7 5 ebrauch Lirkau npfohlen. ich Alen le ich den um einige J Gat bö —. alt, D Hönnen, Obae itte Portün nd ſind ale s und des tten Fiſchen, tark geſüßt, Obſt, Reis, ng genoſſeg ten, Käſen, oder, wen illen Mahl nag leichtet Gewöhnun ind anderen Brofeſſore rtroffen räparatel, n. Die Funk. Kungz tillen, ff ids inler „ abgibl Abonnemenk: 50 Pfg. monatlich, Bringerlohn 10 Pfg. monatlich, durch die Poſt bez. inel. Poſtauf⸗ ſchlag N..90 pro Quartal. Badiſche Volkszeitung. Srſcgeint täglichg, Fonn- und Feſttage ausgensmmen. Mannheimer Volksblatt. Inſerate: der Stadt Mannheim und Umgebung. Einzel⸗Nummern 3 Pfg. Doppel⸗Nummern 5 Pfg. beglaubigte Auflage: 3500 Exemplare. * Der Wettkampf der Beporter welche ſeit einiger Zeit in San Remo weilen und der ſchon zu manch' peinlicher Erörterung führte, dürfte in den nächſten Tage noch hitziger werden, nachdem die Aerzte geſtern Vormittag den Berichterſtattern der ver⸗ ſchiedenen Zeitungen ankündigten, daß auf Höchſtes Verangen ihnen keinerlei Mittheilung mehr gemacht werden wird. Es iſt klar, daß die Berichterſtatter nunmehr dasjenige, was ihnen bisher in offener Weiſe entgegengebracht wurde, auf anderen Wegen zu erfahren ſuchen werden; zu welchen Hinter⸗ treppenkunſtſtückchen in ſolchen Fällen die Zuflucht ge⸗ nommen wird, braucht nicht erſt betont zu werden. Es wird dann nichts weiter übrig bleiben, als die telegraphiſche Uebermittelung derartiger Privat⸗ nachrichten in San Remo zu inhibiren, weil man deren ſchriftliche Weiterverbreitung nicht hindern kann. Da die Mittheilung der Aerzte auf Höchſten Wunſch erfolgte, ſo entzieht ſich das Verfahren jeder Kritik, aber man muß doch betonen, daß dasſelbe nicht geeignet erſcheint, die aufgeregten Gemüther in Deutſchland zu beruhigen. Man weiß, wie lange es gedauert hat, ehe der„Reichs⸗ anzeiger“ ſeine Spalten den amtlichen Bulletins öffnete. Erſt als der Unfug der zweideutigen Privatberichte überhand nahm, entſchloß man ſich in Berlin zur öffentlichen Kundgeb⸗ ung des Krankheitsſtandes. In welch knapper, den Wuͤnſchen der Bevölkerung wenig entſprechender Form, überdies dieſe amtlichen Verlautbarungen gefaßt ſind, iſt ebenſo gut bekannt. Es mag ja ſein, daß die ärzt⸗ lichen Bulletins eine weitere Faſſung nicht vertragen, aber ebenſo unbeſtreitbar iſt es, daß das deutſche Volk nach ausführlicheren Mittheilungen über das Be⸗ finden des Kronprinzen ſich ſehnt. Die Zeitungen, welche dieſe veröffentlichen, entſprechen damit nicht etwa einem Senſationsbedürfniß— jedes an⸗ ſtändige Blatt weiß nach dieſer Richtung die Grenze zu ziehen— ſondern den berechtigten Wünſchen des Volkes, das in treuer Liebe und Verehrung zu ſeinem Kronprinzen hält. Wenn ſchon der privaten Berichter⸗ ſtattung Schwierigkeiten(wie es uns ſcheinen will, an unrechtem Orte) entgegengebracht werden, ſo magwenigſtens der allgemeine Wunſch nach ausführlichen offtziellen Mittheilungen an zuſtändiger Stelle im Intereſſe der Allgemeinheit die gebührende Beachtung finden. * 8 Ueber Profeſſor Waldeyer, welcher nunmehr auch nach San Remo gereiſt iſt, wird der„Magdeb. Ztg.“ Folgendes geſchrieben:„Waldeyer, ſeit 1883 Profeſſor der Anatomie in Berlin, iſt einer der erſten lebenden Anatomen und Mikroſkopiker; er iſt ein Schüler Virch ows und war bis zu ſeiner Berufung nach Straß⸗ burg im Jahre 1872 Profeſſor der pathologiſchen Anatomie in Breslau. Obſchon ſeit ſechzehn Jahren ſich faſt aus⸗ ſchließlich mit normaler Anatomie beſchäftigend, hat er doch einen großen Ruf als pathologiſcher Anatom, und Feuilleton. — Ausſtener einer chineſiſchen Prinzeſſin. Ida Barber, die Wiener Schriftſtellerin und Modecorreſpondentin des„Peſter Lloyd“ ſchreibt aus Wien: Viel ſpricht man jetzt auch von dem chineſiſchen Trouſſeau, das für die Tochter des Herzogs von Chao, Braut des jungen Kaiſers von China, hier gefertigt wird. Im Reich der Mitte ſcheint man Zobelfelle für beſonders geeignet Die Ausputz der Rohen, äntel, ja ſogar der Hüte zu halten. Die drei Gala Koſtüme der künftigen Kaiſerin des Himmliſchen Reiches ſind von blauem chineſiſchen Atlas gefertigt, eines azurblau, eines purpurblau, eines indigoblau; längs der reich in Gold ge⸗ ſtickten Streifen, die Drachen und Adler darſtellen, breite Zobel⸗Galons, die rechts und links mit kleinen Zobelköpfen bordirt find; die Augen ſind aus prachtvollen Edelſteinen ge⸗ bildet und ſcheinen verſtändnißinniger als manche Augenſterne lebender Weſen zu leuchten. Die Vorderſeite der höchſt effekt⸗ vollen Roben iſt durch allegoriſche, in Gold geſtickte Sprüche geziert; man lieſt da die Worte; Wan⸗u(ewiges Glück), wan⸗ schon(ewiges Leben), wan-car(ewige Liebe). Die Hofrobe par excellence beſteht aus himmelblauem Sammt; das Vorder⸗ theil iſt mit einem geflügelten Drachen beſtickt, deſſen Flügel von 315 kleinen und ö6großen Perlen geſchmückt ſind. Den Kopf ziert ein lapis lazuli von ſeltener Schönheit. Zobelſtreifen begrenzen den Saum der Robe und auch den zu derſelben paſſenden, ganz eigenartig geformten Hut, deſſen Kopftheil aus himmelblauem gefalteten Sammt gefertigt iſt; aus jeder Falte ragen Spangen hervor, die mit Brillanten beſetzt ſind und ſi auf dem Zenith zu einer Art Krone vereinigen. Da Diadem liegt auf einem Zobelſtreiſen auf und iſt von ob⸗ longen Perlen und Saphiren gebildet, im Mittelpunkt eine große, in Gold gefaßte Perle, über welcher ſich ein brillant⸗ ſtraßlender Phönix erhebt; umkränzt wird der Kopf von 6 kleineren Phönixen; deren jeder mit 6 großen und 224 klei neren Perlen gesiert iſt. Die Hinterſeite des auffallend breit geſchweiften Hutes nimmt ein Faſan ein, deſſen Schweif bis zur Hälfte des Rückens reicht und mit 805 lleinen und 110 großen Perlen beſuckt iſt, die eine Art Gehänge bilden. Geleſeuſit und verbreitetſte Zeitung in Maunheim und Amgebung. ſpeziell über Entſtehung des Krebſes veröffentlichte er 1865 und 1872 höchſt bedeutende Arbeiten, worin er allerdings von Virchows Anſchauungen darüber erheblich abweicht.“ Der„Frankf. Ztg.“ zufolge lauteten die geſtern in Berlin vorliegenden Privatnachrichten hochſtehender Perſonen aus San Remo über den Zuſtand des Kron⸗ prinzen recht betrübend. Wir leſen in einem Berliner Blatte: Kaiſer Wil⸗ helm iſt von den Trauer⸗ und Krankheitsfällen in ſeinem Hauſe ſchwer bedrückt, und wenn der Zwang der Re⸗ präſentat'on vorüber, gibt er ſich den Ausbrüchen dieſer ſchmerzlichen Stimmung auch ſtärker hin. Dieſer Tage wurde Generalarzt Dr. Lauer Nachts an das Bett des Kaiſers gerufen. Der Kaiſer ſaß aufrecht in ſeinem Bette, Thränen in den Augen. Er klagte, das Schickſal ſeines Sohnes laſſe ihn nicht ſchlafen, er möchte doch ſchleunigſt nach San Remo reiſen. Dem Zureden des Leibarztes gelang es, den Kaiſer von dieſem Vorhaben abzubringen.(Dieſe Mittheilungen wurden u. A. dem „Neuen Wiener Tgbl.“ von einem Berliner Korreſpon⸗ denten telegraphiſch mitgetheilt. Das Berliner Tele⸗ graphenamt inhibirte jedoch die betreffende Depeſche.) Die in Wien immerfort wach geweſene warme Theilnahme für den deutſchen Kronprinzen wächſt in neueſter Zeit in ganz außerordentlichem Maße, da leider auch dort ungünſtige Berichte vorliegen. Alle Kreiſe be⸗ kunden das lebhafteſte Intereſſe und ſehen mit größter Spannung den weiteren Meldungen entgegen. Aus Paris, 29. Febr. wird dem„Berl. Tagbl.“ von ſeinem Berichterſtatter telegraphirt: Die Nachrichten der„Agence Havas“ über das Befinden des deutſchen Kronprinzen lauten ſo beunruhigend, daß ich ſie nicht wiederzugeben wage. Ich erfahre ſoeben privatim, daß bei der hieſigen Schlafwagengeſellſchaft ein vollſtändiger Zug nach San Remo beſtellt iſt. —— * Politiſches Halbdunkel. Die vereinzelt aufgetauchte Nachricht, daß Staats⸗ ſekretär Graf Herbert Bismarck den Auftrag er⸗ halten habe, während ſeines Aufenthaltes in England für eine demnächſt zuſammen zu berufende Conferenz Stimmung zu machen, entbehrt, wie der„Straßb. Poſt“ aus zuverläſſiger Quelle berichtet wird, jeder Begründ⸗ ung. Selbſt wenn Graf Herbert Bismarck bei einer zufälligen Begegnung mit den engliſchen politiſchen Per⸗ ſönlichkeiten die bulgariſche Angelegenheit und Deutſch⸗ lands bekannte Stellung zu derſelben erwähnen ſollte, ſo würde er doch— dafür bürgen die politiſchen Er⸗ fahrungen, welche Deutſchland ſeit dem Berliner Con⸗ greß gemacht hat— jedenfalls alles vermeiden, was dazu führen könnte, Deutſchland von neuem die Unannehmlichkeiten eines Congreſſes zuzuziehen. Wie das Bureau Reuter erfährt, hätten nunmehr alle Mächte auf die ruſſiſchen Vorſchläge bezüglich Bul⸗ gariens, welche jeder Macht beſonders mitgetheilt waren, geantwortet. Rußland habe nicht eine Geſammterklärung der Mächte, ſondern von jeder Macht eine ſeinen Schritt — Für unſere europäiſchen Modebegriffe ſind derartige ſich auf Millionen beziffernde Hüte neu, noch mehr die ſog. Galaſchürzen, die gleichfalls ein Vermögen repräſentiren;— ſie ſind zumeiſt aus blauem oder rothem Atlas gefertigt, mit koſtbaren Pelzſorten verbrämt, in der Mitte mit goldenen Drachen, deren Augen und Flügel den koſtbarſten Brillantſchmuck aufweiſen, geziert. Intereſſant iſt es zu wiſſen, was der kaiſerliche Bräutigam nicht nur ſeiner Braut, ſondern auch ſeiner Schwiegermutter am Hochzeitstage zu verehren hat; der Braut: 1000 Stück vom ſchönſten Seidenzeuge, 20 indiſche Shawls, 15 Spitzen⸗ tücher, 3 Brillantvögel— 20 Pferde mit eleganter Aus⸗ rüſtung; der Schwiegermutter: 500 Stück Seide, 1000 Stück Baumwollenſtoff, 10 Hofkleider, 50 Alltags⸗Koſtüme, 6 Zobelpelze. So will es das Geſetz, ein Geſetz, das auch bei europäiſchen Bräuten und Schwiegermüttern Beifall fin⸗ den würde. — Aus dem Lͤiebesleben der Thiere. Eine Liebes⸗ affaire aus dem Thierleben hat ſich dieſer Tage in Spandau abgeſpielt. Ein dortiger Hauswirth in der Potsdamerſtraße hatte ſeinem Taubenſchlage eine neue Bewohnerin zugeführt. Dieſelbe ſtand ſehr bald auf freundſchaftlichen 55 mit einem männlichen Inſaſſen, der ſchon ſeit längerer Zeit dort lebte. Nach einiger Zeit durfte das Täubchen mit dem Gefährten hinausflattern; es fühlte ſich anſcheinend ſchon heimiſch und kehrte nach einer Weile nebſt den übrigen in den Schlag zu⸗ rück. Als es aber am nächſten Tage ins Freie kam, erhob es ſich plötzlich in die Lüfte und war bald dem Geſichtskreiſe des beſtürzt nachſchauenden Taubenliebhabers entſchwunden. Die anderen Tauben blieben ſämmtlich zurück. Am Tage darauf aber— welch eine Freude für den Beſitzer— zeigte ſich der Flüchtling plötzlich auf dem Dache eines benachbarten Hauſes. Der Hauswirth bemerkte ihn und in der Hoffnung, das Thier werde, wenn es ſeine Gefährten erblicke, wieder zuxückkehren, öffnete er den Schlag. Kaum hatten die In⸗ ſaſſen dieſen verlaſſen, da erhob ſich der Täuberich, eben jener, deſſen Freundſchaft die neue Taube bald erworben, und flog derſelben nach Vereint ſchwebten dann beide durch die Lüfte Samſtag, 3. März 1888. — in Konſtantinopel unterſtützende Erklärung gefordert. Die engliſche Regierung habe ſich nun, wie es heißt, dahin geäußert, daß ſie dem Sultan nicht anrathen könne, irgend einen Schritt zur Eutfernung des Prinzen Ferdinand zu unternehmen, ohne vorher eine ausreichende Maßregel für die Regelung der bulgariſchen Frage nach der Ab⸗ reiſe des Prinzen Ferdinand vorgeſchlagen zu haben. In Wien gilt es noch immer für ungewiß, ob Rußland die auf Bulgarien bezüglichen Unterhandlungen nunmehr einſchlafen läßt, oder ob es weitere Schritte unternehmen wird. Man meint, beim Sultan ſei die bulgar. Frage in guten Händen. Laut einer Mittheilung der„Politiſchen Correſpondenz“ erhielten die Botſchafter Oeſterreichs, Englands und Italiens die Weiſung, eine ſtrenge Zurückhaltung zu beobachten und in keiner Richtung einen Einfluß auf die Entſchließungen der Pforte zu üben.— Aus Warſchau meldet die„Politiſche Correſpondenz“ fortwährende kleine Militärverſchiebungen in den Grenzbezirken ohne erkenn⸗ baren Zweck, eher jedoch auf eine Vermehrung als auf eine Verminderung der Grenztruppen hindeutend. *Ktint Aebereilung! Angeſichts des bereits für den 10. März in Aus⸗ ſicht genommenen Reichstagsſchluſſes würde natürlich eine Berathung ſowohl des Genoſſenſchaftsgeſetzes wie der Alters⸗ und Invalidenverſicherung ausgeſchloſſen ſein. Damit ſcheint man denn auch in der Regierung einverſtanden zu ſein. Offtziös wird be⸗ tont, ſchon der Umfang des Genoſſenſchaftsgeſetzes mache es mehr als unwahrſcheinlich, daß daſſelbe auch nur bis zum 10. März an den Reichstag würde gelangen können. Der Entwurf der Alters⸗- und Invalidenverſicherung werde vorausſichtlich in allernächſter Zeit dem Bundes⸗ rath vorgelegt werden können. Aber auch dieſe Vorlage beanſpruche nach Umfang und Bedeutung und zwar in noch höherem Maße als das Genoſſenſchaftsgeſetz die eingehendſte Berathung durch den Bundesrath. In allen betheiligten Kreiſen wird es gewiß freudig begrüßt werden, wenn in Betreff dieſer wichtigen und ſchwierigen Vorlagen der allſeitigen Prüfung ein möglichſt weſter Spielraum gelaſſen wird. Deutſches Reich. „Berlin, 1. März. Der Kaiſer nahm Vormit⸗ tags die Monatsrapporte der Kommandeure der Leib⸗ Regimenter, hierauf längere Vorträge des Kriegsminiſters und Albedyll's entgegen und machte Nachmittags eine Ausfahrt. Um 4 Uhr hatte der Reichskanzler Vortrag. Berlin, 1. März. Der Bundesrath genehmigte heute den vom Reichstage angenommenen Geſetzentwurf wegen Verlängerung des Sozialiſtenge⸗ ſetzes, ſowie die Ausſchußberichte über die Freund⸗ ſchafts⸗, Handels⸗, Schifffahrts⸗ und Konſular⸗Verträge mit Honduras und über den Freundſchafts⸗Vertrag mit Ecuador. Berlin, 2. März. Die Anhänger der Aufhebung — Der Gipfel der Unverfrorenheit. Ein Schüler des Gymnaſiums in Inſterburg, ein eifriger Briefmarken⸗ ſammler, erhielt, wie die„Erml. Ztg.“ mittheilt, in dieſen Tagen eine anſehnliche Sendung chineſiſcher Briefmarken mit einem höflichen Anſchreiben der kaiſerlich chineſiſchen Geſandt⸗ ſchaft zu Berlin, in welchem die Mittheilung enthalten war, daß Seine Majeſtät der Kaiſer von China durch Ueber⸗ ſendung der Marken dem Bittſteller in Gnaden ſein Geſuch berü ſichtigt habe. Der Junge hatte nämlich in großer Un⸗ verfrorenheit in einem Briefe Se. Majeſtät den Kaiſer von China um Briefmarken gebeten!!? — Ueberraſchung In Reuth kam vor einigen Tagen Abends ein Handwerksburſche mit ſeiner Frau Gemahlin fürbaß daher gezogen. Ihr gemeinſchaftliches Gepäck be⸗ ſtand aus einem einzigen— Wanderſtabe. Sie fanden Un⸗ terkunft bei Gaſtwirth Braun. Wer malt ſich aber den Schrecken des Gaſtwirths gaus, als am nächſten Morgen dieſe Handwerksburſchenfamilie ſich gleich um drei Köpfe— prächtige Mägdelein— vermehrte. Die Frau war ohne alle Hilfsmittel und die Wirthin, ſelbſt kinderlos, mußte erſt in um die nothwendigen Windeln ꝛc. fech⸗ ten gehen. — Behüt' Dich Gott, es hat nicht ſollen ſein! In der„Schleſ. Ztg.“ ſchreibt Ludwig Pietſch:„Der Kaiſer verzichtet nicht auf den Beſuch der Oper. Aber ſcharf blickende Orcheſtermitglieder behaupten, geſehen und ſogar gehört zu haben, wie er neulich während der Vorſtel⸗ lung des„Trompeters von Säkkingen“ bei dem Vortrage des Liedes:„Behüt' Dich Gott, es wär' ſo ſchön geweſen, behüt' Dich Gott, es hat nicht ſollen ſein“ heftig geweint und geſchluchzt habe.——“ —Ruſſiſche Volksvergnügungen. In den niedrigſten Volksklaſſen herrſcht noch immer die Sitte der Fauſtkämpfe. Dieſe Kämpfe werden gewöhnlich zu Weihnachten, Neuahr oder am Epiphaniastage angeſtellt. In den vorderſten Reihen der Fauſtkämpfer ſieht man nicht nur Jünglinge, ſondern auch würdige Familienväter aus dem Bürger⸗ und Bauernſtande, beſonders aber Schuhmacher, Arbeiter aus Gußfabriken, Schmiede und andere Handwerker. Die Sache geht gewöhn⸗ davon und ſind bis heute nicht zurückgekehrt. lich ſo vor ſich, daß ſich zwei⸗ bis dreihundert dieſer kümen wollen lt.„Fr. Z. 8 Antrages beantragen, ing der zollfreien Ein⸗ usfuhr entzogen wird. je des Reichstages dürfte die An⸗ haupt nicht mehr erledigt werden. ohl übe Oeſte vreich-Ungarn. “ Peſt J. März. Graf Kalnoky iſt zu mehrtägigem Aufenthalt hier eingetroffen.— In militäriſchen Kreiſen verlautet, Graf Edelsheim erhalte das Commando eines Arweecorps. Erankreich. Paris, 1. März. Laut der heute erfolgten Ur⸗ thei lyerkündigung iſt Wilſon zu zwei Jahren Gefängniß, 3000 Fr. Geldbuße und zu fünfjährigem Berkuſt der politiſchen und der bürgerlichen Rechte, Ribaudeau zu acht Monaten, Dubreuil zu vier Monaten und Hebert zu einem Monat Gefängniß ver⸗ urtheilt worden. Frau Rattazi wurde freigeſprochen. In den Wandelgängen des Palais Bourbon dreht ſich die Unterhaltung einzig um das Urtheil gegen Wilſon, welches bei den Mitgliedern des Parlaments überall mit dem Gefühl aufgenommen wird, daß es allzu hart ausgeſallen. Schweiz. Bern, 1. März. Die Verhandlungen wegen des Handelsvertrages mit Italien ſind bis jetzt ohne Ergeb⸗ niß verlaufen. Einſtweilen werden ſich beide Staaten ſtillſchweigend einander den meiſtbegünſtigten Nationen gleichſtellen. Atalien. Rom, 1. März. Die in letzter Nacht angeord⸗ nete Erhöhung des Eingangszolles auf franzöſiſche Produkte iſt, wie der„Frankf. Ztg.“ depe⸗ ſchirt wird, ſehr betr ächtlich. Der Zoll auf eine eine Flaſche Wein beträgt 2 Lire; der Zoll auf Baum⸗ wolle, Leinen, Hanf, Wolle, Seide und Felle wurde um 50 pCt. erhöht, Maſchinen um 30 pCt., Eiſenbahn⸗ vehikel 50 pet. Die ſogenannten Pariſer Waaren wur⸗ den am ſtärkſten getroffen; der Zoll per Zentner wurde von 150 auf 300 Lire erhöht, Fächer per Zentner von 200 anf 600, künſtliche Blumen das Kilogramm 30 Lire, Frauenhaare 10, Pianoforte 150 bis 300 Lire per Stück. Turin, 1. März. Ueber Soprana im Thale del Orco ging eine Schneelawine nieder, wodurch an 30 Menſchen getödtet wurden. Spanien. Madrid, 1. März. Der Herzog von Montpenſier iſt nach Sevilla abgereiſt. Aus Stadt und Land. *Manunbeim, 2. März 1888. Nachklänge zum Tode des Prinzen 8 Tudwig. Die„K..“ meldet amtlich: Karlsruhe, den 1. März. Dienſtag den 28. Februar Nachmittags 3 Uhr empfingen Seine Königliche Hoheit das Offtziers⸗Corps des 1. Garde⸗ Ulanen Regiments; daſſelbe war faſt vollzählig von Potsdam eingetroffen, um dem Prinzen Ludwig Wilhelm, der von 1884 bis zu ſeinem Tode dem Regiment angehört hatte, die letzte Ehre zu erweiſen. Nachdem eine Deputation des 1. Garde⸗ Ulanen⸗Regiments auch von Ihrer Königlichen Hoheit der Großherzogin empfangen worden war, begab ſich das Offizier⸗ Corps und die Deputation in die Schloßkirche und legte einen Kranz am Sarge des Verewigten nieder. Abends um 6 Uhr fand in der Schloßkirche Gottesdienſt ſtatt, dem die Höchſten Herrſchaften und die Hofſtaaten an⸗ wohnten, über welchen wir eingehend zu berichten in der Lage waren; nach Beendigung deſſelben verweilten der Großherzog, die Großherzogin und die Kronprinzeſſin von Schweden un Norwegen noch eine Zeit lang allein an dem noch offenen arge. Um s Uhr wurde die Umſargung der Leiche in den für die Beiſetzung beſtimmten Doppelſarg unter den Augen und nach Anleitung des Großherzogs bewerkſtelligt; Kammerherr Geheimer Referendär Freiherr von Reck wohnte dieſer Hand⸗ lung bei: als der Zinnſarg, in welchen man die ſterbliche dann beginnt die„Schlacht“, welche oft bis in die Nacht hin⸗ ein dauert. Das Reſultat derſelben ſind natürlich blutige Phyſiognomien und zerſchlagene Gliedmaßen. 5 —.Ein Hußarenſtücklein. Aus Szöd wird geſchrie⸗ ben: Lieutenant Alexander Szalatsy vom 10. Hußaren⸗ Regiment bemerkte vor Kurzem während eines Spazierrittes einen Wolf, den der Lieutenant, obwohl er nur eine Reit⸗ exte bei ſich hatte, zu verfolgen begann. Die Beſtie flüchtete ſich zuerſt, machte aber dann Kehrt und wollte das Pferd anfallen; das muthige Thier verſetzte dem Wolf jedoch mit dem Fuße einen ſo mächtigen Hieb, daß er ſich überſchlug. Nichtsdeſtoweniger erneuerte der Wolf die Attake, aber wieder erſolglos, denn es gelang dem, den Lieutenant zu Pferde be⸗ gleutenden Führer die Beſtie mit dem Säbel auf den Kopf zu treffen. Nach einſtündiger Verfolgung war das Raubthier erlegt. — SDie erſten ſechs Exemplare von Ediſons neunen Phonographen werden in den nächſten Tagen in London eintreffen. Oberſt Gourand, Ediſons Freund und Vertreter in Europa, hat die Abſicht, die erſten ſechs Appa⸗ rate den europäiſchen Herrſchern zum Geſchenk zu machen. Außerdem wird ein Agent Ediſons, mit einem Phonograph bewaffnet, die erſten Gelehrten der alten Welt beſuchen, welche dann aus dem Inſtrumente die ipsissima verba des großen Erfinders vernehmen. Man ſieht, an Reklame fehlt es auch wieder in dieſem Falle nicht. — Der Zar glaubt nicht an den der Tournüre. Vor einigen Tagen wurden, wie der„W. Allg. Zig.“ aus Peterspurg erzählt wird, die Modeblätter De für die Zarin beſtimmt waren, irrthümlich in das Beitungspaket gethan, das für den Zaren beſtimmt iſt, und ſo in deſſen Kabinet befördert. Der Kaiſer ſah neugierig die Journale durch und unterhielt ſich damit, auf den weiſen Rasd Gloſſen zu machen. So zeichnete er unter anderem bei jenem Paſſus, der vom Niedergange der Tournüre hasbelte, eine Reige großer Fragezeichen. Die Journale wurden ſpäter der Zarin übergeben und dieſe war nicht wenig neugierig, zu erfahren, wer es gewagt, ihre Blätter zu bekritzeln. Eine ſtrenge c alt n eingeleitet, Auud Alexander II. mußte ſich als den Schuldigen bekennen. Nitter verſammeln und ſich in zwer„Armeen' kherlen; als⸗ General⸗Anzeiger. ̃ ͤ Hülle des verewigten Prinzen gelegt hatte, geſchloſſen war, verließ er die Schloßkirche⸗ Um 10 Uhr hielt Prälat Dr. Doll in Gegenwart der Höchſten Herrſchaſten und der Kronprinzeſſin am Sarge eine Andacht: dieſelben blieben dann noch bis nach Mitternacht allein in der Kirche. Für den Reſt der Nacht hatten zwölf jüngere Offiziere des 1. Badiſchen Leib⸗Grenadier⸗Regiments Nr. 109 und des 1. Garde⸗Ulanen⸗Regiments gebeten, die Ehrenwache beim hochſeligen Prinzen als letzten Liebesdienſt treuer Kamerad⸗ ſchaft übernehmen zu dürfen. Dieſelbe dauerte bis 10 Uhr Morgens am 29. Februar, um welche Stunde dann die für die Beiſetzung getroffenen Anorduungen zum Vollzug kamen. Unſerem Berichte über die Beiſetzung iſt ergänzend noch beizufügen, daß, nachdem die Beiſetzungsfeier in der Stadt⸗ kirche geſchloſſen war, ſich der Großherzog, die Großberzo⸗ gin, die Kronprinzeſſin von Schweden und Norwegen, ſowie die Fürſtin von Leiningen noch einmal ohne Begleitung in die Gruft zum Sarge des Prinzen Ludwig Wilhelm begaben. „Nach der Beiſetzung empfing der Großherzog das diplo⸗ matiſche Corps, ertheilte den Vertretern der fürſtlichen Per⸗ ſonen Audienzen und empfing hohe Beſuche. Die fürſtliche Gruft in der Stadtkirche. Im Laufe des geſtrigen Tages war dem Publikum gegen Eintrittskarten, die in der Kanzlei des Staatsminiſteriums zu löſen waren der Zugang zu der fürſtlichen Gruft in der Stadtkirche geöffnet und es wurde von dieſer Erlaubniß ſo ausgiebiger Gebrauch gemacht, daß die Zahl der verfügbaren Karten der Nachfrage bei Weitem nicht genügte. Wir haben eine Beſchreibung der Gruft bereits gegeben und können derſelben nur hinzufügen, daß der Sarg des Prinzen Lud⸗ wig Wilhelm von reichem Blumen⸗ und Kränzeſchmuck um⸗ geben iſt. Eine Aufzählung einzelner Blumenſpenden be⸗ halten wir uns vor. Das Publikum paſſirte in ernſter Stimmung an dem Grabgewölbe vorüber, das ſeit vor⸗ geſtern die ſterbliche Hülle des Prinzen Ludwig Wilhelm umſchließt. Ernennungen. Der Großherzog bat unter'm 25. Februar den Bahnverwalter Karl Weſch in Mannheim zum Güterinſpektor bei der Generaldirektion der Staats⸗ eiſenbahnen ernannt; den Bahnverwalter Karl Schuld⸗ heis in Waldshut nach Mannheim verſetzt, und den Sekretär Adolf Haas bei der Generaldirektion der Staats⸗ eiſenbahnen zum Bahnverwalter in Waldshut, ſowie den Aſſiſtenten der Centralverwaltung Ernſt Eck erlin von Badenweiler zum Reviſor bei der Generaldirektion der Staatseiſenbahnen ernannt. 25jäbriges Dienſtjubiläum. Am 3. ds. Mts. wird Herr Joh. Ettlinger, Werkführer der„Erſten Mann⸗ heimer Holztypenfabrik“ Sachs und von Fiſcher das Feſt ſeines 25jährigen Jubiläums als Beamter dieſer Fabrik feiern. Es iſt bekannt, daß die Firma im Laufe des letzten Jahrzehnts ſich einen außergewöhnlich namhaften Ruf erworben, weniger bekannt aber wird es ſein, daß der Jubilar zu den glänzenden Erfolgen der Fabrik nicht den wenigſten Theil beigetragen hat. *„Die Störche hatten im vorigen Jahre bereits am 26. Februar ſich in hieſiger Gegend eingefunden. Die in die⸗ i herrſchende Kälte hält ſie noch im ſonnigeren Süden zurück. Der„Hundertjährige“ hat für heute und die näch⸗ ſten Tage großen Wind, dabei Kälte, für den 5. und 6. ſchönen Sonnenſchein,—9. Regen, 12. rauh, 13. und 14. ſchön, aber Morgens Eis, 15. Schnee, 16. und 17. hell und kalt, 18. ſehr kalt, 19. und 20. ebenſo und tiefen Schnee, 21 kalt, windig und Schnee und vom 22. bis zum Ende des Monats rauh, efroren und immer kälter, am 30. Schnee und Kälte in Aus⸗ ſicht geſtellt. Wenn der alte Brummbär uns nichts vorge⸗ flunkert hat, dann wird es mit den obligaten Redaktions⸗ Frühlingsgrüßen noch ſeine guten Wege haben. Im Alterthumsverein wird am künftigen Sam⸗ ſtag Herr K. Chriſt aus Heidelberg einen Vortrag über: „Römiſche Kultur in den Rheinlanden“ halten. Aus unſern Gärtnereien. Am Dienſtag Abend hatten wir nochmals Gelegenheit, in dem Schaufenſter des Herrn O. und V. Löb einen für die verfloſſenen Trauer⸗ feierlichkeiten angefertigten prachtvollen Kranz zu bewundern. Derſelbe war aus Jarn⸗ und Epheublätttern gebunden, in der Mitte mit 4 Friedenspalmen und zwei anderen Palmblättern verſehen. Auf der einen Seite lag ein großes Bouquet aus Maiblumen weißen und blauen Hyazinthen zuſammengeſtellt, auf der andern Seite ein Zweig aus Veilchen und Mai⸗ blumen; am Schluſſe waren prachtpolle gelbe Roſen einge⸗ flochten. Die äußere und innere Seite des Kranzes war mit ſchwarzen Spitzen eingefaßt und paßte ſehr ſchön zu dem Ganzen: die breite Atlasſchleife mit Silberfranzen, auf deren beiden Enden eine Krone und L in Silber geſtickt war, war ſchwarz. Die Ausführung gereicht dem Verfertiger, Herrn Georg Weiß, Kunſt. und Handelsgärtner hier, zu allen Ehren. Es iſt auch hier der Beweis erbracht, daß man nicht nöthig hat, wie dieſes ſo häufig geſchieht, von Auswärts Blumenſpenden zu beziehen. Zum Schluſſe wollen wir noch erwähnen, daß auch von der Untertertia der Realſchule und von der Untertertia 4 des Realgymnaſiums und dem Mannheimer Liederkranz ſchöne Lorbeerkränze ge⸗ ſvendet wurden. Theater, Kunſt u. Wiſſenſchaft. VBierte Kammermuſik⸗Aufführung. Ein neues Werk eines modernen Tondichter leitete das eſtrige Kammermufik Concert ein, ein Quartett op 51 von 90 Gernsteim. So intereſſant manche Compoſition des Notterdamer Conſervatorium⸗Dixektors gearbeitet iſt, dieſem Quartett läßt ſich nicht viel Rühmenswerthes nachſagen. Kurzathmige Gedanken werden auf das Streckbrett conkra⸗ gunktiſcher Mache gefeſſelt. die Melodie geſucht, nicht dem Herzen entquollen. Merkwürdigerweiſe ſteht aber auch die thematiſche Arbeit nicht auf der Höhe der Aufgabe: der erſte Satz klingt trotz des Aufgebots einer ſchier endloſen Trillerkette recht leer. Das Scherzo, welches zwar mit einem pikanen Thema angebt, iſt zumeiſt ein Soloſtück für die Violine mit Sas cein Uenleen Hübſch gearbeitet iſt wohl der dritte atz ein Andante, das aber der innerlichen Tiefe entbehrte. .Einen ungetrübten Genuß bot geſtern wieder die treffliche Wiedergabe des Schubert ſchen.moll Quartetts, dieſes Lächeln unter Thränen.— Fräul. Ella Grabert ſang die Rode'ſchen Variationen und zwei Lieder von Brahms und Reinecke Als Dank für den ihr zu Theil gewordenen leb⸗ haften Beifall, gab die Künſtlerin einen ziemlich abgeſungenen und höchſt trivialen italieniſchen Gaſſenhauer„La Folleta“. Alien der deutſche Liederborn ſo ſpärlich, daß man bei der uswahl von vier Liedern zwei Zwangsanleihen auf außer⸗ deutſchem Gebiete zu machen genöthigt iſt? Frl. Grabert hat eine kleine, man könnte ſagen, zierliche Stimme, die ſie jedoch kunſtgerecht zu behandeln weiß. Die Ausgrbeitung der Läufe und Triller, des Staccato in der hohen Lage iſt eine ſorgfältige und der Vortrag zeugt von gutem Geſchmack. WI. Academie⸗Coucert. 1 den 8. Märs findet das übliche außerge⸗ wöhnliche Acgdemie⸗Concert zum Beneſice des Herrn Hof⸗ kapellmeiſter Pablif ſtatt; in dieſem Concert iſt unſerem kunſtſinnigen Publikum Gelegenbeit gegeben, dem ſtrehſamen Leiter unſerer vornehmſten Muſikaufführungen ein Aequi⸗ valent für ſeine aufopfernde Thätigkeit zu bieten. Das Pro⸗ gramm des Concertes wurde von Herrn Hofkapellmeiſter Die Harn 8 ſt hatte für Donnerſtag Abend den Her ˖ etter aus Bern zur Abhaltung eines äußerſt intereſſanten Vorkrags über deſſen eiſen nach Island ge ien. Dan intereſſanten und geiſtvollen Ausfügrungen lauſchte eine gewählte uns zahlreiche Zuhörerſchaft. Redner entwarf zunächſt eine feſſelnde Schilderung über die Gefahren und Mühſeligkeiten, welche eine Reiſe nach der Eisinſel im Gefolge hat und de⸗ ſchrieb dann die Bodenbeſchaffenheit ſowie die wundervollen Naturſchönheiten: welche dieſe Inſel aufweiſt. Dos Klima iſt ein ſehr kaltes, ſo daß den größten Theil des Jahres Winter herrſcht und Berg und Thäler in Eis und Schnee erſtarren. Trotzdem hängen die Vewohner Islands, kleine, unterſetzte Leute, mit ſeltener Liebe an ihrer Hei⸗ math und nichts vermag ſie zu beſtimmen, die Scholle, auf der ſie geboren ſind, zu verlaſſen. Auch unter einander pflegen die Isländer einige Beziehungen. Die Be⸗ dürfniſſe der Bewohner der Eisinſel ſind äußerſt beſcheiden. Ihre Hauptuahrungsgquelle bildet das Rennthier, das einzige Hausthier, welches in dieſem kalten Lande ſein Fortkommen findet. In Folge des kalten Klimas wobnen die Isländer faſt ausſchließlich in großen Erdhöhlen. Eine merkwürdige Erſcheinung bilden im eigeathümlichen Gegenſatze zu dem kalten Klima die vielen heißen Quellen, deren es ungefähr 20 giebt. Die Sprache Islands iſt die altnorwegiſche, die In⸗ duſtrie des Landes ſehr gering. Die Einwohnerzahl beträgt gegen 80.000. Redner ſchloß ſeine höchſt intereſſanten Aus⸗ führungen mit der Verſicherung, daß eine Reiſe in ein anderes fremdes Land die mit der Reiſe verbunden geweſenen Müh⸗ ſeligkeiten und Gefahren wohl ſchwerlich in einem reicheren und ſchöneren Maße entſchädigen werde, als wie Island, Die Reiſe nach Island werde ihm unvergeßlich bleiben. Lauter Beifall, der nach Schluß des Vortrages dem Redner den Dank der Zuhörerſchaft übermittelte, gab zu erkennen, daß die zum überwiegend größten Thelle weiblichen Theil⸗ nebmer mit großem Intereſſe den farbenreichen Ausführungen gefolgt waren. Verein gegen Haus⸗ und Straßenbettel. Im Monat Februar erhielten Unterſtützung durch Gewähru von Mittageſſen 34 Perſonen, Abendeſſen Obdach u Frühſtück 1451 Perſonen, zuſammen 1485 Perſonen, mit⸗ hin 34 Perſonen mehr als im vorigen Monate, in wel⸗ chem ſich die Zahl auf 1451 Perſonen belief. Anmeldungen in den Verein werden täglich im Vereinslokal 1 3, 9, Vormittags zwiſchen 11 und ½1 Uhr, ſowie bei dem Erheber der Vereinsbeiträge entgegen genommen. Wünſche über Zuweiſung von Arbeitskräften werden ſtets berück⸗ ſichtigt. Im Jwun der gedeihlichen Vereinsthätigkeit muß dringend gewünſcht werden, daß Bettler von den Vereins⸗Mitgliedern unnachſichtlich abgewieſen werden. .. Evileptiſcher Aufall. Geſtern Nachmittag wurde eine an Epilepſie leidende Frau vom Hemshof auf der Straße M 5 und 6 von einem Anfalle betroffen und nachdem ſie ſich 181 erholt hatte, mittelſt Droſchte in ihre Wohnung ver⸗ racht. Baden Badener Lotterie. Der zweite Hauptge⸗ winn im Werthe von 25,000 Mark fiel in die Collecte von Fulius Söffel in Durlach. Wie wir hören, hat dieſe Collecte weit über 100 Gewinne aufzuweiſen. Eine Feuersbrunſt brach in Vilkingen in dem Hauſe der Wittwe Wehle aus. Der Brand konnte glück⸗ licherweiſe bald nach ſeinem Entſtehen gelöſcht und ſo ein weiterer Schaden verhütet werden. „Durch einen Schlitten überfahren wurde in Villingen ein fünfjähriges Mädchen. Das arme Kind trug ſehr ſchwere Verletzungen davon, indem ihm der eine Ande abgeaueſcht und der andere ſtark beſchädigt wurde. Ein Sonderling ſcheint der verſtorbene Karl Hub⸗ bauer in Villingen geweſen zu ſein. Derſelbe hatte vor ſeinem Tode ein Verzeichniß derjenigen Perſonen angefertigt, Waaſe— zu ſeinem Leichenbegängniſſe beſonders eingeladen wünſchte. Von einem Güterzuge überfahren wurde in Hauſach der Weichenwärter Ferdinand Eck; der Tod trat ſofort ein. Der Verunglückte, ſeit etwa 8 Jahren im Dienſt, iſt Vater von 6 Kindern. 5 „Das diesjäyrige Haslocher Pferdereunen wird am 10. Mai(Himmelfahrtskag) ſtattfinden, Schwere Brandwunden erlitt das 1¼ Jahre alte Kind eines Einwohners in Böchingen. Dasſelbe war dem Ofen eines Zimmers im Wohnhauſe zu nahe gekommen und hatte infolge herausſchlagender Flammen das Kleidchen Feuer gefangen. Der Erfolg dieſes Unglücks war der ſofort eingetretene Tod des Kindes. .e. Ladenburg, 28. Febr. Unſer Gemeinderath erhielt auf ſeine Beileidsadreſſe an den Großherzog und die Groß⸗ herzogin folgendes Telegramm:„J. K. Hoheiten der Groß⸗ gerzog und die Großherzogin laſſen dem Gemeinderath Ladenburg für die Kundgebung herzlichen Mitgefühls auf⸗ richtigen Dank ſagen. Sternberg.“ Der Geſammtvor⸗ ſtand des Frauenvereins drückte am verfloſſenen Samſtag der Großherzogin im Namen des Vereins ſeine Theilnahme an dem ſchweren Verluſte in einer Beileidsadreſſe folgenden In⸗ halts aus:„Allerdurchlauchtiaſte Großherzogin] Euere Königliche Hoheit wollen huldreichſt geſtatten, daß die Unter⸗ zeichneten, im Namen des Frauenvereins Ladenburg, tief Paur ganz beſonders anziehend ausgewählt und ſetzt ſich aus folgenden Nummern zuſammen: Beethoven's 9. Symphonie, die ſeit 1882 nicht mehr aufgeführt wurde; den Vocal⸗Schlußſatz(Schillers„Ode an die Freude“) werden die Damen Prohaska, Seubert, die Herren Erl, Mödlinger und der Hoftheater⸗ ſingchor wiedergeben. Ferner folgen: „Beetboven's Es-dur-Clavierconcert unter Hofkapell⸗ meiſter Langer's Leitung, während Herr Emil Paur den Clavierpart der hier ſeit 1880 nicht geſpielten Compoſition übernimmt. Frl. Mohor wird die bekannte Arie aus Webers Oberon„Ocean du Ungeheuer ſingen und den Schluß des höchſt intereſſanten Abends ſoll Schumann's verture zu Genoveva bilden. Wir zweifeln nicht, daß das Coneert ſich eines äußerſt regen Beſuchs zu erfreuen haben wird, welche Vorausſetzung die Sache ſelbſt und ein ſolches Programm begründen. Wie uns mitgetheilt wird, erhielt Herr Theodor Pfeiffer, der bewährte einheimiſche Claviervirtuos und omponiſt, geſtern Abend von den Großherzoglichen Herr⸗ ſchaften eine telegraphiſche„Dankſagung Herr Pfeiffer, wel⸗ cher kommenden Sonntag ſich dem hieſigen Publikum wieder einmal in ſeinen beiden obenerwähnten Eigenſchaften vor⸗ ſtellen wird, erhielt die Auszeichnung für einen Trauerchor, 55 5 bat den Tod des Prinzen Ludwig gedichtet und com⸗ oni 5 »Berliner Theater. In der nächſten Saſon wird eine große Anzahl nen⸗ engagirter Künſtler und Künſtlerinnen in Berlin ſich präſen⸗ tiren. Die beiden Bühnen, welche im nächſten Winter zum erſten Mal ſich an dem Wettbewerb um die Gunſt des Puſli⸗ kums betheiligen werden, haben zahlreiche künſtleriſche Kräfte nach Berlin gezogen, und auch andere Theater haben An⸗ ſtrengungen gemacht, ihr Perſonal zu vervollſtändigen. Von den neuengagirten Mitgliedern, welche auf Berliner Bühne⸗ in der Saiſon 1888/89 ttätig ſein werden, gibt die Berſiner Geſchichtschronik das folgende, 1— 7 keineswegs vollſtän⸗ dine Verzeichniß: I. Das Perjonal —— ag en en R* ne n, e⸗ dee 1 NWid ereereee +75 3. Maͤrz. General⸗Anzeiger. D. Srrrtc⸗ erſchüttert durch das ſchwere Leid, welches unſere kheuere Fürſtenfamilie betroffen hat, ihr inniges und aufrichtiges Mitgefühl ausſprechen. Wir bitten Gott, unter deſſen uner⸗ forſchlichen Rathſchluß wir uns mit unſerem Fürſtenhauſe in demüthiger Ergebung beugen, er wolle Eurer Königlichen Hoheit und dero hohen Familie bei der ſo ſchweren Heim⸗ ſuchung mit ſeinen himmliſchen Tröſtungen beiſtehen. Mit ſolcher Fürbitte verharren wir in ehrfurchtsvoller Ergebenheit. Eurer Königlichen Hoheit unterthänigſte(folgen die Unter⸗ ſchriften des Geſammtvorſtandes).“ Hierauf erfolgte geſtern Abend auf telegraphiſchem Wege nachſtehende Antwort.„J. K. H. die Großherzogin laſſen dem Frauenverein Ladenburg für den Ausdruck inniger Theilnahme Höchſtihren herzlichen Dank ausſprechen. Sternberg.“ Gerichtszeitung. Mannheim, den 1. März.(Strafkammer.) Vorſtzender: Herr Großh. Landgerichtsrath Maurer, Vertreter der Stgatsbehörde Herr Staatsanwalt Duffner. 1) Andreas Diemand, 23 Jahre alt, ledig, Franz Diemand, 29 Jahre alt, ledig, Georg Götz 20 Jahre alt, ledig, Fabrikarbeiter, Johann Buchler, 63 Jahre alt, verheiratheter Taglöhner, ſämmtlich von Neckarau, wegen Körperverletzung. Der Vorfall ſpielte im Monat November v. Is. am Bahnhofe zu Neckarau ſich ab. Wegen eines Mädchens geriethen die Angetlagten mit dem 63 Jahre alten Taglöhner Johann Buchler in einen Wortwpechſel, welcher ſchließlich in Thätlichkeiten ausartete, wobei Franz Die⸗ mand zwei Stichwunden und Friedrich Buchler, der Sohn des gleichnamigen Mitangeklagten, einen Schlag auf das eine Auge erhielten. Andreas und Franz Diemand wurden zu je 9 Monaten, Götz zu 1 Jahr 3 Monaten und Johann Buchler zu 3 Wochen Gefängniß verurtheilt. 2) Philipp Jacob Langknecht, 17 Jahre alt ledig, Taslöhner von Schifferſtadt, wegen Diebſtahls Derſelbe entnandete eine Arbeitshoſe im Werthe von 3 Mark und erhält, da Rückfall vorliegt, eine Gefängnißſtrafe von 6 Wochen. 3) Max Straßburger 27 Jahre alt, lediger Handels⸗ mann von Leutershauſen, wegen Betrugs. Angeklagter hat fünf Landwirthen in Hohen⸗ und Lützelſachſen und Leuters⸗ hauſen an 107 Zentner Gerſte unter falſchen Vorſpiegelungen abgenommen nur 90 Mark abgezahlt und die Verkäufer um mehr als 1000 Mark geſchädigt. Urtheil: Vier Monate Ge⸗ fängnes abzüglich 1 Monat Unterſuchungshaft. Leonhard Wolf, 40 Jahre alt, ledig, von Ziegel⸗ hauſen, wegen Betrugs. Der Angeklagte, welcher gegenwärtig eine Zuchthausſtrafe verbüßt, wird in eine Zuſatzſtrafe zu zwei Monaten Zuchthaus und 300 Mark Geldſtrafe eventuell 1 Monat Zuchthaus, ſowie Verluſt der bürgerlichen Ehrnrechte auf 2 Jahre verurtheilt. 5) Peter Schiel von Weinheim, wegen öffentlichen Aergerniſſes. Die eingelegte Berufung gegen ein ſchöffen⸗ gerichtliches Urtheil wird verworfen. Ein Fall wird vertagt. SZur Meßfrage erhalten wir von einem mit den einſchlägigen Verhältniſſen ſehr vertrauten Freunde unſeres Blattes nachfolgende Zuſchrift: Anſchließend an Ihr Eingeſandt in Nr. 47 Ihrer Zeitung, die Meßfrage betreffend, möchte ich daran ermnern, daß die angeſtrebte Reducirung der Meſſen ſchon vor Jahren von dem inzwiſchen verſtorbenen demokratiſchen Stadtrath und Land⸗ tagsabgeordneten, Herrn Ferdinand Schneider, unterſtützt worden iſt. Herr Stadtrath Schneider hielt in einer demokrati⸗ ſchen Vereinsverſammlung, die unter Anderem auch die Meß⸗ —95 auf die Tagesordnung geſtellt hatte, etwa folgende 5 „Die Meſſen ſtammen aus der Zeit der Zünfte, wo man ſie auch nöthig hatte; heute haben ſie ſich ganz überlebt, heute iſt Laden an Laden und an Waaren und Concurrenz kein Mangel. Die Gewerbefreiheit iſt durch Aufheben der Meſſen in keiner Weiſe gefährdet, ein Jeder, der auf den Meſſen feil⸗ hält, hat auch das Recht, ſich hier ein Lokal zu miethen, er iſt alſo von der Concurrenz nicht ausgeſchloſſen, ſondern es iſt ihm geſtattet, unter den gleichen Verhältniſſen, mit den⸗ ſelben Waffen ſein Geſchäft zu führen. Was nun den Erlös aus den Meſſen für die Stadt betrifft, ſo ſpielen dieſe i bei einem Jahresbudget von 1½ Millionen keine olle. Auch darf der Stadtſäckel auf Koſten nur eines Theils ſeiner Zahlunpgspflichtigen nicht bereichert werden. Die Meſſe bringt mehr Schaden als Nutzen. Ich bin darum da⸗ für, ſprach Herr Stadtrath Schneider, daß man die Meſſen ganz aufhebe und bitte die Verſammlung, einen dies⸗ bezüglichen Beſchluß zu faſſen.“ Dies iſt in kurzen Umriſſen der Inhalt der Rede des Herrn Ferd. Schneider, gehalten im demokr. Verein im „Badner Hof“. 5 5 Auch der damalige Redakteur des„Anzeigers“ Herr Zahn ſprach ſich in gleichem Sinne aus, ebenſo der anwe⸗ ſende Verleger des genonnten Blattes. 5 Der ausführliche Text der Reden iſt jedenfalls im Ver⸗ einsarchiv niedergelegt und wäre es dem„Anzeiger“ ein Leichtes, denſelben zu veröffentlichen. 8 Der Verein zum Schutz des Details⸗Geſchäftes exiſtirte damals noch nicht; ein Conſortium von hieſigen Kaufleuten hatte eine Petition um Reduzirung der Frühjahrs⸗ und Herhſt⸗ meſſe und um Wegfall der Weihnachtsmeſſe beim Stadtrathe eingereicht; gleichzeitig hatte der Gewerbe⸗ und Induſtrie⸗ Verein in ähnlicher Weiſe petitionirt. Das war die Veran⸗ laſſung zur Einberufung der demokratiſchen Vereinsſitzung geweſen. Barnay'ſchen Theaters: Direktor Ludwig Barnay; Oberregiſſeur L. Ellmen⸗ teich⸗Freiburg i..; Arthur Kraußneck: Auguſt Ell⸗ nenreich⸗Frankfurt a..; Nollet von den Meiningern; Friedrich Haaſe; ferner für zweite Fächer unter Anderen die Herren Felenka⸗Karlsruhe, Wei g⸗Altenburg; Damen: Clara Ziegler, Hedwig Niemann⸗Raabe; Detſchy und Butze⸗Stuttgart und Wiesbaden; Fräulein Klinkhammer⸗Hamburg, Fräulein Lipski⸗Wiesbaden. Ein Jahr ſpäter tritt noch Joſeph Kainz hinzu. Leſſingtheater. Direktor Dr. Blumenthal: Oberregiſſeur und Socie⸗ tär Ernſt Poſfart; Emil Drach(Frankfurt a.) E. Stägemann(Hamburg); Nollet(Berlin): Blencke vom Wallner⸗Theater; die Herren Maxr Löwenfeld(Ham⸗ burg); Adolf Klein(Dresden): Kober. Damen: Frau Hermine Claar⸗Delia, 1 v. Dierkes vom Lobe⸗ cheater; Frl. Blanche von Mannheim und Berger(ſen⸗ timentale Liebhaberin.) Die königliche Oper erhält einen neuen Kapellmeiſter, Joſeph Sucher, drei neue Tenoriſten, die Herren Streitmann von Wien, Alma von Mainz und Rittershaus, und einige neue Sänge⸗ rinnen, Frl. v. Ehrenſtein und Moer des für die aus⸗ ſcheidenden Damen Renard und Beeth. Das Schauſpiel bekommt außer Reicher in Max Grube noch einen CTharakterdarſteller und eine neu„entdeckte Heroine Frl. Köſter.— Im deutſchen Theaker erſcheint Tewele auf der Bildzläche. Bei Wallner ſcheidet Blencke, dafür tritt der neue Komiker Herrmann und Anna Schramm gui den Plan sieüeien ut Marie Schwarn Man braucht alſo nicht gerade nationalliberal zu ſein, um für Aufhebung, reſp. Reduzirung der Meſſen ein Wort zu reden, das beweiſen die eben angeführten Reden. Die Forderung der Detailliſten hat über⸗ haupt nichts mit Politik zuthun. Wenn der frühere Stadtrath angeſichts der verſchiedenen Petitionen, um Reduzirung, reſp. Aufhebung der Meſſen jenen keine Folge gab, den Meßverkäufern aber eine beliebige Ver⸗ längerung der Meſſe obendrein zuſagte, ſo iſt das weder demokratiſch noch nationalliberal, man iſt vielmehr verſucht, alles Andere dahinter zu ſuchen, nur keine Politik, man wäre ſogar beinahe verſucht, es Ironie zu nennen. Der Stadtrath hat keinen Anſtand genommen, die her⸗ umziebenden Meßleute noch einige Lage mit aus der Schüſſel der hieſigen Detailliſten eſſen zu laſſen, wenn auch die Por⸗ tionen der Letzteren dadurch kleiner wurden. Die herum⸗ Meßleute wurden gehätſchelt, auf Koſten der De⸗ ailliſten. „Die Detailliſten ſollten geſchützt, ihre Steuerkraft ſollte gefördert, nicht gelähmt werden, ſie bilden den größten Haufen; es ſind ihrer mehr am hieſigen Platze, als Bäcker, Metzger und Wirthe zuſammengenommen. Den drei Letzteren kann die Kauffähigkeit der Detailliſten nur willkommen ſein, da ſie ihnen naturgemäß die meiſten Vortheile bietet und ſichert. Auch der Stadtverwaltung reſp. der Stadtkaſſe kann es nur von Vortheil ſein, wenn ſich das Detailgeſchäft kräf⸗ tig entwickelt, die Steuerkraft der zahlreichen Detailleuren wird weſentlich gefördert und ſomit die vermeintliche Einbuße am Meßgeld wieder ausgeglichen. 5 Auch hinſichtlich ihrer Anſäßigkeit verdienen die Detail⸗ liſten wohlwollenden Schutz ihrer Intereſſen gegenüber den herumziehenden Meßleuten.— Wie oft wird an die Opfer⸗ freudigkeit der hieſigen Einwohner appellirt, wenn es gilt, ein Unglück zu mildern, oder wenn es ſich um freiwillige Beiträge für Errichtung allgemein nützlicher Inſtitute handelt. Kein hieſiger Detailliſt weiſt eine diesbezügliche Aufforderung zurück, er trägt ſein Scherflein bei. Was thut dagegen der Mesverkäufer für den hieſigen Platz? Er ſteckt ſein Profit⸗ chen ein und ſchüttelt den Staub Mannheim's von ſeinen Füßen! Ein anderes Intereſſe für Mannheim, als ſeinen Profit, kennt er nicht. Aber auch die Bewohner Mannheims und das auf der Meſſe kaufende Publikum hat keinen Nutzen von den Meß⸗ einkäufen. Man erhält in den Läden eine ſolide Waare und 10 untergeordnete Qualitäten noch billiger, als auf der eſſe. Mancher Leſer dieſes Blattes hat es ſich zum feſten Grundſatz gemacht,„ich kaufe gewiß nichts mehr auf der Meſſe,“ weil er ſich entweder im Preis oder in der Qualität getäuſcht ſah. Der verehrl. Stadtrath wird den guten Kern der Sache ſchon heraus finden und einer ſtattlichen Anzahl hieſiger Kauf⸗ leute den Schutz nicht verſagen, den ſie ſchon ſo lange zu ihrem Nachtheile und zum Schaden der Stadt entbehren und den ſie mit der beſcheidenen Bitte vereinen: Reducirung der Frühjahrs⸗ und Herbſtmeſſe, Wegfall der Weihnachtsmeſſe! »Zur Meßfrage“) wird gegentheilig geſchrieben: Dem von dem Vorſtande des Detailvereins veranlaßten Artikel iſt entgegenzuhalten, daß die Behauptung unrichtig iſt, es ſei der hieſige Weihnachtsmarkt erſt in den letzten Jahren neu Derſelbe iſt eine uralte Einrichtung. Er wurde viele Jahre hindurch auf dem hieſigen Speiſemarkt abgehalten, und in den ſechsziger Jahren, in welcher Zeit Herr Oberbürger⸗ meiſter Achenbach an der Spitze der ſtädtiſchen Verwaltung ſtand, in die Planken verlegt. Es wurden damals ſo viele Buden vergeben, als Anmeldungen hierwegen gemacht wurden. In jener Zeit wurde auch eine große An⸗ zahl neuer Buden 7 und Vieles zur Hebung der Meſſen und Märkte gethan, weil man von der richtigen Anſicht ausgegangen, daß die Meſſen und Märkte einem großen Theil der hieſigen Einwohnerſchaft beträchtlichen Nutzen bringen. Seit dem Jahre 1871 wird der Markt auf dem Paradeplatz abgehalten, nachdem gegen die Aufſtellung in den Planken Beſchwerden erhoben wurden, und im Jahre 1871 wurde auch die Zahl der zu vergebenden Buden ein⸗ für allemal auf 90 feſtgeſetzt, woran ſeither nichts geändert wurde, obgleich die Nachfrage nach Buden in Folge der ſtets zunehmenden Bevölkerung unſerer Stadt von Jahr zu Jahr ſich ſteigerte. Als im Jahre 1872 die deutſche Gewerbordnung, welche als erſten Grundſas die Gewerbefreiheit auf⸗ ſtellt, für das Großherzogthum Baden in Gültigkeit getreten, mutzte eine Reviſion der Meß⸗ und Marktordnung eintreten und in Uebereinſtimmung mit 8 64 der deutſchen Gewerbe⸗ ordnung die Beſtimmung der früheren Weihnachtsmarktord⸗ nung, wonach nur einheimiſche Verkäufer zugelaſſen werden durften, beſeitigt werden. Die mit dem Geſetze in Einklang gebrachte Weihnachtsmarkt⸗Ordnung wurde von Großh. Bezirksamt hier unterm 22. Dezember 1871 genehmigt, von Großh. Landeskommiſſär für vollzieh⸗ bar erklärt und im Amtsverkündigungsblatt veröffentlicht. Der Weihnachtsmarkt iſt ſonach eine ſchon lange beſtehende, ſtaatlich anerkannte Einrichtung und nicht eine Schöpfung nenerer Zeit, wie der Detailverein behauptet. Es ſoll hier insbeſondere noch hervorgehoben werden, daß ſeither z wei Drittel der Verkäufer dieſes Marktes hieſige Einwohner waren und daß deſſen Erträgniſſe in den letzten 15 Jahren zuſam⸗ men ſich auf ca. M. 93,000(alſo durchſchnittlich M. 6000 pro Jahr ſtellten, während im Jahr 1861 nur fl. 182.30, im Jahr 1866 nur fl. 470 vereinnahmt wurden. Dieſes finanziell günſtige Ergebniß gündet ſich auf die ſeit 1872 eingeführte Verſteigerung der Buden. Unzutreffend iſt auch die Behauptung, daß nur hier Weihnachtsmärkte abgehalten werden, jolche finden vielmehr in den Stadten Frankfurt, Mainz, Wiesbaden, Darmſtadt, Stuttgart und Nürnberg ſtatt. Da Zahlen bekanntlich beweiſen, ſei hier noch angeführt, daß die Einnahmen, die der Stadtkaſſe in den Jahren 1872—1887 alſo in einem Zeitraume von 15 Jahren zugefloſſen, betragen: von der Maimeſſe M. 127,745.— „„, Herbſtmeſſe„ 119,799.— vom Weihnachtsmarkt„ 92.671.— Zuſammen M. 340,215.— —— Telegramme. Berlin, 1. März. Profeſſor Paul Gropius(be⸗ kannter Dekorationsmaler, geb. 1821 zu Berlin) iſt heute geſtorben. San Remo, 1. März, Abends 10 U. 30 M. Der Krouprinz verbrachte einen guten Tag, der Huſten iſt geringer. *Paris, 1. März. Dem Urtheilsſpruche gegen Wilſon iſt lediglich der Anklagepunkt wegen den Ver⸗ handluugen mit Crespin unterlegt. Das Urtheil führt aus, daß Wilſon Theilnehmer an dem Vergehen ſei, weil er wiſſentlich von Crespin herrührendes Geld ange⸗ nommen habe. Die Entſcheidungsgründe heben hervor, Wilſon habe das öffentliche Rechtsbewußtſein und die ) Wir geben auch den gegneriſchen Stimmen Raum ein⸗ gedenk des Spruches: Aucliafur et alters vara, geſchaffen worden. öffentliche Moralf verletzt, und nach dem Verſuche, die nationale Ehre und Würde bloßzuſtellen, die Ehre und Würde ſeiner Familie bloßgeſtellt. * London, 1. März. Im Unterhaus erklärt Fer⸗ guſſon, es ſeikein neues Abkommen mit Deutſch⸗ land und den Vereinigten Staaten wegen Samoas getroffen. Die im Juni v. J. in Wiſ⸗ hington verſammelte Konferenz wurde vertagt zwecks Er⸗ wägung der ihr von den betreffenden Regierungen unter⸗ breiteten Vorſchläge. Inzwiſchen blieben die Rechte der britiſchen Unterthanen auf Samoa ungeſchmälert. Charles Ruſſel beantragt die Ernennung eines Ausſchuſſes zur Unterſuchung der Bedingungen, denen das öffentliche Ver⸗ ſammlungsrecht unterworfen ſei und zur Unterſuchung der Grenzen für das Interventionsrecht der Regierung. Matthews vertheidigt die Haltung, welche die Regierung zur Verhinderung von Ruheſtörungen der Verſammlungen auf dem Trafalgare Square gegenüber eingenommen hat, und betont namentlich, daß das Publikum dort nur Paſſage⸗ recht habe; die Regierung könne Ruſſels Antrag nur als Tadelsantrag anſehen, er beantrage deſſen Ablehnung. London, 1. März. Das Oberhaus berieth die Bill betreffend den Eiſenbahnkanalverkehr. Lord Jerſey brachte ein Amendement ein, welches die Vorlage für unbe⸗ friedigend erklärt, welche den Vorzugstarif zu. Gunſten fremder Importartikel nicht verbiete. Salisbury bekämpfte das Amendement mit dem Hinweis auf Artikel 25 der Vorlage, welcher einen bevorzugten Tarif zu Gunſten fremder Importartikel unterſage. Das Amendement wurde mit 72 gegen 45 Stimmen abgelehnt und die Bill in zweiter Leſung angenommen. (Aus dem„Mannheimer Journal“ Maunheim, 1. März. An der ſenlhen N wurden Anilin Aktien zu 2460., 247.50 B. notirt. Rhein. Creditbank 115.20 pCt.., Pfälziſche Bank 113.75 pCt. G. Mannheimer Lagerhaus 95.50 bez, Bad. Rück und Mitverſicherung 575 G. Mannheim, 1. März.(Mannh. Börſe. Produktenmarkt). mnbeimer Handeisblafl. Maunheimer Effektenbörſe. Weizen Pfälzer 19.———.— Hafer, Badiſcher 18.50.—14.50 „ norddeutſch. 19.—„ WMWürtt. Alpn. 14.50—14.75 „ Redw.—.—„ Ruſſiſcher 13.35—14.— „ Spring 77719.75——.— Mais Amerik. Mixeb 14.— Südruſſiſcher 19.75—29.—„ Donau 18.75—14.— Girka 19.—19.25 Hohnen—— „ Am. Winter 20.———-Erbſen—— „ La Plata 19.50—19.75 Kohlreps, deutſch. 18.76—14.— Kernen 19.——19.25 13 ungariſcher 25.—25.50 Roggen, Pfälzer 14.——14.25 Wicken 14.—14.35 7 5 14.—öSber Rohſprit 98.99—100 „ bulgariſcher 14.25———ger„ unyverſteuert uud exel. „ norddeut. 15.25—19.50 Maiſchraümſt 100% Ts.—.—.— 7 Girka—.—.—Branntw. 100% Ts.—. 2 Am. Winter——Leinöl, in Partien 48.— Gerſte, hierländ. 16.—16.50 Rüböl 1 58.—— 85 Pfälzer 16.50—17.— Petrol. Wagl.(Tybe wh.) 28.5 7 Ungariſch. 17.—17.55 1 4 Nr.00 0 1 2 8 4 Weizenmehl—84.50. 80.50 27 0 20.— N0 0. Roggenmehl Nr. 0) 28.50—.— 0) 20 59—.— 8 Tendenz: eizen ruhig. Roggen 9908 Gerſte .Hafer, eſt. Hafer preishaltend.(Gekündigt 2000 5 S. Weizen). Kleeſamen deutſcher I 80., do, II. 79——, Luzerner 80—90, Provencer 115, Esparſette 27—28. Fraukſurter Effektenſocietät. * Frankſurt. a.., 1. März, Abends 6 Uhr 15 Min, Kreditaktien 213¾,/ b. Diskonto⸗Comm. 190, 19, 190 b. G. Deutſche Bank 158 bez. Handelsgeſellſchaft 149 80 b. Staatsbahn 173¼ b. Lombarden 60 b. G. Galizier 158%½ b. Duxer 231 b. Buſchtehrader 179 b. Gotthard 112.20, 30 b. G. Central 107.70 b. Nordoſt 81.50, 90, 50 b. G. Jura 88.80 h. Union 78.20 b. Weſtbahn 27.60 b. Lübecker 15710 b. Mecklenburger 130.30 b. Laurahütte 91.20, 40 b. Gelſen⸗ üürchen 115, 10 b. Türk. Tabak 81.80 b. G. Eaypter 75.B, 15, 10 b. Italiener 93.65 b. Türken 13.55 b. Gem. Ruſſen 88.80, 90 b. II. Orient 49.20., III. do. 48.80 b. issber Ruſſen 75.10 bez., 1887er do. 40.50, 70 b. Nach Schluß. 6 Uhr 30 Min. editaktien 213¼. Eaypter 75.15. Amerikaniſche Produktenmärkte. Schlußcourſe vom 1. März. (Mitgetheilt von E Blum K Strauß Mannheim. New⸗ Jork. Thleago. Monat Weizen Mais Schmalz Caffee Weizen Mais Schm. Narß TeeT r e ee r r April 90³ 605.— 10.955 78⁰ 477%,.70 Mai 91⁰8 59/8.02 10.90 305/ 51¼.75 Juni 907/ 59¼.05⁵ 10.8 5 805 51½ 780 Juli 90 595/8.09 10.80 80⁰ 51¼α 7— Auguſt 90 597/8.16 10.10—— 7. September— 60¼5—.95——— Sktober——— 19.90—— November———.85—— 2 Dezember 98——.85——— Januar 1889—————.——— 8 Tendenz: Weizen, Mais, Kaffee höher. Schmalz höher und unverändert. Die Schweinezufuhren betragen in Chicago 20,000, auf allen Hauptmärkten 32,000. * London, 1. März.(Telegramm.) Rübenzucker 1aſd 4½᷑d. Tendenz: ruhig. hein. Hüningen, 1. März. 1,24 Meter, gef. 0,01. Lauterburg, 1. März..64 Meter, gef. 0,08. Maunheim, 2. März. 7 5 Meter, gef..01. eckar. lbronn, 2. März. 0,81 Meter, gef..02. annheim, 2. März. 2,58 Meter, gef. 0,01. Nicht Laien, ſondern medieiniſche Autoritäten, deren hohe ſanitätsamtliche Eigenſchaft über alle Zweifel er⸗ baben, betonen nachdrücklichſt, daß die Sodener Mineral⸗ Paſtillen unter den Heilmitteln der Gegenwart eine ſehr hervorragende Stellung einnehmen. Wer ſein Blut ver⸗ beſſern, die Lungen heilen, die Bruſtorgane purgiren, Leber⸗ anſchwellungen beſeitigen, wer Hämorrhoidalleiden beben und Verdauungsſtörungen regeln will, der unterziebe ſich einer Sodener Paſtillenkur, deren woblthätiger Heilwerth,— ohne Berufsſtörung, ohne großen Geldaufwand— ein unausbleib⸗ licher und ein doppelt großer ſein wird. Für nur 85 Pfg. peo Schachtel ſind die Paſtillen in allen Apotheken zu haben. 11872 —̃———— Herausgeber: Dr. jur. Hermaun Haas. Verantwortlich: Für den politiſchen und allgemeinen Theil: Chef⸗Redakteur Julfus Katz, Für die Rubrik„Aus Stadt und Land“: Waul Winkelmann. Für den Reklamen⸗ und Inſeratentheil: A. Lohner, Rotationsdruck und Verlag der Dr. D. Haaß ſchen Bulh⸗ druckerei, ſämmtlich in Mannheim. 4. Seite. General⸗Anzeiger Francfürter Bank%, Reichsbank 37 Coursblatt der Frankfurter Börse vom J. März I888. 8. März. Främ.-Erklsrung 28. Fehf Uitimo 29 Febr. Im Auftrag der Erben des verlebten Herrn Leopold Nöther von hier werde b L ich am 3597 Freitag, den 23. März 1888, Nachmittags 3 Uhr in meiner Amtsſtube Lit. CO 3 Nr. 1 das denſelben gehörige Wohnhaus dahier Lit. P 7, 12 theilungshalber einer nochmaligen öffentlichen Verſteigerung ausſetzen und den Zuſchlag an den Meiſtbietenden vorbehaltlich einer vier⸗ zehntägi en Genehmigungsfriſt ertheilen. Die Bedingungen können in meinem Amtszimmer eingeſehen werden. Mannheim, den 1. März 1888. Der Großh. Notar Lochert. Hausversteigerüng. 11 12117 Aln 1711 Frau Cäcilie Beckh Wwe. von hier laſſen das von der⸗ ſelben hinterlaſſene Wohn⸗ haus dahier Litera A 3 No. 4— Eckhaus— am Donnerſtag, den 15. März l. Js., Nuchmittags 3 Uhr in eben dieſem Hauſe einer öffent⸗ lichen Verſteigerung durch den unter⸗ zeichneten Notar ausſetzen, wobei der ſofort deſinitiv erfolgt, wenn 130,000 M. oder mehr ge⸗ boten werden; für Gebote unter 4 dieſer Summe iſt 7tä ige Geneh⸗ 9 migungsfriſt vorbehalten. Das ſehr geräumige Haus ent⸗ hält auch einen Verkaufsladen mit Magazin, iſt in ſehr guter Lage gegenüber dem Hoftheater und kann jeden Werktag von 11—1 Uhr eingeſehen werden. Die ee e liegen in meinem Amtszimmer— 8, 1— zur Einſicht offen. 29991 Mannheim, den 21. Februar 1888. Großherzogl. Notar. Lochert. Wöchnerinenaſyl. Zum ehrenden Andenken an den ver⸗ 1 ſtorbenen Hr. Leopold Heidelberger erhielt unſere Anſtalt von den Kindern deſſelben 100 Mark. Für dieſe Gabe ſagt wärmſten Dank. 3577 Der Vorſtaud. NRMeeſtaurant „Boldner Stern“ Wiener Cafsé. Sehenswürdigkeit: Ludwigsgrotte Die ganze Nacht geöffnet. Des Tags über warme Speiſen bis Nachts 11 uhr; von da ab bis früh 8 Uhr kalte Speiſen, ſowie Cafe mit friſchem Backwerk. Den Tabaksintereſſenten zur gefälligen Nachricht, daß ich jeden Morgen 5 Ühr Wagen nach Bedürfniß an den Lub⸗ wigshafener Bahnhof fahren laſſe. Telephon Nr. b. Hru. Kramer:306 1 Goldner Stern: 320. 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Die tieftrauernden Eltern Friedrich Mehrbrey, Schreiner und Frau. Die Beerdigung findet Samſtag, den 3. März, 1½ Uhr vom Trauerhauſe C 8, 10 ½ aus ſtatt. Mannheim, den 2. März 1888. (Dies ſtatt beſond erer Anzeige). chen wir die ſchmerzliche Mit⸗ 8 ſchwerem Leiden 8611 Nachmittags III. Sommerhalde IV. Weiherwald 5 Holz⸗Verſteigerung. Die Freiherrlich von Berckheim'ſche Verwaltung Mür; l.., in der Kohl'ſchen Wirthſchaft zum heim an D Dienſtag, 6. I. Rottenſteinwald II. Kaſtanienwald 0 * 1 2 0 * V. Schwabsgrund bei 90 5 * 8 8 28 der Gumbelsbrücke 10 Aachmittag Idenen Adler in Wein⸗ urchforſtungsholz verſteigern: Holzſchichten 8 Weinheim 8489 Prügelholz 11 Ster 4 1 Eichenklotz, 27,/ Ster Stock⸗ 8 Wurzelholz — 2 Ahr wird do U. Im Ganzen 87 14½ Ster. Das Holz wird Aufſeher Fleck von hier vorzeigen. Bei Bürgſchaftsleiſt Weinheim, ung Credit bis 1. September 1888. am 28. Februar 1888. Forschner. 1. März d. 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Nirtdb, Varelae 5 3 loll. domm. fl. 100.102.40&. 4 Providentia 105% E. 124.— P. nte. 91.60 G. 5 Qest. Lokalb. 4 D. Effektenbank 115.— 52 Ffandhriefe.. Madrider. Fr. 100 48.— bz..4 ditto Rückv. 20% E. 127.— P. Rente.. 101.0 C. ſ5 Gest. Südbahn„ 59.½ bz. 4 Fr. Hypothekenbk. 118.70 G. Erkft. Hyp.-B. M. 100.80 G. Türk. F. 400 inel. Coup. Kurze 15 Rente. 5 Oest. Nordwest 129.½ G. 4 Fr. Hyp. Kredit J89.— G. Erkf. Hyp.-Or.-V. M. Ereiburger. Fr. 15 80.80 br. 37½ ondon F 10 2. I. Orient p. alt. 48.80 pz..J5 Elbtha!l! 126.% bz. 8 4. Nass. Lds.-Bk. M. 102.50 bz. G. Genna(0e. 150 118.10 bg. ſ8 Paris T. 10080.65 bz. Consols 187588.0 bz. 4 Raab-Oedenburg, 34.¼ bz. Felorltäton. 3½ Nass. Lds.-Bk. H. 100.60 bz. G. Majländer. Fr. 45 42.50 bz 4 Wien fl. 100160.40 bz. f 75.70 bg. 5 Ung.-Gal. JIJ. 126.½ bz. G. Elis.-Pr. stptl. M. 93.20 G. 4 Rhein. Hyp.-B. M. 102.40 bz. G. Mailänder. Fr. 10 16.10 bz. Goldserton. 5 77.— bz..4 Bern- Jurag 88.60 bz. 4 Klis.-Pr. stir.„.100.— ba. 4 Südd. B. r. N. 102.10 bz. G. 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März in Prachtausgabe erſcheinende humoriſtiſche Feſtzeitung. 2 Das Münchener Pſchorrbräu wird mit ſeinem dieszährigen ganz vorzüglichen Stoff einen neuen Beweis ſeiner hohen An ———— Leiſtungsfähigkeit liefern, und iſt daher der Beſuch meiner Lokalitäten Jedermann beſtens zu empfehlen, umſomehr, als ich mich, ermuntert durch den vorjährigen Erfolg, mit einer ganz bedeutenden Sendung vorgeſehen habe. 8356 — Roth, — Der 1 ein mpftehlt ſ ſich als 1 9110 der 230³ Gesangskunst, voller Kusführung⸗ 415 namentlich für richtigen Anſatz, Tonbildung und Vokaliſation. Elile Steiumeg R 4 1, Gas- und Wasserleitungs-Geschäft e empfiehlt ſich den tit. Hausbeſitzern zur Einrichtung von Haus⸗ werden ge⸗ u. verkauft. Reparaturen certgeſaug und Oper ausgebildet, und wird auch der für letztere nöthige dramatiſche Unterricht ertheilt. werden ſchnell und billigſt beſorgt. Wässerleitungen. 26881 R. Bujatti, ehem. Hofopernſänger. 5467(Specialität: Badeeinrichtungen.) Liaepre von 4. 25 1 rechtz. — 216— Boudoir und Dein Schlafzimmer. Ich denke, ſie werden Dich nicht mehr allzu lebhaft daran erinnern, daß ſie einſt nur ſimple Kloſterzellen geweſen!“ Antonie zauderte einen Augenblick, ehe ſte die Schwelle der geöffneten Thür überſchritt. Mächtiger als zuvor wurde das Gefühl des Grauens in ihrer Bruſt rege, und erſt, als ſie gewahrte, daß ſie mit ihrem Manne nicht mehr allein ſei, ſondern daß die Zofe, welche ſchon vorher von Hattendorf herüber gekommen war, ſie in dem Boudoir erwartete, bezwang ſie ihren ſich immer gewaltiger auflehnenden Widerwillen. Die Ausſtattung der für ihren intimſten Gebrauch beſtimmten Räume glich in ihrer geſchmackloſen Ueberladung mit Glanz und Prunk ganz derjenigen des großen Salons, und ſie waren überdies von einer merkwürdigen Atmoſpähre erfüllt, die ſich aus den Gerüchen der neuen Möbel und der friſchen Tapeziererarbeiten zuſammmenſetzte. Jetzt zum erſten Mal ſeit ihrer Abfahrt aus dem Vaterhauſe öffnete die junge Frau die Lippen, indem ſie ſich gegen die mit verlegenem Geſicht daſtehende Zofe wendete. „Oeffnen Sie ein Fenſter,“ befahl ſie kurz,„und bleiben Sie dann auf Ihrem Zimmer, bis ich nach Ihnen klingeln werde! Iſt das innerhalb einer Stunde nicht geſchehen, ſo mögen Sie ſich zur Ruhe begeben!“ Mit großer Eilfertigkeit that das Mädchen, wie ihm geheißen worden war, und als es ſich entfernt hatte, trat Antonie an das Fenſter, um einige tiefe Athemzüge der kühl und friſch hereindringenden Nachtluft einzuſaugen. Sie hatte ihren Mantel abgeſtreift, und die ſchönen Linien ihrer königlichen Geſtalt zeichneten ſich wirkungsvoll gegen die draußen herrſchende Dunkelheit ab. Fabricius ſtand noch immer ſchweigend in der Nähe der Thür. Seine knochigen Hände hatten ſich in den Sammet einer Seſſellehne vergraben, und ſein Blick ruhte unverwandt auf dem herrlichen jungen Weibe, ohne daß er doch einen Verſuch gemacht hätte, ſich ihr zu nähern. Da kehrte ſich Antonie plötzlich gegen ihn, und— an die Brüſtung des Fenſters gelehnt, kreuzte ſie die Arme über dem Buſen. Eine düſtere, kampfes⸗ muthige Entſchloſſenheit lag in ihren Mienen. „Mein Dazwiſchentreten hat Dich vorhin daran gehindert, Deine Rechnung mit meinem Vater abzuſchließen, ſagte ſie, ohne erſt nach einer freundlicheren Einleitung zu ſuchen.„Ich habe genug gehört, um die Beweggründe Deines Handels vollkommen zu begreifen; Einiges aber biſt Du mir noch ſchuldig, und ich habe ein hl. Recht darauf, Alles zu erfahren!“ Wenn Fabricius durch dieſe Anrede üͤberraſcht war, ſo verſtand er es doch ſehr gut, ſeine Ueberraſchung zu verbergen. Ohne ſeine Stellung zu verändern, ſagte er gleichmüͤthig: „Wenn Du unſer Geſpräch belauſcht haſt, ſo haſt Du ſchon mehr erfahren, als Dir zu wiſſen noththat. Du ſelbſt haſt mir vor einigen Wochen erklärt, daß meine Vergangenheit Dich ſo wenig kümmere, als mich die Deinige! Haſt Du Delne Anſicht über dieſen Punkt ſo ſchnell geändert?“ Fortſ..) Roman Beilage „General⸗Anzeiger“ (Manuheimer Volksblatt.— Badiſche Volkszeitung.) » NDie Heirath des Herrn Fabricins. Roman von Reinhold Ortmann. (Fortſetzung.) Anfangs hatte Erna wohl noch gehofft, daß mit der jungen Fran des Oheims auch für ſie ein wenig Sonnenſchein in das dunkle Haus einziehen würde, aber ſchon der erſte Beſuch, den ſie der Baroneſſe von Denkhauſen in Fabricius' Begleitung abgeſtattet, hatte dieſe Hoffnung auf das Unbarmherzigſte zerſtört. Kalt abweiſend und hochmüthig fremd wie ihre Erwiderung auf Erna's herzlichen, vertrauensvollen Brief, war Antoniens Benehmen auch bei der perſöͤn⸗ lichen Begegnung geweſen. Jedes warme Wort war auf den Lippen des jungen Mädchens erſtorben, als ſie dieſer marmornen Schönheit gegenüber ſaß, in deren regelmäßigen Zügen ſich wohl Klugheit und unbeugſame Feſtigkeit des Willens, aber keine von den edleren Empfindungen des Weibes verrieth. Und bei dieſem Beſuch hatte Erna auch trotz ihrer geringen Erfahrung und Menſchenkenntniß die Gewißheit erlangt, daß die unmittelbar bevorſtehende Heirath kein Bündniß zweier von heißer, unwiderſtehlicher Neigung zuſammengeführter Herzen ſei, ſondern daß hier Verhältniſſe vorliegen müßten, welche ſie nicht begriff und welche ſie mit einem geheimen Bangen vor dem Kommenden erfüllten. Daß zwiſchen ihr und der Braut ihres Oheims niemals ein inniges und trauliches Verhältniß beſtehen würde, war ihr bei der herben Zurückhaltung Antoniens nur zu gewiß, und nun mußte ſie überdies die Art, in der die beiden Verlobten mit einander verkehrten, darauf vorbereiten, daß die guten Geiſter der Liebe und der fröhlichen Eintracht den Einzug der ſchönen jungen Frau in das ehemalige Ciſtercienſerkloſter wohl kaum begleiten würden. So freudlos u: 0 traurig aber, wie er ſich nun in Wirklichkeit geſtaltete, hatte ſie ſich dieſen Einzug denn doch nicht ausgemalt. In dem bunten Treiben des Feſtes, in das Erna als die lieblichſte aller anweſenden Mädchenerſcheinungen trotz ihres ſcheuen Widerſtrebens bald genug hineingezogen worden war, hatte ſie wenig Gelegenheit gefunden, das Brautpaar zu beobachten, und nun bemühte ſte ſich vergebens, eine natürliche Erklärung für das ſtarre Schwelgen zu finden, in welchem die beiden— unlöslich mit einander verbundenen— Menſchen ohne Rückſicht auf ihre Gegenwart verharrten. Wie eine Erlöſung begrüßte ſie diesmal das Auftauchen den unförmtlchen Umriſſe von Schloß Erlenſtein, die ſie ſonſt noch niemals ohne eine leiſe An⸗ (Nachdrucz nerbeten. —— Wog aus AARHAHtit zwei geraumigen La⸗ Aaaa! denlocalitäten in frequen⸗ ter Lage der Stadt, für jedes Geſchäft geeignet, mit einer nach⸗ weislichen Rentabilität von Mk. 80000 iſt zu billigem Preis, unter günſtigen Bedingungen zu verkaufen. 3363 Offerten unter W. 3363 beſorgt die Expedition dieſes Blattes. 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Aber ſie wurde auch diesmal Herrin über ihre Schwäche und ſtieg, ohne ihr Schweigen zu brechen, ſtolz aufgerichtet, an der Seite des Mannes, der ſich ſeit wenigen ſie an nichts Anderes, als an eine ſchnelle Flucht. In der Stille ihres Zimmers, Sas vielleicht noch das freundlichſte urd anheimelndſte des ganzen Schloſſes war, mußte ſie wenigſtens Schutz finden r»»inem Sturm, deſſen Urſachen ſie ſo wenig begriff, als ſie ſich von ſeinen Wirkungen eine Vorſtellung zu machen vermochte, und vor dem ſie eben deshalb eine ſo namenloſe Furcht empfand. Sowie Antonie darum den haltenden Wagen verlaſſen hatte, ſprang Erna leicht⸗ füßig auf den Boden und ſchlüpfte mit einem raſchen, kaum vernehmlichen„Gute Nacht“ in das Haus. Als hätte ſie einer Verfolger zu fürchten, de⸗ ihr bereits auf den Ferſen ſei, eilte ſie auf ihr Zimmer unmd erſt als ſie den Riegel vor die ſchwere Eichenthür geſchoben hatte, athmete ſie»uf, wie vor einer herzbe⸗ klemmenden Laſt befreit. An Schlaf aber nätte ſie in der Stimmneig, von der ſie befangen war, unmöglich denken können, und ſo ſetzte ſie ſich, nachdem ſie ihr weißes Kleid mit einem leichten Hausgewand vertauſcht hatte, an das offene Fenſter, um ihre heiße Stirn den⸗ kühlen Hauch des Nachtwindes preiszugeben. Und doch ahnte ſie in ihrer kindlichen Unſchuld ur den kleinſten Theil der finſteren Wirklichkeit, und ihr Bangen vor der izewiſſen Zukunft würde eine noch bedrückendere Geſtalt angenommen haben, ꝛoenn ſie eine Zeugin deſſen hätte ſein können, was zu derſelben Zeit in ihrer unmittelbaren Nähe geſchah. „Ich glaube, Deinen eiger Wünſchen entſproche zu haben, Antonie, wenn ich bei Deinem Eintritt in mein Haus von inem feierlichen Empfang durch di⸗ Gutsleute oder von anderen theatraliſchen Scenen Abſtand genommen habe. Ich liebe es nicht, der kriechenden euchelei bei meinen Untergebenen Vorſchub zu leiſten, und auf Derartiges lau en ſolche Komödien doch ſchließlich immer hinaus!“ Mit dieſen Worten hatte Nikolaus Fabricius ſeine junge Frau in das ſpärlich erleuchtetr, ſchmuckloſe Veſtibule geleitet, in welchem außer einem neu⸗ gierig glotzenden Diener in der That Niemand zu ihrem Empfange anweſend war. Nur ein einziges Mal hatt⸗ Autonie in Begleitung ihres Vaters Schloß Erlenſtein beſucht, und ſie hatte damals die Beſichtigung, zu der ſie von ihrem Verlobten eingeladen worden war, ſehr raſch abgebrochen, weil der düſtere Charakter ihres künftigen Heims ſie mit Entſetzen und heiß aufſteigendem Zorn erfüllte. Damals aber war es lichter heiterer Tag geweſen, und die ſchmalen Streifen goldenen Sonnenlichts, welche hier und da in die Fenſter fielen, hatten Manches weniger eng und unheimlich erſcheinen laſſen. Heute aber, wo die vereinzelt angebrachten Petroleumlampen nur über kleine Umkreiſe eine gewiſſe dammernde Helligkeit zu breiten vermochten, wo ihr überall eine ſchwarze undurch⸗ dringliche Finſterniß entgegen gähnte, und wo die eiſige Grabeskälte der gewölbten Gänge ihren jungen Leib mit Froſtſchauern überhauchte, mußte ſie in der That die ganze Kraft ihres Willens aufbieten, um nicht noch im letzten Augenblick alle Stunden für ihren Herrn und Gebieter hielt, die ſteinerne Treppe empor. Der Zukunftsplan, welcher ſchon am Tage ihrer Verlobung in ihrem ſchönen Haupte gereift war, verhieß ihr ja in nicht zu ferner Zeit eine triumphirende Befreiung aus dieſer Gruft, und ſie fühlte ſich ſtark genug, Alles auf ſich zu nehmen, was bis zu dieſem heiß erſehnten Tage noch zu ertragen war. „Deine Gemächer liegen hier im erſten Stockwerk,“ fuhr Fabricius, unbe⸗ rührt von ihrem Schweigen, in ſeinem trockenen Tone fort,„während ich ſelbſt auch weiterhin im Erdgeſchoß zu ſchlafen und zu arbeiten gedenke. Ich hoffe, daß die Ausſtattung der Zimmer einigermaßen Deinen Wünſchen und Gewohn⸗ heiten entſpricht, doch überlaſſe ich es ganz Deinem Ermeſſen, ſie nach Belieben abzuändern oder zu bereichern.“ Damit öffnete er die Thür eines Raumes, der nach der Reſtauration des Kloſters wohl zum Prunkſaal des Schloſſes beſtimmt worden war. Seine ge⸗ waltige Größe und die halb verblichene Deckenmalerei ließen darauf ſchließen, obwohl ſonſt von der urſprünglichen Ausſtattung nichts mehr geblieben war. Die gegenwärtige Einrichtung war eine durchaus moderne und— ſoweit die auch hier nur unvollkommene Helligkeit ſolche Beurtheilung zuließ— überaus luxuriöſe. Ein ſchwellender Teppich auf dem Fußboden— buntfarbige Seide und goldgeſtickter Sammet überall! Jedes der hier zuſammengetragenen Stücke war unzweifelhaft von erheblichem Werthe und an und für ſich von tadelloſer Schönheit; aber die Zuſammenſtellung der Formen und Farbeu verrieth nur zu deutlich das ungeſchulte Auge und die Geſchmackloſigkeit deſſen, der die Anord⸗ nung des Ganzen geleitet hatte. Jedes Fleckchen, auf dem der Blick Antoniens ruhte, enthielt etwas, das ihr künſtleriſches Feingefühl verletzte und ihr den ſchmerzlichen Gegenſatz zu der maßvollen Vornehmheit des Hattendorfer Herren⸗ hauſes zum Bewußtſein brachte. Wahrhaftig, die klöſterliche Einfachheit und Kargheit, auf welche ſie ſich gefaßt gemacht hatte, wäre ihr unendlich lieber geweſen, als dieſe plump zu Haufen getragene Pracht, welche nur dazu angethan ſchien, ſie zu beleidigen und zu verhöhnen. Vielleicht hatte Fabricius doch trotz ſeiner ſcheinbaren Gleichgültigkeit auf einen anderen Effect ſeiner Ueberraſchung gerechnet. Sein Auge war mit einer gewiſſen Spannung auf ihr Geficht geheftet geweſen, und als es weder Ver⸗ wunderung noch Freude in demſelben zu leſen vermochte, zuckten ſeine Augen⸗ brauen in einer eigenthümlichen Weiſe, und er ging mit raſchen Schritten zu der nächſten Thür. „Nach jener Seite dort ſchließen ſich an den Salon noch einige kleinere Räume, die in Verwendung kommen mögen, wenn wir einmal Gäſte bei uns ſehen, und die Du am Tage beſichtigen magſt! Hier aber befindet ſich Dein S rfrei und kau⸗ teinem en-gro arbe“ üÜbernimmt auf Oſtern geſu N 7, 10 parterre. Weißes Kommunionkleid zu verk. 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Stock⸗ ———ñ— 2 3 wieder auf. des Herrn Profeſſor Hoffmannñ über „Die Frau in den Shakespeare'ſchen Dramen als Gattin und Mutter“ Dienſtag, 6. März, Abends 7 Uhr im Caſino Saale. Billete zu Nek. 1 zu haben in den Muſiketien⸗Handlungen der Herren 1 2 9 Hecke Sohler, Hasdenteufel ſo⸗ wie Abends an der Kaſſe. 35441 Mercuria. Heute Freitag, Abend 8½ Uhr, Verſammlung im Lokal 20 1, 1. Um pünkliches und zahlreichrs Er⸗ ſcheinen bittet 3608 Der Vorſtand. Kathol. Geſellenverein. Montag, 5. März, Abends halb 8 Uhr Musik-Probe. Um pünktliches und vollzähliges Er⸗ ſcheinen wird gebeten. 3623 „% Iymp“. Jeden Dienſtag und Samſlag, präcis 9 Uhr Vereins-Abend im Lokal. Zahlreiches Erſchei 13905 Der Vorſtand. nen erwartet Geſangptrein„Contordia⸗ Saniſtag, Abend%9 Uhr Probe. 13899 Maunheimer Zither Club. Freitag Abend 9 Uhr, Pro Nen dollzähliges E 11915 be rſcheinen bittet Der Vorſtand Maunbeimer Athleten Club. Schwetzingervorſtadt. Unſere regelmäßigen Uebungsabende find bis auf Weiteres folgendermaßen feſtgeſetzt: Senior⸗Mannſchaft: Montag und Donnerſtag. Junior⸗Mannſchaft: Mittwoch und Freitag. Sariſtag: Allgemeine Uebung. Die Uebungen finden jeweils von 8 bis 10 Uhr ſtatt. Aufnahmen zum Beitritt in den Ver⸗ ein können bei dem Vorſtand ſchriftlich oder mündlich gemacht werden. 16451 Der Vorſtand. E. Tricot-Blousen LWollstoff-& Flanell- Blousen, Satin-Blousen und Faltentaillen, 3 Tricot-Taillen im unübertrefflich reichhaltiger und eleganter Auswahl em⸗ pflehlt zu ſehr billigen Preiſen J. Hochstetter. F 2, 8. Hlaſhinen⸗Slrickerel. 29281 22 Sache 2 Strickerinnen für Füße zu ſtricken mit oder ohne Koſt und Logis. 3358 Karl Fiſcher, Ludwigshafen a. R Zum Waſchen und Bügeln wird 0 4, 10. angenommen. P 4, 1962 Eine ältere Dame ken an. 1 Rimmt zum Stri⸗ 1721 4, 6, 2. Stock. der heutigen Ausgabe unferes Blattes liegt ein Corſettenfubrik Freiburg /Baden 3Courant der (Anen⸗Verkauf für Mannheim und Um 8 3˙*1 bel Herrn Friedr. Bühler, 2, 11) bei, worauf wir unſere ber⸗ ehrlichen Abonnenten und Leſer beſonders aufmertſam machen 8582 vieler Parteimitglie 8 * 4 1 5 Nerſammlungen Freitag, den 2. Marz, Abends halb 9 Uhr Zusammenkunft in der„Stadt Luck“ Der Vorstand. Kaufmänniſcher Verein. 4 4 9 der nehmen wir die Samſtag, den 3. März 1888, Abends 8 Uhr im Theater⸗Saale Freie BReeitation ernſter und e Dichtungen(bochdeutſch 8⸗dialektiſch) 9 des Herrn Car Für Nichtmitglieder ſind E in der Hof⸗Muſikalienhandlung A. Donecker, A. Hasdenteufel, de Carro aus Augsburg. intrittskarten à Mk..50 in unſerem Bureau, K. Ferd. Heckel in den Muſikalienhandlungen Th. Sohler und im Zeitungskiosk hier, in A. Lauterborn's Buchhandlung in Ludwigshafen zu haben. Die Karten ſind beim Eint nements⸗ und Damenkarten pro ritt in den Saal vorzuzeigen(die Tages⸗Abon⸗ 1887/88 abzugeben.) Die Saalthüren werden punkt 8 Übr geſchloſſen. Obne Karte hat Niemand Zutritt. Kinder find vom Beſuche d er Vorleſungen ausgeſchloſſen. ſowie 85301 Der Vorſtand. Bekanntmachung. Wir bringen hiermit zur Kenntni reiſende Küfer verabreicht. Mannheim, im Februar 1888. Der Vorſtand des Küftt⸗fach⸗ Beteins. ß„ daß von Seiten unſeres Vereins ein unentgeldlicher Arbeits⸗Nachweis gegründet iſt, welcher mit dem 1. März ds. Is. begonnen und erſuchen wir die Herren Arbeitgeber ſowie Arbeit⸗ nehmer ſich an unſer Bureau H 6,—4, im Hauſe des Herrn Küfermeiſter Weiß, welches von 11 Uhr Vormittags bis Nachmittags 2 Uhr kär dn iſt, gefälligſt anzumelden; ebendaſelbſt wird auch die Unterſtützung für durch⸗ 3561 Verein der Mannheimer Wirthe. Unſer IV. Stiftungs-Fest mit Aben-Unterhaltung findet nunmehr nächſten Dienſtag, Lokalitäten des Zadner Hofes ſtatt. Anfang präeis 8 Uhr Abends. ei und Tanz den 6. März 1888 in den vereinigten 3569 Wir laden hierzu unſere verehrl. Mitglieder nebſt Angebörigen freundlichſt n. Der Vorſtand. in Mannheimer Auder⸗Geſelſchaſt. Samſtag, den 3. März a.., Abends 8 Uhr den Sälen des 3556 „Badner Hofes“ Tanz-Unterhaltung. Mannheim. Velociped- Club Freitag, 2. März a.., Abends ½9 uhr im Local„Caſe Bavaria“ Verſammlung 11726 Um vollzähliges und pünktliches Erſcheinen bittet Der Vorstand. Wirihſchaftz⸗Eröffuung und Empfehlun Einem verehrten hieſigen und auswärtigen Publikum, ſowie der ver⸗ ehrlichen Nachbarſchaft diene hiermit zur Nachricht, daß ich am 1. März die f Wirthſchaft J1.10 Grosses Fass J1. 10, J. 3581 von Herrn Valentin Betz übernommen habe. Durch gute Speiſen, ſowie reine Getränke und einem vorzüglichen Bier von der Brauereigeſellſchaft Eichbaum werde ich bemüht ſein, mir das Wohlwollen meiner werthen Gäſte zu erwerben. Hochachtungsvoll „Dococorn. Neue Bäckerei, Ichwetzingerftr. Ar. 83. Einem verehrl. Publikum mache hiermit die ergebene Anzeige, daß der Schwetz. Vorſtadt, Straßte 83 eine — Bäckerei geſetzt habe und indem ich es mir angelegen vom I. März a. c. in Betrieb wollenden Zuſpruch. bein laße, nur mit beſter geſchmackvoller Waare zu bedienen, bitte um Hochachtend Leber. ich in wohl⸗ 3578 des Herrn Hoftapellmeis ters Emil Paur am Donnerstag, den 8. Härz 1888 Außerurdentliches Aradem anter gütiger Mitwirkung des Herrn Hofkapellmeisters Ferdinand Langer, der Hofopernsängerinnen Frl. Mohor, FErl. Frohaska. Frau Seubert, der Herren Hofopernsänger Erl und Mödlinger, sowie des Singehors des Grossh. Hoftheaters dahier. Die verehrlichen Abonnenten der Academie-Concerte, welche zu diesem Concerte ihre Plätze zu behalten Wünscbhen, werden ersucht, die betr. Billets am Montag, den 5, oder am Dienstag, den 6. ds. Mts., jeweils des Nachmittags zwischen 3 und 5 Uhr auf dem Hoftheater-Büreau in Empfang zu nehmen, da nach Ablauf dieser Zeit anderweitig darüber Vertügt werden wird. 35841 Eintritts-Preise: Casino-Saal. Sonntag, den 4. Härz, Vormittag 11 Uhr S= CONCERT (Klavier-Matiné) gegeben von Th. Pfeiffer. Programm: Compositionen von Bach, Bethoven(Appassionata) Brahms, Bülow, Berliotz, Pfeiffer, Chopin, Liszt. Billetverkauf in den Musikalienhandlungen. Sperrzitz M..—, Nicht⸗ resserv. Sitzplatz M..—, Stehplatz M..—. 8451 Saalbau Mannheim. Sountag, den 4. März 1888, Abends—11 Uhr Grosses Concert ausgeführt von der Kapelle des 2. Babd. Grenadier⸗Regimts,„Kaiſer Wilhelm“ Nr. 110 3559 unter eitung ihres Mufirdir. Herrn Otto Schirbel. Eutree 50 Pfg. Kinder 20 Pfg. NB. Dutzend⸗Billets à M..— find im Voraus in den Kunſt⸗ und Muflka⸗ ltenhandlungen der Herren F. Ferd. Heckel, A. Donecker, Th. Sohler, A. Hasdentenfel, am Zeitungskiosk und an der Caſſe zu haben. Gröõsstes Lager Geſang& Gebetbücher zu den verſchiedenſten Preiſen. 60 Tobias Löffler(H. Wemer) E 2, 4/8. E 2, 4,/G. Färberei Kramer. Laden-) C1 No. 7. Locale:) 8 1„ 8. Fabrik:(ebenfalls Annahmestelle): Thoräokerstr.—4, Schwetzinger Vorstadt. Chelm.- c Hunst-Wäscherel. Eianino's, Elügel, Harmoniums n ein, 5 5 9 t Echtedmaher, Seiler 26 ensfete Loatngen, Mand, Schwegegz A. HKasdenteufel O 2, No. 10. Mannheim 6 2, No. 10. Kunſt⸗, Muſtkalien- und Inſtrumenten⸗Handlung. — Maunhein. 10 Großh. Bad. Hof⸗ 88N Freitag, 1 77. Vorſtellung den 2. März 1888. eefAbounement B. Die Weisheit Salomo's. Schauſpiel in 5 Akten von Paul Heyſe. Salomo, fcönig von IſreRR 5 Herr Baſſermann. Abdiel, ſein Haushofmeiſter 2 Herr Eichrodt. Saphat, Auſſeher der Gärten des Königs„Herr Jacobi Sulamith, ſeine Tochter.„Fräul. Blanche. Hadab, ein junger Hirt.„„ dei en Kämmerer des Königs(Herr Tietſch. Simri,(Herr Bauer, Balkis, Königin von Sakaan„„Fräul. Woytaſch. Adiſcha, ihre alte Amme 5 5.„Frl. v. Rothen Ben Jbah, ihr Feldhauptmann 5. Herr Rodius. Erſter Diener 50 8 8 5 err Weigel. Zweiter Diener„ Herr Kirchner. Aufang ½7 Uhr. Ende nach 9 Uhr. Kaſſeneröffnung 6 Uhr⸗ 2 8 Palaſtdiener, Gefolge, judiſche Mädchen, dienende Frauen. ——————— 4 Eeeeeeee Jaal.Sperrsitz..50 Saal-Stehplatz„ H. 2— Gallerie-Sperrsita...50 Gallerie-Stehplatz, M..50 ALLEIN-VERNUUF n MANMHEHH ub UH0BEBUNE bei Herrn FRIEDRICH BUHLER, D 2 fl Das Geschäftsprincip ist: zur Fabrikation von Corsetten stets nur die besten und haltbarsten Stoffe, sowie die allerbesten Einlagen zu verwenden. Wir haben keine Veranlassung, unser Fabrikat unter französischer Etiquetti- rung etc. zu verkaufen, da wir volle Garantie für feinste Fagonen, neuesten Schnitt, sowie ausgezeichneten und eleganten Sitz übernehmen und so uns schmeicheln können, dass unsere Fabrikate in jeder Hinsicht den Parisern und Brüsslern nicht nur gleichstehen, sondern noch den besonderen Vor- theil bieten, mindestens 25% billiger, als in allen anderen Detailgeschäften verkauft werden zu können. Aabscnäungan stakeh gerne 2u Iicnste lt der Bitte um Augabe der Tallenveite Versandt nach Auswärts franco. Maass-Corsetten werden in kürzester Frist angefertigt ahäratureh ungerer Fäabrikate perden hiligst berschuet. Dntausch bastattet eel, N Mk..50. Mode extra starker leinen PDrill, Pee 39 etm hoch Liel Rohreinlage Hüf Copdelbrust Bordüre 77 14 5 5* N 5 IMk. 4. 25. 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