In der Poßzeſte 85 agen unter Volkszeitung.) Abonnement: 50 Pfg. monatlich, Bringerlohn 10 Pfg. monatlich, durch die Poſt hez. inel. Poſtauf⸗ ſchlag M..90 pro Quartal. Inſerate: Die Colonel⸗Zeile 20 Pfg. Die Reklamen⸗Zeile 40 Pfg. Einzel⸗Nummern 3 Pfg. Doppel⸗Nummern 5 Pfg. t Mannheim und Umgebung. 9 8 25 2 9 e (98. Jahrgang.) der Stad Amts⸗ und Kreisverkündigungsblatt Erſcheint täglich, auch Sonntags; jeweils Vormittags 11 Uhr. er Journal. (Mannheimer Volksblatt.) Telegramm⸗Adreſſe: „Journal Mannheim.“ Verantwortlich: Chef⸗Redakteur Julius Katz. Für den Inſeratentheil: A. Lohuer. Rotationsdruck und Verlag der Dr. H. Haasiſchen Buch⸗ druckerei, (Das„Mannheimer Journal“ iſt Eigenthum des katholiſchen Bürgerhoſpitals.) ſämmtlich in Mannheim. —.51 8500 Exemplare. 7 0 2 142 2 98 Der Antiſemitismus in der Wahlbewegung. Der Wahlkampf im 6. Berliner Reichstags⸗Wahl⸗ kreiſe zeitigt ſonderbare Blüthen am Baume der Partet⸗ erkenntniß. Faſt alle Parteien melden ſich zum Worte und über dem Wettlauf nach der Gunſt der Wähler geht gar monches politiſche Ideal zu Grunde. Der Vorſchlag, alle reichstreuen Parteien zum gemeinſamen Kampfe gegen den ſozialdemokratiſchen Anſturm zu einigen, die Fraktionsintereſſen dem Staatswohl zu opfern, iſt unerfüllt geblieben und ſo entbrennt auf der ganzen Schlachtlinte ein erbittertes Ringen, bei dem ſchließlich die robuſte Natur der ſozialdemokratiſchen Lehre ſiegen wird. Die freiſinnigen Demokraten, die ſich in der Reichshauptſtadt mit ihrer Königstreue nicht wenig brüſten und maleriſch mit dem Mantel der erſterbenden Loyalität ſich umhuͤllen, die Conſervativen, welche— koſt' es, was es wolle— zeigen möchten, daß jetzt„ihre“ Zeit gekommen iſt, die reinen und unreinen Antiſemiten, welche Deutſchland von Grund aus reformiren wollen, endlich auch die ver⸗ ſprengten nationalliberalen Elemente, die ſich in Berlin einer wenig geſchickten Leitung eufreuen— alle ſind ſie auf dem Wahlplan erſchienen, um die ſozial⸗ demokratiſche Candidatur zu Falle zu bringen. Einig in der Erkenntnis des zunächſt zu erreichenden Zieles, ſind ſie ſofort uneins, wenn es ſich um die Wahl der Mittel handelt. So bildet dieſe Wahlepiſode ein charakteriſtiſches Merkmal unſerer krankhaften Partei⸗ zuſtände. Was in dieſen Tagen auf der innerpolitiſchen Bildfläche erſcheint, iſt wahrlich wenig geeignet in den ſtaatserhaltenden Schichten Befriedigung zu erwecken. Eines der traurigſten Kapitel dieſer Wahlgeſchichte bildet das Verhalten der wahren, echten und unverfälſcht „reinen“ Antiſemiten, die zum erſten Male mit einem „Programm“ debütiren und nun vermeinen, ſie könnten mit ihrem wüſten Geſchrei die Welt aus den Angeln heben. Ihr Kandidat, Herr Dr. Förſter, will die Juden zwar nicht nach der erprobten, mittelalterlichen Behandlungsmeihode des Verbrennens aus der Welt ſchaffen, aber er meint, man müſſe auf moderne, weniger ſchmerzhafte Manier der ganzen Geſellſchaft den Garaus machen. Dr. Foͤrſter iſt ſogar ſo ſehr zum Scherzen gelaunt, daß er die Juden direkt auffordert, ſich ihm anzuſchließen, da er es nicht für ausgeſchloſſen hält,„daß Juden einſichtsvoll genug ſind, zu erkennen, daß es auf dem bisherigen Wege nicht weiter geht.“ Wahrhaftig, da mag Herr Dr. För⸗ ſter wohl im Rechte ſein; wir glauben, daß ſchließlich unſere jüdiſchen Mitbürger dieſen Satz antiſemitiſcher Weisheit vollinhaltlich unterſchreiben werden; doch wohl in anderem Sinne. Auch ſie werden der Anſicht ſein, daß es eigentlich„auf dem bisherigen Wege“ der Verhetz⸗ ung nicht weiter gehen könne, daß dieſes frevelhafte Spiel mit den niederſten Leidenſchaften eines beutegierigen Mobs wohl bald ein Ende nehmen müſſe, da es ſonſt zu einem Schrecken ohne Ende kommen müßte. Herr Dr. Förſter will es auf gütlichem Wege verſuchen, die Juden zum politiſchen Selbſtmord zu treiben; ſie mögen freiwillig auf ihre bürgerlichen Rechte verzichten. Wenn nicht— ja dann: Verderben nehme deinen Lauf, und der„reine“ Antiſemit wäſcht ſeine Hände in Unſchuld. Selbſt, wenn alle Juden ſich taufen ließen, wäre damit Herrn Förſter, wie er ſagt, nicht gedient. Wer weiß, viel⸗ leicht träte er dann zum Judenthum über, um Chriſtenhetze zu treiben! Wann wird die hellleuch⸗ tende Morgenſonne erſcheinen, die dieſem ge⸗ ſpenſtigen Nachtſpuck ein jähes Ende bereitet?! Die Erörterung politiſcher Programme iſt inner⸗ halb der durch die Geſetze gezogenen Schranken ein freies Recht. Auf geſetzlichem Wege wird man dem Treiben ber reinen und unreinen, der offenen und ver⸗ kappten Antiſemiten nicht zu ſteuern vermögen; der ge⸗ ſunde Sinn des Volkes widerſtrebt dieſer unter einem Wuſt von oratoriſchem Unkraut verborgenen Bürgerhetze und in dem 6. Berliner Wahlkreiſe wird trotz Stöcker⸗ ſcher Patronanz trotz des Hammerſtein'ſchen Kugelſegens Herr Dr. Förſter ein Reichstagsmandat nicht zu erringen vermögen, da die Arbeiter dieſe„Volksfreunde nach ihrem wahren Werthe taxiren. Leider verdorren die Früchte antiſemitiſcher Redeblüthen nicht ſo raſch, wie die Vorkämpfer dieſes modernen Kreuzzugs mitunter vom Schauplatz ihrer Thätigkeit verſchwinden! Srleſeulir und verbreitette Zeitung in Aauuhtim und Angebung. Notariell beglaubigte Auflage: eee eeee eeeee Politiſche Ueberſicht. * Mannheim, 28. Auguſt, Vorm. Wie jetzt von unterrichteter Stelle gemeldet wird, würde Kaiſer Wilhelm ſeine Reiſe nach dem Süden am 26. September antreten und zunächſt den König von Würtemberg, dann den Großherzog von Baden und den Prinzregenten von Bayern beſuchen, ſich hierauf über die Brennerbahn nach Rom und Neapel begeben. Der Aufenthalt in Italien werde etwa 12 Tage dauern. Auf dem Rückwege wird Kaiſer Wilhelm Venedig beſuchen und mit der Pontebbabahn nach Wien reiſen. Nach dem Beſuche beim Kaiſer Franz Jo ſeph von Oeſterreich in Wien und Schönbrunn ſoll der Kaiſer noch einige Tage mit demſelben in Steiermark jagen, ſodann zum Geburtstage der Kaiſerin am 22. November in Berlin eintreffen. Was hat Herrn Crispi zur ſchleunigen Heimkehr veranlaßt? In allen möglichen Tonarten wird dieſe Frage in der Preſſe aufgeworfen und entſprechend der mehr oder minder entwickelten Phantaſie der„Einge⸗ weihten“ beantwortet. Die Zeitumſtände liegen für der⸗ artige publiziſtiſche Ausflüge in das Reich des Nebel⸗ haften ſehr günſtig und ſie werden wahrlich nach Kräften ausgebeutet. Wir ziehen es vor auf dem Boden der bekannten Thatſachen zu verharren und ſo kommen wir denn auf Grund gewiſſer untrüglicher Anzeichen zum Schluß, daß, falls Herr Crispi wirklich mit kriegeri⸗ ſchen Plänen nach Friedrichsruh zog, er den Ruheſitz des Fürſten Bismarck als ein bezähmter Widerſpenſtiger verlaſſen hat. Die Welt wünſcht den Frieden, Maſſauah mitſammt den Kapitulationen wäre der letzte Anlaß, der ihr den Ausbruch der Feindſeligkeiten erklär⸗ lich erſcheinen laſſen könnte. Die franzöſiſch⸗italieniſchen Flottendemonſtrationen werden über den ihnen gezogenen Rahmen nicht heraustreten, und wenngleich das gegen⸗ ſeitige Verhältniß zwiſchen der franzöſiſchen Republik und der italieniſchen Regierung kein übermäßig freundliches iſt, ſo darf man doch hoffen, daß in Anbetracht der allgemeinen politiſchen Lage ein Ausbruch der Volks⸗ leidenſchaft hintangehalten werden kann und wird. * Kaiſet Wilheln traf, telegraphiſchen Berichten zufolge, geſtern(Montag) Vormittags 11 Uhr auf dem reich geſchmückten Berliner Bahnhofe in Dresden ein, wo König Albert, die Prinzen des königlichen Hauſes, die Generalität, die Miniſter, die Spitzen der Behörden, die Mitglieder der preußiſchen Geſandtſchaft, ſowie beide ſtädtiſchen Colle⸗ gien zum Empfang verſammelt waren. Die gegenſeitige Begrüßung der beiden Monarchen war überaus herzlich; ebenſo wurden die königlichen Prinzen von Kaiſer Wil⸗ helm auf das Herzlichſte begrüßt. Nach der Vorſtellung des beiderſeitigen Gefolges ſchritten Kaiſer Wilhelm und König Albert mit ihrer Begleitung durch die mit Blatt⸗ pflanzen prächtig geſchmückten Königszimmer auf den Bahnhofsplatz hinaus, woſelbſt der Oberbürgermeiſter Dr. Stiebel eine Anſprache hielt und ein Hoch auf Kaiſer Wilhelm ausbrachte, welches begeiſterten Widerhall fand. Hier war auch eine Ehrencompagnie des Leibgrenadier⸗ Regiments aufgeſtellt, deren Front Kaiſer Wilhelm an der Seite des Königs Albert abſchritt. Darauf fuhren beide Monarchen unter dem Geläͤute der Glocken im vier⸗ ſpännigem Hofgalawagen durch die reichgeſchmückte Stadt nach der Kaſerne des Grenadier⸗Regiments Nr. 101, woſelbſt Kaiſer Wilhelm über ſein im Kaſernenhof in Kompagniefront aufgeſtelltes Regiment Parade abnahm. Nachdem die Herrſchaften im Offtziercaſino ein Frühſtück eingenommen hatten, erfolgte unter den begeiſterten Zu⸗ rufen der Bevölkerung in zweiſpännigem Wagen die Fahrt nach dem königl. Sommerſitz Pillnitz. An der Hoftafel, welche zu Ehren Kaiſer Wilhelms Nachmittags 4 Uhr ſtattfand, nahmen außer den Mitgliedern der königlichen Familie alle Miniſter theil, ſowie der preußiſche Geſandte Graf Doenhoff mit dem Legationsſekretär Prinzen von Turn und Taxis, ferner die Oberſten Hof⸗ chargen und die beiderſeitige Gefolgſchaft. Auf dem ganzen Wege von hier bis Pillnitz hatten ſich Tauſende von Menſchen angeſammelt, welche den Kaiſer mit ſtür⸗ miſchen Zurufen begrüßten. Bei ſeiner Ankunft vor dem Bergpalais wurde Kaiſer Wilhelm von der Königin Carola und der Prinzeſſin Mathilde empfangen. Abends 7¼k Uhr trat der Kaiſer mit Sonderzug von Niederſed⸗ litz aus die Rückreiſe nach Berlin an. eeeeeeeeeee Mittwoch, 29. Auguſt 1888. Die ſerbiſche Ehe-Cragikomödie. Wie aus Belgrad mitgetheilt wird, entbehren ſämmk⸗ liche Gerüchte, die über eine Ausſöhnung zwiſchen König Milan und Könſgin Natakie in Umlauf geſett wurden, abſolut jeder Grundlage. Wohl iſt es wahr, daß die Königin an den Könſg telegraphirte und ihn erſuchte, er möge ihren Bevollmächtigten Piroesangtz empfangen, allein König Milan hat dies aus politiſchen Gründen verweigert. Man ſchreibt in Belgrad dieſe Weigerung des Königs dem unkorrekten Verhalten zu, das der frühere Miniſter Pirocsanatz in der letzten Zeit zur Schau trug, und namentlich der Thatſache, daß, wiewohl er du den beiden, im Auftrage des Königs für das Seelen⸗ heil der zwei ſeh dez gehaltenen Requien geladen war, und er Beſitzer eines deutſchen Groß⸗ kordons iſt, an denſelben dennoch nicht theilnahm Die Königin hal dem Könige auch angetragen, nunmehr auf jenes urſprüngliche Arrangement zurückzukommen, das ihr ſeiner⸗ zelt vom König angeboten wurde und das ſie daug ber⸗ öffentlichte. Allein der König weigerte ſich, die Modift⸗ kationen zu acceptiren, welchen die Königin dieſes Arran⸗ gement unterziehen wollte und die namentlich auf die Er⸗ ziehung des Kronprinzen in einem andern Lande als Deutſchland, ſowie auf die Aufhebung des Verhotes ſhrer Rücktehr nach Serbien Bezug hatten. König Milan iſt vielmehr feſt entſchloſſen— nach den läſtigen Szenen, welche die Königin in Wiesbaden provozirte, indem ſie die Behörden zwang, ihr gegenüber eigene Maßregeln zu er⸗ reifen, um den Geſetzen des Landes, das ihr Baſt⸗ reundſchaft gewährte, Geltung zu verſchaffen— der Königin Natalie den Kronprinzen nicht mehr zu überlaſſen. Der Entſchluß des Königs, ſich nicht mehr gon ſeinem Sohne zu krennen, findet in Serbien allgemeine Bil⸗ ligung; alle Parteien wünſchen angeblich 0 die An⸗ weſenheit des jungen Prinzen in Serbien, weil ſie darin Gewähr für den Beſtand der nationalen Dynaſtie erblicken. 2 Politik und Neligion. In wenigen Tagen werden die Mitglieder der deutſchenKatholikenverſammlung in Frei⸗ burg eintreffen und die große Haupt⸗ und Staatsaktton des Hrn. Windthorſt kann beginnen. Soweit ſich die Ver⸗ ſammlung mit rein religtöſen Fragen befaſſen wird, dürfte ſte wohl nirgends auf Widerſpruch ſtoßen; das Beſtre⸗ ben, den religiödſen Sinn im Volke zu vertiefen, iſt ein zu ſehr berechtigtes, als daß die darauf gerichteten Be⸗ mühungen nicht des Beifalls ſicher wären. Anders aber verhält es ſich mit den großen politiſchen Fragen, deren Löſung auf den Katholikentagen ſtets angeſtrebt wird. Diesmal ſoll allem Anſcheine nach alles bisher Geleiſtete überboten werden und das von uns bereits mitgetheilte päpſtliche Breve, durch welches Leo XIII. die deutſchen Katholiken zum Beſuch der Verſammlung auf⸗ fordert, gibt ſchon einen Vorgeſchmack der bevorſtehenden oratoriſchen Genüſſe. Wir glauben aber, daß alle Windt⸗ horſt'ſche Liebesmüh' bei uns vergeblich ſein wird. Für die weltliche Herrſchaft der Päpſte wird kein Badenſer das Schwert ziehen wollen; die Kirche vermag ihrer zu entrathen. Die Schule wird man trotz aller Lamentationen doch nicht den Ultramontanen aus⸗ liefern wollen; es bleibt nur noch der große vernichtende Feldzug gegen die böſen Liberalen, die den armen Orden den Eintritt in's badiſche Land verwehrt haben. Auch dieſe Frage iſt gelöſt und wird trotz aller Proteſte der Centrumsführer in abſehbarer Zeit nicht wieder aufleben. Der Kathollkentag wird nach allen dieſen Richtungen praktiſche Erfolge nicht zu erzielen vermögen; das einzige, was er erreichen dürfte, iſt eine arge Verſtimmung unter den Katholiken Badens, die es nicht lieben, daß die guten Beziehungen zu ihren Mitbürgern durch importirte Hetz⸗ prediger getrübt werden. Ein fürſtlicher BNeichsfreund!: Heinrich der Zweiundzwanzigſte, Fürſt von Reuß älterer Linie, hat bekanntlich gegen den Urheber einer Notiz in der„Saale⸗Zeitung“, welche den Fürſten des Par⸗ tikularismus zieh, Klage geſtellt. Die Verhandlung endete aber mit der Freiſprechung des Beklagten Die Verthei⸗ digung ſtellte nach dem„Bayreuther Tageblatt“ folgende Thatſachen, unter Nennung von Zeugen, zur Beweiserhebung: „Daß auf den fürſtlichen und Staatsgebäuden zu Kaiſers Geburtstag und zum Sedanstag niemals geflaggt wird; daß der Fürſt regelmäßig am Sedanstag verreiſt; daß den fürſt⸗ lichen Beamten unterſagt worden iſt, an der Sedanfeier Theil zu nehmen, und daß auch den fürſtlichen Angeſtellten wegen ihrer Betheiligung amtliche Rügen ertheilt worden ſind, ſo einem Seminarlehrer, weil er auf dem Marktplatze ſtehen blieb und zuhörte, wie ein Verein patriotiſche Lieder vortrug; daß die preußen⸗ und deutſchfeindliche„Landeszeitung für das Fürſtenthum Reuß“ auf den beſonderen Wunſch des Fürſten im Sommer 1885 gegründet wurde, und daß der Redakteur von dem im Auftrage des Fürſten handelnden Comite beſtallt wird; daß die ſämmtlichen fürſtlichen Behörden angewieſen ſind, ihre Inſerate dieſer Zeitung zuzuweiſen; daß es den Geiſtlichen verboten iſt, den Kaiſer in das Jan⸗ desgebet einzuſchließen; daß lediglich am Begräbniß⸗ tage Kaiſer Wilhelms ein eanſtündtbes Talerueläte geſtattes General⸗Anzeiger 29 Auguft. it, aus der Inſchrift auf ſeiner Fahne das Wort (zu entfernen und dem Vereine für die dadurch tſtandenen Unkoſten 200 Mark vergütet worden ſind; daß n anderen Vereine die Genehmigung der Statuten ver⸗ erk wurde, in welchen als Zweck angegeben war,„ueben der Treue zu Fürſt und Vaterland auch die Treue zu Kaiſer und Reich zu pflegen“; daß einem der Unterzeichner dieſer Statuten, dem früheren proviſoriſchen Steueraufſeher Liebhold (letzt in Altona) ſeine Stelle gekündigt worden iſt aus dem Grunde, weil er dieſe Statuten unterzeichnet habe; daß bei der vor mehreren Jahren vollzogenen Einweihung des Grei⸗ zer Kriegerdenkmals kein Geiſtlicher des Landes die Ein⸗ weihung vornehmen durfte, ſo daß ein Geiſtlicher aus Weimar berufen werden mußte, welcher aber nicht im Ornat erſcheinen durfte; ferner ſei durch alle Zeitungen bekannt, daß der Fürſt der einzige deutſche Bundesfürſt geweſen iſt, welcher bei der Begräbnißfeierlichkeit für Kai⸗ ſer Wilhelm ſich nicht betheiligt hat; daß er ferner der einzige deutſche Fürſt geweſen iſt, welcher, wie durch alle Zeitungen bekundet worden ſei, bei der Reichstags⸗ eröffnung und Verleſung der Thronrede Kaiſer Wilhelms II. nicht mit anweſend geweſen iſt. —— Aus Stadt und Cand. *Manunheim, 28. Auguſt 1888. AUnſer geſtriger Artikel, welcher für die anſtändige Preſſe diejenige Stellung begehrt, die ihr von Rechtswegen gebührt, hat beinahe überall Zuſtimmung gefunden, nur nicht bei einem hieſigen demokratiſchen Blatte, das„den Grad von Achtung“, genießt,„welchen es verdient.“ Wir können umſomehr der Zuſtimmung jenes Blattes entrathen, als unſer Artikel, in welchem wir für die Intereſſen der Allgemeinheit eintraten, nicht zur„Rettung“ jener Hinter⸗ treppenmänner geſchrieben worden iſt, die, wenn ihnen die eine Thüre gewieſen wird, durch eine andere ſich wieder her⸗ eindrängen. Der Verſuch des Bensheimer, die Sache ſo darzuſtellen als hätte unſer Mitarbeiter das Feſtmahl des Binnenſchifffahrts⸗Congreſſes als Freitiſch benützen wollen, iſt ſo albern, daß er nicht nur in unſerer Redaktion, ſondern 9 7 e mit ungetheiltem Humor aufgenommen wor⸗ en iſt. * An dem Ausfluge, den die nationalliberale Partei kommenden Sonntag, 2. September, nach Edenkoben unter⸗ nimmt, werden ſich auch die Arbeiter der Pfalz ſehr zahlreich hetheiligen. Wie uns von den Vorſtänden einer größeren Anzahl dortiger Gewerkvereine mitgetheilt wird, iſt die Anregung hierzu aus Arbeiterkreiſen ſelbſt erfolgt und hat der Gedanke überall lebhaften Widerhall gefunden. Ueber eine Milliarde Mark in Gold⸗ und Silbergeld lagert nach einem der neueſten Ausweiſe in den Kaſſen der Deutſchen Reichsbank. Es iſt das ein ſo hoher Bekrag an Baargeld, wie er bisher in Deutſchland wohl noch nie unter einer Caſſen⸗Verwaltung, in Europa überhaupt nur in der Bank von Frankreich vereinigt geweſen iſt. Dem⸗ entſprechend wird der Stand der Deutſchen Reichsbank in Börſenblättern als ein ſehr ſtarker bezeichnet; die umlau⸗ fenden 865,141,000 Mark Noten ſind um 170630,000 Mark baar überdeckt, eine Thatſache, deren Möglichkeit die Geſetz⸗ geher beim Inslebentreten des Bankgeſetzes ſchwerlich geahnt haben. Sie iſt in erſter Linie ein Verdienſt der überaus rührigen und umſichtigen Bankleitung. In dieſem Falle iſt bekanntlich der ſo außerordentlich große Zuſammenfluß von Baargeld durch die ebenſo kräftige als gewandte Pflege des Check- und Giroverkehrs ſeitens der Bank erreicht worden; dieſer Verkehr iſt in dem letzten Jahrzehnt in Deutſchland zu einer Höhe entwickelt worden, wie ihn weder England noch die Vereinigten Stagten von Nord⸗Amerika kennen. Der Banquier oder Groß⸗Kaufmann, welcher heute Hundert⸗ tauſende von Berlin nach München, von Metz nach Königs⸗ berg ſchicken will, rührt dazu keine Note, kein Goldſtück an; er überweiſt die Summe einfach von ſeinem Giroconto auf Conto des fernen Geſchäftsfreundes, und dieſer nimmt das Geld auch nicht in Empfang, ſondern läßt es einfach auf ſeinem Conto ſtehen, um es gelegentlich an einen anderen Geſchäftsfreund zu überweiſen. So wird die Zeit für Zählen, Verpacken, Aufgeben und Verſchſcken des Geides, Porto und Verlicherung geſpart und die Millionen, welche früher regel⸗ mäßig unterwegs waren von einem Comptoir zum andern, von einer Stadt zur anderen, ſie liegen jetzt ruhig in den Kaſſen der Reichsbank. Herr Dr. Eyrich von hier weilt gegenwärtig in Staufen um in dortiger Gegend die Weinberge nach der ſo ſehr gefürchteten Reblaus zu unterſuchen. Bis jetzt iſt dort die Reblaus noch nirgends aufgefunden orden. Das Ergebniß der Rebhühnerjagd iſt in dieſem Jahre ein ſehr geringes, da die junge Brüt durch die naßkalte Witterung ſehr gelitten hat, je theilweiſe vollſtändig zu Grunde Wbuſe iſt. Auch die Haſen ſollen ſehr nothgelitten haben und dürfte deshalb auch hier ein ſchwaches Jagdergeb⸗ niß zu erwarten ſein. Die Pferde der bieſigen Trambahn ſind ſeit einigen Tagen mit Schellen um den Hals verſehen worden, jedenfalls um das Herannahmen der Trambahnwagen hör⸗ Teuilleton. Von den Kaiſerlichen Prinzen in Oberhof. Ihre Majeſtät die Kaiſerin hat dem Vernehmen nach jede Beläſtung ihrer in Oberhof weilenden Kinder durch Photo⸗ graphen, die ſich in ſehr großer Zahl zur Aufnahme von Momentbildern meldeten, verbeten. Nur zwei Photographen iſt, wie das„Goth, Tagebl.“ erfährt, die Vergünſtigung zur Photographiſchen Aufnahme der Prinzen gewährt worden. Und zwar iſt die Firma Hauſe und Hofbauer, die Verfer⸗ tigerin eines erſten Momentbildes der Prinz en auf Oberhof, neben einer Gothaer Firma dieſer Bevorzugung theilhaftig geworden. In Oberhof iſt die Nachfrage nach dieſen Bil⸗ dern(neuerdings iſt noch eine ſehr hübſche Aufnahme der Prinzen bei der Köhlerhütte hinzugetreten) ſehr ſtark, Für den Beſuch der Zöglinge des Römhilder Krieger⸗Waiſen⸗ hauſes bei den Kaiſerl. Prinzen in Oberhof iſt nach der„Henneb. Ztg. dem Vorſtand des Waiſenhauſes im Auftrag der Kaiſerin ein Dankſchreiben Seitens des Kammerherrn von Ende zugegangen, dem die Bilder Ihrer Majeſtät und der vier Prinzen mit eigenhändiger Unterſchrift der Kaiſerin beigeſchloſſen waren. Ein Kaiſer⸗Denkmal auf der Ortlerſpitze. Auf eine originelle Weiſe will die öſterreichiſche Touriſtenwelt das vierzigjährige Regierungs ⸗Jubiläum des öſterr. Kaiſers ſeiern. Es wird nämlich geplant, dem Monarchen in einer Seehöhe von 8 905 Metern ein Denkmal r errichten, einen fünf Meter hohen Obelisk, der, aus polirtem Granit her⸗ eſtellt, auf der Vorderſeite in Medaillonform das Bildniß des Kaiſers und auf marmorner Tafel die Widmung tragen wird. In der dem Feſttage die Heen Nacht werden auf dem Gletſcher in Rieſengröße die Zeichen auflammen „2. XII. 1848— 1888“, dem Gipfel ein mächtiges Höhenfeuer entzündet und ein Rieſenfeuerwerk abgebrannt wird. Das Schauſpiel wird einen grandioſen Eindruckhervorrufen und weit hinaus über die Grenzen des Reiches Botſchaft bringen, wie Jeſterreich⸗Un⸗ garns Touriſten das Feſt des vierzigjährigen Regierungs⸗Ju⸗ Piläums ihres Herſchers feiern. Darer zu machen und Unalücksfälle möglichſt zu vermeiden. Zaur bleibenden Erinnerung an dieſen Gedenkta *Allerlei. Unſere Ringſtraße, auf die der Mann⸗ heimer mit Recht ſtolz ſein kann, ſchließt ſich mehr und mehr; ſoeben erhebt ſich auf dem bisher allein noch leer gelegenen Bauplatz zwiſchen der Bismarckſtraße und dem Heidelbergerthor ein Neubau, welcher jene ganze Straßen⸗ fronte zum würdigen Abſchluß bringt. Auch unmittelbar an das„Hotel National“ anſchließend iſt zwiſchen dieſem und der famoſen„Käferfalle“ ein Neubau im Entſtehen be⸗ griffen und auf der entgegengeſetzten Seite vom„Hotel zum Kronprinzen“ bis zum Viehhof werden bis zum Eintritt des Winters nicht mehr viel Plätze leer bleiben. Mit der dort entwickelten Bauthätigkeit ſteht es allerdings nicht im Einklang, daß der Viehhof zu ewigem Verhleiben an ſeiner jetzigen Stelle beſtimmt zu ſein ſcheint, während die Hoff⸗ nung gewiß nicht unberechtigt war, dieſe Unzierde unſerer Ringſtraße werde ſo raſch als möglich verſchwinden. An⸗ ders ſcheint es im Rathe der Gbötter beſchloſſen zu ſein, denn während man rings um den Waſſerthurm aufzufüllen und eine paſſende Umgebung zu ſchaffen ſucht, legt man eben einen chauſſirten Fahrweg in unmittelbarer Nähe des Thurmes an! Die Beſitzer des großen Eckbaues in M8, deſſen Seitenfagade auf jenes großſtädtiſche Bild hin⸗ ausgeht, werden darüber ebenſowinig erbaut ſein, wie die Fremden, welche, vom Bahnhof her kommend, unſere Ring⸗ ſtraße bewundern, um durch deren Zuſtand gegenüber dem Heidelbergerhor enttäuſcht zu werden. In U 3, in der Nähe des neuen Schulhauſes, läßt Herr Baumeiſter Brück ſoeben auch einen Eckbau aufführen, und auf dem früheren Lagerplatz des Herrn Holzhändlers Zaſchke gegenüber dem Schulhaus in K 5 ſind vier Neubauten im Entſtehen, während drei weitere auf demſelben Terrain und zwei auf gegenüberliegenden Bauplätzen noch in dieſem Jahre in An⸗ ariff genommen werden. Die Bauthätigkeit iſt hier alſo fortwährend eine ſehr rege. * In der permanenten Kunſtausſtellung von A. Douecker, Lit. O 2. 9 ſind neu ausgeſtellt: Gabr. Max: „Bruſtbild“ Chr. Klaus:„In der Scheune“,„Die Eiferſüchtigen“ H. Plathner: Brautleute bei der Kartenlegerin“,„Was ſehlt Dir?“— F. Weihe:„Zwei Jagdſtücke“(Bruchbilder)— F. Beinke:„Kölner Hännes⸗ chen“,„Der Luftballon“,„Frühlingslandſchaft“— H. Flo⸗ ckenhaus:„Zwei Winterlandſchaften“ F. Lange: „Hühner“ und„Enten“— Chr. Mali:„Ein Morgen am Achenſee“,„Ein Abend am Weiher bei Dachau“ 5 Engel:„Waſſerfall bei Triberg“— v. Rößler:„Ueber⸗ fall aus der Schlacht bei Höchſt“— P. Bücken:„Spät⸗ herbſi“ F. Noff:„Neapolitaner“— M. Merker:„Nord⸗ deutſche Landſchaft. Deutſche Reichsfechtſchule. Der Verband Mann⸗ heim hält am Dienſtag Abend in ſeinem Lokale im„Silbernen Kopf“ eine Fechtmeiſter⸗Verſammlung ab, die ſich in letzterer 5 wieder eines recht zahlreichen Beſuches zu erfreuen aben. Bei dem Gauturufeſt des Pforzheimer Turngaues, welches vergangenen Sonntag ſtattfand, erhielten vom hieſigen Turnverein die Turner Friedr. Scheurer den., Heinrich Hellbach den 10. und Adolf Vollrath den 11. Preis. Die Kirchweihe in Mundenheim war, wie Jahr, auch geſtern und vorgeſtern wieder von den Mann⸗ heimern äußerſt zahlreich beſucht und verlief ſoweit uns be⸗ kannt wurde, ohne die geringſte Unordnung oder Störung. Beſonders ſtark beſucht war der prächtige Tanzſaal in dem neu erbauten„Pfälzer Hof“, und konnten ſich auch alle übrigen Wirthſchaften nicht über Mangel an Gäſten beklagen. e. Vermuthliche Geiſtesſtörung. Ein junger: Mann, der geſtern Abend in der Wohnung ſeines auf dem Jung⸗ buſch wohnenden Bruders Scandal machte und ſich derart geberdete, daß man auf Geiſtesſtörung ſchließen konnte, wurde einſtweilen in polizeilichen Gewahrſam genommen. 6. Oetrpihinterziehung. Ein auswärtiger Geflügel⸗ händler wurde geſtern hetreten und hinter Schloß und Riegel gebracht, weil er Geflügel in hieſige Stadt eingeführt hat, ohne das vorgeſchriebene Octroi hierfür zu entrichten, Velociped⸗Sport. Der Gauverband Nr. 5 Mittelrheingau des Deutſchen Radfahrer⸗Bun⸗ des veranſtaltete letzten Sonntag, 26. Auguſt, unter ſeinen Mitgliedern eine Concurrenz⸗Tour von Karlsruhe nach Mannheim. Leider wurde das ganze Feſt durch den Regen beeinträchtigt, doch wurde im Allgemeinen ſehr 115 gefahren, be onders die Tour von Karlsruhe nach Mannheim. Das Reſultat iſt: von 34 Meldenden ſtar⸗ teten 15 Herren mit 14 Maſchinen, worunter ein Tandem. Erſter wurde Herr Louis Krichbaum, Einzelfahrer des D. R. B. in 3 St. 11 M. 2. Herr Rud. Schmidt. Radl.⸗CElub, Heidelberg in s St. 22 Min Dritter Herr Ernſt Irſchlinger, Einzelfahrer des D. R. B. in 3 St. 25 Min. Die Preisvertheilung— die Preiſe beſtehen in ſchönen, geſchmackvollen Medaillen— wurde im Caſinoſaale vorgenommen. Um ca. halb 5 Uhr begab man ſich auf die Rennbahn des.⸗V. Mannheim, wo einige kleinere Rennen ahgehalten wurden. Abends ver⸗ 55 7 man ſich zu einem gemüthlichen Commers im aſinoſaale. e Ruheſtörung. Ein in 1 3 wohnender Fuhrmann ſchrie und ſchimpfte geſtern Abend in ſeiner Wohnung der⸗ artig, daß ein Zuſammenlauf von Menſchen vor deſſen Woh⸗ nung enſtand. e Unfall. Das 5 Jahre alte Söhnchen eines in H 8 wohnenden Agenten wurde geſtern Vormittag auf der Straße erfolgt am Gipfel des Ortlers nach der Enthüllung des Obelisken die Gründung eines Ortler⸗Clubs, der namentlich das Führer⸗ weſen in ſeine Obhut nehmen wird, und durch Errichtung von Führer⸗Krankenkaſſen, Führer⸗ Verſicherungen. ⸗Prämien, Führer⸗Curſe, Tarif⸗Regelungen ein einheitliches Syſtem ſchaffen wird. — Amerikaniſches aus den Hundstagen. Als ich neulich in Alabama war, ſo erzählte ein Herr aus Atlanta, ., zwiſchen Porter's Gap und Millerville, ſah ich, daß ein Mann zehn oder zwölf Gänſe in ein Baumwollfeld trieb. Was der Tauſend haben Sie den Gänſen denn da um den Hals gebunden? fragte ich ihn. Flaſchenkürbiſſe ſind es, voll Waſſer, antwortet er mir; ich treibe die Gänſe in's Baumwollfeld, damit ſie das Unkraut ausjäten; da es dort aber kein Waſſer gibt, gebe ich ihnen welches mit, ſonſt bleiben ſie nicht darin.— Aber wie können ſie denn Waſſer aus den Flaſchenkürbiſſen, die an ihrem eigenen Halſe hängen, trinken?— Oh, ſie trinken aus dem Kürbis der Nachbarin; jede Kürcs hat an der Seite eine Oeffnung, durch die die Gans den Schnabel ſtecken kann. Wenn Sies nicht glauben wollen, ſo überzeugen Sie ſich ſelbſt.— Ich wartete einen halben Tag auf die„Vorſtellung“, und ſchließlich ſah ich ſie wirklich. Die Gänſe machten es genau, wie der Mann ge⸗ ſagt hatte. War eine durſtig, ſo ging ſie zur nächſten und löſchte ihren Durſt aus deren Vorrath. — Selbſtmord eines Hundes. Der„Gaulois“ er⸗ zählt Geſchichtchen, deren Wahrheit er Ein aroßer, ſchhner, weiß und gelb gefleckter Jagdhund wurde umherirrend und 9 Halsband angetroffen und in einem Hauſe gaſtfreundli Alle Forſchungen, um ſeinen Herrn zu finden, blieben erfolglos. Acht Tage lan 155 der Hund unruhig hin und her, entfernte ſich auch a un 25 aber nur auf kurze Zeit vom Hauſe. Einmal blieb er üher Nacht aus, das zweite Mal währte ſeine Abweſen⸗ heit ſchon 8 Tage und er erhielt dafür einige Sofort kehrte das Thier um, rannte ſtracks nach dem vorbei⸗ fließenden Strome, ſtürzte ſich in Gegenwart mehrerer Per⸗ ſonen ins Waſſer und extrank. Der Hund nahm ſich das Leben aus Gram über eine ihm widerfahrene rauhe Behand⸗ F uU. G 1 von einem Anfalle betroffen und in das Allgem. Krankenhaus verbracht, von wo aus er alsdann ſeinen Eltern zugeführt wurde. Aus dem Großherzogthum. (2) Weinheim, 27. Aug. Hierſelbſt ſpielte ſich geſtern eine betrübende Familienſzene ab. Ein junger Fabrikarbeiter von hier, ein roher Menſch, verlangte von ſeinen Eltern Geld, um einen Ausflug nach Mannheim unternehmen zu können. Sowohl der Vater als auch die Mutter weigerten ſich, dem Anſinnen des leichtſinnigen Burſchen Wleſſer erneif Darüber wurde dieſer ſo zornig, daß er ein Meſſer ergriff und mit dieſem auf ſeine Eltern losging. Die Verletzungen, welche der Unmenſch ſeinem eigenen Vater und ſeiner Mutter beibrachte, ſind glücklicherweiſe keine gefährlichen. Der rohe, aller Kindesliebe baare Burſche iſt bereits in Haft genommen. Hoffentlich belehrt eine empfindliche Strafe den Miſſethäter darüber, was ein Kind ſeinen Eltern ſchuldig iſt. Heidelberg, 27. Auguſt. Die Capelle des hieſigen Bataillons ſchwebte geſtern lt.„H. Ztg.“ in großer Gefahr. Dieſelbe brachte einem Offieier ein Morgenſtändchen und wurde, da deſſen Quartier von Bammenthal, wo die Capelle ein⸗ quartiert war, etwas entfernt lag, mittelſt Leiterwagen von Bammenthal aus nach demſelben gefahren. Auf dem Rückweg ſcheuten plötzlich die Pferde und gingen durch; in raſendem Lauf ſtieß der Wagen an irgend ein Hinderniß an, die Deich⸗ ſel brach ab, die Pferde ſtürmten weiter, während der Wagen um und in den Straßengraben hineinftel. Die Muſiker wur⸗ den nicht übel durcheinander geworfen, doch ging die Sache glücklicherweiſe ohne weiteren Unfall ab, indem keiner der Mitfahrenden irgend eine erhebliche Verletzung davon trug. Ein paar Muſiker waren vorher vom Wagen abgeſprungen, kamen dabei zu Fall, doch nahmen auch ſie keinen Schaden. :Neckargemünd, 27. Aug. Das 3. Bataillon des 2. badiſchen Grenadierregiments Nr. 110, welches hier zwei Tage einquartirt war, iſt heute früh wieder abmarſchirt, um in Spechbach Quartier zu beziehen. Wie man hört, waren die Soldaten im Allgemeinen ſehr zufrieden mit den Quartieren. * Karlsruhe, 27. Aug. Nach einer Meldung der„Bad. Landeszeitung“ iſt Hoftheater⸗Indendant zu Putlitz um ſeine Entlaſſung eingekommen, die der Großherzog genehmigt haben ſoll. Der Austritt ſoll mit Januar 1889 erfolgen. Ettlingen, 27. Aug. Bahnwarth Stöſſer, der zwiſchen Bruchhauſen und Malſch angeſtellt iſt, ging am Samſtag Abend, nachdem er in Bruchhauſen im„grünen Baum“ noch ein Glas getrunken, ſeiner Wohnung zu. Der Mann ſcheint die neue Zugsverlegung nicht beachtet zu haben, und wurde demſelben von dem herannahenden Zuge der Kopf vom Körper getrennt und beide Füße abgefahren. Stöſſer hinterläßt eine zahlreiche Familie und ſieht die 55 täglich der Niederkunſt entgegen. Die Behörde des Verunglückten giebt dieſem das Zeugniß eines braven ge⸗ wiſſenhaften nüchternen Mannes. 8 * Söllingen, 27. Aug. Geſtern Nachmittag fand im Rathhausſaal der diesjährige Abgeordnetentag des Alb⸗ und Pfinzgau⸗Militärvereins⸗Verbands ſtatt. Die Tagesordnung umfaßte: 1. Geſchäftsbericht des Schriftführers und des Rechners; 2. Wahl des Gauvorſtandes; 3. Annahme der Statuten des badiſchen Militärvereinsverbandes; 4. Zweck des Militärvereinsverbandes und der Gauverbände; 5. Wahl des Ortes für den nächſten Abgeordnetentag; 6. Anträge und Beſchwerden; 7. Mittheilung der Vereinsvorſtände über die Art und Weiſe der Verwaltung und Führung ihrer Vereine. Nach beendigter Sitzung fand ein Bankett, gegeben von dem Militärverein Söllingen, ſtatt. Billingen, 27. Auguſt. Wie unſeren Leſern noch er⸗ innerlich ſein wird, ereignete ſich Ende Mai in Haardt bei Oberndorf ein ſchweres Brandunglück, wobei, wie es damals hieß, die Frau, 6 Kinder und die Magd ein Raub der Flam⸗ men geworden ſein ſollten. Daß auch die Magd verbrannt ſei, nahm man deßhalb an, weil dieſelbe nicht mehr zum Vor⸗ ſchein kam. Die Entſtehung des Brandes blieb in Dunkel — Jetzt iſt lt.„Konſt..“ Licht in dieſe unheimliche ache gekommen. Die Magd iſt nicht verbrannt, ſondern ſie hatte das Feuer angelegt und ging nach verübtem Verbrechen Nachts noch mit ihren Habſeligkeiten fort und war ſeither in der Schweiz, nach anderer Lesart in Rottenhurg. Aber ſie hat nicht gerechnet mit dem etwas in der Menſchenbruſt, das den Miſſethäter Tag und Nacht foltert, nämlich mit dem böſen Gewiſſen, mit dem Wurm, der nicht ſtirbt. Sie kehrte heim und hat nun bei dem Gericht ſich ſelbſt ie Thäterin gibt ſchlechte Behandlung ſeitens ihres Dienſtherrn als Beweggrund an;: ſie habe gedacht, ihr Dienſtverhältniß löſe ſich auf dieſe Weiſe am einfachſten. Ob die von ihr zeit⸗ weiſe gezeigte Geiſtesgeſtörtheit echt iſt, werden Sachverſtän⸗ dige bald ermitteln. Freiburg, 27. Aug. Die nothwendig gewordene Er⸗ weiterung unſerer im Jahre 1876 zur Vollendung gebrachten neuen Waſſerleitung, deren Quellengebiet ſich oberhalb Ebnet befindet, führte ſchon im vorigen Jahre zur Ausfübrung weiterer Waſſererſchließungsarbeiten oberhalb Littenweiler. Dieſe neue Sammelanlage, die mit jener bei Ebnet in Ver⸗ bindung gebracht wird, geht nun der Vollendun 4 55 und wird dann das großartige Unternehmen im Stande ſein, für viele Jahrzehnte den in 85 des wachſenden Umfangs unſerer Stadt geſteigerten Anforderungen völlig zu genügen. Kleine Chronik. In Dingelsdorf ſtürzte der Landwirth Meßner von einem beladenen Oehmdwagen lung!— Wunderbar, höchſt wunderbar — Der Aberglaube in Frauenkliniken. Daß ſelbſt die Wiſſenſchaft dem Aberglauben Konzeſſionen machen muß, ſollte man nicht für möglich halten. Im Norden Berlins erhebt ſich die Klinik des als Frauenarzt bekannten Dr. M. In dieſer mit allen Hilfsmitteln der Wiſſenſchaft ausgeſtatteten Klinik iſt das Merkwürdigſte und Staunens⸗ werthe, daß in derſelben kein einziges Zimmer die ominöſe Nummer 13 trägt; auf 12 folgt daſelbſt mit einem kühnen Sprung, der unſer ganzes Zahlenſyſtem über den Haufen wirft, die Nummer 14. Und warum dieſe Verachtung der unſchuldigen Dreizehn? Der frauenkundige Arzt weiß aus Erfahrung, daß die meiſten von den Patientinnen, die ſeine Hilfe aufſuchen, entſetzt davor zurückſchrecken würden, in einem Zimmer zu wohnen, über deſſen Thür jene Zahl ſteht, welche das Gepräge der Todesbeſtimmung in 19 trägt. Gleichfalls durch die Erfahrung gewitzigt hat der Arzt es gufgegeben, ſeinen Patientinnen an einem das erſte Verlaſſen des Bettes zu geſtatten. Der alte Aberglaube, daß eine Sonntagsbeſſerung nie taugt und zu rödtlichem Ausgange führt, hat es zu Wege gebracht, daß noch keine Dame die für ſolchen Tag ertheilte Exlaubniß ſich zu Nutze gemacht hat und ſo nennt der Arzt lieber einen anderen Tag — den Freitag aber ebenfalls nicht, an welchem das erſte Erheben vom Krankenlager ſtattfinden darf. — Die„Tage der Hoſen“ kommen. Die bekannte ane uellantin und Wanderpredigerin Aſtis de alfaure, die ſchon mit der Polizei Unannehmlichkeiten hatte, weil ſie ohne beſondere Erlaubniß in Männerkleidern ein⸗ Bedien„redet in einem offenen Schreiben dem Pariſer amenſchneider Worth ins Gewiſſen, damit er, welcher Herr iſt über die Mode ein hübſches, bequemes und hygie⸗ — Koſtüm erfinde für die Frauen, denen die Röcke dei allem Thun und Laſſen hinderlich ſind. Etwa ſo: der Rock müßte gekürzt und die Unterkleidung durch eine Pumphoſe erſetzt werden, welche man in Stiefel ſtecken und durch Gamaſchen ergänzen könnte. Darüber würden ſich, meint rau Aſtis nur ſolche weibliche Weſen beklagen, die Sichel⸗ eine haben, während die übrigen dadurch an Leichtigkei Anmuth 7 Alle an Geſundheit 5 29. Anguſt. —— General⸗Anzeiger. 3. Seite. und gab infolge des Sturzes eine längere Beit ket ebenszeichen von ſich; doch iſt derſelbe gegenwärtig außer aller Lebensgefahr.— In Wertheim brach in dem Dach⸗ raum des Gaſthauſes zum Schwanen zweimal hintereinander Jeuer aus, doch konnte dasſelbe glücklicherweiſe beide Male wieder gelöſcht werden, bevor es größeren Schaden verur⸗ ſacht hatte. Ueber die Entſtehung kann man ſich keine Auf⸗ Härung geben, ſo daß Muthmaßungen auf Brandſtiftung G35 werden.— Auf der Landſtraße von Achern nach asbach wurden 20 der ſchönſten Bäume von Frevlerhand verſtümmelt. Leider hat man die Thäter noch nicht entdeckt. — In Unterſchüpf ſtürzte der Küfer Neubauer beim Pflücken von Birnen in Folge Aſtbruchs von einem Baume herab; durch den Fall wurde ihm der Bruſtkorb theils ein⸗ gedrückt, theils verſchoben. Tags darauf machte der Tod dem Leiden des noch im beſten Alter ſtehenden Mannes ein Ende.— In Bühlerthal brach in der Säge⸗ mühle der Herren Gebrüder Kern Feuer aus und fiel dem verheerenden Elemente das ganze Anweſen zum Opfer.— In Bruchſal wurde letzthin Nachmittags zwiſchen 4 und 5 Uhr ein Einbruchdiebſtahl von ſeltener Dreiſtigkeit verübt. Durch das offene, aber mit Blumenſtöcken verſtellte Fenſter zu ebner Erde ſtieg ein Strolch von etwa 25 Jahren in ein Haus am Zäͤuneweg, eignete ſich einen neuen Anzug im Werthe von 50 Mark an und machte ſich, als er die Haus⸗ frau kommen hörte, auf demſelben Wege, wie er gekommen, mit den Kleidern auf dem Arm, aus dem Staub. Als die Nachbarsleute ihn anxiefen, erwiderte er ihnen ganz gelaſſen, daß die Frau den Schlüſſel zur Hausthür verlegt habe, was doch eine Lüderlichkeit ſei, und erweckte dadurch den Anſchein, als ob er Schneider wäre und die Kleider zum Ausbeſſern geholt hätte. So gelang es ihm denn zu entwiſchen und hat man leider bis jetzt ſeiner nicht habhaft werden können. Pfälziſche Nachrichten. „Ludwigshafen, 27 Aug. Alſo doch! Vom 1. Oktober ab wird der Major der Liniencommiſſion, Hr. Keller, von Würzburg nach Ludwigshafen verſetzt. Es dürfte demnach trotz aller gegentheiligen Behauptungen die Urſache der Ver⸗ legung der Dietz'ſche Verrath in Straßburg geweſen ſein. Speyer, 27. In klagenden dumpfen Tönen ver⸗ kündet ſoeben 7 Uhr Morgens die große Domglocke den Tod eines Mitgliedes des Domkapitels. Der Neſtor der kathol. Geiſtlichkeit der Dcbceſe, Herr Domprobſt und Generalvikar 501 Peter Buſch, welcher die letzten Wochen kränkelte, iſt eute Nacht 1 Uhr 84 Jahre alt geſtorben. Aus der Pfals, 27. Aug. Aus Landau meldet der dortige„Anzeiger“? In der Nacht von Freitag auf Samſtag wurden dem Metzgermeiſter Löſch, obere Markt· ſtraße dahier, aus ſeiner im zweiten Stockwerk belegenen Wohnung ca. 600 Mark im Silber geſtohlen. Eine neben dem entwendeten Betrage gelegene Summe in Gold hat der Dieb unberührt gelaſſen, dagegen hat er auf dem Platze, von welchem er das Silbergeld genommen, einen Zettel hinter⸗ laſſen des Inhalts, daß die geraubte Summe wohl zur Reiſe nach Amerika reichen werde. Unterzeichnet iſt der Zettel mit„Karl Günther“. Der Dieb iſt von außen durch eim Fenſter in die auf die Straße zu belegene Wohnung ein⸗ geſtiegen, ohne daß er von Jemand bemerkt worden wäre. Bis jetzt hat man noch keine Spur von demſelben. I Vom Rhein, 27. Aug. Sie haben ſeinerzeit ge⸗ meldet, daß etliche 70 ſonntagsſchulpflichtige Kinder von Altripp wegen Beſuches der Tanzmuſik mit je 1 Tag Gefängniß beſtraft wurden. Die Sache bekommt nun für die ganze Gemeinde noch einen bitteren Nachgeſchmack indem laut Verfügung des Bezirksamts Ludwigshafen das Abhalten von Tanzmuſik bei der im nächſten Monat ſtattfindenden Kirchweihe verboten wurde. Sie ſehen dargus, daß man bei uns nicht lang Jederleſens macht, wenn in einer Gemeinde die Schuljugend unter den Augen der Eltern die beſtehenden Geſetze übertreten darf, Dadurch wird allerdings eine ganze Gemeinde hart getroffen, allein der Jugend wird Achtung vor dem Geſetze beigebracht, und ſchlimmeren Vorgängen wird vorgebeugt. Mittheilungen aus Heſſen. *Heppenheim a. d.., 25. Aug. Heute wurde hier der erſte Frühhopfen eingethan und hat ſomit die Hopfen⸗ ernte begnonnen. Die Crescenz hat ſich in den letzten Tagen ſehr günſtig entwickelt und erwarten die Produzenten, daß dieſes Jahr der Zentner doch wenigſtens über 100 Mark kommt. In früheren Jahren wurde hier der Zentner ſchon mit 300—400 fl. bezahlt. * Aus dem Ried, 27. Auguſt. Bekannt iſt die That⸗ ſache, daß Hanwerksburſchen oft Fechtgenoſſen nach menſchen⸗ leeren Orten locken und ſie dort berauben. Ein ſolcher Vor⸗ gang ſpielte ſich dieſer Tage im Gernsheimer Wald ab. Der moderne„Rinaldo Rinaldini“ bemächtigte ſich, nachdem er ſich zuvor thätlich an dem Feſtgenoſſen vergriffen, eines Geld⸗ betrages von 54 M. * Bingen, 26. Auguſt. Heute Vormittag gegen 6 Uhr fand ein hieſiger Einwohner in der Rheinallee in unmittel⸗ barer Nähe der Eiſenbahnbrücke ein in ein Tuch gehülltes neugeborenes Kind, welches vielleicht eine Stunde vorher das Licht der Welt erblickt hatte. Das arme Weſen, welches noch lebte, wurde einer Hebamme zur Pflege übergeben. * Offenbach, 26. Aug. Heute Morgen gegen 9 Uhr — Fortſchritt. Tante: Nun, Elschen, haſt Du Deinen Bruder im Cadettenhauſe geſehen?— Elschen: Ja, liebe Tante.— Tante: Haſt Du gehört, ob er Fortſchritte macht? — Elschen: Ja, Tante, er näſelt ſchon.(Ulk.) — Auch eine Folgerung. Dienſtmädchen: Der Herr Profeſſor ſcheint aber ein ſtrenger Vegetarianer zu ſein, auf deſſen Schreibtiſch liegt alles wie— Kraut und Rüben durch⸗ einander.(L. Bl.) Theater, Kunſt und Wiſſenſchaft. ornitie Runſtler. burg:„Die„Mosk. Wid. melden, daß 1195 Mitglieder der kaiſerlichen Theater obligatort Uniformen tragen werden, wie 5 geführt ſind. Wir ſind begierig, 9 Goſtümirung“ gefallen laſſen. 2 i ͤ Peters⸗ Man ſchreibt 5 55 17705 ͤ das Hoforcheſter ein⸗ 8. ob ſich de Künſtler dieſe geriethen in der Ludwigſtraße zwei Jungen im Alter von Nund 12 Jahren in Streit wobei der eine der Rangen das Meſſer ergriff und ſeinem Gegner einen ziemlich tiefen Stich über dem rechten Auge beibrachte. Dem Verletzten wurde ein Verband angelegt und die Sache zur Anzeige gebracht. Es fehlte nicht viel, ſo hätte der junge Meſſerheld ſeinem Gegner das Auge aus dem Kopfe geſtochen. Tagesnenuigkeiten. — Eine verdiente Rüge ertheilte geſtern der Vor⸗ fitzende der 98. Abtheilung des Berliner Schöffengerichts einigen im Zuhörerraum befindlichen Damen. Als eine Privatklage verhandelt werden ſollte, in welcher Ausdrücke zur Sprache kommen mußten, die ſich insbeſondere für weib. liche Ohren nicht eigneten, machte der Vorſitzende hierauf aufmerkſam, mit dem Bemerken, daß ja die anſtändigen an⸗ weſenden Damen ſich entfernen könnten. Zwei Damen folg⸗ ten dem Winke, während vier ihn unbeachtet ließen. Der Vorfitzende machte ihnen aber einen Strich durch die Rech⸗ nung, indem er erklärte:„Nachdem die anſtändigen Damen den Sgal verlaſſen, werden wir dennoch die Oeffentlichkeit ausſchließen.“ Ein Raubmord? Am Sonnabend Nachmittag ſpielte ſich in Dresden in dem Hauſe Eliſenſtraße 19 eine grauener⸗ regende Schandthat ab. Daſelbſt erſchien zu genannter Zeit bei der Frau Rechtsanwalt Aſten ein gutgekleideter, in den 20er Jahren ſtehender junger Menſch mit dem Bemerken, er ſuche für ſeinen Bruder ein möblirtes Logis. Die Frau die ſich allein im Logis befand— ein Zimmer war unten am Hauſe als zu vermiethen angezeigt— war eben im Begriff, dem Unbekannten das Zimmer zu zeigen, als derſelbe ihr mit dem in der Küche befindlichen Beil einen Schlag auf den Kopf verſetzte und ihr mit einem langen Meſſer mehrere Stiche an Kopf, Hals und Bruſt beibrachte. Unter Geſchrei ſtürzte die unglückliche Frau zuſammen, worauf der Mörder Reißaus nahm. Auf der Treppe ward er glücklicherweiſe ergriffen und nach der Polizeiwache geführt. Hier ergab ſich alsbald, daß man es mit einem gewiſſen Kunze zu thun habe, der erſt am 6. d. M. in Ghörlitz aus der Strafanſtalt entlaſſen worden iſt. Das arme Opfer, das mittelſt Siechkorbes in das Carola⸗ offe transportirt wurde, ſtöhnte entſetzlich. Wie man hört, offen die Aerzte das Leben der bedauernswerthen Frau trotz der ſchweren Stichwunden zu erhalten. — Hinrichtung. Thorn, 25. Auguſt. Geſtern früh ſollte der am 20. Juni c. vom Schwurgericht wegen Doppel⸗ mordes, verübt an ſeinen Verwandten in Lekno bei Neumark zum Tode verurtheilte 24 ährige Arbeiter Joſef Gorecki ſeine blutige That mit dem Leben büßen. Schon früh von 5 Uhr ab umlagerten Neugierige in Menge das Kriminalgefängniß, doch wurden nur wenige Einlaßkarten zugeſtanden. Um 7 Uhr wurde der Delinquent, geleitet von einem Geiſtlichen, zur Richtſtätte geführt. Nachdem der Staatsanwaltldas Urtheil des Schwurgerichts und bei präſentirtem Gewehr der Wachtmann⸗ ſchaft die Cabinetsordre verleſen hatte, in welchem der Kai⸗ ſer von ſeinem Begnadigungsrecht keinen Gebrauch machen, ſondern der Gerechtigkeit freien Lauf laſſen zu wolleu erklärt, ſprach der Geiſtliche ein kurzes Gebet und beſprengte den Verurtheilten, welcher das Kruzifix küßte, mit Weihwaſſer. Hierauf ergriffen die Gehilfen des Scharfrichters Krauts den Verurtheilten, und kaum war dieſer an den Block ge⸗ bracht, als auch ſchon das Beil des Scharfrichters her⸗ niederſauſte und den Kopf vom Rumpf trennte. Der ganze ſchauerliche Akt dauerte kaum fünf Minuten Seit dem Jahre 1850, in welchem hier ein Mann und eine Frau gleichzeitig enthauptet wurden, iſtſhier keine Hinrichtung mehr vorgekommen. — Aus den Geheimniſſen eines Damenpenſtonats. In einem Damen⸗Penſionat im Weſten Berlins erkrankten von den 14 Penſionärinnen vor einigen Tagen nach dem Abendeſſen ſechs der jungen Damen ſo heftig, daß ſich die⸗ ſelben ſofort zur Ruhe begeben mußten. Da bei einigen der Erkrankten bald darauf Erhrechen eintrat, glaubte man nicht anders, als daß eine Vergiftung durch den eingenommenen Thee ſtattgefunden hatte und requirirte ſchleunigſt den Haus⸗ arztl. Nachdem dieſer die erkrankten Damen beſucht, conſtatirte er bei allen einen„gewaltigen Affen“, hervorgerufen durch übermäßigen Genuß von Liqueuren. Eine der erkrankten Damen, ein 18jähriges adeliges Fräulein. bequemte ſich denn auch ſehr bald zu dem offenen Geſtändniß, daß die ſämmt⸗ lichen Penſionatsdamen einen ganzen Liter Stonsdorfer Bittern nach dem Thee in ganz kurzer Zeit zu ſich genommen. der die nicht vermuthete Wirkung ſehr bald dakauf ausgeübt hatte. Am andern Morgen waren die„Stonsdorfer Affen“ durch mehrere„rieſige Katzenjammer“ glücklich verdrängt.— Wenn das die Eltern wüßten? — Abgeſtürzt! Montreur, 23. Auguſt. Die Dent du Midi hat in dieſem Jahre ſchon das zweite Opfer gefor⸗ dert. Ein junger hier wohnender Deutſcher iſt bei der Rück⸗ kunft von einer ſchwierigen Beſteigung, die er in Begleitung zahlreicher Kameraden und Führer unternommen hatte, in einen Abgrund gefallen und hat dort den Tod gefunden. Ferner ſtürzte am letzten Sonntag ein ſiebzehnjähriger Burſche, während er mit dem Pflücken von Edelweiß beſchäftigt war, von einem ſteilen Felſen des Chamoſſair bei Ollon und war ſofort todt. 125 Zu dem Unglücksfall an der Dent du Midi erzählen im „Bund“ zwei Bergführer, wie ſie es einſt mit einem wider⸗ ſpenſtigen Touriſten anfingen, der ſich auch weigerte, bei Heberſchreitung des Hüfigletſchers und Claridenfirn ihren Bermäßblung. In Stuttgart fand am 21 d. Mts die Vermählung des beliebten Mitglieds des Wiener Burg⸗ theaters Hugo Thimig mit Fräulein Fanny Hummel, der Tochter eines angeſehenen Stuttgarter Kaufmanns, ſtatt. Würdige Goethefeier. Goethe's Geburtstag(Dienſtag, 28. Aug.) wird diesmal im Münchener Hoftheater durch die Aufführung des„Fauft“(erſter Theil) mit dem Vorſpie im Himmel und der Walpurgisnacht, ſowie der Muſik von Max Zenger feſtlich begangen. Die beginnt um 6 Uhr. Am Vorabend der Feier des Dichters gelangte im Reſidenz⸗ theater„Torguato Taſſo“ zur Aufführung. Mlle. Sigrid Arnoldſon, die in ſo kurzer Zeit zu einer Weltberühmtheit gelangte„ſchwediſche Nachtigall“ beginnt im Monate September ihre große Tournse durch Europa mit ihrem Impreſario Herrn Arfred Fiſchhof. Die junge Diva ſingt in der Saiſon 1888/89 in Paris(Opera comique), Lon⸗ don(Covent Garden), Rom, Florenz, Mailand, Petersburg, Moskau, Madrid, Liſſabon und Barcelona. Nlle. Arnold⸗ ſon erhält von ihrem Impreſario Herrn Arfred Fiſchhof 5000() Francs für jede Vorſtellung.— Sollte dieſe ſchwe⸗ diſche Nachtigall“, ſo ſchreibt das„Berl. Fr. Bl.“, ſich auch in Berlin hoͤren laſſen, ſo werden wir ja ſehen, ob ſie in der That eines Honorars von 5000 Franks ſich würdig er⸗ weiſt. Nach den jüngſt gemachten üblen Erfahrungen mit dem ſchwediſchen Sänger Forſten ſtehen wir derartigen Re⸗ klamen ſehr ſkeptiſch gegenüber. Ein Sohn Wachtel's debutirte kürzlich in Berlin als Gaſt des Kroll'ſchen Theaters in Flotow's„Martha“ als Lyonel. Die Aehnlichkeit zwiſchen Tenor und dem ſeines Vaters, Theodor Wachtel, iſt unverkennbar. Von dieſem iſt auf den Sohn die kernig friſche Klangfarbe der Stimme, deren Glätte und Weichheit, ferner die mügeloſe Anſprache der Höhe und das ruhige, quellende Ausſtrömen des Tones übergegangen. Nur in der Kraft des Organs kommt der junge Wachtel ſeinem Vater nicht gleich. Ob er deſſen techniſche Kunſt ſich angeeignet, läßt die Rolle des Lyonel nicht ermeſſen; muſikaliſche Correctheit aber trat in ihrer Ausführung überall zu Tage Im Vortrag erfreute der Gaſt durch jugendliche Lebendigkeit der Empfindung ſeinem Spiel indeß fehlt es an innerer Beweglichkeit, ſelbſt Nnordnüngen zu folgen. Sie ließen den Widerſpenſtigen abſichtlich in eine mannstiefe ungefährliche Gletſcherſpalte ſporder nachdem ſie ihn mit großer Umſtändlichkeit heranfbe⸗ ördert, folgte er ihnen willig wie ein Lamm, und die Tour endete zu gegenſeitiger Zufriedenheit. — Der galante Hagenbeck. Die berühmte malerin Roſa Bonheur wandte ſich, wie die„W. A erfährt, vor Kurzem an den bekannten Thierhändiger Hagen⸗ beck in Hamburg mit der Anfrage, wann ſie zum Beſuche ſeiner Menagerie kommen ſolle um ſchöne, große Panther zu ſehen, welche ſie für ein Gemälde benöthige und die ſie in ihren natürlichen Attituden beobachten wolle. Herr Hagenbeck ſchrieb der Künſtlerin galant, es ſei ganz unnbthig, daß ſie ſich ſtöre, er habe ihr gleichzeitig mit dem Briefe einen Käfig mit drei Panthern in Begleitung eines Wärters auf ihr fran⸗ zöſiſches Schloß geſandt, ſie könne die Thiere ſo lange als Modelle benützen, als ſie wolle, der Wärter werde ſie ſchon wieder zurückbringen. Die drei Panther die wohlbehalten bei Madame Bonheur ankamen, wurden im Parke unter⸗ gebracht und dienen der Malerin jeden Tag zu ihrem Gemälde. — Sondverbares Attentat. Der Taglöhner Michael Javorniczky in Peſt gerieth, wie von dort gemeldet wird, mit der Taglöhnerin Sophie., welche mit ihm lebt, in Streit und beſchloß, dieſelbe in Stücke zu zerſägen. Er nahm eine kleine Handſäge hervor und begann am Kopfe und an den Händen der Frau zu ſägen. Die B. ſchrie fürchterlich, auf ihr Hilfegeſchrei eilten mehrere Paſſanten herbei, weiche die Entſezensthat vereitelten und Javornizke 355 1 5 übergaben. Die verletzte Frau wurde ins Spital gebracht. — Zerſtückelt. In der Gemeinde Sandorfalva bei Szegedin wurden vor Kurzem ſechs Pferde geſtohlen. Eines Tages trat ein Landmann mit der Erklärung hervor, er wiſſe, wer die Diebe ſind. Dies kam den Dieben zu Ohren und da ſie fürchteten verrathen zu werden, entledigten ſie ſich ihres Feindes, indem ſie ihn umbrachten. Einige Tage nach dem Diebſtahle fand man den Landmann todt auf dem Weideplatz liegen, auf welchem er ſeine Pferde getrieben hatte. Die Leiche war ganz zerſtückelt und die Gliedmaßen waren vom Rumpfe getrennt. Die Thäter konnten noch nicht eruirt werden. — Eine königliche Alpenſteigerin. Aus Rom wird geſchrieben:„Die reizumfloſſene eherrſcherin Italiens, welche ſeit zwei Wochen in Courmayeur, einem ihrer Lieb⸗ lingsaufenthalte, weilt, hat ſich durch fünf innerhalb zehn Tagen unternommene Bergpartieen als eine ebenſo aus⸗ dauernde als kühne Touriſtin erwieſen. In Begleitung zweier Hofdamen, eines Cavalters, einiger Diener und Alpenführer beſtieg die Königin zuerſt den Mont Crammont(2768 Meter hoch) und am nächſtfolgenden Tage die Höhe des Combal bis zu dem 1760 Meter liegenden See gleichen Namens. Zwei Tage darauf kam die ſehr anſtrengende Beſteigung des Mont Saxe an die Reihe(Aufſtieg 8 Stunden), hierauf die Be⸗ ſteigung des 2908 Meter hohen Mont Chetif. Ein wahrer „tour de force“ war die Beſteigung des Mont du Geaut (3400 Meter). Bei herrlichſtem Weiter begann der Aufſtieg. allein bei 2200 Meter Höhe erhob ſich ein Sturm, welcher bald ein heftiges Schneegeſtöber aufwirbelte; mit Entſeßen ſahen die Gäſte von Courmayeur die kleine Karawane, Alle mit Stricken aneinander gebunden, ſich von der Schneedecke abheben und Alle athmeten erleichtert auf, als zwei Boller⸗ ſchüſſe vom Pavillon Cretes aus die Ankunft der Königin in dieſem primitiven Bauernhauſe meldeten. Die Königin ver⸗ brachte die Nacht in einem kleinen, ungeheizten, uncomfor⸗ tablen Zimmerchen und entſchloß ſich am nächſten Morgen, trotz des ungünſtigen Wetters, bis zum Gipfel vorzudringen. Gegen Abend, 6 ÜUhr, kehrte die Königin nach Courmapeür zurück, von ſämmtlich dort weilenden Damen in Feſtkleidern eingeholt. Bei dieſen Partien trägt Königin Margherita ein ebenſo einfaches als geſchmackvolles Touriſten⸗Koſtüm. Um den Körper ſchließt ſich ein kurzer faltiger Rock blen marin, der Oberkörper ſteckt in einem enganliegenden Jäckchen mit Pellerine in Grau; um die Taille trägt die Königin einen breiten weißen Ledergürtel, an welchem ein kleines graues Peluche⸗Täſchchen hängt. Hohe, bis über's Knie reichende graue Gamaſchen und Bergſtiefelchen vervollſtändigen das praktiſche und elegante Bergkoſtüm. Der italieniſche Alpen⸗ Club beabſichtigt in ſeiner nächſten Generalverſammlang Königin Margherita zur Ehren⸗Präfidentin zn erwählen. Thier⸗ Stg.“ Gr. bad. Hof⸗ und National⸗Theater in Maunbeim. Montag, den 27. Auguſt. Ipbigenie auf Tanris. Ein Schauſpiel von Goethge. Auf dem ſchlichten Altare, der ſich geſtern im heiligen Haine der Diana erhob, ſtand unſichtbar für das leibliche Auge das hehre Bild des großen Altmeiſters Goethe, deſſen Geburtsfeſt heute die deutſche Kunſt und Nation im Vollge⸗ füble wohlberechtigten Stolzes ſeierlich begeht. Gleichwie des Dichters gewaltiger Geiſt eine kühne Brücke ſchlug, welche die claſſiſche Form des Euripides und der Hellenen mythiſchen Stoff mit ächt deutſchem Gefühlsleben im edelſten Gewande harmoniſch verbindet, ſo werden auch die kommenden Jahr⸗ hunderte nach uns in der holdſeligen, weihevollen Geſtalt Iphigeniens die Vermäßlung deutſchen und helleniſchen Geiſtes feiern. In Leſſings Nathan dem Weiſen rang ſich oftmals an hinxeichender äußerer Gewandtheit. Für die königliche Oper in Berlin ſteht in den nächſten Monaten viel Arbeit bevor. Außer der,„Gptter⸗ dämmerung'“ ſoll alsbald Verdis„Othello“ zum erſten Male in Scene gehen. Neneinſtudirt ſolſen auch für die nüchſte Zeit„Das Feldlager“ und„Der Rattenfänger“ werden. Als erſte Novität der neuen Saiſon im Friedrich⸗ Wilhelmſtädtiſchen Theater in Berlin läßt Direktor Fritzſche aufangs September die Czibulkaſche dreiaktige Operette „Der Glücksritter“ in Szene gehen, die ſich in Wien Mün⸗ chen und auf anderen Bühnen als beſonderer Treffer er⸗ wieſen hat. An dem unterhaltenden Libretto haben ſſch dref bewährte Humoriſten betheiligt: Mannſtädt, Brundo Zappert und der Komponiſt Richard Gense. Im Münchener Kunſtverein kommt dieſe Woche eine intereſſante Skizzenſammlung zur Ausſtellung. Eine Anzahl jüngerer Münchener Maler hat ſich vereinigt, um ihrem jüng verſtorbenen Kollegen R. G. Müller ein Grabdenkmal zu ſetzen; das Reſultak iſt die genannte Skizzenſammlung aus deren Erlös das Denkmal errichtet werden ſoll. Es iſt ein eigener Reiz, welcher der Skizze anzuhaften pflegt; ſie führt uns in das intimſte Schaffen des betreffenden Künſtlers ein und bietet meiſt eine unmittelbare Friſche der Empfindung und Auffaſſung, wie ſie in dem fertigen Bilde nicht immer mehr zu Tage tritt. Dieſen Reiz bietet auch die oben er⸗ wähnte Skizzenſammlung in vollſtem Maße und ſte iſt deß⸗ halb doppelt intereſſant, weil eine Reihe der tüchtigſten und angeſehenſten Namen aus dem füngeren künſtleriſchen Nach⸗ Aade ſich hier zuſammengefunden hat. Wir nennen unter nderen die Namen Jacobides, Löwith, Buchbinder, Ron⸗ band, Eiſenhut, Jovanowitſch, Paul Müller ꝛc. Eine neue Univerſität in der Schweiz. Der Kanten Waadt wird die Akademie in Laufanne zu einer Univerſität erheben. Der Vertrag zwiſchen dem Stagt und der Stadt, wonach erſterer die erforderlichen Lehrſtühle ſchafft und unter⸗ hält, letztere aber das Gebäude errichtet(es ſteht ihr hierfür ein Vermächtniß von annähernd 3 Millionen Francs zur Verfügung) iſt vom Großen Rathe faſt einſtimmig gutge⸗ heißen worden. Der Stadtrath von Lauſanne hat die Ge⸗ nehmigung ſchon früher ausgeſprochen⸗ 4. Seite. SGenueral-Anzeiger. 29. Auguſt. der Wahlſpruch von der Duldung des Glaudens zum Lichte des Tages, neben dem ernſten milden Bilde Nathans, des üdiſchen Hoheprieſters religiöſer Toleranz, der nach des ein⸗ lltgen guten Laienbruders Meinung eigentlich verdiente ein Ehriſt zu heißen, erhebt ſich die lichtumfloſſene Geſtalt der riechiſchen Jungfrau aus des Tantalus verfluchtem Ge⸗ chlecht, der Prieſterin reinſter, verllärter Menſchenliebe. Am ungläubigen Muſelmann erprobt Nathan die Kraft ſeiner Lebensweisheit, Iphigeniens hohe Reinheit und edle Würde entwaffnet den Seythenkönig, den Barbaren. Und was dem kraftvollen Enkel des Atreus nicht gelingt, voll⸗ bringt die zarte Jungfrau; von ihrem fluchbeladenen Ge⸗ ſchlechte wendet ſie den Zorn der Götter, bannt die Furien, welche den Oreſtes vor ſich hertreiben und bringt Entſühnung ihrem Hauſe, das von Geſchlecht zu Geſchlecht im eigenen Blute mörderiſch gewüthet. 5 Der edle Rythmus der Dichtung, die claſſiſche Form⸗ vollendung der Sprache, die einfache Schlichtheit des Aus drucks und die weihevolle Stimmung tiefen Empfindens, welche ſich über das ganze Gedicht breitet, machen ſchon die Lektüre desſelben zum hohen Genuß; und wer ſich in unſeren Tagen, in denen dem Reglismus gefröhnt wird, empfänglichen Sinn für die idealen Güter der Menſchheit bewahrt hat, wird an einer Aufführung dieſes zu den beſten Goethe'ſchen Dramen zählenden Werkes ſich erfreuen und erheben. Die Titelrolle ſpielte zum erſten Male Fräulein Woy⸗ taſch, von ihrer hohen Aufgabe erfüllt eine Prieſterin zu ſein, verklärender Menſchenliebe und den Dichter in ſeinen eigenen herrlichen Worten feiernd. Die Töne verſöhnender Liebe, milder Beſänftigung und inniger liebevoller Bitte ge⸗ langen ihr wohl und in den rührenden Abſchiedsworten an König Thoas erreichte ihre Darſtellung den Höhepunkt. Den edlen Seythenkönig ſprach Herr Neumann überaus ſchön; ſeine Darſtellung hielt weiſes Maß und vermochte eben darum zu imponiren. Den von den Eryninen Oxeſtes hat Herr Baſſermann mit wilder Leidenſchaft aus zuſtatten verſtanden, die große Wahnſinnsſzene des dritten Aufzugs verfehlte ihre und trug dem Darſteller wiederholten Hervorruf ein. Die untergeordnetere Rolle des Pylades hatte ſich in der Hand des Herrn Stury einer liebe⸗ vollen Behandlung zu erfreuen; und auch der Arcas kam vermöge des ſonoren ſchönen Organs des Herrn Bauer zur gürdigen Vertretung. Das ziemlich zahlreich erſchienene Publikum folgte in weihevoller Stimmung der Aufführung und zeichnete die Darſteller nach jedem Aktſchluß durch Beifall aus. Aeneſſe Nachrichten und Felegrammt. Eine verunglückte gallonfahrt. London, 28. Auguſt, 7 Uhr 20 Min.(Priv.⸗ Telegr.) Ein Luftballon, geleitet von dem bekannten Luftſchiffer Simmonds und zweien anderen Theil⸗ nehmern ſtieg Nachmittag von der iriſchen Ausſtellung hierſelbſt auf, um den Continent gewinnen, fiel aber Abends 6 Uhr bei Maldon(Grafſchaft Eſſex) mit großer Geſchwindigkeit zur Erde. Alle drei Theilnehmer ſind ſchwer verletzt; Simmonds iſt bereits Abends neun Uhr geſtorben. GEirgliſche Unwahrheiten. Bexlin, 28. Aug.(Privat⸗Telegramm.) Betreffs der Reuter'ſchen Telegramme, wonach eine deutſche von drei weißen Offtzieren kommandirte Streitmacht in Ad⸗ delar(Weſtafrika) die deutſche Flagge gehißt und ein Fort angelegt hat, wodurch der engliſche Handel zwiſchen Aecra und dem Innern geſtört wurde, bemerkt die„N. Allg. Ztg.“:„In Wirklichkeit iſt nicht eine Streitmacht, ſondern der mit der Erforſchung des Hinterlandes des Togogebietes beſchäftigte deutſche Reiſende Stabsarzt Or. Wolf im Mai in Addelar angekommen und hat dort zum Zwecke ſeiner Studien eine wiſſenſchaftliche Station eingerichtet. Die angebliche Störung des eng⸗ liſchen Handels zwiſchen Accra und dem Innern iſt eine um ſo ungeſchicktere Erfindung, als die Handelsſtraße den Voltafluß entlang führt und gar nicht in die Nähe Addelars kommt. Der großſe Grand in Hamburg. Damburg, 27. Auguſt. Ueber die koloſſale Heuersbrunft, welche ſeit geſtern auf dem Steinwärder gegenüber der Stadt Hamburg wüthete, meldet, lt. Telegr. der„Frkf. Ztg.“, die„Hamburgiſche Börſenhalle“: un⸗ glaublich kurzer Zeit loderte eine ungeheure Feuergarbeé hoch auf und erleuchtete die Stadt und Umgebung. Der Funken⸗ regen fiel bis in die Mitte der Stadt. Gänzlich eingeäſchert wurden ſieben große alte Holzſchuppen, Schröder und Michael⸗ 11 gehörend. Die Schuppen wurden früher zur Gummi⸗ abrik benützt, ſind jetzt aber zur Lagerung von Kaufmanns⸗ gittern verpachtet und zwar: ein Schuppen an Nathan Philipp und Co, vier an Emil Iſrael und zwei mit dem Maſchinen⸗ und Keſſelhaus an S. und L. Durlacher. Letztere richteten in denſelben eine große Jabrik zur Verarbeitung von Spiri⸗ tuoſen ein. Dort ſind für 30,000 Mark Wein, 3000 Kiſten Champagner und 50,000 Sack Zucker, faſt 2 Millionen Mark werth, verbrannt. Außerdem lagerten daſelbſt Kaufmannsgſtter verſchiedenſter Art, namentlich große Quantitä⸗ ten Baumwolle, Salpeter, Salz, Wachskerzen und Spirituoſen. Das Feuer entſtand in einem Schuppen Iſraels, woſelbſt 14 Arbeiter mit dem Miſchen und Färben des Zuckers beſchäftigt wgren, welche Arbeit jetzt wegen der Nähe des Afrigſt Tag und Nachf, 55 Sonntags, betrieben wird Die Arbeiter hörten hinter ſich plötzlich einen lauten Knall und erſchreckt ſich umſehend, gewahrten ſie die Flammen hoch emporſchlagen. Eine Petroleum⸗Lampe war ex⸗ plobirt und in die Waaren gefallen. Zwei Arbeiter lieſen zur Meldeſtation, während die übrigen das Ffeuer auszugießen ſuchten. Dasſelbe griff aber ſo teißend um ſich, daß nur wenige der Arbeiter aus den Luken ins Waſſer ſpringen konnten; fünf Arbefter und ein Wächter büßten ihr Leben ein. Zwei Brüder Kirchmann und der Arbeiter Lüddicke wurden ſchwer verletzt gufgefunden und in das Krankenhaus gebracht, einer derſelben ſtarb auf dem Transport. Vermißt werden die Arbeiter Henck, Molaſch, Reitz, Waldſchläger und der Wächter Land. Bon dieſen wurden heute Vormittag zwei, nur aus Rückgrat, Rippen und Beckenknochen beſtehende verkohlte Gerippe auf⸗ gefunden; eine Identificirung iſt unmöglich. Ob die Leichen der übrigen drei Vermißten unter dem haushoch liegenden, Mit⸗ kags noch rauchenden brennenden Zuckerhaufen aufgefunden wer⸗ den, iſt fraglich⸗Möglich iſt auch, daß dieſelben ins Waſſer geſprun⸗ gen und ertrunken find. Die Schiffswerfte Blohm und Voß, wwelche von den brennenden Schuppen nur durch einen 15 Meter breiten Canal getrennt iſt, konnte durch die großen Anſtrengungen der eigenen Werftfeuerwehr gerettet werden: gur die Holzbrücke und ein Theil der Einfriedigung ſind etwas verbrannt, ſonſt iſt der Schaden gering. Acht Dampf⸗ ſpritzen und die Mannſchaften dreier Hamburger Feuerwehr⸗ zuge bewältigten den ungeheuren Brand in 10 Stunden. Der Geſammtſchaden wird auf 5½ DMilkionen geſchätzt. Die meiſten hier vertretenen Aſſecuranz⸗Geſell⸗ ſchaften ſind betheiligt⸗ Augsburg, 27. Auguſt. Zwei Wagen des Schnell⸗ glalt Paris⸗Wien ſind bei der Ausfahrt in Neuulm ent⸗ gleiſt. „ Wien, 27. Aug. Der„Polit. Correſp.“ zufolge iſt der italieniſche Botſchafter Nig ra geſtern Abend behufs einer Begegnung mit Crispi nach Mailand ab⸗ gereiſt. Die Correſpondenz hebt hervor, daß auch nach dem Beſuche Crispis in Friedrichsruh im vorigen Jahre eine ſolche Beſprechung Crispis mit dem Botſchafter in Malland ſtattgefunden hat. Wien, 27. Aug. Die Kaiſerin von Rußland iſt mit dem Großfürſten Thronfolger und der Großfürſtin Tenia heute hier eingetroffen und am Bahnhofe vom KronprinzenRudolf, u. der Kronprinzeſſin Stefanie begrüßt worden. Nach kurzem Aufenthalt wurde die Reiſe nach Gmunden fortgeſetzt. Paris, 27. Aug. Geſtern wurde der Vorſitzende des Ausſtands⸗Ausſchuſſes, Boulé, auf einer Bauſtelle des Boulevards des Batignolles wegen Arbeits⸗ ſtörung verhaftet. Heute wurde derſelbe gegen Bürg⸗ ſchaft wieder auf freien Fuß geſetzt. Paris, 27. Aug. Die großen Kavalleriemandver im Lager von Chalons beginnen Morgen unter Leitung Gallifets. Toulon, 27. Aug. Der Marineminiſter Krantz begab ſich nach Hyeres, um dort das Evolutionsgeſchwa⸗ der und das mobiliſirte Geſchwader, zuſammen 21 Fahr⸗ zeuge zählend, zu beſichtigen. Rom, 27. Auguſt. Der König tritt morgen ſeine Reiſe von Mailand nach der Romagna an und trifft Nachmittags in Forli ein. Rom, 27. Auguſt. Die vakaniſchen Blätter ver⸗ öffentlichen bereits die angekündigte En cyklika des Papſtes vom 25. Juli an den armeniſchen Episkopat, den Klerus und das Volk, indem es dieſelben zur Rück⸗ kehr der diſſidirenden Armenier in die Hut der katholi⸗ ſchen Kirche beglückwünſcht. London, 27. Aug. Die internationale Zucker⸗ prämienkonferenz genehmigte den Wortlaut der vereinbarten Konvention. Dublin, 27. Aug. Die iriſchen Deputirten J. G. Redmond und W. Redmond, ſowie der Redak⸗ teur des Journals„Wexford People“, Walſ y, wurden heute auf Grund des Zwangsgeſetzes verhaftet. „Pttersburg, 27. Aug. Der Kaiſer iſt heute Vormittag 11.30 Uhr in Aliinstoje angekommen. Maunheimer Handelsblatt. Getreide⸗Wochenbericht. (Originalbericht des„General⸗Anzeigers.“) Mannheim 27. Auguſt. Seit nnſerem letzten Berichte vom Juli hat ſich die Lage des Getreidemarktes gründlich geändert und zeigt ein Bild, welches man ſchon ſeit Jahren nicht mehr kannte. An Stelle des tiefeingewurzelten Peſſimiſmus und abgemeiner Muth⸗ loſigkeit iſt ein friſch pulſirendez Leben im Getreidehandel und allgemein kommt die Anſich zum Durchbruch, aß die neue Campagne ſich zu einer lohnenden und lebhaften geſtalten werde. Faſſen wir die Momente näher ins Auge, welche dieſen Wandel in ſo kurzer Zeit hervorgerufen haben, ſo müſſen wir in erſter Linie die durch⸗die Ungunſt einer ganz abnormen Witterung quantitativ und qualitativ zu er⸗ wartenden ſchlechten Ernten der hauptſächlichen Importländer England, Frankreich, Deutſchland und Italien anführen, welche edenfalls einen ganz bedeutenden Importbedarf im Gefolge Eaen werden. Außerdem iſt in Betracht zu ziehen, daß die teigerung der iſch n Valuta die Preiſe für ruſſiſches Getreide an und für ich weſentlich erhöht hat, ſo zwar, daß auch dieſer Faktor ſehr in die Wagſchale fällt. „Wenn man nun weiter berückſichtigt 955 die Preiſe bei dieſer Conjunktur durch jahrelangen Preisdruck auf einem ſehr niederen Niveau e waren, ſo iſt es nicht zu verwundern, wenn alle Märkte ſofort in ſteigende Bewegung relſen und in dieſer Richtung unausgeſetzt vorwärts chreiten, Wo die Grenze 1 Hauſſebewegung ſein wird, läßt ſich nicht ahnen, da der Boden für dieſelbe eine durch⸗ aus geſunder und durch die Thatſachen dabei nicht außer 1 8 125 werden, daß die exportirenden Länder die günſtige Poſition, in welcher ſie ſich dieſes Jahr befinden, ganz und voll ausnützen werden und die von ſo perſchiedenen coneurrirenden Ländern ſtets vorliegende Be⸗ darfsfrage ihren Einfluß auf alle dortigen lokalen Produktions⸗ märkte ausüben muß, ſotvie denſelben eine große Zurück⸗ haltung und Feſtigkeit verleihen wird. Zieben wir als weiteren und ſehr wichtigen Factor die e in Be⸗ tracht, ſo dürften dieſelben, woran kaum zu zweifeln iſt, dieſe auf ſo geſunder natürlicher Baſis beruhende Preisſteigerung kräftig unterſtützen und fördern zumal Baiſſeoperationen bei der diesjährigen Conſtellation der Verhältniſſe dem Schwimmen gegen den Strom zu vergleichen wären. Unſere Ernte in Süldweſtdeutſchland dürfte für alle Getreideartikel eine ſehr ungünſtige werden und haben wir ſowohl in Weizen und Roggen als auch in guter Braugerſte einen ſehr ſtarken Import in Ausſicht. 95 27. Auguſt.(Mannheimer Börſe.) Produkten⸗ arkt. ebotener iſt. Es darf Weizen pfälzer 19.75—20.— Hafer,(alter) badiſcher 14.—.—15.— „ norddeutſcher 20.75——.—„ württemb. Alpn. 15.— „ Redw.—.——.—„ ruſſiſcher 13.75—14.75 „ Spring 21.75—.—.— Mais amerikan. Mieb—.— „ flldruſſiſcher 21.75—.— Donau 18.75—14.— „ Girka 21.25—21.50 Bohnen—.— „ am. Winter 21.75——.— Erbſen—— „ La Plata 21.50—21.75 Kohlreps, beutſcher 26.50—27.— Kernen 20.75—— 8 ungariſcher 27.50—28.— Roggen, pfälzer 14.75—15.75 Wicken 14.—.— „ kuſſiſcher 15.75—.—— Hoer Rohſprit 104.—105⁵ „ bulgariſcher——bdeer 1 unverſteuert und exel.— 1 norbdeutſcher 15.75—.—.— Maiſchraumſt. 100% Ts. 21.—22—— 7 Girka— rnnee, „ anmerik. Winter——]Leinöl, in Partien 46.—.— Gerſte, e 16.—17.— Rüböl„ 58.—.— „ Pfälzer——- Petroleum Wagl.(Tybe wh. 26.— „ ungariſche 19.——19.50 1—— Nr. o0 0 1 2 8 4 Weizenmehl 567.— 35.— 2857 77.— 22.50 50.— Roggenmehl Nr. 0) 24.50—25.— I) 21.——21.50 Tendenz: etreide höher. Kleeſamen deutſcher T Mk. 80, dto. II 80—85. Mannheim, 25. Auguſt. Zu⸗ und Abfuhren von Ge⸗ treide und anderen landwirthſchaftlichen Produkten am hieſi⸗ en Platze in Kilozentnern, verglichen im Mehr oder Weniger in Parentheſe) mit den Zu⸗ und Abfuhren in der gleichen Periode des Vorjahres: A. Von Seiten des Großh. 1) Zufuhr: Weizen 99516(— 13298). 13840). Gerſte 5460( 4251). Mais 10255( 734). Hafe zollamts Mannheim wurden vom.—15. Auguſt abgefertigt 20495(+J 20245). Hülſenfrüchte 50(— 600). Sämereie Haupt⸗ Hüningen, 27. Aug..50 m..05. Kehl, 27. Aug..87 m.—.00. K Lauterburg, 27. Aug..88 m—.11. Rog an 40 Maxau, 27. Aug..18 m.—.15. Mannheim, 28. Aug..48 m.—.02. Mainz, 27. Aug..54 m.—.02. 4526(— 3068). Mehl und Gries 4154(— 4975). Malz ———, zuſammen 157110 gegen 161380 im Jahre 1887, demnach— 4270. 2) Abfuhr: Weizen 25682),———) Roggen 2388(+ 205). Gerſte——(——.). Mais 447 4947). Hafer 4965(+ 4362). Hülſenfrüchte—(——). Sämereien——(———). Mehl————9, zuf. 33482 gegen 29559 im Jahre 1887, demnach 9323. B. Bahnverkehr: Nach Mittheilungen der Güterverwaltungen gelangten vom 29. Juli bis 11. Aug. d. J. 1) Zum Verſandt: Weizen 91985(— 5374). Roggen 21530( 1211. Hafer 14240(. 9918). Gerſte 2125( 1455). Hülſenfrüchte——(———). Mais 3506(— 11538). Oelſaat 2082(— 1982). Kleeſaat— (——„ ézuſammen 135468 gegen 130875 im Jahre 1887, 4593. Von dem Verſandt im Jahre 1888 gingen 15627 nach dem Ausland gegen 19527 in der gleichen Periode 1887. 2) Empfang: Weizen 2671(1801). Roggen— 75—2.. Hafer— Gerſte 3158( 2358). Hülſenfrüchte 441(+ 141). Mais—(—). Kleeſaat 50———). Oelſaat 51( 505), zuſam. 6371 155 2576 im Jahre 1887, dem⸗ nach + 3795. Von der Zufuhr im Jahre 1888 kamen 356 vom Ausland gegen 50 im Jahre 1887. Mannheimer Effektenbörſe vom 27. Auguſt. An heutiger Börſe wurden Deutſche Unionbank⸗Aktien zu 93.75 pCt. umgeſetzt Bad. Anilin⸗ und Sodafabrikaktien waren zu 278 pCt. geſucht. Weſteregeln 161 B. Brauerei Ludwigshafen waren 1 pCt. über letzten Cours, zu 220 pCt., geſucht. Frankfurter Mittagbörſe. Frankfurta. M. 27. Auguſt. Die neue Woche er⸗ öffnete mit einer verſtimmten und luſtloſen Börſe. Ein Artikel der„Kreuz⸗Zeitung“, ſowie verſchiedene andere inner⸗ politiſche Vorgänge, ferner Gerüchte über eine ungünſtige Lage der italieniſch⸗franzöſiſchen Streitfragen ſind wenig ge⸗ eignet, die Börſe bei guter Laune zu erhalten. Auch haben heute die Prolongationsarbeiten begonnen und Bankiers wie Spekulanten hatten ſtärker mit 117 als mit dem eigent⸗ lichen Geſchäfte zu thun. Geld ſte 310 3 1 Außer⸗ dem werden Credit⸗Aktien zu ca..50 8., Diskonto zu ca. 2 PCt., Gotthard zu etwa 2 PCt., Stagtsbahn zu ea. .25 pCt. prolongirt. Im Verlaufe konnte ſich die Haltung etwas feſter geſtalten. Wien und Berlin meldeten ſtarke Deckungskäufe in Lombarden, die ca 1½ fl. anziehen konnten und Staatsbahn, ſowie ſpekulative Bankaktien mitgezogen. Bei recht ſtillem Verkehr ſind Creditaktien, Diskonto, Darmſtädter Bank, Berliner Handelsgeſellſchaft und andere etwas gefallen. Oeſterr. Bahnen in gutem Verkehr. Staats⸗ bahn, Lomharden niedriger, Galizier, Elbthal in feſter Haltung. Deutſche Bahnen ruhig, Marienburger höher. Gotthar belebt. Ruſſen feſter. Höchſter Farbwerke 2 pCt. Privat⸗ Diskonto 1¼ PCt. Frankfurter Effektenſocietät. Schlußcourſe: Kreditaktien 258¼ Staatsbahn⸗Aktien 212½ Lombarden 92/, Galizier 176, Diskonto⸗Commandit 222.60, Effektenbank 124.40, Berliner Handelsgeſellſchaft 178.50, Buſchtherader 242/ Elbthal 168, Elektrizitäts⸗Aktien 185.50, Laurahütte 124, Gelſenkirchener 133.50, Gotthard 134.10, Cen⸗ tral 121.60, neue Gotthard 126, Nordoſt 94, Jura 105.80, Union 94.80, Weſt 29.50, Italiener 97.10, 45Ct. ungar. Gold⸗ rente 84.60, Silberreute 68.80, Orient II 60.40, Eaypter 85.35, Spinnerei Hüttenheim 107, Mehl⸗ und Brodfabrik 95.90, Höchſter Farbwerke 220, Spanier 78.45, Griechen 70.80, Mexikaner 92.40. ei wenig belebtem Verkehr erlitten Lombarden ſtärkeren Coursrückgang, von welchem die übrigen Werthe theilweiſe mäßig tangirt wurden. Amerikaniſche Produkten⸗Märkte.(Schlußcourſe vom 27. Auguſt.) New⸗Nork TChieag o Monat Weizen Mais Schmalz Caſſee Weizen Mais Schmalg Auguſt 987———— 11.25 90——— Seßptember 98 58— 900 11.10 9077⁰ 935 Oktober 997⁰ 53¼ f9 32¼ͤ[ 10.45— 44— 983 November——— 857%10.15——— Dezember 101—— 90—— 10 05 91¼—— Januar—————— 10. 10——— Februar———— 10.10——— März——— 10.20——— April———.———— Mai 104/—— 10.20——ʃ—— Juni————.———— Juli—————.———— 141— Vear————.—— 89 f— Geld⸗Sorten. Dukaten Mk..50—45 Ruſſ. Impertals Mk. 16.76—78 20 Fr.-Stücke„ 16.21—18 Dollars in Gold„.20—16 Engl. Sovereigns„ 20.40—25 Schifffahrts⸗Angelegenheiten. Ruhrort, 27. Aug. Vei regelmäßigem Verkehr zahlte man nach Amſterdam für Schiffe von 100—120 Karren fl..75 bis.85, Schiedam.20—.25, Rotterdam.05.—.10, Ant⸗ werpen für große Schiffe.50—.60, für kleine Schiffe.75, Mainz⸗Mannheim für Schleppkähne Mk..25, für Holzſchiffe .25, Koblenz.75. 8 Boppard, 27. Auguſt. Das neue Salonboot„Rhein“ erlitt am Freitag hier einen Maſchinenbruch, die Tour des Schiffes wurde unterbrochen und wurden die Paſſagiere von dem folgenden Schiffe aufgenommen. Maunheimer Hafen⸗Verkehr. Folgende Schiffe ſind am 27. Auguſt angekommen: Hafenmeiſterei I.(Rheinvorland). Schiffer ev. Kapitän Schiff Kommt von Ladung Etr. Nelle Coſter Rotterdam Stückgüter 1050 Schütz Schul v. Preuß. Köln 5 50 Karbach chiller 0 1 50 Hafenmeiſterei II. A. Jauz Ruhrort 21 Khln Schienen 15704 P. Peſch Catharina Duisburg Kohlen 11888 H. Otto Herrmann Otto 9800 A. Laubach Mainz 14 Antwerpen Stückgüter 5672 N Kleiner Joſeph Duisburg Coakes 5600 Hohenbild 8 SAataumeiſtovei III——— drreiun 2 MDUDltNese Köln, 37. Aug..86 1l..01. Ruhrort, 27. Aug..81 m. +.00. Neckar. Maunheim, 28. Aug..50 m. +.04. Heilbronn, 28. Aug..57 m.—. Meneral⸗Anzeiger. 20. Augult 5˙ Seite. Fahndung. Dahier wurde entwendet: 155 Am 13. ds. Mts. in dem Hauſe M 1, 1 eine goldene Brille. 2. In der Nacht vom 25.26 l. M. in den Bahnhofanlagen inem Schlafenden ein ſchwarzledernes Portemonaie mit 4 Mk. 34 Pf. Inhalt. 3. In der Nacht vom 19./0, I. Mts. 10 am Hauſe 2F 1, 1 neuer Stadttheil) angebracht geweſene kleine Fähnchen in deutſcher, 1 badiſcher Farbe, ferner 2 Plakate mit der Aufſchrift„Willkommen.“ 4. In der Nacht vom 23./4. l. M. aus einem Garten, in zer Nähe der früheren Knopffabrik 2 8, 3½ 92—94 Stöcke Weißkraut, 84 Stöcke Rothkraut. 5. Am 22. d. Mts. im Hauſe T 2, 7 ein Paar Herren⸗ Zugſtiefel⸗ 14816 Seffentliche Verſteigerung. Freitag, den 31. werde ich in meinem Stock hier: „Eine Forderung von gegen baare Zahlung im Vollſtre Nähere Auskunft hierüber wird Mannheim, 27. Auguſt 1888. Bränning, Gerichtsvollzieher in Mannheim. Auguſt, Vormittags 11 Ahr Geſchäftsloral Lit. C 2, 3½ 2. 1902 Mk. 40 Pfg.“ ckungswege öffentlich verſteigern. in meinem Geſchäftslokal ertheilt. 14811 Pferdedung⸗Perſteigerung. Donnerſtag, den 30. Auguſt, ſteigern wir auf unſerm Bureau im ſtädtiſchen Bauhofe das Stroh⸗ und Torfſtreu⸗Düngererge Vormittags 10 Uhr, ver⸗ bniß von 60 Pferden für den Sachdienliche Mittheilungen wollen an die Criminalpolizei hier gerichtet werden. Mannheim, den 27, Auguſt 1888. Criminalpolizei. Meug, Polizei⸗Commiſſär. Oeffentliche Verſteigerung. Miltwoch, den 29. Anguſt 1888, Nachmittags 2 Ahr werde ich in meinem Pfandlokal Lit. 8 4 No. 17 hier 1 Pianino, 5 vollſtändige Betten, ca. 88 Liter Liqueur, 2 Schreibtiſche, 1 Ausziehtiſch, 1 ovaler Tiſch, 1 Zimmerteppich, 1 Ladentheke, 2 Glasſchränke, 5 Chiffoniere, 2 Weißzeug⸗ ſchränke, 1 Pfeilerſchrank, 1 Kleiderſchrank, 1 Küchenſchrank, 3 Spiegel, 3 Standuhren, 2 Komode, 2 Kanapee, 1 Waſch⸗ komode mit Marmorplatte, 1 Stuhl, 1 Hängelampe, 1 Paar lange Stiefel, 11 Drahtſiebe, 8 Fleiſchbrühſeier, ca. 114 Liter Branntwein und 3 Gewehre 14812 gegen baare Zahlung im Vollſtreckungswege öffentlich verſteigern. Mannheim, den 27. Auguſt 1888. Bränning, Gerichtsvollzieher in Mannheim⸗ Monat September. Stã Für die vielen Beweiſe herzlicher Theilnahme an dem uns ſo ſchwer betroffenen Verluſte unſer unvergeßlichen Tochter und Schweſter 2 Luise Brenner, 7 für die vielen Blumenſpenden, den Niederbronner Schwe⸗ ſtern für die Pflege, Herrn Stadtpfarrer Ahles für di elen Beſuche und tröſtende Freunden und der Nachbarſchaft für die Theilnahme ſprechen wir unſern innigſten Dank aus. Mannheim, den 27. Auguſt 1888. Fried, Brenner nebſt Familie. 14777 Worte am Grabe, der 175 Oeffentliche Verſteigerung. Freitag, den 31. Anguſt d. Is., Vormittags 9 Uhr und Nachmittags 2 Uhr werde ich im Pfandlokale Lit. T 1, 2 hier ein Brlllantring, 2 Dutzend ſild. Löffel, 1 Vorleglöffel, 1 Dutzend Deſſertmeſſer, 1 Granatbroche, 1 Korallengarnitur, 2 Paar gold. Ohrringe, 1 Armband 1 gold. Uhr mit Kette, 1 Regulator, verſchiedenes Glas⸗, Porzellan⸗ und ſonſtiges Küchengeſchirr, 1 J00 Uin von der Reiſe zurücgekehrt. Dr. Schültz, Specialarzt 70 für Hals⸗, Naſen⸗ und Ohrenkrankheiten. Sammtmantel, 1 ſchwarzes Seidenkleid, allerlei Weißzeug, Möbel, Bilder, Spiegel, 4 Dienſtbotenbetten, 2 Roßhaarmatratzen, 3 Woll⸗ decken, 2 Ofenſchirme, 88 Bücher mit Büchergeſtell, circa 300 Herren⸗ und Kinderfilzhüte, 700 Mützen, 510 Halsbinden, 160 Rollen Seiden, 60 Glasaugen, Jagdtaſchen, Gamaſchen, Mützen⸗ ſchirme, Mantelſchlöſſer, Bänder, Knöpfe, Vorſtecknadeln, ferner allerlei Pelzwaaren, als Damen⸗ und Kinderkrägen, Muffe, Bar⸗ retts, Handſchuhe, Mützen, eine größere Parthie Felle von Biſam, Iltis, Aſtrachan, Fiſcholter, Bieber, Ranin, Opoſſum und noch verſchiedenes gegen Baarzahlung im Vollſtreckungswege öffentlich verſteigern. 14814 Mannheim, den 28. Auguſt 1888. Burgard, Gerichtsvollzieher. Faß⸗Verſteigerung. Donnerſtag, den 30, ds. Mits. früh 9 Uhr werden im Auftrag der Frau Ww. Müller in Lit. D 6, 5 6 2, J7. beginnen werden. Tanz-Institut J. Schröder, Schwarzes Lamm. Den geehrten Herrſchaften zur gefl. Nachricht, daß meine Tanzkurſe Samſtag, den 8. September, Wegen Eintheilung der Geſellſchaften erſuche ich die verehrl. Damen und Herren ſich baldigſt Lamm“', G 2, 17) oder in meiner J. Schröder,] 5, 9˙ NB. Ein Extra⸗Curſus für Bäckergehilfen beginnt Sonntag, den 16. September, Mittags 3 Uhr. 8 2, l7. Abends 8 Uhr 14059 in meinem Lokale(„Schwarzes Wohnung anmelden zu wollen. Hochachtend 70 Weinfäſſer, von 700 Liter bis 15 Liter, ferner Keller⸗ geräthe, 1 Bett, 1 Küchenſchrank, 1 großes Schild, 1 Flaſchen⸗ ſchrank und 1 Flaſchengeſtell gegen Baarzahlung verſteigert. 14736 Ferdinand Aberle, Auctionator, H 7, 28. F 4, 18 St. vermiethen. Näh. 2. 784 tin, als Fräulein Prevol zum erſten Male auftrat. Es war ein erbärmliches Leben für mich, ſchlechte Bezahlung, ſpäte Stunden, harte Arbeit. Ich rechnete es mir zur Ehre, Fräulein Prevol anzuziehen und that Alles mit der größten Akkur⸗ ateſſe. Na und darum wird ſie denn auch auf mich gehalten und mich ſchließlich in ihren Dienſt genommen haben. Damals ging ſie von der Mutter fort, wo ſie es nicht bequem hatte, und nahm eine eigene Wohnung. Sie ſagte, ich müßte wohl auch hart arbeiten und ſparſam ſein, da ſte nur von ihrem Gehalte lebte. Sie wäre nicht wie jene Damen, die in ihren Equipagen in das Bois ſpazieren fahren, aber ſie wollte mich gut halten und ich ſollte bei ihr ebenſo viel Lohn bekommen wie am Theater und Koſt und Obdach obenein.“ „Das nahmen Sie natürlich an?“ Mit Entzücken, Monſieur. Und drei Tage ſpäter kam ich hier an. Meine junge Herrin hatte das dritte Stockwerk auf fünf Jahre gemiethet. Der Wirth ließ die Stuben in Ordnung bringen und ſte möblirte ſie ſehr beſcheiden aus ihren kleinen Erſparniſſen zum Theil und zum Theil auf Ratenzahlungen. Extra⸗ vagante Gelüſte nach Putz und üppigem Leben hatte ſie nicht. Wenn Sie die Stuben damals geſehen hätten, ſo würden Sie geglaubt haben, daß eine Nonnk darin wohne, ſo einfach, nett und ſauber ſah Alles darin aus.“ „Aber das änderte ſich wohl ſpäter?“ „Zur Zeit, wo Herr Georges ſie mit Geſchenken überhäufte, nahmen die Zimmer allmählig ein anderes Anſehen an. Er überſchüttete ſie mit Geſchenken aber ſie hätte doch lleber in ihrer einfachen Weiſe fortgelebt. Sie hatte ein Grauen davor, den anderen Theaterdamen mit ihren üppigen Häuſern und glänzenden Toiletten gleichzuſehen. Sie gab ſehr wenig Geld für ſich aus und lebte faſt ſo einfach wie ein Taglöhnerweib.“ „Wurde ſte ſofort Frau Georges genannt, als ſie in dieſes Haus zog?“ „Nein, damals kannte ſie ja noch nicht einmal den Namen des Herrn Georges. Sie wußte nur, daß ſie einen geheimnißvollen Verehrer hätte, der alle Abend im Winkel einer kleinen Privatloge zu ſitzen pflegte, der ſich nie dem Publikum zeigte und ſich ſtets allein befand. Das war Alles was ſie damals von Herrn Geoges wußte.“ „Wiſſen Sie, wie ſich dieſe ſpann?“ „Ich weiß nur von Briefen und Geſchenken, die ins Haus kamen, und daß in den Frühlingsnächten dieſes erſten Jahres Herr Georges mein Fräulein nach Haus zu begleiten pflegte. Aber er betrat unſere Wohnung erſt, nachdem Madame von ihrer Sommerreiſe aus England zurückgekehrt war. Sie hatte über ihren ſonderbaren Verehrer nie viel geſprochen, aber ſie hat ſo manche Thräne um ihn geweint. Als ſie mir ſagte, daß ſie nach England ginge, glaubte ich, die Sache wäre vorbei.“ — — — Bekanntſchaft von dieſem Zeitpunkte ab fort⸗ (Fortſetzung folgt.) Nähe des Frucht⸗ marktes Laden m. Wohnung per 1. November zu 14803 Ein 2jähriges Mädchen zu verſchenken. Gefl. Offert. bittet man unter Nr. 14146 im Verlag 12 Spieltiſch, dieſe in Mahagoni⸗ holz, 3 Waſchkommode mit Mar⸗ f mor Ausziehtiſch, Aufſchlagtiſche meh⸗ d. Bl. abzugeben. 14146 4* Fahrniß ⸗ Verſteigerung. Aus dem Nachlaß der Frau O. 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(Nachbruck verbsten.) 1 perſetzte ſie,„nichts macht die Vergangenheit unge⸗ ſchehn,“ und ihn noch einmal ſcharf ins Auge faſſend, wiederholte ſie dieſen letzten Satz. Darüber hatten ging nach dem Stall, ſie die Herberge erreicht. um den Wagen anſpannen Bothwell beſtellte den Thee und zu laſſen. Während Lady Valeria finſter und einſam ihren Thee nahm, ſpazierte Bothwell vor dem Hauſe auf und ab. Wie konnte er je ein Weib geliebt haben, Herrſcherin annahm und im nächſten Augenblick ſich zu Thorheiten herabließ, vor denen ſich eine Nähmamſell geſcheut haben würde. Ob er ſie zum letzten Male Schreck und Zweifel. Der heitere Horizont in Bothwell Er wandte ſein ſeiner Braut. Troſt und Frieden wehten ihn vo Liebesgrüße durch die Wie anders wirkte die Ein Weib, das daß jetzt die Würde einer geſehen hatte? Ihr Kommen erfüllte ihn mit ſolcher Thorheit fähig iſt, wagt mehr 8 Leben umwoͤlkte ſich noch einmal. Geſicht nach der Richtung, wo Penmorval lag, und dachte ſtille Nacht. Neuntes Kapitel Roſen auf bloße Erinnerung an ſie auf ihn ein, n ihrem Bilde an und er ſandte ihr ſeine einem Grabe. Währens Bothwell die Arbeitsleute am Hüͤgelgeſtade des atlandiſchen Ozeans beaufſichtigte, die ihn der Löſung von nommen hatte er dieſe Weib ſeiner Liebe, haftem Intereſſe an. Wer war der Mörder und weshalb hatte entlegenen corniſchen Thal geſchleppt? Wes Wüſtenei London bei Seite geſchafft wo das Aufſehen erregt hätte und weit ſchwerer Auch Hern Blü beſchäftigte Heathcote: aber die Thätigkeit, die er Pflicht abzuwickeln trachtete, zog ihn jetzt mit leidenſ Leonie Lemarque's Schickſal verfolgte Heatheote langſam und geduldig die dunne Spur entgegenführen ſollte. Unter⸗ Aufgabe aus ritterlicher und ſelbſtloſer Verehrung für das dieſe Thür, zuerſt als eine unwillkommene chaftlichem und nahezu krank⸗ er ſeine hilfloſe Beute nach einen⸗ halb hatte Verbrechen ein weit geringeres zu entdecken geweſen wäre? meleins Bemerkung über die geheime Thür im Alkoven die in einen finſtern Hof führte, der zwei er ſie nicht in der großen 29. Auguſt. 65. 1 Laden mit Woh⸗ J2, 11 u. 1 Comptoir mit nit Magann zu verm 13481 05 5, 15 den mit oder ohne Wohnung z. verm. ab. 6— 2. St. 13971 P3, 13, Planken, Laden, in dem biß jetzt ein Eigarren⸗Geſchäft mit beſtem Er⸗ folg betrieben wurde, iſt mit Ein⸗ richtung per 1. Okt. z. v. 13289 91 ein 10, 12 2 Laden mit Holz⸗ u. Koßl⸗ 188 ſowie Woh⸗ nung bill. z. v. Näh. 2. St. 11181 Eine alte, gute Mengerei mit Schlachtrecht zu vermiethen. Näh, in der Exp. d. Bl. 13258 2 Läden zu vermiethen in guter Lage, bald anzutreten, billigſter Preis, mit und ohne Wohnung. 14030 Gebr. Koch, F 5, 9 und 10. Jaden zu vermiethen. 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Die Worte Herrn Blümeleins ſummten ihm ans Ohr wie der Kehrreim einer Ballade: „Wyllard, der Spekulant, war ein Mann, aber es gab noch einen Zweiten, von deſſen Treiben die Welt nichts wußte und der iſt zwiſchen Abenddämmerung und Morgengrauen durch jenes Seitenpförtchen im Hofe ein⸗ und ausgegangen.“ Dieſe kühne Kombination des deuſchen Kaufmannes brauchte in Wahrheit wenig begründet zu ſein, aber die Thatſache, daß ſolch eine Seitenthür auf Julian Wyllards Koſten hergeſtellt worden war, deutete auf den Wunſch, von der Spür⸗ ſuch der Portiers und Portiersweiber unbehelligt ein⸗ und ausgehen zu können. Für den gewinnplanenden Rechner, für die Geldmaſchine, als die Wyllard der Welt erſchien, war dieſer bequeme Zugang zum Boulevard und den Ver⸗ gnügungen des mitternächtigen Paris überflüſſig. Für den Mann aber, der ein Doppelleben führte, der bei Tag der harten Arbeit oblag und ſich Nachts für die Mühe und Schalheit ſeiner Finanzcarriere in den Zerſtreungen der luſtigſten aller Weltſtädte ſchadlos halten wollte war das Seitenpförtchen im Hofe von unſchätzbarem Werth. „Hatte Wyllard während der zehn Jahre ſeiner pariſer Exiſtenz ein ſolches Doppelleben geführt?“ Höchſt unwahrſcheinlich für den Fremdling, der auf einem Felde Sieger geblieben war, in welchem das heimiſche Talent oft unterliegt, für den Gewinner im Harzardſpiel, das der Müßige und nachläſfige unfehlbar verliert, für den genialen Unternehmer, deſſen Schachzüge die gewand teſten Börſianer von Paris als eine Art Eingebung bewunderten und zu dem ſie als dem unermüblichſten Arbeiter und ſchärfſten Denker emporſahn. Solch ein Mann konnte ſeine Nächte nicht verſchwelgen und mit dem Grauen des früher Tages, halb ausgeruht und von Wein und Ausgelaſſenheit umnebelt, ſein neues Tagewerk beginnen. Und hätte er ſo gelebt, Paris hätte davon erfahren. Statt deſſen vries man die Mäßigkeit und Solidität ſeines Wandels und ſtaunte ihn als ein Wunder von Fleiß, als einen, von einer Idee und einem Ehrgeiz erfuͤllten Menſchen an. Einen ausſchweifenden Lebenswandel konnte Julian Wyllard ſomit nicht geführt haben, doch mußten bei der Annahme eines Doppellebens nicht nothwendig auf eine wüſte und laſterhafte Lebenführung geſchloſſen werden. Wie wenn ein Mann ſein Innenleben den Augen der Welt entziehen und ſich in Geheimniß und Dunkel allverzehrenden Leidenſchaft für ein Weib hingeben wollte, das er nicht in die Geſellſchaft einzuführen wagte? Auch von ſolch einem Mann konnte man behaupten, daß er ein Doppelleben führte— und ſolch ein Mann konnte Julian Wyllard geweſen ſein. Als Heathcote die Rue Lafayette exreicht hatte, zog er die Uhr. die Entfernung in einer Viertelſtunde zurückgelegt. Er hatte Aa 2 Zim. Küche, Waſſerleitung zu verm. 18876 H 7, 8 2. 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Vielleicht können Sie mir auf die Spur eines Räthels verhelfen, das ſelbſt die Polizei nicht zu löſen vermocht hat. „Die Polizei!“ rief Madame Lerour verächtlich.„Die Polizei beſteht aus lauter Dummlingen, ſonſt hätte ſie binnen einer Woche herausbekommen müſſen, wer meine Frau und Herrn von Maucroix niedergeſchoſſen hat. „Sie wiſſen es? Bitte zu erwägen, Madame, daß weder eitle Neugier, noch die krankhafte Sucht nach dem Schrecklichen mich in das Haus führen Meine Sendung beſteht darin, den Mörder Marie Prevols zu entdecken. Schenken Sie mir Ihr Vertrauen, ich bitte Sie darum. Wenn Sie Ihre Herrin liebten, muß es Ihnen erwünſcht ſein, den Möͤrder beſtraft zu wiſſen.“ Barbe Leroux zuckte die Achſeln mit einem Ausdruck der Zweifelhaftigkeit. „Das weiß ich nicht, mein Herr. Ja, ich habe meine Frau geliebt, aber ich habe dennoch Mitleid mit ihrem Mörder. Kommen Sie, wir können uns hier auf dem Gange nicht darüber unterhalten. Wollen Sie in mein Zimmer treten und ein Weilchen Platz nehmen? Und wenn Sie dann die Wohnung ſehen möchten, iu der meine arme Frau gelebt hat, ſo wird ſich's ſchon machen laſſen.“ „Sie ſind ſehr freundlich,“ ſagte Heatheote und ließ einen Napoleonsd or in die breite Handfläche Barbe Leroux gleiten. Sie führte ihn in ihr Wohnſtübchen, das Sanktuarium ihrer Häuslichkeit, denn in einer verhangenen Ecke ſtand ihr Bett und in den dürftigen Lichtſtreifen, die ſich durch das tiefe Mauerviereck ſtahlen, ſonnte ſich eine Wiege. Ein Fleiſchtopf brodelte auf einer Handvoll Holzkohlen auf einem Winkel des Herdes und Madame Leroux vollgeſtopftem Arbeitskorbe entquoll eine blaue Leinenblouſe, mit deren Ausbeſſerung ſie beſchäftigt geweſen war. „Leroux hat eine Potierſtelle auf dem Zentralmarkt,“ erzählte ſte. Es iſt ein hartes Leben und wird ſchlecht bezahlt, aber er hat Nebeneinkünfte und ſo kommen wir durch und legen noch eine Kleinigkeit für unſer Töchterchen da bei Seite und ſie wies lächelnd und nickend nach der Wiege, aus der die rythmiſchen Athemzüge eines fetten Kindes ſich hören ließen. „Ihr Einziges?“ fragte Heathcote. „Ja, Monſieur.“ „Und Sie haben dreizehn Jahre in dieſem Hauſe gelebt?“ „Es werden nächſtens vierzehn. Ich war Garderobiere in derPorte⸗Saint⸗Mar⸗ 29. Auguſt General⸗Anzeiger. Seite 3. St., ſchöne Woh⸗ +7 2 4 K 3, 9 nung 6 Zimmer, Küche, Waſſerleitung u. Zubehör ſofort oder ſpäter z. v. 14769 Hth., 1 Wohnung, L 4, 5 2 Z. u. Küche an ruh. kinderl. Leute 3 v. 13512 —ů— EHofwohnung 1 Zim. L 4, 9 u. Küche an kinder⸗ loſe Leute zu verm. 14537 3 Zimmer, Küche 5 L 4, 16 nebſt Zubehör z. vermiethen. 13915 eleganter 3. Stock, L 10, 4 7 Zimmer nebſt allem Zubehör, mit prachtvoller Ausſicht bis 1. Oktober ander⸗ weit zu verm. 14033 Näheres parterre daſelbſt. 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Tagesordnung: 1. Vortrag des Hrn. Dr. Rüdt: Des Pra iſche Vorſchläge zur Ausbreitung des Frei⸗ 1 14727 egenheiten. d willkommen. 187 Deutſche Neichsfechtſchule Verhand Maunheim. (Wohlthätigkeits⸗Verein zum Zwecke der Waſſenflege.) uſtag, den 28. Auguſt lbends ½9 Uhr in unſerem Lokale, im„Silbernen Kopf“ 14723 Lethtmeiſteruerſammlung Wir bitten unſere Mitglieder Freunde um recht zahlreiches Er⸗ ſcheinen. Der Vorſtand. Olymp. Dienſtag, den 28. Auguſt, Abends 8 Uhr 0 mit Sch. 14725 Erſtes Auftreten der berühm⸗ ten Süddeutſchen Rappelkapelle. Um pünktliches u. zahlreiches Erſcheinen bittet Der Vorſtand. Arbeitet⸗Kortb.⸗Verein R 4, 14. Sountag, den 2. September Abends 8 Uhr im Lokal Theater⸗Aufführung. 1. Die Dienſtboten. 2. Die Herrſchaft. Einführung kann nicht ſtatt⸗ finden. 14796 Diejenigen Mitglieder, welche ſich an einem demnächſt begin⸗ nenden Zuſchneidecurſus für Schneider betheiligen wollen, werden erſucht, ſich in die auf⸗ liegende Liſte einzuzeichnen. Zahlreiche Betheiligung er⸗ wartet Der Vorſtand. 264.7J Geſchichte des 2 C* 7 gegen Frankreich 1870%1. Nach den vorzüg⸗ lichſten Quellen fül die Mit⸗ kämpfer und das deutſche Volk geſchildert von A. Trinius. Mit 10Schlachtplänen und Ueberſichts⸗ karten und 129 Portraits und anderen Abbildungen. Zweite Auflage erſcheint in 33 Liefer⸗ ungen 4 50 Pf. in Ferd. Dümm⸗ lers Verlagsbuchhandlung in Ber⸗ lin. Heft 1 zur Anſicht durch Tobias Löffler, 14780 E 2, 4% Buchhandl. E 2, 4/5. Klttows Wunder des Himmels FFFCCCCC oder gemeinfaßliche Darſtellung des Weltſyſtemes. Siebente Auf⸗ lage. Nach den neueſten Fort⸗ ſchritten der Wiſſenſchaft bear⸗ beitet von Dr. Edmund Weiß, Prof, zc. Mit 15 lithogr. Tafeln und 148 Holzſchnitt⸗Illuſtratio⸗ nen. Neue Ausgabe erſcheint jetzt in 35 Lieferungen à 50 Pf. in Ferd. Dümmlers Verlags⸗ buchhandlung in Berlin. Heft 1 iſt zur Anſicht vorräthig bei Tobias Löffler, E2,%5 Buchhandlg. E 2, 4/5. Achtung! Morgen Mitt⸗ woch wird auf Ne l. dem Speiſemarkt 1 pxima fettes zu 45 Pf. per Pf. ausgeh. 14792 Mittwoch früh wird im Schlacht⸗ Nhaus eine Kuh 50 Pfg. per Pfund 14800 Reue Odenwälder Grünſern per Pfund 35 und 45 Pfg. dei Abnahme von 10 Pfund 30 und 40 Pfg. empflehlt 14776 Wilh. Kern 4 3, 5. A 3, 5. Gegenüber dem Theatereingang. ½ Theaterplatz(Proſe.⸗Loge) zu vergeben. 14768 Offerten unter Nr. 14768 be⸗ fördert die Expedition dſs. Bl. In ausgehauen. — —8 e eeeeee 8 N 1i 3 3 al10 62 Mannheim. — Die Zahl der Theilnehmer hat bereits 400 überſchritten. 14771 6 Bahnen ſtehen uns noch Waggons für weitere 3 200 Perſonen zur Verfügung, und können daher noch Einzeichnungen bis Donnerſtag Mittag Dund bei der Expeditjon dieſes Blattes ſtattfinden. 65 8 Der Vorstand. SSaggsdeesssessss 2 Arieger Verein. Sonntag, den 2. September d. J. wird die„National⸗ nach Edenkoben(Ludwigsſchloß) machen. Der Fahrpreis hin und zurück iſt äußerſt gering. Diejenigen Kameraden, welche ſich anſchließen wollen, ſind freundlichſt eingeladen und werden erſucht, unterzeichneten Vorſtand anzumelden. 14795 Unſere Geſangs⸗Abtheilung wird bei dem Feſtakt mitwirken. Der Vorſtand: Berth. Fuhs. von A. Gernsheimer, Zreiteſtraße, B 1, 2. Behunn des neuen Schuljahres: ontag, den 17. September. A. Gernsheimer, Juſtitutsvorſteher. Bureau und Wohnung beſinden ſich von heute Gg. Kallenberger, Baumeiſter. 14766 Mein Geſchäftslokal bleibt den 5. Sept., Nachmittags 5 Uhr ab bis Samſtag, den 8. Septbr. früh geſchloſſen. 14751 I3, 7 Cier⸗ und Butterhandlung I 3, 7. Geſchäftsempfehlung. Verehrlicher Kundſchaft, Freunden und Gönnern zur gefl. Nach⸗ GMlanz-& Matt-Wascherei Litera F 8, 14b unter meiner Leitung wie bisher weiterführe. Für das meinem bitte mir ſolches auch ferner bewahren zu wollen. 14775 Hochachtungsvollſt F 8, Ab. Gutfleisch WòW. F 8, Ab. ürztlich auerkannt das beſte und billigſe. 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Näheres im Verlag. 14757 Jrlacipeden „b, Hinterhaus. 14807KE Ein zuverläſſiger Mann mit guten Zeugniſſen ſucht Stelle als Kutſcher oder Verpacker⸗ Näheres im Verlag. 13014 Ein junger Mann von 17 Jahren, ſtadtkundig, ſucht Stelle als Ausläufer. Näheres J 4, 10, 2. Stock, Hinterhaus. 13504 Tüchtige Mädchen werden aufs Ziel geſucht und empfohlen. 146783 Fr. Schuſter, G 5, 3. Ein fein gebildetes junges Fräulein, in allem Haushaltungs⸗ weſen erfahren, ſucht gute Stelle als Kindergärtnerin Stütze der Hausfrau ꝛc.— Gefl. Qfferten unter No 14710 an die Expe⸗ dition dſs. Bl. 14710 Eine geprüfte Krankenwär⸗ terin(aus Weinheim) ſucht ſof. Stellung. Näh. im Verlag u. bei Gg. Rensland, Weinheim. 14433 Eine geb. junge Wittwe ſucht Stelle als Verkäuferin in einem Laden, gleichviel welcher Branche. Offerten unter Nr. 14514 an die Exp. dſg. Bl. 14514 185 Eine Modiſtin ſucht Stelle als 2. Arheiterin zur nächſten Saiſon. 13875 Gefl. Offerten beliebe man unter A. B. No. 13375 in der Expedition dſs. Bl. abzugeben. Eine kräftige Schenkamme ſucht ſof. Stelle. Näh. unt. O. 50 poſtlagernd Weinheim 14434 Eine tüchtige Aushilfskell⸗ nerin wünſcht gern jeden Sonn⸗ tag und auch in der Woche Be⸗ ſchäftigung. 13180 2Z) 1, 282, Waldhofſtraße⸗ Eine 1g. kinderloſe Fran ſucht Monatsdienſt. 14401 T 5, 13, 5. St. Eine junge Frau ſucht Mo⸗ natsdienſt im Waſchen und Pu⸗ tzen nebſt Ausbeſſern und Flicken. 6, 8. 13580 Eine Frau empfiehlt ſich im Kochen auf Kirchweihen, Hoch⸗ zeiten und ſonſtigen Feſtlichkeiten. Näheres im Verlag. 13832 Eine Frau geht tagsüber zu Kindern. C 1, 15, Hinterhaus, g. Stock. 13198 Eine Frau empfiehlt ſich im Kochen auf Kirchweihen und bei ſonſt. Gelegenheiten. Zu erfr. P 4, 9, Hinterhaus. 13716 Eine junge alleinſtehende Frau ſucht bei einem Herrn oder auf einem Büreau Monatsdienſt. 18482 3, 11. Eine ältere, zuverläſſ. Perſon wünſcht Stelle bei einem Herrn oder Dame, ſogl. oder aufs Ziel. Näh. T 3, 5, 4. St. 14486 Eine junge reinliche kinderloſe Frau welche empfohlen werden kann, ſucht Monatsdienſt. H 7, 8, Hinterh. 3. St. 14404 Ein braves Mädchen ſucht Stelle als Kindermädchen, am liebſt. zu 1 einzel. Kinde. 10204 Nachzufragen R 4, 16. Eine junge reinliche ordnungs⸗ liebende Frau, ſucht einen beſ⸗ ſeren Monatsdienſt oder das Reinigen eines Bureau anzu⸗ nehmen. Off. unt. Nr. 18247 H. H. an die Exped. ds. Bl. 13247 Ein kräftiges Mädchen ſucht Freitag u. Samſtag Beſchäftigung im Putzen und Waſchen. Näheres J 3, 5. 18794 Ein fleißiges Mädchen ſucht Beſchäftigung im Waſchen und Putzen. Näheres E 6, 8, par⸗ terre. 18093 Gut empfohlene Mädchen ſuchen und finden Stelle bei 4781 Fr. Kohlhof, 8 2, 4. Mehr. fremde Dienſtm. ſuchen und finden Stellen. Frau Bär, P 6, 1. 13405 Gut ertpfohlene Mädchen jeder Art ſuchen und finden fortwäh⸗ rend Stelle bei 13443 5, 12. Lehrling geſucht in ein Speditions⸗& Agen⸗ turgeſchäft. Selbſtgeſchriebene Offerten befördert die Expedition unter Nr. 14628. 14623 Lehrlings⸗Geſuch. Für ein Manufactur⸗Kurz⸗ u. Eiſenwaaren geſchäft in einem größeren Ort der bad. Pfalz wird ein junger Mann(Iſraelit) per 1. Dezember l. J. in die Lehre geſucht. 14644 Koſt u. Wohnung im Hauſe. Selbſtgeſchr. Offerten unter Chiffre R. L. No. 14644 an die Expedition dſs. Bl. erbeten. Ein junger Mann, cautions⸗ fähig,(verh.), ſucht als Portier, Einkaſſirer, Ausläufer oder der⸗ 1 Stellung. Offerten unter r. 14681 an die Expd. 14681 Ein junger Mann(etwa 14 bis 15 Jahre alt), findet Be⸗ ſchäftigung in Buchführung und Fachzeichnen. Näheres bei Ernſt Bauer, Ingenieur, G 7, 18, Bormittags 9 bis 11 Uhr.— Schulzeugniſſe, Aufſatz⸗ u. Geo⸗ metriehefte u. ſ. w. ſind mitzu⸗ bringen. 14621 Offene Lehrlingsſtelle. In einem größeren Speditions⸗ Geſchäft hier iſt eine Lehrlings⸗ ſtelle zu beſetzen, womit unter Umſtänden ein kleiner Gehalt verbunden iſt. 14598 Näheres im Verlag.“ In einer größeren Buchbin⸗ derei werden zum baldigen An, tritt zwei Lehrlinge geſucht. Gefl. Offerten beliebe man unter Nr. 14878 an die Exped. d. Bl. abzugeben. 14373 Ein Tehrling mit guter Handſchrift wird auf das Burean eines Fabrikgeſchäfts geſucht. Offerten unter Nr. 13663 in der Exped. abzugeben. 13668 Schuhmacher⸗Lehrling ge⸗ ſucht H 2, 12. 13333 Schulentlaſſener Junge(auch von auswärts) findet fof. Stel⸗ lung als Ausläufer bei 14742 S. Mennich 2 uchhandkung. geſuche wird von einem jungen Herrn ein fein möblirtes Zim⸗ mer in einem ruhigen Hauſe. Suchender wünſcht, daß außer ihm kein anderer fremder Herr bei der Familie Logis habe. Offerte unter Nr. 14761 a. d. Exp. 14781 Zu miethen geſucht. Eine Wohnung von 5 Zim⸗ mern u. Küche in Maunheim von einer kl. Familie, beziehbar am 15. Oct., oder 1. Nov. Gefl. Off. sub. D 61303b an die Annoncen⸗Expedition von Haa⸗ ſeuſtein 8 Vogler in Maun⸗ eim. 14593 e Für einen Zahlungsfähigen jungen Mann wird in der Nähe der Stadt Mannheim eine gang⸗ bare Bäckerei oder Wir ſchaft zu miethen oder kaufen geſucht. 14447 Offerten mit Preisangabe find zu richten an das Geſchäftsbüreau G. Auſtett, Mannheim, B 5, 3. Geſucht. Eine Wohnung von ungefüßr 5 Zimmer mit Zubehör u. mittel⸗ großes Magazin per 30. Sept. zu miethen geſucht. 14080 Anerbieten beſorgt die Exped. d. Bl. unter A. No. 14080. Lindenhof oder Nähe des⸗ ſelben, eine abgeſchloſſene Woh⸗ nung(oder getheilt) von 3 Zim. nebſt Zubehör von einer ruhigen Familie zu miethen geſucht, Offerten an die Expedition dieſes Blattes. 14086 Ein Vereinslokal geſucht (Wirthſchaft nicht nöthig). 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