(Badiſche Volkszeitung.) der Poſtliſte eingetr ee Abonnement: 50 Pfg. monatlich, Bringerlohn 10 Pfg. monatlich, durch die Poſt bez. irl. Poſtauf⸗ ſchlag M..90 pro Suartal. Inſerate: Die Colonel⸗Zeile 20 Pfg. Die Reklamen⸗Zeile 40 Pfg. Einzel⸗Nummern 3 Pfg. Doppel⸗Nummern 5 Pfg. der Stadt Mannheim und Umgebung. Mannheimer Journal. (98. Jahrgang.) Amts⸗ und Kreisverkündigungsblatt Erſcheint täglich, auch Sonntags; jeweils Vormittags 11 Uhr. (Mannheimer Volksblatt.) Telegramm⸗Abdreſſe: „Journal Mannheim.““ Verantwortlich: Chef⸗Redakteur Julius Katz. Für den Inſeratentheil: A. Lohner. Rotationsdruck und Verlag der Dr. H. Haas ſchen Buch⸗ druckerei, (Das„Mannheimer Journal“ iſt Eigenthum des kaßholiſchen Bürgerhoſpitals.) ſämmtlich in Mannheim. Nr. 205.(Gelephon⸗Ar. 218.) Notariell beglaubigte Auflage: 3500 Exemplare. ———————— * Atbeiterſchut. Von ſehr geſchätzter Seite wird uns geſchrieben Die Schweiz iſt ſtändig bemüht durch Ausdehnung der Arbeiterſchutzgeſetzgebung die ſozialen Schäden, die nothgedrungen aus der Ausdehnung der Fabriken er⸗ wachſen, zu lindern oder zu beſeitigen. Bekanntlich wurde durch die Volksabſtimmung„vom 21. Okt. 1877 das neue Fabrikgeſetz und damit der elfſtündige Normalarbeitstag eingeführt.„Der Widerſtand der Intereſſenten der Fa⸗ brikantenkreiſe war ein großer, man hatte den Ruin der Schweizer Induſtrie prophezeit; heute iſt der Lärm ver⸗ ſtummt. Der Normalarbeitstag iſt eine Thatſache ge⸗ worden. Aus dem Berichte der Fabrikinſpektoren für das Jahr 1887 entnehmen wir, daß auf je 1000 im Jahr 1887 verarbeitete Stunden nur 3 Ueberſtunden kamen und daß von 66,788 beſchäftigten Arbeitern nur für 17,442 vorübergehende Arbeitszeit⸗Verlängerung be⸗ willigt wurde, alſo ¼ ſümmtlicher Arbeiter genoſſen den 11ſtündigen Normalarbeitstag. Der Schreiber dieſer Jeilen iſt ein Anhänger des Normal⸗Arbeitstages, da er der Auffaſſung iſt, daß der Staat die Pflicht hat, den wirthſchaftlich Schwächeren zu ſchützen und die Betheiligten ſelbſt, der Fabrikant aus Intereſſe, der Arbeiter aus wirthſchaftlicher Unfreiheit, dieſen Schutz niemals herbeiführen werden. Die Ergebniſſe der Statiſtik, wie ſie die Schweiz aufweiſt, ſind geeignet, manchen Gegner des Normal⸗ arbeitstags ſt bekehren. Ohne daß die Induſtrie ge⸗ litten hat, iſt es gelungen, die Arbeitszeit auf eine elf⸗ ſtündige Dauer zu beſchränken. Ein anderes Inſtitut, das der Kanton Aargau ein⸗ geführt hat, iſt das des communalen Fabrikauf⸗ ehers; melſtens ſind als ſolche Gemeinderäthe oder Gemeindeſchreiber thätig. In jeder Gemeinde, in der ſich Fabriken befinden, muß ein ſolcher ernannt werden. Sie überwachen die Einhaltung des Normalarbeitstages, die Frauen⸗ und Kinderarbelt, der Fabrik⸗Ordnung durch fortgeſetzte Beſuche, gewiß ein wirkſamerer Schutz der Arbeiter, als er durch unſere Fabrikinſpektoren mit ihren großen Bezirken erreicht wird und elne ſympa⸗ thiſchere Ueberwachung als diejenige, die durch Polizei⸗ organe geübt wird. „Für weibliche Arbeiter trifft das Geſetz vom 23. April 1888 Vorſorge. Abgeſehen davon, daß auch für ſie der 11ſtündige Normalarbeitstag gilt, iſt die Nachtt⸗ arbeit von 8 Uhr Abends bis 5 Uhr Mor⸗ gens unbedingt unterſagt, ebenſo die Sonntags⸗ Arbeit. Es iſt dies wohl nur ein Anfang; der Menſchen⸗ freund kann ſich wohl ausdenken, daß der Staat noch in viel weiterem Umfang die Frau der Familie zurück⸗ geben wird. Kranken⸗, Unfall⸗ und Altersverſorgung auf der einen, Arbeiterſchutz auf der anderen Seite, Sicherung des Arbeiters vor Noth und Obſorge, daß ſeine Arbeitskraft nicht vor der Zeit abgenutzt und ver⸗ braucht wird, er ſelbſt ein menſchenwürdiges Daſein führt, dies ſind die Hauptfragen der inneren Politik, in ihnen gilt es nicht zu erlahmen, ſondern fortzuſchreiten auf dem betretenen Wege. T Honlanger's Auferſtehung. Am Tage vor den franzöſiſchen Nachwahlen ſchrieben wir an dieſer Stelle wörtlich:„Wenn es dem General nicht gelingt, bei den Nachwahlen, trotz ſeiner Pariſer Leib⸗ garde, zu ſiegen und wieder in die Kammer der „Nichtsthuer“ zu gelangen, ſo iſt ſeine Rolle vorläufig ansgeſpielt. Es iſt allerdings nicht unmöglich, daß auch er dereinſt den Tag der Auferſtehung erlebt.“ Nun hat der Ex⸗General nicht nur in Folge ſeiner Pariſer Trabanten, ſondern namentlich durch den Haß der Bona⸗ partiſten und Conſervativen gegen die republikaniſche Staatsform geſiegt und iſt aus dem Maſſengrabe der politiſchen Abenteurer, in das man ihn vorſchnell gebettet, wieder. ger Die Pariſer Preſſe, der dieſes „glänzende“ Reſultat der boulangiſtiſchen Bewegung un⸗ erwartet kommt, ſucht je nach ihrer Parteiſtellung Kapi⸗ tal hieraus zu ſchlagen. Der allezeit bereite„Figard“ fordert Boulanger auf, bei den nächſten Wahlen in allen Departements als Kandidat aufzutreten und auf dieſe Weiſe eine plebiszitäre Bewegung hervorzurufen; die Rabikalen zürnen Floquet, daß er noch nicht die, auch Seleſeuſte und verkreitetſte Zeitung in Naunheim und Umgebung. von Boulanger geforderte, Verfaſſungsreviſton durchgeführt, wogegen die Opportuniſten gerade in dem Verſprechen Floquets, die Verfaſſung zu„verbeſſern“, eine bedenkliche Annäherung des Cabinets an den Boulangismus und deſſen theilweiſe Berechtigung erblicken. Das fehlte gerade noch, daß ſich jetzt die republikaniſchen Gruppen gegenſeitig befehden, die verſchuldeten Fehler einander vorwerfen, währenddem der Boulangismus als der lachende Dritte bei Seite ſteht! Betrachtet man die neuerdings durch die jüngſten Sonntags⸗Wahlen geſchaffeue Lage ohne Uebertreibung und nicht durch die gefärbte Parteibrille, ſo muß man zu der Erkenntniß gelangen, daß das Anſehen der Republik aller⸗ dings wieder gelitten hat, aber daß es nicht neue Feinde ſind, die ſie in den drei Departements bedrohen. Die konſerva⸗ tiven Antirepublikaner hatten ſeither ohnehin die Mehr⸗ heit der Waͤhler in dieſen Departements auf ihrer Seite und aus dem Urbrei bonapartiſtiſcher und royaliſtiſcher Wahlſtimmen iſt die Kandidatur Boulanger's ſiegreich erſtanden. Alle unzufriedenen Elemente ſchaaren ſich um die ſchmutzige Fahne des Ex⸗Generals, der ihnen nur als Mittel zum Zweck gut genug erſcheint. Allerdings iſt bei dem comödiantenhaften Nachahmungstrieb vieler franzöſiſcher Wähler zu befürchten, daß Boulangers Name gelegentlich auch ſehr häufig auf den Kandidatenliſten der übrigen Departements figuriren wird. Aendert auch der Wahlſieg Boulanger's nichts an der Geſtaltung der Kammer und der bisherigen politiſchen Verhältniſſe in den Departements Nord, Charente und Somme, ſo iſt doch der moraliſche Eindruck, den ſeine Wahl im Lande hervorrufen muß, nicht zu nnterſchätzen. Es iſt kein erfreulicher Ausblick, den dieſe Wahlkampagne eröffnet. Wie traurig müſſen die wirthſchaftlichen Ver⸗ 0 wie niedrig das politiſche Bildungsniveau des ranzöſiſchen Wählers und wie gering der Patriotismus der Antirepublikaner ſein, wenn es einem Charlatan vom Schlage Boulangers gelingt, nach allem, was ſich ſeither ereignet hat, ſiegreich aus dem Wahl⸗ kampf hervorzugehen. Sehen wir ganz ab von dieſen eigentlich inner⸗politiſchen Erwägungen, die für das Auslaud nur mehr ein Curioſitätsintereſſe haben können, ſo bleibt doch die Thatſache unverrückbar, daß mit dem Wiederaufleben der boulangiſtiſchen Propaganda und der politiſchen Reaktivirung des blondbärtigen ſchönen Ernſt, dieſes Abgotts der Straßenhelden und der Halbwelt, die Revanche bewegung neue Nahrung erhält. Das nächſte Auftreten des Ex⸗Generals wird auch nach dieſer Rich⸗ tung äußerſt lehrreich ſein. Mögen die Franzoſen ſehen, wie weit ſie mit ihrem Boulanger im Innern kommen; das Ausland und insbeſondere Deutſchland, wird, falls es einſt hiezu genöthigt werden ſollte, mit ihm ſchon fertig werden! Politiſche Ueberſicht. Maunheim, 21. Auguſt, Vorm. Der extrem⸗konſervativen Preſſe, welche es noch nicht zu faſſen vermag, daß die nächſte Zukunft in Preußen und im Reiche nicht den„Junkern und Pfaffen“ gehören ſoll, wird von dem Kanzlerblatte eine derbe Lektion ertheilt. In einer gegen den„Stöcker'⸗ ſchen Reichsboten“ gerichteten Polemik, bekennt ſich die„Nordd. Allg. Ztg.“ als warmer Freund und Vertheidiger jener Geſetzgebungsperiode, die gewöhnlich als„die liberale Aera“ bezeichnet wird. Was die„Norddeutſche“ bei dieſer Gelegenheit den Ultrakonſervativen zu ſagen beliebt, iſt in der That nicht nur höchſt bezeichnend, es hat auch den Vorzug, zu⸗ treffend zu ſein.„Die blinde Herrſchſucht, mit der die konſervativen Fraktionsführer damals die Unterwerfung der Regierung unter ihren Willen verlangten, zwang letztere, die Anlehnung und die Unterſtützung, deren ſie zur Konſolidirung des neugeſchaffe⸗ nen Reiches im Parlamente bedurfte, bei der nationalliberalen Partei zu ſuchen. Bis zu der Kriegserklärung der Konſervativen gegen den Reichs⸗ kanzler fand ein Verhältniß ſtatt, das man mit der Kar⸗ tellbildung in Vergleich ſtellen kann... Dies Verhält⸗ niß wurde unhaltbar, ſobald die Partei der Konſervati⸗ ven ihrerſeits das Verlangen ſtellte, die Leitung der Regierung ausſchließlich in die Hand zu nehmen, und durch ihren Beifall billigte, daß der Kampf gegen die Regierung durch leidenſchaftliche Verleumdung der Perſon des Reichskanzlers unterſtützt wurde. Die Annäherung an das Gleichgewicht der Parteien iſt dann im letzten Viertel der 70er Jahre durch die nationalliberale Frak⸗ tion ſelbſt herbeigeführt worden, welche ihrerſeits ver⸗ Mittwoch, 22. Auguſt 1888. möge der Stärke der Majorität mit mehr Recht, in dem⸗ ſelben Maße wie früher die konſervative, die Unter⸗ werfung der Regierung unter ihren Fraktionswillen verlangte. Unſere Fraktionsbildungen im Parlamente, wie in der Wählerſchaft, ſind bisher nicht von der Stetigkeit und Feſtigkeit, daß ſich eine die Regierung allein und ſelbſtſtändig beeinfluſſende Fraktion herſtellen ließe. Solange dies nicht, oder doch nur vorübergehend, der Fall iſt, werden die Fraktionen, welche die Reichs⸗ politit über die Fraktionen ſtellen, gendthigt ſein, auf dem Wege der Kompromiſſe untereinander und mit der Regierung ihre Mitarbeit an der Politik und Geſetzgebung des Reiches zu bethätigen, und die Regie⸗ rung wird die Aufgabe haben, den Frieden der ſtaats⸗ freundlichen Fraktionen untereinander und ihre eigene Verſtändigung mit denſelben nach Kräften zu pflegen, ohne ſelbſt zur Parteiregierung zu werden. Sie wird ſich dabei gegenwärtig zu halten haben, daß in den Parteiblättern in der Regel nicht die Ueberzeugungen und Beſtrebungen der Parteien im Ganzen zum Ausdruck zu gelangen pflegen, und daß die extremen Minoritäten jeder Partei in der Regel das ſtärkſte Bedürfniß haben im Namen der letzteren das Wort in der Preſſe zu führen“.— Die„extremen Minoritäten“— die Herren von der„Kreuz⸗Zig.“ wer⸗ den den Wink wohl verſtehen. Der Beſuch des italieniſchen Miniſterpräſtbenten Crispi in Friedrichsruh ſteht unmittelbar bevor. Crispi dürfte heute dort eintreffen. In Berliner diplomatiſchen Kreiſen legt man, der„Straßh. Poſt“ zufolge, der Be⸗ ſprechung Crispi's mit dem Fürſten Bismarck angeſichts der politiſchen Geſammtlage und der bevorſtehenden Reiſe des Kaiſers nach Italien eine beſondere Bedeutung bei. Ob der öſterreichiſche Miniſter des Aeußeren, Graf Kalnoky, während der Anweſenheit Crispi's in Friebrichsruh eintreffen wird, ſteht noch nicht feſt. Jeden⸗ falls gilt auch ſein Beſuch für die nächſten Tage als ſicher. Auch der preußiſche Geſandte beim Vatikan, v. Schlözer, dürfte ſich vor Ablauf ſeines Urlaubs noch einmal nach Friedrichsruh begeben. Weiße Aklaven. Polniſche Blätter hringen faſt täglich Nachrichten über das Unheil, welches betrügeriſche Emigrations⸗Agenten in Oswieeim unter der galiziſchen Landbevölkerung der weſt⸗ galiziſchen Marktflecken angerichtet haben. Einzelne Detafls dieſer Schilderungen grenzen geradezu an's Unglaubliche. In Oswieeim exiſtiren zwei conceſſtonirte Schiffsagenturen, die Hamburger von Simon Herz und die Bremer, deren In⸗ haber ein reicher Gutsbeſitzer, Namens Vincenz Zwilling iſt. In der Nähe des Bahnhofes hatte jede Agentut eine Reihe von bölzernen Baraken, wo die angeworbenen Bauern und Juden bis zum Abgehen des Transportes einlogirt wurden. Die Concurrenz zwiſchen den beiden Agenten war ſo heftiger Natur, daß ſie eigens Leute bezahlten, welche die Aufgabe hatten, die vom Gegner ſchon angeworbenen Emigranten, meiſtens mit Gewalt, ihm abzuſagen. Heute, wo ſowohl die Agenten als auch die Helershelfer— 75 an der Zahl.— hinter Schloß und Riegel gebracht ſind, kann man erſt den großen Umfang, welchen das künſtlich genährte Emigrations⸗ ſieher angenommen hat, annährend beurtheilen. So wurde aus den ſaifirten Geſchäftsbüchern der beiden Agenten der Nachweis geliefert, daß vom 1. Januar bis Mitte Jult laufenden Jahres nicht weniger als 14,000 Bauern und Juden aus Galizien nach Amerika ver⸗ ſchifft wurden. Unter dieſen Emigranten hefindet ſich eine bedeutende Anzahl militärpflichtiger funger Männer und eine nochgrößere Anzahl junger Mädchen, welche dem Elternhauſe entflohen und in Amerikg der Schande zugeführt werden, Man kann nicht 9117 ſtaunen, daß die Behörden von dieſem durch zehn ahre ſchwunghaft betriebenen„Geſchäfte“ bis nun keine Kenntniß zu haben ſchienen. Die Agenten beſchäftigten eine Anzahl Bauern, welche in den Correſpondenzen und Büchern als„Zutreiber“ bezeichnet wurden, und welche die Aufgabe hatten, in den Dörfern und Marktflecken die Opfer aufzu⸗ ſpüren. Da eine Agitation durch Bücher und Zeitungen bei dem, des Leſens unkundigen Landvolke ganz werthlos wäre, erfauden die Zutreiber eine ganz eigenarlige Reklame, Bauern, welche ſchon in Amerika waren, wurden zu dieſem Ge⸗ Gaid angeworben; möglichſt reich gekleidet und mit Geld verſehen, durchzogen ſie die Dbrfer und erzählten der ſtaunenden de die welche Schätze ſie in der neuen Welt faſt ohne jede Axbeit aufgehäuſt haben. Zeigte ein Bauer Luſt, ſein Glück in Amerika zu verſuchen ſo war auch gleich ein zweiter Zutreiber zur Hand, welcher ſi bereit erklärte, ſeinen Grund und Boden äbzukaufen Dabe bedeutend erleichterk. ohne ſede Rückſicht darauf, daß er das u eld zur Ur Die Agenten verbreiteten daher unter f e de wurde das 9711 der Agenten durch ein eigenthemliches, ganz ungerechtfertigtes Vorgehen der galiziſchen Behörden ttend Die Gendarmerie in Galizien 25 nämlich jeden Bauern, der an der 54 5 0 5 t, wird, öthige Reiſe hat und ſeiner Militärgflicht na ee iſt. zwangweiſe nach ſeinem Zuſtändigkkitsorte 5 Ma⸗ 2 benl, daß eine Auswanderung 1 Amerkka unter allen Bedingungen verboten ſei und daß man nur unter trer 2. Seite. Seneral- Anzeiger. Mithülfe über die Grenze kommen könne. Das Geld alſo, welches der Bauer für ſein Anweſen erhielt, mußte er dem Agenten„zur Aufbewah rung“ übergeben, damit ihm von den gefürchteten Gen⸗ darmen nicht abgenommen werde. Von dieſem Augen⸗ blicke an war er aber auch auf Gnade und Ungnade dem Agenten verfallen, mußte ſich für jede Sache den zehn⸗ fachen Preis anrechnen laſſen und kam ſchließlich aller Mittelentblößt in Amerika an, wo er, der Sprache völlig unkundig, an gewiſſe Fabrikanten und Grubenbeſitzer als eine Art Sklave verhandelt, nur gegen Koſt und Quar⸗ tier arbeiten mußte. Die Zutreiber erhielten 2 fl. per Kopf, machten aber dabei noch ein ausgezeichnetes Geſchäft durch Aufkauf der den Emigranten gehörigen Liegenſchaften. Wie groß der Nutzen der Hauptagenten war, folgt ſchon aus dem Umſtande, daß bei einem gewiſſen Löwenberg von der Ham⸗ burger Agentur nahezu eine Million in Werthpapieren vorgefunden wurde. Simon Herz erwarb in 10 Jahren ein Vermögen, welches er vor Gericht ſelbſt auf eine Mil⸗ lion angibt, ebenſo ſein Compagnon Chriſtian Elkmayer aus Bremen und viele Andere. In den lebten ſechs Wochen wurden täglich 150—200 Leute aus Galizien allein expedirt, während die Emigranten aus Rußland und Rumänien noch zahlreicher waren. Als charakteriſtiſch verdient noch der Um⸗ ſtand Beachtung, daß mehrere Dorfrichter von den genten Proviſion bezogen und den Bauern auf alle mögliche Weiſe die Auswanderung erleich⸗ terten. Bis nun erſtreckt ſich die gerichtliche Unterſuchung auf 75 Perſonen, doch vergrößert ſich der Kreis der Mitſchul⸗ digen mit jedem Tage. e8 Mönig Bumbert von Ztalien. (Eine Porträtſkizze.) König Humbert iſt heute etwas über 44 Jahre alt, ſteht demnach in Alter der Kraft und der Geſundheit. Wer je⸗ mals im Frühjahr in Rom war, der mußte auf den Spazier⸗ gängen nach der Villa Borgheſe, nach dem Pincio oder auf dem Corſo dem König begegnet ſein, der jeden Tag dort er⸗ ſcheint und mit allgemeiner Sympathie begrüßt wird. Aus einer Entfernung von 10 Schritten ſcheint König Humbert mit ſeiner ein wenig ſtrengen Haltung, den ſtets in Beweg⸗ ung befindlichen Augen, dem mächtigen, bereits ins Graue ſpielenden Schnurrbarte, dafür geſchaffen, Revuen abzu⸗ halten oder Reiterſchwadronen ins Geſecht zu führen. Aber im Quirinal, in dem Salon, wo er Audienzen ertheilt, iſt der Eindruck, den er ausübt, ein weit milderer. Da zeigt er lich als erleuchteter Fürſt, der ſeinen Beruf gewiſſenhaft er⸗ füllt. Ihm genügt es nicht, emſig mit ſeinen Miniſtern zu arbeiten, er will auch ſtetige Beziehungen zu den bedeutenden Männern ſeines Reiches aufrecht erhalten. Die Vertreter der fremden Mächte finden mehr als banale Höflichkeit, ſie finden wahre. herzliche Leutſeligkeit beim König. Ob er die ſprich⸗ wörtliche Fineſſe ſeines Vaters beſitzt? Die Kunſt Viktor Ema⸗ nuels heſtand darin, dieſe Fineſſe unter einer freimüthigen und zutraulichen Hülle zu verbergen. Das war Macchiavelli als guter Kerl und Galantuomo. König Humbert hat dieſe Art nicht, er kennt, ohne deshalb der Klugheit zu entbehren, dieſe kleinen Mittel nicht. Die Königin, ſeine Couſine, gehört zu den reizendſten Frauen von Europa. Das Volk vergöttert ſie, iſt ſtolz auf ihre Schönheit und entzückt von der uner⸗ ſchöpflichen Liebenswürdigkeit, mit welcher die junge Frau zwanzig offizielle Reden bei 35 Grad Hitze aushält, ohne daß das Lächeln von ihren Lippen verſchwände. Für die Werke der Kunſt ſcheint König Humbert ebenſo wenig be⸗ geiſtert, wie es ſein Vater war, der die Madonnen von Fleiſch und Blut mehr bewunderte, als die in den Kirchen oder Muſeen. Dagegen intereſſirt König Humbert ſich unge⸗ mein für die literariſchen Hervorbringungen und hat auf eigene Koſten eine gelehrte Dante⸗Ausgabe veranſtaltet. Humbert erſchien im Jahre 1866 während des Krieges zum erſten Male auf dem Schlachtfelde. Er kämpfte bei Cuſtozza tapfer mit und ſetzte ſich wiederholt der äußerſten Gefahr aus. Im Jahre 1868— in ſeinem 24. Lebensjahre— heirathete er die Prinzeſſin Margherita, die Tochter des Herzogs von Genua. Viktor Emanuel ſoll anfangs die Prinzeſſin Maria von Hohenzollern, welche 1867 den Grafen von Flan⸗ dern geheirathet hat, als Braut für ſeinen Sohn auserſehen haben, dann die Prinzeſſin Tyra von Dänemark, doch Prinz Humbert wollte nur ſeine Couſine zur Lebensgefährtin. Ende Mai 1872 erſchien Prinz Humbert mit ſeiner Gemahlin in Berlin bei der Taufe der jüngſten Tochter(Margarethe) des damaligen deutſchen Kronprinzen, nachmaligen Kaiſers Fried⸗ rich III. Um die volle Bedeutung dieſes Beſuches zu be⸗ tonen, erſchien auch der greiſe Kaiſer Wilhelm am Bahnhof und wurde eine ganze Serie glänzender Feſte zu Ehren der Häſte veranſtaltet. Die eigentli ntimität zwiſchen Deutſchland und Italien datirt von dieſer Zeit her. In Jolge dieſer Reiſe entſtand zwiſchen dem eeeee von Deutſchland und Italien eine große Freundſchaft. Der deutſche Kronprinz war außer den een fir Rückſichten auch durch ſeine künſtleriſchen Sympathien für Italien ein⸗ genommen und ſo erwuchs jene Freundſchaft, welche in ſo vielen ergreifenden Momenten Ausdruck gefunden hat. Feuilleton. — RNoch einmal der Kaiſer und die Beduinen. Einige Humoriſtika, die abermals ein Beiſpiel von der Leut⸗ ſeligkeit unſeres Kaiſers geben, werden uns nachträglich ge⸗ legentlich der Beduinen⸗Revue von einem Augen⸗ und Ohren⸗ zeugen mitgetheilt. Bei der Beſichtigung der Beduinen und ihrer Utenſilien wurde dem Kaiſer auch eine der langen, antiken arabiſchen Steinſchloßflinten gezeigt und erklärte einer der Adjutanten, welcher ſich bei früheren Schauſtellungen dieſe Art Waffen wohl eingehender angeſehen haben mochte, die Manipulation des Ladens und Feuerns. Hierbei machte der Offizier die Bemerkung, daß die Verbindung zwiſchen Sauf und Zündpfanne eine von anderen alten Syſtemen ab⸗ weichende, daß dieſes Zündloch ein koniſches ſei. Das Wort koniſch“ abſichtlich mißverſtehend, entgegnete der Kaiſer ächelnd, daß ihm von„komiſchen Zündlöchern“ bisher nichts bekaunt geweſen.— Als ſich im Verlaufe des Programms der Karawanenzug in Bewegung ſetzte, um eine Wanderung durch die Wüſte zur ebant zu bringen, ſcheute ob des ungewohnten Anblicks der Dromedare das Pferd eines in der Nähe des Stabes haltenden Marſtallbeamten, worauf der Kaiſer, ſich rückwärts wendend, meinte:„na, Ihr Pferd iſt wohl nicht auf Kameele geaicht,“ und dann zu einem ſeiner Adjutanten:„die Pferde ſollen eine angeborene Scheu vor den Kameelen haben; ich wundere mich, daß mein Fuchs ſo ruhig dabei bleibt.“ Der kleine 6jährige Sohn des Scheich, ein dußerſt agiler Junge, der es ſich nie nehmen läßt, eins der Reitdromedare zu beſteigen und dann weidlich auf das⸗ ſelbe lospeitſcht, wobei er mit Armen und Beinen gleich einem optiſchen Telegraph hin und her pendelt, amüſirte den Herrſcher ungemein und entlockte ihm mehrmals den Ausruf: „Das ift ja ein famoſer Bengel!“— Ein Beweis von der außerordentlichen Gedächtnißſtärke des Monarchen möge hier ebenfalls noch erwähnt ſein. Zu dem behufs Erläuterung der Beduinen⸗Darſtellungen neben ihm ſtehenden Führer des Convois, dem bekannten Herrn von Schirp, meinte der Kaiſer:„Sie haben ja wohl mit Bülow(Flügeladjutant Maior von Bülow) zuſammen eine Ballonfahrt gemacht?“ 22. Auguft. Aus Stadt und Land. *Maunbeim, 21. Auguſt 1888. Ordensauszeichnungen. Der Großherzog hat den nachbenannten Königlich Preußiſchen Offizieren beziehungs⸗ weiſe Militärbeamten den Orden vom Zähringer Löwen verliehen, und zwar: a) das Kommandeurkreuz 1. Klaſſe: dem Generalmajor von Blume, Direktor des Allgemeinen Kriegsdepartements im Kriegsminiſterium in Berlin: d) das Kommandeurkreuz 2. Klaſſe mit Eichenlaub: dem Militär⸗ intendanten des 14. Armeekorps, Wirklichen Geheimen Kriegsrath Genz in Karlsruhe; c) das Kommandeurkreuz 2. Klaſſe: dem Oberſt Schulz, Chef der Servis⸗Abtheilung im Königlichen Kriegsminiſterium in Berlin, und dem Oberſt von Funck, Chef der Central⸗Abtheilung in demſelben Miniſterium: d) das Ritterkreuz 1. Klaſſe: dem Hauptmann Fleck vom§. Rheiniſchen Inf.⸗Regt. Nr. 70, kommandirt zur Dienſtleiſtung im Königlichen Kriegsminiſterium.— Der Großherzog hat dem kommandirenden General des 15. Armee⸗ korps, General der Kavallerie v. Heuduck in Straßburg, die goldene Kette zum innehabenden Großkreuz des Ordens vom Zähringer Löwen verliehen. *Auszeichnung. Der Großherzog hat dem Schuh⸗ machermeiſter Alois Meier in Baden das erbetene Prädikat „Hof⸗Schuhmacher“ verliehen. PVorſtellung. Heute findet die Vorſtellung des hie⸗ ſigen Grenadier⸗Regiments vor dem Brigade⸗Kommandeur und morgen vor dem Diviſionsgeneral ſtatk. Donnerſtag iſt Ruhetag. Am Freitag rückt ſodann das Regiment zu den Manövern aus. „Die Erſatzreſerviſten, welche zu der erſten zehn Wochen dauernden Uebung einberufen worden ſind, müſſen ſich am kommenden Donnerſtag in Heidelberg einſinden. Ueber die Verſuchsabthbeilung der Kavallerie⸗ Diviſton des 15. Armeekorps, welche bekanntlich ver⸗ gangene Woche auf ihrem Ritte behufs Erprobung von Kavallerieſäbeln auch unſere Stadt paſſirt hat und die geſtern Abend in Kolmar eingetroffen iſt, wird noch geſchrieben: Zur Ausführung des Unternehmens wurden nur ältere(18 bis 20 Jahre alte) Pferde ausgewählt und täglich zwiſchen 60 und 80 Kilometer zurückgelegt. So wurde die Strecke von Metz über Homburg und Mannheim bis Karlsruhe in 5 Marſchtagen geritten, Um die Pferde und Sättel, die je bei dieſen Verſuchen in einiger Wechſelwirkung zu einander ſtehen, bei jeder Witterung und Temperatur zu erproben, mußte das Detachement Mebrde Male bivouakiren und ſoll⸗ ten hierbei die Sättel keiner beſonderen Schonung unter⸗ worfen werden. Die Pferde haben bezüglich ihrer Füße nicht gelitten, dagegen ſoll bei einigen ein Satteldruck vorgekommen ſein. Ein endailtiges Urtheil über die Güte und Zweckmäßig⸗ keit der verſchiedenartigen Probeſättel wird übrigens erſt nach Rückkehr der Verſuchsabtheilung in ihrem Standort Metz gefällt werden. Die Zahl der Theilnehmer am Ausflug der nationalliberalen VPartei beträgt bereſts über 300. Auf Wunſch vieler Parteigenoſſen hat der Vorſtand die Anmelde⸗ friſt bis zum 25 d. Mts erſtreckt und können die Anmel⸗ dungen zur Theilnahme ſowohl bei Herrn Hans v. Spiron 6,% als auch in unſerer Expedition erfolgen. Mit Freude erfüllt es uns, daß zwei hieſige große Etabliſſemenks 30 ihrer älteſten Arbeiter mit Freifahrtskarten zum Ausflug verſehen hahen. Man darf wohl hoffen, daß dieſes Beiſpiel weitere Nachahmung finden wird und die Fabrikherren ihren bewährten, fleißigen Arbeitern Gelegenheit bieten werden, den Sedantag in fröhlicher Gemeinſchaft auf der herrlichen Ludwigshöhe zu verbringen. „„ Großh. Hoftheater Maunheim. Getroffener Ver⸗ einbarung gemäß, wird das Operetten⸗Enſemble des Carl Schultze⸗Theater aus Hamburg(Direction L. Stauber) in den erſten Tagen des Monats September einige Vorſtellun⸗ gen auf hieſiger Wang geben und als Novitäten„Die ſieben Schwaben“ und„Der Viceadmiral“ von Millöcker mitbringen. Der z. Z. in Baden⸗Baden gaſtirenden Geſellſchaft ſteht R. Dellinger, der Componiſt der Operette„Don Ceſar“ als mu⸗ ſikaliſcher Leiter vor. Vormerkungen auf feſte Plätze für dieſe Vorſtellungen werden auf dem Hoftheater⸗Bureau vom 25. d. an entgegen genommen. . Stadtpark. Von mehreren Seiten werden wir auf einen im Stadtpark herrſchenden Mißſtand aufmerkſam ge⸗ macht, welcher darin beſteht daß das Waſſer des Weihers in Folge des ungenügenden Abfluſſes faulig gewor den, wo⸗ durch ein Verweilen in der Nähe des Weihers in Folge des üblen Geruches unmöglich iſt. Wir haben ſchon früher angeregt, daß überflüſſige Waſſer der Waſſerleitung in den Weiher ich ergießen zu laſſen. Auf dieſe Weiſe würde wohl dem lebelſtande am beſten abgeholfen werden können. Ferner ſind bei uns noch mehrfach Klagen darüber eingelaufen, daß mit Keuchhuſten behaftete Kinder ſich im Parke aufhalten. Es wäre im Intereſſe ſowohl der anderen Kinder, welche unter dieſen Umſtänden ſtets der Anſteckungsgefahr ausgeſetzt ſind, als auch der Erwachſenen, für welche die ſtarken unver⸗ meidlichen Huſtenanfälle der Kinder gewiß keine Annehmlich⸗ keit bilden, ſehr zu wünſchen, wenn die betreffenden Eltern es unterlaſſen würden, Kinder, welche am Keuchhuſten leiden, in den Park mitzunehmen. (In der That war dem ſo. Kaiſers, damaligen Kronprinzen Friedrich, war der bekannte Godard aus Paris am 30. Mai 1882 nach Potsdam gekom⸗ men, um von dem Reitplatz der Gardes du Torps aus vor den höchſten und hohen Herrſchaften eine Ballonfahrt zu unternehmen. Die genannten Herren hatten dieſe Fahrt da⸗ mals mitgemacht.) Ein humoriſtiſches Qui pro quo, das von der Auffaſſungsweiſe der Beduinen Zeugniß gibt, ſpielte ſich während des ſpäter abſpielenden Feuergefechtes der Garden ab. Das Beduinenlager als markirten Feind annehmend, erbffneten die Tirailleure ein heftiges Feuer gegen dieſen Punkt, wobei ſie ſich platt auf die Erde warfen. Der Scheich meinte nun, das ſei die Gegenehrenbezeugung nach mohame⸗ daniſcher Art, und ſolches als eine zu hohe Ehre für ſich und die Seinen betrachtend, eilte er auf einen der Schützen zu, aufzuheben und ihn des devoten Salem alek's zu enthinden. — Ueber die Geſchichte des Trojka⸗Geſchenks, welches Kaiſer Alexander dem Kaiſer Wilhelm gemacht hat, wird in St. Petersburg wie die„K. Hart..“ berichtet, Jolgendes erzählt: Als Kaiſer Wilhelm und ſein Bruder ihren Beſuch in Michailowka, dem Landſitze des Großfürſten Michail Nikolajewitſch, abſtatteten, benutzten ſie zur Fahrt ein kaiſerliches Dreigeſpann. Der Jämſchtſchik(Kutſcher) ließ die herrlichen Pferde, drei Schimmel, gleich bei der Abfahrt die volle Gangart nehmen, das Mittelpferd unter dem Krumm⸗ holze wie üblich fcharfen Trab, die Pferde zu beiden Seiten geſtreckten Galopp. Voll Intereſſe hatte Kaiſer Wilhelm ſich im Wagen erhoben und ſchaute, indem er ſich mit der einen Hand am Kutſcherbock hielt, auf die weit ausgreifenden prächtigen Thiere. Hierbei entfuhr ihm der Ausruf„ganz famos“, was zur Folge hatte, daß der Jämſchtſchik, den ihm unbekannten Ausdruck ziemlich richtig deutend, ſein„Täubchen“ durch freundliche Zurufe zu noch weiteren Anſtrengungen an⸗ ſpornte Im Nu war ſo bei dem muſterhaften Wege die etwa fünf Kilometer lange Strecke zurückgelegt. Das gleiche Tempo kam bei der Rückfahrt in Anwendung, und als darauf Kaiſer Wilhelm mit ſeinem Gaſtgeber zuſammenkam, drückte er ihm ſein Entzücken über die Fahrt aus, eine Fahrt, welche er, was die Schneidigkeit anbetreffe, noch nicht gemacht zu Auf Befehl des verſtorbenen Das neue Gewerbeſchulgebände an Stelle der alten Mehlwaage N 6, 4 iſt unter Dach gebracht und präſen⸗ tirt ſich als ein ſtattlicher Bau aus Ziegelſteinen mit vier Stockwerken. Durch Abtragung der Mittelmauer, die eben vorgenommen wird, gewinnt der Hof des Realgymnaſſums einige Meter an Breite und wird für beide Anſtalten dienen. Schwarz⸗rotb⸗gelbe Fahnen ſieht man bei Be⸗ flaggung von Städten und Dörfern noch hie und da, trotz⸗ dem die Zeit wo dieſe Farben die Reichsfarben waren, gottlob und hoffentlich für immer vorüber iſt. Die Wenigſten wiſſen, was dieſe Farbenzuſammenſtellung zu bedeuten hat und wo ſie herrührt. Die Farbe des Kaiſerbanners war ſchwarz und roth und das Gelb kam auf Vorſchrift des Papſtes hinzu, um anzudeuten, daß Kaiſer und Reich von ſeiner Gnade exiſtirten und von ihm abhingen. Daher kommt auch der wunderliche Name des„heiligen römiſchen Reiches deutſcher Nation“. Es iſt darum leicht erklärlich, warum Kaiſer Wilhelm als erſter Kaiſer des neuen deutſchen Reiches jene Farbe, welche an die Abhängigkeit des Kaiſers und des Reiches in früheren Zeiten vom Papſte erinnerte, nicht wieder in das neue deutſche Banner aufnehmen wollte. Die Stell⸗ ung des früheren deutſchen Kaiſers zum Papſte war auch an dem Reichsapfel verſinnbildlicht, indem dieſer, abweichend von demjenigen der übrigen Fürſten, von zwei gelben(gol⸗ denen) Reifen umgeben war, um anzuzeigen, das über der Herrſchaft des Kaiſers jene des Papſtes ſtehe. * Der Herbſt naht mit Rieſenſchritten heran, und wenn er auch von ſichtbaren Spuren reichen Segens begleitet iſt, ſo macht es doch einen wehmüthigen Eindruck, an Stelle der wogenden Saaten den Wind über die Stoppelfelder wehen zu ſehen. Dieſes in normalen Jahren ſo natürliche Gefühl muß in dem heurigen Regenjahr aber dem der Be⸗ friedigung darüber weichen, die Früchte menſchlichen Fleißes vor weiterer Ungunſt der Witterung oder gar vor dem Ver⸗ derben geſchützt und geborgen zur wiſſen. Mit großer Freude haben wir bei einem Spaziergang nach Neckarau durch die Stefanienpromenade und die weit oberhalb des Dorfes vom Rheindamm dorthin führende Straße den reichen Obſtſegen in jener Gemeinde geſehen. Auf beiden Seiten jener Straße ſteht Obſtbaum an Obſtbaum ſchwerbeladen mit den herr⸗ lichſten Früchten, welche Eigenthum der Gemeinde ſind und ihr eine erkleckliche Summe eintragen werden. Es iſt damit wieder der Beweis erbracht, daß die Aupflanzung von Obſt⸗ bäumen an den öffentlichen Straßen weit beſſer und ein⸗ träglicher iſt, als diejenige von bloßen Zierbäumen. Die Maſſe des Obſtes auf den einzelnen Bäumen an jener Straße und in den Gärten des Dorfes ſelbſt ſpottet jeder Beſchreib⸗ ung, und da z. B. die Bergamottebirnen auf hieſigem Markte —in halbreifem Zuſtand!— zwei Pfennig per Stück koſten, ein einziger dort ſtehender Baum aber, nach der Schätzung des Flurſchützen, einen ganzen Wagen voll davon trägt, ſo kann man ſich ungefähr einen Begriff davon machen, was die Gemeinde daraus erlöſen wird. Wolle oder Baumwolle? Die Anhänger Dr. Jäger's behaupten, daß das Wollſyſtem ihres Meiſters die Grundbedingung der Geſundheit iſt, während die Anhänger Dr. Lahmann's dies von dem Baumwollſyſtem ihres Meiſters ſagen. Verſöhnend tritt Steiner's„Reform⸗ bett“ in dieſen widerſpruchsvollen Streit ein, indem es beiden Syſtemen gerecht wird. Sein Charakter als Re⸗ formbett beſteht darin, daß die Ueberzüge der Steppdecken, Matratzen und Kopftiſſen aus Baumwolltricot angefertigt und mit Wolle gefüllt ſind. Ein ſolches Bett ſoll in der That ſehr geſund ſein, weßhalb deſſen Benützung von ver⸗ ſchiedenen Aerzten empfohlen wird⸗ *Als Unikum be Würzburger Blätter, daß am letzten Schrannentag dortſelbſt gar kein Getreide zu Markt gebracht wurde. Amtlichen Aufzeichnungen zufolge ſoll dieſer Fall noch niemals vorgekommen ſein. * Der„Samſtag Abend⸗Club“ hat ſein Lokal in den Faulen Pelz“ verlegt. Am vergangenen Samſtag fand die Vokgleinweißung ſtatt. Wie an jedem Clubabend, hielt der Präſident des Vereins Herr Hans Schweickardt auch diesmal wieder einen an Form und Inhalt gleich gediegenen lehrreichen Vortrag, dem noch einige von Genanntem ſelbſt verfaßte humoriſtiſche Gedichte folgten. Hierauf ließ noch ein Doppelquartett unter der Direktion des Herrn Präſidenten ſeine ſchönen Weiſen ertönnen. Der Applaus war ein mächtiger, was Herr Vicepräfident Schmitt, der dem Herrn Präſidenten b0— 5 Worten im Namen des Clubs dankte, beſonders ervorhob. e Verkauf uureifen Obſtes. Fünf Obſthändler aus der Pfalz brachten geſtern unreife Reineclauden auf dem hiefigen Wochenmarkte zum Verkaufe und ſehen dieſelben einer empfindlichen Beſtrafung entgegen. , Zur Haft gebracht wurde ein Fabrikarbeiter aus Frieſenheim der geſtern Nachmittag im Schloßgarten, bei der Milchkuranſtalt total betrunken am Wege lag und das daſelbſt verkehrende Publikum durch Schimpfen beläſtigte. Das gleiche Schickſal ereilte einem in J7 wohnenden Tag⸗ löhner, welcher heute Nacht in ſeiner durch fort⸗ Weſſe fört Schimpfen und Schreien die Ruhe in gröbſter eiſe ſtörte. e Kind überfahren. Geſtern Abend wurde durch die Droſchke eines Bierbrauereibeſitzers der 4 Jahre alte Knabe des Steuergehilfen Kern auf der Breitenſtraße bei K 1 über⸗ haben glaube. Kaiſer Alexander, Uber dieſe Nnerkennung des nationalen Geſpannes hocherfreut, machte ſeinem Gaſte die Troita zum Geſchenk. mit den Worten: Schon mein Groß⸗ vater ſchenkte Deinem Großvater eine Trojta, gleichzeitig aber auch einen 1 letzteres iſt nun unter den jetzigen Umſtänden unmöglich, und ſo biſt Du ſchon gezwungen, Dir ſelbſt einen Kutſcher zu engagiren.“ Letzteren Rath hat denn auch Kaiſer Wilhelm befolgt.— Für die Wahrheit der Erzählung ſteht der Gewährsmann des genannten Blattes freilich nicht ein. 8 Ein adeliger Orgelpreber iſt der Vicomte Sinton, der älteſte Sohn und Erbe des Earl Poukett. Jeden Tag kann man dieſes diſtinguirte Mitglied des eng⸗ liſchen Geburtsadels, von dem man auch ſagt, daß er ge⸗ legentlich als Clown aufgetreten ſei, in einer der beſten Straßen im Weſtende Londons mit einer Drehorgel ſehen. Sein Erſcheinen macht immer Senſation, denn an ſeinem Marterinſtrument hängt eine Inſchrift, die beſagt:„Ich bin der Vicomte Hinton, älteſter Sohn der Grafen Poulett, vide Burke's Peerage.“ An der Wahrheit der Behauptung läßt ſich zweiſeln und der Vicomte trägt keine Schuld an der falſchen Stellung, in welcher er ſich befindet. Seine Mutter war die erſte der drei Frauen, die der Graf heim⸗ geführt; ſie war die Tochter eines Lootſen, Namens Neu⸗ man, aus Landport, aber die Heirath fand unter ſolchen Umſtänden ſtatt, daß der Graf ſie beſtritt und ſeinen Sohn nicht anerkannte. Doch iſt die rechtliche Giltigkeit der Ehe nie angefochten worden. Der adelige Orgeldreher iſt mit einer Ballerina verheirathet. Stirbt der Graf, ſo hindert den Vicomte nichts, mitſammt der Orgel in die erbliche Kammer einzurücken. — Der Landrath in spe. Ein ſehr wohlhabender pommer'ſcher Gutsbeſitzer, deſſen Lieblingswunſch es iſt, ſeinen „Jungen“ einmal als Landrath in ſeinem heimathlichen Kreiſe zu ſehen, ſchickt denſelben nach abſolvirtem Abiturientenexamen mit Geldmitteln reich verſehen, nach Berlin, um ihn dort die Jurisprudenz ſtudiren zu laſſen. Nach einigen Monaten de⸗ ſucht der Alte ſeinen hoffnungsvollen Sprößling in der Reſi⸗ denz. Fränzchen ſcheint dieſe Bezeugung väterlichen Inte⸗ reſſes zwar nicht ganz angenehm zu ſein, aber nothgedrungen als gemeinſchaftlicher Hof 22. Anguſt. Geueral⸗Anzeiger. 8. Seite. n. Glücklicherweiſe erhielt der Kleine jedoch nur einige ungefährliche Quetſchungen an den Beinen. Grober Unfug. Einem überm Neckar wohnenden 55 welcher zu Ehren der am letzten Sonntag ſtattge⸗ hab Fahnenweihe des Vereins„Concordia“ vor ſeiner Wohnung an einer Stange eine Flagge aufgehißt hatte, wurde in der Nacht von Sonntag auf Montag die Fahnenſtange durch rachſüchtige oder muthwillige Hand abgeſägt und die Flagge ſelbſt zerriſſen und in einen Winkel geworfen. Aus dem Großherzogthum. () Schwetzingen, 20. Auguſt. In unſerem Bezirk iſt nunmehr mit der Hopfenernte begonnen worden. Das Er⸗ gebnitz iſt jedoch ſowohl in qualftativer als auch in quanti⸗ wer Hinſicht nur ein mittelmäßiges zu nennen. Wie die Landwirthe verſichern, ſoll die plötzlich eingetretene große Hige nach der wochenlangen kühlen und naſſen Witterung dem Hopfen ſehr geſchadet haben. * Weingeim, 20. Aug. Geſtern Abend gegen /¼11 Uhr wurde, wie der„Weinh. Anz.“ meldet, unſere Einwohner⸗ ſchaft durch Fenerlärm erſchrockt. Es brannte nämlich in der Scheune des Herrn Ph. Metz und theilte ſich das Feuer dem Dachſtuhl des Saales„zur Eintracht“ mit. Es gelang bald dem Element Herr zu werden, Dank der gutorganiſirten FJeuerwehr.— Urſache des Brandes unbekannt. Klarlsruhe, 20. Auguſt. Die Gymnaſtiſch⸗Orthopä⸗ diſche Anſtalt in der Sopbienſtraße hier wird mit dem 1. Oktober in ein Medico Mechaniſches Inſtitut(Syſtem Dr. Zander) umgeſtaltet und unter ärztliche Führung geſtellt wer⸗ den. Als ärztlicher Leiter wurde Herr Dr. med. Alfred Reſch gewonnen, welcher z, Z. als J. Aſſiſtenzarzt an der chirur⸗ giſchen Univerſitätsklinik zu Greifswald thätig iſt. Dr. Reſch empfing ſeine Fachausbildung auf dem Gebiet der ſchwediſchen Heilgymnaſtik in dem Stockholmer Medico⸗Mechaniſchen In⸗ ſtitut des Univerſitätsprofeſſors Dr. Guſtav Zander, Erfinder der Apparate für mechaniſche Gymnaſtik. „ Triberg, 20. Aug. Wir ſind nunmehr auf der Höhe der Badeſaiſon angelangt. Die Fremdenziffer beläuft ſich jetzt auf ca. 5500. Im Vorjahre betrug dieſelbe zu Ende Auguſt etwa 5800, ſo daß alſo dieſes Jahr die Zahl der Kurgäſte eine etwas geringere iſt. Doch hegt man hier die Hoffnung, daß der Nachſommer, wenn derſelbe uns nur einigermaßen etwas ſchönes Wetter bringt, den nachtheiligen Einfluß welcher die naſſe und kühle Witterung des Juli auf den Beſuch unſeres Brdeortes ausgeübt, wieder ausgleichen und die diesjährige Badeziffer der vorjährigen zum Minde⸗ ſten gleichkommen wird. Hirſchhorn, 19. Aug. Zwei fortbildungsſchulpflichtigen Burſchen des benachbarten Ortes Ober⸗Hainbrunn, welche im März d. J.— um ſich an dem Lehrer zu rächen— das dortige Schulhaus beſchmutzten, wurden für dieſen groben Unfug und dieſe Beleidigung des Lehrers von dem hieſigen Schöffengerichts Wochen Haft unter Tragung der Gerichts⸗ koſten diktiert. Konſtauz, 20. Aug. An vielen Orten dürfte die Getreideernte— den Frübhafer inbegriffen— nunmehr bald beendigt werden. Die zweite Maht der Eſparſette hat einen ſehr befriedigenden Ertrag geliefert. Die Trauben haben ſich in jüngſter Zeit gut entwickelt und wenn gleich die zu erhoffende Quantität nicht allen Wünſchen entſpricht, ſo iſt doch immerhin noch ein guter Wein— inſonderheit bei rothen Sorten— zu erwarten. Waldkiuch, 20. Aug. Der„Badiſche Sängerbund“ hält ſeine diesjährige Hauptverſammlung am 2. September in unſerer Stadt ab. Die hieſige Einwohnerſchaft freut ſich ob dieſer Wahl und ſie wird Alles aufbieten, um den lieben Gäſten den Aufenthalt ſo angenehm als möglich zu geſtalten. DPfullendorf, 20. Aug. Kürzlich fand hierſelbſt eine ſtaatliche Prämiirung für Zuchtſtuten und Stutfohlen ſtatt. Vorgeführt wurden nur 11 Thiere, doch konnten von dieſen die meiſten prämiirt werden. Die Pferdezucht tritt über⸗ haupt ſeit einigen Jahren in unſerer Gegend immer mehr und mehr in den Hintergrund und widmen ſich die Land⸗ wirthe mit Vorliebe der Rindviehzucht, welche ertragsreicher iſt und verhältnißmäßig weniger Arbeit und auch weniger Kohlen verurſacht. Es ſteht zu erwarten, daß ſich jetzt, wo unſeren oberbadiſchen Viehzüchtern in Norddeutſchland, ſpe⸗ 1 aber in Sachſen, ein neues Abſatzgebiet erwachſen iſt, ie Rindviehzucht in unſerer Gegend noch mehr heben wird. * die Meſſer⸗Affaite in Neckaran. ſtellt ſich bezüglich ihres Vorganges auf Grund neuerer Er⸗ mittelungen folgendermaßen dar. Am Sonntag Abend gegen 10 Uhr kam der 18jährige Buchbinder Peter Schaaf vom Wirthshaus zum„Engel“ in jenes zum„Badiſchen Hof“, gegenüber der katholiſchen Kirche, wo er, wie es ſcheint, einen Freund aufſuchen wollte, da er in das untere Wirthslokal eintrat Dort ſaßen mehrere ſeiner gleichalterigen Kameraden beim Nachteſſen, von welchen er gefragt wurde, ob er auch miteſſen wollte, worauf er ihnen— namentlich einem gewiſſen Schmitt— eine höchſt unfläthige Antwort gab. Dadurch entſtand ein kurzer Wort⸗ wechſel, der aber ſo unbedeutend war, daß Schmitt ſeinem Platze ſitzen blieb und die entfernter ſitzenden Gäſte gar nichts davon bemerkten. Inzwiſchen war auch der 18 jährige Friedrich Muley aus den oberen Lokalitäten her⸗ macht er gute Miene zum böſen Spiel und führt den Alten in der Stadt herum, wobei er zwar eine auffallende Kennt⸗ niß der Kneiplokale entwickelt, dagegen ſonſt recht wenig Be⸗ ſcheid zu wiſſen ſcheint. Die beiden Spaziergänger kommen endlich auch in eine ganz prächtige Straße, wo es natürlich wieder viel zu ſehen gibt. Wieder ſtehen ſie vor einem großen Gebäude, das ihre ganze Aufmerkſamkeit auf ſich zieht, wie⸗ der weiß Fränzchen keinen Rath. Der liebe Papa erkundigt ſich alſo abermals bei einem Vorübergehenden und da er⸗ fahren Vater und Sohn zu ihrer gewiß großen beiderſeitigen Ueberraſchung, daß ſie vor— der Univerſität ſtehen. Am Tage darauf iſt Fränzchen mit ſeinem lieben Papa zu Muttern abgereiſt. Er ſoll jetzt nicht mehr„Landrath“ lernen. Der Alte hat genug davon. — Der Pferdecultus. Die Achtung der Menſchen vor einander iſt ſichtlich in der Abnahme begriffen; dafür gewinnt das Pferd an Werthſchätzung, ſo lange es nicht, von Alter und Mühſal mitgenommen, dem Alles nivellirenden Pferdefleiſchhauer verfällt. Bei aufrichtigen Verehrern des Rennſports fehlt heute ſchon nicht viel und ſie würden einem Sieger auf dem Turf mit Vergnügen göttliche Ehren er⸗ weiſen, wie das ſeinerzeit ſchon der römiſche Kaiſer Helio⸗ abal für ſein Reitpferd gefordert. Für dieſen in unſeren agen ſich ſteigernden Pferdecultus hat denn auch jetzt die engliſche Sportingwelt, die in ſolchen Dingen tonangebend iſt, einen neuen Ausdruck gefunden Eine größere Anzahl engliſcher Sportsmen hat den Beſchluß gefaßt, daß ihre Rennpferde von nun an an ihrem rechten Vorderfuß einen goldenen Ring tragen ſollen, in welchem der Name des Thieres eingravirt iſt. Man hat bereits an einigen be⸗ rühmten Londoner Rennpferden derartige Ringe zu ſehen bekommen. Es muß indeß lobend bemerkt werden, daß die Herren zugleich beſchloſſen haben, einzig glatte Goldreifen, ohne jeden Schmuck von Brillanten, für zuläſſig zu erklären, damit nicht etwa ein ſolches Roß in Bezug auf Geſchmeide wie irgend eine gefeierte Schönheit auf dem Rennplatze ausſieht. — Mißverſtanden. Wurſthändler(ausrufend): Heiße Würſothen Vorllbergeender(ſich verbeugend): Heiße Neu⸗ Mann. zugekommen und ſuchte ſeinen Freund Schaaf zum Mitgehen zu bewegen, woran dieſen aber ein gewiſſer Black hinderte. Der erſt 16¼ Jahre alte Philipp Kohl, welcher als Auf⸗ wärter in der Wirthſchaft des Herrn G. Wörns aushalf, kam nun ebenfalls hinzu und bald darauf wurden Muley und Schaaf die zwei Stufen, welche aus dem Hauſe in den Thoreingang führen, hinabgedrängt und dort wurde die That ſelbſt begangen und zwar ſo raſch und unerwartet, daß ſelbſt die unter der Thoreinfahrt ſitzenden Gäſte erſt ſpäter davon Kenntniß er⸗ langten. Ein Zeuge Namens Oswald aber ſah, ohne eine Rauferei oder dergleichen zu bemerken, plötzlich in der Hand des Kohl ein Meſſer blitzen, mit welchem er auf Schaaf und Muley einſtach, worauf dieſe beiden Letzteren vom „Badiſchen Hof“ aus gegen das Rathhaus zu liefen. Kohl kehrte in den Hausgang zurück und ſagte der Frau Wörns: „Ich bin geſtochen“, worauf dieſe ihm rieth, er ſolle Waſſer⸗ aufſchläge machen.„Ich kann nicht mehr“, war die Ant⸗ wort und Kohl entfernte ſich. Mittlerweile waren Schaaf und Muley bis zu dem am Rathhaus aufgeſtellten Carrouſſel gelangt, wo Muley zu Boden ſtürzte, während es Schaaf noch gelang, das Carrouſſel zu erreichen und ſich auf deſſen Fußboden niederzuſetzen. Vorübergehende ſahen Mu⸗ ley auf der Straße liegen und hielten ihn für betrunken, weßhalb ſie einen Poliziſten davon benachrichtigten. Dieſer fand aber an Ort und Stelle keine Betrunkenen, ſondern zwei mit dem Tode ringende Knaben vor. Auf das Rathhaus geſchafft, lebte Schaaf noch bis /½12 und Muley bis 12 Uhr. Einer von ihnen hatte noch im Sterben den Namen des Thäters genannt, indem er„Köhlchen“ murmelte. Daß die Beiden ſo raſch ſtarben, iſt nicht zu verwundern, denn die Verletzungen, welche ſie erhalten hatten, waren entſetzliche und mußten den ſicheren Tod bringen. Die Mordwaffe war ein neues ſcharf geſchliffenes Metzgermeſſer, welches Schaaf durch die Achſelhöhle bis in die Lunge und Muley durch die oberen Rippen ebenfalls in die Lunge— und zwar Etm tief— gedrungen war. Die Wunde Muley's klaffte ſo breit und weit, daß man ſein Taſchentuch hineinſtecken mußte, um ihn möglicherweiſe vor Verblutung zu ſchützen. Die Wunde des Thäters, welcher bekanntlich im hieſigen allg. Krankenhaus ſich befindet, rührt daher, daß ein zweiter Stoß den er gegen eines ſeiner Opfer von Oben her und mit aller Wucht führte, infolge der raſchen Flucht der zwei Verwun⸗ deten, ſein Ziel verfehlte und Kohl ſich ſelbſt in den rechten Oberſchenkel traf. Nach der That, von welcher, wie wir geſehen, ſozuſagen Niemand Kenntniß hatte, bis die beiden Sterbenden aufgefunden waren, herrſchte ſelbſtverſtändlich die größte Aufregung. In allen Wirths⸗ häuſern mußte die Tanzmuſik ſoforxt eingeſtellt werden, da außerdem noch eine weitere Meſſeraffaire vorgekommen war, über die wir anderer Stelle genaueres mittheilen. Jeder⸗ mann fragte ſich entſetzt, wie es möglich ſei, daß ein kaum der Schule entwachſener Bube eine ſo gräßliche That begehen konnte, um ſo entſetzlicher als ſie ſogar ihre Vorbereitung hatte. Am letzten Donnerſtag nämlich wollte eine Schgar ſolcher halbwüchſigen Buben aus dem Garten eines gewiſſen Janzer Sonnenblumen ſtehlen, um damit den Wagen der Muſik zu ſchmücken. Bei dieſer Gelegenheit wurde ein Prügel gegen ſie geſchleudert, von wem, iſt vollſtändig unbe⸗ kannt.„Holla“, dachte der 18jährige Philipp Münch, die wollen Etwas, darum will ich mich auch vorſehen.“ Und er ſah ſich vor, indem er am Sonntag auf dem Markte ein— Metzgermeſſer kaufte, während Kohl ein Taſchen⸗ meſſer um 60 Pfennig ſich anſchaffte. Münch ſaß am Abend im oberen Wirthslokal des„Badiſchen Hofes“ und ſchlief, wo⸗ bei ihm das gekaufte Meſſer, welches er in der Rocktaſche trug, durch Weſte und Hemd in die Bruſt eindrang. Später kam Kohl, der, wie erinnerlich, Aufwärter war, zu ihm und verlangte dieſes Meſſer.„Wozu?“ fragte Münch.„Ich brauche es für Etwas“, war die kurze Antwort. Münch ſagte ſelbſt:„Ich habe mir gedacht, daß er es zu nichts Guten gebrauchen wollte.“ Wozu er es brauchte, wiſſen wir, wenn auch die Mordwaffe bis jetzt ſpurlos verſchwunden iſt. Hier möge eingeſchaltet ſein, daß ſich eine ganze Sammlung von Mordinſtrumenten auf dem Rathhaus in Neckarau befindet, welche ſolchen Men⸗ ſchen bei verſchiedenen Gelegenheiten weggenommen wurden. Da finden ſich gußeiſerne fauſtdicke Kugeln, in welche ein entſprechender Griff mit einem Gewinde einge⸗ ſchraubt iſt, ferner ſelbſt angefertigte Meſſer aus Schmiedeiſen mit ſchwerem gußeiſernen Griffe u. ſ., weß⸗ halb unſere Bitte an die Herren Eiſenfabrikbeſitzer um ſtrenge Aufſicht in den Fabriken nach dieſer Richtung hin gewiß ge⸗ rechtfertigt iſt. Die Perſonalien der Getödteten und des Thäters ſelbſt ſind folgende: 1) Peter Schaaf, 18 Jahre alt, hat erſt kürzlich bei der Lehrlingsauszeichnung in Karlsruhe ebenfalls eine ſolche erhalten gehabt. Er iſt der einzige Sohn braver und geachteter Eltern, welche durch Fleiß und Sparſamkeit ſich ein hübſches Vermögen erworben haben. Bis vor Kurzem ſtand er hier in Arbeit und erfreute ſich des beſten Leumundes. Den Jammer der armen Eltern kann man ſich vorſtellen. Theater, unſt und Wiſſenſchaft. Das Enſemble des Karl Schultze⸗Theater von Hamburg unter Direction des Herrn Stauber wird ver⸗ muthlich ſchon am Sonnabend den 1. September, jedenfalls aber am Sonntag den 2. September an unſerem Hoftheater dahier ein Geſammtgaſtſpiel eröffnen, deſſen Dauer noch nicht ganz beſtimmt iſt, jedenfalls aber mindeſtens fünf Abende umfaſſen wird. Eröffnet wird daſſelbe mit einer hier noch nicht gegebenen Novität, nämlich Millöcker's „Vice⸗Admiral“, es folgen ſodann:„Die ſieben Schwaben“, „Don Cäſar“ unter des Componiſten perſönlicher Leitung, „Der Zigeunerbaron“,„Der Hofnarr“ und vielleicht auch Zumpes„JFarinelli“, ſowie der unſterbliche„Bocegceio“. Neben Herrn Stauber(Baßbuffo) wirken als vorzügliche Kräfte mit Herr Lenoir(Spieltenor), den wir ſchon vom letzten Jahre her kennen, Frau Breil, die trefflichſte komi⸗ ſche Alte der modernen Operette, die Damen Vivay, Link, Nitſch und Siegner, ſowie die Herren Sternau, Rotter u. a. m. Herr Hofkapellmeiſter Levi, welcher augenblicklich in einer bei Leipzig gelegenen Villa zum Beſuch weilt, befindet ſich, wie man uns ſchreibt, auf dem Wege der Beſſerung. Der Künſtler fühlt ſich wohl und kräftig und hofft mit Be⸗ ſtimmtheit, ſeine Thätigkeit im Münchener Hoftheater in der nächſten Spielzeit im vollen Umfange aufnehmen zu können. Vorerſt wird er ſich in ein Seebad und alsdann zu ſeiner Familie nach Gießen begeben. Regiſſeur Hromada. Der Hoftheaterintendant Dr. v. Werther hat heute vor der Rienziprobe die von Sr. Majeſtät dem Könige erfolgte Anſtellung des Kammerſängers Hro⸗ mada als Opernregiſſeur an Stelle des abgegangenen R. Müller angezeigt und unter Hinweis auf deſſen ausgezeich⸗ nete Künſtlereigenſchaften dem Perſonale vorgeſtellt. Herr Hromada betonte, daß ſein ganzes bisheriges Wirken den Beweis liefere, daß er nicht blos ſeine eigene Leiſtung, ſon⸗ dern auch die Geſammtheit der Vorſtellungen ſtets im Auge gebagt habe und behalten werde. Wir erinnern uns noch er Zeit, da der jetzige Opernregiſſeur als untergeordneter Choriſt in der Stuttgarter Oper mitgeſungen hat. Das„Berliner Theater in der Charlottenſtraße iſt 2) Friedrich Muley,, 18 Jahre alt, arbeitete in der Maſchinenfabrik des Herrn Lanz dahier. Seine Mutter iſt todt und da der Vater ſich um die Familie nicht küm⸗ mert, mußte der Erſtochene für ſeine Geſchwiſter ſorgen, was er auch redlich gethan haben ſoll. 3) Philipp Kohl, 16½ Jahre alt, wurde erſt kürzlich aus der Chriſtenlehre entlaſſen und arbeitete während der Ernte als Taglöhner bei Herrn Gaſtwirth G. Wörns, wo er auch über die Kirchweih aushalf. Als uns der un⸗ ſcheinbare Knirps am Sonntag Nachmittag ein Glas Bier vorſtellte, hätten wir alles Andere eher gedacht, als daß er einige Stunden darnach ſeine Hand in das Blut zweier ſeiner Mitmenſchen tauchen würde. Trotz des guten Leumundes. der ihm bezüglich ſeines Fleißes, ſeiner Sparſamkeit und Nüchternheit und ſeiner unverdroſſenen Gefälligkeit überall ausgeſtellt wird, ſcheint die ſchlechte Erziehung im elterlichen Hauſe doch nicht ohne nachtheiligen Einfluß auf ſein Herz und Gemüth geblieben zu ſein. Der Vater hat Frau und Kinder vor etwa 10 Jahren verlaſſen und lebt unter Verhältniſſen in Mannheim, welche eine Eheſcheidung in mehrfacher Beziehung wünſchenswerth machten. Nachdem die Mutter inzwiſchen außerehelich geboren, wurde eine ſolche auch angeſtrebt, aber ausMangel anGeldmitteln nicht durchgeſetzt, ſeit welcher Zeit der Mann ſich um Frau und Kinder gar nicht mehr kümmerte. Der Sohn Philipp Kohl wurde deßhalb auf Gemeindekoſten theilweiſe erzogen, und iſt ein unſcheinbarer Knabe, dem man anſieht, daß er aus Mangel in ſeiner körperlichen Entwickelung zurückgeblieben iſt. Die Folgen dieſer That ſind auch für die Gemeinde Neckarau höchſt ſchlimme.. Abge⸗ ſehen von der Schande, welche auf dieſelbe fällt,— wir ſahen den wackeren Bürgermeiſter gerade deßhalb bittere Thränen vergietzen, die ihm gewiß zur Ehre gereichten,— wurde jetzt ſchon die Abhaltung von Tanz⸗ muſiken auf ein ganzes Jahr verboten, die Errich⸗ tung einer Gendarmerieſtation dortſelbſt wird wohl nicht länger mehr auf ſich warten laſſen— von den beſſer geſinnten Bürgern wird ſie mit Freuden begrüßt — und bei weiteren Vorfällen dieſer Art ſteht Strafein⸗ guartierung in Ausſicht. Gewiß ſind dieſe Maßregeln für die Wirthe und für die ganze Gemeinde ſehr empfindlich, denn ſie können doch nicht für bie unſelige That eines ſolchen halbreifen Buben verantwortlich gemacht werden. Und wen trifft eine etwaige Strafe durch Einguartierung? Gewiß nicht die Leute, welche einer ſolchen That fähig ſind, dieſe lachen ſich in's Fäuſtchen. Aber Eins darf hierbei nicht ver⸗ geſſen werden: Die Sache hat doch auch noch andere Seiten und ſolch' traurige Zuſtände, ſolche Verrohung der Jugend in einer Gemeinde und mit einer ſo zuſammengewürfelten Bevölkerung wie Neckarau fordert das entſchiedenſte Vorgehen der vorgeſetzten Behörden im Intereſſe der Gemeinde ſelbſt heraus. Eine Maßregel gegen dieſe Zuſtände möchten wir den hohen Behörden beſonders empfehlen, den Haſelnuß⸗ ſtock. Fort mit der Gefühlsduſelei, welche dem Lehrer in der Schule den Stock weg nimmt und gewiß der Verrohung ſolcher Burſchen Vorſchub leiſtet. Die Confroutation 5 Kohl's mit den beiden Leichen fand geſtern Nachmittag 3 Uhr auf dem Friedhofe ſtatt, wohin er per Droſchke gebracht worden war und wo ſich Tauſende von Menſchen einge⸗ funden hatten. Gefragt, wie er eine ſolche That begehen konnte, gab er zur Antwort:„So arg habe ich nicht ſtechen wollen.“ Die Beerdigung ſeiner beiden Opfer fand heute Morgen 9 Uhr ſtatt. * Die zweite Meſſeraffaire in Neckarau ſpielte ſich im Hofe des Gaſthauſes zum„Lamm“ ab. Ein gewiſſer Ehriſtian Wacker von Neckarau, welcher in nüchternem Zuſtande ein ganz ordentlicher Menſch ſein ſoll, mußte vom Wirthe unter Beiſtand eines gewiſſen Lutz wegen ungebühr⸗ lichen Betragens aus dem Wirthslokale entfernt werden. Bald darnach verließ der Kohlenträger Joſeph Herbel von Obrigheim, jetzt hier in H 2, 7½ wohnhaft, nichts ahnend das Lokal, als Wacker, im Glauben, derſelbe habe ihn hinausſchaffen helfen, mit gezücktem Meſſer von hinten anfiel. Das Meſſer ſcheint zum Glücke abgebrochen geweſen zu ſein, denn außer einer unbedeutenden Wunde im Oberarm drang das⸗ ſelbe trotz vielfacher Stiche und Hiebe, deren Spuren vorhanden ſind, nicht durch die Kleider hindurch. Herbel, welchem in Neckarau ein Nothverband angelegt wurde, konnte hier im Allgemeinen Krankenhauſe, wo er ſich verbinden ließ, nach auſe entlaſſen werden, Sein Angreifer hat ſchon wegen körperverletzung, Thätlichkeiten und groben Unfugs 4 Jahre 10 Monat Gefängniß und 28 Tage Haft verbüßt und iſt ein Mann von etwa 30 Jahren. Verſchiedenes. — Zwiſchen Matroſen, die, von einer mehrjährigen See⸗ fahrt zurückkehrend, in den heimathlichen Hafen einlaufen: „Was wirſt du denn dazu ſagen, Kamerad, wenn du 25 Hauſe ein oder zwei kleine Jungen mehr antreffen wirſt?“ — Mach einigem Nachdenken:)„Ich werde ſagen: es iſt mir im ſndee genommen lieber, als wenn ich Einen weniger vorfinde.“ — Die beſte Sorte..:„Was für Zigarren rauchſt Du am liebſten?“—.: Geſchenkte.“ nun doch nicht, wie feſtgeſetzt, fertig geſtellt worden. Jeder Tag Verſpätung koſtet 1000 Mark Konventionalſtrafe. Am 15. Sept. jedoch wird das Theater beſtimmt eröffnet. Mit den Proben ſoll bereits am 1. Sept. begonnen werden. Ein neuer Operntext. Marie Günther, die bekannte Bühnenſchriftſtellerin, hat ſoeben einen dreiaktigen komiſchen Operntext vollendet, der ſich„Fürſt und Bürgerin“ betitelt und die Ae Leopolds von Deſſau mit Anna Luiſe öhſin behandeln ſoll, wie ſie die zahlreich vorhandenen iſtoriſchen Ueberlieferungen darſtellen. Durch eine ſnde ei⸗ gener Ideen und Erfindungen iſt dem Ganzen ein beſonderes dramatiſches Leben verliehen. Dem Vernehmen nach ſoll die Autorin bereits mit einem namhaften Componiſten in Unter⸗ handlung ſtehen. — Eine intereſſaute Theatervorſtellung. Der Pariſer Verein der 7 und Eigaliers“, welcher die Pflege der provengaliſchen Poeſie zur Aufgabe hat, ver⸗ anſtaltet jetzt eine Reihe von Feſten in Südfrankreich. Am Samſtag und am Sonntag weilten die Mitglieder in Orange. wo in den Ruinen des antiken Theaters Sophokles'„König Oedipus, aufgeführt wurde. Die Wirkung ſoll eine mächtige gemeſen ſein. Ueber 4000 Hörer ſaßen auf den in Stein gehauenen Sitzplätzen, der geſtirnte Himmel mit dem bleichen Monde bildete den herrlichſten Plafond und Mounet⸗Sully, der große Künſtler vom„Théatre frangais“, zu deſſen grandioſeſten Leiſtungen der Oedipus“ ohnehin gehört, ſpielte diesmal mit einer Größe und Einfachheit, als hätte der er⸗ habene Schauplatz ihn mit neuer Begeiſterung erfüllt. Die Schlußſzenen, in denen Oedipus' Klagen ertönen, ſollen einen ungeahnten Eindruck gemacht und das ganze Auditorium zu Thränen gerührt haben. — Gegen Zola. Gegen die Londoner⸗ Verleger von engliſchen Ueberſetzungen der Novellen Zolas, Vizetelly& Cie., wurde im Zuchtpolizeigericht von Bow⸗Street die An⸗ klage wegen Veröffentlichung unzüchtiger Schriften erhoben. Der Vertheidiger der angeklagten Firma ſuchte geltend zu machen, daß Byrons„Don Juan“ und Shakſpeares„Luſtige Weiber von Windſor“ vier unſittlichere Dinge enthielten, als Zolas„Nana“,„La Terre“ und„Pot Bouille Der Polizei⸗ richter verwies die Angeklagten vor die Geſchworenen. 4. Seite. Seneral⸗Anzeiger. 20. Auguſt. —.Touriſtiſches. Führer, was bedeutel dieſe Wärn⸗ſwerde. Die Nadicalen hätten durch ſhre früheren] und Zem Ruſſen malfer Trambahn J0 5Ct. über Samſtag Angstafel, hier iſt ia ein ganz ungefährliches Terrain?— Ja wiſſen', es iſt wegen dem: vor a zwa Jahrln is a Fremder da auf dem Platzl vom Blitz erſchlagen worden. —Ungariſche Juſtiz. Stuhlrichter: Wos is, Jonas, hat Kerl aingeſtanden, Schwajn geſtohlen zu haben?— Pan⸗ dur: Noch nicht ganz. Hab ihm bisher 7 Rippen gebrochen, geſteht aber erſt ajn, halbe Sau geſtohlen zu haben. Tagesuenigkeiten. Das Unglück beim Münchener Feſtzug. Im Befinden des im Krankenhauſe zu Haidhauſen liegenden Seifenſiedermeiſters Joſef Glatzl aus Sünching, welcher im Geſicht und an den Füßen vom flüchtenden Publikum durch Fußtritte ſchwer verletzt wurde, iſt erfreulicher Weiſe entſchiedene Beſſerung zu konſtatiren; der Gypsverband an der Knieſcheibe wird in 14 Tagen entfernt und kann Glatzl dann in einigen Wochen das Krankenhaus verlaſſen. Eminente Aufbeſſerung. Fronach, 16. Aug. Freudige Erregung herrſcht in den Kreiſen der ſtädtiſchen Taglöhner. Der tägliche Gehalt derſelben wurde nämlich 5 Magiſtratsbeſchluß von 1 M. 29 Pf. auf 1 M. 30 Pf. erhöht. — Ein ſeltſamer Gaſt ließ ſich in einer der ver⸗ floſſenen Nächte in Würzburg im Warteſaal 2. Klaſſe des dortigen Bahnhofes ſehen. Kurz nach Mitternacht kam ganz unerwartet ein Ochſe in den Saal marſchirt, lief da einige⸗ male umher, Tiſche, Bänke und auch einen Paſſagier um⸗ werfend, und ſpraug ſchließlich durch eine der großen Fenſter⸗ ſcheiben auf den Perron, wo er eingefangen und forttrans⸗ portirt wurde. — Ein neues Trausportmittel. Vor einigen Tagen kam ein Bauer aus Avolsheim bei Molsheim mit einem Leiterwagen, auf welchem ein ſehr großes Weinfaß lag, vor dem Thore der Irrenbeil⸗ und Pfleganſtalt in Stephansfeld im Elſaß an und begehrte Einlaß. Zugleich zeigte er eine Aufnahmeverfügung des Bezirkspräſidenten über einen auf⸗ zunehmenden Geiſteskranken vor. Auf die Frage, wo er den Kranken habe, deutete er auf das Weinfaß und verlangte einen Schloſſer. Nachdem der Anſtaltsſchloſſer die große Ein⸗ laßöffnung des Faſſes aufgeſchraubt hatte, kroch richtig der der geiſteskranke Sohn des Mannes aus dem Faſſe, welcher guf dieſe noch nicht dageweſene Weiſe von Avolsheim nach Stephansfeld geſchafft worden war. Der erfinderiſche Vater hatte ſeinen Sohn veranlaßt, zum Reinigen des Faſſes in in dasſelbe zu kriechen, hatte dann raſch die Einſteigeöffnung geſchloſſen und das Jaß auf den Wagen geladen. Daß die Umſtehenden über den erfluderiſchen Vater nicht wenig er⸗ ſtaunt waren, kann man ſich denken. — Ein zuvorkommender Fürſt. Saalfeld a. S. Dieſer Tage fuhr eine Berliner Jamilie in einem Miethge⸗ ſchirr von Blankenburg nach Schwarzburg. Oberhalb der „Oppelei“ vermißt der Herr ſeinen Krimſtecher. Der Kut⸗ ſcher ſteigt ab, um nach dem Geräth ein Stück zurückzugehen. In dieſem Augenblick kommt Fürſt Georg von Schwarzburg her geritten und frägt den Mann, was er ſuche? Auf er⸗ baltene Auskunft ſagt der Fürſt:„Steigen Sie auf, ich werde ſehen, ob ich das Glas finde.“ Und rich 1 der Wagen hatte nahezu Schwarzburg erreicht, als Fürſt Georg zurück⸗ geſprengt kommt und dem Reiſenden das Glas überreicht. Man kann ſich denken, in welch glücklicher Stimmung die Familie durch die Liebenswürdigkeit des hohen Herrn ver⸗ ſetzt wurde. 3 „ Einen bemerkenswerthen Diſtauceritt hat der am 14. Auguſt, Abends um 7 Uhr in Arnſtadt eingetroffene Lieutenant im Königlich württembergiſchen Train⸗Bataillon Nr. 13 Steinhäüſer unternommen. Derſelbe hat in Ugiform mit feldmarſchmäßiger Bepackung auf ſeinem vier⸗ zehnjährigen Pferde Zeus ſeine Garniſon Ludwigsburg am Sonnabend Nachmittag verlaſſen, war Sonntag Mittag 3 Uhr in Würzburg, rift am Montag von Würzburg bis Königshofen und heute von Königshofen bis an ſein Ziel Arnſtadt, insgeſammt 350 Kilometer. Pferd und Reiter ſind vollkommen wohl. Das Pferd erhielt täglich zwei Flaſchen Wein und wurde mit Waſſer und Kornmehl getränkt. —Von Schaſen zertreten. Auf eigenthümliche Weiſe iſt bei Borsfelde an 0 ein zehnjähriges Mädchen ums Leben gekommen. Daſſelbe war beauftragt, 40—50 Schafe zu hüten. Als das Kind Abends mit der Herde nicht zurückkam und man Nachforſchungen anſtellte, fand man daſſelbe auf dem Weide ch todt, von den Gchgen zertreten, vor.(2) Man nimmt an, daß das Mädchen eingeſchlafen ſei und daß die Schafe, vielleicht ſchen gemacht, es umdrängt und getödtet haben. — Verlorener Torpedo. Von dem 19 cif „Friedrich der Große“ iſt bei den Uebungen am 15. Auguſt in der Nähe von Neufähr ein ungeladener Bronzee Torpedo verloren worden. Für die Auffindung bez. Bergung deſſelben hat das Kommando des genannten Schiffes eine Belohnung ausgeſetzt, welche bei Auffindung innerhalb gcht Tagen 200 Mark, innerhalb vier Wochen 150., ſpäter 100 M. beträgt. — Das Brautkleid der Prinzeſſing Lätitig. Man ſchreiht aus Turin: Ex⸗Kaiſerin Eugenie erhielt, als ſie ſich mit Kaiſer Napoleon III. vermählte, unter anderen Ge⸗ ſchenken von der Stadt Liege ein Spitzenkleid, in das auf feenhaft zartem Grunde eine Legion Veilchen, die Lieblings⸗ blume der Napoleoniden, eingewebt war. Dieſes Kleid trug die ſchöne Spanierin ein einzigesmal in ihrem Leben, nämlich auf dem Wege zum Traualtar. Vor einigen Tagen gelangte die Robe, die einen Werth von mindeſtens 30,000 Franes repräſentirt, in einer weißen Atlas⸗Caſſette ſorgfältig ver⸗ packt, an die Adreſſe der Prinzeſſin Lätitia. Die Ex⸗Kaiſerin legte dem Geſchenke Zeilen des Inhaltes bei: ſie hätte ge⸗ hofft, das Gewebe, das ſie im ſtolzeſten Augenblicke ihres Lebens getragen, der Braut ihres Sohnes anlegen zu dürfen, dex Allmächtige wollte es anders; möge das Kleid denn Lätitia an deren Hochzeitstage ſchmücken, und der Himmel walte, daß ihr Glück auf feſterer Grundlage ruhe, als dies bei der Ex⸗Kaiſerin der Fall geweſen Neueſte Nachrichten. Berlin, 20. Auguſt. Der Kronprinz von Grle⸗ chenland iſt heute hier eingetroffen. *München, 20. Auguſt. Die Kaiſerin von Oeſter⸗ reich iſt hier eingetroffen. * Breslau, 20. Aug. Die Hauptverſammlung des Vereins deutſcher Ingenieure iſt hier zuſammengetreten. *Hannover, 20. Auguſt. Bennigſen wird kein Mandat zum preußiſchen Abgeordnetenhauſe annehmen. Wien, 20. Auguſt. Der Kaiſer hat den König Ludwig von Portugal zum Oberſtinhaber des 5. Infan⸗ terie⸗Regiments ernannt. Paris, 20. Aug. Im Nord erhielt Boulanger 35,000 Stimmen weniger als bei der letzten Wahl. Trotzdem aber ſind die Republikaner ſehr niedergeſchla⸗ gen. Sie hofften wenigſtens im Nord und im Somme zu ſiegen, wo die Conſervativen und die Republikaner nahezu gleich ſtark ſind. Die„Republique Francaiſe“ erklärt, die Schamröthe trete ihr auf die Stirn bet dem Gedanken an die Verachtung und Ironie, denen das Ergebniß der geſtrigen Abſtimmung in Europa begegnen Fehler die heutige Lage geſchaffen und ſie hätten neue Fehler begangen, indem ſie das reviſioniſtiſche Programm Boulangers zu dem ihrigen machten und mit jener revolutionären Agitation geliebäugelt hätten, mittels deren die reviſioniſtiſchen Parteien die Unruhen, die ſie ſelbſt angeſtiftet, zum Nutzen ihres„Retters“ ausbeu⸗ teten.(Vergl. den Artikel auf der 1. Seite.) Die radicalen Blätter ſuchen die Bedeutung der Wahlen ab⸗ zuſchwächen, die lediglich bewieſen, daß in den in Frage ſtehenden Departements nach wie vor eine conſervative Mehrheit beſtehe. Der royaliſtiſche„Gaulois“ er⸗ klärt den Republikanern, ſie müßten die Thatſachen anerkennen und könnten ſich nicht gegen den Willen des Landes auflehnen, ohne rebelliſch zu werden. Die boulangiſtiſchen Blätter jubeln, der„Intran⸗ ſigeant“ verhoͤhnt Floquet. Caſſagnac erklärt in der „Autorits“, es ſei weniger der General Boulanger, der geſtern den Ausſchlag gegeben, als die vereinte Oppo⸗ ſition in den drei Departements, die des Floquet und des Carnot überdrüſſig ſeien; die Wahl ſei nicht eine Warnung für die Republikaner, ſondern deren Todes⸗ urtheil. Geſtern Abend wiederholten ſich vor den Bureaux der„Cocarde“ in der Rue Montmartre und der„Preſſe“ am Boulevard des Capueines dieſelben Auftritte wie bei Boulangers letzter Wahl. Um 10 Uhr ſperrten Schutzleute die Boulevards von der Rue de la Chauſſée'Antin bis zum Opernplatz ab. Gegen 10 Uhr ſchoß daſelbſt ein Friſeurgehilfe einen Revolver⸗ ſchuß ab. Der Thäter, deſſen Revolver noch mit fünf Schüſſen geladen war, wurde verhaftet. Paris, 20. Aug. Geſtern Abend wurden 54 Verhaftungen vorgenommen, von denen 25 aufrecht er⸗ halten wurden. Paris iſt heute allenthalben ruhig, jedoch hört man öfter den Ruf:„Hoch Boulanger!“ Die boulangiſtiſche„France“ fordert Floquet auf, ſich mit Boulanger zu verſöhnen; der offiziöſe„Paris“ aber weiſt jeden Gedanken an eine Verſöhnung von ſich und will den Kampf gegen den Boulangismus, der ſich im Bunde mit der Reaktion offen gegen die Republik erhebe, bis aufs Meſſer fortſetzen. Rom, 20. Aug. Die„Riforma“ erklärt: Der Reiſe Criſpi's nach Deutſchland wohne nichts inne, was aus dem normalen Rahmen der gegenwärtigen italieniſchen Politik herausträte.(Vergl. Polit. Ueberf.) Rom, 20. Aug. In Savona ſtellten 1500 Arbeiter einer Metallfabrik die Arbeit ein wegen Herab⸗ ſetzung des Lohnes. Haag, 20. Auguſt. Der König, der ſich im Schloſſe Loo befindet, iſt ſeit einigen Tagen von einem katarrhaliſchen Leiden befallen und infolge deſſen gendtigt, das Bett zu hüten. Kopenhagen, 20. Auguſt. Unter den auf dem „Geiſer“ verunglückten Perſonen befindet ſich, nach der ſoeben erſchienenen Verluſtliſte, kein Deutſcher. Petersburg, 20. Auguſt. Bei der Feſttafel an⸗ läßlich des Feiertages des Garderegiments Proebraſchens⸗ kis brachte der Zar die Geſundheit Kaiſers Franz Joſephs von Oeſterreich in franzöſiſcher Sprache aus und trank den Mitgliedern der öſtereichiſcheu Botſchaft zu, dann wurde die Geſundheit des griechiſchen Königspaares aus⸗ bracht. Die Frankfurter Kaiſerrede hat hier Aufſehen erregt und wird in den Hofkreiſen vielfach beſprochen. Sie iſt auch für die hieſigen Verhältniſſe angebracht, da hier noch vielfach die Möglichkeit eines deutſch⸗franzö⸗ ſiſchen Ausgleichs auf Grundlage der Rückgabe Lothrin⸗ gens erörter wurde. New⸗Pork, 21. Auguſt.(Priv.⸗Telegr.) Der Dampfer„Liberta“ von New⸗York nach Stettin unter⸗ wegs hat bei Neuſchottland Schiffbruch erlitten. Alle Paſſagiere und Mannſchaften an Bord wurden gerettet. Mannheimer Haudelsblatt. Mannheimer Effektenbörſe vom 20. Auguſt. Die heutige Börſe hatte faſt gar keine Umſätze aufzuweiſen und ſind in Folge deſſen die Courſe ziemlich auf demſelben Ni⸗ veau ſtehen geblieben Verändert ſind nur Heidelberg⸗Speyerer Aktien 36 G. und apCt Rhein. Hyp.⸗Bk.⸗Pfandbriefe 102.40 G. Mannheim, 20. Auguſt.(Mannheimer Börſc.) Produkten⸗ Markt. Wefzen pfälzer 19.50——.— Hafer, badiſcher 15.—.—.— eE, norddeutſcher 20.25——.—„ württemb. Alpn. 15.——. „ Redw.———.— 17 ruſſiſcher 13.75—14.50 „ Spring 21.———.—]Mais ameritan. Mixed.—.— „ flldruſſiſcher 21.—21.25„ Donau.75——.— „ Girka 21.—.— Bohnen—.—.— „ am. Winter 21.25——.—Erbſen—.—.— „ La Plata 20.75—21.— Kohlreps, deutſcher 26.50—27.— Kernen 20.—— 21— 5 ungariſcher 27.—.— Roggen, pfälzer 14..)—15.50 Wicken 14.—.— „ ruſſiſcher 15.25———5ier Rohſprit 108.50— 85 bulgariſcher—.—— Ioer 15 unverſteuert und excl.— norddeutſcher 15.25—15.50 Maiſchraumſt. 100%%(Ts. 21.—— — Branntwein 100% Ts.— Leinbl, in Partien Girka— amerik. Winter 5— — Gerſte, hierländiſche—.—.—Rüböl 58.—.— 1 pfälzer———— Petroleum Wägk.(Tybe wh.) 28.25 5 ungariſche 18.50——.— 51 J. 00 1 2 8 4 Weizenme— 32.50 25.— Roggenmehl Nr. 0) 28.50—24.— J) 20.50—21.— Tendenz: Weizen feſt, Roggen feſt, Hafer unverändert. Frankfurter Mittagbörſe. Frankfurt a.., 20. Auguſt. Wien hatte höhere Courſe geſandt, und unſere Börſe eröffnete in entſprechender Haltung. Von Exportbahnen heute Lombarden bevorzugt, ſo daß deren erſter Cours ca. 2 fl. höher als Samſtag Abend einſetzte. Berlin zeigte aber keine feſte Haltung. Furcht vor theurem Geld zu Ultimo und Wiener Gerüchte über eine minder gute Credit⸗Bilanz verſtimmten und führten um⸗ faſſende Realiſirungen herbei, die beſonders am Ruſſenmarkte drückten. Im Verlaufe der Börſe verlautete Boulanger ſei in allen 3 Departements, wo geſtern Nachwahlen ſtattge⸗ funden haben, zum Deputirten gewählt, was weitere ziemlich ſcharfe Rückwärtsbewegung herbeiführte. Erſt gegen Schluß, als erſte Pariſer Notirungen eingetroffen waren, die kaum matter lauteten, wurde die Tendenz etwas feſter. Die Um⸗ ſätze waren heute geringer, der Schluß ſehr ruhig. Ereditaktien, Berl. Handelsgeſellſchaft ſchwächer. Mecklen⸗ burger, Lübecker und Marienburger niedriger. Schweizer Aktien ſtill, Gotthard 1 pCt. unter Samſtag, Lomb. am Schluß noch 1 fl. höher. Buſchtehrader ſtiegen 3½ fl. 1880er Mittag, Lloyd 3 pEt. höher, Laura 1 pCt. ſchwächer. Privat⸗ diskonto 2 pCt. Frankfurter Effektenſocietät. Schlußecourſe: Kreditaktien 268¾ Staatsbahn⸗Aktien 217¾, Lombarden 89¼, Galizier 176¼, Diskonto⸗Commandit 222.70, Deulſche Vereinsbank 101.40, Berliner Handels⸗ Gheeſchat 171.30, Buſchtherader 240¼, Elbthal 169 ½ Dux⸗ Bodenbacher 284, Raab⸗Oedenburger 58 ½, Lokalbahnen 115¼, Frankfurter Trambahn 219.80, Türk. Tabak 99.50, Rudolf⸗Aktien 160, Ungar. Galizier 139 ½ Eſſighaus 152.50, Gotthard 133.20, Central 119.60, Nordoſt 90.90, Jurg 104.70, Union 95.10, Weſt 29.30, Italiener 97.10. 1860er Looſe 118.80, Orient II 60.30, Orient III 60.10, Egypter 84.80, 3pCt. Portugieſen 65.20, Mexikaner 91.90, Spanier 73.50, Türken 14.70. Bel reſervirter Haltung erfuhren die Mittagscourſe über⸗ wiegend Befeſtigung. P. Pariſer Börſenwoche vom 18. Auguſt. Bericht.) Diesmal hat Berlin die Pariſer Suppe verſalzen. Es iſt trotz der Geringfügigkeit der Umſätze ſeit Wochen ein optimiſtiſcher Hang nicht zu verkennen; der Berliner Platz nimmt indeſſen einen Rang unter den Börſen ein, der eine Nichtwürdigung ſeiner Tendenz als einen Akt des Wahn⸗ ſinns erſcheinen ließe. So mußte Paris, wenn auch„der Noth gehorchend, nicht dem eigenen Trieb“, ſich der Berliner Baiſſe anſchließen Ueberdies fanden die Worte des deutſchen Kaiſers bei der Einweihung der Statue des Prinzen Fried⸗ rich Karl in hieſigen Börſenkreiſen wenig Beifall und riefen vereinzelte Bedenken wach, Der heutige Börſenſchluß voll⸗ zieht ſich zu erholten Courſen. Dreiprozentige Rente bei kleinem Geſchäft ziemlich behauptet. Fremde Staatenfonds, wie Italiener, Spanier, Türken, Egypter niedriger, doch zu den geſunkenen Courſen in recht animirter Tendenz. Fran⸗ zöſiſche Bahnen gut behauptet. Suez anhaltend beliebt. Panama flau. Die zwei größten Treffer der Panamalooſe ſes, 500,000 und fes, 100,000 fielen auf Looſe, die ſich no in den Händen der Compagnie befinden! Sehen die unglück⸗ lichen Beſitzer von e Aktien und Obliggtionen endlich ein, daß ſie dupirt ſind? Es wäre zu wünſchen.— Huße der wurden in ihrer enormen Feſiokeit von der aiſſe der letzten Tage nicht beeinflußt und ſetzen ihre Stei⸗ Geld war in der Medio⸗Liquidation leicht er⸗ ich. Amerikaniſche Produkten⸗Märkte. (Original⸗ 1118 fort. (Schlußcourſe vom 20. Auguſt.) — New-Fork Chleage Monat Weizen Mais Schmalz Caſſee ceizen Mais Schmalz Auguſt 97⁰—— 11.— 86————— Seßtember 9674 58¼ 9 10 10.75 88— 447/ 8 95 Oktober 96/ 54— 9— 10.15— 44½% 8 93ʃ½ November——— 188⁵.95—— 180⁵ Dezember 98 50j(—.95 88⁰8—— Januar———— 10.————— Februar——— 10.05——— März——— 10.05———— April—————.———— Mai 104⁰—— 10.10——— Juni———— Juli 45————— Tear—————— 59%— Geld⸗Sorten. Dukgten Mk..50—45 Ruſſ. Imperials Mk. 16.78—78 20 Fr.-Stücke„ 16.21—18 Dollars in Gold 9 20—16 Engl. Sovereigns„ 20.40—25 Schifffahrts⸗Angelegenheiten. Weſel, 20. e Das Schiff„Hoop doet leven“ erlitt auf ſeiner Thalreiſe unterhalb der hieſigen Schiffbrücke Leckage und mußte in Folge deſſen ſeine ganze Ladung in ein anderes Schiff überſchlagen werden. „„Ruhrort, 20. Auguſt. Der Stand der heutigen Frachten iſt folgender: nach Amſterdam für Schiffe ron 100—120 Krn. fl..65, Schiedam.00, Rotterdam.90, Antwerpen für große Schiffe kleine Schiffe.65, Mainz⸗Mannheim für Schleppkähne Mk..25, für Holzſchiffe.25, Koblenz.75. Koblenz, 20. Auguſt. Geſtern Morgen 11 Uhr tra unter Salutſchießen das neue Schleppſchraubendampfſchi zWinſchermann u. Comp. Nr. 1“ mit überaus reichem Flaggenſchmuck verſehen, ohne Anhang, zum erſten Mal berg⸗ wärts hier ein und ging am rechten Ufer, unterhalb 1145 breitſtein vor Anker. Nachmittags ſetzte das neue Schiff die Reiſe nach Frankfurt a. Ma fort, woſelbſt es heute die Feſt⸗ abrt der Mitglieder des Internationalen Binnenſchifffahrts⸗ ongreſſes in Frankfurt a. M. auf dem Maine mitmacht. Das Boot iſt auf dem Werft der Wittwe E. Boele u. Söhne in Slikkerveer bei Rotterdam erbaut und fand hier wegen 5 geſchmackvollen eleganten Bauart allgemeine Aner⸗ ennung. Mannheimer Hafen⸗Verkehr. Folgende Schiffe ſind am 20. Auguſt angekommen: Hafenmeiſterei I.(Rheinvorland). Schiffer ev. Kapitän Schiff Kommt von Ladung Ctr. Hiſchn 1 Chrimhilde Rotterdam Stückgüter 726 Dif Adolf Köln 8 74 Schulz Prinzeſſin 5 5 0 88 Böking Lothringen Rotterdam 40 1654 Hafenmeiſterei II. J. t Rheinſtein Rotterdam Getreide 17610 J. Kirſch Vereinigung 12 Antwerpen Stückgüter 18118 H. Reitz Lothringen Ruhrort Kohlen 12535 M. Schmitt Neckar Köln Weizen 3500 P. Reitz Mannheim 20 Rotterdam Stückgüter 23600 W. Maternus Mannheim 16 5 5 18542 H. Bös Pfalz 2 Köln 500 G. Staab Mannheim 14 RNotterdam 20 14082 J. Rudolph Maiuz 15 Antwerpen 7 5000 F. Buchloh Kannengießer]J Ruhrort Kohlen 13818 Hafenmeiſterei III. A. Höfer Blücher Rotterdam Getreide 11962 P. Eicken Sophia Kath. Ruhrort Kohlen 16860 Koch einrich Heilbronn Salz 1090 Nollert obert 1 4 976 H. Gooh Gott mit uns 5 1866 J. Staab F. G. Müßig Jagſtfelnd„ 1714 G. Böhringer Hobach 15 1 1106 H. Veß ie Liebe 5 5 1618 dto. Göthe 7 1 1000 A. Holler Prinz Emil 7 2 1008 Hafenmeiſterei IV.(Neckarvorland). Fr. S. Elbert Helene Duisburg Kohlen 13400 Hr. Langmann Neptun 4 4 5 10300 Hr.Staubitz, ſen. Eintracht 5 7 2880 dto. jun. Friedrichshall 85 25 3430 D. Döppenbecker Gen v. Werder 5 2 9060 Fr. Oeſtrich Sehdlitz Ruhrort 5 10000 JW.Hartenberg Walb. u. Marg. 15800 Floßholz: angekommen 3000 Cbmtr., abgegangen 4000 Cbmtr. Waſſerſtands⸗Nachrichten. Rhein. Kaub, 20. Aug..18 m.—.07 Koblenz, 20. Aug..16 m.—.07. Hüningen,%. Aug..98 m.—.42.Köln, 20. Aug..60 m.—.07. Kehl, 20. Aug..22 m. +.42. 5 Ruhrort, 20. Aug..12 m.—.07. Sauterburg, 26. Aug. 5. 20 m 26. Maxau, 20. Aug..46 m. f.29. Nedar. Mannheim, 21. Aug..65 m..00. Mannheim, 21. Aug..88 m.—.00. Mainz, 20. Aug..86. m.—.05. Heilbronn, 21. Aug..10 m..08. 6. Seite General⸗Anzeiger. . Auguft Bekanntmachung. Am 21. Auguſt wird in Zimmern in Vereinigung mit der daſelbſt befi chen Poſtagentur eine Reichs⸗Telegraphenanſtalt für Fernſprechbetrieb mit beſchränktem Tagesdienſt für den allgemeinen Verkehr eröffnet werden. 14276 Karlsruhe,(Baden), 18. Auguſt 1888. Der Kaiſerliche Ober⸗Poſtdirektor, In Vertretung. Schmücker. (Erb⸗Einweiſung). Bekanntmachung. No, 48,692. Die Wittwe des am 24. Februar 1888 dahier verlebten Privatmanns Anton Kretſchmann, Catharina geb. Gerhäuſer hier, hat um Einſetzung in die Gewähr des Nachlaſſes ihres Ehemannes nachgeſucht. Dieſem Geſuch wird entſprochen, wenn nicht binnen 8 Wochen Einſpruch dagegen erhoben wird. Mannheim, den 9. Auguſt 1888. 14134 Der Gerichtsſchreiber Gr. Amtsgerichts Wagenmann. Ohmetgras⸗Verſteigerung. Das Ohmetgras von nachbenannten ſtädtiſchen Grundſtücken wird an folgenden Tagen jeweils im ſtädtiſchen Bauhofe loos⸗ weiſe verſteigert und zwar: 14050 Mittwoch, den 22. Anguſt, Pormittags 10 Uhr: Von der Schweinsweide, dem noch unverpachteten Garten⸗ terrain bei der Kaiſershütte, der Kuhweide 1. Gewann, dem alten Kiesloch, dem Roſengarten., 2. und 8. Gewann, dem Altneckar beim Roſengarten und dem Neckardamm. Aachmittags 2 Ahr: Von der Rheingewann, dem Hinterſchledig, dem Rheindamm, dem Altneckar bei den großen Neuwieſen, den großen Neuwieſen und der Streitwieſe. Jonnerſtag, den 23. Auguſt, Vormittags 10 Ahr: Vom Ochfenpferch ſammt Vorland, von der Schafweide, dem Altwaſſer, den Hohwieſen, der alten Fohlenweide, der Inſel am weißen Sand, dem Pfeifferswörth ſammt Vorland, der 2. Sand⸗ gewann und den Sellweiden. Mannheim, den 15. Auguſt 1888. Der Stadtrath Bräunig. Lemp. Bekanntmachung. Das am 17. ds. Mts. in Mannheim zuſammgetretene Preis⸗ gericht, beſtehend aus den Herren: 14899 Baudirektor Dr. Durm in Karlsruhe, Geheimer Baurath H. Wagner in Darmſtadt, Profeſſor C. Walter in Stuttggrt, Stadtrath Hartmann in Mannheim, Hochbauinſpektor Uhlmann in Mannheim zur Beurtheilung der für den Neubau eines Realgymnaſiumsge⸗ bäudes daſelbſt eingelaufenen 45 Entwürfe erkannte die ausge⸗ ſchriebenen drei Preiſe einſtimmig den folgenden Arbeiten zu: 1) Den 1. Preis von 2000 Mark dem Entwurfe No. 44 mit dem Merkzeichen O(rother Ring in ſchwarzem Ringe). 2) Den 2. Preis von 1000 Mark dem Entwurfe No. 30 mit dem Merkworte:„Lehre giebt Ehre“. 3) Den 3. Preis von 500 Mark dem Entwurfe No. 33 mit der 122 XV. Merkzahl des Ablieferungstermines VIII. Nach Eröffnung der den Entwürfen beigegebenen, den Merk⸗ malen entſprechenden Briefumſchläge gingen als Sieger aus dem Wettbewerbe hervor: 1) mit dem 1. Preiſe: Herr Fritz Wendorff, Königl. Regierungsbaumeiſter in Leipzig. 2) mit dem 2. Preiſe: Herr Architekt Herrmann Lender, Vorſtand der Ge⸗ werbeſchule in Heidelberg. 3) mit dem 3. Preiſe: Herr K. Weißbach und K. Barth, Architekten in Dresden. Der Entwurf mit dem Merkzeichen aufſteigender Löwe im Schild wurde in Berückſichtigung ſeiner vielſeitigen architektoniſchen Vorzüge vom Preisgerichte dem Stadtrathe zum Ankaufe empfohlen. Es ergab ſich als Verfaſſer dieſes Entwurfs: Herr Franz Huber, Architekt in Neuſtadt g. Haardt. Die ſämmtlichen Entwürfe werden vom 22. d. Mts. bis einſchließlich den 5. September d. Is. in dem obern Saale des Saalbaues hierſelbſt öfſentlich ausgeſtellt. Nach Schluß der Ausſtellung werden die nicht in den Beſitz der Stadt Mannheim übergehenden Entwürfe den Herren Verfaſſern nach Mittheilung ihrer Adreſſe koſtenfrei zurückgeſendet werden. Verpachtung non Gewerbepläten. Samſtag, den 25. Auguſt, Vormittags 10 Uhr werden 6 Gewerbeplätze im Mäaße von zuſammen 3246[Meter, zwiſchen dem Schlachthauſe und dem Holzhofe gelegen, im ſtädtiſchen Bauhofe auf unbeſtimmte Zeit öffentlich verſteigert. Plan und Bedingungen liegen inzwiſchen im Rathhauſe 1. Stock, Zimmer Nr. 9 zur Einſicht offen. Mannheim, den 20. Auguſt 1888. Der Stadtrath 14868 Bräunig. Le m p Verſteigerung. Amtsgerichtlicher Ermächtiguug zufolge werden aus dem Nachlaſſe der Anng Loniſe Bender in Lit. 2 7, 2½ am Donnerſtag, den 24. Auguſt 1888, Nachm. ½3 Uhr einige Frauenkleider, Weißzeug, Bettung und ſonſtiges öffentlich gegen Baarzahlung verſteigert. 14291 C. Kauffmann, Waiſenrichter. — — — 764 hatte, ſchien es ihm hohe Zeit, ihr ſeinen Antrag zu machen. Voranſchlägen ꝛc. unter Nr. 18855 an die Exp Mannheim, den 21. Auguſt 1888. Der Stadtrath: Oeffen Mittwoch, den 22. Aug. Auchm. 2 Ahr, werde ich in meinem Pfandlokale 8S 4, 17 hier fol⸗ Bräunig. 14399 gende Gegenſtände gegen baare Zahlung im Vollſtreck⸗ entliche Verſteigerung. ungswege öffentlich verſteigern: 2 Chiffonier, 2 Waſchcommode mit Marmorplatte, 2 ovale Tiſche mit Decken, 2 Kommoden, 2 Kanapee, 2 Regulateur, 1 Vogelkäfig mit 1 Kanarienvogel, 1 Nachttiſch mit Marmorplatte, Leichener Schreibtiſch, 4 Stühle, 1 ovaler Spiegel in Goldrahmen, 2 große Bilder, 1 Stehlampe, 1 Paar Fenſter, Vorhänge mit Gallerie. 14400 Mannheim, den 20. Auguſt 1888. Bräuning, Gerichtsvollzieher in Mannheim. Dampfkeſelanlage und Dampfheung wird in einem größeren induſtriellen Etabliſſement einzurichten beabſichtigt. „ d. Bl. 13855 Er war im Man erbittet Offerten zur Ausarbeitung von Badiſche Staalseiſenbahnen. Maurer⸗ und Steinhauerarbeiten für Erweiterung des Planums des hieſigen Rangirbahnhofes, im Geſammtvoran⸗ ſchlag von 56,800 Mark werden im Submiſſtonswege vergeben. Angebote ſind bis Samſtag, den 8. September d. Is., Vormittags 10 Uhr auf der Kanzlei des Unterzeichneten, wo⸗ ſelbſt Pläne und Bedingungen zur Einſicht aufliegen, einzureichen. Mannheim, den 15. Auguſt 1888. 14076 Großh. Bahnbauinſpektor. 2— 9 Verſteigerung. Im Auftrage des Herrn Carl Friedr. Joſt Privatmann, werden in deſſen Anweſen Lit. 2 2, 2½% neben der Kaiſershütte am Dienſtag, den 28. Auguſt, Nachmittags/ 8 Uhr öffentlich verſteigert: Küchengeſchirr, Anrichte, Küchenſchrank, 1 Herd, 1 Füllofen, Bettladen, Deckbetten, Kiſſen, Vorhänge mit Gallerie, Spiegel, Bilder, Vogelkäſige und Hecken, runde und eckige Tiſche, Stühle, Waſch⸗ und Nachttiſch, Gartenbank und Gartengeräthe, Futter⸗ mahlmaſchine, Werkzeug und ſonſtiges Geröͤthe. Etwas Frankenthaler Porzellan. 14387 C. Kauffmann, Waiſenrichter. Verſteigerung. greitag, 24. 5.., Vormittags 10 Uhr anfangend läßt Theoder Lorenz von Schaarhof eirca 13 Räubling ee meiſt Simmenkhaler Abſtammung, gegen Baarzah⸗ lung öffentlich verſteigern. 14892 Schaarhof, den 20. Auguſt 1888. Theodor Lorenz. Fortſetzung der Verſteigerung in Lit. P 2, 14 heute Montag und folgende Fage, jeweils Lachmittags von 2 Ahr ab. Ferd. Aberle. Großh. Die Erd⸗, 14299 Danlsagung. Für die vielen Beweiſe herzlicher Theilnahme und die reichlichen Blumenſpenden, bei dem uns betroffenen, ſchweren Verluſte unſerer lieben Tochter, Schweſter, Nichte und Enkelin Käthchen Horsch ſagen wir unſeren Verwandten, Freunden und Bekannten, ſowie den Schulfreundinnen der theuern Verblichenen hiermit unſeren tiefgefühlten Dank. 14396 Mannheim, den 20. Auguſt 1888. Hch. Horſch nebſt Familie. Roman Beilage zum Verlauf der letzten zwanzig Jahre mit ſopiel Weibern durchgegangen, daß ſeine Manier, den Vorſchlag dazu zu machen, ſich ſchon in beſtimmte Formen gefunden. Er modifizierte ſein Geſuch je nach dem Rang der Angebetenen und hatte ſeine Liebesformen erſter, zweiter und dritter Klaſſe, nur poetiſch zu ſein, war ihm verſagt. Valerig maß ihn von Kopf bis zu Fuß mit einem Blick unbeſchreiblichen Hohnes, ſah ihn mit Augen, die alle Geheimniſſe ſeines Miſſethäterlebens zu durchſchauen ſchienen, durchdringend an und brach dann, indem ſie dabei langſam ihren Fächer von Pfauenfedern entrollte, in ein langes, ſilberklares Lachen aus, von dem jeder Ton Verachtung auszuſprechen ſchien. „Sie irren ſich, Sir George“, ſagte ſie ruhig und ſchritt auf das offene Fenſter des Korridors zu, als ob ſie in das Haus zurückkehren wollte.„Ihr beinahe unfehlbares Urtheil hat Sie dies eine Mal irregeleitet.“ Sie würde an ihm vorüber und in das Haus gegangen ſein, er vertrat ihr jedoch den Weg mit dem ganzen Umfang ſeiner ſtaatlichen, allzu gepntzten Perſon. Dieſes ſchallende Lachen, das übermüthige Funkeln der prachtvollen Augen trieb ihn zum Wahnſinn. Sir George hatte ein diaboliſches Tempera⸗ ment und die unſinnige Eitelkeit eines erfolgreichen Wuſtlings. Daß irgend ein Weib ihn wirklich verachten könnte, überſtieg das Maß ſeiner Begriffe. Oas Weib aber, das ihn zu verachten vorgab, ſtellte ſich jenſeits der Sphäre ſeiner Höflichkeit. „Nun“, ſtammelte er empört.„Ich dachte, Sie wären mittlerweile Both⸗ well Graham's überdrüſſig geworden und die Reihe wäre an mir.“ Im ſelben Athemzuge maß George Varney ſeine Länge auf dem gewür⸗ felten Pflaſter der Veranda, als hätte der Hammer eines Zyklopen ihn nieder⸗ geſchmettert. General Harborough hatte ſich verſtohlen nach den Garlenanlagen begeben, um dort einſam eine Zigarre zu rauchen, während Herr Stahlmann ſeinen Galopp vortrug, und ruhig um das Haus ſchreitend, war er gerade zurecht gekommen, um Sir Georges letzte Aeußerungen mit anzuhören. Er hatte keine Minute gezögert, ihm ſchlagfertig Rede darauf zu ſtehen. „Geh zu Deinen Gäſten, Valeria,“ ſagte er mit ruhigem Befehl; ich werde dieſen Hallunken abfertigen.“ Halb mechaniſch gehorchte Valeria. Die Erſchütterung der letzten Augen⸗ blicke verjagte jeden Gedanken bei ihr. Ihr Gedächtniß ſchien plötzlich ausge⸗ löſcht. Sie ſtrich durch die glänzenden Räume, ſtaunte die Lichter, die Blumen und die geputzten Menſchen faſt beſinnungslos und über ihre eigene Perſon im Unklaren an. „General⸗Anzeiger“ (nannheimer Polkablakt.— Fadiſche Volkszeitung.) Wyllards Verhängniß. Roman von M. E. Braddon. Deutſch von Cl. Steinitz. MNachbruck verboten.) (Fortſetzung.) Er verließ das Hotel und ſchleuderte nach der Madelaine, kaum wiſſend, was er mit dem Reſt des Tages anfangen ſolle. Abends hatte er eine Verab⸗ redung mit Sigismund Trottier. Sie ſollten zu einer Premlère im Gymnaſe⸗ Theater zuſammentreffen, nachher bei Vachette ſoupieren, und dort wollte der Paragraphiſt Heathcote alle Neuigkeiten zum Beſten geben, die er inzwiſchen über den räthſelhaften Georges und die einſt gefeierte Mademoiſelle Prevol ge⸗ ſammelt hatte. Der Madalaine gegenüber wurde Heatheote von dem gutmüthigen Herrn Blümelein eingeholt, der Frau Wyllard in ſeiner Wohnung mit ſo viel Ver⸗ gnügen die Honneurs gemacht hatte. Sie gingen eine kurze Strecke nach der Richtung des Blümeleiuſchen Geſchäfts, und Heathcote theilte dem Kaufmann die plötzliche Erkrankung ſeines Vorgängers mit. Herr Blümelein legte viel Sympathie und Intereſſe an den Tag, und da ſie jetzt vor ſeinem Komptoir ſtanden, lud er Herr Heatheote dringend ein, eine Cigarrette bei ihm zu rauchen oder eine Flaſche Lafitte mit ihm zu leeren. Heathcote lehnte den Lafitte ab und nahm die Cigarette an nicht abgeneigt, die Wohnung ſeines Rivalen wiederzuſehen. „Haben Sie Herrn Wyllard vor zwanzig Jahren gekannt?“ fragte Blüme⸗ lein, nachdem ſie über den letzten Inſaſſen und ſeine erfolgreiche Laufbahn in Paris geſprochen hatten. „Nein, ich habe in erſt kurz vor ſeiner Heirath vor ſieben Jahren kennen gelernt.“ „O, dann haben Sie ihn nicht als jungen Mann gekannt. Dort in jener Schublade habe ich ſeine Pothographie, die vor fünfzehn Jahren aufge⸗ nommen iſt, alſo zur Zeit, da er ſein Vermögen zu erwerben begann und der Kredit Mauresque auf der Höhe der Popularität ſtand. Sie wiſſen ohne Zwei⸗ fel, daß es nachher zum Krach damit kam, daß aber Wyllard ſich nachgerade mit ſauberen Händen aus der Aſſaire zu ziehen mußte.“ „Ich möchte dieſe Photographie gern ſehen,“ ſagte Heathcote. „Sogleich. Ein kluges, merkwürdiges(Geſicht,“ antwortete Bluͤmelein, ſchloß eine Schublade auf und holte die Photographie heraus. „Für eiuen Vermögensjäger ein wunderbares Antlitz, rief Heatheote aus 4⁰ (Fortſetzung folgt.) Wilnelm Ritzinger Zahntechniker 21, 20 Mannheim 01, 20 im Hauſe des Hrn. Bäcker⸗ meiſter Schlachter empfiehlt ſich ſowohl in Anfertigung künſtlicher Ge⸗ biſſe als auch Plombirungen und Zahnextractionen unter Zuſicherung ſtreng reeller 3 Bedienung. 7392 Preife künſtlicher Zähne: 1 einzelner Zahn M. 6, jeder weitere Zahn M. 4. 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Ich verſtehe mich einigermaßen auf Phyſiognomien und ich glaube zu wiſſen, worauf dieſes Geſicht deutet, auf leidenſchaftliches Gefühl, auf eine glühende Phantaſie, auf einen Geiſt, den die Triumphe erfolgreicher Finanzope⸗ rationen nicht zu befriedigen im Stande ſind. Sie können ſich darauf verlaſſen⸗ daß jenes Thürchen im Alkoven ſeine Bedeutung hat. In Gegen wart Frau Wyllards wollte ich das nicht gelten laſſen, weil ich weiß, daß Frauen ſelbſt auf die Vergangenheit eiferſüchtig ſind. Ich habe dokumentariſche Beweiſe dafür daß Herr Wyllard ſich die Thür im dritten Jahre ſeines Miethsbeſitzers aus⸗ hzechen ließ. Ich fand dieſe quittirte Rechnung des Baumeiſters unter anderen Papieren vor, die mein Vorgänger hinten in einem Schrank liegen gelaſſen hat.“ Siebentes Kapitel. Die Vorladung des Generals. In der balſamiſchen Septembernacht ſtanden die Fenſter der Villa Valeria weit offen, der Himmel und der Garten blickten herein, die Muſik der fernen See lönte ans Ohr, und Lady Valeria ſaß in der Veranda, wo ſie vor einer Woche Bothwell Grahame Lebewohl geſagt hatt. Die Mitternacht rückte heran, und die Menge ſtrömte nach dem Muſikſaal, wo ein Herr Stahlmanu einen neuen Galopp auf ſeinem Violoneello ſpielte. Der Mond ſchien auf das Meer und beleuchtete die lange weiße Linie des Hafendammes und die Fernſicht auf Stadt und Hafen machten noch mehr den Eindruck italieniſcher Szenerie als bei Tage. Lady Valeria trug ein langes fließendes Gewand von faſt griechiſcher Einfachheit, ein mattgelbes Kaſchemirkleid, das mit einer wundervollen Stickerei aus Pfauenfedern beſetzt war, die in ſchräger Linie von der Schuſter zum Saum herabfiel. Die glönzenden Farben blitzten im Mondlicht, als die ſchöne Frau ſich mit einem großen Fächer aus Pfauenfedern langſam fächelte. „Fürchten Sie ſich nicht, ſo viele Pfauenfedern zu tragen?“ fragte ein hübſcher Mann von ungefähr vierzig Ihhren, der in Tracht und Manier gerade nicht den feinen Geſchmack an den Tag legte, aber über eine Freiheit des Tons und des Benehmens verfſigte, der von den Gewohnheiten der feinen Welt zeugte. Sie Georze Varny, ein Mitglied der Sportswelt, von dem es ſeit drei Jahren hieß, daß er gänzlich ruinirt, und ſeinen letzten Acker verpfändet habe, zirthſchaft Stüdle, Meßplatz. — 763— wußte ſich ſtets Geld zu verſchaffen, ſobald er es brauchte und hatte es zu Stande gebracht, Lady Valeria Geld zu leihen. „Weshalb ſollte ich keine Pfauenfedern tragen?“ ſagte Lady Valeria müͤde. Ihr Profil war ihm zugekehrt, ihre Augen hingen an dem weißen Brandungsſchaum der See. Sie gab ſich nicht die Mühe, ihren Gefährten das Geſicht zuzuwenden, während ſie zu ihm ſprach. Bleich, müde und träumeriſch ſchien ſie die Verkörperung der Gleichgiltigkeit darzuſtellen. „Weil man ſie für ſo“— er ſuchte nach einem ſchicklichen Ausdruck— »verdammt pechbringend hält.“ „Ich glaube kaum, daß mir die Pfauenfedern etwas anthun können,“ ſagte Valeria müde.„Ich bin zeit meines Lebens unglücklich geweſen.“ „Na, ja, das Schickſaal hat Ihnen übel mitgeſpielt,“ meinte der Baron und rückte ſeinen Stuhl näher an den ihren, wobei er das zarte Proſil mit einem feuerigeren Blick betrachtete, als es die Vorſchriften der Freundſchaft und guten Kameradſchaft vertragen.„Eine ſchöne junge Frau mit einem Mann verheirathet, der alt genug iſt, ihr Großvater zu ſein, nach Bengalen verſchleppt, um dort ihr Leben hinzuſchmachten, wo ſie eine Königin der londoner Geſellſchaft ſein könnte, auf ein Nadelgeld beſchränkt, das kaum ausreicht, ihre Schneiderin zu bezuhlen, wenn ſie, bei Jupiter, über das Vermögen ihres Mannes verfügen ſollte. Weshalb, Valeria, machen Sie nicht der ganzen Quälerei ein Ende und gehen gleich nach dem Newmarketrennen nach dem ſüdlichen Frankreich mit mir? Ich gewinne entſchieden einen Haufen Geld, das wir in Monaco verguügt verbrauchen können. Wenu das alles iſt, weiß ich eine Menge Neues anzuſchaffen. Und wenn der General Lärm ſchlagen ſollte, bringen wir die Sache vor der Welt in Ordnung— oder vorher, wenn Sie lieber nicht warten wollen. Die Sache läßt ſich ſo bequem abmachen. Sehen Sie doch Ihre Couſine an, Lady Caſſandra, und den Oberſt, und den Herzog mit ſeiner Gräfin, überall change de dames.“ Er verſuchte die ſchlanke Taille mit ſeinem ſtarken Arm zu umſchlingen, Valeria aber riß ſich mit einem verächtlichen Lachen los, erhob ſich aus ihrem Seſſel und ſchritt an das andere Ende der Veranda, wohin er ihr, ſehr aus der Faſſung gebracht, folgte. Die Gelegenheit war ihm ſo günſtig erſchienen. Er ſelbſt hatte weder Glauben noch Grundſötze und hielt alle Leute für Heuchler, die beſſer zu ſein behaupteteu, als er. Wie einer der Helden Dumas' geſtand er zu, daß es gute Frauen auf der Welt geben möge, nur daß er zufällig noch keiner begegnet ſei. Er halte ſich Lady Valeria nützlich erwieſen, hatte ihr geſagt, anf welche Pferde fie wetten ſolle, und hatte ihr ſeit ihre Rückkehr nach England zu großen Gewinnen verholfen. Ihre Verluſte verdankte ſie ihren eigenen Eingebungen, und wenn ſie in der letzten auf dieſe Weiſe verloren hatte, ſo hatte Sir George das Geld verſchafft, um die Bookmakers zu befriedigen. Nachdem er Alles das gethan und ſeine ganze Muße der Bekanntſchaft mit Lady Valeria gewidmet 22. Auguſt General⸗Anzeiger. Geſucht auf eptember eine Wohnung von 4 5 Zimmer mit Zubehbör. Offerten unter Nr. 14371 an die Er Des Blattes 143871 64.3 Laden Wohn. Werk⸗ „ ſtätte gr. Hof u. Zu⸗ beh. für jedes Geſchäft geeignet ſof. zu vermiethen. 12757 zum 1. 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