In der Poſtliſte eingetragen unter Ny. 2249. (Badiſche Volkszeitung.) Abonnement: 50 Pfg, monatlich, Bringerlohn 10 Pfg. monatlich, durch die Poſt bez. inel. Poſtauf⸗ ſchlag M..90 pro Quartal. Juſerate: Die Colonel⸗Zeile 20 Pfg, Die Reklamen⸗Zeile 40 Pfg. Einzel⸗Nummern 3 Pfg. Doppel⸗Nummern 5 Pfg. dannheimer der Stadt Mannheim und Umgebung. (98. Jahrgang. Amts⸗ und Kreisverkündigungsblatt Erſcheint täglich, auch Sonntags; jeweils Vormittags 11 Uhr. Urn ſll. Für Al. ahne e U (Mannheimer Volksblatt.) Telegramm⸗Adreſſe: „Journal Mannheim.“ Verantwortlich: Chef⸗Redakteur ulius Katz. ohner. Rotationsdruck und Verlag der Dr.§. Haasiſchen Buch⸗ druckerei, (Das„Mannheimer Journgl“ iſt Eigenthum des kafholiſchen Bürgerhoſpitals.) ſämmtlich in Mannheim, Nr. 197.(Celephon⸗Ar. 218.) Geleſenſte und verbreiletſte Zeitung in Maunheim und Umg Notariell beglaubigte Auflage: 3500 Exemplare. EBB——— Ein Fieg des Geiſtes. Man macht unſerer Zeit vielfach den Vorwurf, daß ſie einzig und allein dem Materialismus zuſtrebe, dem kapitaliſtiſchen Götzendienſte Altäre baue und für die keuſche Kunſt alles Verſtändniß verloren habe. Der harte Kampf um's Daſein, der auf allen Gebieten der mecha⸗ niſchen und geiſtigen Produktion bis in's Unendliche ge⸗ ſteigerte, rückſichtsloſe Wettbewerb aller Kräfte bringt es mit ſich, daß allerdings der Kampf um den Beſitz des gleißenden Goldes in unſeren Tagen das Endziel aller menſchlichen Beſtrebungen iſt. Trotzdem wäre es unge⸗ recht und ein Zeichen mangelnden Verſtändniſſes, wollte man unſerer Zeit den Sinn für das Ideale abſprechen; nur mag es ſcheinen, daß der Geiſt unſerer Zeit dahin drängt, ſelbſt das ideale Wirken auch dem realen Schaffen zu verbinden, die geiſtige Arbeit für die Zwecke der All⸗ gemeinheit praktiſch zu verwerthen. Ein ſolcher Sieg des Geiſtes, welcher der Menſchheit zum Segen werden ſoll, deſſen materielle Folgen vielleicht erſt den kommenden Genergtionen als goldene Frucht zufallen werden, iſt geſtern erfochten worden. Nicht mehr aus dem Oſten kommt das Licht des Geiſtes; der Weſten trägt jetzt auf den Flügeln des Dampfes Geſittung, Fortſchritt und Wiſſenſchaft in jene Gegenden, die ſchon vor Jahrtauſen⸗ den eine Stätte der Cultur waren und nun aus jahr⸗ hunderte langem Schlafe zu neuem Leben froh erwachen. Geſtern ſchloß ſich das verbindende Glied in dem eiſernen Bande, das jetzt den europäiſchen Oſten von den Ufern der Donau bis an die Geſtade des Schwarzen Meeres dem Weltverkehr erſchließt. Die herrliche Stadt an den ſüßen Waſſern, das leuchtende Wunder der Märchenwelt ward geſtern dem Dornröschen⸗ ſchlafe entriſſen; ein Ritter kam, der weltenbezwingende Hans Dampf, und neues Leben erwacht in Byzanz, das ſeit dem Jahre 1453, da es den kriegsluſtigen türkiſchen Horden zur Beute fiel, dem geiſtigen und ſittlichen Ver⸗ derben anheimgegeben war. Wohl mag den Muſelman die bange Sorge beſchleichen, was wohl in Zukunft ſein eigen Los ſein werde, da jetzt der Dampf Beſitz ergriff von ſeinem Lande, da der Eiſenbahnzug, der leibhaftige Gottſeibeiuns, pfeilſchnell an Moſcheen und den letzten Ruheſtätten der Abgeſchiedenen vorbeiſauſt; weil aber Allah den Frevel geſchehen läßt und den Franken nicht ſeiner Blitze Zorn vernichtet, ſo mag ſich das Unabwendbare vollziehen. Mit fataliſtiſchem Gleichmuth ergibt ſich Allah's Sohn ſeinem Kismet,„die Hand des Verhängniſſes“, welche ſo ſchwer auf der Türkei laſtet, vermag er ja doch nicht abzuwenden, alſo geſchehe, was er nicht zu ändern vermag.— Die geſtrige friedliche Eiſenbahnfahrt durch Bulgariens Gefilde, wo zum erſten Male der Pfiff der Lokomotive ertönte, wird Europa und der civiliſirten Welt mehr Ruhm bringen, als es ein Dutzend glänzendſter Siege auf dem Schlachtfelde vermöchte. Das morſche Osmanenreich hat durch dieſe Friedensthat den Todesſtoß empfangen. Weitauf öffnen ſich die Thore des Oſtens; abendländiſches Weſen dringt vor und die Cultur be⸗ ginnt ihren Siegeszug dahin, woher ſie einſt den Aus⸗ gang nahm. Helles Licht erſtrahle wieder an jenen Stätten, an denen geiſtige Umnachtung die Völker dem Untergange zugeführt. Ein Sieg des Geiſtes iſt es, den die Menſchheit feiert; möge eine gütige Vorſehung ſeine verheißungsvollen Zeichen erfüllen! Politiſche Ueberſicht. Maunheim, 13. Auguſt, Vorm. Es ſcheint nicht allzuſchwer zu ſein,den Franzoſen das Gruſeln vor Deutſchland beizubringen, jeden⸗ falls iſt das ein Geſchäft, das abwechſelnd mit lächer⸗ lichen Rodomontaden in Frankreich blüht. So vermittelt uns die„France“ die Bekanntſchaft der Broſchüre eines ehemaligen Offiziers mit dem Titel: Eherbourg in Händen der Deutſchen! Der Offizier geht von der Anſicht aus, daß in einem nächſten Kriege Frankreich den vereinten Flotten Deutſchlands und Italiens die Stirne zu bieten hätte, daß aber die unermeßlichen Intereſſen Frankreichs im Mittelmeer ihm nicht erlaubten, auch nur ein Schiff der dortigen Flotte an die Flotten⸗ Abtheilung im Kanal abzugeben. Jüngſt habe der Marineminiſter, um vor Barcelona den Italienern etwas deigen zu können, die ganze Flotte des Kanals dorthin konnten, hätte blieb. Während aber die Franzoſen in Barcelona mit allen Schiffen paradirten, die ſie aufzeigen Deutſchland ſich nur durch ein einziges Schiff bei der Schauſtellung vertreten laſſen. Der Offizier macht dann eine gewaltige Schilderung der deutſchen Seemacht. Gegen dieſe Macht ſolle die fran⸗ zöſtſche Kanalflotte, im Ganzen vier Panzerſchiffe, kämpfen. Selbſt wenn ſie verſtärkt würde, ſo würde das deutſche Uebergewicht noch immer vernichtend ſein. Vielleicht helfen die Ruſſen ihren guten Freunden mit etlichen Panzerſchiffen aus 2! Das ſo viel bekämpfte öſterreichiſche Minſterium Taaffe vollendet ſoeben das neunte Jahr ſeines Be⸗ ſtandes. Das kaiſerliche Handſchreiben, in welchem Graf Taaffe mit der Bildung eines neuen Cabinets beauftragt wurde, iſt: München, 10. Auguſt datirt, gelangte jedoch in der„Wiener Zeitung“ erſt am 13. Auguſt zur Pub⸗ likation. Schon am folgenden Tage, das iſt am 14. Auguſt, war das Amtsblatt in der Lage, die neue Mi⸗ niſterliſte zu veröffentlichen. Es wurden ernannt: Graf Taaffe zum Miniſter⸗Präſidenten und Leiter des Miniſteriums des Innern, Dr. v. Stremayr zum Juſtizminiſter und Leiter des Miniſteriums für Cultus und Unterricht; Generalmajor Freiherr von Horſt behielt das Portefeuille des Landesvertheidigungs⸗ Miniſteriums, Freiherr von Ziemialkowski blieb Miniſter fuͤr Galizien, Graf Julius Falken⸗ hayn wurde Ackerbauminiſter, Karl Frhr. v. Korb⸗ Weidenheim Handelsminiſter und der Sektionschef Emil Chertek wurde mit der Leitung des Finanzmi⸗ niſteriums beauftragt. Von den damaligen Miniſtern ſind heute blos vier Miniſter noch im Amte; die übrigen ſchieden allmälig aus einem Miniſterlum, das ſich den Völkern Oeſterreichs als„ Coalitions⸗Miniſterium“ angekündigt, ſpäter ſich als ein„Miniſterium über den Parteien“ proklamirte und ſchließlich zu einem ausge⸗ ſprochenen Parteiminiſterium der Rechten entwickelt hatle. Vom Reichstagsbau. Während der Reichstagsbau ſtetig fortſchreitet und ſchon die Ausdehnung des Prachtgebäudes zu überſehen iſt, arbeiten draußen im Reich eiwa noch einmal ſo Viele für ihn wie in Berlin auf der Bauſtelle. Es kommt darauf an, daß die Sandſteinbekleidung glatt vor ſich 1 kann, ſobald das gewaltige Mauerwerk ergeſtelt iſt, und zu dieſem Zwecke ſind in ſchleſiſchen, bayriſchen und ſächſiſchen Steinbrüchen Hunderte von Händen mit der Behauung der Blöcke wie Platten beſchäftigt. Im weiteren haben die Bildhauer für die Ausſchmückung des Gebäudes alle Hände voll zu thun, und dieſe Arbeit iſt weithin vertheilt worden. Es wird an⸗ genommen, im Herbſt 1891 werde das Reichstagsgebäude be⸗ ogen werden können, bis dahin werde alſo jeder mit gieferungen beauftragte Handwerker wie Künſtler ſeine Auf⸗ gabe derart gelöſt haben, daß nichts 7 1 5 im Rückſtande iſt, nachdem das Parlament ſchon bezogen iſt. Ein volles Jahr und länger werden die Maler zu thun haben, Der aus⸗ führende Baumeiſter Wallot, der zugleich das Bauprojekt entworfen hat und 1 15 gekrönt wurde, hat unter den denk⸗ bar günſtigſten Verhältniſſen ſeiner Aufgabe gerecht werden können und darf ſich weiterhin ſeiner Arbeit freuen: denn einmal ſteht er mit ſeinen Auftraggebern im beſten Einver⸗ nehmen und dann braucht er wegen des Koſtenpunktes nicht ängſtlich zu ſein. Er verfügt über eine Bauſumme, die ſelbſt dann nicht verbraucht ſein wird, wenn die Ausführung im einzelnen glänzender werden ſollte, als urſprünglich geplant worden. Auf der Bauſumme lag übrigens reicher Segen: denn es wurden vier Millionen Thaler in Staatspapieren angelegt, die beim Ankauf rund 92 ſtanden und durchweg eine Erhöhung von 10 pCt. und mehr erfahren haben. Die Summe wuchs derartig an, daß die Zinſen ſchon vor etwa 6 Jahren an die Reichskaſſe abgeführt werden konnten weil ihr Zu⸗ 17 Kapital die Bauſumme übermäßig vergrbsert aben würde. * Pie Aeufferungen religisſen Bewußtſeins, an denen unſere Tage nach einer noch nicht lange hinter uns liegenden Zeit, welche dem Materialismus neue An⸗ hänger in großer Zahl zuzuführen beſtrebt erſchien, nicht arm ſind, können mit Recht Anſpruch auf allgemeine Beachtung erheben; jedenfalls ſind ſie als ein erfreuliches Zeichen wiederkehrender Sammlung aufzufaſſen. Aber jede ſtärkere Bethätigung des konfeſſionellen Be⸗ wußtſeins iſt bei der Lage der Dinge in Deutſchland mehr oder weniger durch den Gegenſatz zu anderen Kon⸗ feſſtonen bedingt; hieraus folgt naturgemäß eine gegen⸗ ſeitige Verbitterung und, wenn nicht der Staat in ſeinen Geſetzen Vorſorge getroffen hätte, daß dieſer konfeſſionelle Streit gewiſſe Grenzen ungeſtraft nicht überſchreiten darf, ſo könnte das an ſich erfreuliche konfeſſionelle Bewußtſein ſich in unangenehmer Weiſe fühlbar machen. ebung. geſchickt, 0 daß nicht ein einziges Schiff zu Hauſe Dienſtag, 14. Auguſt 1888. Die letzten Tage haben nun eine Forderung von evangeliſcher Seite in Rheinland⸗Weſtfalen gezeitigt, welche, wie wir bereits ausführlich gemeldet haben, dahin geht, die vom Staate den Konfeſſionen bei ihrem Kampfe untereinander geſetzten Beſchränkungen einfach aufzuheben; es wurde eine Abänderung des Strafgeſetzbuches in gebracht, und zwar ſollte vom§ 166, welcher autet: „Wer dadurch, daß er öffentlich in beſchimpfenden Aeußerungen Gott läſtert, ein Aergerniß gibt,— oder wer⸗ öffentlich eine der chriſtlichen Kirchen oder eine andere mit Korporationsrechten innerhalb des Bundesgebietes beſtehende Religionsgeſellſchaft oder ihre Einrichtungen oder Gebräuche beſchimpft,— ingleichen wer in einer Kirche oder in einem auderen zu religibſen Perſammlungen beſtimmten Orte be⸗ ſchimpfenden Unfug verübt, wird mit Gefängniß bis zu drei Jahren beſtraft.“ der zwiſchen Strichen(—) ausgezeichnete Saz in Wegfall kommen. Als Grund für dieſe Aenderung iſt zu er⸗ kennen, daß man ſich durch dieſe Strafbeſtimmung in der Agitation gegen andere Konfeſſtonen, ſpauer gegen die katholiſche Kirche, beengt fühlt. ir haben ſofort unſerer Anſicht dahin Ausdruck gegeben, daß die Petition keine Ausſicht auf Berückſichtigung zunächſt bei der Regierung finden werde. Heute ſchreibt das Kanzler⸗ organ hochoffiziös:„Es iſt gerade der Zweck jenes Paragraphen, daß die öffentliche Agitation, die in Ver⸗ ſammlungen ausgeübte, mit beleidigenden Ausfällen ge⸗ würzte Bekämpfung der Kirchen untereinander thunlichſt eingedämmt werden ſollte. Die Behauptung, daß die Kirchen ſich ſelbſt durch ihre geiſtigen Waffen gegenein⸗ ander allein ſchützen ſollen, klingt ja recht angenehm, aber ſie iſt im Leben, wie leicht zu zeigen, nicht ange⸗ bracht. Wir haben einen leiſen Vorgeſchmack, wie es werden würde, wenn keine einengenden Strafbeſtimmungen die ſtreitenden Parteien auseinander hielten, in der letzten Zeit bekommen, und wahrlich es iſt dadurch in ruhigen Kreiſen die Neigung, auf diefem Wege große Maſſen weiter fortſchreiten zu ſehen, nicht gewachſen. Es würde dies einfach eine Untergrabung des börger⸗ lichen Friedens bedeuten und von den ſchwerſten Schädigungen inſofern begleitet ſein, als das in zwei große Religionsparteien geſchiedene Volk auf dem Gebiete des Erwerbslebens, in den ſtaatlichen Einrichtungen, im Heere und in hundert anderen gemeinſamen ſtaatlichen oder kommunalen Inſtitutionen zum Heile des Ganzen in Eintracht zuſammenarbeiten muß. Man wird näm⸗ lich zugeben muͤſſen, daß der entbrannte religiböſe Kampf vor dem rein bürgerlichen Gebiete nicht Halt machen, ſondern auch in dieſer Beziehung eine Theilung in zwei Parteien durchzuführen ſuchen würde. Es ſprechen aber außer ſtaatlichen Rückſichten auch religtöſe für Beibehaltung der angegriffenen Beſtimmung. Die Aufhebung derſelben würde nicht allein dem unge⸗ zügelten Kampfe der Konfeſſionen untereinander Thür und Thor öffnen, ſondern auch einen Anſturm von materialiſtiſcher Seite gegen alles Religiöſe zur Folge haben, der allen chriſtlichen Kirchen in gleicher Weiſe Abbruch zu thun vermöchte. Es träte als neue Waffe dieſer religiöſen Sozialdemokratie die billige Verhöhnung der einzelnen konfeſſionellen Einrichtungen hinzu, es würde ein greifbarer Angriffspunkt aufgeſtellt werden, während jetzt das Freidenkerthum auf allgemeine hohle Redensarten als Hauptmittel angewieſen iſt. Der Staat ſchützt ſeine Einrichtungen, Beamte ꝛc. auch dadurch, daß er die Beleidigung derſelben beſtraft; ja, die bürgerliche Ehre des Einzelnen iſt gegen Verun⸗ glimpfung gewahrt, in gleicher Weiſe iſt denn auch den Kirchen derſelbe Schutz gewährt worden, welchen aufzu⸗ heben auf Verlangen eines Theiles derſelben um ſo weniger Veranlaſſung ſein kann, als der Staat ſelbſt, der den Schutz gewährt, ein Lebensintereſſe nicht am Kampfe der erhitzten Maſſen, ſondern an friedlicher Zu⸗ ſammenarbeit des Volkes hat.“— Unſere Leſer werden ſich erinnern, daß der„General⸗Anzeiger“ denſelben An ſchauungen Ausdruck gab. Entwurf zu einem Ortsſtatut über die landesgeſetzliche Krankenverſicherung der Dienſtboten, ſowie der ohne Gehalt und Lohn be⸗ ſchäftigten Geſellen, Gehilfen und Lehrlinge, (Vorlage für den Bürgerausſchuß.) Gemäß 8 15 des Landesgeſetzes vom 24. März 1888, die Ausführung der Unfall⸗ und Krankenperſſcherung betr⸗ owie gemäß der 88 38 und 39 der.⸗V. O. hiezn vom 25. uni 1888. wird für die Stadt Mannheim nachſtehende ſta⸗ tutariſche Beſtimmung erlaſſen: 9 1. Für die Stadt Mannbeim wird mit Wirkſamkeit die landesgeſetzliche Gemeinde⸗Kran⸗ . kenverſicherung der Dienſtboten und der ohne Gebalt oder 2. Seite. General-Anzeiger 14: Auguſt. 15 beſchäftigten Geſellen, Gehilſen und Lehrlinge einge⸗ Uhrt. Die Angelegenheiten der landesgeſetzlichen Gemeinde⸗ Krankenverſicherung wird durch die Commiſſion für Kranken⸗ Serſicherung beſorgt; jedoch iſt die Rechnungs⸗ und Kaſſen⸗ führung von derjenigen der reichsgeſetzlichen Krankenkaſſen getrennt zu halten. 8 2. Bei der landesgeſetzlichen Gemeinde⸗Krankenver⸗ ſicherung ſind gegen Krankheit verſichert: 1) alle in hieſiger Stadt beſchäftigten häuslichen und gewerblichen Dienſtboten; 2) alle Perſonen, welche als Geſellen, Gehilfen und Lehrlinge ohne Gehalt oder Lohn(auch nicht gegen freie Naturalbezüge) in krankenverſicherungspflichtigen Be⸗ trieben hieſiger Stadt beſchäftigt ſind. .3. Die landesgeſetzliche Gemeinde⸗Krankenverſicherung tritt für die im 8 2 bezeichneten Perſonen nicht ein, wenn und ſolange dieſelben kraft geſetzlicher Beitrittspflicht oder kraft freiwilligen Beitritts oder freiwilligen Beibehaltung der Mitgliedſchaft bei der reichsgeſetzlichen Gemeindekrankenver⸗ ſicherung bei einer Orts⸗, Betriebs⸗(Fabrik⸗), Bau⸗, Inn⸗ ungs- oder Knappſchaftskaſſe, oder bei einer den Anforder⸗ ungen des 8 75 des Krankenverficherungsgeſetzes entſprechen⸗ den Hülfskaſſe gegen Krankheit verſichert ſind. Wird wegengder Mitgliedſchaft bei einer dieſer Kaſſen geltend gemacht, daß eine nach 8 2 verſicherungspflichtige Perſon der landesgeſetzlichen Gemeindekrankenverſicherung nicht angehöre, ſo iſt ſpäteſtens am dritten Tage nach Be⸗ ginn der Beſchäftigung dem zuſtändigen Organe der landes⸗ geſetzlichen Gemeinde⸗Krankenverſicherung d. i. der Commiſ⸗ ſion für Krankenverſicherung vom Arbeitgeber der Nachweis über die Zugehörigkeit der von ihm beſchäftigten Perſon zu einer der oben bezeichneten Kaſſen zu erbringen; hinſichtlich der Hilfskaſſen ſind auf Verlangen die in 8 66 der Vollzugs⸗ verordnung vom 11. Februar 1884 zum Krankenverſicherungs⸗ geſetz bezeichneten Nachweiſe zu liefern. 8 4, Als Krankenunterſtützung iſt von der landesgeſetz⸗ lichen Gemeinde⸗Krankenverſicherung zu gewähren: ) vom Beginn der Krankheit an bis ſpäteſtens zum Ablauf der dreizehnten Woche freie ärztliche Behand⸗ lung, Arznei, ſowie Brillen, Bruchbänder und ähn⸗ liche Heilmittel, oder 2) an Stelle der in Ziff. 1 bezeichneten Leiſtungen freie Kur und Verpflegung in einem Krankenhauſe. „Für diejenigen Verſicherten, welche verheirathet oder Glieder einer Familie ſind, beſteht eine Verpflichtung, ſich zur Heilung in ein Krankenhaus aufnehmen zu laſſen, wenn die Art der Krankheit Anforderungen an die Behandlung eder Verpflegung ſtellt, welchen in der Familie des Er⸗ krankten nicht genügt werden kann. Für den Fall der Erwerbsunfähigkeit wird weder dem 1 88 noch ſeinen Angehörigen ein Krankengeld ge⸗ ährt. 8 5. Für den Verſicherten iſt ein mit Rückſicht auf den Wegfall des Krankengeldes ermäßigter Verſicherungsbeitrag von(1¼) Prozent des ortsüblchen Taüelohns(8 8 des Krankenverſicherungsgeſetzes) zu leiſten. Der Verſicherungsbeitrag iſt vom Arbeitgeber(der Dienſtherrſchaft) für jeden Arbeistag zu leiſten, vorbehaltlich der dem Arbeitgeber zuſtehenden Befugniß, zwei Drittel des Beitrags dem Verſicherten bei den regelmäßigen Lohnzah⸗ lungen nach Verhältniß des Zeitraums, für welchen der Lohn gezahlt wird, in Abzug zu bringen. Bei den Dienſtboten wird das Jahr zu 360, der Monat 90 30 Arbeitstagen angenommen. Bei den ohne Gehalt und 'ohn beſchäftigten Geſellen, Gehilfen und Lehrlingen gelten Sonntage und die gebotenen Feiertage nicht als Arbeits⸗ age. Die Beiträge ſind..) zum Voraus auf den von der Commiſſion für Krankverſicherung bezeichneten Zeit⸗ punkt einzuzahlen. Beginnt die Beſchäftigung an einem wiſchen zwei Zahlungsterminen liegenden Tage ſo hat die fia ben ſofort bei der Anmeldung des zu Verſichernden 955 den Zeitraum bis zum nächſten Zahlungstermin zu er⸗ olgen. § 6. Die Dienſtherrſchaften und Arbeitgeber der in ſich bezeichneten Perſonen ſind gemäߧ 49 des Krankver⸗ ſcherungsgeſetzes verpflichtet, jede von ihnen beſchäftigte ver⸗ licherungspflichtige Perſon ſpäteſtens am dritten Tage nach Beginn der Beſchäftigung bei der zuſtändigen Meldeſtelle, nämlich bei anzumelden und ſpäteſtens am dritten Tage nach Beendigung der Beſchäftigung hier wieder anzumelden. 5 7. Die Commiſſion für Krankenverſicherung hat die für Ausführung dieſes Statuts erforderlich ſcheinenden Vor⸗ ſchriften zu erlaſſen. —— Aus Stadt und CLand. *Maunheim, 13. Auguſt 1888. Das Unterſtützungswohnſitzgeſetz hat bekanntlich ſeine recht großen Schattenſeiten. Die bedenklichſte derſelben iſt der ununterbrochene Verſuch, welchen die kleinen und ärmeren Landgemeinden machen, unterſtützungsbedürftige Per⸗ ſonen und Familien, oder ſolche, die es werden wollen, in Teuilleton. — Das Taufgeräth des preußiſchen Königs⸗ hanſes, beſtehend aus einer Kanne und dem dazu gehörigen cken, ſämmtlich aus maſſivem Golde hergeſtellt, bat eine eine Geſchichte, die allerdings neueſten Batums iſt. Früher war bei den Taufen der brandenburgiſchen Hohenzollern eine ziemlich unſcheinbare Schale im Gebrauch, welche ſogar an einigen 1525 ſten Stellen mit Zinn ausgebeſſert war. Noch ſämmtliche Kinder Friedrich Wilhelm III., ſo auch Kaiſer Wilhelm I. empfingen daraus das ber eſchlel heilige Sakra⸗ menk. Da ſchied im Jahre 1823 der ſchleſiſche Großindu⸗ ſtrielle Grüttler, Beſitzer des Arſenikwerks Reichenſtein, aus den Schlacken nach und nach eine größere Menge Gold, welches nach den damaligen geſetzlichen Beſtimmungen dem Landesherrn, alſo Friedrich Wilhelm III., übergeben werden mußte. Dieſes erſte preußiſche Gold erbat ſich der damalige Kronprinz, ſpätere König Friedrich Wilhelm IV., um daraus Taufgeräthe 05 die Hobenzollern berſtellen zu laſſen. Sein Königlicher Bater ging bereitwillig auf dieſen Vorſchlag ein und Hofgoldſchmied Hoſſauer wurde mit der Fertigſtellung jener betraut; den Entwurf des Taufbeckens übernahm Ober⸗ baurath Schinkel, den der ſpäter erſt hinzugekommenen Schale Meiſter Cornelius. Das Taufbecken, welches 31 Cmtr. im Durchmeſſer hat, wurde zum erſten Male benutzt den 13. November 1831, alſo bei der Taufe des hochſeligen Kaiſers riedrich III., gleichzeitig wurden auf der Rückſeite die amen deſſelben angebracht. Auch der andere hohe Täufling, bei welchem die goldene Taufkanne zuerſt benutzt wurde, iſt bereits geſtorben. Es war dies die Prinzeſſin Marie, die älteſte Tochter des Prinzen Friedrich Karl, das jüngſt in Dresden am Kindbettſieber ſo ſchnell durch den Tod abberu⸗ fene Mitglied unſeres abdſch u Jene Taufe fand am 15. Oktober 1855 im Stadtſchloß zu Potsdam ſtatt, während —— Friedrich im Neuen Palais das betreffende heilige ament erhalten hatte. Mit dieſen beiden Geräthen ſind nun ſeitdem ſämmtliche Prinzen und Prinzeſſinnen des benzollernhauſes—— worden. Fand dieſer feierliche bei den Ki des Prinzen Albrecht in Camenz, die größeren und reicheren Städte abzuſchieben. Dieſe Ver⸗ ſuchung zu einer ſolchen mißbräuchlichen Inanſpruchnahme der ſtädtiſchen Gaſtfreundſchaft liegt um ſo näher, als es nur des ununterbrochenen zweijährigen Aufenthalts in der Stadt bedarf, um hier das Recht auf Unterſtützung aus ſtädtiſchen Armenmitteln zu erwerben und ſomit die hei⸗ mathliche Landgemeinde von der läſtigen Unterſtützungs⸗ pflicht zu entbinden. Schon manche Gemeinde hat die ihr läſtig gewordenen Armen in die Stadt geſchickt, wo nicht blos der Erwerb leichter iſt, ſondern auch die Ar⸗ menmittel reichlicher fließen. Es iſt daher kein Wunder, wenn auch in unſerer Stadt mit jedem Jahre die für Armen⸗ zwecke aufzuwendenden Summen in erſchrecklicher Weiſe ſich ſteigern und die Armenbehörde ſich einem gewiſſen Zuſtande der Nothwehr gegenüber ſolchen Perſonen befindet, welche den Unterſtützungs⸗Wohnſitz erſchleichen, die den Wohlthätig⸗ keitsſinn der Bewohner mißbrauchen wollen. Von dieſer durchaus richtigen Auffaſſung ließ ſich auch unſere Armen⸗ commiſſion leiten, als ſie kürzlich beſchloß durch Anſtellung von Armencommiſſären einen neuen jedenfalls ſehr nützlichen Dienſt zu ſchaffen, deſſen Aufgabe es ſein wird, eine peinlich genaue Controlle über die aus ſtädtiſchen Mitteln unter⸗ ſtützten Perſonen einerſeits zu führen und anderſeits ſo das Augenmerk auf neu anziehende Perſonen zu richten welche auf die privat oder öffentliche Wohlthätigkeit zu reflektiren ſcheinen. * Im Publikum iſt vielfach die Meinung ver⸗ breitet, daß die Poſtangeſtellten verdorbene oder nach und nach unbrauchbar gewordene Poſtkarten umtauſchen, wenn ſolche geſammelt und in einer Anzahl von 100 Stück zurück⸗ gegeben werden. Dem iſt jedoch nicht ſo; vielmehr wird der Umtauſch nur dann bewerkſtelligt, wenn ſich der Schaden auf mindeſtens 100 Stück Karten erſtreckt, und wenn die Un⸗ brauchbarkeit gleichzeitig und durch ein unabweisbares Er⸗ eigniß, nicht aber nach und nach durch eine Reihe von ein⸗ zelnen Verſehen herbeigeführt worden iſt. Hierüber iſt dem e Poſtamte vorkommenden Falls der Nachweis zu iefern. * Ein intereſſanter Rechtsſtreit hat ſich zwiſchen der General⸗Intendantur des Kgl. Hoftheaters zu München und der Verlagshandlung K. F. Heckel in Mannheim entſponnen. Die letztere hat das ausſchließliche Recht zum Druck und zur Herausgabe der Textbücher zu Wagners„Feen“. Nachdem nun für die Münchener Aufführung weſentliche Kürzungen vorgenommen worden, wollte die dortige General⸗Intendantur dem nunmehrigen Wortlaute angepaßte neue Textbücher aus⸗ geben. Die Verlagsanſtalt weigerte fich deſſen, und nun er⸗ läßt die Münchener General⸗Intendantur folgende Bekannt⸗ machung:„Textbücher zu den„Feen“ ſind an der Kaſſe ferner⸗ hin nicht zu haben, da die zum Druck derſelben ausſchließlich berechlige K. F. Heckelſche Verlagshandlung in Mannheim ſich weigert, ſolche in einer der hieſigen Aufführung entſtprechenden Kürze und Form herſtellen zu laſſen, andererſeits die König⸗ liche Intendanz es für unſtatthaft erachtet, Textbücher mit abweichendem Inhalt dem P. T. Publikum gegen Bezahlung zu verabreichen.“ Militäriſches. Das Heidelberger Bataillon unſeres hiefigen Grenadier⸗Regiments traf heute Morgen zu den Regimentzübungen hier ein und wurde vom Reaimentsſtab und der Muſik empfangen und in die Stadt begleitet. „Die Beſichtigung des hieſigen Dragoner⸗Re⸗ e fand heute Morgen auf dem Exerzierplatz ſtatt. er Abmarſch des ganzen Regiments erfolgt am Mittwoch und werden die hieſigen Eskadronen erſt am 22. September aus den Manövern hierher zurückkehren. Das Feilbieten von Wild in der Schonzeit. Bekanntlich darf Wild, für welches eine Schonzeit eingeführt iſt, vom 15. Tage dieſer Schonzeit an bis zu deren Ablauf nicht verſendet, ausgeſtellt, feilgeboten, verkauft, in Wirth⸗ ſchaften verabreicht oder zum Zwecke der Wiederveräußerung angekauft werden. Ausnahmen von dieſem Verbot finden nur ſtatt wenn das Wild anläßlich einer Zwangsjagd (wegen übermäßigen Wildſtandes) erlegt wurde, oder aus eingezäunten oder ſonſt gehörig abgeſchloſſenen Grundſtücken herrührt, oder endlich aus Verſehen getödtet worden iſt. Zum Nachweis, daß ein ſolcher Ausnahmsfall vorliegt, darf das Verſenden, Ausſtellen, Feilbieten und Verkaufen nur in ganzen Stäcken erfolgen und es muß durch das Gehör des Thieres reſp. die Naſenlöcher des Schnabels des Vogels eine Schnur 1 8 ſein, deren Enden mit dem hetreffenden Gemeindeſiegel oder wenn der Jagdpächter ein Dienſtſiegel führt, mit dem Dienſtſiegel auf, einem Stück Pappe feſtge⸗ ſiegelt ſind Dieſe Beſtimmungen ſind nun durch eine neuer⸗ liche Vorſchrift des Miniſteriums des Innern auch auf Wild ausgedehnt worden, das durch Bahnzüge überfahren wird oder durch Anprallen an Telegraphendrähte das Leben ver⸗ liert(namentlich Letzteres kommt ja recht häufig vor). Es —— ſtatt, ſo wurden die Geräthe jedes Mal dorthin gebracht. —, Ein Geſchenk für den Kaiſer Franz Joſeph. Vor einigen Tagen erſchien in der Kanzlei des Oberhof⸗ meiſteramtes in Wien ein Herr, der ſich Karl Felbermeyer nannte und um die Erlanbniß bat, in den nächſten Tagen dem Kaiſer zu ſeinem Geburtsfeſte ein Geſchenk überreichen u dürfen, das dem Monarchen gewiß Freude bereiten werde. Herr Felbermeyer zeigte und ſchilderte das Geſchenk: In einem 145 Zentimeter hohen und eben ſo breiten, mit Glas überdeckteu Rahmen befindet ſich ein aus 15,000 Käfern dar⸗ eſtellter Aſen be zu deſſen Seiten, gleich⸗ alls aus Käfern t, die Namen Franz Joſef, Rudolf, Eliſabeth, Stefanie, Valerie; die Randverzierungen, welche den Adler und die Namen umſäumen, ſind aus gleichfarbi⸗ 91 Käfern dargeſtellt, während die Kontouren des Adlers ie verſchiedenſt gefärbten Spezies aufweiſen, Herr Felber⸗ meyer fügte hinzu, er ſei vor zwei Jahren Gärtner in Zil⸗ ligsdorf bei Wiener⸗Neuſtadt geweſen, woſelbſt er Gelegen⸗ heit gehabt habe, einen großen Theil der auf dem Bilde ver⸗ einigten Käfer ſelbſt zu ſammeln, die übrigen habe er von Naturfreunden aus allen Kronländern erhalten; die Zuſam⸗ menſtellung des Käferbildes habe 1¾ Jahre in e⸗ nommen. Die ſeien derart präparirt, daß e flr einen mindeſtens hundertjährigen Beſtand derſelben garan⸗ tieren könne. — Der berühmte Säuger Lablache hatte während ſeiz nes in Neapel auch die Ehre, eines Tages zum König beſchieden zu werden. Sofort begab er ſich in das Schloß und trat in das Vorzimmer ein, wo bereits viele ihm wohlbekannte Herren vom Hofe ſich verſammelt hatten. Da er ſich jedoch am Tage vorher heftig erkältet hatte, ſo bat er die anweſenden Herrſchaften um die Erlaubniß ſeinen Hut aufbehalten zu dürfen, was ihm auch er a geſtattet wurde. Man war bald iu ſehr lebhafter Unterhaltung be⸗ griffen und beſprach Dieſes und Jenes. Da ſtürzt plötzlich ein Kammerdiener herein und meldet Lablache, daß der König ihn auf der Stelle zu ſprechen wünſche. Der Sänger, ein wenig beſtürzt, vergißt in ſeinem Eifer ganz den Hut auf ſeinem Kopfe, ergreift ſchleunigſt einen in der Nähe liegenden ſchaft zwar auch gegen klingende darf alſo ſolches Fallwild auch während der Schonzeit in Stücken verſendet, veräußert, feilgehalten werden, wenn die Herkunft in der oben bezeichneten Weiſe erſichtlich ge⸗ macht iſt. * Beſitzwechſel. Der dem Baumeiſter Herrn G. Börtlein gehörige Neubau 6 10, 1 ging durch direkten Kauf um die Summe von 66,500 M. in den Beſitz der „Badiſchen Brauerei“ dahier über. Der Eeckplatz G 10, 8 kwurde bei der öffentlichen Verſteigerung durch die Großh. Domänenverwaltung um den Preis von 15,000 M. von Herrn Baumeiſter G. Börtle in erſtanden *Das Tabaks⸗Verſuchsfeld in Küſerthal bietek denſelben troſtloſen Anblick wie die Tabaks felder in unſerer Nachbarſchaft in dieſem Jahre überhaupt. Das Blatt ig ſchmal, ſpitz und dick und dürfte ſich bei der raſch eintretenden Reife kaum noch mehr entwickeln. Mit der Ernte der Sandblätter wird demnächſt begonnen werden müſſen. Ein erfreulicheres Bild bieten die Weinberge bei Weinheim; ſoweit man beim Beſteigen der Burg Windeck ſehen kann, ſind die Reben mit vollſtändig entwickelten Trauben beladen, und wird es bei der jetzigen guten Witterung bald nicht mehr an reifen Trauben fehlen. Die Nußbäume ſteheu in einer Pracht und mit einem Früchtereichthum wie ſchon lange nicht mehr und Aepfel und Birnen, namentlich letztere, gibt es ſtellenweiſe ſo viele, daß die Bäume gebunden und geſtützt ſind. Einen Birnbaum ſahen wir, der unter der Laſt ſeiner Früchte ſogar zerriſſen iſt, ſo daß die Aeſte auf dem Boden liegen. »Das geſtrige Schauturnen des hieſigen Turnvereins hatte ſich zahlreichen Beſuches von Turnerfreunden zu er⸗ freuen, wenn auch das Turnfeſt auf dem Waldhof und die Fahnenweihe des Turnvereins in Friedrichsfeld nicht ohne Einfluß darauf geblieben war. Wie wir nicht anders gewöhnt ſind, bewieſen die zur Ausführung gekommenen Uebungen und Einzelleiſtungen, welch' reger Sinn und energiſches Streben nach Vervollkommnung in dem Vereine herrſchen. * Der Mannheimer Kriegerverein hat zur Errichtung eines glanzvollen Denkmals für den verewigten Kaiſer Fried⸗ rich auf dem errinerungsreichen Schlachtfelde von Wörth Fünfzig Mark geſpendet und ſolche an den geſchäfts⸗ führenden Ausſchuß nach Hagenau abgeſandt. Die Kirchweihen 10 Weinheim, Käferthal und Waldhof veranlaßten die Mannheimer geſtern zu einer wahren Völkerwanderung und da auch Ausflüge nach allen übrigen Richtungen der Windroſe ſtattfanden, ſo war unſere Stadt trotz der verſchiedenen„öffentlichen Bälle“ dahier wie ausgeſtorben. Auf dem Waldhof fand außer der Kirchweihe noch ein Feſt des dortigen Turnvereins ſtatt, welches eben⸗ falls viele Zuſchauer herbeigelockt hatte und da in Käferthal eben eine Eskadron der ſchwarzen Dragoner von Schwetzin⸗ gen in Quartier liegt, ſo wurde die Kirchweihe auch von zahlreichen Schwetzinger Schönen beſucht, welche ihre treue Anhänglichkeit an dieſe ſchmucken Söhne des Mars bekunden wollten. 8 heute über ſechs Wochen die Stunde des Scheidens auf Nimmerwiederſehen ſchlägt, macht nichts aus, unſer Rekrutirungsgeſetz ſorgt ja immer für Nachwuchs. War es ſchon ein äußerſt komiſches Bild die Tauſende von Fremden in den glutherfüllten Straßen mit Todesverachtung ein Schwitzbad nehmen zu ſehen, ſo noch mehr, wenn man einen Blick in die überfüllten Tanzſäle warf, wo man auch ſagen konnte:„Im Schweiße Deines Angeſichtes ſollſt Du Dein Vergnügen Dir erringen.“ Beſſer waren die daran, welchen es gelungen war, in einem Hofe oder Garten einen Sitz zu erobern, wo ſie in aller Gemüthsruhe ſich an dem laben konnten, was Küche und Keller bot, wenn ſich ihnen auch unwillkürlich ein Vergleich zwiſchen den Preiſen im„Pfälzer Hof“ oder einem feinen Reſtaurant in der Stadt und den bei ländlichen Kirch⸗ weihen üblichen aufdrängte. Weinheim allerdings zeichnete ſich auch dieſes Jahr dadurch aus daß es die Gaſtfreund⸗ ünze, aber bei den ge⸗ wöhnlichen und bekanntlich billigen Preiſen übte. 6. Thätlichkeiten. Heute Nacht geriethen auf der Straße zwiſchen 8 2 und 3 fünf junge Leute in Wortwechſel, mit einer allgemeinen Keilerei ſeinen Abſchluß fand. *Geſtürzt iſt heute Morgen ein Dragoner des hieſigen Regiments und hat ſich dabei ſolche Verletzung zugezogen, 198 per Wagen in's Militärlazareth verbracht werden mußte. c. Weitere Thätlichkeiten und Ruheſtörungen ſind zu verzeichnen in einer Wirthſchaft in P 5 und auf der Straße vor der Wirthſchaft„zum großen Mayerhof.“ In der Wirth⸗ ſchaft von Bitterwolf(Neckarvorſtadt) wurde ein Gaſt an die Luft geſetzt, weil derſelbe mit einem Bierglaſe nach weſenden Gäſten ſchlagen wollte. o. Carambolage. Einem Händler, der geſtern Abend in Körbe verpackte 155 eeren auf einem Stoßkarren in hieſiger Stadt einfuhr, wiederfuhr das Un⸗ glück, daß ein hieſiges Herrſchaftsfuhrwerk an ſeinen Karren anfuhr, wodurch der Inhalt der Letzteren auf die Straße ge⸗ worfen wurde. Der Handelsmann wurde durch den Anprall auf den Boden geworfen. Aus dem Grofherzogthum. XJNeckarau, 13. Aug. Am Samſtag Abend geriethen zwei Frauensperſonen in einem Hauſe in der Rheinſtraße in Streit, wobei die eine der anderen eine Pfanne in das Geſicht warf. Sonntag Abend nun geriethen deren Männer Hut und eilt zum König. Dieſer muß unwillkürlich bei ſei⸗ nem Anblick laut lachen. Lablache, über dieſe Heiterkeit er⸗ ſtaunt, ſagt zum König:„Geſtatten mir Eure Majeſtät die Frage, welches die Urſache dieſer Heiterkeit iſt?“—„Recht ern“, entgegnete der König,„allein beantwortet mir zuerſt ie Frage, welcher Hut Euch gehört, der, welchen Ihr auf dem Kopie habt oder der, den Ihr in der Hand haltet“— Verzeihung, Majeſtät!“ ruft Lablache, der jetzt ſeine Zer⸗ treutheit bemerkt, zaber fürwahr, zwei Hüte ſind zu viel für inen, der keinen Kopf hat.“ 88 — Einen„gelungenen“ Scherz erlebten vor einigen Tagen die Abendgäſte eines Berliner wohlbekannten Re⸗ ſtaurants in der.⸗Straße. An einem der dichtbeſetzten Stammtiſche des Lokals kam die Rede auſ das in Berlin ſtets in der Blüthe ſtehende Paletot⸗„Marderthum“ Ein wohlbeleibter Stammgaſt, ſeines Zeichens ein Schlächter⸗ meiſter, der ſich gar klug und weiſe dünkte, konnte die Dumm⸗ heit und Unvorſichtigkeit vieler Menſchen nicht begreifen und meinte Jeder, dem ein Paletot oder ſonſt etwas Anderes im öffentlichen Lokal abhanden käme, ſei ſelbſt Schuld daran, weil er nicht genügend auf ſeine Sachen Acht gäbe.„Hier ſitze ich und dort hängt mein Ueberzieher,“ ſo ſchloß er„und den möchte ich ſehen, der ihn mir vom Nagel mitnimmt.“— „O, ganz einfach“, ſagte in dieſem Augenklicke ein ziemlich elegant gekleideter Herr von mittleren Jahren, der am Nebentiſche ſaß und ſich die ganze Zeit über an dem Geſpräche betheiligt hatte,„ſehen Sie 2 das macht man ſo.“ Damit ſtand er auf, zog ſich den Ueberzieher des er beer en an⸗ meiſters an und ging, den Hut in der Hand, zur Thüre hinaus. Alles lachte über den denn um einen ſolchen konnte es ſich doch nur handeln.„Wer iſt der Herr?“ fragte man ſich nun, Niemand wußte es. Der Kellner, der Wirth werden gefragt, 15 wiſſen es ebenſowenig und haben gemeint, es ſei ein Freund oder Bekannter der— am Tiſche mit denen er ſprach und verkehrte. Unterdeſſen ſind f an zehn Minuten verfloſſen, der„ſcherzhafte“ Fremde kommt mit dem faſt funkelnagelneuen Ueberzieher des Herrn Schlächter⸗ meiſters immer noch nicht zurück. Es wird vor der Thür und auf der Straße nachgeforſcht— der fremde Herr iſt und bleibt mit dem Ueberzieher und mit ſeiner Zeche obendrein es ſen en en de er N⸗ ꝛe⸗ all 14. Anguſt! General⸗Anzeiger. D. Selte. in Streit und prügelten ſich tüchtig durch, wobei einer ſogar des Beil holte. Die Sache dürfte vor Gericht dhren b⸗ ſchluß finden. Schwetzingen, 12. Aug. Wie wir hören ſoll die rübralichſt bekannke Bierbrauerei mit Branntweinbrennerei und Hefenfabrikation von J. G. Seitz dahier in ein Aktien⸗ geſchäft umgewandelt werden. Heidelberg, 11 Aug Dieſer Tage hat die Stadt⸗ gemeinde das Kunz'ſche Anweſen, Uferſtraße 18, Bierbrauerei „zur Stadt Straßburg“ um 85,000 M. und das daneben liegende von Theobald Bootz um 45,000 M. gekauft. Bruchſal, 11. Aug. Das Regimentsexerzieren des hieſigen Dragonerregiments hat geſtern begonnen; am 14. wird vorausſichtlich die Beſichtigung des Negiments durch den Diviſionskommandeur Generallieutenant v. Petersdorff ftattfinden. Am 16. rückt das Regiment ins Manbver ab. Erhebliches Aufſehen erregte eine vorgeſtern in mehreren Häuſern zu Stettfeld vorgenommene Hausſuchung; es handelte ſich um Fahrniſſe, die ein Verganteter bei Seite gebracht haben ſoll. Die Hausſuchungen baben aber, ſo viel man hört, keinerlei Ergebniß gehabt.— Der ſeit 16 Jahren hier im Amt beſindliche, von Agen, die mit ihm zu thun hatten, beliebte Bezirksfeldwebel Schönfelder iſt als Kaſernen⸗ inſpektor nach Köln verſetzt worden. Man gönnt dem wackeren Mann allgemein dieſe Beförderung. U Karlsruhe, 12. Auguſt. Zur heutigen. Kirchweihe in Durlach war der Beſuch von hier aus, wie jedesmal bei hübſchem Wetter, ein außerordentlich zahlreicher und nament⸗ lich die Dampfſtraßenbahn großartig in Anſpruch genommen. Leider 5 ſich auch ein Unglücksfall. Ein junger Mann. dem Vernehmen nach Brauergehilfe, dem ſein Spazierſtock aus dem Wagen gefallen war, ſprang während der ahrt hinaus, um den Stock aufzunehmen, kam unter die Räder und ein Fuß wurde demſelben abgefahren Es war in der Nähe von Gottesau, Militärperſonen eilten herbei, ein Mili⸗ tärarzt war ſofort zur Stelle, der dem Verletzten den erſten Verband anlegte, worauf die Verbringung nach dem Allgem. Krankenhauſe per Droſchke erfolgte. *Pforzbeim, 12. Ang. Die Nußbäume tragen heuer jo reichlich wie ſelten; auch die Obſternte fällt trotz des Raupenfraßes auf Aepfel⸗ und Birnbäumen nicht aus. Pflaumen und Zwetſchgen geben einen mäßigen Extrag, Die Reben verſprechen vielen Wein. (Oſterburken, 12. Auguſt. Unter reger Theilnahme der ganzen Gemeinde fand heute eine erhebende Feier ſtatt, nämkich das Feſt der goldenen Hochzeit des hieſigen allgemein geachteten Bürgers und Metzgers Mathias Werle und deſſen Ehefrau ſtatt. Das Jubelpaar wurde mittelſt Droſchte zur Kirche gefahren, gefolgt von den Kindern un Enkeln, die einen ſchön geordneten Zug bildeten. Die Ein⸗ 8 der kirchlichen Feier begann mit einem gemiſchten Chor des hieſigen irchengeſang⸗Vereins; hieran ſchloß ſich eine tiefergreifende und zu Herzen gehende Rede und Er⸗ mahnung des Herrn Stadtpfarrer Chriſtopfl, wobei 5 kein 515 thränenleer blieb. Nachdem Herr Stadtpf G. riſtopfl noch ein Glückwunſchſchreiben des erzbiſchöflichen Vicariats in Freiburg verleſen hatte, das alle hoch erfreut und auf's Angenehmſte überraſcht hat, wurde die Einſegnung vorge⸗ nommen und ſchloß ein abermals ſchön vorgetragener Chor die eigentliche kirchliche Ju Es begann alsdann der Gottesdienſt, worauf das Jubelpaar auf das Rathhaus ge⸗ 8 5 wurde. Hierſelbſt wurde das Jubelpaar von Herrn eramtmann Nehe von Adelsheim ſowie dem Herrn Bürger⸗ meiſter und dem Gemeinderath erwartet. Nach einer vor⸗ züglichen Anſprache, in welcher beſonders hervorgehoben wurde, wie unſer geliebter Großherzog von Baden an Freud und Leid ſeiner Unterthanen den inpigſten Antheil nehme, überreichte der Herr Oberamtmann Nebe unter herzlichſten Blückwünſchen im Namen Sr. Kgl, Hoheit als ſehr ſinn⸗ reiches Andenken Höchſtdeſſen Bildniß, ſowie aund der Frau Wrußzepoahn in prachtvollen Rahmen. Ein Kind des Jubel⸗ vagres dankte in herzlichen Worten, worauf Herr Bürger⸗ meiſter Werle im Namen der Gemeinde ebenfalls ſeine Glückwünſche darbrachte. Herr Bürgermeiſter erle betonte dann weiter, wie 125 dieſe Auszeichnung Sr. Königl. Hoheit ſowohl dem Jubelpaare als auch der Gemeinde zur Ehre gereiche und ſchloß dieſen feierlichen Akt mit einem n öon Hoch auf den Großherzog. Sowohl von hier wie von Auswärts erhielt das Jubelpaar zahlreiche Glückwünſche und Andenken an 11 5 Hochzeitstag und ſchließen auch wir unſere beſten ünſche für das Jubelppaar an, welchem ferneres Wohler⸗ gehen und glückliche frohe Tage noch lange beſchieden ſein mögen! Das Jubelpaar hat die Genugthuung einen Sohn an der Spitze eines der bedeutendſten Badiſchen Blätter in Karlsruhe zu ſehen. 2 Freiburg, 12. Auguſt. Wegen Beleidigung des Landesherrn wurde der Taglöhner Guſtav Dung von Frohn⸗ — zu einer Gefängnißſtrafe von 4 Monaten verur⸗ eilt. 1 Donaueſchingen, 12. Auguſt. Ein neuer Beweis für den großen Anklang, den das in der Baar gezüchtete Vieh in Norddeutſchland findet, iſt eine Beſtellung, welche kürzlich Herrn Schaller hier von Herrn H. Hochheim, dem Beſitzer eines 6000 Morgen umfaſſenden Rittergutes in Schafſtädt bei Halle a. S. zugegangen iſt. Herr Schaller, eine auf dem Gebiete der Viehzucht und des Viebbandels in weite Kreiſe noch glaubt, es handle ſich um einen Scherz, muß ohne Ueberzieher nach Hauſe gehen. Mehrere Tage wartete er in hartnäckigem Vertrauen arauf, daß der Herr ſich ſchon noch mit ſeinem Ueberzieher bei ihm wieder einfinden werde aber er wartet, ſo viel wir erfahren haben, noch heutigen Tages auf den Mann mit dem gelungenen Scherze. —ſDie Amme des Königs. Man ſchreibt aus Ma⸗ drid:„Die Zeit rückt heran, in welcher, der Etikette fol⸗ gend, die Amme des Kbnigs Alfonſo XII. von ihrem Poſten in der Umgebung des Königs zurücktreten muß, um einer Bonne und Kindergärtnerin aus vornehmer Familie Platz zu machen. Die Amme, welche an ihren Pflegling mit ab⸗ göttiſcher Liebe hängt, ſieht dieſem Momente mit Schrecken entgegen; trotzdem ihr die Königin⸗Regentin vorſtellte daß ſie 10 jezt zu ihrem Gatten und ihrem Kinde zurückkehren rde, will ſie 918 nicht beruhigen. Da ihre eigenen Bitten in dieſer Hien t nichts nützten, verfiel die Amme auf einen genialen Ausweg. Sie ſtudirte dem kleinen König die Worte ein;„Die Amme muß da bleiben, ich will ſie bei mir ha⸗ ben“, welche Phraſe Alfonſo vor dem geſammten Hofſtaate unzähligemale herſagte. Einem direct geäußerten Wunſche des Königs muß ſich aber ſelbſt die Etikette unterordnen und ſo bleibt die Amme bis auf Weiteres in der unmittel⸗ baren Umgebung der kleinen Majeſtät.“ 5 — Deutſche Frauen. Man ſchreibt uns aus Paris: Wie unvergeßlich den deutſchen Frauen Kaiſer Friedrich iſt, das kam 8 Tage wieder in ſinniger Weiſe zur Geltung. Vor dem Pariſer Gericht wurde die Affaire des C arles e verhandelt, der Frau in grauſamer Weiſe aus Eiferſucht ermordet und ſich dann, aus Reue, mit einem dermeſter, den Hals faſt völlig durchſchnitten hatte. Quatre⸗ ous wurde ins Spital gebracht und gerettet, doch mußte er lebenslänglich eine Canüle tragen und kann nur⸗ ſprechen, wenn er die Oeffnung derſelben mit dem Finger zuhält Die⸗ ſer Anblick rührte zwei im Auditortum befindliche deutſche Damen derart, daß ſie noch am gleichen Tage in Paris eine Sammlung veranſtalteten, welche Quatreſous, der auf ſechs Jorde verurtheilt wurde, täglich den Genuß ordeaux ſichert. Der Präſident wollte Anfangs nicht ge⸗ und Kalbinnen anzukaufen und „LE Robrbach, 12. Auguſt. Blättern war zu leſen, daß der Rupp unter dem Vorgeben, e Rupp iſt unter Zurücklaſſung vo Amerika gereiſt. * Liel, 10. Aug. Der hi in Indien verweilte, iſt zu e unſere Gemeinde zurückgekehrt. ſaer die quantitatip ſchle eine Aktienbrauerei gegründet w meiſterwahl in Ma enberg wie riſche dort eingetroffen. Fritz, deſſen Bruder Karl Fr Leben abſichtlich ein Ende gema Fabrikarbeiters Karl Sta bel in welchem verſchiedene Kleid fingen. und Wachteln auf Herr Franz Roedelberger Bewerbern einſtimmig gewählt beiter, welche 2 und Nacht Theil über den Winter arbeitsl 15 des Dachgerüſtes auf dem bäude begonnen werden kann Zentner von—7 M. bezahlt „Darmſtadt, 10. Auguſt. Meiſter 240., welche er zur lten, unterſchlagen und das einnahmen.— Am Mittwoch gingen laut„ bekannte Nuütorität, erhielt den Auftrag, 24 muſtergiltige Kühe ganz nach ſeinem Ermeſſen die Preiſe feſtzuſtellen. Das Vieh, welches aus den ſchönſten gegenwärtig aufzutreibenden Stücken beſteht, wird morgen in zwei Wagenladungen an ſeinen Beſtimmugsort abgehen. In verſchiedenen badiſchen hieſige Landwirth Ruppert ine Reiſe zu machen, ſeit 4 Wochen verſchwunden ſei. Dieſe Nachricht iſt falſch, denn n Frau und Kindern nach eſige Schloßbeſitzer Herr O. Eckels, der ſchon über zwei Jahre auf ſeinen Beſitzungen inem längeren Aufenthalt in *Kleine Chronik. Der Felchenfang im Bodenſee liefert feit nach dem Eintritt beſſerer Witterung ein Ergebniß wie eit Menſchengedenken nicht mehr. Staader Fiſcher fingen 3z. B. an einem Tage 10,000 Stück, wofür 5 über 6000 M. r. St.“ die erſten cht ausgefallen ſind, aus den reiherr v. Wuille'ſchen Anlagen in Rickels hauſen nach Nürnberg ab.— Unweit Calw in einer Sägemühle im Seizenthal, hat ein dort in den Ferien weilender Knabe von Stuttgart, der mit einem im Zimmer hängenden Gewehre ſpielte, eine 62j̃ährige Frau erſchoſſen.— In Ketſch ſoll erden.— Bei der Bürger⸗ wurde der bisherige Bürger⸗ Leonhard Leyer mit 98 von 9a abgegebenen Stimmen ergewählt.— Die Ferienſtrafkammer in Karlsruhe verurtheilte den früheren Gemeinderechner Peter Pferrer von Daxlanden wegen Unterſchlagung im Amte(derſelbe wird beſchuldigt, Gelder in Höhe von 782 M. 66 Pf. die er in ſeiner Eigenſchaft als Gemeinderechner eingenommen, im eigenen Nutzen verwendet zu haben) zu 6 Mongten Gefängniß. Der Mann iſt Vater von 11 Kindern, weßhalb ihm mildernde Umſtände zugebilligt wurden.— Auch Dingelsdorf iſt feſſ Luftkurort. Eine Nürnberger Familie iſt zur Sommer⸗ Pfälziſche Nachrichten. OLudwigsbafen, 12. Aug. Die Leiche des Andreas itz ſich, wie erinnerlich, vor acht Tagen dahier erhängte, wurde bei Worms geländet. Die Vermuthung, daß beide Brüder an einem Tage ihrem cht, hat ſich alſo beſtätigt. OLudwigshafen, 12. Aug. Der aus der Pfalz über Mannheim nach München gehende Extrazug hatte ab hier 264 Perſonen aller Wagenklaſſen.— Geſtern Nachmittag ent⸗ ſtand in der Frieſenheimerſtraße Nr. 35 im Zimmer des ein Brand, der, hätte nicht ein gerade anweſender Schreiner raſch zugegriffen, größere Dimenſionen angenommen hätte. Ein 7 Jahre alter Knabe des Stabel erwiſchte nämlich eine halb ausgerauchte Tabaks⸗ pfeife ſeines Vaters, ſteckte dieſelbe in Brand und warf das noch brennende Streichholz in die Ecke des Wohnzimmers, ungsſtücke lagen, die Feuer *Speyer, 12. Aug. Die Eröffnung der Feld. und Waldjagd im Regierungs⸗Bezirke der Pfalz wurde a) für Montag, den 20. Auguſt, b) ür Haſen auf Samſtag, den 15. September 1888 feſtgeſetzt. — Kaiſerslautern, 12 Auguſt. An Stelle des nach Karlsruhe berufenen Herrn Muſikdixektors Brauer wurde von Würzburg, zur Zeit in Leipzig, als Dirigent des hieſigen Cäcilien⸗Vereins unter 60 9. Lambrecht, 11. Auguſt. Heute früh um ½5 Uhr brannte es in der Tuchfabrik Schloßmaſchine Aktiengeſell⸗ ſchaft). Der vordere Hauptbau iſt bis zur Grundmauer abgebrannt. Der Brand iſt um ſo mehr zu beklagen, als gerade dieſes Etabliſſement ſtark mit Aufträgen engagirt und eine der beſtrentirenden Fabriken war und dadurch die Ar⸗ beſchäftigt waren, nun zum os werden können. Mittheilungen aus Heſſen. — Worms, 12. Auguſt. Die Arbeiten am Theaterhau ſind bereits ſoweit fortgeſchritten, daß nächſtens mit Errich⸗ Saal⸗ und Reſtaurationsge⸗ 150 Gundersheim, 12. Auguſt.(Obſternte) Die hieſigen Obſtfelder und die der Nachbardörfer ſind in dieſem Lae reich mit Früchten geſegnet. Von hier aus wurde eine deutende Meuge Frühobſt ausgeführt, wovon die Birnen der E⸗ wurden. Spätobſt gibt es hier auch in bedeutender Menge, die meiſten Bäume ſind ge⸗ ſtützt und gebunden, wovou viele dennöch zerbrechen.(A..) Gefänglich hier eingebracht wurde ein Glaſerlehrling von hier, der vor acht Tagen ſeinem inlöſung eines Wechſels er⸗ Weite geſucht hatte. Das a Burſchchen wurde heute Mittag in Mannheim auf dem Bahn⸗ ofe verhaftet gerade als es ſich ein Billet nach Worms ge⸗ öſt hatte. In ſeinem Beſitze fanden ſich keine 2 Mark mehr. Das übrige Geld hatte er in Geſellſchaft eines 15jährigen Jungen von hier bereits verjubelt. ſagte ihm:„Wir bitten Einen, der, gleich ihm, ſich erweichen.“ ſchwer le länder„Lombardia“ erzählt: den Monates Auguſt 1888 geda gänzlichen Zurückweiſung der geſtorben und ſind nur noch vorhanden.“ in welcher dieſer Prozeß anhängig war, ſind die erſten ich⸗ ter deſſelben, die Kläger, die Geklagten und die Zeugen weg⸗ die Erben der Gewinnenden verſchwunden, und der ſuperkluge Schlächtermeiſter, der immer] ſtatten, daß man für den Verurtheilten die S erwähnten Weiſe verwende, allein eine der erwähnten Damen im Namen des Kaiſers Friedrich für idet!“ und der Präfident ließ geſtattet iſt, iſt ein außerordentlich reger. geöffnet, Monats der Antwort Mackenzies auf Elaborat, nennen müſſen, wird in r Ausgabe gelangen. Es heißt, Dr. leiſten. Das Merkwürdigſte bei dieſer der Deutſchen Aerzte provociren wird. mitgetheilt wird, hat der Verwaltungsrat theilnehmen zu wollen. Kaiſer Wilhelm werde. hatte, wurden ſeinerzeit verſchiedene für ganz angenehme Dinge erzählt. J thun und ſofort mit den Worten begonn ſich umwenden, um ihre Thränen zu ri 15 ſein, daß alle Geſandten und Bev in Ei ſich in Trauer befindet. — Ueber ein auf dem Sch Mitas Unglück wird Am Sonnabend verſehen war.(2) Ein Theil der Spreng Kanonier Kowalski, wurde am ſchrecklichſt durch die Exploſion ſich ſämmtliche fünf durch den Leib ging, ſo daß er dem ꝛc. unverletzt geblieben. Das Jammergeſchr anee trotz verbrannten Geſichtes, — Ein verhängnißvoller Schuft. fall iſt die Familie des Herrn von Sch Schenk, ein Zögling der Kadettenanſtalt haben und in's Waſſer ge Schnapsbrenner giebt ſeinen Geiſt auf — Ein zweiundvierzigjähriger Prozeß. Die Mai⸗ „Anfangs 1846 wurde die neugebaüte Bahnlinie Mailand⸗Treviglio, die erſte ihrer Art in Italien, die damals noch„Kaiſer Ferdinand's J. Eiſen⸗ bahn“ hieß, dem Verkehre übergeben Gleich darauf traten die Erbauer der Bahn gegen di Kläger auf, weil ſie ihnen den Betrag enthalten hatten. Dieſer Prozeß hat bis Anfang des laufen⸗ e Direktoren derſelben als trag von 200,000 Lire vor⸗ uert und endete nun mit der Kläger. Während der Zeit, — Die Kougo⸗Verwaltung bat 1887 im Ganzen 1891,100 Frks. gekoſtet und Hauptverwaltung in Europa 112,800 Fres., Hauptverwaltung zwar für folgende Zwecke: in Afrika 80,290 Fres., Bezirksverwaltung 105,953 Fres., porte und Straßen 207,400 Fr Fres., öffentliche Macht 615,0 Schiffsdienſt⸗ und Waſſerarbeiten 258,760 Fres., Landtrans⸗ c8., Geſundheitsdienſt 38,267 16 Frcs., Bauten und An⸗ pflanzungen 76,550 Ircs. Finanzdienſt und oſtdienſt 69,000 Frcs., Gerichtsweſen 27,448 Fres., geographiſche Forſchungen 119,366 Fres. und Reiſen und Transporte zwiſchen Europa und Afrika 180,240 Fres. — Standesgemäße Tode Sarten. Der Färber erblaßt und der Maler wird zum Schatten. Dem Schneider reißt der Lebensfaden und der Botaniker beißt ins Gras. Der und des Uhrmachers Uhr iſt ab das Zeitliche und dem e wird das Lebenslicht mi f d Viſitenkarten ſteht halt die Adreſſe if ausgeblaſen. Dem Thürmer der Bergmann fährt in die Gru Auflöſung entgegen und der So Briefträger hat ſeine Bahn vollendet und die Schildwache hat es überſtanden. Der Buchhalter ſchließt ſein Leben ah gelaufen. Der Pfarrer ſegnet lägt die letzte Stunde un he. Der Chemiker ſieht ſeiner ldat wird zur großen Armee pfeift auf dem letzten Loch. —— Sie mir.“ eAuch ein Grund.„Warum immer in Ihrer alten Wohnung? Sie nicht ausziehen, bevor ich nicht alle Vi habe. ieftplatze bei Jüterbogk andere hinten heraus, den Ladeſtock mit ſich fort Lieutenant Schwager wurde die linke Hand verwundet, ſowie das ganze Geſicht verbrannt, dem Geſchützführer, Sergeant Solde, der rechte Backen und der Hals d Bedienungsmannſchaften des Geſchützes wurde Nr. I, Kano⸗ nier Werner, am Ellenbogen leicht verletzt. Nr. 2, Kanonſer Pomplitz, wurde die rechte Hand zerſchmettert, daß ihm ſo⸗ fort der Arm unter dem Ellenbogengelenk abgenommen wer⸗ den mußte. Nr. 3, Kanonier Tripſtein hat nach Anſicht der Aerzte das Augenlicht verloren und iſt ſchwer krank. Nr. 4, atterie nach dem Lazareth zu Fuß zurückzulegen. mit derſelben zufrieden.“—„Na, wiſſen', auf 19 Tagesnenuigkeiten. — Das Schloß zu Charlottenburg. Der Andrang des Publikums zür Beſichtigung des Charlotten. burger Schloſſes, welche gegen mäßiges Entree jetzt Zur Vermeidung von Enttäuſchungen macht die„Neue Zeit“ die dankeswerthe Mittheilung, daß nur die Parterre⸗Räume des Schloſſes und zwar die Zimmer der Königin Sophie Charlotte ge eigt werden. Weder die Räume, welche Kaiſer Friedrich bewohnte, noch die Zimmer der Königin Lniſe werden zur eſichtigung — Mackenzies Antwort. Wir können Ende dieſes die Darlegung der Krankheitsgeſchichte Kaiſer Friedrichs Seitens der eutſchen Aerzte entgegen ſehen. Das in Broſchürenform erſcheinende, das man 12 575 eine Entſchuldigungsſchrift wird ondon bei Sampſon, Low. und Comp. erſcheinen und gleichzeitig in Deutſcher Ueberſetzung in Berlin 10 Krauſe habe ſich die Mühe nicht verdrießen laſſen, durch Ueberſetzung der Vertheidig⸗ 5 dem Engliſchen Arzt einen Freun ſchaftsdienſt zu blication bleibt die Thatſache, daß Mackenzie das Manuſcript ſeiner Antwort der Kaiſerin Friedrich einſandte, welche— nach Elimination aller politiſchen Details— die Erlaubniß zur Publication ertheilte. Man kann nun in gewiſſem Sinne darauf gaflich ſein, wie Mackenzie den Deutſchen Aerzten wiſſenſcha treten und ob ſeine Antwort nicht eine weitere ntgegnung tlich entgegen⸗ — Ein neuer Schuelldampfer„Wilhelm II.“ Wie des Nordd. Lloyd den Kaiſer gebeten, an der Taufe und dem Stapellauf des beim„Vulcan“ im Bau befindlichen neuen Schnelldampfers ſoll ſich nicht abge⸗ neigt erklärt, indeſſen den Wunſch dordee haben, vor ſeiner Entſcheidung einen Herrn von der ſprechen.— Herr Direktor Lohmann iſt bereits vom Kaiſer in Audienz empfangen worden und der Kaiſer hat geſtattet, daß der neue Schnelldampfer Kaiſer Wilhelm II. getauft erwaltung zu — Ein vergeßlicher Diplomat. Ueber den We des deutſchen Geſandten, welcher der Königin von Engl. die Thronbeſteigung des Kaiſers Wilhelm II. zu notifiziren England den Geſandten nicht n der Londoner Preſſe wird behauptet, daß es die Königin ſei, welche ſich über das Verhalten des Geſandten zu beſchweren gehabt hätte. Dieſer, ein wenig verwirrt, als er zur Königin geleitet wurde, habe vergeſſen, des Todes des Kaiſers Friedrich Erwähuung zu en:„Ich habe die Ehre, Ew. Majeſtät die Thronbeſteigung des aiſers Wil⸗ helm anzuzeigen.“ Die Schwiegermutter Friedrich's III. war von bieſer Art der Notlfikation ſehr betroffen und mußte verbergen. So die engliſche Verſion über den Zwiſchenfall. Dagegen ſoll es ollmächtigten immer vil' vor der Königin erſcheinen, wenn der Hof olgendes gemeldet: end Mittags gegen 12 Uhr war die 1. Batterie des Feld⸗Artillerie⸗Regiments Nr. 19 in Feuerſtellung gerückt und wollte das Schießen eröffnen. Als ein Bedienungsmann des erſten Geſchützes eine Granate mittelſt eines Laders an⸗ ſetzte, explodirte dieſelbe im Rohre, obgleich ſie mit Vorſtecker flog vord, der ſtücke reißend. Dem Von den en zugerichtet, indem Kartuſchen im Kar⸗ tuſchtorniſter entzündeten, demſelben außerdem der Lader Kowalski nach der Kataſtrophe ſofort herausgezogen werden mußte. Nr. 5 iſt ei der Verwundeten war herzzerreißend. Durch 1 Aerzte wurde den⸗ ſelben die erſte Hilfe zu Theil; ſie wurden auf Tragbahren und Wagen nach dem Lazareth üderführt, woſelbſt Kowalski ſeinen Leiden erlag. Lieutenant Schwager beſa die Geiſtes⸗ den Weg von der us Neuhaldens⸗ leben ſchreibt man der„M..“: Von einem ſchweren Unglücks⸗ enk auf Flechtingen heimgeſucht worden. Schloß Flechtingen liegt auf einer Inſel inmitten zweier Teiche, von denen der größere über 50 Morgen faßt. Auf demſeben war der jüngere Sohn des Herrn von zu Lichterfelde, mit einem Kahn gefahren, um zu jagen. Bei der Abgabe eines Schuſſes muß der Unglückliche aber das Gleichgewicht verloren ſtürzt ſein. Der leere Kahn und perſammelt. Der Bankier wechſelt das Zeitliche mit dem Ewigen, der Büchſenmacher hat ſeinen Lauf vollendet und die Waſchfrau hat ausgerungen. Der Topfer verläßt das Irdiſche und der Kondukteur liegt in den letzten Zügen. Der und der ikant SHetteres vom Tage. — Abgefertigt. Junger Geck:„Ich glaube mein Sie theilen nicht meine Empfindung— ich fürchte, ie find mir nicht allzu grün.“— Fräulein:„Nein, abes wohnen Sie noch waren ja niemals eben und da will ich tenkarten verbraucht Seite. Seneral uzeig erz 1. Auguft: der auf dem 1 15 ſchwimmende Hut des Erkrunkenen machten zuerſt auf das Unglück aufmerkſam Erſt nach 24 Stunden gelang es einem aus Magdeburg telegraphiſch herbeigerufenen Taucher, den Leichnam in dem Schlamm des Teiches aufzu⸗ ſinden und zu heben, Der Todte hielt noch das abgeſchoſſene Gemwehr in den Händen. 88 8 — ZIu Tode gemartert. Der Mitrovitzer Gerichtshof perhandelte vor einigen Tagen einen haarſträubenden Falt hehördlicher Eigenmächtigkeit. Einem gewiſſen Stefan Phi⸗ lippovacz in Erdedit wurden vor einiger Zeit ein Paar Pferde geſtohlen. Der bekannte Pferdedieb Jofa Milies aus Kuzmira wurde noch an demſelben Tage verhaftet. Milies wollte die That nicht eingeſtehen und bekannte erſt nach qual⸗ vollen Martern, daß die geſtohlenen Pferde ſich bei einem gewiſſen Relies in Sid befinden. Daraufhin begab ſich der Bürgermeiſter Bogojepies mit mehreren Panduren nach Sid, wo es ſich herausſtellte, daß der 2 te Relics ein blinder und kahmer Greis ſei der von dem Diehſtahl nicht einmal eine Ahnun 16525 2 darauf wurde Milies im Arreſtlokal todt aufgefunden. Die Aerzte konſtatirten, daß ihm dreizehn Rippen durch Fußtritte gebrochen waren und daß er in Folge der erlittenen ſchweren Verletzungen geſtorben ſei. Der Angeklagte Bürgermeiſter Bogojevies wälzt jede Schuld von ſich ab und erklärt, bei der Mißhandlung des Ermordeten nicht zugegen geweſen zu ſein. Andererſeits be⸗ zeugen die Panduren, daß Bogojevies dem Ermordeten ſelbſt die Ketten an die Füße anlegte und befahl, ihm auch die Hände zu feſſeln. Hierauf hahe der Bürgermeiſter die Pan⸗ duren entfernt und habe die Tortur allein fortgeſetzt, bis Milies den Geiſt aushauchte, Die Panduren leugnen jede Mitſchuld und bezeichnen G5 5 bis nun nicht angeklagte Ka⸗ meraden als Schuldige. Da die Unterſuchung auch auf dieſe beide Panduren ausgedehnt werden ſoll, mußte die Schluß⸗ verhandlung vertagt werden. — Ein blutiges Säbel⸗Duell. Buda peſt, 10, 1 Zwiſchen dem Nleichskags Abgerrpneten Gedeon und dem uſgren Lieutenant Baron Ladislaus Dörb fand geſtern in brök⸗Veeſe ein blutiges Säbel⸗Duell ſtatt, wobei beide Parteien Verletzungen davontrugen. Als Grund des Zuſam⸗ menſtoßes wird angegeben, daß Baron Döry, der im Hauſe des Grafen Aladar Kargeſonni in Beodra bei einer Unter⸗ haltung anweſend war, ſich dem ſpäter eingetroffenen Gedeon nicht vorſtellte. — Der erſchoſſene Hauptmann. Aus Krakau wird zu dem von uns hereits gemeldeten Fall über den Tod des Hauptmannes Wendt, den ein Schuß eines Soldaten wäh⸗ rend der Schießübungen niederſtreckte, noch Folgendes ge⸗ meldet; Die Militärbehörde hat eine ſtrenge Unterſuchung eingeleitet, und dieſe ergab, daß die 9 Annahme, der verhängnißvolle Schnß ſei die Folge einer Unvorſichtig⸗ keit, eine irrige war. Vielmehr zeigke es ſich, daß der Schuß einem wohlüberlegten Attentate eines Soldaten diente. anleß⸗ mann Wendt woßnte nämlich nicht dienſtlich den Schieß⸗ übungen bei. Dieſelben leſtete ein Oberlieutenant, welcher der Schwiegerſohn des Hauptmanns Wendt werden ſollte. In der Compagnie befand ſich ein degradirter Unterofftzler, der dem obigen Oberlieutenant Rache geſchworen hatte, und er benützte die Schießübungen als willkommenen Anlaß, um ungeſezen und unbeachtet mit einer ſelſchſe Patrone den von ihm gehaßten Oberlieutenant zu erſchießen. Er zielte ſehr gut— im ſelben Momente machte Haupmann Wendt, der keben dem Oberlieutenant ſtand und mit Intereſſe die Uebungen verfolgte, eine Bewegung, in Folge welcher er mit ſeinem Leſbe den HOberlientenant deckte, und ſo empfing er das tödtliche Blei. Die Kugel traf den Hauptmann in's Herz, und nach einem Aufſchrei ſtürzte er als Leſche zuſam⸗ men. Die betreffende Compagnie ſowie deren Gewehre wur⸗ den ſofort einer Unter uchung unterzogen, doch konnte der Attentäter nicht mit Sicherheit eruirt werden, Erſt geſtern ſtellte ſich 15 ſeinem Vorgeſetzten und meldete, daß er der Attentäter ſet; er 0 es aber nicht anf den Hauptmann Wendt, ſondern auf den Oberlteutenant, an dem er ſich rächen wollte, abgeſehen, ſein Gewoſſſen laſſe ihm keine Ruhe und darum zeige er ſeine That ſelber an. Der Fall exregt allent⸗ halben das grbßte Aufſehen und der Familie Wendt wird die größte Theilnahme e e e der Verſtorbene genoß in allen Kreiſen eltebtheit. Davon legte das heute ſtattgefundene Leichenbegängniß Zeugniß ab, an welchem ſich alle Schichten der Bevölferung bethefligten, ſo daß der ug Mühe hatte, die dichtbeſetzten Straßen zu paſſiren. auptmann Wendt hinterläßt eine Frau und zwei Töchter. — Selbſtmordeines Regierungs⸗Commiſfärs. VBuda⸗ Eſt, 11. Auguſt. Aus Neuſatz kommt die 1 Kunde, aß der Ne enee der Theiß⸗Schutzdämme, Spetozar Nikolits, nach Vert bug großer Defraudationen einen Selhſtmord pag ge 161 5 an ſprach ſchon ſeit ge⸗ raumer Zeit davon, daß Nikolits, der Vertraute der Regierung mit den ihm anbertrauten großen Summen nicht redlich manipulire. 1155 eine vertrauliche Anzeige an den Miniſter erſchten unerwartet der Rechnungs⸗Repiſor plyötzlich in den Aumtslokalitäten. Schon nach kurzer Controle könſtatirte der Rechnungsrath, daß große Defraudationen vorliegen. Als Nikolits vernahm, daß der Delegirte des ſoe br die Rechnungsrepiſton vornahm, ergriff er eine Piſtole, drückte dieſelbe auf ſich ſelbſt los und blieb auf der Stelle todt. — Ein donnmſſfär de traf die 1 55 des Finanz⸗Ober⸗Commiſſärs Adalbert Prorok in Prag. Die Frau badete in der Küche der im erſten Stock befindlichen Wohnung ihr vier Monate altes Söhnchen, Im zweiten Stockwerke war ein Aeee ee mit dem Aushängen der Jenſter beſchäftigt. Plötzlich entglitt ein Flügel ſeinen Händen Und ſiel durch das Lichtfenſter in die Küche. Der Flügel Sparherd, zerſchmetterte in tauſend Stücke und rkalstter flog in die Wanne auf das Kind. Mauch- dera Nan 11 fiel auf den Pincenzo Elia, der an der ſchönen jungen Frun Gcidsca fand und um jeden Preis ihre Gunſt zu erlangen ſtrebte. Aher alle Verſuche ſcheiterten an der Tugend Carmelas, bis eeiner im Städtchen wohnenden alten Kupplerin gelang, die Spröde zu erweichen. Durch dieſes Weib verſprach der reiche Fremde der jungen Frau goldene Berge, und Carmela, e bisher in Armuth gelebt, ſich dem Golde zu Liebe zur Flucht. Sie floh zu ihrem Liebhaber, der denn guch wirklich ganze zwei Tage ſich mit dem unglücklichen eſchöpf vergnügte, um es alsdann mit Hohn zu verſtoßen. armela kehrte nun verzweifelt zu ihrem Manne zurück, um deſſen Verzelhung zu erflehen. Ihr Gatte aber irteh. ie don der Schwelle des Hauſes weg mit den furchtbaren Worten: Ermorde Dich ſelbſt oder den Schurken, der meine Ehre befudelt hat!“ Und die Unglückliche gehorchte. Mit einem Dolch bewaffnet, eilte 55 in's Theater, wo ſie den Verführer wußte, ſtürzte in die oge und ſtieß ihm den Stahl in's erz, ſo daß er augenblicklich todt zur Erde ſank. Carmela und ihr Gakte wurden unter der Anklage des Mordes, reſp. der Anſtiftung terzu, verhaftet. Der Gerichtshof von Salerno ſan 2955 jedoch unter dem jubelnden Beifall des Pub⸗ ikums frei. Die Kataſrophe an det Aoßſchleuße. „Manuheim, 13. Auguſt. Erſckütternd in ſeiner lakoniſchen Kürze meldet der icer iee Ein recht bedauerlicher Unglücksfag, der zwei 115 Familien in Trauer verſetzt, ereignete ſich geſtern Abend halb 8. Uhr auf dem Floßhafen. Mitglieder des hieſigen Ruder⸗ elubs, die eine Ausfahrt nach dem Waldhof unternommen hatten, traten in einem Boot, worin fünf Perſonen Platz genommen, den Heimweg än. Bei der Floßhafen⸗ ſchleuße kippte der Nachen um und ſtürzten die Inſaſſen in die hochgehenden Wogen. Drei derſelben retteten ſich durch chwimmen, während zwei ertrunken find. Die Namen der Verunglückten ſind Kaufmann Karl Kern, 19 Jahre alt und Schloſſer Wilh. Dörr, 26 Jahre alt. Wir leben heuer nicht unter dem Eindrucke jener beinahe allwöchentlich ſich wiederholenden Botſchaften von Abſtürzen in den Gletſchern und Felſen der Alpenwelt, wie ſolche im vorigen Jahre die Welt in Athem hielten. Im vergangenen Jahre genoß die Schweiz den traurigen Vorzug, die Welt mit den Drahtberichten über leider nur allzu häufige Kata⸗ ſtrophen in ihren Bergen zu verſehen. In dieſem Jahre ſind es nicht jungfräuliche Firnen, welche ihre Opfer haben wollen, ſondern die ſtillen Fluthen der heimiſchen Flüſſe und Seen ziehen mit magiſcher Gewalt die Freunde des Ruderſports an und manches junge Menſchenleben hat gerade in den letzten Tagen darin ſein feuchtes Grab gefunden. In erſchrecklicher Weiſe mehrt ſich die Zahl dieſer be⸗ dauernswerthen Opfer: in der letzten Woche allein verun⸗ glückten drei junge Frankfurter, der eine in den Fluthen des Mains am Freitag, ein anderer am Mittwoch in der Alſter und ein dritter wurde in der Themſe bei London, während er zu ſeinem Vergnügen auf dem Fluſſe ruderte, von einem Dampfer in den Grund gefahren. Ein gleiches Schickſal ereilte am Freitag ein junges Mädchen, das in der Nähe der„Liebesinſel“ in der Oberſpree bei Berlin mit fröhlichen Gefährten auf dem Waſſer ſich tummelte, bis ein Dampfer das Boot überfuhr, wobei dann ein blühendes Menſchenkind zu Grunde ging. Die ſchöne ſommerliche Witterung des geſtrigen Sonntag⸗ nachmittags wurde von hieſigen Rudervereinen zu einem Ausfluge benutzt, ſo von der„Amieitia“, dem„Ruderklub“ und dem„Ruderverein“. Man brauchte zur Spazierfahrt theils Raceboote, theils auch Skiffs. Der Zufall wollte es, daß als das gemeinſame Ziel des Ausfluges der Waldhof in's Auge gefaßt wurde. Der Weg dahin führt durch den Frieſenheimer Durchſtich, am Frankenthaler Canal entlang in den Floßhafen, den ſog. Altrhein, Gegen ſieben Uhr Abends ward fröhlich und guter Dinge die Heimfahrt ange⸗ treten. Voraus fuhr ein Boot der Mannheimer Rudergeſell⸗ ſchaft, ihm folgten zwei Skifffahrer und den Beſchluß machte der„Moltke“, ein ſehr gutes, wiederholt preisgekröntes Boot des„Ruderelub.“ Als das führende Boot der Rudergeſell⸗ ſchaft an der Floßhafenſchleuße angelangt war, machte dasſelbe den Verſuch, die ſtarken Waſſerwirbel und den Strom, der an jener Stelle in der Höhe von mindeſtens einem halben Meter über die aufgezogene Schleuße herabfällt, mit einem kräftigen Spurt zu nehmen. Als die Inſaſſen das Gefähr⸗ liche dieſes Verſuchs erkannten, ſtanden ſie von dieſem wag⸗ halſigen Beginnen ab, fuhren zurück, hoben das Boot aus dem Waſſer und trugen es ordnungsgemäß am Lande über die Schleuße, um es dann vor derſelben wieder einzuſetzen. Es erfordert dieſes nur einen höchſt unbedeutenden Zeitver⸗ luſt. Gerade ſo machten es die folgenden Skifffahrer. Die preisgekrönte Mannſchaft des„Moltke,“ welche nun ihrerſeits an der gefährlichen Stelle anlangte, ſchien aber durchaus nicht gewillt, ſo leichten Kaufs von einem Verſuche abzuſtehen, ihre Fertigkeit und Tüchtigkeit vor den anderen Sportsfreunden zu bethätigen. Aber ſchon beim erſten An⸗ lauf gegen die Waſſerſtürze an der Schleuſe faßte das Boot ſehr raſch und ſehr viel Waſſer; obwohl in dieſem Augenblicke die an den Ufern ſtehenden Perſonen den Ruderern warnend zuriefen und baten, von dem waghalſigen Beginnen zu laſſen, wurde doch ein zweiter Verſuch gemacht, wobei das Boot t. Aufu Uabermals Waſſer faßte und auf der Stelle in den Fluthen berſchwand. Die fünf Inſaſſen ſprangen aus dem Boote in das Waſſer; anſtatt aber nun nach der Inſtruktion zu verfahren und ſich bei einem ſolchen Vorfalle am Boote anzuklammern, das ſofort wieder an die Oberfläche gelangte, ſcheinen die Inſaſſen in dieſem Augenblicke die klare Beſinnung vor Schrecken verloren zu haben und ſuchten durch Schwimmen das feſte Land zu gewinnen. Dreien gelang es, daſſelbe zu erreichen, während die beiden Bugleute W. Dörr und Karl He vn, obwohl tüchtige Schwimmer, von den in Folge des Hoch⸗ waſſers ganz beſonders gefährlichen Wirbeln und Strudeln erfaßt und in die Tiefe herabgezogen wurden. Von allen Seiten wurden Rettungsverſuche unternommen, man vermochte abernicht einmal mehr die Leichenkder Verunglückten aufzufinden welche bis zu dieſem Augenblicke von dem heimtückiſchen Strudel noch nicht zurückgegeben wurden. Die beiden Ver⸗ unglückten ſind der neunzehnjährige Kaufmann Karl Ker n, Sohn des hierſelbſt in K 1 wohnhaften Herrn Steuergehilfen Kern, ſowje der(verheirathete?) in der Maſchinenfabrik von H. Lanz hier angeſtellte Monteur Wilhelm Dörr. Man kann ſich die Aufregung und den Schrecken der Ver⸗ wandten dieſer bedauernswerthen jungen Männer erklären. Auch die Niedergeſchlagenheit und die Beſtürzung bei den Sportsfreunden und Genoſſen der Verunglückten iſt eine überaus große, zumal die entſetzliche Kataſtrophe durch die eigene Tollkühnheit und Waghalſigkeit der Bootsmannſchaft herbeigeführt worden iſt, welche trotz dringender Warnung von ihrem unſeligen Beginnen an der Schleuße nicht abgelaſſen hat. Die Flagge am Bootshauſe des Ruderklub iſt zum Zeichen der Trauer auf halb Stock gehißt. Celegrammt. Berlin, 12. Aug. Der König von Portu⸗ gal iſt um 7 Uhr 40 Min. hier eingetroffen. Am Bahn⸗ hofe, wo eine Ehrenkompagnie vom zweiten Garderegiment aufgeſtellt war, wurde derſelbe vom Kaiſer empfangen und nach dem Schloß geleitet. Paris, 12. Aug. Die Wahl eines Deputirten im Nord⸗Departement iſt auf den 19. Auguſt an⸗ beraumt; dem Vernehmen nach beabſichtigt Boulanger als Kandidat aufzutreten. Haag, 12. Auguſt. Königin Natalie ſoll ſich an König Milau während deſſen jüngſter Anweſenheit in Wien mit der Bitte gewendet haben den Kronprinzen Alexander ſehen zu dürfen. In der Umgebung der Köͤ⸗ nigin hält eine baldige Begegnung derſelben mit König Milan ſelbſt für wahrſcheinlich. Sofia, 12. Aug. Die Eiſenbahnanſchlüſſe aus der Türkei und aus Serbien ſind heute Mittag erfolgt. (Vergl. den Leitartikel.) »Newyork, 11. Auguſt. Nach hier eingegangenen Meldungen aus Vaparaiſo vom heutigen Tage, iſt daſelbſt das Reſervoir eines Brauhauſes geplatzt, wodurch die Hauptſtraßen der Stadt theillweiſe uberſchwemmt wurden. Der Verkehr iſt geſtört und befürchtet man außerdem erheblichen Verluſt an Menſchenleben. Maunheimer Jandeſsblatt. Maunheimer Fettvieh⸗Markt pom 13. Auguſt. Es wurden beigetrieben und wurden verkauft: per 100 Kilo Schlacht⸗ W 5 zu Mark: 61 925 I. Qualität Mk. 124, II. dio. k. 110, 664 Schmalvieh I. Qualität Mk. 110, II. dto. Mk. 90. 361 Kälber 1. Jualität 108, II. dto. Mk. 30, 651 Schweine L. Qualität Mk. 112, II. dto. Mk. 106, 25 Farren I. und II. Jualität Mk. 92 bis 84, 34 Milchklihe Mk. 300—170, 11 Schafe 25 M. per Stück. Zuſammen 1507 Stück im Geſammt⸗ Erlös von M. 207,866. Freiburg, 11. Auguſt.(Original⸗Marktbericht). Auf dem heutigen Wochenmarkte wurden die Früch te berkauft per 100 Kilo: Weizen Mk. 22.—, 21.07, 18.— albweizen 18.—, 17.11, 17.—. Roggen 15.—, 14.77, 14.50, Molzer 16.—, 15.—,. 14.—. Gerſte 14.—,——,—.—. Hafer 16.——.—.—. Verkauft wurden 8890 Kilo. Geſammterlös Mk. 1670.69. D. Pariſer Börſenwoche vom 11. Auguſt. Original⸗ Bericht). Der Strike der Erdarbeiter, die Unruhen bei der 1 des Communiſten und Mordbrenners Eudes hat⸗ ten nicht die Kraft, eine 1 65 hervorzurufen Die Friedens⸗ Ausſichten für die nächſte abſehbare Zeit, der Umſchwung des Wetters ſtärkten die Hauſſetendenz noch mehr. Vorüber⸗ gehend war Rente giehr ſc da man ein neues Anlehen hefürchtete, doch vollzieht ſich der Schluß zu den höchſten Courſen. Italiener ſind ſeit der leidigen Affafre von Maſſa⸗ ſuah in Mitleidenſchaft gezogen worden, doch wäre es auf die Dauer ſchwierig, gegen den Strom Seb ſchwimmen und Italiener 1 wieder in die Höhe. Sehr 5 Tendenz erfreuten ſſch Spanjer und Egyßter. Die Erſteren ſcheinen noch nicht auf letzten Stufe der Hauſſe⸗Leiter angekommen zu ſein. Egypter nicht flau liegen, iſt nach der großen Rede Sallsbury's nicht zu ber⸗ wundern. Die Rede kann trotz aller Wendungen und Rhe⸗ torik in Bezug auf das Land der Krokodile in den Ausſpruch Mac⸗Mahons zuſammengefaßt werden:„Py suis,'y xöste. in reger Nachfrage. Rio, auf die ich wie⸗ derholt die Aufmerkſamkeit lenkte, begannen ihre Hauſſe. Großes Geſchäft entwickelte ſich in Türken und Ottomanne. Das Gerücht läuft an der Börſe, daß ein neues türkiſches Anlehen mit Bleichröder und der Banque Ottomane abge⸗ ſchloſſen worden ſei Panama wie immer matt. Fur die ſchwache Haltung dieſes Valeurs noch Gründe anzuführen, hieße 7 5 in den Ozean gießen. Im Allgemeinen hem⸗ men die ſpät angekommenen Hundstage den Verkehr, dem der der friſche Impuls fehlt. Nichtsdeſtoweniger ſteht der Ba⸗ rometer der Börſe auf Hauſſe. Geld⸗Sorten. Dukaten Mk..50—45 Ruſſ. Imperlals Mk. 16.78—69 20 Fr.⸗Stücke„ 16.19—16 Dollars in Gold„.20—16 Engl. Sovereigns„ 20.40—25 Schifffahrts⸗Angelegenheiten. Ruhrort, 11. Auguſt. Der Rhein iſt ſeit geſtern wieder fallend. Der Berkehr war in den letzten Tagen noch recht lebhaft, doch hat ſich ein Zurückgehen der Frachten bemerkbar gemacht, trotzdem ſind dieſelben für die Schiffer zufrieden⸗ gah 55 nach dem Oberrhein noch immer Mark.— be⸗ zahlt werden. Linz, 13. Auguſt. Die Nachfrage nach Schiffsraum iſt augenblicklich ſehr ſtark und haben infolge deſſen die Frachten etwas angezogen. Maunheimer Hafen⸗Verkehr. Foglende Schiffe ſind am 11. Auguſt angekommen: Hafeumeiſterei II. Schiffer ev. Kapitän Schiff Kommt von Ladung Ctr. Gg. Anſtatt Clara Bieberich! Cement 4648 D. Duven Ruhrort 20 Rotterdam Kohlen 15498 H. Terjung Mathilde Duisburg Schienen 19002 Witter Vier Brüder Rotterdam Stückgüter 14476 Becker Petersburg 5 15092 H. Strub Mainz 5 Antwerpen 7 48280 Waſſerſtands⸗Nachrichten. Rhein Kaub, 12. Aug..41 m..19. 5 Koblenz, 19. Aug..19 m.—.00. Hüningen, 12. Aug..14 m.—.11.] Köln, 12. Aug..19 m.—.f18. Kehl, 12. Aug. 4 30 m.—.18. Ruhrort, 12. Aug..88 m.—.. Lauterburg, 12. Aug..59 m.—.13. Neckar. Maxau, 12. Aug..04 w..20 Mannheim, 18. 5.20 m.—.23. Mainz, 18. Aug..35 m.—.18. Geſchw. Alsberg, Mannheim. Specialität: Gardinen, Portièren, Stores. Verkauf zu Engros-Preiſen. Manuheim, 13. Aug,.18 m.—.1. Heilbronn, 18. Aug..22 m.—.16. 12254 „Die durch ihre unübertreffliche Paßform, Eleganz und Solidität weltberühmten Schuhwagrenfabrikgte von Otto Herz& Eie., Frankfurt a. M. ſind für Mannheim und Ludwigshafen nur allein ächt zu haben bei Georg Hart⸗ mann, Schuhgeſchäft, E 4, 6, am Fruchtmarkt untere Ecke (Telephon 443). 120⁵¹ Hans- und Hoteltelegraphen-Anlagen 1960 L. Frankl, L 17, I, Mannheim. . Auguft. Senerat-mngeiger D. Selte⸗ Bekanntmachung. Die Vertilgung der Raupen betr. Nr. 53700. An ſämmtliche Ortspolizeibehörden des Landbe⸗ zirks: Wir machen die Ortspolizeibehörden auf die in Nr. XXVIII des Geſetzes⸗ und Verordnungsblattes erſchienene neue Verord⸗ nung vom 13. Juli ds. Is.,„das Vertilgen der Raupen betr.“ rkam und fügen bei, daß wir den Ortspolizeibehörden dem⸗ nächſt eine von der Gr. Obſtbauſchule verfaßte Anleitung zur Verlilgung der Raupenneſter und Raupen zum eigenen Gebrauche und zur Zuſtellung an die mit der Feldhutpolizei betrauten Organe in mehreren Eremplaren werden zugehen laſſen. Ein etwaiger Mehrbedarf wäre hierher anzuzeigen. Mannheim, den 11. Auguſt 1888. Großh. Bezirksamt. Genzken. . 90 Fahndung. Dahier wurden entwendet: 1. in der Nacht vom 30./31. Juli und vom 31. Juli auf 1. b. Mts. auf dem Milchgütchen 2 Gänſe. 2. am 30. Juli vor dem Hauſe P 4, 2 eine weiße Ziege. 3. am 4. l. Mts. an dem Neubau L 9, 5 eine ſilberne Ey⸗ linderuhr mit der No. 53453. 4. Am 4. l. Mts, aus dem Hauſe H 7, 15 2 Kopfkiſſen und 1 wollene Bettdecke. 5. in der Nacht vom.8. l. M. aus dem Neubau Schwetz⸗ ingerſtr. 73 ein hellblau leinener Kittel. Sachdienliche Mittheilungen wollen an die Criminalpolizei hier gerichtet werden. Mannheim, 11. Auguſt 1888. Criminalpolizei. Meng, Polizei⸗Commiſſär. Vergebung von Dachdecherarbeiten. No. 2287. 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Ich hatte das Glück, zu einem Zeitpunkt an die pariſer Börſe zu gelangen, als ſcharfes Nachdenken ein Vermögen zu ſchaffen im Stande, als Spiel der Spekulationen zu gewinnen, nichts weiter als eine mathematiſche Aufgabe war. Natur und Schule hatten mich hinlänglich zum Mathematiker gemacht, und ich wandte alle Kenntniſſe, die ich beſaß, dazu an, die Couliſſiers mit ihren eigenen Waffen zu bekämpfen. Aber ich rede eine Sprache, die Du nicht verſtehſt, Dora. Laß die Vergangenheit vergangen ſein. Wir brauchen jetzt das Geld nur auszugeben, das ich in jenen Tagen ver⸗ „General⸗Anzeiger“ (Mannheimer Volksblatt.— badiſche Polkazeitung.) Wyllards Verhängniß. Roman von M. E. Braddon. Deutſch von Cl. Steinitz. (Nachdruck verboten.) dient habe.“ „Du giebſt Deinen Reichthum ſtets zum Beſten Anderer aus, Julian,“ „Die Vorſehung muß den Wohlſtand ſegnen, den Du Dir in den Tagen Deiner Jugend geſchaffen haſt. nicht vorſtellen, daß Dir Geld um ſeiner ſelbſt willen etwas werth war.“ Ich begann das Leben als der Sohn eines armen Mannes und lernte die ganze Bitterkeit beſchränkter Mittel kennen. In meinen Knabenjahren nahm ich mir vor, reich zu werden, bevor ich alt würde, und zu dieſem Zweck arbeitete ich, wie wenige Menſchen gearbeitet haben. Auch konnte ich meiner Mutter die ſinkenden Jahre ihres Lebens mit Luxus verſchönern. Ich konnte meiner Schweſter eine Mitgift geben, die dem Mann ihrer Wahl geſtattete, ſeinen Weg durch die Welt um Jahre früher zu machen, Sie lebte nicht ſehr lange, um ihr Glück zu genießen, das arme Kind, aber ihre letzten Tage waren vom Wohl⸗ Nein, Dora, ich war kein Geldwurm, aber ich hatte die Speku⸗ lation zu einer Wiſſenſchaft erhoben und die Epoche, in der ich lebte, gut aus⸗ Es iſt einem Spekulanten nicht oft verliehen, in einem ſo goldenen Zeitalter zu leben, wie die Tage Moonys und Jeckers es waren.“ „Ich bin überzeugt, Du haſt nichts gethan, was nicht durchaus ehrenhaft zeweſen wäre,“ ſagte Dora, mit ihrem klaren zutraulichen Blick. „O, ich gehörte zu der Sektion der Redlichen an der Börſe,“ verſetzte Wyllard mit einem etwas zyniſchen Lächeln.„Ich hatte mein Bureau und meine Agenten in London und ſtellte auf der Stockbörſe eine Macht dar, und als ich mir auf beiden Seiten des Kanals einen Ruf als Finanzmann erworben hatte, zründete ich die Firma Wyllard und Moriſon mit einem der reichſten Kaufleute Ein Mann in meiner Stellung konnte ſich die Finger in keiner fragwürdigen Unternehmung beſchmutzen. Nun, Dora, bleibt es dabei, verſetzte bewundernd ſeine Frau. „Geld bedeutete mir Macht, Dora. als er es ohne dieſe Hilfe vermocht hätte. ſtand erhellt. gebeutet. gondons als Theilhaber. zaß Du mich nach Paris begleiteſt?“ „Mit Vergnügen.“ (Fortſetzung folgt.) ———— Danke.“ Ich kann mir gar 6 Empfang zu nehmen. ſie iſt?“ „Ja. Er ſchreibt zwar, Keine Antwort. Sie ſtand auf und ſchritt zum Schreibtiſch hinüber, Cortſetzung.) „Da haſt Du Deinen Brief, Heatheote's Handſchrift, Poſtempel Paris.“ um ihre Briefe in „Hoffentlich hat er mir Erfreuliches mitzutheilen.“ Sie ging nach dem zurück und brach Heathcote's Brief auf. Licht des September ⸗ Mann ließ keinen Blick von ihr. Er brauchte nicht zu fragen, ob ſie gute Neuigkeiten empfangen habe. „Dein Brief ſcheint erfreulicher Natur,“ ſagte er und faltete, ſprach, die„Times“ auseinander. „Wirklich,“ ſagte ſie.„Er benachrichtigt mich, ſteht, wie unrecht er daran that, Bothwell zu verdächtigen. Er hat entſchieden eine Entdeckung über das Schickſal des armen Mädchens gemacht. Auf alle Fälle hat er ermittelt, „So! ſagte Wyllard, in ſeinen Leitartikel vertieft. Er hat ermittelt wer Das volle Nachmittags umſtrömte ſte am offenen Fenſter und ihr Ihr Geſicht heiterte ſich auf, während ſie las. während er daß Heer Heathcote ein⸗ wer ſie iſt. Er nennt ihren Namen, als ob mir Alles ſchon bekannt wäre. daß er noch im Dunkeln tappte, daß er aber hofft, das Ge⸗ heimniß von Leonie Lemarque's Tode herauszubekommen. Herr Wyllard war in die Zeitung vertieft. „Du haſt nicht zugehört, Julian.“ „O doch. Leonie Lemarque— ein franzöſicher Name. Wir hatten alſo recht, als wir vermutheten, daß das Mädchen eine Franſöſin ſei?“ Er legte die Zeitung beiſeite und begann ſeine Briefe zu öffnen, aber er perlor kein Wort weiter über Heatheotes Nachrichten. Dora ſagte ſich, daß er mehr Interreſſe an den Tag legen dürfte. Standen doch der Ruf und das Glück ihres Vetters auf dem Spiel. Die Liebe für ſie hätte ihrem Mann dieſe Dinge ſchon zu größerer Bedeutung erhe⸗ ben ſollen. Bothwell kam bei vortrefflicher Laune zur Achtuhrmahlzeit heim. Er hatte ein altes Häuschen mit einem großen Garten und anſtoßendem Obſtgarten ge⸗ General⸗Anzeiger 14. Auguft Schmerzloſes Zahnziehen, dauerhafte Plomben in Gold, Silber, Cement. Ge⸗ biſſe werden ohne die Wur⸗ zeln der Zähne zu ent⸗ fernen, ſchön ſitzend, nach, neueſter Methode hergeſtellt und von Morgens bis Abends angefertigt. Zahn⸗ pulver das die Zähne nicht Hangreift und erhält. Zahn⸗ bürſten. Zahntropfen, den Zahnſchmerz zu ſtillen, 24 Pfg. Alles unter Garantie. Frau Eliſe Glöckler, Breiteſtr. E 1 Nr. 5, 2. St. Sprechſtunden jeden Tag; von Morgens 7 Uhr bis Abends 8 Uhr. 0 Sonntags auch Sprech⸗ ſtunden, Arme finden Be⸗ rückſichtigung. 49 Pypothekendarlehen zu 450400„% in größeren Beträgen zu%, beſorgt prompt u. billig Ernst Weiner, 13729 D 6, 15. 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Als ich beim Re⸗ giment war, habe ich mich ein gut Theil mit dem Baufach beſchäftigt, da ich die Aederrungeun der Kaſernen von Singapore zu beaufſichtigen hatte. Ich ver⸗ ſtehe beſſer, als Du glaubſt, mit Mörtel und Ziegeln umzugehen.“ „Und nun, Dora, komme ich Dir mit einem ſehr kühnen Vorſchlag,“ ſagte er, als er mit ſeiner Beſchreibung des Häuschens in Trevena zu Ende war.„Du ſollſt mir ſiebenhundert Pfund leihen, die ich Dir in halbjährigen Rathen zu hundert Pfund in den nächſten drei und einem halben Jahre mit oder ohne Zinſen zurückerſtatten werde, wie Du es für gut befindeſt.“ „Laſſen wir einmal die Rückzahlung außer Sicht,“ ſagte ſeine Kouſine und lächelte von ihrer Strickerei zu ihm empor.„Du ſollſt die ſiebenhundert Pfund haben und nach und nach werden wir uns überlegen, ob als Geſchenk, ob als Darlehen.“ „Dora,“ begann er,„Du biſt zu großmüthig—“ „Unſinn, Bothwell. Ich hatte immer im Sinne, Dich mit einem kleinen Kacktital zu verſorgen, wenn Du Dich zur Auswanderung entſchlöſſeſt. Und viel lieber gebe ich Dir's wenn Du's zu Hauſe anlegſt. Du biſt der Letzte meines Stammes, mein einziger naher Verwandter und ich will Dich nicht verlieren. Du und Hilda und Euere Kinder ſollt den Abend meines Lebens erheitern.“ „O Dora, was für einen armen Erſatz für Solche, die Dir näher ſtehen ſollten, rief Bothwell, hätte aber ſchon im nächſten Augenblick ſeine Worte gern zurückgenommen, denn Dora's Augen füllten ſich mit Thränen und er wußte, welchen Schmerz ihre Kinderloſigkeit ihr bereitete. „Du biſt zu gut, viel großmüthiger, als ich verdiene“, fuhr er haſtig fort. „Laſſ uns aber das Geld ein Dahrlehen nennen. Wenn das Glück mich in den nächſten paar Jahren begünſtigt, ſo wird es ein Vergnügen für mich ſein, Dir Dein Geld zurückzuerſtatten. Und zeigt ſich das Schickſal grauſam gegen mich, ſo werde ich wiſſen, daß ich es mit keinem unbarmherzigen Gläubiger zu thun habe. Aber arbeiten will ich, wie ſelten ein Menſch gearbeitet hat.“ Als der Briefträger am andern Tage den Poſtſack brachie, befand ſich Dora im Garten. Da ſie die erwartete Nachricht aus Paris bekommen hatte, ſah ſie ihren Briefen nicht mehr unruhig entgegen. Sie btwegte ſich langſam unter ihren Roſen und ſchnitt, mit einem Korb und einer Gartenſcheere ausge⸗ rüſtet, alle troknen Knoſpen und welken Blüthen ab, vertilgte die feinndlichen Tüchtige Bleiläter werden geſucht. Offerten ſind unter X. an die Expedition dſs. Bl. zu richten. Ein gebrauchtes gutes Bett, faſt noch neu, billig zu verkaufen. 1b, Hinth., 13622 Lehrling gegen ſofortige Bezahlung geſucht. 13727 K. Ferd. Heckel, Hofmuſikalienhandlung. wollen, ſofort geſucht. 18148 S3, 1 Maſchinenſtrickerei 8 3, 1. Ein ſolides, fleißiges Mädchen ſof. geſ. D 6, 14. 13016 18789 — 7839— Inſekten und genoß dabei die würzige Luft und den warmen Sonnenſchein des Frühherbſtes. „Während ſie auf dieſe Weiſe beſchäftigt war, trat Julian Wyllard aus der Glasthür. Sie ſah bei dem Klang der bekannten Schritte auf und ſchritt über den Grasplatz ihm entgegen. „Meine liebe Dora, biſt Du geneigt, eine Ferienreiſe von acht Tagen mit mir auzutreten?“ fragte er in ſeiner heiterſten Manier. VIch bin ſtets bereit, Dich zu begleiten. Willſt Du Penmorval verlaſſen, weil Du Dich in letzter Zeit nicht wohl gefühlt haſt“? fragte ſie und einge⸗ denk ſeiner ſeltſamen Gereiztheit, ſeines Ausbruchs von Eiferſucht, der ſchließlich als Anzeichen eines überarbeiteten Gehirns gelten konnte, ſah ſie ihn ängſtlich forſchend an. „Ich habe mich zwar nicht allzu wohl befunden— war ein bischen über⸗ arbeitet und reizbar, und mehr noch abgeſpannt,“ erwiderte er.„Aber nicht aus dieſem Grunde will ich reiſen. Du erinnerſt Dich, wie ich vergangenen Juli um meinen Raphael gekommen bin.“ „Gewiß. „Nun, nächſte Woche wird in Paris im Hotel Drouot ein noch ſchönerer verſteigert. Die große Galerie La Rochejaquelin kommt unter den Hammer. Die ſchönſten Greuzes in ganz Europa, Meiſſoniers erſten Ranges und ein famoſer Delaroche ſind dabei. Ich werde vielleicht keines von den Gemälden kaufen, da die Preiſe ohne Zweifel ungeheuer hoch ſein werden. Aber ich möchte die Sammlung noch einmal ſehen, bevor ſie in alle vier Winde zerſtreut wird. Möchteſt Du auf eine Woche mit mir nach Paris hinüberfahren, oder willſt Du lieber zu Haus bleiben, wenn ich fahre?“ „Ich fahre ſehr gern mit. Ich bin noch nie mit Dir zuſammen in Paris geweſen, außer daß wir vorbeigeeilt ſind.“ „Nicht? Das iſt ſeltſam.“ „Ich habe nicht einmal das Haus geſehen, in dem Du wohnteſt, als Du Dir Dein Vermögen in Paris erworben haſt.“ „Daran iſt nicht viel zu ſehen. Ein Parterre in der Nähe der Madelaine. Eine vorzügliche Gegend für einen Geſchäftsmann, zehn Minuten von der Börſe entfernt und in jenem Mittelpunkt gelegen, dem die Müßiggänger und Arbeiter gleichmäßig zuſtrömen. Ein höchſt unintereſſantes Neſt, Dora; nichts Hiſtoriſches oder Maleriſches oder Romantiſches auf eine halbe Meile.“ „Mir genügt es, daß Du dort gewohnt und gearbeitet haft. Du mußt in jener Zeit ſehr hart gearbeitet haben.“ „Ich habe allerdings nicht zu den Schmetterlingen gehört, ſoviel ſteht feſt.“ „Herr Diſtin erzählte mir, daß Du allen Zerſtreuungen und Ver⸗ gnügungen in Paris den Rücken gekehrt und nur dem einen Gedanken, dem einen Ziel nachgeſtrebt haſt, ein großes Vermögen zu erwerben.“ „Das iſt der einzige Weg, auf dem ein armer Menſch zu Reichthümern T. Seite 14. Auguſt. Lehrling. Wir ſuchen einen mit tüchtigen Schulkenntniſſen verſehenen jg. Mann in die kaufmänniſche Lehre. SEſch 8 Cie., 13015 Fabrik iriſcher Oefen, 5 2 —— Lehrlings-Gesuch. 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Die Uebungen finden jeweils von 8 bis 10 Uhr ſtatt. Aufnahmen zum Beitritt in den Verein können bei dem Vor⸗ ſtand ſchriftlich oder mündlich gemacht werden. 16451 Der Vorſtand. Einquartierung wird angenommen. 13826 J2, 16, parterre. Ein Metzgerkarren, J. St. gezeichnet, abhanden kommen. gegen 8 Lohnung 3. 1. e⸗ en 18710