)) ²⁵ ę ̃ ̃ ß) 0ßß n Abonnement: 50 Pfg. monatlich, Bringerlohn 10 Pfg. monatlich, durch die Poſt bez. inel. Poſtauf⸗ ſchlag M..90 pro Quartal. Badiſche Volks⸗Seitung. Erſcheint täglich. Sonn- und Feſttage ausgenommen. Mannheimer Volksblatt. Juſrate: der Stadt Mannheim und Umgebung. Einzel⸗Kummern 3 Pfg. Doppel⸗Nummern 5 Pfg. Nr. 120, 2. Blatt. Geleſeuſte und verbreitetſte Zeitung in Maunheim und Umgebung. Donnerſtag, 24. Mai 1888. Pariſer Skizzen. Paris, 21. Mai 1888. D. Faſt ohne Frühlingsübergang iſt der Sommer mit Macht angerückt. Die Temperatur hat jene Höhe erreicht, die den„Hunds⸗ tagen“ gemein iſt und die Schwüle der Großſtadt mit ihren berghohen Häuſern, ihrer verſengenden Sonne treibt alle hinaus, deren Be⸗ ſchäftigung es erlaubt. Dieſe Glücklichen haben gewöhnlich keine Be⸗ ſchäftigung als höchſtens die, halbjährlich eine Unzahl Coupons von farbigen Papieren abzuſchneiden und ſie dem Banquier gegen hellblaue Noten einzutauſchen, deren Poeſie Jedem einleuchtet. Die obengenannte Claſſe iſt die zahlreichſte; ſie umfaßt alle Rentiers und Finanziers. Die meiſten von ihnen haben ihre Villen und Hotels in Paris ge⸗ ſchloſſen und ſich in der herrlichen Umgebung der Seineſtadt nieder⸗ gelaſſen. Auch die Künſtler, Dichter, Diplomaten verlaſſen Paris, um in der Ruhe des Landaufenthalts wieder etwas Ordnung in ihr gequältes Gehirn zu bringen. Dieſe Beneidenswerthen gehen ſpäter an die Meeresküſte, wo ſie bis zum Herbſte verweilen. Was Paris an Coryphäen der Kunſt⸗ und Finanzwelt beſitzt, fehlt während der Sommermonate, ja bis Oktober, vollſtändig in ſeinen Mauern. Merk⸗ würdigerweiſe liebt der Partſer das Reiſen nicht; man ſagt ihm täglich, daß ſeine Stadt die ſchönſte der Welt ſei, worauf er mit Recht ſtolz iſt; in Folge deſſen bleibt er daheim und läßt die Frem⸗ den zu ſich kommen. Durch ſolche Bequemlichkeit ſpart er erſtens Geld, das er für die Toiletten ſeiner Maitreſſe auf die Straße ſchleudert und zweitens wird er in geographiſchen Kenntniſſen ſo ſtark, daß ihm ein deutſcher Profeſſor leichten Herzens die Note „ungegügend“ in's Zeugniß ſchreiben würde. Die Gleichgiltigkeit des Pariſers für das Ausland und ſein Haug, im Heimathlande zu bleiben, bedingt durchaus nicht, daß er nicht aus ſeinen vier Mauern herausginge; im Gegentheil, ſobald die gute Jahreszeit beginnt, hälts 7 nicht mehr daheim aus und fort gehts mit Kind und egel. Der Pariſer vergöttert die Campagne im Sommer wie das Theater im Winter. Sie iſt ihm ein Bedürfniß wie das liebe Brod. Wer nicht über große Fonds verfügt, arrangirt ſich mit kleinen. Niemand bleibt daheim. An den Eiſenbahnſchaltern drängt man ſich und bildet Queue, die oft in ihren drolligen Windungen einer unge⸗ heuren Schlange gleicht. Nicht das diskreteſte Murren, und müßte der brave Familienvater mit Kindern an der Hand, auf dem Arme und auf der Achſel längere Zeit warten. Man ſage, was man wolle; der Franzoſe möge heißblütig, lebhaften, oft jähzornigen Temperaments ſein, niemals verliert er die Geduld. Er ſtellt ſich Morgens früh an die Thüren des Theaters, um Zola's Germinal des Abends zu ſehen — eine ſeltene Aufopferung— er läßt die Heldenthaten der Depu⸗ tirtenkammer über ſich ergehen, ohne die Volksbeglücker zum Teufel zu jagen, er hört die kreuzdummen Redensarten des brav' Général — man kann abſolut nichts denken oder ſchreiben, ohne an ihn zu denken— mit Engelsgeduld an und noch viele Dinge mehr, aber wenn es nicht zu bunt wird, ſtört er ſich wenig daran. Meine freundlichen Leſer mögen mir die kleine Abſchweifung verzeihen; um nicht den Zug zu verſäumen, kehre ich an den Eiſenbahnſchalter zu⸗ rück, löſe mein Billet und ſteige ein. Die meiſten Eiſenbahngeſell⸗ ſchaften geben an Sonn⸗ und Feiertagen keine Billets Zter Klaſſe aus, den Grund weiß ich nicht, und Räthſel zu löſen, vermag ich nicht. Die unteren Coupee's füllen ſich am ſchnellſten, allmälig werden die Imperiales erſtiegen, die den Vorzug haben, uns eine freie Ausſicht genießen zu laſſen und den Nachtheil, den hellen Sommertoiletten und dem roſigen Teint eine ſolche Doſis Rauch zuzuführen, daß es ein Jammer iſt, ſeine„angeſchwärzte“ Perſon einer näheren Beſichtigung zu unterwerfen. Ich öffne die Portiere des Waggon, bin einem bedauerns⸗ werthen Familienvater behilflich— der Aermſte, der mit ſchwerem„Gepäck“ reißt, vergießt Schweißtropfen— und verlaſſe den Bahnhof. Vorher händige ich mein Billet dem Controlleur ein, da in ſämmtlichen nach der Um⸗ gebung von Paris führenden Zügen das Billet während der Fahrt nicht verlangt wird. Daher kommt es, daß man im Zuge keinen „Zug“ attrapirt, kein Fußglied verliert und ſeinen Anzug nicht zer⸗ relſt. Intereſſant, meine ſieben Leſer, iſt das Bild, das ſich beim Verlaſſen des kleinen Bahnhofs dem Auge darbietet. Während die Lokomotive puſtet, keucht und der Train ſich langſam in Bewegung ſetzt, läßt ſich eine Fanfare hören— es gibt teinen Ausflug ohne Fanfare— und fämmtliche Reiſende durchziehen ſchnell die paar Gäßchen des Städtchens oder Dorfes, um bald im Walde zu ſein. Auf ſaftig grüner Wieſe, die mit prächtigen Schatten ſpendenden Bäumen bewachſen iſt, wird Halt gemacht. Die Kinder verlaſſen die Schultern des Vaters, die Hand der Mutter, um ſich zu tummeln; die Körbe werden zu Boden geſtellt, Männer und Frauen ſtrecken ſich behaglich und ungenirt auf dem Raſen aus, reizende, oft graziöſe Gruppen bildend, eine lebhafte Converſation beginnend, lachend, ſcherzend, ſchäckernd, neckend. Währenddem ſpielen die Kinder Blinde⸗ kuh, Croquet, Verſteckens, Ball, Reif und die Scene der Natur, belebt von glücklichen Menſchen, die vor Zufriedenheit ſtrahlen, einige Stunden Sorgen und bange Zukunftsgedanken abſchütteln zu können, iſt ergreifend ſchön. Warum kann es nicht immer ſo ſein? Warum muß das kurze Leben durch Eiferſucht, Feindſchaft, Neid und Intriguen dergiftet werden. Kommt doch in die Geſellſchaft ſolcher anſpruchs⸗ loſen Menſchen, ihr Peſſimiſten, lebt einige Stunden mit ihnen und dann Eure Bücher über die Erbärmlichkeit des Lebens und die Schlechtigkeit der Welt! Die franzöſiſche Fröhlichkeit, die gafte ganloise iſt keine Lüge. Sie iſt eines der ſchönſten Güter der Menſchheit. Der Franzoſe lächelt unter Thränen. —— Fficaffch Bünlor, D 2, f. Weißwaaren⸗ und Müſche⸗Geſchäft Corsetten, Handschuhe, Tricotagen. 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Mfandſcheine werden gekauft bei 1459 Leere kauft Gottfried Hebel in H J. 8. 11447 75 175 Er beſitzt das beſte Herz von der Welt, iſt öffnet ſeine Hand, um Gutes zu thun. Trauer, der Kummer lange beherrſchen. der Humor, ſtegt ſchnell über deſſen Feinde. iſt wahrlich ein großes Glück Lebens raſch hinweg. Auf dem Lande ruht die Politik; keine Wagen, Omnibuſſe und Tramways ſtören die behagliche Ruhe, keine Camelots ſchreien einem die Ohren voll, nicht einmal der Intranſigeant oder die Cocarde reichen ſo weit. Heiterkeit iſt die Parole und Niemand wird ihr untreu. Gegen Abend wird der Korb geöffnet, eine Menge Speiſen hervorgeholt, wobei eine Flaſche Rothwein beim ärmſten Schlucker nicht fehlt, und auf dem Tiſchtuch der Natur wird ſäuberlich ſervirt und dinirt. Wie gut ſchmeckt's in dem großen Reſtaurant, wo es keine Speiſezettel und keine befrackten Kellner gibt, die für einen Biſſen ellenlange„Additions“ überreichen. Für den Bürgersmann iſt ſein Weißbrot Kuchen, ſein Boeuf Entrecbte, vorausgeſetzt, daß er im Walde ſpeiſt. Sein Mahl würzt er nicht durch Champagner, aber durch Geſang und letzterer iſt mir lieber. Schnell verfliegen die Stunden und die Zeit der Abreiſe rückt leider nahe. Die Toiletten werden thunlichſt in Ordnung gebracht, Blumenſträuße gepflückt und die Heimfahrt wird angetreten, ſingend und lachend. Die Körbe ſind leer, der Geldbeutel ebenfalls, doch die Stimmung iſt fidel. Der Zug brauſt heran, die Fanfare ſchmettert eine heiſere Melodie in die Lüfte, Waggonthüren werden aufgeriſſen, die todt⸗ müden Kinderchen ſanft in die Ccke der Bank gelegt, wo ſie ſchnell in den Schlummer gewiegt ſind und wie der Beſitz geht die Fahrt nach Paris. Der Zug macht einen koloſſalen Bogen um Paris herum und während einer Stunde genießt der empfängliche Reiſende die Schönheiten der Umgebung der Stadt. Bald tauchen die Monumente der franzöſiſchen Metropole aus dem Dunſte hervor; der Triumphbogen, der Trokadero, der Invalidendom mit ſeiner weithin blitzenden Goldkugel, die Notre⸗Dame⸗Kirche, die Juli⸗ ſäule, Colonne Vendome, der Obelisk verkünden die Nähe der Rieſen⸗ ſtadt. Der Zug raſt dahin, die Pariſer Häuſermaſſen auf beiden Seiten der belebten Seine ſcheinen unſere Bruſt zu bedrücken, uns den Athem zu benehmen, die Anſicht des Eiffelthurmes, der ſiegreich in die Wolken ſtrebt und ſtolz auf Paris herniederſchaut, verſöhnt indeſſen mit der Alltäglichkeit. Der Triumph der Wiſſenfchaft über die Elemente ſollte und könnte die Menſchen verbrüdern in friedlichem Wettſtreit, ein goldenes Zeitalter könnte beginnen, Glück in die ärmſte Behauſung einziehen, die hundertjährige Feier der Revolution nächſtes Jahr zuverſichtlich und freudig begangen werden, die Künſte und Induſtrie würden aufleben, der Menſch den Menſchen nicht mehr tauſendweiſe abſchlachten, Friede überall, für nund für Jeden Ich wurde aus meinen Reflexionen durch den ſchrillen Pfiff der Dampfpfeife geſtört, der Traum zerſtieb. Die Camelots ſchrieen mir in's Ohr: Demander Pinvasion allemande par le genéral Boulanger. Ich wußte, daß ich in Paris angekommen war. HNAAHNMHAHRHAA Neue Aheinbleiche. Beehre mich hiermit ergebenſt anzuzeigen, daß ich meine unmittel⸗ dar neben dem iichgätchen! gelegene neue Bleiche eröffnet habe und verehrlichem Publikum zu recht häufiger Benutzung beſtens empfehle. Ganz ſpeciell mache ich darauf aufmerkſam, daß ſich an das neu errichtete Gebäude, in welchem ſich Waſchküche, engliſche Patent⸗ 5 mange(weit bequemer wie jede andere Waſchmange) ꝛc. ꝛc. befinden, eine große Trockenhalle anſchließt, die allen Auforderungen entſpricht.(Die Waſchküche hat directe Rheinwaſſerleitung und iſt durch Canaliſation derart eingerichtet, daß das Abwaſſer von da aus direct abläuft. Auf Waſch wird die Wäſche abgeholt und wieder in's Haus gebracht. Die Waſchmange ſteht zu 30 Pfg. pro Stunde zur Verfügung; eventuell beſorge das Mangen ſelbſt. 6607 Auch wird Wäſche zum Waſchen ꝛc. ꝛc. angenommen. NB. Von nun ab kann Tag und Nacht gebleicht werden. Hochachtend E. Ehrbrecht. AEEAHAHAE Mannheimer Marmor Induſtrie A. M. Kirschner. Aus dem Geſchäfte meines wagers Herrn Heinrich Schwarz aus⸗ de a Schwagers H 5 ch Schwarz Marmor⸗Schleiferei unter obiger Firma errichtet und empfehle mich in Ausführung aller in dieſes Fach einſchlagen Arbeiten zu Bau- und Möbelzwecken. 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Mannheimer Turnerbund „Germania.“ Die Uebungssabende ſind bis] auf Weiteres wie folgt feſtgeſetzt: 5044 Montag, Abends von—10 Uhr RNiegenturnen Mittwoch, Abends von 7½—10 Uhr Männerturnen Donnerſtag, Abends von—10 Uhr Riegenturnen Samſtag, Abends von—10 Uhr Kürturnen in der Turnhalledes Großh. Gymnaſtums Eingang von der Schloßgartenſeite. NB. Aufnahms⸗Geſuche bitten wir ſchriftlich an den Turnrath des Mann⸗ heimer Turnerbund, Germania“ gelangen 142105 zu laſſen. Turn-Ferein. Unſeren verehrl. Mitgliedern hiermit zur Nachricht, daß die Uebungsabende bis auf Weiteres wie folgt, feſtgeſetzt ſind: Montag: Kürturnen, Dienſtag: Männerturnen, Mittwoch: Riegenturnen, (der Turner und Jugendturner). Freitag: Riegenturnen, (der Turner und Jugendturner. Samſtag: Mäunerturnen, jeweils von—10 Uhr Abends in unſerer Turnhalle vor dem Hei⸗⸗ delberger Thor. 14984 Der Vorſtand. Anmeldungen zum Beitritt in den Verein beliebe man ſchriftlich an den Vorſtand zu richten; auch werden ſolche an den Uebungsabenden in unſerer Halle(Heidelberger Thor) entgegen ge⸗ nommen. Mein Comptoir und Wohnung befindet ſich von heute an 8861 23 K S, 14.ä J. Ph. Zeyher, Holz: und Kohlenhandlung. Unſer Bukeau befindet ſich jetzt B 2 No. 9. Keller& Aberle. 8423 i — 2 Massot ck Werner Gas- und Wasserleitungsgeschäft. Specialität in 8⁴81 Badeeinrichtungen& Cloſetanlagen H. Holmann, Kunſt⸗& Ahrenhandlung, 8 2, II. Interims-Local G& 3, 11. Tortsetzung des Ausverkaufs von Bildern, Spiegeln, Wand- u. Taschenuhren, ieh-Harmonikas. Mundharmonikas. Crueifixe. Bilder auf Leinwand von 2 M. an. Glasbilder(Chromo) von 4 M. an. Regulatenre, 14 Tag gehend, von 16 M. an. 7867 Taſchenuhren von 10 M. an. Ziehharmonikas, ächte Magdeburger, mit Patent⸗ Bälgen zu allen Preiſen. 3, l. l. Hofmann. 0 3, ll. 5 1— 8 85 Kathol. Lehrlings⸗Nerein Mannheim. Lokal: G 4, 17. 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Sieh nur, daß das Diner für die Unterſuchungs⸗ Kommiſſion morgen ausgezeichnet iſt, dann werde ich auch Deiner nicht vergeſſen, wenn es ſo weit iſt.“ Das beruhigte Margarethe, ſie erhielt von ihrem Mann nicht oft freund⸗ liche Worte, und ſie wußte dieſelben daher zu ſchätzen, wenn es einmal der Fall war. „Und glaubſt Du nicht, daß die Kommiſſion uns ſchaden kann?“ fragte ſie. „Nicht im Geringſten. Die Kuratoren haben bei der Regierung eine Ein⸗ gabe um Bewilligung von 200,000 Dollars für den Anbau eines neuen Flügels an dieſes Gebäude gemacht, deshalb hat die Regierung dieſe Kommiſſion ab⸗ geſchickt, um zu ſehen, ob Alles in Ordnung und ſo iſt, wie man es in der Vorlage geſchildert.“ „Einen neuen Flügel, ſagte Mrs. Sanſom. genug. Wozu denn noch ein neuer, Doktor?“ „Für nichts, meine Liebe; aber das Geld wird gebraucht— das iſt der ganze Unterſchied.“ „Haben wir nicht Flügel „Nun wohl, ich werde ſchon darauf ſehen, daß das Eſſen gut iſt.“ Und das war es auch. An dem Tage, der dieſer Unterhaltung folgte, kam die Kommiſſion unter Anführung des ſehr ehrenwerthen Mr. Benjamin Brindle, begleitet von dem Kuratorenkollegium und fand Alles in beſter Ordnung. Doktor Sanſom empfing ſeine Gäſte mit großer Geſprächigkeit und war voller Aufmerkſamkeit. Der Präſident des Kuratoren⸗Kollegiums, Mr. Lilas Sleekem, welcher ein ausgezeichneter Menſchenkenner war, übernahm es, Doktor Sanſom in der Unterhaltung der ihn beſuchenden Staatsmänner zu unterſtützen. Sein Motto war:„Willſt Du beliebt ſein, ſo ſchmeichle Jedem; willſt Du ehr⸗ lich ſein, machſt Du Dir Feinde.“ Sobald die erſten Begrüßungen vorüber waren, ſagte Mr. Sleekem: „Meine Herren, ich ſchlage vor in das Laboratorium zu gehen, wir können dert vielleicht einigen intereſſanten, wiſſenſchaftlichen Experimenten beiwohnen. Ich uud mein alter Freund, der ſehr ehrenwerthe Mr. Brindle, werden Sit führen.“ Fortſetzung folgt.) 5467 8 4 Noman Beilage „General⸗Anzeiger“ (Maunheimer Volksblaft.— Padiſche Holkszeitung.) Die Geheimniſſe eines Irrenhauſes. Roman nach dem Amerikaniſchen von Auguſt Leo. (Nachbrus verbsten⸗ (Fortſetzung.) Der gefangene Vogel leidet, weil es ihm verwehrt iſt, ſich in den unend⸗ lichen Raum aufzuſchwingen, wie es in ſeiner Natur liegt; doch Conſtanze fühlte das Unrecht und die Gewaltſamkeit, die man ihr anthat, mehr jedoch als alles die Pein der Trennung von ihrem Kinde. 4 „Ach, wenn ich doch nur meine kleine Edith hier haben könnte!“ ſagte ſie zuweilen nach bitterem Jammern und Weinen.„Das wäre mir mehr, als Freiheit. Doch es iſt grauſam, ſie mir fern zu halten, ich fürchte, die Kleine wird ohne mich ſterben. O, werde ich ſie niemals anders mehr als im Traume wiederſehen? Niemals mehr das Streicheln ihrer Händchen fühlen, als nur in der Erinnerung? Weshalb bin ich ſo verlaſſen, und weshalb meidet mich Jeder? Wäre nur mein armer Vater am Leben— er würde ſchon zu mir kommen!“ Tag für Tag ſchrieb Conſtanze Briefe an ihre Freunde und bat dieſe ſte zu beſuchen, und jeden Tag wunderte ſie ſich, daß Niemand kam. Doktor Sanſom hätte ihr den Grund davon wohl ſagen können, denn obgleich er ihr die Beruhigung ließ, daß ſie ihre Briefe ſchreiben durfte, warf er ſie doch dann, ſtatt auf die Poſt zu geben, alle in ſeinen Kamin, und ließ ſte in Rauch aufgehen. Lange Zeit hatte Conſtanze es vermieden, an ihren Gatten zu ſchreiben— ihr Stolz erlaubte es nicht. Doch der Stolz wird durch langes Leiden gebeugt und nach monatelanger geiſtiger Qual entſchloß ſie ſich, ihm ein kurzes Billet zu ſenden. Es waren nur wenige ergreifende Sätze, der Aufſchrei eines gebrochenen Herzens und ſie erbat als einzige Vergünſtigung, daß Robert Aſch der kleinen Edith erlauben ſolle, zu ihr zu kommen und bei ihr zu bleiben. Sie flehte ihn an, daß, wenn dieſer Wunſch nicht erfüllt werden könnte, er um der Liebe willen, die er einſt für ſie gehegt, ſie wenigſtens für eine kurze Zeit zu ihr ſchicken ſolle, damit ſie ſie nur ſehen könne. „Es tödtet mich, ſchrieb ſie,„hier zu ſein; doch der Tod wäre mir nicht ſo bitter, wenn ich nur meine Edith ſehen könnte, ehe ich ſterbe. Deshalb bitte ich, ſie mir zu ſchicken, wenn auch nur auf eine halbe Stunde, damit ich ſie an mein Herz drücken, die Berührung ihres zarten Händchens auf meiner Wange fühlen und ſie noch einmal„Mama“ ſagen hören kann, bevor ich meine muͤden Augen für ewig in dieſer harten, grauſamen Welt ſchlieze.“— 4 e runkennnterffchang'⸗ Verein „Bertrauen“ Lokal. Rother Löwe.— Erh. Pfeiffer Wir theilen den verehrlichen Mit⸗ gliedern höflichſt mit, daß laut Ge⸗ neralverſammlungsbeſchluß vom 16. Mai der wöchentliche Beitrag auf 30 Pfg. erhöht wurde und die Erhebung mit dem erſten Samſtag 755 im Monat Juni beginnt. 8613/ 24.7 Feudenheim. Bei Abnahme von mindeſtens 20 Liter oder Flaſchen empfehle ich franey Haus oder Station Feudenheim und Cafes roh und täglich friſch gebrannt, chin. Thee Hah Mann eim: 5 72 Chocolade 188Ter Pfälzer Wein 530 Geradezu unibertrefflich ſind die unter dem Namen Zuntz-Kaffee berühmten und beliebten Miſchungen ja. gebrannten Java⸗Kaffee, Sneànu n 3 Zreinsheim Ausleſe 60 Anaer Hliwenäl 18857r rbeine 8 141(nur im Faß per ter) ff. Salatöle 188ber Herkheimer 80 Maunheim, 17. Mai 1888. lla. 5 5 Macaroni önigsbacher 100 Der Vorſtand. 5 gut gebrannten Haushalts⸗Haffee Dürrobst„ 180 1 Geſangurrein Concordia“ f A. Zzuntz sel, Wwe. Knotr's Suppentinlagen 1883er Jorter 150 fl. Hoflieferant Kaffeebrennerei mit Dampfbetrieb. Bomn. Berlin. Antwerpen. Auch die hellen Röſtungen erfreuen ſich ihrer beſonderen Vorzüglichkeit wegen lebhafter Nachfrage. Niederlagen: in Mannheim bei Herrn Jakob Uhl, M 2, 9 in Frankenthal bei Herrn Fr. Reichard, in Großſachſen bei Herrn E. 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Auch Nichtmitglieder find zu 155 dieſer Vorſtellung höflichſt eingeladen. in Ludwigshafen bei Herrn Guſt Schneider, fN Beſtreben ſein, durch aufmerkſa 0 bei H— 1 me und Nach eeee in Ladenburg bei Herrn Ph. Reinmuth und 5 nmbeer 85 rup„pünktliche Bedlenung mir das Vertrauen Ohne Kartz fdoch ſe 85 Ph. Merkel, Wwe. zu billigen Preiſen. 1275 meiner werthen Abnehmer zu erwerben. Bei größeren Abnahmen Preis⸗ Halte großes Lager von Flaſchenbier Niemand geſtattet. 81610 aus der Gräfl. v. Oberndorff ſchen in Neulußheim bei Herrn Nie. Vilhauer, ermäßigung. Der Vorſtand. bei eeeee 225 L. Hausser, Condifor, Brauerei in 920 8160 Maunbeimer Athleten⸗Glub.. Wilhelm Braun, Schwetzingervorſtadt.— 20 2, 2, Neckargärten. Unſere regelmäßigen Uebungsabende Tafelbutter, 8 e Weiteres folgendermaßen 01. 10, 1 oseph Brunn, 01. 10, und Deunerftas; ena funeiz ſin Seifenfabrir, Junior⸗Mannſchaft: Mittwoch empfiehlt zu jeweils billigſten Preiſen: und Freitag. Samſtag: Allgemeine Uebung. 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Sie war mehrere Jahre in der Anſtalt geweſen und ihr Wahnſinn war als ein milder betrachtet worden, im Alter war ſie mit Conſtanze faſt gleich geweſen, und als Doktor Sanſom ſo in ſeinem Zimmer über die Wohlthat nachdachte, welche die Irrenhäuſer für die Direktoren ſind, kam ihm ein großartiger Gedanke. Er erinnerte ſich, daß Robert Aſch einmal bei einer Gelegenheit mit großem Ernſte geſagt hatte, daß er zehntauſend Dollars darum gäbe, zu hören, daß Conſtanze todt ſei. Weshalb alſo nicht die zehntauſend Dollars erwerben? Conſtanze war in den Augen des Doktor Sanſom nur eine ſentimentale Beſchwerlichkeit, die freilich Geld einbrachte, doch die todte Conſtanze würde noch mehr einbringen. In dem bloßen Gedanken an die zehntauſend Dollars lag ein Reiz, dem Doktor Sanſom kaum widerſtehen konnte. Er liebte das Geld über Alles und es gab wenig, das er um deſſen willen nicht hätte thun können. Der Brief Conſtanzes an ihren Gatten zeigte doch ganz deutlich, daß ſte nicht erwartete, lange zu leben. Weshalb alſo ſollte er fich die zehntauſend Dollars nicht ſtchern, indem er Robert Aſch die gewünſchte Neuigkeit überbrachte? Es bedurfte ja nur einer Lüge! Beatrice King war geſtorben, doch ihr Tod brachte ihm keinen Nutzen, im Gegentheil, ſeine Einnahme wurde dadurch geſchmälert, denn die monatliche Rente, welche deren reiche Verwandten zahlten, hörte damit auf. Warum ſollte dieſe nicht lieber leben bleiben, damit die Rente weiter gezahlt wurde und Conſtanze ſterben, deren Tod ihm zehntauſend Dollars einbrachte?„Iſt irgend eine Ge⸗ fahr dabei?“ fragte ſich Doktor Sanſom.„Nicht die geringſte,“ antwortete er ſich ſogleich. Wer ſollte die Aufführung eines Vorſtehers der Irrenanſtalt, in der er allmächtig, unterſuchen? Jene doch gewiß nicht, die dazu bereit waren, ihre Verwandten in dieſen Mauern zu begraben, und was die öffentliche Meinung anbelangt— dieſe hat kein Recht, die Schwelle zu überſchreiten und wenn ſich irgend Jemand dazu geneigt zeigte, war dieſe Aufgabe nichts weniger als ange nehm, denn diejenigen der Einwohner, welche wirklich wahnſinnig waren, boten einen entſetzlichen Anblick dar, und wenn Beſuch kam, wurden dieſe zu allererſt zur Schau geſtellt. „Es giebt nichts, was meinem Plan hinderlich ſein könnte,“ ſagte Doktor Sanſom, indem er ſich entzückt die Hände rieb, und als er Conſtanzes Brief Wammenfaltete und weglegte, fügte er hinzu:„Ja, Doktor Sanſom, Du biſt alle in mein Fach einſchlagenden Artikel. 5 ote. und giebt der Haut einen Zarten, Tüncher⸗Arbeiten werden ſchnell blendendweissen Teint, Vorräthig u. billig angefertigt. O 1. 15. 6287[ àa Stück 50 Pf. bei E. A. Boske. 5269 — 475 wirklich ein geſcheiter Kerl, das iſt wahr. Hoch Doktor Sanſom! Wir wollen ihm ein hübſches Geſchenk von zehntauſend Dollars machen.“ Er blickte auf die Uhr, ſah, daß die Zeit für das Diner ſchon faſt vor⸗ über war und beeilte ſich, ſeine Frau nicht zu lange warten zu laſſen, als er durch die Ankunft ſeines Haupt⸗Aſſiſtenten, Doktor Schnoller, welcher gleich Doktor Sanſom Spezialiſt für Geiſteskranke war, aufgehalten wurde. Doktor Schnoller war groß und mager und ſein Anzug fadenſcheinig. Er erhielt ſehr geringe Bezahlung für ſehr viel Arbeit, und es wäre ſchwer ge⸗ fallen, einen Menſchen zu finden, der einen traurigeren Anblick darbot, „Ach Schnoller, es iſt gut, daß Sie kommen!“ ſagte Doktor Sanſom, ihm freundlicher als es gewöhnlich in ſeiner Art lag, zulächelnd. Schnoller war ſein Vertrauter; er liebte Branntwein und Doktor Sanſom befriedigte ihn in dieſer Hinſicht vollkommen, beſonders, wenn er ſeine beſonderen Dienſte brauchte, nur dafür Sorge tragend, daß er, wenn er unzurechnungsfähig war, feſt eingeſchloſſen wurde, damit er nichts aus der Schule ſchwatzen konnte. Schnoller war daran ſo gewöhnt, daß, wenn er ein Traktement wünſchte, er dies ruhig Doktor Sanſom ſagte; er wurde dann mit einer Flaſche Whisky in eine der für die Wahnſinnigen beſtimmten Zellen eingeſperrt, wo er bald eben ſo unzurechnungsfähig und lärmend wurde. Wenn er ſich in dieſer Weiſe einmal ausgetobt hatte, dann trat ſein ge⸗ wöhnlicher Ernſt wieder ein, und eine Zeit lang war er dann wieder das traurigſte und zurückhaltendſte Geſchöpf. „Ich habe mich etwas verſpätet,“ ſagte Schnoller;„doch ich konnte mir nicht helfen. Der Diener geht auf den Markt und ich möchte gern wiſſen, was er Beſonderes zu dem Diner für die Kommiſſion der Legislatur und die Ver⸗ ſammlung der Kuratoren auf morgen mitbringen ſoll?“ „Ach ja, richtig,“ ſagte Doktor Sanſom,„das hätte ich faſt vergeſſen. Sie ſind ein vorſichtiger Menſch, Schuoller, und ich werde Ihre Treue nicht vergeſſen! Haben Sie eine Liſte der Unterſuchungs⸗Bevollmächtigten?“ „Sehen Sie ſie durch, ob nicht ein Mitglied des Mäßigkeitsvereins dabei iſt?“ „Nein, es iſt keins darunter,“ ſagte Schnoller.„Unſer ehrenwerther Freund, der wohlbekannte Philantrop Mr. Benjamin Brindle, iſt Vorſitzender.“ „Ja, das weiß ich und auch, daß er ebenſo ſehr Betrüger als Philantrop iſt. Sein Beſuch koſtet mich mindeſtens einen baaren Hunderter; doch er iſt ein nothwendiges Uebel.“ „Nun, Mr. Brindle garantirt für ſeine Kollegen.“ „Das koſtet ein Paar Körbe Champagner,“ ſagte Doktor Sanſom. „Doch man muß ſchweigen,“ fügte Schnoller hinzu, der ſich ſelten ein überflüſſiges Wort erlaubte. „Da wir nun den Charakter der Kommiſſion kennen, ſo überlaſſe ich Ihnen das Weitere, Doktor Schnoller,“ fuhr Sanſom fort,„ſparen Sie nichts! Rebation, Druck und Verlag der Dr. Haaß ſchen Buchdruckerei. Verantwortlich A, Lohner.