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Generai⸗Anzeiger 29. Drzemder Aenermehr⸗ Si 15 Hot. 0 Heule G nb Probe 139021 Der Vorſtand. Pyilparmoniſcher Nerein. Orcheſter⸗Abtheilung. Die Proben zu den Ende Januar und März ſtattfindenden beiden Con⸗ zerten beginnen Anfang Januar. Aumeldungen neuer activer u. paſ⸗ fiver Mitglieder, ſowie von Protektoren werden von Herrn Hofm. Th. Gaule (0 2, 13/14) und den Vorſtandsmit⸗ gliedern Herren Th. Sohler(O0 2, 1) und Jac. Klein(E 1, 16) entgegen⸗ genommen. 17485 Der Vorſtand. Musikverein. Donnerſtag Abend 7½ Uhr Geſammtprobe. Turn-Verein. Unſeren verehrl. Mitgliedern hiermit zur Nachricht, daß die Uebungsabende bis auf Weiteres wiefolgt, feſtgeſetzt ſind: Montag: Kürturuen, Dienſtag: Männerturnen, Mittwoch: Riegenturnen, (der Turner und Jugendturner). Freitag: Riegenturnen, (der Turner und Jugendturner. Samſtag: Männerturnen, jeweils von—10 Uhr Abends in unſerer Turuhalle vor dem Hei⸗ delberger Thor. 14984 Der Vorſtand. Anmeldungen zum Beitritt in den Verein beliebe man ſchriftlich an den Vorſtand zu richten; auch werden ſolche an den Uebungsabenden in unſerer Halle(Heidelberger Thor) entgegen ge⸗ nommen. Maler⸗ und Tüncherverein Mannheim. Unſere diesjährige Weipnachtsbeſcheerung findet Sonntag Abend, den 25. Dezember in unſerem Lokale ſtatt, wozu wir ſämmtliche Mitglieder nebſt Familienangehörigen freundlichſt ein⸗ laden. Nach der Verlooſung und Baum⸗ verſteigerung findet komiſcher Vortrag von den beiden Vereinskomikern ſtatt. 1755⁵0 Der Vorſtand. Mannheimer Athleten⸗Elub Schwetzingervorſtadt. Unſere regelmäßigen Uebungsabenve ſind bis auf Weiteres folgendermaßen feſtgeſetzt: Senior⸗Mannſchaft: Montag und Dounerſtag. Junior⸗Mannſchaft: Mittwoch und Freitag. Samſtag: Allgemeine Uebung. Die Uebungen finden jeweils von 8 bis 10 Uhr ſtatt. Aufnahmen zum Beitritt in den Ver⸗ ein können bei dem Vorſtand ſchriftlich oder mündlich gemacht werden. 16451 Der Vorſtand. Mannheimer Zither⸗Club. Freitag Abend 9 Uhr 17888 Probe. Um vollzähliges Erſcheinen bittet 11915 Der Vorſtand. Geſang⸗ u. Unterhaltungs⸗ Verein„Eugenia“ Mannheim. Lokal J. Schraut. Unſere diesjährige 17866 Chriſtheſcherrung verbunden mit Beſcheerung für die Kin⸗ der findet Samſtag den 31. d. M. (Sylveſterabend) im Locale ſtatt, wozu wir unſere acttven, ſowie paſſtven Mit⸗ glieder nebſt Familienangehörigen höfl. einladen. Der Vorſtand. NB. Einführung geſtattet. Feuerwehr⸗Singchor. Unſere diesjährige Weihnachts⸗Beſcheerung findet Sonntag, den 1. Januar, Abends ½7 Uhr im kleinen Saale des Saalbau ſtatt, wovon wir unſere aktiven und paſſiven Mit⸗ glieder in Kenntniß ſetzen. 174051 Näheres durch Circular. Der Vorſta Liederkranz. Samstag den 7. Januar 1888, Abends 7½ Uhr: Operetten-Abend mit darauffolgendem Tanz im SAALBAU. Ing Näheres durch Rundſchreiben. Der Vorſtand. Verein deutscher Kampfgenossen. Montag den 26. Dezember, Nachmittags von 3 Uhr an im Sgale zum grünen Aben Chriſtbeſcheerung mit Abendnunterhaltung, wozu ſämmtliche Mitglieder nebſt Familtenangehörigen freundlichſt eingeladen ſind. Abends 8 Uhr Abendunterhaltung wozu auch Freunde und Gönner des Vereins höflichſt eingeladen ſind. Karten für Nichtmitglieder zur Chriſt⸗ beſcheerung und Abendunterhaltung find zu haben zu 50 Pfg. bei Herrn Robert Heller Gaſthaus zum grünen Haus und bei Präfident Wiedenhorn Q 3, 5. 175⁴⁰ Der Vorſtand. NB., Anonyme Geſchenke bittet man gefl. bei Robert Heller zum grlünen Haus abzugeben. 8 17241 Verein Unſere diesjährige Weihnachtsfeier findet Sonntag, 25. Dezember a. c. Abends 6 Uhr beginnend in den Sälen des„Badner Hofes“ ſtatt wozn wir unſere veſehrl. Mitglie der freundlichſt einladen. Kartenausgabe jeden Abend von—11 Uhr im Vereinslokal 8 2, 21, woſelbſt auch Vorſchläge für Einzuführende entgegen genommen werden. 17184 Der Vorſtand. Velociped-Club Mannheim. Freitag, 23. Dezbr. a.., Abends ½9 Uhr Verſammlung im Local„Cafe Bavaria“ 11726 Um vollzähliges und pünktliches Erſcheinen bitte Der Vorstand. und verwandten Verufsgenoſſen. Unſere 17531 Christ-Bescheerung findet diesmal am Montag, den 26. ds. Mts., Abends 6 Uhr in der Hubertushalle(Wilder Mann) ſtatt. Wir erſuchen unſere Mitglieder freund⸗ lichſt vollzählig zu erſcheinen, auch find Freunde und Gönner des Vereins höflichſt eingeladen. Der Vorſtand. Geſangverein„Einkracht.“ Sonntag den 25. d.., Abends 6 Uhr: Chriſtbaumbeſcheerung im Lokal„Rheinhafen“ C 7 Nr. 21, wozu ſämmtliche aktive und paſſive Mit⸗ glieder mit ihren Angehörigen freundlich eingeladen werden. 17280 Der Vorſtand. Gesang-Verein„Lyra“. Sonntag, den 25. Dezember 1887, Abends 7 Uhr im Lokale H 5, 1 Christ-Bescheerung, wozu ſämmtliche Mitglieder ſowie Familienangehörige und Freunde des Vereins höflichſt einladet. 17451 Der Vorſtaud. Anonyme Geſchenke werden bei ſtrengſter Berſchwiegenheit jeden Tag ent⸗ gegengenommen bei Gaſtwirth Huber H 5, 1. besangrerein Frohsinn. Sonutag, den 25. ds.(erſter Chriſttag), Nachmittags von 5 Uhr ab hristbaumfeier im Saale des grünen Hauſes, wozu wir unſere Mitglieder und deren Familien ganz ergebenſt einladen. Einführungen von Perſonen find geſtattet. 1 17453 Der Vorſtand. Männergeſang⸗Verein. Heute Abend 16468 Probe. desang-Verein„Lyra.“ Freitag, Abends 9 Uhr Probe. 13202 Der Vorſtand. Die Bibliothek des Gewerbe⸗ und Induſtrie⸗Vereins(im Thurmſaal des Kaufhauſes) iſt jeden Sonntag Vormittag von 10 bis 12 Uhr geöffnet und wird der Benützung unſerer ver⸗ ehrlichen Mitglieder beſtens em⸗ 18909 len. Ae Der Vorſtand. Einn ſolſdeß Mädchen für h kibe gaſucht. N 4, II. äußsliche 17867 Aledizinal-Verband Mannheim. Gegründet 1884. Geſchäftslokal 8 4, 2½, parterre. Der Verband verſichert Perſonen jeden Standes gegen mäßige wöchentliche Beiträge für die Koſten des Arztes und der Apotheke, zahlt ½ der Entbindungs⸗ koſten und gewährt dasſelbe bei Operationen. Günſtigſte und niedrigſte Zahlungs⸗ leiſtung. Geſchäftsſtunden: Vormittags—12, Nachmittags—6 Uhr täglich. Sonntag von—12 Uhr Vormittags. 13160 Jede gewünſchte Auskunft bereitwilligſt. NMedizinal Verband Mannheim. Verbandsbureau 8 4, 2½. Wir bringen hiermit zur allgemeinen Kenntniß unſerer Mitglieder, daß dieſelben gegen Löſung einer Badekarte à 40 Pfg. zur Benützung eines warmen Bades im Ellſabethbad zugelaſſen ſind. 16140 Die Kartenausgabe erfolgt vom 1. Dezember ab, im Verbandsbureau 8 4, 2½. Wir bitten um gefl. Benützung. Der Vorſtand. 1 Ortsverein der deutſchen Tiſchler(Schreiner) Amtlich es Tdreßpuch Stadt Mannheim für das Jahr 1888. Wir erlauben uns, diejenigen verehrlichen Vereine und Geſellſchaften, welche mit der Mittheilung ihrer Vorſtände, Vereinslokale ꝛc. noch im Rückſtande find, dringend an die Zuſendung der für das Adreßbuch erforderlichen Notizen zu erinnern, da nur in dieſem Falle für die Vollſtändigkeit der auf die betreffenden Vereine bezüglichen Nachrichten im Adreß⸗ buche garantirt werden kann. 169521 Or. H. Haas'ſche Buchdruckerei. Oberrheinische Gewerbe-Ausstellung Freiburg i. B. 1. Preis: Goldene Medaille. C. Ruf Grossh. Badischer Hof-Photograph 1 2 7. Maunheim. 4 2, 7. Nächst dem Hoftheater. 1887. 1887. 0 Zu dem bevorstehenden Weihnachtsfeste exlaube ich mir daraü aufmerksam zu machen, dass auf gefällige vorherige Bestellung nachbenannte Arbeiten in meinen Ateliers Zur schnellsten und in jeder Beziehung künstlerischen Ausführung gelangen: OCel-, Aduarell- und Pastellgemälde, Platinotypien, Linographien ndch eigner MHethode, sowie alle Gattungen von Photographien in allen Formaten, Portraits bis zur Lebensgrösse.— Meinem obersten Geschäftsprinei Publikum stets das Neſieste und Bes test. stattung in meinem Fachte zu pieten, werde ich wie bisher, 30 auch in Zukunft unter allem Umständen dauernd treu bleiben. 18719 Hochachtend G. Ruf, Hofphotograph. pi dem mich beehrenden te in elegantester Aus⸗ Gegründet 1822. 11. lit. E, 17, vis--vis Planken. 0 Pfälzer Hof. 4. 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Aber auch des Intermezzo's nach dem Fretheitschor wurde mit großer Lebhaftigkeit gedacht, wobei die„Emigranten und Adeligen“ ſchlecht wegkamen. Die Worte:„Hoch ſoll die Freiheit leben!“ welche mehrere der Eingetretenen vor ſich hinträllerten, reizten die Neugier des Amerikaners, der bis dahin gar nicht auf die Geſpräche der Gäſte geachtet hatte, und er nahm langſam am Haupttiſche Platz. Bald hatte ihm ein freundlicher Nachbar den ganzen Vorgang mitgetheilt. „Hm,“ ſagte der Amerikaner mit ernſtem Blick,„es müſſen auch einmal für die Kurpfalz andere Zeiten kommen, und ſorgt man nicht von oben her, daß der Bürger und Bauer die richtige Erkenntniß erlangt, ſo müſſen das Literatur und Muſik thun.“ Eiuige Gäſte ſchauten den Sprecher, den Mann mit dem Pflaſter au der Schläfe und der geſchundenen Wange, mißtrauiſch oder naſerümpfend an, während Andere freundlich und zuſtimmend nickten. Wirth Bügler aber, ein ſehr loyaler Unterthan, der es vortrefflich verſtand, vor„hohen Herrſchaften“ unterthänigſt den Rücken zu krümmen, vernahm die Aeußerung des ſonderbaren Gaſtes, welcher ſchon heute Mittag ſein Mißfallen erregt hatte, ſehr ungern. Da rollte ein Wagen vor's Haus. Der Pflugwirth eilte hinaus; in der nächſten Minute geleitete er den jungen Medieiner Carl Sommrrock, den eine herrſchaftliche Equipage nach dem„goldenen Pflug“ gebracht hatte, in die Gaſtſtube. Beim Anblick des Amerikaners fiel dem jungen Manne, der ſich eben noch im Geiſte mit dem beſchäftigt hatte, was er im Oberndorf'ſchen Palais, in der Familie des Grafen von Schall erlebt, mit Schrecken Bertha, dann die Frau Stadtgerichtsaſſeſſorin Hebel und ihre kranke Tochter und der vergebliche Gang zu dem behandelnden Arzte ein. Im Genuſſe der unvergleichlichen„Don Juan“⸗ Muſik, im Anblick des lieblichen Grafenkindes, hatte er Alles vergeſſen. Er machte ſich Vorwürfe, aber die Erinnerung an die ſchönen Stunden des Abends verdrängte die keimende Reue. „Mit Verlaub, junger Herr,“ wandte ſich jetzt Wirth Bügler an Carl Sommerrock, indem er ihm ein Billet einhändigte,„es iſt heute Abend, kurz nachdem Sie fort waren, dieſer Brief von Herrn Doctor Practorius für Sie abgegeben worden. Der Herr Doctor waren dann ſpäter perſönlich da und laſſen Sie bitten, doch ja vor Ihrer Abreiſe noch einmal das Haus der Frau Stadtgerichtsaſſeſſorin Hebel, die, wie ich böre, eine todtkranke Tochter hat, zu betreten.“ Gortſezung folgt.) ee, Fofnhäckeref von Frau Lefdner Wwe. Einem geehrten hieſigen, ſowie auswärtigen Publikum die ergebene Mit⸗ A. Leidner Wwe, Weinheim. Ausſtellung Teleganter u. einfacher Negligé's u Weihnachtsgeſchenken paſſend. Fran M. 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Sie eilte nach der Küche und brachte ganz friſches Brunnenwaſſer herbei, das ſie in Tüchern dem fieberglühenden Kopf der Freundin zuführte. In der nächſten Viertelſtunde brachte ein Dienſtmädchen die zuletzt verſchriebene, ſtark riechende Arznei, von welcher Bertha der Kranken einige Tropfen einflößte. Nach einer Pauſe ſchlug das faſt zum Skelett ab⸗ gezehrte Mädchen die tiefliegenden Augen auf. Der entſetzliche Sturm im Innern (Nachhrut werdsten.) ſchien einer augenblicklichen Ruhe gewichen, das Bewußtſein wieder zurückgekehrt zu ſein; ſie ſagte matt:„Meine gute Bertha, wie danke ich Dir!“ „O, nichts von Dank, meine theure Eliſe,“ ſagte Bertha in tief ſchmerz⸗ licher Bewegung, indem ſie ſich zur Kranken niederbeugte und deren abgemagerte Hand ergriff. Fühlſt Du Dich beſſer?“ Die Kranke nickte und lächelte dann; mit dem Ausdruck unſaͤglicher Weß⸗ muth wendete ſich hierauf ihr Auge zur Mutter und dann wieder zur Freundin. „Ach, wie ſchön war es, ſagte ſie matt,„als ich im vorigen Sommer bei Euch in Lautern war, als wir in Euerm ſchönen Garten ſaßen, dem Ge⸗ ſange der Vögel lauſchten und uns dann an den Dichtungen Schubarts und Schillers ergötzten! Ob ich wohl das freundliche Lautern mit ſeinen alterthüm⸗ lichen Mauern und Thürmen wiederſehen, ob ich wohl wieder die herrlichen Wälder Eurer Umgebung wieder betreten werde?“ „Gewiß wirſt Du das,“ antwortete Bertha bebend;„die Stunde der Geneſung wird wohl nicht mehr fern ſein.“ Die Kranke ſchüttelte wehmüthig das Haupt; dann ſtarrte ſie ploͤtzlich auf einen Punkt, ihr Athem wurde raſcher, und ſtöhnend warf ſie den Kopf zurück. Abermals durchtobte das Fieber mit furchtharer Heftigkeit die Kranke, die letzten Kräfte verzehrend. Rathlos, von unbeſchreiblichem Weh erfaßt, ſtanden Mutter und Freundin da. Die Gedanken raſten durch Bertha's Hirn,— Die freudige Hoffnung, welche der junge Landsmann geweckt, ſie war vernichtet. Ach, warum hatte er nicht, wie er verſprochen, mit dem Hausarzt ſich in's Be⸗ nehmen geſetzt? Warum ließ er ſich nicht ſehen? Er wollte doch ſeine Reiſt nach Heidelberg erſt dann antreten, wenn er die Kranke wieder geſehen. Das junge Mädchen ahnte nicht, daß in dieſem Augenblicke der Erſehnte

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Da ging leiſe die Thür des Krankenzimmer auf und an der Sckwelle deſſelben erſchien ein ernſter, wettergebräunter Mann, der einer begleitenden Dienerin mit einer Handbewegung zu ſagen ſchien:„Beruhigen Sie ſich nur, ich werde ſchon wiſſen, was ich da zu thun und zu laſſen habe.“ Weder die Frau Stadtgerichtsaſſeſſorin noch Bertha hatten den Eintritt des Mannes bemerkt. Es war Kaspar Kuhn, der Amerikaner; ruhig blieb er auf der Schwelle ſtehen und beobachtete die Kranke und ihre beiden auf's Höchſte beſorgten Hüterinen. Ein bedenkliches Röcheln kam plötzlich über die Lippen der Kranken; da warf ſich Bertha weinend in einen Stuhl, während die Mutter todtenbleich die eingefallenen Züge ihres Kindes anſtarrte. Der Amerikaner fuhr ſich bei dieſem Anblick über die Augen; erinnerte ihn doch der Vorgang lebhaft an die letzten Augen ſeiner heimgegangenen Gattin. Immer ſchwächer wurde das Röcheln; plötzlich hörte man nur noch einen ſeufzerartigen Laut— und dann war es ſtill. Eliſe Hebel, die Freundin Bertha's, war toßt. Nach einer Pauſe beugte ſich die Mutter, welche mit Entſetzen wahrnahm, daß die Hand ihres Kindes eiskalt wurde, über die Tochter, ſtieß dann einen gellenden Schrei aus und ſank bewußtlos in einen Seſſel. Bertha hatte ſchon früher das Nahen des Todes wahrgenommen. Die erwähnte Dienerin ſprang herbei, und mit dem Reſt ihrer Faſſung befahl ihr Bertha, zum Hausarzt zu eilen oder den nächſtwohnenden Doctor zu rufen. Die Dienerin machte in dieſem Augenblicke das junge Mädchen auf den unbekannten Beſuch aufmerkſam. Langſam wandte Bertha das Haupt und ihr thränenfeuchter Blick fiel auf die Geſtaft des Mannes, mit dem ſich ihr Geiſt in den letzten zwei Tagen oft be⸗ ſchäfligt hatte. Sie fuhr zuſammen und ſtarrte den Amerikaner wie eine 5 Erſcheinung an. Dieſer trat ſtumm auf ſie zu und reichte ihr die Hand; den Blicken und in dem Weſen dieſes Mannes aber lag mehr, als tauſende von Worten ſagten.— Die Dienerin eilte von dannen. Die Freundin hat vollendet,“ ſagte der Amerikaner mit zitternder Stimme, wobei es um ſeine Mundwinkel zuckte. Langſam legte Bertha ihre Rechte in des ſonderbaren Mannes Hand und nickte ſchmerzlich; es ſtürmten in dieſem Augenblicke ſo mancherlei Gefühle auf ſie ein, daß ſie vergeblich nach Worten ſuchte. Ich kenne den Schmerz, der Eure Bruſt durchzieht,“ ſagte der Amerikaner leiſe,„mich hat er noch viel grimmiger getroffen. So wie Ihr am Lager der Freundin ſteht, ſtand ich vor Monden am Lager eines ſanften, engelguten Weibes, ſo wie das Lebensflämmchen hier vor unſeren Augen erloſch, ſah ich das Leben dem Körper der treueſten Gattin, der zärtlichſten Mutter fliehen. P 1, 3 Mein großes Schuhwaarenlager iſt für jetzige Bedarfszeit in allen möglichen Artikeln auf das Reich⸗ haltigſte ſortirt, woran ich geehrtes Puhlikum ergebenſt erinnere, Bei bekannter ausgezeichneter Qualität verſichere ich meine Abnehmer! um bei der großen Concurrenz nicht zurück zu bleiben, für alle Nemnich, Buchbaudlung. Schutt u. Gartenerde kann abge⸗ laden werden gegen Vergütung in L 12, 9b. 17838 Getragene Schuhe u. Stieſel werden ge⸗ u. verkauft. werden ſchnell und billigſt beſorgt Adel. 8 S 3, 14. eeeeeee Unterricht für Herren und Damen. Waneeenes, einf., 8 amerik. 0811 Rechnen, kaufm., u. ſ. 155 Haudelslehrer Ohngemach, M 4, 10. ., 15467 Pfänder werden von und nach dem Leihhauſe 17134 im 2. Sbe. — 1207 Doch, das iſt der Augenblick nicht, Euch mit der Erzählung von Schlägen, die mich getroffen, zu unterhalten.— Hier für die Bewußtloſe müſſen wir ſorgen Wie aus einem verworrenen Traume erwachend, fuhr Bertha in die Höhe, und ihr Blick fiel auf die Mutter der Freundin, welche noch immer buwußtlos dalag. Schnell eilte Bertha aus dem Zimmer. Der Amerikamer ergriff die Lampe, beugte ſich über die Todte und betrachtete lange die Züge der ſo jung Geſchiedenen. So hatte ſeine Betty dagelegen, an einem Dezemberabende, in dem friedlichen Heim jenſeits des Oceans. An dem Tage hatte Kaspar Kuhn große Freude erwartet, denn zum zweiten Male ſollte er Vater werden. Der entſcheidende Moment rückte heran. Ein todter Knabe kam zur Welt und die ſchwere Geburt hatte den Tod der Mutter zur Folge. Ja, ſo marmorbleich lag damals ſeine Betty da. Langſam rollte eine Thräne über die gebräunte Wange des Mannes, eine Thräne ſo heiß und innig, wie ſie jemals dem Auge eines Mannes entfloſſen. Im nächſten Moment trat Bertha mit zwei älteren Frauen, Gattinen von Beamten, die ihm Hauſe wohnten, in die Stube. Ihren Bemühungen gelang es, die ohnmächtige Mutter zum Bewußtſein zu bringen. Dem Rath des Ameri⸗ kaners entſprechend, wurde die alte Frau dem Anblick ihres Kindes nicht ausgeſetzt und dieſelbe in ein anſtoßendes Gemach getragen. „Jungfer,“ ſagte jetzt der Amerikaner treuherzig,„Ihr zürnt mir nicht, daß ich Euch aufgeſucht, daß ich Euch hier am Sterbelager der Freundin beläſtige; eine unerklärliche Unruhe, die mich den ganzen Vormittag hindurch nicht verlaſſen wollte, hat mich hierhergetrieben.“ Bertha ſchüttelte leicht das Haupt und ſah den Mann, deſſen Weſen auf ſie einen nie gekannten Eindruck machte, beredt an. „Ihr werdet Todtenwacht halten 2“ fragte Kaspar Kuhn. Bertha nickte; dann ruhte ihr Auge wieder auf der Entſchlafenen und mächtig rannen die mühſam zurückgehaltenen Thränen wieder über ihre Wangen. „Nun, dann gute Nacht,“ ſagte der Amerikaner, indem er Vertha die Hand „Ich ſehe Euch morgen wieder.“ Bertha erwiderte das Abſchiedswort faſt tonlos und der Amerikaner ver⸗ ließ das Gemach.— Im„goldenen Pflug“ angekommen, warf ſich Kaspar Kuhn nachdem er eine Flaſche Wein beſtellt hatte, in einen Seſſel, der in einer Fenſter⸗ niſche ſtand, und ſtarrte lange ſinnend vor ſich hin. Die Erlebniſſe der letzten Tage zogen an ihm vorüber; am längſten verweilte ſein Geiſt bei dem, was ez am heutigen Abend geſehen und gehört. Aus dieſem Sinnen wurde Kaspar Kuhn durch den Eintritt zahlreicer Gäſte geriſſen. Die Oper im„Nationaltheater“ war eben zu Ende und mancher Bürger oder Reiſende ſuchte nach dem geiſtigen Genuſſe den leiblichen beim leb⸗ haften Pflugwirth. Gegenſtand der Unterhaltung zwiſchen den Eingetretenen wan natürlich die neue Oper des„Herrn Mozart,“ den ja die Meiſten, von ſeiner reichte.

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