Ner In der Poſtliſte eingetragen unter(Badiſche Volkszeitung.) Nr. 2249. Abonnement: 50 Pfg. monatlich, Bringerlohn 10 Pfg. monatlich, durch die Poſt bez. inel. Poſtauf⸗ ſchlag M..90 pro Quartal. Inſerate: Die Colonel⸗Zeile 20 Pfg. Die Reklamen⸗Zeile 40 Pfg. Einzel⸗Nummern 3 Pfg. Doppel⸗Nummern 3 8 Maunheimer der Stadt Mannheim und Umgebung. (98. Jahrgang. (Mannheimer Volksblatt.) Journal. Amts⸗ und Kreisverkündigungsblatt Erſcheint täglich, auch Sonntags; jeweils Vormittags 11 Uhr. Telegramm⸗Adreſſe: „Journal Mannheim.““ Verantwortlich: Chef⸗Redakteur Julius Katzz Für den Inſeratentheil: A. Lohner. Rotationsdruck und Verlag der Dr. H. Haas'ſchen Buch⸗ druckerei, (Das„Mannheimer Journal“ iſt Eigenthum des Bürgerhoſpitals.) ſämmtlich in Mannheim. Nr. 177.(Lelephon⸗Ar. 218.) Notariell beglaubigte Auflage: 3500 Exemplare. Der Hterbann der Konſervativen wird bereits jetzt von den„hoch“geborenen Führern der preußiſchen Wähler aufgeboten zum Kampfe gegen das lberale Bürgerthum. Von ihrer volksbeglückenden Miſ⸗ ſion erfüllt und geblendet durch die Hoffnung auf eine ihre Ziele fördernde Zukunft wagen es die Junker der preußſſchen Monarchie, den liberalen Geiſt der Gegen⸗ wart in die Schranken zu fordern, um ihn mit den ver⸗ roſteten Waffen des Mittelalters über den Haufen zu rennen. Die im nächſten Herbſt ſtattfindenden Landtags⸗ wahlen ſollen der inneren Verwaltung Preußens die grundlegenden Ziele ſetzen und da bei den innigen Be⸗ ziehungen zwiſchen dem Reiche und dem größten Parti⸗ kularſtaate die hier vorwaltenden politiſchen Strömungen auch dort ihre Kreiſe ztehen, ſo kann der Ausfall der preußiſchen Wahlen auch von ausſchlaggebender Bedeut⸗ ung für den Süden des Reiches werden. Da iſt es denn beſonders intereſſant, daß ſich plötzlich und wider allge⸗ meines Erxwarten die deutſch⸗konſervative Partei des preußiſchen Abgeordnetenhauſes als ein untheilbares Ganzes zuſammenzuſchließen beginnt und mit vereintenKräften gegen die das gemäßigt⸗liberale Bürgerthum vertretende natio⸗ nalliberale Partei vorzugehen nicht übel Luſt bekundet. Entgegen den bisherigen Aeußerungen der offiziellen „Konſervativen Korreſpondenz“, welche dem Deklaranten⸗ thum der Kreuzzeitungs⸗Partei abhold, dieſes extreme Anhüngſel im eigenen Lager zur Ordnung verwies, tritt jetzt der anerkannte Führer der Konſervativen, Herr v. Rauchhaupt, mit einem Programm auf den Plan, das ebenſogut dem geiſtigen eiſernen Beſtande des Herrn v. Hammerſtein entnommen ſein könnte und eben deshalb jede weitere politiſche Mitarbeit der National⸗ liberalen mit den Konſervativen unmöglich macht. Der „Kreuzzeitung“ iſt darob vor ungemeſſener Freude ſchier der Athem ausgegangen und Herr v. Hammerſtein opfert aus purem Dankgefühl der politiſchen Vorſehung ein wohlgezähltes Schock— Juden auf dem Altar des Vaterlandes. Selbſt den der preußiſchen Verwaltung fernerſtehenden ſüddeutſchen politiſchen Elementen muß es aber klar ſein, daß thatſächlich irgendwo ein Attentat auf den gutdeutſchen Bürgergeiſt geplant wird, wenn die„Kreuzzeitung“ ihrer Befriedigung mit dem Gang der Dinge ſo ſtürmiſchen Ausdruck verleiht. Und darum erfordern die Parteiverſchiebungen anläßlich der nächſten preußiſchen Wahlen die geſpannte Aufmerk⸗ ſamkeit der diesmal nicht in Aktion tretenden nichtpreu⸗ ßiſchen Wähler. Das noch„unbeſchriebene“ Blatt— die Regierung Wilhelms II.— ſoll nicht zu einer reaktionären Titelüberſchrift gemißbraucht werden. Bis⸗ her hat die gewaltige„Stimme aus dem Dornbuſch“ der„Nordd. Allg. Ztg.“ einem engen Anſchluß der nationalliberalen Partei an die konſervative, mit Aus⸗ nahme des extremen Flügels, das Wort geredet, man wird darauf geſpannt ſein dürfen, zu vernehmen, was ſie auf die Provokation des Herrn v. Rauchhaupt zu erwidern haben wird. Dieſer intereſſante Politiker war es, der während der letzten Tagung der preußiſchen Kammer, trotz bindender Abmachungen mit der national⸗ liberalen Partei, anläßlich des Schullaſtengeſetzes mit Sack und Pack zum Centrum überlief, um wenige Tage nachher ſein dem Centrum gegebenes Wort zu brechen; dieſer Herr war es, der ſ. Z. den bekannten Hammerſtein, ſchen Antrag auf„freiere“ Entfaltung der proteſtantiſchen Kirche, welcher den König von Preußen zu Gunſten etlicher Synodalmitglieder ge⸗ wiſſer Rechte entkleiden ſollte, heftig angegriffen hatte, um heute denſelben Antrag in„ſein“ Programm aufzunehmen und derſelbe v. Rauchhaupt, der vor drei Jahren in nationalliberales Gebiet in Hannover einbrach, um etliche Abgeordnetenſitze zu rauben, warnt heute die Nationalliberalen im Oſten Preußens„auf Raub ouszugehen!“ Ein geiſtvolles Wort der Frau v. Stasl variirend könnte man Herrn v. Rauchhaupt„einen bis zur Leidenſchaftlichkeit inkonſequenten Mann“ nennen, deſſen politiſches Glaubensbekenntnis ſich nach den Chancen des Gewinns richtet. Augenblicklich glaubt der Herr, daß der politiſche Barometer auf andauernd ſchönes Wetter für ultrakonſervarive Hoffnungen deutet, aber der Glaube macht nicht nur ſelig, ſondern auch mitunter blind. Herr v. Rauchhaupt ſieht wohl Zeichen, aber er deutet ſie falſch; auf delphiſche Orakel gibt die heutige aufgeklärte Zeit nicht viel, das wird der politiſch charakterfeſte Stleſeuſte und verbreitetſte Zeitung in Maunheim und Amgebung. Führer der Deutſchkonſervativen wohl noch im Herbſte dieſes Jahres zu ſeinem eigenen Schaden erfahren. Werden die nächſten preußiſchen Land⸗ tagswahlen auch keineswegs die hiſtoriſche Droſchke, in der die konſervative Partei genug Platz findet, wieder zur Verwendung bringen, ſo darf doch der ſicheren Hoff⸗ nung Ausdruck gegeben werden, daß der gemäßigt⸗ liberale Geiſt des deutſchen Bürgerthums die junkerhafte Ueberhebung in den gehörigen Schranken zu halten wiſſen wird. Die Zeiten ſind wahrlich zu ernſt, als daß das Volk ſeine Zuſtimmung zu politiſchen Verſuchen geben könnte, auf denen überdies der Segen des Herrn Windthorſt ruht. Das preußiſche Volk wird ſich nicht ſelbſt neuerdings die Zuchtruthe winden, unter deren Schlägen es ſchon wiederholt ge⸗ blutet hat. —— Politiſche Ueberſicht. * Maunheim, 24. Juli, Vorm. Wenn unſer Blatt in die Hände der Leſer gelangt ſein wird, befindet ſich Kaiſer Wilhelm bereits auf hoher See, um den Königen von Schweden und Dänemark Beſuche abzuſtatten. Der Kaiſer trifft am 26. Juli in Stockholm ein und verbleibt in Schweden bis zum 28., an welchem derſelbe die Fahrt nach Dänemark antritt. Die Ankunft des Kaiſers in Kopenhagen iſt für den 29. Juli beſtimmt. Am 30. Juli reiſt der Kaiſer nach Kiel zurück. Entgegen der bisherigen Annahme verlautet, daß der Monarch in Kiel Aufenthalt nehmen wird. Die Ritterſchaft der Provinz Schleswig⸗Holſtein beabſichtigt nämlich ein glänzendes Feſt zu geben und ließ eine Einladung hierzu an den Kaiſer ergehen. Am 1. Auguſt dürfte unſer Kaiſer wieder in Berlin eintreffen. Präſident Carnot verrichtet Wunderthaten. Nicht nur die offiziellen Beamtenkreiſe und der Bürgerſtand begrüßen den Präſidenten der Republik auf ſeiner Reiſe in herzlichſter Weiſe, auch die bisher grollend abſeits ge⸗ ſtandene Geiſtlichkeit betheiligt ſich an den dem ſtaatlichen Oberhaupte dargebrachten Huldigungen in einer jeden Zweifel an ihre Aufrichtigkeit ausſchließenden Art. Daß die Geiſtlichkeit es bei den Empfängen nicht unter⸗ läßt, Wuͤnſche und Hoffnnungen in Bezug auf größere „Freiheit“ der Kirche auszuſprechen iſt ganz natürlich, da ja auch die anderen Stände die Gelegenheit zur Gel⸗ tendmachung ihrer beſonderen Beſchwerden benützen. Carnot's Antworten auf gewiſſe verfängliche Redensarten der Geiſtlichkeit ſind in diplomatiſch⸗vorſichtiger Weiſe ausweichend und doch nicht ablehnend gehalten und in⸗ dem er dem ſonſt vielfach verleumdeten Patriotismus des Clerus ſeine vollſte Anerkennung zollt, verpflichtet er ihn zur Mitarbeit am nationalen Werke in der Erhaltung des inneren Friedens. Boulanger von den Wählern verlaſſen— Carnot und Floquet vom Lande jubelnd begrüßt— ſollten wirklich beſſere, ruhigere Tage für Frankreich anbrechen? Auf dem Umwege über Berlin wird die bedauer⸗ liche Thatſache bekannt, daß König Humbert von Italien während der letzten Tage von einem beſorg⸗ nißerregenden Unwohlſein befallen worden iſt, das die plötzliche Rückkehr des italieniſchen Hofes nach Monza veranlaßte. Man wird gerne den officiöſen Berichten Glauben ſchenken, welche die von der königlichen Familie gehegten Beſorgniſſe als übertrieben bezeichnen und die völlige Wiedergeneſung des Königs melden. »Die evangeliſche Geiſtlichkeit irr Baden. Die ſeit zwei Jahren dauernde Bewegung über eine Aufbeſſerung und geeignetere Regelung des Wittwenge⸗ haltes der evangeliſchen Geiſtlichen iſt nun zu einem vorläufigen Abſchluß gekommen. Die neuen Statuten ſind vom Großherzog genehmigt und jüngſt veröffentlicht worden. Sie ſtellen inſofern an die Geiſtlichen höhere An⸗ forderungen, als die Beiträge von 2 Prozent der Beſoldung auf 3 Prozent erböht ſind; auf der anderen Seite aber richtet ſich das Wittwengehalt nach dem Einkommen und ſoll min⸗ deſtens 25 Prozent de ſelben betragen. Durch dieſe Beſtimmung iſt von einer über hundertjährigen Uebung, nach welcher alle Wittwen den gleichen Betrag— zur Zeit 630 M.— erhalten, abgegangen worden. Allein im Intereſſe der Gerechtigkeit und einer Verbeſſerung des Wittweneinkommens mußte eine ſolche Feſtſetzung fallen. Doch ſteht es den Geiſtlichen frei, dem bisherigen oder dem neuen Verband ſich anzuſchließen. Neben der Verſorgung der Wittwen aus der eigentlichen Wittwenkaſſe ſtehen der Oberkirchenbehörde nicht unbedeutende Mittel zur Verfügung für beſondere Nothfälle.— Nach einer Anordnung des Oberkirchen⸗ raths wird in Betreff des vor einigen Jahren eingeführten Mittwoch, 25. Juli 1888. neuen Katechismus den Lehrern ein Theil des Me⸗ morirſtoffes abgenommen und den Geiſtlichen zur Behand⸗ lung überwieſen. In der That iſt eine ſolche Laſtenabſchütte⸗ lung dringend geboten, denn die Klagen der Lehrer über die Unerſchwinglichkeit der Zeit zur Bewältigung des Memorir⸗ ſtoffes find allgemein. * Houlangers Wahlniederlage in der Ardeche iſt das ſicherſte Zeichen des Erlöſchens der Boulangitis in den Wäͤhlerkreiſen. Als der Exgene⸗ ral nach Veranſtaltung einer großen Skandalſcene, die ihm einen effektvollen„Abgang“ ſichern ſollte, aus der Oeputirtenkammer ſchied, ſchrieben wir am 14. Juli (Nr. 166 des„Gen.⸗Anz.“):„Bleibt es in Frankreich trotz der Provokationen des Generals ruhig, erheben die Wähler nicht ſofort, gleich ihm den Ruf nach Neuwah⸗ len, dann iſt's mit der geträumten Herr⸗ lichkeit des Helden vorbei. Das Schickſal hat gar Manchen ſchon genarrt, und Boulanger ſcheint auf dem geraden Wege zu ſein, dieſe bittere Erfahrung an ſich ſelbſt zu machen.“— Acht Tage ſpäter beſtätigen die Wähler der Ardeche die Richtigkeit unſerer Anſchau⸗ ung. Es iſt begreiflich, daß namentlich in Paris die Niederlage Boulangers großes Aufſehen erregt. Man glaubte zwar bort in den letzten Tagen nicht mehr daran, daß er gewählt werde, hatte aber doch nicht erwartet, daß er ſo wenige Stimmen erhalten würde. Die op⸗ portuniſtiſchen Blätter gehen ſchonungslos gegen den General vor. Die„République frangaiſe“ widmet ihm einen Artikel mit der Ueberſchrift„Die Züchtigung“ und nennt ihn„einen aufrühreriſchen Soldaten, der aus dem Heere und aus der Republik als unwürdig ausge⸗ ſtoßen wordeg ſei“. Boulanger, fährt das Blatt fort, mag leben, aber er wird in Schmach und Schande leben, von allen Republikanern geächtet, von den Patrioten ver⸗ abſcheut, von den Monarchiſten, die ſich für dieſen ſchlechten Staatsbürger unnützerweiſe blosſtellten, zurückgeſtoßen, von den Seinigen im Stich gelaſſen. Die ſtolzen Circus⸗ gäule, die ſeinen Triumphwagen zierten, verlaſſen die leere Krippe. Boulanger wird mit ſeiner Schande allein bleiben, ſo elend, daß wir ihn bemitleiden könnten, wäre die Züchtigung nicht noch zu gering für ſeine verbreche⸗ riſche Abſicht, Paris unter das Joch zu beugen. Die Republikaner der Ardeche haben ſich um die Republik und die Freiheit wohl verdient gemacht.“ Die bou⸗ langiſtiſchen Blätter möchten die Niederlage des Generals dem Druck und den Drohungen der Regierung zuſchreiben. Man verſichert der„K..“ zufolge, Boulanger ſelbſt habe der Schlag ſo getroffen, daß ſein Zuſtand ſich wieder verſchlimmert habe, im übrigen aber heben ſeine Freunde hervor, er gebe ſeine Sache keineswegs verloren und erkläre ſeine Niederlage aus ſeiner Abweſenheit. Boulanger werde daher ſeine Candidatur für das Seine⸗ departement, wo am 19. September Nachwahlen ſtatt⸗ finden, abermals aufſtellen, und wenn er auch nicht ge⸗ wählt werde, ſo werde er doch fortfahren, als Candidat aufzutreten, um für die allgemeinen Wahlen eine National⸗ partei zu bilden. Boulanger hat in der Ardesche nur bonapartiſtiſche Stimmen, d. h. einige Tauſend Stimmen unzufriedener Revolutionäre, erhalten, die Orleaniſten enthielten ſich der Abſtimmung. Faſt alle Pariſer Blätter ſind darin einig, daß die Rolle des Generals ausgeſpielt ſei. Traurig genug, daß er ſie ſo lange Zeit mit un⸗ leugbarem Erfolg ſpielen konnte! Gegen die Vorrohung! Aus Karlsruhe geht der„Straßb. Poſt“ von hochgeſchätzter Seite eine Ausführung zu, der wir die weiteſte Beachtung wünſchen, da ihr Inhalt nicht nur für Karlsruher Verhältniſſe, ſondern auch für andere Städte zutrifft. Der Gewährsmann ſchreibt:„In letzter Zeit haben in Karlsruhe mehrfache rohe Angriffe auf Sicherheit und Geſundheit ſtattgefunden. Zu den roheſten derſelben gehört ein vor etwa drei Wochen verübter An⸗ griff einer Schaar von Wirthſchaftsbeſuchern auf den Wirth Weyßinger in dem Schrempp⸗Biſchof'ſchen Brauereianweſen. Der Anfangs in Lebensgefahr ſchwe⸗ bende Verwundete hat ſich glücklicherweiſe wieder erholt. Dieſe wiederholten Vorkommniſſe deuten aber auf ein Ueberhandnehmen der Verrohung, in welchem zugleich ein öffentliches Aergerniß und eine öffentliche Gefahr liegt. Die Volksmeinung würde das ſchärfſte Ein⸗ ſchreiten der Polizei und der Gerichte gutheißen. In der That läßt ſich auch kaum verkennen, daß bei unſeren Strafgerichten in der Strafzumeſſung bei Eigenthums⸗ vergehen vielfach eine Schärfe obwaltet, die in einem eigenthümlichen Mißverhältniß ſteht zu der Milde, mit d —— Stunden in Küſtrin jene Exekution 2. Seite. General⸗Anzeiger. 25. Juli welcher anderſeits oft Angriffe auf perſönliche Sicherheit und Geſundheit beurtheilt werden. In der Volksmeinung herrſcht gerade die umgekehrte Anſchau⸗ ung. Ein armer Teufel, der ſelbſt zum zweiten oder dritten Mal eine Entwendung verübt, wird vom Volk viel milder beurtheilt, als ein verrohter Geſelle, der, wie es hier vorkommt, Wirthshaus⸗ und Straßenexzeſſe gleichſam als Sport betreibt und dabei gegen Wirth und Gäſte ſofort mit Meſſer, Revolver oder Bleiſtock losgeht. Die gerichtlichen Strafen gegen ſolche Leute dürften weit entſchiedener— auch hinſichtlich der zuläſſigen Verſchär⸗ fungen— den Charakter der Abſchreckung tragen. Aus Sladt und Land. *Maunheim, 24. Juli 1888. Viehmarkt und Viehhof. Die in dieſem Jahre mit aller Wahrſcheinlichkeit ſchlecht ausfallende Ernte von Futtergräſern, Wurzelgewächſen und ſonſtigen Nahrungsmitteln für Thiere, bringen naturgemäß die Zwangslage für den Landwirth mit ſich, ſeine zur Wirth⸗ ſchaft nothwendigen Viehbeſtände auf das abſolut geringſte Maß herabzuſetzen. Mancher Landwirth hoffte bei den guten Ausſichten in dieſem Frühjahre durch Aufſtallen von Jung⸗ vieh etwas erreichen zu koͤnnen, doch iſt dieſe Hoffnung buch⸗ ſtäblich zu Waſſer geworden. Neben einer ſchlechten Ernte wird die Deeimirung der Viehbeſtände einhergehen und der Landwirth empfindlich geſchädigt. 5 Unter ſolchen Umſtänden iſt es ſelbſtverſtändlich, daß die Viehmärkte unter weichenden Preiſen ſtark befahren werden und ſich ein lebhafter Handel ſowohl in ganz fetter Waare, als in Jungvieh entwickelt, welches noch nicht ganz ſchlacht⸗ reif iſt. Die Preiſe des Fleiſches ſinken und der Conſument hat zum Schaden des Landwirthes einen momentanen Nutzen, ſofern die Fleiſcher der rückgängigen Bewegung folgen, was 5 in den größeren Städten nicht leicht geſchieht. Seit einigen Wochen iſt der hieſige Markt wieder ſo überfüllt, daß der Platz nicht ausreicht. Nach dem officiellen Marktberichte waren nicht weniger als 1672 Thiere beige⸗ trieben, darunter allein über 850 Stück Großvieh. Nicht nur die Viehmarktſtallungen, ſoweit ſolche zur Verfügung ſtehen, ſondern auch die Haſenhütte und Gaſtſtallungen ſind überfüllt geweſen. Ein guter Stall auf dem Viehmarkte konnte nicht geſetzt werden, weil ſich in demſelben Militärfuhrwerke be⸗ finden. Hoffentlich genügt dieſe Andeutung, um den Stall ſeiner Beſtimmung ſofort wieder zurückzugeben. Das Vieh muß in den Marktſtallungen untergebracht werden, weil ſonſt eine ſanitätspolizeiliche Controlle deſſelben nicht möglich iſt. Daß ſolche unter den dermaligen Verhältniſſen, wo die Maul⸗ und Klauenſeuche aus der Rheinpfalz nach der Bergſtraße verſchleppt worden iſt, von der höchſten Wichtigkeit iſt, wird Jedermann einſehen, dem die wirthſchaftlichen Nachtheile be⸗ kannt ſind, welche durch eine ſolche, wenn auch nicht tödtliche Seuche, verurſacht werden. Weſtern nahmen wir Veranlaſſung den Viehmarkt zu beſickigen und von vielen Seiten wurde der Wunſch ge⸗ äußert, daß doch endlich ein neuer Viehmarkt mit allen Ein⸗ richtungen Haltffen werde, wie er den jetzigen Verkehrs⸗ und Handelsverhältniſſen entſpricht. Wir wollen die genügend bekannten Mängel des hieſigen Marktes hier nicht noch ein⸗ mal alle aufzählen; ſie ſind aber bei ſtarkem Zutrieb ſo in die Augen fallend, daß bald Abhülfe iur werden muß, wenn der Markt nicht Noth leiden ſoll. Zur Verbeſſerung gehören: Bahnanſchluß, Verpflegung in Regie, Handelshalle, bol Waſſerleitung, gepflaſterter Marktplatz, Ca⸗ naliſation, vollkommener Abſchluß des Marktes mit Controle am Ein⸗ und Ausgang, Verhinderung des Handels am Sonntage, Regulirung der Marktverhältniſſe, Möglichkeit der ſofortigen Desinfection nach Schluß des Marktes und noch viele andere Punkte, welche eben nur auf einem richtig eingerichteten und baulich gut organiſirten Viehmarkte ge⸗ troffen werden müſſen. Beſtehen ſolche Verhältniſſe einmal, dann ſteht eine Zunahme des Handels in ſicherer Ausſicht. gibt uns darin den beſten Anhaltspunkt, denn ſeit Errichtung des dortigen Marktes mit allen nöthigen Bequem⸗ lichkeiten hat der dortige Handel um mehr als das Doppelte zugenommen und mußte man die Vergrößerung der Markt⸗ an 1 15 in Ausſicht nehmen. ie wir wiſſen, wird ja am hieſigen Platze die Ange⸗ legenheit der Verlegung des Viehmarktes eifrig betrieben und ſteht es zu hoffen, daß der neue Viehhof auch in allen Theilen ſo eingerichtet werde, daß er den berechtigten An⸗ ſprüchen genügt. Früher glaubte man, daß die dadurch noth⸗ wendige Erhöhung der Gebühren von nachtheiligen Einflüſſen auf den Handelsverkehr ſein werde. Durch die Vorgänge in anderen großen Städten hat man jedoch gefunden, daß dieſes nicht der Fall, ſondern daß die gebotenen Vortheile die Aus⸗ lagen weit überragen und der Händler die höheren Gebühren gerne bezahlt. Teuilleton. Aus den Denkwürdigkeiten aus dem Leben Des Kaiſers Wilhelm, herausgegeben von Geh. Hofrath chneider, verdient der Hinweis erwähnt zu werden, wie außerordentlich ſchwer es war, die Unterſchrift des Königs unter ein in aller Form Rechtens gefälltes Todesurtheil zu erhalten Fragte endlich nach langem vergeblichem Warten der Juntizminiſter darnach, ſo fing der König gewöhnlich an, in ſeinen Mappen zu ſuchen, hatte es dann aber in Babels⸗ berg liegen ſaſen oder, wenn die Anfrage in Schloß Babels⸗ berg geſchah, lag es unglücklicher Weiſe gerade in Berlin; jedenfalls mußte die Herausgabe des Vergeſſenen bis zum nächſten Vortrage verſchoben bleiben. Als der Verfaſſer einmal im Geſpräche mit dem König dieſes Thema berührte, lächelte der König und erzählte, wie ausweichend, das Fol⸗ gende: Eine ſehr unangenehme Sache f mir aber bei meiner 18864er Anweſenheit in Karlsbad paſſirt, und ich erinnere mich faſt nie, ſo heftig erſchrocken zu ſein, als bei dieſer Veranlaſſung. Ich hatte vor längerer Zeit ein Todesurtheil unterſchrieben und erhielt, als ich eben zu einer Partie in der egend ausfuhr, unterwegs ein Telegramm von einem Privatmanne in Küſtrin. Es beſagte, daß in Küſtrin, wo am nächſten Tage e eine Hinrichtung ſtattfinden ſollte, Beamte aus dem Benehmen des armen Sünders die Ueber⸗ zeugung gewonnen, daß er den ihm imputirten Mord nicht verübt haben könne. Er bitte mich daher um einen Voll⸗ reckungs⸗Aufſchub. Ich beſchloß ſofort, die Execution auf⸗ chieben zu laſſen, und da ich glaubte, daß der Weg 155 artie beim Telegraphenamte vorbeiführe, ſo wollte ich ſelbſt dort die telegraphiſche Ordre aufgeben. Ich that es indeſſen doch nicht gleich, weil ich erſt ruhig überlegen wollte, was und wem wegen der Unterſuchung das Richtige zu befehlen — möchte um alle betreffenden Perſonen und Behörden avon in Kenntniß 4 ſetzen. Gott mag wiſſen, wie es zu⸗ 9 en iſt, daß ich die Sache während der Fahrt in ſo * er Natur vollkommen vergaß. Die Partie war unge⸗ mein unterhaltend, die Geſellſchaft belebt, und es war ſchon als mir plötzlich einſtel, daß ja in nur noch den mußte. Das Augenleiden der Großherzogin iſt noch nicht gehoben. Die hohe Frau iſt auch dieſe Woche noch ge⸗ nöthigt, das Bett zu hüten. „ODrdensauszeichnung. Der Großherzog hat unter dem 18. Juli d. J. dem evangeliſchen Pfarrer Karl Friedrich Ledderhoſe in Neckarau das Kommandeurkreuz 2. Klaſſe Ordens vom Zähringen Löwen zu verleihen geruht. *Ebrenvoller Ruf. Herr Oberamtmann von Bod⸗ mann in Karlsruhe, einer der begabteſten und zugleich energiſchſten Verwaltungsbeamten, hat eine Berufung in das Reichsverſicherungsamt erhalten und wird ſeinen neuen Poſten ſchon in nächſter Zeit antreten. Herr Finanzminiſter Elltätter, Excellenz, hat ſich heute auf mehrere Wochen in Urlaub begeben. 5 Conſulatsweſen. Der Kaufmann Hjalmar Hägg iſt zum Konſul des Deutſchen Reiches in Uleaborg(Finland) ernannt worden. Ferner wurde der Amtsſitz des Vize⸗ Konſulats für die Argentiniſchen Provinzen Tucuman, Cata⸗ marcg und Santiago del Eſtero von Tucuman nach Santiago del Eſtero verlegt. Hobe Auszeichnung. Eine hohe Ehre widerfuhr im Auslande einem badiſchen Landsmann. Kunſtmaler Auguſt Wolf, deſſen Bruder in Freiburg dem ärztlichen Berufe obliegt, wurde vor einiger Zeit zum Ehrenmitgliede der Kgl. Akademie in Venedig, zweifelsohne wegen ſeiner Verdienſte um die dortige Ausſtellung, ernannt. „Das Geſetzes, und Verordnungsblatt für das Großherzogthum Baden Nr. 28 vom 21. Juli 1888 ent⸗ hält Verordnungen und eine Bekanntmachung des Miniſte⸗ riums des Innern, das Vertilgen der Raupen und den Schutz der Vögel betreffend; des Miniſteriums der Finanzen: Abänderung der Poſtordnung betreffend. Vögel, deren Fang ꝛc. das ganze Jahr hindurch verboten iſt: Am⸗ mern, Amſeln, Bachſtelzen, Baumläufer, Blaukehlchen, Bru⸗ nellen, Eulen, mit Ausnahme des Uhu, Finken, mit Ausnahme der Sperlinge, Fliegenſchnäpper, Goldhähnchen, Grasmücken, Hänflinge, Kukuke, Laubvögel, Lerchen, Meiſen, Nachtigallen, Nachtſchwalben, Pieper, Rohrſänger, Rothkelchen, Roth: ſchwänzchen, Schwalben Spechte, Spechtmeiſen, Stein⸗ ſchmätzer, Wendehälſe, Wiedehöpfe, Wieſenſchmätzer, Zaun⸗ könige, Zeiſige. Badiſcher Militärvereins⸗Verband. Die Ver⸗ bandskaſſe hatte im Jahr 1887 eine Einnahme von 8820 M. 55 Pf. worunter 51 M. Eintrittsgelder von Vereinen, 7542 M. 10 Pf. Jahresbeiträge von Vereinen mit Anſpruch auf Unterſtützung, 497 M. 10 Pf. Beiträge von Vereinen ohne ſolchen Anſpruch, 725 M. Beiträge von Einzelmit⸗ gliedern und 5 M. 35 Pf. Zinſen. Von den Einnahmen waren nach Vorſchrift der Satzungen 4506 M. 5 Pf. an die nterſtützungskaſſe abzuliefern. Die Ausgaben betrugen im anzen 9035 M. 76 Pf. Mit dem außerordentlichen An⸗ wachſen des Landesverbandes war eine erhebliche Vermehrung der Koſten unvermeidlich verbunden. Die Unterſtützungskaſſe hatte 1887 eine Einnahme von 40,492 M. 40 Pf. Unter⸗ ſtützungen wurden 4735 M. verausgabt. Von der Einnahme mit 40,492 M. 40 Pf. die laufende Ausgabe mit 5080 M. 4 Pf. abgezogen, verbleibt der Betrag von 35,412 M. 36 Pf. bls Erübrigung des Jahres 1887. Das Vermögen der Unter⸗ ſtützungskaſſe beſteht am Schluß des Jahres 1887 im Ganzen aus 42,635 M. 99 Pf. Zur Unterſtützungskaſſe haben die Ver⸗ bandsvereine im Jahr 1887 an Beiträgen 3771 M. 5 Pf. einbezahlt, die gewährten Unterſtützungen belaufen ſich da⸗ gegen im Ganzen auf 4965 M. Somit hat der Landesver⸗ band ſeinen Vereinen um 1193 M. 95 Pf. mehr heraus⸗ bezahlt, als er von ihnen vereinnahmte. Freidenkerverein. Auf Veranlaſſung des Freidenker⸗ vereins wird Herr Dr. Rüdt aus Heidelberg heute Abend im„Badener Hof“ einen öffentlichen Vortrag halten. Dem⸗ ſelben liegt das Thema:„Wie vertragen ſich die Wiſſenſchaft und das Kulturleben des 19 Jahrhunderts mit dem poſitiven Chriſtenthum halten?“ zu Grunde. Der Kirchenchor der unteren katholiſchen Pfarrkirche unternahm vergangenen Sonntag einen Aus⸗ flug nach Eberbach Die Betheiligung an demſelben war eine ſehr zahlreiche. Nach ihrer Ankunft daſelbſt begab ſich die Geſellſchaft in die katholiſche Kirche, wo ſie während des Gottesdienſtes die Andächtigen mit dem Geſang einer lateiniſchen Meſſe erfreute. Das Mittagswahl wurde im Gaſthaus zum„Leininger Hof“ eingenommen. Der Nach⸗ mittag galt einem Spaziergange nach der„Blockhütte,“ wo die Ausflügler einige ſchöne Stunden bei dem Geſang ernſter und heiterer Lieder verbrachten. * Die hieſige Filiale der Zentralkranken⸗ und Sterbe⸗ kaſſe der Schuhmacher und verw. Berufsgenoſſen hielt eſtern in ihrem Lokale„Schnokenbuckel“ eine Generalbver⸗ ammlung ab. Nach Vorleſung des Protokolls der letzten Verſammlung ging man auf den zweiten Punkt der Tages⸗ ordnung, Rechnungsablage für das abgelaufene Quartal über. Die waren im verfloſſenen Quartal, ganz beſonders günſtige. Bei einer Geſammteinnahme von 1226 M, 40 Pfg. konnten 600 M. an die Zentralkaſſe abgeliefert wer⸗ den. Trotzdem belief ſich der Kaſſenbeſtand der am Schluß des Quartals noch immer auf circa 300 M. Hierauf ſchritt man zur Vorſtandswahl und wurden ſowohl der ſeit⸗ herige Vorſitzende, Herr Valentin Müller, als auch der Kaſſtier, Herr Peter Ewald und der Schriftführer, Herr augenblicklich aus der Geſellſchaft entfernte und gewann auch nicht eher wieder Gewiſſensruhe, bis ich das Telegramm auf⸗ gegeben und dann die Antwort erhalten hatte, daß mein Be⸗ fehl noch rechtzeitig in Küſtrin angekommen war. Uebrigens trat auch in dieſem Falle ſpäter Begnadigung ein, und zwar aus dem Grunde, weil der König den Verbrecher nicht zum zweiten Male Todesangſt erleiden laſſen wollte, obgleich die erneute Unterſuchung den Ungrund jener Gerüchte von der Unſchuld des Angeklagten herausgeſtellt hatte. — Kaiſer Friedrich hat einmal in gleicher Lebensge⸗ fahr geſchwebt wie vor einigen Tagen Prinz Alexander von Battenberg. Das in Ancona erſcheinende Blatt„LOrdine“ erzählt eben jetzt folgende, noch unbekannte Epiſode: Man weiß, daß Friedrich III. 1853 auf einem öſterreichiſchen Kriegsſchiffe nach unſerem Hafen kam, um ſich von hier nach Rom zu begeben, wo er mit großer Sympathie von Papſt Pius IX. empfangen wurde. Als der Prinz auf dieſer Reiſe den Wallfahrtsork von Loretta beſuchen wollte, kam er in die größte Gefahr. Die Pferde mußten einen Berg hinauf⸗ fahren, an deſſen Seite ſich ſchroffe Abhänge befanden Auf dieſer Fahrt nahm der Wagen bald rückſchrittliche Beweg⸗ ungen an, und ſo ſehr auch die Roſſe angeſpornt wurden, es gelang nicht, ſie den ſteilen Weg hinaufzutreiben. Es war zu fürchten, daß der Wagen in die Tiefe hinabſtürzen würde. Da wußte noch im letzten Augenblick der Kutſcher dem Ge⸗ fährt eine andere Richtung zu geben, indem er mit faſt über⸗ menſchlicher Anſtrengung die Deichſel herumriß; er ſelbſt fiel rückwärts von ſeinem Sitze und wurde ſchwer verletzt, wäh⸗ rend der Wagen gegen einen großen Feldſtein prallte und zum Stillſtand kam. Der Prinz war vor dem ſchrecklichen Sturz in den Abgrund bewahrt gebliebeu; der arme Kutſcher aber farb an ſeinen Wunden. Kaiſer Friedrich bewies ſeine Dankbarkeit, indem er der Wittwe ſeines Retters eine — 9 5 anwies, die bis zu ihrem Lebensende gezahlt wurde. —Der Czar in Helſingfors. Der Czar, die Czarin und die Kaiſerliche Familie waren, wie bekannt, erſt kurz vor der Ankunft unſeres Kaiſers von ihrem Ausflug nach Finnland nach Peterhof zurückgekehrt. Die Tour entlang Ich erſchrak ſo heftig über meine Vergeßlichkeit, daß ich mich Ernſt Schwarz nahezu einſtimmig wiedergewählt. Ju Kaſſenreviſoren wurden die Herren Gonde, Strückle, Poſtle und Seifert⸗Ludwigshafen beſtellt. Punkt 5 der Tagesordnung bildete die Lokalfrage. Nach kurzer Debatte beſchloß man, das Lokal des Vereins nach der Reſtauration Gutfleiſch am Markte zu verlegen. Die 5. Generalverſammlung des Penſionsfonds iſr, Lehrer und Cantoren Badens und deren Relicten, welche vorgeſtern in Mannheim ſtattfand, verlief programm⸗ mäßig. Nachdem die einzelnen Punkte der Tagesordnung durchberathen und exledigt waren, wobei ſich die Begeiſterung für den Fond bei allen Mitgliedern deutlich ausſprach, wurde der ſeitherige Verwaltungsrath wieder gewählt.— Dem Berichte über den Fond in der Samſtagnummer unſeres Blattes iſt jedoch berichtigend hinzuzufügen, daß die iſr. Gemeinde Mannheim dem Penſionsfonde mehr als wohl⸗ wollend entgegenkam. Beim Entſtehen erging ein warmer Aufruf des hochverehrlichen hieſigen Synagogenraths an die verehrlichen Gemeindemitglieder, das edle Unternehmen zu fördern Dieſem Aufrufe wurde in weitgehendſter Weiſe be⸗ reitwillig entſprochen. Durch die hohen jährlichen Beiträge, Geſchenke und Legate der verehrlichen iſr. Gemeindemitglieder Mannheims wurde die Lebensfähigkeit des Vereins begründet. Die ganze Verſammlung ſprach daher auch der iſr. Gemeinde ihren tiefgefühlteſten Dank aus.— Den Cantoren Herren Brandeis und W. Schuſter wurde für das erſprießliche Wirken für den Fond ebenfalls warmer Dank gezollt. Stadtpark. Wie wir hören, iſt es dem Vorſtande gelungen, den berühmten auf der Durchreiſe ſich befindenden Königl. Kammermuſiker und Cornet à Piſton⸗Virtuoſen Herrn Fritz Reuter aus Kaſſel für 2 Konzerte zu gewinnen. Derſelbe wird am Freitag den 27. und Samſtag den 28. Juli jeweils Abends—11 Uhr im Verein mit der Kapelle des 2. Bad. Grenadier⸗Regiments Kaiſer Wilhelm Nr. 110, unter Leitung ihres Muſikdirekiors Herrn O. Schirbel konzer⸗ tiren, worauf wir das verehrliche Publikum auch an dieſer Stelle aufmerkſam machen.(Näheres Inſergtentheil.) e. Unglücksfall. In der chemiſchen Fabrik von Dr. Weil u. Cie. erhielt am 21. ds. Mts. ein Taglöhner beim Forttragen eines auf Rollen liegenden Schwungrades, welches von der einen Rolle abgeglitten iſt, eine Quetſchung des großen Zehen des rechten Fußes. c. Zur Anzeige gelangten zwei Frauenzimmer, welche geſtern Vormittag auf dem Speiſemarkt dur gegenſeitiges Schimpfen Ruheſtörung verübten. Das gleiche Schickſal wiederfuhr einem Schiffer aus Ilvesheim, der mit ſeinem Kiesnachen im Neckar vor Anker lag, aber ohne Schiffer⸗ patent war. Ebenſo wurden 8 hieſige Wirthe, weil ſie bei der durch den amtlichen Sachverſtändigen vorgenommene Controle ihre Bierdruckvorrichtungen nicht in ordnungs⸗ mäßigem reinen Zuſtande hatten, angezeigt. Aus dem Großherzogthum. OSchwetzingen, 23. Juli. Allen denen, welche unſer freundliches Städtchen beſuchen, wird es von Intereſſe ſein, zu vernehmen, daß das Hotel zum„goldenen Hirſchen“ für den Preis von 65,000 Mark an ein Karlsruher Conſortium verkauft worden iſt. Das Hotel ſoll bedeutend vergrößert und mit allem Comfort der Neuzeit ausgeſtattet und damit einem dringenden Bedürfniß für Schwetzingen abgeholfen werden. Der Vorbeſitzer wird ſich mit ſeiner Familie nach Jugenheim an der Bergſtraße, wo er eine Villa gekauft hat, zurückziehen. Schwetzingen ſieht die Geſchwiſter K. ungern ſcheiden. Herr K. war ein intelligenter, thätiger Wirtb, welcher ſein Geſchäft zu hoher Blüthe gebracht hat. Darin iſt er von ſeinen beiden Schweſtern emſig unterſtützt worden. Beſonders die ältere Schweſter, welche die N Bilen des Hauſes war, war eine Dame von ſeltener Bildung und von den höflichſten Umgangsformen, und dabei von einer Beſcheidenheit, daß ſie von Alt und Jung, Vornehm und Gering, hochgeachtet und geehrt wurde. Die jüngere Schweſter ſtand der Küche vor und wußte auch den verwöhnteſten Gaumen in culinariſcher Hinſicht zu befriedigen. Möge dieſem edlen Dreipaar daher auf ihrem weiteren Lebenswege alles Glück beſchieden ſein, welches ſie verdienen. Schwetzingen, 23. Juli. Heute Morgen traf der Wirkliche Geheime Kriegsrath von Götz von Berlin be⸗ bufs Beſichtigung des Bauplatzes für die neue Kaſerne hier⸗ ſelbſt ein.— Geſtern wurde ein in Pforzheim verhaftetes Individuum in das hieſige Gefängniß eingeliefert. Dasſelbe ſteht in dem Verdachte, voriges Jahr in unſerem e mehrere größere Betrügereien ausgeführt zu haben. Heidelberg, 23. Juli. Aus Anlaß des am 2. Auguſt ſtattfindenden Geburtstages des hier ſtudirenden Kronprinzen von Griechenland wird die Stadt an jenem Tage eine allge⸗ meine Schloßbeleuchtung veranſtalten.— Den in aller Welt lebenden Schülern und Freunden des namentlich um gewiſſe Zweige ſeiner Wiſſenſchaft überaus verdienten Profeſſors der Chemie, Geheimrath Kopp, wird der Hinweis willkommen ſein, daß am 1. September das Feſt ſeiner vor 50 Jahren in Marburg erfolgten Promotion und zugleich ſeiner 50jährigen Thätigkeit als akademiſcher Lehrer begeht. Nach 23jähriger Wirkſamkeit in Gießen wurde er 1864 für unſere Univerſität gewonnen. 22. Juli. Dem hieſigen Orte ſteht ein empfindlicher Verluſt bevor, indem die Steinkohlenbergwerk⸗ geſellſchaft Offenburg beſchloſſen hat, den Betrieb der hieſigen der finniſchen Küſte gehört zu den Lieblingsfahrten des Herr⸗ ſchers aller Reuſſen, und auch diesmal war ſie ihm eine Quelle großen Vergnügens. Die Kaiſerliche Familie benutzte wie gewöhnlich für ihren Ausflug die herrlich eingerichtete Schrauben⸗Yacht„Czarewna“; außerdem begleiteten vier bis fünf Pilotenboote, mit beſonders geübten Piloten be⸗ mannt, das kaiſerliche Schiff. Die hohen Herrſchaften ſtiegen öfters ans Land, aber nie in der Nähe von Städten oder in ſolchen, ſondern immer nur an einſamen Küſtendörfern. Vor wenigen Tagen warfen ſie ungefähr fünf Meilen von Helſingfors vor Anker an einem herrlich gelegenen Punkt, der ringsum von kleinen, mit dichten Buchen⸗ und Tannen⸗ wäldern bewachſenen Inſeln umgeben iſt. Bald nahten von der Küſte hunderte von Kähnen, Segelbooten und Fahr⸗ zeugen aller Art, um die kaiſerliche Hacht in der Nähe zu ewundern. Ganz gegen Erwarten ſchien ſich die Kalſerliche Familie über dieſe harmloſe gutgemeinte Neugier köſtlich zu amüſiren, und zeigte ſich auch zu wiederholten Malen auf dem Verdecke. Als der Abend hereinbrach, flammten unzäh⸗ lige rieſige Freudenfeuer längſt der Küſte auf, deren Schein ſick wundervoll in den ruhigen Gewäſſern men d Auf der Vacht ſelbſt verbreiteten elektriſche Lampen Tageg⸗ helle, welche gar ſeltſam abſtach von dem röthlichen Licht, das in den Ländern jener Breiten zur Nachtzeit herrſcht. Am nächſten Tage ließ ſich die Kaiſerliche Familie nach einer der prächtigen umliegenden Inſeln rudern und campirte hier den ganzen Tag. Zu dieſem Zweck wurde von der Pacht ein Korb mit Speiſen und Getränken mitgenommen und, nachdem alles Gefolge auf das Schiff zurückgeſchickt worden, machte ſich der Czar und ſeine Familie ſelbſt an die Zube⸗ bereitung des Luncheons. Die Raſchheit, mit der er dabei das als Brennmaterial nöthige Holz ſelbſt zerkleinerte, lieferte wieder einen Beweis ſeiner vielgerühmten Körper⸗ kraft. Bald ward das Tiſchtuch auf dem grünen Raſen ausgebreitet, Fiſch und Kartoffel aufgetragen, und luſtig dampfte der Samovar. Um ihn herum ſaß der Kaiſer mit Frau und Kindern— ein Bild glücklichen und zufriedenen Familienlebens. 5 =Ein Seitenſtück zu Leſſing's drei Ringen. Ein intereſſanter Auftrag iſt einem bekannten Berliner Juwelier 20. Jui. General⸗Anzeiger. 8. Sekte. dbe bis auf weiteres einzuſtellen. Damit wird zugleich ber Sitz der Direktion von hier weg, wahrſcheinlich nach Offenburg, verlegt werden. Die zu hohen Betriebskoſten, zu denen die Ausbeute in keinem Verhältniſſe mehr ſtand, ſollen die Geſellſchaft zu dieſem Schritte veranlaßt haben. Eine große Anzahl hieſiger Einwohner wird dadurch außer Ver⸗ dienſt geſetzt. Auch die ſog.„Kohlenbauern“ der benachbarten Orte, beſonders in Nieder⸗ und Oberſchopfheim, welche durch den Transport der Kohlen an die Bahn oder nach Lahr in die dortigen Jabriken bedeutenden Verdienſt hatten, werden von der Geſchäftseinſtellung empfindlich betroffen. * Pforzheim, 23. Juli. Der neue Direktor unſerer Realſchule, Herr Profeſſor Stocker, hat nunmehr die Leitung der Anſtalt übernommen. In einer füngſt ſtattge⸗ fundenen Lehrerkonferenz begrüßte derſelbe mit warmen herz⸗ lichen Worten das Lehrerkollegium, indem er der Hoffnung Ausdruck gab, daß ſich zwiſchen Direktor und Lehrerſchaft ein einträchtiges friedliches Verhältniß entwickeln möge. Die Anſtalt iſt in dem nunmehr abgelaufenen Schuljahre von insgeſammt 473 Schülern beſucht worden. Von letzteren be⸗ kannten ſich 390 zur proteſtantiſchen, 45 zur katholiſchen, 12 zur altkath. Konfeſſion, 26 Schüler gehörten der jüdiſchen Religion an. Das Lehrerperſonal beſteht zur Zeit aus 3 Profeſſoren, 1 Oberlehrer, 1 prov. Lehrer, 3 Lehramtsprak⸗ tikanten, 4 Hauptlehrern, 1 Reallehrer, 1 Realſchulkandidaten und 10 Nebenlehrern für einzelne Unterrichtsfächer. Walldürn, 23. Juli. Geſtern fand hierſelbſt der dies⸗ jährige Gautag des Gauverbands der Gewerbevereine des Kreiſes Mosbach ſtatt. Vertreten waren ſämmtliche 11 zu dem Verbande gehörigen Vereine. Den Verhandlungen wohn⸗ ten u. A. auch Herr Geh. Referendar Miniſterialrath von Stöſſer und Herr Ingenieur Malinklott von der Landesge⸗ werbehalle Karlsruhe bei. Nachdem Herr Gewerbeſchulhaupt⸗ lehrer Hartmann einen längeren und äußerſt intereſſanten Vortrag über Kunſtinduſtrie gehalten, ging man auf den zweiten die fakultativer Lehrlingsprüfungen be⸗ treffenden Punkt der Tagesordnung über. Es wurde nach längerer Diskuſſion beſchloſſen, die Prüfungen einzuführen und zwar ſollen dieſelben je zu Oſtern und im Auguſt ſtattfin⸗ den. Nach Schluß der Verhandlungen vereinigte man ſich zu einem durch zahlreiche Toaſte gewürzten gemeinſamem Mittagsmahl. Pfullendorf, 23. Juli. Die Militärvereine des hie⸗ ſigen Amtshbezirks haben vor einigen Tagen die Bildung eines Bezirksverbands Pfullendorf vorgenommen. Demſel⸗ ben gehören gegenwärtig 9 Vereine mit 400 Mitaliedern an. Freiburg, 23. Juli. Hierſelbſt iſt jüngſt ein auf Gegenſeitigkeit gegründeter freiwilliger Arbeiterunterſtützungs⸗ verein gebildet worden. Derſelbe verfolgt einen ſehr löblichen und ſchönen Zweck, nämlich die Unterſtützung ſeiner Mit⸗ Habrit von dem Zeitpunkt an, von welchem die Orts⸗ und abrikkrankenkaſſen eine ſolche nicht mehr gewähren. Es wäre gewiß mit hoher Freude zu begrüßen, wenn auch in anderen Städten derartige Vereine gegründet würden. Konſtanz, 22. Juli. Die Engländer ſind doch eigen⸗ artige Leute: So kamen kürzlich, wie die„Konſt. Ztg.“ ſchreibt, zwei Engländerinnen mit großem Korbe in eine hieſige Apotheke und eröffneten dem erſtaunten Herrn Pro⸗ viſor, daß ſie weiße Ratten mitgebracht hätten, denen der Herr Proviſor die Schwänze abſchneiden ſollte. Vorerſt müßten jedoch die lieben Thierchen chloroformiert werden. Auch waren ſie im Beſitze einer funkelnagelneuen, eigens zum Zwecke der Operation gekauften Scheere, damit von den theuren Kleinen die Gefahr einer Blutvergiftung mög⸗ lichſt ferngehalten würde. Da indeſſen weder Chloroform verabreicht wurde, noch auch der Proviſor die Operation vorzunehmen Luſt hatte, ſo thaten es die Damen felbſt. Leider fiel eine der Ratten, bei der die Kur am dicken Ende vorgenommen wurde, in Hhnmacht und erwachte nicht wie⸗ der. Die zwei Töchter Albions ſollen hierüber untröſtlich geweſen ſein. Kleine Chrouik. In Bühl verunglückte der Oberſchaffner Friedrich Bruſt von hier dadurch, daß er beim Rangiren von den Puffern eines Wagens erfaßt wurde. Bruſt erhielt einige Rippenbrüche.— In Hagsfeld hat Herr Fr. Bickel von dort einen Adler von ca. 1,50 Meter Flügelweite erlegt.— In Eppingen iſt der Sohn des Altbürgermeiſters Raußmüller vom Pferde geſtürzt und hat ſich dabei ſo ſchwer verletzt, daß an ſeinem Aufkommen gezweifelt wird.— Der zu Freiburg verſtorbene Rentner Friedr. Tobias Frey hat der Armenkaſſe in Baden teſta⸗ mentariſch 10,000 M. zugewendet. Pfälziſche Nachrichten. O Ludwigshafen, 23. Juli. Unſere Stadt, welche König Ludwig f. ihre Gründung und ihren Namen verdankt, wird ebenfalls eine Gedenkfeier für ihren hohen Gönner ver⸗ anſtalten. Geſtern wurde ein Comits gewählt, welches ein Programm zu dieſer Feier am nächſten Sonntag und Mon⸗ tag entwerfen ſoll. Daß die in Mannheim wohnenden Bayern ebenfalls des Königs ehrend gedenken werden, hat hier freudige Anerkennung gefunden. =Edenkoben, 23. Juli. Das diesjährige Verſchöner⸗ ungsvereinsfeſt geſtaltete ſich geſtern zu einer ebenſo grotz⸗ artigen wie ſinnigen Gedenkfeier für König Ludwig., welchen Herr Oberamtsrichter Kuby von hier in einer be⸗ geiſterten Feſtrede verherrlichte. Dieſe Rede wurde auf der Veranda der Ludwigshöhe mit ihrer wunderbar ſchönen Ausſicht gehalten und fand ein tauſendfaches Echo in den dankbaren Pfälzerherzen, in denen das Andenken an„unſeren alten König Ludwig“ ſo treu bewahrt wird. Kaiſerslautern, 23. Juli. Dem Mannheimer Kaſino⸗Quartett wird auch bei ſeinem diesjährigen Beſuch unſerer Stadt eine Aufnahme und Anerkennung zu Theil, die ganz zu den Leiſtungen dieſer beliebten Künſtler im Ver⸗ hältniß ſteht. Zahlreicher Beſuch der Concerte und ſpontane lebhafte Orationen beweiſen dieſen Herren, daß wir uns jähr⸗ lich auf die Zeit freuen, wel⸗he ſie in unſerer Mitte verbringen, da ſie uns immer etwas Neues zu bieten haben und wir in ſo manchen ihrer herrlichen Lieder Pfälzer Dicht⸗ und Ton⸗ kunſt begrüßen können, worunter die den vier Künſtlern ge⸗ widmeten Quartette von Rud⸗Drumm nicht die unbedeu⸗ tenſten ſind. Zweibrücken, 23. Juli. Im engſten Familienkreiſe feierten heute Freiherr und Freifrau v. Eſebeck dahier das ſeltene Feſt der goldenen Hochzeit. Der Jubilar, Frhr. Karl v. Eſebeck, königl. preuß. Kammerherr 55 Jahre in Dienſten des Fürſten von Hohenzollern, ward geboren zu Zweibrücken am 11. Juni 1809 als der Sohn des Freiherrn Peax Karl v. Eſebeck, ſ. Zt. Unterpräfekt des Dep. Donnersberg in Mainz und von Wilhelmine v. Eſebeck, geb. v. Ereutzer. Seine Gemahlin, Thereſe v. Eſebeck, langjährige Hofdame der Fürſtin Joſephine von Hohenzollern, iſt geboren zu Karls⸗ ruhe am 4. April 1815 als Tochter des Großh. bad Geſandten in München, Frhrn. v. Fahnenberg, und der Freifrau Marie v. Fahnenberg, geb. v. Dietrich⸗Schönhofen. Die Vermählung fand am 23. Juli zu München ſtatt. Aus der Pfalz, 28. Juli Bekanntlich hat der letzte Landtag die Gehaltsverhältniſſe der Verweſer und Lehrer an der Volksſchule in Bayern bezüglich der Alters⸗ zulagen durch theilweiſe Aenderungen der Bezugsperioden und Erhöhung der Zulagen ſelbſt nicht unweſentlich ver⸗ beſſert. Da das Geſetz rückwirkende Kraft hat und ſomit die Beträge vom 1. Januar d. J. an nachbezahlt werden, ſo iſt die nunmehr erfolgte Anweiſung zur Auszahlung der⸗ ſelben in Lehrerkreiſen freudig begrüßt worden. Mittheilungen aus Heſſen. Mainz, 23. Juli. Bekanntlich geht man ſchon längſt mit dem Gedanken um, das hieſige kurfürſtliche Schloß zu reſtauriren: die dazu erforderliche Summe beziffert ſich nach dem nun aufgeſtellten Koſtenüberſchlag auf 640,000 Mk.— Unſer Verein für Ferien⸗Colonien verfügt bereits über eine hinreichende Summe, um dieſes Jahr ſchon 100 Schulkindern die Wohlthat eines Landaufenthaltes erweiſen zu können. GSOppenheim, 23. Juli. Ein amerikaniſcher Rheinheſſe landete nebſt ſeinem Reitpferde vor etwa 4 Wochen in Genua und machte reitend den Weg durch Oberitalien, über die Alpen und durch die Schweiz in der Abſicht, als„Ritter“ in ſeinem Heimathsorte, wo ſeine alten Eltern und Verwandten nicht auf ſeine Ankunft vorbereitet ſind, einzutreffen. Sport. 5 Für den„Grand Prix de Paris 1890“ ſind diesmal auch von deutſcher Seite zwei Neunungen erfolgt, und zwar nannte Frhr. Ed. v. Oppenheim„Barde“, braunen Hengſt v. Petrarch a. d. Heſſenpreis, ſowie„Page“, dunkel⸗ brauen Hengſt v. Emilius a. d. Edeldame. Der Grand Prix de Paris für das Jahr 1890 hat nunmehr, nachdem auch die 98 in London gemachten Neunungen vollzählig vorliegen, im Ganzen 398 Unterſchriften aufzuweiſen, eine Zahl, die von keinem Rennen in Europa erreicht wird. Tagesneuigkeiten. — Mord in Nymphenburg, München, 23. Juli Als geſtern Abends 10 Uhr der Dienſtknecht des Kaufmanns Schel in Nymphenburg noch einen Gang zu machen hatte, wurde er in der Ludwig⸗Ferdinandſtraße plötzlich von zwei unbekannten Strolchen überfallen und mit einem Weſſer niedergeſtochen. Beide Strolche ſuchten dann das Weite. Bis zur Stunde iſt es nicht gelungen, der Thäter habhaft zu werden. Der auf den Tod Verletzte hatte noch die Kraft, ſich in den Flur des nächſtgelegenen Hauſes zu ſchleppen, wo er nach wenigen Minuten den Geiſt aufgab. — Zweikampf, Nürnberg, 23. Juli. Die Strafkam⸗ mer verurtheilte heute wegen Zweikampfes den Studioſus Krauß in Erlangen, welcher aus Uebermuth ein Piſtolen⸗Duell mit Premierlieutenant Meyer dahier provozirte und dabei verwundet wurde, zu einjähriger Feſtungsſtrafe, der Apotheker Alfred Büchel in Schwabach erhielt wegen Anreizung zum Zweikampf ſechs Monate Gefängniß. — Von einer Schlange erdrückt. In Klumetz in Böhmen ereignete ſich ein merkwürdiger Vorfall. Die zwei Kinder des Oberförſters von Klumetz, ein Knabe im Alter von ſieben Jahren und ein Mädchen im Alter von fünf Jahren, gingen zuſammen nicht weit von dem Forſthauſe ſpazieren, um Heidelbeeren zu ſuchen. Plötlich bemerkte der Knabe im Graſe eine große Otterſchlange und der Knabe ſchlug auf dieſelbe. Aufgereizt durch dieſen Schlag, ſtellte ſich die Schlange auf und, da der Knabe erſchreckt entfloh, ſchlang ſich das Thier um den Körper des Mädchens, das aus Angſt ſich nicht vom Platze rühren konnte, umringelte den Hals des Kindes und erdrückte daſſelbe. Als nach einigen Minuten der Vater des Mädchens vom Forſthauſe herbeieilte, um ſeinem Kinde Rettung zu bringen, fand er nur die Leiche in der Friedrichſtraße in dieſen Tagen zu Theil geworden. Eine alte Edeldame aus Ruſſiſch⸗Polen hat demſelben ein Rococo⸗Armband von wunderbarer Arbeit und feltenem Werthe mit dem Auftrage übergeben, nach dieſem Armband zwei andere von ganz gleicher Größe und ganz gleicher Ausführung anzufertigen, ſo zwar, daß die drei Armbänder einander ſo vollſtändig gleichen, daß Niemand, ſelbſt die jetzige Beſitzerin nicht mehr im Stande iſt, das Original von den beiden Copien zu unterſcheiden. Das dem Juwelier übergebene Armbad iſt, wie Uen A von einer ganz wunderbaren Schön⸗ heit und kunſtvoller Ausführung les beſteht aus goldenen Roſen mit Blättern von Smaragden, verſchlungen mit Ver⸗ gißmeinnicht von Türkiſen mit Blättern aus kleinen Bril⸗ lanten) und die Anfertigung der beiden ganz genauen Copien wird eine ſeltene Mühe und lange Zeit beanſpruchen ſo daß dieſelben nicht vor vier bis fünf Monaten vollendet ſein dürften. Die ruſſiſche Edeldame hat die drei Armbänder zu Weihnachtsgeſchenken für ihre drei Töchter beſtimmt, von denen ſich die älteſte zu Anfang nächſten Jahres verheirathet und nach einem alten Familienbrauch das koſtbare Armband als Familien⸗Erbſtück mitbekommen ſoll. Die Dame umfaßt aber, wie ſie ſelbſt dem Juwelier als Erklärung des ſonder⸗ baren Auftrages mittheilte, ihre drei Töchter mit ganz gleicher Liebe und möͤchte Keiner vor den Anderen den Vorzug geben, und iſt deshalb auf den Ausweg gerathen, die beiden neuen Armbänder anfertigen zu laſſen, ſo daß ſie ſelbſt keinen Unter⸗ ſchied mehr darin machen kann, welche Tochter mit dem Original⸗Familienſtück den daranhaftenden Segen aus ihrer Hand empfängt. — Ein hiſtoriſcher Fund iſt am 18. d. M. in den von Arnim ſchen Schächten in Oberplanitz zu Tage gefördert worden. Er betrifft die heiligen Gefäße, die im Z30jährigen Kriege von den in die Schächte ſich flüchtenden Einwohnern mit verborgen wurden: Kelch. Kanne und das ziemlich ver⸗ kohlte Altarbuch, auch eine große Mengen Münzen. Das Kruzifix fehlt noch. 8 1 6 — Ein galanter Bruder.„Pah, necke nur Ein Bruder findet ſeine Schweſter ja nie hübſch. Erſt kürzlich ſagte der neue Beſitzer der Knochenmühle zu mir, ich ſei reizend zum malen.“„Mit oder ohne 97 Theaker, Funſt und Wiſſenſchaft. Feſtſpiele in Bayreuth. Die Feſtſpiele haben am Sonntag mit der überaus glänzend gelungenen erſten „Parſifal“⸗Aufführung unter Mottl's Leitung begon⸗ nen. Die Wiedergabe war durchaus auf der bisherigen Höhe, in Einzelnheiten die Vollendung ſogar noch geſteigert, van Dyck den bisher bewährten Kräften in jeder Hinſicht ebenbürtig. Das Haus war bis auf den letzten Platz ge⸗ füllt. Eine weihevolle Stimmung beherrſchte das Audito⸗ rium, am Schluſſe brach großartiger Beifallsjubel aus. Der erſten Aufführung wohnten von fürſtlichen Perſonen bei: Herzogin Wera von Württemberg, die Prinzeſſin Amalie von Bayern, der Erbgroßherzog und Prinz Wilhelm, ſowie Prinz Alexander von Heſſen, Prinz Max von Baden Fürſt Alexander von Battenberg. Prinz und Prinzeſſin Leopold von Bayern werden zum Beſuche der„Parſifal“⸗Auffüh⸗ rung am 25. Juli hier eintreffen und im„Hotel Sonne“ abſteigen. Huldigung am Grabe Richard Wagners. Kaiſer Wilhelm hat d. d. Potsdam, 7. Juli, verfügt, daß das jetzt in München concertirende Muſikkorps des Leib⸗ garde⸗Huſarenregiments auf der Rückreiſe den Weg über Bayreuth nehmen ſoll, um am Grabe Wagners durch eine Morgenmuſik den Gefühlen der Verehrung Ausdruck zu geben, die der Kaiſer für den verewigten Meiſter hegte. Daß vom Kammerſänger zum Laryngoſkopen zu⸗ weilen nur ein Schritt iſt, zeigt Folgendes: ammerſänger Dr. Gunz befindet ſich zur Zeit in Wien um bei dem be⸗ kannten Spezialiſten Profeſſor Störck praktiſch thätig zu ſein. Der genannte Künſtler war früher Arzt und will ſich jetzt auf dem Gebiete der Laryngoſkopie weiter ausbilden, um die gewonnenen Erfahrungen bei ſeinem im Herbſt erfolgenden Antritt des Lehramts an Dr. Hoch's Konſervatorium in Frankfurt zu verwerthenen. Kroll'ſche Oper. Die kürzliche Aufführung von v. Flo⸗ tow's„Markha“ war eine ſo vortreffliche, ſo ſchreibt das „Berl. Fr. Bl., daß wir lange zurückdenken müſſen, ehe wir einer gleich guten an unſerer Hofbühne begegnen. Herr Bötel gab als Lyonel entſchieden das Beſte, was wir bis jetzt von ihm zu bören bekamen. Sein Spiel war ſehr belebt und deſſelben vor. Die Schlange, die ſich eben vom Körper des Kindes loslöſen wollte, wurde ſelbſtverſtändlich getödtet und iſt dem Prager Muſeum überſandt worden. Ein Menſchenleben wegen einer Handvoll Schwämme. In den ungariſchen Waldungen des Herrn Ladislaus v. Inkey ereignete ſich vor einigen Tagen ein blutiger Vorfall. Nach den häufigen Regengüſſen der letzten Zeit geriehen die Schwämme daſelbſt ſo reichlich, daß ſelbſt aus den Nachbarorten die Leute herbeikamen, um Schwämme zu ſammeln. Der herrſchaftliche Förſter duldete dies eine Zeit lang; dann aber ertheilte er ſeinen Leuten den Befehl, das Schwämmeſammeln zu verbieten. Am 18. Juli ereignete es ſich, daß zwei Inkaber Inſaſſen von herrſchaftlichen Wald⸗ hegern beim Schwämmeſammeln betreten wurden. Der Eine, ein noch junger Burſche, hatte eine Handvoll Schwämme ge⸗ ſammelt und weigerte ſich, dieſelben e Nun fielen die beiden Waldheger über die Leute her; der Eine wurde mit dem Gewehrkolben am Kopfe ſchwer verwundet; der Andere aber, der inzwiſchen mit dem andern Waldheger rang, wurde ebenfalls in die Bruſt geſchoſſen, ſo daß er nach we⸗ nigen Minuten den Geiſt aufgab. Die beiden Waldheger meldeten ſich ſelbſt bei der Behörde und wurden einſtweilen auf freiem Fuße belaſſen. — Ein Mord wegen einer We Erfindung. Paris, 22. Juli. Vorgeſtern und geſtern ſtand vor den Pariſer Geſchworenen der ehemalige Telegraphenbeamte Minault, welcher im Januar d. J. den Abtheilungsdirektor Raynaud auf der Straße von hinten üßerfiel und aus einem Revoler auf ihn ſchoß. Raynaud ſtarb kurz darauf und nahm den Ruf eines rechtſchaffenen Mannes mit ins Grab. Dagegen behauptet Minault, er hätte ihm eine ſeiner Er⸗ findung zur Transmiſſion der Depeſchen ſtehlen laſſen, indem er dieſelbe einem anderen Erfinder mittheilte und von dieſem ausbeuten ließ, während ihm ſelbſt die 100,000 Franken, die er dafür verlangte, verweigert worden waren und man ihn mit der Erlaubniß abgefunden hatte, ſeine Experimente in einer Staatswerkſtätte zu machen. Minault, ein Autodidaht, hatte fünfzehn Jahre ſeiner Erfindung gewidmet und ſich in den Wahn hineingebahnt, ſie müſſe ihm zu Ruhm und Reich⸗ thum verhelfen. Die Vernichtung ſeiner Pläne machte ihn zum Hypochonder, zum Menſchenhaſſer und endlich zum Mörder. Die Aerzte erklärten ihn für nicht ganz zurechnungs⸗ fähig und die Wuthanfälle, die er während der Verhbre hatte, ſchienen dieſe Auffaſſung zu beſtätigen. Das Urtheil lautete auf 10 Jahre Zwangsarbeit. Heiteres vom Tage. — Saiſon⸗Sprichwörter eines empfindſamen Reiſen⸗ den: Wer den Regen hat, darf für den Spott nicht ſorgen. — Selig ſind— die zu Hauſe geblieben!— Was auf Reiſen gehen will, friert bei Zeiten.— Die Saiſon iſt todt— ſie kann ſich begraben laſſen!— Wo biſt Du, liebe Sonne, ge⸗ blieben?— Das Reiſen iſt der Güter höchſtes nicht, der Uebel größtes aber iſt— wenn man den Pelz nicht mitge⸗ nommen.— Wozu in die Ferne ſchweifen— es regnet ja auch zu Hauſe Streifen!— Quäle nie ein Thier zum Scherz: raſch geh wieder heimwärts!— Wo man heizt, da laß ge⸗ troſt Dich nieder: in der Luft verfrierſt Du Dir die Glieder! — Wenn Dich böſe— Rundreiſebillets locken, folge ihnen nicht!— Vorwärts mit friſchem Muth— wenn Gummi⸗ ſchuh' und der Regenſchirm gut!— Schluß⸗Stoßſeufzer: Mich ergreift, ich weiß nicht wie,— Himmliſches Behagen: — Morgen iſt der letzte Tag,— Von den fünfundvierzig Rundfahrtstagen! — Zweideutig. Schauſpieler(u einem Herrn im Zuſchauerraum): Erlauben Sie mir, an Ihrer Seite Platz zu nehmen? 5 — Bitte ſehr!— Sie ſpielen heute nicht mit? Nein!— — Das freut mich ganz außerordentlich! — Die ſorgende Hausfran.„Aber Mann, woſd konnteſt Du nur eine Sommerwohnung miethen, die ſo weit von der Stadt entfernt iſt!!—„Liebe Frau, Du wollteſt ja doch von Gäſten möglichſt verſchont bleiben.“— 5 205 bedenke nur, was die ſich jetzt für einen Appetit her⸗ anlaufen.“ — Der Sonntagsangler.„Wie kannſt Du nur Deine Zeit ſo unnütz hinbringen?—„Aber ich biite Dich, weshalh nicht? Den Fiſchen macht es Spaß und mir ſchadets nichts. — Einen hübſchen Scherz erzählt die Charlotten⸗ burger„Neue Zeit“. In der Sophie-Charlottenſtraße ſahen gegen 11 Uhr Abends mehrere Herren, die ſich auf dem Wege nach dem Bahnhofe der Pferdeeiſenbahn befanden, einen Betde aus welchem ein Pfahl hervorragte, der einen rothen ettel trug. Neugierig, beſchloſſen ſie, den Inhalt dieſer rothen Mittheilung zu erforſchen. Es war dunkel. Von unten konnte daher die Inſchrift nicht entziffert werden. Kurz ent⸗ ſchloſſen, half man dem Gewandteſſen, an dem Pfahl empor⸗ klettern;— leſen und mit einer Verwünſchung des Pfahles abſpringen, war Eins. Auf dem Zettel ſtand:„Friſch ge⸗ ſtrichen!“ — Aus der Bombe. Telegramm von der Deutſch⸗ meiſter⸗Capelle aus München.„Weaner Madeln“ fanden bei der Bevölkerung ſtürmiſchen Beifall und die denkbar günſtigſte Aufnahme, aber noch gar nichts iſt es im Vergleiche u der Aufnahme, die wir bei den„Münchener Madeln inden. Einige von Hoch und Spleni.“ den Situationen angemeſſen, ja in der großen Arie des 3. Aktes:„Ach, wie ſo fromm ꝛc.“, erklangen Tonnüancen, als ob die Seele mit ihnen etwas zu thun gehabt hätte. Das hohe B am Schluſſe dieſer Arie war ſo überzeugend, daß das Publikum es ſtürmiſch noch einmal verlangte: Herr Bötel wiederholte die ganze Nummer. Rauſchender, gmaliger Hervorruf wurde am Schluſſe dem gefeierten Sänger und ſeiner liebreizenden„Martha“ geſpendet. Allerlei Kuliſſenkrakehl wird aus Kopenhagen gemel⸗ det: Agnes Sorma iſt am 15. d. Mts. plötzlich aus dem Enſemble ausgeſchieden, weil Direktor v. Hell ihr keine Ge⸗ legenheit geboten hätte, in einem echt deutſchen klaſſiſchen Stück, dem„Käthchen von Heilbronn“, aufzutretenn. Frl. Sorma hofft aber, daß ſie im nächſten Jahre Gelegenheit ſinden würde, in Kopenhagen als„Käthchen“ aufzutreten. Ein glänzendes Feſt zum Schluß der Londoner Saiſon wurde von Ferdinand Rothſchild veranſtaltet. Demſelben wohnten der König von Belgien, Herzog und Herzogin von Cambridge, Herzog und Herzogin von e und die Spitzen der Londoner Ariſtokratie bei. Impreſario Alfred Fiſchhof hatte die Miſſion, ein glänzendes Concert zu arran⸗ iren. Da Adelina Pattt in Amerika weilt und Chriſtine Nilsſon ſich in's Privatleben urückgezogen hat, veranlaßte Herr Fiſchhof die in kurzer Zeit zur Berühmtheit gelangte ſchwediſche Diva Mlle. Sigrid Arnoldſon zu ſingen. Der Erfolg war ein außerordentlicher. Durch ihre wunderbare Stimme ſowie durch ihre reizende Erſcheinung eroberte ſie im Sturme das Auditorium. Glinka's Oper„Das Leben für den Czar“ ſoll guch in Paris zur Aufführung gelangen. Gounod, Ambroiſe Tho⸗ mas, Saint⸗Sasns, Maſſenet, Delibes und Reyer haben ſich in einem Kollektivſchreiben an den Miniſter der ſchönen Künſte gewendet, in welchem ſie, um ein Zeugniß ihrer Sympatbie für Rußland zu geben“ erklären, daß ſie„ſich glücklich ſchätzen würden“, wenn dieſes Werk auf einer franzöſiſchen Bühne aufgeführt würde. Shakeſpeare's„Heinrich IV.“ iſt von dem wiederge⸗ neſenen Tragöden Georg Molnar in unggriſcher Bearb dem Nationalthegter eingereicht worden. Die Tragödie dürfte im kommenden Winter zur Aufführung gelangen. —.— —— 4. Seite. Seneral⸗Anzeiger. Neueſte Nachrichten. Die KRaiſerbegegnung. Berlin, 23. Juli. Am vorigen Freitag traf hier der vom Grafen Herbert Bismarck telegraphiſch übermittelte Befehl des Kaiſers ein, die in der Kunſt⸗ ausſtellung aufgeſtellte, von Profeſſor Hoffmeiſter model⸗ Urte Büſte des Kaiſers ſofort nach Petersburg zu ſenden. Petersburg, 23. Juli. Ueber das geſtrige Eſſen in Peterhof wird gemeldet: An der kaiſerlichen Tafel, welche aus 60 Gedenken beſtand, wurde goldenes Tafelgeſchirr, an den übrigen Tafeln ſilbernes benutzt. Die ruſſiſchen Herrſchaften erſchienen in preußiſcher Utziform, die deutſchen Herrſchaften in ruſſiſcher. Die Kaiſerin, welche eine weiße Robe angelegt hatte, war mit dem Bande des Sanct Andreas⸗Ordens geſchmückt, die Großfürſtinnen trugen das Band des St. Katha⸗ rinen⸗Ordens. Rechts von dem Hofminiſter, welcher der Kaiſerin gegenüber ſaß, hatte der deutſche Bot⸗ ſchafter General v. Schweinitz ſeinen Platz, links von dem Hofminiſter der Staatsſekretär Graf Bismarck. * Krasnoje⸗Selo, 28. Juli. Beide Kalſer fuhren in Geſellſchaft der Zarin ins Lager Krasnoje⸗Selo, übernachteten dort und begaben ſich heute früh um 9 Uhr ins Manöverfeld. Hier nahm Kaiſer Wilhelms Regiment Wiborg zunächſt das Regimentsexerciren vor. Es folgte ein großes Cavalleriemandver, ausgeführt von 4 Cuiraſſter⸗ 2 Dragoner⸗, 1 Ulanen⸗, 1 Huſaren⸗ und 2 Koſaken⸗Regimentern, wozu noch 4 Batterien kamen. Das Manöver dauerte zwei Stunden. Um 3 Uhr nahm Kaiſer Wilhelm in Krasnoje⸗Selo von der ruſſiſchen Armee Abſchied und reiſte nach Peterhof. Auf der Station waren die Generäle und Oberſten ver⸗ ſammelt, die Muſikcorps ſpielten die preußiſche National⸗ hymne, der Kaiſer führte die Zarin am Arm. Unter begeiſtertem Hurrahrufen ſetzte ſich der Zug in Be⸗ wegung. Soldaten des Wiborg⸗Regiments, welche von Krasnoje⸗Selo bis zur Station Spalier gebildet, liefen eine zeitlang Hurrah rufend neben dem Zuge her. Petersburg, 23. Juli. Kaiſer Wilhelm wohnte heute Abend der Feier des Namensfeſtes der Kö⸗ nigin von Griechenland in Pawlowsk bei. Morgen findet das Dejeuner auf einem der deutſchen Kriegsſchiffe ſtatt, worauf die Abreiſe des deutſchen Kaiſers erfolgen wird. Krgsnoje Sſelo, 28. Juli. Heute Vormittag wohnten die Kaiſer Wilhelm und Alexander den Ueb⸗ ungen des Wiborger Infanterieregiments und der Garde⸗ kavallerie bei. Nach Beendigung der Uebungen führte Kaiſer Wilhelm ſein Wiborger Regiment in Parademarſch an dem ruſſiſchen Kaiſer vorüber. Die Uebungen der Gardekavallerie wurden von Großfürſt Nikdlaus geleitet und von 52 Eskadrons ausgeführt. Am Schluß defilirte die geſammte Kapallerie vor den beiden Kaiſern, worauf Kaiſer Wilhelm dem Großfürſten Nikolaus ſeine Anerkenn⸗ ung für die glänzende Ausführung der Uebungen ausſprach. Das darauffolgende Dejeuner wurde beim Großfürſten Wladimir eingenommen. Hierauf beſuchten beide Kaiſer das Lager und das Lazareth des Wiborger Regiments. Kaiſer Wilhelm richtete dabei an die Kranken im Laza⸗ reth theilnehmende Worte. Der ruſſiſche Kaiſer verlieh den Grafen Herbert Bismarck die Diamanten zum Alexander Newskiorden, der deutſche Kaiſer dem Miniſter Giers die Diamanten zum Schwarzen Adlerorden, ſowie Wlangali den rothen Adlerorden erſter Klaſſe. Berlin, 23. Jull. Die„Nordd. Allg. Ztg.“ äußert ſich heute zu der bekannten Auslaſſung des Herrn v. Rauchhaupt über das Kartell.(Vergl. den Leit⸗ artikel.) Sie ſtellt ſich entſchieden auf Seiten der Na⸗ tionalliberalen und erklärt deren Weigerung, ein Kartell fur die Landtagswahlen abzuſchließen, für keinen genü⸗ genden Grund für die Angriffe des Herrn v. Rauch⸗ haupt. Der„Kreuz⸗Zeitung“ gegenüber ſchreibt das offtziöſe Blatt:„Wir verzichten darauf, mit der„Kreuz⸗ Zeitung“ über die Nützlichkeit und Nothwendigkeit des Kartells in Erörterungen einzutreten. In kleinlicher Parteipolitik befangen, hat dieſes Blatt ſchon längſt den Blick für die wahren Intereſſen des Vaterlandes ver⸗ loren. Das Bündniß mit dem jeder ſtaat⸗ lichen Autorität widerſtrebenden Cen⸗ trum iſt ſeiner politiſchen Weisheit letzter Schluß und in tiefgewurzeltem Haſſe gegen Alle, die nicht ihren ſpezi⸗ ſiſch kirchlichen Standpunkt theilen, ſcheut die„Kreuz⸗ Zeitung“ nicht davor zurück, zur Bekämpfung der nationalen Elemente in der Provinz Hannover auf die Hülfe der Welfen zu rechnen, trotzdem dieſes Liebeswerben auf Seiten der Letzteren nur Spott und Hohn gefunden hat.“ Weiter behauptet die „N. A..“, daß Herr v. Rauchhaupt, wenn er die Trennung von den Nationalliberalen betreibe, nicht als der berufene Vertreter der konſervativen Partei ange⸗ ſehen werden könne. Bayreuth, 23. Juli. Heute fand vor ausverkauftem Hauſe unter Leitung Hans Richter's die erſte Vorſtellung der Meiſterſinger ſtatt. Die Leiſtungen von Reichmann (Sachs), Frau Sucher(Evchen), Friedrich(Beckmeſſer), Hof⸗ müller(David) und Gudehus(Stolzing) waren vorzügliche, die ganze Aufführung hochvollendet. Die Zuſchauer ſpendeten ſtürmiſchen Beifall. Wien, 23. Juli. Der preußiſche Geſandte von Schlözer wird heute Abend hier erwartet und ſpeiſt morgen bei Galimberti, der geſtern mit dem Grafen Kal⸗ noky eine längere Beſprechung hatte. Die Mittheilung von einer Note Rampolla's über die Reiſe des deutſchen Kaiſers nach Rom wird in Kreiſen der Nuntiatur als unrichtig bezeichnet. Auch in der Unter⸗ redung Galimberti's mit Kalnoky dürfte jene Reiſe nur geſprächsweiſe erwähnt worden ſein, da der Entſchluß des deutſchen Kaiſers ſich ſelbſtverſtändlich dem Einfluſſe Kalnoky's entzieht. Man ſpricht davon, daß außer dem Baron Kuhn auch die Corpscommandanten v. Ramberg in Agram, Herzog von Württemberg in Lemberg durch jüngere Kräfte erſetzt werden ſollen.(Feldzeug⸗ meiſter Wilhelm Herzog von Württemberg, Commandant des 11. Corpscommando's und General der Capallerie, Freiherr von Ramberg, Commandant des 13. Corps⸗ commando'.) Paris, 23. Juli. Die„France“ theilt mit, Boulanger beabſichtige, ſich um das Deputirtenman⸗ dat im Departement Somme zu bewerben, wo am 19. Auguſt eine Nachwahl ſtattfindet. Paris, 23. Juli. Nach dem nunmehr feſtſtehenden Ergebniß über die Deputirtenwahl im Departement Ardeche wurde Beauſſier(Opportuniſt) mit 42 800 Stimmen gewählt, während Boulanger nur 25 000 erhtelt. Im Rhonedepartement wurde Chepis(Oppor⸗ tuniſt) mit 32000 Stimmen zum Deputirten gewählt. Paris, 23. Juli. Taflefer(Bonapartiſt) iſt mit 49,427 Stimmen zum Deputirten der Dordogne gewählt.— Präſident Carnot trifft heute Abend in Paris ein. * London, 23. Juli. Das Oberhaus nahm die Novelle betr. das Patent⸗, Muſter⸗ und Markenſchutzgeſetz von 1883 in dritter Leſung an. Rom, 23. Juli. Die Abendblätter veröffentlichen ein Telegramm, wonach am 20. d. M. einige in Cla⸗ vieres liegende Al pen jäger im Glauben, ſich noch auf italieniſchem Gebiete zu befinden, die Grenze überſchritten hätten und, auf ihren Irrthum aufmerkſam gemacht, ſo⸗ fort zurückgekehrt wären. Zwei Sergeanten, welche einige Minuten auf franzöſiſchem Gebiete blieben, wurden raſch von 50 franzöſiſchen Soldaten umzingelt, verhaftet und nach Briancon gebracht. Cine heutige Depeſche meldet, daß der Commandant von Briancon den Irrthum er⸗ kannte und die italieniſchen Sergeanten freiließ. Der betreffende italieniſche Compagniecommandant geht wegen ſeiner Nachläſſigkeit der verdienten Strafe entgegen. Kiew, 23. Juli. Die Jubelfeier zur Einführung des Chriſtenthums in Rußland wurde geſtern mit einer Vigilte eingeleitet, welche der Metropolit von Serbien, Michael, am Grabe der Großfürſtin Olga celebrirte.— Heute fand die feierliche Einweihung des Denkmals Bog⸗ dan Chmelnizky's ſtatt. Mannheimer Handeloblakt. Maunheimer Effektenbörſe vom 23. Juli. Die Um⸗ ſätze an der heutigen Börſe exlangten nur eine geringe Aus⸗ dehnung Bevorzugt waren Aktien der Vereinigten Oelfabriken. welche bis 121.50 gefragt waren, ohne Abgeber zu finden. Anilinaktien in beſſerer Stimmung zu 278.25 umgeſetzt. Weſterogelnaktien zu 166 gefragt, während Waghäusler Zucker⸗ aktien eine Nuance matter zu 90.25 angeboten waren. Für Schwartz'ſche Brauerei zeigten ſich zu öheret Courſen Ab⸗ nehmer Und ſtellte ſich die Notiz auf 161.50 Geld. Coursblatt der Maunheimer Börſe vom 20. Juli. Obligationen. 4 Bad. Oblig. Mark 105.30 G. 4 R. Hyp. Pfandbr. S. 40-49100.80 G. 5 109, Ug. 4„ 43—49102.45 bz. fl. 108.90 G. 4½„ 5 1888.100.50 i—„ Com, O. 100.— bz. 4 T. 100 Lovpſe 187.70 G. 4 Mannheim 1881— 4 feichzanleihe 107.90 G. 4„ 1888 30 5 108.40 bz. 4 75 1885 108.75 B. 4 Preuß. CTonſol 107. G. 4 Heidelberg 108.25 G. 3⁰ 104.25 bz. 4 Freiburg i. B. Obligat. 4 Baher. Obligationen Mk. 107.—%½ Ludwigshafen Mk. 108.50 G 4 4 Pfälz. Sudwigsbahn Mk. 104 35 G 5—.— 4 Pfälz. Ludwigsbahn fl. 102.50 G. 4½—— Zuckerfabrik 102.75 G. 4„ Maxbahn 103.90 B. 5 Oggersheimer Spinnerei 101.70 G. 4„ Nordbahn 108 90 G. 5 Verein abriken 97.—- G. 3½ Rhein. Hyp.⸗Pfandbriefe 88.45 bz.]5 Weſteregeln Alkaliwerke 104.— G. Actien. Badiſche Bank 110.— G. J Brauerei Schwartz 161.50 G. Rheiniſche Ereditbank 121.50.] Bierbrauerei Sinner 168.— B. „, Hyp.⸗B. 50 pCt..128.—.] Malzfabr. Hochheim—.— Pfälziſche Bank 120.— bz. J Werger ſche Brauerei 119.10 G. Mannheimer Volksbank 118 59.] Badiſche Brauerei 128.— bz. Deutſche Unionbank 91.80.] Mannh. Dampfſchleppſchiff. 116.25 bz. Pfälziſche Ludwigsbahn 228.—.] Cöln. Rhein⸗u. Seeſchifffahrt. 91.— G. „ Mapybahn 186.50 bz.] Bad. Schifffahrt⸗Aſſecuranz 1470 B. „ Nordbahn 106.— G.] Bad. Rück- u. Mitberſich. 690.— B. an Aden erer Bahn 35.50.] Mannheimer Verſicherung 780.— G. erein Chem. Fabriken—.— Mannheimer Rückverſich. 690.— G. Badiſche Anilin u. Soda 276.25 bz.] Württ. Transportverſich. 820.— B. Weſteregeln Alkaliwerkrfe 166.— Oberrhein. Verſ.-Geſellſchaſt 320.— G. u. Schötenſack 130— Oggersheimer Spinnerei 52.— bz. 888 erein Oelfabriken 121.50.] Ettlinger Spinnerei 130.— B. Waghäusler Zuckerſabrik 90 5 B. Sanee ge Lagerhaus 96.— bz. Mannheimer Zuckerraffin. 83.— G. Deutſche Seehandl. 30.— G· Mannheimer Aktienbrauerei 219 Manuh. Gum. u. Asbförk. 59.— bz. Eichbaum-Brauerei 192 25 GKarlsruher Maſchinen—.— Ludwigshafener Brauerei 2190—. Huttenheimer Spinnerei 98.— bz. Schwetzinger Brauerei 84 25 B. Nahma chinen Haid u. Neuf—.— Brauerei z. Storch 148—.] Nähmaſchinen Gritzner—.— Heidelberger Aktienbrauerei 140.— G. Speyerer Dampfziegelei 180. G. Mannheim, 23. Juli.(Mannheimer Börſe.) Produkten⸗ Markt. Weizen pfälzer 19.75—90.— Hafer, badiſcher 14.——. „ norbbdeutſcher 19.40—19.60 5 württemb. Alpn. 14.50—15.— „ Redtp. 118.45—14.50 „ Spring 20.———.— Mais amerikan. Mixed 13.75——.— fſüdruſſiſcher 20.— 20.50„ Donau 13.50—.— „ Girka 19.75—.— Foßnen—— „ am. Winter 20.25——.—Erbſen—.—— „ La Plata 19.50—15.75 Kohlreps, deutſcher 24.— 24.50 Kernen 19.75—20—„ ungariſcher 24.50.—.— Roggen, pfälzer 14.75—15.——] Wicken.—.— 55 ruſſiſcher 14.25—14 50 50er Rohſprit 108.—104 755—.—— oer 85 unverſteuert und excl. 7 norddeutſcher 14.25——.— Maiſchraumſt. 100%(Ts. 41.——22.— „ Girka—.— Branntwein 100% Ts.—.— „ amerik. Winter—.— Leinbl, in Partien 46.—.— Gerſte, hierländiſche—.——Kübstl„„ 52.—.— „ pfälzer—.——.— Petroleum Wagl.(Tybe wh.) 24.50 5 e—— r. 00 0 1 2 8 4 28— 1 11. 35.— 30. Roggenmehl Nr..2850—.— 19 20.50—.— Tendenz: Weizen und Roggen feſt. Hafer ruhig. Reps feſt. Frankfurter Mittagbörſe. Frankfurt a.., 23. Juli. Infolge der von der Newa einlaufenden Berichte, die eine unzweifelhafte Annähe⸗ rung der Souveräne beider Reiche bekunden und der günſtigen öſterr.ung. Ernteberichte konnte die heutige Börſe in weſent⸗ lich feſterer Haltung eröffnen. Indeſſen war wiederum faſt nur die Arbitrage Käufer, während unſer Platz und ſeine Kundſchaft realiſtrten, was wieder abſchwächend wirkte, ſo daß erſt in der Nachbörſe eine günſtigere Haltung Platz griff, Recht feſte Tendenz zeigte ſich am Montanmarkte. Kreditaktien haben ſeit Samſtag ca. 1 fl., Diskonto 0,75 Ct. gewonnen. Darmſtädter Bankaktien ſehr feſt, 1 pCt. an. erl. Handelsgeſ. 0,70 pCt. höher. Deutſche Bahnen lebhaft, Marienburger 1 pCt. beſſer. Schweizer Nordoſt und Gotthard höher, Oeſterr. Bahnen in günſtiger Haltung. Staatsbahn 2 fl. Lombarden ¼ fl. geſtiggen. Ausländiſche Staatspapiere höher, auch Türken. Von Induſtrieaktien Bad. Zuckerfabrik .30 matter. Frankfurter Effektenſocietät. Schlußecourſe: Kreditaktien 253½, Staatsbahn⸗Aktien 258¼, Lombarden 79¼, Galizier 170¾, Disk. Kommandit 214.40, Darmſtädter Bank 151.50, Effektenbank 121.90, Elb⸗ thal 154¼8, Lokalbahnen 114¼, Bad. Zuckerfabrik 89.80, Türk. Tabak 102.25, Laurahütte 108.40, Gelſenkirchen 180.50, Peiß Ludwigsbahn 104, Lübeck⸗Büchen 167.10, Gott hard⸗Aktien 129.10, Schweizer Central 116.60, Schwei⸗ zer Nordoſt 86,10, Union 92, Bern⸗Jura 958.50. Aproz. ungar. Goldrente 83.70, Ungar. Papierrente 78.70, Silberrente 67.40, Egypter 85.05, 3proz. Portugieſen 64.35. Mexikaner 90.90, 0 71.40, Sproz. Italiener 97.88, Brauerei Binding 194.60 Vereinigte Oelfabriken 121.80, Nordd. Lloyd 130.40, Elektrizitäts⸗Aktien 188.70 b. u. G. Bei ruhigem Verkehr waren die Courſe gegenüber dem Mittagsſchluſſe kaum verändert. Produkten⸗Märkte.(Schlußcourſe vom 23. Juli. New⸗Nork Chicag o Weizen Mais Sdmotz Caffee Weizen Mais Schmalz Auguſt 89 54— 8 65 10.60 790 46/ 857¼8 September 89— 54— 8679 10.04—*. 8 62⁰ Oktober 89/ 54— 8 65.80—— ʒ— November— 52.——.—.80——— Dezember 91/ 50———.80 815⁰—— Januar————.85——— Februar———— 9,90————— März—————.———— April—————.————— Mai 8610——— 10 15——— Juni—————.—— dee— Juli 89——— 11.85 81 46⁰ 8 5³ Geld⸗Sorten. Dukaten Mk..50—45— Imperials Mk. 16.78—69 20 Fr.⸗Stücke„ 16.20—17 Dollars in Gold„.20—16 Engl. Sovereigns„ 20.37—82 Schifffahrts⸗Angelegenheiten. Ruhrort, 21. Juli. Der Schraubendampfer Franz Haniel III fuhr heute Morgen mit 4 eiſernen Kähnen im Anhang hier weg. In dieſem dphee befinden ſich die beiden neuen Kähne„Elſaß“ und„Lothringen.“ Guſtavsburg, 23. Juli. An Frachten wird heute be⸗ zahlt von hier nach den Ruhrhäfen 0 Pfg., von Binger⸗ brück ca. 6 Pfg., von Oberlahnſtein für Eiſenerz und Schlacken 4½ Pfg, per Etr., von Bingerbrück nach Rotterdam fl..50 für Schlacken und Mehl. Von den Steinplätzen nach Holland ca. fl..75 per Laſt zu 2000 Kl. 5 Mainz, 23. Juli Der Gedanke der Firma H. A. Diſch, des Sonntags bei ſchönem Wetter nach Frankfurt eine Per⸗ e einzurichten, wurde am letzten Sonntag 5 erſten Male ausgeführt und hatte einen glänzenden folg. Maunheimer Hafen- Verkehr. Folgende Schiſfe ſind am 23. Juli angekommen: Hafeumeiſterei I.(Rheinvorland). Schiffer ev, Kapitän Schiff Kommt von Zadun Etr. No Coſter Rotterdam Stückgüter 751 Bauer Siegfried 1498 Mohr Victoria Köln 25 530 Karbach Schiller 7 5 24 Hafeumeiſterei II. Gg. Konz Mannheim 29 Rotterdam Stückgüter 4060 H. Schnitzer Mannheim 6 5 4705 Wehner Mainz 11 Antwerpen 7 6407 F. Hammer Mainz 8 5 Baumw. 6690 C. Heep Mannheim 4 Rotterdam Stückgüter 7928 A. Weinheimer Mannheim 25 75 11994 Fr. Striepen Grethe Louiſe Duisburg Kohlen 1640⁰0 F. Harting Kaiſer Frdr. III.“„ Schienen 22399 J. Schmitt Rhenus Heilbronn Borde 312 N. Michelſen Gott mit uns Köln Weizen 4145 W. Erlenbach Geſchwiſterliebe Rotterdam Stückgüter 16083 W. Engels Kannengießer 3 Ruhrort Kohlen 14278 Hafenmeiſterei III. T. Roth Karolina 55 4 11000 E. Brüggemann Caſtor 7 10200 C. Namsbo Amſterdam 6 Amſterdam Stückgüter 1392 N. Reinert Induſtrie 6 Düſſeldorf 75 3000 A. Gutjahr Vereinigung 4 Antwerpen Getreide 15290 W. Hlzic Ruhrork 10 Rotterdam 15830 E. Nollert Robert Heilbronn!. Salz 1214 A. Holler Prinz Emil 7 5 12 A. Veith Einigkeit 2 22 Böhringer Gebrüder Jagſtfeld 5 1450 F. Kinzler Auguſt 7 5 2080 F. Engler iſcher 7 5 2590 & Waibel lara 5 8 2190 M. Leuthner Mina 5 5 2584 Hafenmeiſterei IV.(Neckarvorland). G. Barmſcheid Phönix Ruhrort Kohlen 11270 W. Hilterhaus Annaf 5 5 5670 Hr. Langmann Der alte Peter 11580 Otto Janſen Male 5 10480 G. Langſtein Malchen Eliſe Duisburg 15 4400 Hr. Seeger I. Prinz⸗Regent 5 8630 Hr. Dingen Schürmann.4 Alſum 5 12000 Floßholz angekommen 3800 Cbmtr., abgegangen— Cbmtr. Meteorologiſche Station Mannheim. Wag. ae h. u Seamene meee + 19%/ 751½% 70 D. heiter Mürgeng nör + 21,2 749,1 76..O. ſehr bewölkt Bm leicht. g. Juli 28. Mittags 2 Uhr + 28,2 74,6 38„ bbedeckt Nachm desgl. Wetter Woransſage für Maunheim. Warm, aber meiſt trüb und zu Regen geneigt. Waſſerſtands⸗Nachrichten. 1 Kaub, 28. Juli..57 m..12. Rhein. Koblenz, 4 n 5.10. üningen, 23. Juli..52 m.—.23.] Köln, 23. Jult. 488 m. 17. —— urg, 58. Jll.17 m.—.02.] Ruhrort, 28. Juli..96 m. +..10. Kehl, 23. Jui. 3,80 m..05. Neckar⸗ Maxau, 23. Juli..31 m.—.04 Wrannheim, 35 Juli..65 m.—.07.] Seilbronn, 24. Juli..90 m. J..10. Mainz, 23. Jul..78 m. +.18. Mannheim, 24. Juli..63 m.—.10. Darupfen eachmeheen, New⸗Nork, 21 Juli.(Telegraphiſche Dampfernachricht, mitgetheilt durch die alleinige General-Agentur der Hamburg⸗Amerikaniſchen Paketfa rt⸗Aktten · Geſellſchaft von Walther und v. Reckow). Dampfer„Rhätia“ der Hamburg⸗ Amerik. Paketfahrt⸗Aktien-Geſ., abgegangen in Hamburg am 8. Juli, iſt am 21. Juli in Newyork engekommen. Geſchw. Alsberg, Mannheim. Specialität: Gardinen, Portièren, Stores. Verkauf zu Engros-Preiſen. 12254 Die durch ihre unübertreffliche Paßform, Eleganz und Solidität weltberühmten Schuhwagrenfabrikate von Otto Herz& Cie., Frankfurt a. M. ſind für Mannheim und Ludwigshafen nur allein ächt zu haben bei Georg Hart⸗ mann, Schuhgeſchäft, E 4, 6, am Fruchtmarkt untere Ecke Telephon 443). 12051 Die Vorzüglichkeit des Tabaks von B. Becker in Seeſen(10 Pfd. loſe in einem Beutel 8 Mk. feo.) iſt notariell durch Tauſende von Anerkennungen beſtätigt. Außer⸗ dem Garantie: Zurücknahme. 11628 25. Jultss General⸗Anzeiger. 55 Selte. Bekanntmachung. Pionier⸗Uebungen vetreffend. Nr. 2107. Am 3. 4. 7. und 8. Auguſt d. J. wird am Porttonier⸗Uebungsplatze zu Speyer die Ausführung von Brücken⸗ bauten über den ganzen Rhein durch das Kgl. bayeriſche 2. Pionier⸗ Bataillon ſtattfinden, in Folge deſſen an den genannten Tagen der Verkehr auf dem Rhein für Schiffe, Flöſſe ꝛc. von früh 7 Uhr bis Mittags 1 Uhr gehemmt ſein wird. Mannheim, den 14. Juli 1888. Der Großh. Landescommiſſär für die Kreiſe Mannheim, Heidelberg und Mosbach Frech. 12283 Bekanntmachung. Der Ausbruch der Maul⸗ und Klauen⸗ ſeuche in Schriesheim betr. (177) Nr. 48726. Die Bürgermeiſterämter des Landbezirks werben beauftragt, über die in Ausführung unſerer Generalver⸗ fügung vom 18. ds. Mts. Nr. 47099(Amtsblatt Nr. 172) in den Gemeinden getroffenen Maßregeln hierher binnen 8 Tagen zu berichten. Mannheim, den 28. Juli 1888. 12738 Großh. Bezirksamt Dr. Nieſer. Bauplatz⸗Verſteigerung. Nr. 6489. Die Stadtgemeinde Mannheim läßt am Donnerſtag, den 26. 19 d.., Nachmittags 3 Uhr im hieſigen Rathhauſe— Bauamtslokal— den ſtädtiſchen Bau⸗ platz Lit. K 2 No. 13 d in der Ringſtraße(Eckplatz; im Maaße don 332,16 qm nebſt Vorgartengelände im Maaße von 96,60 qm öffentlich zu Eigenthum verſteigern. 12391 Für den Bauplatz beträgt der Anſchlagspreis M. 43.— pro Quadratmeter, während das Vorgartengelände mit dem feſten Preiſe von M. 10.— pro qm berechnet wird. Der Zuſchlag wird nur ertheilt, wenn neben dem feſten Preis für das Vorgartengelände mindeſtens der Anſchlagspreis für den Bauplatz oder darüber geboten wird. Indem wir Steigliebhaber zu obigem Termine einladen, be⸗ merken wir, daß der Plan und die Verſteigerungsbedingungen in⸗ zwiſchen auf der Stadtrathskanzlei, 2. Stock Zimmer No. 3, zur Einſicht offen liegen. Mannheim, 16. Juli 1888. Stadtrath. Moll * Obſt⸗Verſteigerung. Der Ertrag der ſtädtiſchen Obſtbäume am Roſengartenweg, der Heidelbergerſtraße und dem Hinterſchledig wird: Donnerſtag, den 26. d.., Vormitlags halb 11 Ahr, im ſtäbtiſchen Bauhofe loosweiſe verſteigert. 12571 Mannheim, den 19. Juli 1888. Der Stadtrath: Moll. Kleſer. Nerſteigerung einer Hopfenpreßmaſchine. Samſtag, den 28. Juli d.., Nachmittags halb 3 Uhr verſteigere ich auf meinem Bureau B 2, 12, 2. Stock, im Auf⸗ trag eines Bankhauſes, eine Hopfenpreßmaſchine. Dieſelbe kann vorher bei mir eingeſehen werden. 12621 Karl Friedr. Stützel, Rechtsconſulent und Auetionator. 0 J 7 II. Schur Klee⸗Verſteigerung. Die zweite Schur Klee von dem ſtädtiſchen Kleeſtück in of(2. Sandgewann) ſowie dem chriſtlichen Fried⸗ ofe wird: Nonnerſtag, den 26. d.., Vormittags halb 11 Ahr, im ſtädtiſchen Bauhofe loosweiſe verſteigert. 12570 Mannheim, den 19. Juli 1888. Der Stadtrath. Moll Kieſer. Ankündigung. Auf Antrag der Vetheiligten werden aus der Verlaſſenſchaft des Tünchers Abraham Baus in Schriesheim auf dortigem Rathhauſe am Dienſtag, den 31. Inli d.., Nachmittags 2 Uhr folgende Liegenſchaften öffentlich verſteigert wobei der Zuſchlag erfolgt, wenn der Schätzungspreis oder mehr erreicht wird. Nämlich: 1. 30 Ruthen Acker in der Vohbach neben Karl Scheid Wwe. und Philipp Wolf. 350 Mk. 2. Ein zweiſtöckiges Wohnhaus mit Keller, Dunggrube und gemeinſchaftlichem Hof in der Herrengaſſe neben Gg. Hack und Synagoge gelegen 1200 Mk. 3. 20 Rth. Weinberg im Bräunig neben Gg. Buſch I. und Philipp Jakob Ullrich 150 Mk. Ladenburg, den 16. Juli 1888. Großh. Notar Leonhard. 12718 Bekanntmachung. Freitag, den 27. Juli 1888 werden nachbezeichnete gegen die Eheleute Paul Hagen, Steinhauereibeſitzer und Eliſa⸗ betha Joerg in Ludwigshafen a. Rh. beſchlagnahmten Gegen⸗ ſtände gegen Baarzahlung verſteigert, und zwar: 12714 Vormittags 9 Uhr in der Wohnung der Eheleute Hagen in der Oggersheimerſtraße zu Ludwigshafen: 2 Kanapee, 1 Pendule mit Glasglocke, 1 Pianino von Blüthner, 1 Violoncell, 1 Regulator, 1 Luſtre, Spiegel, Oelgemälde, Bilder, 2 Waſchcom⸗ moden mit Marmoraufſatz, 1 Nähmaſchine, Tiſche, Stühle, 2 Chiffonnier, Teppiche und Vorlagen, ſowie verſchiedene andere Ge⸗ räthſchaften. Nachmittags 2 Uhr im Geſchäftslokale von Paul Hagen auf dem Rheinvorlande beim Hemshof: einen 40 Meter langen, maſſtven mit Ziegeln gedeckten, neu errichteten Schuppen, zugleich Bureau und Schmiede enſhaltend, die Bureau⸗Einrichtung, 1 Am⸗ bos, verſchiedene Steinhauerwerkzeuge, 1 Winde, 1 großer Zaun aus Balken, Schwarten und Lakten, endlich 15—20 Cubikmeter rothe, gelbe und grüne Hauſteine. Frankenthal, den 22. Huli 1888. Zinckgraf, k. Gerichtsvollzieher. Oeffentliche Verſteigerung. Mittwoch, den 25. Zuli 1888, Nachm. 2 Ahr werde ich in meinem Pfandlokal Lit. 8 4, 17 hier einen Korb mit 7 jungen Gänſen im Vollſtreckungswege gegen baare Zahlung öffentlich verſteigern. Mannheim, den 24. Juli 1888. 12754 Bräuning, Gerichtsvollzieher in Mannheim. Institut Fohr. Aumeldungen für das neue Schuljahr werden bis zum 30. Juli entgegengenommen. 12396 Seffentliche Verſteigerung. Mittwoch, den 25. Jnli d.., Nachm. 2 Ahr werde ich im Pfandlokale T 1, 2 hier 1 Tafelklavier und 14 eiſerne Handeln gegen Baarzahlung im Vollſtreckungswege öffentlich verſteigern. Mannheim, 23. Juli 1888. 12741 Burgard, Gerichtsvollzieher. Freiwillige Verſteigerung. Herr Karl Söhner läßt wegen Aufgabe ſeiner bisher in Ludwigshafen am Rhein und zwiſchen hier und Mannheim mit beſtem Erfolge betriebenen Güterbeſtätterei in ſeinem Hauſe, Kaiſer⸗Wilhelmſtraße 44, in der Nähe der Aetien⸗ brauerei, am Donuerſtag, 26. Juli nächſthin, Vormittags 10 Uhr gegen gleich baare Zahlung verſteigern: 2 Federrollen, zum Ein⸗ und Zweiſpännerfahren gerichtet, 1 Rolle, feſtſtehend, wie oben eingerichtet, 1 Bordwagen, zum Steinfahren ſehr geeignet, 1 Kaſten⸗Karren, 1 Waſſerfaß mit Büt⸗ ten, alles faſt noch neu, ferner 4 Pferde(2 Stuten und 2 Wallach), vier⸗, fünf⸗, ſechs⸗ und neunjährig, 5 vollſtändig neue Geſchirre, 1 Häckſelſchneidmaſchine, 1 Haferſchrotmaſchine, Haferkäſten, Stoß⸗ tröge, Pferdedecken, Stalleinrichtung, Krippen und Alles, was zur Führung einer Güterbeſtätterei nöthi 5 Das ganze Inventar ſammt Geſch ſt, womöglich mit Kunbd⸗ ſchaft kann bis zur Verſteigerung gegen entſprechende Anzahlung oder gute Bürgſchaft aus freier Hand verkauft werden und wende man ſich an Herrn Söhner direkt oder an Unterzeichneten. Ludwigshafen, den 19, Juli 1888. 12525 Th. Gengler, Maxſtraße 15. Grossh. Gymnasium. Die Ferienſchule wird vom 30. Juli bis 25. Auguſt täglich von 83— 10 Uhr abge⸗ halten. 12710 ——— Geschäfts· Verlegung. Mein Geſchäft befindet ſich jetzt Litera P2, 14, vis--vis der Post und ſetze ich da den 12551 AAAswberkauf zu Fabrikpreiſen meines ganzen Lagers fort. 52.1. Carl Otto Hayd, p 2 4. Papier⸗ und Schreibmaterialien⸗Handlung. Geschäfts-Empfehlung. Unterzeichneter bringt ſeine 1274 Glanz- und Matt-Wäscherei in empfehlende Erinnerung. T 3, II. Andr. Gutfleisch. T 3, II. — 676 aber Deinen Handſchuh in die Löwengrube und der Geliebte ſpringt in den Zwinger und hebt ihn auf. Und eine unbeſiegliche Leidenſchaft, eine verzweifelte Liebe benützeſt Du um die Löſung eines Räthſels herbeizuführen, die gar leicht aus einem Strick um den Hals Deines Vetters beſtehen dürfte?“ „Du haſt kein Recht, mich ſo zu beſchimpfen,“ ſagte Dora marmorbleich, aber ruhig in ihrer gerechten Entrüſtung.„Du weißt, daß ich Dir treu bin, und daß meine Freundſchaft für Eduard Heatheote, ſowie die ſeinige für mich hoch über jedem Verdacht ſteht. Was meinen Vetter anbetrifft, ſo weiß ich, daß man ihn höͤchſt ungerecht eines ſchändlichen Verbrechens bezichtigt, und ich werde nicht eher ruhen, als bis die wahre Geſchichte dieſes Verbrechens ans Tageslicht gezogen ſein wird. Nur die Entdeckung des wirklichen Mörders ſtellt Bothwell's Namen in den Augen ſeiner Mitmenſchen wieder her.“ „Dann wird er unwiederhergeſtellt bleiben müſſen,“ rief Wyllard verächt⸗ lich.„Das Geheimniß, das Diſtin's Spürkunſt und Erfahrung nicht an den Tag ziehen konnte, wird Dein irrender Ritter von der ſpaniſchen Villa nun und nimmer zu ergründen vermögen.“ Achtes Kapitel. Ein Verbündeter von Werth. Eduard Heathcote widmete jeden ſeiner Gedanken der Aufgabe, die er über⸗ nommen hatte. Sein erſtes Geſchäft mußte darin beſtehen, den Namen und die Geſchichte des ermordeten Mädchens ausfindig zu machen. Der Leitfaden, der ſich in ſeinem Beſitze befand, war ſehr dürftiger Natur, aber es war doch ein Leitfaden. Erſtens hatte er den Namen und die Adreſſe des Bäckers auf der Bis⸗ quitdüte. Das verwies ihn auf den Stadtbezirk in Paris, wo die Fremde vor ihrer Abreiſe nach England gelebt haben mußte; zu gleicher Zeit deutete es ihm an, daß ſie Paris wenige Tage vor ihrer Reiſe nach dem Weſten verlaſſen haben mußte. Er beſaß aber einen zweiten und weit beſſeren Leitfaden. Eine Woche nach dem aufgehobenen Verhör hatte ein Pachtarbeiter ihm ein großes ovales ſilbernes Medaillon gebracht, das er in der Schlucht, in die das Mädchen ge⸗ ſtürzt war, aufgeleſen hatte. Der Ort lag von dem direklen Weg zu des Mannes Arbeit ein wenig ab, und eine krankhafte Neugier hatte ihn bewogen, in der Frühe des Morgens hinzugehen und ſich den Platz zu betrachten, noch ehe ſein Tagewerk begann. Als er ſo unter den farrnbewachſenen Klippen umherſtöberte, hatte ſein Fuß an einen glänzenden Gegenſtand geſtoßen, der ſich als ein altes ſilbernes, ſchon ſehr vertragenes Medaillon mit doppeltem Verſchluß erwies, das ein wächſernes Agnus Dei und die Ecke eines ſpitzenumrandeten Bildes der Jungfrau Maria enthielt, deſſen Papier vom vielen Anfaſſen ganz dünn geworden war Fortſetzung folgt.) Roman Beilage „General⸗Anzeiger“ (Kaunheimer Polksblatt.— Hadiſche Volkszeitung.) 15 Wyllards Verhängniß. Roman von M. E. Braddon. Deutſch von Cl. Steinitz. (Kachbruck verbsten.) (Fortſetzung.) „Ein Wunſch, der fich auf dem beſten Wege zu ſeiner Erfüllung befindet,“ antworcete Heathcote.„Meine Schweſter hat mir erſt geſtern angekündigt, daß eine auserordentliche Art der Verlobung zwiſchen ihr und Bothwell ſtattge⸗ funden habe, und daß, ſobald er ſie zu heirathen im Stande ſei, ſie ihn mit oder ohne meine Einwilligung zu nehmen gegenkt.“ „Meine hochherzige Hilda,“ rief Dora aus,„ja das ſieht ihr ähnlich, ihn zu nehmen, wo alle Welt Front gegen ihn macht.“ „Das ſieht eben einem Weibe ähnlich,“ ſagte Heatheote.„Etwas Don⸗ Quixoterie gährt in allen Frauengemüthern, von der Koͤnigin an bis zu den Opfern des Frauenmörders Schenk. Nun wohl, theuere Frau Wyllard, um Ihrer⸗ und Hilda's willen werde ich auf Don⸗Quixotiſche Thaten ausgehen. ES ſoll die Aufgabe meines Lebens werden, das geheimnißvolle Schickſal jener Unglücklichen zu entwirren. Ich verpfande mich hiermit, nichts Anderes zu denken, keine andere Arbeit oder Pflicht zu übernehmen, bis ich jedes moͤgliche Entdeckungsmittel erſchöpft haben werde.“ „Der Himmel ſegne Sie für dies Gelübde, erwiderte mit Inbrunſt. „Ich wußte, daß ein Freundesherz in dieſer Welt fuͤr mich ſchläͤgt.“ Ein Seufzer erſtickte faſt das Ausſprechen der letzen Worte. Ihres Munnes froſtige Haltung gegen Bothwell hatte ſie tief gekränkt. Statt ihre Emporung zu theilen und bereit zu ſein, einem Jeden gewappnet gegenüberzutreten, der einen Stein gegen ihren Vetter aufhöbe, hatte er ſich kalt, ſchweigſam und ver⸗ ſtimmt gezeigt, ſobald ſie die brennende Frage mit ihm zu berühren verſuchte. Sein Benehmen ließ ſogar durchblicken, daß auch er Bothwell beargwöhne, wenn ſchon er nicht ſo weit ging, ſeinem Verdacht Worte zu leihen. Und ſich nun dieſen ſtarken Anwalt, dieſen zuverläſſigen treuen Verfechter ihrer Sache erobert zu haben, brachte ihrem Gemüth eine Erlöſung, vor der ihr Gefühl zu ſchmelzen drohte, dem gegenüber zu ſchmelzen drohte, vor dem ſie allezeit die ruhige Würde des Benehmens feſtzuhalten gewußt hatte, wie es der Gattin Julian Wyllards ziemte. „Ich danke Ihnen von ganzem Herzen,“ ſtammelte ſte,„und ich bin überzeugt, daß mein Mann meine Genugthuung theilen wird, ſobald Sie Both⸗ well,s Namen von dieſem Brandmal befreit haben.“ 6. Seite 1 General · Anzeiger. 200. Jun Einige Waggon trocken Kiefer Aumachholz abzugeben. 12580 Von 10 Centner ab à.20 M. frei ans Haus geliefert. Ludwigshafen, Dampfſägewerk Hch. Faſig 8 Sohn. Iu verkaufen in der Unterſtadt ein hübſches Haus, worin ſeit Jahren 8 zereigeſchäft mit beſtem Erfolg betrieben wurde. Preis mit vollſt. Ladeneinrichtung 38,000 86 Näheres Agent 1948 Spörry, Q 3, 2,3. Ein Kraukenkaſſenbuch in den Baumſchulgärten verloren. Abzugeben gegen gute Belohnung im Verlag. 22668 Ein Eiſernes Kreuz J. Klaſſe iſt vom großen Exerzierplatz bis an die Kaſerne verloren gegangen. Der Finder wird gebeten, das⸗ ſelbe gegen Belohnung Infan⸗ terie⸗Kaſerne(1. Comp. abzu⸗ geben. 12590 Auf der Rennbahn des Velo⸗ eipediſten⸗Verein kam am Sonn⸗ tag ein Regenſchirm abhanden. Abzugeben gegen gute Belohnung im Verlag. 12470 Gebrauchte Möbel u. Betten kauft 10247 W. Landes, 8 2, 4. Gebrauchter engliſcher Sattel nebſt complettem Zaumzeug, alles gut erhalten, wird zu kaufen geſucht. 12470 Gefl. Offerten mit Preisanga⸗ be an die Expedition dieſes Blat⸗ tes unter H. M. No. 12470. Aür 50 Riatk Zu verkaufen ein ſehr gutes Zrädr. Velociped mit Glocke und Laterne. 12113 1, 1, Hutladen. Ju verkaufen nächſt der Synagoge ein neues Haus für 30,000 Mark mit An⸗ zahlung von 3000 M. und ſehr gün⸗ ſtigen Abzahlungsbedingungen. Näheres Agent 11949 Spörry, Q 3, 2/3. Ein Helociped gut erhalten, vernickelt, 50 Ma⸗ ſchine mit Kugellager, billig ab⸗ zugeben. Näheres in der Expe⸗ dition dieſes Blattes. 12678 Zwei eiſerne, faſt neue Waſſer⸗Reſervoir 1500 u. 2500 Liter enthaltend, ſowie eine Gaskraftmaſchine billig zu verkaufen, bei 12709 Th. Matter, L 10, 4. Zu verkaufen Mehrere Wirthſchaften, Bäck⸗ ereien, ſowie Privathaus für M. 18,000, desgl. für M. 42,000 (Rentabilität M. 70„000), mit Ein⸗ fahrt und großem Luſtgarten. Sämmtliche Objecte bei geringer Anzahlung und günſtigen Be⸗ dingungen durch Agent Bauer, Schwetzingerſtraße 7 77. 12079 Ein vorzügliches, noch neues kreuzſaitiges 702⁰ 2* Pianino, ganz in Eiſen liegend, wegzugs⸗ ee zu verkaufen. M I, 1, 3. Stock. Ein gut erhaltenes Scheeren⸗ ſchleifzeug billig zu verkaufen 11888 R 1, 7, 3. Stock. Ein hochfeines Wirtſchafts⸗ büffet, zu jedem Geſchäftslokale geeignet 15 verkaufen. 6189 E 8, Sa, parterre. Eim tadefloſer mittelgroßer Mantelofen mit weißen Mar⸗ morplatten billig zu verk. 12437 Näh. bei G. Balzar, C 9, 4. Harzer Kanarienvögel per Stück 4 Mk. 2 verkaufen. 12308 Z 4, 19, Glaſer geſ. P 5, 3. 1291 Tücht. Bauſchlofſer geſ. 12386 Gg. Bärenklau, L 15, 8a Tücht. Holzdreher für Dampf⸗ Vanſchreiner geſucht 1270 G 6, 17. tüchtiger Zuſchneider für ein auswärtiges größeres Herren⸗ wird ge⸗ ſucht. Zu erfr. M 5, 11, 3. St., Hinterhaus. 117ů08 Ein ſolides tüchtiges Mädchen aufs Ziel geſucht. 9686 D 6, 14. Ein braves Mädchen kann das Kleidermachen gründlich erlernen. Erfrag. Fr. Wörter, Schwetzing⸗ erſtraße im Laden. 12454 Ein braves Mädchen, das et⸗ was nähen kann, geſucht. 12669 D 4, 17, 2. Stock. Ein ſchulentlaſſenes Mädchen wird tagsüber geſucht. Zu erfr. 3, 19 im Laden. 12034 Ein Mädchen, als Hilfe zum geſucht. 11774 H 5, 6, Parterre. Lehrmädchen, Eintritt 1. Au⸗ guſt geſucht, 12699 Emma Sammet, Kunſtſt ckerei D 1. 1 Ein Kaufeene mit 9755 Handſchrift,(verheirathet) ſucht Stelle auf einem Bureau ꝛc. im 5 12455 Huusnerwalkerfele. Von einem gebildeten, verheiratheten in feſter Stel⸗ lung befindlichen Mann; geſucht. Es wird nur auf freie Wohnung reflectirt. Offerten werden erbeten sub O. Nr 11513 an die Exped. d. Bl. 11518 FFCCCTTT Ein Mann in den beſten Jahren ſucht Stellung iu einem Bureau, nimmt auch Arbeit in's Haus, beſitzt Zeichnenkenntniß. Offerte D. U. Nr. 11555 an die Exp. 11555 Ein junger Mann, in der Spe⸗ ditionsbranche kundig, ſucht ſofort Stellung. Näheres B 5, 5, 2. Stock. 12071 Ein Mann, der Jahrelang in einem Kiſtengeſchäftzthätig war ſucht ſofort Beſchäftigung. Näh. 8 4, 10, part. 12624 Ein gut empfohlener Schloffer Ein geſetzter Kaufmann em⸗ pftehlt ſich zur Führung der Bücher und Correſpondenzen. Anfragen zu richten unter Chiffre E. F. 12697 an die Exped. dieſes Blattes. 12697 Ein zuperläßiger verh. Mann, der längere Jahre in einer Kaffee⸗ brennerei thätig war und einer ſolchen ſelbſtſtändig vorſtehen kann, mit guten Zeugniſſen, ſucht ähnliche Stelle hier oder auswärts. Zu erfragen in der Exped. d. Bl. 11258 Ein tüchtiger Heizer und Maſchiniſt, welcher mit Loko⸗ mobil vertraut und Reparaturen vorzunehmen im Stande iſt, ſucht ſofort Stelle. 12500 Näheres bei Stahl, Schuh⸗ macher. G 5, 7. Eine ſol. j. Frau ſ. Monats⸗ dienſt, würde auch Nachmittags ein Kind ausfahren. 11970 Näheres E 6, 8, 2. St. Junge reinl. Frau ſucht Mo⸗ natsdienſt. Näh. Exped. 12491 Gut empfohlene Mädchen ſuchen und finden Stelle bei 4781 Fr. Kohlhof, 8 2, 4. Eine alleinſtehende Frau ſucht Beſchäftigung im Waſchen und Putzen und übernimmt auch Monatsdienſt, 20 2, 8 Hinterh., 2. St. links. 11325 Ein Mädchen ſucht Beſchäftig. im Glanzbügeln in und außer Hauſe. J 2, 1. 11878 Eine junge Frau ſucht Mo⸗ natsdienſt oder ſonſtige Beſchäf⸗ tigung tagsüber. 12080 H 7, 10, 3. Stock. Eine junge reinliche Frau ſucht Beſchäftigung im Waſchen und Parquetbodenwichſen. 12667 Näheres R 4, 21, 4. Stock. Junge kräftige Frau ſucht Beſchäftigung im Waſchen oder ſonſtiges. 11174 G 6, 13. Cin beſſeres Zimmermädchen Dd das nähen u. bügeln kann mit guten Facnien ſucht ſogleich Stelee. 2 2 St. 12711 In einem hieſigen Bank⸗ hauſe wird ein mit den nöthigen Vorkenntniſſen ver⸗ ſehener Lehrling auf 1. Auguſt d. J. geſ. Offerten unter Chiffre V. Z. 12693 an die—— d. Bl. 12693 0 1, 1 neuer Laden mit od. ohne Wohn. J. v. Näh. 2. Stock, 12695 1e hübſcher Laden, wel⸗ 0 2, 8 cher ſich mit den an⸗ ſtoßenden Räumlichkeiten auch für Comptoir und Magazin eignet, mit oder ohne Wohnung zu ver⸗ miethen. 6803 N 6 3 Laden, kleines Ma⸗ 9 gazin und großer Keller zu verm. 11387 P 4 9 1 Laden mit Wohn. 9 auch zu Comptoir geeignet zu vermiethen. 11751 Zu Hurean oder Laden paſſende 3 Zimmer zu verm.; im Hinterhaus 2 Zimmer, Vor⸗ platz u. Küche. M 2 8. 11841 Ein ſchöner daden in ſehr gu⸗ ter Lage mit oder ohne Wohnung per 1. Pktober zu verm. 12436 Näh. Schwetzingerſtraße 16. ff 5 Ein 2ſtöck. Wohn⸗ 1ſf1i1 häuschen mit großem 115 010 Hof, welcher ſich ſehr -zur Hühnerzucht eig⸗ net, zu verm. 7844 Näheres 2 10, 12, 2. Stock, (Lindenhof.) In Feudenheim nahe der Bahn ein Haus mit —10 Zimmer und Zubehör ganz oder getheilt z. v. 11410 Näheres in der Expedition. In Heidelberg. Sl u vermiethen ein Spezerei⸗ u. icateſſen⸗Geſchäft, flott ge⸗ hend, nebſt ſchöner? 1 Magazin um 1800 Mark. Lage Prima, ſowie Eckhaus. 885 12275 Näh. Agent Spörry, 2 3, 2/3. Zu vermiethen: Laden in guter Lage, zu ſe⸗ dem Geſchäfte geeignet, zu verm. 8 in der Exped. 11286 1 eine Werkftat zu + 2. 16 verm. 12561 Werktätte in nächſter Nähe der Ketten⸗ brücke gelegen, zu verm. 65. erfrag. in der Expd. d. doooοοοοο Schöne helle geräumige Werk⸗ ſtatt für ein ruhiges Geſchäft, per ſofort billig zu verm. Näh. 2Z 2, 7, Neuer Stadtth. 11544 Ein guter Weinkeller zu verm. M 2, 8. 11842 Sfallung„ 7, 14. 10r8 Din nächſter Nähe der Ketten⸗ brücke gelegen, zu verpachten. Zu erfrag. in der Expd. 1 11275 80 00 Schöner ſtädt. Pachtgarten zu Näh. Agent Zilles, 12441 Aiethgeſuche ine Wohnung, be⸗ ſtehend aus—4 Zimmer nebſt Zube⸗ hör per 15. Auguft oder 1. September d. J. zu miethen geſ. Offerten mit Preis⸗ angabe J. H. No. 10314. Zu miethen geſucht. Für 1. Auguſt wird ein möbl. Parterrezimmer von einem ruhigen Herrn zu miethen geſucht. Offerten nur mit Preisangabe unter 11452 an die Exp. 11452 Dreherei Stäbler, Weinheim. faſt neu, billig zu verkaufen beiſ Sattler Bärenklau, Schreiner geſucht. 10638 nimmt, ſucht Stelle. 12408 E 3, 17. J 7, 9 Näheres im Verlag. 5 5 und Maſchinenführer, der ſchon 3 Schneidernähmaſchinen und Fußbetrieh ſof geſ. 12439 eſect. Leitungen mit Maſchinen c ordentlicher Junge kann eine gangbare Metzgerei m. od. iet ſucht. Offer⸗ die Küferei erlernen bei ohne Wirthſchaft in Weinheim. Juli zu mie hen ge e geführt hat, Reparaturen über⸗ No 5 F. Leitz, Küfermeiſter erfragen in der Expedition rten an die Expd. unter No. H 2 Zimmer und Küche bis 7, 9. dieſes Mattes. 2 10812 — 674— Heathcote fühlte, daß der geſchaͤftliche Teil ſeines Beſuchs erledigt ſei, und daß er kein Recht mehr hatte, in Dora Wyllard's Sanktuarium zu verweilen. Zum erſten Male hatte ſie ihn in ihrem eigenen Zimmer empfangen, dem ein⸗ zigen Raume, in dem jede Möͤglichkeit einer Störung ausgeſchloſſen war. „Sagen Sie Hilda, ſie möchte mich beſuchen,“ ſagte ſie, als ſie ſich die Hände reichten,„ſie hat mich in der letzten Zeit grauſam im Stiche gelaſſen.“ Vielleicht iſt es es beſſer für ſie, nicht eher zu kommen, als bis ihre Verlobung mit Ihrem Vetter eine ſichere Grundlade hat.“ „Ach, darin gerade liegt das Geheimniß im Leben Bothwell's,— das iſt die Verwicklung, die er mir neulich halb und halb zugeſtanden hat. Er ſagte, das er an ein Weib gefeſſelt ſei, während er ein anderes liebe. Ich errieth, daß Hilda diejenige ſei, die er liebe. Wer aber kann die Andere ſein?“ „Sicherlich eine Dame, die er in Indien kennen gelernt hat. Schon die Luft des Oſtens iſt getränkt von Intriguen ſolcher Art. Wenn Ihr Kouſin ein Ehrenmann iſt und wir das Geheiuniß der Eiſenbahnkataſtropfe zu löſen im Stande ſind, ſo kann ſich noch Alles zum Guten wenden, Geben Sie ſich des⸗ halb keinen überflüſſigen Kümmerniſſen hin. Leben Sie wohl.“ Und ſo ſchieden die Beiden, die einſt ihr Leben in Gemeinſchaft verbringen wollten. Eduard Heatheote ging von Penmorval fort mit derſelben Liebe im Herzen, die er zur Zeit ſeiner leidenſchaftlichen Jugend gehegt. Er war jung genug, um jetzt noch mit jugendlicher Gluth zu lieben, ſo ſehr er ſich auch den Glauben hineingelebt hatte, daß ſeine Jugend hinter ihm liege. Er war erſt 36 Jahre alt und um beinahe zehn Jahre jünger als Julian Wyllard. Eine halbe Stunde darauf präſidirte Dora beim Nachmittagsthee in der Eibenlaube, wo ihr Mann ſie nach einer zweiſtündigen geſchäftlichen Berathung mit ſeinem Landrentmeiſter antraf. „Wie blaß und müde Du ausſiehſt, Julian,“ ſagte ſie und betrachtete forſchend ihres Mannes Geſicht, als er ſich etwas matt in den bequemen Schau⸗ kelſtuhl fallen ließ, den ſie ihm zurechtgeſtellt hatte.„Du ſcheinſt Deinen Thee recht nöthig zu haben.“ „Ich nehme mein Nachmittagstäßchen immer gern,“ erwiederte Wyllard. „Ja, ich hatte eine langweilige Unterhaltung mit Gretton, der recht alt und proſaiſch wird und ſich hölliſch oft wiederholt, wenn er auf die Bedürfniſſe und Anliegenheiten der Pächter zu ſprechen kommt. Er kann mir nicht von der klein⸗ ſten Reparatur einer Scheune oder eines Schweinekobens berichten, ohne mir Wort für Wort ſein Geſpräch mit irgeng einem ſchwatzhaften alten Pächter wieder zu erzählen nnd ſogar die Beſchaffenheit der Scheune oder des Stalles pantomi⸗ miſch auseinander zu ſetzen. Mit ſeinem„wie es hier ſein könnte“ und„wie es da ſein könnte“ macht er mich geradezu toll.“ „Ich fürchte, Du wirſt nervös, Julian,“ ſagte Dora beſorgt. Sie legte ihre kühle weiße Hand auf ſeine Stirn und erſchrack bei der Berührung. „Du haſt entſchieden Fieber. Der langweilige Menſch hat Dich in Fieber hineingeſchwatzt. Weshalb penſionirſt Du den armen Gretton nicht und nimmſt lieber Bothwell zum Rentmeiſter? Er iſt viel gewandter und praktiſcher, als Du glaubſt, und ſchlimmſten Falls wird er Dich mit ſeiuer Weitſchweifigkeit nicht beläſtigen.“ „Ich habe Bothwell nie für die geeignete Perſon gehalten, meinen Gütern vorzuſtehen, und ich thue es jetzt weniger denn je,“ erwiederte Wyllard kalt. „Er iſt der unbeliebteſte Menſch in ganz Bodmin. Sprechen wir nicht mehr davon. Uebrigens hatteſt Du ja hente Nachmittag Beſuch,“ fuhr er fort, als ſeine Frau ihm den Thee überreichte.„Ich ſah Heathcote am Bibliothekfen⸗ ſter vorbeigehen, als ich mit Gretton bei der Arbeit ſaß. Was führte ihn nach Penmorval?“ „Ich hatte ihn um ſeinen Beſuch gebeten,“ ſagte Dora ſehr blaß, aber mit einem entſchloſſenen Zug um Mund und Augen. Sie hatte in ihrem ganzen Leben kein Geheimniß vor ihrem Manne ge⸗ habt und wenn ſie ſich auch ohne ſeinen Rath oder ſein Wiſſen an Heathcote gewendet hatte, ſo beabſichtigte ſie nun, da es geſchehen war, keineswegs es zu verhehlen. „Du haſt ihn— Eduare Heatheote— um ſeinen Beſuch gebeten!“ rie Wyllard überraſcht.„Und darf ich wiſſen, welch wichtiges Geſchäft dieſe Zu⸗ ſammenkunft nöthig gemacht hat?“ „Du haſt das Recht, Alles zu wiſſen, Julian,“ ſagte ſie ruhig.„Ich habe Herrn Heathcote um ſeine Hilfe in einer Angelegenheit gebeten, welche Dir läſtig zu ſein ſchien. Du warſt es zufrieden, meinen Kouſin von einem Brandmal geſchändet, vou denen, die ſonſt ſeine Freunde waren, gemieden zu ſehen. Ich bin es zufrieden und habe den Sohn des älteſten und zuverläſſigſten Freundes meiner Mutttr gebeten, mir beizuſtehen.“ Und dann erzählte ſie ihm kurz und bündig, welches Anliegen ſie an Edu⸗ ard Heatheote geſtellt, und wie er gelobt hatte, ihr zu helfen. Julian Wyllard wurde fahl. Die Hand, mit der er ſeine Taſſe nieder⸗ ſetzte, zitterte wie Espenlaub. Er erhob ſich aus ſeinem Wiegeſtuhl und wan⸗ derte den Grasplatz vor der Laube wohl ein halbes Dutzend Mal auf und ab, bevor er ein Wort hervorzubringen vermochte. Und dann kam er auf ſeine Frau zu und ſah ſie mit Augen an, die ein eiferſichtiger Wahnſinn aus ihren Höblen zu ſprengen ſchien. „Weshalb nennſt Du ihn den Sohn des alten Freundes Deiner Mutter?“ rief er.„Wozu brauchſt Du eine ſo ſchale, zweideutige Umſchreibung? Weshalb nennſt Du ihn nicht Deinen alten Liebhaber? In dieſer Eigenſchaft haſt Du Dich ihm an den Hals geworfen, die Ritterlichkeit des ehemaligen Geliebten willſt Du in ihm anſpornen, damit er thut, was der geſunde Menſchenverſtand Deines Mannes zu thun ſich geweigert hat. Ein Ehemann iſt eine nachdenk⸗ liche Kreatur, der will nur das Praktiſche, das Mögliche verſuchen. Wirff 25. Juli. In beſter Geſchäftslage der Stadt wird eine Wohnung von eg. 5 Zimmer, Laden und Maga⸗ zin zu miethen geſucht. 12135 Offerten ſind unter No. 12135 an die Exp. d. Blattes zu richten. Ein ſchönes, trockenes Maga⸗ zin mit Comptoir per 1. Oetbr. geſ. Offerte sub. Nr. 12683 an die Expedition. 12633 Ein junger Beamter ſucht per 15. Auguſt ein gut möbl. Zimmer mit Schlafcabinet zu miethen. Koſt im Hauſe erwünſcht, jedoch nicht unbedingt nöthig. Gefl. Offerten mit Preisan⸗ gabe unter A. 12630 an die Ex⸗ —— dſs. Bl. 12630 Brezenheiurſche ſches Haus, eine ehr 125 1 ſchöne große Wohnung, GBel-Etage) ſowie ein ſchö⸗ ner dritter Stock, beide Wohnungen auf ſofort zu vermiethen. Näheres 1 erfragen bei den Eigen⸗ thümern(rechter Flügel Bel-Etage). 5881 am Park, der 5 6, 20 3. und 4. Stock zuſammen oder getheilt per 1. April 1889 zu verm. 11568 Näh. B 6, 28, parterre. 0 25 3% v. Näh. im Laden. 11840 935 20˙%½ Schillerplatz haus, der zweite Stock, pracht⸗ e Ausſicht, Gas⸗ und Waſſer⸗ letung p. ode verm. Näh. 3 5 5 1500 8 0 4 8 de m. kl. 7 Nebenzim. als Bu⸗ reau zu verm. 11969 0 4, 15 Zeugbausplatz 95 2. Stock, 5 Zimmer, Küche ädchenzimmer im Stockabſchluß Gas⸗, Wa 5 und Telegl. zu Mk. 1050 bis eptember oder früher, ſowie der 4. Stock dleichgroß zu Mk. 750 p. Sept. z. 12584 Näheres C 8, 20½ od. Agt. Spörry 03, 2/3. 3. St. ſchöne 0 5 2021 Wohnung, 8 od. 4 gegen die Straße, Küche, Keller, Waſſerleitung per ſofort zu vermiethen. 11677 Näheres 2. Stock, bei Frau Reviſor Walz. D 2, 1 Neubau Vel⸗Stage zu vermiethen, 9 Aner mit allem Comfort ein⸗ gerichtet. 11902 Näheres G 7, 11, 2. Stock. D 1, 1 zum 1. October oder früher: wei mit kleiner Küche, Treppe Hof, zu verm. 11470 Näheres im Reſtaurant. I 6, 13 eine Wohnung, beſtehend aus 7 0 Küche und Zubehör mit Waſſerleitung auf 1. Okt. zu verm. Näheres Parterre. 11497 H 2, 45 3 2. 805 Zim⸗ mer nebſt Auce und 8 bis Mitte Juli zu v. 11580 E 2 6 1 helle Galleriewohn 2 Zim. nebſt Küche ſofort 5 vermiethen. 12692 E2, 15 ba e E3, 3 n i E4, 17 Jruchtmarkt, 3 beu Wohnungen zu verm. Zu erfragen E 4, 1. 11276 2. St. 2 und E 6, 8 t. 2 Zim. un Küche z. verm. Preis 20 Mark. 12704 E 6, 8 und Preis 20 Mk. 1 Hl. Part.⸗Wohng E 7, 5 1 8. u. Küche ſof zu vermiethen. 12122 F 5, 14 Näh. 2. Stock. Wohnung zu v. F 5, 20 Näh.2. St.11962 F ſtraße, 3. St., eine ſcöne große Manſarden⸗ Wohnung mit Waſſerleitung, ganz oder getheilt z. v. 11901 F7, 16¹ nächſt der Ring⸗ 2 ſtraße, eine neu denerichte Wohnung im 2. Stock, mit Waſſerleitung, 4 Zimmer, Mädchenzim., Küche u. Zubehör zu vermiethen. 12088 F 7, 160˙% nächſt der Ring⸗ ſtraße 8. Stock ſchöne, Nen Wohnung, 4 Zim⸗ mer u. Küche mit Waſſerleitung, ganz oder getheilt, 3. v. 11901 die Gaupenwhg. 2 Zimmer Küche zu verm. 11252 1 Wohnung an kl. Familie z. v. 12208 eine Parterrewoh⸗ nung z. v. 11866 F6, II F 7, 19 deigen Leute 2 vermiethen. 7972 —— 2, 16 5. 3. St., 1 Woh⸗ nung, 3., Küche u. Sug zu verm. 12560 3, 1 1 hübſche abgeſchl. Wohnung im 4. Stock, eſtehend aus 4 Zimmer Küche, Keller nebſt Zubehör mit Gas.“ u. Waſſerleitung iſt per ſofort oder ſpäter zu verm. Näheres Eckladen. 11584 6 4 6 2. St. 3 Zim. Küche 3— ꝛc. z. verm. 11960 Näh. Buchbinderwerkſt. daſelbſt 0 5, 1 2 Zimmer u. General⸗Anzeiger 1. Seite. Zwei Parterrezim. 1e Neckargärten 5 6 ein ſchön möbl. 8 St., 1 ſch. möbt · 12—9 3 als Bureau oder +20 2, 1 1 Zimmer u. E 2, 18 Zimmer an 1 od. I 1,8 m. ſchöner Aus⸗ einzelnen Herrn zu verm. 9161] Küche ſogl. zu verm. 11814 2 Herren— 5 55 11676 ſicht zu 11974 1 freundl. Man⸗ M 2, 1. ſardenwhg. an 1 ruh. Fam. z. v. Näh. 2. Stock von—11 Uhr. 12422 M 7 2* Neubau, per 1. 9 Juli oder ſpäter ſchöne, abgeſchloſſ. Wohnungen, 4 Zimmer und 8 Zimmer mit Küche und allem ſonſtigen Zube⸗ hör, Gas⸗ und Waſſerleitung, ſchöne freie Ausſicht. 9965 N„ Kunſtſir, der 3. St. N 2, 9 beſt. aus 8 Zim. u. Zubehör mit Gas⸗ Waſſer⸗ und elektr. Leitung neuhergerichtet per 1. Oktober ev. auch früher z. v. oder unmöblirt per 2 Küche in den Näheres N 2, 6, Poſamen⸗ Hof gehend zu vermiethen. 11439 tierladen. 12236 31] 3 Zimmer u. 1 Ffo 1 1 Ji 551 0 7, 6 2 Küche ſogl. gieh⸗N 2, II e 11630 bar zu verm. Wohnungen zu vermiethen 8 230 im., 3. u. 4. 0 Stock, je 4., Küche und Magdkammer ꝛc., ſo⸗ fort zu beziehen. 12066 6 9 4. St., 1 freundl. 99 Wohnung, beſtehend aus 3 Zimmer, Küche, Keller u. Speicher und Waſſerleitung per ſofort zu vermiethen. 12204 9 1 3. St., 4 Zim. 9 und Küche mit Glasabſchluß, Gas⸗ u. Waſſer⸗ leitung ſofort z. verm. 11812 H 1 5 Wohnung zu ver⸗ 9 miethen. 12067 Part. 2 unmöbl. H 5, IIb Zim. an ruhige Leute zu vermiethen. 12321 2 gr. Zi H 7, 31 gr. Zimmer an ruhige Leute zu vermiethen. 12520 2. Stock, 2 ſchöne 4 15 12 Wohnungen je 2 Zimmer u. 1 Küche mit Waſſer⸗ leitung an ruhige Leute ſofort zu vermiethen. 11393 1 kleine Wohnung 4J 3, 29 an einzelne ſolide Leute ſofort zu verm. 4J 7 2 2 Zim. u. Küche 9 u. 2 gr. Zim. m. Waſſerl. zu vermiethen. Näh. 2. Stock. 12705 K +5 Sa 2 neue Wohnung. mit Glasabſchluß zwei und drei Treppen hoch, ö 5 Zimmer mit Gas⸗, Waſſer⸗ u electr. Leitung nebſt Zubehör z. v. Näh. Parterre. 11839 K 2, 4 baneen 1255. K 3, 7 1 hübſche Parterre⸗ woh. 4 Zim. Küche Gibrde u. Zubeh. mit Gas⸗ u. Waſſerl. zu verm. 12705 K 3, 11d Ringſtraße, ein hübſch. 2. Stock mit Balton, 7 Zimmer, Küche, Badezimmer u. Zubehör zu verm. Desgl. 4 Zimmer und Zubehör mit Balton und 3 Zimmer mit Zubehör. 12577 Näheres H 7, 25, parterre. L 4, 13 2 Zim. an ruhige Leute ſof. z. v. Nüh UG, 1a. 11959 LG, 1 3. St. 4 Zim. nebſt Zugehör bis 12890 zu Vertgeſen Näh. L 6, 3, 2. St. 6 4 2. St., 1 zu einem 2 Bureau geeignetes leeres Zim. z. v. 12277 IL 6, 15 eine kleine Woh⸗ nung und 2 ein⸗ zelne Zimmer zu verm. 11096 L 10, 47 eleganter 3. St., Z. nebſt allem Zubehör, mit Aus⸗ ſicht, bis 1. Oktober anderweit zu verm. 11258 Näheres parterre daſelbſt. L 11, 1b 1 ſch. unmöbl. Parterrezimmer zu vermiethen. LI2, 10 ſchöne geſunde Wohnung, 1883 erbaut, 3 Zimmer, möblirt oder unmöblirt, mit oder ohne Pen⸗ ſton zu vermiethen. 12689 Wohnungen, 5 mer,.,.,., 4. allem Comfort ausgeſtattet, per 1. September zu verm. Näheres J 1, 4. 11892 L 16, Zufahrtsſtraße, Eleganter 275 und 4. Stoc, von je 6 Zim⸗ mer, Badezimmer nebſt Zube⸗ hör 705 vermiethen. 11214 Näheres 1. Stock. L 16, 6 im Neuban an den Bah ofanlagen, neben dem Tatterſall, iſt der 2. und 8. Stock mit je 6 Zimmer, 5 ant hergerichtet, allem Zubehb as⸗ U. Waſſerl, ofort bezie 55 ſowie 18 ſchöͤner Laden mit öhnung per 1. Auguſt zu verm. 11670 Näheres Kepplerſtraße 22—24. 11826 ſofort 31 vermiethen. 11582 N4, 6 S1 2 8, Küche zu verm. 11563 N 6, 3 2. Stock, 7 Zimmer, Küche, 2 Manſar⸗ den 1 Gas⸗ und Waſſerleitung per ſofort zu verm. 11386 0 4 6 am Strohmarkt, der 2. Stock, beſteh in 5 Zimmern, Küche, Kammer nebſt Zugeh. p. 1. Okt. z. v. Näh. daſ. im Laden. 11900 0 4 11 Hinths. 2 Zim⸗ 9 mer, Küche mit Zubeh., an ruh. Leute ſof. z. v Näh. 2. St. Vordhs. 11631 0 4, 13 Zimmer zu verm. 12427 eine Parterrewoh⸗ P 3, nung mit 2 ſchönen Zimmer, Küche mit Waſſerleitg., Keller und Magdkammer per Auguſt zu vermiethen. Näh. im Laden. 11905 P 5, 11I12 gie, 2 Dachräßemnten u. allem Zubehör per 1. Septemb. zu vermiethen. Näheres im 2. Stock. 9766 P 6, 19 3 Parterrewohnung ſchöne große Zünmes Küche, Mädchen⸗ zimmer Waſchküche Waſſerleitung an rnhige Familie ſofort zu v. Zu erfr. daſelbſt 2. St. 11474 2 Part.Zi P 6, 23 ar mmer per 15. Aug. oder Neckarg. 2 Zim an 1 ruh. Famil. bill. 12498 eine ſeine Wohnung zu vermiethen. 7987 24 18 71 I. 2 2D 1 2 2 große ſchöne 2 Zimmer ſofort billigſt zu verm. ZMi. 2 Neckargärten 2 Zimmer und Keller zu vermiethen. 11496 5 2 prachtu. Wohnungen mit je 7 Zimmern, Bad, Gar⸗ derobe u. Speiſekammer ꝛc. in der Lauerſtraße M 7, 2 zu vermiethen. 8779 Näheres N 5, 11d. 4. Stock. Abgeſchl. Wohnung, 3 Zimmer m. Küche per 1 Oct. z. v. Näh. G 8, 6, part. 12076 N 7 + In Heidelberg, U 2 e vom Bahnhof, an herrl. und ausſichtsreichſter Lage auf das Schloß, Neckar und Rheinebene, in einem Neubau 2 eleg. Wohnungen mit Balkon à je 7 Zimmer u. allem Zubeh. ganz oder getheilt, ſofort oder ſpäter zu 1 00000 NB. Auch für Inſtitute oder dergl, ſehr geeignet. Näh. Agent Spörry, Mann⸗ heim, Q 3, 2/3. Prachtvolle, neue, ab⸗ geſchloſſene Wohnungen mit Balkons preiswür⸗ dig z..;., 3. u. 4. Z 1, 5 zu 2 11 5 .]Stock, 5 u. 4 große Zimmer in eleganter Ausſtattung und Zube⸗ hör, Gas⸗, Waſſer⸗ u u. eleetr. Leitung. Näh⸗ eres M 2, 9 im La⸗ den. 10935 Ein ſchöner 8. Stock, 3 Zim., Küche, Zubehör, abgeſchl., Waſſer⸗ leitung, auch 8 Sch iſt ſof. zu verm. Zu erfr. Schwetzinger⸗ ſtraße 79e, 3. Stock. 12069 Ein 4. St., 3 Zim. u. Küche bis 1. Sept. z. v. 11850 Näheres Neckarſtraße, U 1, 1c, früher z. v. 128132. Stock. 9 1, 1 3 Treppen hoch 1] Eine Wohnung, von 4, auf abgeſchl. Wohnung Wunſch auch 5 Zimmer mit Zu⸗ 6 Ainee mit Zubehör, Gas⸗ u. Waſſerleitung zu vermiethen. Näh. im Hofe, rechls. 12597 2 2. St. 4 Zim. d. 93, abgeſchl. Vorpl., Waſſerl., Küche Magdz. Keller u. Speicher bis Ende September z. v. Preis 660 Mk. Näh. parterre. 12426 5 13 eine Parterre⸗ 9 Wohn. mit oder ohne Werkſtätte zu v. 11269 R 1 7 8. St. 1 Zimmer mit 9 2 Betten an 2 an⸗ ſtändige Arbeiter ſogl. z. v. 11837 R 4 9 1 Manſardenwoh⸗ 7 nung z. v. 12064 B 6 2 1 Wohnung ſogl. 2 zu verm. 11280 8 3 13 kl. Wohnung zu 9 verm. 12251 2 im 3. u. 4. Stock, + 6, 45 je 2 große Zim⸗ mer, Küche, Magdkammer und Zubehör, ſowie im Hinterhaus 2 Zimmer ſof. z. verm. 12263 5, 13 14 fleubauten 2. Stock, 6 Zimmer u. Küche, 2.„ 8„ U* 2.* 2** (Seitenbau) alles nebſt Zubehör mit Glas⸗ abſchluß, Gas⸗ u. Waſſerleitung ſofort beziehbar. 11226 Näheres U 5, 15, 2. St. II 2 2 Neubanu, eleg. 2. 9 Stock,—6 Zimmer nebſt Zubehör zu verm. 12299 D 6 4 ſchöne Wohnungen, 9 1 Zimmer u. Küche z. v. Näheres 3. Stock. 11554 +. 4, 3 Jungbuſch, Ringſtr. 1 hübſche Wohnung, 2 Küche u. Zubehör, baldigſt beziehbar, z. v. 11668 +. 9 43 Lindenhof, eine 9 Wohn. m. Zubeh. auf die Straße gehend, bis 20. Juli z. v. 11683 210,19) verm. bei H. Schüßler. 12712 20 45 3 neuer Stadttheil, ſchöne Wohnung 2. St., 8 Zaanmet, Küche, Keller, behör, Gas⸗ u. Waſſerleitung ſo⸗ fort an eine ruhige Familie zu vermiethen. Näh. bei Moriz Schleſinger, 2, 23 im Laden. 12261 2 helle Parterrezimmer bisher als Comptoir benutzt zu vermiethen. 11077 Z 5½ũ, 3. Näheres 2. Stock, Ein leeres Zimmer an 1 einzelne Perſon zu vermiethen. Näheres F 2, 12. 11591 Zu vermiethen im Europäiſchen Hof, 2 2, 13, große helle Räumlichkeiten, par⸗ terre. Näheres beim Hausmei⸗ ſter. 74˙2 Breiteſtraße, 3. Stock, neuhergerichtete Woh⸗ nung, 6 Zimmer, Küche, mit Waſſerleitung, Waſchküche ꝛc per 1. Juli zu vermiethen. Einzuſehen von 10—12 Uhr Vorm. Näh. im Verl. 7291 Kleine Wohnungen, je 2 Zimmer, zu vermiethen. Näh. im Laden Traiteurſtr.—12, Schwetzingerſtraße rechts. 7611 Schwetzingerſtraße 31 in der Nähe des Perſonenhahnhof, ein abgeſchloſſener 3. Stock, 5 Zimmer und 815 per Auguſt ſeh preiswürdig z. 11558 Näheres beim Eigenthümer daſelbſt. Schwetzingerſtraße 70, ab geſchl. Wohnung 4 Zimmer u Küche mit Waſſerleitung bis 1 September zu verm. 11078 Näheres Konrad Erben, EK 8. 17. St⸗ 1 ſchön 5 2, 105 möbl. Zimmer z. v. Zu erfr. ebend. 12634 2 3. Stock, 1 gut B 6, 13 möbl. Zimmer zu vermiethen. 17392 0 7 14 4. St., ſchön möbl. 2 Zimmer ſofort zu vermiethen. 11529 ein gut möblirtes Zimmer an 1 od. D 4, 18 3. St., ein ſchön Ee möbl. Zimmer per 1. Auguſt an od. 2 ſol. Herren z. b. 12316 2. St. ſchön möbl. E 8, 8a Zim. mit Koſt an 2 junge Leute z. v. 11856 Breiteſtr.3. St. möbl F 1. 3 Zim. ſof. z. v. 12228 N 1 4, 3 Fräul. ſof—2 v. 11782 Penſion ſof. billig zu v. Daſelbſt 3 Treppen, gut möbl Herrn od. 3. St., 2 f. möbl. finden einige j. Leute(Isr.) gute 1 0 an 2 anſtänd. 2 I 65 11 Z. mit oder ohne Koſt. 11832 G 2, 5 2. St. auf d. Str. 9., gut möbl. 3. zu Werr 11889 4. St., 1 guteSchlaf⸗ 6 3,. 4 ſtelle z. v. 12220 6 3,I Ila! Stock—2 möbl. Zimmer ſo fort zu 12663 755 St. 1 möbl. Zim. 4, 7 auf die Straße gehend ſogl. z. verm. 11819 2. St. rechts gut möbl. 6 7, 1a Z. v. 11657 7 1b 5 eben d ſofort zu v. Näheres parterre. 6 75 17 1171 3. St. a. d. Ringſtr. ſofort verm. 3. Stock, ein möbl. 8 1 6, 3 Zimmer bis 1. Aug. zu vermieth en. 12642 Ringſtr. 3 Treppen 2 3, 41 gut u. 1 einfach möbl. Zim. Jef. J. v. 12425 Ringſtraße neben 4 95 1 Böhringer'ſchen Neubau zwei ſchön möbl. Par⸗ terrezimmer, Wohn⸗ u. Schlaf⸗ zimmer mit Klavier bis 1. Juli an einen ſoliden Herrn zu ver⸗ miethen. 10998 7 C Lindenhof, ein 2 9, 4 ſchön möbl. Zim. an a ſoliden Herrn ſogleich zu vermiethen. 11088 +20 1, 12 1 gut möbl. g. an 1 anſtänd. Herrn zu vermiethen. 11282 Schwetzingerſtr. 50 4. St. 1 möbl. Zim. für 2 Herren iſt zu vermiethen. 11968 In einer beſſeren Familie können —2 junge Leute erhalten. oder Schüler) Penſton erhalten Näheres im Verlag. 11955 Ein möbl. Zimmer für 1 0. 2 Herrn zu vermiethen. 12226 Kaffee Dunkel. Ein gut möbl. Zimmer zu b. Näh. im Verlag. 124⁴2 Schwetzingerſtr. 80 3. St. gut möbl. Zim. z. v. 12490 Schwetzingerſtr. 18b möbl. Zim. zu vermiethen. 12589 ſchön möbl. Zim. 12588 gr. ſchön. Part.⸗Z. 6 75 24 ff Schlafk. an 1 0. 2 19 25 in gut. Hauſe. 11589 2. St. gut möbl. 0 20 Zim. z. v. 12649 H12 f5. möbl. Zimmer ſof. z. v. 12192 5 2 ineinandergeh. H 4, 25 gut möbl. Zim. an 1 5 2 Herrn 3. v. 12229 1 ſch. möbl. Part. Zim. I 5. 12596 H 6, 1 8 9555 zu vermiethen. 11705 H 5 8 Treppen 1 ſchön möbl. Zimmer ſep. 195 mit 2 Fenſter auf die Straße, an einen ſolid. Herrn ſogleich zu vermiethen. 11823 H 75 12 1 ſch. möbl. Part.⸗ Z. an 2 Hrn. ſogl. 3. b. II 5,7 Nab Hths. part. 12318 H 7, 25.St., rechts, 1 freundl. Z. möbl. od. 4 an 1 Perſon gleich zu 11688 ſchön möbl. Parterre⸗ 4 2, 7(zimpier z. v. 12637 J 7 1 5 möbl. Zim. 11958 K 4, 8 K ein III Zimmer auf die Ringſtraße gehend. 115 d. v. 12219 L 4, 8 3 St. hoch, 1 ſchön möbl. Zimmer a. d. 1. 65 ſogl. z. v. 11995 6, 14 Stock, gute Schlafſtelle zu 12616 ſchön g gut möbl. Zim ſep. Eing. 12594 M2, 12 zu M 4 1 3. St., 1 hübſch „ 140 möbl. Zim. mit od. ohne Koſt f. 1 od. 2 Herrn zu vermiethen. 11972 M 8 öbl. Z. m. M 7, 12a bateeimbe ſtehend aud Wohn⸗ u. Schlafzim. zu vermiethen. 12271 Bismarckſtraße parterre, 2 möbl. Z z. v. Näh. Erp. 12519 C. g. möbl. Zimmer mit ganzer Penſion preiswürdig z. vermiethen. im Verlag. 12645 (Schlafstellen 3 3. St. Hinterh. 1 Schlafſtelle zu ver⸗ 12715 14, 3 miethen. 2. St. eine Schlafſt. F 4, 5 9 ſof. z. v. 11706 4. St. gute Schlaf⸗ F4, 14 ſtelle auf die Stra⸗ ße gehend ſof. z. v. 11788 4. St., 1 Schlafſt. G 7, le auf d. Str. 9805 zu vermiethen. G 7, 34 Neub. 2. St. gute Se 1964 zu verm. H 25 75 parterre, ein ſol. 2 Mann erhält Schlafflele 11659 Hinths. 2 H 3, 14 ſtellen mit Koſt zu vermiethen. 12531 H 4, 30 Sciafee 1 te S dafſeltem. H 5, 8 bo. 11724 1, 5 E Neckarſtr. 2 9 3 Treppen 1 ſchöne Schlafſtele zu vermiethen. 12315 J7 6 K. 5 K 4, 3. St. Vorderhaus 1 beſſ. Schlafſtelle ſogl. z. 5. 1185 I. 17, 1¹ Sclele verm. 10961 Neub. 4. St. zwei ſchöne Schlafſtellen, R 6, 6 mit Koſt zu vermiethen. 12605 1 1 1 4. St. 1 beſſere 2 Schlafſtelle zu §4. 21 12599 8 4, 2 8. St,, Schlafſtelle zu verm. 12238 Neckargärten, 2 2f1, zu verm. Schlafſt. 1 25 7 22 4. St. ein fein 9 möbl, Zimmer mit 1 5 Ausſicht ſofort oder per 1. Auguſt zu verm. 12319 1 Tr. hoch 1 möbl. im. ſof. z. v. 12314 N 2, 5 2 ſchön möbl. Zim. ſofort beziehbar, zu v. an 1 oder 2 Herrn 0 4 11 part. 1 ſchön möbl. 9 9878 Zim. a. d. Hof gehend zu verm. 12716 6 4, II rdoßſ möbl. Z. bis k. Auguſt zu verm. 11567 2 möbl. Zimmer zu 2, 3 verm. 12222 P 6, 6 3. St., 1 gut möbl. 3. ſ. z. v. 12587 P.7 gut möbl. Zim. m. Foſt 3. b. 11973 3 Tr., gr. möbl. Z. 2 2, 22 an 1 od. 2 Herren m. od. ohne Penſ. bill. zu v. 11882 fein möbl. Zim. Magdz. u. Waſſerl., bis 1. Sept. 2 1 zu vermiethen.—4547 9 3, 15 ſofort zu v. bzhb. z. v. Näh. 3. St. 12635 I 6 14 1 gut möbl. Zim. Näheres parterre. 11295 20 2 9Ne 2 Wob⸗ 2 0 3. 19 möbl. Zim, a. 9 nungen je 3 Z. u. I 8 1 möb. Part.⸗3., d. St. geh. part. Küche z. v. Näh. Viehhof. 12098 5 zu verm. 12641[an 1 od. 2 Herrn z. v. 12200 n. Stadtthl., kl. ſch. möbl. Z. 2 fein möbl. Zim ZF 1, 5 Wohnung ſof. an ſol. ruhige Leute zu v. 11886 E 2, 14 f 1 od. 2 Herrn ſof. oder bis 1. Aug. zu v. 12324 04,21 zu vermiethen. für 2 Herrn ſof. 12343 im Hof, 1275 auf E 2, 6 die Straße gehend mit Privatkoſt per Woche 115 55 zu v. E 8, Sa gerliche Koſt. Koſt und H 4, 7 2 3. Stock, t 4J 2, 16 bus, 2 erhalten gute Koſt u. Logis. 11249 N 7. 2 2. St. Noſt U, Logtis 7 für j. Leute. 12248 2 P 6, 6 2. Stock 15 ſolide ⸗ 115 a 16473 3. Stock, Koſt und Logis. 12284 N 2. St., ein junger 8 1,* Mann in Koſt und Logis. 11775 O part. gutes Logis 8 2, 12 m. Koſt per Woche 7 M. zu vermiethen. 7872 Privatkostgeberei mit u. ohne Logis 7808 Chr. Haag, K 3, 15. 5 5 Logisherren 1 2268 Schivegiugerſtrafße Nr. 61. 08601 Geuerat⸗Anzeiger. 2b. Ju. — Bester— un Gebraueh billigster. 12.* Fahruiß⸗ Verſteigerung. Aus dem Nachlaß des 1 Kut⸗ ſchers Würz werden dahier 4, 11, römiſcher Kaiſer Dounerſtag, den 26. Juli, Nachmittags 2¼ Uhr Hausgeräthe, etwas Weißzeug, Bettung, Kleidung, 2 Beitladen, 2 Schränke und Verſchiedenes gegen Baarzahlung verſteigert. A. Gros, 12720 Waiſenrichter. Casi SIn0O. Die Bibliothek iſt im Mo⸗ nat Auguſt geſchloffen. 12784 Der Vorſtand. Neutſche Generalfechtſchult Jahr. Verband Mannheim. Dienſtag, den 24. Juli, Abends ½ỹ Uhr im Nebenzimmer des„Rothen Löwen“ Jechimeiſtrr⸗Perſammlung behufs Beſprechung über die Be⸗ theiligung unſerer Verbandsmit⸗ glieder an den Feſtlichkeiten, welche der Verband Landau, laut des Programmes in der letzten Fechtſchulzeitung(No. 14), ge⸗ legentlich der am 5. u. 6. Aug. in Lanbau tagenden General⸗ Verſammlung, veranſtaltet. Un recht zahlreiches Erſcheinen bittet dringend 12606 Der Vorſtand. Heute Dienſtag Abend präzis%½9 Uhr in U 5, 11. Harmanie⸗Geſellſchaft. Die verehrl. Mitglieder, welche Bücher aus der Bibliothek in Händen haben, werden gebeten, ſolche im Laufe des Monates Juli abzugeben. Die Bibliothek bleibt t. Monat Auguſt geſchloſſen. Mannheim, den 19. Juli 1888 12449 Der Vorſtand. Männergeſang⸗Verein. Heute Abend 16488 Probe. In einer Beamtenfamilte findet ein Schüler von auswärts, der eine höhere Schule hier kommendes Semeſter beſucht, liebevolle Auf⸗ nahme. Näh. in der Expedition dieſes Blattes. 1245⁵ an Houten Ortskrantenkaſe der Handlungs⸗Gehilfen der Stadt Uaunheim. Bekanntmachung. Wir bringen hiermit zur Kenntniß, daß wir für unſere in der Neckarvorſtadt wohnenden Kaſſen⸗ mitglieder, mit Wirkung vom 1. Auguſt 1888 ab Herrn Dr. A. Gutkind, 1 20 J, IIb, Aecarvorſtadt 0 assenarzt beſtellt haben. Sprechſtunden: Nachmittags von 2 bis¼4 Uhr täglich, mit Ausnahme des Sonntags. Mannheim, den 21. Inli 1888. 12706 Der Vorſtand: Paul Wiehl, ſtellvertr. Vorſitzender. Sperling. Radfahrer⸗Perein MHannheim. Mittwoch, den 25. Juli Außerordentliche Generalverſammlung. Um zahlreiches Erſcheinen bittet 12570 Jer Vorſtand. N Einladung. Sonntag, den 29. Juli 1888 im„Baduer Hof“ für ölig Ludwig I. von Bayern Gebächtnißfeierf un Stiſtungsfeſt des„Bayeriſchen Hilfsvereins“ Maunheim. Nachmittags 2½ Uhr Zuſammenkunft im Gaſthaus„zum Falken“, S 1, 15; präzis 3 Uhr Abgang des Feſtzuges nach vem Feſtlokal, wo Concert mit Feſtrede, ſowle Maffk⸗ und Geſangsvorträgen und Abends 8 Uhr Feſt⸗Ball ſtattfinden wird, wozu alle in Mannheim lebenden Bayern und Pfälzer ein⸗ geladen werden. 12694 Eintrittskarten à 50 Pfg. für das Concert und à 1 Mk. für das ganze Feſt oder für den Ball allein gültig, ſind von heute an zu haben in der Expedition des„General⸗Anzeiger“ und im Zeit⸗ ungskiosk, und wird um deren baldigen Bezug gebeten, da ſie nur an Bayern und in einer beſtimmten Anzahl verabſolgt werden können. Programm 3 10 Pfg. an der Kaſſe. Das Festeomité. 5 Geſuch. Ein erfahrener Wirth, der jede Cautton ſtellen kann, ſucht eine gangbare Wirthſchaft elbſt zu pachten oder für eine rauerei. Nüheres im Verlag. 12753 Tüchtige Schreiner geſucht. 12747 G 6, 4. Ein Mädchen von 14—16 Jahren zur Aushilfe für zwei Kinder geſucht. E 2, 10. 12748 Ein ſolider Junge kann das Schuhmachergeſchäft gründlich er⸗ lernen und erhält ſofort 19796 ende Bezahlung. Näheres im Verlag. Guter Schuhmacher geſucht. 2786 M 3, 4. Ein beſtempfohlener 12719 Forſtmann ſucht Stelle. Off. unt. J. 8. Nr, 12719 bef. d. Exped. dſs. Bl. Eine a derz Perſon, in allen Theilen der Haushaltung erfahren, ſucht Monatsdienſt od. Beſchäftigung. 12788 8, 3½ 4. Si. Seitenbau. Eine Frau ſucht tagsüber ein Kind zu ſtillen. 12732 Näh. G 4, 6, 2. St. Hth. Ein Haus in Heidelberg, öſtliche Hauptſtraße, mit geräumigem Laden wegzugshalber zu verk. Liebhaber, welche für vorten gangbare Artikel zu führen ge⸗ denken, werden erſucht ſich vor⸗ erſt ſchriftlich an Ch. Langelott, ZP I, 24 zu wenden. 12740 Ein neuer Aufzug auch flülr Magazin paſſend zu verkaufen. Näh. F 4, 15. 12789 Ein ſchöner Flaſchenbierkar⸗ reu zu verkaufen. 12724 Nah. E 4, 8. 1 Einſchenke, 1 Gläſerſchrank, 1 kl. Theke z. v. H 7, 8. 12729 1 Hötel National. Das Eröffnungs- Essen findet Donnerstag, den 26. Juli 1888, Abends 8 Uhr ſtatt. Hierzu ladet höflichſt ein 12751 R. Voigt. Die Einzeichnungsliſte liegt im Buffet auf. Großer Mayerhof. Heute Dienſtag, den 24., 4 den 25. und Donnerſtag, den 26. Juli Oonecerte der hier im beſten Andenken ſtehenden Schlesischen Singvögel. Anfang 8 Uhr, 12708 Entree frei. Ceschäfts-Eröffuung ck Emplchlung. M 4, 9. M 4, 9. Dem verehrlichen Publikum von Mannheim und Umgegend die ergebene Anzeige, daß ich ein Geſchäft in Mülhauser Zeugresten, Kattun, Flanelſe, Cretonne, Satin eto. scwie Spitzen und Fichus etöc. eröffnet habe und bitte um geneigten Zuſpruch. Sehr billige Preiſe. Hochachtungsvoll 12726 M 4, 9. E. BesSst. u14, 9. Prima Ruhrer Feltſchrot, Nußkohlen, rein geſiebt, Authracitkohlen& Coaca empftehlt aus gedeckten Schiffen 12717 12 Jahrg. Gartenlaube, 1 kl. Secretdr zu verk. H 7, 8. 12780 Jean Hoefer, K4,2 7 Ueberall zu haben in Büchsen à Em. 3. 30, En. I. S0, Rm. O. 95. Nr, TI Siemens invertirter Regeneratin⸗Gasbrenner Modell 88, beſte bis jetzt exiſtirende Gaslampe empfehlen zur Beleuchtung von: Bureaux, Läden u. Arbeits- räume 12701 zu folgenden Fabripreiſen in neben⸗ ſtehender Ausführung(in eleganterer Ausſtattung 75 end theurer). Brenner⸗ Leuchtkraft größen ohne Reflector Nr. II 50 deutſche Normalkerzen N. I o Nr. IV 186„ Ni 228 7 Preiſe E 60 65 75 85 M. Wiederverkänfer Nabatt. Massot c& Werner. Tacheial Kaaffl per Pfund 3 Pfg., Aeue holländ. Voll⸗Häringe per Stück 12 Pfg. mpfehlen fall. Naufmann, 3, I. 12745⁵ igelks Fetseh-Pegtüg-Puder-Lhodcdade Welche Geheimrath Professor Dr. Leyden für weiland Se. Maj. Kaiser Friedrich III. als Frühstück-Getränk emfahl, wird mitZusatz von Dr. Kochs' Fleisch-Pepton nur allein hergestellt in der Dampfohokoladenfabrik von F. W. Altgelt in Crefeld. Urfinder und alleiniger Fabrikant, Freis des Pulvers M. 1,20, pr. Büchse 4 ½ Ko. Preis der Pastillen„.—, pr. Dose à ca, 100 gr. Niederlage: Mannheim, W. Sieberg. 12703 Eutree 50 Pf. Hfadt. Vark Alannhefm. Bei günſtiger Witterung. Mittwoch, den 25. Juli 1888, Abends von—11 Uhr Grosses Doppel-Concert ausgeführt von den beiden hieſigen Regimentskapellen. Kinder 20 Pf. Abonnenten frei. Bei ungünſtiger Witterung Concert im Saal. NB. Um die Controlle zu ermöglichen, i Der Vorſtand. es unbe⸗ dingt geboten, daß die Abonnenten beim Efutritt ihre Abonnementskarten vorzeigen. 8. 7, l0. 8 75 fb. Zur Wartburg. Weinreſtauration. Reine Weine feinſter Qualität, aus den beſten Lagen der Pfalz. Kalte und warme Speiſen zu jeder Tageszeit. Mittag⸗ eſſen im Abonnement und à la Ccarte. 11080 1 0 warmes Früh⸗ 27. Mittagstiſch für 60 Pfg. und 80 Pf g. NB. Ich mache beſonders darauf aufmerkſam, daß ich einen tüchtigen Küchenchef engagirt habe und nur vor⸗ züglich zubereitete Speiſen verabreiche. Hochachtend J. Fiſcher. 12498 Franz. Curſus in Converſation und Correſpon⸗ denz, 5 M. per M. 12521 E 4, 1, 2. Stock. Brauerei⸗Yerkauf. Für einen tüchtigen Fachmann oder eine Geſellſchaft bietet ſich Gelegenheit zum Erwerb einer in gutem Betriebe befindlichen Brauerei mit größerem Anweſen zur beliebigen Ausdehnung. An⸗ zahlung ca. M. 20,000. 12737 Näheres durch dle Geſchäfts⸗ agentur von A. Eberhard in Kenzingen. Dame(Lehrerin) ſucht in d. Neckarvorſtadt ſof.—2 unmöbl. ., womöglich 3. St. Dammſtr. Näheres im Verlag. 12728 12707 Am Grabe meines unver⸗ geßlichen Freundes Otto Mayer, geſtorben im 18. Lebensjahre, den 18. Juli 1888. In des Lebens Blüthentag Wö die Bruſt voll Hoffnung ſchwe Und in Licht erfülltem Glanze Hell erſtrahlt die weite Welt. n der Jugend holdem Prangen al der Himmel es gewollt, aß des Schickſal's finſtere Mächte, Dir, Du theurer Freund, gegrollt. Jähling's kam der bleiche Schnitter, Der nur Pein und Unheil ſät, at die Frucht die kaum geſproſſen, eg mit tüchſcher Haſt gemäht. Allzu früh haſt Du vollendet, Theurer, liebenswerther Freund Der es ſtets ſo treu und redlich Mit uns Allen hat gemeint. Warſt der Eltern Stolz und „gu früh iſt er verſunken, 90 0 1661 in weiter Fern. Dort im Reich' des 72 e Wo vor Gottes Hochaltar Strahlt der ew'ge Stern der Liebe Leuch hell und wunderbar. Dort erglänzt im reinen Aether Auch Deie 25 es S nbild Das die Gltern und fan Einſt mit Innigkeit erfü Blick' hinauf dieſem Sterne, Schwergeprüftes Elternpagr! Eure Nacht wird Er erhellen, Troſt Euch ſpenden immerdar. Raum und Zeit ennen Wo der Liebe Urquell fließt Und im treuen Menſchenherzen Friſch ſtets die Erinnerung ſprießt. G. F. H. Abſchlag. Dr. Lahmann's Reform⸗Hemden koſten nunmehr Größe 5, 6 und 7 Mk..30 Größe 8(extra groß u. weit) Freude, 5 5 Hoffens ſchönſter Stern, S Iſowie nach Maaß angefertigte k..70. Leonhard Cramer, H 1, 4. H I, 4. Niederlage von Gebr. Sinn in Crefeld. 1274 An einem Fabrikgeſchäft mit flottem Betrieb, geſuchter Ar⸗ tikel u. prima Kundſchaft, iſt einem thätigen Maun Gelegen⸗ heit geboten als Theilhaber ein⸗ zutreten, event, würde auch ein Kapital v.—8 Mill reichen dasſelbe käuflich zu erwerben. Reflektanten, welche dieſer gün⸗ ſtigen Gelegenheit näher treten wollen, werden Offerten an Ch. Langelott 2 1, 24 alsbald einzuſenden. 12653 1 Krämergeſtell m. Schubladen, 1 Schirmgeſtellz. v. H 7, 8. 12781 2 freundl. Gau⸗ E 1, 12 pen⸗Zimmer mit Küche an ruhige Leute zu ver⸗ miethen. 12756 3 Zim. u. Küche N4, 23 41 1 ſchön möbl. Zim. 1 4, 5 mit prachtv. Au sſicht ſofort zu vermiethen. Näh. 4. St. daſelbſt. 12742 gute Schlafſtelle 9 5, 19 per ſofort oder 1. Auguſt billig zu verm. 12788 3 Zim. m. Zubeh. 8 4, 15 u. 2 kl. Wohn. mit Waſſerl. zu verm. 12723 II 1 13 3. St. Schlafſtelle 2 mit Koſt an 1 ſol. Arbeiter ſof. z. v. 12744 20 1, 2. St., Meßplatz, 1 frdl. Wohnung von 3 Zimmer, Küche und Zu⸗ behör per 15. Aug. zu v. 12727 Alle zerbrochenen Gegenſtände werden dauerhaft gekittet. Da⸗ ſelbſt werden auch Blechwaaren zum Lackiren angenommen. 12696 T 2, 14. Empfehle mich im Weißnähen u, Ausbilden. H 5, 10. 12187 Traitteurſtraße 12. 1 Woh⸗ heres ber Bahnwart Raſpart eres bei Bahnwar daſellt 12722 Ein halber Logenplatz (Parterreloge oder 1. Rang) 920 Näheres im Verlag. 127