N 4 e 90 „ — 2 Abonnement: 50 Pfa. monatlich, Seenie en, der Stadt Mannheim und Umgebung Mannheimer Volksblatt. durch die Poſt bez. inel. Poſtauf⸗ ſchlag N..90 pro Quartal. Badiſche Volkszeitung. Srſcheint täglicg, Foun- und Feſttage ausgensmmen. Junſerate: Die Petit⸗Zeile 20 Pfg. LDDie Neklamen-Zeile 40 Pfg. Einzel⸗Nummern 3 Pfg. Doppel⸗Kummern 5 Pfg. Nr. 38. Notariell beglaubigte Auflage: 3500 Exemplare. Klarheit! Vor der Sorge um das theure Leben des deutſchen Kronprinzen tritt alles Andere weit zurück in den Hin⸗ tergrund. Die Nachrichten, welche uns der Draht über⸗ mittelt, klingen günſtig und voll Hoffnung: Der Zu⸗ ſtand des hohen Patienten ſei ein befriedigender, die Operation glänzend gelungen. Nachdem man das deutſche Volk lange Monate bald in banger Furcht hatte ſchweben, bald neue Hoffnung ſchöpfen laſſen, iſt nun trotz alledem der Luftröhrenſchnitt erforderlich geworden und wie man erfährt in ſeiner ſchwerſten Form als ſog.„tiefer Luft⸗ röhrenſchnitt“ in möglichſt weiter Entfernung von dem im größeren Umkreiſe erkrankten Organen. Und nun erweckt man neue Hoffnungen im deutſchen Volke, weil eine Operation, die nicht als der Endpunkt einer ge⸗ fürchteten Krankheit, nicht als entſcheidender chirurgiſcher Eingriff in erkrankte Organe, ſondern nur als eine für den Augenblick Linderung und momentane Nettung ſchaffende Hilfsmaßregel zu betrachten iſt, glänzend nnd meiſterlich gelang. Wiederum ſchwebt das deutſche Volk zwiſchen banger Furcht und Hoffnung; der Wunſch iſt der Vater des Gedankens und in Gedanken bereiten Deutſchlands Söhne dem Thronfolger des deutſchen Reiches, den ſie im vollen Glanze wieder errungener Geſundheit in ungeminderter männlicher Schönheit im Heimathlande wiederzuzſehen hoffen, einen jubelnden Empfang. Wird dieſe Hoffnung nicht wieder zu Schanden werden? Das deutſche Volk betet zu ſeinem Gott, inbrünſtig und aus Millionen deutſcher Herzen ſteigen die heißeſten Wünſche für den Helden der aus öſterreichiſchen und franzöſiſchen Schlachtfeldern unverſehrt heimkehrte, gen Himmel! Werden ſte erhört werden? Verdient das deutſche Volk nicht Klarheit und Auf⸗ klärung über die Natur der Krankheit, welche den Kron⸗ prinzen fern von der Heimat im Welſchland gefangen hält, und deren wahrer Charakter der treubeſorgten Gattin, dem greiſen Vater nicht verheimlicht wird, der ſich bei der Nachricht von dem Leiden ſeines Sohnes tief be⸗ kümmert abwendet und lange Zeit in Thränen verharrt? Sollen wir, um Wahrheit und Klarheit zu empfangen, auf die Berichte fremdländiſcher wenn auch befreundeter Blätter angewieſen ſein, die uns nur Hiobspoſten zu vermelden ſcheinen? Nach der„Neuen Fr. Preſſe“ leugnet der berühmte Arzt 5 Profeſſor von Schrötter nach San Remo berufen worden zu ſein und zweifelt, 195 eine Berufung überhaupt erfolgen werde. Schrötter agt: Er habe der Kronprinzeſſin am 9. Novemher erklärk, längſtens in drei Monaten werde eine Operation beim Kron⸗ rinzen nothwendig ſein, was nun eingetroffen ſei Welche olgen die Operation haben werde, hänge davon ab, wie ſie ausgeführt worden. Schrötter glaubt nicht, daß Profeſſor von Bergmann eine Exſtirpation des Kehlkopfes vornehmen werde, da die ganze Situation jetzt nicht dieſe Operation er⸗ erfordere. Alles 15 5 davon ab, ob in dem Krankheitsſtande des Kronprinzen das Eintreten ungünſtiger Umſtände ver⸗ Feuilleton. Der 9. Februar in San Remo. Wer am Donnerſtag, den 9. Februar, Vormittags oder ſelbſt bis vier Uhr Nachmittags den ſtaubigen Korſo entlang gegenüber der Villa Zirio wandelte, ſo wird dem„B..“ geſchrieben— und Tauſende Deutſche thun dies täglich wieder⸗ holt, in der Hoffnung, ihren geliebten Kronprinzen zu ſehen — der würde an den Aeußerlichkeiten in und um die Villa nichts Beſonderes bemerkt haben. Ruhig und elegant lag die Villa im Sonnenſcheine gebadet, gegenüber vor dem Hotel Mediterranse ſtanden wie gewöhnlich in eiſerner Ruhe die beiden italieniſchen Gendarmen. Irgend welche Aufregung machte ſich nicht bemerkbar; die jüngeren Prinzeſſinnen unternahmen in Begleitung einer Hofdame ihren gewöhnlichen Morgenſpaziergang. Mackenzie ging mehrere Male im Garten des Hotel Victoria promen⸗ irend auf und nieder; die deutſchen Aerzte Bramann und Krauſe kamen wie gewöhnlich zur Konſultation. Nur ein ſehr aufmerkſamer Beobachter hätte aus dem Umſtande, daß die Kronprinzeſſin nicht am Vormittag ausgegangen war, auf irgend etwas Ungewöhnliches ſchließen dürfen; die Aerzte hatten ihr Geheimniß gut gewahrt, was angeſichts der Menge von Korreſpondenten, von denen ſie fortwährend belagert werden, keine leichte Aufgabe war. Eins nur hätte dem ſchärfer Blickenden auffallen müſſen: alle Aerzte hielten zahlreichere Beſprechungen, als ſonſt. Gegen 2 Uhr ſtanden die deutſchen Aerzte auf der Straße gegenüber der Villa mit etwas beſorgterem Antlitze, als ſonſt und Howell fuhr gegen alle Gewohnheit um die näm⸗ liche Zeit in die Stadt. Angſtvolle Stunden und Minuten Seleſenſte und verbrtitelſte Zeitung in Maunheim und Angebung. hütet werden kann. Wenn das möglich, kann die Weiterent⸗ ſchlafen; kein Fieber. wickelung des Leidens bis an die äußerſte Grenze hinausge⸗ ſchoben werden. Doch iſt der Zuſtand, Krehs, ein ſehr be⸗ denklicher, indem die mindeſte ungünſtige Einwirkung von ſchlimmen Folgen begleitet ſein kann. Das„Neue Wiener Abendblatt“ läßt ſich aus Ber⸗ lin melden: „Die Situation in San Remo wird eruſt aufgefaßt. Daß die offiziellen Telegramme Fieberfreiheit betonen, iſt werthlos. Das Fieber als Folge der Tracheotomie iſt überaus ſelten. Die Gefahren liegen auf einem anderen Gebiete. Nach Anſicht der Aerzte tritt die Krebsdiagnoſe wieder durchaus in ihre Rechte; man hat ſich allzu lange durch ſcheinbar günſtige Symptome beeinfluſſen laſſen. Weitere Operationen werden nicht ſtattfinden. Für eine Kehlkopf⸗Exſtirpatton ſcheint die Zeit überhaupt verpaßt zu ſein. Und hervorragende ärztliche Autoritäten äußern ſich in den neueſten Wiener Blättern folgendermaßen: Nach der Tracheotomie, welche zeß an dem deutſchen Kronprinzen vorgenommen wurde, bedarf der Verlauf der Entzündung—3 Tage; nach dieſer Friſt wird die Reſpiration wieder normal ſein und da⸗ durch, daß der Kranke wieder eine normalmäßige Quantität von Luft aufnehmen kann, iſt eine merkliche Beſſerung im Allgemeinbefinden des Kronprinzen zu erwarten. Handelt es ſich im Falle des deutſchen Kronprinzen um eine ideopatiſche Perichondritis— wie aus den vor der Operation verfaßten Bulletins zu entnehmen war— alſo um eine nicht durch Krebs oder durch eine andere konſtitutionelle Erkrankung ver⸗ anlaßte Perichondritis, ſo wird der Verlauf der Krankheit ungeſtört ſein. Dadurch, daß der Kehlkopf nicht zur Reſpi⸗ ration und Phongtion dient, kann eine Abſchwellung der ent⸗ Mutez erregten Partien ſtattfinden. Inſofern kann alſo die racheotomie allein ſchon einen günſtigen Einfluß üben. Liegt aber eine Krebserkrankung vor, ſo entwickelt ſich die Krankeit unbeirrt weiter, nur daß durch die normale Reſpiration das Befinden ein viel beſſexes wird, daher auch die Verſchlimmerung des Zuſtan⸗ des weniger markant eintritt. Gewiſſe Empfind⸗ lichkeiten, die früher beim Schlingen und Sprechen vorhan⸗ den waren, ſchwinden auch durch die Trachcotomie, weil eben der Kehlkopf außer Function iſt. Die Verſchlimme⸗ rung, die nach der Trachcotomie eintreten könnte, würde nicht im Kehlkopfe, ſondern in den Bronchien ſich fühlbar machen. Es ſritt dies gewöhnlich nicht ein; in ungewöhn⸗ lichen Fällen tritt allerdings eine Entzündung in der Ver⸗ zweigung der Bronchien ein, welches 10 55 zu einer Lungen⸗ entzündung führt. Eine ſolche Eventualität iſt aber bei dem ſtarken und kräftigen Kron⸗ prinzen nicht zu befürchten. In vielen Fällen können die Patienten nach einer Trachebtomie ſchon am dritten Tage das Bett verlaſſen und ſelbſt nach ein Paar Tagen ſchon ausgehen. Die ſchlimmſte Wendung wäre die, daß bei einer eingetretenen Entzündung der Luftröhre das eiterige Sekret von oben her die entzündete Schleimhaut infizirt, ſo daß die Bronchitis nicht eine rein katarrhaliſche, Pattent direkt eiterige wird und hierdurch das Leben des atienten bedrohen kann. Aber, wie bemerkt, es iſt zu hoffen, daß bei dem deutſchen Kronprinzen kein ungünſtiger Zwiſchenfall eintritt. San Remo, 12. Februar. Das günſtige Befinden des Kronprinzen dauert bis zur Stunde fort. Die Aerzte glauben nicht, daß eine Verſchlimmerung eintreten werde. Die geſammte Bevölkerung von San Remo ohne Unterſchied der Nationalität bekundet die größte Theilnahme. Mackenzie bezeichnete heute den Zuſtand des Kron⸗ prinzen als ſehr gut. Der Kronprinz hat ruhig ge⸗ noch Niemand um drei Uhr, daß in wenigen Augenblicken eine der merkwürdigſten, ewig hiſtoriſchen Begebenheiten ſich zutragen werde: daß ein deutſcher Kronprinz am Geſtade Liguriens ſich einer Operation unterziehen müſſe, deren Namen allein, Tracheotomie, ſchon Grauen einflößt. Es wurde vier Uhr; äußerlich machte ſich in der Villa ſelbſt, im Garten und auf dem Korſo nicht das geringſte Anzeichen geltend. Kein geſchäftliches Laufen, keine Erregung, es war auf hundert Meter nach Oſten und Weſten kein Dutzend Menſchen zu ſehen. Die Sonne brannte heiß, das Meer war ſpiegelglatt, kein Wölkchen am tiefblauen Himmel, kein Lüftchen bewegte auch nur ein Blatt an den Bäumen des Gartens der Villa Zirio, wo gerade jetzt die Goldorangen glühen— und drin in der Villa auf einem Sopha des Salons lag der geliebte Prinz unter den Händen der Aerzte. Es wird vier Uhr, halb fünf— keine Seele regt ſich in oder vor der Villa. Endlich— es war nahe an fünf Uhr— erſcheinen zwei der Aerzte— und das Weitere wiſſen Ihre Leſer. Um fünf Uhr konnte ich denſelben das freudige Ge⸗ lingen, den vollſtändigen Erfolg der Operation melden. Gleich darauf ſtürzten die verſchiedenen Korreſpon⸗ denten in raſendem Laufe zum Telegraphenamt und belagerten daſſelbe bis ſpät in die Nacht. Viele Aeußerlichkeiten über die Vorgänge in der Villa Zirio ſind nicht zu melden oder richtiger gar keine. Die kron⸗ prinzliche Familie lebt ſo einfach wie ſonſt. Die Kronprinzeſſin und die jungen Prinzeſſinnen machen ihre gewohnten Spazier⸗ gänge wieder oder beſuchen ihre fürſtlichen Verwandten im Hotel Mediterranse. In der Villa geht es ſtill und ruhig zu, der einzige Dienſtag, 14. Februar 1888. Profeſſor v. Bergmann findet die Operation vorzüglich ausgeführt und glaubt, daß keine weitere Operation nothwendig ſei. v. Bergmann ſetzte dem Kronprinzen heute eine neue Canule ein. Die Aerzte hoffen, der Kronprinz werde Montag einige Stunden das Bett verlaſſen können. Offtzielles Bulletin. San Remo, 12. Februar, 11 Uußr Vormittags, Der Wundverlauf beim Kronprinzen iſt durchaus be⸗ friedigend. Das gute Befinden von geſtern hat ſich nicht verändert. Die Nacht war gut, Fieber und Schmerzen ſind nicht vorhanden. Mackenzie. Schrader. Krauſe. Hovell. v. Bergmann. Bramann.“ Derpräſtdentunſeres imamminiſtevi⸗ ums, Geheimrath Ellſtätter, beging geſtern, am 12. d.., die 555 ſeiner WMjährigen Amtsdauer. Er wurde ſeiner Zeit der Nachfolger Mathys, ſo wird der„Str..“ geſchrieben, der ihn bei einem nord⸗ deutſchen Bankinſtitut, wo der 15 lange Wartejahre ange⸗ wieſene badiſche Referendär igung geſucht und gefun⸗ den, kennen gelernt und in das badiſche Fingnzminiſterium als Collegialmitglied berufen hatte. Fein badiſcher Miniſter hat unſeres Wiſſens eine gleich lange Amtsdauer aufzuweiſen. Daß an der Spitze des Finanzminſſteriums ein Juriſt ſieht, war eine Neuerung; daß dieſer Juriſt dem iſraelſtiſchen Be⸗ kenntniß angehörte, war zugleich eine denkwürdige Bethäti⸗ gung des damals nur wenige Jahre alten Emaneipations⸗ geſetzes. Mit dem Namen des Geheimraths,Ellſtätter iſt die Umgeſtaltung des badiſchen Steuerſyſtems auf dem Boden einer gerechteren Laſtenausgleichung dauernd verknüpft. Auch fällt in ſeine Amtsthätigkeit die Tilgung der direkten badiſchen Staatsſchulden, wozu die franzöfiſche Kriegsentſchädigung das Schlußmaterial lieferte. Aeber das der vuſſiſchen mleihe verlautet aus Brüſſel:„Laut Mittheilung des Finanz⸗ miniſters Wyſchnegradski lehnt Rußland die ſeitens des belgiſch⸗holländiſchen Konſortiums geſtellten Anleihebe⸗ dingungen ab.“— Eine andere Brüſſeler Meldung beſagt:„Die Verſuche, welche die ruſſiſche Regierung bei den hieſigen Bankiers gemacht hatte, um eine Anleihe von größerem Umfange aufzunehmen, ſind ge⸗ ſcheitert.“ Die Amſterdamer Subſkription auf pierprozentige ſtaatlich garantirte Obligationen der Großen Ruſſiſchen Eiſenbahn kann als geſcheitert bezeichnet werden. Private Kapitaliſten zeichneten faſt gar nicht. Ueber zwei Drittel der Anleihe verbleiben im Beſitze der Emiſtons⸗Juſtitute. Dieſes Fiasko trug weſentlich zum Rückzug der belgiſchen Finanziers von dem ruſſiſchen Anleihe⸗Konſortium bei⸗ Nückkehr der italieniſchen Gu⸗ podition aus Afrika. Der„Eſereito“ ſagt, er wiſſe nichts Näheres darüber, waunn und wie die Regierung, unter Zurücklaſſung eines ver⸗ ſtärkten Spezialkorps, die Rückkehr der Truppen aus Afrika anordnen werde Bezugnehmend auf benlſliche Aeußerungen franzöſiſcher Blätter ſtellt der„Eſercito“ beſtimmt in Abrede, daß die Rückberufung der Truppen aus Afrika durch bevor⸗ ſtehende europäiſche Verwicke 1 9 veranlaßt ſei. Schon bei 1 der Truppen ſei deren Rückberufung für den Augenblick beſchloſſen geweſenl, wo dieſelben ihre beſcheidene Aufgabe erfüllt haben würden. Die öffentliche Meinung Italiens möge ſich daher durch unrichtige und in der Ange⸗ Unterſchied gegen früher beſteht darin, daß man die Fenſter verfloſſen, aber hier, zwanzig Schritte von der Villa, ahnte und Thüren des Salons, auf deſſen Balkon der Kronprinz ſo häufig erſchien, geſchloſſen ſieht. Die Aerzte wachen aufs Sorgſamſte, je zwei, Tag und Nacht am Krankenbette. Andere Details des Krankenzimmers entziehen ſich jedem fremden Auge. Nur Eines wiſſen Ihre Leſer ſeit Donnerſtag aus meinen häufigen Depeſchen: daß die Aerzte den Verlauf nach der Operation nicht beſſer hätten wünſchen können. Vielleicht in zehn Tagen wird der Kronprinz das Krankenzimmer wieder verlaſſen können. Möge der fernere Verlauf des Leidens überhaupt ebenſo günſtig ausfallen, wie die ſo glücklich gelungene Operation! ben der e Wölfe. Denjenigen, die ſich für das Seelenleben der Thiere und ſpeciell der Wölfe intereſſiren, liefern die Ungariſchen rovinzialblätter einige über⸗ behchde Beiträge zu dieſem von bedeutenden Naturforſchern behandelten Capitel. Ob nicht die große Kälte in dieſem Winter die Veobachtungsfähigkeit der betreffenden Berichter⸗ ſtatter einigermaßen afftzirt gat, vermögen wir 11 zu heur⸗ theilen; wir geben ihre Mittheilungen ohne Bemerkung wieder Vor einigen Tagen ſtieß ein vom Lande nach Sepft⸗ Szent⸗György heimkehrender Zigeuner⸗Muſtkant, der die Trompete bläſt, auf einen Wolf. Dieſer machte Miene, mit dem Muſikanten in ganz unangenehm nahe Berührung zu kommen. Boncza— 0 eißt der„Flügelhorniſt“— verftel in ſeiner Angſt auf den glücklichen Gedanken, ſeinem Blech⸗ inſtrumente mächtige Stöße zu entlockeu. Ber Wolf wurde tutzig, heulte fürchterlich und gab dem blaſenden Muſikanten in ſteter Entfernung und ununterbrochen heulend, das unheimliche Geleite bis vor die Stadt.— In Neudorf kam am vergangenen Mittwoch Abends be nachdem die Zög⸗ linge in der Schule zur Probe ſich verſammelt hatten, ein Wolf durch das gegen Rothberg hi ende Gäßchen in die Gemeinde bis auf den Platz und bäudes den dort ſt denden G5 llbun ebäudes den dort ſtattft ungen zu. daus en auf de eilnehmer, der ſich 2. Selte⸗ legenheit ſo intereſſirte Erwägungen ausländiſcher Blätter nicht irre führen laſſen. Die bulgariſche Emigration in Selgrad entwickelt eine lebhafte Thätigkeit, die Umſturzpartei in Bulgarien und die Beſtrebungen zur Entfernung des dinand zu unterſtützen. J8 t, daß Stambuloff in dieſer energiſch agitirt, und daß ein junger minderjähriger Fürſt auf den bulgariſchen Thron erhoben werden ſoll, um eine Regentſchaft einzuführen. Für den Plan ſo len in zwanzig Kreiſen die Präfekten und alle einflußreichen Perſönlichkeiten ge⸗ wonnen ſein. Der zum Tode verurtheilt geweſene und begnadigte ſerbiſche Emigrant Aca Stanofevic, der Führer des Kpfazevacer Auſſtandes, iſt aus Bukareſt hier eingetroffen. Deuiſche Schulreform. Dresden, 12. Febr. Im Sitzungsſaale der Stadt⸗ perordneten fand geſtern Abend eine öffentliche Verſamm⸗ lung ſtatt, in welcher der preußiſche Landtagsabgeordnete v Schenkendorff über die allgemeine Schulreform m dem Geſichtspunkte der öffentlichen Intereſſen ſprach. Die Ausführungen und Vorſchläge des Redners fanden eine beifällige Aufnahme. Der Verſammlung wohnten auch Vertreter des Unterrichtsminiſteriums bei. Es folgte eine mehrſtündige Debatte, in welcher auch die zahlreich anweſenden Humaniſten ſich mit einer Verſchieb⸗ ung der alten Sprachen auf ein reiferes Alter einver⸗ ſtanden erklärten. Zum Schluß hielt man es einſtimmig für erwünſcht, die vorliegenden Petitionen dem preußi⸗ ſchen Unterrichtsminiſter von Goßler zur Anbahnung einer deutſchen Schulreform zu unterbreiten. Deutſches Reich. Berlin, 12. Jebr. Der Kaiſer nahm heute Mittag Vorträge entgegen und ertheilte Audienzen. Nachmittags 4 Uhr hatte der Staatsſekretär Graf Bismarck Vortrag. Um 5 Uhr fand ein Diner ſtatt, an welchem der Prinz und die Prinzeſſin Wilhelm, die Hohenzollern'ſchen Herrſchaften und der Erhprinz von Meiningen theilnahmen. Die Kaiſerin ſtattete Mittags dem Prinzen Georg perſönlich ihre Glück⸗ wünſche zum Geburtstage ab. Berlin, 12. Febr. Der Beginn der Erdarbeiten für den Nordoſtſee⸗Kanal ſteht für das Frühjahr in ſicherer Aus⸗ ſicht, nachdem der Grunderwerb günſtige Fortſchritte gemacht hat. Die Vorarbeiten ſchreiten rüſtig vorwärts, das vorläu⸗ ſige Planfeſtſtellungs⸗Verfahren nach dem Enteignungsgeſetz iſt für die ganze Kanallinie beendet. Die Vorarbeiten für eine Bahn von Kiel nach der Ausmündung des Nordoſtſee⸗ Kanals bei Holtenau haben begonnen. Berlin, 12. Febr. Heute Montag ſteht die zweite Leſung des Sozialiſtengeſetzes auf der Tagesord⸗ nung des Reichstages. Mit Erledigung dieſes Gegenſtandes ſind dann die hochpolitiſchen Vorlagen abgethan und es bleiht dem Reichstag noch übrig eine Reihe von Vorlagen zweiten Rangs und mehr techniſchen Charakters, wie die Rechtsordnung in den Schutzgebieten, das Weinfälſchungs⸗ das Vogelſchutzgeſetz, die Vorlage über die Oeffentlichkeit der Gerichtsverhandlungen und dergleichen zu erledigen. Damit könnte der Reichstag in ſehr kurzer Zeit fertig und die Seſſion geſchloſſen werden. Indeſſen iſt noch immer die Frage, wann die Altersverſicherungsvorlage zu erwarten und wie weit auch dieſe noch in der gegenwärtigen Seſſion zu erledigen iſt, nicht recht zu überſehen. *Köln, 12. Febr Die„Köln. Volksztg.“ bringt die Meldung aus Brüſſel, Belgien und Holland gehörten zu jenen Staaten, mit welchen nach Bismarcks Aeußerung be⸗ treſſs des Anſchluſſes an die Friedensliga Verabredungen ge⸗ troffen ſeien. Der Korreſpondent hält dieſe ſeine Meldung gegenüber etwaigen Dementis aufrecht. *Rupolſtadt, 12 Febr. Die„Landeszeitung“ meldet: „Der Fürſt hat den Oberregierungsrath von Starck in Frankfurt a. O. an die Spitze des Miniſteriums berufen. Atalien. * Die„Societa Generale die Navigazione“ erbietet ſich die wegen Arbeitsloſigkeit die Wiederaufnahme in den Landes⸗ verband anſuchenden italieniſchen Arbeiter in Frankreich un⸗ entgeltlich von Marſeille nach Genug zu befördern. Alle Blätter bezeichnen den Auszug der italieniſchen Arbeiter aus Frankreich als kritiſch. *Italieniſche Kornzölle. Das amtliche Blatt der italieniſchen Regierung veröffentlicht das Königliche Dekret, betreffend die Erhöhung des Getreidezolles von 3 auf 5 Fres. und des Haferzolles auf 4 Fres. per Centner. holte ſich ſeine Collegen aus der Schule und dieſe ver⸗ trieben die muſikaliſche Beſtie. — Von Stufe zu Stufe. Wie tief der Menſch ſinken kann, wenn ihm gütige Feen zwar überreiche Talente, nicht aber auch ein Quantum Charakterfeſtigkeit in die Wiege legen, dafür liefert der Lebenslauf eines berühmten Künſtlers ein tragiſches Beiſpiel. Der junge., deſſen Wiege in Ober⸗ ſchleſien ſtand, verlor frühzeitig ſeinen Vater. Der Onkel nahm den kleinen Neffen an Kindesſtatt an und ließ den überaus befähigten Knaben zunächſt das Gymnaſium beſuchen. Schon mit 17 Jahren beſtand der junge N. das Abiturienten⸗ Examen glänzend. Nun ging es zur Univerſität. Von dem freigebigen Onkel faſt verſchwenderiſch mit Geldmitteln aus⸗ geſtattet, fand der junge Mann bald derartigen Geſchmack am Studentenleben, daß er ſeine Studien vernachläſſigte und nur noch den flotten Bruder Studio ſpielte, deſſen Streiche oft weit über den weiten Rahmen des unter Studenten Erlaubten hinausgingen. Bald wurde er von den beſſerenſelementen ge⸗ mieden, die ſchlechteren Elemente, auf deren Geſellſchaft er ſchließlich allein angewieſen blieb, wirkten nichts weniger als veredelnd auf ihn ein. So lange er Student war, ging das, als er aber als Einjährig⸗Freiwilliger bei der Garde⸗Jeld⸗ Artillerie eintrat und er ſich der ſtrengeren militäriſchen Dis⸗ ziplin unterordnen mußte, da dauerte es gar nicht lange, daß er die Berechtigung zum Einjährigen⸗Dienſt einbüßte und als Dreijähriger“ dienen mußte. Schließlich ſagte ſich auch der Bnakel von dem unverbeſſerlichen Leichtſinnigen los. Jedes materiellen wie moraliſchen Haltes beraubt, vegetirte er noch kurze Zeit, dann kam er ſeinen früheren Freunden aus den Augen. Niemand wußte, wo er geblieben war, oder wo er ein Ende genommen hatte Kürzlich iſt er in Berlin wieder aufgetaucht und zwar als— Kutſcher eines Arbeitswagens z Dienſte eines Berliner Fuhrherren. — Eine dunkle Kloſtergeſchichte macht gegenwärtig in Spanien großes Aufſehen. In Vigo(Galizien) ging ein Mädchen aus reicher Familie als Novize in das Kloſter de la Enſenanza, um Nonne zu werden. Der Vater gab ſeine Einwilligung nicht dazu und verlangte ſeine minder⸗ jährige und zudem kränkliche Tochter zurück. Das fromme, Den ihrer Umgebung ganz eingenommene Mädchen, de m General⸗Anzeiger. 14. Februar. 85 5 bedenklich. So bunt es auf den Straßen ausſah ſo 8 Velgien. toll ging es in den Wirtſchaften her. Ueberall hatten Brüſſel. 12. Febr. Der Sultan von Marokko hat die mehr oder weniger ſchönen Heben verführeriſche einem belgiſchen Konſortium die Konzeſſion zur Erbauung Koſtüme angelegt und die Hauskapellen ließen ihre der erſten Eiſenbahn in Marokko, Fez⸗Mequinnez, verliehen. Rußland. Petersburg, 12 Die Zarewna übernahm an⸗ geblich, nachdem ſie v rklärt, daß es von der Erlaubniß des Z rotektorat über ein in Paris ver⸗ Gunſten der franzöſiſchen Kolonie in Aus Stadt und Land. * Maunheim, 13. Februar. 1888. Aus der Stadtrathsſitzung vom 9. Februar 1888. Auf Anregung des Herrn Oberbürgermeiſters Moll wurde heute beſchloſſen, Seiner Großherzoglichen Höheit dem Prinzen Wilhelm und Se rhohen Gemahlin Kaiſerliche Hoheit die Glückwünſche des Stadtra 1 deren am 11. d. Mts. ſtattfindenden Feier der ſilber Hochzeit darzubringen und ferner beſchloſſen, an Seine Durchlaucht den Reichskanzler Fürſten Bis marck eine Dankadreſſe für deſſen epochemachende, im Intereſſe des allgemeinen europäiſchen Friedens gehaltene Rede abzuſenden. Wegen des Uebereinkommens über den Anſchluß des Centralgüterbahnhofes an dieſtädtiſche Waſſer⸗ leitung machte die Gr. Generaldirektion der Staatseiſenbahnen noch einige Modifikations⸗Vorſchläge, welchen der Stadtrath in heutiger Sitzung beitrat, ſo daß dieſe Vereinbarung nun⸗ mehr zum definitiven Abſchluß gebracht werden kann. Auch einem unweſentlichen Abänderungs⸗Vorſchlag zu dem mit der abzuſchließenden Uebereinkommen über das Verlegen eines Waſſerleitungsrohres auf dem Bahngebiet wird die Zuſtimmung ertheilt, In Folge der Errichtung von Neubauten an der An ker⸗ und öſtlichen Tunnelſtraßen wurden ca. Mk. 12,400 Straßenkoſten zur Zahlung fällig, welche der Stadtkaſſe zur Erhebung und Vereinnahmung überwieſen werden. Das Commando der freiwilligen Feuerwehr überſendet einen eingehenden Jahresbericht über die Brand⸗ ſtatiſtk und Thätigkeit der freiwilligen Feuerwehr im Jahre 1887, welcher zur Kenntniß genommen wurde. Nach Mittheilung des Meßkommiſſärs wird der Cireus Corty⸗Althoff ſeine Vorſtellungen in der Zeit vom 1. Mai bis 5. Juni 1888 geben. Das Gr. Bezirksamt bringt zur Kenntniß, daß die Herren Zimmermeiſter Wilh. Brurein und Maurermeiſter Joſef Fiſcher als Feuerſchauer und Maurermeiſter Georg Fucke als Feuerſchauſtellvertreter verpflichtet wurden. g 9 Ordensverleihung. Der Großherzog hat dem Königlich Preußiſchen Legationsrath Dr. von Kleiſt und dem Geheimen Baurath Profeſſor Dr Schmitt in Darm⸗ ſtadt das Kommandeurkreuz zweiter Klaſſe des Ordens vom Zähringer Löwen verliehen. *Eine konnte man füglich das Treiben geſtern in verſchiedenen Theilen der Stadt, nament⸗ lich auf den Planken nennen. Ein Jahrmarkt mit all ſeinen Anhängſeln und Attributen, mit ſeinen Buden und Spektakel⸗ ſtücken, Gauklern und Auctionatoren, fliegenden Buchhänd⸗ lern und kohlenſauren Jungfrauen, iſt noch ein Kinderſpiel gegen den Tribut, der geſtern Seiner Tollität gezollt wurde. Schon in den erſten Morgenſtunden weckte das Geſchnatter und Gekrächze ganz fataler Inſtrumente manchen Schläfer, der gerne in Morpheus Armen einige Stunden länger ge⸗ legen hätte. Von Stunde zu Stunde ſchwoll das Gewoge und in den Mittagsſtunden war es ein Trubel geworden, der etwa an die bunten Corſo's erinnert, von denen man in italieniſchen Reiſebeſchreibungen lieſt. Ein Wirrwarr fremd⸗ artigſter Elemente, ein Chaos unwahrſcheinlicher Exiſtenzen gab ſich ein Stelldichein und die jungen Damen, die neugierig dieſer oder jener fragwürdigen Geſtalt nachſchauten, waren im Nu Gegenſtand lebhafteſter Huldigungen eines Dutzend liebedurſtender maskirter Jünglinge geworden. Ein Korporal, der ſonſt vielleicht außerhalb der Faſchingstage ein ſpindeldürres Schneiderlein iſt, hatte aus einer Schaar Straßenjungens eine Compagnie Soldaten gemacht, die er ins Treffen führte; ein Anderer batte eine Bärenführer⸗ truppe gebildet, die er dem ſtaunenden Publikum vor⸗ führte, um zu dem Bären in den ſpäteren Abend⸗ ſtunden noch einen Affen zu bekommen; ein Dritter führte einen Trupp fahrender Muſikanten an, deren ohren⸗ zerreißendes Geſchmetter den Nerven zartbeſaiteter Schönen allzu gefährlich wurde. Räuberbanden, wilde Thiere, Strolche — der Ausſchuß aus den tiefſten Tiefen des Menſchengeſchlech⸗ tes— Alles das drängte ſich ungefährdet unter den allſehen⸗ den Augen der ſtrengen Polizei durch die Maſſe, die das ſonderbare Schauſpiel auf die Straßen gelockt hatte. Wehe dem, der, angefallen von einem Ritter Seiner Tollität, nicht gute Miene zum böſen Spiele machte; der hatte bald eine Kinderſchaar hinter ſich, als wäre er der ſchlimmſte Verbrecher und ein Fliehen iſt in ſolchen Lagen höchſt ſchon einige Erbſchaften zugefallen waren, wollte von einem Austritt nichts wiſſen, und die Oberin des Kloſters natürlich auch nicht. Jetzt wandte ſich der Vater an die Behörden, die ihm endlich nach langem Zögern die Vollmacht gaben, in's Kloſter zu dringen und ſeine Tochter zu holen. An dem Tage, wo der Vater kommen ſollte, wurde ſeine Tochter Morgens früh 6 Uhr Nonne, und als der Vater mit den Behörden kam, konnten ſie nur ein Pro⸗ tokoll aufnehmen und mußten vor der vollzogenen Thatſache das Feld räumen. Acht Tage darauf ſtarh die Nonne und das Kloſter iſt— ihr lachender Erbe. Die Angelegenheit Werden in einer Interpellation vor die Cortes gebracht werden. Theater, Kunſt u. Wiſſenſchaft. Er. bad. Hof⸗ und National⸗Theater in Maunheim. Sonntag, den 12. Februar. „Der König hat's geſagt.“ Komiſche Oper in drei Akten von Edmond Gondinet. Muſik vou Leo Delibes. Der franzöfiſche Luſtſpieldichter Gondinet und der grazihft Ballet⸗Componiſt Leo Delibes paſſen artig zuſammen. Mit Recht hat man es bedauert, daß der Componiſt einer Coppelia, Sylvia, Nafla ſo viel Feinheit und Anmuth gerade auf die ſtumme Handlung des Ballets vergeudet und ſich nicht lieber der komiſchen Oper zugewendet habe, für welche er 55 in erſter Linie Weident ſchien, nachdem ein glückliches Ungefähr Gondinet und Delihes, die Freunde, der heiteren Muſe wie⸗ mui hat. Das Kind ihrer gemeinſamen Arbeit, ein muſikaliſches Luſtſpiel„Le roi La dit“, hat zwar nicht jenen raſchen mit der Plötzlichkeit eines Meteors aufleuchtenden und doch nachhaltigen Erfolg errungen, wie etwa Bizet's Carmen, aber ſich dennoch gerade vermöge ſeiner zier⸗ lichen Geſtalt und liebenswürdigen Munterkeit deſto ſeſter eingebürgert. Allerdings vorerſt noch mehr bei 0 Nachbarn jenſeits des Rheines, als bei uns ſelbſt. Pikant, originell, grazibs iſt Delibes immer und ſeinem Läbrettiſten Gondinet fehlt es nicht an prikelndem Witze. Weiſen ſchmettern ohne Rückſicht auf Ohren und Neryven der in aller Herrgotts Frühe ſchon durſtigen Stummgäſte. Spät am Abend, als ſchon längſt die Nacht ihre Schatten über die Erde gebreitet hatte, ſah man noch katilinariſche Exiſtenzen herumvagabondiren und die Polizei that ihnen gar nichts. Und das ſoll erſt das Vorſpiel zu dem Akte ſich der heute und morgen ſich vollzieht! Nun, ſchöne Aus⸗ ſichten! »Schrecklicher Tod. Geſtern Abend zwiſchen 9 und 10 Uhr gerieth der Schloſſermeiſter Friedrich Kempter auf nicht aufgeklärte Weiſe in der Gegend des Neckardamm zwiſchen Floßhafen und Waldhof unter einen Zug der Heſ⸗ ſiſchen Ludwigsbahn. Beide Beine wurden dem bedauerns⸗ werthen Manne ſo unglücklich überfahren, daß er einige iden ſpäter an Verblutung verſtorben iſt. In größerer Geſellſchaft von Freunden und Bekannten hatte er geſtern Vormittag noch dem Faſching gehuldigt, lebensfroh und kern⸗ geſund, ein Mann in vollſter Kraft in den vierziger Jahren; heute roth, morgen todt und dazu noch auf ſo ſchreckliche Weiſe todt. Leichenbegänguiß. Am Samſtag Nachmittag 3 Uhr fand die Beerdigung des verſtorbenen Reſtaurateurs Herrn Julius Müller, des früheren Omnibusbeſitzers zu Neckarau, unter zahlreicher:Betheiligung ſeiner vielen hieſigen Freunde und Bekannten ſtatt. Jutereſſaute ſtatiſtiſche Mittheilungen über unſere Bevölkerungsbewegung im Verhältniſſe zu Frank⸗ reich veröffentlicht das ſtatiſtiſche Amt in Berlin aus dem Jahre 1886. Es hat in dem genannten Jahre betragen die Zahl der Eheſchließungen, Geborenen, Geſtorbenen in Deutſchland 372,318 1,814,444 1,302,049 in Frankreich 283,193 956,363 903,803 Der Ueberſchuß der Geburten über die Geſtorbenen beläuft ſich demnach in Deutſchland auf: 512,395 während er in Frankreich nur betrug: 52,560 Die überſeeiſche Auswanderung aus dem deutſchen Reiche über deutſche Häfen, ſowie Antwerpen, Rotterdam und Amſterdam betrug im Monat Dezember 1887: 2465, im gan⸗ zen Jahr 1887: 99,712 Perſonen. im Jahre 1886: 79,875 Deutſche. „„ e e Der Veloeißedklub Mannheim hielt am Sonntag in den Sälen des Ballhauſes ſeinen Maskenball ab. Da die ſchönſte oder originellſte Maske prämiirt werden ſollte, hatte ſich ein Wettbewerb um die Erlangung der Prämie geltend gemacht, der das Schöne im Gefolge hatte, daß hier faſt nur originelle Masken zu ſehen waren. Schneidig, wie die Velocipediſten nun einmal ſind, ſich auch ihr Ball. Daß die Damen ſehr gut auf die Radler zu ſprechen ſind, hat dieſer Ball wieder einmal bewieſen. Der Singverein hielt am Samſtag Abend in den Sälen des Badner Hofes ſeinen Maskenball ab. Scherz und gute Laune ſchienen hier ihr Heim gefunden zu haben und ein Witz, der den anderen jagte, ein neckiſches Wort, das dem andern folgte, drängten ein verſtohlenes Kichern ſo mancher jungen Maid auf, die unter ihrer Maske allerdings ſicher dalt Ein Trupp gut geübter Bajazzo's ſorgte für Unter⸗ altung. Kaſino. Ein allerliebſter herzgewinnender Anblick hot ſich geſtern Nachmittag im Kaſino dem Beſchauer dar. Die Geſellſchaft hatte ein Kinder⸗Maskenkränzchen veranſtaltet und hatte dieſes eine ſelten reiche Betheiligung gefunden. Packend ſchöne Kindergeſichter, die von blühendſter Geſundheit zeugten, eingerahmt in den maleriſchen Kopfputz fremdartige Trachten, lachten Einem entgegen und es nahm des Jubels und der Freude faſt kein Ende. Den Kindern war ein großes Vergnügen bereitet worden und aa der herzlichen Freude, die die Kinder empfanden, ergötzten ſich ſicherlich auch die Herzen der Angehörigen. Arion(Iſenmann'ſcher Sängerchor) hielt am Sonn⸗ tag in dem Saale der Brauerei Dahringer einen Herren⸗ abend ab, in deſſen Verlaufe natürlicherweiſe die Masken eine ganz bedeutende Rolle ſpielten. Es hatten ſich außer den Mitgliedern auch eine große Zahl von Freunden einge⸗ funden und kam Humor und Witz in bei dieſem Vereine ſtets bewährten Grade bald zum Durchbruch. 5 *Der Veteranenverein Mannheim hielt am Sonn⸗ tag im Lokal„Rheinhafen“ einen humoriſtiſchen Berie ab, der ſehr zahlreich beſucht war und deſſen Verlauf einen neuen Beweis erbrachte für die Thatſache, daß die 115 der dieſes patriotiſchen Vereins und deren Angehörige ſich in der That als Mitglieder einer einzigen großen Familie len. Daß daneben auch der Humor eine kräftige Nahrung fand. bedarf wohl kaum einer beſonderen Erwähnung. Der Sängerbund hielt am Samſtag einen Geſell⸗ ſchaftsabend für Herren im Saale des„Ballhauſes ab. Daß treffende Satyre und zeitgemäßer Sarkasmus ſich einer be⸗ ſonderen Pflege im„Sängerbund“ erfreuen, iſt eine allbe⸗ kannte Thatſache. Auch diesmal wieder wurde ſie in hellſter Beleuchtung zu Tage gefördert. *Ein Abſchiedseſſen hat die Caſinogeſellſchaft in Aglaſterhauſen ihrem ſcheidenden Mitgliede, Herrn Pfarrer Lott, gegeben. Herr Lott iſt nach Seckenheim berufen. Aber um ihre muntere Laune und Ausgelaſſenheit, die nie⸗ mals aufhört fein zu ſein, ganz nachempfinden zu können, iſt jene flotte Wiedergabe des muſikaliſchen Theils und jene „Verve“ des geſprochenen Dialogs erforderlich, welche nun eben einmal die franzöſiſche Operette und das franzö iſche Blut vor uns voraus haben, ohne daß wir unſere heiß⸗ blutigeren Nachbarn darum beneiden möchten; aber darum ſieht und hört man's doch immer gerne Leo Delibes hat aber auch einmal eine ſchwache Stunde und Gondinet leiſtete ihm dabei Sekundantendienſte. ie große Oper eines Gounod ließ die Beiden nicht E Brünſtige Liebesduette, blutige e wildes Schlach⸗ tengetümmel, das ſind plötzlich die Ideale dieſes feinen, 725 vollen muſikaliſchen Luſtſpieldichters. Man ſtelle ſich Belibes vor, den graziöſen Balletcomponiſten, den Verehrer der hol⸗ den Anmuth, wie er in ſeinem„Jean de Nivelle,“ auf ein⸗ mal grimmige Hexen in Muſik ſetzt und ſtatt graziöſer, elek⸗ triſtrender Tänze Trommeln raſſein, Trompeken ſchmettern läßt und einen Heidenlärm verführt. Aber das Compliment muß man ihm doch machen, daß er dabei immer fein und originell bleibt, niemals plump und unzart aus der Art ſchlägt, wie etwa ein Zahntechniker, der tagaus tagein Zähne ieht und in einer ſchwachen Stunde aus Liebe 150 einmal emporſchwingen und eine Theaterkritik veruben i Delibes Domäne iſt und bleibt die feine komiſche Oper mit ihren leichten, wiegenden Tanzrythmen, mit ihren kleinen muſikaliſchen Capricen und kieberraſchnungen witzigen Einfällen und geiſtreichen Neckereien. Je öfter wir dieſe fein Muſik zu hören bekommen, deſt⸗ mehr 51 ſie an und deſto gefälliger ſchme chelt ſe ſich ein und noch mehr muß ſie gewinnen, wenn mit einem florten Tempo die entſprechende Darſtellung ſich verbindet. Um dieſe letztere, die ſich auf dem Hintergrunde einer hübſchen Aus⸗ ſtattung bewegt, haben ſich die Meiſten der Künſtler verdient gemacht; daß das Publikum dieſe Leiſtungen derſelben nicht dankbarer aufgenommen hat, daran mag der Wunf nach größerer Abrundung und kebhafterem Spiele die Schuld ſein. Im Mittelpunkt der Handlung muß als die rägerin der geſanglichen Hauptrolle die Zofe Javotte ſtehen, 14. Fepruar. Oenerni⸗Anzeiger. 8. Skite. Die unheimer Liedertafel hielt am Samſtag im Saalbau ein Maskenkränzchen ab, deſſen Verlauf ſich an⸗ cegend und erheiternd geſtaltete. Wie alle Feſtlichkeiten der Liedertafel, war auch dieſes Kränzchen ſehr gut beſucht und znterhielten ſich die Theilnehmer recht fröhlich. Am Sonn⸗ tag wurde eine maskirte Sonntagsvrobe“ im Liedertafelſaale abgehalten, bei der natürlich Nachklängen des Kränzchens in Asgiebigſter Weiſe Ausdruck gegeben wurde. Liederkranz. Am Samſtag hielt der Geſangverein Fedenpanz einen Kappenabend in ſeinem Geſellſchafts⸗ hauſe ab. Ein fröhliches, buntes Treiben kennzeichnete die roſige Stimmung der Kappenſchweſtern und Kappenbrüder und wurde die gute Laune weſentlich gehoben durch Vorträge und Lieder verſchiedenfarbiger Art. *Reicher Kinderſegen. Im Wöchnerinnen⸗Aſyl be⸗ tam geſtern eine 43jährige Frau ihr 21. Kind. Sämmtliche 5 kamen lebend zur Welt, 12 davon ſind noch am Leben. e. Zur Warnung. Zwei maskirte Gruppen, die ſich J. verſchiedenen Wirthſchaften produzirten und ſich für ihre „Kunſtleiſtungen“ ſeitens der Gäſte bezahlen ließen, wurden, weil derartige Aufführungen der polizeilichen Genehmigung bedürfen, zur Anzeige gebracht. 5 o. Zimmerbraud, Geſtern Vormittag entſtand in dem Hauſe 2 1. 16 Neckargärtenkl, und zwar in einem unbe⸗ wohnten Gaupenzimmer, ein Zimmerbrand, der, rechtzeitig bemerkt, alsbald wieder gelöſcht wurde *Wegen Majeſtätsbeleidigung iſt der 33 Jahre alte Bierbrauer Johann Wagner in Unterſchüpf ge⸗ fänglich eingezogen worden. Erhäugt hat ſich vorgeſtern der 95f5 29 Jahre alte Tüncher Philipp Hotz von Neckarbiſchofsheim in der Scheuer ſeines Vaters. Das Einſammeln von Geld durch maskirte Perſonen wird in Karlsruhe als Betteln angeſehen und dementſprechend beſtraft. * Ein Ehrenpoſthorn iſt dem auch in weiteren Kreiſen bekannten und allgemein beliebten„Poſtmichel“, dem oſtillon Michgel Scherer in Lambrecht für hervorragende eiſtungen im Poſthornblaſen verliehen worden *Noch ein flüchtiger Poſtdefrandant iſt in der Perſon des Poſtgehilfen Edinger aus Quechheim aufge⸗ griffen und verhaftet worden. Der Verhaftete hatte auf dem Poſtbureau in Edenkoben einen von der Weinhandlung A m⸗ ſon zur Weiterbeförderung aufgegebenen Brief mit 2100 M. entwendet und iſt flüchtig geworden. Die Verhaftung iſt in Speyer erfolgt. Eine größere Summe befand ſich noch in ſeinem Beſitze, ſo daß der Poſtexpeditor, Freigerr v. Secken⸗ dorff, der 5 die Handlungen ſeines Gehilfen verantwort⸗ lich war, wohl nur eine kleine Summe einbüßen wird. * Durch Feuer zerſtört iſt die im Albthal gelegene Schottmühle mit all' ihren koſtbaren Einrichtungen. Auch die Ziegelei des Herrn Ed. Aſter in Flehingen, Amt Eppingen iſt niedergebrannt. In letzterem Falle ſcheint Brandſtiftung vorzuliegen. 8 * Der Verwaltungsrath der Sparkaſſe in Pful⸗ leudorf hat an Stelle des verſtorbenen Kaſſierers Herrn Mogger vorbehaltlich der Genehmigung der bürgenden Ge⸗ aewaßlt den ſeitherigen Buchhalter Herrn Joſeph Guldin gewählt. »Scharlach mit Halsbräune iſt in Schauern⸗ geim in dem Maaße aufgetreten, daß die beiden dortigen Schulen für den Januar 749 entſchuldbare Verſäumniſſe aufzuweiſen hatten. Glücklicherweiſe iſt dieſen Krankheiten kein Kind erlegen. 5 *Das Hotel Keller in Ludwigshaſen bat Herr Reſtaurateur Heinrich Knötzele für 39,400 M. angekauft. * Der landwirthſchaftliche Konſumverein in Mutterſtadt hat nach dem in ſeiner letzten Generalver⸗ ſammlung erſtatteten Jahresberichte durch Ein⸗ und Ver⸗ tauf von Waaren im verfloſſenen Jahre 493 M. 35. amgeſetzt. Der Bankumſchlgg beziffert ſich auf 27064 An Mitgliedern zählt der Verein 304. *Der Männer⸗Kranken⸗Unterſtützungsverein in Frankenthal hat nach dem in der letzten Generalverſamm⸗ ſung erſtatteten Jahresbericht 1525 Mark eingenommen und 1311 Mark ausgegeben. An Unterſtützungen wurden für 2787 Krankentagen 1084 Mark gezahlt. 5 * Der flüchtig geweſene Notariatsgehülfe Jacob Ohler aus Haßloch, deſſen wir kürzlich anläßlich einer im Bureau eines Notars in Kirchheimbolanden vollzogenen Durzze von 270 Mark, Erwähnung thaten, iſt vom dortigen Schöffengerichte zu 2 Monaten Gefängniß verur⸗ theilt worden. „Eine für Arbeitgeber wichtige Entſcheidung hat das Landgericht in Darmſtadt gefällt. Eine bei einer Offenbacher Firma in Dienſten ſtehende Fabrikarbei⸗ terin hat ohne Kündigung den Dienſt verlaſſen. Nach ver⸗ tragsmäßiger Beſtimmung und der Fabrikordnung gemäß hatte die Arbeitgeberin wöchentlich je 50 Pfg. der Arbeiterin am Lohne zurückbehalten mit der Bedingung, daß die ſo einbehaltenen Beträge im Falle irregulären oder ohne Kün⸗ digung erfolgenden Austritts Seitens der Arbeiterin zu Gunſten des Arbeitgebers verfallen ſollten. Das Landge⸗ richt hat nun erkannt, daß eine derartige Beſtimmung als dem 8 117 Abſ. 2 der Reichsgewerbeordnung ee nichtig ſei und die betreffende Firma zur Erſtattung der 10 15 erbach, 12. Februar. wurde die Feuerwehr alarmirt; in dem Müllerſchen Sägewerk, Station Gasmühle bei Eberbach, iſt ein Brand ausgebrochen. Der ganze Himmel iſt ein Feuermehr.(½ Stunde ſpäter.) Zum dritten Male wird kelegraphiſch noch mehr Hülfe verlangt, zwei Spritzen ſind von hier ſchon thätig auf dem Brandplatz.(Nach einer weiteren Viertelſtunde telegraphiſch.) Das Sägewerk iſt niedergebrannt, die Holzvorräthe brennen, ein Waldbrand wird befürchtet. Es bläſt und trommelt zum viertenmal. ch Ettlingen, 12 Febr. Wegen Verdachts der Urkun⸗ denfälſchung und der Unterſchlagung iſt der frühere Raths⸗ diener Treißig verhaftet worden. H. Emmendingen, 10. Febr. Die hieſige Leſege⸗ ſellſchaft iſt eine der älteſten und wohlhabendſten des Landes; man konnte daher mit Fug und Recht erwarten, daß auf dem Programme ihres diesjährigen Faſchingsfeſtes etwas ganz Außerordentliches figuriren würde. In dieſen durch das Anſehen der Gefellſchaft gerechtfertigten Erwartungen ſah man ſich durchaus nicht getäuſcht, waren doch eigens zur Ver⸗ ſchönerung des Feſtes namhafte Künſtler, darunter der Kammer⸗ ſänger Friedland berufen worden. Ein eigens für dieſe Feier Soeben neun Uhr Abends ů——-Vv———— für welche der Componiſt und der Librettiſt mit gans beſon⸗ derer Vorliebe geſorgt haben; ihren Höhepunkt hat dieſe überaus graziöſe und dankbare Rolle im zweiten Akte zu er⸗ reichen, wo Javotte in fürſtlicher Vertleidung mit ihren klei⸗ nen Sklaven auftritt, als wolle ſie ſagen:„ant, Aut nihilf? Auch mit dem Liebesduette im dritten Akte läßt ſich ein Erfolg erzielen. Die Beſetzung iſt im Großen Ganzen die alte geblieben. Herr Erl iſt mit Geſchick in die Rolle des Herrn Gum eingetreten und Herr Tietſch hat die Carrikatur des Finanzier Gautru übernommen. Dr. Hermann Haas. *Julius v. Werthers pem, errang geſtern an Hoftheater zu Hannover einen dedeuten. Erolg 5 Wie Darſteller ernteten lebhaften Beifall, der Ver⸗ faſſer wurde nach dem 3. und 4,. Akt fünf Mal gerufen. erfundener„Polniſcher Tanz“ leitete das luſtige Feſt ein; dann folgten Darſtellungen köſtlicher Szenen aus dem herr⸗ lichen Buche vom Struwelpeter u. ſ. w. In allen bis jetzt erſchienenen Berichten über Faſchingsfeſte, die im Lande be⸗ gangen wurden, haben wir nur Weniges geleſen, was dar⸗ auf hindeutete, daß der Originalität der Gedanken ſo weiter Spielraum gelaſſen war, wie bei der hieſigen Leſegeſellſchaft. „], Pforzheim, 11. Febr. Die hieſige Kranken⸗ und Be⸗ gräbnißkaſſe Fortung hat im vergangenen Jahr 7477 M. eingenommen und 7330 Mark ausgegeben. Krankenunter⸗ ſtützungen wurden an 128 Mitglieder mit 6412 M. gezahlt. Das Vereinsvermögen beziffert ſich auf 4697 M. 8 Vudwigshafen, 11. Febr. Der hieſige Wirthe⸗ verein hat in einer Petition an das Bürgermeiſteramt ſich gegen die beabſichtigte Einführung der Bierſteuer ausge⸗ ſprochen. Sämmtliche Gaſtwirthe haben die Petition unter⸗ zeichnet. Sie haben kürzlich zu dieſer Frage ja ebenfalls Stellung genommen und decken ſich Ihre damals ausgedrück⸗ 109 mit denen, die der Petition zu Grunde ge⸗ egt ſind. Gerichtszeitung. n Maunheim, 11. Febr.(Schöffengericht.) Vor⸗ ſitzender: Herr Großh. Amtsrichter Dr. Schneider. 1) Jakob Hemmlein, 24 Jahre alt, Taglöhner von Waldſtetten, wegen Körperverletzung 10 Tage Gefängniß, ab⸗ züglich 5 Tage Unterſuchungshaft. 2 Joſef Strittmatter, 24 Jahre alt, led. Tag⸗ löhner von hier, wegen Betrug, 6 Wochen Gefängniß. 3) Margaretha Horn, 15 Jahre alt, ledige Dienſtmagd von Wallſtadt, wegen dreifachen Diebſtahls, einen Verweis. 4) Valentin Bauer, 45 Jahre alt, led. Schiffbauer von Aſchaffenburg, wegen Bettels, nachdem er deshalb ſchon 12 mal vorbeſtraft worden, 3 Wochen Haft und Ueberweiſung an die Landespolizei, 5) Luiſe Semmel, 19 Jahre alt, von Ludwigshafen, dermalen im Arbeitshauſe zu Kaiſerslautern, wegen Dieb⸗ ſtahls, 3 Wochen Geſängniß. 5 5 6) Friedrich Bertram, wegen Beleidigung, nicht er⸗ ſchienen; Verhandlung ausgeſetzt. 7) Auguſt Kirchgeßner von Venningen, 28 Jahre alt, led. Zimmermann, wegen Diebſtahls, freigeſprochen. 8) Martin Krauß, 16 Jahre alt, Fabrikarbeiter von Lampertheim, ließ ſich Zeugengebühren zweimal ausbezahlen und wird deshalb wegen Betrugs, unter Annahme mildernder Umſtände zu 10 Mark Geldſtrafe, event. 3 Tagen Haft verurtheilt. 5 5 9) Lehmann Hamburger, Viehhändler dahier; die Verhandlung wird vertagt. 10) Johann Muth, 57 Jahre alt, hier, wegen Be⸗ drohung; Verhandlung wird vertagt. 11) Johann Albert Staub, 26 Jahre alt, Fabrikarbeiter von hier, wegen Körperverletzung, verübt unter erſchwerenden Umſtänden, 2 Monate Gefängniß. Verſchiedenes. — Deſerteur und Polizei⸗Inſpektor. Der ehemalige Polizei⸗Inſpektor von Avricourt, Kühn, der von der„France“, dem„Gaulois“ und dem„Intranſigeant“ als deutſcher Spion denunzirt worden war, wurde als Deſerteur verhaftet und nach dem Militärgefängniß der Rue du Cherche⸗ Midi gebracht. Kühn wurde 1879 als Unterofſizier beim 4. Küraſſier⸗Regiment flüchtig, ward durch Protektion zum Spezial⸗Inſpektor in Avricourt ernannt, welche Stelle er wegen Schulden verlaſſen mußte und nun als„Anzeiger“ Verwendung fand, bis ſeine Militärgeſchichte aufkam und er deßhalb in Haft genommen wurde. 3 * Straßburg i.., 11. Jebr. Polizeikommiſſär Stem⸗ pel aus Molsheim hatte eine Dienſtreiſe nach Lützelhauſen gemacht. Auf der Rückreiſe um 8 Uhr Abends nach Urmatt wurden auf denſelben zwei Schüſſe abgefeuert, von denen der eine in den Mantelkragen, der andere unterhalb des rechten Knies eindrang. Der unbekannt gebliebene Thäter ergriff 11 5 die Flucht. Die Verwundung Stempels iſt nicht ge⸗ ährlich, — Auf eine ſonderbare Weiſe iſt man in Bir⸗ mingham einem Juwelendiebſtahl auf die Spur gekommen, welcher vor längerer Zeit in Melbourne an einem Juwelier verübt wurde. In dem Schlafzimmer einer Dame, welche mit zwei Herren in einem Gaſthof in Birmingham abge⸗ ſtiegen war, wurde nämlich vom Dienſtmädchen eine Tour⸗ nüre gefunden, in welcher ſich Edelſteine im Werthe von 150 L. befanden. Am folgenden Tage erſchien einer der Herren und verlangte das vermißte„Sattelkiſſen“, welches ihm übergeben wurde. Er wurde jedoch zu gleicher Zeit verhaftet, da es ſich inzwiſchen ergeben hatte, daß die Steine ein Theil der in Melbourne geſtohlenen Juwelen waren. Weitere Entdeckungen über die noch fehlenden Ju⸗ 1555 im Werthe von 850 L. ſind bis jetzt noch nicht gemacht worden. — Eine furchtbare Braudkataſtropbe ereignete ſich in Lyon in der Wohnung des Eirkuskünſtlers Dummou⸗ raize. Die Frau des Eirkuskünſtlers, der Sohn und die 18jährige Tochter waren in der im fünften Stockwerke ge⸗ legenen gemeinſamen Wohnung mit dem Ausſchmelzen von Wachs in Terpentin beſchäftigt, als der Terpentin plötzlich Feuer fing. Die Flammen ergriffen ſofort die Kleider der drei Leute, ſowie die Vorhänge in der Wohnung und ver⸗ breiteten ſich ſo rapid, daß die Wohnungsthüre in Kürzeſtem von einem Flammenmeer verbarrikadirt war. Mutter und Sohn flüchteten brennend und ſchreiend durch das Fenſter auf ein unter demſelben hinlaufendes breites Geſimſe. Die Toch⸗ ter verlor am Fenſter aber das Gleichgewicht und ſtürzte in die Tiefe, wo ſie mit zerſchmetterten, halb verkohlten Gliedern todt liegen blieb. Während ſich dieſe Schreckensſzene abſpielte, klammerten ſich Mutter und Sohn, deren Körper lichterloh brannten, entſetzlich ſchreiend, mit den letzten Kräften an die Fenſterkreuze, angeſichts der rathloſen Menge, welche unten zuſammengelaufen war. Einige grauenvolle Minuten waren auf dieſe Weiſe verſtrichen, als endlich zwei junge Leute den Muth fanden, von einer Nachbarswohnung aus die glückliche Rettung der Brennenden zu unternehmen. Allein es erwies ſich, daß das kühne Werk vergeblich geweſen. Beide Opfer der Brandkataſtrophe waren an den Extremitäten faſt voll⸗ ſtändig verkohlt und athmeten kaum mehr. Sie ſtarben nach wenigen Minuten. 2 5 — Ein ſchreckliches Ereigniß wird aus Szege⸗ Dort wurde geſtern im Theater anläßlich rigen Schauſpieler⸗Jubiläums Koloman Egrvi's eſſen Benefiz⸗Vorſtellung die Poſſe„Farlagi Jancsi“ gegeben. Um die Vorſtellung nicht zu ſtören, wirkte auch die Schauſpielerin Roſalie Rozſſa mit, wiewohl ihre Mut⸗ ter, Frau Wittwe Kuthy, zu Hauſe krank im Bette lag. Während die Tochter im Theater eine fröhliche Rolle dar⸗ ſtellte, ſtürzte zu Hauſe die brennende Petroleumlampe auf das Bett der kranken Mutter. Das Bettzeug entzündete ſich und die arme hilfloſe Frau verbrannte zu Aſche. — Vom Trittbrett geſchleudert und überfahren. Ein Oberkondukteur der öſterreich. Südbahn Namens Lakkoczy wurde während der jüngſt ſtattgehabten Schneeverwehungen auf der Fahrt von Martonvafar gegen Budapeſt, als er vorſich⸗ tig nach dem vorn befindlichen Schneepflug ſpähte, durch einen vorſtehenden Schneehaufen, welcher eine offenſtehende Coupethür erfaßte, vom Trittbrett geſchleudert und gerieth unter die Räder des Zuges. Der unglückliche Mann wurde überfahren, buchſtäblich auseinandergeſchnitten und blieb auf der Stelle todt. „ Ein Original. Alexander Dumas hielt or einigen Tagen an dem Grabe ſeines Freundes, des Malers Eduard de Beaumont, eine Grabrede, welcher wir fol⸗ gende Stellen entnehmen.„Nie noch mag ein Menſch in dieſer abſoluten Abgeſchloſſenheit und Vereinſamung gelebt haben, wie Beaumont. Er blieb oft drei Wochen lang in ſeinem Atelier oder in ſeinem Zimmer, ohne mit einem lebenden Weſen ein Wort zu wechſeln. Seine mönchiſch⸗ einfachen Mahlzeiten nahm er auf einem roh gesimmerten hölzernen Tiſche ein. Sein Ideal war, eine Jahresrente von 5000 Francs zu beſitzen, damit er nicht für Geld arhei⸗ ten, von Niemanden etwas verlangen und empfangen müſſe. Und wie leicht hätte er ein großes Vermögen beſitzen kön⸗ nen! Er brauchte nur die Hand danach auszuſtrecken. Er war einer der beſten Waffenkenner der Welt. Er beſaß in ſeiner herrlichen Degenſammlung die werthvollſten Stahl⸗ klingen, die es gibt. Eines Tages ſagte ihm ein Millionär und Degenliebhaber in meiner Gegenwart:„Wenn Sie mich in Ihrer Sammlung zwanzig Degen wählen laſſen, ſo will ich Ihnen eine halbe Million Franes hier auf den Tiſch legen.“—„Ich danke Ihnen“, erwiderte Beaumont, aber das wären juſt die Exemplare, die ich dem Muſeum von Cluny hinterlaſſen will.“—„Und der Wackere fuhr fort, zu arbeiten und zu wirken, um ſeinem Lande dieſes königliche Geſchenk machen zu können.“ — Der helle Frieſacker.„Gegen den Unfug in der Neufahrsnacht 575 gründlich eingeſchritten werden und iſt deshalb gegen Sie krotz Ihrer bisherigen Unbeſcholtenheit auf die verhältnißmäßig hohe Strafe von 30 Mark erkannt worden, ich glaube auch kaum, daß Sie durch die Berufungs⸗ einlegung etwas erreichen werden“, meinte der Vorſitzende des Berliner Schöffengerichts zu dem 19jährigen Porzellan⸗ dreher Emil Böhm.— Angeklagter: Ick habe ja voch nich in die jeringſte Entfernung wat jejen, wenn Der, der hauen dhut, in Strafe jenommen wird, aber wenn ick einjeſeeft wer⸗ den ſoll, weil mir en Anderer jehauen hat, det kann mir doch nich paſſen.— Vorſitzender: Na, dann erzählen Sie mal, wie Sie in die Schlägerei verwickelt wurden.— Angeklagter: Eijentlich is mein Vetter aus Frieſack an die janze Jeſchichte ſchuld. Er 15 7 mir jeſchrieben, det er mir Neujahrsdag und Sylveſter beſuchen wollte, un richtig, er kömmt voch ſo um fünfe rum an. Nu denken Sie blos an, kömmt der Menſch zum Sylveſter nach Berlin un hat'ne Angſtröhre ufjeſetzt. Ick ſage noch zu ihm, ob er denn uf eene Seite an bisken dumm ſein dhäte, det er nich en andern Hut mitgebracht hätte, denn een Eylinder würden ſie ihn hier bald intreiben, wenn er ſich Abends uf die Straße mit ſehen ließe; er meent aber ſo recht von oben runner, an ihn würde ſich ſchon keener ranwagen, er hätte ooch en Anſehen wie'n Berliner. Na, na, ſagte ick, un richtig, ſo kam et voch. Als wir ſo jegen halb zwölfe rum in de Jegend von't Cafs Bauer rumjingen, ſags eener miten mal: Proſt Neujahr! un haut ihm dabei uf den Deckel ruf, det er fleich en Anſehen wie'ne Ziehharmonika kriegte. Mein Vetter war unjeheier jiftig un hädde am lieb⸗ ſten Allens kurz un kleen jeſchlagen. Den ſchönen neien Cy⸗ linder, meente er, den habe ick noch von meine Inſegnun her,— denn in Frieſack werden ſie Alle mit'n Hut konfirmi — un den habe ick erſt dreimal ufbüjeln laſſen. Mit eenmal ſteht er ſtill un kiekt mir an. Du, meent er, haſt Du ville Stecknadeln zu Hauſe? Ick ſage, det ick woll keene hätte, aber meine Mutter, die pflegte immer ville zu haben. Wir jehn nu ſchnell nach Hauſe un lafſen uns von Deine Mutter alle Stecknadeln jeben, die ſie hat, nu die ſtecken wir denn von inwendig durch'n Cylinder, wer da denn ruf haut, der jagt ſich die Nadeln in die Hand rin, wat ihm jahrniſcht ſchaden kann. Ick dachte der Spaß könnte jut wer'n, un ver⸗ boten kann det boch nich ſin, denn ick kann doch an meinen Hut ſtecken wat ich will. Alſo wir machen det zu Hauſe un unſere Cylinder ſahen rund rum aus wie'ne Schmetterlings⸗ ſammlung ohne Schmetterlinge, Nadel ſaß an Nadel.„So“ meente mein Vetter, nu wollen wir wieder mang die Linden jehn. Als wir in die Behrenſtraße ſind, wo et en bisken dunkel is, jingen ein janzer Trupp junge Leute hinter uns her un ick ſage zu meinen Vetter: Du, paß Achtung, un halte die Ohren ſteif. Ick habe det aber kaum aus'n Munde raus, da geht et bums! bums! un ruf uf unſere Hüte. Aber die „Proſt Neujahr“ ſagen wollten, die kamen nich weiter als bis„Proſt!“— dann riefen ſie„Au!“ und beſahen ſich ihre Handgelenke, wo die ollen Stecknadeln janz niedlich rinjepickt hadden. Die Frieſacker ſind doch helle! Aber die, die ſich jeſtochen hadden, die wurden voch falſch un fingen an zu hauen, aber nich mehr ufn Eylinder, denn ſie ſagten, det wäre Betriejerei un ſowat jilt in Berlin nich. Natierlich haben wir uns jewehrt un dabei ſind denn die Schutzleute jekommen, die uns nach die Wache jebracht haben.— Vor⸗ ſitzender: Der Witz mit den Stecknadeln iſt ja ſo ſchlecht nicht, aber Sie haben gewiſſermaßen den Streit dadurch ver⸗ urſacht.— Der Gerichtshof fand ſich nicht veranlaßt, die ſchlaue Idee des rachſüchtigen Frieſackers durch eine Herab⸗ ſetzung der Polizeiſtrafe zu belohnen, ſondern ließ es bei der⸗ ſelben bewenden. Telegramm. San Remo, 13. Febr.(Eingetroffen 9 Uhr 45 Min.) Bis geſtern 12. Februar, Nachts iſt das Befinden des Kronprinzen fortdauernd ein befriedigendes geweſen. Waſſerſtands⸗Nachrichten. Rhein. Mannheim, 13. Februar 3,24 Meter, geſt. 0,14. Hüningen, 12. Februar 1,38 Meter, geſt. 6,07. Lauterburg, 12. We 2,97 Meter, geſt. 0,08. eckar. Heilbronn, 13. Februar 1,54 Meter, geſt. 0,00. Maunheim, 12. Februar 3,57 Meter geſt. 0,20. Glänzende Reſultate erzielt bei Athemusth, Bruſtbeklemmung, Aſthma, Luftbeſchwerden. Hören wir in dieſem Falle fremdes Urtheil, das uns von etnem Patienten kürzlich zuging: Hochgeehrter Herr! Von meinen Bekannten wurde ich veranlaßt, gegen meine ſo läſtigen Athmungsbeſchwerden die in kürzeſter Friſt ſo rühmlichſt be⸗ kannt gewordenen Sodener Mineral⸗Paſtillen anzu⸗ wenden. Dieſem Rath bin ich gefolgt, und kann Ihnen hier⸗ mit die erfreuliche Mittheilung machen, daß ich nach dem Gebrauch derſelben von meinen Athmungsbeſchwerden völlig befreit worden bin, Ich kann nicht umhin, allen an dieſer quälenden Krankheit Leidenden die Sodener Mineral⸗Paſtillen aufs beſte zu empfehlen und zeichne mit vorzüglicher Hoch⸗ achtung Marie Kaus, Wwe. Bornheim. In allen Apo⸗ theken ſind dieſe trefflichen Paſtillen s, 85 Pfg. pro Schachtel zu haben. 11866 Die größte Auswahl in feinen und gewöhnlichen Sorten Schuhwaaren bietet das Schuhwaarenlager von Georg Hartmann in Lit. E 4,6(am Mohrenkopf, untere Ecke). 1389 7 Herausgeber: Dr. jurx. Hermann HDaas. Verantwortlich: Für den Redaktionellen Theil: Chefredakteur Inlius Katz Für den Reklamen⸗ und Inſeratentheil: A. Lohner. Rotationsdruck und Verlag der Dr.. Haas'ſchen Buch⸗ Iruckerei, ſämmtlich in Mannheim. —— 4. Seite. General⸗Anzeiger. 14. eornar. Die Stelle eines Vorſtandes des ſtädtiſchen Hochbau⸗ amtes der Stadt Mannheim iſt neu zu beſetzen. Der Anfangsgehalt beträgt M. 5000—5500, und kann der halt innerhalb 10 Jahren bis Naximalbetrage von M. 7000 t werden. erber wollen ihre Anmel⸗ unter Anſchluß der Nach⸗ en über Befähigſtng und ſeitherige Beſchäftigung bis zum 1. März d. J. bei unterfertigter le einreichen, woſelbſt auch die näheren Anſtellungsbedingungen zu erheben ſind. 191¹¹ Mannheim, 2. Februar 1888. dung we Stadtrath. Moll. Winterer. Gartenverſteigerung. Am Montag, 13. Februar 1888, Nachmittags 3 Uhr werde ich in meinem Amtszimmer Lit. , 1 auf Antrag des Stiftungsraths des katholiſchen Bürgerhoſpitals dahier, den 4 Ar 20 qm. großen Garten jenſeits des Neckars im Pflügersgrund, Litera H 1 Nr. 4 bezeichnet, einer öffentlichen Verſteigerung ausſetzen und den Zuſchlag ſofort ertheilen, wenn 2000 M. oder geboten werden; für Gebote unter Summe bleibt achttägige Geneh⸗ igsfriſt vorbehalten. Die Verſteigerungsbedingungen können in meinem Amtszimmer eingeſehen werden. 1617i Mannheim, den 30. Januar 1888. Der Großh. Notar Lochert. Bekauntmachung. Die Gemeinde Viernheim beab⸗ ſichtigt daſelbſt, eine Brückeuwaage aufſtellen zu laſſen, und werden Intereſſenten hierfür um Einſend⸗ ung von Zeichnungen nebſt Preis⸗ angabe erſucht. 2845⁵ Viernheim, 10. Februar 1888. Gr. Heſſ. Bürgermeiſterei Viernheim Blaeß. Bekauntmachung. Mittwoch, den 15. Febrnar 1888, Vormittags 10 Uhr werden im Rathhauſe zu Viernheim 2 gutgehaltene aſſelochſen, ſowie 1 aſſeleber an die Meiſt⸗ bietenden öffentlich gegen Baarzahlung verſteigert. 2844 Viernheim, den 9. Februar 1888. Gr. Heſſ. Bürgermeiſterei Viernheim. Blaeft. Eine engliſche Halbblut-Stute, ca. Im 65 oim groß N geſund, vor⸗ zügliche Beine, leicht zu reiten ſcherer Springer und gutes Jagdpferd zu verkaufen. Auskunft ertheilt die Exped. dieſes Blattes. 2842 Pferdezucht. Wir haben einen dreijährigen braunen belgiſchen Heugſtſchwerſſen Schlags an⸗ gekauft welcher Dienſtag, den 14. I. M. Mittags 12 Uhr, im flädtiſchen Bauhofe gemuſtert werden wird, wozu unſere Vereinsmitglieder und Freunde der Pferdezucht freundlichſt ein⸗ geladen werden. 28911 Die Dirertion des Landwirth⸗ ſchaftlichen Vereins Mannheim. Kieler Sprotten ſeinſte Gothaer Cervelatwurft Mailänder u. Veroneſer Salami⸗ wurſt, weſtph. Schinken. 2429 Ernst Dangmann, N 3, 13. 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Schieferdeckerarbeit 1„„ 1766.92 9. Blechnerarbeit 5„„ 1389.50 10. Tüncherarbeit 55„ 11. Tapezierarbeit 7„„ 669.— 12. Pfläſtererarbeit 389.— Pläne, Voranſchlag und Bedingungen liegen auf dem ſiddt. Hochbauamt zur Einſicht auf, woſelbſt Angebotsformulare in Empfang genommen werden können. Die Angebote ſind nach Einzelpreiſen zu ſtellen und verſchloſſen mit ent⸗ ſprechender Aufſchrift verſehen längſtens bis zum 18. Februar d. J. bei unterzeichneter Stelle einzureichen. Mannheim, 3. Februar 1888. Das ſtädt. Hochbauamt. J. V Thoma. Rheinische Credit-Bank in Mannheim. Filialen in Heidelherg, Karlsruhe, Freiburg i. B. und Constanz. Wir eröffnen laufende Rechnungen, besorgen das Incasso von Wechseln auf das In- und Ausland, stellen Wechsel, Cheeks und Accreditive auf alle Handelsplätze der Welt aus. Wir vermitteln den commissionsweisen An- und Verkauf von Effecten an der Mannheimer und an allen auswärtigen Börsen. Alles zu den billigsten festen Sätzen. 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Anfang Nachmittags 3 Uhr mit Feierabendverlängerung. C. Wyprecht 2285 Entree wie üblich. Kalserhütte. Dienſtag, den 14. Jebruar 1888 Großer öffentlicher Magken⸗all Anfang Nachmittags 3 Uhr mit Feierabendverlängerung. R. v. Neuenſtein. Im neuen Saale von jean Muller. (Neuer Stadttheil.) Jaſtnacht⸗Dienſtag, den 14. Februar 1888. Oeffentlicher Festball Anfang Nachm. 3 Uhr mit Feierabendverlängerung. 2267 Reſtauration Weigel, Lindenhof“ 10, 12. Faſtnachtdienſtag, den 14. Februar 1888 Oeffentlicher Feſt⸗Ball. Anfang Nachmittags 8 Uhr mit Feierabendverlängerung wozu einlabet 2337 Entree frei. Weigel. Gambrinus-Keller. U I, 2. Faſtuacht⸗Dienſtag, den 14. Februar 1888 U1, 2. Oeffentlicher Fest-Ball bei ſtarkbeſeztem Maunheimer Stadtorcheſter(150 Mann ſtark). Anfang 3 Uhr. Feierabendverlängerung bis Tag. Um s Uhr Feſt⸗Polonaiſe, angeführt von dem hieſigen Ehepaar mit dem Kartoffel⸗Stempel. 2398 ihnen ſtehle Ach, mein Herr, Sie würden wahrhaftig ein Segenswerk ver⸗ richten, wenn Sie ſich der Bedauernswerthen ein wenig annehmen wollten!“ „Niemand ſoll mehr verſprechen, als er zu halten vermag! Ich ſelbſt gehöre leider nicht zu denen, die der Himmel mit irdiſchen Gütern geſegnet hat! Ich bin vor der Hand nur unbeſoldeter Aſſeſſor, und das Wenige, das ich mir mit Privatarbeiten erübrige, muß ich zu kleinen Abſchlagszahlungen auf eine untilgbare Dankesſchuld verwenden.“ „Wie ſchade iſt das! Sie würden den Armen gewiß helfen, wenn Sie es vermöchten. Ich ſelbſt kann ja nur ſo blutwenig thun. Mein Oheim iſt gütig genug, die theure Penſion für mich zu bezahlen; aber mein Taſchengeld iſt recht gering.“ „So haben Sie beine Eltern mehr, mein Fräulein?“ Aus bem Fliederbuſch kam ein tiefer Seufzer. „Ach nein! Sie ſind ſo lange todt, daß ich mich ihrer nicht einmal zu erinnern vermag. Mein Oheim Fabricius hat von jeher Vaterſtelle an mir vertreten. Und auch ihn habe ich während meines ganzen Lebens kaum drei⸗ oder viermal geſehen. Ich ſtehe ganz allein!“ „Das iſt eir trauriges Geſchick!“ ſagte er herzlich, indem er ſich tiefer aus dem Fenſter herabneigte und unwillkürlich ſeine Stimme dämpfte.„Kein Reichthum der Welt bermag uns die Liebe eines treuen Herzens aufzuwiegen. Ich bin ja nur eiy armer Teufel, der ſeinen Freunden herzlich wenig nützen kann, aber wenn Sie jemals eines brüderlichen Rathes, eines brüderlichen Bei⸗ ſtandes bedürfer ſollten, ſo ſeien Sie verſichert, daß Ihuen Keiner freudiger ſeine ſchwachen Kräfte widmen würde als ich!“ Sie fand in dieſem raſchen Freundſchaftsanerbieten offenbar ebenſowenig etwas Gewagtes und Ungewöhnliches als er ſelbſt. Sie plauderten mit ein⸗ ander wie zwei Kinder, welche nichts wiſſen von den engherzigen Gepflogenheiten und den ängſtlichen Schicklichkeitsvorſchriften der großen Welt. eInch danke Ihnen!“ antwortete ſie ohne jeden Anflug von Spott.„Es iſt hüdſch zu wiſſen, daß man einen Freuud hat, auf den man ſich im Fall de, Noth verlaſſen darf. Aber da fällt mir ein, daß ich ja noch nicht einmal Sren Namen erfahren habe!“ „Walte: Dankwort, mein Fräulein!“ „Walter Dankwart!“ wiederholte ſie.„Das klingt gut, und ich denke, eh iit auch leicht zu behalten. Aber es iſt billig, daß auch ich mich Ihnen vor⸗ ſtelle. Ich heiße Erna Wildberg!“ Wildberg?“ Fortſetzung folgt.) —— Roman Beilage zum „General⸗Anzeiger“ (Aannheimer Polksblatt.— Fadiſche Volkszeitung.) Die Heirath des Herrn Labricius. Roman von Reinhold Ortmann. Fortſetzung.) Eine ſchöne, dunkelrothe Roſe, welche mitten auf dem Fahrweg lag, hatte die Aufmerkſamkeit des Bübchens auf ſich gezogen. Eine der Reiterinnen hatte ſie wohl verloren, oder ein Kavalier, der ſie in eine Equipage werfen wollte, hatte ſein Ziel verfehlt. Der kleine Hans hob ſie eben mit einem fröhlichen Lachen auf, als eine herrſchaftliche Equipage in ſchärfſter Gangart aus der Hauptallee in den Nebenweg einbog; der Kutſcher rief dem Knaben zu, ſich vor⸗ zuſehen, aber das Kind machte in Ueberſchätzung ſeiner Kräfte den ungeſchickten Verſuch, noch vor dem Wagen vorbei quer über den Weg zu laufen. Dabei ſtrauchelte es über einen Stein und fiel faſt unmittelbar vor den Hufen der Pferde zu Boden. In inſtinctiver Erkenntniß der furchtbaren Gefahr ſtieß es einen gellenden, herzzerreißenden Schrei aus, und ein zweiter, verzweifelter Angſtruf ertönte faſt in demſelben Augenblick auch aus dem Munde des blinden Dreh⸗ orgelſpielers. Die Stimme ſeines Kindes hätte er ja unter Tauſenden heraus erkannt, und er brauchte keine Erklärung, um mit Gedankenſchnelle zu begreifen, was jener Wehelaut bedeute. Mit hoch erhobenen Armen und mit geiſterbleichem Geſicht war er in die Kniee geſunken, während das Mädchen an ſeiner Seite vor Schrecken völlig ſtarr und regungslos ſchien. Noch in derſelben Minute hätte unfehlbar neben der zertretenen Roſe auch ein zertretenes junges Menſchendaſein im Staub der Landſtraße geendet, wenn nicht im Augenblick der letzten, höchſten Gefahr ein todesmuthiger Retter auf dem Plane erſchienen wäre. Das aber war kein Anderer als der Aſſeſſor Dankwart, dem eine gütige Natur glücklicher Weiſe nicht nur Unerſchrockenheit und Geiſtesgegenwart, ſondern auch die ſtählernen Muskeln eines jungen Rieſen verliehen hatte. Quer durch das Gebüſch dringend war er mit drei gewaltigen Sätzen bei den Pferden. Mit der ganzen Kraft ſeines Körpers warf er ſich ihnen entgegen, und mit einem einzigen mächtigen Griff ſeiner Rechten riß er das Handpferd nieder. Ohne daß er wußte wie ihm geſchah, fühlte ſich der kleine Knabe zur Seite geſchleudert, und in demſelben Moment ſprang auch ſchon ſein Retter wieder zurück, um den hoch aufbäumenden, ſcheu gewordenen Pferden die Bahn frei zu geben. Der linke Aermel ſeines Rockes war zerriſſen, und das Blut rieſelte über ſeine Hand. Aber das hinderte ihn nicht, mit lächelnder (Nachbruc verbeten. 12. Februar. Miederlage von XyIlophon⸗- Inſtrumenten nach 2349 orrbeſſerker nenelkr Couſtruttion mit Garantie für reine Stimmung. 56,2 Heinr. Bißler p6. Geigenbauer. LArie geißt die vorzügliche 6 Pfg. 85 Heinrich Schntidet, P 5, 15. Aechter medic. iſt das beſte u. wirkſamſte Stärkungs⸗ mittel für alle ſchwächlichen Kinder, Frauen und Reconvalescenten. In ½, ½ u. J Originalfl. à M. 3, M. 1,50 Pfg. und 75 Pfg. bei 1582 Milh. Kern 1 3. 5. 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Derſelbe Mond, in deſſen mildem Lichte die Marmorleiber der Venusgruppe im Park von Hattendorf erglänzten, ſtreute ſeine blaſſen, bläulichen Strahlen auch über den Garten der Frau von Hochſtetten aus. Das Fenſter von Walter Dankwart's Zimmer war weit geöffnet, und um die Arbeitslampe, welche auf ſeinem Tiſche brannte, flatterten ſchweren Fluges dickleibige Nachtſchmetterlinge. In dem Fliederbuſch ſang in kurzen Zwiſchenräumen eine Nachtigall; aber der Aſſeſſor ließ ſich durch ihr ſchmelzendes Lied nicht ſtören. Er trug die linke Hand in einer Binde, und die rechte wendete eifrig die Blätter ſeines gelehrten Buches um. Nun galt es ja, nachzuholen, was er während dieſes ereignißreichen Tages verſäumt, und ſeit ſeiner Heimkehr hatte er auch die rechte Stimmung zum Arbeiten wieder gefunden. Die Nachtigall unter dem Fenſter verſtummte plötzlich mitten in einem ihrer ſüßeſten Triller, und gleich darauf vernahm Walter an ſeiner Seite ein Raſcheln wie von dem Fallen eines leichten Gegenſtandes. Mit dem flüchtigen, zerſtreuten Blick ſchaute er von ſeiner Arbeit empor, aber ſogleich fuhr er wie electriſtrt von ſeinem Stuhl in die Höhe. Was da auf dem Geſims des offenen Fenſters lag, konnte unmöglich vom lauen Nachtwind hereingetragen worden ſein, denn es war ein Strauß herrlicher, friſcher Roſen, deren Stiele von einem ſchmalen, ſeidenen Bande zuſammengehalten wurden. Es war ſeltſam, daß er keinen Augenblick im Zweifel war, von weſſen Hand das duftige Angebinbe gekommen, obwohl ihm doch nicht das kleinſte Zeichen den Geber verrieth. Mit einem Entzücken, das zu ſeiner ſonſtigen Ernſthaftigkeit in einem merkwürdigen Gegenſatz ſtand, drückte er die Blumen an ſeine Lippen. Dann trat er an das Fenſter und ſpähte in den Garten hinaus. Aber da unten regte ſich nichts, und auf dem Fliederſtrauch lagen ſo tiefe Schatten, daß es unmöglich war, feſt⸗ zuſtellen, ob ſich der geheimnißvolle Blumenſpender dort noch verborgen hielt oden nicht. Doch ſelbſt auf die Geſahr hin, daß ihn nur die lauſchende Nach all vernähme, rief Walter mit halblauter Stimme hinab: Lauſend Dank, mein Fräulein!— Sie haben mir eine große, eine ſehr große Freude bereitet!“ — 151— Eine kleine Weile blieb es ganz ſtill; dann aber raſchelte es in den Zweigen, und eine liebe Stimme, die in ihrer verſchämten Zaghaftigkeit nur noch ſüßer und anmuthiger klang, ließ ſich vernehmen: „Seien Sie mir nicht böſe wegen meiner Zudringlichkeit, und denken Sie nicht ſchlecht von mir, mein Herr! Aber es ließ mir keine Ruhe, bis ich Ihnen durch irgend ein kleines Zeichen meine Dankbarkeit an den Tag gelegt hätte!“ „Ihre Dankbarkeit, mein Fräulein? Darf ich auch fragen, wofür?“ „Haben Sie nicht dem kleinen Knaben des Drehorgelſpielers das Leben gerettet?— O, Sie dürfen es nicht leugnen! Martha hat Sie mit aller Be⸗ ſtimmtheit erkannt, und— und Sie tragen ja noch den Arm in der Binde!“ Walter konnte die Sprechende nicht ſehen, während er ſelbſt im vollen Lichte ſtand. Vielleicht trug das Ungewöhnliche dieſer Situation dazu bei, ſie raſch über die erſte Befangenheit hinweg zu bringen. „Die Kleinigkeit iſt wirklich kaum der Rede werth!“ ſagte er einfach, „Wahrſcheinlich hat das Mädchen bei der Erzählung übertrieben, denn ſolche Lebensrettungen geſchehen in dem Gewühl unſerer Straßen täglich zu Dutzenden, ohne daß man weiter von ihnen ſpricht!“ „Sie haben die arme Familie vor namenloſem Jammer bewahrt, mein Herr!— Und Sie ſind verwundet! Iſt es arg? Ich bitte Sie von Herzen: ſagen Sie mir die Wahrheit!“ So viel Theilnahme und aufrichtige Beſorgniß lag in dem Ton ihrer Worte, daß Walter's Herz noch raſcher ſchlug als vorher. „Eine ganz unbedeutende Schramme, mein Fräulein. nicht eine Spur mehr davon vorhanden!“ „Nehmen Sie es nur nicht zu leichtſinnig! Ich habe gehört, daß der⸗ artige Wunden ſehr bösartig werden können.— Aber ich muß wieder ins Haus! Sie werden es ohnedies höchſt unweiblich und tadelnswerth finden, daß ich mir um dieſe Stunde hier unter Ihrem Fenſter zu ſchaffen mache!“ „Nein, ich finde es großmüthig und edel, mein Fräulein!— Fücchtete ich doch bisher, mich durch meine Ungeſchicklichkeit von heute Morgen für lange Zeit um die Freude gebracht zu haben, Sie zu ſehen!“ „Ich benahm mich da gewiß ſehr thöricht. Aber ich war ſo überraſcht, und ich glaubte, Sie hätten die Abſicht, ſich über mich luſtig zu machen. Ver⸗ zeihen Sie mir!“ Das war ſo kindlich unbefangen und zugleich ſo zutraulich und llieblich geſprochen, daß Walter, wenn er der erſten Regung ſeines Herzens hätte folgen dürfen, am liebſten zum Fenſter hinausgeſprungen und vor der unten Stehender⸗ in die Kniee geſunken wäre. Da dies aber nicht wohl möglich war, wußte er ihr überhaupt nichts zu antworten, und es entſtand ein kleines Schweigen, das ſie ſelbſt endlich wieder unterbrach. „Es geht dieſen armen Leuten ſo ſehr ſchlecht. Ich bin immer für lange Zeit traurig, wenn ich mich einmal ohne Vorwiſſen der Frau von Hochſtetten zu In acht Tagen iſt rereerreereeeeerneeeeenmennne guten Zeugniſſen serſehener junger Mann (gelernter Schriftſetzer) ſucht eine an⸗ fändige Stelle. Derſelbe iſt auch ſchon zuf Reiſen geweſen. 2223 Gefl. Offerten bis Samſtag, 18. Febr. unter J. H. an die Erped. d. Bl Mann(35 Jahre) ufer, Eiukaßierer' Stellung als brik oder Verlag. Ein tner ſucht 1354 verheirathe r oder auswärts. eres im Verlag. 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Samſtag, den 18. Februar: Abend⸗Anterhaltung mit Tanz im Saale des Ballhauſes. Die verehrlichen Mitglieder mit ihren einführbaren Familienangehörigen werden zu zahlreichem Beſuch eingeladen. Bezüglich des mit der Abend⸗Unter⸗ haltung verbundenen gemeiuſchaftlichen Nachteſſens wird auf die beſondere Mittheiluug verwieſen. 28851 35 Der Vorſtand. Stolze'ſcher Stenographenverein. (ELokal Reſtauration Zwiſchenakt, B 2, 12.) Wir eröffnen mehrfachen Wünſchen entſprechend, im Laufe ds. Mts, einen weiteren nunmehr den 3. Unterrichtskurſus in der 2290 Stolze'schen Stenographie. Das Unterrichts⸗Honorar beirägt inel. Lehrmittel Mk..— und werden Anmeldungen zur Theilnahme ſchriftlich oder mündlich von dem unter⸗ zeichneten Vorſtand entgegengenommen. Der Vorstand M. Krauth, L 2, 8. Friedrich Stoll, L 2, 14. Bierbrauerei Eichbaum. General-Versammlung Dienſtag, den 14. Febrnar d. J. Vormittags halb 10 Uhr in den vereinigten Lokalitäten. Tagesordnung: „Beſchluß über das Beſchließen. Beſichtigen der alten Kellerräume, Emmiſſion der neuen Aktien.(Beim Heimweg nicht verlieren). D. R. „Ausſchank von Salvatorbier an das Publikum, nach deſſen Befund es den Aktionären geſtattet iſt, ebenfalls zu trinken, gegen Hinter⸗ legung ihrer Aktien. 8. Gemeinſchaftliches Zuſammenwirken. 8 Dienſtag, den 14. d. Mts., E 225 2 2 * 2418 Der Aufſichtsrath. Kathol. Geſellenverein. Montag, den 18. Februar 1888, Abends ½8 Uhr feiert unſer Verein Unterhaltung Fastnachts- „Der Nachtwächter“ oder„Wer bekommt ihn?“ mit Aufführung des Luſtſpiels: Saaleröffnung: ½7 Uhr. Eintrittskarten für Mitglieder ſind zu haben beim Präſes und Senior des Vereines; für Nichtmitglieder und für reſervirte Plätze nur beim Präſes bis Sonntag, den 12. Februar, Während der Unterhaltung wird zur Abtragung an der Hausſchuld ein Glückshafen veranſtaltet. und Senior des Vereins. Gaben hiezu nimmt dankbar entgegen der Präſes Der Vorſtand. Ofen- und Thonwaarenfabrik 1422 J. Gelbert, Tudmigahafen l. Rh. Spezialität: Kachelofen, Kamine mit eiſernem Heiz⸗ körper, Porzellanherde und Küchenvertäflungen. Bauperzierungen: Baleonbaluſter, Vaſen, glafirte und unglaſirte Ver⸗ blendſteine in allen Farben wetterfeſt. Re ches Lager in der Fabrik. Abschlag Von heute an wieder täglich friſch oebrannſe Cafes à M..20 Pfg. Rohe Oafe's 5 von à M..— an pr. Pfd. Gebrüder Kaufmann, & S. 1. DE F — Milehgh in weiße/ Liter und ½ Liter⸗Flaſchen mit 1 3 von Schilling'sche Verwaltung. 15 E 5, 1 und P 5, I. 90 I in's Haus gebracht Stadt Lück. Faſtnacht⸗Dienſtag, den 14. Februar 1888, Vormittags von 11 bis 2 Uhr 0 Carneval. Humoristisches 18 Früschoppen-Concert mititalieniſcher Nacht 2390 Mittags von 3 Uhr ab CONCERT Im Anſtich vorzügliches Bier aus der Zad. Brauerei Wilder Mann. Faſtnacht⸗Dienſtag, 14. Februar, Vormittags 11—1 utze Carneval. Humorist. Frühschoppen-Concert mit Italieniſcher Nacht in den feſtlich dekorirten Sälen. Punkt 12 uhr: Großer Umzug in die Hubertus halle und durchs Hauptportal zurück. Mittags—11 uhr: Grosses Concert. Sämmtliche Concerte werden von der närriſchen Hauskapelle Dienſtag früh 11 Uhr: Großer herrlicher An⸗ ſtich von 2288 HHxtra-Bräu nach Müunchner Art. Es labet zu dieſem Feſte höflichſt ein 2 P. Gaschott. Großſer Mayerhof. Morgen Faſtnacht⸗Dieuſta Groses Garnevals-Konzer der närriſchen Haus⸗Kapelle. 2406 DAunfang à Uhr Nachmittags. festauration Sator, Lindenhof. MNeuer Saal). 2878 Faſtnacht⸗Dienſtag, den 14. Februar Großer öffentlicher Feſt⸗Bal mit Feiergbendverlängerung. Anfang Abends 7 Uhr. Orcheſter: Eine Abtheilung der Cäcilien⸗Kapel Restaurant zum Hiesl. Sehenswürdigkeit 1. Ranges. Billige pikante Gabelfrühſtücke.— Täglich friſche Weißwürſte, 'ſchwollene, Regeusburger Knackwürſte, Kalbs agen ztc, zc, ꝛ. Prima Bier. MFaſtnacht⸗Dienſtag Zwel Gast-Vorstellungen der berühmten Elite⸗Geſellſchaft, genannt die I. Weaner Jux-Brüder. Beginn der 1. Vorſtellung 4 Uhr. Beginn der 2. Voyſtellung 8 Uhr. Eutree 25 Pfg. 28⁴ Zu zahlreichem Beſuche ladet höfl. ein E. Kitzmüller. Brauerei Hochſchwender. Fachtnacht⸗Dienſtag Ausſchank von hochfeiuem Salvatorbier. D 5, l Stadt Aachen D5, 1 Empfehle mein vorzügliches Winter-Lagerbier direkt vom Faß, aus der Bayer. Brauerei⸗Geſellſchaft vorm. H. Schwartz in Speyer, warmes Frühſtück, guten Mittagstiſch, Restauration à Ia carte. Ergebenſt: H. Haegele.⸗ Tanz-Institut J. Schröder, Käferthal im„Löwen.“ Faſtnacht⸗Dienſtag Abend Tanzstunde J. Sehröder, Tanzlehrer. NB. Beginn des Franoais-Curses. 28961 wosn böflichſt einkabet Flaschenbier-Geschäft. Von dem erlittenen Unfall wiederhergeſtellt, erlaube ich mir, mein von ärztlichen Autoritäten empfohlenes Iaschenbier von der Viernheimer Aetienbierbrauerei, Hoflieferant Sr. königl. Hoheit des Großherzogs Ludwig IV von Heſſen, in empfehlende Erinnerung zu bringen. Bei Abnahme von 6 Flaſchen à 20 Pfg. frei in's Haus geliefert. 2416 Unter Zuſicherung reellſter Bedienung zeichnet Hochachtend Guſtav Bundſchuh, Lindenhof. Der Unterzeichnete empſiehlt ſich als Lehrer der 2805⁵ Gesangskunst, namentlich für richtigen Anſatz, Tonbildung und Vokaliſation. Ewerden Damen und Herren bis zur höchſten Vollendung für Con⸗ certgeſang und Oper ausgebildet, und wird auch der für letztere nöthige dramatiſche Unterricht ertheilt. R. Bujatti, ehem. ern r. Taͤglich zu—. von e.— reihtd.