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Akademischer Schachelub Berlin., Chausssestr. 9) des Verbandes akademischer Schachvereine fordert, dureh einen, in bereden und überzeugenden Worten gehaltenen, Aufruf die Commilitonen an den deutschen Hoch- schulen auf, akademische Vereine zur Pflege des Schach's auf wissenschaftlicher Grundlage zu bilden Sind aus studentischen Kreisen seit Langem dem deutschen Schachsport viele treffliche Vertreter erstanden, so bezweckt das, hoftentlich erfolgreiche, Vorgehen des genannten Verbandes(dessen Voxort au Rath und Auskunft sich „solches zukünftig in gesteigertem Masse 2u bewirken. lee e sches. Von Wibar Gordel, dem in allen kundigen Kreisen hochge- schätzten Praktiker und Analytiker wird demnächst ein Werk die Presse belches, die in den letzten Jahrzehnten so zahlreichen Neuerungen in Praxis un Theorie des Schach's berücksichtigend und mitumfassend, einem lange gehegten Bedürfnisse der Schachfreunde zu entsprechen, bestimmt ist. Den verehrten Verfasser und treuen Mitarbeiter dieser Zeitung beglückwünschen wir zu der Vollendung einer Arbeit, deren Bewältigung mehr wie gewöhnliche Kraft erheischte. Wir gedenken auf die dedeutende schachliterarische Erscheinung, die gewiss, entsprechend dem Wwoblbegründeten Rufe des Autors, viele neue Gesichtspunkfe darbieten wird, ehestens ausführlicher zurückzukommen. Auflösung von Nr. 179. Von G. Chocholous. 1 bnn—6s, Lasdcbd 2) C e4-+; Kd5- c5, beliebig 3) SfS—d7, Deg-h5 210 14—13 2) De2d2-=; K beliebig 3) Sb5—d6, Dd2—g5=. —63 2) Deg—h5-++-; K beliebig 3) Dh5—cb, f2—13-E. 8 92 c6αb5 2) Degscbö-; K beliebig 3) Dh5—05⸗E. 606—05 2)—asD--; Kdö—eß 3) Deꝛ—-h5-=. beliebig 2) 02—04-+; beliebig 3) De2—b5. 5 Richtig angegeben von N. H. in Jaworow und 3.. g hier. Auflösung von Nr. 180. Von N. Holub. 10 Sab cbs 2) Dds—03-=; Keö5 Kd6, Ke5—f4 3) Sh4—f5, De3—eg-E. 15 Lhödef7-+- 2) Sd5 f7--; deliebig 3) Sg6, Df3, Des, 882-+⸗ Sad e8-L. 2) Ddg ces-L; Ke5—f4 3) Be3—e3=F. 363 f Lg4.Lg6é, +f7: 2) Sds=; Ke5—f4 3) Des—e3g= beliebig 2) Dds—15. beliebig 3) 19 85 Ddö, Tb4=. Richtig angegeben von K. in D. Freiburg und. hier. Auflösung von Nr. 181. Von C. Hartlaub. 1) Dgi—el, Kededâ; 2) Tbacba4-=, Kdddcc5; 3) Dei— 8 „Lal—cg; 2 Del—e2f, Kecdd; 3) Se5— ba. g7516; 2) DelcfA, Ke4-d5; 3) TbsdgSz. beliebig; r Richtig angegeben von den Vorigen und N. H. in Jaworow. Auflösung von Nr. 182. Von C. Hartlaub. Die intendirte Lösung 1) Lg7 wurde angegeben von K. D. in Freiburg, die e 1) Dba-t von N. H. und F. K. in Jaworow und. 3 g hier. Briefkasten. Ak. Seh. Cl. Hünchen. B. K. in Magdeburg. Gefällige Zuschriften daskend erhalten. K. D. in Freiburg. Besten Dank und Gruss. In der Endstellung kann auch 16) Kds—ed geschehen. — 4— Haupt, ſah den Vater durchdringend an und ſagte:„Mein Vater, in dieſer Angelegenheit kann ich mich Deinem Willen nicht fügen.“ Papa Diel glaubte ſeinen Ohren nicht trauen zu dürfen.„Aber Bertha, Kind!“ rief er aus und ſchlug die Hände zuſammen,„was ſind das für Reden?“ „Aber hör' doch nur, Joſeph,“ ließ ſich jetzt die Hausfrau, wenn auch mit einigem Zögern, vernehmen,„ſieh', die Sache iſt nämlich— „„Du ſchweigſt,“ polterte der Gatte,„in ſolchen Fällen haltet Ihr Frauen⸗ zimmer immer zuſammen. Aber hier gilt meine Erfahrung, mein Wille „Ach Gott, was wird das werden?“ dachte die gute alte Frau und drängte ſich zu dem Gatten heran, um ihn mit den beſten Worten zu beruhigen. Papa Diel aber ſchob die Hände ſeiner treuen Hausfrau ziemlich derb bei Seite und fuhr fort:„Ich will ſehen, ob Bertha des Vaters Wort reſpektirt 85 nicht.“ Thränen traten in die Augen der ernſten Tochter, aber ſie kämpfte mit Macht ihre Bewegung nieder und ſagte:„Vater, ich habe dieſem vortrefflichen Mann verſprochen, ſein Weib zu werden. Von dieſem Au genblick an banden mich heilige Pflichten an ihn, und wenn auch die Liebe zu Vater und Mutter durch meinen Entſchluß um keines Haares Breite geſchmälert wird: höher als die theueren Angehörigen ſteht mir der Mann meiner Wahl. Wo er weilt, will ich weilen, ſein Wille iſt der meinige, ſeine Freude, ſein Weh das meine. Was ich dieſem Maune in ernſter Stunde gelobt, werde ich treu halten, was auch kommen mag.“ Von GKefühlen überwältigt, ergriff der Amerikaner Bertha's Hand und rückte beſeligt das junge Mädchen an die Bruſt. „5dDa haben wir'!“ ächzte der Vater, indem er ſich in einen Lehnſtuhl varf; 5563 that mir meine Bertha! O, die heilloſe Bücherleſerei! Ich kenne as Kind nicht wieder!“ Die Gattin gab ſich alle Mühe, den erregten Hausherrn zu beruhigen; aber auf all' ihre ſchönen Worte hatte er nur die zornige Aeußerung:„Die Bertha iſt aus der Art geſchlagen.“ Plötzlich ſprang er in die Höhe und rief zornig:„Macht, was Ihr wollt, ich hab' die Geſchichte ſatt!“ Und fort ſtürzte der Herr Oberamtsſchreiber in?s anſtoßende Zimmer. Waährend Frau Diel faſt ganz den Kopf verloren hatte und Bertha mit Beſorgniß bald die Mutter, bald den Bräutigam anſah, ſagte dieſer mit einem innigen Blick auf Mutter und Tochter in aller Ruhe:„Der Sturm wird vorübergehen und die beſſere Einſicht in der Bruſt des Vaters ſchon Platz reifen. Glaubt es mir.“ Hierauf wurde leiſe und lebhaft über die Schritte geſprochen, welche zu ſeien, um den Vater zu und das Ziel z1. Schach- Zeilung. Kedigirt von einigen Mitgliedern des Mannheimer Schachvereins Badenia. Alle für die Redaetion be Deutschland M..—, für* 82 7. stimmten Sendungen sind Osaterrcich e a cnrr, r] Sonntag, 1. Januar 1888. en ziehten an Adelk stern, das Ausland M..20 bro 5 9 0 anno frei unter Kreuzband. U3, 11 in Mannheim. —— Problem Nr. 222. Von W. Steinmann in Parchim. Sclabν,s * 8 15 2 12 2 22 Weiss. Mat in vier Zügen, ——— Nr. 228. Nr. 224. Vom Anonymus in München. Non E. Varain in e 12 ,, 2 . 11 . 2 17 2 ee 225 5 1 12 2 11 3 Aat in drei Zugen. Tat in dref Zügen. Roman Beilage „General⸗Anzeiger“ (Mannheimer Volksblatt.— Badiſche Volkszeitung.) Aus ſchweren Tagen. Erzählung aus der letzten Zeit der Regierung Karl Theodors. Von Ednard Joſt. (Fortſetzung.) „Das möochte ich denn doch bezweifeln, antwortete der Amerikaner lächelr „boͤrt mich einmal ruhig an. Seht, ein junges Mädchen, namentlich wenn eine begabte, ſinnige Natur iſt, hat ſo gut ſeine innere Welt, wie der Jüng ng und Mann. So lange das Herz eines Mädchens frei iſt, erfüllt dieſe inne Welt die Jungfrau mit ſtillem, namenloſem Glück. Wer nun die Neigun eines Mädchens gewonnen hat und es vermeidet, das bisherige ſtille Gl rauher Hand zu zerſtören, der wird doppelte Liebe, doppelte Zärtlichkeit ernt Derjenige aber, mag das nun der Vater, die Mutter oder der beſtimmte Bräutig ſein, der da glaubt, daß ſein Erſcheinen, ja ſein bloßes Wort genüge, um alle Sinnen und Trachten eines Mädchenherzens nur auf ſich zu lenken, die inn Welt alſo zu vernichten, der wird bei einem feinfühlenden Mädchen nach kur; Zeit die Wahrnehmung machen, das etwas wie ein Reif, wie ein Mehl anf dem Liebesglücke liegt und daß die Zärtlichkeit nie voll und wahrhaft inn ſein wird. Ein edeldenkender, klar und ruhig blickender Mann wird ſich niemals dem Gegenſtand ſeiner Neigung zum erſten Male auf Umwegen näheren Der gerade Weg iſt auch hier, wie überall, der beſte. Der Mann muß beobachten fragen, die Eigenſchaften des Geiſtes und des Herzens zu erforſchen ſu und hat er Alles klar erkannt, ſo iſt der Verkehr balb ebenſo herzlich, wie ei und natürlich. Und auch der weibliche Theil wird ſich angelegen ſei die Charakter⸗Eigenſchaften des Mannes, mit dem das Bündniß für's Lebe geſchoſſen werden ſoll, kennen zu lernen und dem Reſultat ihrer Beo gemäß handeln.— Aber bedenken Sie, welches Unheil ein Nichtbeachte Gefühle, ein rückſichtsloſes Hinſchreiten über die innere Welt des Mädche Folge haben kann.“ Der Herr Oberamtsſchreiber hatte mit Staunen aante wiederholt den Kopf (Naabtug vrnbeten eee ee ekte 7 + 2 11 9 5 * — 4 l5 S5 Partie Nr. 132. Unregelmässige Fröffnung. reisechnte und entscheidende Pertle des Wettkampfes; gespielt am 9. Nov. 1687 im British Ohess Club zu London) Weiss: J. Gunsberg. Schwarz: J. H. Blackburne, 1) dz—dd d7=d5 22) Sf3—d4 a7—46) 2) e2—e8 8g8—16 28) a8—a4 IIS—eg 3) LfI—=d3 e7—e6 24) Pal—el Ddr—e7 4) SgIi—f3 c7=5 25)—08 86—g50 5/ b2 bs Sbs—06 26) f404g5 St7 eg5 6) Lol—b2 Les-d 27) Dhs—h6) 8g5— e4 7)—0 Tas— e8 28) Telαẽ,, dtõ e4 8) a2— ag GdA 29) Sd4 66 Tes—e7 9) e8 da 1If8—d6 30) Tgadeg7. Defeg7 10) Sb1— d2—0 31) Se6 g7 Te7deg7 110 Sf3s—e5 97—g69 32) Dh6—h5 1g7—g6 12) DdI—e2 Sfü h5 83) Dhö5—di eA—es 18) f2—14 8h5—972 34)—04 15—14 14) De2—g4 f7—56) 15) Dga—-hg?) LdéE e5 16) U4e55) 35) Ddi-d4 Tg6—es 36) Dd4-d5 e3—e2 650) DdS—b6- 87 Dd5—e4 Tes—-b6 SoB ds 38) Deddse2 Tbsebs 18) Jf1—13 848—17 39) 05—66 Kgg—f819 19) Tr3—g8 ULd7b5⸗) 40) Dee—e5 KI8—e7 20) DLds cbß Dbédeb5 41) e4cb 1b3—d8.9 21) Sd2—18 Obß—d7 42) De5—16 ) Kuf 1) Dds—bs folgte 12) 8d2—13 mit gutem Spiele. Nach 13) f7—f6 stand Schwarz, talls 14) Sebß Kd7, Ddssed7, 16) g2—g3 nicht sehlecht; auch 14) Se54g6, h7g6, 15) Lds g6, Sh5—g7 wär nicht ungünstig; doch konnte statt dessen Weiss mit 14) Ldgscg6, h7eg6; 15) Sebbege Thurw und zwei Bauern gegen zwei Figuren gewinnen. ) Nun kam 14) ffe in Betracht. Nach 15) Seb g6, h7 eg6; 16) Dgacgse, —is stand Schwarz sicher, ebenso nach 15) Ses d7, Ddsscd7. ) Nun hat der Anziehende, dem es gelungen, den-Bauern rückständig zu machen einen kleinen Vortheil der Stellung. ) Nicht 16) fageß; dem 8. soll event, 15 Feld g6 gesichert bleiben. ) Vorzug verdiente 19) Kgs-hs, um event. 20)... Sgy--hö Zzu spielen. ) Auch hier konnte 22).. Kgs-—he; sowie auch ohne Nachthell 22) 36—g5; 28) fkoagö, Sty eß geschehen. ) Jetzt geschieht dieser Zug zur Unzeit und ist verderblich. ) Ein naheljegender und durchschlagender Zug. Wenn 33) Dhö5ef5, Tes—Is und gewinnt. 0 Es drohte 40) De2—g4L 4) Pin wenig hinauszuziehen war die hoffnungslose Partie durch 41) Tbaschg. Berliner Briefe.(Nr. IV.) Es ist eine Ertahrung, die sich alljährlich an den verschiedensten Orten wWie· derholt, dass das Leben im Schachelub gewissermassen gebunden ist an das regel- mässige Turnier des Clubs. Sobald dies beginnt— meist in den letzten Jahres- monden— füllen sich auch die Schachtische, um allmählich wieder zu veröden und It ganz verlassen zu bleiben, wenn das Turnier beendigt ist. Zum Theil hängt ja diese Erscheinung mit der Jahreszeit zusammen; die Schwierigkeit, im Sommer das Schachvölkchen an den Club zu fesseln, wird sich nie ganz überwinden lassen; aber manches lässt sich doch thun, um die Regsamkeit auch in der stillen Zeit zu fördern, and ein Beschluss der Berliner Schachgesellschaft, welcher nach meinem Antrage gefasst wurde, strebt dies Ziel in einer für die Berliner Verhältnisse voraussichtlich geeigneten Weise an. Es ist nämlich beschlossen worden, das Zustandekommen kreier Turniere kleineren Umfanges während des ganzen Jahres durch Gewährung von Geldbeiträgen zu den Preisen zu unterstützen— 80 also, dass, wenn sich z. B. sechs Mitglieder zu einem freien Turniere mit 3 Mark Einsatz zusammenfinden, der Vorstand auf Antrag einen Zuschuss von—2 Mark für den Theilnehmer bewilligen kann, damit die Preise perlockender werden. Wenn auch für den Augenblick gerade noch nicht viel Gebrauch von dieser Neuerung gemacht wird— wWas eben damit — 282— „Da kennen Sie aber Ihre Tochter ſchlecht,“ erlaubte ſich der Amerikaner zu bemerken. „Was?“ fuhr Papa Diel heraus,„ich kenne meine Bertha ſchlecht? Ja, zum Kuckuck, wer ſoll ſie denn beſſer kennen, als ich? Sie hat allerdings in den letzten Jahren, hinter unſerm Rücken, ſich viel mit der verwünſchten Leſerei beſchäftigt und manches dumme Zeug in ihren jungen Kopf aufgenommen, ſie hat Hang zur Schwärmerei und iſt—“ „Ein ganz ungewöhnliches Mädchen,“ unterbrach Kaspar Kuhn den alten Herrn,„das Sie, wie ich aus Ihren Aeußerungen ſchließen muß, nicht zu beurtheilen verſtehen.“ „Ei, das wird ja immer ſchöner,“ polterte Herr Diel,„ich glaube gar, Ihr unterfangt Euch“— „Herr Oberamtsſchreiber,“ ſiel der Amerikaner ein,„ich habe Ihnen ſchon fruher geſagt, daß ich ſtets ſo ſpreche, wie ich denke; das mag allerdings hier in der alten Heimath, wo man mit zaͤheſter Kraft am Hergebrachten hängt, nicht immer angenehm berühren, aber da kann ich nicht helfen; man muß mich nehmen wie ich bin. Doch zum eigentlichen Zweck meines Kommens. Ich habe Ihnen ſchon geſagt, daß ich das Herz Ihres Kindes gewonnen, daß ſie mir eine treue Gattin, meinem Kinde die Mutter erſetzen will. Ich brauch' wohl nicht erſt den Beweis zu liefern, daß ich meinem Welbe ein ganz ſorgenfreies, ja, ich darf wohl ſagen, ein ſehr angenehmes Daſein bereiten kann. Ich habe mir durch lang⸗ jährige Arbeit, durch Mühe und Fleiß jenſeits des Ozeans ein geſichertes Ver⸗ mögen erworben. Trotzdem ich nun, wie man zu ſagen pflegt, gut ſituirt bin, werde ich aber doch nicht die Haͤnde in den Schooß legen, denn die Arbeit iſt meine Freude, und meine ſchöne Farm, unfern des Ohio⸗Ufers, mein Stolz. Meine Gattin aber ſoll behagliches Daſein führen. Ich bitte Sie nun, Herr Oberamtsſchreiber, das Herzensbündniß, welches ich mit Ihrer Tochler geſchloſſen, zu ſegnen.“ Papa Diel ſtand ſtarr da, ſo hatte noch kein Menſch mit ihm geſprochen, wie dieſer Amerikaner. Der Hausherr legte langſam die Häude auf den Rücken und fuhr dann plöͤtzlich heraus:„So? Alſo meinen Segen!— Ich muß ge⸗ ſtehen, daß es mir ſehr ſchwer fällt, da eine Entſcheidung zu treffen.“ „Hm, warum?“ bemerkte der Amerikaner,„die Sache iſt doch ſehr einfach; Ihr Kind hat mich lieb und ich verehrte Bertha wie meine ſelige Gattin, mein Ruf, meine Ehre ſind makellos, ich bin mit Glücksgütern geſegnet, welche Beding⸗ ungen können da wohl noch geſtellt werden?“ „O, mein Herr Amerikaner,“ ſagte Papa Diel lebhaft,„noch gar wichtige Bedingungen! Vor allem die Frage:„Zieht Ihr wieder nach Amerika zurück d“ „Natürlich,“ antwortete Kaspar Kuhn verwundert.„Dort iſt mein Kind, meine zweite Heimath, die Quelle meines Wohlſtandes.“ „So?“ brummte der Oberamtsſchreiber,„und die wahnſinnigen Geſchichten zusammenhängt, dass die Meisten jetzt beim grossen Turniere besehäftigt siud—, Ferspricht die Hinrichtung doch für die Zukunft Erfreuliches. Dabei ist noch ein Punkt benchtenswerth. Tch habe gleich, als ich den Au⸗ trag einbrachte, darauf hingewiesen, dass diese kleinen Turniere treffliche Gelegen- heit bieten zur Inangriffnahme theoretischer Fragen. Wenn der Forstand einen höheren, als den bezeichneten Zuschuss bewilligt, aber die Bedingung stellt, das ein bestimmtes HEröffnungsthema smmtlichen Partien des Turnieres zu Grunde ge⸗ legt werde, so ist kaum zu bezweifeln, dass sich auch Liebhaber zu dergleichen Unternehmungen finden, namentlich in einer 80 zablreichen Gesellschaft, wie die Berliner es ist— und es dürfte dabei mancher werthvolle theoretische Aufschluss gewonnen werden. Der Gedanke ist nicht neu; schon im Jahre 1864 wurde aus Anlass einer von v. Jänisch angegebenen Verstärkung zu der alten Vertheidigung 5)„„„„ hih5 des regelmässigen Springergambits(Tieseritzky- Gambits) im Cafe de la Régende ein Turnier veranstaltet lediglich zwecks Prüfung dieser Neuerung (6) Lea, Th7 7) da, Df6). An diesem Turuiere, in welchem Jeder mit Jedem zZwei Partieen zu spielen hatte, nahmen Theil der Fürst v. Villafranca, Lequesue, Guibert Vialay, Budzinski, Quentin, Preti, Dndlos, Mortimer, Klezinsky, Bierwirth und ein Ungenannter. Das Schlussergebniss desselben War, dass die neue Vertheidigung an 8) Ses, c6 9)—0, Lhs 10) Sdef7, Toeff7 10) eß scheitert, was wir vielleicht heute noch nicht wüssten, wenn nicht jene 182 Partieen über die Variante gespielt wären. Damals knüpfte M. Lange an die Mittheilung den Wunsch, es möchte das Beispiel der Fariser bei uns Nachahmung finden. Leider blieb die Mahnung erfolglos. Ge- genwärtig erst zeigen sich— stwas spät— ihre Früchte. Der Gedanke an theo- retische Turniere beginnt in den Berliner Kreisen, auch abgesehen von der Schach- gesellschaft, Wurzel zu fassen, und vor Allen sind es die Herren Dr. Lasker und V. Scheve, die ihm mit Eifer huldigen. Wir hoffen demnächst ein Turnier von mindestens zehn Theilnehmern zu Stände zu bringen, welches sich lediglich mit dem (angenommenen) Evausgambite beschäftigen soll. Die gedachten Kleineren Turniere in der Schachgesellschaft sind 30 geplant, dass sie eine wirkliche Schule des Turnierspiels bilden sollen. Es wird mit Uhren gespielt; die Partieen sind aufzuzeichnen u. s. w. Ieh denke, durch dieselben wird das sommerliche Leben der Gesellschaft aus seiner gewohnten Schläfrigkeit ein wenig aufgerüttelt und die Spielstärke manches Mitgliedes, die sonst beim Winteranfange erst erneuten Trainings benöthigt, vom Frühjahre bis zum Herbste hin unvermindert auf ihrer Höhe erhalten werden. ̃ Oskar Cordel. Rundschau. Mannheim. In Nr. 47 v. J. uns. Ztg. setzten wir unter Audeutung des Gründe als den Verfasser der„Abwehr“ in Nr. 43 der„Brüderschaft“ vom 22. Okt. v. J. Herrn E. Schallopp voraus. Im epistolaren Theile genannter Zeitschrift Nr. 51 sieht sich Herr Heyde nun gedrungen, das alleinige Eigenthum der von seinem Mit⸗ redacteure mitunterschriebenen„Abwehr“ für sich in Anspruch zu nehmen. Da wWir weder wünschen, dem literarischen Rufe des Herrn Heyde wirklichen oder vermeinten Abbruch zu thun, noch gegenüber Herrn Schallopp die angenehme Pflicht der Loyalität zu verletzen, sei der Sachverhalt auch an dieser Stelle zumKusdrucke gebracht. Wir schliessen hieran, veranlasst durch eine dem Verhalten des Hrn. Prof. J. Berger in der Preisproblemfrage beistimmende Keusserung der„Brüderschafté Nr. 49, eine kurze Bemerkung. Beßagte Meinungsäusserung béruht dem Anscheine nach auf nicht vollständiger Kenntniss der näheren Umstände des Falles Pospisil, berücksichtigt in ihrer so allgemeln, wie entschieden gehaltenen Schlussbehauptung kaum genügend den besondern, in Frage kommenden, Fall der Feststellung einer Uncorrectheit un- mittelbar nach Congressschluss und könnte ausserdem den Glauben erwecken, als ob sie auch der Auffassung der Leitung des deutschen Schachbundes entspreche. Dass Letzteres keineswegs der Fall, sind wir in der Lage und halten wir uns für verbunden, den verehrten Lesern mitzutheilen. München. Herr E. Varain bittet, alle für den Problemtheil bestimmtev Beiträge und Sendungen bis auf weitere Bestimmung an Adolf Stern, Mannbeim 3, II zu richten.— Der„Sammlerschachspalte“ zufolge fand die satzungsgemässe Generalversammlung des„Schacholubs Alt münchen“ am 12. v. Mts. statt. Die Mitgliederzahl beträgt 2z. Zt. 47. In den Ausschuss wurden die Herren Graf Taufkkireben, Oberstlieutenant a.., I. Vorstand, E. Lange, Director der Kunstge- Werbeschule, II. Vorstand, A. Bayersdorfer, Conservator der Kgl. Pinakothek, Beisitzer, und Privatier E. Börner, Schriftführer, wiedergewählt, Für den aus Zeitmangel an⸗ — 828— von Freiheit, Euer revolutionäres Treiben, Eueren thörichten Kampf gegen Alles, was uns Kurpfälzern lieb und theuer iſt, wollt Ihr fortſetzen?“ Der Amerikaner lächelte und ſagte dann:„Ob das, was ich da und dort bei Freunden und Bekannten geäußert,„wahnſinnige Geſchichten,“„revolutionäres Treiben“ geuaunt werden kann, weiß ich nicht, das aber weiß ich, daß mich die beſte Abſicht geleitet, daß mein Thun kein ſchlimmes war.“ „Was Ihr da ſagt,“ antwortete Bertha's Vater,„befriedigt mich durchaus nicht. Ich bin am Ende nicht abgeneigt, Euch mein Kind zu geben, aber nur unter zwei Bedingungen: Erſtens, daß Ihr nicht mehr über's große Waſſer zieht, ſondern hübſch bei uns in der ſchönen Kurpfalz bleibt; Euer Kind laßt Ihr kommen und Euere Güter drüben könnt Ihr ja verwalten laſſen; zweitens, daß Ihr Euere republikaniſchen Geſchichten aufſteckt und allhier ein ruhiger, ſolider Bürger werdet, der unterthan iſt der Obriglit, die von Gott eingeſetzt iſt.“ Bei den letzten Worten fiel der Herr Oberamtsſchreiber in einen Predi⸗ gerton. Der Amerikaner ſchüttelte das Haupt und ſagte ruhig:„Dieſe Bedingungen kann ich nicht eingehen.“ Papa Diel, der Wunder geglaubt, welchen Eindruck ſeine Worte auf den zukünftigen Eidam gemacht, riß die Augen weit auf und ſagte:„So? Dann ſchlagt Euch nur den Gedanken an meine Tochter aus dem Sinn. Aus der Verbindung kann nichts werden.“ „Nun, ich habe das Jawort Bertha's,“ war die Antwort Kuhn's. „Was, Jawort! meine Bertha iſt eine viel zu gehorſame Tochter, als daß ſie das Wort, den Wunſch, den Willen des Vaters mißachten würde. Kaspar Kuhn zuckte die Achſeln. „Das ſollt Ihr gleich ſehen,“ fuhr Papa Diel in gereiztem Tone fort dann ſchritt er in das anſtoßende Zimmer und rief Gattin und Tochter herbei Elnige Sekunden ſpäter traten Frau Diel und Bertha in des Vaters Arbeitszimmer: Bertha mit glühenden Wangen und geſenkten Wimpern, die Mutter etwas bleich und zitternd. „Da ſteht jetzt meine Tochter,“ fuhr der Hausherr erregt fort;„aus ihrem Munde ſollt Ihr jetzt hören, daß ſie den Willen ihrer Eltern ehrt.“ Bertha ſchlug den Blick empor und ihr blaues Auge traf, wie mit einem freundlichen Gruße, den theuern Mann; dann blickte ſie den Vater an. „Der hier vor Euch ſtehende Mann,“ hob der Herr Oberamtsſchreiber an „dem Du, meine Tochter Bertha, unkluger Weiſe auf ſeine Werbung um Deine Hand mit einem„Ja“ geantwortet haſt, hat Bedingungen, die ich an die Ertheilung meines Segens knüpfe, und die Euch bekannt ſind, zurückgewieſen; ich habe ſothanem Mann daraufhin erklärt, daß aus einer Verbindung mit Dir, mein Kind, nichts werden köune. Sage nun dem Manne, daß Du eine gehorſame Tochter biſt und Dich meinem Willen fügen wirſt.“ Ein flammendes Roth überzog Bertha's Wangen, ſie ſchüttelte leicht das