des Landtags regen Antheil: wir dürfen von denſelben ſowohl in. den parla⸗ menkariſchen Verhandlungen, wie auch in den Commiſſions⸗ berathungen die Entfaltung einer hochbedeutſamen und für unſere Stadt ſegensreichen Thätigkeit erwarten. Unſer Reichs⸗ tagsabgeordneter Herr Philipp Diffens, weilt bereits in Berlin, und hat der Eröffnung des Reichstags mit der ihm eigenen Pünktlichkeit und Gewiſſenhaftigkeit beigewohnt.— Bei der Wichtigkeit, welche die auf der Lagesordnung ſtehen⸗ den Gegenſtände, namentlich der ſoeben vorgelegte Geſetzent, wurf über die Erhöhung der Getreidezölle u. a. m. gerade für unſere Stadt Mannheim beſitzen, erfüllt es uns mit hoher Genugthuung, in ſeiner Perſon den e Vertreter ihrer Intereſſen nach Berlin entſendet zu haben. Herr Diffene wird das Gewicht ſeiner großen Kenntniſſe und reichen Erfahrungen im Dienſte unſeres Wahlkreiſes zur vollen Geltung bringen und mit eiſernem Fleiße die hohen Aufgaben ſeines Mandates erfüllen.— An den Arbeiten des deutſchen Handelstages nehmen auch die Herren Dr. Landgraf, Handelskammerſyndikus und Herr Louis Hirſch als Vertreter unſeres wichtigen Platzes Theil. Auch in ihnen findet unſere Handelsſtadt die berufenſte Vertretung. Der Großinduſtrielle Friedrich Grillo hat vor einiger Zeit die allgemeine Aufmerkſamkeit dadurch auf ſich gelenkt, daß er Schenkungen im Betrage von Millionen ſeiner Vaterſtadt Eſſen für Wohlthätigkeits, Erziehungs und allgemein nützliche Zwecke verſprach. Es erregte die Art dieſer ſich überhaſtenden Schenkungen ſchon damals Auf⸗ ſehen. Nunmehr ſich unſere bereits gemachte Mel⸗ dung, daß Grillo einer Anſtalt für Nervenleidende hat über⸗ wieſen werden müſſen. Er ſcheint an Größenwahn zu leiden, der ihn auch veranlaßte, ſich in große, gewagte und erfolg⸗ loſe Unternehmungen einzulaſſen. Es ſcheint nun auch Niecdt lich zweifelhaft, ob die erwähnten Schenkungen als zu echt beſtehend werden betrachtet werden. 88 Das Comite des badiſchen Reun⸗Vereins hat am Schluſſe der vergangenen Woche eine Sitzung zur Vor⸗ berathung der Propoſitionen für die Frühjahrsrennen abge⸗ haltrn und den darauf bezüallchen Entwurf ausgearbeitet. 8 Dem Vernehmen nach hat die Firma Johann Faber bei der im Dampfſchiffbau weltberühmten Firma Gebr. Sachſenberger in Roßlau a. d. Elbe ein neues Räderboot Nr. 6 beſtellt, welches ſchon im Juli k. Is. in Dienſt treten ſoll. Das Boot ſoll nach dem Muſter von aher Nr. Hund dem Boot der Badiſchen Schraubendampf⸗ chifffahrts ⸗Geſellſchaft, welche jene Firma ebenfalls erbaut at, gebaut werden. Das Boot Nr. 6 ſoll demnä ſt ebenſo wie Nr. 5 wegen ihrem ſehr geringen Tiefgang im heingau und Oberrhein benutzt werden. 5 * Börſenangelegenheiten. Die Aktien⸗Geſellſchaft für Handel und Schifffahrt, ſowie die Dampfſchleppſchifffahrts⸗ Geſellſchaft(Kohlen en gros) dahier, laden diejenigen hieſigen Kohlenhandlungen, welche ſich für den Beſuch der hieſigen Börſe intereſſiren, behufs einer näheren Beſprechung auf heute Abend 8 Ühr in den„Badener Hof ein. Saalbau⸗Concert. Die Kapelle des 2. Bad. Grenadier⸗ Regiments ohe uns geſtern Abend wieder mit einem reichhaltigen Das ſehr zahlreiche Auditorium bewies ſeinen Dank durch lebhaften Beifall bei jedem einzelnen Stücke; etliche Piecen mußten wiederholt werden, ſo nament⸗ lich die Schlummer⸗Arie aus der Stummen von Portici (Herr Nagel zeichnete ſich als Soiſt für Violoncell aus), dann der Strauß ſche Walzer„Wiener Blut Eines wohl⸗ verdienten Beifalls hatten ſich auch noch die Herren Werner und Wur mſtich, welche in der Kling'ſchen Concert ⸗Polka für 2 Piſtons als Soliſten wirkten, zu erfreuen “ Liederkranzconzert. Am 10. Dez. d. IJ. veranſtaltet der hieſige Kederkranz ein großes Concert, zu welchem Eugen d Albert ſeine Mitwirkung zugeſagt hat; außerdem ſoll eine bedeutende Conzertſängerin gewonnen worden ſein. Wir kommen in den nächſten Tagen auf das intereſſante Concert das als Chorwerk Brambachs„Alceſte“ enthält, zurück. * Im Arbeiter⸗Fortbildungs⸗Verein hielt geſtern Herr Profeſſor Dr. Nover aus Mainz einen Vortrag über „den Urſprung und das Weſen des Carnevals“ unter zahlreicher Betheiligung der Mitglieder, ſowie von Gäſten. In der Einleitung berührt Redner das Narren⸗ ſchiff von Brandt, die Werke Erasmus von Rotterdam, das Benehmen mancher Gecken, Coquetten, das allgemeine Be⸗ dürfniß, ſich des Jahrs einmal auszutoben in einem allgemeinen Narrenfeſt. Die Bachusfeſte der, Römer, die Verkleidung der Theilnehmer mit Masken. Larven finden Nachahmung in heutigen Zeiten; auch die Verwendung der Schellen und Kappen datirt daher: ebenſo ſei der Ausdruck Tragödie und Comödie griechiſchen Urſprungs, d. h. auf Ge⸗ bräuchen der Griechen in deren Saturnalien beruhend; gleicher⸗ weiſe die Verkleidung, Maskenfreiheit und Redefreiheit. Das Chriſtenthum verſtand ſich zu Zugeſtändniſſen au heidniſche — ũͥàn——........—— ungsthüren nicht blos an der linken, ſondern auch an der rechten Saalſeite geöffnet ſein müſſen und zwar nicht erſt nach, ſondern während jeder Aufführung. J. KZ. Concert des Maunheimer Sinavereins. Mit einem ſtatklichen Chore von über 80 Männerſtimmen erſchien am Samſtag der Verein im Theaterſaale. Die ſtimmlichen Mittel dieſes Chores ſind recht anerkennenswerthe beſonders ſind es der I. Tenor und der II. Baß, die ſi durch eine Reihe 85 Kräfte auszeichnen, aber auch die Mittelſtimmen zählen tüchtige Sänger. Herr Starke, welcher den Dirigentenſtab dieſes Vereines ſeit einer Reihe von Jahren führk, hat ſich um die Ausbildung dieſes Chores viele Verdienſte erworben, die Chbre wurden auch geſtern wieder mit Präciſion und feiner Nugncirung vorgetragen. Beſondere Anerkennung verdient der Verein fur die Pflege des Volksliedes, das in zwei Nummern auf dem Programm vertreten war. Während das Munz in e riſche Lied weniger den Anforderungen des einfachen Volks iedes entſpricht und ſchon mehr dem zuneigt, erfreute das geſunde, gemüthvolle Lied von remſer; dieſer Componiſt trifft wie meiſt in ſeinen Volksliedern, ſo auch hier den richtigen Ton. Die Ausführung gerade dieſes Liedes war eine muſter⸗ ültige, ungekünſtelte: am wenigſten ſagte uns die Gellert'ſche Compoſition„Triumph des deutſchen Liedes“ zu. Wir haben an dieſer Stelle noch zwei Vereinsmitglieder zu erwähnen, welche ſich im Sologeſange hervorthaten; es ſind dies die Herren Reichert und aumüller. Für ein reichhaltiges Programm hatte der Verein geſorgt, indem er ſich die Mitwirkung der Fran Seuberk und des Herrn Hartmann ſicherte. Frau Seubert zeichnete ſich wieder als Liederſängerin aus und ſie erntete für ihre glänzenden Vorträge Tauſchenden Beifall, für den ſie in liebenswürdiger Weiſe durch eine Zugabe dankte. Desgleichen mußte ſich Hartmann zu einer Zugabe verſtehen. Der iſt, den wir ſchon lange als einen vielverſprechenden Künſtler achten, hatte geſtern in ſeinen verſchiedenen Nummern Ge⸗ legenheit, ſowohl eine Probe ſeiner reich entwickelten Technik, als auch 18 durchdachten Spielweiſe zu geben; das von dem Künſtler vorgetragene II. Concert, ein ernſtes Werk von Hollmann vereinte in ſich alle Vorzüge dieſes 15 diegenen Componiſten. Eine— wenn auch nicht von An⸗ klängen freie— ſo doch liebliche Melodik, geſchickte Verarbeitung ſeiner Themen und vornehme Behandlung des obligaten, wie des begleitenden Inſtrumentes laſſen uns den 8. Selke Mittelalkers bilden ein Gemiſch bibl. und weltlicher heiten. Beim Dreikönigfeſt fand mancher Unfug ſtatt, gege die Kirche gewiſſe Beſchränkungen erließ, wenn ſie auch Unfug nicht auszurotten vermochte; auch das Bohn wobei ein Bohnenkönig gewählt und das Bohnenlied ſungen wurde, haben die Städte Köln, Coblenz, Mains neb Carnevalsfeſten weiter entwickelt: Carneval bedeute nach einigen carne vale:(Fleiſch leb' wohl) Simrock leite es don einem Char navale(Schiff⸗Wagen) ab. Nuch viele G wurden bei derlei Anläſſen perſifliert. Der römiſche G val mit ſeinem 12 P810 ereits von Göthe beſchrieben) ein ausgezeichnetes Bild und heute noch das Carnevaltreiben den Höhepunkt bilde der Zte Tag des römiſchen Carnevals mit ſeinen brennenden Lichtern, die jeder dem andern auszulöſchen ſucht. Die Narrenfeſte ſeien im J Deutſchlands weniger in Schwung gekommen, dag hauptſächlich am Rheine. Bei verſchiedenen Anläſſen den Würſte von ungeheuerer Länge gefertigt. B Roſenbartfeſte wurden zum Bewerfen Eier mit Roſenwa und anderer Flüſſigkeit verwendet und Darſtellunger Hölle u. a. kamen vor. In Hof wurden die d Narren nach einem Bericht Abends auf der Straße funden. Der Metzgerſprung, der Faßbinder(Schäff Tanz gehören dazu. Die Bälle bezeichnet ein Schriftſte als Schwitzbäder, Privatbälle als Töchter⸗Ausſtellungen. ſei eine Zeit, wö der Himmel voller Baßgeigen, aber voller Verſatzettel hänge. Der Aufſchwung, den der& neval zu gewiſſen Zeiten gefunden habe, rühre diel⸗ leicht von der Aufmunterung her, die man ſich in trüben(Kriegs⸗, Peſt. Zeiten zu verſchaffen ſuchte. Die Ziffer 11 wird des Näheren beſprochen, ſowie der Kölner u. Mainzer Carneval mit ihren Liedern und Gebräuchen. Gbethe⸗ Simrock, Arndt, Rückert und viele andere haben den Carneval in Gedichten verherrlicht; bekaunt iſt Kaliſch von dem ein Gedicht mit vielem Beifall zum Vor⸗ trag gelangte. Die Kölner Funken ſind urſprüngliche Kölner Stadtſoldaten.— Von den Auswüchſen abgeſehen haben die Faſtnachtsvereine doch auch viele wohltht Einrichtungen getroffen. In Mainz iſt in dieſem Jahr, Leidens des Kronprinzen wegen, das rnevalsfeſt verſcho worden. Der Redner erntete reichen Beifall c. Ruheſtörungen. Die geſtrige Nacht war, wie man uns mittheilt, ſehr lebhaft, denn außer einer e l Ruhe⸗ ſtörungen in verſchiedenen Theilen der Stadt iſt(iehe unten) ein lediger Zeichner von der elterlichen in J 2 gelegenen Wohnung von drei jungen Leuten mißhandelt worden und erhielt dabei eine flafſende Wunde im Geſichte. Der Verletzte wurde im allg. Krankenhauſe verbunden. * Verhaftungen. Im Laufe des geſtrigen Dages und der Nacht gelangten 2 Ruheſtörer, 4 Bettler und Landſtreicher und 3 Frauenzimmer zur Haft. 85 LVerwundungen. Geſtern Nachts 11 Uhr erhielt ein junger Mann in 1 2 auf der Straße mit einem Schlüſſel oder ſonſtigem Inſtrumente eine ziemlich beträchtliche Wunde am linken Naſenbein durch Schläge.— In einem Wirths⸗ hauſe in der breiten Straße wurde einem Schiffer nach kur⸗ em ein Bierglas an den Kopf geworfen.— Fenſeits des Neckars, gelegentlich einer Schlägerei auf der Straße, erhielt ein junger Mann durch Stockſchläge beden⸗ tende Verletzungen am Kopfe. Sämmtliche wurden im allg. Krankenhaus verbunden und wieder entlaffen.— Dagegen mußte ein hieſiger e der von ſeiner Wohnung in 8 3 von einem Ünbekannten einen Meſſerſtich in die echte Bruſt erhielt, todtenbleich u. ſtark blutend durch einen Schutz⸗ mann in das allgemeine Krankenhaus verbracht und dort aufgenommen werden. e. Ruheſtörungen. In, verfloſſener Nacht verübten enſeits des Neckars auf der Straße 4 ledige Burſchen einen ſolchen Scandal, daß die Bewohner aus dem Schlafe geweckt wurden. Da dieſe Gewohnheitsruheſtörer der Aufforderung der ſich ruhis zu verhalten, keine Folge lei⸗ ſteten, wurden ſie zur Haft gebracht. Ebenſo wurde ein anderer Burſche, der ſich der Werngret gegenüber Verhöhn⸗ ungen und Schmähungen zu Schulden kommen ließ und die Angabe ſeines Namens verweigerte, in Haft genommen Ein hieſiger Arzt wollte geſtern Mittag nach 12 Uhr in der Wirthſchaft zum„goldenen Anker bei einem Kranker einen Beſuch machen und zu dieſem Zwecke um nicht durch das mit Gäſten gefüllte Wirthszimmer gehen zu müſſen, den Hausgang paſſiren. Der betr. Wirth beſtund darauf, daß der Arzt durch das Wirthſchaftslokal müſſe und verweigerte demſelben den Eingang in den Hausgang, auch ſelbſt daun noch, als ein Schutzmann an Ort und Stelle eintraf. Es ſchiz 555 ſolche Handlungsweiſe unangenehme Folgen nach ſich ziehen. . Waibſtadt, 26. Nov. Heute Nachmittag gerieth der ca. 18jährige Sohn des Müllers Sauler hier mit dem Juß in das Werk der laufenden Dreſchmaſchine, der Fuß und da⸗ Bein des bedauernswerthen jungen Menſchen wurde der verletzt, daß die Amputation des Beines nöthig wurden. 2 — bon Componiſten als einen ernſt ſtrebenden Muftker ſchätzen. Die Hlavierbegleitung verſchiedener Nummern wurde von Herrn Odenheimer bereitwilligſt übernommen und recht brar Faßt man die Eindrücke des Conzerts zuſam⸗ men, ſo kommt man zu dem Schluſſe, daß der Singverein mit demſelben ſeinen Mitgliedern einen überaus genußreichen Abend veranſtaltet hat. Möge der Verein ſtets weiter auf der Bahn des zielbewußten Strebens fortſchreiten, der Dank und der Erfolg werden nie ausbleiben.—sch. Klavier⸗Matinde von Sophie Menter. Unſeren rührigen„Kunſt⸗ und Muſikalienhandlungen“ verdanken wir eine Reihe von Genüſſen, deren wir ohne ſie nicht theilhaftig geworden wären. Seit Jahren ſchon glänzt Sophie Menter am deutſchen Kunſthimmel als Stern erſter Größe und erſt die geſtrige Matinse vermittelte uns die perſönliche Bekanntſchaft der unerreichten und unüber⸗ troffenen Pianiſtin. Frau Menter geizte denn auch nicht mit ihren Gaben; mit hinreißendem Feuer, mit unerſchütler⸗ licher Sicherheit und einer geradezu verblüffenden Gewandt⸗ heit ſpielte ſie eine Reihe von Werken, von denen jedes ſeiner Schwierigkeiten wegen berühmt und gefürchtet if Für Sophie Menter gibt es keine Schwierigkei überall in Fugen, Läufen, Variationen ꝛc. überwindet aufgethürmten Hinderniſſe mit faſt unglaublicher Leich Das ſind aber noch nicht alle Vorzüge dieſer Künſtle noch haben wir der gefühlvollen, durchdachten, fein ten Wiedergabe, der— ſagen wir männlichen Kraf und des beſtimmten, ſtets edlen Anſchlags gedenken. Dabei iſt die Menter frei von jener gek gezierten Spielweiſe, welche von den meiſten Pig als privilegirtes Recht in Anſpruch genommen wird. Ausführung der einzelnen Nummern iſt über Lob erhaben geweſen; als Perlen des Programms ſeien die geiſtvolle Fantaſie B. A. C. H. von Franz 813 Jt, Der ungariſche Marſch“ von Schubert⸗Liſzt und die Rhapfodie von Liſzt, hervorgehoben. In dem erſten, un⸗ gemein ſchwierigen Werke trat jede Note im geeigneten Momente hervor; die FJuge baute ſich klar und impontrend vor dem Ohr des Hörers auf. In den beiden anderen Stücken wogte, Ranſle echt flaviſches Blut; wild, unbändig ſtürmie die ünſtlerin dahin um im nächſten Augenblick die berückendſten Töne anzuſchlagen. Wir hoffen, Fran Menter bald wieder dei uns begrüßen zu dürfen, ſie wird uns ſtels als die be⸗ deutendſte, lebende Pianiſtin willkommen ſein. 8 sch. 4. Seites General Auzeiger te Theilnahme. 15 JV. Säckingen, 27, Nov Ein wurde geſtern Frü i 85 Neffen Fridolin Zumſteg, erſte Schlag den der Unmenſch gieng dann kalt zu frühſtücken. kampfe Thatorte eingefunden hatte.— ſen in das Geſängniß abgeführt. USunthauſen, einen zweiten und gefühllos wie man anfangs glaubte Unt hat mehrere Stichwunden am dung des Getödteten gehöriger thums bis auf weiteres vertagt, die Vertagung der Januar des nächſten gets wieder zuſgmmentreten wird. günſtige Finanzlage ſeitigen Beifall. Gerichtszeitung. Maunheim, den 26. Nov. J. euchfung Die auf Montag, den 28. ds. Mts. angekün⸗ digte Verſteigerung in B 5, 2 findet nicht ſtatt. G. Anſtett, Auttionator. Oοοοοοο Als Verlobte empfehlen ſich: 8 Eliſe Weidenhaumer Chriſtof Ratjen. Mannheim. Maunheim. Dies ſtatt jeber beſonderen Anzeige. 16950 Warnung Ich warne hiermit Jebermann meiner Schwiegertochker Louiſe Chriſtnacht, geb. Haferacker aus Osbach bei Mosbach(Baden) auf 9 meinen Namen etwas oder zu borgen, da ich hafte. 9 7 u leihen ſir nichts 16247 Heinrich Ehriſtnacht, Metzgermelſter. Hemshof, Gräfenau, den 28. November 1887. 1 Frische Aürnberger& Basler Lebkuchen 5 eingetroffen bei 16231 Louis Lochert, n1, 1 am Speiſemarkt(Caſino). ein üchliger Hehe wird ſofort geſucht. 162221 des braven ünd fleißigen Jünglings erregr die allge⸗ h halb 7 Uhr in O Landwirth Indwig Zumſteg ze Urſache mittelſt einer Art ſeinen 21 Jahre alten 1 der eben mit der Viehfütterung beſchäftigt war, im Schopfe ſeines eigenen Hauſes. Da der Zweck verfehlt zu haben noch wuch Der Vexletzte verſchied nach ſchw um 10 Uhr, nachdem ſich bereit Der Mörder wurde geſchlof⸗ 25. Nov. Der vor zwei Tagen todt in einem Graben gefundene Thomas Lohre ſelbſt entleibt, ſondern iſt das Opfer eines Mordes geworden, wie die gerichtlichtsärztliche erſuchung unzweifelhaft feſtſtellte. wird eifrig gefahndet, doch hat man bis die einigen Anhalt geben könnte, entdeckt. Hals und neben der Leiche lag ein ſtarker eichener drſteree 10 ein nicht zu der Klei⸗ nopf. Darmſtadt, 27. Nov. Nachdem ſich am Freitag Nach⸗ mittag die erſte Rammer der Landſtände des Großherzog⸗ erfolgte geſtern Mittag auch weiten Ständekammer, die dann im ahres zunächſt zur Berathung des Bud⸗ rd. Der von dem des Finanzminiſteriums über die günſti gung der um 246 es Landes erſtattete Bericht fand all⸗ kamen folgende Fälle zur Verhandlung: ſcheußliches Verbrechen 1 verüvt. Der Diebſtahls wird freigeſprochen. daſelbſt erſchlug ohne 1 Woche Gefängniß. Sachheſchädigung, ſchien, führte] angeklagt. tigeren, und 1 um erem Todes⸗ 8 das Amtsgericht am in die eldſtrafe belegt. Zeit hier, weg ſtrafe eventuell 5 Tage Gefängniß beſtraft. 5) Iſaak Bamberger, Pferdehändler von igen! und Ludwig Hartfuß von 1 hat ſich nicht, rſterer erhält 20 Mark ſprochen. Nach dem Mörder jetzt noch keine Spur, Der Ermordete voyn Erſtere 3, Letztere 4 Tage Haft. Als Sachverſtändiger fungirte Herr Dr. ſtahls reſp. Fundunterſchlagung einer zu 40 Cigarrenſpitze erhält 3 Wochen Gefängniß. Präſtdenten e und eine Erm äßi⸗ rozent ermöglichende Franz Kaſſel, Metzger von Sürsheim, zu ürtheilt Vertheidiger: Herr Anwalt Köhler. (Schöffengerichts⸗ Bekanntmachung. Auf Anordnung der Eroßh. Staatsbehörde hat eine Zählung des Vieh⸗ ſtandes am 162831 Samstag, den 3. Dezember d.. ſtattzufinden. Wie in früheren Jahren, ſo hat es auch diesmal die Direction des Land⸗ wirthſchaftlichen Bezirksvereins auf Erſuchen übernommen, zu beſorgen, und bitten wir unſere Mitbürger, in ihren e eern durch ſachgemäße Auskunftsertheilung unterſtützen zu wollen, Zugle mit Bezeichnung der Herren Zählungscommiſſäre folgen. No. übten Kbrperverletzung angeklagt. Urtheil: Moll. Winterer. Konkurs-Ausverkauf. Das zur Konkursmaſſe des e Jakob Lutz gehörige große Schuhwaarenlager Lit. G Nr. 8 in Mannheim am groſßſen Gemüſemarkt wird aus freier Hand zu bedeutend ſitzung) Vorſitzender Herr Amtsrichter Schneider⸗ 1) Johann Eiffler, Taglöhner von Rohrbach wegen 2) Ludwig Kraft von Eubigheim wegen Betrugs erhält 3) Friedrich Fetzer, Eiſengießer von Stuttgart iſt der beziehungsweiſe des Hausfriehensbruchs Wegen erſteren Vergehens wird derſelbe freige⸗ ſprochen, wegen des Hausfriedensbruchs aber mit 3 Mark 40 Joſ. Baptiſt Beinder, Schloſſer von Landau zur en Unterſchlagung, wird mit 15 Mark Geld⸗ Billſtadt, find des Betruges um Nachtheil der Großh. Eiſenbahnperwaltung angeklagt. Geldſtrafe, Letzterer wird freige⸗ J,Agnes Vetter von Hockenheim und Roſa Weber hier, Bretzelträgerinnen, erhalten wegen Thätlichkeiten, 7) Hermann Schott, Metzger von hier, wegen Fälſch⸗ ung von Nahrungsmitteln. Derſelbe iſt angeklagt, Leber⸗ bezieungsweiſe Lungenwürſten Stärkemehl beigefügt zu haben. Strafe 100 Mark eventuell 14 Tage Se und Koſten. iſſinger. 8) Margaretha Kohlſchmiedt von hier, wegen Dieb⸗ ark gewertheten 9) Ludwig Grampp Metzger von Mürsheim und wegen Bedrohung und Hausfriedensbruchs angeklagt, werden je 30 Mark Geldſtrafe eventuell 6 Tagen Gefängniß ver⸗ 10) Heinrich Falkenſtein, Tüncher von Neckarau Karl Hermann, Gußputzer bon Mudau und Adam Ewald, Maurer von hier, ſind der ſelle alea alken das Zählungsgeſchäft die Herren Zählungscommiſſäre ch laſſen wir nachſtehend eine Eintheilung der Stadt in Zählbezirke 5 —— Bezirk Zählungscommiffäre 1Groß. Schloß M. Klauſer, Schloßverwalter 2Litera A 1 B 5 1 5 M. Klauſer 9 und D r. Ja ]4„ und F A. Kuchenmeiſter, G. W. Neuer 5„ G und H Fr. Brüſſel, C. Zucker 6 Friedr. Grün, Arthur Kalter 7 K H. Gräf I, C. Eckert 8 25 Agoff G. Wöllner un. 12 8 R Ph. Krug, G. Nonnenmacher 18„ 8 unb 7 A. Kuntz, Fr. Roeſch 14% U Jund Schlachthaus Nob. Ulm Jon we 15 180 15 Boſch on der Rheinlu is zum Jungbu 15 miſen uen altedape 8 Saenger au, Centralgüterbahnhof, jenſeits des 15 Scnweher Gren 80 Murr, J. Reichert wetzinger Gärten rechts der Hauptſtraße 10 Sdwefigege ll Felenerbe 2 Frledel, Rup. Gbtz wetzinger Gärten links der Hauptſtraße bis zum deetar und Piahhacl“ baße whir, dichtenzetzen 20Neuer Stadttheil und Neckargärten links Ferd. Gruber, 4 8. Jac, Wellenreuther eckargärten rechts des Hauptwegs einſchl. ˖ der Gebände am Waldhofweg 1 96. J. Sieber 22 J Oas uebrige jenſelts Neckars)Gg. Schoſſo Mannheim, 26. November 1887. Stadtrat h. Monate 2 Monate Gefängniß und Koſten. Umſonſt, frei, gratis. Das Leipziger„Intelligenzblatt“ ſchreibt: Die hekannte Firma H. H. Warner u. Co., hat, wie bereits im Vorſahre, auch für dieſes Jahr eine populär wiſſenſchaftlich⸗medieiniſche Broſchüre herausgegeben, die eine beſondere Beachtu in Auſpruch nimmt. 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Stock. — 114— Miräbsau-, ließ ſich jetzt ein junger Herr hören, in deſſen Blicken etwas Trotziges, Herausforderndes lag.„Ich fürchte, daß Seine Majeſtät zu nach⸗ glebig ſein werden. „Dieſer Befürchtung gebe ich mich nicht hin,“ bemerkte der militärlſch aus⸗ ſchende Herr;„Ludwig XVI. wird dieſe unruhigen Köpfe, die nur ſchreien weil ſte gerne von ſich reden machen wollen, in zwei, drei Tagen gründlich zum Schweigen briugen.“ „Den Hauptſchreier Mirabeau hätte man ſchon vor Monaten in die Baſtille fperren ſollen,“ ſagte ein gegenüber ſitzender Herr.„Was wollen denn Meſe Menſchen eigentlich? Das Unterſte zu oberft kehren, damit ſie im Trüben ſiſchen können! Da ſprechen dieſe Volksbeglücker von den„Rechten der Nation“, dem„Willen des Volkes“; lauter Redensarten, hinter denen ſich nur Ehrſucht derſteckt. Wie man nur die canaflle ſo cajoliren kann? Es iſt weit gekommen. „A bas les ennemis du Roi!“ rief hier der erwähnte junge Herr erregt aus und ſtürzte den Reſt ſeines Glaſes hinab. In dieſem Augenblicke ſchlug der Otterberger, der wieder im Verlnſt war und faſt die ganze Zeit hindurch wüſt gelärmt hatte, unter Brüllen ſo mächtig auf den Tiſch, daß Flaſche und Gläſer umſielen und die Reiſenden überraſcht in die Höhe fuhren. „O, dieſe kurpfälziſchen Tölpel!“ ſtieß der funge Herr, der zuerſt von dem Grafen Mirabeau geſprochen, mit zornfunkelndem Blick hervor. Theodor Feldmüller hatte dieſe halblaut in franzöſiſcher Sprache gemachte Aeußerung wohl verſtanden; er ſprang auf und rief dem Sprecher drohenden Tones in der Sprache Frankreichs zu:„Menagiren Sie ſich, mein Herr; wir laſſen uns nicht inſultiren!“ „Wa— was wollen die Franzoſen?“ lallte der Otterberger und ſeſn gläſerner Blick richtete ſich nach dem Tiſche der Reiſenden.„Genirt's Die etwa, wenn wir— unſer— Spiel machen? Das wär' mir das Wahre!“ Der inzwiſchen wieder eingetretene Wirth ſchritt raſch auf die Spieler zu und mahnte ſie in etwas derbem Tone zur Ruhe. Die Reiſenden ſtutzten, als ſie den Zuruf in franzöſiſcher Sprache hörten. er militäriſch ausſehende Herr aber wandte ſich raſch an den Wirth, deutete auf Feldmüller und fragte:„Wer iſt dieſer Menſch?“ Der Löwenwirth machte ein Geſicht, das zu ſagen ſchien:„Laſſen Sie die Geſchichte gut ſein,“ und antwortete dann:„Ein hieſiger Bürgersſohn, der in Paris als Coiffeur und Perruquier conditionirte.“ Die Reiſenden lächelten ſpöttiſch, und der Herr, der den Ausdruck:„kur⸗ pfälgiſche Tölpel“ gebraucht hatte, ſagte höhniſch:„Ein Coiffeur! Ein Haar⸗ künſt! Bei ſolchen Leuten ſollte man doch etwas mehr Lebensart vermuthen.“ Abermaliges ſpöttiſches Lachen am Tiſche der Reiſenden. Fortſetzung folgt.) ee Zin empfehlende Erinnerung. Lieferung frei in's Haus. Bei größerer Abnahme entſprechende 285 2 ours Shuh gegen fälte A, 2. Johann Schreiber, Veckarſtraße und Eillale Schwetzinger Vorfladt. Maſchinenſtriczereien aller Art werden raſch und 5 ange⸗ gefertigt. 0 11 8 10 Leonh. Weber, Sattler, E 3, 8. C. ef.— 16016 Ledermanſchetten mit Wollfutter. Paar 1 Mark. 15606 Roman Beilage zum „General⸗Anzeiger“ (Aaunheimer Polksblatt.— Hadiſche Volkszeitung.) 5 Aus ſchweren Tagen. Erzählung aus der letzten Zeit der Regierung Karl Theodors. Von Ednard Joſt. (Fortſetzung.) Lebrecht Dockendorff, der Sohn eines wohlhabenden Krämers, hatte das Küfethandwerk erlernt und war dann eine Reihe von Jahren auf der Wander⸗ ſchaft geweſen. Am längſten hatte er in Wien und Nürnberg gearbeitet, ſich auch einige Zeit im Lothringiſchen, namentlich in Naney und Metz aufgehalten und von dort eine große Vorliebe für franzöſiſches Weſen mitgebracht, eine Eigen⸗ ſchaft, die auf ſeine Tochter Gretchen übergegangen zu ſein ſchien. Nach dem Tode ſeines Vaters kehrte er zur Vaterſtadt zurück und erwarb ſich um geringen Preis die ſehr herabgekommene„Herberge zum Löwen“ die in Folge ſeiner Um⸗ 155 9 Thaͤtigkeit in kurzer Zeit aufblühte und ihrem Beſitzer hübſches Geld abwarf. Es war an dem im Beginn unſerer Geſchichte geſchilderten Sonntagnachmirtag Nur zwei Gäſte befanden ſich um dieſe Zeit in der einfach möblirten, ſaubere Wirthsſtube. Die Fenſter waren weit geöffnet und die laue Sommerluft drang in den gemüthlichen Raum. Der eine der beiden Gäſte war der etwa 24 öbrlg Sohn des Barbiers Feldmüller, ein Burſche mit kecken Zugen und gewiſſen Mer⸗ nieren, die auf nichts weniger als auf einen Barbiergeſellen ſchließen ließen. Der junge Mann war zudem weit über ſeinen Stand gekleidet und in ſeinen Reden ſteckten eine Menge franzöſiſcher Brocken. Dem Barbiersſohn gegenüber ſuß in Hemdsärmeln ein Burſche mit plumpen, ſinnlichen Zügen, der wohl einige Jahre älter ſein mochte, als der junge Feldmüller. Die Beiden hatten ſchon ſeit ge⸗ raumer Zeit der Flaſche zugeſprochen und guten franzöſiſchen Rothweln hinab⸗ gegoſſen. Der Wirth war nicht anweſend; er hatte ſich vor einer Stunde zum Thor hinaus in's Feld begebeu. Peter, der finſtere Sohn des Wirthes, ging ab und zu. „Was meinſt Du zu einem Spielchen?“ ſchrie jetzt der junge Feldmüller, deſſen Kopf der Wein und die Sommerluft mit einem intenſiven Carmin über⸗ zogen hatten. „Es iſt mir recht,“ antwortete der Burſche in Hemdsärmeln, ein junger Landwirth aus Ottenberg, Namens Chriſtian Schmidt, mit weinſchwerer Zunge. „Allons, Peter!“ herrſchte Theodor Feldmüller dem Sohn des Wirthes zu,„ein franzöſiſches Kartenſpiel!“ (Nachbrus verbsten) Zum verthenaften Einkauf von eleganten billigen e empfehle meine Ausſtellung in garnirten Damen⸗ und Kinderhüten, Caputzen, Schirmen, Muffen, Tüchern. Altenbir ch- Eecardt, ial. Hoflieferant, Frankfurt a/., Zeil 46 5 Bad Creuznach, 5 0 1. 7 lelkuiber dem dakre Nelſel 1 ſir Wehn ir Weſt geſhenle Photographie-Album in kflein à 45, 85, 1,.25, 150,.80, 2, .40, 2,75 bis 4. 5 Photographie- Album in groß à.50, 1,80,.40,.85, 3,.50, 1 5.20,.50, 5,.50, 6 bis 48. 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Stock. „6, 4 — 1122— „Oho,“ antwortete dieſer und ſah den Sprecher grimmig an,„Karten⸗ ſpielen! Am Sonntag, während des Nachmittagsgottesdienſtes! Das iſt doch hoffentlich nicht Euer Ernſt, Ihr wißt denn doch, daß man, Gott ſei Dank, bei uns noch—“ „Ich glaube gar, Du willſt mir eine Moralpredigt halten,“ fuhr der Barbiersſohn auf.„Was fällt Dir ein? Dein Vater bedient die Gäſte viel flinker. Was kümmert denn uns das Treiben der Spießbürger?“ „Hahaha!“ lachte der Otterberger.„Da haſt Du recht, Theodor. Du biſt ein prächtiger Kerl.— Proſt!“— Und abermals klangen die Gläſer zuſammen und abermals glilt der feurige Wein die Kehlen hinab. Der Sohn des Hauſes war bleich geworden; er bekämpfte jedoch ſeine Crregung wieder, murmelte dann einige unverſtändliche Worte vor ſich hin und ſchritt auf einen kleinen Eckſchrank zu, aus dem er das gewünſchte Kartenſpiel hervorzog und daſſelbe auf den Tiſch vor die beiden Zecher warf, daß die Blätter nach allen Richtungen flogen „Na, Deine Manieren werden immer hübſcher,“ ſchrie Theodor Feldmüller zornig.„Man ſieht, daß Du niemals hinter dem Miſthaufen hervorgekommen biſt.“ „Nun dafür kann ich arbeiten,“ antwortete Peter trotzig,„und faullenze nicht herum wie gewiſſe Lente, die unſerm Herrgott die Tage abſtehlen und ihren Eltern viel Geld koſten.“ Damit verließ der Sohn des Wirthes die Stube. „Der Tölpel!“ ſchrie der junge Feldmüller und wollte in großer Aufreg⸗ ung dem Hinausgegangenen nacheilen. Aber der Otterberger hielt den Genoſſen feſt, zog ihn auf den Sitz nieder und lallte: „Laß den Taps plaudern! Jetzt ein Spielchen!“ Bei den letzten Worten zog Chriſtian Schmidt eine ſtark gefüllte Börſe hervor, die er auf den Tiſch warf. Beim Anblick der Börſe blitzte es eigenthümlich in den Augen des jungen Mannes; ſein Zorn über den Wirthsſohn ſchien plötzlich verraucht; er ließ ſich raſch nieder und alsbald begann ein wüſtes, lärmendes Kartenſpiel, in deſſen Verlauf ein Silberſtück nach dem andern aus der Börſe des Otterbergers in den Beutel des Barbierſohnes wanderte. Da erſchallte plötzlich von der Straße her anhaltendes raſſelndes Geräuſch, das immer näher kam. Dazwiſchen wüthendes Hundegebell. In der nächſten Minute fuhren drei Wagen vor dem Hauſe an. Die Spieler ſchauten auf und Theodor Feldmüller trat dann raſch an eines der offenen Fenſter. Er erblickte drei feine, umfangreiche Reiſewagen, die von dampfenden, wohlgenährten Pferden gezogen wurden. An dem Schlage eines dieſer Wagen nahm er ein herrſchaftliches Wappen wahr. Ein Kutſcher und zwei mit eleganter Livre, bekleidete Diener öffneten die Kutſchenkaſten, aus denen ſechs nobel gekleidete Herren und eine reich coſtümirte Dame ausſtiegen. Der Peter ſtand mit ver⸗ legenem Geſichte an der Thür. Zum Glück kam in dieſem Augenblick ſein Vater an der Hand den kleinen Franz, eiligſt die Gaſſe herauf. Lebrecht Dockendorff trat den Gäſten, die in franzöſiſcher Sprache converſirten, devot entgegen und geleitete Ausverkauf. Wir haben eine größere Parthie Glas⸗, Porzellan⸗& Steingutwaaren Kirner, Kammerer& Cie. R 1, 16l16. Holzeaſſetten mit Schloß 8 1,.50, 2,.50, 3,.90, 450, 555 7. Hosenträger à 45, 75, 1,.20,.80,.70, 2,.40, 2175, 8 Toilettekasten gefüllt mit Parfümerien 45, 75, 1,.50, 27.50, 8. Cravatten unübertreffl. Auswahl aller Neuheiten des In⸗ u. Auslandes. Mannheim. P. Sieberling. Mannheim. Kaufhaus. Kaufhaus. Fabrik-Engros-Lager in Mainz. 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Einer der Herren, welcher den Elſäſſer Dialekt ſprach und ſich mit einem Landsmann unterhielt, wobei viel von dem„Drunter und Drüber in Paris“ und dem Sturm auf die Baſtille geſprochen wurde, beſtellte bei dem Wirthe Wein und einen Imbiß. Dann fragte er, ob die„auberge“ hinreichend mit Zimmern und guten Betten zum Nachtquartier ausgerüſtet ſei, was der Löwenwirth mit der Verſicherung bejahte daß die Herrſchaften gewiß zufrieden ſein würden. Raſch trat hierauf Herr Lebrecht Dockendorff auf ſeinen kleinen Franz zu, der die ganze Zeit über die feinen ausländiſchen Gäſte angeſtarrt und auf das Geplauder der Eſſäſſer ge⸗ lauſcht hatte, und ſagte leiſe:„Lauf' geſchwind in's Herr Oberamtsſchreibers! Dort wird die Gretchen ſeiu; ſte ſoll gleich nach Hauſe kommen, es gäbe alle Hände voll zu thun.“ Der Knabe ſprang von dannen, auf der Straße den„Jäger aus Kur⸗ pfalz“ vor ſich hinpfeifend, und der Löwenwirth eilte nach Küche und Keller. Die Spieler fuhren in ihrer Jagd nach Gewinn fort. Der junge Feld⸗ müller ſprach wenig, warf aber manchen Seitenblick auf die angekommenen Fremden, insbeſondere auf die feine Dame, deren ganze Erſcheinung ſeine Neu⸗ gierde erregte. Der Otterberger dagegen, welcher in Folge der eingetretenen Unaufmerkſamkeit ſeines Partners wieder gewann, ſchrie mit weinſchwerer Zunge allerlei durcheinander und warf dabei die einzelnen Kartenblätter heftig auf den Tiſch. Die Fremden würdigteu die Spieler kaum eines Blickes. Bald ſtand das Beſte, was Keller und Küche des„Löwen“ aufzuweiſen hatte, vor den diſtinguirten Gäſten. Hell klangen die Gläſer zuſammen, heiteres Lachen wurde auf eine Bemerkung eines älteren Herrn, der etwas Militäriſches in ſeinem Weſen hatte, vernommen und eine lebhafte Converſation in franzöſiſcher Sprache begann, wobei die beiden Elſäſſer zeigten, daß ſie der Sprache Frankreichs voll⸗ ſtändig mächtig waren. Wiederholt wurde„Tréves“(Trier) genannt, das die Reiſenden am Nachmittag des vergangenen Tages verlaſſen hatten; dann ſprach man lebhaft von der„forteresse de Landau“ und dem Gouverneur dieſer Feſtung,„Comte de St. Vallée“. Aus den weiteren Reden konnte man ſchließen, daß Landau das Ziel der Reiſe ſei. Die Dame war allem Anſchein nach die Gattin des militäriſch ausſehenden Herrn. Nach einer Pauſe bildete wiederum die in Paris ausgebrochene Empörung und der Baſtillenſturm den Gegenſtand der Unterhaltung. „Das ſind die Folgen der frechen, aufhetzenden Reden eines comte dd 8 0* . 1 3 E/ 1 29. November! General⸗Anzeiger. 7. Selle. F. Siebeneck, Mannheim. Patent⸗& techniſches Bureau. Aufertigung von Plänen und ge⸗ werblichen Anlagen. Expertien. Aufnahme von Inventuren u. s. wW. Billigſte Berechnung. Diseretion. 906 Raſche Ausf rung. 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Mot Gartenbauverein Ilora. Dienſtag, den 29. November Abends 8 Uihr Monatsverſammlung im Saale des Baduer Hofes, verbunden mit eeee wozu einladet Der W N— Medizinal Verband Mannßeim. Verbandsbureau 8 4, 2½. Wir bringen hiermit zur allgemeinen Kenntniß unſerer Mitglieder, de dieſelben gegen Löſung einer Badekarte à 40 Pfg. zur Senibun Die Kartenausgabe erfolgt vom 1. Dezember ab, im Verbandsbureau 8 4, 31½. Wir bitten um gefl. Benützung. Der- Berflab— Ae,—. Stolze'ſcher Stenographenverein Wir eröffnen Anfaugs Dezember er. einen weiteren Unterrichts⸗Küfſuß in der Stolze'schen Stenographie. Das Unterrichts⸗Honorar beträgt inel, Lehrmittel M..— und wollen Anmeldungen zur Theilnahme ſchriftlich oder mündlich bei dem Vorſitzenden unſeres Bereins Herrn M. Krauth, Lit. L 2, 3 balbigſt gemacht werd 26212 Der Vorſtand. Frohsinn. Sonutag, den 4. Dezember, Abends 8 Uhr Abend-Unterhaltung im Lokal. öſl Hierzu werden die und 1 5 8 mit dem Bemerken chſt eingeladen, daß Einführungen nicht geſtattet ſind. Der Vorſtand. 7 Breunholz und Kohlen, Aufenerungsholz, gut ausgetrocknet à M..25 J per Zentner franko Hauß Duchen⸗ und Eichenklötzchen zerkleiner d—.90 bei ganzen Fuhren, ferner Ruhrer Fettſchrot, gewaſchene Nußkohlen und A kohlen in beſter Qualität und ſtets friſcher Zufuhr empfiehlt zu din je⸗ weiligen Tagespreiſen Carl Bischoff, G 7, 8. A. Hasdenteufel, Kunſt⸗ Mufikalien⸗ und Inſtrumenten⸗Handlung— Mufikalien⸗ und Inſtru⸗ menten⸗Leihanſtalt— Pianoforte⸗Lager— Gemülde⸗Salon. 11495 0 2, No. 10. Mannheim 0 2, No. 10. Maunhein. Montag, 2. Vorſtellung. den 28. November 1887. 2 Abonnement B. Die weiße Frau. Oper in 3 Abtheilungen von Seribe, überſetzt von K. A. Ritter Muſfik von Boyeldien. Gaveſton, vormals Haushofmeiſter des Grafen von Avenel f 5.. Herr Mödlinger. Anna ſeine Mündel Fr. Groß. Georges Brown, ein junger englicher Offizier. Herr Erl. Dickſon, Püchter des Grafen von Avenel Herr Grahl. Jenny, ſeine Frau 5.Fräul. Sorger, Margarethe, frühere Dienerin des Grafen von Avenel 5 cWan Sendert Mac⸗Irton, Friedensrichter 1 Herr Ditt. Gabriel, in Dickſon's Dienſten. 0 1 rr Bauer. Ein Pächter 5 1 4 8 Herr Peters. Gerichtsperſonen, Pächter, Bauern, Bäuerinnen. Die Handlung geſchieht in Schottland Jahre 1759. Der Text der Oper iſt beim und an der Kaſſe für 40 Pfennige zu haben. IfNIFTefaſgfaſteſeſen