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Bei dieſen Löſungen lachte einem hochariſtokratiſchen Herrn das Glück, eine vierte Roſe fiel wieder einem jungen Herrn aus dem Bürgerſtande zu, Bertha hatte bis zu dem Augenblicke, wo der junge Sommerrock ſich der erſten Aufgabe unterzog, ziemlich theilnahmslos dem Spiele zugeſchaut; als ſie aber ſah und hörte, wie ſchön der junge Mediziner als Improviſator auftrat, als ſie wahrnahm, daß die Blicke Aureliens und jene des Improviſators ſich mit ganz eigenthümlichem Ausdruck trafen, da wollte etwas wie Weh in ihre Seele ſchleichen; ein genauer Beobachter hätte auch warnehmen können, daß das friſche Roth ihrer Wangen plötzlich einer fahlen Bläſſe wich. Sie athmete tief und dann ſtand auf einmal— ſie wußte nicht, wie das kam— das Bild des — Amerikaners vor ihrer Seele. Sie ſchaute träumeriſch in das vom Sonnen⸗ golde überzogene Laub eines Baumes. Und ſonderbar, der junge Mediziner, der ihr kurz vorher noch beſondere Aufmerkſamkeit gezeigt, ſtand jetzt, an die Marmorſtatue einer Ceres gelehnt, gedankenvoll da, und ſeine Blicke ſuchten nicht die blonde Lochter des Oberamtsſecretarius, ſondern die ſchwarzäugige, dunkellockige Königin des Feſtes, die Gräfin Aurelie von Schall. Das Orcheſter intonirte jetzt ein Menuet, und zwar die reizende Tanz⸗ melodie aus Mozart's„Don Juan“, welche Oper eben ihre Weltreiſe machte. Auf Vorſchlag des jungen Freiherrn von Dalwigk bildeten ſich raſch Paare und bald nahm der eigenthümliche, an zierlichen Wendungen und Complimenten ſo reiche Tanz auf dem Raſen ſeinen Anfang. Bertha hatte ſich, als die Auf⸗ forderung zu dem Menuet erging, raſch zu ihren Eltern zurückgezogen. Vergeblich waren die Bitten eines adeligen Cavaliers, der die intereſſante Tochter des Ober⸗ amtsſchreibers bis dahin beobachtet hatte und ihr gefolgt war. Bertha ſchützte Kopfſchmerz vor und der duftende und ſchimmernde Cavalier hüpfte zu einer andern Schönen. Der Tänzer des ſchönen Grafenkindes aber war der junge derr Sommerrock. Reizend klang die Muſik und tiefblau ſchaute der Sommerhimmel auf die fröhlichen Paare da unten in dem reich geſchmückten Garten des Grafen von Schall herab. Da wurde die ſüße Harmonie, die Freude der fungen Herzen plötzlich durch lautes, wüſtes Sprechen aus rauher Männerkehle geſtört. Cortſetzung falgt.) Prina Eichen, Kiefern, Rothbuchen, Weissbuchen, Eschen, Erlen, Ahorn ete. Eichen-& Buchen- Parquettriemen angenommen. 16359 für auf Blindböden oder in Asphalt bis zu den feinſten eingelegten 2 105 von 70 Pfg. böden———5 oder auch 8 5 verlegt werden. 80 Pfg. Näheres im Verlag. 16710 Klauier⸗Anterticht eihellt eine Lehrerin gründlich 8800 mäßiges Honorar. Näh. PE 6, 2. 1 Eine Frau ſucht Beſchäftigung Ir einer Koſtgeberei. 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Du biſt von dieſem Augenblicke an nicht mehr der Theodor Feldmüller aus Lautern, ſondern der Paul Retzer, meiner Schweſter Kind aus Battenberg im Leiningen'ſchen. Haſt Du verſtanden?“ Theodor nickte bebend. „Nun, komm', fuhr Pere Faber fort,„ich will Dich Dich mit einigen Schloßdienern bekannt machen, deren Gunſt Du leicht gewinnen kannſt. Alſo vergiß nicht: Du heißeſt Paul Netzer und biſt aus dem Leiningen'ſchen.“ Der junge Mann, dem die Thränen in den Augen ſtanden, drückte in ſtummem Danke dem Onkel die Hand. Hierauf verließen Beide die Stube und den Hof und begaben ſich nach dem vorderen Theile des Schloßflügels. IX. Die Flucht des jungen Feldmüller aus dem„Thurm“ machte nicht geringes Aufſehen. Der größte Theil der Einwohnerſchaft freute ſich über dieſen Aus, gang und hegte den Wunſch, daß es der Behörde nicht gelingen möge, des Ent. flohenen habhaft zu werden. Es geſchah dies theils aus dem Grunde, weil man die braven Eltern bedauerte, theils weil der Franzoſe ja„üher die Kurpfälzer geſchimpft habe.“ Die Leiche des Letzteren wurde nach Landau transportirt. Zwei Daze nach Louis de Verkieres Tode trafen drei Offiziere der Landauer Garniſon in Lautern ein, welche die Leiche in Empfang nahmen. Das Auftreten der Offtziers war ſehr herausfordernd und vorletzend; die Herren ſprachen von„Satisfaktion verdächtigten die Behörden und ließen allerlei Drohungen laut werden. Niemand wagte ed, den Franaſn enigen zn tecten. (Nachbruc verheten.)

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Man ſah dem jungen Mädchen an, daß ſie ſich, um die Freude der Mutter nicht zu trüben, alle Mühe gab, ihre Gedanken und Empfindungen niederzukämpfen. Endlich ſtanden Mutter und Tochter in ebenſo einfacher als geſchmackvoller Gewandung da. Wiederholt betrachtete Frau Diel mit leuchtendeu Blicken ihre Tochter und ſchließlich ſagte ſie recht ſeelenvergnügt:„Bertha, Du ſiehſt aller⸗ liebſt aus.— O, wir können uns bei den vornehmen Leuten ſchon ſehen laſſen.“ Da kam der Vater hinzu mit dem goldgeſtickten braunen Sammtrock, dem bordirten „Dreimaſter“ und dem großen ſpaniſchen Rohrſtock mit ſilbernen Knopfe, und dann verließ die Familie Diel die Behauſung. Gravitätiſch ſchritt der Herr Da erſchien plötzlich hinter ihrem Stuhle der junge Herr Sommerrock und ein ſonorer Gruß aus deſſen Munde ſchlug an Bertha's Ohr. Dunkler wurde der Purpur auf ihren Wangen; ſie wandte freundlich das Haupt und bald befauder ſich die jungen Leute in einem lebhaften Geſpräch über Mozarts Schöpfungen Der junge Mediziner wußte zu erzählen, daß Mozart ſeine Oper:„Die Ein führung aus dem Serail“ vor 9 Jahren componirt, daß er das Textbuch au Kaiſer Joſeph's II. eigenen Händen empfangen, und daß der geniale Tonkünſtle damals ein glücklicher Bräutigam geweſen ſei.„Auch Mozart,“ ſetzte der jung Mann lächelnd hinzu,„wagte es, eine geliebte Konſtanze dem elterlichen Hauf zu entführen.“ 5 8 Nach der Ouverture wurde den Gäſten Chocolad irt, dann arrangirt Oberamtsſchreiber mit Gattin und Tochter der Wohnung des Grafen von Schall, 11 Mann 0 8 18 e 6 5 15 75 58 eende eeeee der zugleich den Titel:„Schultheiß und Ausfaut“ führte, auf Veranlaſſung del Bühlteiche Vlike von Neugſerigen dig Naßbarſchaft folgten den Dahin Herrn Grafen eines der in jener Zeit ſo beliebten Blumenſpiele. Das Spie ſchreite den j ging auf einem Raſenplane am unteren Ende des Gartens vor ſich. Zunächf Am Portale des gräflich Schall'ſchen Hauſes wurden die Gäſte von ſehr wurde eine Dame gewählt, welche„Blüthenlohn“ austheilen ſollte. Die Wah ſiel natürlich auf die Tochter des Hauſes, welche ſich mit einem freundlichen überaus gewinnenden Weſen unter den Gäſten bewegte. Ein Cavalier, de Sohn des Oberamtmannes von Lauterecken, der junge Freiherr Felir Dalwigk hatte drei Roſen gepflückt, die er mit ſchwülſtigen Verſen der jungen Gräflt von Schall überreichte. Dieſe drei Roſen ſollte derjenige von den Herren au Aureliens Hand erhalten, der es verſtehe, das Lob der Roſe aus dem Stegrei, in wenigen Verſen treffend zu ſingen. Von den anweſenden Cavalieren mi hochklingenden Namen wagten ſich nur zwei an die Aufgabe, aber der Pegaſus wollte den beiden edlen Herren nicht pariren; das Flügelroß wich nicht vom Flecke und die Cavaliere blieben elend ſtecken. Da meldete ſich plötzlich den junge Herr Sommerrock, deſſen Blicke ſeit Beginn des Spieles an den Zügen Aureliens gehangen. Lächelnd, aber mit tiefer Gluth auf dem Antlitz, ſagte er; 2ich will es verſuchen, den herrlichen Preis zu gewinnen.“ elegant gekleideten Dienern in Empfang genommen. Den Eingeladenen aus dem Bürgerſtande traten die, wie es ſchien, ſehr gut inſtruirten Bedienten mit demſelben Reſpekt, mit denſelben Bücklingen entgegen, wie den adeligen Herr⸗ ſchaften. Die Gäſte wurden nach einem Pavillon des Gartens geleitet, der ſich auf einem erhöhten Punkte befand und die Ausſicht auf die waldgeſchmückten Höhenzüge der Vogeſen bot. Hier waren zahlreiche gedeckte Tiſche aufgeſtellt und auf einem nahen, halbkreisförmigen Buffet prangten Erfriſchungen aller Art. Zahlreiche Statuen, mythologiſche Gottheiten darſtellend, zierten den reizenden Garten. Vor einem großen Teiche in der Mitte des Gartens, aus welchem eine Springfontaine aufſtieg, hatte ſich ein Orcheſter aufgeſtellt, darunter Kräfte der kurfürſtlichen Hofkapelle in Mannheim. Auf Bitten des Herrn Grafen war dieſen Muſikern die Mitwirkung bei dem kleinen Feſte in Lautern geſtattet worden. Eben hatte das Orcheſter die Ouverture zu Mozarts„Entführung aus dem Serail“ begonnen, ein Tonſtück, das um dieſe Zeit ganz beſonders populär war. Beim Eintritt in den Garten wurden ſämmtliche Gäſte von dem Herrn Und der junge Mediziner richtete nach dieſen Worten ſein ausdrucksvolles Oberamtmann Grafen von Schall, ſeiner Gattin und Tochter, die in blendender dunkles Auge feſt auf die junge Gräfin und ſprach mit wohltönender Stimme Toilette prangten, in einer Weiſe begrüßt, die Alles überraſchte. Ein ſo entgegen⸗ folgende Verſe: kommendes, liebenswürdiges Weſen hatte der hohe Beamte noch nie gezeigt.„Der holden Roſe Preis, ich will es Dir geſteh'n, Bediente geleiteten die Familie Diel nach dem Pavillon, wo man ſich au Bezeichnet iſt er ſchon, wie meine Blicke ſeh'n; einem Tiſche niederließ, an welchem ſich gute Bekannte befanden. Denn daß die Roſe Du zum Preiſe haſt erwählt, Während ſich der Herr Oberamtsſchreiber ſeinem Nachbar, dem Stabdt⸗ Daßs iß der Reſt Preis, der laut tr Lob erzählt.“