kukt Abonnement: 50 Pfg. monatlich, Bringerluhn 10 Pfg. monatlich, zurch die Poſt bez. inel. Poſtauf⸗ ſchlag M..90 pro Quartal. Badiſche Volks⸗Seitung. Erſcheint täglich Sonn- und Feſttage ausgenommen. Mannheimer Volksblatt. iger Inſrate: der Stadt Mannheim und umgebung. Einzel⸗RNummern 8 Pfg. Doppel⸗Nummern 5 Pfg. Nr. 134, 2. Blatt. Der weiße Elephant. Eine Novellette von W. Popper⸗ Ein Engel des Schweigens flog durch die halbdunkle Stube, in die der letzte Tagesſchein durch bleigefaßte Scheiben fiet;— waren diefe, der große Kachelofen, all die geſchnitzten und verſchnörkelten Schränke, Truhen und Spinnrocken eine Ausgeburt der Mode 2 Doch nein, der ſchlichte weiße Scheitel der uralten Frau, die in ihrem Hehnſeſſel eingenickt war, beugte ſich dem Szepter der launiſchen Göt⸗ ain eben ſo wenig, wie der finſterblickende junge Mann, der, die Hände auf den Rücken gelegt, unaufhörlich auf und ab ſchritt. Da öͤffnete ſich die Thür und auf dem dunkeln Hintergrunde erſchien ein liebliches Bild, das mit dem altdeutſchen Rahmen harmouirte: eine anmuthige Mädchengeſtalt in der weißen Schürze, mit der Grethchen⸗ taſche und einem gewichtigen Schlüſſelbunde als Abzeichen ihres Haus⸗ frauenamtes und einem Glorienſchein um das hellbraune Haar;— hatten ihn nur die flüchtigen Sonnenſtrahlen gewoben oder war es das nothwendige Attribut des unbewußten Liebreizes, der kindlichen Unſchuld? „Die Dame von Nummer ſteben ſendet Dir dies Briefchen, lieber Heinrich!“ „Und mit welchem Rechte beauftragt ſte Dich?“ „Ich ſprach auf dem Korridor mit Mr. Munroe, der ſich dem Zimmerkellner nicht verſtändlich machen konnte, da öffnete die erſt heute angekommene Dame ihre Thür und übergab mir den Brief.“ „Set denn ſo freundlch und lies mir ihn vor; was mag ſie nur wollen?“ Hedwig entfaltete das roſenduftende Blättchen und las: „Das Beefſteak, das Sie mir auftragen ließen, iſt zu ausge⸗ braten, ſaft⸗ und kraftlos; von meinem treuloſen Othello habe ich ein— blutiges Beefſteak erwartet, nun ſo laſſen Sie mich doch we⸗ nigſtens hoffen, im Champagner den alten Feuergeiſt wiederzufinden. .. Zwei Gläſer, wenn ich bitten darf! Ihre Au „Ah? Sollte das die blonde Adelheid⸗Desdemona ſein? Geh Hedwig und ſage ihr: Wenn Desdemona eine boshafte Spötterin iſt, darf Othello ein langweiliger Philiſter ſein. Jean ſoll ihr nur Ein Glas bringen.“ Da erhob die alte Großmutter den weißen Scheitel.„Du trägſt keinen Purpur mehr und keine falſche Krone, mein Kind; ein Gaſtwirth muß höflich ſein; wie Du weißt, ſind erſte Liebhaberinnen unſere beſten Gäſte,— ſie trinken viel Champagner. Vielleicht iſt dieſe Dame auch eine erſte Liebhaberin—“ Lag ein Doppelſinn in dieſen Worten, oder war es nur das raſche Blut Othello' s, das die Schläfen des jungen Mannes ſo pur⸗ purn färbte? Bald darauf klopfte Jean auf Nummer 7 und brachte zwei Gläſer zum Champagner, ihm aber folgte geneigten Hauptes der junge Wirth. Ein ſtarker Roſenduft verrieth ihm, wer dort in dem weichen weißen Desdemona⸗Gewande auf dem Sopha ruhte, noch ehe Adelheid das ſchöne Haupt erhob. 5 „Ah, willkommen, herzlieber Wütherich!“ rief ſie, ihm die juwelengeſchmückte Hand reichend. Othello⸗Heinrich warf einen raſchen Blick auf den lächelnden Kellner und erwiderte kühl gemeſſen:„Ihr Beſuch gereicht dem weißen Elephanten—“ „Ah richtig,„der weiße Elephant!“ So hat das heilige Un⸗ gethüm mit ſeinen plumpen Füßen wirklich alle Jugendideale in den Staub getreten?“ Hier hatte Jean mit dem leeren Brett auf der Schulter den Salon verlaſſen und Adelheid reichte dem einſtigen Kollegen beide Hände, die er nun an ſeine Lippen zog. „O Heinrich“, rief ſie lachend,„mir graut vor Dir! Ich habe es ſchon erlebt, daß ein Jüngling bei Nacht und Nebel das Elternhaus verließ, um auf die heißen, ſchwankenden Bretter zu eilen, die ihm die Welt bedeuten, aber daß ein Jüngling die eroberte Welt der Bretter flieht, um unter der Pforte des weißen Elephanten durch⸗ reiſenden commis voyageurs tiefe Bücklinge zu machen, das— das iſt unerhört; zumal wenn der Jüngling mit dem zerrauften Haar, dem finſtern Gluthblick und der abgrundtiefen Stimme zum Wütherich und für den Purpur geboren iſt, wenn ihm die Zukunft ihre Lilien⸗ Arme entgegenſtreckt, um ihn emporzuheben,— ah, höher, himmelhoch erhaben über uns Alle— Alle— 85 „Vergeſſen Sie nicht, Adelheid, die Zukunft iſt nur lieblich, ſo lange wir ſie im Flügelkleide erblicken, reicht ſie uns einmal die Hand, um die Unſere zu ſein, wird ſie ein hausbackenes grämliches Weib, wie ihre Mutter, die proſaiſche Gegenwart, um endlich ver⸗ blüht und breſthaft auf Krücken zu wandeln, wie die Großmutter Vergangenheit, wofern ſie ſich ſchmückt, der alle jugendlichen Reize überdauert,— er wurzelt in einem reinen Gewiſſen— 5 „Eh bien! Iſt das eine Sprache für den Wirth„zum weißen Elephanten“? Haben Sie jemals gehört, daß ein Gottbegnadeter ſeine Lorbeern von dem heiligen Altar reißt und auf den Herd legt, um ſeine Haſen ſchmackhafter zu bereiten?)?) „Ein Weib, Adelheid, ſollte doch begreifen, daß wir auch den Penaten ein Opfer ſchuldig ſind; ührigens ziemt der leichte Ton, den wir angeſchlagen, dem ernſten Geſtändniſſe nicht, zu dem Sie mich⸗ zwingen! Es gibt Tragödien, die ſich nicht vor einem ſchluchzenden Publikum abſpielen und dennoch tauſendmal erſchütternder ſind, als nicht mit jenem ſeeliſchen Zauber J Gewerbe⸗ u. Induſtrie⸗Verein Mannheim. Das Großh. Miniſterium des Innern hat mit Erlaß vom 20. Mai l. J. Nachſtehendes zu unſerer Kenntniß und welteren Vermittelung ge⸗ racht: Die Verwilligung von Beihülfen zum Beſuch von Ausſtellungen betr. An die dem Landesverbande angehörenden Gewerbevereine! Wir gedenken auch im laufenden Jahre, minder vermöglichen Meiſtern ſo⸗ wie rbeitern einen Ausſtellungsbeſuch durch Bewilligung von Zuſchüſſen zu dem dasurch für ſie entſtehenden Aufwand zu erleichtern. Von den mancherkei Ausſtellungen, welche ſtattfinden werden, kommt, ſoweit nicht im einzelnen Falle für eine Abweichung beſondere Gründe geltend zu machen ſind.(r die deutſch⸗ nationale Kunſtgewerbe⸗Ausſtellung in München in Betracht, Auf letzterer ſind vorzugsweiſe vertreten die Erzeugniſſe der Gold⸗ und Silberſchmietekung, der kunſtgewerbliche Verarbeitung von Eiſen, Kupfer und und Leiſtenfabrikation) und Keramik(Töpferei), ferner jene der Glasmaleret, der Decorationsmalerei, des Buchbiudergewerbes und des Tapezierens. Wir veranlaſſen nun die Gewerbevereine, nach Benehmen mit an ihrem Strebſamkeit und ihrem beſonderen Gewerbe der Beſuch der Münchener Ausſtellung von Werth ſein kann, welche aber nach ihren Vermögens⸗ und Er⸗ werbsverhältniſſen nicht in der Lage ſind, den ga zzen mit einem Beſuche ver⸗ bundenen Aufwand aus eigenen Mitteln völlig z beſtreiten. Wir bemerken, daß die Bewilligung eines Zuſchuſſes an die Bedingung nehmungen entweder iu dem Vereine, welchem er als Mitglied angehört, ſich an den Beſtrebungen für Förderung des Gewerbes zu betheiligen pflegen. Was die Wahl des Zeitpunktes für den Beſuch von Mülnchen anbelangt, ſo wollen wir nicht unterlaſſen anzufügen, daß den 1. Auguſt daſelbſt auch eine Ausſtellung von Motoren und Arbeitsmaſchinen für das Kleingewerbe eröffnet wird, deren reichlichen Beſchickung in Ausſicht 5 ſoll. Der Einſendung der Anmelbungen zu Beihilfen und der gutächtlichen Aeußerung über dieſelben von Seiten der Gewerbevereine ſehen wir bis längſteus 15 Juni entgegen.“ gez. Turban. Indem wir dieſen Wortlaut unſern Mitgliedern, ſowie dem hieſtgen Arbei⸗ terbildungs⸗Verein zur gefälligen Darnachachtung mittheilen, bemerken wir, daß Geſuche die unſere Vermittlung wünſchen, längſtens bis 13. Juni l. J. bei uns vorgelegt ſein müſſen, wenn ſolche Berückſichtigung finden ſollen. Mannheim, den 1. Juni 1888. Der Vorſtand des Gewerbe⸗ und Juduſtrie⸗Vereins Mannheim. Krieger- Verein. Sonntag, den 10. d. M. begeht der Militär⸗Verein in Frankeuthal a. Rh. das Feſt ſeiner Fahnenweihe, wozu unſer Verein kameradſchaftlichſt ein⸗ geladen wurde und ſeine Betheiligung auch zugeſagt hat. Sammlung 12½ Uhr Mittags in der Rheinluſt hier. Abmarſch präeis 1 Uhr. Um recht pünktliches und zahlreiches Erſcheinen erſucht 9886 Der Vorſtand. Verein dentſcher Kampfgenoſſen. Sonntag, den 10. d. M. Nachmittags 4 Uhr Aufterordentliche Generalverſammlung ei unſerem Mitglied Helm,(Gaſthaus zum goldenen Hirſch, 8 1, 4, wozu wir unſere verehrl, Mitglieder erſuchen, ſich recht zahlreich einfinden zu wollen. Tagesordnung: Beſprechung Familien Ausflug 999 9621 dem Niederwald. Der Vorstand. „THhHalia.“! Sonntag, den 17. Juni a. e. Ausflug nach Heppenheim u. Umgegend. Abfahrt Morgens 6 Uhr 20 Min. am Hauptbahnhof. Zur zahlreichen Betheiligung der verehrl. Mitglieder ladet ergebenſt ein Der Vorstand. desang-& Unterhaltungsverein Eugenia. Schwetzinger Vorſtadt. Zur Feier unseres IV. Stiftungsfestes findet Souutag, den 17. Juni d. J. im Stefanigaſchlöſchen eine Abendunterhaltung mit darauffolgendem Canz ſtatt, wozu wir unſere aktiven und paſſtven Mitglieder ſowie Freunde des Vereins höflichſt einladen. Anfang 8 Uhr. 9547 Ohne Karte hat Niemand Zutritt. Vorſchläge für Einzuführende jene. Mit dem fünften Akte iſt dort Alles vorbei. welcher Befriedigung wir uns den Dolch in's Herz ſtoßen, denn nun Sie wiſſen, mit ſind im Bereinslokale zu machen. Der Vorſtand. Sombarbs Patent- — 25 Zinn, ſowſe von Holz(Möbelſchreinerei Schnitzerei und Drechslerei, Rahmen⸗“ Sitze etwa beſtehenden Arbeitervereinen. uns Vorſchläge von ſolchen Meiſtern? und Arbeitern zu machen, für welche nach ihrer hervorragenden Tüchtigkeit und geknüpft wird, daß ein jeder mit einem Zuſchuſſe Bedachter über ſeine Wahr⸗ einen mündlichen oder aber einer hierher vorzulegenden ſchriftlichen Bericht zu erſtatten hat, und daß im Zweifel diejenigen einen Vorzug haben werden, welche 10002 Sonntag, 10. Juni 1888. Gasmotor. Minfachste, solide Oonstruetion. Seringster Sasverhrauch! Ruhiger u. regelmässiger Gang. Billiger Prels! Aufstellung leſcht. Buss, Sombark& Co, Magdeburg riedrisksstadt.) Vertre Geörg, Mannheim, I 6, 1. SViele Motoren im Beir pract. Zahnarzt 8 Breitestr. F 1, I. 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Dame in allen Handarbeiten ſowie in der Haushaltung erfahren, ſucht Stelle als Stütze der Hausfrau, Haushälterin oder Beſchließerin nach auswärts. Mehrere Zimmermädchen ſuchen Stellen. Näheres bei L. Oberlies Ww., G 5, 7, Stellenbureau. Gesuch. Eine gebilbete Wittwe mit aguten Referenzen und den hieſtgen Verhältniſſen ſehr vertraut, ſucht die Vertretung einer Filiale oder ſonſtige Vertrauensſtellung, Ge⸗ haltsanſprüche mäßig. Auf Wunſch kann Caution geſtellt werden. Gefl. Offerten unter No, 9885 an Expedition. 9885 DDDDD Camphor Naftalin Carbolsäure empfiehlt 9992 Wilh. Morn, D 5, 14. Zur gefälligen Beachtung. Von heute an koſtet das Pfund Rindfleiſch 45 Pfg. und Schweinefleiſch 50 Pfg⸗ Aug. Kneller, 9884 20 1 Nr. 8' ßFplatz. 10. Junt. dürfen wir erlöſt niederſinken, unſer Schickſal hat ſich erfüllt, unſeer Schuld iſt geſühnt und der Vorhang mag niederfallen. Im Leben aber hebt er ſich wieder, wir müſſen mit dem Dolchſtoß, der ja nur ein leichter Hautriß war, weiter ſpielen und zwar behäbige Haus⸗ väterrollen, lächerliche Philiſter, Poſſenreißer,— was es auch ſein mag— o liebe Adelheid, die Tragödie des wirklichen Lebens beginnt erſt im ſechsten Akt—“ „Armer Heinrich! Ihre Geſchichte 2“ „Meine Geſchichte iſt die Geſchichte des weißen Elephanten, der als heiliges Thier ab und zu ein Menſchenopfer fordert. Dafür iſt er auch unſer fleckenloſes Wappenſchild, das Zeichen, in welchem wir den Lebenskampf ſiegreich beſtehen. Und wenn gekrönte Häupter und Prinzeſſinnen von reinſtem Geblüt unter dem Schutze des Ele⸗ phanten in den hoch gethürmten Betten vortrefflich geſchlafen haben, ſo will das nicht etwa ſagen, daß ſie nicht echte Prinzeſſinnen, ſon⸗ dern nur Theaterprinzeſſinnen waren, die die bekannte Erbſenprobe nicht beſtanden, wohl aber, daß die Betten in unſerem Hauſe wahr⸗ haft königliche ſind, ſowie denn auch der ganze Ehrgeiz der Dynaſtie der Heinriche— bei uns folgt immer ein Heinrich auf den andern — darin gipfelt, daß der Wein, die Suppe, das Bier, die der Ele⸗ phant ſeinen Gäſten vorfetzt, untadelhaft und unübertrefflich ſeien In der Erbfolge der Heinriche liegt unſere Familientragödie! Mein Großvater, Heinrich IV., ſtand vor einem ernſten lemma, denn die hiſtoriſche, wurmſtichige Wiege beherbergte nur Henriette, auf die kein Heinrich folgte. Sollte mein Großvater pragmatiſche Sanktion erlaſſen? Das wäre ein Verſtoß gegen die heilige Ueberlieferung geweſen. Aber er wußte ſich zu helfen. Sein braver Oberkellner, Peter Ruppert, ſollte Henrietten heirathen, um dann als Heinrich der Fünfte dem Schwiegervater als Sohn und Erbe zu folgen. In tüchtigere Hände konnten die Schlüſſel unſeres Kellers nicht gelegt werden! Henriette war aus der Art geſchlagen, von dem derben Knochenbau, dem geſunden Roth und dem noch ge⸗ ſandern Erbtheil der Familie, weder rechts noch links zu ſchauen, ſondern immer nur in die Fußſtapfen des lieben Nächſten zu treten, war bei ihr nichts zu merken, ſie war bleich, zart und träumeriſch Teine weiße Roſe, die ſich in den Küchengarten verirrte und— die„weiße Roſe“ war der Dynaſtie der Heinriche ſtets gefährlich! Sie ward immer bleicher und bleicher, ſeitdem der junge Tra⸗ gödie Magnus hier in Nummer ſieben wohnte. Eines Tages war der Schauſpieler verſchwunden und die weiße Roſe mit ihm, nur die Stacheln blieben zurück. Nach außen blieb jedoch Alles beim Alten, meine Großmutter knixte mit demſelben liebenswürdigen Lächeln, mein Großvater patte ſtets ein neues Witzwort oder eine aufgewärmte Anekdote für den Stammtiſch in Bereitſchaft, der brave Oberkellner blieb im Hauſe und erhielt eine Nichte meiner Großmutter zur Frau und war einer der Gäſte taktlos genug, den Wirth nach ſeiner Toch ter zu fragen, erwiderte der würdige Mann mit freundlichem Lächeln: Ich danke, ſie iſt gottlob wohlauf und befindet ſich mit meinem lie⸗ ben Schwiegerſohn, Herrn Magnus, in San Francisco.“ In der That wurden auch Briefe mit der Tochter und dem Schwiegerſohn gewechſelt, wenngleich die ſteifen, förmlichen Zeilen als Antwort auf die zärtlichen und ſchwungvollen Ergüſſe härter waren, als gänzliches Schweigen,— aber man durfte nicht von einer entlaufenen und ver⸗ ſtoßenen Tochter munkeln; dieſer Schein des Abenteuerlichen und Romantiſchen durfte die ſtrenge Solidität des Hauſes nicht trüben. Nach zehn Jahren war das Ehepaar Magnus, das ſich nicht entſchließen konnte, heimzukehren, dem Fieber erlegen und der einzige Sohn ſtand allein und gänzlich verlaſſen in der Welt. Um jene Zeit war der Oberkellner Ruppert ausgetreten und hatte einen Weinhandel eröffnet, da er nun ſchon eine zahlreiche Fa⸗ milie zu ernähren hatte. Eines Tages theilte er meinem Großvater mit, eine Geſchäftsreiſe führe ihn nach Amerika und bei dieſer Gele⸗ genheit wolle er auch den kleinen Magnus mitbringen. Der gute Mann wußte, wie ſein ehemaliger Herr zu behandeln ſei, und ſo kam er denn auch an's Ziel. „Die Geſchäftsreiſe war über Erwarten lohnend geweſen“, ſo verſicherte er dem Großvater bei einem kalten Willkommen und war⸗ men Imbiß, die uns bei unſerer Ankunft zu Theil wurden. Dabei blickte ihn der kleine Burſch, den er ſo nebenbei mitgebracht, verwun⸗ dert mit großen Augen an, denn ſein Begleiter, der ihn nicht von der Hand gelaſſen, hatte ihm unter ſtrömenden Thränen verſichert, er haͤtte die weite Reiſe blos unternommen, um den alten Leuten den einzigen Enkelſohn zuzuführen! Dieſer hatte aus dem Goldlande nichts mitgebracht, als ein paar geflickte Röckchen und den Stolz nund Dünkel eines Kröſus, er konnte weder rechnen noch ſchreiben und ſeine„Schulweisheit“ wies ihm den Platz auf der letzten Bank an, dagegen konnte er ganze Monologe aus den beſten Rollen ſeines Bgaters rezitiren, konnte mit einer Handbewegung, mit einem Blitz des Auges vernichten und mit einem huldvollen Kopfneigen König⸗ zeiche verſprechen. Ja, die Wunder, von denen ſich bekanntlich die Schulweisheit nichts träumen läßt, waren ſeine Welt, ſein unſicht⸗ bares, aber machtvolles Königreich. Und nun, Adelheid, verſetzen Sie eine ſo empfindliche exotiſche Pflanze, von der reinen Luft, die ſie geathmet, von dem klaren Son⸗ nenlichte, von dem Warmhauſe elterlicher Zärtlichkeit, von dem Pa⸗ radieſe, in dem es ſo leicht war, ein Engel zu ſein, in die Küchen⸗ Atmoſphäre, unter die ſtrenge Zucht des pedantiſchen Großvaters, die derben Spaͤße und Spöttereien der Kellner und der überlegenen Schulkameraden— und wundern Sie ſich darüber, wie aus dem ſanften Engel ein tückiſcher unzähmbarer Teufel geworden! Die Strafpredigten der Lehrer, das Mißtrauen des Großvaters, unter dem der„kleine Komödiant“ beſtändig zu leiden hatte, die dunkle froſtige Hinterſtube, an deren Gefängnißmauer ich oft weinend und verzagend mein Haupt lehnte, ſie waren nicht ſo fürchterlich, nicht ſo unerträglich wenigſtens, wie die trivialen Späße der Kellner und des weiblichen Dienſtperſonals, hätten ſie mich geſcholten, ja thätlich mißhandelt, ſo hätte ich ihnen die Klage gekränkter Unſchuld entgegengehalten, aber dem Cynismus ihres Spories gegenüber war ich gänzlich wehrlos und das brachte mich zur Verzweiflung in meiner kindiſchen Reizbarkeit. Ich ſammelte in der Schule eifrig die Chronik der Unglüͤcks⸗ fälle, der Selbſtmorde und der räuberiſchen Einbrüche und bearbeitete daheim dieſen Stoff mit wonnigem Gruſeln vor meinen geſpannten Zuhörern, nur um ihr Lachen nicht zu hören und einſt, als ſie ſich über das ſtolze Blut, das in meinen Adern rollte, beluſtigten, ergriff ich ein Küchenmeſſer und perwundete mich, daß mein raſches, heißes Blut hervorſprühte und weidete mich an ihrem Schrecken! Und dieſer trotzige„Wütherich“, nur deshalb ſo tückiſch, weil man ihm miß⸗ traute, nur deshalb der böſe Geiſt des Hauſes, weil er nicht ſein guter Engel ſein durfte, weil die leidenſchaftliche Zärtlichkeit ſeines Di⸗ eine * eine 2. Selte. General⸗Anzeiger Lafll⸗Danpſſhffahrt Mannheim-Ludwigshafen. Am 9. Juni 1888 tritt für die Strecke Mann⸗ heim⸗Hemshof, Landungsbrücke an der Hemshof⸗ ſchachtel, Oſt⸗Eude Hemshofſtraße, folgender neue Fahr⸗ plan in Kraft: 9862 Ab Mannheim: Ab Hemshof: Morgens: 8 Uhr— Minuten. Morgens: 7 Uhr 20 Minuten, 8„ 50 5 8„ 20 2 9„ 40 1 9„ 10 5 10„ 50 5 10„ 20 5 Mittags: 12„ 30 7 115„— 7 2„5— Mittags: 12„ 10* 8 28 5 13 5 4 f 25„ 48 7 Abends: 5„ 30* 8„ 45 9 6„ 30 5 4„ 45 5 7„ 20 1 Abends: 8. 5 10 5 8 1 1 7„ 40 6 Ludwigshafen a. Rh., den 6. Juni 1888. Die Verwaltung. Heugras- Verſleigerung. Die Freiherrlich von Berckheim'ſche Verwaltung Weinheim wird Donnerſtag, 14. Juni l. J. Nachmittags 2 Uhr 8 in der vormals Philipp Reinig'ſchen Wirthſchaft„zum goldenen Adler“ daſelbſt das diesjährige Heugras loosweiſe verſteigern: 1. Von 36 Morgen 1 Vrtl. 19 Rth. Wieſen auf Wein⸗ heimer Gemarkung. 2. Von 4 Allmendwieſen. 3. Von 21 Morgen 69 Klafter Wieſen auf Unterflocken⸗ bacher Gemarkung. Weinheim, den 5. Juni 1888. Forſchner. Heugras⸗ und Schälholz⸗ Verſteigerung. Die Freiherrlich von Berckheim'ſche Verwaltung Weinheim wird Freitag, 15. Juni l.., Nachmittags 1 Uhr, in der Kohl'ſchen Wirthſchaft zu Tröſel 1) Das diesjährige Heugras von 33 Looſen Wieſen in Tröſel. 2) 74 Ster Eichenſchälholz aus dem Walddiſtrict Teufelsſtein. Weinheim, am 6. Juni 1888. Forſchner. 9930 Bau⸗, Werk⸗, Aut⸗& Brennholz⸗Verſteigerung. Montag, den 18. Juni, Vormittags 10 Uhr anfangend, läßt der Unterzeichnete in dem Wirthslocale des Gaſtwirths Römer in Reiſen aus dem Privatwald des Adam Weber von Scharrnbach, oberhalb Geißenbach, nach⸗ benannte Holzſortimente öffentlich verſteigern: 9886 102 Eichenſtämme v.—15 Met. Länge v. 15—60 CEtm. Durchm. 59,26 Fſtm. 9931 26 Buchenſtämme„—12„„„ 28—71„„ 20,59„ 9 Birkenſtämme 5 12„ F 12—24„ 5 2,35„ „ 17—82„ 55 8 Kirſchbaumſtämme,—10„ 15 1 Erlenſtamm 5 19„ 7„14 26 Rm. buchen, 34 Rm. eichen, 1 Rm. kirſchbaum Scheitholz, 24 Rm. buchen, 51,3 Rm. eichen, 2 Rm. aspen Knüppelholz, 51 Rm. buchen und eichen Stöcke, 1475 5 Fuß lange buchen und eichen Wellen, 2 buchen Stöcke über 1 Met. Durchm., für Metzger geeignet. Das Stammholz iſt als Bau⸗, Werk⸗ und Nutzholz ganz vorzüglich geeignet und von guter, ausgezeichneter Qualität, ſowie auch das Scheit⸗ und Prügel⸗ holz, worunter 22 Rm. von 5 Fuß Länge. Forſtwart Meirner in Weiher zeigt das Holz auf Verlangen vor. Das Holz befindet ſich 1½ Stunde von Weinheim und iſt ſehr leicht abzufahren auf die nahe Staatsſtraße bei Reiſen. ald⸗Michelbach, 5. Juni 1888. Ludwig Emich. Gothaer Feuerverſicherungs⸗ und Lebensverſicherungsbanken. Bekanntmachung. Wir bringen hierdurch zur öffentlichen Kenntniß, daß wir hier eine weitere Agentur errichtet und dieſelbe den Herren Louis Haymann& Sohn übertragen haben. Mannheim im Juni 1888. Rabus& Stoll. Bezugnehmend auf vorſtehende Bekanntmachung empfehlen wir uns zur Vermittelung von Verſicherungen bei den auf Gegenſeitigkeit beruhenden Gothaer Feuer⸗ und Lebenverſicherungsbanken und erklären uns zur Ertheilung jeder wünſchenswerthen Auskunft über dieſe Anſtalten gern bereit. Mannheim im Juni 1888. Louis Haymann& Sohn, Vertreter der Gothaer Feuer⸗ und Lebensverſicherungsbauken. 9662 Die Lebensversicherungs- und Frsparnissbank in Stuttgart gewährt Aulehen gegen doppelte Sicherhett(an Gemeinden und öffentliche Körperſchaften auch ohne Hypothek) in größeren und kleineren Beträgen auf Annuitäten oder gegen einfache Veczinſung zu den billigſten Bedingungen. Nähere Auskunft ertheilen 782 Die Haupt⸗Agenten: Verſteigerung von Baupläßen. Die Herren Friedrich, Philipp und Emil Hendrich von hier laſſen am Mittwoch, den 20. Juni l. Js., Nachmittags 3 Uhr in meinem Amtszimmer dahier Lit. C 3 No. 1 die ihnen gehörigen Bauplätze in der Schwetzinger⸗ vorſtadt dahier No. 33, 35, 37, 39 und 41 der großen Merzel⸗ ſtraße und No. 5 der Wallſtadt⸗ ſtraßte, neu eingetheilt in zehn Par⸗ zellen, eine jede im Maaße von 178 bdis 275 qum, öffentlich zu Eigenthum an den Meiſtbietenden parzellen⸗ weiſe verſteigern, wobei der Zuſchlag für jede Parzelle ſofort erfolgt, auf welche ein annehmbares Gebot einge⸗ legt wird. 9855 Die Bedingungen und Pläne können in meinem Amtzzimmer eingeſehen werden. Mannheim, den 5. Juni 1888. Großherzogl. Notat. Lochert. Mobiliar⸗Berſteigerung. 6 Montag, den 18. Jum nächſthin, Mittags 2 Uhr verſteigere ich aus Auftrag wegen Weg⸗ zug Maxſtraße No. 21, im 1 des Herrn Georg Becker, folgende Mobi⸗ liargegenſtände gegen Baarzahlung, als: Eine noch ganz neue Plüſchgarnitur, zwei Sophas, mehrere polirte Tiſche, Schränke, Waſchkommode, Stühle, Nacht⸗ tiſche, Betten und Bettung, Spiegel und Bilder und noch verſchiedene anbere Gegenſtände, größtentheils noch neu be⸗ ziehungsweiſe im beſten Zuſtande. Dudwigshafen a/Rh., 6. Juni 1888, 9779 A. A Th. Gengler, Maxſtraße 15. Oeffentliche Verſteigerung. Im Auftrage verſteigere ich am Montag, II. Znni 1888 Vormittags ½12 Uhr im Börſenlokale E 5, 4 hier nach auf⸗ liegendem Muſter: 9716i 35 Original⸗Ballen feiner Pre⸗ auger⸗Kaffee im Brutto⸗Gewicht von 4207 Pfund öffentlich gegen gegen baare Zahlung. Mannheim, den 3. Juni 1888. Bräuning Gerichtvollzieher in Mannheim. Darleih⸗Caſſe. Darlehen können erhalten: 1. Hieſige volljährige Einwohner, und zwar: 9 15 Bülrgſchaft: a) Auf ſechs Monate: bei Stellung eines Bürgen bis Mk. 1009 b) Auf zwölf Monate oder auf lauf⸗ ende Rechnung u. Tilgungszinſen aa) Bei Stellung zweier Bürgen bis Mk. 4000 bb) doe. do. dreier Bürgen bis Mk. 8000 o) do. do. von vier Bürgen bis Mk. 12,000 2. Gegen Verpfändung von Werthpa⸗ pieren und hypothekariſch geſtcher⸗ ten Forderungen, ſowie von hier gelegenen Liegenſchaften: auf laufende Rechnung und Til⸗ gungszinſen Darlehen bis Mark 12,000. 169491 Der Zinsfuß beträgt inel. Verwal⸗ tungskoſten für ſämmtliche Darlehen%, Frauenverein Mannheim. Geſammtvorſtand. Von dem verehrlichen Vorſtand des Kunſtvereins Mannheim wurde uns heute die Summe von M. 120,88 als freundlich bewilligter Antheil des hieſigen Frauenvereins an den Ein⸗ trittsgeldern zur unlängſt abgehaltenen Ausſtellung von Gemälden im Privat⸗ beſttz zugewieſen. Wir ſagen hiermit unſern herzlichen Dank für die ſchöne Gabe. 98971 Mannheim, den 5. Juni 1888. Der Geſammtvorſtand. Wilhelm Ritzinger Zahntechniker 1, 20 Mannheim 1, 20 im Hauſe des Hrn. Bäckermeſſter 8 Fſewohl Anert 5 empfiehlt ſich ſowohl in Anfertig⸗ ung künſtlicher Gebiſſe als auch Plombirungen und Zahnextractio⸗ nen unter Zuſicherung ſtreng reeller Bedienung⸗ 7892 Preiſe künſtlicher Zähne: 1 einzelner Zahn M. 6, jeder wei⸗ tere Zahn M. 4. 8 Reparaturen, welche bis Abends 8 6 Uhr bei mir ſind, können Morgens 8 Uhr wieder abgeholt werden. LIa. Offenbacher [Kernſeif ſehr billig Louis Baer A. Seubert Ringstrasse H 7, 15. B 7, 166. Georg Kaufmann am Neckarthor. 90941 10. Na Seneral⸗Anzeiger Sein erzens nur kaltem Spotte egegnete— er ſollte als Heinrich der 8 Fünfte Gaſtwirth zum weißen Elephanten werden, mit Schmerbauch. rtskr anke nk 111 ſſ E Mereuria. und Glatze, mit krummem Rücken und ſüßlichem Lächeln? Der Sonntag, den 10. Jam feurige Ehrgeiz ſeines jungen Herzens ſollte darin gipfeln, das beſte Mannh eim I. AnnSflug Bier zu verzapfen und das einzige Erbtheil ſeines Vaters, die wohl⸗ klingende Stimme, nur dazu dienen, um die Gäſte zu fragen: Noch eine Flaſche Wein gefällig, meine Herren? Als meine Schuljahre zu Ende waren und die Lehrjahre in Küche und Keller beginnen ſollten, da ſandte mein Großvater mich nach Paris, um mich in die Geheimniſſe franzöſiſcher Kochkunſt ein⸗ weihen zu laſſen. Als ich Abſchied nahm, empfand ich ein grauſames Vergnügen, mir auszumalen, wie meine Alles duldende, ſtets gleich⸗ müthige Großmutter die Nachricht aufnehmen werde, ich ſei entlaufen und unter die„Komödianten gegangen. So tief war ich geſunken durch eine verfehlte Erziehung und Behandlung! Was nun folgte, Adelheid, das wiſſen Sie: Statt der Alltags⸗ proſa, dem behäbigen Spießbürgerthum ſchwere Kämpfe, in denen ich meine Kraft erproben durfte, dann rauſchende Erfolge; erſt ein lang⸗ ſames Emporklimmen und dann ein Aufflug, getragen von einer Be⸗ geiſterung und dem Beifall der Menge. Je mehr Enttäuſchungen des Herzens ich erlebte—“ „Soll ich auch dies Kapital kennen, Heinrich?“ Er nickte lächelnd:„je mehr mein Leben„auf Nichts geſtellt“ wurde, deſto feſter faßte ich Fuß auf den Brettern meiner Scheinwelt, deſto überzeugender wußte ich zu klagen, deſto heldenhafter vermochte ich zu ſterben. Die Zukunft breitete— wie ſie ſagen— ihre Lilienarme aus, mich emporzuheben! Als ich meine Desdemona zum letzenmal geküßt und mir den Dolch in's Herz geſtoßen, erwartete mich draußen ein Bote mit der Nachricht, meinen Großvater habe der Schlag gerührt und er wünſche mich noch einmal zu ſprechen. Ich wußte, was er mir zu ſagen hatte. Er wollte die zwingende Gewalt, die in den letzten Worten eines Greiſes liegt, mißbrauchen, um mich von meiner Künſtlerlaufbahn in die Wirthsſtube abzuberufen, und eilte ich auch unverzüglich an ſein Lager, gegen dieſes übermenſchliche Opfer mußte ich mich wehren! Ich reiſte und ward an ſein Krankenbett geführt. Die ruhigen Züge des Leidenden waren unverändert, ſie drückten wie ſtets das würdevolle sine ira et studio aus und auch der weiße Frauenkopf neigte ſich in ſtiller gottesfürchtiger Ergebung, wie ſonſt. Kein Vorwurf, keine Ermahnnng, keine Bitte, keine Drohung, kein Segen, kein Fluch auf mein ſchuldiges Haupt. O, ich durfte meinem Berufe treu bleiben, aber ich vermochte es nicht, mich deſſen zu freuen. Angeſichts der furchtbaren Gewalt des Todes und dieſer geduldigen ſanften Ergebung erſchien mir das ganze Bühnenpathos wie eitel Dunſt und Rauch, die klingenden Verſe waren ſchal und leer— nur die Schminke, nur der Flittertand blieben zurück und zeigten mir den— Gaukler! Und dann kam die Abſchiedsſtunde.„Heinrich, ich verzeihe Dir, ich verzeihe Deinem Vater.“ „Und meiner Mutter, meiner armen Mutter, die dir nicht mehr abbitten kann?“ „Ich fluche ihr nicht, mein Kind!“ b„So ſegne ſie, die nur zur viel geltebt und noch mehr gelitten „Ja, wenn Duſſein glücklicher und nützlicher Bürger wäreſt, dann würde ich ſie ſegnen mit meinem letzten Athemzuge. „Großvater, ich werde Deinen Wunſch erfüllen, aber entziehe meiner Mutter Deinen Segen nicht!“ „Du wirſt nicht mehr unterß die Komödinten gehen, Stütze meines Hauſes und Deiner alten Großmuter ſein 2“ 77!“ Dies ſchmerzliche Ja klang wirſt die nicht pathetiſch, aber nie vorher hatte ſich eine ſolche Wirkung erzielt! Das geneigte Haupt der alten Frau ward emporgewendet in überſtrömender Dankbarkeit, die Züge des Scheidenden aber verklärten ſich in niegeſehener, niegeahnter Zärtlichkeit. „Ich ſegne Deine Mutter, ich ſegne Dich und Deine Kinder, die einſt an Deinem Sterbelager ſtehen und Dein Scheiden erleichtern werden,— ich ſterbe nun getroſt.“ Dies, Adelheid, war der fünfte Akt, Aber mit der geſühnten Schuld, mit dem Dolchſtoß im Herzen, mit dem Fallen des Vorhanges iſt das Stück noch nicht zu Ende. Unter der ewigen Melodie des Gläſerklirrens und Tellerklapperns hebt er ſich wieder und ich muß meine Rolle mit Würde zu Ende ſpielen. Die falſche Krone habe ich mit dem Hauskäppchen, das Schwert mit der Serpiette vertanſcht; ergeht es mir wie kauſend Andern 2 Es giebt nur ein Ziel, das wir mit feſtem Willen erreichen können: Ohne Reue zurückzublicken. Dies ein⸗ zige Ideal hat der weiße Elephant noch nicht in den Staub getreten! Nun aber, liebe Kollegin— pardon, ſo vergißt man ſich!— Nun iſt die Reihe des Erzaͤhlens an Ihnen. Welchem glücklichen Zufall verdanken wir die Ehre Ihres Beſuches und gedenken Sie hier aufzutreten?“ „Sie wiſſen, Kollega, bei uns Leuten vom Scheine liegt Wahr⸗ heit blos im Weine und der unſere iſt bereits zur Neige. Morgen müſſen Sie mir bei einer zweiten Flaſche Geſellſchaft leiſten, vielleicht wird dieſe meine Zunge löſen; heute iſt es ſchon ſpät geworden und wenn auch nur eine„Theaterprinzeſſin“, bin ich doch gegen die Vor⸗ züge der Eiderbetten des Elephanten nicht unempfänglich. Gute Nacht denn, armer verbannter Königsſohn!“ ſagte ſie weich und ihre ſehr rothen Lippen hauchten einen Theaterkuß auf ſeine Stirne. Am nächſten Abend ging die zweite Flaſche zur Neige und Adelheid war unermüdlich in der Entfaltung ihres Talentes, die ſchwachen Seiten der Nebenmenſchen mit ſtarkmarktrenden Stricheu zu karriktren, alle einſtigen Kollegen und Kolleginnen herbeizuzaubern, doch die verheißene Antwort war ſie Heinrich ſchuldig geblieben. Nun begegnete ſie ſeinem fragenden Blicke und beeilte ſich, ihm zuvorzukommen: „Noch eine Beichte ſind Sie mir ſchuldig, lieber Magnus, wer iſt denn die hübſche Quäkerin, die im Aſchenputtelgewande hier im Hauſe die Hauptrolle ſpielt, als Pflegerin der alten Fran, als Be⸗ ſchlteßerin, Gebieterin, Dolmetſch und ſo weiter?— Die Kleine reizte meinen Stolz, da ſie meine Nähe flieht, als wäre ich mit dem böſen Blick behaftet, während ſie Andern, zum Beiſpiel meinem Nachbar, dem Nabob aus England, durchaus nicht auszuweichen ſcheint. So bat ich ſie denn heute Morgens, als meine Jungfer mir eben das Haar ordnete, einzutreten.„Sie entſchuldigen meine Dreiſtigkeit, liebes Fräulein“, ſagte ich,„aber wie Sie vielleicht wiſſen, bin ich Herrn Magnus keine Fremde, überdies ſind wir beide junge Mädchen und ich meine es Ihnen von Herzen gut. In einem Hotel erſten Ranges müſten die jungen Damen in Kleidung und Haartracht auf„der Von den in der letzten Wahlperiode gemäߧ 494 Abſ. 8 des Kaſſenſtatuts ernannten 616 Vertreter der Arbeitnehmer ſind 479 aus der Kaſſe ausgeſchieden und hat für die⸗ ſelben nach§ 49a Abſ. 10 des Kaſſenſtatuts für die übrige Dauer der Wahlperiode eine Ergänzungs wahl ſtattzufinden. Die Kaſſenmitglieder jeder der in§ 1 des Kaſſenſtatuts bezeichneten Gruppen bilden eine Wahlabtheilung und hat jede Ab⸗ theilung die nunmehr noch erforderliche Anzahl Vertreter von der betreffenden Gruppe angehörenden Kaſſenmitglieder zu wählen und zwar noch: 3 Baugewerbe, Bau⸗ Für die Gruppe 1: unternehmung und Bauunterhaltung, Hoch⸗, Eiſenbahn⸗, Wege und Waſſerbau 313 Vertreter. Für die Gruppe 2: 22 Verteeter; Metallbearbeitung, 9 2 Für die Grupp E 3 Herſtellung von Maſchinen, Werkzeugen, Inſtrumenten und Apparaten 28 Vertreter; „Tertil⸗ ſowie Pa⸗ Für die Grupp E 4: pier⸗ und Leder⸗In⸗ duſtrie; die polygraphiſchen und künſtleriſchen Betriebe; die chemiſche Induſtrie; Induſtrie der Steine und Erden 42 Vertreter; Für die Gruppe 5: nigung 42 Vertreter; Für die Gruppe 6: bergung und Erquickung 21 Vertreter. Wahlberechtigt und wählbar ſind nur diejenigen Kaſſenmit⸗ glieder, welche großjährig und im Beſitze der bürgerlichen Ehren⸗ rechte ſind. Zur Vornahme der Ergänzungswahl werden eingeladen: Die Kaſſeumitglieder der Gruppen 1, 2 und 3 auf Montag, 11. Juni d.., Abends von 7 bis 8 Uhr; Die Kaſſenmitglieder der Gruppen 4, 5 und 6 auf Montag, 11. Juni d.., Abends von 3 bis 9 Uhr. Die Wahlhandlungen für alle benannten Gruppen findet zu der bezeichneten Zeit in dem großen Suale des Badner Hofes ſtatt. Da z. Zt. ein Vorſtand der Ortskrankenkaſſe nicht vorhanden iſt, werden gemäß der Beſtimmung des§ 37 Abſ. 3 des Kranken⸗ verſicherungs⸗Geſetzes und§ 38 Abſ. 6 des Kaſſenſtatuts die Wahlen von einem Vertreter der Aufſichtsbehörde geleitet. Indem wir die Kaſſenmitglieder einladen, ſich an der Wahl⸗ handlung recht zahlreich zu betheiligen, machen wir ausdrücklich auf ſolgende geſetzliche und ſtatutariſche Beſtimmung aufmerkſam. Wird die Wahl von den Kaſſenmitgliedern verweigert, ſo werden die Vertreter derſelben durch die Aufſichtsbehörde ernannt. Die Mitglieder⸗Liſten liegen bis zum Wahltermin auf dem Bureau der Ortskrankenkaſſe 2, 5 Mittags vou 12 bis 1 Uhr und Abends von 7 bis 8 Uhr zur Einſicht der Wahlberechtigten auf. Mannheim, 29. Mai 1888. Commiſſion für Krankenverſicherung: Bräunig. Induſtrie der Be⸗ kleidung und Rei⸗ Nahrungs⸗ und Ge⸗ nußmittel, Beher⸗ 9474 Katzenmaier. Deulſche Militairdient⸗Verſcherungs⸗Aufalt in Hauuover. Errichtet 1878. Kurze Ueberſicht über den Stand des Geſchäfts Ende 1887: Zugang pro 1887: 16,311 Policen über 19,391,070.— Verſicherungsbeſtand Ende 1887: 81,580 Policen über. 90,972,860.— Brämien⸗Einnahme(Erhöhung pro 1887 783,011.42) J77JTV Prämien⸗Reſerve(Erhöhung pro 1887,.,027,811.60„ 138,414,889.48 Hypotheken u. Staatspapiere(Erhöhung pro 1887 ef,, aen, Garantie⸗ und Sicherheitsfonds„609,286.20 Dividendenfonds(Erhöhung pro 1887 148,993.04)„ 562,480.98 Invalidenfonds(Erhöhung pro 1887 80,284.16)„ 113,958.05 Der Ueberſchuß beläuft ſich auf% 303,341.59 gegenüber 265,187.75 im Vorjahr. Eltern von Söhnen unter 12 Jahren werden, auf obige, 1878 errichtete, unter Oberaufſicht der Königl. Staatsregierung ſtehende Anſtalt aufmerkſam gemacht.— Zweck derſelben: Weſentliche Verminderung der Koſten des ein⸗ wie dreijährigen Dienſtes für die betr. Eltern, Unterſtützung von Berufsſoldaten, Verſorgung von Invaliden. Je früher der Beitritt erfolgt, deſto niedriger die Prämie mit und ohne Rückgewähr der eingezahlten Prämten. Proſpecte unentgeltlich und nähere Auskunft durch den Generalvertreter für Baden A. Widmann in Karlsruhe, Erbprinzenſtraße 3, und den Vertreter hier H. v. Soiron, 0 6, l. S. Beusinger, G 7, 13. North Britism& Mercantile Feuerversicherungs-Actien-Gesellschaft Gegründet im Jahre 1809. 14910 eſellſchaftsgebäude in Berlin, Oranien⸗ burgerſtraße 60/63. General⸗Agentur in Karlsruhe, Amalienſtraße 401I. Grund⸗Capital u. Capital⸗Reſerve für alle Brauchen 75 Millionen Mark.— Prämien⸗Einnahme pro 1886 abzüglich Rückverſicherung ca. 23 Millionen Mark. Zur Vermittlung von Feuerverſicherungen für obige Geſellſchaft empfehlen ſich ceatbenſe Geukralngent W. Rothermel in Karlsruhe. Haupt⸗Agent Jac. Jean Dann in Mannheim. Agent Phil. Volz in Jul. Wettſtein in Heidelberg. Schwetzingen. 9655⁵ Domicil und eigenes nach dem Waldhof. Lokal„Badiſcher Hof“(ReſtaurBogel) Hierzu laden wir unſere verehrl. Mit⸗ glieder, Ehrenmitglieder, ſowie Freunde und Gönner des Vereins nebſt werthen Damen freundlichſt ein. 9799 Der Vorſtand. Freidenker⸗Verein Maunheim. (Zweigverein des deutſchen Freidenker⸗ bundes.) Sonntag, den 10. Juni ASflu nach Heidelberg, Speirerhöf, Kö⸗ nigsſtuhl, Neckargemünd. Abfahrt Vorm. 8 Uhr v. Hauptbahnhof. Die Billete find vorher im„Hotel Kronprinz“ am Bahnhofe entgegen zu nehmen. Näheres bei den Vorſtands⸗ mitgliedern.— Das Mittagsmahl wird Nachm. 3 Uhr in der„Krone“ zu Kleingemünd eingenommen. 9949 Bayer. Hilfsverein. Spuntag, den 10. Mat, Abends 7 Uhr Gemüthlicher Fumilien⸗Abend im Lokal, bei günſtiger Witterung in den Gartenlokalitäten des„goldenen Falken“ mit bengaliſcher Beleuchtun wozu wir unſere Mit⸗ und Ehrenm glieder freundlichſt einladen. 9891 9891 Der Vorſtand. Arbeiter⸗Fortb.⸗Verein. R 3, 14 Diejenigen unſerer Mitglieder welche ſich um eine vom Großh. Miniſterſum des Innern bewilligte Beihülſe zum Beſuche zunächſt der Münchener Aus⸗ ſtellung bewerben wollen, erſuchen wir ſich umgehend bei uns zu melden. Der Abmarſch zum Beſuch des Stif⸗ tungsfeſtes Lubwigshafen findet um 1½ Uhr Mittags vom Lokal aus ſſatt. Wir erwarten zahlreiche Betheiligung. 9696 Der Vorſtand. Mannheimer Athleten⸗Club. Schwetzingervorſtadt. Unſere regelmäßigen Uebungsabende ſind bis auf Weiteres folgendermaßen feſtgeſetzt: Senior⸗Mannſchaft: Montag und Dounerſtag. Junior⸗Mannſchaft: Mittwoch und Freitag. Samſtag: Allgemeine Uebung. Die Uebungen finden jeweils von 8 bis 10 Uhr ſtatt. Aufnahmen zum Beitritt in den Ber⸗ ein können bei dem Vorſtand ſchriftlich oder mündlich gemacht werden. 16451 Der Vorſtaud. „Olymp“ Jeden Dienſtag und Samftag, präcis 9 Uhr Vereins-Abend im Lokal. Zahlreiches Erſcheinen erwartet 91²⁰ Der Vorſtand. Geſangvrein„Contordig“ Samſtag, Abend /½9 Uhr Probe. 9117 Jacob Bitterich Lack', Firniß⸗& Farbenfabri Mannheim. Rheinvorland, Verkaufsſtelle 4 N0.7 Eruchtmarkt) Es empfiehlt ſuperfeine Weingeiſt⸗ und Bern Fussbodenglanzlacke, Möbellacke. Glaſuren.§ Alle Sorten Farben, trocken und in Oel. 3116 OMalerutenſilien, Bandmuſter.0 Billigſte Fabrikpreiſe. eeeeeeeeeeeeeeee FBeparatnten 3 an Nähmaſchinen und Velocipede werden prompt und billigſt ee 5 on C. Schammeringer, Mechaniker, d 2 8. Automatiſche Cravatte. Jeder iſt im Stande in* Minute ſeine Cravatte aus belieb. Stoff ſelbſt zu machen. Larton enth. 4 Stoffe Rm..50. 9528 Alleinverkauf bei deschwister Suzen P I1, II. Illiſturſſ per Pfund 3 Pfg. von Schillingsche Verwaltung, E 5, 1. 940¹ Mene 10. Jum. Haar und eutſtellen ſich durch die vorſündfluthliche Sie daher, daß mein Kammermädchen durch etwas —oder Scheere Ordnung ſchaffe.“ mich und meine Zofe maß und abwehrend Scheere und jedes Lockeneiſen ein Mordinſtrument. „Ich danke“, erwiderte ſie, der Hand bedienen laſſen. Eines ſchickt ſich nicht für Alle—“ Göthe im Munde der Wirthſchaftsmamſell— nun frage ich Sie: Iſt der weiße Elephant nicht ein edler Held— iſt die Quäkerin Ihre Heldin und wer iſt ſie?“ „Sie iſt die Tochter Rupperts, des verarmte, deßhalb iſt Hedwig thätig; eine Heldin iſt ſie nicht, aus, noch verwundet ſie Männerherzen, wie andere Heldinnen,— weit mehr gleicht ſie einer barmherzigen Schweſter, welche die Wun⸗ den, die andere geſchlagen, zu hellen beſtrebt iſt. des fragens, nun iſt die zweite Flaſche auch ſchon geleert, ohne daß ich der Wahrheit auf den Grund dekommen.“ „Wohlan, morgen ſollen Sie die dritte Schahriar! Bis dahin lebewohl!“ Am dritten Abend ging die dritte bald Magnus den Mund zu einer Frage die flinken Finger Adelheid's ein Vielliebchen, eine ſüße die Zähne, oder ſie drückte ihm das hausväterliche Sammtkäppchen auf das Lockenhaupt, warf ihm die Serviette über die Schulter und ſchüttelte ſich vor Lachen über ihren bezähmten Löwen— in der nächſten Minute ſenkte ſie ihre ſilberhelle Stimme zu elegiſchen Tönen. „Armer verwunſchener Königsſohn“ und die ſprühenden Augen ver⸗ ſchwanden unter den langen Wimpern, wie in thränenſchwerer Zärtlichkeit. Aber Magnus war wirklich verwandelt; er war nicht mehr ſo amuſant wie ehemals; ſeitdem er Gaſtwirth geworden, vertrug er viel Champagner und bewahrte die kühlſte Nüchternheit. Nur ein kurzes Stündchen war er geblieben und als er auf den Korridor hinaustrat, begegnete ihm Hedwig. „Was mollteſt Du hier noch ſo ſpät?“ frug er barſch. „Mr. Munroe hat ſich den Fuß verſtaucht, ich habe den alten Chirurgen zu ihm gefuͤhrt.“ „Warum haſt Du nicht mich gerufen, auch Engliſch?“ „Ich glaubte, Du wolleſt nicht geſtört ſein.“ „Das ſtelle ein andermal meiner Entſcheidung anheim, auch biſt Du keineswegs als Dolchmetſch im Hauſe.“ „Heinrich, der Wein hat Dich erregt—“ „Ja, Wein und überviele Süßigkeiten haben mich überſättigt, nun verlangt mich nach einem Stück guten hausbackenen Brodes, Hedwig!“ Sie waren inzwiſchen in die Wohnſtube getreten und Hedwig wollte den Wandſchrank öffnen.„So war es nicht gemeint; ich er⸗ bitte mir nur ein wenig hausbackene Wahrheit nach all den Süßig⸗ keiten und dem prickelnden Schaume.“ „Da wird ſte Dir doppelt bitter erſcheinen.“ „Und umſo heilſamer ſein.“ „Heinrich, mir thäte nur die arme Großmutter leid, wenn ſte denſelben finſtern Blick ſehen, dasſelbe harte Lachen hören ſollte, wie ich heute Abend, deshalb möchte ich Dich gern von Deinem Welt⸗ ſchmerz befreien! Als ich mein Lehrerinnen⸗Examen beſtanden hatte und nun mein höchſtes Ziel vor Augen ſah— ich war gar jung und ſchwärmte für meine Lehrerinnen und ihren Beruf,— da bot mir Deine Großmutter die Stelle einer Wirthſchafterin an, mit einem viel höhern Gehalte, als er mir an irgend einer Schule bewilligt worden wäre. Mir blieb keine Wahl! Wie kleinlich, wie erbärm⸗ lich, meinem Ideale wegen einiger Thaler entſagen zu müſſen und welch' niedrige Beſchäftigung! Ich gefiel mir anfangs in dieſer Bitterkeit und muß eine ſchlechte Geſellſchafterin für die gute, alte Dame abgegeben haben! noch fehlte, um meinen übernommenen und verſuchte es, die Lücken mit gutem Willen auszufüllen, allmählig geſellte ſich dieſem mein alter Frohſinn, die Freude an der Arbeit; und in der Proſa des Gelderwerbens erblickte ich nur das Mittel zum Zwecke: die Zukunft der jüngeren Geſchwiſter ſo roſig als mög⸗ lich zu geſtalten. Von meinem Weltſchmerz war ich bald geneſen! Verzeih', daß ich Dir da ſo predige, als wäre ich nun doch eine Schulmeiſterin geworden, aber ich habe es dem Vater verſprechen müſſen, Deine barmherzige Schweſter zu ſein. „Sieh', als Künſtler wußteſt Du Dich in die Rolle eines Boöſewichts, eines Tyrannen einzuleben, um ſie überzeugend darzu⸗ ſtellen. Phantaſiebildern lieheſt Du den Lebensathem der Wirklichkeit; glaubſt Du nicht, es wäre Deiner würdig, die Wirklichkeit mit dem Zauber Deiner Phantaſte zu verklären? Glaubſt Du nicht, die Kunſt der weiſen Lebensführung wäre die ſchwerſte und edelſte? Lohnte dort der flüchtige Beifall der Menge, ſo vergilt Dir hier die lebenslange Dankbarkeit der armen Großmutter, die ohne Dich ganz verlaſſen wäre—“ Das Haupt auf die Hand geſtützt, blickte Heinrich ſchweigend zu der jugendlichen barmherzigen Schweſter auf. Ihr brauchte nicht erſt die Phantaſie ihren Zauber zu leihen; verkörpert erblickte er ſein Ideal edler Weiblichkeit vor ſich,— was er bisher nur dunkel ge⸗ fühlt, ohne ſich Rechenſchaft zu geben, nun ve rſchlang es jeden andern Gedanken, jede andere Regung, ſeitdem er dies Mädchen mit dem gefallſüchtigen Weibe, das ihm einſt nicht gleichgiltig geweſen, ver⸗ glich. Adelheid war ſeiner niemals würdig, wann aber wird er dieſes Engels würdig ſein? „Gute Nacht, Heinrich, verzeih' mir!“ banger Furcht, ihn verletzt zu haben. „Ich danke Dir, Hedwig, Deine Hausmittel haben mir ſchon über manche ſchlimme Kriſe hinweggeholfen!“ „Meine Hausmittel? Ach, was hälfen die Mittel der Weiber⸗ Ddoktoren ohne die gute Natur des Patienten!“ (Schluß folgt auf Seite), Du weißt, ich ſpreche Pflichten gerecht zu werden ſagte ſie ſchüchtern, in Höhe der Zeſf“ erſchenen und Sie verfecken auch noch Ihr ſchönes Coiffure. Erlauben FJeuer und Schwert] Nun hätten Sie die Entrüſtung ſehen ſollen, mit der die Kleine zurücktrat, als wäre jede 5 „aber ich kann mich nicht von frem⸗ 5 verwunſchenes Schloß, in dem lauter verbannte Prinzen und Prinzeſſinnen gefangen ſitzen? Lieber Weinhändlers, der wieder 5 hier im Hauſe als Wirthſchafterin 1 denn ſie geht weder auf Eroberungen Doch ich bemerke Ihr Ausweichen, ſchlaue gewandte Scheherezade Flaſche köpfen, edler 5 Flaſche zur Neige, aber ſo⸗ öffnen wollte, ſchoben ihm 5 Roſine zwiſchen E Später ſah ich es aber ein, wie viel mir 9704 SBeneram unzeiger. + lei IAberg am Bodensee. Feudenheim. Bei Abnahme von mindeſtens Siter oder Flaſchen empfehle ich franeh Haus oder Station Feudenheim und Mannbeim: 720 188 fer Pfälzer Wein 50 8f. Freinsheim. Ausleſe 60 Pi. Freinsheimer 8 In unvergleichlich schöner Lage, 750 Meter über 65 N. dem Meere. Herrliche, gesunde Luft. Entzückende 1888er Hercheiner 81. 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Herr Waxe ist ein starker Spieler, der am Wiener Turniere 1882 Antheil nahm. 3) Rhode Tsland, fand in Providenge statt. Champion A. M. Murray. 4) New-Jersey, am 31. Januar in Hainfleld. R. B. Keys, Champion. P. J. Doyle 2. Preis. Herr Keys wurde zum Präsidenten erwählt. 5) Indiana, in Indianopolis, H. C. Brown, Champion. Dr. J. F. Leech, 2. Preis. 6) Virginis, am 24. Oktober in Richmond. 15 Turnier-Theilnehmer. I. A. Kingjer, Champion. G. H. Londen, 2. Preis. 7) Canada, am 16. Januar in cuebec. Als Emblem ein Silberbecher im Werthe von Doll. 120, der jedoch dzeimal gewonnen werden musste, bevor er in das Eigenthum des Gewinners übergeht. Ein junger Kämpe von 16 Jahren, J. Mae Leod erstritt den Sieg zum dritten Male und darf Jen Becher nun behalten. E. Popp gewann den 2. Preis. Columbia errang einen glänzenden Sieg über Newark mit 10 zu 3 Gewinnpartien. Seit meinem letzten Schreiben sind neuerdings Doll. 100 für den Congrese gezeichnet Worden. Herr G. Spencer Jurner, Präsident des Brooklyner Schachelub's, sowie Herr Max Judd von St. Louis, haben sich bereit erklärt, je 200 Dollars zu Der Gesammtbetrag ist Doll. 4454, 80 dass nur noch Doll. 146 fehlen. 1255 Kiel. Während der Pfingsttage fand zu Kiel auf Anregung des dortigen Club's ein Schachturnier statt, an dem sich 23 in vier Gruppen eingetheilte Kämpfer betheiligten. Gespielt wurde in den Räumen des Künstlerzimmers„zur Hoffnung“; die Dauer des Kampfes war auf 7 Stunden und die Bedenkfrist auf längstens drei Minuten für den Zug bestimmt. Unter den 28 Theinehmen, von denen je 4 in Gruppe I und II, je 5 in Gruppe IIIa, IIIb und IV spielten, befanden sich 11 Kieler, kerner Schachfreunde aus Hamburg, Lübeck, Segeberg, Lütjenburg, Schleswig, Eutin und Leipzig. Folgende Herren errangen, der„Kieler Ztg.“ zufolge, die vom Kieler Schachelub ausgesetzten Preise: In 9 5 I. J. Metger, Kiel(2½ gew.), S. R. Rocamora, Hamburg(2 gew.); in Gruppe II. H. Schunk, Lübeck(2½, C. Sarburg, Kiel(); in Gruppe IIIa. K. Karstens, Kiel(), A. Weiss, Kiel(); in Gruppe III. Stadtrath Jüänisch, Lübeck(3¼), J. Christophersen, Schleswig(2½½); in Gruppe IV. Rohde, Kiel(), Rauterberg, Kiel().— Das am Pfingstmontag stattfindende Fest- essen nahm einen sehr gemüthlichen Verlauf, ebenso der am darauffolgenden Nach- mittage veranstaltete Ausflug nach Heikendorf, an dem sich nicht weniger als 20 Herren betheiligten. Vielen Anklang fand die Anregung, die im Norden Deutsch- lands gelegenen Schachgesellschaften zu einem dauernden festeren Verbande zu-⸗ sammenzufassen. Auflösungen. Nr. 258.(Von E. Lindquist.) ) Del-d2, Leb—f4; 2) Sd4—18-4, bel. 8) Ddg, Sfegg-. a...„ Lgs, h2; 2) Dd2—es, bel. 3) 8 od. Lg, b. 1„„. Kdbssed;) Dd2—d3-, K pel.; 3) L od. Seß-⸗ 0, 1„„ Lebcda; 2 Se4f6-+, Kdß—e5; 3) Dd2—gögg. d. 1)„„„„„ beliebig; 2)(—e4-+, beliebig; 3) LI5, Scg=, Briefkasten. K. E, in Wien, Der Beweis fortdauernder Theilnahme an unser Zeitung erfreute uns. W. St. in Parchim. Gerne entsprechen wir Ihrem Wunsche, Versprochenes ist Willkommen. 4. H. in Berlin. Ihrem Wunsche wurde entsprochen. Ergatz für Ihnen abhanden gekommenen Nummern berechnen wir à 15 Pfg., für Ihnen in schlechtem Zu- stande, oder gar nicht zugegangene, keinen.— Bezüglich der andern Ange- legenheit erwarten wir von Ihnen alsbaldige Erledigung. J. K. hier, Ihre Karte ist uns zugegangen; Ihr Bezuch wird uns angenehm sein. — 582 „Zeitweiſe ſoll er raſend ſein,“ erwiderte einer der Poliziſten,„doch ſeit wir ihn übernommen, hat er noch kein Wort geſprochen und keine Bewegung gemacht.“ „Das ſind die ſchlimmſten Fälle,“ bemerkte der Wärter mit gelehrtem Kopfſchütteln.„Man kann niemals wiſſen, ob ſie nicht einen Mordanfall beabſichtigen.“ 0 „Er wurde in der vorigen Nacht zu uns gebracht,“ erzählte der Poliziſt, „unter der Anklage einen Mordverſuch auf den Redakteur Horace Harding unternommen zu haben, und deſſen Zeugniß, ſowie daß der beiden Aerzte ſagt, daß er wahnſinnig ſei. „Wie heißen Sie?“ fragte der Wärter zu Ernſt gewandt. Doch dieſer betrachtete ihn nur mit einem leeren Blicke und ſagtt nichts. „Der iſt ja augenſcheinlich unheilbar,“ meinte einer der Poliziſten. Der Portier zog eine Glocke, worauf zwei ſtarke Wärter erſchienen, Ernſt ergriffen und ihn in einer Weiſe vorwärts ſtießen, als ob er ein ſchwerer Verbrecher wäre. Unter den Wahnſinnigen. Nachdem er durch verſchiedene gewundene Gaͤnge geſtoßen worden war, wurde Ernſt in ein Zimmer geführt und dort eingeſchloſſen, ohne zu wiſſen, warum? Er war drei Stunden dort, ehe Doktor Sanſom kam. Der finſter blickende Vorſteher war von dem bereitſchultrigen Bill begleitet, welcher ihn oftmals vor den Angriffen der Wahnſinnigen ſchützen mußte. WM Wie iſt Ihr Name?“ fragte er Ernſt wieder. Di.ieſer blickte ihn mit blödem Starren an und antwortete nicht. D Der Kerl iſt ein blödſinniger Idiot, Bill,“ ſagte Sanſom.„Verſuche einmal Deine Fäuſte, ob er ſich wehrt.“ Bi.ill trat mitten in's Zimmer und nahm Ernſt gegenüber eine Borer⸗ ſtellung an, doch dieſer ſchien ſich nicht darum zu kümmern. ich glaube nicht einmal, daß er eine Hand rühren würde, ſelbſt wenn ich Ernſt machte) entgegnete Bill unmuthig⸗ ö „Verſuche es!“ befahl der Doktor.„Verſetze ihm eins.“ Bill nahm noch einmal ſeine Stellung und gab nach kurzem Zögern Ernſt einen ſcharfen Schlag unter das linke Auge. Dias kam dieſem überraſchend und er beſchloß, daß es nicht noch einmal geſchehen ſollte. Bill grinſte und zeigte ſeine großen Zähne und Doktor Sanſom lachte über Ernſt's erſtauntes Geſicht. Bill lächelte und wollte Ernſt mit erneuter Kraft noch einmal ſchlagen, als dieſer ihm einen Fauſtſchlag auf den Mund verſetzte, der ihn faſt betäubte. Bill war erſtaunt.„Teufel noch eins, der iſt mir gewachſen, Doktor!“ Kuſgen eſsen, glaube ic. ſagte er zu Sanſom, der grinſend an der Thür ſtand.„Mit dem iſt nicht gut Mr. 24. ücwestdeutsche Schach- Zeitung. Bedigirt von einigen Mitgliedern des Mannheimer Schachvereins Badentg. — dFes r e ene 2 2 Igemeines, Dez 255 42 61 18 87 5 8 57 Den 515 eutschlaud M..—, für 8 Oesterreich 2 fl. 40 kr., für das Luskun 50 bre Sonntag, 10. Juni 1888. anno frei unter Kreuzband. — Problem Nr. 295. Von N. Holub in Jawerow. , 2 5 22 ,. Nr. 296. Von Demselben. 2 ,,. Mat in drei Zügen. Roman Beilage „G eneral⸗A nzeig er“ (Aaunheimer Palksblatt.— Fadiſche Volkszeitung.) Die Geheimniſſe eines Irrenhauſes. Roman nach dem Amerikaniſchen von Auguſt Leo. (Nachbrug v (Fortſetzung.) 5 55 „Obgleich noch keine wichtigen Aufſchlüſſe darüber erfolgt ſind,“ ſagte Horage „glaube ich doch, daß mein Argwohn begründet iſt. Doktor Schnoller, ein der Aerzte der Anſtalt, lief einmal nach einem großen Streite davon. Er zur Zeit betrunken und ſagte, daß Conſtanze am Leben ſei, doch der El wiederrief es, als er nüchtern wurde.“ „Und Sie glauben, daß er im Rauſche die Wahrheit? ſprach?“ „Ganz unzweifelhaft; doch ich muß vorſichtig ſein, weil ich weiß, d Vorſteher, Doktor Sanſom, in die Enge getrieben, ſich keine Skrupel würde, Conſtanze zu vergiften. Deshalb habe ich es vermieden, etwas über den Fall zu bringen. Haben Sie direktes Intereſſe an der Sa „Nein, aber nach allem, was ich in Ihrer Zeitung geleſen, habe ich vermuthet, daß Mrs. Aſch garnicht wahnſinnig war, als man ſie i Irrenhauſe ſperrte und manchmal denke ich auch, das ſie garnicht ſtarb, ihren Tod meldete.“ „Das iſt ganz meine Meinung,“ bemerkte Harding. Vielleicht hat mir auch das Leſen Ihres Blattes zu dieſem Eit verholfen,“ ſagte Ernſt,„doch mir kam es vor, als erblickte ich in je lung, die mit der gegen Conſtanze verübten Gewaltthätigkeit zuſammenhängt ein finſteres Motiv.“ 5 „Iſt dieſer Menſch ein Bergmann?“ dachte Horace Harding und ſagte dann laut:„Warten Sie, Ihr Name iſt?“— „eErnſt Jubſon.“ „wWie lange ſind Sie ſchon Bergmann 2, „O, ſchon lange; ich weiß es kanm mehr, wie viele Jahre. Ernſt fing an, unruhig zu werden, Horgee Harding bemerkte ſeine wirrung und ſagte flüſternd: „Sie brauchen mich nicht zu fürchten, ich vermuthe, daß Sie Ernſt Fulton ſind.“ 98 Ernſt wurde blaß— er hatte ſich verrathen. „Leugnen Sie es nicht,“ fuhr Harding fort.„Ich glanbe, da utrechtmäßig verfolgt und beſchuldigt ſind, und beabſichtige auch dieſe unng aufzuſtelln. Partie Nr. 191. Vierspringer- Eröffnung. (Am 21. April 1888 im Manhattan-Schachelub zu Newxork gespielt.) Weiss: Max Judd. Schwarz: W. Steinitz. 15 e2—ed—eß 18) be—h4 La6— dg 27 881—fs 3b8—06 10) ThI—hs.) PDag—d85) 3) 8bles 8g8f6 20) Df4— ege) 27—3255) 4) Lf1—b5 LITS. b4 21) ha-h5 17—15 5) Se8—-d5 516U(d5 220 Ths—g3 TIIfS7 6) eddd5 e5—e4 23) Des—47 15—f4 7) d5öc6 d7d6 24) Dar—a8E Dd6E-=f8 8) Lbboccs-E) byec6 25) Dasdef-l. Kgedef8 90 Dd1—e2 0— O 20) Tgs-bs 145—95 10) 8f3—dd:) Ddsscda 27)——00 1g5.g2 11) e2—-038 Ddd—b60) 28) Le3- dd 5 12) O8ba Le8—a6 29) K01—b2 06—059 183) Dea—es Dbédcba 30) Lda4—e3 1g2α 2 14) b2— b3 Tags—ds 31) Leg8a5 14—13 15) Le1—b2 Tds— dg 32) Kb2—03 112—11 16) De3—f4 Tds d5 Aufgegeben. 17) Lba-eg Dba4—a8 ) Nicht gut. Das Kichtige ist 8) Lb5—eg. ) Falls 10) Dege5, Tts—es; 11) S8f3.—eß, Sts—g1, Ddsd5 wit trefflichem Spiele. Der Textzug Abtausch ungleiche Laufer brig zu behalten, um auf Remis Zzu spielen. ) Vielleicht war 11) Dd4—d5; 12) 8αbd, 47 da die schwarze Dame unangreifbar bleibt werden kann. ) Weiss durchschaut den Plan des Ge gleichzeitig eine starke Drohung auf dessen Königsseite bezwecken. ) Das beabsichtigte 19). 4d5—05 nebst event. 20).. Te5 cc3 und 215 Das—be scheitert nun an 20) Th3—g3. Wenn jetzt Teßdses; 21) Tg354g7 Kgs—hs; 22) Tgiech7, Khgcch7; 28) D4—f5 mit ewigem Schach. ) Weit besser war 20) Ths—g3, denn wenn Ddédefa4; 21) ITgadegi, Kgg-h8; 22) Tg7ef7, KhsS 813 28) 7f7—g7 mit ewigem Schach. ) Wohl das Beste. Wie die Folge zeigt, ist für Weiss der rathsamste Plan, die D. nach a7 zu spielen, und es war nicht nöthig, den B. drein zu geben. ) Ein Irrthum, der keine Aussicht lässt. Nach 27) Th3—b2, 14—13; 28) 82—g3, Dds—eg war das weisse Spiel noch zu halten. ) Krifkft entscheidend den Kernpunkt des weissen Spieles. Der Bauer f2 muss nun fallen. Unternational Chess Magazine.) Partie Nr. 192. Italienische Eröffnung. s Münchener Schachelub am 14. Februar 1888.) (Gespielt im Turnier de Weiss: E. Varain. Schwarz: Jubitz. 1) e2—e4—e5 17) Tal—el Tag—f8 )8g1—f3 SbS—e6 18) Lb5— d3.) b7-=b6 83) Lf1—eA ILf—5 19) Dbs—e Sg—-h6 4).—08 Dds—e7) 20) Des—e6 8Sh6—75 5) d2— d4 e5 da 21) Lhaef 6 De7 f6 60 0— 01 da ο 22) fANe5 Df6= ds 7) Sblæs8 d7-d6 23) eßded6 8Sf7d6 8) Lol-g507 17—46 9) Ugö—ha4 Le8—e60) 10) Sc3—d5 Lesd5-) 11) eaNd5 8c6—e5 12) Le4—b5. Kes—f7 18) Sfsdceßd) dtdeCe5 14) Kgi—àhI Le5= ds 24) Do6—03. Kgy-h6 25) Jf1—g10) PfSF7 26) Tel—e30 PDadsf6 27) Tes—h3. Kh6=g7 28) Des—d2 ThS—fS 29) Th3—13 Df—da 30) Dd2—03 Dddes 15) f2—f4 27—g60 31) TfSfT/ TfSSef/ 160 Ddi—bs) EKI7-87 82) baces TI7=H2 u. gew, — 530— „Ich danke Ihnen von ganzem Herzen für Ihre gute Meinung,“ ſagte Ernſt,„doch ich bitte Sie, drucken Sie jetzt kein Wort über mich. Es würde alle meine Pläne durchkreuzen und mich zu Grunde richten— vielleicht mich einem ſchimpflichen und unverdienten Tode überliefern, und ich moͤchte leben, Jis ich meinen guten Namen wieder hergeſtellt habe. Ich weiß es, daß die Ver⸗ ſuchung, meine Geſchichte zu drucken, für Sie eine große iſt, und daß ich um eine Gefälligkeit bitte, der Ihnen ſchwer wird, mir zu bewilligen, doch ich glaube die Sie Ihre Zeitung eben ſo mit Rückſicht auf das allgemeine Menſchliche, als auch mit Unabhängigkeit leiten und deßhalb, daß ich nicht vergebens bitte.“ „Sagen Sie nichts weiter. Ihr Geheimniß iſt bei mir ſicher. Wir Journaliſten ſind nicht ſo indiskret, als man im Allgemeinen glaubt. Es ſind nur die, welche in ſteter Furcht vor der Veröffentlichung ihrer Schandthaten leben, welche die Preſſen, fürchten. Ein anſtändiger Menſch fürchtet ſich nicht vor einer anſtändigen Zeitung. Sie können vollkommen rnhig ſein. Ich kann Ihr Intereſſe für Conſtanze leicht begreifen und ich verſichere Sie, es giebt Viele in Aſhby, die ſie am Leben glauben, trotzdem ibr Gatte ein zweites Mal ge⸗ heirathet hat. Der Direktor, Doktor Sanſom iſt ein alter, ſchlauer Fuchs und nicht leicht zu fangen; doch ich habe einen Plan, welcher ihn entlarven und Con⸗ ſtanze die Freiheit zurückgeben könnte. Die Schwierigkeit iſt nur die, einen vertrauenswürdigen muthigen, jungen Mann zu finden, der die Gefahr nicht ſcheut.“ „Was iſt das für ein Plan?“ fragte Ernſt begierig. „Es iſt dieſer: Ich brauche einen jungen Mann, welcher ſich mit einer Beſtätigung, daß er wahnſinnig iſt, in das Irrenhaus bringen läßt, ſich dort mit den Wärtern bekannt zu machen ſucht und ſo das Geheim niß, das über Conſtanzes ausgeſprengtem Tode ruht ausfindig zu machen ſucht!“ „Ich wünſche nur, ich wäre wohl genug, um es unternehmen zu können!“ „Würden Sie es thun, wenn Sie wohl wären?“ „Ohne Zöͤgern! Ich wüßte nicht was mir lieber wäre, Ich würde alles wagen, um Conſtanze zu befreien. Wenn ſie lebt und bei Vernunft iſt, ſo weiß ich, daß die Papiere die meine Unſchuld beweiſen, in ihrem Beſitze ſein müſſen Ich habe doppelten Grnnd, die Aufgabe zu übernehmen, von der Sie ſprechenz“ „Wie ſchwer ſind Ihre Verletzungen?“ „Sie ſind verhältnißmäßig leicht. Ich war vor dem Unglücksfalle bei beſter Geſundheit und es kann nicht lange dauern, bis meine Wunden heilen.“ „Wohl, Herr, dann werde ich Ihre Geneſung abwarten. Es gibt keine zweiten Menſchen, der meinen Plan ſo gut ausführen könnte, wie Sie.“ „Ich werde es thun. Doch wo bin ich hier?“ „Im Hoſpital der Bergleute von Aſhby; Robert Aſch iſt einer der Vor⸗ ſieher, doch laſſen Sie ſich nicht ſtören. Verhalten Sie ſich ruhig und ſprechen Sie wenig! Ich werde veranlaſſen, daß der Wärter ſich Ihrer annimmt, und Uba—de mit Vortheil; und falls 10) bezweckt, nach dem aß5; 13) bascaß. Leg-at6 stärker, und der B. f7 eher vorgestossen gners und ergreift Vorsichtsmassregeln, die 0 * — 98— Bessere Antworten sind 4. 8g8—f6 und d7—ds. 9 Ungünstig. Vorzug verdiente 8) Scs—d5, De—ds; 9) b2—ba, Lebß—5 9)... Loßdcbd; 10) Sdsscba 61[wenn Seb debck; 11) Ddi—bs]; 10) Lel—b2, 17—fö; 11) Sf3—g5, f6cg5(am besten); 12) Lbacg7, Sc6—e5; 18) Lgioceb, dse5; 40) Ddl—h5-., Kes—d7[wenn Kes—f8; 15) Sdö cb6]; 15) Dh5—f7 Kd7—es laut Kd7—d0; 16) Sdssché! und auf 15) 888.—e7; 16) Sdsscbdf ete.]; 16) ba—b5-=, Kc6—05; 17) Tal—el u. gew.— Falls 8). De7—d7 80) Sts—5, Sgd.—he; 10) Ddi—n5, 866—65; 11) 885.—eg, Seß Ndz 13 Sdõ, KeS—e7; 15) Weiss setzt mit Dhö—g5-g in 4 Zügen ) Damit verzichtet Schwarz auf die Rochade. ) Es drohte Sdöscc7. ) Besser 13) Tfl—el; falls dann Seß5def3-=; 14) Ddl fs, De7- f8; 15) Dfa—g3, -g6; 16) Tel—es mit sehr gutem Spiel. Es Konnte 18) esef4 ohne Gefahr geschehen. ) Mit 16) f4—15 würde ein starker Druck auf das schwarze Spiel ausgeübt werden. ) Weiss lasst Schwarz genug Zeit sich zu entfalten, er sollte noch immer 180 14—15 spielen. ) Besser 19) De7.—es. %0 Damit überlässt Weiss dem bätte festhalten können. ) Und nun versäumt der Anziehende den gewinnbringenden Zug 26) 92—g4. (Aumerkungen von B. Fatgi.) Nachziehenden den Angriff, den er mit 25) Tel—es Rundschau. Der II. Congress des bayrischen Schachbundese) wird in den Tagen vom 5. August an in Nürnber g abgehalten werden. Beginn Sonntag, 5. August, Nachmittags 3 Uhr im Congresslocale„Rosenau.“ Am Meisterturnier steht die Betheiligung nur anerkannten deutschen Meistern offen. Vier Preise von 500, 300, 200 und 150 Mark; Einsatz 15 Mark; Jeder mit Jedem eine Partie; Be. denkzeit 18 Züge pro Stunde.— Am Hauptturnier können sich Mitglieder des bapyerischen— bezw. deutschen Schachbundes gegen Einsatz von 10. bezw. 20 Mark betheiligen. Vier Preise von 300, 200, 150 und 120 Mark. Falls Über 11 Theilnehmer, Wird in zwei Gruppen gespielt. Die Sieger dieser beiden Turniere erhalten an Stelle der Diplome silberne Erinnerungsmedaillen.— Ferner findet ein Nebenturniei statt, offen für J edermann; Einsatz 5 Mark; vier Preise von 80, 50, 30 und 20 Mark. — Vermehrung der Preise, sowie Anordnung weiterer Turniere, Berathungspartien ote bleibt vorbehalten. Gaxtenfeste, Ausflüge und dergl. sind auf dem Frogramm vorge. sehen, so dass es an vielfachen Ergötzliobkeiten nicht fehlen wird. Die alte, gewerb⸗ reiche Stadt an der Pegnitz ist jederzeit auch eine gute Feststadt gewesen. Das baben Turner, Sänger, Schützen, das hat der deutsche Schachbund sattsam erfahren. Solches werden, dess sind wir sicher, auch die hoffentlich rscht zahlreichen Theilnehme am II. bayrischen Schachcongresse aufs Neue bestätigt fünden.— Anmeldungen sind bis spätestens 31. Juli an Herrn Max Kürschner, kgl. Post-Offisiel in Nürnberg au richten. Aus New.- Tork wird uns geschrieben: Die sprüchwörtlichen Foxtsesritte der Neuen Welt erstrecken sich auch auf das edle Schachspiel. Und zwar müsen diese geradezu als ungeheuer bezeichnet Ferden, wenn man ins 55 fasst, dass ie das Ergebniss weniger Jahre sind. Die Redaction des Colu mbia Chess Chronicle im Besitze einer Liste von Schachspielern in den Ver. Staaten und Canada, welch. an 6000 Namen umfasst. Die neun Gubs in New- Vork, City und Brooklyn zähler über sechshundert Mitglieder. Die Enzuhl uns bekannter gutstehender Clubs belsuft sich auf 70, wovon 8 in Canada. Nicht weniger als fünfzig tägliche Zeitungen haben eine Schachrubrik, entweder in dem Sonntagsblatte oder der Wochenausgabe. Ausger dem sind noch die Staatsverbände höchst bemerkenswerth. Die Mitgliederschaft jst Einzelnen oder ganzen Clubs Zugänglich. Die älteste Association bestand in Pennsyl⸗ Vania, ist aber selig in dem Herrn entschlafen. Die des Staates New.- Tork ging an Misswirthschaft zu Grunde. Competente Leute sind übrigens ernsthaft bemüht ein „State Chess Association“ neu 2zu organisiren. De facto bestehen Staatsvexeinigungen in Virginis, Indiana, Massachussets, New-J ersey, Rhode Island und Ohi — ÄK——„ͤÿöß—ÿũ 2 mn Folge Raummzpgels rerpatet — 561 W in einigen Tagen kommen Ste zur mir 4 propos, da och ein ar Patient hier, der Sie intereſſtren dürfte.“ „Wer kann das ſein?“ „Der Detektiv, mit welchem Sie den Kam agt, er heißt Griggs.“ Dies war eine erſchreckende Ueberraſchung für Ernſt. „Kann ich nicht von hier fortkommen?“ fragte er. „Fürchten Sie nichts; Griggs iſt nicht in einer Verfaſſung, daß er Je⸗ mandem ſchaden könnte. Er war in einem traurigen Zuſtande, als ſie ihn im Tunnel fanden. Er iſt ſeitdem immer hier, und man glaubt, daß ſein Zuſtand hoffnungslos iſt.“ „Aber er könnte mich anzeigen.“ „Er wird Sie nicht ſehen. Bleiben Sie für ſich und verlieren Sie den Muth nicht; ich werde einſtweilen Vorbereitungen treffen, Sie bei mir aufzunehmen.“ Nachdem er Ernſt noch einige ermuthigende Worte zugeflüſtert hatte, ver⸗ ließ Horace Harding das Hoſpital mit der Genugthuung, zu wiſſen, daß er ſeinen langgehegten Lieblingsplan bald würde zur Ausführung bringen können und ſo ein ſchändliches Verbrechen zu enthüllen im Stande ſei. Ernſt's Bruſt erfüllten Gefühle der Hoffnung und Furcht und ließen ihn, nachdem Harding fort war, für einige Zeit ſeine Schmerzen vergeſſen. Er ſchloß die Augen doch nicht, um zu ſchlafen, er dachte an Conſtanze und ſagte ſich: „Wenn ſie nicht todt iſt, werde ich ſie vielleicht befreien können; Zwecke wollte ich gern mein Leben wagen!“ Als er die Augen wieder öffnete und ſich im Zimmer umblickte, ſah er ein Geſicht, das ihm traurige Erinnerungen in das Gedächtniß zurückrief. Es war eingefallen und hohläugig, die Augen waren geſchloſſen, doch Ernſt erkannte ſofort das Geſicht des Detektis, mit dem er im Tunnel eine ſo aufregende Scene gehabt. Jetzt ſtöhnte der Detektiv und ſchlug die Augen auf, doch Ernſt wandte p in dem Tunnel ha ten; et zu dieſem *))—....... KT2K An dem Morgen eines rauhen Märztages hielt vor dem Irrenhauſe der Samaritaner ein Wagen, in welchem ſich zwei Poliziſten fanden, die einen jungen Mann brachten, welcher gebunden war und ſtumm und unbeweglich vor ſich hinſtarrte. Das Zeugniß der beiden Aerzte, welche den Wahnſinn des jungen Mannes Beſtätigten, wurde dem Thürhüter übergeben und zeigte, daß der junge Mann Ernſt Judſon hieß. Dieſer hatte den Kopf geſenkt und antwortete auf keine der Fragen, dit an ihn gerichtet wurden. 15 „Iſt er heftig?“ fragte der Wärter. „„ ‚‚errreeee Ehepaar Munroe erſchien auf der Schwelle, v. Jun. Generai⸗Anzeiger. Der weiße Elephaut. Eine Novellette von W. Popper. (Schluß.) Am nächſten Morgen ſcholl die tiefe Stimme des jungen Wir⸗ thes in Küche und Keller und treppauf und ab erklang ſein leichter 5 Tritt, ſo munter und geſchäftig hatte die Großmutter ihn nie geſehen. Als er in den langen Korridor einbog, erblickte er den Engländer, noch hinkend zwar, aber in vollem Salonanzug und an ſeiner Seite Hedwig. Er ſah, wie Mr. Munroe ſich zu ihr hinneigte und ihr etwas in's Ohr flüſterte, er ſah, wie ſie geſpannt aufhorchend die Farbe wechſelte, er ſah es, wie ſie einander die Hände ſchüttelten J und wie der Unverſchämte, die Treppe hinabgehend, noch einmal zu⸗ rückblickte und den Finger bedeutſam an den Mund legte. Da ward der alte Wütherich lebendig: was emſige Arbeit lan⸗ ger Jahre dem Boden abgerungen an grünenden Saatfeldern und blühenden Weingeländen— Ein Ueberfluthen, Ein ungedämmtes Aufwallen der brauſenden Flüſſe im Frühling hat es im Augenblick vernichte! Ein Moment des Aufwallens blinder Eiferſucht, ſinn⸗ loſen Zornes, und die Früchte jahrelanger Selbſtbeherrſchung ſind hingeopfert! Heinrich's Augen rolllen, ſeine Zähne knirſchten anein⸗ ander und er war wieder Othello, als er Hedwig's Hand mit eiſer⸗ nem Drucke umklammernd, fragte:„Was hat der Unverſchämte Dir eben geſagt?“ „Noch ſollſt Du es nicht erfahren.“ „Ich ſoll nicht? Ich will aber und muß es wiſſen!“ „Was willſt Du denn von mir?“ Du meinſt, Du biſt mir keine Rechenſchaft ſchuldig, gut, ſo werde ich dieſen Buben zur Rechenſchaft ziehen!“ Hedwig befreite ihre Rechte und eilte in ihr Stübchen; dort ſchloß ſie ſich ein, denn ſie durfte keines Menſchen Auge ohne Selbſt⸗ beherrſchung erblicken. Nun erſt traten die Thränen in ihre Augen und floſſen in bitterer Qual der Eiferſucht. Wie mußte Heinrich dieſe Circe, die ihn vom ſicheren Hafen wieder abzulenken ſtrebte, lieben, wenn ſchon die bloße Ahnung deſſen, daß ſie doch den reichen Engländer vorge⸗ zogen, ihn in ſo ſinnloſe Wuth brachte. Heinrich aber ſuchte Munroe vergebens, er war nicht aufzufinden. Es war nun die Dämmerſtunde. Das Großmütterlein war im Lehnſeſſel eingenickt, die graue Katze ſpann ihr im Schooße und Magnus rechnete mit dem Zahlkellner, als Hedwig mit verweinten niedergeſchlagenen Augen eintrat.„Haben Sie die Neuigkeit ſchon gehört, Fräulein?“ frug der Kellner, indem er die Brieftaſche wieder einſteckte.„Heute Morgens hat dort drüben in der Auguſtinerkirche die Trauung des Engländers mit der Schauſpielerin von Nummer 7 ſtattgefunden; ſie ſind nur hierher gereiſt, um ſich ohne Wiſſen ihrer, das heißt ſeiner Angehörigen, zu vermählen; heute Abend reiſen ſie wieder ab— ſo erzählte mir das Kammermädchen des Fräu⸗ leins.“ Als ſich die Thür hinter dem Kellner geſchloſſen hatte, mur⸗ melte Hedwig leiſe, faſt unhörbar:„Armer Heinrich“ Heinrich aber fuhr empor:„Wußteſt Du davon? War es das, was Munroe Dir heute zugeflüſtert?“ „Jaf“— „Warum wollteſt Du denn nicht geſtehen?“ „Weil ich Dir nicht weh thun wollte—“ „Weh? O, Du thörichtes Kind, ſo glaubteſt Du denn, ich liebe die Gefallſüchtige? Und fühlteſt uoch Mitleid?— Sieh! als ich glaubte, der Engländer liebe Dich, da übermannte mich ein wil⸗ der Schmerz und ich hätte eine Erleichterung darin gefunden, Dir auch weh zu thun! Du aber— Du hegteſt nur mildes Erbarmen; — O Kind, weißt Du denn nicht, was Liebe iſt? Weder Großmütterchen, noch die ſchnurrende Miez durften es zören, welche Antwort ſie ihm in's Ohr flüſterte— Wir wiſſen es nicht— wohl aber mußte er es wiſſen, denn er umſchlang ſte in ſtürmiſcher Freude und drückte den Verlobungskuß auf ihre Lipven. Die gute Großmutter glaubte noch wachend fortzuträumen, denn als ſie die Augen aufſchlug, ſah ſie ihr ſchönſtes Traumbild cerkörpert—: Ein glückliches Brautpaar neigte ſich über ſie und zrbat ihren Segen. In dieſem Augenblick fuhr ein Wagen vor und das junge um Abſchied zu nehmen. Adelheid im Reiſehütchen erblaßte unter Schleier und Schminke, denn ſie erfaßte die Situation auf den erſten Blick und der einſtige Kol⸗ lege, wenn ſte ihm auch reichere und vornehmere Freier vorgezogen, war ihr keineswegs gleichgiltig geweſen. Während Munroe auf Hedwig zuſchritt und der erröthenden Braut händeſchüttelnd trat Adelheid zu Heinrich und ſagte:„Sie ſind aus Ihrer Rolle efallen, Othello— 85„Ich Aut niemals aus der Rolle fallen, denn ich war⸗ ſtets beſtrebt, auf der Bühne wahr zu ſein, wie im Leben, und nicht— wie Andere— im Leben Komödie zu ſpielen wie auf der Bühne. „Ah, ſo ſind Sie denn ganz ſich ſelbſt getreu, in dem Sie im ſechſten Akte den braven und glücklichen Peter Simpel als Gaſtwirth und Hausvater ſpielen? 995 ich bun mir ſelbſt getreu. Wiſſen Sie denn 915 9 wie Börne den Schauſpielerberuf auffaßt?:„Auf der der Menſch eine Stufe höher ſtehen, als im Leben! aber hebt mich um viele Stufen höher und die Poeſie des Glückes, das ernſte Streben, mich ſeiner würdig zu zeigen, ſchützen mich vor einem proſaiſchen Alltagsleben. 1 5 Gohepriſter ſeiner Kunſt, liegt als Heinrich V. im Staube vor ſeinem Götzenbilde, dem weißen Elephanten? 1113 „Ich bewundere ſeine ruhige Weisheit, mit der er mich 8 nickend an den Spruch Ovid's mahnt: Nur wer in glücklicher Ver⸗ borgenheit lebte, hat glücklich gelebt!“ 95 pnge Witt geleitete ſeine Gäſte bis zum Wagen und verneigte ſich tief unter der Pforte des„weißen Elephanten.“ ————— J. J. Peter. Mudhen Mlaunhein 0 0, Fahrint und Tager C 8. 3— Ausſtenlungsfiltale N 2. 8 ⸗Einri incl. 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Gottlob Nuding, Maſchiniſt u. Maier, 1 J. 6 M. 25 T. a. Schifferdecker, Maler Joſ. Weckenmann. 38. Eliſabeth Kath., T. d. Bureaudrs. 1. Karl, 3 M.., S. 3. Karl Jn 7. Georg Heinr. Schäll, Maler u. Heinrich Conrad, 2 M. 10 T. a. Schmidt, Maſchinenführer⸗ Eliſ. Orth. 4. Ludwig Wilh., S. d. Dieners Karl] 2. Heinrich Becker 80 Z a. Manser 7. Julius Moritz Krapp, Tapezier u. Leininger, 1 J. 4 M. 10 T. a. 1. Richard, 4 S. 8. B. v. Michael Marg. Drißler. 3. Chriſtian Ludwie, S. d. Maſchi⸗ Tremmel, Dameswart. 7. Joh. Anton Jucke, Privatm. u. nenmeiſters Ludwig Bräſen, 2.] 2. Carolina, 18 J. 1 M.., T. 8. Anna M. Rodius geb. Nebel. 7 M. a. Hch. Trefſel, Steinbauer. 7. Otto Kelch, Heizer u. Pauline 3. d. verh. Schneider Jakob Setzer, 8. Eliſab. Himmighöſer 2 J. a. Wache. 50 J. 2 M. 8 T. a. Ehefr. v. Gg. Reichen, Nangtrer 8. Andreas Rech, Victualienholr..] 3. d. verh. Heizer Friedrich Wiebels⸗ 8. Otto, 1 J. 1 M. a. S. v. udteig Marie Jöſt. kircher, 58 J. 20 T. a. Frank, Zimmerman. 5 8. 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