In der Poßziſte S ragen unter Volkszeitung.) Abonnement: 50 Pfg. monatlich, Bringerlohn 10 Pfg. monatlich, durch die Poſt bez. inel. Poſtauf⸗ ſchlag M..90 pro Quartal. Inſerate: Die Colonel⸗Zeile 20 Pfg. Die Reklamen⸗Zeile 40 Pfg. Einzel⸗Nummern 3 Pfg, Doppel⸗Nummern 5 Pfg. der Stadt Mannheim und Umgebung. (98. Jahrgang. Journal. Amts⸗ und Kreisverkündigungsblatt Erſcheint täglich, auch Sonntags; jeweils Vormittags 11 Uhr. (Mannheimer Volksblatt.) Telegramm⸗Adreſſe: „Journal Mannheim.““ Verantwortlich: Chef⸗Redakteut Julius Katz. Für den Inſeratentheil: A. Lohner. Rotationsdruck und Verlag der Dr. H. Haas'ſchen Buch⸗ druckerei, (Das„Mannheimer Journal“ iſt Eigenthum des kaf oliſchen Bürgerhoſpitals.) ſämmtlich in Mannheim. Nr. 190. Celephon⸗ Ar. 218.) Notariell beglaubigte Auflage: 8500 Exemplare. * Die Kelignienverehrung zu Aachen, welche jüngſt dem Herrn Thümmel Anlaß zu wenig ehrerbietigen Ausdrücken mit Bezug auf einzelne Ein⸗ richtungen der katholiſchen Kirche gab, hat, wie es ſcheint, in den evangeliſchen Kreiſen Rheinlands und Weſtphalens eine Gegenagitation hervorgerufen, die ſich zunächſt in einer an die Regierung gerichteten Petition um Aufhebung des§ 166 des Strafgeſetzbuches kund⸗ gibt. Der§ 166 des Reichs⸗Straf⸗Geſetz⸗Buches lautet nämlich in ſeiner jetzigen Faſſung: „Wer dadurch, daß er öffentlich in beſchimpfenden Aeußerungen Gott läſtert ein Aergerniß gibt, oder wer öffentlich eine der chriſtlichen Kirchen oder eine andere mit Korporationsrechten innerhalb des Bundesgebietes beſtehende Religionsgemeinſchaft oder ihre Einrichtungen oder Gebräuche beſchimpft, ingleichen wer in einer Kirche oder in einem anderen zu religibſen Verſammlungen heſtimmten Orte beſchimpfenden Unfug verübt, wird mit Gefängniß bis zu drei Jahren beſtraft.“ Wie die bei der Berathung über das.⸗St.⸗G.⸗B. dem Reichstage des norddeutſchen Bundes vorgelegten Motive beſagen, wollte man durch dieſen Paragraphen derjenigen Religioſttät einen gewiſſen Schutz gewährleiſten, welcher als der Grundlage allgemeiner Sittlichkeit auch der Staat nicht entrathen kann. Daher wird in dem Para⸗ graph die öffentliche Gottesläſterung mit Strafe bedroht. Ob Gott dieſes irdiſchen Schutzes bedürfe und ob die allgemeine Religſoſität durch eine ſolche geſetzliche Beſtim⸗ mung geſchützt werden könne, wurde in den Motiven als nicht unzweifelhaft hingeſtellt, aber doch bejahend entſchie⸗ den. Die allgemeine Religioſität ſtellt ſich nur dar in den Formen geſchichtlich entſtandener Gemeinſchaften. Es erſchien daher, wie gleichfalls die erwähnten Motive be⸗ merken, aus dem oben angeführten Grunde als eine Pflicht des Stgates, dieſe geſchichtlich entſtandenen religtöſen GemeinſchaftenvorBeſchimpfung zuſchützen und die für den Staat nothwendige Toleranz der verſchiedenen Religtonsgemeinſchaften unter einander ſicher zu ſtellen. Die Begründung der Petition anerkannt zwar, daß die Polemik über die kirchliche Lehre durch die Faſſung des § 16s vollſtändig freigegeben iſt; wenn aber die evange⸗ liſche Kirche wider die Lehren der römiſchen ſtreite, ſo könne das nicht geſchehen, ohne daß ſie fort und fort die auf dieſelben ſich gruͤndenden Einrichtungen und Ge⸗ bräuche, wie zum Beiſpiel Papſtthum mit ſeiner Unfehl⸗ barkeit, Cölibat, Kloſterweſen, Uebungen der Marien⸗ und Reliquienverehrung, Prozeſſtonen, Wallfahrten ꝛc. mittrifft; die römiſche Kirche kann jedoch gegen jeden Ausdruck, der ihre Einrichtungen oder Gebräuche tadelt, wenn ſte in demſelben eine„Beſchimpfung“ ſehen will, den Schutz des§ 166 anrufen. Da andererſeits die evangeliſche Kirche nur wenig öffentlich hervortretende kirchliche Eimrichtungen und Gebräuche beſitzt, ſo kann die römiſche Polemik das Leben der evangeliſchen Kirche und die Träger der evangeliſchen Ideen angreifen, ohne daß ſie in Conflikt mit§ 166 kommt. So wurde 8. B. der Breslauer Miſchehen⸗Erlaß, welcher die evangeliſche Kirche dadurch beſchimpfte, daß er ein durch die Organe derſelben chriſtlich verbundenes Ehepaar als im Konkubinate lebend bezeichnete, ohne ſeinem Ver⸗ faſſer eine Beſtrafung zuzuziehen, veröffentlicht;— ſo wurden von katholiſchen Verlegern und Druckern die Rundſchreiben des Papſtes Leo XIII. vom 26. Dezember 1878 und 29. Juni 1881 verbreitet, welche die evangeliſche Kirche dadurch beſchimpften, daß ſie die anarchiſtiſchen und nihiliſtiſchen Lehren der Neuzeit birekt der Reformation Schuld gaben;— ſo wurde von demſelben Papſt im Jahre 1884 der Reformator Martin Luther als„ruchloſer Abtrünniger“ bezeichnet und die evangeliſchen Miſſtonare bezeichnet als„Männer voll Trugs, Verbreiter von Irrlehren unter dem heuchleri⸗ ſchen Vorgeben, Apoſtel Chriſti zu ſein.“ Es iſt ferner die unter den Auſpizien und der lebhaften Betheiligung unſeres Kaiſerhauſes veranſtaltete Lutherfeier ungeſtraft ein„Lutherkankan“ genannt worden. Aber auch noch ein anderer Umſtand laſſe erkennen, daß die Anwendung des§ 166 zum Zwecke der Auf⸗ rechthaltung konfeſſioneller Toleranz bedenklich ſei, näm⸗ lich: der Mangel einer jeden feſten Norm darüber, was als eine religtöſe Beſchimpfung zu betrachten ſei. Manche andere rechtliche Begriffe, z. B. der einer Beleidigung, können freilich nach blos objektiven Maßſtäben ebenfalls nicht beſtimmt werden; indeſſen iſt es doch möglich, die nothwendigerwelſe ſubjektiven Entſcheidungen, welche be⸗ 5 Beleſeufte und verbreitetſte Zritung in Mann züglich dieſer zu treffen ſind, ſtets von allgemein menſch⸗ lichen Geſichtspunkten ausgehen zu laſſen. Die Beſtim⸗ mung aber darüber, was eine religiöſe Beſchimpfung ſei, kann einer rein ſubjektiven Entſcheidung nicht überlaſſen bleiben, weil dieſe Entſcheidung nicht von allgemein menſchlichen, ſondern je nach der Konfeſſion des Urthei⸗ lenden von konfeſſionell begrenzten Ge⸗ ſichtspunkten ausgehen wird.— Wir glauben ubrigens nicht, daß der Wunſch der Petenten erfüllt wird. Gſe⸗ genſeitige Duldung will uns als der beſte Weg zur Erreichung des konfeſſtonellen Friedens erſcheinen. Politiſche Ueberſicht. E Mannheim, 6. Auguſt, Vorm⸗ Es gehört die ganze Verrohung fanatiſcher Agitatoren dazu, um am offenenen Grabe eines politi⸗ Gegners in Schmähungen des Verſtorbenen auszubrechen. Ein ſolches Bild traurigſter Verkommenheit entrollte ſich dieſer Tage in einem Berliner Gerichtsſaale. Man wird ſich entſinnen, daß kurz nach dem Ableben Kaiſer Wilhelms ein Pamphlet gemeinſter Art von der Polizei der Reichshauptſtadt mit Beſchlag belegt worben iſt, nachdem allerbings eine ungezählte Menge von Ab⸗ drücken der Flugſchrift bereits verlheilt worden war. Die Spießgeſellen hielten den Zeitpunkt, da mit uns die ganze civiliſirte Welt um den Heimgang des Friedens⸗ fürſten und Schöpfers der Groͤße Deutſchlands trauerte, als beſonders geeignet, die Sozialdemokratie gegen die Hohenzollern⸗Dynaſtie aufzubieten, dem ſoeben Verſtorbenen Schmähungen ins Grab nachzuſenden und den neuen Kaiſer Friedrich ihren Willkomm durch Gemein⸗ heiten zu bezeugen. Nicht einmal das tragiſche Geſchick des volksfreundlichen, ſter benden Kaiſers Friedrich vermochte den beſtialiſchen Haß dieſer Leute zu zügeln. Das Gericht hat ſein Urtheil gefällt und die Pamphle⸗ tiſten für einige Zeit der Freiheit beraubt. Eine mora⸗ liſche Beſſerung wird die Strafe bei ſolchen Leuten nicht zur Folge haben— das kann man heute ſchon mit Gewißheit ſagen. Hoffentlich wirkt ſie aber abſchreckend auf die durch gewiſſenloſe Agitatoren verführte, zu poli⸗ tiſchen Irrlehren geneigte Menge! Das Organ des Reichskanzlers, die„Nordd. Allg. Ztg.“ iſt ermächtigt, den in der Pariſer„Nou⸗ velle Revue“ veröffentlichten angeblichen Bericht des Reichskanzlers an den Kaiſer Friedrich III. für eine auf reiner Kompilation beruhende und ohne irgend welche amtliche Unterlage erfundene Falſchung zu erklären. Gegenüber dieſer aus competenteſter Quelle ſtammenden Ableugnung wird Frau Adam die Her⸗ ausgeberin der„Nouvelle Revue“ das Werk ihrer Phantaſie nicht mehr zu halten vermögen. Schon aus der geſtern von uns nach der„Köln. Ztg.“ gebrachten, zum Theil auf Aeußerlichkeiten der„Denkſchrift“ und gewiſſen Ausdrücken beruhenden Erklärung, war es un⸗ zweifelhaft, daß man es hier mit einer offenbar zum Zwecke der Verſtimmung Rußlands verbreiteten Fälſchung zu thun hat; nun, da auch die„Nordd. Allg. Ztg.“, allerdings etwas ſpät, ſich zum Worte meldet, kann man die Angelegenheit als völlig abgethan erachten. Wie man aus Wien mittheilt, ſind dort wie in Rom von der deutſchen Regierung eingehende Eroͤffnungen über die Kaiſerzuſummenkunft gemacht worden, welche an den verbündeten Höfen durchaus befriedigten. Als das Hauptergebniß wird nach allgemeiner Annahme die Her⸗ ſtellung eines freundſchaftlichen Einvernehmens zwiſchen Deutſchland und Rußland angeſehen, das auch auf die Stellung Oeſterreich⸗-Ungarns zu Rußland günſtig reagiren muß. Die Diplomatie ſei indeſſen während der Petersburger Zuſammenkunft keineswegs unthätig geweſen; es haͤtten Verhandlungen zwiſchen den Miniſtern uüͤber die orientaliſchen Angelegenheiten wie über die wirthſchaftlichen Beziehungen Deutſchlands und Rußlands ſtattgefunden und es ſind entſprechende Pro⸗ tokolle aufgeſtellt worden. Dieſelben ſind aber bis jetzt noch nicht vollzogen und wird es die Aufgabe der Dip⸗ lomaten ſein, auf den gegebenen Grundlagen zu poſitiven Abſchlüſſen zu gelangen. * Der Wucher auf dem Lande. Die in neuerer Zeit über die Lage der Landwirth⸗ ſchaft veranlaßten Erhebungen, zuletzt noch die im Jahre 1887 auf Veranlaſſung des Vereins für Sozialpolitik durch zuverläſſige Organe ausgeführten Ermittelungen haben ergeben, daß in ausgedehnten Diſtrikten immer noch der Wucher weit verbreitet iſt, ia, daß in manchen heirt und Amgebung. Dienſtag, 7. Auguſt 1888. Gegenden, ſpeziell in den gebirgigen Theilen von Weſt⸗ und Süd deutſchland, die von wucheriſchen Handels⸗ leuten betriebene Ausbeutung der ärmeren Landbevölkerung zu einem Syſtem entwickelt iſt, durch welches ſich der Wucherer die geſammte wirthſchaftliche und perſönliche Exiſtenz ſeines Opfers dienſtbar zu machen weiß, und im Vergleich zu dem der gewöhnliche Geldwucher harm⸗ los erſcheint. Die Beſſerung dieſer Zuſtände iſt eine ſchwierige Aufgabe, welche nur unter thätiger Mitwirkung des intelligenteren und beſſer ſituirten Theiles der Be⸗ völkerung gelingen kann. Es iſt daher freudig zu be⸗ grüßen, daß ſich die öffentliche Aufmerkſamkeit dieſen Dingen neuerdings mehr zugewendet hat, und daß ſich mehrfach Vereine gebildet haben, welche mit Energie und Erfolg die Bekämpfung jener Mißſtände unternommen haben. Zur Bekämpfung des Wuchers wird es gleichzeitig repreſſtver und vorbeugender Maßregeln bebürfen. In erſterer Beziehung iſt durch die ſtrafrechtliche Verpoͤnung des Wuchergeſchäfts— Reichsgeſetz, betref⸗ fend den Wucher, vom 24. Mai 1880— das Weſent⸗ liche bereits geſchehen. Ob eine Erweiterung dieſes Ge⸗ ſetzes in Bezug auf den Waaren⸗ und Viehwucher angezeigt ſcheint, mag der weiteren Erwägung vorbehalten bleiben. Das Geſetz hat in verhältnißmäßig nicht zahl⸗ reichen Fällen zu Verurtheilungen geführt, es hat aber den Wucher ſelbſt nicht beſeitigt; aber nichts würde un⸗ zutreffender ſein, als hieraus die Wirkungsloſigkeit des Geſetzes zu folgern. Auch der Diebſtahl wird durch das Strafgeſetzbuch nicht ausgerottet, und lange nicht alle Diebſtähle führen zur Beſtrafung des Thäters, aber die Aufhebung der Strafvorſchrift würde darum doch die Zahl der Diebſtähle vermehren. Die vorbeugenden Maßregeln erfordern nicht bloß die Schaffung angemeſſener Krediteinrichtungen, ſondern es wird weſentlich ankommen auf eine Hebung der wirthſchaftlichen Lage der betreffenden Bevölkerungs⸗ klaſſen im Allgemeinen, auf die Einbürgerung wirth⸗ ſchaftlich richtiger Anſchauungen, auf die Erweckung eines ſelbſtbewußten Sinnes und hoffnungsvoller, arbeitsfroher Strebſamkeit, welche in den vom Wucher heimgeſuchten ärmeren Gegenden unter dem Drucke der Verhältniſſe oft abhanden gekommen ſind. — 5 Die ſanitären Ginrichtungen in Cigarrenfabriken. Es wird an der Zeit ſein, die Betheiligten darauf aufmerkſam zu machen, daß ein Theil der vom Bundes⸗ rath über den Betrieb der Anlagen zur Anferti⸗ gung von Cigarren erlaſſenen Vorſchriften(Bekannt⸗ machung des Reichskanzlers vom 9. Mat d..) in den nächſten Tagen, nämlich am 9. d. Mts. in Kraft tritt. Von dieſem Zeitpunkt an müſſen ſammtliche Räume, in denen Tabake abgerippt, Cigarren angefertigt und ſortirt werden, täglich zweimal mindeſtens eine halbe Stunde lang, und zwar während der Wittagspauſe und nach Beendigung der Arbeitszeit durch vollſtändiges Oeffnen der Fenſter und der nicht in Wohn⸗, Schlaf⸗, Koch⸗ oder Vorrathsräume führenden Thüren gelüftet werden; wäh⸗ rend dieſer Zeit dürfen ſich die Arbeiter nicht in den Arbeitsräumen aufhalten. Die Fußböden und Arbeits⸗ tiſche ſind täglich miadeſtens einmal durch Abwaſchen oder feuchtes Abrelben vom Staube zu reinigen. Kleidungs⸗ ſtücke, welche von den Arbeitern für die Arbeitszeit ab⸗ gelegt werden, ſind außerhalb der Arbettsräume aufzu⸗ bewahren; innerhalb derſelben iſt die Aufbewahrung nur in ausſchließlich dazu beſtimmten, während der Arbeitszeit verſchloſſenen Schränken ſtatthaft. Endlich muß an der Eingangsthür jedes Arbeitsraumes ein vom Bürger⸗ meiſter(cin Mannheim, Heidelberg 6. C. vom Bezirks⸗ amt) beſtätigter Aushang befeſtigt ſein, aus welchem Länge, Breite, Hoͤhe des Arbeitsraumes, der Inhalt des Luftraums in Kubikmetern und die Zahl der Arheiter, welche im Arbeitsraume beſchäftigt werden dürfen, erſicht⸗ lich iſt; außerdem müſſen die§§.—11 der Bekannt⸗ machung des Reichskanzlers(abgedruckt im Reichsgeſetz⸗ blatt 1888 S. 172—174) in jedem Arbeitsraume an⸗ geſchlagen ſein. Von der Vorſchrift der täglichen Lüftung kann Dispens ertheilt werden, wenn der Arbeitsraum mit ausreichender Ventilationseinrichtung verſehen iſt; Geſuche hierwegen ſind beim Bezirksamt einzureichen, welches nach Anhörung des Fabrikinſpektors darüber entſcheidet, Mit dem 9. Mai k. J. treten dann die übrigen Beſtimmungen der erwähnten Bekanntmachung in Kraft; für die bereits beſtehenden Anlagen ſind am einſchnes dendſten die Vorſchriften, welche für jeden Arheitsraum 2. Selte. SenerabAnzeiger: 7: Auguft: eine Höhe von mindeſtens 3 Meter vorſchreiben und für jeden Arbeiter einen Luftraum von wenigſtens 7 Raum⸗ meter verlangen. Aber auch hier iſt Dispens ſtatthaft. Unter die vorgeſchriebene Höhe darf hinaus gegangen werden, wenn auf den Arbeiter mehr als 7 Raummeter Luftraum entfallen, oder wenn eine ausreichende Venti⸗ lationseinrichtung vorhanden iſt. In letzterem Falle kann auch geſtattet werden, je vier Arbeiter in einen Arbeits⸗ raum zu ſetzen, daß auf jeden mindeſtens 5 Raummeter Luftraum kommt. Auch dieſe Dispensgeſuche gehen ans Bezirksamt. Alle dieſe Vorſchriften gelten übrigens nicht nur für die eigentlichen Cigarrenfabriken, ſondern auch für die Hausinduſtrie, ſofern in dem betreffenden Betrieb Per⸗ ſonen beſchäftigt werden, welche nicht zu den Familien⸗ gliedern des Unternehmers gehören. Zuwiderhandlungen gegen dieſe Vorſchriften nach fruchtloſer Aufforderungen durch den Fabrikinſpektor oder durchs Bezirksamt werden mit Geldſtrafen bis zu 300 Mark und im Unvermögensfalle mit Haft beſtraft. Da⸗ rum vorgeſehen! Aus Stadt und Land. * Maunheim, 6. Auguſt 1888. Die Ernte der geht bei der ungünſtigen Witterung, welche uns St. Petrus jetzt ſchon ſeit Wochen beſcheert, ſehr langſam und mühſam vor ſich. Das Korn, welches in unſerer Gegend nur zum Hausbedarf gebaut wird, iſt wohl eingeheimſt, aber die Gerſte liegt oder ſteht faſt noch alle auf den Feldern. Mit Spelz, Waizen und Hafer iſt es natürlich ebenſo. Die Spätkartoffeln ſtehen bis jetzt allenthalben noch ſehr ſchön, ebenſo die Dickrüben, das Kraut und der Mais, wogegen die Hopfen und der Tabak einen kläglichen Eindruck machen. Ohmet und zweiter Klee ver⸗ ſprechen reichlichen Erſatz für den theilweiſe geringen Ausfall Aund das theilweiſe Verderben des Heues und der erſten Klee⸗ ſchur. Die Trauben wachſen zuſehends, und würde warmes krockenes Wetter nicht nur ihnen, ſondern auch allen übrigen Pflanzen und Früchten noch zu gedeihlichem Nutzen gedeihen. Auf unſerem Markte kann ſich Jeder ſelbſt überzeugen, daß das Obſt in Hülle und Fülle vorhanden und dem äußeren Anſcheine nach gut gerathen aber ſehr wäſſerig iſt, wie der ganze diesjährige Sommer. 5 4 Ueber das Trinken der Feldarbeiter gibt ein Arzt folgende beachtenswerthe Andeutungen, die nicht nur für dieſe allein beherzigenswerth erſcheinen: Viele Landleute bekämpfen bei ihren Feldarbeiten den Durſt, um dadurch dem heftigen Schwitzen vorzubeugen. Dies iſt aber ver⸗ werflich und kann unter Umſtänden zu gefährlichen Krank⸗ heiten führen. Der Durſt iſt als Mahnung zum Erſatze der dem Körper verloren gegangenen Flüſſigkeiten anzuſehen und es treten daher bei Nichtbeachtung dieſer Mahnung Blutver⸗ giftung, Austrocknung der Gewebe und ſchließlich der ſoge⸗ nannte Sonnenſtich ein. Abgeſehen von dieſen ſchlimmſten Jolgen leuchtet auch ein, das durch den aus Mangel an Flüſſigkeit geſchwächten Stoffwechſel die Körperernährung beeinträchtigt wird. Es iſt daher keinesfalls räthlich, den Durſt völlig zu unterdrücken. Wenn man trinkt, trinke man jedoch langſam und mäßig! Anzuempfehlen iſt es, dem Trinkwaſſer etwas Citronenſäure, die man kryſtalliſirt in den Droguenhandkungen erhält, zuzuſetzen. Es wird dadurch der durch die Waſſerzufuhr bewirkten Veränderung der Magenfäure in rationeller Weiſe eutgegen gewirkt. Für alle Fälle ſollte bei größeren Aufzügen der Weg, den ſie nehmen, vorher genau angegeben ſein. Es iſt als ein wahres Wunder zu betrachten df bei dem Lampionzug am Samſtag Abend, der ſelbſtverſtänd ich Tauſende von Zu⸗ ſchauern angelockt hatte, keine ſchwerere Unfälle vorgekommen ind. Bei jeder plötzlichen Veränderung ſeiner Richtung ent⸗ ſtand unter den Menſchenmaſſen, welche erwarteten, den Zug ſich vor ihnen vorveihewegen zu ſehen, ein ſolches Rennen und Gedränge, daß Frauen und Kinder zu Boden geworfen und getreten wurden. Der Geſaugverein Erholung hatte für Sonntag ein Gartenfeſt, welches in den Gartenlokalitäten der Kaiſerhütte ſtattfinden ſollte, in Ausſicht genommen. Doch mußte dasſelbe infolge der ungünſtigen Witterung auf⸗ gegeben werden und fand ſtatt 1 eine Unterhaltung im Saale genannten Etabliſſements ſtatt. An der Feſtlichkeit nahmen der bayeriſche Hilfsverein, der der Schwetzinger Vorſtadt und der Arbeiterfortbildungsverein Theil. Die 1 75 letzteren Vereine unterſtützten auch den feſtgebenden Verein durch Geſangsvorträge ꝛc., ſo daß die ganze Jeſtlichkeit einen ſehr ſchönen und animirten Verlauf nahm. Der Beſuch war ein guter. Am Abend fand ein Feſtball ſtatt. * Der Athletenelub der Schwetzinger Vorſtadt hielt geſtern im Stephanienſchlößchen ſein diesjähriges weites ab. Leider konnte das beabſichtigte Gartenfeſt infolge der höchſt ungünſtigen Witterung nicht Feuilleton. — Die Vorliebe unſeres Kaiſers für die Marine, insbeſondere für die Matroſenſtation am Jungfernſee, deren Umgeſtaltung jetzt auf Anordnung des Monarchen erfolgt, ſtammt aus der frühen Jugendzeit deſſelben. Als Prinz Wilhelm oder vielmehr„Fritz,“ wie er damals noch gerufen wurde, 7 Jahre zählte, wurde ihm auf der Station, die in jedem Sommer eine kleine Marinebeſatzung zur Bedienung der Königlichen und Kronprinzlichen 7 erhielt, ein Heines Boot überwieſen. In dieſem Boote, das den Namen „Kuckuck“ führte, ruderte der Prinz jeden Morgen in Begleit⸗ ung ſeines Militärgouverneurs, Hauptmann v. Schrötter, und eines Dieners etliche Stunden auf dem Jungfernſee herum, oder die Fahrt ging auch wohl weiter auf den breiten Spie⸗ el der Havel hinaus. Natürlich war 40 ur Vermeidung jeg⸗ ichen Unfalls auch ein„ſeebefahrener“ Mann beigegeben, und zwar hatte man hierzu den kleinſten Matroſen der Station ausgewählt, einen derben Pommern, der den Prinzen auch in die Geheimniſſe der Kunſt des Ruderns einweiht. nz Fritz ſtand mit ſeinem Lehrmeiſter auf beſtem Fuße, aber eines Tages— ſchreibt die„Voſſ. Z.— ſchien es, als ob dieſes Berhältniß empfindlich geſtört werden ſollte. Der Prinz langte 57175 als gewöhnlich am Ufer des Sees an und fand den atroſen, den er bisher nur in ſeiner ſchmucken Galatracht eſehen, in einem mit Theer befleckten Anzuge, den Theerpin⸗ el und Topf noch in der Hand. Entrüſtet erklärte der kleine rinz, mit einem ſolchen Schmutzfinken werde er nicht fahren, eine Aeußerung, die der gekränkte Matroſe ſofort auf gut Pommeriſch, deutlich, aber wenig artig, erwiederte. Wohl wies der Militärgouverneur den Mann zurecht, hielt aber auch dem inzen ſein Unrecht vor, indem er ihn belehrte, daß ihr rgenoſſe ſoeben von der Arbeit komme, und es beim eren von Schiffen nicht ohne Flecken abgehe. Der Prinz ſah auch ſelbſt ſeine Uebereilung ein und reichte dem Matro⸗ ſen zur Verſöhnung die Hand, welche dieſer kräftig ſchüttelte. Die kleine Scene fand unerwartete Waine Auch die Kron⸗ rinzeſſin Viktoria hatte mit dem Prinzen Heinrich und der Painze in Tharlotte eine Waſſerfahrt machen wollen, und in⸗ ſtattfinden und 85 die Künſtler ihre Produktionen im Saale ausführen. Letztere beſtanden in Heben, Jonglieren, Ringkämpfen ꝛc. und ernteten die Mitwirkenden durchgängig deo reichſten Beifall. Die Feſtlichkeit war ſehr zahlreich be⸗ ſucht, namentlich kann dies von dem am Abend ſtattgefun⸗ denen Balle geſagt werden. Der junge Verein hat mit dem geſtrigen Tage gezeigt, daß er trotz ſeines kurzen Beſtehens ſchon ſehr tüchtige und leiſtungsfähige Mitglieder beſitzt und ſich würdig den anderen hieſigen, dem Athletenthum hul⸗ digenden Vereinen zur Seite ſtellen kann. ! Gewerbe⸗ und Induſtrie⸗Berein. Geſtern Vor⸗ mittag fand im Kaufhausſaale die Vertheilung der Staats⸗ preiſe, mit welchen die von hier in der Karlsruher Landes⸗ gewerbehalle ausgeſtellten Lehrlingsarbeiten gekrönt worden ſind, ſtatt. Die kleine Feier, welcher ſehr viele Meiſter und Freunde des Handwerks beiwohnten, wurde in Abweſenheit des L. Vorſitzenden des Vereins, Herrn Bouquet, von Herrn Sattlermeiſter Aulbach mit einer entſprechenden Anſprache eröffnet. I. Preiſe erhielten: G.(Ren;(Küfer), Wendelin Scheid(Sattler), W. Schwind(Schloſſer), Franz Wit⸗ decker(Rahmenmacher), M. Karolus Seiler.) II. Joſebh)h Sutter(lechner), Karl G. Haßler (Goldar beiter), Ant. Mayer(Lackirer), Joſ. Bau⸗ mann(Maurer), Friedrich Aal(Schloſſer) Valentin Beſſauer„Schneider) Anton Dietz(Schubmacher), Ir. Bauer(Zimmermann), Karl Schmidt(Bildhauer), Seb. Hannemann(Zimmermann), Georg Orth(Zim⸗ mermann), Heinrich Günther(Muſterzeichner), R. Weſt⸗ becker(Zuckerbäcker); III. Preiſe erhielten: Auguſt Eder(Blechner), Ludwig Dobler(Bürſtenbinder), Karl Bürk(Buchbinder), Peter Schaaf(Buch⸗ binder), Leopold Hauſer(Goldarbeiter), Auguſt Henzel (Hafner), Michael Kohn,(Kürſchner), Heinrich Vogelge⸗ ang(Lakierer), Jakob Schuhmacher(Maurer), Guſtav Aulbach(Sattler), Ludwig Pfeifer(Sattler), Wilhelm Weber(Schloſſer), Franz Meier(Schneider), Karl Schmetz er(Schneider), Val. Blättler„Schreiner), IV. Preiſe erhielten: Rudolf Simon(Blechner), E. Keß⸗ ler(Blechner), Herm Weiß(Blechner), Bernh. Butten⸗ wieſer(Buchbinder), Karl Hänecke(Gärtner), Friedrich Kocher(Gärtner), Seb. Hoffmann(Gärtuer), Ludwig Sturm(Gärtner), Joh. Götz(Gärtner), Karl Pfiſterer (Gärtner), Peter Schäfer(Ofenbauer), Jean Henzel (Ofenbauer), Jul. Thurm(Küfer), Joſ. Olivier(Aupfer⸗ ſchmied), Peter Menges(Kupferſchmied). Alf. Neve (Lackirer), Heinrich Müller(Lithograph), Ludw. Vogt (Maurer), G. Aſpenleiter(Maurer), Friedrich Setzer (Sattler), Joſeph Konrad(Sattler), Ludwig Knebel (Tapezier), Friedr. Schimmer(Schloſſer), Johann Kolb (Schloſſer), Friedrich Stumpf(Schloſſer), Wilhelm Hoff⸗ mann(Schneider), Friedr. Sänger(Schneider), Ferd. Brems(Schneider), Heinrich Behrens(Schneider) und Theod. Knaus(Zimmermaler). Die erſten Preiſe beſtehen in je 20 M. in baar und Diplomen. Die zweiten und dritten Preiſe in belehrenden Büchern und Diplomen und die vierten Preiſe in Diplomen. 5 „Freidenkerverein. Im Badener Hofe hält Herr Dr. Rüdt aus Heidelberg morgen Dienſtag Abend 8 ½ Uhr einen öffentlichen Vortrag über das Thema:„Wie verhält ſich das Freidenkerthum zum Judenthum?“ * Das Veloeipedrennen in Frankfurt fand wegen anhaltenden Regens geſtern nicht ſtatk und wurde auf den 26. Auguſt verſchoben. * Die Kirchweihe in Wallſtadt war geſtern trotz der ungünſtigen Witterung von allen Seiten zahlreich beſucht. Beſonders gegen Abend, als der Regen nachgelaſſen hatte, benützten noch viele Mannheimer die Feudenheimer Dampf⸗ Straßenbahn, um ſich dorthin zu begeben. *Der Kircheubau in Jeudenheim iſt ſoweit vorge⸗ ſchritten, daß im Laufe dieſer Woche das bereits aufgeſchlagene Holzgerüſt des Thurmhelmes auf dem Mauerwerk des Thur⸗ mes angebracht werden wird. Der gothiſche Thurm macht in ſeinem Mauerwerk aus Hau⸗ und Backſteinen einen recht ſchönen Eindruck, erſcheint aber im Verhältniß zu dem außer⸗ ordentlich hohen Dache des Mittelſchiffes etwas zu nieder und gedrückt. Vielleicht wird der Kranz aus Hauſteinen, welcher zur Krönung des jetzt bereits ſtehenden Mauerwerks und zur Verdeckung der Einfügung des Thurmhelmes in dasſelbe angebracht wird, dieſen Eindruck etwas verwiſchen. Mit dem Verputzen im Innern der Kirche wird dieſer Tage ebenfalls begonnen werden, ſo daß hei einigermaßen günſtiger Witterung die Kirche noch im Spätherbſt oder anfangs Win⸗ ter eingeweiht und dem Gebrauche der Gemeinde übergeben werden dürfte. * Schwere Körperverletzung. In dem nahen Ne⸗ ckarau wurde vergangene Nacht, wie man uns mittheilt, einem gewiſſen Paul Götz von dort im Streite mit einer Hacke eine Verletzung am Kopfe und außerdem mit einem Meſſer ein Stich in die linke Hand beigebracht. Schlagaufall. Heute Morgen gegen 8 112 wurde in der Nähe der Sternwarte der 24jährige Hilfskaſſier bei der 1 Creditbank hier, Franz Aöſinger von Speyer, Sohn des 80 Handelskammerpräſidenten, welcher vom Beſuch ſeiner Eltern zurückkehrte, vom Schlag getroffen. Der Unglückliche war ſofort eine Leiche Der Verſtorbene erfreute ſich 155 ſeinen Vorgeſetzten und Collegen einer großen Be⸗ iebtheit. dem ihr Wagen ſich der Landungsſtelle näherte, ſahen die Inſaſſen den Prinzen Wilhelm mit der vergnügt ſchmunzeln⸗ den Theerjacke Hand in Hand ſtehen, dazu den ſchaukelnden Theertopf in verdächtiger Nähe des prinzlichen Gewandes. Lächelnd vernahm die Kronprinzeſſin aus dem Munde des Gouverneurs die Erklärung dieſer eigenthümlichen Gruppe und belobte ihren Erſtgeborenen, daß er ohne Zögern das begangene Unrecht wieder gut zu machen geſucht. — Die Hofbanquiers des Kaiſers. Kaiſer Wil⸗ helm II. hat die Inhaber der Bas Anhalt u. Wagner zu ſeinen Banquiers ernannt. as genannte Bankhaus zählt zu den älteſten und en Firmen Berlins und erfreut ſich wegen der anſehnlichen Schenkung des verſtorbenen Konſuls Wagner an den Staat namentlich in Künſtlerkreiſen hohen Anſehens. Der Banquier Wagner, Mitbegründer des Hauſes, bhinterließ Gemälde⸗Sammlung der hieſigen Kunſt⸗Akademie, die dann ſpäter die geſammte Schenkung an die National⸗Gallerie abgab. Ein Sohn des verſtorbenen Konſuls, der mit Vor⸗ liebe Handſchriften ſammelt, ſchenkte ſeinen literariſchen Beſitz, der namentlich durch Aufzeichnungen von Alexander v. Humboldt werthvoll war, an die hieſige geographiſche Geſellſchaft. Die Firma Anhalt und Wagner wurde vor etwa hundert Jahren hier begründet und iſt noch immer im Beſitz deſſelben Hauſes in der Brüderſtraße, in welchem fie ihre Thätigkeit begann — 1ſen jede Schwadron Einer!“ Die Nachricht von dem freudigen Familienereigniß in unſerem Kaiſerhauſe ruft eine Reminiszenz vom letzten Weihnachtsfeſte wach, wo. wie die„Potsd. Ztg.“ erzählt, bei Gelegenheit der Beſche⸗ rung des Garde⸗ aren⸗ egiments unſer jetziger Kaiſer, der damalige Prinz Wilhelm, der mit ſeiner ganzen Familie daran theilnahm, ſich ſcherzend, auf ſeine vier Knaben deu⸗ tend, äußerte:„Für jede Schwadron einer, fehle nur noch einer für die fünfte!“— Die fünfte Schwadron der Leib⸗ buſaren hat nun alſo auch einen Prinzen! — Aus„bober“ Kinderſtube. Die Kinderſtube im deutſchen kaiſerlichen Hauſe muß bekanntlich ziemlich groß ſein, da ſie reich bevölkert iſt. Aus dieſer prinzlichen Kinder⸗ ſtube wird über die Söhne des jetzigen Kaiſers das folgende ſeine werthvolle ganz gewichtig ſein ſoll, durch 25 Ja c. Ruheſtörung,. Ein Taglöhner in Q 4, der heute Nacht 12 Uhr ſeine Frau bei einem zärtlichen tste.-tete auf der Stiege ſeiner Wohnung überraſchte, wies dem Liebes⸗ paar die Thüre, worüber die Frau derart erboſt wurde, daß ſie auf der Straße ſchrie und ſchimpfte, Der zur Ruhe auf⸗ fordernden Schutzmannſchaft leiſtete ſie keine Folge, weßhalb ſie zur Haft gebracht wurde. e. Hund eingefaugen. Eingefangen und zu Waſen⸗ meiſter Stamm verbracht wurde geſtern Mittag ein großer grauer Leonberger Hund, der ohne Maulkorb und Hunde⸗ mark auf den Planken umherlief. e. Schwerer Unglücksfall. Geſtern Abend wurde im Neckarauer Bahnhof dem Oberſchaffner Kogmann hier von einem Zuge beide Füße abgefahren. Der Verunglückte wurde in das allg. Krankenhaus aufgenommen. de der Beſtimmungen bezüglich der Eiurichtung der Cigarreufabriken. Wir machen die Inhaber von Cigarren⸗ und Tabakfabriken darauf aufmerkſam, daß am 9. ds. Mts. die 88—9 und 12 der Beſtimmungen des Bundesraths vom 9. Mai ds. Js.„die Einrichtung und den Betrieb der zur Anufertigung von Eigarren beſtimmten Anlagen betr.“ in Kraft treten. Der an der Eingangsthüre eines jeden Arbeitsraums zu befeſti⸗ gende Aushang über den Rauminhalt iſt vorher durch die Polizeibehörde bezüglich ſeiner Richtigkeit beſtätigen zu laſſen. Der genannte Aushang und der Auszug über die bundes⸗ rathlichen Beſtimmungen, welche in jedem Arbeitsraum aus⸗ gehängt ſein müſſen, ſind in der Erſten Mannheimer Typo⸗ Anſtalt Wendling, Dr. Haas& Co. hier zu eziehen. Aus dem Grofherzogthum. Todtuau, 4. Auguſt. Am Bahnbau Zell⸗Todtnan ſchreiten die Arbeiten nunmehr ſchnell vorwärts. In den letzten Tagen ſind wiederum etwa 100 italieniſche Erdarbeiter eingetroffen, welche vorausſichtlich am Bahnbau Arbeit finden, ſo daß an der ganzen Strecke jetzt ungefähr 300 Mann be⸗ ſchäftigt ſind, welche Zahl ſich in kurzer Zeit noch bedeutend vergrößern dürfte, was aber auch vom Eintritt beſſerer Wit⸗ terung abhängt. In Todnau ſelbſt iſt die Bauthätigkeit in dieſem Jahre eine außerordentlich rege. Man wird in der Annahme nicht fehl gehen, daß dies eine erfreuliche Folge des Baues der Bahn Zell⸗Todtnau iſt, da durch den leichteren Güterverkehr, welchen die Bahn bietet, beſonders die gewerb⸗ lichen Anweſen zu größeren Leiſtungen angeſpornt werden. Baden⸗Baden, 4. Auguſt. Der Rechenſchaftsbericht der Stadtgemeinde wurde ſoeben ausgegeben. Hiernach be⸗ trugen(incl. Grundſtocksvermögen) die Einnahmen 7,574,141 M. 33 Pf. und die Ausgaben 7527,106 M. 42 Pf., ſo daß am Schluſſe des Jahres ein Kaſſenvorrath von 47,.034 M. 91 Pf. vorhanden war. Das derzeitige Vermögen der Stadt Baden beträgt 7,625,329 M. 38 Pf., die Schulden 5,222,907 M. 79 Pf., ſomit ein Reinvermögen von 2,402,421 M. 59 Pf. Die Einnahmen aus der Kurtaxe betrugen im letzten Jahre 93,183 M. 50 Pf., aus Oktroi 95,216 M. 76 Pf. OUeberlingen, 4. Aug. In Folge des anhaltenden Regenwetters in den letzten Wochen iſt die Ach und die Aubach hoch angeſchwollen. Die beiden Flüßchen haben an mehreren Stellen die Ufer übertreten und bat das Waſſer insbeſonders bei Frikingen großen Schaden angerichtet. 88 Pforzheim, 5. Aug, Eine brennende ſtädtiſche Frage war ſchon ſeit längerer Zeit, die mehr und mehr als dringend nothwendig ſich erweiſende Erweiterung des ſtädtiſchen Gas⸗ werks. Die Sache wird nunmehr inſofern zur baldigen ledigung kommen, als unſer Stadtrath ſich in ſeiner letzten Hein Bie der Angelegenheit befaßt und beſchloſſen hat, beim Bürgerausſchuß die Bewilligung der zur Ausführung des Projektes nöthigen Mittel in Höhe von 224.525 M. in Vorſchlag zu bringen. Letzterer wird unzweifelhaft der Vor⸗ lage zuſtimmen. Kleine Ehrouik. In Achern ertrank das 14jährige, mit der Fallſucht behaftete Mädchen des Schreiners Ell von dort im ſog. Gewerbskanal. Daſſelbe war mit dem Reinigen einer Lampe beſchäftigt und bekam, von ſeiner Umgebung unbemerkt, einen Anfall. Das arme Kind konnte nur noch als Leiche geländet werden.— In Dühren bei Sinsheim brachte ſich der 12jährige Sohn des Landwirths Jakob beim Mähen mit der Senſe eine kleine Verwundung am Ober⸗ ſchenkel bei. Der unglückliche Knabe verblutete in wenigen Minuten und war im Verlauf von einer Viertelſtunde eine Leiche.— In Etten ei m ſchoß ſich ein neunjähriger Knabe, der mit einer Piſtole ſpielte, die ein älterer Kamerad kurz vorher geladen hatte, die eine Hand bis auf den Daumen ab. Wiederum ein Beweis dafür, wie wenig die Warnungen vor derartigen Spielereien Beachtung finden.— In Orſch⸗ weier fiel ein Knabe von einem Pflaumenbaume und zog ſich durch den Fall ſchwere Verletzungen zu.— In Alten⸗ burg bei Waldshut brach auf dem Speicher des gemein⸗ ſchaftlichen, unter einem Bache befindlichen Wohn⸗ und Oeko⸗ nomiegebäudes des Joſef Müller und Johannes Nohl Feuer 8255 11 85 90 00 10 bir Urſ—— eſammtſchaden beträgt etwa Ueber die Urſa des Brandes iſt nichts bekannt. Pfälziſche Nachrichten. Tudwigshafen, 5. Auguſt. In der Samſtagsnummer des„Mannheimer Generalanzeiger“(Mannheimer Journal) iſt die Nachricht enthalten, daß meine Wirthſchaft auf eine Geſchichtchen erzählt: Vor nicht gar zu langer Zeit wurden die Söhne des damaligen Prinzen Wilhelm im königlichen Schloſſe von einem berühmten Porträtmaler abconterfeit. Im Laufe der Sitzungen entwickelte ſich zwiſchen den kleinen Prinzen und dem Maler ein ſehr freundſchaftliches Ver⸗ hältniß und bei einer Gelegenheit vertraute der kleine Friedrich Wilhelm, jetzige Kronprinz, dem Künſtler ſeine Be⸗ kümmerniß an, daß er noch nie ein Packet von der Poſt be⸗ kommen habe und daß es ſein ſehnlichſter Herzenswunſch ſei, einmal in ſeinem Leben ein Packet von der Poſt zu erhalten. Der Maler geht nach Hauſe, und um ſeinem prinzlichen Liebling eine Freude 15 bereiten, nimmt er einen Carton bunter Stifte und adreſſirt denſelben an den kleinen Prinzen. Am andern Tage kommt ihm derſelbe ganz glädſtrahlend entgegen und erzählt ihm, er habe endlich ein Packet von der Poſt erhalten. während der kleine Eitel⸗Friedrich ganz traurig meint;„Aber ich habe noch keines bekommen!“ Der Maler beſchließt alſo, ſobald er nach Hauſe gekommen, auch ein Packet an den kleinen Eitel⸗Fritz zu ſchicken. Als er die Sitzung ſchließen will regnek es gerade ſehr heftig.„Haſt du einen Schirm mit?“ fragt der kleine Friedrich Wilhelm theilnahmsvoll.„Nein!“—„Was wirſt du nun machen 2“ —„Ich werde mich jetzt in eine Droſchke ſetzen und nach Hauſe fahren.“—„ a wirſt du gewiß trocken nach Hauſe kommen.„Aber, meint der kleine Prinz bedenklich, indem er recht altklua zu dem Maler auffieht,„was meinſt du, iſt ein Omnihus nicht billiger?“ — Die Tochter des„Daily⸗Telegraph.“ Man kann analog der Bezeichnung„die Tochter des Regiments, Miſss. Maud Lawſon, auch„die Tochter des Daily⸗Telegraph“ nen⸗ nen; denn ihr Vater iſt Beſitzer der genannten ſehr reichen Londoner Zeitung. Die genannte junge Dame vermählt ſich —— Tage, wfe nur recht und billig, mit einem jüngeren arlamentsmitgliede. Die Stipulationen des Ehekontraktes nd intereſſant genug, um ſie zu erwähnen: Laut Verfügung des Vaters der Braut muß die Mitgift ſeiner Tochter, die⸗ re unberührt bleihen. für Kinder und Kindeskinder anwachſen. Der„Haily⸗Tin graph, aber iſt verpflichtet, vom Hochzeitstage bis zur FJeier der ſilbernen Hochzeit des Paares die Koſten des luxuribſen 7. Auguſt. General⸗Anzetger. längere Reihe von Jahren an die Brauereigeſellſcha Storchen in Speyer verpachtet ſei. An dieſer Nachricht iſt auch nicht ein wahres Wort und ſcheint dieſelbe in böswilliger Abſicht erfunden zu ſein. J. Gg. Hagen Reſtaurateur.—(Die Verpachtung einer Wirthſchaft an eine Brauereigeſellſchaft kommt ſo häufig vor und gereicht weder dem Eigenthümer zur Schande, noch der Wirthſchaft ſelbſt zum Nachtheil, ſo daß von„böswilliger Abſicht“ in vor⸗ liegendem Falle wohl kaum die Rede ſein kann. Die That⸗ ſache, daß in der Reſtauration des Herrn Hagen Storchen⸗ ber verzapft wird, dürfte vielleicht zu der irrthümlichen An⸗ nahme einer Verpachtung derſelben geführt haben. D. Red.) OAus der Pfalz, 5. Auauſt. Zum warnenden Bei⸗ ſpiel ſei erwähnt, daß die Strafkammer des Landgerichts Kaiſerslautern einen jungen Mann wegen Beſchädigung von drei Bäumchen an einer öͤffentlichen Straß⸗ zu 3 Monat Ge⸗ fängniß verurtheilt hat. Mittheilungen aus Heſſen. Mainz, 5. Auguſt. Ein auf dem Bureau einer hie⸗ ſigen Fabrik beſchäftigter junger Mann von einem ea⸗ barten Orte wurde dieſer Tage aufs Bezirkscommando citirt, wo ihm eröffnet wurde, daß er ſofort drei Tage ſcharfen Arreſt anzutreten habe, da er in einer Eingabe ſich ſtark gegen die militäriſche Disciplin vergangen hatte. Offenbach, 4. Auguſt. Heute Morgen wurde am Ecke der Kaiſer⸗ und Bernardſtraße von einem Milchfuhrmann ein Kind todtgefahren. Es mahnt dieſer Unglücksfall abermals kleine Kinder nicht ohne Aufficht zu belaſſen. 4* Kaſtel, 5. Aug. Die Zuziehung der Offiziere zur Communalſteuer iſt für unſere kleine Stadt von nicht zu unterſchätzendem Werth. Unter der nicht geringen Anzahl von Offtzieren, welche ſeit dem verfloſſenen Jahre zur Com⸗ munalſteuer herangezogen werden, befindet ſich ein Lieute⸗ 1113 welcher nicht weniger als 200 Mark pro Ziel be⸗ zahlt. III. Kongreſt der allgemeinen Nad⸗ fahrer-Union. Der geſtern hierſelbſt ſtattgefundene 3. Kongreß der All⸗ gemeinen Radfahrer⸗Union war von auswärtigen Fahrern uns Sportsfreunden ſehr zahlreich beſucht. Die Verbands⸗ verhandlungen wurden Vormittags von—12 Uhr gepflogen. Die Berathungsgegenſtände waren ſämmtlich interner Natur⸗ Der Nachmittags nach 2 Uhr ſtattfindende Corſo hatte unter der eingetretenen höchſt ungünſtigen Witterung in hohem Grade zu leiden. Die Rennen, welche trotz des Regenwetters ſtattfanden, nahmen folgenden Verlauf: J. Eröffnungsfahren. Offen für Herrenfahrer, welche ſich am Zweirad⸗Meiſterſchaftsfahren nicht betheiligen. Strecke 3000 Meter. 1. Preis: 1 maſſivgoldener Diamant⸗ ring und 1 filbervergoldetes Ehrenzeichen; 2. Preis: Etagsre und Vaſe mit Bouquet und 1 filbernes Ehrenzeichen; 3. Preis: 1 broncenes Ehrenzeichen. Von den 12 angemeldeten Fahrern erſchienen blos 6 am Staxt, ſo daß das Rennen, für welches Urſprünglich zwei Läufe vorgeſehen waren, in einem Laufe ſtattfinden konnte. Friedrich Stammel vom Velociped⸗Club Mannheim über⸗ nimmt ſofort vom Start ab die Führung und geht, letztere bis zum Schluß behaltend, auch als Erſter mit 5 Min. 59½ Sec. durchs Ziel jedoch ſtets dicht gefolgt von Ludw. Rott⸗ mülier vom Radfahrer⸗Verein Homburg, welcher mit 5 Min. 59¾ Sec einen ſchönen Zweiten abgibt Dritter wird Baig Forſter vom Radfahrer⸗Verein Homburg mit 6 in. 8½½ Sek. II. Erſtfahren. Offen für Herrenfahrer welche auf dem Zweirad noch keinen Preis erworben haben. Strecke 2000 Meter. 1. Preis: 1 Schreibzeug ꝛc. in Etuis und 1 ſilbervergoldetes Ehrenzeichen! 2. Preis: 1 ſilbernes Ehren⸗ zeichen; 3. Preis: 1 broncenes Ehrenzeichen. Auch dieſes Rennen ſollte urſprünglich in wei Läufen vor ſich gehen; da von den 14 angemeldeten Fahrern jedoch nur 10 5 55 ſo konnte auch hier der Kampf in einem Laufe ſtattfinden. Louis Kriechbaum vom Radfahrer⸗ Verein Mannheim führt durch das ganze Rennen und geht mit weitem Vorſprung mit 4 Min. 4 Sec. als Erſter durchs Ziel. Zweiter wird Arno von Arndt vom Velo⸗ eipediſten⸗Verein Mannheim mit 4 Min. 19¾ Sec., Dritter Mi Menger vom Radfahrer⸗Verein Mannheim mit 4 in. 20 Sec. III. Dreiradfahren. Offen für Herrenfahrer. Strecke 2000 Meter. 1. Preis: 1 altdeutſcher Tiſch und Bierſervice und 1 filbervergoldetes Ehrenzeichen; 2. Preis: 1 Standuhr, Leuchter und 1 ſilbernes Ehrenzeichen; 3. Preis: 1 bron⸗ velles Ehrenzeichen. Von 5 angemeldeten Fahrern ſtarten 3. Die Füß rung wechſelt beſtändig zwiſchen den drei Kämpfenden. Erſter wird Adolf Sikſah vom Dresdener Radfahrer⸗Verein mit 4 Min. 42¼ Sec., Zweiter Arthur Klarner vom Bicycle⸗ Club Leipzig mit 4 Min. 43 Sec., Dritter Walter Hut⸗ 0 i n bom Velocipediſteu⸗Verein Mannheim mit 4 Min. 5 Sec. IV. Roſengartenfahren mit Vorgabe. Offen für Herrenfahrer. Strecke 4000 Meter. 1. Preis: 1 goldene Uhr und 1 filbervergoldetes Ehrenzeichen. 2. Preis: 1 Eß⸗ garnitur in Etuis und 1 filbernes Ehrenzeichen. 3. Preis: 1 broncenes Ehrenzeichen. —— Haushaltes zu beſtreiten. Der Bräutigam des Fräuleins war zum Advocaten beſtimmt, allein einige Artikel, die er für den „Daily⸗Telegraph“ geſchrieben, gründeten ſeinen Ruhm und er verdankte ihnen vorerſt ſein Mandat, nun gar die ſchöne und reiche Braut. ö — Der Teufel auf Erden. Die„Wattenſcheider Zeitung erzählt folgende ergötzliche Geſchichte: Furcht und Schrecken bemächtigte ſich dieſer Tage der Bewohner des Dorfes Rhynern(in Weſtfalen). Hoch in der Luft be⸗ merkten dieſelben den leihhaften f f, welcher langſam von Oſten nach Weſten heranſchwebte, die rechte Fauſt drohend erhebend, als wolle er dem in ſeiner Fluglinie liegenden Rhynernſchen Kirchthurme einen wuchtigen Schlag verſetzen. Der ganze Körper, deſſen einzelne Theile genau zu unter⸗ ſcheiden waren, zeigte eine tiefſchwarze Färbung und hob ſich deßhalb ſcharf von dem klaren Abendbimmel ab. Die Augen und Lippen waren ſchneeweiß, die Ohren dagegen gelbroth, der Kopf war mit zwei rieſigen, ebenfalls rotbaefärbten Hörnern, das Ende des Rückens mit einem langen Schweife verſehen, die Bruſt mit einemn Cotillonorden geſchmückt. Plötzlich ſchien Lucifer in der unter ihm ſtehenden, vor Anaſt faſt gelähmten Bevölkerung ein neues Arbeitsleld entdeckt zu haben, denn er machte Halt, blickte aus der Höhe hernieder und fuhr dann zur Erde herab. Mitten in einem Haferſtück blieb er in ſtrammer Haltung ſtehen, nur die Schultern und den noch immer erhobenen Arm ingrimmig bewegend. Nach⸗ dem der erſte Schrecken vorüber faßte ſich ein Zimmermann ein Herz, ergriff eine lange Bohnenſtange und durchbohrte damit den Böſen. Ein wahrer Höllengeſtank verbreitete ſich durch die Luft und wiederum ſtob alles auseinander. Als Wen wieder etwas zu Athem gekommen war, ſah man, wie der Schwarze langſam in die Kniee fiel, und bald erkannte man in ihm eine etwa 3 Meter hohe mit Gas ausgefüllte Gummiblaſe in e die lußſe in Hamm zur Be⸗ luſtigung hatte in die Luft ſteigen laſſen. 8 5 235 olgendes heitere oſtgeſchichtchen erzählt die „D. V. Ztg.: Bei der Bahnpoſtſtelle einer größeren rhei⸗ niſchen Stadt erſchien vor Kurzem ein ſchlichter Mann vom Lande, um ein Telegramm abzuſenden. Zum Niederſchreiben des Felegramms wies der Poftbeamte den Mann an das . Seite. Ts ſtarteten von den 18 angemeldelen Fahrern blos 11. Während des Rennens gibt Joſ. Goebel vom Radfahrer⸗ Verein Frankfurt den Kampf auf. Die Führung übernimmt Louis Kriechhaum vom Radfahrer⸗Verein Mannheim, doch muß er dieſelbe in der 7 Runde an Wilhelm Meder vom Radfahrer⸗Verein Mannheim(Vorgabe 250 Mtr.) ab⸗ treten. In der 8. Runde übernimmt K. Stam mel vom Velocipediſten⸗Verein Mannheim(Vor abe 50 Mtr.) die Nabneng und behält dieſelbe auch faſt bis zum Schluß des ennens bei. Dicht vor dem Ziel macht E. Weigel vom Bicycle⸗Tlub Dresden(Vorgabe 50 Mtr.) einen ſchönen Spurt und wird mit 7 Min, 52 Sec Erſter. Zweiter wird Stam⸗ mel mit 7 Min. 53¾ Sec., Dritter Meder mit 7 Min. 59⅝ See. V. Internationales Sicherheits⸗Zweirad⸗ fahren. Offen für Herrenfahrer. Strecke J00 Meter. 1. Preis: 1 Weinſervice und 1 ſilbervergoldetes Ehrenzeichen: 2. Preis: Eine mit Gold beſchlagene Bernſtein⸗Cigarrenſpitze ache ſilbernes Ehrenzeichen; 3. Preis: 1 bronzenes Ehren⸗ ichen. Von den s angemeldeten 1 ſtarten 5. Die Füh⸗ rung übernimmt vom Start ab Edm. Schrüder vom Ve⸗ locipediſten⸗Verein Mannheim, doch muß er ſie zuweilen an eine Gegner abtreten. In der letzten Runde macht Schrö⸗ er jedoch einen brillanten Spurt und geht leicht und mit weitem Vorſprung als Erſter mit 6 Min. 20 Sec. durchs Ziel, Zweiter wird Joſef Goebel vom Radfahrer⸗Verein rankfurt mit 6 Min. 23 Sec., Dritter Adof Sikſay vom resdener Radfahrer⸗Verein mit 6 Min 24 Sec. Das Rennen ging durchweg, bis auf die letzte Runde, in dichtem Felde vor ſich. VI. Conſulatsfahren. Offen für Mitglieder der A..⸗U. des Conſulats Mannheim. Strecke 2000 Meter. a) für hohes Zweirad. 1. Preis: 1 echtgoldene, mit Bril⸗ lanten beſetzte Vorſtecknadel und 1 filbervergold. Ehrenzeichen. 2. Preis: 1 ſildernes Ehrenzeichen. 3. Preis: 1. broncenes Ehrenzeichen. b) für Sicherheitszweirad. 1. Preis: 1 Paar maſſivgoldene Manſchettenknöpfe und! ſilbervergoldetes Ehren⸗ zeichen. 2. Preis: 1 ſilbernes Ehrenzeichen. 3. Preis: 1 broncenes Ehrenzeichen. Das Rennen findet in zwei Abtheilungen ſtatt und zwar in der einen auf dem hohen Zweirad, in der anderen auf dem Sicherheits⸗Zweirad. In der erſten Abtheilung(hohes Zweirad) ſtarten ſämmtliche 5 angemeldete Fahrer: Erſter wird Hch. Irſchlinger vom Radfahrer⸗Verein Mannheim mit 4 Min. 15½ Sek. Zweiter W Meder vom Radfahrer⸗ Verein Mannheim mit 4 Min. 15 Sek., Dritter C. Kor⸗ wan, ebenfalls vom RadfahrerVerein Mannheim mit 4 Min. 18 Sek.— In der zweiten(Sicherheits⸗Zweirad) ſtar⸗ ten ebenfalls die ſämmtlichen 5 angemeldeten Fahrer. Als Erſter geht Georg Jauth vom Velociped⸗Verein Mannheim mit 4 Min. 9¾ Sek. durchs Ziel. Zweiter wird Louis Kriechbaum vom Radfahrer⸗Verein Mannheim mit; M. 9% Sek. Dritter Ludw. Nagel vom Radfahrer⸗ Verein Mannheim mit 4 Min. 13 Sek. VII. Hauptwettfahren um die Meiſterſchaft der A..⸗U. auf dem Zweirad. Offen für Mitglieder der A..⸗U. Strecke 8000 Meter. 20 Runden. Einſatz 10 M. 1. Preis: 1 Bicyclette und 1 echt goldene Medaille und Meiſterſchaftstitel; 2, Preis: 1 maſſiv goldene Uhrkette und 1 ſilbernes Ehrenzeichen; 3. Preis: 1 broncenes Ehrenzeichen. Von den 5 angemeldeten Fahrern erſcheinen am Start 3. Edm. Schröder vom Velociped⸗Verein Mannheim über⸗ nimmt am Start die doch muß er dieſelbe einige Male an ſeine Gegner abtreten. Im Ganzen führt Schröder 15 Runden. In der letzten Runde macht Schröder einen ſchönen Spurt und geht leicht als Erſter mit 17 Min. 15 Sek. durchs Ziel. Zweiter wird E Weigel vom Bieycle⸗ Club Wanderer Dresden mit 17 Min. 16 Sek., Dritter Joſ. Göbel vom Radfahrer⸗Verein Frankfurt mit 17 Min. 20 Sek. Das Rennen war das aufregendſte und intereſſanteſte des ganzen Tags. VIII. Hauptwettfahren um die Meiſterſchaft der A..⸗U. auf dem Dreirad. Je für Mitglieder der A..⸗U. Strecke 5000 Meter. 1. Preis: 1 Bicyelette und 1 echt goldene Medaille und Meiſterſchaftstitel; 2. Preis: 1 itheil. Kaffee⸗ und Thee⸗Service und 1 ſilbernes Ehren⸗ zeichen; 3. Preis: 1 bronzenes Ehrenzeichen. Es ſtarten von den angemeldeten 5 Fahren 3. Adolf Sickſah vom Dresdener Radfahrer⸗Verein führt am Start ab einige Runden, muß jedoch ſodann die Führung an Arthur Klarner vom Leipziger Bicycle⸗Club abgeben, welcher auch als Erſter mit 12 Min. 41/ Sek. durchs Ziel geht. Sickſay iſt mit 12 Min. 47 Sek. ein ſchöner Zweiter. Dritter wird Walther Dutchinſon vom Velociped⸗Verein Mannheinm 8 IX. Vereinsfahren mit Vorgabe. Offen für Mit. lieder des Radfahrer⸗Vereins Mannheim. Strecke 2000 Meter. 1. Preis: 1 Velociped und 1 filbervergoldetes Ehren⸗ eichen. 2. Preis: 1 Bierglas und 1 ſilbernes Ehrenzeichen. 5 Preis: 1 broncenes Ehrenzeichen. Von den 12 angemeldeten Fahrern ſtarten 8. Erſter wird Ernſt Irſchlinger mit 4 Min. 12( Sek., Zweiter Louis Kriechbaum mit 4 Min. 25 Sek., Dritter Hch. Irſchlinger mit 4 Min. 285½ Sek. X. Tandemfahren mit Vor ga be. Offen für Herren⸗ fahrer. Strecke 2000 Meter. 1. Preis: 2 Tafelaufſätze und im Schalterraum befindliche Stehpult, wo Schreibgeräthe und Telegrammformulare bereit liegen. Nach geraumer 705 erſchien das Bäuerlein wieder am Poſtſchalter, um dem eamten mitzutheilen, das Telegramm ſei fertig. Der uf⸗ forderung, das Telegramm nunmehr dem Beamten zu über⸗ geben, entſprach der biedere Landmann dadurch, daß er das Stehpult faßte und es über den Schalterraum weg zum Beamten trug. Letzterer, ſprachlos vor Erſtaunen, ſah, daß das Telegramm auf die auf am Pulte feſtgeklebte Löſch⸗ pappe geſchrieben war. Die Anweiſung, das Telegramm nun nochmals und zwar auf ein Telegrammformular zu ſchreiben, veranlaßte den Landmann zu der Bemerkung: „Sie könnten ja die Depeſche von dem Tiſchchen ableſen.“ Theater, Kunſt u. Wiſlenſchaft; Münchener Theater Im Hoftheater wurde nach längerer Pauſe geſtern Grillparzers dramatiſches Märchen „Der Traum ein Leben“ wieder aufgenommen. Der dichteriſche Gehalt und die ſtarken Situationen des merkwürdigen Dramas übten wiederum große Wirkung, die zu erhöhen die geſammte Darſtellung beitrug. Neu beſetzt waren die Stellen des „Ruſtan“ und des„alten Weibes. Herr Stury fand leb⸗ haften und verdienten Beifall.— Ein freundlicherer Empfang, als er vorgeſtern Abend im Theater am Gärtnerplatz unſeren„Münchnern bei ihrem erſten Auftreten ſeit der Rückkehr von, ihrem er⸗ folgreichen Gaſtſpiel in faſt allen größeren Städten Deutſch⸗ lands zu Theil wurde, läßt ſich kaum denken. Bis auf das letzte Plätzchen war däs Theater gefüllt und als in der erſten Szene die beiden„Austrägler Herr Neuert und Fräulein Schönchen im Hintergrunde erſchienen, erhob ſich ein minutenlanger Beifallsſturm. Mit keinem ihrer Repertoir⸗ ſtücke hätten die Repräſentanten unſerer einheimiſchen Volks⸗ ſtücke einen ſolchen Schlager erzielt, als mit dem gemüthvollen „Austragſtüberl““ Man muß allerdings die mitten aus dem Veben herausgehobenen Eßbaraktere eines„Stiglſchuſters“ Gofpauer), des„Martl“(Albert) und der„Eilli“(Fräulein Meittinger) in dieſer vollendeten, abgerundeten Darſtellung jehen. 2 filbervergoldete Ehrenzeichen. 2. Preis: 2 filberne Ehren⸗ zeichen. Am drei. Erſter werden Joſ. Göbel vom Radfahrer⸗Verein rankfurt und Edm. Schröder vom Velociped ⸗Verein annheim mit 4 Min. 13¼ Sek., Zweite Wilh. Meder vom Radfahrer⸗Verein Mannheim und Arthur Klarner vom Bicyele⸗Club Leipzig mit 4 Minaten 20%% Sekunden. Abends fand im großen Saale des Saalbau ein großes Galaradfahren und Ballfeſt ſtatt. Dasſelbe war äußerſt zahl⸗ reich beſucht. Die Meiſterſchaft der Allg..⸗U. im Kunſt⸗ fahren erhielt Richard Sch 1 vom Bicyele⸗Verein Ham⸗ burg. Der zweite Preis wurde Carl Raab vom Belociped⸗ Elub München zuerkannt. Im Enſemble⸗ und Phantaſie⸗ Fahren erhielten Franz Wegeler, Ed. Schröder und H. Merte vom Velociped Verein Mannheim den erſten Preis, Seb. Abt und Paul Ochs vom Radfahrer⸗Verein Würzburg den zweiten Preis. Außerdem wurden 6 Mit⸗ glieder des Radfahrer⸗Vereins, welche den Begrüßungsreigen auf dem Velociped ausführten, mit Preiſen bedacht. Tagesneuigkeiten. — Lanzeureiter. Nach einer Mittheilung der Münch. Allg. Ztg.“ ſollen, falls ſich die neue Einrichtung der Aus⸗ rüſtung der Küraſſiere mit Lanzen bewährt, auch die Dra⸗ goner und Huſaren Lanzen erhalten. — Ein merkwürdiges Zuſammentreſfen war es, ſo ſchreibt die„Allg. Deutſche Lehrerztg.“ als am 18 Juni zu Commern(Kreis Euskirchen) der Lehrer Friedrich Wilhelm Axel begraben wurde, faſt zur ſelben Stunde wie Kaiſer Friedrich. Gleich dem Kaiſer war Axel am 18. Oktober ge⸗ boren, am 15. Juni geſtorben und die Todesurſache war Krebs(Magenkrebs). Kaiſer Wilhelm I. war ſein Tauf⸗ pathe geweſen, da er der ſiebente Sohn war. Am gleichen Tage wie Kaiſer Friedrich geboren, an gleicher Krankheit ge⸗ ſtorben und an dem nämlichen Tage begraben, führte Axel den⸗ ſelben Rufnamen: Friedrich. — Ein Retter in der Noth. Der franzöſiſche Schiffs⸗ kapitän Guillo, Führer des Schuners„Antares“ aus Nantes, at in dieſen Tagen vom Kaiſer eine goldene Uhr mit dem aiſerl. Namenszuge zum Geſchenk erhalten als Anerkennung für ſein hochherziges Verhalten gegen die ſchiffbrüchige Mann⸗ ſchaft der in Roſtock beheimatheten Bark„Charlotte Lange“ Der Roſtocker Dreimaſter, von New⸗Vork mit einer Ladung Naphta nach Spanien beſtimmt, hatte, wie uns geſchrieben wird, in der Nähe von Biscaya bei furchtbarem Sturme am 11. März ds. Is, bereits 33 715 Waſſer im Raume, als auf ſein Noth⸗ zeichen der auf der Fahrt von Agamonte nach Hamburg befindliche „Antares“ die Schiffbrüchigen, welche ſich Bord des Schuners retteten, in der aufnahm. Kapitän Guillo räumte dem deutſchen Bark und dem Steuermann eine eigene⸗ zur Mitbenutzung ein und bereitete der übrigen, aus 8 Mann beſtehenden Beſatzung der„Charlotte nge“ ein Unterkommen Auch theilte er Alles, was er an Lebensmitteln beſaß, mit den Verunglückten, die er am 14. März in Camaret landete. Ja, der Franzoſe ging in ſeinem Edelmuthe ſo weit, daß er, als der Roſtocker Ka⸗ pitän ihn um Angabe des Betrages bat, welchen er iſh für ſeine und ſeiner Leute Aufnahme und Verpflegung ſchulde, jede Vergütung mit dem Bemerken ablehnte daß er der Eigenthümer ſeines Schiffes ſei und daher auf keine Rheder Rückſicht zu nehmen habe. — Intereſſante Schmuggler. Die Reichenberger Steuerbehörde entdeckte ein ne Schmuggelgeſchäft in Damenkleidern von Zittau nach Nordböhmen. Mehrere hundert Damen der beſten 0 ſollen betheiligt ſein. — Ein Doppelmord. Salzburg, 3. Auguft. Im Oberrammbauernhaufe in der Gemeinde St.⸗Veit, im Pongan. wurde vorgeſtern die Schweſter eines Bauern ermordet anf⸗ gefunden; deren Couſine, ein 0 Mädchen, fand man am Ufer des Salzachfluſſes erw 155 Beide Leichen waren gänzlich unbekleidet. Der Thäter dürfte ein ſeitdem abgän⸗ giger Bauer Namens Gmeiner ſein und im Zuſtand einer Geiſtesſtörung gehandelt haben. — Menſcheufreſſer. In Ataffas(Tunis) wurden neun Krumirs verhaftet, welche zwei Hauſirer(es waren Kabylen), denen ſie Geld ſchuldeten, in Stücke zerſchnitten, ſie dann röſteten und einen Theil derſelben verſpeiſten. So erzählen wenigſtens franzöſiſche Blätter. Verſchiedenes. EGegen die unglücksfälle in den Hochalpen. Die Unglücksfälle in den Bergen haben ſich in der jüngſten Zeit in einer Weiſe gehäuft, daß ſie auch die Aufmerkſamkett des öſterreichiſchen Miniſter⸗Präſidenten auf ſich gelenkt haben. Graf Taaffe hat, wie wir erfahren, wenige Tage bevor das Dachſtein-Unglück ſich ereignete, an ſene Vandes⸗ behörden, in deren Sprengel man ſich bee ver⸗ ſehen kann, einen Erlaß hinausgegeben, der in aner ennens⸗ werther Weiſe das Augenmerk der betreffenden Behörde auf die alpinen Sicherheitszuſtände lenkt und im Weſentlichen Folgendes beſagt:„Die in den letzten Jahren häufiger vor⸗ gekommenen Fälle bon Abſtürzungen und Verunglückungen einzelner Touriſten im Hochgebirge haben mich veranlaßt, Polen der Frage, mit welchen Mitteln einer Wieder⸗ olung ſolcher Unglücksfälle am wirkſamſten begegnet Dem Verwaltungsrath der Bühnenſeſtſpiele in Bayreuth iſt nichts bekannt, daß Kaiſer Wilhelm die Feſtſpiele in Bahreuth zu beſuchen gedenke. Die Kroll'ſche Oper in Berlin ſtellt für nächſte Woche einige ſehr bemerkenswerthe Opernabende in Sicht, am Montag Verdi's„Maskenball'“ und am Mittwoch„Die Hugenotten mit Heinrich Bötel als„Raoul“ und Carlotta Groſſi als „Königin“, Am Sonntag wiederholt Bötel noch einmal den „Lyonel“ in„Martha“. Aus Brüſſel wird gemeldet:„Mit der Aufführung des„Sigurd' wird im September die dieee tagione des Thestre de la Monnaie eröffnet. Dann folgen die „Meiſterſinger“ und„Lohengrin“, worin Roſa Caron zum erſtenmale die Elſa ſingen wird. Direktor Lapiſſado iſt ferner nach Bayreuth gefahren, um den letzten Feſtvorſtellungen bei⸗ zuwohnen und mit Frau Coſima betreffs des Ueberſetzungs⸗ und Aufführungsrechtes des„Parſifal zu unterhandeln. Wie man ſieht, alſo Wagner an allen Ecken und Enden. Die erſte Aufführung des„Parſifial in frangbſiſcher Sprache 115 übrigens dann nicht in Paris, ſondern in Brüſſel ſtatt⸗ nden.“ Die 26 VPariſer Bühnen haben im Bühnenfahr 1887—88(vom 1. März bis zum 29. Februgr) zuſammen 17.454,684 Fr. eingenommen, gegen das Vorjahr(mit 19,234,798) ein Ausfall von 1,780,114 Francs. Die Urheber⸗ Gebühren ſind dementſprechend von.990.683 anf 7795508 r. gefunken. Die große Oper hatte 2,904070 Einnahme — 2839,428), das Theater frangais 1,744,888(— 13873 die komiſche Oper 1,222,374(— 315,190), das Odeon 603847 (+115,163). Von den freien Bühnen hatten die höchſten Ein⸗ nahmen: Varietés.066,242, Chatelet 950,973, Porte⸗Saink⸗ Martin 950,608, Palais⸗Roval 903.197; Gymnaſe 855,155; Eden 828,050; Gaits 770,707. Die letzten Jahre waren über⸗ haupt für die Pariſer Bühnen nicht ergiebig; woran ver⸗ ſchiedene Urſachen Schuld ſind Natürlich hoffen dieſelben ſich im bevorſtehenden Ausſtellungsjahr ſchadlos 50 halten. Das Jahr 1878 war dank der Weltausſtellung as heſts. welches die Pariſer Bühnen jemals gehabt, da ihre kin⸗ nahmen 27 Millionen erreichten. berenegedl 0 Samee, Start erſcheinen von 5 angemeldeten Doppelfahrern in ihrem Boote an liebevollſten Weiſe dem Führer Kajüte 4. Seſte. Seneral⸗Anzeiger. 7. Augufr⸗ werden 5 bedeutenderen 9 5 7 5 5 u0 deß e ſchaukelt wie ſchaffen, den Suftan Abdul Medſchid am 1850 Vereine einzuholen. n ebereinſtimmung mit den verrückt— Alles zur He ung des Appetits. Abtret Maſſauahs an„ in dieſen Gutachten zum Ausdruken gebrachten Wer Hunger hat, muß eſſen. Wir waren Zehn, nicht gelegentlich der Abtretung ſſauah 995 Anſchauungen muß ich als eine der weſentlichſten Vorbe⸗ dingungen zur thunlichſten Vermeidung derartiger Unfälle eine geeignete Fortbildung und Jortentwicklung des Berg⸗ führerweſens erkennen, und erachte ich es daher für geboten, daß die politiſchen Behörden dieſem Gegenſtande ununter⸗ brochen ihre Aufmerkſamkeit zuwenden und daß ſſe insbe⸗ ſondere auch nach Möglichkeit auf die Einführung billigerer Führertaren hinwirken. Ein weiteres Mittet zu dem ge⸗ dachten Zwecke erſcheint in der Anlegung von Wegen und in der Erbauung von Schutzhütten gegeben, in welcher Richtung den verdienſtlichen Beſtrebungen der alpinen Vereine oder ſonſtigen Unternehmer ſeitens der politiſchen Behörden die thunlichſte Hilfe und Unterſtützung zu gewähren ſein wird. In gleicher Weiſe ſtellt ſich die in den ſelbſtſtändigen Wirkungskreis der Gemeinden fallende Vor⸗ ſorge für Herſtellung und Erhaltung von Geländern oder ſonſtigen Schutzvorrichtungen an gefährlichen Stellen, ſowie die Aufſtellung von Warnungstafeln und die Erlaſſung be⸗ lehrender Kundmachungen mit Rückſicht auf ſpezielle lokale Verhältniſſe als nothwendig dar. Als ein heſonders geeig⸗ netes Mittel zur Verhütung der in Rede ſtehenden Unglücks⸗ fälle wird es den Behörden obliegen, eventuell in entſprechen⸗ der Weiſe auf die Gemeinden einzuwirken. Endlich muß, wenn auch die Nützlichkeit von Wegmarkirungen im Allge⸗ meinen außer jedem Zweifel ſteht, doch darauf hingewieſen werden, daß die Markirung von Gebirgstouren auf gefahr⸗ vollen Wegen geradezu bedenklich erſcheint und daß daher ſeitens der Verwaltungsbehörden der Ranne Einfluß gel⸗ tend zu machen ſein wird, daß die Markirung ſolcher Touren unterbleibe, oder, inſoferne ſie bereits durchgeführt ſein ſollte, wieder aufgelaſſen werde.“ Ein ergiebiges Seker⸗ Der Beſitzer eines in der Nähe von Reichenbach i. Schl. gelegenen Grubenfeldes hat, nachdem er die Muthung auf Silber⸗ und Bleierze er⸗ halten hat, die Ausbente begonnen, welche ſich wider Erwar⸗ ten reich geſtaltet. Gleich am erſten Tage fand man im Ge⸗ ſtein in einer Tiefe von einem Meter eine prächtige, Silber und Blei aufweiſende Ader. Das Geſtein ſoll 95 Prozent Erze enthalten! Dem Eulengebirge ſcheint eine neue lohnende Induſtrie zu erblühen, die dazu angethan iſt, durch Heran⸗ ehung der brachliegenden Arbeitskräfte Noth und Elend in der Bevölkerung zu lindern. Königliche Bergbeamte haben die bisher geförderten Scheffelkörbe verſiegelt, um nach ge⸗ nauer Berechnung des Erzgehaltes ein Gutachten über die weitere Ausbeute abzugeben. e. Ein 150 jähriges Jubilänm kann die Berliner Börſe in dieſem Jahre feſern, da ſie ſeit dem Jahre 1738 ein eigenes Heim beſitzt. Anfangs fanden die Verſammlungen der 2 erliner Kaufmannsgilde jedesmal im Hauſe des erſten Gildenmeiſters ſtatt. Später aber, als zur Zeit des großen Kurfüſten die Zahl der Gildenmitglieder beträchtlich anwuchs, reichte eine Wohnung in einem Privathauſe nicht mehr für die Verſammlung aus. Es wurde der e ein Saal an dem Portale des Mühldammes leihweiſe überlaſſen. Zu einem Grundbeſitz gelangte die Berliner Börſe durch deu Soldatenkönig Friedrich Wilhelm I. Dieſer machte 1788 der Kaufmannsgilde ein Luſthaus, Die„Grotte“ am Luſtgarten, zum Geſchenk, damit ſie dort ihre mittäglichen Verſammlungen halte. Das„Luſthaus“, in welchem ſich jetzt das Seminar für orientaliſche Sprachen befindet, hatte der König vorher zu einer Tapetenwerkſtätte herrichten laſſen. 1798 wurde des Luſthaus niedergeriſſeu und an ſeiner Stelle die jetzige zalte Börſe“ errichtet. Der Prachtbau der neuen Börſe ent⸗ ſtand in den Jahren 18590— 64 nach dem Entwurfe Hitzigs im Stile der claſſiſchen Renaiſſance und erfuhr bekanntlich in den Jahren 1881— 1884 eine weſentliche Erweiterung. Die Börſe war, wie noch erwähnt ſein ma„ der ſte Palaſt⸗ bau in Berlin, deſſen Fagade auſchließlich in Sandſtein aus⸗ geführt wurde. — Ein neu erfundenes Lanp⸗ und Waſſerfahr⸗ zeug macht gegenwärtig in intereſſirten Kreiſen von ſich reden. de beruht in ſeiner Conſtruction auf den Prin⸗ ipien des Dreirades, iſt aber von dem Erfinder, einem Ber⸗ iner Schloſſer Robert., derart eingerichtet, daß es dem doppelten Zweck eines Land⸗ und Waſfer⸗ ahrzeugs dient, aüne die Schnelligkeit der Bewegung zu hindern oder einer Veränderung der Form bei der jeweiligen Verwendung zu bedürfen. Die Erſindung iſt bereits vom dentſchen Reichs⸗ Pakentamte geſchützt und das uns vorgelegte Patent, noch mehr aber das in Thätigkeit geſetzte Modell benehmen der Sache von pornherein jeden Zweifel. Vermittelſt der ein⸗ ſachen und ſehr ſinnreichen Vorrichtung, die ſich auch unſchwer bei jedem Dreirad wird anbringen laßßen, iſt es möglich, mit Rieſem Fahrzeug wie auf jedem anderen Dreirad durch den Grunewald nach dem Wannſee zu fahren, daſſelbe ohne Wei⸗ teres an geeigneter Uferſtelle in den Wannſee zu dirigiren und trockenen Fußes durch das Waſſer zu fahren, um nach⸗ her ohne Aufenthalt die Landreiſe fortzuſetzen. Wir werden keineswegs erſtaunt ſein, wenn wir im nächſten Jahre einer Regatta per Dreirad beizuwohnen fechtaſt ef haben, nach⸗ dem die Theilnehmer derſelben vielleicht erſt ein Wettfahren guf dem Lande angeſtellt haben. Jedenfalls macht das neue Bukunftsgefährt ſeinem Erfinder alle Ehre. Starker Tabak. Der alte Capitän Henrikſon ſtützte ſeine Ellbogen auf den Tiſch und begann: „Alſo eine aen ee wollt ihr hören? Irgend ein ſelfſames Abenteuer? Kann euch dienen damit. Um ſo ge⸗ wiſſer kann ichs, als ich, wie ihr mich da ſeht, einſt bei lebendigem Leibe gefreſſen wurde.“ Wir blickten einander erſtaunt an. So groß unſere Ach⸗ zung und Werthſchätzung für Capitän Henrikſon war, ſo hatten wir doch nie geglaubt, einem ſolch außerordentlichen Menſchen gegenüber zu ſitzen— einem Menſchen, der ge⸗ freſſen worden war! Wir blickten einander nochmals an, drückten unſere Achtung in bewunderndem Schweigen aus und ließen den Capitän weiter erzählen. Ich hatte mein Schiff, meiner Pflicht gemäß, als Letzter verlaſſen. Schon wollte ich meinen Fuß in das Rettungs⸗ Taſche 2 15 und ge⸗ boot ſetzen, als ich inſtinktiv in meine daß ich in meiner Cabine meine abaksdoſe wahr wurde, vergeſſen hatte. Teufel, Jungens, ich verſichere euch, daß ich in jenem Augenhlicke, wenn ich auch mein Lebtag nicht den Muth ver⸗ loren, dennoch einen Augenblick zögerte. Es war auch keine Kleinigkeit. ae Während der„Olaf“ ohne Maſt und Segel, ein hin⸗ fälliges Wrack, im Sinken war, in die Cabine hinabzugehen, um die Schnupftabaksdoſe zu ſuchen! Es war ein wenig gewagt, trotz alledem jedoch kletterte ich an dem Tau empor, eile hinab und hinauf und gelange 8 wieder in das Boot, gerade in dem Augenblick, wo as ſchöne Schiff, mein guter, lieber„Olaf⸗ unterſinkt und uns in die Wirbel hinabzureißen droht. Nette Spazierfahrt das, Jungens, über den Ocean, eine Spazierfahrt das, die ich— weiß Gott— Keinem von euch wünſche, obwohl ich, wie Ihr ſeht, das Vergnügen habe, 1 5 zurückgekehrt zu ſein und euch dadon erzählen zu nnen. Ein Boot, dreißig Fuß lang wenn's hoch kommt, wenige Pfund Zwieback, einige Gallonen Waſſer, drei Flaſchen Brandy und zehn Perſonen mit dem geſegnetſten Appetit, den nur die Seeluft zeitigen kann. wahr? Nun gut, drei Tage ſpäter waren wir nur unſerer ſieben, dann fünf, und endlich am 15. Tage drei, Alles in Allem, mich inbegriffen. Und glaubt nicht etwa, daß wir in Saus und Braus und Völlerei gelebt, weil wir nur Wenige waren. Nein, Kinder, 3 war nichts mehr zum Theilen da, nicht einmal die Sohlen an meinen Stiefeln, die ich zernagt und hinabgeſchluckt 95 nur um Zähne und Magen nicht aus der Uebung zu ringen. Es war alſo am 14 oder 15. Tage, das Meer hatte ſich beruhigt, es war vollſtändige Windſtille eingetreten. Aber darin lag kein Troſt, ganz im Gegentheile, dadurch ſchwand die Hoffnung, ein Segel zu ſehen. Ich lag im Hinterſchiff des Bootes, lang ausgeſtreckt, die Hände in den Taſchen und die Augen geſchloſſen. Man hätte darauf geſchworen, daß ich ſchlafe. Allein ich ſchlief nicht, ich dachte nach. Ich dachte daran, wie gut es geweſen wäre, wenn ich vor meiner Reiſe mein Teſtament gemacht hätte, um meinem geliebten Erben die Erbſtreitigkeit und die Speſen für den Advocaten zu erſparen. Und dann dachte ich daran, daß es doch beſſer geweſen wäre, meinem Vater zu folgen und nicht zur See zu gehen, wie ich gewollt, ſondern ein behäbiger Tuchhändler zu werden. Und während ich ſo ſann und dachte, hatte ich Gelegen⸗ heit, ein reizendes Geſpräch meiner Gefährten zu belauſchen, das mich zum Gegenſtande hatte. 5 „Hm“, flüſterte der Eine,„der Capitän ſchläft!“ „Ja, der Glückliche!“ „„Er iſt noch ganz wohl conſervirt, er ſieht noch ganz friſch und gut aus.“ „Teufel, wie ſollt“ er's nicht, hatte doch immer die beſten Biſſen auf dem„Olaf“. Wie wär's, wenn wir ihm— hm— wenn wir ihm den Hals umdrehten?“ „Unmöglich— dem Capitän!“ „Ja freilich, Hunger thut weh und ich, ich ſterbe vor Hunger!“ Ich auch!“ Und ich hörte förmlich vier Cannibalen⸗Kinnladen auf⸗ einander knirſchen. „Ich blieb ruhig liegen, neugierig, zu erfahren, ob meine liebenswürdigen Kameraden ſo weit gehen würden, mich wirklich als guten Biſſen zu betrachten. Und im Grunde konnte ich ihnen gar nicht Unrecht geben. Ich ſelber hatte den niederträchtiaſten Hunger, den Ihr Euch nur denken könnt, zumal meine letzte Speiſe— ein getheertes Strick⸗ Ende— ſein Wirkung nicht verfehlt hatte. Ja, dieſes Pech! Als ich jedoch hörte, daß die Beiden ſich mir näherten, als ich ihren Athem über mir ſpürte, da hielt ich es für vernünftig, aufzuwachen. Ich ſah ſie an, ſie wichen ſcheu zurück ich merkt es wohl, die Sache war für diesmal auf⸗ geſchoben. Trotz alledem taſtete ich inſtinktiv an mir herum, ob kein Stück von mir fehlte. Und dies Betaſten brachte mich auf eine herrliche Idee. ch hatte etwas gefunden, meine Tabaksdoſe. Ich zog ſie hervor und drehte ſie in meinen Fingern. ,„Kindere, ſagte ich zu den Matroſen,„hier haben wir die letzte Zuflucht; das hab' ich mir aufgeſpart bis ganz zu⸗ letzt, jetzt glaub' ich, iſt die Zeit dazu gekommen. Ich weiß es aus Erfahrung, daß eine gute Priſe zur rechten Zeit den ganzen Mechanismus ſtärkt, den Hunger ſtillt, den Durſt lindert!“ Mit dieſen Worten öffnete ich den Doſendeckel und vier Fingerſpitzen griffen nach dem Tabak. „Nehmt nur genug, Kinder,“ munterte ich ſie auf,„und gebe Gott, daß es euch helfe!“ Sie ſtopften die Naſenlöcher voll damit, ich wartete und ſah mich nicht getäuſcht. Auf einmal ging ein Nieſen los, wie ich's noch nicht oft gehört. Das ganze Boot ſchwankte hin und her, den Beiden jedoch ſtürzten die Thränen ſtrom⸗ weiſe aus den Augen. „Ja, Kinder, meine Priſe auf leeren Magen hatte draße Wirkung, das verſichere ich euch, denn, meine Kannibalen wenigſtens waren jetzt ganz in meiner Gewalt. Sanft nahm ich ſie beim Kragen, behutſam hob ich ſie über Bord und tauchte ſie ſorgſam in's Waſſer. Nicht einmal einen Fluch konnten ſie ausſtoßen, nieſend gingen ſie unter. ch war aber gerettet. War das nicht ſtarker Tabak? B. 5 15 29 nicht ſtarker Ta Fr. B ——— Heiteres vom CTage. (Aus den Luſtigen Blättern.) — Im Bade. Corpulenter:„Weshalb ich hier bin? Nun, der Arzt hat mir dies Bad verordnet, damit ich etwas abnehme?“— Magerer:„Und mein Arzt hat mir daſſelbe verordnet, damit ich fetter werde.“— Corpulenter:„Natür⸗ lich, was von dem Einen abfällt, bekommt der Andere.“ ½ Z. Unſere Kinder. Ella:„Du Elſe, es iſt doch ſchreck⸗ lich, Zahnſchmerzen zu haben!“ Elſe:„Wohl, aber unglücklich verheirathet zu ſein, denke ich mir noch ſchrecklicher.“ Amerikaniſche Tröſtung.(Der Geiſtliche tritt in die Zelle eines zum Tode verurkheilten) Der arme Sünder: Ach, Hochwürden, ich denke immer noch, daß ich begnadigt werde.“— Der Geiſtliche:„Wollen Sie hundert Dollars wetten, daß Sie geköpft werden?“ Baſſende Berwendung.„Gertrud, wo iſt meine Tournüre?“„Ach gnädige Frau— der junge Herr Eduard hat dieſelbe vorhin mitgenommen.“—„Gertrud— Du träumſt wohl— was ſollte denn mein Sohn mit der Tournüre anfangen?“— Der junge Herr ſagte, er habe Fechtſtunde und wolle die Tournüre als Maske benutzen.“ — Nomen et omen. Unſer Landsmann Emin Paſcha, welcher den neueſten Nachrichten zufolge mit einer großen Streitmacht gegen Chartum losrückt, macht ſeinem neuange⸗ nommenen muſelmänniſchen Namen die höchſte Ehre.— Emin hat in der That Eminentes geleiſtet. — Lattenfritzes Logik. Saurer Aal ſchmeckt ſchön. Chocoladenſauce ſchmeckt auch ſchön. Wie ſchön muß erſt ſaurer Aal mit Chocoladenſauce ſchmecken! Neueſte Nachrichten. „Berlin, 4. Auguſt. In dem Prozeß gegen den Sozialiſten Karklinnis und ſieben Genoſſen wegen Her⸗ ſtellung und Verbreltung von Schmäh⸗Fluſchriften gegen die verſtorbenen Kaiſer Wilhelm und Friedrich und den regierenden Kaiſer Wilhelm, ſowie den Reichskanzler verurtheilte die Strafkammer des Landgerichts Karklinnis zu zwei Jahren neun Monaten, drei Andere zu ein Jahr ſieben Monate, drei Andere zu 2 Monate Gefängniß und ſprach einen frei.(Vergl. Polit. Ueberſicht.) * Sprottau, 5. Auguſt. Der Bo ber hat in der vergangenen Nacht den höchſten Waſſerſtand mit 4 Meter Höoͤhe erreicht und beginnt jetzt zu fallen. Gegenwärtiger Stand 3,60 Meter. Wien, 5. Auguſt. Der Streit um Maſſauah düͤrfte bald eine andere Wendung nehmen, wenn es Crispi ge⸗ lingt, ſich eine genaue Abſchrift von dem Hat zu ver⸗ — den damaligen Vice⸗König Said Paſcha gerichtet hat. In dieſem Hat heißt es ausdrücklich:„Wir überlaſſen Dir und Deinen Nachfolgern für ewige Zeiten die Inſel Maſſauah mit ihrem Gebiete und trennen ſie für immer von unſerem Reiche da ſie keinen integrirenden Beſtandtheil des⸗ ſelben bildete.“ Paris, 5. Auguſt. Boulanger hat nunmehr ſeine Kandidatur für die im Departement Charente⸗In⸗ ferieure und im Departement der Somme erledigten Deputirtenſitze beſtimmt aufgeſtellt. Derſelbe reiſt heute Abend nach Saintens, kehrt aber Dienſtag hierher zurück, um die an ihn abgeſandten Delegirten der Somme zu empfangen. Rom, 5. Auguſt. Die„Agenzia Stefanie“ beſtätigt, daß Italien das Protektorat über Zula übernommen hat und daß zum Zeichen deſſen der italieniſche Ober⸗ kommandant in Maſſauah am vorigen Donnerſtag in Zula die ttalieniſche Flagge habe hiſſen laßen. Die Bevölkererung von Zula habe ſeit zwei Jahren wiederholt und dringend um das italieniſche Protektorat erſucht; der Naib habe Namens dsr Bevölkerung an einem der letzten Tage das fragliche Geſuch in einem beſonderen Schriftſtück formulirt und daſſelbe dem italieniſchen Ober⸗ kommandanten überreicht. Sofia, 5. Auguſt. Fürſt Ferdinand machte bei Stambulow Beſuch, was in den diplomatiſchen Kreiſen als eine entſchiedene Demonſtration gedeutet wird. In jenen Kreiſen, welche mit der Regierung in Fühlung ſtehen, ſpricht man ſich dahin aus, daß Stambulow, deſſen Machtſtellung im Lande außer jedem Zweifel ſteht und deſſen unverbrüchliche Anhänglichkeit an den Fürſten bekannt iſt, die neuerliche Aufwerfung der bulgariſchen Fürſten⸗ frage in der Preſſe anläßlich der Kaiſerentrevue in Peter⸗ hof mit einer Kundgebung beantworten wollte, durch welche das volle Einverſtändniß zwiſchen dem Fürſten und ſeinem Premierminiſter klar gelegt werden ſolle. *New⸗Nork, 6. Auguſt.(Priv.⸗Telegr.) General Sheridan iſt geſtern Abend geſtorben.(Dem Ge⸗ neral ward noch jüngſt die Genugthuung zu Theil, daß ſowohl die republikaniſche wie auch die demokratiſche Präſidentſchaftskonvention ſein patriotiſches Wirken und ſeine ruhmreiche Thätigkeit im Secceſſtonskriege aner⸗ kannt und ſeine Perſon ſomit außerhalb des politiſchen Parteiſtreits geſtellt haben. D. Red.) Mannheimer Handelsblatt. Freiburg, 4. 5(Original⸗Marktbericht). Auf dem heutigen Wochenmarkte wurden die Früch te verkauft per 100 Kilo: Weizen Mk. 21.75, 21.50, 21.—, Halbweizen 18.50, 17.52, 16.—, Roggen 15.—, 14.42, 13.50, Molzer 16.—,.—, Gerſte 14.50,—.—,—.—. Hafer 16.—,—.—,— Verkauft wurden 8424 Kilo. Geſammterlös Mk. 1418.79. Saaz, 4. Auguſt. Der Ausſchuß der brauberechtigten Bürgerſchaft beſchloß die prinzipielle Annahme des Angebots eines Berliner Konſortiums von 1000 000 Gulden für das Bräuhaus. Schifffahrts⸗Angelegenheiten. Rotterdam, 2. Auguſt. Das Geſchäft 5 in den letzten Tagen wieder etwas rühriger geworden und ſind, was wir ſchou zum Voraus ſagten, die Frachten auch aus dieſem Grunde zurückgegangen. 5 ſtehen heute nach dem Oberrhein für eiſerne Kähne fl..50 per Laſt, für Holzſchiffe jedoch 50 Ets, weniger. Die Verladungen nach dem Ober⸗ chein werden überhaupt in nächſter Zeit etwas ruhiger bleiben, dagegen erwartet man im Herbſt beſonders in Getreide einen ſehr lebhaften Verkehr. Ruhrort, 4. Auguſt. Die Ruhr und deren Nebenflüſſe, namentlich die Ennepe, die Vollme, Lenne, ſowie kleine Bäche ſind in Folge der Regengüſſe der letzten Tage erheblich geſtiegen und haben vielfach das Land überſchwemmt. 8 Duisburg, 4. Auguſt. Die Frachten beharren auf ihrem alten Stand und zwar mußte man nach Mannheim⸗Ludwigs⸗ hafen. M.—.25 nach Heilbronn 18 Pf, und nach Franffurt 20 Pf, mehr anlegen. Selbſtredend verſtehen ſich die Frachten ohne Schlepp⸗ und Lichterlohn. Der e im hieſigen und Ruhrorter Hafen iſt noch immer ſe r bedeutend und werden große Schiffsräume für den Oberrhein ſtets geſucht. Malnz, 5. Auguſt. Für den Schleppdienſt auf dem Main läßt die Kohlenfirma Winſchermann u. Cie. in Mülheim a. d. Ruhr bei Rotterdam ein Schrauhenſchleppboot bauen, das bereits von Stapel gelaufen iſt. Eine andere niederrheiniſche irma beabſichtigt ebenfalls die Beſchaffung zweſer neuer Schleppdampfer, welche ſpeziell den Dienſt ab Bingen bis Frankfurt übernehmen ſollen. Maunheim, 6. Auguſt. Das Waſſer iſt noch immer wachſend und hatte der hein bereits geſtern die Höhe der erſten Beſchränkung, 6,70 erreicht. Darnach müſſen die Dampf⸗ ſchiffe mit oder ohne Anhang zu Thal in der Mitte des Stromes, zu Berg in einer Entfernung von wenigſtens 80 Meter vom gewöhnlichen Uferrand fahren. Auf die Tauerei und Kettenſchifffahrt hat die Verordnung keinen Bezug. Maunheimer Hafen⸗Verkehr. Folgende Schiffe ſind am 5, Auguſt angekommen: Hafenmeiſterei I.(Rheinvorland), Schiffer ev. Kapitän Schiff Kommt von Ladung Ctr. Meißen Göthe Rotterdam Stückgüter 700 Eidam Germania öln 5 8 Bauer Stolzenfels Rotterdam 85 810 Waſſerſtands⸗Nachrichten. Rhein. Kaub, 5. Aug..12 m.—.04. Waldshut, 5. Aug..11 m..00.Koblenz, 5. Aug..60.—.79. Hüningen, 5. Anh..81 m.—.59. Köln, 8. Aug..28 m...00. Sauterburg, 5. Aug..22 m. J..81. RNuhrort, 3. Aug..86 m. J..04. Kehl, 5. Aug. 4 90 m. 1.02. Nedar Maxau, 5. Aug..75 m. T.45. Mannheim, 6. Aug..92 m. J..80. Heilbronn, 6. Aug. 2 50 m. 4 0,09. Mannheim, 3. Aug,.80 m.—.48. Mainz, 4. Aug..45 m. +.66. Geſchw. Alsberg, Maunheim. Specialität: Gardinen, Portiéren, Stores. Verkauf zu Engros-Preiſen. 12254 Einjährig-Freiwilligen Examen. Die Zöglinge des Karlsruher Lehr-Instituts und Pensionats von Premierlieute- nant a. D. Feoht erlangen unter gewissenhafter geistiger und sittlicher Pflege eine allgemein wissenschaftliehe Bil⸗ dung. Schon achtmal haben sämmtliche Abiturienten der Anstalt das Einjährig-Freiwilligen-Examen bestanden. 13245 Liebhaber von praktiſchem Schuhwerk mit breiten, run⸗ gen und ſpitzen Fagconen, mit breiten, niederen, mittleren und hohen Abſätzen finden die größte Auswahl auch in ganz billigſen Artikeln nur bei Georg Hartmann, Schnug⸗ geſchäft, E 4, 6, am Fruchtmarkt untere Ecke 443). 9. Seite ntsarangernger 0 2— ———— 4 9 Handelsregiſtereinträge. In das Handelsregiſter wurde eingetragen: A4..⸗Z. 526 des Firm.⸗Reg. Bd. III zur Firma: „Max Zimmermann“ in Mannheim. Kaufmann Luitpold Ferdinand Adolf Zimmermann, wohn⸗ haft dahier, iſt zum Procuriſten beſtellt. 2..⸗3. 322 des Firm.⸗Reg. Bd. 1 zur Firma: „Louis Schlöſſer“ in Mannheim. Dieſe Firma iſt erloſchen. 3..⸗Z. 527 des Firm.⸗Reg. Bd. III. Firma: „Fr. Schöfer“ in Mannheim. Inhaber: Friedrich Schöfer, Kaufmann in Mannheim. Der zwiſchen dieſem und Barbara Hellmann am 20. Juli 18889 zu Landau errichtete Ehevertrag beſtimmt, daß zwiſchen ihnen die geſetzliche, jedoch auf die Errungenſchaft beſchrünkte Gütergemeinſchaft beſtehen ſoll, wie dieſe durch die Artikel 1498 und 1499 des bürgerlichen Geſetzbuches beſtimmt iſt. 4..⸗3. 828 des Firm.⸗Reg. Bd. II zur Firma: „Herrmann Eberhard“ in Mannheim. Dieſe Firma iſt erloſchen. 5..⸗Z. 528 des Firm.⸗Reg. Bd. III. Firma: „Auguſt Kremer“ in Mannheim. Inhaber: Franz Auguſt Kremer, Kaufmann, dahter wohnhaft. Der zwiſchen dieſem und Stephanie Wybrecht am 11. Januar 1888 zu Mannheim errichtete Ehevertrag beſtimmt in 8 1: Die Verlobten und künftigen Ehegatten bedingen hiermit als Richt⸗ ſchnur für ihre ehelichen Vermögensverhältniſſe das Geding der völligen Vermögensabſonderung, in Gemäßheit des Satzes 1536 und folgende des badiſchen Landrechts. Demgemäß behält die Braut und künftige Ehefrau die völlige Verwaltung ihres jetzigen und künftigen Vermögens und den freien Genuß ihrer Ein künfte 6..⸗Z. 876 des Firm.⸗Reg. Bd. T zur Firma: „G. Knobloch“ in Mannheim. Dieſe Firma iſt erloſchen. 7..Z. 170 des Firm.⸗Reg. Bd. III zur Firma: „Hirſch Katz“ in Mannheim. Dieſe Firma iſt erloſchen. 8..⸗Z. 215 des Firm.⸗Reg. Bd. II zur Firma: „Sigmund Weiſel“ in Mannheim. Dieſe Firma iſt erloſchen' 9..⸗Z. 293 des Firm.⸗Reg, Bd. III zur Firma: „Maunheimer Petroleum⸗Import von Philipp Roth“ in Mannheim. Die dem Louis Marſteller ertheilte Procura iſt erloſchen. An deſſen Stelle iſt Kaufmann Friedrich Burck dahier zum Procuriſten beſtellt. 10..⸗Z. 529 des Firm.⸗Reg. Bd. III. Firma: „J. M. Ruedin“ in Mannheim. Inhaber: Johann Maria Ruedin, Kaufmann dahier. Der zwiſchen dieſem und Maria Anna geborene Klett am 13. November 1885 zu Mannheim errichtete Ehevertrag beſtimmt im erſten Artikel: Als Gemeinſchaftsart wählen die Verlobten das Geding des Ausſchluſſes der fahrenden Habe von der Güterge⸗ meinſchaft nach den Regeln in den Landrechtsſätzen 1500 bis 150. Es wirft hiernach ſeder Theil nur 100 M. von ſeinem fahrenden Einbringen in die Gütergemeinſchaft und ſchließt alles übrige, jetzige und künftige, fahrende wie liegenſchaftliche, active und paſſive Einbringen von der Ehegemeinſchaft aus, ſo daß dieſe bei ihrer Auflöſung einſtens aus in den von beiden Theilen zuſammen eingeworfenen 200 M. und in der während der Ehe gemachten Errungenſchaft beſteht. 11..⸗Z. 118 des Geſ.⸗Reg. Bd. VI. Firma: „Feitler 8 Wolff“ in Mannheim. Die Geſellſchafter ſind: 1. Siegmund Feitler aus Darmſtadt, Kaufmann, dahier wohnhaft. 2. Jacob Wolff aus Lambsheim, Kaufmann, wohnhaft dahier. Die Geſellſchaft hat am 1. Auguſt 1888 begonnen. Jeder der beiden Theilhaber iſt berechtigt, Die Firma zu zeichnen und die Geſellſchaft zu vertreten. 12..⸗Z. 22 des Geſ.⸗Reg. Bd. VI zur Firma: „Max Waſſermann in Mannheim. Der zwiſchen Sigmund Waſſermann und Roſalie Neugaß am 8. März 1888 zu Worms errichtete Ehevertrag beſtimmt in Art. 1: Zwiſchen den Verlobten als künftigen Eheleuten ſoll die geſetzliche Gütergemeinſchaft auf die Errungenſchaft beſchränkt ſein es ſoll alſo nur eine Errungenſchaftsgemeinſchaft unter ihnen beſtehen gemäß der Art. 1428 und 1499 Code civil. 13..⸗Z. 114 des Geſ.⸗Reg. Bd. VI zur Firma: „Gebr. Heidelberger“ in Mannheim. Die dem Albert Heidelberger und dem Wilhelm Elias Hei⸗ delberger dahier ertheilte Befugniß, die zur Liquidation gehörenden Handlungen in Gemeinſchaft vorzunehmen und die Firma in Liqutdation mit einander gemeinſam zu unterzeichnen iſt erloſchen. Der Liauidator und frühere Theilhaber Leopold Heidelberger iſt geſtorben. Kaufmann Albert Heidelberger dahier iſt als Liquidator be⸗ ſtellt mit der Befugniß, allein die Firma Gebr. Heidelberger in Liquidation zu unterzeichnen. Mannheim, den 4. Auguſt 1888. Großh. Amtsgericht 3. Dr. Hummel. 18457 Nutzholz⸗Verſteigerung. Nr. 1016. Die auf der Ringſtraße längs den Quadraten J 7 u. K 6 ſtehenden Ahornbäume, zuſ. 37 Stück, müſſen der Straßenregul irung wegen, beſeitigt werden und gelangen Samſtag, den 11. ds. Mis., Nachmittags 2 Uhr am Platze ſelbſt(Altes Gaswerk) zur Verſteigerung. Mannheim, den 4. Auguſt 1888. Tiefbauamt Ritter. 13445 Steigerungs⸗Zurücknahme. Die auf Dienſtag, den 7. Auguſt in Neckarau anbe⸗ raumte Verſteigerun; findet nicht ſtatt. 18454 Mannheim, den 5. Auguſt 1888. Burgard, Gerichtsvollzieher. Großh. Badiſche Staalgeiſenbahnen. Für die Beförderung einzelner Stücke Vieh gelangen mit Wirkung vom 1. Auguſt l. J. im Verkehr der Station Mannheim mit der Main⸗Neckarbahn und mit Frankfurt⸗Sachſenhauſen neue theils erhöhte, theils ermäßigte Einheitstaxen zur Einführung. Inſoweit hierdurch Frachterhöhüngen herbeigeführt werden, bleiben die ſeitherigen Frachtſätze noch bis zum 15. September l. Is. in Kraft. 18441 Karlsruhe, den 3. Auguſt 1888. Generaldirektion. Entmündigung. No. 47,807. Die ledige Sophie Ortlipp von Schriesheim wurde durch diesſeitigen Beſchluß vom 26. Juli 1888 No. 46,849 wegen Geiſtesſchwäche entmündigt. 18455 Mannheim, den 2. Auguſt 1888. Großh. Amtsgericht 5. Dr. Hummel. Kirchweihfeſt Sandhofen Die Plätze zur Aufſtellung eines Carouſſels und einer Schieß⸗ bude während des hieſigen Kirchweihfeſtes, am 26. und 27. Auguſt d.., werden am 13415 Hienſtag, den 14. d.., Vormittags 10 Ahr 115 dem Rathhauſe dahier öffentlich an den Meiſtbietenden ver⸗ eigert. den 8. Auguſt 1888. Das Bürgermeiſteramt, Bohrmann. 1Fortſetzung!! der Verſteigerung in Litera P 2, 14 Monlag, Dienſtag, Miltwoch, Vounerſtag, Freitag und Samffag, jeweils von Nachm. 2 Uhr ab von Papier⸗ u. Schreibmaterialien, Galanterie⸗, Portefeuille⸗, Holz⸗, Glas⸗ und Broncewaaren, Schulartikel, Zeichen⸗ und Malutenſilien, Bureauartikel, Geſchäftsbücher ꝛc. ꝛc. 13429 Ferdinand Aberle. Für die uns anläßlich des Ablebens des Jbewieſene herzliche Theilnahme ſprechen wir hiemit unſern innigſten Dank aus. 13477 Die Hinterbliebenen. 8 — 72⁰ 8 rer verſtorbenen Freundin und ihrem Enkelkinde wiſſen“ Ich nehme an, daß Sie Madame Lemarque eine geraume Zeit gekannt haben 2* „Ich habe beinahe zehn Jahre mit ihr zuſammengelebt.“ „Beinahe zehn Jahre? Dann müſſen Sie ſich bald nach der Ermordung Marie Prévols, ihrer Tochter, mit ihr vereinigt haben?“ „Sie haben alſo von dieſem ſchrecklichen Ereigniß gehört?“ fragte die Modiſtin.„Es iſt ſo lange her, daß ich glaubte, alle Welt außer mir hätte es vergeſſen. Ich liebte die arme Marie.“ „Haben Sie den Menſchen, der ſich Georges nannte, zuweilen geſehen 2* „Nie. Er war ein Mann von ſeltſamen Gewohnheiten. Er zog die Nacht dem Tage vor. Nichts konnte ihn mehr entzücken, als eine Mondſchein⸗ fahrt im Bois nach Mitternacht, ein Souper am Waſſerfall. Er begünſtigte die Reſtaurants, welche die halbe Racht geöffnet ſind. Marie und er pflegten mit einander im Café de Paris zu ſoupiren, zuweilen mit einem oder zwei auserwählten Freunden, viel häufiger jedoch allein. Ich war demals noch nicht Mitinhaberin des Geſchäfts, aber ich bewohnte ein Manſardenſtübchen in die⸗ ſem Hauſe und arbeitete tagsüber für Madame und Marie. Manch' lieben Tag habe ich auch in der Rue Laſitte für ſie geſchneidert. Ich machte ihr ſämmtliche Kleider und war ſtolz darauf, daß ſie den Vergleich mit allen Schauſpielerinnen aushalten konute. „Aber ſagen Sie mir, Fräulein, ob Sie bei all Ihren Beſuchen in der Rue Lafitte niemals dieſem Georges begeg net ſind 2* „Niemals.“ „Sonderbar! Und ſprach Ihre Freundin Fräulein Prövol oft über dieſen Herrn Georges?“ „Ja, eine Zeit lang pflegte ſie mir viel von ihm zu erzählen. Armes Kind! Ich glaube, ſie äußerte ſich mir gegenüber vertrauensvoller, als zu ihrer Mutter. Madame Lemarque hing ein wenig zu ſehr am Gelde, war zu gierig nach den Geſchenken ihres Kindes, und das verletzte Marie's großmühtige Natur.“ „Wenn ihr Marie dann Geld gab, verſchwendete ſie es ruͤckſichtslos, aß und trank wie eine Prinzeſſin, fuhr in Miethsequipagen aus und war der Meinung, daß Marie für ſie oder ihres Sohnes Waiſe Leonie nie zu viel thun könne.“ „Leonie lebte bei ihrer Großmutter 2* „Ja, Madame Lemarque hatte ſie zu ſich genommen, als ſie drei Jahre alt war.“ „Fräulein Prévol benahm ſich gut zu ihr?“ Zu ihr? Zu jedem, der ihr in den Weg kam.“ (Fortſetzung folgt.) ———— Roman Beilage zum „General⸗Anzeiger“ (Mannheimer Volksblatt.— Badiſche Volkszeitung.) Wyllards Verhängniß. Roman von M. E. Braddon. Deutſch von Cl. Steinitz. (Nachdruck verboten.) (Fortſetzung.) „Nein. Mein Intereſſe an ihr er oſch, ſobald ich den Fall als hoffnungs⸗ los aufgab. Ich bekam friſche Fälle— neue Intereſſen und der Mord Marie Prévols hat in meinem Geiſt als eine Art Legende fortgelebt, bis Sie die Er⸗ innerung daran auf's Neue geweckt haben.“ „Ich habe geſtern der Oberin des Urſulinerinnenkloſters in Dinau depe⸗ ſchirt“, ſagte Herr Heatheote„und ich habe von ihr die Adreſſe erhalten, unter der Madame Lemarque vor zwei Jahren in Paris lebte, als ihre Nichte mit anderen Zöglingen des Kloſters dorthin zurückgeſchickt wurde. Mir iſt vielleicht die Pflicht beſchieden, ſie von dem Tode ihrer Enkelin zu benachrichtigen, und doch kann ich mir nur vorſtellen, daß, wenn die Großmutter noch lebt, ſte von dem Tode des Mädchens gehört haben müßte und ſich mit der Polizei von Cornwall ins Einvernehmen geſetzt haͤtte.“ „Das hieße eine höhere Intelligenz bei ihr vorausſetzen, als die Durch⸗ ſchnittsfranzöſin ſie beſitzt“, ſagte Drubardes, als ob er ſelber einer anderen Nation angehöre.„Wie wär's, wenn ich Sie auf Ihrer Suche nach Madame Lemarque begleitete?“ „Ich würde entzückt ſein, mir Ihre Unterſtützung gewonnen zu haben. Herr Drubardes zog einen grauen Ueberzieher an, der ſein luſtiges Som⸗ merkoſtüm verdeckte. Er ſetzte einen Hut auf, der zu einer nüchternen Exiſtenz paßte, und bemühte ſich, ein faſt patriarchialiſches Ausſehen zu gewinnen, bevor er ſeine Wohnnng verließ. Die Straße, in der Madame Lemarque gewohnt, als die Nonnen von Dinan das letzte Mal von ihr gehört hatten, war eine enge ſchmutzige Gaſſe zwiſchen Saint Sulpice und dem Luxemburgpalaſt. Das Haus war anſtändig gehalten und ſah reſpektabel aus, augenſcheinlich gehörte es nicht zu jenen Karavanſereien, in denen die Miether an jedem Termin aus⸗ und einziehen. Ein Meſſingſchild benachrichtigte das Publikum, daß„Mesdames Lemarque und Beauville, Robes et Modes,“ im dritten Stock wohnten. Heathcote zog die Klingel. Der Gedanke bewegte ihn eigenthümlich, daß er im nächſten Augenblick der Großmutter des totden Mädchens gegenüber⸗ ſtehen könnte. . Seite Ein N. Waährer Schatz für die unglücklichen Opfer der Selbstbefleckung(Onauie) und geheimen Ausſchweif⸗ ungen iſt das berühmte Werk: Eeeeeee 80. Aufl. Mit 27 Abbild. Preis 8 Mark. Leſe es Jeder, der an den ſchrecklichen Folgen dieſes Laſters leidet, ſeine aufrichtigen Belehrungen retten jährlich Tauſende vom ſichern Tode. 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In der letzten Woche hatte ihre tägliche Ration aus zwei Dreierſemmeln beſtanden. „Erzählen Sie mir Alles, was Sie von Ihrer Freundin und deren En⸗ kelkindern wiſſen,“ ſagte Heathcote. „Jede Kleinigkeit iſt mir intereſſant und wichtig, da aber das Plaudern die Kehle austrocknet und weder mein Freund, noch ich gefrühſtückt haben, ſo wäre es vielleicht ein gute Idee, eine Flaſche Bordeaux und ein paar Biscuits holen zu laſſen, wenn Fräulein uns geſtatten will, die Erfriſchung in Ihrer Wohnung zu nehmen.“ Seinem ſcharfen Blick waren die hohlen Wangen und glitzernden Augen der Modiſtin nicht entgangen und er bedurfte eines Vorwandes, um dieſer ver⸗ armten Geſtalt Leben und Wärme zuzuführen. Drubardes griff dieſen Einfall auf, weil er glaubte, daß der Plan ſei⸗ Lebens nicht mehr beunruhigen können,“ ſagte ſie„Wollen Sie in meine be⸗ Saerrs ſcheidene Wohnung treten, meine Herren. Madame Lemarque war meine Part⸗ nerin und Freundin.“ Heathcote und fein Begleiter folgten der Modiſtin in ihren kleinen Salon, wo ein ausgemergelter alter grauer Kakadu auf einer Stange Kunſtſtücke aus⸗ führte, die ihm jeden Augenblick das Genick zu brechen drohten. Der Salon glich der Erſcheinung Mademoiſelle Beauville's und war ebenſo gewiſſenhaft ſauber, ebenſo peinlich dürftig und knapp ausgeſtattet. „So muß ich denn fürchten, daß Madame Lemarque todt iſt, Fräulein?“ „Madame Lemarque iſt im vergangenen Juni geſtorben.“ „Plötzlich?“ „Nein, ſie kränkelte ein Zeit lang. Das Ende kam aber ſchneller, als ſte erwartete. Meiner armen Freundin blieb nur kurze Zeit ihre Angelegenheiten in Ordnung zu bringen.“ „Lebte ihre Enkelin Leonie zur Zeit ihres Todes bei ihr? 1Ja. Aber was wiſſen Sie von Leonie?“ Der Exdetective legte ſeine Hand haſtig auf Heathcote's Handgelenk, be⸗ vor dieſer zu antworten vermochte. „Sagen Sie nichts, bevor ſie uus nicht Alles mitgetheilt hat,“ flüſterte er. „Ich weiß ſehr wenig von ihr, möchte aber gern mehr erfahren, und wenn Sie Ihre Zeit dabei verlieren ſollten, mir meine Fragen zu beantworten, ſo würde ich mich glücklich ſchätzen, Sie für dieſen Verluſt entſchädigen zu dür⸗ fen, ſagte Heathcote. Die heißen Augen der alten Jungfern funkelten. Die verſchmäte Armuth hat Abgründe, welche die offenkundige Armuth nicht kennt. Der Speiſeſchrank des Fräuleins würde dem Blick des Philoſophen oder Phyſtologen ein rührendes nes Klienten darin beſtände, die Zunge der Dame unter dem Beiſtande des Bac⸗ chus zu löſen. Das konnte uatürlich nur einem etwas unüberlegten und der Feinheit eamangelnden Dilletanten einfallen; indeſſen fühlte ſich der geniale Drubardes geneigt, einen Anfänger nachſichtig zu beurtheilen, der ſeine Bekannt⸗ ſchaft mit den Elementarkenntniſſen der hohen Schule machte. „Ich werde ſelbſt eine Flaſche Wein holen,“ ſagte er munter.„Ich weiß, wo man hier in der Nähe vom Beſten bekommt.“ „Bringen Sie zwei, ſagte Heatheote.„Das Fräulein wird die zweite Flaſche als Souvenir annehmen.“ „Wollen Sie mich betrunken machen, mein Herr? Ich habe ſeit dem Tode meiner armen Freundin keinen Wein gekoſtet,“ proteſtirte Fräulein Beauville, aber ein Blick auf ihr Geſicht ſagte Heathcote, daß ſeine Gabe nicht unwillkommen ſein würde. Drubardes rannte die Treppen hinunter wie ein Wieſel und war in fünf Minuten mit zwei verſiegelten Flaſchen und mit einer großen Düte Bis⸗ cuits zurück. Das Fräulein hatte inzwiſcheu ein Tablett mit ihrem dürftigen Vorrath an Gläſern— Alles in Allem drei an der Zahl, wovon eines geſprungen war— und einen alten Porzellanteller zu den Biscuits herbeigeholt. Wieder funkelten ihre Augen, als ihr Blick auf die große Biscuitdüte fiel. „Laſſen Sie mich den Namen auf der Düte leſen,“ ſagte Heathcote. Seltſam, derſelbe Name ſtand auf der Biscuitdüte, die er in dieſem An⸗ genblick ſorgfältig zuſammengelegt in ſeinem Taſchentuch bei ſich rrug, die Duͤte, die man in dem Koups zweiter Klaſſe gefunden hatte, aus dem das Mädchen geſtürzt war. „Und jetzt, liebes Fräulein, erzählten Sie uns Alles, was Sie von Jy⸗ 1. Auguſt General⸗Anzeiger. 7. Seite ohnnngsgefuch. Per 1. Oktober wird in den Baumſchulgärten eine Familien⸗ wohnung von—4 Zimmern zu miethen geſucht. Gefl. O werden erbeten an die Expe B 1 15 5 7* 1 0 4 Laden Wohn. Werk⸗ ſtätte gr. Hof u. Zu⸗ beh. für jedes Geſchäft geeignet ſof, zu vermiethen. 12757 2. 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Auguſt, Abends 8½ Uhr im Gartenſaale des„Badner Hofes“ (bei ungünſtiger Witterung im oberen Saale) 13447 Oeffentlicher Vortrag des Herrn Dr. Rüdt aus Heidelberg: „Wie verhält ſich das Freidenkerthum zum Judenthum?“ Freier Zutritt Café zur Oper. Ein Waggon Hofbrauhaug⸗Bier ſchank. 13449 Mit Hochachtung F. A. Weickgenannt. U4, 1. Grünes Haus. L, 1. Grosses Preiskegeln. 6,500 12 Preiſe. Aufang 7. Juli 1888. 12255⁵ Rob. Heller. Reſtaurant zum„Bayer. Hiesl.“ Seheuswürdigkeit 5 Stadt Ludwigshafen ah. Vorzügliches Bier! 88 Anerkannt billige und ausgezeichnete Kuche Electrische Beleuchtung! Wirthschafts-Uebernahme und Empfehlung. Freunden und Bekannten, ſowie der verehrl. Nachbarſchaft zur gefl. Nachricht, daß ich unterm Heutigen die Wirthſchaft um ſileinen Jäßchen“ „Sum Ulerren Jagch übernehmen werde. Zugleich 710 ich warme ſowie kalte reine Weine, vorzügliches Bier aus der Brauerei Löwenkeller, bei aufmerkſamer Be 5 und bitte um gütigen Zuſpruch. 18146 Hochachtend Albert Müller. Wirthſchafts⸗Eröffnung. Freunden und Bekannten, ſowie der verehrl, Nachbarſchaft zur 985 Nachricht, daß ich in meinem eigenen Hauſe vom 1. be J ab die Mirihſchaft zur Sladt Neiſerhrin, genannt T 4, eröffnet habe und empfehle prima Lagerbier aus 5 Löwenkeller, reingehaltene Weine, warme u. kalte Speiſen bei aufmerkſamer Bedienung und bitte um geneigten Zuſpruch. 18147 Achtungsvollſt Jean Kehl. Ich wohne jetzt Kern Litera C 2 Nir. 1I. Notar Rudmann. Mein Friſeur und Pelociped⸗ Geſchif —15 2 von heute an 2, 45(Löffer'ſche Buchhandlnt). H. Meisezahl. Zur gefl. Veachtung. Von heute ab ſind wieder Brod und Weck von der Bäckerei Sinn im Laden des Herrn Kuhn im Haus T. Mein Schuhgeſchäft befindet ſich vom 1. g ds. ab in 13188 Lit. E1, 5 im Hause der Frau Glöckler) Albert Bisenzer, E I, 5ö. Ausverkauf wegen Geſchäfts⸗Verlegung durch Hausverkauf des Herrn Odenheimer, und 18059 baldiger Rüumung meines ganzen Lagers. 50-Pfü.-Bazar, 0 5 155 am Strohmarkt. Deutsches Linoleum. 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