In der Poſtliſte eingetragen unter(Badiſche Volkszeitung.) Nr. 2249. Abonnement: 50 Pfg. monatlich, Bringerlohn 10 Pfg. monatlich, durch die Poſt bez. inel. Poſtauf⸗ ſchlag M..90 pro Quartal. Inſerate: Die Colonel⸗Zeile 20 Pfg. Die Reklamen⸗Zeile 40 Pfg. Ginzel⸗Nummern 3 Pfg. Doppel⸗Nummern 5 Pfg. der Stadt Mannheim und Umgebung. Mannheimer Journal. (98. Jahrgang.) Amts⸗ und Kreisverkündigungsblatt Erſcheint täglich, auch Sonntags; jeweils Vormittags 11 Uhr. (Mannheimer Volksblatt.) Telegramm⸗Adreſſe? „Journal Mannheim.“ Verantwortlich: Chef⸗Redakteur Julius Katzt Für den Inferakenthetk: A. Lohner. Rotationsdruck und Verlag der Dr. 5. Haas ſchen Buch⸗ Druckerei, Das„Mannheimer Journal“ 5 Eigenthum des katholiſchen Bürgerhoſpitals.) ſämmtlich in Mannheim. eeee8 Notariell beglaubigte Auflage: 3500 Exemplare. —— — Der deutſche Kaiſer in Rußland. Die Parade in Krasnoje Selo. Am Freitag Abend um 9 Uhr war Zapfenſtreich unter dem Donner der ſämmtlichen Geſchuͤtze, darnach Abfahrt in das Palais von Krasnoje Selo, woſelbſt das Abendeſſen ſtattfand. Eine unendliche Volksmenge begrüßte begeiſtert die Majeſtäten. Bereits bei dem kur zen Beſuche Kaiſer Wilhelms am Freitag waren die Newa⸗ Staden und Newa⸗Brücken feſtlich geſchmückt, nun aber prangt die ganze Hauptſtadt in Flaggen. Nach einer Meldung des„Herold“ wurde Staatsminiſter Graf Bismarck in Krasnoje Selo in den Kaiſer⸗Pavillon befohlen. Großen Beifall fand in Kronſtadt das flotte Einſegeln des deutſchen Geſchwaders, ſowie deſſen Be⸗ mannung und Manneszucht. Das deutſche Marine⸗ Offiziercorps wurde von dem Kronſtädter Marine⸗Club erſucht, ſich als Ehrengäſte desſelben zu betrachten. Ueber den Verlauf der Parade(geſtern Samſtag) wird gemeldet: In Parade ſtanden 60/ Bataillone, 51 Escadrons, 168 Geſchütze unter dem Commando des Großfürſten Wladimir. Um 11 Uhr Vormittags trafen beide Kaiſer zu Pferd und die Kaiſerin im Wagen ein. Glänzendes Gefolge begleitete die allerhöchſten Herrſchaften. Sämmtliche Muſikcorps ſtimmten die preußiſche National⸗ hymne an. Nach der Abfahrt der Fronten begann der Vorbeimarſch, wobei Kaiſer Wilhelm ſein Regiment dem Kaiſer Alexander vorführte. Nach dem Parademarſch wurde das Frühſtück, zu welchem die Commandeure der Regimenter zugezogen waren, im Kaiſerpavillon einge⸗ nommen. Kaiſer Alexander toaſtete auf ſeinen hohen Gaſt. Kaiſer Wilhelm antwortete auf ruſſiſch; Kaiſer Alexander ſowie die Generäle und Commandeure, die in das Zelt des Kaiſers befohlen worden waren, ſtimmten mit lautem Hurrah ein. Die Feſtlichkeiten endeten gegen 2 Uhr Nachmittags. Kaiſer Wilhelm begab ſich nach der Parade nach Paw⸗ lowsk, um der Königin von Griechenland einen Beſuch abzuſtatten. Nachher fährt der Kaiſer Wilhelm nach Petersburg, das in reichem Flaggenſchmuck prangt, zur deutſchen Botſchaft, woſelbſt officieller Empfang mit dar⸗ auffolgendem Eſſen ſtattfindet. Die Rückkehr nach Schloß Peterhoſ erfolgt Abends. Kaiſer Alexander hat den Prinzen Heinrich zum Chef des 38. Dragonerregiments ernannt.(Garniſon: Paderborn und Neuhaus. Uni⸗ form: dunkelblau mit ſilbernen Schnüren). Eine ruſſiſche Preßſtimme. Das„Journal de St. Petersbourg“ ſagt anläßlich der Begegnung der beiden Kaiſer:„Heben wir den all⸗ gemeinen tiefen Eindruck dieſer denkwürdigen Feierlichkeit hervor! Es iſt dies die vollkommene Uebereinſtimmung zwiſchen den Geſinnungen beider Fürſten, die uuter ſo feierlichen Umſtänden zuſammengekommen ſind, und zwi⸗ ſchen der Bevölkerung, die in ſo überaus großer Anzahl herbeigeeilt iſt, um dieſer Vereinigung beizuwohnen. Wenn die Einſtimmigkeit drr Fürſten ſich ebenſo geireu in den Geſinnungen der beiderſeitigen Bevölkerungen wider⸗ ſpiegelt, ſo kann man vertrauensvoll auf eine neue Aera freundſchaftlicher Beziehungen rechnen, die unter den gegen⸗ wärtigen Umſtänden ein um ſo größeres Gewicht haben, als ſie ein ſicheres Unterpfand für die Aufrechterhaltung des allgemeinen Friedens ſind, nach welchem ſich die ganze Welt ſehnt.“ — Politiſche Ueberſicht. Maunheim, 22. Juli, Vorm. Das weitere Programm der Kaiſerreiſe. Kaiſer Wilhelm reiſt von Peterhof, nachdem er am Montag der Feier des Namensfeſtes der Königin von Griechenland zu Pawlowsk beigewohnt, am Dienſtag Morgen direkt nach Stockholm ab. Telegramme hieſiger Blätter bringen folgendes Programm: Auf Befehl des Königs von Schweden fahren dem Kaiſer 6 Kriegsſchiffe der Scheerenflotte entgegen, kleinere Monitors und Tor⸗ pedoboote erwarten in Paradeſtellung das deutſche Kaiſer⸗ geſchwader bei Raugſund. Nach der Landung findet im Schloß Dejeuner ſtatt, ſodann eine Wagenfahrt durch die Stadt nach dem Muſeum und in den Thiergarten, da⸗ rauf großes Galadiner im Schloß. Mittwoch erfolgt ein Ausflug nach dem Sommerſchloß Drottningholm, woran ſich die Abreiſe nach Kopenhagen anſchließt. Ueber die Huldigung, welche unſerem erlauchten Landesherrn, dem Großherzog von Baden in der verfloſſenen Woche dargebracht worden iſt, ſchreibt die„Straßburger Poſt“ in ihrer Wochen⸗ rundſchau: Für das Großherzogthum Baden hat die perfloſſene Woche eine ſchöne und erhebende Feier ge⸗ bracht. Nachdem am 18. Jult die lange, an Mühen und Ergebniſſen reiche Sitzung des Landtages durch den Großherzog geſchloſſen worden war, brachte die Bevölke⸗ rung von Karlsruhe ihrem Landesfürſten eine großartige Huldigung, um ihm ihren Dank für ſeine bei Kaiſer Wilhelms II. Regierungsantritt wiederum bewährte, ächt deutſche und patriotiſche Haltung auszudrücken. Möge dieſe Huldigung eines treuen Volkes den Großherzog und ſeine ſchwergeprüfte Gemahlin, der die letzten Monate den Vater, Bruder und Sohn entriſſen und ihr ſelbſt körperliches Leiden gebracht haben, in ihrer Trauer trö⸗ ſten und erheben! König Milan's Scheidung. Wien, 21. Juli. Aus Belgrad wird gemeldet, daß die Scheidungs⸗ angelegenheit am Montag vom Belgrader Conſiſtorium verhandelt wird, wogegen Koͤnig Milan umſoweniger einwendet, als das Conſiſtorium ihm ergeben ſein ſoll. Der Koͤnig wäre noch jetzt nicht abgeneigt, ſich mit der Trennung zu begnügen und auf die formelle Scheidung zu verzichten, falls Königin Natalie im Voraus ihre Zuſtimmung ausdrückt.— In Belgrad hat eine pan⸗ flaviſtiſche Wühlerei für die Königin begonnen. Libe⸗ rale und Radicale, welche der Scheidung des Königs bisher halb oder ganz zugeſtimmt hatten, beginnen, die öffentliche Meinung für die Königin gegen König Mi⸗ lan zu begrbeiten. Carnot's Triumphzug. Paris, 21. Juli. Präſident Carnot ſcheint mit großer Freude die ihm dargebrachten Huldigungen entgegenzunehmen. Er begab ſich Vormittags 9 Uhr im offenen Wagen von Grenoble nach Vizille. In einer Strecke bis zu drei Wegſtunden außerhalb der Stadt hatte ganz Grenoble ſich aufgepflanzt; auch in den Dörfern wurde der Präſident auf ſeiner Durchfahrt begeiſtert begrüßt. Noch größer war die Begeiſterung bei der Ankunft in dem feſtlich geſchmückten Vizille. Carnot begab ſich ſofort vor das Schloßcaſino Perier's, um die Einweihung des Denkmals zur Erinne⸗ rung an die Verſammlung von Vizille am 21. Juli 1788 zu leiten. Nachdem mehrere patriotiſche Reden gehalten waren, fand um 1 Uhr auf der Terraſſe des Schloſſes das von Perrier veranſtaltete Feſtmahl ſtatt. Der Graf von Paris und die Schweiz. Bern, 21. Juli. Auswärtige Blätler haben behauptet, der Graf von Paris werde in der Schweiz keinen Aufenthalt nehmen, weil der Bundesrath ihm dagegen Vorſtellungen gemacht habe. Der Bundesrath läßt hierauf durch eine Mittheil⸗ ung an die ſchweizeriſche Preſſe ausdrücklich erklären, daß er bis jetzt noch gar nicht in die Lage gekommen ſei, ſich irgendwie mit dem Grafen von Paris und deſſen Aufenthaltsabſichten zu beſchäftigen. Weder der hieſige Botſchafter Arago, noch der eidgenöſiſche Geſandte in Paris haben dieſe Frage irgendwie aufgeworfen. Die Schweiz ſteht den franzöſiſchen Prinzen grade ſo offen, wie jedem anderen Ausländer. Sollte der Graf von Paris, der im Herbſt nach der Schweiz kommen wird, hier das Aſylrecht mißbrauchen— was aber nicht anzunehmen iſt—, erſt dann würde der Bundesrath Veranlaſſung haben, Schritte zu thun. »Der gampf um den Valkan. Ein hervorragender ruſſiſcher Diplomat, der vor Kurzem in Karlsbad geweilt, zeigte ſich dort ſeinen Badebekanntſchaften gegenüber Lecht geſprächig. Ueber die Chancen des Krieges und Friedens wußte er manches bedeutſame Work zu ſagen, das von ſeinen Zuhörern ſelbſtverſtändlich ſofort in alle Winde getragen wurde. Am bemerkenswertheſten und intereſſan⸗ teſten in den Enunziationen des hervorragenden ruſſi⸗ ſchen Diplomaten nahm ſich ein Wort aus, das er über Serbien geſprochen hat. Serbien, ſo ſagte er, ſei heikel; wenn ſich Oeſterreich⸗Ungarn dort H ordnungs⸗ gemäß verhalte, dann ſei der Friede geſichert. Un⸗ mittelbar zuvor hatte er von Bulgarten geſprochen und dabei die Bemerkung gemacht, daß Rußland nicht die Abſicht habe, an Bulgarien zu rühren. Dieſe Aeuße⸗ rungen des ruſſiſchen Staatsmannes ſollen in Peters⸗ Geleſeufte und uerbreiteſte Zeitung in Kaurheim und Amgebung. Montag, 23. Juli 1888. burg ziemlich übel vermerkt worden ſein. Was dem mittheilſamen Herrn von ſeiner Regierung verübelt wird, iſt jedoch nicht die ziemlich kategoriſche Verwarnung, die er bezüglich Serbiens an Oeſterreich⸗Ungarn ge⸗ richtet hat. Mit dieſer wäre man wohl einverſtanden. Womit man nicht einverſtanden zu ſein ſcheint, das iſt die Gleichgiltigkeit, die er bezüglich Bulgartens an den Tag gelegt hat und die in der That noch um Einiges über das hinausgeht, was Herr von Giers in dieſer Hinſicht vor Kurzem einem engliſchen Interviewer gegenüber geſagt hat. Man hat es ſonach eigentlich mit zwei Verwarn⸗ ungen zu thun, die von ruſſiſcher Seite an die öſter⸗ reichiſch⸗ungariſche Adreſſe gerichtet worden ſind: mit einer Verwarnung bezüglich der Haltung der öſterreichiſchen Monarchie in Bulgarien, die von Herrn v. Giers aus⸗ gegangen, und mit einer zweiten Verwarnung bezüglich Serbiens, die vom Grafen Paul Schuwaloff ausgeſprochen worden iſt. Serbien iſt allerdings heikel, wie Graf Paul Schuwaloff ſagt, aber, wie der„Peſter Llopd“ mit gutem Grunde betont, heikel zunächſt für Oeſterreich⸗ Ungarn; denn eine Großmacht kann nie in guten Be⸗ ziehungen mit kleineren Nachbarſtaaten leben, die gus ſhrer vergleichsweiſen Schwäche das Recht ableiten, dem Nachbar unbequem und unangenehm zu werden und dag⸗ rauf bauen, daß ihnen ſchlimmſten Falles nichts Böſes geſchehen könne, weil die Großmacht doch nicht gegen ein kleines Land vom Leder ziehen werde. Erſt ſeit Serbien die ihm von bekannter Seite aufgedrungene drohende Poſition aufgegeben, konnte Oeſterreich⸗Ungarn bem jungen Staate ſeine Freundſchaft und ſein Wohlwollen zuwenden. Das hat ihm auch ſchon reiche Früchte getragen. Auf dem Berliner Congreſſe war es die öſterreich ungariſche Monarchie, die, der ablehnenden Haltung Rußlands gegen⸗ über, dem ſerbiſchen Staate den Diſtrikt von Pirot ge⸗ ſichert hat. Bei der Erhebung Serbiens zum Königreiche hat Oeſterreich⸗Ungarn demſelben die wichtigſten und bedeutendſten Dienſte geleiſtet. Wenn alſo der Fortbeſtand des Friedens von dem„ord⸗ nungsgemäßen“ Verhalten Oeſterreich⸗Ungarns in Ser⸗ bien abhängig gemacht wird, ſo muß der Friede als vollſtändig geſichert erſcheinen. Oeſterreich⸗Ungarn wird gewiß die Unabhängigkeit und Selbſtſtändigkeit Serbiens wie bisher auch fernerhin auf's ſorgſamſte reſpektiren, es wird niemals den Verſuch machen, in die inneren Ver⸗ hältniſſe des Königreichs einzugreifen, niemals Agitationen oder Wühlereien im Lande unterſtützen, niemalß Konſpi⸗ rationen gegen die legitime Dynaſtie, von welcher Seſte immer ſie angezettelt werden, mit ſeinen Sympathien oder gar mit materiellen Mitteln fördern, ſondern ſtets ſein Verhalten nach den völkerrechtlichen Grundſätzen, wie ſie von Staat zu Staat gelten, einrichten. Freilich liegt die Beſorgniß nahe, daß den Ruſſen damit nicht gedient ſein werde. Man hält in Petersburg an dem lauben feſt, daß der Balkan das natürliche Erbe Ruß⸗ lands bilde. Lange genug hatte es ja auch den An⸗ ſchein, als wären dieſe ruſſiſchen Anſprüche durchaus ge⸗ rechtfertigt. Da trat plötzlich eine Wendung ein zu einer Zeit, da man ſich in Petersburg einer ſolchen am wenigſten verſehen hatte. Gerade nachdem die Balkan⸗ völker von der türkiſchen Herrſchaft losgelöſt waren und nachdem Rußland ſeinen ſogenannten Befreiungskrieg geführt hatte, erhob ſich aus den ſlaviſchen Völkerſchaften des Orients eine energiſche Reaktion gegen die ruſſiſche Bevormundung, das Stammesbewußtſein und das Frei⸗ heitsbedürfniß lehnten ſich mächtig auf gegen die nivel⸗ lirende Tendenz der traditionellen Politik des Panſla⸗ vismus, und da ging den Ruſſen mit einem Male das hundertjährige Erbe verloren. Aus Stadt und Land. *Maunbeim., 22. Juli 1888. Der Großherzog iſt geſtern früh 9 Uhr 10 Min. von Baden in Karlsruhe eingetroffen. Von 19 Uhr an nahm der Großherzog die Meldung zahlreicher Offiziere entgegen, unter Anderem auch des Majors von He 105 en, Batgil⸗ lonskommandeur im 2. Badiſchen Grenadier⸗Regiment Kaiſer Wilhelm Nr. 110; des Majors Crudup in demſelben Regiment und des Secondelieutenants Hoffmann 2, Badiſchen Grenadier⸗Regiment Kaiſer Wilhelm Nr. 110. Hierauf ertheilte der Großherzog den folgenden Perſonen Audienz, unter Anderem den Herren: Oberregierungsrath Schröder, Baurath Stolz und Baurat rach von Karlsruhe, Bezirksbauinſpektor Burckhardt von heim, Stadtrath Weih in Baden⸗Baden, R. Hgaz, miker der Großh. Staatseiſenbahnen und dom Direkicr des Lehrerſeminars II, Zengerle von Karlsxube, d 0 erichtsſekretär Krebs von N dem kathongſe Pfarrer Jang in Itbesheim, de Bon kand ber * 2. Seite. General⸗Anzeiger. ſchule, Architekten Dr. Tathian von Karlsruhe, dem Profeſſor Dr. oſin aus Freiburg, dem Oberamtann Dr. Grobs aus Bretten dem Hauptlehrer Maier aus Non⸗ nenweier, dem Stationskontroleur Pippich aus Baden, dem Profeſſor Dr. Meidinger, dem Geheimen Rath Schupp und dem Adolph Hehlwang von Karlsruhe. Der Großherzog iſt um 3 Uhr 36 Minuten nach Baden⸗ Baden zurückgekehrt. 92„Drdensverleihung. Der Großherzog hat dem Königlich Preußiſchen Hoſprediger Dr. Windel, Paſtor an der Friedenskirche in Potsdam, das Ritterkreuz I. Claſſe mit Eichenlaub des Ordens vom Zähringer Löwen verliehen. Das„Verorduungsblatt der Zolldirektion“ Nr. 18 enthält eine Bekanntmachung die Regulative für Pri⸗ vatläger und Weinläger betreffend. Das Geſetz⸗ und Verordnungsblatt für das Groß⸗ herzogthum Baden enthält Verordnungen, das Vertilgen der Raupen, den Schutz der Vögel(Reichsgeſetz) und eine Ab⸗ änderung der Poſtordnung betreffend. Die Maturitätsprüfung am hieſigen Gymnaſi u m, welche geſtern zu Ende ging, hatte inſofern ein günſtiges Reſultat, als von 42 Oberprimanern 39 das Examen be⸗ ſtanden. Am Real gym naſium erhielten ſämmtliche 10 Schüler der Oberklaſſe das Zeugniß der Reife. au„Die Jahresprüfungen au der Großberzogl. Höheren Mädchenſchule dahier finden am nächſten Don⸗ nerſtag, Freitag und Samſtag ſtatt. Der kurzen Chronik der Anſtalt im verfloſſenen Schuljahr entnehmen wir, daß Frau Eleonore Keller nach faſt 25jähriger erſprießlicher Wirkſamkeit ihre Stelle als Handarbeitslehrerin am 1. Januar d. Js. niederlegte und die Anſtalt einen ſchweren Verluſt durch den am 8. Februar erfolgten Tod des Herrn Joh, Bapt. Götz erlitten hat. Die Feier des 25jährigen Stiftungsfeſtes dieſer Schule am 19. Mai und die aus dieſem Anlaß erfolgte huldvolle Anerkennung des Großher⸗ zogs, welche Herrn Direktor Walleſer durch Verleihung des Ritterkreuzes 1. Klaſſe des Ordens vom Zähringer Spwen und den beiden Damen Fliſe Glaſer und Eliſe Schmidt durch Verleihung des ſilbernen Medaillons für Hlährige Dienſtleiſtung durch die Großherzogin Luif e zu Theil wurde, iſt noch in Aller Erinnerung. Für die beiden verſtorbenen Kaiſer wurden entſprechende Todtenfeiern abge⸗ halten. Der Unterricht des neuen Schuljahres beginnt am 13. September, und werden jedenfalls die näheren Beſtim⸗ mungen über die Aufnahme u. ſ. w. ſeinerzeit noch bekannt gemacht werden. Die öffentliche Prüfung des Knahbeninſtituts Reinmuth, Gymnaſial- und Real⸗Vorſchule, findet nächſten Mittwoch von 9 Uhr Morgens an in den oberen Sälen des Ballhauſes im Schloßgarten ſtatt; Nachmittags 3 Uhr er Schlußakt, worüber wir ſ. Z. eingehend berichten erden. , Landwehrleute dürfen für die Dauer ihrer Uebung nicht bei der Ortskrankenkaſſe abgemeldet werden, ſobald durch die erfolgte militäriſche Einberufung das Arbeitsverhältniß nicht thatſächlich gelöſt iſt und im Voraus feſtſteht, daß die Arheiter nach Beendigung der Uebung in das alte Verhältniß n. ſomit die Abweſenheit nur den Charakter einer eurlaubung hat. Solchenfalls ſind auch die Arbeitgeber perpflichtet, die vollen Kaſſenbeiträge auf die Dauer der Uebung aus eigenen Mitteln zu leiſten. »Rechtsgültige Ouittungen. Kleinere Geſchäfts⸗ leute und Handwerker haben die Gewohnheit, Quittungen dadurch mit ihrer Namensunterſchrift zu verſehen, daß ſie den Kautſchuk⸗Namensſtempel darunter drücken. Eine ſolche uittung braucht Niemand anzunehmen, denn ſie iſt vor dem Geſes nicht beweiskräftig, da nur ſolche Quittungen rechts⸗ gültig ſind, bei denen die Namensunterſchrift geſchrieben iſt. Kaiſerregatta in Ems. Für die Sonntag, den 29. Juli in Bad Ems ſtattfindende Kaiſerregatta werden von Seiten der Kgl. Eiſenbahn⸗Direktion in Frankfurt folgende Sn g abgelaſſen: Im Anſchluß an den Vormittags hr 5 Minuten von hier(Taunusbahnhof) abgehenden Perſonenzug Nr. 201, Ankunft in Oberlahnſtein 10 Uhr 8. Min. Vormittags, von da ab ein Extrazug, welcher in Ems Vormittags 10 Uhr 50 Min. eintrifft. Extrazug ab Ens Abends 8 Uhr 25 Min., Ankunft in Frankfurt 12 Uhr 2Min Nachts, in Wiesbaden 11 Uhr 30 Min. Nachts. Eine Jahrpreizermäßigung von 50 PpCt., d. h. auf Grund einfachen Billets freie Rückfahrt, wird gewährt, wenn je 0 Perſonen denſelben Zug und dieſelbe Strecke benutzen. umeldungen, welche bindend ſind, nimmt das Comitemit⸗ 155 Hr. Dr. jur. Bayerthal, Bleidenſtraße 24 1. St. is kommenden Dienſtag Mittags 12 Uhr entgegen. Ein Gewitter mit gewaltigem Sturm und wolken⸗ hruchartigem Regen entlud ſich geſtern Nachmittag gegen /6 Uhr über unſerer Stadt und Umgegend. Faſt eine halbe Stunde lang waren alle Straßen in reißende Bäche verwan⸗ delt, und wenn der Bewohner eines Landſtädtchens oder grbößeren Dorfes ſich nicht genug darüber wundern kann, daß in der Großſtadt Mannheim die Dachrinnen und Kandel ihren Inhalt auf die Trottoirs ſelbſt entleeren und dadurch die Benützung derſelben bei Regenwetter faſt unmöglich machen dürfen, ſo hätten ſie am geſtrigen Tage ſehen können, welch' herrliche zarmsdicke Strahlen denſelben ſprudelartig entquollen und in einem Bogen auf die Randſteine der Trottoirs ſprangen. Hoffentlich wird mit der Kanaliſation guch dieſer Mißſtand behobenwerden. Die alten Deutſchen tranken immer noch Eins, ehe ſie gingen, wie männiglich bekannt iſt, die jungen Deutſchen ſind ihnen aber noch„über“. So machte geſtern Abend in der„Stadt Augsburg“ ein junger Mann nach keichlich genoſſenem Abendtrunke ſich noch um 12 Uhr an⸗ heiſchig, fünf halbe Liter Bier in einer Minute zu trinken. Er gewann auch richtig die Wette, denn in 45 Sekunden war dieſes reſpektable Quantum ſpurlos ver⸗ ſchwunden. e Schlägerei. Zwei Arbeiter geriethen heute Nacht gegen 1 Uhr mit einem Schreinergeſellen auf der Straße K 1 und 2 in Streitigkeiten, wobei der letztere von ſeinen beiden Gegnern mit den Fäuſten und dem Hausſchlüſſel bearbeitet wurde. Herbeigeeilte Schutzleute brachten die Thäter zur Haft. e. Uuglücklicher Sturz. Auf dem Bretterplatz der Holz⸗ u von Blumhardt und Pfander am Neckarvorland el am verfloſſenen Donnerſtag ein Bordträger von einem ca. 2 dus ohen Gange herab und ſtieß mit der Schulter Egen die ſcharfen Ecken des Gangdielens, wodurch er eine eſchädigung des Schulterblattes erlitt e. Kaminbrand. Bei einem Bäcker in K 2 entſtand kute Nacht rin Kaminbrand, der aber alsbald durch einen aminfeger gelöſcht wurde, Aus der Stadtrathsſitzung vom 19. Juli 1888. Des Großherzogs Dankſchreiben. Auf die zom Stadtrath unterm 9 d. M. an Se. Königl. Hoheit den Großherzog gerichtete unterthänigſte Adreſſe lief ein überaus 57 Antwort- und Dankſchreiben aus dem Geheimen binet des Großherzogs von Baden ein. Dankſchreiben des Kaiſers. Ferner wurde ein Dankſchreiben zur Kenntniß gebracht, in welchem der Kbnigl. Peuſch Geſandte in Karlsruhe den Allerhöchſten Dank des Deutſchen Kaiſers für das unter dem 16. v. M. an ihn gerichtete Beileidstelegramm übermittelt. Statua auf dem Paradeplatze. Der zwiſchen dem Hochbauamt und Herrn Bildhauer Johannes Hoffart in München abgeſchloſſene Vertrag wegen Herſtellung von 8 Modellen zu den Brunnenſiguren am Paradeplatzbrunnen wurde vorgelegt und genehmigt. Es iſt im Vertrage be⸗ dungen, daß die gußfertigen Modelle ſämmtlich bis länaſtens at 1. September 1890 hergeſtelt werden und zwar ſo, daß etwa die Hälfte am 1. Dezember 1889 und die andere Hälfte auf den angegebenen Endtermin in die Gießerei abgeliefert werden können. Ausgabeſtelle für combinirbare Rund⸗ veiſebillete. Es wird der Entwurf einer gemeinſamen Vorſtellung der Handelskammer und des Stadtraths an die Generaldirektion der Badiſchen Staatseiſenbahnen wegen Errichtung einer beſonderen Ausgabeſtelle für combinirbare Rundreiſebillete am hieſigen Platze vorgelegt und genehmigt. Ueberführung des Perſonen⸗ und Rangir⸗ bahn hofs. Der Großh. Bahnbau⸗Inſpektor dahier über⸗ ſendet die Pläne für die Errichtung eines eiſernen Fuß⸗ ängerſteges über den Perſonen⸗ und Ranqgirbahnhof. Erläuternd wurde beigefügt, daß der Steg der Haupt⸗ ſache nach ſchon bei der jetzigen Geleislage, alſo ohne die Fertigſtellung des Umbaues abzuwarten, ausgeführt werden kann. Nur die Ausführung des öſtlichen Zweiges des Steges, der über das ſpätere Einfahrts⸗ geleiſe vom Centralgüterbahnhof ſowie über das Geleiſe nach der Oelfabrik hinüberführt, müſſe zurückgeſtellt werden, bis der Umbau des Rangirbahnhofs vollendet ſei. Die Benützung des Steges dürfte hierdurch aber nicht weſentlich beeinträch⸗ tigt werden. Der Stadtrath erklärt ſich mit den Plänen einverſtanden und ſpricht gleichzeitig den Wunſch aus, es 1115 die Herſtellung, ſoweit nur immer thunlich, beſchleunigt werden. Krankenhaus. Zur Beſeitigung des dringendſten Raummangels im allgemeinen ſtädtiſchen Krankenhauſe iſt die Herſtellung von8 Dachzimmern in dem nordweſtlichen Flügel des Krankenhauſes in Ausſicht genommen im Koſtenvoran⸗ ſchlag von 8000 M. und gehen die Pläne an die Armen⸗ commiſſion zur Gutheißung. Die Aufſtellung einer Brückenwaage nächſt der Jungbuſchſtraße iſt dringend geworden und iſt dem Bürger⸗ ausſchuß wegen Bewilligung der Koſten im Anſchlage von M. 3300 Vorlage zu machen. Im Submiſſionswege werden ſtädtiſche Arbeiten vergeben Tüncherarbeiten im Schulhaus R 2 dem Hrn. Aug. Roeſer. L.„Ernſt Sch mitt. 5 22„ Demſelben. Schieferdeckerarbeit K 2 5„Georg Wühler. Schreinerarbeit 5 L 1„ Joſ. Spannagel. Zur Sauberhaltung des Speiſemarkkes wurde vorerſt bis zum 1. September das tägliche Abſpülen des Obſtmarktes und des anliegenden Trottoirs mittelſt Hydranten und das Kehren der betreffenden Plätze angeordnet und zwar jeweils nach Schluß des Marktes um 1 Uhr Mittags. Gemäß der Beſtimmungen der Marktordnung fin⸗ det der Großbohnenmarkt vom 6. Auguſt d. J. an auf dem oberen Marktplatze zwiſchen N und 0 ſtatt. Aus dem Großherzogthum. Die en ee er erſanein kang der ehrer des Kreiſes Heidelberg⸗Mannheim, welche geſtern Nachmittag in Ladenburg ſtattfand, war ungemein zahlreich beſucht, ſowohl von Mitgliedern des badiſchen Lehrerverbands, als auch ſolchen Lehrern, welche ſich bis jetzt zu dieſem Vereine noch nicht zählen. Vertreter waren die Conferenzbezirke Mannheim, Heidelberg, Schwetzingen, Wein⸗ heim, Schönau und Wiesloch. Den Vorſitz führte Herr Kreisvertreter Hoch von Heidelberg. Den Hauptgegenſtand der Diskuſſion bildeten natürlicherweiſe die letzten Kammer⸗ beſchlüſſe in Sachen des Lehrerſtandes und wurde die Nicht⸗ 151. in das Beamtengeſetz von allen Seiten tief be⸗ klagt. Allgemein wurde betont, daß die jüngſten Vorgänge fürkdie Lehrerſchaft ein Sporn ſein müſſe, ſich feſter zu⸗ ſammenzuſchließen und vor allem die Einigkeit hochzuhalten. Nach langer Dehatte gelangte ſchließlich unter Ablehnung mehrerer anderer Anträge eine von der Mannheimer Conſerenz gefaßte und der Kreisverſammlung unterbreitete Reſolution einſtimmig zur Annahme. Die Reſolution lautet: „) Zur Wahrung der Intereſſen des badiſchen Lehrer⸗ ſtandes im Hinblick auf das Beamten⸗ und Lehrergeſetz iſt dor Allem Anſchluß ſämmtlicher Lehrer des Landes an den geboten; dieſer Anſchluß geſchieht durch Beitritts⸗ erklärung. 2) Unn ein klares, beſtimmtes Programm zur Verfecht⸗ ung der Lehrerintereſſen zu ermöglichen, iſt die Abhaltung einer Landes⸗Lehrerverſammlung, bei welcher die Conferenzen durch Delegirte vertreten ſein können, durchaus nothwendig. Bei derſelben wird der allgemeine Anſchluß an den Lehrer⸗ verein, ſowie Reorganiſation desſelben, ſo weit eine ſolche wünſchenswerth und nöthig ſcheint, vollzogen werden. Die Verſammlung findet an einem noch näher zu bezeichnenden Tage im Auguſt oder September zu Offenburg ſtatt. 5 . Die auf dieſe Verſammlung bezughabenden Wünſche oder Anträge wollen an den Vorſitzenden der freien Conferenz Mannheim gerichtet werden. Es wurde hierauf noch beſchloſſen, an Herrn Kreisſchul⸗ rath Strübe ein Danktelegramm für ſein warmes Eintreten für die Intereſſen und Wüuſche der Lehrerſchaft in der I. badiſchen Kammer abzuſenden. Sodann kam noch die aueſe zur Sprache. Ueber dieſen Punkt werden wir in der nächſten Nummer eingehend referiren. Aus Karlsrube, 21. Juli, wird dem„Schwäb. Merkur“ geſchrieben: Die Ueberſiedlung der großherzogl. Herrſchaften nach der Inſel Mainau ſcheint noch nicht end⸗ giltig feſtgeſetzt. Mit dem Tode des Kaiſers Wilhelm iſt der unſerem Fürſtenhauſe und dem Volke gleichſam zur Herzens⸗ ewohnheit gewordene Anlaß, die Sommerreiſe des greiſen Naiſers nach Gaſtein, hinwegfallen. In der nächſten Zeit kann von einem Mainauer Aufenthalt ohnehin erſt nach Be⸗ endigung der von der Frau Großherzogin unternommenen Kur die Rede ſein.— Die Arbeiten der richterlichen Kom⸗ miſſion zur Begutachtung des bürgerlichen Geſetzbuchs werden auch während der Gerichtsferien wenigſtens theilweiſe fort⸗ geſetzt. Die Erſtattung der weiteren Gutachten wird aber wohl erſt gegen den Herbſt hin erfolgen können.— Die klerikale Preſſe lieſt aus der Thronrede u. a. die Abſicht der Regierung heraus, der Kurie noch weitere Zugeſtändniſſe zu machen. Dieſe Auslegungskunſt darf in der That kühn genannt werden. Weit klarer ſpricht doch wohl die Er⸗ wähnung des ungeſtörten Einvernehmens zwiſchen Regierung und Volkspertretung in der fürſtlichen Schlußrede, eine Er⸗ wähnung, die manchen Konjekturalpolitikern bedeutend in die Quere gekommen ſein dürfte „Karlsrube, 21. Juli. Die hieſige höhere Mädchen⸗ ſchule wurde im verfloſſenen Schuljahre von 511 Schülerinnen beſucht. Das Lehrperſonal der Anſtalt beſteht zur Zeit aus 19 Anſtaltslehrern und 8 Hilfslehrern für die einzelnen ächer, Sbe Baden, 21. Juli. Der hieſige Brieftaubenverein zMerkur hat in der letzten Zeit eine überans rege Thätig⸗ keit entfaltet. Derſelbe ließ zu wiederholten Malen Brief⸗ tauben in Oos auffliegen und war das Reſultat ſtets ein ſehr günſtiges— Das zum Beſten der Brandbeſchädigten in Schweden hierſelbſt ſtattgefundene Concert hat einen Rein⸗ ertrag von 603 Mark ergeben.— Die hieſige Kurverwaltung hat für die nächſte Zeit mehrere Volksfeſte in Ausſicht ge⸗ nommen. Mosbach, 11. Juli. Das heute dahier abgehaltene 23: Jult⸗ 8. Jahresfeſt unſerer An ſtalt für ſchwachſinnige Kinder war erfreulicher Weiſe auch von auswärts ſehr ſtark beſucht. Von den Pfleglingen waren 42 bei der Feier zugegegen. Nach herzlicher Begrüßung und dem Eingangs⸗ gebet durch Dekan Nüßle, hielt Stadtpfarrer Schmidt aus Karlsruhe die Feſtrede, aus welcher als Jubelton her⸗ vorklang:„der Herr hat Großes an uns gethan, deß ſind wir fröblich!! Aus dem Jahresberichte des Hausvaters Bergner entnehmen wir, daß z. Zt. 74 Pfleglinge, nämlich 41 Knaben, 33 Mädchen, darunter 53 evangel., 20 katholiſche Kinder und 1 iſrael, Kind ſich in der Anſtalt befinden. Im ſtattlichen Neuban(Erziehungshaus) ſind 51, im alten Hauſe (Pfleghaus) 23 Kinder untergebracht. Auf beiden Häuſern laſtet noch eine Schuldenlaſt von 30,000 Mark, es iſt al ſo der werkthätigen Liebe noch reichlich Gelegen⸗ heit zur Gabendarreichung gegeben Es iſt ein ſchönes Werk, das die chriſtliche Liebe in dieſer Anſtalt unter⸗ ſtützt. In zwei Häuſern haben wir Raum für mehr als 100 ſchwachſinnige Kinder, und außer den bereits vorhandenen könnten noch etwa 30 Aufnahme finden entweder als bildungs⸗ fähige in dem Neubau, oder als Pfleglinge im älteren Hauſe. Auch für Penſionäre, die höhere Anſprüche machen, ſtehen mehrere ſehr ſchöne Zimmer zur Verfügung. Säckingen, 10 Juli. Der Bau der ſtrategiſchen Bahnlinie Säckingen⸗Leopoldshöhe geht rüſtig vorwärts. Der Dinckelbergtunnel, welcher eine Länge von 3170 Meter erhalten wird, iſt kürzlich auf die Hälfte ſeiner Länge ge⸗ bracht worden. Der Tüllinger Tunnel dagegen iſt ſchon ſeit längerer Zeit nahezu vollendet. Die Ausſchreibung der Hoch⸗ bauarbeiten iſt nunmehr ebenfalls erfolgt und zwar ſind die Koſten für dieſelben auf ca 280,000 Mark veranſchlagt wor⸗ den. Man hofft, daß der Termin, bis zu welchem die Bahn vollendet ſein mus— der erſte Januar 1890— wird einge⸗ halten werden können. Die ungünſtige Witterung der letzten Wochen hat auf die Vegetation in unſerer Gegend einen äußerſt nachtheiligen Einfluß ausgeübt. Die Landwirthe machen betrübte Geſichter, denn die Heuernte iſt faſt voll⸗ ſtändig verdorben, ebenſo ſind bezüglich der Obſternte die Hoffnungen zu ſanguiniſche geweſen. Leider hat es auch jetzt noch nicht den Anſchein, daß eine Beſſerung in den Witter⸗ ungsverhältniſſen eintreten wird. Offenburg, 20. Juli. Die Hoffnungen auf eine ge⸗ ſegnete Ernte ſind durch den anhaltenden Regen ſehr herab⸗ geſtimmt worden. Nur wenige Landwirthe brachten das Heu trocken trocken heim und ſchwer liegt geh vielfach das zetreide nieder. Schön ſtehen dagegen die artoffeln und die Rüben, der Hopfen und der Tabak. Kernobſt, Kirſchen und Zwetſchgen gibt es in Maſſe. Ebenſo günſtig ſind die Ausſichten auf eine ausgiebige Weinleſe; ſoll jedoch der Wein gut werden, ſo bedarf er des Sonnenſcheins. „Offenburg, 21 Juli. Der hieſige Rennverein hat ſich in der kurzen Zeit ſeines erſt einjährigen Beſtehens un⸗ gemein raſch entwickelt. Derſelbe zählt gegenwärtig nahezu 300 Mitglieder. Der Zweck des Vereins iſt bekanntlich die Hebung der Pferdezucht in unſerem Bezirke. Aus dem dies⸗ jährigen, Anfang Herbſt ſtattfindenden erſten Rennen werden vorausſichtlich unſere Landwirthe ſich ſehr zahlreich bethei⸗ ligen. Das Rennen beſteht aus ſieben Kämpfen und ſind für jeden einzelnen Kampf drei Preiſe vorgeſehen. „Freiburg, 20. Juli. Die anfangs vorhanden ge⸗ weſenen Ausſichten auf einen reichlichen Herbſt mindern ſich von Tag zu Tag. Die Reben leiden ſehr unter der ſchlechten Witterung, der viele Regen und die damit verbundene Tem⸗ peratur⸗Abnahme 2 2 dem Weinſtock ſchon viel geſchadet. Im Weingeſchäfte iſt es ſtill; faſt nirgends lagern mehr Vorräthe. In Endingen und Königſchaffhauſen wurden von einer Lahrer Weinhandlung und einer Pfälzer Weingroß⸗ handlung arößere Keller gemiethet. Es wurden in Rothweil, Bahlingen und Endingen größere Slex und Söer ge⸗ kauft und zwar zu Mk. 60.— und Mk. 65.— die Ohm. Kehl, 21. Juli. Im Laufe des nächſten Monats findet der Beſuch der Hamburg⸗Altonaer Kriegervereine zur Beſichtigung der Schlachtfelder von 1870 in den Reichs⸗ landen ſtatt und ſollen gegen 800 Perſonen hieran theil⸗ nehmen. Dieſe Vereine gehen zunächſt per Extrazug nach Metz und treffen am 20. Auguſt in Straßburg ein, allwo ſie drei Tage verweilen. Bei dieſer Gelegenheit werden ſie auch der hieſigen Stadt, wie ihre Vorgänger, die Sachſenbrüder, einen Beſuch abſtatten. 8 Ueberlingen, 21. Juli. Unſere höhere Bürgerſchule wird mit dem neuen Schuljahre eine Erweiterung dahin er⸗ fahren, daß ſie die Befugniß zur Ausſtellung von Berechtigungs⸗ zeugniſſen zum Einjährig⸗Freiwilligendienſt erhält. Auch iſt das Lehrerperſonal inſofern vergrößert worden als noch ein für Mathematik und Naturwiſſenſchaften angeſtellt urde. „, Waldsbut, 20. Julj. In dem benachbarten Orte Dietlingen kam, lt.„Bad..“ der gewi ſeltene, un⸗ begreifliche Fall in der ärztlichen Praxis vor, daß nälulich ein etwa 10ſähriges Kind, welches vor 3 Jahren in Folge eines Abſceſſes im Kopfe, an einem Ohre taub und dann auch an beiden Augen blind wurde und dies bisher 3 Jahre lang blieb, auf einmal wieder ſah. Als es auf dem Acker mit den Eltern war, rief es auf einmal:„Mutter, da iſt die Sonne!. Das war der Anfang zu dem' dann in einigen Tagen ſich wieder völlig einſtellenden Augenlichte. Der Arzt beſtätigte das wieder erlangte Sehvermögen. 88 Kleine Cbronik. In Rülsheim bei Wertheim wurde an einem der vergangenen Abende anläßlich des Feierabendbietens Seitens des Ortspolizeidieners, ein Be⸗ gleiter des Letzteren, Schuhmacher Sch. von dort, von dem Wirtg S durch einen tiefen Meſſerſtich'verletzt. Leider trat Blutvergiftung ein, an deren Folgen der Verwundete ſtarb. Der Thäter befindet ſich in Wertheim in Haft.— In Hech⸗ wihl hat ſich die ledige und wohlhabende Magdalena Druz von dort kurz vor ihrem Hochzeitstag erhängt. Das Motiv zu dieſer unſeligen That iſt unbekannt.— In Bollen bach bei Haslach fiel die 22 Jahre alte Tochter des Landwirths Gg. Kienſile von dort beim Kirſchenpflücken von der Leiter und war ſofort eine Leiche.— In Utzenfeld überſielen zwei italieniſche Arbeiter ihren Auſſeher und mißhandelten denſelben derartig, daß er ſchwere Verletzungen davontrug. Die beiden Uebelthäter wurden ſofort verhaftet und in das hieſige Amtsgefängniß eingeliefert.— In Offenburg ſiel der 16jährige Zimmermannslehrling S. Held aus Walters⸗ weier ſo unglücklich von dem Dache eines 2ſtöckigen Neubaues in den Keller, daß er außer bedeutenden inneren Verletzungen noch 2 Armbrüche und ſchwere Kopfverletzungen erlitt. Vfälziſche Nachrichten. D Speyer, 21. Juli. Geſtern wurde von hieſigen Fiſchern ein Stör von faſt 1¼ Centner Gewicht gefangen. ? Freinsbeim, 21. Juli. Der 34lährige Ackerer Daniel Oberholz von hier erhängte ſich geſtern in ſeiner Scheune an einer Kette. Häusliche Bwiſttgkeiten ſollen die Veran⸗ laſſung hiezu geweſen ſein. L. Winnweiler, 21. Juli. In Gonbach fand Anfangs dieſer Woche ein eigenthümlicher Selbſtmord ſtatt. Der ver⸗ heirathete Jakob Marſchall verlangte von ſeiner Ehefrau 10 Mk. unter der Drohung, ſich erhängen zu wollen, wenn er dieſelben nicht erhalte. Die Frau ging fort, um das Geld zu holen und als ſie zurückkam, fand ſie ihren Mann in einem Nebenzimmer. Er hatte die angedrohte That bereits ausge⸗ führt. Mit Hilfe berbeigerufener Nachbarn wurde der Mann aus ſeiner kritiſchen Stellung befreit, auch ehrte das Leben wieder zurück, jedoch nur um nach dreitägigem ſchweren Leiden mit einem ſchmerzlichen Todeskampf zu endigen. 4 Juli. General⸗Anzeiger. 8. Seike. AAus der Pfalz, 21. Jult dinariat und das proteſtantiſche haben angeordnet, daß am 29. Juli ein feierlicher Gottes⸗ dienſt für König Ludwig I. in allen proteſtantiſchen und katholiſchen Kirchen der Pfalz abgehalten werde. Eine gleiche Verordnung iſt auch von den kirchlichen Oderbehör⸗ den im jenſeitigen Bayern ergangen. Mittheilungen aus Seſſen. Mainz, 20. Juli Heute Morgen ertränkte ſich ein Viebespaar, Auguſt Meedrian aus St. Goarshauſen und Eliſe Bergold von hier, im Rhein. In einer zurückgelaſſenen Karte bitten ſie um ein gemeinſchaftliches air ainz, 21. Juli. Auf Beſtellung des ruſſiſchen Hofes iſt in voriger Woche. durch Vermittelung eines liner Hauſes laut„Fr..“ eine bedeutende Sendung des beſten Schaumweines aus dem Rheingau nach Petersburg abgegangen Es iſt bekannt, daß Kaiſer Wilhelm II. ſich grundſätzlich den Genuß franzöſiſcher Schaumweine verſagt. Die Beſtellung des ruſſiſchen Hofes, an dem bisher nur zochter Champagner“ zur Verwendung kam, beweiſt eine Rſickſichtnahme auf die perſönlichen und politiſchen Antipa⸗ thien des hohen Gaſtes, welche in Frankreich eine tiefe Ver⸗ ſtimmung hervorrufen wird. Tagesneuigkeiten. —Vom Bodenſee, 20. Juli. Unter Anweſenheit der techniſchen und Betriebsbeamten hat der badiſche Dampfer „Zähringen eine längere Probefahrt auf dem ganzen Boden⸗ ſee gemacht. Das Reſultat iſt ſehr befriedigend ausgefallen. Darmſtadt, 20. Juli. Ueber den Unfall, welcher lürzlich den Prinzen Alexander von Battenberg betroffen hat, entnimmt die„St..“ einem Privatbriefe noch folgende Einzelheiten: Das Pferd, welches der Fürſt fuhr, war die„Slivnitza“, ſein Schlachtroß aus der Zeit des ſerbiſch⸗bulgariſchen Krieges. Das Thier ſcheute, wie be⸗ richtet, an einer Wegbiegung, ſtürzte mit Wagen und Inſaſſen einen Abhang herunter und blieb wie todt in dem Mühlbache liegen, neben ihm das völlig zertrümmerte Gefährt. Obwohl ſelbſt verletzt, ſtieg der Juntt, der ſich an dem Strauche feſt⸗ gehalten hatte, an den Bach herunter und hielt ſo lange den Kopf des betäubten Pferdes über dem Waſſer, bis daſſelbe ſich wieder erholt hatte und aufſprang. Alsdann führte der Fürſt das Pferd, deſſen Verletzungen in wenigen Wochen geheilt ein werden, ſelbſt nach dem Schloſſe Heiligenberg zurück. Die glückliche Errettung Exfürſten von Bulgarien aus die⸗ 5 88 Gefahr wird allgemein als ein wahres Wunder Die Dentſchmeiſter⸗Capelle in München. Nünchen. 19. Juli Die Capelle des Deutſchmeiſter⸗ Regiments concertirte heute bei einer Tafel des ſchweren Reiter Regiments(Prinz Karl pon Bayern), bei welcher auch die Prinzen Leopold, Alphons und Ludwig von Bavern anweſend waren. Prinz Ludwig und einige hohe bayeriſche Offiziere ſprachen ſchwungvolle Toaſte, Erſterer auch ſeinen Trinkſpruch auf den an der Tafel theilnehmen⸗ den Capellmeiſter Ziehrer. Während des Diners ſandten die Prinzen ein Begrüßungs⸗Telegramm an das Regiments⸗ Commando der Deutſchmeiſter nach Wien. —Von Zigeunern eutführt. Dem Häusler Math. Ertl don Scheibenberg wurde am 17. Juli Nachmittags von zwei Perſonen, dem Ausſehen nach Zigeuner, ſein zwei Jahre altes Mädchen entführt. Dasſelbe führt den Taufnamen Katharina“, hat volles, friſches Geſicht, blonde, gekräuſelte Hagre. Die beiden fraglichen Perſonen nahmen ihren Weg in der Richtung gegen Haunſtein und Zenting. Bis jetzt konnten ſie nicht habhaft gemacht werden. — Abſturz eines Touriſten und ſeines Führers. Dudapeſt, 20. Juli. In Alt⸗Tatra⸗Füred langte ein pol⸗ niſcher Graf an, welcher, trotzdem er dringend gewarnt wurde, die— des ſchneebedeckten Gerlachdorfer Berges mit einem Führer beſteigen wollte. Es herrſchte ein ſchrecklicher Sturm; der Graf machte ſich dennoch mit dem Führer Johann Mahler guf den lebensgefährlichen Weg. Um 11 Uhr Nachts wurde Mahler mit zerſchmettertem Schädel todt im Thale aufge⸗ funden; in der Nähe lag der Graf ſchwer verwundet, ſter⸗ Graf war abgeſtürzt und hatte den Führer mit iſſen. — Ein furchtbarer Unglücksfall ereignete ſich im Dorfe Hoptrup bei Hadersleben. Dort mähte der 12jährige Sohn des Hofbeſitzers Smith im Garten das Raſengras ab, während ſeine Mutter mit Wäſche aufhängen beſchäftigt war. Ein kräftiger, unglückſeliger Hieb mit der Senſe traf nun die Mutter ſo heftig in s Bein, daß die Verletzte, nachdem ſie 0— 15 geſchafft worden war, an Verblutung ihr Leben uchte. Schrecklicher Tod. Der Oekonom R. von Schwimm⸗ hach in Unterfranken, welcher an einer unheilbaren Nrankbeit litt, ſchlachtete ſich vor einigen Tagen förmlich ab, indem er ſich 40 Schnittwunden mit einem Raſirmeſſer an Bruſt, Armen, Hals und anderen Körpertheilen beibrachte. Der nereen den Unglücklichen bald von ſeinen furchtbaren rzen. Der Fächer der Zarin. Wien, 20. Juli Kaiſerin Viktoria hat dem Kaiſer Wilhelm für ſeine hode Wirthin in Rußland einen Fächer mitgegeben, an deſſen Herſtellung einer der erſten Berliner Maler, ſeitdem die Reiſe nach Rusland bheſchloſſen worden, ununterbrochen gearbeitet hat. Der Fächer iſt aus feinſtem Veilchenholz, darauf iſt eine Laube gemalt, in deren Blättergruppen die vier Prinzen mit größter Por⸗ trätähnlichkeit zu ſehen ſind. Der Kronprinz trägt ein ruſſi⸗ es Matroſengewand, ſeine drei kleinen Brüder einfache weiße Blouſen mit naturfarbenen Ledergürteln. An der Rück⸗ feite ließ Kaiſerin Viktoria in ihrer Handſchrift einen Bibel⸗ vers hinſetzen, der auf die Freundſchaft zwiſchen den Mächti⸗ gen der Erde in finniger Weiſe anſpielt. Der Fächer ruht ineiner Schachtel aus weißem Moirs, auf deren Deckel die ſiate in ihren und der Zarin Namenszug eigenhändig ein⸗ Theater, Runſt und Wiſſenſchaft. Repertoir⸗Eutwurf der vereinigten Stadt⸗ theater, Frankfurt a/M. Opernhaus: Sonntag, 22. drd, Dienſtag, 24.„Poſtillon von Lonjumeau“, Ballet. ittwoch, 25.„Trompeter von Säkkingen.“ Donnerſtag, 26. zUndine“, Freitag, 27.„Der fliegende Holländer“, Samſtag, 28„Haus Heiling“, Sonntag, 29. Tannhäuſer.“ Schau⸗ pielhaus: Sonntag, 22„Der Hüttenbeſitzer.“ Montag, 23.„Dukatenprinz“ und„Mizekado“, Dienſtag, 24. Romeo und Julie“, Mittwoch, 25.„Odette“, Donnerſtag, 26.„Alt⸗ Frankfurt“, Freitag, 27.„Der Hüttenbeſitzer, Samſtag, 28. Maie im Frieden“, Sonntag, 29.„Alt⸗Frankfurt.“ Notiz: ontag, den 23. bleibt das Opernhaus wegen nothwendiger und ſchwieriger maſchinellen Vorbereitungen für die Auf⸗ führung von„Die Reiſe um die Erde in 80 Tagen“ geſchloſſen. Von Dienſtag an wird wieder täglich im Opernhaufe geſpielt. Telegraume. Nürnberg, 21. Juli. Ein eben angekommener, mehrere Stunden ſich aufhaltender Extrazug mit ſäch⸗ ſiſchen Turnern, der nach Stuttgart und der Schweiz geht, zählt 776 Perſonen.— Prinzeſſin Amalie in Bayern nimmt Mittags hier Aufenthalt auf der Durch⸗ teiſe nach Bayreuth. Oberhof, 21. Juli. Die kaiſerlichen Prinzen ſind geſtern eingetroffen. Der Ort iſt mit Grün und Ehren⸗ Das biſchöfliche Or⸗ Conſiſtorium in Speyer pforten geſchmückt. Die drei älteren Prinzen waren ſchwarz, der Jüngſte iſt weiß gekleidet. Berlin, 21. Juli. Aus militäriſchen Kreiſen ver⸗ lautet, daß mit den jüngſt vom Kaiſer vollzogenen Ver⸗ abſchiedungen und Ernennungen die Reihe wichtiger Per⸗ ſonalveränderungen in den höberen Heeresſtellen noch keineswegs abgeſchloſſen ſei. Doch dürften weitere Ernennungen erſt nach Beendigung der bevorſtehendeu Manöver erfolgen.— Bei den deutſchen Regierungen wurde der Erlaß eines einheitlichen Giftgeſetzes aus Apothekerkreiſen angeregt. Wie feſtſteht, dauert Fürſt Bismarcks Aufenthalt in Kiſſingen mit ſeinem Schwieger⸗ ſohn Graf Rantzau 3 Wochen von Mitte Auguſt an. »Wien, 21. Juli. Wie die„Polit. Correſpond.“ meldet, wird Feldzeugmeiſter Baron Kuhn durch den Baron Schoenfeld, bisherigen Commandanten des 12. Corps in Hermannſtadt, dieſer durch den Generalinſpector der Cavallerie, Prinz Croy, oder durch Szvetenay, Di⸗ viſionscommandeur in Brünn erſetzt. Es ſind hier ein⸗ getroffen: Kalnoky aus Iſchl, die drei ungariſchen Mini⸗ ſter Orezy, Fejervary und Bedekovic aus Peſt. *Wien, 21. Juli. Die Meldung, daß die Bri⸗ ganten von Bellova für die Freigebung ihrer verſchiede⸗ nen Gefangenen ein Löſegeld von 3000 türkiſchen Pfund verlangen, findet Ergänzung durch eingelangte Privat⸗ nachrichten, nach welchen ſie außerdem noch eine Unzahl von Gegenſtänden begehren. Die Gefangenen werden gut behandelt und befinden ſich wohl. Eine Beilegung der Affaire ſcheint nun alsbald zu erwarten zu ſein. Wahr⸗ ſcheinlich dürfte die Geſellſchaft Vitalis gegen Regreß an die bulgariſche Regierung das Löſegeld erlegen. *Brünn, 21. Juli. Geſtern Abend zogen mehrere hundert Arbeiter vor die Fabriken, um die noch arbeiten⸗ den Spinner zum Streike zu veranlaſſen. Es fanden Verhaftungen ſtatt, welche große Aufregung zur Folge hatten. Der Spinnerſtreik nimmt übrigens ab, wogegen ein Färberſtreik ausbricht, von dem bisher drei Fabriken betroffen ſind. Paris, 21. Juli. Der Budgetausſchuß hat den Antrag auf Unterdrückung des Cultusbudgets mit 11 gegen 8 Stimmen bei zwei Stimmenthaltungen abgelehnt.— General Boulanger verließ heute die Wohnung des Grafen Dillon, vor der ſich etwa 300 Menſchen angeſammelt hatten, die„Hoch Boulanger!“ riefen. Bei Ankunft in ſeiner Wohnung in der Rue Dumont'Urville empfingen ihn ungefaͤhr 50 Perſonen mit Hochrufen. Paris, 21. Juli. Der frühere Miniſterpräſident Duclere iſt heute nach längerer Krankheit geſtorben.— Die officiöſen Blätter ſtellen die Mittheilungen des„Gau⸗ lois“ über das Ergebniß der Unterhaltung Goblets mit dem ruſſiſchen Botſchafter v. Mohrenheim in Abrede. Krasnoje Selo, 21. Juli. Als beim Beginn des Truppendefilirens Kaiſer Alexander ſich an die Spitze ſeines eigenen Convois ſtellte und denſelben Kaiſer Wil⸗ helm vorführte, ſchwenkte letzterer in die Linie des Con⸗ vois ein, wofür der Zar ihm dankend zuwinkte. Der Thronfolger marſchirte als Hauptmann des Preobras⸗ hentis⸗Regiments an der Spitze der erſten Kompagnie deſſelben. Auch die übrigen Großfürſten defilirten in chargemäßiger Einſtellung. Petersburg, 21. Juli. Kaiſer Wilhelm und Prinz Heinrich nebſt Suite trafen gegen 6 Uhr ein und machten eine Spazierfahrt. Der Kaiſer wurde vom Publikum enthuſiaſtiſch begrüßt. Um 9 Uhr fuhr der Kaiſer nach der deutſchen Botſchaft zum Diner, zu dem auch der Militär⸗Commandant Petersburgs und der Stadthauptmann hinzugezogen wurden. Kurz nach 11 Uhr erfolgte die Abfahrt des Kaiſers nach Peterhof. Mannheimer Handelablatt. Verein deutſcher Oelfabriken. Die Direction berichtigt ihren Bilanzbericht dahin, daß es bei der außerordentlichen Dotation des Reſervefonds heißen muß: M. 115,000 ſtatt: Nc. 145,000. Im Weiteren weiß die„Fr. 91 noch mitzutheilen, daß der Bruttogewinn nach Abzug der Unkoſten M. 1,190,000 beträgt, alſo etwas über 13 pCt. des Aktien⸗ kapitals von M. 9 Millionen. Davon ſollen, wie bereits erwähnt, M. 334,120 zu Abſchreibungen und M. 160,360 (nicht M. 190,360) zur Dotirung des Reſervefonds verwendet und.50 pCt. Dividende vertheilt werden, wonach eirca 19,000 für neue Rechnung bleiben. Da es ſich um das erſte Geſchäftsjahr der Geſellſchaft handelt, ſo iſt anzunehmen, daß die Generalverſammlung die bei Bemeſſung der Dividende angewendete Vorſicht jedenfalls billigen und den vorſchlagenen Abſchreibungen und Reſerveſtellung zuſtimmen wird. Wie wir aus den betheiligten Kreiſen erfahren, ſind dieſelben von dem erzielten Reſultate befriedigt. Abſatz und Geſchäftsgang ſeien normal geweſen und das neue Geſchäftsjahr werde unter günſtigen Verhältniſſen angetreten. Mauuheimer Effektenbörſe vom 21. Juli. An der Börſe ſetzten Eichbaum die bereits geſtern erwähnte teigerung fort und wurden zu 193 umgeſetzt. Auch für Oel⸗ aktien herrſchte im Einklange mit dem bereits veröffentlichten ünſtigen Jahresabſchluß ſehr gute Tendenz und ſtellte ſich bie Notiz auf 119.80 Geld, ohne daß ſich hierzu Abgeber zeigten. Wergeraktien waren zu 119.25 an Anilinaktien luſtlos; Notiz wie geſtern. Pfälziſche Bankaktien waren zu 119 angeboten. 8 Mannheim, 21. Juli. Zu- und Abfuhren von Ge⸗ treide und anderen landwirthſchaftlichen Produkten am hieſi⸗ gen Platze in Kilozentnern, verglichen im Mehr oder Weniger (in Parentheſe) mit den Zu⸗ und Abfuhren in der gleichen Periode des Vorjahres: K. Von Seiten des Großh. Haupt⸗ zollamts Mannheim wurden vom.—15. Juli abgefertigt: 1) Zufuhr: Weizen 153209(— 13917). Roggen 22237— 15596). Gerſte 5374(J 2979). Mais 7092—(2168). Hafer 30591(+ 30591). Hülſenfrüchte 224(— 7392). Sämereien 20155(— 77677). Mehl und Gries 7023(— 14103). Malz ——, zuſammen 245905 gegen 343188 im Jahre 1887, demnach— 97288. 2) Abfuhr Weizen 9801),(— 6232). Roggen 400( 200). Gerſte 2308( 2208). Mais— —. Hafer 2893( 1884). Hülſenfrüchte 20(. 20). Sämereien 827( 827). Mehl—— zuſammen 16249 gegen 17342 im Jahre 1887, demnach— 1093. B. Bahnverkehr: Nach Mittheilungen der Güterverwaltungen gelangten vom 24. Juni bis 7. Juli d. J. 1) Zum Verſandt: Weizen 65542(— 48421). Roggen 11712(. 1368) Hafer 23787( 21068). Gerſte 3178(+ 1547). Hülſenfrüchte 419(+ 181). Mais 2213(— 3506). Oelſaat 5105( 2795). Kleeſaat— (——, zuſammeu 111956 gegen 13652 fim Jahre 1887.— 24568. Von dem Verſandt im Jahre 1888 gingen 1414 nach dem Ausland gegen 13840 in der eriode 1887. 2) Empfang: Weizen 399(— 351). Roggen 100(— 900) Hafer 412(— 558). Gerſte—(———). Hülſenfrüchte —=. Mais 86(— 19). Kleeſaat 171( 171). Oelſaat 100(+ 100), zuſam. 1268 gegen 2820 im Jahre 1887, dem⸗ nach— 1552. Von der Zufuhr im Jahre 1888 kamen 277 vom Ausland, während die Zufuhr in 1887 nur ans In⸗ landgut beſtand. Würzburg, 21. Juli. Viktualienpreiſe. Butter Mark.65—.75. Schmalz.—, 940. 05.70, das Pfund. alte Hühner.10, junge Hahnen.60, Feldhühner—, Haſen —, Enten.30, Gänſe.30 das Stück, junge Tauben.65, alte.50 das Paar, Eier.5 das Stück, ein Geischen—. ein Mäschen Kartoffel.14.— Schrannenpreiſe. Weizen 10.—. Gerſte—.——, Hafer.50——.—, Linſen——.—, Hen .——.50, Stroh.50—.70 per Ctr. Frankfurter Frankfurt a.., 21. Juli. Die Woche ſchließt mit einer etwas lebhafteren Börſe. Wenn auch die Speculation im Ganzen genommen ziemlich apathiſch verbleibt, vermochte ſich die Anfangs ziemlich ſchwache Börſe doch auf beſſeres Wien und Berlin etwas zu befeſtigen. Neben den erfreu⸗ lichen Eindrücken der fe war es beſonders ein recht günſtig gehaltener Erntebericht aus Oeſterr.⸗Ungarn, wodurch ſech die Tendenz für die leitenden dortigen Werthe günſtiger geſtalten konnte. Von der profitirten Staatsbahn, Kreditaktien, ſpäter auch Aproz. Ungarn, während die öſtlichen deutſchen Bahnen auf ungünſtige inländiſche Ernteberichte, denen vorzügliche Ausſichten in Rußland gegenüberſtehen, im Preiſe anziehen konnten. Kredit etwas matter, Disconto und die meiſten Bahnen wie geſtern. Mecklenburger 1 pPCt., Marienburger 2 PEt. höher, Schweizer Bhnen ſtill. Oeſterr. Bahnen, namentlich Staatsbahn und Elbthal ſehr lebhaft, Egypter feſter, Ruſſen wie geſtern, Ungarn ſteigend. Oelfabrik 1 pCt., Elektr.⸗Werke 3 pCt. höher. Privatdisconto 1½ pCt. Frankfurter Effektenſseietät. Schlußcourſe: zaieedih e Staatsbahn 190½, Lombarden 78/, Galizier 169½¼, Disk.⸗Kommandit J4.80, Darmſtädter Bank 156, 1 154¼½ Böhm. Nordbaähn 150½, Lokalbahnen 114. Alkali Weſteregeln 166.80, Elektr. Aktien 132.70, Bad. Anilin 275, Türk. Tabak 102, Marienb. 70.40, Gotthard 128.40. Schweizer Nordoſt 85.90, Union 91.60, Bern⸗Jura 98.40, Weſt⸗Stamm 29.20, Aproz. Ungar. Goldrente 83.25, 1860er Looſe 116.40, Egypter 84.95. Mexik. 90.60, 5proz. Italiener 97.70. Griechen 71.30, Verl. Richter 149, Eſſighaus 155.50, Vereinigte Oelfabriken 120.30. Bei feſter Geſammt⸗Tendenz waren namentlich die leitenden Bankwerthe, ſowie Egypter und Ungar. Rente ge⸗ beſſert. Auch Gotthard⸗Aktien notiren höher. Produkten⸗Märkte.(Schlußcourſe vom 21. Juli. New⸗ Hork Chieago Monat weizen Mais Schmalz Caffee Wellen Meis Schmalg Auguſt 90— 54¼—— 10.80 30— 46%— September 895/ 54/ͤ— 10.—— 467•—+—— Oktober 90/ 54%——.75——— November— 54——.—.75——— Dezember 92⁰7 50¼¹ͤ(—.75 880—— Januar—————.80—— ebruar———— 9,85———— ärz—.——————.———— April————— 14——— Mai 965½%—— 10.6——— uni—————.———— Julz 90——.——— 11.36 86J⁰ 47—— Schifffahrts⸗Angelegenheiten. Weſel, 20. Juli. Durch die Korrektion der Lippe wer⸗ den ſich die hieſigen Schifffahrtsverhältniſſe bedeutend ändern. da auch zu gleicher Zeit die Erbreiterung des„Büdericher 88 vorgenommen und ein neuer Hafen angelegt werden wird. Mülbeim⸗Rhein, 21. Juli. Abermals erlitt unſere Schiffbrücke durch Caramboliren eines Segelſchiffes Havarie. Koblenz, 21. Juli. Geſtern 3 Uhr paſfirte hier ein Floß von ſeltener Größe vorbei. Dasſelbe war 60 Meter breit und 188 Meter lang. Die Eigenthümerin des Floßes iſt Wittwe Fr. Weinand von Camp, der Floßführer Herr Franz Günther aus Rhens. Mannheimer Hafen⸗Verkehr. Folgende Schiffe ſind am 21. Juli angekommen: Hafenmeiſterei IV.(Neckarvorland). Schiffer ev. Kapitän Schiff Kommt von Ladung Etr. J. Meſcher Guſtav v. Leo Duisburg] Kohlen 8000 W. Keimburg Emma 5 15 14500 M, Schmidt 77 5 14770 G. Weitkamp Gerhard 5 5 16170 Hr. Hogeweg Anna Kath. 2 4¹60 H. Ruthmann Henriette 1 7 6180 G. Langmann v. Göben 75 5 5260 S. Brehm Gertrude 5 12000 H. Müßig Martin Ruhrort 5 5460 J. Engeln riedr. Karl 1 5 1120 H. Maas aul 5 5 5600 H. Eikelbaum Alfred 4 4¹⁰0⁰ Hr. Meißen Stadt Mainz 5 5 62³0 G. Scholwerth Hoc erat votis 5 5 9040 G. Bifang Georg 5 8 4990 Floßholz angekommen 6050 Cbmtr., abgegangen 800 Cbmtr. Meteorologiſche Station Mannheim. Luft· Wärme Luftdruck feuchtig⸗ Bewölkun Be- ind6. mm.. Wind erkungen 1— 90 0 91 + 10% 789,5 9¹.O. wenigbewölkt ult 1 Uhr + 18,1 788,1 96 N. O. bedeckt Nezzen 1— Mittags 8 Uhr 20,3 757,6 26[.N W. wolkig Regen, Gew. Wetter Vorausſage für Maunheim. Fortdauer der ver⸗ änderlichen zur Gewitterbildung geneigten Witterung. Waſſerſtands⸗Nachrichten. Rhein. Kaub, 21. Juli..22 m. 4.05. Koblenz, 21. Juli..46 m. 1.67. Hüningen, 21. Juli..76 m. 4..17. Köln, 21. Julf. 401 m. 4.1. Lauterburg, 21. Juli..05 m. 4.07.] Ruhrort, 21. Juli. 341. T.06. Kehl, 21. Jui. 3,75 m...05. Waxau, 21. Juli..26 w. T.10 Neckat. Mannheim, 22. Jull..51 m. 4..00.] Hellbronn, 22. Juli..90 m.— 6½00. Mainz, 21. Jul..41 m. +.04. Mannheim, 22. Jult..52 m. +.00. Die Fabrikate der Firma Otto Herz& Cie., Schuh⸗ fabrik, Frankfurt a.., übertreffen die beſte Maaßarbeit in Bezug auf Haltbarkeit und Eleganz und ſind nur Weniges theuerer als andere minder gute Waare. Für Mannheim und Ludwigshafen Alleinverkanf bei Beorg Hartmaunn, Schuhaeſchäft, E 4, 6, am Fruchtmarkt untere Ecke(Telephon 443). 15 5855 12052 Die Hofchokoladefabrik Vor Phil. Wagner und Gie., Mainz, deren Fabrikate„Chokolade und Cacas“ ſich durch Güte und Preiswürdigkeit auszeichnen, iſt in Deutſch⸗ land und Frankreich prämiirt. 90851 Seite General⸗Anzeiger. 5 CTages⸗Ordnung zu der am Donnerſtag, den 26. Juli, Vormittags 9 Uhr dahler ſtattfindenden 12664 FN 7 Bezirksrathsſitzung. Geſuch des Indwig Huffließ um Erlaubniß zum Betrieb einer Schankwirthſchaft mit Branntweinſchank im Hauſe 23, 35. Gleiches Geſuch des Jgcob Orth in Neckarau. Geſuch des Hermann Illg um Erlaubniß zur Transferirung ſeiner Schankwirthſchaftsconceſſion(ohne Branntweinſchank) non 2 5½, 9 nach H 7, 1la. Geſuch des Heinrich Forſchner in Schriesheim um Erlaubniß zum Betrieb einer Gaſtwirthſchaft. „Geſuch des Wirths Friedrich Auguſt Kinkel, ZK 2, 6, um Erlaubniß zum Verkauf von Branntwein. Gleiches Geſuch des Wirths Jacob Ferdinand Opfermann (zum Pflug“) in Feudenheim. Die Kanaliſation der Neckargärten hier die bau⸗ und geſund⸗ heitspolizeiliche Genehmigung betr. Die Unfgllverſicherung der land⸗ und forſtwirthſchaftlichen Afbeiter hier, die Feſtſetzung des durchſchnittlichen Jahresar⸗ beitsverdienſtes für den Amtsbezirk betr. 9. Die Krankenverſicherung der unſtändigen land⸗ und forſt⸗ wirihſchaftlichen Arbeiter, hier Erlaſſung eines Bezirksſtatuts nach§ 142 des Reichsgeſ. vom 5. Mai 1886 betr. 10. 11 des Entwurfs der neuen Neckarbrücke in Mann⸗ eim betr, Die auf die Tagesordnung bezüglichen Akten liegen 3 Tage vor dem Sitzungstage zur Einſicht der Betheiligten und der Herren Bezirksräthe guf diesſeitiger Kanzlei offen. Mannheim, 21. Juli 1888. Gr. Bezirksamt. Benſinger. Fahndung. Nr. 18681. Bei dem in der Nacht vom 17./18. d. Miß. in Lit. M 1, 2 dahier verübten Einbruchsdiebſtahl ſind ferner ent⸗ wendet worden: 12644 1. ein Paar neue, rothlederne Kinderſchnürſchuhe mit gelben Riemen verziert und grauen Neſteln, wahrſcheinlich die Größe 23. 2. ein Paar neue Kitt⸗Damenzugſtiefel mit unterlegtem Blatt und ſpitzer Kappe, gelb genäht, Größe wahrſcheinlich 38. 8. zwei Geiger'ſche braune Patent⸗Pappſchachteln mit Blech⸗ kanten, worin je 1 Paar neue kalblederne Damenknopf⸗ ſtiefel(Größe eiwa 37 oder 38) ſich befanden. 4. ein Paar graue Damenſegeltuchſchuhe mit gelben Leder⸗ riemen und gelben Kappen. Größe 39. 5. 25 Flaſchen Weißwein. Ich bitte um Mittheilung Über den Verbleib dieſer Gegenſtände. Mannheim, den 19. Juli 1888. Der Gr. Erſte Staatsanwalt. Dietz. Aigehung pon Eiſenbahnbanarbefkel. Die Gr. Badiſche Eiſenbahnverwaltung beabſichtigt, folgende Bauarbeiten für die Bahnſtrecke Oeflingen—Wallbach zwiſchen den Profilen 1147-75 und 167 in Akkord zu geben: 1. die Ausführung der Erd⸗, Fels und Böſchungs⸗ arbeiten im Ueberſchlagswerth von rund. 286,000 Mk, 2. die Herſtellung der Wege und Bauwerke im An⸗ ſchlag von rund JààCCCC00(deden 3. das Liefern und Einlegen des Bettungsmaterials im Anſchlag von runzd 34,000 Mk. Summa: 478,000 Mk. Bewerber um dieſe Arbeiten wollen ihr Angebot bis zum 31. Juli d.., Vormittags 10 Uhr, portofrei, verſiegelt und mit ge⸗ eigneter Aufſchrift verſehen, bei der Generaldirektion der Großh. Bad. Staatßeiſenbahnen in Karlsruhe einreichen. 12126 Pläne, Ueberſchläge und Bedingungen können inzwiſchen jeder Zeit bei der Gr. Eiſenbahnbauinſpektion Lörrach eingeſehen werden, Karlsruhe, den 10. Juli 1888. Generaldireklian der Großh. Bad. Staatseiſenbahnen. Waſſerbehälter. Bei dem Poſtamte an den Planken ſtehen 2 entbehrlich ge⸗ wordene, ſehr gut erhaltene Waſſerbehälter zum Verkauf. Die Be⸗ hälter ſind aus ſtarken Eiſenplatten gefertigt, 2 Meter lang, 1 Meter breit und 1,20 Meter hoch. Angebote auf die zu ver⸗ kaufenden Gegenſtände, welche zu jeder Zeit beſichtigt werden können, ſind an das Poſtamt zu richten. 12526 Mannheim, den 19. Juli 1888. Kaiſerliches Poſtamt. Möller. Bekanntmachung. Auf Grund des§ 11 der Wochenmarktordnung für die Stadt Mannheim vom 8. Auguſt 1887 bringen wir hiermit zur allge⸗ meinen Kenntniß, daß der ſogenannte Großbohnenmarkt vom 6. Auguſt ab ausſchließlich auf dem Marktplatz zwiſchen N 5 und 6 und 0 5 und 6 ſtattfindet. Für dieſen Großbohnenmarkt wird der genannte Platz außer an den Hauptmarkttagen auch an anderen Wochentagen zur Be⸗ 1 „ nützung eingeräumt. 1265⁵ Mannheim, den 19. Juli 1888. Stadtrath. Moll. Winterer Verdingung. No. 783. Die Neuherſtellung des Fußbodens im Malerſaale des Theater⸗Magazingebäudes, ca. 200 qm, ſoll im Wege öffent⸗ lichen Angebotes vergeben werden. 12541 Die Angebote ſind verſchloſſen mit der Aufſchrift: Ver⸗ din gung der Schreinerarbeit im Theater⸗Magazin⸗ gebäude bis: „Dienſtag, den 24. Juli, Vormittags 11 Uhr“ bei unterfertigter Stelle einzureichen. Lieferungs⸗Verzeichniß, ſowie die Bedingungen, können eben⸗ daſelbſt eingeſehen werden. Das Hochbauamt: Uhlmaunn. N 0 Verſteigerung. Mittwoch, den 25. d. M. und die darauffolgenden Werk⸗ tage, Nachmittags von—4 Uhr, werden im hieſigen ſtädtiſchen Leihhauſe die Pfänder vom Monat Juni 1887 Lit. B No. 39586 bis mit No. 48420, welche am 24. d. Mts. nicht ausgelöſt oder erneuert ſind, gegen baare Zahlung öffentlich verſteigert. Mannheim, den 1. Juli 1888. Die Leihhaus⸗Berwaltung. 11739 Gasmotoren. Erlaube mir meine Reparatur⸗Werkſtätte für Gasmo⸗ toren u. ſ. w. in empfehlende Erinnerung zu bringen, ſowie auch die Bermittlung zum Verkauf und Kaufen von gebrauchten Gas⸗ motoren. 12287 Mannheim, im Juli 1888. P 6, 8, Eduard Iakobs, Aeheniker Konkursverfahren. No. 44,710, Ueber das Bermögen des Bäckers Georg Benz in Neckarau iſt heute Vormiftags 12 Uhr das Konkursverfahren eröffnet worden. 12656 Zum Konkursverwalter iſt ernannt: Herr Georg Fiſcher, Kaufmann dahier, E 2, 1. Konkursforderungen ſind bis zum 28. Auguſt 1888 einſchließlich bei dem Gerichte anzumelden und werden daher alle dlejenigen, welche an die Maſſe als Konkursgläubiger Anſprüche machen wollen, hiermit aufgefordert, ihre Anſprüche mit dem dafür ver⸗ langten Vorrechte bis zu genanntem Termine entweder ſchriftlich einzureichen oder bei der Gerichtsſchreiberei zu Protokoll zu geben unter Beifügung der urkundlichen Beweisſtücke oder einer Abſchriſt derſelben. Zugleich iſt zur Beſchlußfaſſung über die Wahl eines defini⸗ tlven Verwalters, über die Beſtellung eines Gläubigerausſchuſſes und eintretenden Falls über die in§ 120 der Konkursordnung Gegenſtände auf reitag, 17. Auguſt 1888, Vormittags 10 Uhr und zur Prüfung der angemeldeten Forderungen auf Freitag, 7. September 1888, Vormittags 10 Uhr vor dem Großh. Amtsgerichte Abth, 4 dahier Termin anberaumt, Allen Perſonen, welche eine zur Konkursmaſſe gehörige Sache in Beſitz haben oder zur Konkursmaſſe etwas ſchuldig ſind, wird aufgegeben, nichts an den Gemeinſchuldner zu verabfolgen oder zu leiſten, auch die Verpflichtung auferlegt, von dem Beſitze der Sache und von den Forderungen, für welche ſie aus der Sache abgeſonderte Befriedigung in Anſpruch nehmen, dem Konkursver⸗ walter bis zum 28. Auguſt 1888 einſchließlich Anzeige zu machen. Mannheim, den 19, Juli 1888. Der Gerichtsſchreiber Großherzoglichen Amtsgerichts. eier, Konkursverfahren. Nr. 44,712, Ueber das Vermögen des Spenglermeiſters Jo⸗ hann Wilhelm Böhm in Mannheim, B 4 No, 9, iſt heute Nachmittags 6 Uhr das Konkursverfahren eröffnet worden. Zum Konkursverwalter iſt ernannt: Herr Rechtsanwalt Or. Wilhelm Köhler, B 5 No. 3. 12657 Konkursforderungen ſind bis zum 28. aldeg 1888 einſchließlich bei dem Gerichte anzumelden und werden daher alle diejenigen, welche an die Maſſe als Konkursgläubiger Anſprüche machen wollen, hiermit aufgefordert, ihre Anſprüche mit dem dafür ver⸗ langten Vorrechte bis zu genanntem Termine entweder ſchriftlich einzureichen oder bei der Gerichtsſchreiberei zu Protokoll zu geben berſeen lüsang der urkundlichen Beweisſtücke oder einer Abſchrift erſelben, Zugleich iſt zur Beſchlußfaſſung über die Wahl eines deſt⸗ nitiven Verwalters, über die Beſtellung eines Gläubigerausſchuſſes und eintretenden Falls über die in 8 120 der Konkursordnung bezeichneten Gegenſtände auf Freitag, 17. Auguſt 1888, Vormittags 9½ Uhr und zur Prüfung der angemeldeten Forderungen auf Mittwoch, 12. September 1888, Vormittags 10 Uhr vor dem Eroßh. Amtsgerichte Abth. 9 dahier Termin anberaumt, Allen Perſonen, welche eine zur Konkursmaſſe gehörige Sache in Beſitz haben oder zur Konkursmaſſe etwas ſchuldig ſind, wird aufgegeben, nichts an den Gemeinſchuldner zu verabfolgen oder zu leiſten, auch die Verpflichtung anferlegt, von dem Beſitze der Sache und von den Forderungen, für welche ſie aus der Sache abgeſonderte Befriedigung in Anſpruch nehmen, dem Konkursver⸗ walter bis zum 28. Auguſt 1888 einſchließlich Anzeige zu machen. Mannheim, den 19. Juli 1888, Der Gerichtsſchreiber Großherzoglichen Amtsgerichts. Meier. Oeffentliche Verſteigerung. Montag, 23. Jnli 1888, Nachm. 2 Uhr werde ich in meinem Pfandlokal Lit. 8S 4, 17 hier: 1 Chiffonier, 1 Handkoffer, 4 Stühle, 1 Hand⸗ tuchſtänder, 2 Spiegel, 1 Bettlade mit Roſt, Matraze und Polſter, 2 Tiſche, 1 Bodenteppich, 1 Stempel, 1 Etagere, 1 Hängelampe, 1 Fiſchglas, 10 Kiſtchen Cigarren, 2 Bilder, 1 Secretär, 1 Regu⸗ lateur, 1 Kommode, 2 ovale Tiſche, 2 Kanapee, 2 Nachttiſche mit Marmorplatten, 1 Waſchkommode mit Marmorplatte und 6 Bände Brockhaus Konverſationslexikon gegen bagre Zahlung im Voll⸗ ſtreckungswege öffentlich verſteigern. 12623 Mannheim, den 21. Juli 1888. Bräuning, Gerichtsvollzieher in Mannheim. Klee⸗ und Gerſte⸗Verſteigerung. Durch den Unterzeichneten läßt Herr J. B. Hoffmann, Metzgermeiſter, in G 6, 3„Vadner Hof“ hier Dienſtag, den 24. Juli, Vormittags 11 Ahr öffentlich freiwillig verſteigern: 12457 Die zweite Schur Klee von: Morgen Vrtl. Rth. 1. Spelzengärten 1. Gewann Acker No. 787 10 2. dto. 3. do.„„ 835— 3. dio. 8. do.„„5 8 4. lange Rötter 55 1 55 5. to.„5„— 2 27 6. Riedfeld„„ 16Ia 1— 7. Unterhellung„ 8. 4. Sandgewann„„ 1074 1 2 30 9. 4. dto. 1„ 1080— 83 25 10, 4. dto. 55„ 1 11. 5. dto.„ 1118 1 8 56 12. 6, dto.„„ ferner 13. das Heugras von der unterſten Spitze des Neckarvorlandes am Ausfluſſe des Neckars in den Rhein, vom Graben an ca. 4 Morgen, und 14. die Gerſte von Acker No. 1035 in der 8. Sandgewann 3 Prtl. Es ladet hlerzu höflichſt ein C. J. Schwenzke, Waiſenrichter. Die Vertreter zur Generglverſammlung Sonntag, den 29. dſs. M. Vormi 20. Nut Grlskranken⸗Aaſe Neckaran. hiemit zu der am g8 9½ Uhr im Rathhaus zu Neckarau ſtattfindenden General-Versammlung eingeladen. Tagesordnung: Abnahme 12659 der Rechnung des Vorfahreß, Berathung und Beſchlußfaſſung über die Aufnahme der Land⸗ und forſtwirthſchaft⸗ Arbeiter in die Ortskrankenkaſſe. Neckarau, den 21. Juli 1888. Der Kaſſenvorſtand. . Robert Elsässer. Mech. Baumwolſſpinnerei& Weberti, Ludwigshafen a. Rh. Bei der heute ſtattgehabten fünfundzwanzigſten Verlooſung unſeres Prioritätsanlehens wurden folgende 65 Stück Partial⸗Obligationen zur Heimzahlung beſt eſtimmt: 5 6 12 81 99 124 159 167 208 221 233 239 266 274 275 301 314 330 354 411 415 423 471 538 560 6135 622 688 713 723 760 785 801 808 818 854 882 941 1007 1013 1033 1040 1043 1046 1050 1061 1074 1102 1103 1126 1155 1212 1223 1301 1411 1423 1424 1457 1463 1499 1514 1532 1535 1570 1599. Die Rückzahlung derſelben erfolgt am I. Oetober dieses Jahres bei der Kgl. Filialbank, Ludwigshafen g. Rh., „ den Herren W. H. Ladenburg 8 Söhne, Mannne und an unſerer Caſſe hier. Oggersheim, den 5. Juli 1888. 58888 888 8 2 58 80 8** 8 9 — 2— 8 9 2 8 2 5* Der Aufſichtsrath. 16457 Freidenkerverein Mannheim (Zweigverein des deutſchen Dienſtag, 24. Juli, Abends 8½¼ Uhr im Wartenſaale des„BVadner Hofes (bei ungünſtiger Witterung im oleren Saale) Oeffentlicher Vortrag des Herrn Dr. Rüdt aus Heidelber „Wie vertragen ſich die Wiſſenſchaft und das Kultur⸗ leben des 19. Jahrhunderts mit dem poſitiven Chriſten⸗ thum?“ 12665 Freier Zutritt für Jedermann, auch Damen ſind willkommen! 7 2 Fahruiß⸗Verſteigerung. Aus dem Nachlaſſe der Joſephine Müller werden da⸗ hier 8S 1, 11 Dienſtag, 24. Juli 1888, Vormitfags 9 Uhr beginnend etwas Hausrath, Frauenkleider, Weißzeug, Bettung, 1 Bettlade, 1 Commode, 1 Schrank, Tiſche, Stühle, 1 Küchenſchrank, ꝛc. ꝛc. gegen baare Zahlung verſteigert, A. Gros, Waiſenrichter. 12651 Dankſagung. Die letzte Vierteljahresſamm⸗ lung des Kreuzervereins, vom 15. April bis 15. Juli d. J. ergab 190 M ark. Hiervon erhielt das ebang. Rettungshaus hier 95 Mark und die in Käferthal 95 Mark. Für dieſe Gabe ſagen wir den freündlichen Gebern den e ank. Mannheim, den 21. Juli 1888. Re chner Rechner des evangel. der katholiſchen gaſſer Rettungsanſtalt. F. A. Walter. Neumann. Danksagung. Dem Grundſtocke der Wittwen⸗ und Waiſen⸗Stiftung des Großh. Hoftheaters wurden von wohl⸗ thätiger Hand 12639 Hundert Mark übergeben, wofür beſtens dankt Die Verrechnung Joſ. Böhm. Freiwillige Verſteigerung. Herr Karl Söhner läßt wegen Aufgabe ſeiner bisher in Ludwigshafen am Rhein und zwiſchen hier und Mannheim mit beſtem Erfolge betriebenen Güterbeſtätterei in ſeinem Hauſe, Kaiſer⸗Wilhelmſtraße 44, in der Nähe der Actien⸗ brauerei, am Donuerſtag, 26. Juli nächſthin, Vormittags 10 Uhr gegen gleich baare Zahlung verſteigern: 2 Federrollen, zum Ein⸗ und Zweiſpännerfahren gerichtet, 1 Rolle, e wie oben eingerichtet, 1 Bordwagen, zum Steinfahren ſehr geeignet, 1 Kaſten⸗Karren, 1 Waſſerfaß mit Büt⸗ ten, alles faſt noch neu, ferner 4 Pferde(2 Stuten und 2 Wallach), vier⸗, fünf⸗, ſechs⸗ und neunjährig, 5 vollſtändig neue Geſchirre, 1 Häckſelſchneidmaſchine, 1 Haferſchrotmaſchine, Haferkäſten, Stoß⸗ tröge, Pferdedecken, Stalleinrichtung, Krippen und Alles, was zur Führung einer Güterbeſtätterei nöthig iſt. Das ganze Inventar ſammt Geſchäft, womöglich mit Kund⸗ ſchaft kann bis zur Verſteigerung gegen entſprechende Anzahlung oder gute Bürgſchaft aus freier Hand verkauft werden und wende man ſich an Herrn Söhner direkt oder an Unterzeichneten. Ludwigshafen, den 19. Juli 1888. früher Monteur der Gasmotorenfabrit Deutz. Th. Gengler, Marſtraße 65. An einem Fabrikgeſchäft mit flottem Betrieb, geſuchter Ar⸗ tikel u. prima Kundſchaft, iſt einem thätigen Mann Gelegen⸗ heit geboten als Theilhaber ein⸗ zutreten, event. würde auch ein Kapital v.—8 Mill reichen dasſelbe käuflich zu erwerben, Reflektanten, welche dieſer gün⸗ ſtigen Gelegenheit näher treten wollen, werden erſucht Offerten an Ch. Langelott Z 1, 24 alsbald einzuſenden. 12653 Ein j. Mädchen, Hannove⸗ ranerin, ſeit 5 Jahren bei Kin⸗ dern und mit der Pflege u. Er⸗ zieh. derſ. vollſtändig vertraut, in weibl. Handarb. ſ. bew., ſucht, geſtützt auf gute Empf. zum 1. Auguſt in gutem Hauſe ander⸗ weitiges Engagement. Offerten sub. Wildbad 12640 an d. Exp. d. Ztg. 12640 E. g. möbl. Zimmer mit ganzer Penſton preiswürdig z vermiethen. Näheres im Verlag. B 2, 1 Arbeiter⸗Fortb.⸗erein 8 1—5 5 1888 tag, 22.. dendg 8 Uhr Unterhaltung Abſchi 05—— Mitgliedes. um ed eine 5 Montag, 23. 1888, Abends 9 Uhr Verſammlung 0 5 umbe⸗ Tagesordnung: 1. Rechn ablage der Medieinalkaſſe. 2. Rech⸗ Wango 115 Mis feſteſ bien er auf 29. d. feſtgeſe Centenarfeier für König Lud⸗ wig, ſeitens des Bayr. Hilfver⸗ eins, wegen, erſuchen wir die Geſängsabtheilung um pi Erſcheinen. ſeiche 8 Mitglieder um zahlreiche Betheiligung. 12508 Det Vorſtand. 2. St., 1 ſchön möbl. Zimmer z. v. Zu erfr. ebend. 12684 i b 1*.⸗ 1 D 8, 2 1 2. Stock—2 0 3, 1¹ möbl. 5 Zimmer ſo fort zu vermiethen. 12668 e S, 18 geräumige ſchöne Wohnung, 5 Zimmer, 0 Küche und Zubehör, Waſſer⸗ leitung, per 1. October zu vermiethen. 12688 2. St. gut möbl. 0 8. 20 Zim. z. v. 12649 2. St. 1 leeres 0 8. 2 Zim. z. v. 12649 H3, 14 fe 12531 +J 2, 55 1 ſchön möbl. Parterre⸗ zimmer z. v. 12687 U 23 3 3. St. Logis m. od. Dohne Koſt ſofort 3. vermiethen. 12645 3. Stock, ein möbl. L 6, 3 Zimmer bis 1. Aug. zu vermiethen. 126⁴2 7 neuer Stadttheil, 20 1, 3 ſchöne Wohnung 2. St., 3 Zimmer, Küche, Keller, Magdz. u. Waſſerl., bis 1. Seßt. bzhb. z. v. Näh. 3. St. 12685 Ein ſchönes, trockenes Maga⸗ zin mit Comptoir per 1. Oelbr. geſ. 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