79 Ab onnement: 50 Pfg. monatlich, Bringerlohn 10 Pfg. monatlich, durch die Poſt bez. inel. Poſtauf⸗ ſchlag M..90 pro Quartal. Badiſche Volks⸗Zeitung. Erſcheint täglich, Sonn- und Foſttage ausgensmmen. eiger Inſerate: der Stadt Mannheim und Umgebung. Mannheimer Bolksblatt. Einzel⸗Nummern 3— Doppel⸗Nummern 5 Pfg. Nr. 286, 2. Blatt. Die Herrſtellung des Innern der St. Martinslirche zu Worms. 85 Worms, 30 Nov. Dieſes Gotteshaus, eines der altehrwürdigen Denkmale komaniſcher Baukunſt am Oberrhein, machte bisher in ſeinem Innern einen wenig befriedigenden Eindruck, theils weil die ötliche Wand des geradlinig abgeſchloſſenen Chores durch einen dem vorigen Jahrhundert entſtammenden Hochaltar bon allzu großer Ausdehnung faſt ganz verdeckt wurde, theils weil Wände, Decken und Werkſteingliederungen im Laufe der Zeit mehrfach übertüncht und enſtellt waren. Die pollſtändige Entfernung der Tünche konnte erſt einen ſichern Anhalt dafür gewähren, ob die Kirche urſprünglich eine ma⸗ leriſche Ausſchmückung gehabt habe. Dieſe mit erheblichem Aufwand an Zeit und Koſten bewerkſtelligte Arbeit ließ nur ganz ſpärliche Reſte von Malerei zu Tage treten: eine Darſtellung der Geißelung des Herrn an einem Langhauspfeiler, vier größere Wandgemälde und einige Conſecrationskreuze im Chor. Eine Deroration der Werkſteingliederungen aus alter Zeit iſt mirgends aufgedeckt worden. Unter Berückſichtigung dieſes Umſtandes hat der königl. Bau⸗Inſpektor Fr. Heimann in Hildesheim, der Sohn des verewigten, um die Wiederher⸗ ſtellung der Liebfrauenkirche dahier ſo verdienten Kölners Albert Heimann, einen Entwurf für die innere Ausſchmückung der Kirche und einen neuen Hochaltar gefertigt, welcher die Zuſtimmung des Kirchenvorſtandes, des biſchöflichen Ordina⸗ kates zu Mainz, ſowie des großherzoglichen Kreisamts zu Worms erhielt. Im Laufe des Sommers wurde dieſelbe zur Ausführung gebracht. Demzufolge ſind ſämmtliche Architekturtheile aus Sand⸗ ſtein, von denen ein großer Theil neu gefertigt werden mußte, in ihrer ſchönen natürlichen rothen Farbe belaſſen, nur an einigen Stellen ornamentirt oder vergoldet. Die Wünde und Gewölbe ſind in lichten Farben abgetönt und in mäßiger Weiſe mit einem der Architektur ſich unterordnenden Schmuck verſehen, deſſen Muſter theilweiſe den Umrahmungen der Wandbilder im Chore entnommen ſind, welche wohl kurz uach der durch Erzbiſchof Eberhard im Jahre 1265 voll⸗ zogenen Einweihung der Kirche entſtanden ſein mögen. Sie ſtellen auf der Epiſtelſeite zwölf Propheten, auf der Evan⸗ gelienſeite die zwölf Apoſtel dar, ſtehende Figuren, in zwei Drittel Lebensgröße mit Schriftbändern, in charakteriſtiſcher Auffaſſung und Behandlung. Die Wiederherſtellung der ſehr defekten Bilder mußte aus Mangel an Mitteln unterbleiben. Hoffentlich finden ſich dafür ſpäter Wohlthäter, wie ſolche ſich für die Glasmalereien im Ehor gefunden haben. Dar⸗ geſtellt ſind an der Oſtwand des Chores im obern Rund⸗ ſenſter Chriſtus als Weltrichter, darunter in zwei Fenſtern: St. Maria und Johannes der Täufer, in den ſeitlichen Jenſtern: St, Anna, St. Eliſabeth und St. Nicolaus, in einem Fenſter des nördlichen Seitenſchiffes St. Joſeph. Die übrigen Jenſter der Kirche find theils mit Griſaille, theils mit gemuſterter Bleiverglaſung Das Chor hat in ſeinem untern, durch ſechs Wandniſchen beled en Theile maleriſchen Schmuck erhalten, indem über einem Teppichmuſter ſeitlich die Symbole der vier Evangeli⸗ ſten, an der Oſtwand das Alpha und Omega in ornamen⸗ taler Umrahmung auf blauem Grunde wirkſam herportreten. Am Ende des Chor⸗Raumes erhebt ſich der dem Style der Kirche angepaßte Hochaltar, aus Pfalzburger Sandſtein, unter theilweiſer Benutzung von rothem und ſchwarzem Marmor, ausgeführt von Bildhauer Renn in Speyer. Das Ganze iſt als Sacraments⸗Altar aufgefaßt, mit unten ver⸗ ſchließbarem, oben offenem, von einem von Säulen getra⸗ genen Baldachin überragten Ansſetzungs⸗Tabernakel. Der Paramenten⸗Verein zu St. Martin hat zu deſſen Zier eine keiche Goldſtickerei gefertigt. Die Rückwand des Altars, welche beiderſeits durch lichttragende Engel abgeſchloſſen iſt, zeigt die Bildniſſe von vier Heiligen, welche 5 5 St. dra, eziehung zum heil. Altarsſacrament ſtehen: neber Mannheim's Vergangenheit. Skizzen von M. Brandes. Geſchrioben ſu Mannheim im Jahre 1844. XIV. Ein Mürchen vom Schwetzinger Schloßigarten. Ein ſteinalter Mann erzählte mir folgende Sage vom chwetzinger Garten, die ſo eigen und ſo im Geiſte der da⸗ maligen Zeit, daß ich glaube, ſie wieder berichten zu dürfen. Es war an einem Juliabend im Jahre 1780. Ein Gärtner⸗ burſche hatte im Garten lange zu arbeiten gehabt. Die Nacht war gekommen; er wollte nach Hauſe gehen. Der Greis hatte ihn gekannt; es war ein bildſchöner ſchlanker Knabe von 18 Jahren. Er kam an den Apollo⸗Tempel, wo die Najaden den Waſſerſtrom ausgießen. War es Müdigkeit, war es jene Träumerei, die oft ein junges Herz ergreift; er ſetzte ſich auf den Steinrand des Waſſerbeckens nieder; ſo ſaß er eine Weile es wurde immer ſpäter; die Stille rings umher wurde nur bon dem melodiſchen Rauſchen des Waſſers unterbrochen denn die Nachtigallen ſchliefen auch ſchon. Der Mond ſpiegelte ſich in den klaren Fluthen und beleuchtet hell das Bild des Gottes, mit deſſen zarten und ſchönen Formen der Gärtner⸗ Mabe vielleicht wetteifern konnte. Die Stille der Nacht, das magiſche Rauſchen der Blätter, das Plätſchern des Waſſers ſchläferten den jungen Maunn hald ein; er mochte eine Weile ſchon geſchlafen hsben, da fühlte er ſich erwecket von einem leiſen Hauche, der ier ſeine Lippen fuhr. Er ſchaute auf; eine hohe, weihliche Geſtalt ſtand vor ihm. Endymion! flüſterte ſie ſi und trat zurück, als wollte Fehen; aber ſie 111255 ſich ihm wieder, beugte ſich zu ihm herab und küßte ihn. Endymion, flüſterte ſie noch ein⸗ mal und aller Stolz war bei ihr und alles Zagen bei ihm verſchwunden.— Sie weilte bei ihm bis Auroras Purpur⸗ wolken den kommenden Tag verkündigten— Heiße mich Luna, ſagte ſie zu ihm, ich werde dich Endymion nennen. Morgen Nacht bin ich wieder an dieſer Stelle bei dir. Dann ver⸗ ſchwand ſie in den Büſchen. So kam ſie viele Nächte bald hier bald dort, an allen ſchönen Stellen des Gartens war Fbei ihm. Er war glücklich und ſelig, er dachte an nichts %an Küchkliche Liebe, Geleſenſte und verbreitetſte Zeitung in Mannheim und Amgebung. St. Juliana Faleoneria, St. Thomas von Aquin und St. Alphons von Liguori. Dieſe Bildwerke wurden durch einen Wohlthäter geſtiftet. Gleiches gilt von den auf Goldgrund ausgeführten ornamentalen, durch ſymboliſche Darſtellungen belebten Malereien der Tabernakelthüre. Die Jnſchrift derſelben lautet in Hinweis auf die Bedeutung des Tabernakels:„Eece tabernaculum Dei cum hominibus, et habitabit eis. Apoc. XXI.“(„Siehe die Wohnung Gottes bei den Menſchen, er wird bei ihnen wohnen.“) Der Kirchen⸗ fußboden beſteht aus einem Belag von Mettlacher Thon⸗ flieſen römiſcher Moſaik⸗ Imitation, im Langhaus aus ein⸗ fachen, geometriſchen Muſtern ſich zuſammenſetzend, im Chor in reicherer Ausbildung, verbunden mit einem Frieſe echten Moſaiks, welcher die Darſtellungen des Lebensbaumes und der vier Elemente einſchließt. Schließlich ſeien noch erwähnt die Communionbank aus Eichenhols und Wandleuchter aus Schmiede⸗Eiſen. Die Kreuzigungsgruppe, Kanzel und zwei Seitenaltäre aus Stuckmarmor, welche dem berfloſſenen Jahrhundert an⸗ gehören, wurden neu hergeſtellt; desgleichen hat die Orgel eine durchgreifende Reparatur erfahren. Die ſämmtlichen Arbeiten, deren Koſten— wie der„K. V..“ geſchrieben wird— ſich auf 28,000 Mark belaufen, ſind in der kurzen Zeit vom 18. April bis Ende Oktober ausgeführt worden. Aus Haus und Hof, Wald und Feld. Küchenrezepte. Blitzkuchen. 8 Eier(4 ganze und 4 Dotter) werden mit 375 9 Zucker ¾ Stunden gerührt; dazu kommen 125 g zu Sahne, gerührte Butter und 250 g Pudermehl, oder 375 g feinſtes Weizenmehl, der Saft einer Zitrone oder Apfelſine und der Schnee der vier Eier, Dies alles wird in ein beſtri⸗ chenes Blech gethan und bei guter Hitze gebacken. Es empfiehlt ſich eine Priſe Hirſchhornſalz in den Teig zu thun. Beim Backen muß jeder Zug vermieden werden. Chokoladenplätzchen. Vier Eiweiß werden zu ſehr m Schnee geſchlagen, mit 200 f durchgeſiebtem Zucker, 125 g geriebener ſüßer Chokolade und 70 g 11 Mehl ver⸗ rührt. Von dieſer Maſſe werden kleine Häufchen auf ein ſtark mit Wachs beſtrichenes Blech geſetzt und in warmer Röhre langſam trocken gebacken. Zwetſchgen(Pflaumen⸗) Mus anfzubewahreu. Alle Musarten von Zwetſchgen, Birnen, Kirſchen ꝛc., ſchimmeln leicht, ſobald das Eingemachte angebrochen und der Luft aus⸗ geſetzt wird. Man verhindert das Verſchimmeln des Mußes indeſſen ganz ſicher, indem man es mit einem Leinwandlappen bedeckt, den man vorher in heiß gemachtes Rindertalg getaucht und damit getränkt hat. Der Lappen wird, ſobald man etwas von dem Wdas ec genommen, wieder feſt auf dieſes gedeckt, und das Gefäß mit Papier verhunden. Auf dieſe Weiſe kann man jedes Mus den ganzen Winter hindurch friſch erhalten. Hauswirthſchaft. Rhabarber als Färbmittel. Man ſchreibt: Daß die Rhabarberwurzel als Heilmittel in der Medizin verwandt wird, weiß wohl Jedermann. Weniger bekannt, aber um ſo intereſſanter für Hausfrauen dürfte es ſein, daß man neuer⸗ dings eben dieſe Drogue zum Färben der in den feinſten Häuſern beliebten Eremegardinen verwendet Bekanntlich enthält der Rhabarber einen ſchönen Farbeſtoff, die Chryſo⸗ phanſäure, welche in Verbindung mit der gleichfalls in dieſer Drogue enthaltenen Gerbſäure, oxalſaur. Kalk ꝛc. den Gar⸗ dinen einen wunderbar zarten Farbton verleiht. Für 10 bis 20 Pfennig Stückerhabarber, mit ½ Liter kochendem Waſſer gufgebrüht, und der gewöhnlichen Stärke 5 ultat. bringt für ein Paar Gardinen das gewünſchte Re Safrau iſt theurer und nicht ſo fein im Ton. Er zog ſich immer mehr von ſeinen ehemaligen Kameraden zurück, die Farben ſeiner Wangen erbleichten, die Mädchen ſeines Standes bedauerten ihn, wie ſie meinten, um den Ver⸗ luſt ſeiner Schönheit; ſeine nächtliche Geliebte meinte es nicht und hatte ihn nur deſto lieber. Sie weinte oft an ſeinem Herzen und wenn er ſie um die Urſache fragte, da lächelte ſie wieder; ſie gab ihm einen Ring, trage ihn an einer Schnur auf deinem Herzen, ſagte ſie zu ihm nicht an deinem Finger. Sonſt erhielt er keine Geſchenke, aber ſeine Eltern wurden nach und nach durch Geldſendungen vom Auslande aus un⸗ bekannter Hand reich gemacht. Es wurde ein Hoffeſt in ngen gefeiert. Abends wurden Tauſende von Lampen im Garten angezündet. Die Elite des Hoſes war am Apollo⸗ tempel verſammelt.— Die Leibgarde hatte Mühe, das Volk in gehöriger Eutfernung zu halten; ein Jüngling trat aber den⸗ noch vor und näherte ſich einer wunderſchönen Dame, die im reichſten Schmucke, nach der Mode der damaligen Zeit, ſteif bekleidet, in ſtolzer Haltung, ſich mit einigen alten, beſternten Herren unterhielt; er drängte ſich vor und näherte ſich ihr haſtig. Die Herren hatten ſie eben verlaſſen; man beobgchtete den Geringgekleideten noch nicht unter der glänzenden Menge; er ſtand vor ihr das Geſicht glühend, mit ſtrahlenden Augen. „Luna“, ſagte er,„auch hier biſt du?“ Sie blickte ihn mit einem ſtrengen, hochmüthig verachtenden Blicke an—eſſigkalt, fremd— nachdem ſie ihn eine Weile ſo hetrachtet hatte, wandte ſie ſich zu einigen Umſtehenden und fragte mit neugieriger Weclngſchäeung Waß will dieſer fremde Menſch hier? Der arme Burſche war wie niedergedonnert.—„Luna!“ brachte er noch hervor. Dann wurde er von den Wachen aus den höhern Kreiſen gedrängt. War das nicht ihr Angeſicht? War das nicht ihre ſchöne Geſtalt, die ſo oft an meinem Herzen elegen? Waren dies nicht die Lippen, die ich oft und f geküßt? War es möglich, daß ſie es nicht wär? fragte er ſich. Nein, nein, ſie kann es nicht geweſen ſein, und da⸗ mit berußigte und tröſtete er ſich. 5 Die folgende Nacht war ſie wieder bei ihm— und als ey ſie gefragt hatte, ob ſie es geſtern ar dich antwortete ſie ihm: Ich bin nirgends auf der Welt für dich, als nur hier allein, wenn du auch meiue Geſtalt ſieheſt anderwärts, ich werde es nie ſein. Die Luna, die ihren Endymion lieht, findet ihn nur hier in ſtiller Nacht in dieſem Garten. Suche mich nicht ayderwärts, du wirſt mich niemals finden und wenn auch glaubſt, mich g en zu habsen, ich werde dich niemals kennen, eine fremde Geſtalt dich anbli Sonntag, 4. Dezember 1887. Gartenkultur. Veilchen. Um Veilchenbäume von 40 bis 50 Centimeter Höhe zu erziehen, empfiehlt Senn in din Viola arborea. Dieſe Sorte iſt ſchön dunkelblau, gefüllt, blüh ſehr reichlich, beſitzt ſehr große Blumen und 15 überhaupt die ſchönſte gefüllte Veilchenſorte. Die unten ſich bildenden Seiten⸗ triebe werden immer entfernt, und ſo bildet ſich oben ein grades Stämmchen mit einer hübſchen, hängenden Krone, die 5 Blüthezeit mit blauen Blumen vollſtändig 0 S laſſen ſich dazu auch andere Sorten mit ſtarkem Triebe verwenden. „„Der Beerenäpfelſtrauch(Pirus bacgata) und der äpfelſtrauch(Firus cerasifera) ſind ſeit einiger Zeit in den Gärten vielfach als Zierſtrauch angepflanzk und eignen ſich wegen ihres großen Blütten⸗ und ihres ſpäteren Früchtereich⸗ thums auch ganz vorzüglich dazu, während ſte weiter auch der Umſtand empfiehlt, daß ſie an den Boden und die Pflege ſehr geringe Anſprüche ſtellen, auf dem unfruchtbarſten Boden noch gedeihen und nur ein wenig beſchnitten werden brauchen. Wohl jeder hat ſich ſchon an dem Ausſehen eines ſolchen Kirſch⸗ äpfelſtrauches, der mit Früchten von gelber, rother und roth⸗ violetter Farbe dicht beſetzt iſt, erfreuk. Nur ſelten werden aber dieſe Früchle praktiſch verwendet, trotzdem ibr erth auch in dieſer Hinſicht ein nicht unbedeutender iſt. In den Gegenden, in denen Apfelwein gekeltert wird, ſetzt man die Früchte des Beeren⸗ und Kirſchobſtbaumes mit Vortheil den epfeln zu. Ebenſo ſind ſie mit demſelben Vortheil beim Geleekochen zu verwenden, ſie geben demſelben einen pikaden Geſchmack. 8 Landwirthſchaft. Das Gierfreſſen der Hühner. Zu den 179 Unarten und Angewohnheiten der Hühner gehört die des Eier⸗ freſſens, weil dieſe Unart leicht Verbreitung findet und dann an einen Eiergewinn nicht mehr zu denken iſt. Zumal wenn ſich auch der Hahn daran hetheiligt, iſt eine Ahgewöhnung nicht möglich, und es bleibt nichts anderes übrig, als den ate Stamm zu ſchlachten, in dem das Oberhaupt der Un⸗ itte huldigt. Hat das Uebel erſt eine oder einige Hennen ergriffen, ſo ſind auch dieſe ſofort zu entfernen und zu tödten ebenſo iſt mit allen denen zu die der Unart auch nur verdächtig ſind. Denn ein Abgewöhnen gelingt nicht, es wurde früher empfohlen, heiße Eier den Hüh⸗ nern vorzulegen, damit ſie ſich beim Anpicken verbrennen und dann von der Unaxt laſſen, aber das hilft nichts. Ebenſo ſind Sicherheitslegekörpe, in denen die Eier ſo tief fallen, daß die Hühner ſie nicht erreichen können, nicht zu empfehlen. Die iſt, daß man die Angewohnheit nicht erſt entſtehen äßt und daher Alles vermeidet, was den Appetit der Hüh⸗ ner auf Eier erregt. In erſter Liuie ſind das Eierſchalen, die zur Aufnahme des nöthigen Kalkes den Hühnern ſehr häufig 9 werden. Dadurch kommen meiſt die Hühner auf die Unart des Eierfreſſens. Schalen ſollten deshalb den Hühnern nicht gegeben werden, Kalkſchutt, der überall zu haben iſt, erſetzt die Schalen vollkommen. Rüben als Schweinefutter. Ziemlich häufig werden die Rüben als Schweinefutter benutzt, entweder allen, oder in Verbindung mit Kartoffeln. Freilich iſt der Nähtwertß der Rüben nicht ſo groß als der rohen und nur halb ſo groß als der der gedämpften Kartoffeln. Indeß iſt auch der Prei der Rüben ein weſentlich geringerer, als der der Kartoffel und namenlich in Jahren, in denen der Kartoffelpreis ei boher iſt, empfiehlt ſich die Verabreichung von 755 Bei der letzteren Art der iſt os anch noch farner gal Vortheil, daß die Zubereitungskoſten des Jutters gleich Nu ſind. Das Dämpfen der erfordert Zeit und Geld die Rüben aber eſondere Behandlung. Au das Schneiden oder Zerquetſchen der Rüben für die wie es oft angewendet wird, iſt durchaus unnöthig, Schweine freſſen die unzerkleinerten Rüben edenſo gern, man kann ſie ihnen daher ganz vorwerfen. 2 7* 2 dde N Sie hatte ihm verſprochen, in acht Tagen wieder 5 kommen; aber zum erſtenmale wartete er vergebens— Wie unglücklich war der Jüngling, die Dame hatte ihm ſeine Ruhe, ſeine Freuden, ſein harmloſes Glück genommen; ſeine Jugend war vernichtet, der herauſchende Nektar, den er ge⸗ ſe ſein Blut vergiftet; er ſuchte nur ſie und fund ie nicht. Der Herbſt kam und ging, die Blätter waren alle von den Bäumen gefallen. Er ging jeden Abend in den Garten und verweilte daſelbſt lange Stunden; man. man gewährte es ihm, man ihn für krank, für ſtill⸗wahnſtuni krank war er, nicht wahnſinnig. Der Winter kam mit ſein traurigen Gefolge. Der Garten ſtand öde, einſam, verlaſſen: nur er allein beſuchte ih nuch er allein hoffte noch immer; der ingemhiche laube 195 ſich nicht ſo lei die Jugend hält an der Hoffnung feſt mit Armen und der Auben bricht das Herz auch eher, als dem refferen Alter; — es brach auch ihm n einem reich geſchmückten Salon eines der ſchönſten Hotels in Mannheim hatte die liebenswürdige Gräfin von eine auserwählte Geſellſchaft vereinigt, die aus den beſten, was unſere Stadt damals an Künſtlern und Gelehrten aufzuweiſen hatte, beſtand. Man ſprach geiſtreich, Poeſte gab das Hauptthema. Die Dame des Hauſes, ſtrahlend in edge erperliche dean 15 e 45 Geſellſchaft um ſich verſammelt; ſie war ſo heiter; Je ew 19: der ganzen Geſellſchaft Seele und Leben. in e ſeee a ſtockte ſie plötzlich mitten im Geſpräche; r Aucge wurde ſtarr, Todtenbläſſe bedeckte ihr Angeſicht, fi iß und unverwandt nach eine einatgen 5 1 15 feſt ſtockte und mit dem Ausrufe Endym. ſank ſ 0 zuſagznuezi dieſem Augenblicke war der unglückliche ing Hauſe ſeiner Eltern verſchieden. alückliche Baänglzing an über die Grü u wiſſen 5 dem kann ich nichts weiter ſagen, zueg n ba 999 10 5 ie zuweilen in einſamen 1 6 lichen Füngling denken mochte, Weiß ih gicht. ce eeeeeeeenerererkerekane 5 —

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. Dezember General⸗Anzeiger 6. Seite Maunnheimer Turnerbund „Germania.“ Dienſtag, den 6. Dezember d Abends 8 Ühr findet im Vereinslokal„Stadt Augs⸗ burg“ eine 16416 Außerordentliche Hauptversammlung ſtatt, zu deren zahlreichem Beſuch wir unſere verehrlichen Mitglieder einladen. Näheres durch Rundf chreiben. Der Turnrath. * IJ., 16619 Samſtag Abend 9 Uhr ebe, Oetöberein der dentſch. Tiſchler (Schreiner) und verwandte Berufsgenoſſen. Am 10. Dezember, Abends ½9 Uhr Vorſtandswahl. Es werden die Mitglieder freunblichſt erſucht, alle zu erſcheinen. 16317 Der Vorſtand. Hewerkberein der Maurer und Steinhauer Sonntag den 27. November Ortsvereins Verſammlung im Lokal Neckarhafen K 4, 1. Tagesordnung: 1. Beſprechung der Weihnachtsbeſchee⸗ rung. 16026 2. Aufnahme neuer Mitglicder in den Gewerkverein und Medizinkaſſe. Sonntag, den 4. Dezember Wahl eines neuen Vorſtandes. Bewerſverein der Maurer und Steinhauer Mannheims. Lokal Neckarhafen K 4, 1. Sonntag, den 4. Dezember 1887. Generalverſammlung. 1. Wahl des Vorſtandes. 16573 2. Aufnahme neuer Mitglieder. Geſangverein„Concordia“, Sonntag, 4. Dezbr., Abends ½8 Uhr Humoriſtiſche, Gheatraliſche⸗Abendnnterhaltung im Lokal(Ferd. Schmitt) wozu wir unſere verehrl. und Familienangehörige einladen. 18492 Der Vorſtand. „Olymp“. Jeden Mittwoch und Samſtag, präcis 9 Uhr Vereins-Abend im Lokal. Zahlreiches Erſcheinen erwartet 18905 Der Vorſtand. Mannheimer Athleten⸗ Elub Schwetzingervorſtadt. Unſere regelmäßigen Uebungsabende ſind bis auf Weiteres folgendermaßen feſtgeſetzt: Senior⸗Mannſchaft: Monutag und Donnerſtag. Junfor⸗Mannſchaft: Mittwoch und Freitag. Samſtag: Allgemeine Uebung. Die Uebungen finden jeweils von 8 bis 10 Uhr ſtatt. Aufnahmen zum Beitritt in den Ver⸗ ein können bei dem Vorſtand ſchriftlich oder mündlich werden. 16451 Der Vorſtand. 0 desang-Verein„Pyra.“ Sonntag, 4. Dez, Abends 7 Uhr Familienabend im Lokal H 5, 1, wozu ſämmtl. activen und paſſiven Mitgl. und Familien⸗ angehörigen einlade 16487 Per Vorſtand. Geſang⸗& Unterhaltungsverein „Eugenia“. Samſtag 29 Uhr PRORE Um vollzähliges Erſcheinen bittet 13908 Der Vorſtand Mitglieder freundlichſt Verein. Sounzgg, den 4. d.., Abends 7 Uhr ellige Zuf ammenkunft im Lokal P 2, 10(Stadt Stück). 16571 Der Vorſtand. Großer Mayerhof. Heute Samſtag Aufaug ½8 Uhr National- Concert zer bekaunten Cyroler Sünger⸗Geſellſchaft J. Hinterwaldner aus Innsbruck. 8 Verein. Donnerſtag, 8. Dezember, Abends ½8 Uhr Im Concertsaale des Gr. Hoftheaters CONOERT unter gefl. Mitwirkung der Violin⸗Virtuoſin Frl. Madge Wickham aus Cincinati und der Pianiſtin Frl. Helene Möller und des Baritoniſten Herrn Fritz Reinhold aus Berlin.g 16178 Reſervirter⸗Platz im Saal M. 2. Reſervirter⸗Platz auf der Gallerie M..50. Stehplatz im Saal M..50. Stehplatz auf der Gallerie M..— NB. Billete ſind im Voraus zu haben bei Herrn Th. Sohler, Muſikalien⸗ handlung, 0 2, 1. Samſtag, den 3. Dezenber, Abends 8 Uhr mit Tanz. 15677 wir unſere Mitglieder ſowie Vürniſtenengehbrige freundlichſt einladen. 16077 Der Vorſtand. Männerverein„Centrum“ begehen wir die Feier unseres I. Stiftungsfestes. Maunheim. Samſtag, 3. Dezember 1887, Abends 8¼ Uhr Mitglieder⸗Verſammlung im Lokal zur Eintracht. NB. Wegen wichtiger Beſprech⸗ ung bittet um vollzähliges Er⸗ ſcheinen. 16540 Der Vorſtand. Männergeſang-⸗Verein. Samſtag, 10. Dezember d.., Zur Feier unſeres 29. Stiftungsfeſtes Anfizaliſche Abendunterhaltung mit Canz in den Säälen des„Badner Hofes.“ Anfang Abends 8 5 wozu unſere verehrlichen Mitglieder freundlichſt einladet 16328 Der Vorſtand. NB. Vorſchläge für Einzuführende ſind an den Probeabenden im Lokal zu machen. Gabelsberger Stenografen⸗Verein. Donnerſtag, 8. Dezember a.., Abends ½9 Uhr, im Caſino⸗Saal rtra des Ingenieur Herrn A. Beyerlen aus Stuttgart über Amerikaniſche Schreibmaſchinen(mit praktiſchen Demonſtrationen). Eintrittskarten, welche gratis abgegeben werden, beliebe man vom Vorſtand des Gabelsberger Stenografenvereins“ ſchriftlich zu erlangen. Für die ordent⸗ lichen Mitglieder des Kaufmängiſchen Vereins genügt die Legitimation als ſolche. Ohne Karte hat Niemand Zutritt. Der Vorſtand. 16542 Kalholiſcher Jünglingsverein. Sountag, den 4. Dezember, 1 Uhr — Probe Ger Hauskapelle. Um pünktliches Erſcheinen wird gebeten. 16555 Medizinal⸗ Verband Mannheim. Verbandsbureau S 4,. 2½. Wir bringen hiermit zur allgemeinen Kenntniß ünſerer Mitglieder, daß dieſelben gegen Löſung einer Badekarte à 40 Pfg. zur Benützung eines warmen Bades im Eliſabethbad zugelaſſen ſind. 16140 Die Kartenausgabe erfolgt vom 1. Dezember ab, im Verbandsbureau 8 4, 2½. Wir bitten um gefl. Benützung. Der Vorſtand. Niedizinal-Verband Mannheim. f egründet 1884. S 4, 2½, parterre. Der Verband verſichert Perſonen jeden Standes gegen mäßige wöchentliche Beiträge für die Koſten des Arztes und der Apotheke, zahlt ¼ der Entbindungs⸗ Stfangverein„Concordia⸗ Samſtag, Abend ½9 Uhr Probe.* 18899 koſten und gewährt dasſelbe bei Operationen. Günſtigſte und niedrigſte Zahlungs⸗ leiſtung. Geſchäftsſtunden: Vormittags—12, Nachmittags—6 Uhr täglich. Sonntag von—12 Uhr Vormittags 13160 Jede gewünſchte Auskunft bereitwilligſt. Theatralische Abend-Unterhaltung 51 Donnerſtag, den 8. Dezember(Feſt Maria Empfüngniß) Abends 8 Uhr 9 Das Programm wird unſeren verehrl. Mitglievern zugeſtellt, und laden]? wir dieſelben zu zahlreicher Betheiligung ganz ergebenſt ein. 16391 Der Vorſtand. Athleten⸗ Club 9 Großer Mayerhof. Heute Sonutag Anfang 3 Uhr Nachmittags Arosses Sffeich- Cncel der Haus⸗Kapelle. Hötel Prei ClocRen. Von heute Abend ab kommt eine Krische Sendung helles Aſchaffenburger Eport-Bier (extra Gebrãu) aus der Brauerei Seb. Saum, Aschaffe nhurg zum Ausſchank. 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