In der Poſtliſte eingetragen unter Ni. 22490 * Abonnement: 50 Pfg. monatlich, Bringerlohn 10 Pfg. monatlich, durch die Poſt bez. inel. Poſtauf⸗ ſchlag M..90 pro Quartal. Inſerate: Die Colonel⸗Zeile 20 Pfg. adlſche Volkszeitung.) der Stadt Mannheim und Umgebung. daunheim (98. Jahrgang. (NX Cgef⸗Redakteur 8 8 1 8 11 1 ür den Inſeratentheil: A. Lohner. Mannheimer Volksblatt) Telegramm⸗Adreſſe: „Journal Mannheim.“ Verantwortlich: Rotationsdruck und Verlag der Dr. H. Haas'ſchen Buch⸗ dryckerei, Das„Mannheimer feen e Amts und Kreisverkündigungsblatt ee Einzel⸗Nummern 3 Pfg. Doppel⸗Nummern 5 Pfg. Erſcheint täglich, auch Sonntags; jeweils Vormittags 11 Uhr. ſämmtlich in Mannheim. Nr. 218.(Celephon⸗Ar. 218.) . Die Ledaufeier guf der Ludwigshöhe. Der Ausflug der nationalliberalen Partei Maunnheims nach Edenkoben und der Ludwigshöhe geſtaltete ſich zu einer äußerſt glänzenden und erhebenden Feier des denk⸗ würdigen Tages von Sedan, Unter der Führung ihrer Parteihäupter Miquel und Buhl verſammelten ſich am Fuße der rebumrankten Pfälzer Berge, unter den ſonn beglänzten herrlichen Baumkronen der Ludwigshöhe faſt viertauſend begeiſterte Anhänger der nattonalliberalen Partei, um den Worten der um unſer ſchönes, großes Vaterland hochverdienten Männer zu lauſchen und ſich an ihten Mahnungen und patriotiſchen Lehren zu er⸗ bauen. Der vaterländiſche Flugſamen, der geſtern in der gottgeſegneten, fröhlichen Pfalz ausgeſtreut wurde, er wird zur goldenen Frucht heranreifen auf dem Felde opfermuthiger Vaterlandsliebe. Das Gelobniß deut⸗ ſcher Treue, das geſtern tauſende deutſche Männer unter dem im goldenſten Sonnenlicht erſtrahlenden Himmelsgezelt geleiſtet, es wird treu erfüllt werden an dem Tage, da unſer Kaiſer Alldeutſchland zum Schutze des theueren, vaterläudiſchen Bodens aufruft; die Worte, die geſtern geſprochen wurden, ſie werden einen lauten Wiederhall erwecken in deutſchen Landen. Vom Fels zum Mier, vom Strande des ſmaragdenen Boden⸗ ſees bis an die Ufer der Memel, in Dorf und Stadt, im ſtolzen Hauſe, wie in der Hütte— überall wo deutſche Herzen höher ſchlagen, wenn es gilt, deutſche Ehre, deutſche Treue zu bezeugen, wird man den Grundſätzen zujubeln, deren Inhalt den voll⸗ werthigen, geſunden Kern der geſtern auf der Ludwigs⸗ höhe gehaltenen Reden darſtellt. Wenn treubefundene, ſturmerprobte Männer, deren Scheitel im Silberglanze des ehrfurchtgebletenden Alters erglänzt, die Erfahrungen ihrer dem Wohl und der Größe des Vaterlandes gewid⸗ meten opfervollen Lebensarbeit laut verkünden, auf daß die Jugend ſich daran zur ausdauernden Nachetferung erbaue, daun wächſt der Zweck des Ganzen, die Ziele werden erhebender und weit über den enggezogenen Rah⸗ men der Partei und der einſeitigen Fraktionsintereſſen erſtreckt ſich der Segen, der aus der geiſtigen Frucht ſolch' weihevoller Stunden quiht. An Alle, ohne Unter⸗ ſchied der Partei und des Glaubens, richtet ſich das Wort; hier wird es zur lebendigen That. Es befeuert die Männer, die im heißen Ringen um des Volkes Wohl in der vorderſten Reihe ſtehen, zur unabläſſigen Fortarbeit, es ermuthigt die Nachſtrebenden, den leuchtenden Vorbildern zu folgen, es wird zur befruchtenden Lehre für das ganze Volk und rafft die Läſſigen zur mann⸗ haften That für Kaiſer und Reich auf. Heil dem Worte, das ſolche That vollbringen hilft, Heil den Männern, die ſolchen Worles Meiſter ſind! Sie haben nicht um⸗ ſonſt gelebt; dus Vaterland dankt es ihnen, daß an dem Feuer ihrer Beredtſamkeit die Flamme der Begeiſterung des Volkes zu neuen Ruhmesthaten ſich entfacht! ** Bevor wir über den Verlauf des Feſttages berich⸗ ten, erachten wir es als unſere Pflicht, der auswärtigen Herren zu gedenken, welche der Einladung des Mann⸗ heimer nationalliberalen Vereins Folge geleiſtet und in ihrem Kreiſe für die Betheiligung der auswärtigen Parteigenoſſen gewirkt haben. Jenen Allen ſei noch⸗ mals an dieſer Stelle der herzlichſte Dank für ihr Erſcheinen ausgeſprochen.“ Es waren anweſend außer den Herren Oberbürgermeiſter Dr. Miquel⸗ Frankfurt und Buhl⸗Deidesheim die hervorragenden Parteivorſtände und Abgeordneten: Dr. Bürklin⸗ Haardt, Dr. Groß, Hofrath Neumayer und v. Mahl a⸗Kaiſerslautern, Dr. Oſann und Landtags⸗ Vicepräſtdent Wolfskehl⸗Darmſtadt, Oberbürger⸗ meiſter Lauter und die Stadträthe Leichtlin und Deſepte, Regierungsrath Pf aff, Profeſſor Gold⸗ ſchmidt, Dr. Binz aus Karlsruhe, der Führer der Alzeyer Nationalliberalen, Dr. Kallmann, der frühere Reichstagsabgeordnete für Heidelberg, Dr. Blu m. Doch wer nennt ſie Alle, die gekommen waren, um mit den Parteigenoſſen in der Pfalz einen erhebenden Sedantag zu verleben! Außer den pfälziſchen Verbänden waren es die Mitglieder der nationalliberalen Partei aus Karlsruhe und Rheinheſſen, die in ſtattlicher Zahl herbeigeeilt waren. Auch die nationalliberale Preſſe, durch beren Vermittelung die geſtern geſprochenen herrlichen Worte in die deutſchen Lande hinausgetragen werden, war ſtark am Platze. Ihre Vertreter werden gewiß bemüht ſein, im Intereſſe der gemeinnützigen Beſtrebungen der natio⸗ Geleſeuſte aud verbreitelſte Ztitung in Mauuheim und ändniß für die Grundſätze nalliberalen Partei das Verſt unſerer Führer durch die tägliche Belehrung des Volkes zu verfechten und dadurch an ihrem Theile zur Stärkung der nationalliberalen Partei im Reich und in den Einzel⸗ ſtaaten beizutragen. * ** Bereits um 7¾ Uhr batte ſich eine große Anzahl unſerer Bahnhofe in Ludwigshafen eingefunden, In freudigſter, durch den Sonnenglanz des herx morgens gehobener Stimmung und unter den anfeuernden Marſches ward u nach Edenkoben in einem aus 16 Waggons zuf Sonderzuge angetreten. hatten ſich aus Mannheim, zur fröhlichen Feſtfahrt eingeſchrieben; in Neuſtadt ſich noch weitere 80 Theilnehmer aus Rheinheſſen der 5 an, ſodaß noch weitere Eiſenbahnwagen dem Zuge an werden mußten. So ging die fröhliche Fahrt in die Berge hinein; deutſche Männer, die nach der ſaueren ein frohes, patriotiſches Feſt feiern wollen. Die Ankuuft in Edenkoben erfolgte pünktlich um 9 Uhr 30 Minuten. halte ſich das Empfangskomite mit einem gro Bürgerſchaft verſammelt; Freunde und Parteigenoſſ cheilnehmer an dem Eingauge an der der Kapelle ging es nun in feſtlichem Zuge zur Stadt. t ſich dieſe doch gar prächtig ausgeſchmückt mit Fahnen und eppichen! In allen Farben des Reichs und der einzelnen Landestheile entboken uns die braven, liebenswürdigen Pfälzer ihren Willkommgruß, dem man es anmerkte daß er vont Herzen kam und deßhalb zum Herzen drang. Vox dem Hotel Tillmann gruppirten ſich um eine eigens gergeſtellte Fonigine itheilnehmer und es ergriff zur Begrüßung derſelben Herr Bürgermeiſter Völcker. Meine Herren! Es iſt mir der ehrenvolle Auftrag zu Theil eworden, Sie im Namen unſerer Stadt zu begrüßen. 8 ch erlaube mir einige Worte an Sie zu es 18 Jahre, daß unſere tapferen, braven Krieg den größten Sieg errangen, und den fran⸗ t nahmen und Einigkeit auf⸗ Parteigenoſſen am m 8 Uhr 20 Min. ammengeſetzten Nicht weniger als 750 Theilnehmer Ludwigshafen und dem Hemshof Auf dem Bahnhof i ßen Theile der auch unſere lieben Karlsruher en erwarteten die Manuheimer F Bahn. Unter Vorantritt er die Schlacht bei Sedan lieferten, zöſiſchen Kaiſer nebſt ſeinem ganzen Heere gefangen brachen und die deutſche es großärtigen Ereigniſſes wurde das eich getründet und der König von Preußen zum deut⸗ Die verbündeten Regierungen beſchloſſen vom deutſchen Volke gewählt, zu etze berathen und ſo die welſche Macht ſchen Kaiſer gewählt. nun, einen deutſchen Reichstag, berufen, der für das Reich die nöthigen Geſ Als dieſer Reichstag gewählt worden war, abteien und ſo auch die nationalliberale lees iſt, für das Wohl des deutſchen meine Herrn, ihre Auf⸗ beſchließen ſollte. bildeten ſich verſchiedene P Partei, deren größtes Zie Volkes zu arbeiten. Dieſe Partei hat, abe in der vortrefflichſten Weiſe gelöſt und durch eſonnenes Vorgehen mehr erobe giebt uns auch der h uührer haben immer e es auch ferner halten, immer mehr und mehr an einan feſtigen helfen. rt als andere Parteien. Davon Zeugniß. Unſere ehrenwerthen den rechten Weg eingeſchlagen, ſo mögen ſie mögen die einzelnen Stämme der anſchließen und dadurch das Ich erlaube mir, im Namen ſeren ehrenwerthen Führern für ihre aus⸗ ſeren verbindlichſten Dank auszu⸗ Nanien der Stadt Edenkoben daß Sie Edenkoben gewählt haben. Unſere Einwohner die nationalliberalen Parteigenoſ daß Sie mit Edenkoben zufrie⸗ was in unſern Kräften Ich bin überzeugt, daß wenn ich unſeren Ge⸗ deutſche Reich der ganzen Partei un gezeichnete Parteileitung un drücken. M. H. Ich heiße Sie im herzlichſt willkommen. Rendez⸗vous⸗Platz Ich danke Ihnen, ſind ſtolz darauf, bergen zu dürfen. Ich hoffe, den ſein werden. Wir werden thun, ſteht. Wähler unſeres Wahlkreiſes! Sie alle gern einſtimmen werden, ſinnungsgenoſſen, donnerndes Hoch ausbringe. Unſere Gäſte, ſie leben hoch! Nachdem das Hoch verklungen war, dankte der Leiter des geſtrigen Feſtausflu Herr Stadtrath Fritz Hirſchhorn mit folgenden herzlichen Worten: und Geſinnungsgenoſſen. rem Kaiſerwetter haben wir dieſen Platz betreten. Freund⸗ lacht uns der Himmel, freundlich lachen ckt mit den Fahnen aller Landestheile. Wir ſind hier zuſammen ge jedes Menſchen B Meine Freunde! kommen, zu feiern, was tief in zu feiern den Tag, an dem Bür⸗ destheilen ihre Bruſt dem Feinde g den wollen wir vergeſſen, Soldaten im Kampfe gethan. wir arbeiten und die na Auch im Frieden mü le Partei kann mit S genen Jahre zurückſchauen, ſie hat reiheit und bürgerli Die Aufgabe im Frieden ſſen damit löſen zu helfen, ten Jahre nach dem aterlandsliebe, F im deutſchen Volke zu pflegen. n die Mannheimer Parteigeno ch in dieſem Jahre wie im le ld, einen Parteiauflug veranſta en Brüdern der Pfalz. daß wir ſtolz darauf ſein könnei es ſeien vergeſſen alle gegenſeiti an die großen Kämpfer, So ſage ich im hrlich der Empfang iſt ein ſolcher, eſſen aller Haß, n der Einnerun terland geblutet haben. renden Mannheimer Komites der herzlichſten Dank insbeſondere dem für die Art, wie er uns empfangen ſchaft, welche wir hier genießen. Ich glar mir einſtimmen in den Ruf: Di ch Mit brauſendem Jube die Wirthſchaften, u Namen des arrangi⸗ Stadt Edenkoben herzlichſten Bürgermeiſter dieſes Ortes at, für die Gaſtfreund⸗ e, daß Sie gern mit Stadt Edenkoben, ſie 1 ward in das Hoch auf Edenkoben heilten ſich die Feſttheilnehmer ſu das Frühſtück einzunehmen, lung. Dienſtag, 4. Septbr. 1888. Allen vortrefflich gemundet hat. Pünktlich um halb 12 Uhr wurden die Theilnehmer durch Trampetenfanfaren zum Abmarſch nach der Ludwigsghöge. herufen. Unter den herrlichen Baumkronen des Feſtplatzes halten ſich bereits über 2000 Perſonen verſammelt, bevor noch der Zug am Schloſſe angelangt war. Da konnte man den geſunden Menſchenſchlag des e dem hellen Kopfe, dem treuen Herzen und den gutnüthigen Augen bewundern. Alle harrten ſpannungsvoll der Reden, deren Reigen Herr Oberamtsrichter Kuby mit folgender Begrüßungsanſprache eröffnete! Meine Herren! Ich habe den Auftrag, im Namen meiner Freunde von Edenkoben und der Umgebung unſere werthen Feſt⸗ äſte von Nah und Fern herzlich willkommen zu heißen, will⸗ ommen inmitten einer Bevölkerung, die eines deutſchen Sinnes mit ihnen iſt, willkomimen in unſerer Stadt, die ihre vater⸗ ländiſche Geſinnung feſt und kreu bewahrt, willkommen auf dieſem ſchönen Fleck deutſcher Erde, der Ludwigshöhe, die uns von Seiner Königl. Hoheit in ſo überaus freundlicher und enk⸗ egenkommender Weiſe zu unſerer Feſtfeler 15 Verfügung ge⸗ feſkt wurde. Meſne Herren! Es iſt nun bald ein Jahrhundert bahin, daß die Pfälzer rechts und links des Rheins in einem Stgate vereinigt waren, der Kurpfalz, dem ſchönen Lande, das in dem lieblichen Heidelberg ſeine ruhmreiche Mand d in dem vornehmen Maunheim ſeine ſtoſ, Handels⸗ und Reſidenz⸗ ſtadt hatte, das in ſeinen geſegneten Hauen und Rebhügeln, in ſeinen ſchönen Wäldern und ſeiner regen Bevölkerung alle Be⸗ dingungen einer glücklichen Exiſtenz in ſich trug und das eine an Frend, aber alch an Leid reiche Geſchichte durchgemacht hat, denn das deulſche Reich war alt und morſch und ſeine Glieder hingen nur noch loſe am Leib herum un als darum die Wehen einer anderen Zeit kamen, da fehlte die Kraft zur Erhaltung des ſchönen Landes, es wurde eine Beute des Franz⸗ manns. Und als das Uebel wieder hätte gut gemacht werden können, da fehlte den Staatsmännern auf dem Wiener Kor⸗ greſſe das er und der Wille, das was unſer 100 ſo ſchön zuſammengefligt, zu erhalten und zu feſtigen. Doch es iſt vergeſſen, es kann vergeſſen werden, die Wunde iſt geheilt, es iſt eine neue Zeit gekommen, die drog Zeit des neuen deutſchen Reiches, des Reichs, das unſer Stolz, unſere Freude, uuſere Zu⸗ verſicht. Meine Herren! Es thut unſerem Lokalpatriotismus immer wohl, wenn wir ſchönen Beſuch bekommen, Etwas Anderes iſt es aber um eine ſolche Verſammlung, eine ſo an⸗ ſehnliche Verſammlung, die von einem Verein ausgeht, der auf ſeine Fahne geſchrleben hat: Deutſchland über Alles. Das deutſche Reich iſt unſer Stolz und darum, meine Herren, ſchätzen wix uns auch ſo Nenccag Sie hier begrüßen zu können, darum iſt die Freude über Ihren Beſuch eine ſo große. Es ſt f inich ein Hochgenus, dieſe anſehnliche Verſammlung, unter welcher ſich A Unſerer Nation befinden, willkommen heißen zu können. nd in bieſer herzlichen Freude entblete ich Ihnen warmen Gruß und treuen deütſchent Händſchlag. Meine Pfälzer Freunde, ich erſuche Sie, ein Hoch auszubringen auf unſere deulſchen Gäſte und deutſchen Freunde. Nachdem der Beifall, welcher dieſer krefflichen Rede zu Thell geſvorden, U1 gelegt hatte, beſtieg err OSberbürgermeiſter Dr. Miguel von fauſendfältigen Hochs, mit Hute und Tlcherſchpenken begrüißt, die Reduerbühne, um zur würdigen Jeier des Tages die folgende an die Verſammelten zu richten: Deutſche Mäuner! Herzlich heißen uns die Pfälzer willkommen. Wir hätten aber das Willkommen nicht gehrgucht. Unſer Herz ſchlägt immer fröhlich und höher, wenn ſwir die ſchöne Pfalz ſehelt und beſuchen. Wir haben uns hier derſammelt aus den Gauen des Rheins, des und des Neckars, um gemeinſam die Wieberkehr 125 roßen Tages zu feiern, an welchem die ſtolze Macht Frankreichs zuſammenbrach, die feindliche Armee und 91 aiſer gefangen, die gewaltigen Kämpfe und blutigen 1. der deutſchen Heere endlich das frauzöſiſche Kaiſerreich zur Niederlegung der Waffen 9 5 Sedaul Welche Er⸗ innlerungen werden in zuns wach! Wie hoch ſchlägt das Herz jedes Deutſchen bei dieſem Namen. Wir gedenken der ſchwe⸗ ren en und Beängſtigungen der Tage vor der fündhaften franzö ſthen Kriegserklärung. Werden alle deutſchen Stäſnme und Staaten, Fürſten und Völker kreu zuſammenhalten? Wird endlich die geſammte Ratton den vaterländiſchen Boden gemelnſat bertheipigen oder wird aufs Neue die Zaetracht und Ufteinigkeit die 1 Gaue der Pfalz und Badeits den led en Einfällen, neuer Verwüſtung preisgeben? ird es der deutſchen Kriegsfunſt, der Heeres⸗ organiſation, der deutſchen Tapferkelt gelingen, diesmal dem Felnde zuvorzukommen und die Vertheidigüngsſchlachten auf fremdent Boden zu ſchlagen? Dieſe ſorgenpollen Gedauken bewegten unſere Herzen. Wir gedenken der Erleichterung, als die erſten deutſchen Kolonnen durch die Pfalz zogen, Sie laubten an den Sieg der gerechten Sache beim Auhlick dieſer ſlolzen, ſiegesbewüßten Bataillone deutſcher Wehrmänner. Alle deulſchen Fürſten und Stämine ſtanden feſt zum Vaterlande. Ganz Veutſchland war diesmal geeinigt unter der Jührung unſeres großen Mil Wilhelm,— Ein Kopf, Ein Herz, Ein entſchloſſener Wille, Ein Kommando. Da kamen die Tage von Weißenburg, Spichern und Wörth, die erſten gewalfigen Stiße gegen das kaiſerliche Heer, welches 0 für unüberwindlich hieltt Die ſitkliche Kraft der ſungen deulſcgen Solpaten, das erhebende Beſplizſein für die gerechteſte Sache, die Verthei⸗ digung des Vaterlaudes zu ſtreiten, die Todesverachtung un⸗ erer jungen Helden 7 die kriegsgewohnten 1 5 Sol⸗ aten Napoleoßs, brachen den Ruhm der lae aiſer⸗ lichen Hesre. Wir erinnern uns der gewaftigen Sthlachten um Metz, der Opfer einer laugwierkgen Helagerung, des Rückzuges und der Verfolgung der feindlichen Heele, der durch die genialſten der Feeeh Kotzeutration der deuſchen Heeresſchuleit um Sebaf, der Einſchteßung des feindlichen Heeres, der Gefangennahme der Kalſerlichen 2. Seite. 43 September Kriegsmacht und des Kaiſers ſelbſt. Wir glaudten den Krieg zu Ende. Aber ein zweiter Krieg begann. Noch waren gewaltige Opfer zu bringen. Noch waren Paris und Metz zu be⸗ zwingen und neue tapfere franzöſiſche Heere zu beſiegen, ehe endlich der Friede erkämpft war,— der glorreichſte Friede, den jemals die deutſche Nation geſchloſſen hat. Das in den Tagen der Zerriſſenheit, der Ohnmacht und des Verraths verlorene deutſche Land diesſeits der Vogeſen war wieder unſer. Mächtige Feſtungen, bis dahin Ausfallthore des Feindes, waren nun Bollwerke unſerer Sicherheit. In der franzöſiſchen Königsſtadt ſelbſt wurde das Kaiſerreich deutſcher Nation ausgerufen unter freier Zuſtimmung aller Fürſten und Stämme. Gewaltige Opfer hatte der große Entſcheidungs⸗ kampf gekoſtet. Tauſende und Abertauſende deutſcher Jüng⸗ linge und Männer ſtarben den Heldentod in Feindesland oder kehrten verſtümmelt, verkrüppelt am Körper, aber ge⸗ hobenen Muthes in die Heimath zurück. Die materiellen Opfer mußte der Feind erſetzen, aber die Thränen der Wittwen und Waiſen konnte er nicht trocknen. Wir aber, die Ueberlebenden, gedenken vor Allem heute trauernd der todten Helden(noch vor Kurzem ſah ich wehmüthig ihre Gräber auf der Wahlſtatt von Wörth), welche für uns Un⸗ abhängigkeit und Freiheit erkämpft, aus deren Siegen der deutſchen Nation die lang erſehnte Einheit, unvergleichliche Macht und Herrlichkeit in Gegenwart und ſo Gott will in aller Zukunft geboren wurde. Mit Mißtrauen ſahen die Nachbarn die ſchnell empor⸗ gewachſene Größe deutſchen Volkes, die Kleinen fürchteten den Mißbrauch der neuen Machtſtellung, die großen be⸗ neideten ſie. „Freunde“ ſagte der greiſe Feldmarſchall,„haben wir wenig, Achtung 8 15 0 überall gewonnen.“ Aber das Deutſche Reich bewährte ſich als ein Reich des Friedens und der große Kaiſer mit ſeinem Kanzler als der erſte Friedensbe⸗ wahrer der Welt. Es gelüſtet uns 1995 nach fremdem Gut. Wir wollen Frieden halten mit allen Völkern— heute end⸗ lich fangen ſie an es zu begreifen. Elſaß⸗Lothringen haben wir nicht behalten aus Eroberungsſucht,— die alten deutſchen Lande mußten wir behaupten unſerer eigenen Sicherheit wegen. Noch heute ſind wir überzeugt, daß Metz und Straß⸗ burg in unſeren Händen die beſten, vielleicht die einzigen Bürgen des Friedens ſind. Frankreich machte uns den Krieg, weil wir in Königgrätz geſiegt hatten, weil die deutſche Nation einig zu werden begann. Ohne Metz und Straßburg war die Gefahr eines Krieges in den letzten 17 Jahren zur Revanche für Sedan doppelt groß. Vielleicht, wir hoffen es, führt der gezwungene Friede endlich doch zu einem wirklich friedlichen Verhalten beider Nationen, welches, wenn möglich, die ſicherſte und beſte Grundlage fortſchreitender Kultur der europäiſchen Völker ſein würde. Inzwiſchen iſt das deutſche Reich im Frieden erblüht wie nie zuvor. Handel, Induſtrie und Gewerbe ſind mächtig erſtarkt. Die Vereinigung der Kräfte hat über⸗ all beletzend gewirkt. Die alten Schranken der Entwickelung der Volkskraft ſind gefallen. Selbſtbewußt, ohne Ueberheb⸗ ung, geachtet in allen Welttheilen, geht der Deutſche der fried⸗ lichen Arbeit nach. Alle Gegenſätze gegen das Reich und ſeine Wen ahne; Folgen der alten Zerxiſſenheit, ſind ver⸗ ſchwunden. ie deutſchen Fürſten fühlen ſich wohl unter dem errichteten ſchützenden Dach des deutſchen Reiches. Nicht mehr im Gegenſatz zu den deutſchen Einheitsbeſtrebun⸗ Gi die beſten Stützen der deutſchen Einheit, dem Kaiſer zur eite, findſſie Eins mit ihren Staaten und Völkern. Was der Einzelne verlor als Einzelner, hat er tau endfältig Sieder gewonnen als Theil der Geſammtheit. Auch die Freiheit iſt aus der Einheit mächtig gewachſen. Denket der Zeiten unter dem ſeeligen Bundestag, der anabläſſigen Kämpfe um die Verfaſſungen, denket des Man⸗ gels an freier Bewegung, freier Niederigſſung, freien Ge⸗ werhebetriebes. Denket an den Mangel jeder des Voltes für Geſammt⸗Deutſchland, für die wichtigſten Lebens⸗ Intereſſen des Volkes. Vergleichet die der Preſſe von heute mit der Cenſur von früher. Täglich iſt das Ge⸗ ſammtgefühl der Nation ſtärker und ſtärker geworden. Die Liebe zur Arſtent Heimath, die Anhänglichkeit an das ange⸗ 1 Fürſtenhaus ſteht nicht mehr im Gegenſatz zum eutſchen Nationalgefühl. Auch für die Arheiter iſt in den verfloſſenen 18 Jahren ſehr viel geſchehen. Die Verſicherung der Arbeiter gegen Krankheit, gegen Unfall und nun bald auch gegen Altersſchwäche und Invalidität ſind ſchon die erſten mächtigen Zeugen unſerer Sozialpolitik, die aber jerbei nimmer ſtehen bleiben kann. Das deutſche eich hat ſeine Fürſorge zugewandt allen Klaſſen und alle ſollten dem deutſ en Reiche dafür danken. Wir Alle fühlen es, die Deutſche Einheit iſt unzerreißbar, für immer errungen. Nur mit dem Untergang der Nation kann ſie verloren werden. Die Vorſehung ließ den großen Begründer der Einheit und Führer des Deutſchen Volkes 90 Jahre erreichen. Noch Jahrzehnte nach der Ausrufung des Kaiſerreiches lenkt der gewaltige Kanzler die innere und äußere Politik Deutſchlands. Es kamen aber auch Tage ſchwerer Trübſal und Prüfung. Kaiſer Wilhelm ſchied von uns. Sein erſter Mitſtreiter im Kampfe um Deutſchlands 77 und Einheit, der edle und hochherzige Kaiſer Friedrich olgte ihm binnen einer kurzen Spanne Zeit ins Grab. Bange Sorge 1 damals wohl manches deutſche Herz. Aber die Nation ſah die Deutſchen Fürſten als treue Bundes⸗ ſchdlc verſammelt um den jungen Kaiſerlichen Herrn; offen⸗ ichtlich wurde dem Inland und dem Auslande kund, aß ein Kaiſer geſtorben, ein neuer Kaiſer geboren, das Reich auf den alten Grundfeſten ſtehe. Schon jetzt ind wir deß ſicher, daß unſer Kaiſer Wilhelm II den Ue erlieferungen ſeiner großen Vorfahren getreu weiſe und kraftpoll die Zügel der Regierung des Reiches führen wird. Mit vollem Vertrauen blickt die Nation auf Ihn und wird Ihm folgen in Noth und in Gefahr. Noch vor Kurzem ſprach Er an den IIfern der Oder die entſchloſſenen ſtolzen Worte, daß kein Fuß breit Erde, der in ruhmvoll blutigen Kämpfen und mit den ge⸗ waltigſten Opfern im gerechten Kampfe deutſch geworden, wieder preisgegeben werden darf, und niemals preisgegeben werden wird, ſolange noch deutſches Blut in deutſchen Adern rollt. Das deutſche Volk wird das Wort des Kaiſers wahr machen. Von dem Fuße der pfälziſchen Berge ſoll das Echo weit ins Land zurückſchallen, daß die deutſche Nation in ihrer Geſammtheit den Krieg und den Friedensbrecher verabſcheut und nur einen Wunſch hat, mit allen Völkern in Frieden zu leben, aber entſchloſſen iſt bis zum letzten Mann den deutſchen Boden gegen eine Welt in Waffen zu behaupten. Wenn der Kaiſer ruft, wird das Reich bereit ſtehen, Alt und Jung werden tren befunden werden, treu dem Vater⸗ laude, treu Kaiſer und Reich. Deß zum Zeichen erhebet den lauten, b laleſdnt le fröhlichen Ruf: Seine Majeſtät Kaiſer Wilhelm II. lebe hoch! Es ergreift nun das Wort Herr Stadtrath Hirſchborn. Ich hatte ſchon heute Mittag die Aufgabe zu erfüllen, der Stadt Edenkoben für den freundlichen Empfang zu danken und jetzt habe ich die angenehme Pflicht, dem Fürſten dieſes Landes unſeren Dank auszuſprechen für die Bereitwilligkeit, mit welcher er uns ſein Eigenthum zur Verfügung geſtellt. Wir ſchrieben nach München, man 95 uns den Feſtplatz bei der Ludwigshöhe für einen Tag für dieſe Verſammlung zur Ver⸗ fügung ſtellen. Was war die Antwort? Mit Vergnügen ſehen wir die Freunde aus Baden nach der Pfalz kommen. Nicht allein den Platz, ſondern auch die Remiſen und ſonſtigen Räume ftellen wir Ihnen zur Verfügung, damit Sie, falls ſchlechtes Seneral. Anzeiger: Wetter ſein ſollte, Unterkunft finden können Das iſt königlich und dafür in erſter Linie unſern Dank. Das Haus Wittels⸗ bach iſt allen Deutſchen ein wohlbekanntes, denn deutſche Kaiſer ſind dieſem Hauſe entſproſſen, Jedermann in Mannheim kennt das königlich bayriſche Haus, in welchem der Churfürſt ſeinen Wohnfitz hatte. Das Haus Wittelsbach iſt durch die Geſchichte wohl bekannt und iſt jedem Deutſchen ins Herz geſchrieben. Und der jetzige Regent des Bayernlandes, was für ein patriotiſcher, für ein treuer Fürſt iſt er! Als er den Thron beſtiegen hatte, eilte er zu dem alten Kaiſer, um dieſem ſeine Huldigung darzubringen. Und als der junge Fürſt, der jetzt Deutſchlands Krone trägt, das Szepter übernahm, ſtand er ihm als eine der erſten Stützen, als die ſtärkſte Stütze zur Seite. Solche Thaten klingen im deutſchen Volke wieder, klingen durch ganz Deutſchland, nicht Bayern allein. Das deutſche Volk iſt ſtolz auf den Prinz⸗ regenten. Aber wenn die Badenſer einen Ausflug machen, wo immer hin ſie auch ziehen, ob nah oder fern, dann ieht mit ihnen die Liebe zu ihrem Landesfürſten Großherzog Friedrich von Baden. Er iſt nicht allein der Regent unſeres Landes, er iſt im wahren Sinne des Wortes der Vater ſeines Volkes. Er wohnt in unſeren Herzen, weil er das Vorbild und der Spiegel aller bürgerlichen Tugenden iſt. Ihm nachzuahmen in bürgerlichen Verhältniſſen, in kleinen Verhältniſſen, das muß unſer Stolz ſein, ihm nachzuahmen in großen politiſchen Ver⸗ hältniſſen, in ſeiner Liebe zu Kaiſer und Reich, denn auch darin iſt unſer Fürſt unſer ſchönſtes Vorbild. Auf dieſe Hochachtung als Menſch, auf dieſe Hochachtung als Fürſt und Patriot ſtützt ſich die Liebe und Verehrung der Badenſer zu ihrem Landes⸗ fürſten. M. H. Solche Fürſten, wie es der Prinzregent von Bayern und der Großherzog von Baden ſind, zu ehren, das heißt nicht ſerviel ſein, davon ſind wir weit entfernt. Die Vor⸗ bilder, die wir haben, ſtets bei jeder Gelegenheit vor Augen zu führen, um ihnen nachzuſtreben, das iſt nicht ſervil, das iſt eines Volkes, eines dankbaren Volkes würdig und ſo ſchließe ich denn meine Worte, die wie ich hoffe und fühle, von Ihnen allen mit⸗ gefühlt werden. Ich fordere Sie auf, ſie hochleben zu laſſen, den Königlichen Prinzregenten von Bayern, Luitpold, und Seine Königliche Hoheit Großherzog Friedrich von Baden. Die Lieb⸗ 509 des Volkes, die Stützen unſeres Vaterlandes, ſie leben hoch! Herr Landtags⸗Abgeordneter Wolfskehl. M. H. Ich bin Ihnen Dank ſchuldig, daß ſich dieſem ſchönen Feſte beiwohuen kann, beſonders Dank, daß mir, dem Vertreter des benachbarten heſſiſchen Landes, Gelegenheit geboten worden, hier auf dem ſchönen Boden der Pfalz, in dem ſo reich geſeg⸗ neten Lande einige Worte an eine ſo zahlreiche und hochanſehnliche Verſammlung national geſinnter Männer zu richten. Reich an hiſtoriſchen Erinnerungen iſt dieſes Land und von einem be⸗ redteren Munde als dem meinigen iſt bereits darauf hingedeutet worden, wie ſich freudige und nicht freudige Erinnerungen vor unſerm geiſtigen Auge abſpiegeln, wenn wir in die Vergangen⸗ heit des Landes zurückſchauen. M. H. Gerade dieſe Betracht⸗ ungen zeigen uns, daß das Gute nur langſam zu erreichen iſt und lehrt uns auch, milde zu beurtheilen die Unvollkommen⸗ heiten und Schwächen, welche begangen worden ſind und die nun einmal den menſchlichen Verhältniſſen und auch jedem Einzelnen anhaften. Meine Herren! Vor nunmehr 50 Jahren tagte hier in der Nähe eine weithin bekannte Volksverſammlung, die den Namen das„Hambacher Feſt“ trägt und die Signatur dieſer Verſammlung war der Gegenſatz zwiſchen Fürſt und Volk. Damals haben auch wohlmeinende unter den Deutſchen geglaubt nicht anders ſei Heilung an den damals herrſchenden Zuſtänden u erreichen, als durch Beſeitigung der Fürſtenherrſchaft, durch Begr anden der Demokratie, der reinen Volksherrſchaft. aß damals die Verhältniſſe ſo aufgefaßt wurden, lagzin der Natur derſelben. Die Unzufeiedenheit darüber, daß es nicht gelungen war, die deutſchen Stämme dauernd zu einigen, das Unbe⸗ ſtändlge in den Verhältniſſen ꝛc., alles dies drängte dahin, daß man nicht anders glaubte, als nur durch die Beſeitigung der deutſchen Fürſten ſei die Einigung des deutſchen Volkes zu er⸗ reichen. as iſt Gottlob anders geworden. Heute iſt der Ge⸗ genſatz zwiſchen Fürſt und Volk nicht mehr vorhanden. Heute ſind beide Theile vereinigt, um gemeinſam zu arbeiten an der Größe und Wohlfahrt des deutſchen Vaterlandes. Das haben uns die deutſchen Fürſten bewieſen, in jenen großen Tag en, deren heute wiederholt gedacht worden iſt, jener Tage von deneu einen und zwar den bedeutſamſten, wir heute den Jahres⸗ tag feſtlich Sie haben es uns aber auch bewieſen, wo es ſich um Werke des Friedens gehandelt. Dafür gebührt ihnen der Dank des Volkes. Und mit Recht hat mein verehrter Borredner darauf hingewieſen, daß man uns da nicht den Vor⸗ wurf der Servilität machen kann, wenn wir anzuerkennen ſuchen, wo in der That etwas anzuerkennen iſt, ſondern es iſt Pflicht und Schuldigkeit auch deſſen zu gedenken, was die deutſchen Fürſten für das deutſche Volk gethan und noch fort⸗ während thun. M. H. Ich erinnere Sie an den großen und denkwürdigen Moment, wer Zeuge von ihm war, dem wird er gewiß unvergeßlich ſein, als nach den ſchweren Ereigniſſen in der erſten die deutſchen Fürſten ſich um den Thron des deutſchen aiſers Wilhelm II. ſchaarten, als dieſer die erſten Worte an die Vertreter des deutſchen Volkes richtete, ich erinnere an den erhabenen imponirenden Eindruck, den dieſer Beweis der Unzer⸗ trennlichkeit nicht blos auf ganz Deutſchland, nicht blos auf anz Europa, ſondern auf die ganze ziviliſirte Welt machte. ögen dieſe glücklichen Verhältniſſe fortdauern in unſerem deutſchen Reich. Wir aber wollen unſere 855 erfüllen und unſere Dankbarkeit zuſammenfaſſen in den Ruf: die deutſchen Fürſten, die treuen Bundesgenoſſen unſeres Kaiſers in den Zeiten des Krieges wie in den Tagen der Ge⸗ fahr, ſie leben hoch! 5 Herr Nas Nce enec Dr. Bürklin. Wenn das deutſche Volk heute Sedan feiert, das heißt, wenn es die Erinnerung begeht an einen beiſpiellos ruhmreichen Krieg und ſich ſtolzem 7797 0 Selbſtgefühl des heißerſehnten und heißerſtrittenen Vaterlandes freut, dann meine ich, iſt es Pflicht eines jeden Patrioten, zweier Männer beſonders zu ge⸗ denken, die in erſter Reihe mitgekämpft haben, unſeren Staat zu begründen, zu gedenken mit tiefſter Dankbarkeit, zu gedenken der Brapſten aller Braven, des Fürſten Bismark und des Grafen Moltke. Meine Herren, jede Zeit braucht ihre Männer und der unſerigen ſind durch die gnädige Fügung des Geſchickes in Bismarck und Moltke zwei Männer entſtanden, welche in allen entſcheidungsvollen Epochen uns geführt, zwei unvergleichliche Geſtalten, die ſtets groß in ihren und klein in ihren Mitteln immer in unmittelbarer Fühlung mit dem Genius des deutſchen Volkes geſtanden ſind. Wenn das deutſche Heer, wenn unſere Regimenter von Sieg zu Sieg geflogen ſind, von Wei⸗ ßenburg und Wörth nach Mars⸗la⸗tour, Metz, Sedan und Belfort, ſo hat daran, meine Herren, die Tapferkeit, die Disci⸗ plin unſerer Soldaten ihren guten Antheil. Das iſt keine Frage. Aber auch die beſten Waffen und ſchneidigſten Schwerter wollen gut geführt ſein und das hat mit ſeinem Genius der alte Moltke gethan, ſo vortrefflich und ſo wundervoll gethan, meine Herren, daß die Franzoſen ohne zu verſchnaufen bis Paris und weiter laufen und wir noch immer hinterdrein. Das Ver⸗ trauen auf dieſe Führer, der Gedanke, daß der Sieger von König⸗ grätz auch die Schlachten auf Frankreichs Boden kenkte, das hat unſere Soldaten erfüllt mit jener Zuverſicht und jenem Selbſt⸗ vertrauen, das ſie hat befähigt zu fener aller phyſiſchen Berech⸗ nung ſpottenden Ausdauer, die bei Belfort durch die Worte: zWir laſſen Niemand durch“ zu ihrem klaſſiſchen Ausdruck kam. Das Vertrauen in die Unfehlbarkeit von Moltke's Führung, das iſt das letzte Geheimniß jener Siege ohne Gleichen, welche die Mitwelt ſtaunend erlebte und auf welche ſpätere Geſchlechter wie auf etwas märchenhaftes ſtaunend rückblicken werden. Das „Schwert Deutſchlands“ hat ihn einmal ſein dankbarer König genannt und das iſt er bis auf den heutigen Tag geblieben, denn ein Ausruhen auf ſeinen Lorbooren gab es für den be⸗ ſcheidenen ſtillen Mann nicht, der, jedes Verdienſt von ſich aß⸗ lehnend, ſich ſelbſt nur ein Schooßkind des Glückes nannte. M. H. Unabläſſig hat er ſeitdem an der Vervollkommnung unſerer Wehrkraft gearbeitet, ſo daß wir heute ſchlagfertiger daſtehen als je zuvor. Leider müſſen wir ſo daſtehen, denn nur zu wahr iſt jenes ſchon längſt in das Spruchbuch des deutſchen Volkes übergegangene Wort Moltkes, daß wir 50 Jahre lang eiferſüchtig zu behüten haben, was wir in 5 Monaten errunge haben. So ſtand er allezeit treu für des Reiches Herrlichkeit auf der Wacht und nur die unvermeid⸗ liche Bürde des Alters vermochte den 8sjährigen Feldherrn um ſeine Entlaſſung neuerdings zu bitten. Der junge Kaiſer iſt da⸗ rauf nicht eingegangen, ſondern hat den immer noch geiſtig jugendfriſchen Mann zum Präfidenten der iune e 8⸗ Kommiſſion ernannt und hat der junge Monarch dabei zu Moltle geſagt:„Ich kann Ihren Rath nicht entbehren ſo lange Sie leben, ich muß Sie der Armee erhalten. Ihr Name ſteht obenan auf den Ruhmestafeln geſchrieben und iſt hoch gefeiert in der ganzen Welt und wird es bleiben, ſo lange es einen deutſchen Soldaten iebt und ſo lange ein deutſches Herz ſchlägt.“ So der Kriegs⸗ er zu ſeinem Feldmarſchall! Wir aber, meine Herren, werden es dem jungen Kaiſer immer zu Dank wiſſen, daß er unſerem Moltke gegenüber ſo und ſolches geſchrieben. Und, meine Herren, was ſoll ich von dem anderen Helden ſagen, was ſoll ich von unſerem Bismarck ſagen? Ich will nur eins an dem gewaltigen Recken hervorheben. Neben Moltke, dem Schwert Deutſchlands, iſt Bismarck Deutſchlands Friedensfürſt. Unter allen Ehren⸗ zeichen, welche die breite Bruſt des Reichskanzlers ſchmücken, iſt keines bezeichnender für den Mann, als jene Medaille, die er ſich dadurch erwarb, daß er ſeinen Diener vom Tode des Ertrinkens rettete.„Ich pflegte, einen Menſchen zu retten“, gab er ſcherzend zur Antwort, als ihn jemand nach der Bedeutung dieſes Ehren⸗ zeichens frug. Aber wie vielen hat der Fürſt ſeitdem das Leben gerettet, Tauſenden und Abertauſenden! Unzählige Exiſtenzen hat er por dem Untergang bewahrt, dadurch, daß er ein macht⸗ voller Beſchützer und Beſchirmer des Friedens war. Denn, meine Herren, Sedan feiern iſt ſehr ſchön, Sedan ſchlagen aber fürch⸗ terlich für die Beſiegten ſowohl, wie für die Beſieger. Und was hat er nicht, ein Volksmann in des Wortes eminenteſter Bedeu⸗ tung, was hat er nicht für den Frieden ſeines Volkes gethan? Vismarcks Sozialreform, durch welche der Frieden zwiſchen den Geſellſchaftsklaſſen, zwiſchen Hoch und Nieder, zwiſchen Reich und Arm hergeſtellt werden ſoll, das iſt ein Friedenswerk, ſo groß⸗ artig, ſo bedeutungsvoll für die ganze ziviliſirte Menſchheit, daß ſchon um dieſes eiuen Werkes willen ſein Ruhm das Jahrhundert überdauern müßte. So ſteht er da, der erſte Staatsmann, der ewaltige Kanzler, um den uns die ganze Erde beneidet. Meine Denen Nichts will uns an unſerem jungen Kaiſer beſſer ge⸗ fallen, als daß er dieſem Mann ſein unbegrenztes Vertrauen und eine geradezu rührende Verehrung entgegenbringt. Aber auch wir, meine Herren, wiſſen was wir an ihm haben. Als im Mä dieſes Jahres der große Kaiſer ſeine Augen für immer ſchlo und als er hiuausgetragen wurde, durch die ſchwarzbehangenen Straßen der Reichshauptſtadt hindurch, durch den düſtern Qualm, der von den brennenden Altären kam, gefolgt nicht nur von Ver⸗ tretern ſeines tieftrauernden Volkes, ſondern gefolgt von der ganzen Erde, da war nur eine Frage, die durch alle Gemüther ging: Was nun? Des Kaiſers Sohn, wie ſchon vorhin Herr Miquel geſagt, an einem unheilbaren Siechthum erkrankt,„unſer Fritz“ kanm in Betracht zu ziehen und der Enkel des Kaiſers, ſo ſchien es, faſt zu jung und unerfahren, um die 5 plötzlich zugefallene Rieſenaufgabe zu bewältigen. Was nun? ſo fragte alle Welt und darauf hatte der Deutſche nur eine Antwort und die lautete: Der Kanzler iſt uns geblieben, der Kanzler iſt noch unter uns und da wird noch Alles gut werden.(Bravo.) mict als ob Deutſchlands große Errungenſchaften nicht feſt und nicht unerſchütterlich begründet ſeien, nein, das deutſche Reich rußt Gott ſei Dank, auf mehr denn zwei Augen. Aber es iſt nur menſchlich, daß, wenn hervorragende Perſonen in einer beiſpiel⸗ loſen, großartigen g beſce ein Gefühl der Vereinſamung uns beſchleicht. Möge Gott unſern Bismarck noch lange, recht lange erhalten, um das Vaterland mehr und mehr zu vollenden; ich fordere Sie auf, ſtimmen Sie mit mir ein in den Ruf: Fürſt Bismarck und Graf Moltke, der deutſche Schild und das deutſche Schwert, ſie leben hoch! Herr Landtagsabgeordneter Schmezer. Groß und gewaltig iſt des deutſchen Reiches Macht. Hell erſtrahlt ſein Ruhm in allen Landen, nicht allein in Europa, ſondern in der ganzen Welt. Bewunderungs⸗ und ſtaunens⸗ werth ſind die Thaten, welche ſeine Kaiſer Wilhelm I. und Friedrich III. durch das deutſche Volk für Deutſchland vollbracht haben. Aber vergeſſen wir nicht im Ruhmesglanze dieſer Thaten einen hohen und edlen bewegenden Grund, der das bei Fürſt und Volk hervorgebracht hat, den bewegenden Grund, welcher alles Edle und Schöne in einem Staate ſchafft, es iſt die Begeiſterung und Liebe zum Vaterland. Schon bei dieſen hohen und edlen Namen fühlen wir alle unſer Herz höher ſchlagen, das Vater⸗ land, iſt es nicht die Wiege, iſt es nicht die Nährerin, die Mutter, die Wohlthäterin von uns allen, von uns Deutſchen? Das Vaterland iſt es, für das wir ſchon in unſerer früheſten Jugend die edelſten Gedanken gehegt, für das wir unſere wärmſten und feſteſten Entſchlüſſe gefaßt haben, für das wir auch jetzt unſere ſchönſten Thaten vollbringen wollen. M. H. Es gab eine Zeit, wo wir die vaterländiſchen nicht ſo feiern konnten, wie heute an dieſer Stelle. Es Es gab eine Zeit, wo wir mit tiefem 5 fragen mußten: Wo und was iſt das deutſche Vaterland? Allerdings gab es in den 60er Jahren eine Menge patriotiſcher Vereine, welche in der Sehnſucht nach der Einigung des großen deutſchen Vater⸗ landes unter Blumengewinden und Feſtſchmuck große und ſchöne Feſte feierten, ſie galten alle dem ſchönen Vaterlande; es wurden die größten Reden gehalten, aber es fehlte die That und dieſe befreiende That mußte erſt kommen. Sie kam mit dem Tage von Sedan. Allein zur Ehre des deutſchen Volkes ſei es geſagt, die Liebe und die Begeiſterung für das deutſche Vaterland iſt niemals im deutſchen Volke erſtorben. Blicken wir zurück in die Zeit des Mittelalters; damals, wo der Bürger⸗ krieg noch die deutſchen Gaue zerfleiſchte, wo der Parteiruf: Hie Welf, hie Waiblingen, durch die deutſchen Gauen ſchallte, da hat ſo mancher deutſcher Sänger das deutſche Volk daran er⸗ innert, auch das deutſche Volk habe ein deutſches Vaterland. Und ſpäter zur Zeit der eformation, als ein gewaltiger Kampf alle Geiſter durchzuckte, als alles über der Sorge für den Himmel, das irdiſche Wohl zu vergeſſen drohte, in jener Zeit, wo ein kalter Spanier auf deutſchem Boden herrſchte, auch da war die Vaterlandsliebe nicht vergeſſen, da erhoben fich deutſche Männer, wie Götz von Berlichingen, Franz von Sickingen, und vor allem unſer echt deutſcher Luther, der uns Deutſche an unſer deutſches Vaterland erinnerte. Und ſpäter, als die eiſerne Hand Napoleons I. ſchwer auf Deutſchland ruhte, und das deutſche Volk zwang, ſich gegenſeitig Wunden zu ſchlagen, zur Zeit der tiefſten Schmach, auch da erhoben ſich deutſche väterländiſche Stimmen: Körner, Max von Schenckendorff, ein Arndt und andere deutſche Dichter, große deutſche Staatsmänner, wie Stein, Scharnhorſt und andere. Und der Erfolg blieb nicht aus. Das deutſche Volk befreite ſich damals mit noch anderen Völkern zuſammen von dem Uebermuthe des Franken über dem Rhein und befreiten das deutſche Vaterland von der herrſchaft. Und haben wir nicht alle das ſchönſte und größte Beiſpiel deutſcher Vaterlandsliebe in unſerer neueſten Zeit erlebt? Im Jahre 1870, als der übermüthige Franzoſe Deuiſch⸗ land wiederum einen frivolen Krieg aufzwang, damals war es die Vaterlandsliebe, welche die deutſchen Skämme zuſammen⸗ geſchaart, von allen Orten und Enden kamen ſie, von Oſt und Weſt, von Süd und Nord eilten ſie herbei, um mit den Klängen der Wacht am Rhein über den Rhein hinüberzuziehen, um Frankreich zu beweiſen, daß der Rhein nicht Deutſchlands Greum 4. September. General⸗Anzeiger. d. Seite. ſondern ein deutſcher Strom iſt. Und die Vaterlandsliebe war es, welche damals die Söhne des deutſchen Volkes begeiſterte, auch das Schwerſte zu ertragen, die ſchweren Mühſale des Krieges die ſchweren Kämpfe, welche ſie auszuſtehen hatten. Es war die Vaterlandsliebe, welche den Vater begeiſterte, ſeine Familie u perlaſſen und bei den Kämpfenden einzutreten, welche den 2 räutigam trieb, Abſchied zu nehmen von der Braut, den Sohn ſich zu trennen von Eltern und Geſchwiſtern, um für Deutſch⸗ lands Ehre zu fechten. M. H. Das iſt die Vaterlandsliebe, welche das vollbracht hat. Kein Zwang des Herrſchers hätte dies zu Stande bringen können. Und was haben ſie für Deutſchland gebracht, dieſe für Deutſchlands Ehre Kämpfenden? Ein Deutſchland, welches jetzt daſteht hochgeachtet bei allen Nationen, hochgeachtet nach Außen und geeinigt im Innern, ein Deutſchland in dem ſich alle Stämme die Hände reichen. Und ſo wie ſie es geſchaffen haben, ſo iſt es jetzt unſere Pflicht, auch dieſes Deutſchland zu erhalten. Wir müſſen bor allem unſere Jugend zu begeiſtern ſuchen für das neue deutſche Reich, für das befreite Deutſchland, ſie die großen Thaten ihrer Väter nicht blos wiſſen laſſen, ſondern ſie zu ſtärken ſuchen, damit, wenn dereinſt dieſe Jugend wieder eintreten ſollte in die Reihe der Kämpfenden, ſie bereit iſt, auch das Ihrige zu thun. Ich ſchließe damit, daß ich ſie auffordere, das Gelöbniß für unſer großes Vaterland von Neuem wieder auszuſprechen, den Schwur zu erneuern, daß wir ſtets bereit ſind, für das große Vaterland Gut und Blut einzuſetzen. In dieſem Sinne ſordere ich Sie auf dem großen Vaterlande ein dreifaches Hoch auszubringen: Das freie geeinigte deutſche Vater⸗ land lebe hoch! Landesgefängniß⸗Direktor Hanptmaun a. D. Kopp. Deutſche Männer! Liebe Gefinnungsgenoſſen! Mächtig eingeſchlagen hat es in unſeren Herzen, als der Herr Vorredner dem deutſchen Vaterlande ſein Hoch gebracht. Kein kalter Schlag war', nein, er hat ſofort gezündet und die in unſerem Tiefinnerſten wohlge⸗ nährte Flamme der Vaterlandsliebe zu hellauflodern⸗ den Brande er neut entfacht. Fragen wir uns, warum iſt das ſo, warum ſind wir denn ſo begeiſtert in Wort und Lied, wenn es gilt, das Vaterland u feiern? ſo iſt die Antwort: Weil wir bei der früheren erriſſenbeit und Schwäche der deutſchen Stämme lange genug ein einiges, großes deutſches Vaterland entbehrt haben und weil wir jetzt ſo glücklich ſind, eines zu beſitzen und lie⸗ ben zu können, ein Vaterland in zuvor nie geahnter Größe und Herrlichkeit; weil wir, Gott ſei's gedankt, endlich eins geworden ſind, durch die größte politiſche Errungenſchaft, durch Kaiſer und Reich! Fragen wir aber weiter, wie hat ſich denn das Alles ſo vollzogen, wodurch ſind wir denn zur Verwirklichung des Ideals all' unſeres Sinnens und Trachtens, des Traumes unſerer Väter, zum großen Vaterland gelangt? ſo iſt darauf die Antwort: Es hat erſtritten werden müſſen mit dem Säbel in der Fauſt, Schritt um Schritt hat es erkämpft werden müſſen, in heißer Feldſchlacht unter oft unſagbaren Strapatzen und ſchwerſten Verluſten, mit dem Blute und dem Leben vieler Tauſende. Und meine Herren! wenn wir uns heute dieſes köſt⸗ lichen Beſitzes und Anſehens, das unſer liebes Vaterland allüberall genießt, erfreuen dürfen, ſo haben wir dies zu danken unſerer in Manneszucht und in Pflichtreue einzig unter den Heeren der Welt daſtehenden Armee, ihr haben wir zu danken, daß wir ein einig Volk von Brüdern, daß wir Deutſche ſind, ihrer Tapferkeit und Hingebung haben wir zu danken, daß unendliches Elend und Schande unſeren Landen und unſeren Lieben erſpart wurden, zu danken, m..], daß auch dieſer herrliche Strich Lan⸗ des deut ſch geblieben iſt. M..! Wohl noch nie ſeit der Wiedererrichtung des Reiches bat eine Vereinigung braver deutſcher Männer zu feſtesfreudigen Zwecken getagt, ohne daß in tiefgefühlteſter und aufrichtigſter Weiſe dieſer Dankbarkeit Ausdruck ver⸗ liehen worden wäre. Sollten wir heute den uns zur Ge⸗ wohnheit, aber auch zur heiligen Pflicht gewordenen Ge⸗ brauch etwa außer Acht laſſen? Sicherlich nicht! Gerade der heutige Tag iſt ſo recht dazu angethan, uns Alles das in's Gedächtniß zurückzurufen, was unſere Armee für uns, für die Größe und Ehre un⸗ ſeres theuren Vaterlandes und Volkes geſchaffen hat. Schwarz und gewitterſchwanger war der politiſche Hori⸗ zont Umwöltt, als vor 18 Jahren jeder Augenblick uns den grellen Blitz der Kriegserklärung zuſchleudern konnte. Und ſie zuckte herein unter uns, jene Kriegserklärung, in ſünd⸗ hafter Weiſe vom Zaume gebrochen, von einem in Uebermuth unbegrenzter Anmaßung verblendeten Herrſcher und 0 Einmüthig erhoben ſich die Fürſten und Stämme deut⸗ ſchen Geblüts, die Reichen und die Armen, die Alten und die Jungen des Volks und nach kurzem Lebewohl vom hei⸗ mathlichen Herd, nach ſtillem Händedruck den Lieben, zog es hinaus, unſer Volk in Waffen, zog es unter den Klängen der Wacht am Rhein, mit hurrah in's Frankreich hinein, jeder einzelne von dem feſten Entſchluß beſeelt, für des Vaterlandes Wohl zu ſiegen oder zu fallen. 5 Welch große, welch herrliche Zeit, wahrlich würdig, von uns, die wir ſie durch und miterleben durf⸗ ten, wach erhalten, auf Kinder und Kindeskinder übertragen und von denen, die nach kommen, nie und nimmer vergeſſen zu werden. Wie unſere Armee ihr Verſprechen eingelöſt, wie ſie ihren Entſchluß bethätigt, das, m. H. iſt Ihnen bekannt und gehört der Geſchichte an, die noch nie vorher ſolche Erfolae zu verzeichnen hatte, die deutſchen Hiebe, ſie ſind fürchterlich gefallen und ich dächte, es wäre wohl zu überlegen, zum zweiten Male ſie herauszufordern. Das aber din ich feſt überzeugt ſollten wir zu neuen kriegeriſchen Thaten gezwungen werden— was Gott verhüten wolle— daß dann unſere deutſche Armee, wie vor 18 Jahren einmüthig mit derſelben Entſchloßenheit, Ausdauer und Tapferkeit kämpfen bleiben und m..! mit Gott für Kaiſer und Reich, für Fürſt und Vaterland, den Friedensſtörer auch niederſchmettern wird. Erbauen wir uns alſo l. F. an unſerer Armee mit ge⸗ rechtem Stolze, lernen wir von ihr wie gemeinſam der guten Sache zu dienen ſei und m. H, vergeſſen wir nie, daß ſie es war, die uns gezeigt hat, was Einigkeit und Liebe zum Vaterlande erringen kann. 5 5 M..! Wo heute die Armee gefeiert wird, da ziemt es ſur unſerer Marine zu gedenken, die unzertrennbar von ihr iſt. Oypferfreudig und zielbewußt hat ſie ſich in kurzer Zeit einen Namen und eine Hochachtung zu erwerben verſtanden, die jedes deutſche Herz höher ſchlagen machen muß. Ueber alle Meere und zu allen Nationen trägt ſie unſere Farben und wo immer ſie unſere Flagge bißt, bewundert man deutſche Macht, deutſche Größe und deulſche Geſittung. Möge unſere Flotte auch auf ihren künftigen Fahrten das hohe Anſehen unſerer Kriegsflagge rühmlichſt weiter tragen und deutſches Intereſſe fördern, möge ſie ſtets und aller⸗ orten einſtehen für Deutſchlands Rechte und für die Ehre unſeres geliebten Vaterlandes Und nun meine.: Laſſen Sie uns nach guter deutſcher Sitte unſerer Liebe, Verehrung und Dankbarkeit für Armee und Marine, eingedenk deſſen, was ſie für uns gethan, tag⸗ täglich thun und thun werden, mit dem Wunſche Ausdruck geben:„Gott ſchütze unſere Armee, Gott ſchütze unſere Marine, er wolle walten darüber, daß der Kitt aus Eiſen und Blut, der die Deutſchen annd 1870/71 zuſammengeſchweißt, dauern, ſo lange ein deutſcher Laut erklingt!“ 5 M..: Klopft es Ihnen jetzt in dieſer feierlichen Stim⸗ mung unterm Bruſttuch ſo wie mir, dann m. H. erheben Sie ſich, ergreifen Sie Ihre Gläſer und ſtimmen Sie mit mir ein in den Schlachtruf unſerer Braven, in den Ruf, deſſen Schneidigkeit die Freunde zur Begeiſterung hinreißt und dem Feinde Mark und Bein erzittern macht. Rufen Sie mit mir: Hurrah! die deutſche Armee! Hurrah! die deutſche Marine] Hurrah! die Wacht am Rhein! Jetzt und allezeit! Hurrah! 25 Herr Rechtsanwalt Sieben. — M..! Es iſt hier wohl am Platze, daß wir auch des deutſchen Reichstags gedenken, beſonders, da der erſte Vice⸗ präſident desſelben, Herr Dr. Buhl, ſowie der Vicepräfident der Heſſiſchen zweiten Kammer, Herr Wolfskehl und der hochverehrte Führer unſerer Partei im Reichstage, Herr Dr. Miguel anweſend ſind. M. H. Wir dürfen ſelbſtverſtänd⸗ lich bei der eigenen Partei nicht ſtehen bleiben, wir wiſſen, daß unſere Volksvertreter auch andere Parteibeſtrebungen umſchließt, die von der gleichen Vaterlanbsliebe getragen werden. Und wenn auch leider einzelne Gruppen an den Tag treten, die die Liebe zum Vaterlande nicht als Leitſtern bezeichnen dürfen, ſo ſoll uns dieſes doch an der Anerkennung der großen Inſtitution nicht abhalten. Wie verſchieden ſind doch die Ziele welchen die einzelnen Parteien nachſtreben! Wie ſcharfe Kämpfe werden geführt im Reichstage, wo Pfälzer und Oſtpreußen gemeinſam dieſelben Fragen, gemein⸗ ſam Geſetze berathen, welche für alle Landestheile unſeres Vaterlandes gelten ſollen. Wenn Bismarck nicht mehr da iſt, wird ja naturgemäß der politiſche Einfluß des Reichs⸗ tags eine Steigerung erfahren. Wir wollen hoffen. daß dann bei dem Theile der Oppoſition, welcher deutſch und monarchiſch geſtimmt iſt, in dem Maße, als der Einfluß des deutſchen Reichstags wachſen wird, auch das Gefühl der politiſchen Verantwortlichkeit ſich hebt. M. H. Das deutſche Volk hat noch kein Verſtändniß für die parlamentariſche Machterweiterung an den Tag gelegt, das hat der Februar 1887 gelehrt. Redner verbreitet ſich noch des Näheren über die Pflichten des Reichstags und ſchließt ſeine Ausführung mit einem Hoch auf das deutſche Volk und den deutſchen Reichstag. Es ergreift nun das Wort HGerr Reichsratb Dr. Buhl. (Wird mit ſtürmiſchem Beifall begrüßt.) Ich danke für den außerordentlich freundlichen Empfang. Wenn wir die Ereigniſſe des Jahres 1870 feiern, wenn wir ſie feiern in der Freude darüber, daß wir durch ſie geeinigt und damit zur führenden Nation in Europa geworden ſind, ſo iſt dieſe Freude in erſter Linie unſere Freude Aber, meine Herxen, die von Deutſchland iſt ein Segen für ganz Eu⸗ ropa. M. H. Mehrere meiner Vorredner haben Ihnen ſchon in begeiſterten Worten vorgetragen, daß das neue deutſche Reich ein Reich des Friedens iſt, wie es ein Hort des Frie⸗ dens iſt. Dieſes iſt das deutſche Reich zum Segen Europas. M. H. Unter den großen Aufgaben, welche ſich das deutſche Reich geſtellt hat, befindet ſich auch eine wo wir die Führer⸗ rolle in Europa übernommen hahen. Es iſt die Frage: Wie ſoll das Verhältniß des Arbeitgebers zu dem Arbeitnehmer Fer werden? Wenn wir hier als patriotiſche deutſche Bürger zuſammen gelommen ſind, um ein deutſches Feſt zu feiern, und uns ſämmtlich umſchlungen fühlen von dem ge⸗ meinſamen Band der Vaterlandsliebe, dann, meine Herren, müſſen wir an dieſem Freudentage auch dieſer Frage in der deutſchen Politik gedenken. M. H. Der erſte Feſtredner hat ſchon darauf hingewieſen, wie dieſe Frage in der deutſchen Geſetzgebung ſofort bei Entſtehung des neuen Reiches, ja ſchon vorher im norddeutſchen Bund zu einer leitenden in der ganzen geſetzgeberiſchen Thätigkeit gemacht worden iſt. Wir dürfen uns nicht verhehlen, daß das, was bis jetzt ge⸗ macht worden iſt, eigentlich nur Anfänge ſind. Wir müſſen auf der betretenen Bahn weiterſchreiten. Darüber müſſen wir uns klar ſein, daß wenn dieſe große, ſchwere Frage ge⸗ löſt werden ſoll, das feſte Zuſammenſchließen der Arbeitgeber und Arbeitnehmer die erſte Vorausſetzung iſt. M. H. Geſtatten Sie mir, daß ich an demheutigen Freudentag einige ernſte Worte an die Arbeitgeber und Arbeitnehmer richte. An die Arbeitnehmer richte ich in erſter Linie die Forderung, daß ſie nicht Dingen nachjagen, die unerreichbar ſind, daß ſie dieſelben aufgeben und mit uns zuſammen arbeiten, um das durchzuſetzen, was erreichbar iſt. Die Arbeitnehmer ſollten es doch nicht ver⸗ geſſen, daß, wenn ſie die weltumſtürzenden Beſtrebungen unterſtützen, ſie in erſter Reihe auch von den Folgen getroffen werden, denn in dieſer Beziehung ſind die Intereſſen der Arbeitgeber und Arbeitnehmer vollſtändig ſolidariſch. Es würde ein großes Elend entſtehen, bei dem die Arbeiter am erſten nothleiden müßten. Meine Herren. Wenn wir in dieſer Frage zu weiteren Reſultaten kommen wollen, ſo müſſen, wie ich ſchon vorher ſagte, Arbeitgeber und Arbeitnehmer zuſammenarbeiten. Wir müſſen daran denken, daß mit der Wiedererichtung unſeres Reiches auch die Tüchtigkeit und Anerkennung der deutſchen Arbeit bedeutend geſtiegen iſt, ſo daß dieſelbe in Europa ſchon jetzt den erſten Platz einnimmt. M. H. Dieſe Arbeitertüchtigkeit muß hochgehalten werden. Jeder Arbeiter ſoll Freude an ſeiner Arbeit haben An die Arbeitgeber richte ich die Forderung, daß ſie die Stimme der Zeit nicht überbören, daß ſie offene Augen haben ſollen, daß ſie deſſen vollbewußt ſind, daß ihre ganze geſchäftliche Thätig⸗ keit durch die Rückſichtnahme auf die Arbeiter, die Sorge für dieſelben, nur gewinnt. M. H. Wenn ſo die Arbeitgeber und Arbeitnehmer zuſammenarbeiten, getragen von dem beſten Willen und unterſtützt von den geſetzgebenden Körperſchaften, dann können wir hoffen, daß die Arheit ſich als ein einigen⸗ des Band ſchließt um Induſtrie und Landwirthſchaft; um Handwerk und Gewerbe. Ich geſtatte mir, ein dreifaches Hoch auszubringen auf die deutſche Arbeit. Die deutſche Arbeit, ſie lebe hoch! Herr Bildhauer Fröbel. Meine Herren! Herr Reichstagsabgeordneter Buhl hat ſehr erfreuliche Worte an die Arbeiter und Arbeitgeber ge⸗ richtet. Ich für meinen Theil als Arbeiter kann nur be⸗ ſtätigen, daß es mich ſehr gefreut hat, dieſe Worte aus dem Munde des Herrn Buhl zu vernehmen und hauptſächlich des⸗ halb, weil Herr Buhl einer Partei angehört, die von Seiten der Arbeiter ſehr bekämpft wird. Ich ſchließe mich den Ausführungen des Herrn Vorredners vollkommen an: nur durch einen friedlichen Verkehr zwiſchen Arbeitgebern und Arbeitnehmern iſt für den deutſchen Arbeiter in Zukunft etwas zu erreichen. Auch ich ſtehe auf dem Standpunkt, daß ich ſage, nicht durch den gewaltſamen Umſturz der beſtehenden Geſellſchaftsordnung iſt etwas zu erreichen. as ſoll bei einem etwaigen Umſturz der beſtebenden Geſellſchaftsordnung herauskommen? Was ſoll herauskommen für den Arbeiter, wenn wir bedenken, daß ein Chaos das größte ſein wird für die geſammte Wohlfahrt, nicht nur der Arbeitgeber, ſondern auch der Arbeitnehmer. Wir wollen uns auf den Boden der kaiſerlichen Botſchaft ſtellen, wir wollen verſuchen, auf dem Wege friedlicher Verbeſſerungen etwas Beſſeres zu erreichen. Und ich glaube, die Arbeiter, welche hier anweſend ſind, werden mit mir darin einverſtanden ſein, daß ſchon Bieles ſeit der Gründung des Deutſchen Reiches beſſer geworden iſt. Schauen wir doch zurück, wie es dem Arbeiter vor 1870 noch erging. Wo hat da Jemand darnach gefragt, ob für den Arbeiter geſorgt iſt, wenn er krank wird, wenn er verunglückt. Der deutſche Reichstag hat nach und nach dieſe Geſetze gegeben und dadurch für den Arbeiter im Falle einer Krankheit oder eines Unglücksfalles fantr ILbſtberſtäudlich nicht berlangen, daß 3 Arbe ters Verzicht geleiſtet wird. Der Arbeiter muß etwas dazu beitragen. Und wenn nunmehr das neue Geſetz, das in Vorbereitung It, wenn das Alters⸗ und Invalidenberſicherungsgeſetz zu Stande kommt, dann glaube ich, daß der deutſche Arbeiter in der Lage iſt, ſagen zu dürfen: Wir deutſchen Arbeiter ſind die erſten Arbeiter in der ganzen Welt, für die in ſolcher Weiſe geſorgt wird. Ich kenne keine Arbeiter in der Welt, für welche ſo geſorgt iſt, wie für die deutſchen. Laßt Euch deßhalb, deutſche Arbeiter⸗ von anderen Seiten nicht beeinfluſſen, nicht durch eine Partei⸗ die nur ſucht, durch Agitation unter der Arbeiterſchaft Un⸗ friede zu ſäen gegenüber den Arbeitgebern, und wenn Ihr Euch keiner Partei anſchließen wollt, bewahrt Eure unab⸗ hängige Haltung, doch hört nicht auf die Beeinfluſſungen der Agitztoren der Spzialdemokratie Wir ſind ſtolz, deutſche Arbeiter zu heißen; die deutſchen Arbeiter ſie leben 0 Herr Ritzhaupt vom„Werſauer Hof.“? Ein ſchönes, ein herrliches Feſt ſeiern wir heute in der prächtigen Pfalz. Vom Neckar und Rhein und vom Main ſind ſie gekommen, um als deutſche Männer theilzunehmen an der erhebenden Feier. In Wahrheit ein herrliches, patrio⸗ tiſches Feſt, welches wir heute begehen. Iſt es doch die Feier der Wiederkehr des glorreichen Tages von Sedan, jenes Tages, welchem man in direkter Gefolgſchaft verdankt die Vereinigung der deutſchen Volksſtämme zu einem ein⸗ zigen, mächtigen und ſtarken deutſchen Kaiſerreich, unter dem glorreichen, nunmehr dahingeſchiedenen Kaiſer. Wilhelm I. Wir ſind zuſammen gekommen, um in gemüthlichem, ge⸗ ſelligen Verkehr alten Freunden zu begegnen und neue Freunde zu gewinnen. Und welcher Ort wäre hierzu beſſer geeignet, als die herrliche Pfalz. Verehrte Freunde und liebe Parteigenoſſen! Dank unſeren Freunden in der Pfalz, daß ſte es uns ermöglichten, einen ſo ſchönen Tag bei ihnen zu verleben. Ferner haben wir noch zu danken allen den ver⸗ ehrten Herren, welche keine Mühe und keine Arhbeit geſcheut, um die Vorkehrungen für den heutigen Tag in ſo Weiſe zu treffen, welche ſo viel dazu beigetragen, daß der heutige Tag ſo gelungen verlaufen iſt Meine Freunde, Pialzer Sie mit mir ein in den n Ruf: Die Pfalz und das Pfälzer Feſteomite, ſie leben hoch! Herr Hofrath Neumaver. M..! Ein ſchönes Feſt iſt es, was wir heute feiern und geſtatte ich mir, in erſter Linie der nationalliberalen Par⸗ .i meinen Dank für dieſe ſo ſchöne Veranſtaltung auszu⸗ drücken. Mein zweiter Wunſch geht dahin, unſerem hochver⸗ ehrten Reichstagsabgeordneten, Herrn Oberbürgermeiſter Miguel, der in unſerem gewählt worden iſt, ein Hoch äuszubringen. M..] Wenn ein Feſt von einer ſolchen Bedeutung gefeiert werden ſoll, wenn ein ſolches Feſt wirklich gelingen ſoll, dann müſſen Männer an der Seite ſtehen, die von Anbeginn an den Gedanken an. die deutſche Einigieit, an das große deutſche Vaterland, in ſich getragen und gepflegt haben. Unter dieſen ſteht in erſter Reihe unſer hochverehrter Reichstagsabgeordneter, Herr Oberbürgermeiſter Miquel. Wenn Sie es nicht wiſſen ſollten, daß er Mitbe⸗ gründer des Nationalvereins iſt, ſo will ich mir erlauben es Ihnen mitzutheilen. Dort ſind die erſten deutſchen Beſtre. burgen zu ſuchen. Um aber Ihre Geduld nicht länger in Anſpruch zu nehmen, erlaube ich mir, dieſem Ehrenmann, auf den wir ſo ſtolz ſind, auf den unſer Wahlbezirk ſtolz ſein muß, ein Hoch auszubringen. Oberbürgermeiſter Miquel, er lebe hoch!! betrat ein Deutſchamerikaner, Namens Braun⸗ die Rednertribüne. Derſelbe wanderte vor ungefähr 30 Jahren nach Amerika aus und weilt ietzt auf Beſuch Heimath. Redner gab ſeiner großen Freude Ausdruck, wie⸗ der einmal einem ſolchen Feſte nach langen, langen Jahren beiwohnen zu können; er habe ſchon viele und großartige Feſte geſehen, aber einer ſolchen ſchönen Jahr erinnere er ſich nicht, und er freue ſich darauf, in zwei ahren, wenn er ich drüben, in heißem Ringen, noch etwas erſpart, mit ſeiner Familie den heimathlichen Boden wieder für immer betreten zu können. Herr Rechtsanwalt Oſann. M. H. Sie haben eben unſerem Herrn Oberbürgermeiſter Miguel eine Huldigung gebracht. Wenn dieſer Eine genannt das klingt unwillkürlich ein anderer Name in unſer Ohr, das iſt von Bennigſen. M. H. Unſere Partei hängt mit dieſen beiden für Deutſchland und unſere Partei ſo großen Männern innig zuſammen. Wir würden ohne Miquel, ohne Bennigſen nicht das erreicht haben, was durch deren Führung erreicht worden iſt. M. H. Dieſe beiden Führer haben das den Deutſchen Eigenthümliche, daß ſie ſich beſcheiden zurück⸗ ziehen, keiner von ihnen drängte ſich vor, aber zu rechter Zeit am rechten Ort und das iſt ja die Hauptſache. So iſt unſer verehrter Herr Oberbürgermeiſter Miquel überall bei der Hand. Bennigſen hat ſich zwar ſeinerzeit zurückgezogen aus politiſchen Motiven, die man aber augenblicklich nicht weiter zu berühren braucht. Allein, als Gefahr war, als es galt, einzuſtehen für die Feſtigung des deutſchen Reiches, im Jeb⸗ ruar 1887, da waren Bennigſen und Miquel die erſten, welche zur Fahne eilten und in die Partei wieder Leben und Bewegung hineinbrachten, welche dieſelbe unglücklicher Weiſe eiwas verloren hatte. Ein Parteimann muß aber nicht blos für die Partei öffentlich eintreten, ſondern ler muß ſich auch gebrauchen laſſen zu beſtimmten Zwecken, in denen ſeine ganze Eigenthümlichkeit nothwendig iſt. Auch hier finden die beiden Herren ihre naturgemäße Gegenüberſtellung. So hätte unſer Herr Miquel gar keine Veranlaſſung in Frank⸗ furt Oberbürgermeiſter zu ſein aber er ſtellt ſein Leben aus⸗ drücklich in den Dienſt der Menſchhbeit. Ebenſo ſehen wir unſern verehrten Parteiführer Bennigſen, den eben jetzt unſer junger Kaiſer heranruft, ſofort die dargebotene Hand ergrei⸗ jen und einſchlagen, nicht um Miniſter zu werden, ſondern Oberpräſident der Provinz Hannover. Redner 1 noch ſeinem Wunſche Ausdruck, daß die heutige Verſammlung recht reiche Früchte tragen, daß das Samenkorn, welches hier ge⸗ ſtreut worden, weit hinausgetragen werden möge und fordert die Anweſenden auf, dem Führer Rudolf Bennigſen ein Hoch auszubringen, was mit ſtürmiſcher Begeiſterung geſchieht. Es ergreift nun das Schlußwort: SHerr Oberbürgermeiſter, 71 Liebe Freunde und Geſinnungsgenoſſen! Namens meines eundes Bennigſen, mit welchem ich ſchon von früher ugend auf gekämpft habe für die große Sache, danke ich derzlich. Wir Beide wollen dem Sprüchwort Bismarcks nachahmen und wie ein gutes Pferd in den Strängen ſter⸗ ben. M..! Alle guten Dinge müſſen einen Der Vorredner hat geſprochen von den Freunden, die nicht das Vergnügen haben dieſer herrlichen Jeier anzuwobnen. Hier habe ich in der Hand eine Reihe von Depeſchen welche beweiſen, daß die in der Ferne Weilenden im Geiſte das Jeſt mit uns feiern. So ſchreibt unſer Freund Eckhardt aus Mannheim: „Diankbar gedenke ich des und 9 herzlich die heute verſammelten Freunde aus Baden 1 alz. Und Herr Thorbecke telegraphirt: Könnte ich fliegen, wie würde ich eilen Nach der Pfalz, wo heut meine Freunde weilen. So kann ich nur grüßen vom Thüringer Wald, VBon wo ein kräftiges Hurrah erſchallt, Nach der deutſchen, der herrlichen fröhlichen Pfalz. Ein donnerndes Hoch ihr und Gott geſordt. Pealt auf jede Bei ille de in ſeiner alten ard. Shecke. 6. Seſte. Seueral⸗Auzelg ex. 4. Septemver: Die natfonalliberale Parteſin Mainz kele⸗ gaphirt: Der großen Verſammlung deutſcher Patrioten in Edeukoben ſenden die Mainzer Geſinnungsgenoſſen herzliche Grüße und aufrichtige Wünſche für einen glanzvollen Ver zauf der Feier. Wenn es uns auch nicht vergönnt iſt, mit Euch zu tagen, ſo weilen wir doch im Geiſte unter Euch nit voller Antheilnahme an Euerm Wirken und Streben. udi je erſchallt heute am Tage Sedans unſer iger als von den Üfern des Rheins nach der fröhlichen Pfalz. Hoch Kaiſer und Reich. Der Borſtand der nationalliberalen Partei in Mainz. Reſchstagsabgeordnete Ullrich ſendet folgendes 7— 2* 1 im Durch Gefundheitsrückſichten verhindert, überſendet den Freunden und Geſinnungsgenoſſen herzlichſte Grüße und Wünſche beſten Gelingen des Feſtes. Ullrich. verſammelten Geſinnungsgenoſſen und Freunden Gruß und Handſchlag Der Pfarrer vom Lauterthal. Wir ſind nun mit der Verſammlung zu Ende und bin zeugt, daß ein Jeder von uns befriedigten Herzens benen Sianes von dieſem Ort ſcheiden wird. Möge Tag unſerer Jugend zur Mahnung und Kräftigung ge⸗ „möge er den Wenigen, täglich weniger werdenden, ewig riedenen, denen es nicht vergönnt iſt, an der Macht id Größe unſeres Vaterlandes ſich von Herzen zu erfreuen, den ewig Nörgelnden zur Heilung gereichen. Damit hatte der Feſtakt unter brauſenden Hochrufen auf die Führer der nationalliberalen Partei ſein Ende erveicht und nun gings unter den Klaͤngen der Muſik zurück in die Stadt zum Abendeſſen. Daß es bei dem verlenden Wein, einer vortrefflichen Pfälzer Marke, an Reden nicht fehlte, bedarf keiner beſonderen Verſicherung. Den Reigen eröffnete Herr Direktor Zeiler⸗Mannheim mit einer vortrefflichen Anſprache, der nun weitere der Herrn Prof. Matthy, Stadtrath Hirſchhorn, Dr. Miquel, Dr. Ofann, Dr. Bürklin, Dr. Blume ſolgten. Einer Tiſchrede müſſen wir jedoch noch beſonders gedenken; in einer von wärmſtem Freundſchafts⸗ und Dankesgefuͤhl gehobenen Rede gedachte Herr Hirſchhorn der unverwelklichen Verdienſte unſeres alten getreuen Eckhar d, und des feurig begeiſterten und begeiſternden Thorbecke, die noch in der Sommerfriſche weilen und deren wohlverdiente Erholungsruhe ſelbſt durch ein ſo großartiges Feſt nicht geſtört werden ſollte. Brauſend erſcholl das Hoch auf dieſe verdienten Männer und ein Jeder weihte ihnen ſein Glas, gefüllt bis an den Rand mit köſtlichem Naß. Doch ſchon ſchlug die Abſchiedsſtunde: unter Fackelſchein geleitete die wackere Feuerwehr von Edenkoben die Gäſte an den ihrer bereits harrenden Sonderzug, noch ein letzter Gruß der lieben Pfälzer Stadt und ihren herz⸗ und gemüthvollen Bewohnern. Da tänt der ſchrille Pfiff der Locomotive und fort gehl's in die dunkle Nacht. Noch leuchtet hier plötzlich vor der Stadt, auf der Bahnſtrecke ein Freudenfeuer in ma⸗ giſchem Lichte auf, doch bald iſt auch dies erloſchen und wir eilen der Heimath zu. Unvergeſſen aber bleibt uns Allen der Sedantag des Jahres 18881 Begrüßungs⸗Telegramme wurden unter dem jubelndem Furuf der Ver⸗ ſammelten an den Neniſhen Kaiſer, den Prinz⸗ regeuken non gauern und den Grofherzog von Baden abgeſandt. Sie haben folgenden Wort⸗ laut: An Se. Majeſtät den Neulſchen Kaiſer Wilhelm ll. Nolsdam. CTauſende von den Ufern des Mains und des Neckar um ihre Führer Miquel und Buhl verſammelte deutſche Männer, zur Feier des großen Tages von Sedan am Fuße der Pfälzer Berge vereint, bringen dem Deut⸗ ſchen Kaiſer ein tauſendfältiges Hoch, feſtent⸗ ſchloſſen das hehre Wort Ew. Majeſtät, des erhabenen Führers der deutſchen Nation, von den Ufern der Oder einzulöſen. An Se. Sgl. Hoheit den Prinzregenten Suitpold non Bagern. Sur Feier des Sedanfeſtes ſind tauſende Männer aus Bapern, Baden und Heſſen auf Ew. Agl. Hoheit Eigenthum, der Ludwigshöhe, verſammelt und bringen ein jnbelndes Hoch dem edlen, deutſchen Fürſten, in dankbarer Erinnerung an die glorreichen Thaten des bayeriſchen Heeres bei Sedan. Au Fe. Kgl. Haheit den Großherzog von Zaden, Schloß Mainan. Don den rebumrankten Hügeln der Ludwigshöhe bei Edenkoben ſenden tauſende patriotiſche Badenſer und Bapyern, verſammelt zur Feier des glorreichen Tages von Sedan, dem in allen deutſchen Landen hochverehrten, um die deutſche Einheit und Unabhängigkeit hochverdienten Fürſten ehrfurchtvollſten Gruß. 7880 3. 1 17— 2 2 2 Die Kaiſer⸗Friedrich⸗ Grdeukfeier in Schwetzingen. Wenn wir Mannheimer für unſere Nachbarſtadt Schwetz⸗ ingen nicht von jeher eine ganz beſondere Vorliebe gehabt hätten, geſtern hätten wir dieſelde lieb gewinnen müſſen, denn ſie ſeierte als eine der erſten unter allen deutſchen Städten zum Gedächtniſſe Kaiſer Friedrichs, des vielbeweinten Lieblings des deutſchen Volkes, ein Feſt, an deſſen Statt⸗ finden nach Jahrhunderten ein bleibendes Denkzeichen noch erinnern wird. Schon der koloſſale Andrang auf dem Haupt⸗ bahnhof gegen halb drei Uhr ließ vorausſehen, daß die Be⸗ wohner Mannheims bei jenem patriotiſchen Feſte zahlreich vertreten ſein würden, und in der That war der fahrplan⸗ mäßige Zug um 2 Uhr 36 bis auf den letzten Platz beſetzt, wiewohl kurz vorher ein unabſehbarer Zug das Haupteon⸗ ktingent der Ausflügler nach Heidelberg entführt hatte. Der Empfang am Bahnhof in Schwetzingen, wo ſich der Feſtzug ſchon zu ordnen begonnen, war ein der ernſten Feier, welche bevor⸗ ſtand, entſprechender: nicht mit brauſenden Hochrufen und klingendem Spiele wurden die Delegirten der hieſigen natio⸗ nalliberalen Partei und die zahlreichen Parteigenoſſen, welche ſich ihnen angeſchloſſen hatten, empfangen, nur freundlichen, herzlichen Gruß und deutſchen Handſchlag bot der Vorſtand des Feſtcomitess, Herr Max Baſſermann, den Gäſten Schmetzingens, indem er ſie zu der Stelle geleitete, wo ſie ſich in den Feſtzug einreihen ſollten. Zur beſonderen Freude der ſeftgebenden Stadt hatten ſich auch Herr Landeskommiſſär Miniſterialrath Frech von hier und Herr Landgerichtsdirek⸗ tor Schmidt: Eberſtein von Mosbach eingefunden, welchen ſich ſelbſtverſtändlich auch alle Vertreter der Schwetzinger Behörden anſchloſſen. Nach Ankunft des Zuges ſetzte ſich er Feſtzu in folgender Ordnung in W „Boran die treffliche Muſik der Schwetzinger Jeuerwehr, ſtädtiſche Kapelle, welcher ſich der Gemeinderath anſchloß. Hierauf ſolgte Herr Landescommiſſär Frech, umgeben von den Herren Beamten Schwetzingens, die Delegirten von Mannheim und aus anderen Städten und die Schwetzinger Vereine:„Harmonie“,„Kriegerberein“,„Liederkranz“,„Mi⸗ litärverein“,„Nationalliberaler Verein“, Sängerbund„Ein⸗ heit“,„Turnverein“ und„Verein für gemeinnützige Zwecke“. Den Schluß bildeten Bürger aus Schwetzingen und der Umaegend. Der Zug ſelbſt, in welchem die verſchiedenen Vereinsfahnen mitgetragen wurden, war ein ſehr ſtattlicher und die Spalier bildenden oder den Zug zu beiden Seiten begleitenden Zuſchauer zählten nach Tauſenden; ein förm⸗ licher Menſchenſtrom drängte ſich durch den engen Durch⸗ gang des Schloſſes zum n Fenplatz in der linken Seitenallee. Nie erſchien uns der Schloßgarten in ſchönerer Pracht als geſtern. Vom klaren Himmel ergoß die Sonne ihre Strahlen über die herrlichen Anlagen, die Fontainen ſchienen ſich ebenfalls des Tages zu freuen und die Baumrieſen xings umher flüſterten geheimnißvoll in ihren Kronen, als ob ſie die Theilneßmer mahnen wollten, daß ſie an einer geweihten Stätte ſtünden. Soweit das Auge blicken konnte, umſtanden dieſe Kopf an Kopf den Gedenkfelſen und die davor errichtete Rednerbühne. Ein Choral der Stadt⸗ kapelle leitete den Feſtakt ein, und als hierauf das prächtige Gebet„Hör uns, Herr unſer Gott“ aus„Jakob und ſeine Söhne“ von Möhul durch einen Geſammtchor von ea. 100 wohlgeſchulten Sängern zu tadelloſem und ergreifendem Vortrag gekommen war, lag über der großen Verſammlung ein Geiſt der Weihe und Andacht, als ob dieſelbe in einem Gotteshauſe ſich befände. In der That hätte auch der herrlichſte Tempel aus Stein keinen Er⸗ ſatz bieten können für den Tempel, zu welchem die Kronen der gewaltigen Linden ſich wöldten. Zu verwundern iſt es halb gewiß nicht, daß die Taufende der eſtrede des Herrn Reallehrers Gailsdörfer von Schwetzingen mit geſpannter Aufmerkſamkeit lauſchten. Wir nehmen keinen Anſtand. dieſe Rede in jeder Bezietung ols eine klaſſiſche zu bezeichnen, und do es uns heute wegen Naummangels leider unmbalich iſt, dieſelbe im Wartlaute zu bringen, mit einem Auszug wir uns aber nicht begnügen möchten, ſo gedenken wir dieſelhe noch nachzutragen. Bemerkt ſei hier nur, daß ger Herr Redner mit einem Hoch auf unſeren jugendlichen Kaiſer ſchloß, in welches die Verſammelten jubelnd ein⸗ ſtimmten. Herr Baſſermann, welcher— Beginn des Feſtaktes die Anweſenden. namentlich Herrn Landescommiſſär Frech und die Mannheimer Delegirten, zerzlichſt begrüßt hatte, pries dann in zündender Rede das Glück des badiſchen Vol⸗ kes und rühmte deſſen gerechten Stolz auf ſein erlauchtes Fürſtenpaar, welchem in einem brauſenden Hoch der Verſam⸗ melten eine liche wie ſpontane Huldigung darge⸗ bracht wurde. Die Muftk ſpielte nach jeder der beiden Reden die Nationalbumne, und nachdem der vortreffliche Sängerchor noch ein patriotiſches Lied vorgetragen hatte, übergab Herr Bafſermann nach beſtem Danke für Alle, welche zur Ver⸗ wirklichung des ſchönen Werkes beigetragen, den Gedenkfelſen der Obhut des Herrn Obergarteninſpektors Wagner, welchen derſelbe als eine neue Zierde des Schloßgartens und als deſſen erſtes und theuerſtes Monumend zu bewahren und zu hüten erklärte. Mit einem entſprechenden Vortrag der Muftk ſchloß die ſchöne Feier, und ſetzte ſich hierauf der Zug in gleicher Ordnung wie vorher durch die Straßen der Stadt nach dem Feſtlokal in Bewegung. Das Denkmal ſelbſt beſteht aus einem gewaltigen Granitblock, welchem die Menſchenhand eine pyramidenartige Form gegeben, ohne ihm dadurch von ſeinem natürlichen Anſehen etwas zu benehmen. In der halben Höhe iſt eine ovale polirte Syeuitplatte ein⸗ gefügt, welche die Inſchrift trägt:„Am 31. Juli 1870 nahm hier an dieſer Stelle Kronprinz Friedrich Wilhelm, nach ⸗ mals Kaiſer Friedrich III., von ſeiner Schweſter der Groß⸗ berzogin Luiſe von Baden Abſchied vor ſeinem Auszug in den deutſg⸗franzöſiſchen Krieg.“ Darunter, in dem Granit⸗ block ſelbſt, ſteht eingegraben:„Errichtet von Schwetzingens Einwohnern im Juli 1888.— Heſchattet von hundertjährigen Linden und in der erhabenen Ruhe und Stille, welche im Schwe⸗ tzinger Schloßgarten herrſcht, macht das einfache und doch ſchöne und ſinnige Denkmal auf den Beſchauer einen wohlthuenden, wehmuthsvollen Eindruck und wird gewiß in jedem Beſucher des Schloßgartens das Andenken an Kaiſer Friedrich immer und immer wieder wachrufen. Dem Gedächtniß des theueren Todten geweiht, iſt es ein Ehrendenkmal für die Bewohner Haneebingens ſelbſt, wie ſie es nicht ſchöner ſich hätten ſetzen Innen. Es iſt leicht erklärlich, daß der Ernſt dieſer Einweihungs⸗ feier auch dem Feſtbaukett zur Feier des Tages von Sedan, welches im„Ritter⸗ ſaale“ ſtattfand, einen ganz anderen Charakter wie in anderen Jahren gab, wenn auch Muſik, Geſang und Reden bald eine begeiſterte patriotiſche Stimmung hervorriefen. Ueber die Reden und Toaſte können natürlich nur kurz berichten, da es derſelben gar viele und verſchieden⸗ artige gegeben. Als erſter Redner entrollte Herr Oberamtsrichter Claus ein ſeſſelndes hiſtoriſches Bild in⸗ dem er der Ahnen unſeres Kaiſerhauſes gedachte und nach⸗ ies, moie Preußens Beruf zur Füßrerſcgaft in Brutſckland unter ſolchen Fürſten allmälig und natürlich zur Wirklichkeit werden mußte. Sein Hoch galt dem deutſchen Kaiſerhaus, In herzlichen Worten gedachte Herr Bürgermeiſter Mech⸗ ling des badiſchen Fürſtenhauſes, welchem,„Treue um Treue“ zu bewahren, in einem brauſenden Hoch gelobt wurde. Herr Rechtsauwalt Dr. Alt⸗Mannheim ſeierte die deutſche Armee als das Bollwerk gegen jeden äußeren Feind, indem er in ebenſo klarer wie begeiſternder Weiſe nach⸗ wies, daß es nicht blos gelte, nationale ideale und materielle Güter zu beſitzen, ſondern ſie auch zu bewahren und gegen jeden feindlichen Angriff zu vertheidigen. Wie nach Schluß der beiden vorhergehenden Reden die Nationalhymne, ſo wurden nach dem Hoch auf die deutſche Armee„die Wacht am Rhein“ unter Mufikbegleitung geſungen. Einen unvergleichlichen Ein⸗ druck machte die Rede des Herrn Landeskommiſſärz, Miniſterialraths Frech, welcher in warmen, patrioti⸗ ſchen Worten das Glück des deutſchen Volkes ſchilderte, ſetzt im deutſchen Reich wieder ein Vaterland zu beſitzen. Dem Vaterland, als Gelöbniß der Liebe und Treue galt das Hoch des geehrten Herrn, welches ſolch freudigen Widerhall fand, daß die Mufik erſt nach minutenlangem ſtürmiſchem Jubel das Lied„Deutſchland, Deutſchland über Alles“ intoniren konnte. Herr Pfarrer Hafenreffer⸗Plankſtadt wies in überzeugender Weiſe darauf hin, daß dieſes Glück, wieder ein deutſches Reich und Vaterland zu haben, nur der Einigkeit der deutſchen Fürſten unter ſich und mit ihren Bölkern zu verdanken ſei, weßhalb er ihr mit dem Wunſche, daß ſie nie geſtört werde, ſein Hoch ausbrachte. Da das Bankett erſt gegen 6 Uhr begonnen, ſo war die Zeit ſchon etwas vorgeſchritten, als Herr Oberamtsrichter Claus ein aus Edenkoben eingetroffenes Telegramm des Vorſtands der nationalliberalen Partei Mannhein verlgs, welches mel⸗ dete, daß„Tauſend am Fuße der Pfälzer Berge zur Feier des Tages von Sedan verſammelte deutſche Männer der nationalliberalen Partei im Geiſte die Einweihung des Kaiſer⸗Friedrich⸗Gedenkſteins mitfeiern, welchen die Patrioten Schwetzingens errichtet haben.“ Den Dank telegraphiſch noch auszuſprechen, war leider wegen der vorgeſchrittenen Stunde nicht möglich, da das Telegramm vor der Abreiſe der Mann⸗ heimer in Edenkoben nicht mehr eingetroffen wäre, dafür wurde er in einem begeiſterten Hoch auf die natio⸗ nalliberale Partei Mannbeim entſprechenden zum Aus. druck gebracht, und wurden die Delegirten der Parkei gebeten, denſelben vorläufſig mündlich zu übermitteln Der Stadt Schwetzingen zollte Herr Thierarzt Ul m⸗Mani⸗ heim, die ihr mit Recht gebührende Anerkennung mit dem Wunſche, daß die beiden Schweſterſtädte ſtets Hand in Hand gehen möchten, und mit berechtigtem Stolze ſtimmten die Schwetzinger in das Hoch auf ihre Vaterſtadt ein, Daß Bismarck und Moltke nicht vergeſſen wurden, iſt ſelbſtver⸗ ſtändlich, und das Hoch auf ſie würde gewiß nicht weniger mit jubelndem Beifall aufgenommen worden ſein, wenn es Herr Dr. Werner⸗Schwetzingen auch nicht in ſo gumori⸗ ſtiſcher und hinreißender Weiſe ausgebracht hätte. Ein Herr FJeuerſtein⸗Schwetingen las hierauf ein kurzes Gedicht zu Ehren der c Todten in Frankreichs Erde vor un Herr Redakteur Schaufert trug ſein in unſexer geſtrigen Nummer veröffentlichtes Gedicht Sedan 1888“ vor und dankte auf Bitten des Thecee neſene den Schwetzin⸗ 00 Vereinen für ihre Theilnahme an der Verherrlichung des Jeſtes. „Dies konnte er namentlich den Geſangvereinen gegenüder mit vollſtem Rechte thun, deren Leiſtungen Ge⸗ ſammtchor im Schloßgarten als auch bei den Einzelvor⸗ trägen im Jeſtlokal wirklich ganz vorzüglich waren und erklärlich machen, daß der erſte Preis im Wettgeſang beim Sängerfeſt in Lahr nach Schwetzingen kam. Damik war das offizielle Bankett geſchloſſen. Der Leiſtungen der Feuer⸗ wehrmuft haben wir zwar ſchon müſſen aber auch hier nochmals erwähnen, daß ſie die Erwartungen ſelbſt der durch die Schirbel ſche Kapelle etwas verwöhnten heimer übertrafen. Was ſollen wir zum Danke und zur Anerkennung der Männer ſagen, welche, wie Herr Moriel, Beſitzer und Redakteur des„Schwetzinger Tagblatt“ den erſten G ar und Plan zu dieſem Denkmal faßte, oder wie Herr Ma Baſſermann als Vorſtand des Denkmal⸗Comite's un Herr Oberamtsrichter Elaus ſowie Herr Obergarteninſpec⸗ tor Wagner ihre volle Kraft einſetzten, um dieſen ſchönen patriotiſchen Gedanken ſo 57 zur That werden zu laſſen. Wir können dieſen Herren und den Schwetz ingern überhaupt nur berzlichſt danken fär das ſchöne Jeſt, welches ſie gefeiert und zu dem ſie uns Mannheimer mit einer ſo freundlichen Einladung beehrten. Worte: Würdig iſt das Lann⸗ Mit einem 0 Denkmal des großen Todten, dem es gilt, würdig der Be⸗ mohner Schwetzingens, di es errichtet, und gleich würdig in dieſen beiden Beziehungen war die geſtrige Feler ſeiner Ein⸗ weihung. Der Stadt Schwetzingen und ihren wackeren, echt deutſchen Bewohnern gelten unſere beſten Segenswünſche für die Gegenwart und Zukunft. Aus Stadt und Land. *Maunheim, 3. Septemberf 1888. Badiſcher Frauenverein. Ueber die Thätigkeit der Vereinsklinik entnehmen wir dem Jahresbericht pro 1887, 800 die Zahl der Kranken im Berichtsjahr 530 betrug, gegen 560 im Jahre 1886; hievon entfielen auf die Abtheilung 56(1887) reſp. 50(1886), auf die Augenklinif 474 reſp. 510. Die Zahl der Wder ac l betrug 1887 9884 gegen 9695 im Jahr 1886; der durchſchnittliche Krankenſtand ſtellt ſich im Jahre 1887 auf 2,1 im Jahr 1886 285 während die durchſchnittliche Dauer der Verpflegungstage ſich mit 18)8 im Jahr 1887 gegen 17,3 im Jahr 1886 berechnet. * Briefadreſſen. Bezüglich der Aufſchriften von Briefen nach ſolchen Läudern, in deuen die deutſche Sprache wenig oder gar nicht.bräuchlich iſt. iſt es nothwendig, lateiniſche Schriſtzüne anzuwenden. Wie häufig dieſe einfache Vorſichts⸗ maßregel zum eigenen Nachtheile vom korreſpondirenden Publikum vernachläſſigt wird, ergibt die aus zuverläſſiger Quelle mitgetheilte Thatſache, daß bei einer Durchſicht der auf dem Poſtamte zu Porto⸗Alegre(Braſtlien) lagernden Briefe ſich 53 aus Deutſchland, Oeſterreich und in der Schweiz aufgegebene— darunter eingeſchriebene— vorfanden, welche als pa zurückgelegt worden waren, weil die Adreſſaten mit deutſchen Buchſtaben geſchrieben waren. Polizeiliches. Durch die hieſige Schutzmannſchaft wurden im verfloſſenen Monat 123 Perſonen beiderlei Ge⸗ ſchlechts wegen verübter Uebertretungen, Vergehen und Ver⸗ brechen zur Haft gehracht. e. Blutſturz. Ein in einer Herberge einlogirt geweſener Hauſirer wurde am Samſtag Mittag von einem Blutſturz befallen, ſo daß ſeine Ueberführung in das allg. Krankenhaus nöthig wurde. e. Unfug. Eine Anzahl junge Leute verübten in der Nacht vom Samſtag auf Sonntag in der Schwetzingerſtraße durch übermäßiges Singen und Schreien einen derartigen Lärm, daß die Ruheſtörer, die ſich auch das Vergnügen machten, eine Gaslaterne auszulöſchen, protokollirt wurden. e. Berhaftung. Ein Oekonomiehandwerker des hieſigen Grenadier⸗Regiments trat geſtern Abend einem Freunde ſeine vollſtändige Uniform ab, wäbrend er ſich mit der Civil⸗ kleidung des Letzteren ſchmückte. Beide trieben ſich nun auf dem Marktplatze und in einer angrenzenden Wirthſchaft um⸗ her, bis einem Schutzmann das Treiben Verdacht erregte, 9. Seite. Seneral-Anzeiger 4. September. 9den Kleiderumkauſch ſodann bewerkſtehigen ſieß. Während Soldat der Wache übergeben wurde, wandelte der Civiliſt zinter ſicher verſchloſſene Thüren. * Thätlichkeiten. In der Amerikanerſtraße geriethen am Freitag Abend zwei Taglöhner in Wortwechſel, der in eine gegenſeitige Keilerei üherging, wobei einer der Exceden⸗ ten ſeinem Gegner einen Schotterſtein mit ſolcher Wucht an den Kopf warf, daß er eine Verletzung erhielt. e, Unfug. Endlich gelangten zur Anzeige zwei ledige Bur⸗ ſchen, die ſich anf dem Jungbuſch heute Nacht nach 12 Uhr durch⸗ prügelten und ein angetrunkener lediger Eiſendreher, welcher in einer Wirthſchaft in R 6, obwohl er 3 Mal aus dem Local gewieſen wurde, abermals die Gäſte(vornehmlich an⸗ weſende Frauen) durch unanſtändige und ärgernißerregende Reden beläſtigte. e Verletzung. Zwei überm Neckar bei einem Fuhrhalter bedienſtete Knechte kamen heute Nacht in Streit, der damit endigte, daß der eine ſeinem Gegner mit einem Stiefel der⸗ artig anf den Kopf ſchlug, daß er eine nicht ungefährliche Verletzung erhalten haben ſoll. Der Verletzte ließ ſich im allg. Krankenhaus verbinden. e, Weitere Thatlichkeiten. Auf der Straße P 2 und 3 verübte geſtern Abend ein auf dem Lindenhof wohnender Taglöhner dadurch Thätlichkeiten, daß er einen hieſigen Schuhmacher in die Straßenrinne warf und derartig ſchrie und ſchimpfte, daß ein Menſchenauflauf entſtand. Er wurde zur Anzeige gebracht. Das gleiche Schickſal wiederfuhr einem Fabrikarbeiter, der vor der Götz'ſchen Wirthſchaft auf der Breitenſtraße einen anderen zu Boden warf und mit den Fäuſten bearbeitete. Weiter wurde angezeigt ein Schloſſer⸗ geſelle, weil er in der Schwetzingerſtraße einen Taglöhner 7 beueen dehen Wortſtreit mit einem Spazierſtock raktirte. Aus dem Grozherzogthum. Karlsruhe, 1. Sept. Der Bau der neuen ev Kirche ſchreitet rüſtig vorwärts und ſieht ſeiner baldigen Vollendung entgegen. Der Thurm iſt gedeckt und wird eben an der Ferkigſtellung im Innern gearbeitet. Die Umgebung der Kirche erhielt Asphaltpflaſterung.— Durch den Abbruch des Adelsberger'ſchen Hauſes in der Luiſenſtraße erfuhr die Ma⸗ rienſtraße eine Verlängerung bis zur Augartenſtraße, An der Kanaliſatign der verlängerten Marienſtraße wird gegen⸗ wärtig gearbeitet. Viſlingen, 1. Sept. Wie ich Ihnen ſchon des Oeſteren berichtet, iſt der Obſtſegen in unſerer Gegend in dieſem Jahre ein ganz enormer und erſteht den Landwirthen durch ihre Obſthäume eine ſehr reiche Einnahme. Leider nimmt der Baumfrevel in erſchreckender Weiſe überhand, ſo daß ſich mehrere Gemeinden in unſerer Gegend vergnlaßt geſehen haben, für Jeden, der einen Baum⸗ reſp. Obſtfrevler zur Anzeige bringt, eine Belohnung von 5 Mark auszuſetzen. Dieſem Beiſpiele ſind auch mehrere Private gefolgt. Hoffent⸗ lich wird dieſes Vorgehen mehr fruchten als es die bisherigen Ermahnungen und Verwarnungen vermocht haben. Pforzheim, 1. Septhr. Wie lebhaft der Verkehr fremder Bifouteriekäufer gegenwärtig in unſerer Stadt iſt, zeigen die täglich veröffentlichten Fremdenliſten. Hiernach waren in den letztenzwei Tagen hloß ans nichtdeutſchen Ländern hier anweſend, und zwar je mehrere Käufer aus Paris, Amſterdam, Rotterdam, Neapel, Geuua, Patras; ferner ſolche aus Perſien, New Pork, Mafland Birmingham, Marſeille, Bukareſt, Großwardein u. a. O. Man ſieht, daß die Pforzheimer Gold⸗ und Silber⸗ wgareninduſtrie eines Welkrufes genießt. Stgufen, 1. Sept. Der Bau unſeres neuen Poſt⸗ gebäudes iſt vor einigen Tagen in Angri fgenommen wor⸗ den. Es beſteht die Hoffnung, daß das Gebäude, welches acte ſeluer Vollendung eine ſchöne Zierde unſerer Stadt bilden wird, noch in dieſem Jahre unter Dach gebracht werden kann. Todtnan, 1. Sept. Vor einigen wurde hier⸗ ſelbſt eine auf Beſuch weilende Dame, Jrau G. aus., ver⸗ haft, Die Urſache dazu ſoll ſein, daß ſie ſich an einem von zwei Herren aus Baſel ſeit längerer Zeit in großartigem Mgßſtabe betriebenen Uhrenſchmuggel betheiligt« reſp. den⸗ ſelben begünſtigt haben ſoll. Allem Anſchein nach handelt es ſich hierbei nicht um Kleinigkeiten, da bei der Verhaftung der Vertreter der Gr. Staatsanwaltſchaft, Herr Amtsanwalt Scheerer von Freiburg, ſowie ein ue der Grenzpolizei zugegen war. Die Frau wurde in das mitsgerichtsgefängniß nach Lörrach abgeführt. fälziſche Nachrichten. Frankenthal, 1. Sepk. Das hieſige Kartoffelgeſchäft wird ſeit einigen Tagen äußerſt lebhaft. Händler aus Hol⸗ land und Belgien ſpeilen gegenwärtig zum Einkauf bier und hat eine hleſige Firma bereits über 100 Waggons verladen. Heuliger Preis M. 5 30 für 100 Kilo. 5 * Speyer, 1. Sept. Eine vorgeſtern in der Frühe mit mehreren Wagen durch die hieſige Stadt gekommene Zigeuner⸗ geſellſchaft konnte, wie die„Sp. Ztg.“ meldet, nicht vorüber⸗ ziehen, ohne einen Diebſtahl auszuführen. In den Laden des Uhrmachers Morgenſtern kamen zwei Weiber der Bande. um einige Ringe zu kaufen. Nachdem ſie ſechs Stück be⸗ trachtet, eigneten ſie ſich eine Remontoiruhr, eine ſilberne Cylinderubr mit Goldrand und zwei Ringe an und em⸗ pfahlen ſich. Als der Diebſtahl bemerkt wurde, hatten die erſten der Zigeuner das Weichbild der Stadt hinter ſich, während bef den letzten die betreffenden Frauen, welche die Ringe und Uhren mitgehen hießen, ſich noch befanden. Sie gaben die Ringe, welche ſie natürlich nur aus„Ver⸗ ſehen“ mitgenommen hatten, ſogleich heraus. Die Polizei ſand aber bei der Durchſuchung auch die eine Uhr. während die filberne Cylinderuhr berſchwunden iſt. Die beiden Weiber wurden verhaftet. 5 Landau, 1. Sept. Endlich nach ſchwerer Arbeit wird die Aufgrabung des Brunnens auf der Madenburg von Er⸗ folg gekrönt. Geſtern früh 10 Uhr trat eine Veränderung in den Schuttmaſſen ein; es zeigte ſich Waſſer und noch Vormittags kam die ganze Brunneneinxrichtung, Holzeimer mit Eiſen beſchlagen, ſehr ſtarke Kette 2 Kammräder und Welle zum Vorſchein. Die Tiefe des Brunnens beträgt jetzt 57 Meter. Bei 56 Meter Tiefe iſt eine Niſche eingehauen. Unter dem Schutt ſag ein Stein mit der Jahreszahl 590. mittheilungen aus Heſſen. Mainz, 1. Sept. Auf eine Eingabe des Rabbiners der hieſigen ksrgelitiſchen Religtonsgemeinde, Herrn Dr. Lehmann, an das General⸗Commando zu Kaſſel um Befreiung vom Dienſt der während der israelitiſchen Feſt⸗ tage zu den Manövern ausgerückten israelitiſchen Soldaten erging nachſtehender Beſcheid: Caſſel, 27. Auguſt, Auf Ihr unter dem 23. d. Mts. hierher gerichtekes Schreiben. betreffend Befreiung der Mannſchaften israelitiſcher Confeſ⸗ ſion vom Dienſte am., 7. und 15. n. Mts, erwidere ich Ihnen ergebenſt, daß ich hinſichtlich der beiden erſten Tage eine Berückſichtigung Ihres Geſuches wegen der an Maen ben ſtattfindenden Truppenübungen nicht eintreten la ſen kann, dagegen habe ich die betreffenden Commando⸗Behörden angewieſen, am 15, n. Mts die isxaelitiſchen Mannſchaften nach Möglichkeit zu beurlauben. Der kommandirende Ge⸗ neral von Schlotheim. * Bingen, 1. Sept. In den letzten 8 Tagen haben die Trauben in den hieſtgen Weinbergen ganz weſentliche Fort⸗ ſchritte gemacht. In den beſſeren Lagen trifft man allent⸗ halben weiche reife Trauben an 5 elbenheim, 1. Sept. Vier bemooſte Häupter, welche zuſammen 300 Jahre alt ſind, erſchienen am dritten Kirch⸗ weihtane auf der Kegelbahn und ſchoben gleich den Jungen 25 Aanz + Theater, Kunſtu. Wiſſenſchaft. Internationale Kunſtansſtelluns in München. Von Privaten wurden weiter angekauft: O. Achenbach⸗Düſſel⸗ dorf,„Am, Tiberufer;“ Arnold Boecklin⸗Zürich„Frühlings⸗ landſchaft: J. W. v. Borſelen⸗Hgag„Landſchaft zu Vinken⸗ veen;:“ P. J. Clays⸗Brüſſel„Windſtille;“ Karl Ludwig⸗Berlin „Auf dem hohen Fraßen in Vorarlherg;“ Pomp. Mariani⸗ Monza„Die Blätter fallen im Herbſt:“ Feliy PoſſartBerlin „Unbelauſcht:“ Wilhelm Schütze⸗München„Dackel in Pflege:“ Elchanon⸗Verveer⸗Haag„Erſter Unterricht in der Schifffahrt;“ Eduard Weichberger⸗Weimar„Abend im Walde.“ Pryfeſſor H. v. Angeli hat Berlin wieder verlaſſen und wird nun in Wien das Bildniß des Kaiſers Wilhelm II., zu welchem ihm der Herrſcher im dortigen Schloß⸗Atelier drei längere Sitzungen bewilligte, vollenden. Die erſte Aufführung von Wildenbruch's Trauerſpiel:„Die Qutzows“ ſſt für den Monat Novem⸗ ber im königl. Schauſpielhauſe zu Berlin in Ausſicht ge⸗ nommen; dieſelbe dürfte bereits in den umgebauten Räumen des Königlichen Schauſpielhauſes ſattfinden. Der alte Quitzow wird nicht von Herrn Friedrich Mitterwurzer⸗ ſondern, wie nunmehr endailtig feſtgeſetzt iſt, von Herrn Nesper geſpielt werden: den jungen Quitzow ſtellt Herr Mat⸗ kowsky dar, welcher ſein Gaſtſpiel im Königlichen Schauſpiel⸗ hauſe am 1. November fortſetzt. Mit Beginn des erneuten Gaſtſpiels des Künſtlers werden auch die Aufführungen von Wildenbruch's Trauerſpiel„Der Menonit“ wieder aufge⸗ nommen werden, Der Bauplatz des Reichstagsgebändes erhielt vor Kurzem den Beſuch des Architektenvereins, der ſſch nach einem bezüglichen Bericht in der„D. Bauztg.“ von dem überaus ſorgfältigen techniſchen Vorgehen in der Bauaus⸗ führung zu überzeugen reichlich Gelegenheit hatte. Das in Ziegeln hergeſtellte Rohmauerwerk iſt zumeiſt bereits bis zum Dache ausgeführt die Verkleidung mit mächtigen Jua⸗ dern ſchreitet rüſtig fort. Nur die unterſte Plinthe iſt in Granit und zwar bayeriſchem Granit gehalten. Auch ober⸗ halb des marlig vorſpringenden Sockelabſchluß⸗Geſimſes klettert die Sandſtein⸗Verkleidung ſtreckenweiſe ſchon tüchtig aufwärts; einer der inneren Höſe aber iſt nahezu vollſtän⸗ dig fertig geſteht. Das Sandſteinmaterial iſt ausſchließlich aus deutſchen Brüchen bezogen worden; die zur Verkleidung der Wände und Decken der Vorhallen beſtimmten Sorten ſtammen aus den Vogeſen, aus Württemberg und von der Nahe. Aus dem jetzt Vollendeten läßt ſich erkennen, zu welcher hohen Stufe der Leiſtungsfähigkeit das deutſche Steinmetzgewerbe ſich aufgeſchwungen hat. Beſondere Auf⸗ merkſamkeit verdient die Herſtellung der Säulenbaſen für die Prachthalle der Weſtfront aus 3,20 Meter im Geviert großen und 1 Meter dicken Blöcken. Durch äußerſte Tüch⸗ tigkeit der konſtruktiven Durchbildung zeichnen ſich auch die durchweg feuerſicheren Decken aus. Die Operette in Mannheim. Mit Millöckers luſtigen„ſieben Schwaben“ hat das Enſemble des Carl⸗Schultze⸗Theaters von Hamburg ſeinen Einzug bei uns gehalten, nachdem dieſe Geſellſchaft reiche Lorbeeren in unſerer Bäderſtadt geerntet hat. Es wäre eine müßige Beſchäftigung Angeſichts des ſicheren Erfolges, den heutzutage die leichtbeſchwingte, hochgeſchürzte heitere Muſe überall erringt, wo ſie ſich mit ihrem fröhlichen Sange und ihrer übermüthigen Laune niederläßt, über den Werth oder Unwerth der Operette als ſolcher rechten zu wollen, ſelbſt dann, wenn ſie ſich hinter der züchtigeren Larve der„Volks⸗ oper“ verbergen will, welche ihr jedoch ſchon nach den erſten Walzertakten herabfällt. Die Operette ſchmeichelt dem Ge⸗ ſchmacke des Tages, ihr farbenprächtiges Gewand gefällt dem Auge, ihre frohe übermüthige Weiſe dem Ohr und in der Zeit, da die Kunſt nach Brod geht, fällt ihr ein goldener Regen in den Schooß. Allüberall errichtet man der an⸗ muthigen Göttin Altäre und je reicher ſie ſelbſt ihren Tempel ſchmückt, deſto williger wird ihr geopfert.— Das Enſemble des Carl⸗Schultze⸗Theaters zählt zu den trefflichſten Pflanzſtätten der heiteren Muſe und reiht ſich würdig den. beſten Berliner Operettenbühnen an. Im Verſtändniſſe für das frohe Genießen und im empfänglichen Sinne für das Heitere und Schöne gibt das deutſche Marſeille der Reichshauptſtadt nicht das Mindeſte nach. Hervorragende Mindeſte Soliſten, er eeſehez Chöre, ein flott zuſammengreifendes Enſemble, über welches eine vortreffliche muſikaliſche Direction ihr Seepter ſchwingt und eine verſtändige Regie waltet, ſowie eine hübſche auſpre⸗ chende Ausſtattung, die, ohne gerade luxuribs 1 ſein, doch das Auge erfreut, wirken zuſammen, um uns den denkbar beſten Eindruck von dem wunderſamen Weſen dieſer jüngſten Tochter der Kunſt und der neuen Lehre neue Anhänger zu verſchaffen. Was der Geſellſchaft ein ganz beſonderes Intereſſe ver⸗ leiht, iſt die Thatſache, daß kein geringerer als Dellinger der jugendliche, geniale Componiſt des Don Ceſar den Diri⸗ gentenſtab fbieſes Selbſt wenn er nicht diefe reizendſte der Operetten, dieſes romantiſche Gedichtchen aus dem Lande der Lieder und Geſänge geſchaffen hätte, ſo würde er uns ſchon als Dirigent die vollſte uneingeſchränkte Bewunderung abnöthigen. In dem Augenblicke, da er den Taktſtock er⸗ greift, iſt jeder Nerv in ihm angeſpannt und die ganze geiſtige und körperliche Kraft iſt darauf gerichtet, das Tongemälde, das er zu interpretiren hat, von Neuem zu ſchaffen. Es muß übriges auch ein wahres Vergnügen ſein, mit einem ſo trefftich geſchulten Orcheſter wie dem unſrigen, eine Blüthen⸗ leſe der modernen Operettenliteratur durchzublättern. So ſeltſam die Behauptung bei der von Manchem über die Achſel angeſehene Operette klingen mag: er reißt das Orcheſter mit ſich, gerade ſo, wie wenn unſer Paur eine Wagneroper oder die Leonoren⸗Quverture dirigirt. Von den Soliſten ragen in erſter Linie Sofie Link, eine reizende Erſcheinung hervor, die alles beſitzt, was Men⸗ ſchen⸗Begehr und deren Stimme über das gewöhnliche Maaß der Opern⸗Soubrette beträchtlich hinausragt, deren feuriges und temperamentvolles Spiel jedem Hoftheater zur Zierde gereichen und deren prächtiger Dialog jeder Sängerin zum Vorbilde dienen könnte. Hannele in den Schwaben“ zeigte Fräulein Linz die heiter⸗neckiſche Seite ihres Charakters, während ſie bei „Saffi“ im„Zigeunerbaron“ den Schwerpunkt mehr auf die Seite einer temperamentvollen, beinahe leidenſchaftlichen Auf⸗ faſſung gelegt hat, während Fräulein Hartmann im ver⸗ gangenen Jahre aus ihrer Saffi mehr eine ſchwärmeriſche, hingebende Mignon der Operette zu machen verſtand. Als ganz hervorragende komiſche Alte, voll liebenszwürdigem Hu mor, iſt Fran Eveline Breit längſt wohlbekannt und ihr Auftreten wird ſtets mit ganz beſonderer Freude begrüßt werden. Die Damen Angelg Vyrag und Alm d Nitſch zeichnen ſich durch hübſche Stimmen, eine ſympathiſche Er⸗ ſcheinung und angenehmes Spiel aus. Als vortrefflicher Ko⸗ miker mit einem unverwüſtlichen, nie verſiegenden Humor zaubert Herr L. Stauber ſtets die fröhlichſte Laune hervor Sein Spätzle in den„ſieben Schwaben“ iſt beinahe noch un⸗ widerſtehlicher und origineller, als ſein Schweinefürſt Zſupan, deſſen Typus von ſämmtlichen Darſtellern in beinahe ſchab⸗ lonenmäßiger Manier feſtgehalten zu werden pflegt. In Herrn Jerome Leno ir begrüßen wir einen liebgewonnenen Be⸗ kannten, der uns bereits vor Jahresfriſt den Beweis er⸗ brachte, daß die Operette noch Tenöre ihr eigen nennt, um welche ſie die Spieloper zu beneiden alles Recht hat. Ein lebhaftes, geſwinnendes Spiel unterſtützt die me⸗ tallreiche, ſympathiſche Stimme des trefflichen Künſtlers, der uns als Zigeunerbaron und als Don Cäſar noch immer entzünt hat. Mit Ausnahme des errn Alexander Rotter, der viel Humyr zu entfalten verſteht, kraten bisher die übrigen Darſteller des ſtärkeren Geſchlechts zu ſehr in den Hintergrund, als daß ſie uns ein Urtheil ermöglichten, dafür greifen aber alle ohne Ausnahme in die Geſammtdarſtellung trefflich ein, jeder behauptet ſeinen Platz und füllt ihn aus und in dem Chore bemerken wir gleichfalls Kräfte, welche das Maß der Alltäglichkeit ganz bedeutend überragen. Es unterliegt keinem Zweifel, daß das Gaſtſpiel mit ſteigendem Intereſſe vom Publikum verfolgt werden wird. — Herbſt⸗Pelotiped⸗Mellfahren des Frankſurter Bitytle⸗Club. 0. D. Frankfurt a.., 2. Sept. Nachdem Efenn Abend zu Ehren der Meiſterfahrer Lehr, Nagel und E tein im Börſenreſtaurant ein aufs Prächtigſte verlaufener Commers abgehalten wurde, fand heute das auf den 5. Aug. ds. Is. an⸗ beraumt geweſene und wegen ſtrömenden Regens verſchobene Wettfahren bei prächtigſtem Wetter ſtatt; Der Beſuch war in Folge deſſen auch ein ganz gewgltiger. Neben den 9 gut beſetzten Rennen produeirte ſich Herr Schulz aus Hamburg, der Meiſter⸗ fahrer von Deutſchland im Kunſtfahren, welcher überall durch ſeine Produetionen überraſcht hatte, als Vorbild des bekannten Profeſſions⸗Kunſtfahrers Kaufmann, übertraf dieſen aber noch in manchen Bravourſtückchen, anch leiſtete Herr Schulz auf dem Monocyele ganz Erſtaunliches. Außerdem fanden die überaus ele⸗ ganten Productfonen einer jungen Kunſtfahrerlin, des Frl. Caroline Weidenhammer aus Aglaſterhauſen, welche ſchon während des kürz⸗ lich ſtattgefundenen Bundesfeſtes des deutſchen Radfahrerbundes in Wien auf dem Zweirad großes Auffehen erregte, großen Beifall. Von den Concurrirenden ſei u. A. T. Herbel von Mannheim erwähnt, welcher einen erſten unds zweite Preiſe eroberte. Herbel iſt ein ausgezeichneter Fahrer und vereinigt mit ſeiner zähen Aus⸗ dauer— er fuhr nämlich 2 mal 2 Rennen Nee— auch eine Rieſenkraft, Der Verlauf der einzelnen ſehr intereſ⸗ ſanten Rennen war folgender: Erſtfahren 2000 Meter. 3 Preiſe. Fr. Diehl⸗Rüſſelsheim 3 M. 50⅜ Sek, 1. Hugo Grün⸗Wiesbaden 3 M. 50⅝ S. 2. Andr. Hoch⸗-Miltenber 3 M. 53¼ S. 3. Harter Kampf um den 1. Preis, im Zie gewonnen. 8 Concurrenten,— Wiſeafaen 4000 Meter 2 Preiſe. Louis Stein⸗Frankfurt 7 M 33¼ S. Th. Her⸗ bel⸗Mannheim 7 M. 35¼ S. 2. Ir. Wandersleben⸗Stermbezg 7 M. 35 S. 3. Der Sieg Steins war ſicher, dem die ſämmtlichen Concurrenten, 8 an der 115 dicht aufeinander folgten. Das Rennen war geſchloſſen bis zur letzten Runde, wo Stein gewaltig vorging. Dreirad⸗Erſtfahren. 2000 Meter 3 Preiſe. T. Her bel⸗Mannheim 5 NW Ph. Schiefer⸗Frankfurt 4 M. 19 S. 2.. Vöhler⸗Franifurt 4 M. 20 S. 3. Bei dieſem Rennen, in welchem faſt nur neue, noch unbekannte Kräfte ſtarteten, paſſirte bei abwechſelnder Führung Herbel als Favorit als Erſter das Ziel, dicht gefolgt von Schiefer und Böhler. Von 7 Con⸗ currenten erſchienen nur 4 qm Band. Record⸗Fahren. Aug. Lehr⸗Frankfurt, welcher keinen Gegner gefunden und ſich daher zur Aufgabe gemacht hat, den beſtehenden Record über 10,000 Met, 18 M. 47¼ S,, gefahren von Louis Fahe in Erfurt am 12. September 1886, zu verbeſſern, hat dieſelbe glücklich gelöſt und dieſe Strecke in 17 Minuten 1905 Sec. zurückgelegt. Das Rennen wax recht ſpannend und ſan in der Weiſe ſtakt, daß ſtets mehrere der heſten hieſigen Fahrer, Lehr Pace maker ſpielten. Lehr welchem zeitweiſe ge ingt eine Runde(400 Metr) unter 34 Sec. zurückzulegen, wurde unter tauſendſtimmigem„All⸗Heil“⸗Rufen auf die Schulter gehoben und ſchwebend getragen. Als Ehrenpreis erhielt — derſelbe eine goldene Remontoir⸗ Uhr und eine maſſity goldene Record⸗Medaille im Werthe von„100.—. Dreirad⸗Hauptfahren. 4000 Meter 8 Preiſe. Louis Stein⸗Frankfurt 7 M. 38 S. 12 T. Herbel⸗Mannheim 7 M. 40¾ S. Paul Nagel⸗Frankfurt 7 M. 45 S. 3. Match. zwiſchen Stein und Herbel, äußerſt intereſſantes und aufregen⸗ des Race. Ein ganz vorzüglicher Dreiradfahrer, macht Nagel nur zu häuftg den Fehler und das war auch heute wieder der Fall, aus ganz unangebrachter Coulanz ſich auf einen ſchlechten Platz drängen zu laſſen um dann als guter Zweiter oder Dritter das Band zu paſſirenz Sipf⸗Frankfurt ſtartete nicht.— Sicherheits⸗ Zweirad⸗Fahren. 2000 Meter. 2 Preiſe. Louts Stein⸗Frankfurt 3 M. 51½ S. I. Th. Herbel⸗ Mannheim 3 M. 51¾ S. 2. Ed. Dörken⸗Crefeld 3 M. 53¼ S. 3. Scharfer Endkampf zwiſchen Stein und Herbel; ebenfalls ſehr intereſſantes Rennen geweſen. Kurth⸗ Frankfurt ſtürzte bei der letzten Runde.— Clubfahren mit Vorgabe(Frlf. Bicyele⸗Club). 2000 Meter. 3 Preiſe. W. Sipf 3 M. 42¼ S. 1. Otto Kurth 3 M. 43¼ S. 2. Ph, Schiefer 3 M. 44 S. 3. Schiefer(100 M. vor) legte ſich bald an die Spitze und führte bis letzte Runde, wo er von Sipf, welcher kräftig Ge überholt wurde. Hier rückte auch Kürth auf, deſſen Spurt Schiefer nicht erwidern konnte, und wird von dieſem ſchließlich im Ziel noch um den zweiten Platz geſchlagen⸗ Kurth und Sipf waren die beiden Vorgebenden. Zweirad⸗ Fahren mit Vorgahe. 4000 Meter. 2 Preiſe, Aug. Lehr⸗Frankfurt 7 M. 9/ S.., J. Hoeß⸗Wiesbaden 7 M. 19½ S. 2. M. Sipf⸗Frankfurt 7 M. 35¼ S. Dieſes Rennen hat den beſten Beweis der Ueberlegenheit Lehr's gezenüber den andern Fbdan Raeb und vertraut man mit Recht auf die enorme Ausdauer und Schnelligkeit des Meiſterfahrers Lehr, der ſchon oft, ſo auch heute trotz der ſeinen eingeräumten Vor⸗ aben heute bis 250 Meter, den Sieg davon getragen at. chon auf halber Bahn hatte er ſeine Gegner hinker ſich, 10 einzelne wieder aufkommen, um bei der letzten Runde na aen Spurten koloſſal davonzulaufen. Böhler ⸗Frankfuxrt und Grün⸗Wiesbaden erſchienen nicht am Band. Club⸗ Fahren mit Vorga be(Frankf. Velociped⸗Club). 2000 Mir. 3 Preiſe. Carl Reuß 3 M. 52¼ S. I. Th. Matthes 4 M. 2% S. 2. Hugo Müller 4 M. 7½ S. 8. Gottfr. Matthes und Erich Feldheim, welche bis 200 Meter vorggben konnten dieſe aber nicht einholen und verlor das Rennen in Folge der vielen ungerechten Vorgaben ſehr an Intereſſe. Drei Herren ſtarteten nicht. Zweiſttz⸗Dreirad⸗Fahren mit Vorgabe. 2000 Meter. Dem erſten und zweſten Paare je 2 Preiſe. Paul Nagel und Aug. Lehr⸗Frankfurt 3 M. 33¾ Sek. 1. Otto Kurth und F. Opfermann⸗Frankfurt 3 Min. 34 76 Sek. 2. W. Sipf und L. Zöller⸗Frankfurt. 3. Nur mit größter Anſtrengung gelang es den beiden Meiſterfahrern von Deutſch⸗ land, die großen Vorgaben auf die kurze Strecke einzuholen, Im Ziel gewonnen: die beiden Holländer, welche noch gemeldet, fielen gleich ab. Eine intereſſante Nummer bildete ferner„Turner am Reck“, ausgeführt von 3 Mitgliedern des Frankfurter Bicycle⸗Clubs. Abends 8 Uhr fand im Zoologiſchen Garten die Preisvertheilung ſtatt. Die Franlfurter Fahrer be⸗ theiligten ſich in hervorragender Weiſe an allen Rennen und hatte überall die auswärtige Konkurrenz einen ſchweren Stand. —— —...———— Neneße Rachrichten und Felegramme. „Berlin 2. September. Staatsminiſter von Böt⸗ ticher iſt mit Gemahlin heute früh 8 Uhr nach Karls⸗ bad abgereiſt. Berlin, 2. September. Der König von Sach⸗ ſen iſt ſoeben, 10 Uhr 35 Min., nach Dresden zurück⸗ 6. Seite. das Geleit und fuhr alsbalo nach Potsdam. Toblach, 2. Scvt. Der König von Serbien hat heute früh gegen 7 Uhe Toblach verlaſſen. Er be⸗ gibt ſich über Adelsberg, woͤchentlichen Aufenthalt zu nehmen. Paris, 2. Sept. Bei der geſtern vom Gemeinde⸗ 3 rath von Toulon zu Ehren Floquet's veranſtalteten Feſtlichkeit hielt derſelbe eine Rede, worin er an die 5 gegenüber den Beſtrebungen der monarchiſchen Reſtauration und der abenteuerlichen] Einigkeit der Republikaner Diktatur appellirte. Floquet wird morgen nach Paris zurückkehren; er ſowie der Marineminiſter ſtatteten Vor⸗ mittags einen Beſuch dem ſpaniſchen Geſchwader ab, welches die Gäſte mit einem Salut von 19 Kanonen⸗ ſchüſſen begrüßte. *Rom, 2. Sept. Regierung werde auf die letzte Note Goblet's betref⸗ feud Maſſauah nicht antworten. Der Zwiſchenfall ſei als geſchloſſen zu betrachten; die franzöſiſche Regierung ſelbſt ſcheine dies nach dem negativen Erfolge ihres Proteſtes an die Mächte zu wünſchen.— Der König und der Kronprinz ſind geſtern Abend unter enthuſia⸗ ſtiſchen Opationen von Forli abgereiſt. Die Muni⸗ zipalität von Ravenna gab der Bevölkerung den Dank des Königs für den Empfang kund. London, 3. Sept., 9 Uhr Vorm. Reutermeldung wurden eine große Anzahl Waarenmagazine, im ſchönſten Stadtviertel gelegen, durch eine Feuersbrunſt zerſtört. Während des Brandes ſtürzte ein und wurden ſieben Feuerwehrmänner Der Schaden wird auf 1½ Million Dollars aus Baltimore: Geſtern ein Magazin getödtet. geſchätzt. Bukareſt, 2. Sept. Die Königin Natalie von Serbien traf in der vorigen Nacht hierſelbſt ein und nahm bei ihrem Schwager, dem Fürſten Ghica, Wohnung. Konſtantinopel, 2. Sept. Der Prinz Mahmud Diellaleddin, ein Vetter des Sultans, iſt geſtorben. Malmoe, 3. Sept., 10 Uhr Vorm. Der König wurde enthuſtaſtiſch empfangen. Bei dem Dejeuner zu Ehren des Königs hieß der Bürgermeiſter den König mit einem Toaſte willkommen. Hierauf erhob ſich der König, rühmte den überaus herzlichen Empfang, den er im Kaiſerſchloſſe in der deutſchen Reichshauptſtadt ge⸗ funden und hob hervor, daß der neugeborene Prinz nicht bloß ſeinen Namen, ſondern lauter ſchwediſche Namen erhalten hat. aufgenommenen Hoch auf den deutſchen Kaiſer. Maunheimer Handelsblatt. Würzburg, 1. 1 Viktualienpreiſe. Butter 3..—, Rehfleiſch.70, das Pfund Mark.80—.90. Schma alte Hühner 1,10, junge Hahnen.70, Feldhühner—, Haſen . Enten.40 Gänſe.90 das Stück, junge Tauben.60, alte.50 das Paar, Eier.5 das Stück, ein Geischen—, ein Mäschen Kartoffel.10.— Schrannenpreiſe. Weizen 15 —.—. Gerſte 6 25.— Hafer.00—.80, Linſen 13.—18, Heu 12 .00—.70, Stroh.30—.80 per Etr. Schifffahrts⸗Angelegenheiten. „Nuhrort, 1. Sept.„Induſtrie 12“, das eiſerne Lichter⸗ ſchiff eines der Kölner Rheinſeedampfer, ram an die Inſel⸗ werft der Gutehoffnungshütte zur Ausbeſſerung eines während der Fahrt erhaltenen Leckage⸗Schadens.— Der eiſerne Schlepptahn„Rheinlu!“ der Ruhrorter Firma Lieb⸗ recht erhält einen neuen Boden.— Dieſer Tage wider⸗ hr dem Tuisburger Schraubenſchleppdampfer„Johann aber 1“ bei Worringen unterhalb Köln ein Unfall auf der ergfahrt. Das Ruder wurde nähmlich ausgehängt, infolge⸗ das Boot ſeinen Zug abwerfen und nach Ruhrort zurückkehren mußte, um hier unter dem Schwimmkran der Gutehoffnungs⸗ hütte wiederhergeſtellt zu werden. Folgende Schiffe ſind Mannheimer Hafen⸗Verkehr. am 1. September angekommen: Hafenmeiſterei I.(Rheinvorland). Schiffer en. Kapitän Schiff Kommt von Ladung Ctr. Glasmann Chrimhilde Rotterdam Stückgüter 650 Meißen öthe Löln 4 10⁰ Martin Mathilde 8 5 10⁵ Hafenmeiſterei II. J J. Bang Ruhrort 17 Rotterdam Petroleum] 5600 J. H. Königsfeld Mercator 5 Stückgüter 1843 H. v. Marwlck Ruhrort 22 5 China, Clay 5684 Hafeumeiſterei III. Th. Haentjes Amſterdam 1 Amſterdam Stückgüter 751 J Kappes Erbpz v. Baden Heilbronn 75 1250 F. Müßig Georg Philipp 80 Borde 800 Ph. Müßig 1 Hoffnung Jagſtfeld Salz 2352 Ph. H. Müßig Gundermann 1802 W. Schmitt Maria 15 85 1442 W. Schmitt Cätchen 7 1568 Th. Kinzler Fortſchritt Heilbronn 5 1180 Th. Kinzler Georg 5 114⁴ Waſſerſtands⸗Nachrichten. Rhein. 2. Sept.97 m.—.08. ut, 8. Sept..81 m. Koblenz, 2. Sept.02 m.—.11. en⸗ 2. Seyt.32 m..06. Köln, 2. Sept..42 m.—..15. Kehl, 2 Sept..4 w—.16. Ruhrort, 2. Sept..82 m.—.15. Lauterburg, 2 Sept. 4 50 m—.02 Nedar. Maxau, 2. Sept 73 m.—.08. Mannheim, 3. Sept. 4 m.—.06.] Mannheim, 3. Sept..90 m.—.11. Mainz, 2. Sept..9 m—.05. Heilbronn, 3. Sept..0 w.—.08. Die Hoſchokoladefabrik 1 Phil Wagner und Cie., Mainz, deren Fabrikate„Chokolade und Cacao“ ſich durch Güte und Preiswürdigkeit auszeichnen, iſt in Deutſch⸗ land und Frankreich prämiirt. 90851 Liebhaber von praktiſchem Schuhwerk mit breiten, run⸗ gen und ſpitzen F FJagonen, mit breiten, niederen, mittleren und hohen Abſätzen finden die größte Auswahl auch in ganz billigen Artikeln nur bei Georg Hartmann, Schuh⸗ geſchäft, E 4, 6, am Fruchtmarkt untere Ecke eleneee Haus⸗& Hoteltelegraphen⸗Anagen“5e Car! Jpecht. Kk 3, 8. Maunheim. eu ſche Creditref n rorm Wehde& 6o. Unſer neueſtes Verzeichniß der lreaux und Correſpondenten amfaßt 362 Plätze. Proſpecte ꝛc. ic. durch unſeren Vertreter 12819 Herrn Berth. Fuhs,& 8, II. gereiſt. Der Faſſer gab dem Fönkg bis zum Bahnhof 3 wo derſelbe die Grotten be⸗ ſichtigen wird, nach Abbazia, um daſelbſt einen mehr⸗ 5 Die„Riforma“ glaubt, die ihm zu Theil gewordenen Die Feier ſchloß mit einem mit Jubel SGeneral⸗Anzeiger 4. September. Kaufmänniſcher KeuH lie Stenographen⸗Club r einzeilige Kurzſchriſt 85 Ranndenn Einladung zu der am Dienſtag, den 4. Sept. d. Is., Abends ½9 Uhr im Lokale ſtattfindenden 15085 ordentlichen Monats⸗Verſammlung. Wir bitten unſere verehrlichen Mitglieder um pünktliches zahlreiches Erſcheinen. Der Vorſtand. Kaufmänniſcher Verein. Abtheilung für Anterricht. Am 15. September eröffnen wir neue(Anfangs⸗)Kurſe für franzöſiſche, engl., ital. und ſpaniſche Sprache, Buch⸗ galtung, Kaufm. Rechnen, deutſche Orthographie und Stl, Kalligraphie und practiſche Chemie. 5 Schriftliche Anmeldungen wolle man möglichſt bis 10. September einreichen. Meldungen nach dem 15. September können keine Berückſichtigung mehr finden. 18974 NB. Die Theilnahme an unſeren Unterrichtskurſen dispenfirt vom Beſuche der Fortbildungsſchule. Der Vorſtand. Kaufmänniſcher Verein. Abtheilung für Anterriht. Beim Beginn des I. Tertials unſeres Schuljahres(Septem⸗ ber—Weihnachten) können in die beſtehenden Unterrichtskurſe für fHerm. Tiebus vormals N. Matter. 14208 Photoggaphische Austal, Grösstes Atelier Mannbeims. F 7, 19. feidelbergerstrasse. P 7, 19. Tanz-Institut. Den geehrhten Damen und Herren zur gefl. Nachricht, daß der Unterricht in meinem Inſtitut im September beginnt und werden gefl. Aumeldungen von heute an entgegengenommen. Privatunterricht wird zu jeder gewünſchten Zeit ertheilt. 14099 Hochachtungsvoll I. Kubnie A 3 7 H. Sieberg, Apothefer,] 10 U 25 7 Medicinal-Droguerie 2 7 nehmer(mit den entſprechenden Kenntniſſen— zum rothen Kreuz. 13578 er Himbeersyrup, garantirt, rein und billig. Deutſche Anion ⸗Hank Angostura, aromatischer Kräuter-Liqueur. in Mannhe Wir vermitteln den Verdauung und Appetit befördernd Salutöle, feinste. 5 An-& Verkauf v. 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Im Intereſſe der betheillgten Gewerbe⸗ wir auf folgende Punkte aufmerkſam mit der geeignete hiernach vorzukehren: 15119 5 der Uebergangsbeſtimmungen vom 30. Dezbr. (218) No. 59,521. treibenden machen Aufforderun 1) Nach 1884(Regiſ laſſen, betr, das diejenigen Ger deutſche Maaß⸗ und Gewichtsweſen) dürfen alle „welche den§§ 22/29 der alten Aichordnung nicht in jeder H ſicht entſprachen, aber als ältere Landesgewichte bisher noch zuläf ſſig waren alſo Hhauptfächl die ſogenannten und die Füt k ibſtlicke(Iit. k und g des Art, 5) dem 31. Dezeink d. gebraucht werden, 2) Ziffer 1 des 8 68 der Aichordnung vom 27. Dezbr. 1884 (Regiſter B 69 der Sammlung ꝛc.) beſiimmt, daß feſt⸗ fundamentirte Brückenwaagen, ſowie alle ſolche Waagen, welche für eine größte zuläſſige Laſt von mehr als 2000 Kilogramm beſtimmt ſind, im öffentlichen Verkehr nur bis zum Ablaufe von drei Jahren nach Schluß desjenigen Kalenderjahres angewendet werden dürfen, in welchem die Aichung oder eine Wiederholung der Aichung laut der aufgeſtem⸗ pelten Jahreszahl erſolgt iſt. Da dieſe Beſtimmung mit 1. Jan. d. J. in Kraft getreten iſt, ſo ſind z. Zt. alle diejenigen Waagen genannter Gattungen im öffentlichen Verkehr nicht mehr zuläſſig, welche hinſichtlich des Jahreszahlſtempels eben erwähnter Beſtim⸗ müng nicht entſprechen oder üb alipt einen gichamtlichen Jahres⸗ zahlſtempel noch nicht tragen. Es weiter im öffentlichen Verkehr können, neu aſchen und nach Vorſchrift des§ 67 Ziff. 2 der Aichordnung ſtempeln zu laſſeu.(Cont. ot. Ziffer 10 lit. e der Inſtruktion VI vom 1. Maf 1885, Regiſter C der Sammlung zc. Seile 135/186). Die Bürgermeiſterämler des Landbezirks werden beauftragt, die Gewerbetreibenden der Gemeinde noch beſonders auf oblge Beſtimmungen aufmerkſam zu machen und mit der Vollzugsan⸗ zeige hierüber ein Verzeichniß der in der Gemeinde befindlichen größeren Waagen, auf welche Ziff. 2 Anwendung findet jeweils unter Angabe des Jahres ver letzten Stempelung vorzulegen. Mannheim, 30, Auguſt 1888 Großh, Bezirksamt Nufthaum. BVelanntmachung. Die öfſeutliche Herbſtimpfung der Kinder in Mannheim be⸗ ginnt Samſtag, den 1. September im Impflokale(Schulhaus R 2,). Küuftighin iſt daſelbſt jeden Mittwoch und Samſtag, jeweils Nachmittags 2 Uhr Gelegenheit zur unentgeltlichen Impf⸗ ung der Kinder gebolen. Mannheim, den 31. Auguſt 1888. Der Großgh. Bezirksarzt. Konkursverfahren. No.153378. Ueber das Vermögen des Kaufmanns Friedrich Wilhelm Unger in Mannheim iſt heute Vormittags 11 Uhr das Konkursvelfahren eröfſnet worden. 15187 Zum Konkursverwalter iſt ernannk: Herr Kaufmann Jo⸗ hann Hoppe hier. Konkursforderungen ſind bis zum 22. Sepl. 1888 einſchließlich bei dem Gerichte anzumelden und werden daher alle dieſenigen, welche an die Maſſe als Konkursgläubiger Anſprüche mochen wollen, hiermit aufgefordert, ihre Anſprüche mit dem dafür ver⸗ langten Vorrechte bis zu genanntem Termine entweder ſchriftlich einzureichen over bei der Gerichtsſchreiberei zu Protokoll zu geben 5 Beifügung der urkundlichen Beweisſtücke oder einer Abſchrift erſelben, Zugleich iſt zur Beſchlußfaſſung über die Wahl eines defini⸗ tiven Verwalters, über die Beſtellung eines Gläubigerausſchuſſes und eintretenden Fals über die in§ 120 der Konkursordnung bezeichneten Gegenſtände, ſowie zur Prüfung der angemeldeten orberungen auf amſtag, den 29. September 1888, Vormittags 0 uhr Amtsgerichte Abth. 3 Termin anberaumt. vok dem unterzeichneten Allen Perſonen, welche eine zur Konkursmaſſe gehörige Sache in Beſitz haben oder zur Konkursmaſſe etwas ſchulbig ſind, wird aufgegeben, nichts an den Gemeinſchuldner zu verabſolgen oder zu leiſten, auch die Verpflichtung auferlegt, Sache und abgeſonderte in Anſpruch nehmen, dem Konkursver⸗ walter bis zum 22. Sepk. 1888 einſchließlich Anzeige zu machen. Mannheim, den 31. Auguſt 1888. Der Gerichtsſchreiber Großherzoglichen Amtsgerichts. 5 Heyſt. Bekanntmachung. Wir bringen hiermit zur Kenntniß der betreffenden Steigerer, daß die öſſentliche Verpachtung ſtädtiſcher Aecker(in der Gewann Sellweiven, Altwaſſer und in verſchiedenen Sandgewannen) vom 30, Auguſt d. Is. die ſtadträthliche Genehmigung erhalten hat, und forbern die Pächter der Aecker auf, binnen 8 Tagen, vom 3. Seplember d. Is, ab, die bedungene Bürgſchaft zu leiſten. Die betreffenden Erklärungen werden auf der Stabtrathskanzlei No. 3 2. Stock enigegen genommen. 15127 Mannheim, den 30. Auguſt 1888. Stabtrath: Moll. Bekanntmachung. Nr. 11,545. Wir bringen hiermit zur Kenntniß, daß der Medieamentenbezug für Mitglieder der ſtädtiſchen Krankenverſicherungs⸗Anſtalt und Stadtarme vom 1. September l. Is. an bis auf Weiteres in folgenden Apotheken zu geſchehen hat: 1) Einhorn⸗Apotheke des Herrn Aug. Hainz, R 1, 2/. 2) Mohren⸗Apotheke des Herrn F. Bennighof, 3,5. 8) Schwan⸗Apotheke des Herrn S. Lomnitz, E 8, 14. 4) Löwen⸗Apotheke der Frau Dr. 5 irſchbrunn Wwe. (Verwalter Aſchet) E 2, 16. 5) Neckar⸗Apotheke des Herrn H. Eberhard, Neckar⸗ vorſtadt, ZE 1, 4. Die Wahl unter den eben genannten Apotheken ſteht frei. Dabei machen wir die übrizen Herren Apolheker auf§ 7 des Armengeſetzes aufmerkſam. 14974 Mannheim, den 29. Auguſt 1888. Die Armen⸗ und tranken⸗Commiſſion. Bräunig. 88 Pyramidgewichte — Uach J. im öffentlichen Verkehr nicht mehr Seite gebraucht werden zu 15117 Lemp. bab. Katzenmater. Ortokrankentaße Maunheim I. Die Stelle des Kaſſen⸗ und Rechnungsführers der Ortskrankenkaſſe Mannhein., welche durchſchnitklich gegen 6000 Mitglieder zählt, iſt in Erledigung gekommen und ſoll ſofort wie⸗ der beſegt werden. Bewerber, welche in Krankenverſicherungsweſen bewandert und in der Lage ſind eine Caution von 3000 M. zu ſtellen, werden erſucht, ſich unter Angabe ihrer Gehaltsanſprüche innerhalb 8 Tagen bei dem Unterzeichneten zu melden. 14986 Nähere Auskunft ertheilt Herr Sekretär Katenmaier, R 5, 1. Mannheem, den 28. Auguſt 1888. Der Vorſtand: A. A. Brännia. Bürgermeiſter, 14986 Seite 16 der Sammlung von Geſetzen u. Er⸗ im Groſtherzogthum Baden 3 ſind ſolche Waagen, um von dem Beſitze der! von den Forderungen, für welche ſie aus der Sache General⸗unzeig 8 eeeeeee Füir- Die Eröffnung eines Spezial⸗Verkaufes in Ditzen — verbunden mit reichaſſortirtem Lager in beehre ich mich hierdurch ergebenſt anzuzeigen. ſtützen, ſichere ich gleichzeitig reellſte und billigſte Bedienung N 25 8. zuholen: 5 en. 15118 Gefunden und bei G Zirksamt ein vieräderiges Wägelch Ohmetgras⸗Verſteigerung. Die Freiherrlich von Berckheim'ſche Verwaltung Weinheim wird 15043 Montag, den 10. September 1888, Nachmittags 2 Uhr in der Reinig'ſchen Wirthſchaft zum„goldenen Adler“ das diesjährige Ohmetgras von a. 36 Morgen 1 Vrll. 19 Rth. Wieſen auf Weinheimer Gemarkung, b. 4 Allmendwleſen, e. 21 Morgen 69 Klafter Wieſen auf Unterflockenbacher Gemarkung loosweiſe verſteigern. Weinheim, am 1. September 1888. Forſchner. 15. 11 0 Fahrniß⸗Verſteigerung. Im Auftrage werden Lit. F 4, 8 parterre, Montag, den 3. September 1888, 2 Uhr, Dienſtag, den 4. September 1888, Morgens Uhr und Nachmittags 2 Ühr, nöthigenfalls Mittwoch, den 5. Septbr., orgens 9 Uhr und Nachmittags 2 Uhr, gegen ſofortige Baarzahlung durch Unterzeichneten erſtegert: Verſch. Küchengeräthe, Herren und Frauenkleider, Bett⸗ und Leibweißzeug, 1 Küchenſchrank mit Glasaufſatz, 3 nußb. Bettladen mit Roſt, Roßhaarmatratzen und Polſter, Bettung, 1 Album, 2 in Weinheim Damen. jeder Art Kinderkleidehen und Schürzen Indem ich höflichſt bitte, mein Unternehmen durch gütige Beſuche zu unter⸗ Hochachtungsvoll Frau L. Lachner-Hensel, 4. Septemver. Neideuker⸗Jerein 5 Maunheim. 15138 (Zweigverein des Deutſchen Freidenkerbundes). Dienſtag, den 4. Sept. Abends 8½ Uhr in der„Rheinluſt“ (auch bei ungünſtiger Witterung) Hamilienabend. Von—8½ Uhr iſt die Bib⸗ liothek in der Brauerei Dah⸗ ringer(R 3, 14) geöffnet. 2 5 Singverein. Dienſtag, den 4. September, Abends ½9 Uhr Wiederbeginn der regelmäßigen Proben. 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Autographie prompte Erledigung nach Auswärts. 14584 Adolf RBartsch, Lith. Anſt., R 4, 4. 32 Von Montag, den 10. September und folgende Tage an(jeweils Mittags 2 Uhr) verſteigere ich wegen pollſtändiger Geſchäftsaufgabe und Wegzug die Reſtbe⸗ ſtände des Lagers von W. Freymann in deſſen Laden D 1, 13 gegen Baarzahlung und zwar Bettzeuge(ölſch), Leinen Tiſchtücher, Ser⸗ vietten, Handtücher, Tiſchdecken, Druck⸗Cattun, Halbflanell, Piqué, Bett⸗Cattune, Steppdecken, ollene Schlafdecken, Drelle, Bettvorlagen, Kiſſenüberzüge, Baumwollene u. leinene Schürz⸗ ſtoffe, Paradehandtücher, Tiſchläufer, eine große Parthie Stickereien, archent, Fertige Damen⸗ und Kinderwäſche, zwei Ballen Pflanzen⸗Daunen für Matrazen und Kiſſen. gez. Ferd. Aberle, H 7, 28. Vormittags von—12 Uhr findet noch freihändiger Verkauf ſtatt. 15148 Hotel, Café-Restaurant National vis--vis dem Hauptbahnhof. Schönstes Lokal Mannheims. Vorzügliche Reſtauration. Stets friſchen Cafs. Müuchner Bier Neine Weine. 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Drittes Geſammt⸗Gaſtſpiel ber Geſellſchaft des Carl Schultze⸗Theaters von Hamburg unter Direction von Herrn L. Stauber. Zum erſten Male: Der Viceadmiral. Komiſche Operette in 3 Acten und einem Vorſpiel von F. Zell und R. Gense. Muſik von Carl Millöcker. In Seene geſetzt von Dir. Stauber. Dirigent: R. Oellinger. Don Mirabolante, Graf de Mira⸗ flores, Grand von Spanien 5 Serafina,) 5 Sybillina,) ſeine Töchter 4 1 Gilda, eine Waiſe, in Mirabolante's Hauſe erzogen 8 8 Don Miguel di San Ildefonſo, Ad⸗ miral und Escadre⸗Commandant der franzöſiſch⸗ſpaniſchen Flotte Henri, Herzog von Villeneuve, Vice⸗ admiral in franzöf, Dienſten Donna Candida di queſada 9 Mendizabal 8 Deodato, Narciſo, deren Söhne Don Felipe de Cevalos, Comman⸗ dant des ſpaniſchen Admiralſchiffes „Guadeloupe“ 5 8 Don Fernando de Arguelles, Lieute⸗ nant des ſpaniſchen Admiralſchiffes „Guadeloupe“ Alexander Rotter. (Albertine Siegner. (Alma Nitſch. Angela Virag. Carl Wagner. Jerome Lenoir. Eveline Breit. Werne Morway. Gernhard Roſen. Wilhelm fempf. Robert Mirtſch. Lerma, Steuermann] des ſpaniſchen Guſtav Willkamp. Ad miralſchiffes Punto, Matroſe„Guadeloupe“[L. Stauber. Brigiboule, Schiffs⸗Lieutenant, Bille⸗ neuve's Adjutant 3 Don Maurigue, Admiral⸗Schreiber Emil Himmel. Don Carambolo, Schulmeiſter Carl Delfs. Lovel, engliſcher Offizier„A. Frühling. Ein Diener 1 Max Bayer. Franzöſiſche, ſpaniſche und engliſche See⸗Offiziere, Sol⸗ daten, Matroſen, Schiffsjungen, Gäſte. Das Vorſpiel ſpielt an Bord des ſpaniſchen Admiral⸗ ſchiffes„Guadeloupe.“ Der 1. und 2. Act ſpielt guf Don Mirabolante's Schloß Miraflores bei Cadix, der 3. Akt an dem königl. Admiralitäts⸗Palaſte zu Cadix, Im 8. Akt Couplet⸗Einlage„Schwarz iſt meine Lleblings⸗ Couleur von C. Millöcker, vorgetragen von L. Stauber. Anfang 7 Uhr. Ende gegen /10 Uhr. Kaſſenöffn.%7 Uhr. Groſte Preiſe. —.— n Clair. Serpenthien. .