eeeeeeeee x ⸗······ n der Poſtliſte eingetragen unter 8 Nea. 2249. Abonnement: 50 Pfg. monatlich, Bringerlohn 10 Pfg. monatlich, durch die Poſt bez. incl. Poſtauf⸗ ſchlag M..90 pro Quartal. Inſerate: Die Colonel⸗Zeile 20 Pfg. Die Reklamen⸗Zeile 40 Pfg. Einzel⸗Nummern 3 Pfg. Doppel⸗Nummern 5 Pfg. (Badiſche Volkszeitung.) Mannheimer der Stadt Mannheim und Umgebung. (98. Jahrgang. Amts⸗ und Kreisverkündigungsblatt Erſcheint täglich, auch Sonntags; jeweils Vormittags 11 Uhr. Verantwortlich: Chef⸗Kedakteur Julius Katz. Für den Inſeratentheil: A. Lohner. U (Mannheimer Volksblatt.) Telegramm⸗Abreſſe: „Journal Mannheim.“ L2Lo Rotationsdruck und Verlag der Dr. H. Haas'ſchen Buch⸗ druckerei, (Das„Mannheimer Journgl“ iſt Eigenthum des kat iee 71 italt.) ſämmtlich in Mannheim. Ar. 227.1. Blatt.(Erlephon⸗Ar. 218.) Notariell beglaubigte Auflage: 3500 Exemplare. Anſere heutige Nummer enthält mit der Roman⸗Beilage 16 Seiten. Die üffentliche Geſundheitspflege und die Fürſorge für die Arbeiter iſt eine der wichtigſten Fragen des ſtaatlichen Lebens geworden. Mit dem raſtloſen Fortſchreiten der indu⸗ ſtriellen Kräfte, mit der wachſenden Ausbeutung der natürlichen Schätze von Grund und Boden iſt die Sorge um das leibliche Wohl aller arbeitenden Klaſſen geſtiegen. Der Zuſammenfluß der verſchiedenartigſten Elemente in induſtriereichen Gegenden, die durch die Freizügigkeit hervorgerufenen Fluktuationen der arbeitenden Klaſſen, welche bald im Oſten, bald im Weſten des Landes Beſchäftigung ſuchend, auftauchen, und deren Wechſel in Gegenden mit beſonders ausgeprägter Induſtrie oder landwirthſchaftlicher Kultur ein ſteter iſt, haben die unab⸗ weisbare Nothwendigkeit einer geregelten öffentlichen Ge⸗ ſundheitspflege dargethan. Hier gilt der Grundſatz: „Was du für deinen Nächſten ſchaffſt, das thuſt du für dich ſelbſt.“ Indem man ohne Rückſicht auf eigen⸗ nützige Intereſſen der Allgemeinheit dient, nützt man dem einzelnen Individuum. Wie der Verbrauch an Seife den Gradmeſſer für die Intelligenz einer Familie gibt, ſo ſind die ſanitaͤren Einrichtungen einer ſtädtiſchen Gemein⸗ ſchaft, eines Landesverbandes u. ſ. w. der ſicherſte Beweis für die Erkenntniß der ſozialen Fragen. Dieſe letzteren haben zum großen Theile ihren Urſprung in der Magen⸗ frage. Man ſtelle die Arbeiter in Bezug auf die För⸗ derung ihrer geſundheitlichen Verhältniſſe den bemittelten Klaſſen möglichſt gleich und man hat damit ſchon einen Theil der ſozialen Frage gelöſt. Unerreichbar iſt dieſes Ideal nicht, und wenn man gewißlich nicht jeden Ar⸗ beiter zum Beſitzenden machen kann, ſo mag man ihn darum doch nicht als den Paria der Geſellſchaft behan⸗ deln. In dieſem Sinne bildet die öffentliche Geſundheits⸗ pflege einen Theil— und gewiß nicht den geringſten— der ſozialen Frage. Die Beſchaffung billiger, aber ge⸗ ſunder Wohnungen, die Errichtung von Volks⸗ bädern, Volksgärten, von Milchkuranſtalten für kranke Arbeiterkinder, die Beſchaffung luftiger, lichter Volksſchulräume— das Alles iſt ein Theil der unſere Zeit bewegenden Fürſorge für die arbeitenden Klaſſen. Dem Arbeiter iſt ſeine Geſundheit der Erſatz für das Kapital; aus ihr ſchlägt er die Zinſen, mit denen er ſich und die Seinen erhält. Das goldene Kapital iſt zu erſetzen, die verloren gegangene Geſundheit kehrt nicht wieder. Jeder kranke Arbeiter vermehrt die Miß⸗ vergnügten im Staate. Aber auch die rein ſtädtiſchen ſanſtären Angelegenheiten ſind Theile dieſer großen Frage. Eine gute Canaliſation, eine moͤglichſt zweckentſprechende Abfuhr der Fäcalien, die möglichſte Fernhaltung geſund⸗ heitsſchädlicher Fabriken vom Bannkreiſe der Stadt und insbeſondere aus der Nähe der Schulen— kurz alle das öffentliche Wohl und die Geſundheits⸗ pflege berührenden Angelegenheiten ſind Steine in dem Moſaikbilde der ſocialen Frage. Mit freudiger Ge⸗ nugthuung begrüßen wir es demnach, daß unſere Stadt bewährte Männer— die Herren Stadträthe Bopp, Hartmann und Hirſchhorn, ſowie Architekt Huber, zu dem in dieſer Woche in Frankfurt tagenden Congreß zur Berathung der die öffentliche Geſundheits⸗ pflege betreffenden Fragen entſandt hat. Möge das Reſultat der Frankfurter Verhandlungen auch für unſere Stadt ein ſegenbringendes ſein, und dadurch den Inte⸗ reſſen der Allgemeinheit gedient und genützt werden] ** Wir ſind bereits in der Lage einzelne Theſen der Herren Referenten hier wiederzugeben: Maßregeln zur Erreichung geſunden Wohnens. Theſen der Reſerenten: Dr. Miquel Frankfurt a..) und Oberbaurath Proſeſſor Baumeiſter (Karlsruhe). 1. Der deutſche Verein für öffentliche Geſundheitspflege Hält zur 87 der auch in Deutſchland und nicht blos in den großen Städten beſtehenden Mißſtände im Wohnungsweſen und der hieraus für die menſchliche Geſund⸗ heit erwachſenden großen Nachtheile und Gefahren neben den unabläſſig fortzuſeßenden und zu erweiternden Beſtrebungen der Stagten, der Gemeinden, der Vereine und größeren Arbeſtgeber für die Vermehrung, Verbeſferung und Preiger⸗ mäßigung der Deee namentlich der arbeitenden Claſſen den Celab eines einheſtlichen Geſetzes für ganz Deutſchland Geleſeulle und verkreitetſte Zeitaug in Mauuhein Und Umgebnug. oder 1 0 für die Einzelſtaaten für möglich und dringend erwünſcht. 2. Ein ſolches Geſetz müßte unter inſoweitiger Abänderun und Ergänzung der beſtehenden verſchiedenartigen und theil⸗ weiſe durchaus ungenügenden Bauordnungen: ) die im Intereſſe der Herſtellung geſunder Wohnungen bei Neu⸗ und Umbauten zu ſtellenden Mindeſt⸗An⸗ forderungen vorſchreiben, 2) das Bewohnen unzweifelhaft ungeſunder Wohnungen verbieten und unter den nöthigen Garantien für die Eigenthümer zur Durchführung dieſes Verbots den Polizei⸗ und Communalbehörden genügende Befugniſſe einräumen, die Beachtung der bau⸗ Fer Zweckbeſtimmungen bei der Benutzung er Lokalitäten ſichern, 8) vor Allem die geſundheitswidrige Ueberfüllung der Miethwohnungen und die übermäßige Verringerung des Luftraumes namentlich in Sch afſeelen zu ver⸗ hindern geeignet ſein. Oertliche 1 5 der Jaurfaen in den Städten. In wie weit hat ſich ein Bedürfniß ee von der Beſtimmung des 8 23 Abſ. 3 der Deutſchen Gewerbeordnung Gebrauch zu machen? Theſen der Referenten: Sanitätsrath Dr. Lent(Köln) und Stadtrath Hendel(Dresden). 1. Die öffentliche Geſundheitspflege verlangt für größere Gemeinden eine geſetzliche Handhabe, um von beſtimmten Theilen des Gemeindebezirks gewerbliche und induſtrielle An⸗ lagen, welche durch Ausdünſtungen, Rauch oder durch lärmenden Betrieb die Geſundheit der Bewohner oder die Annehmlichkeit des Wohnens beeinträchtigen, ferne zu halten, 9. Die 88 18 und 19 der Deutſchen Gewerbeordnung hahen in vielen deutſchen Städten nicht ausgereicht, um 0 FJorderung der öffentlichen Geſundheitspflege zu er⸗ üllen. 3. Der Abſatz 3 des 8 23 der Deutſchen Gewerbeordnung bietet die Gelegenheit, dieſer Forderung im Weſentlichen ge⸗ recht zu werden. Es iſt daher das Verlangen, durch Landes⸗ geſetzgebung in den deutſchen Bundesſtaaten den Gemeinden die Möglichkeit der Erfüllung jener Forderung zu gewähren, durchaus gerechtfertigt. Politiſche Ueberſicht. * Maunheim, 12. September, Vorm. Aus offiziöſer Quelle wird gemeldet, daß der Zeit⸗ punkt für die Wahlen zum preußiſchen Abge⸗ ordnetenhauſe noch nicht feſtgeſtellt iſt. Vermuthet wird, daß die Wahlen in der letzten Oktober⸗ oder erſten Novemberwoche ſtattfinden werden. Die Berufung des Landtages wäre vor Mitte Januar, alſo dem letzten verfaſſungsmäßigen Zeitpunkte, nicht zu erwarten. Man wird ſich noch des angeblich gefälſchten lan⸗ desverrätheriſchen Briefes entſinnen, den der Reichstags⸗ abgeordnete für Metz, Antoine, an den Maire von Böne gerichtet hat. Die„Nordd. Allg..,“ welche die Au⸗ thenticität des Schreibens aufrecht erhalten hat, ſchreibt in ihrer neueſten Ausgabe:„Die„Indépendance Belge,“ die nicht nur gute franzöſiſche Verbindungen hat, ſondern überhaupt nichts anderes als die Filiale der ee Hetzblätter in Brüſſel iſt, veröffentlicht jetzt eine Mittheil⸗ ung, in welcher zugegeben wird, daß der ſeinerzeit von uns abgedruckte Brief des Matre von Bone an Herrn Antoine in Metz an dieſen geſchrieben worden iſt. Die „Indépedance“ macht natürlich den Verſuch, Herrn An⸗ tolne zu rechtfertigen.“— Man hat von Herrn Antoine ohnehin nichts Beſſeres erwartet. In Oeſterreich ſind jetzt die Landtage der Kronländer zuſammengetreten. In der Prager Landſtube dauert die Abſtinenz der deutſchen Abge⸗ ordneten fort. Die Czechen ſind dort alſo unter ſich, aber keineswegs einig; im Gegentheil iſt die Fehde zwiſchen den gemäßigteren Altezechen(Rieger) und den radikalen Jungezechen(Gregr) lebhafter denn je. Unter den czechiſchen Wählern gewinnt die extreme Richtung mehr und mehr an Boden, was natürlich einen Ausgleich zwiſchen dem deutſchen und dem czechiſchen Element der Bevölkerung Böhmens immer unwahrſcheinlicher macht. Während Boulanger das Verſteckenſpiel mit der öffentlichen Meinung forttreibt, reiſt der Präſident der Republik vergnügten Sinnes im Lande umher, läßt ſich feierlich begrüßen, dankt in Redens⸗ arten und ſichert Allen und Jedem ein unhegrenztes Maß echt republikaniſcher Freiheit zu. Nicht ohne allge⸗ meines Intereſſe iſt der Empfang, der Herrn Carnot Seitens der Geiſtlichkeit entgegengebracht wird. In St. Lo verſicherte der Biſchof den Präſidenten Carnot ſeiner Ergebenheit und erinnerte in ſeiner Anſprache daran, daß ein Großonkel Carnots, Monſignor Dupont Ponſat, 35 Jahre hindurch die Diözeſe von Coutances mit ebenſo viel Weisheit wie Wohlwollen verwaltet habe.— Es iſt immerhin ein erfreuliches Symptom der durch die Kammerferien geſicherten Ruhe, daß die Geiſtlichkeit ſich Donnerſtag, 18. Septbr. 1888. * Die parlamentariſche Thätigkeit Dennigſens war von jeher den vereinigten Ultramontanen und Fort⸗ ſchrittlern ein unangenehmes Hinderniß in der Entfaltung ihrer Fraktionsintereſſen. Nun iſt in der Preſſe dieſer in der Negation ſo innig verbundenen Kartellparteien ein müßiger Streit darüber entbrannt, ob Herr v. Ben⸗ nigſen auch nach ſeiner Ernennung zum Oberpräſidenten an der Spitze der nationalliberalen Partei verbleiben werde. Dieſe Angelegenheit liegt unſeres Erachtens vöͤllig klar. Hat Herr v. Bennigſen, als er zwe fernere Theil⸗ nahme an der Wahlagition ſeiner Provinz von ſich wies, nur gethan, was ſeine Pflicht war, ſo entſteht anderer⸗ ſeits die Frage, welche Folgen ſein Entſchluß für die nationalliberale Partei als ſolche haben dürfte. Man ſucht ſich darüber klar zu werden, ob die Rück⸗ ſicht auf ſein Staatsamt, welche Herrn v. Bennigſen beſtimmt hat, innerhalb des Bezirks ſeiner behörd⸗ lichen Wirkſamkeit auf Förderung der Parteiagitation zu verzichten, ihn dazu führen muß, ſich auch außerhalb der Provinz Hannover die nämliche Zurück⸗ haltung aufzuerlegen; man will erfahren, ob Herr v. Bennigſen„Führer“ der Nationalliberalen im Reichstage bleiben kann oder nicht. Unſeres Erachtens wird die Antwort auf letztere Frage ganz davon abhängig ſein, was man unter„Führer“ verſteht. Wäre ein ſolcher nichts Anderes, als was die Herren Richter, Rickert, Barth und Genoſſen in der freiſinnigen Partei als Agitatoren u. Wan⸗ derredner bedeuten, ſo könnte es keinem Zweifel unter⸗ worfen ſein, daß Herr v. Bennigſen eine ſolche Thätig⸗ keit mit ſeinem Staatsamte nicht vereinbar finden würde. Aber erſtens hat ein Führer der Nationalliberalen andere Aufgaben zu löſen und zweitens ſchließen die perſönlichen Eigenſchaften des Herrn v. Bennigſen von vornherein jede Möglichkeit aus, daß er als„Oberhaupt“ ſeiner Partei in einen Konflikt mit den Rückſichten geriethe, die ihm ſein Staatsamt auferlegt. Im Uebrigen gewährt die Entſcheidung, welche Herr v. Bennigſen in Bezug auf die Provinz Hannover und ſein politiſches Auftreten dort⸗ ſelbſt getroffen hat, Anhalt zur Beurtheilung der Stell⸗ ung, die er nach ſeiner Ernennung im Reichstage einnehmen dürfte. Indem er zwar der Wahl⸗ agitation innerhalb ſeiner Provinz, nicht aber auch ſeiner Kandidatur im 18. Hannover'ſchen Wahlkreiſe entſagte, hat Herr v. Bennigſen bekundet, daß er nur die Theilnahme an der Leitung der Wahlagitation ſich mit Rückſicht auf ſein Staatsamt verſagen zu müſſen glaubt, nicht aber auch die parlamentariſche Wirkſamkeit. Mit der ferneren Zugehörigkeit des Herrn v. Bennigſen zum Reichstage aber wird ohne Weiteres auch entſchieden ſein, daß er Führer der Partei bleibt; denn wenn Herr v. Bennigſen überhaupt im Reichstage ſitzt, liegt ihm auch die Führung ſeiner Partei ob, gleichviel, ob er Oberpräſident oder Privatmann iſt. „Deutſche Kämpfe in Oftafrika. Von der oſtafrikaniſchen Küſte kommen Nachrichten über * kintigr zeunnpullen iunven zeeneen enedeez er es 2 von einer aus Arabern und Eingeborenen beſtehenden Streit⸗ macht mit heftigem Gewehrfeuer empfangen. Das deutſche Kanonenboot bombardirte darauf die Stadt, landete eine he⸗ waffnete Abtheilung und trieb die Angreifer in das Gebüſch. Zwei Deutſche wurden ſchwer verwundet, zwanzig Argber getbdtet, Die Aufregung greiſt um ſich, Der engliſche Generalkonſul entſandle ſaulde zum Schutze der britiſchen Intereſſen. Der Sultan ſandte eine Truppenmacht unter General Mathews ab, um die Ordnung Das deiſg Geſchwader befindet ſich an der Küſte.“ „Tonga oder Tanga liegt gegenüber der Inſel Pemba, ſüdlich von 1 105 und iſt einer derjenigen Pläßze, in welchen die deutſch⸗oſtafrikaniſche Geſellſchaft die Hoheltsrechte des Sultans von Sauſtbar ausübt. Außer Tanga kommen noch in Betracht die Plätze Wanga, Pangani, Saadani, Bagamoya, Dar⸗es⸗Salam, Quiloa-Kivindſe Kiewanbgiswer, ſchin⸗ zabei, Andi und Mikindani. Zwiſchen 0 rößeren Plätzen jegen noch eine Reihe von kleineren Ortſchaften, ſo daß es von Ausfällen gegen die Republik fernhält. im Ganzen um 42 Zollſtati andelt. Schon Ende Aabut melbebe ein beateeiche Taleereee baß die Uker⸗ 9. Seite Sceneral Anzeiger? 134 Septembex! nahme der Verwaltung der Küſtenſtrecke durch die deutſch⸗ oſtafrikaniſche Geſellſchaft zu Ruheſtörungen Veranlaſſung ge⸗ geben habe. Schon damals hieß es, daß das Vorgehen der deutſchzoſtafrikaniſchen Geſellſchaft unter den Eingeborenen viel böſes Blut gemacht habe. Es wurde behauptet, daß eine bewaffnete Streitmacht, die von einem deutſchen Kanonenboot in Bagamopa gelandet wurde, den Flaggenſtock abgehauen und die Flagge des Sultaus beſeitigt habe. Auch von an⸗ deren Orten ſeien beunruhigende Meldungen über die Land⸗ ung bewaffneter Mannſchaften und willkürliches Vorgehen Seitens der Agenten der Geſellſchaft eingegangen. Als Haupturſachen der Unruhen bezeichnen engliſche Berichte die angeblich allgemeine Unzufriedenheit, welche das Vorgehen der deutſch⸗oſtafrikaniſchen Geſellſchaft den Eingeborenen eingeflößt hat. Aus dem Umſtande ſchließt die„Voſſ. Ztg.“, daß auch Araber bei dem Angriff betheiligt zeweſen ſind, daß in der durch die deutſche Invaſton erfolgten Bedrohung des vorzugsweiſe in arabiſchen Händen liegenden Zwiſchenhandels zwiſchen dem Innern und der Küſte der zigentliche Antrieb zu dem gewaltſamen Widerſtand zu ſuchen iſt. Es iſt nicht zu bezweifeln, daß die vorhandenen Kräfte ſchließlich genügen werden, die Widerſetzlichen zu beugen. Es iſt übrigens nicht unmöglich, daß engliſche Einflüſſe dazu beigetragen haben, die Unruhen hervorzurufen. Es wäre nicht das erſte Mal, daß man auf dieſe Weiſe die un⸗ begueme deutſche Konkurrenz zu ſchädigen ſuchte. Berichte wenigſtens, welche den„Hamb. Nachr.“ zugegangen ſind, laſſen derartiges zwiſchen den Zeilen leſen. Die auffallende und abfichtliche Freundlichkeit, welche von engliſcher Seite beſonders gegen den Sultan von Witu zur Schau getragen wird— im Gegenſatze freilich zu dem deutſchen Vorgehen, welches den ſehr etiquette⸗freundlichen Sultan überflüſſiger Weiſe vor den Kopf ſtieß, wird in dieſem Sinne gedeutet. Aus Stadt und Cand. * Maunheim, 12. September 1888. *Ernennung. Herr Dr. Hainz, bisher Regie⸗ rungspraktikant in Speier, wurde zum königl. bayeriſchen Bezirksamtsaſſeſſor in Uffenheim ernannt. * Danktelegramm. Auf das Glückwunſchtelegramm, welches der hieſige Kriegerverein vergangenen Sonntag Abend an unſern Großherzog richtete, iſt Montag Nachmittag zu Händen des Herrn Fuhs folgender telegraphiſche Dank ein⸗ efen „Mainau. Se. Kol. Hoheit der Großherzog laſſen für die Namens des Kriegervereins Mannheim über⸗ mittelten treuen Wünſche zum geſtrigen Tage herzlichſt danken. Im höchſten Auftrag v. Babo. * Das Winterſemeſter an der Baugewerkeſchule zu Karlsruhe beginnt am Samſtag, den 3. November l. J. Witterung. Heutek Morgen herrſchte ein ſo dichter Nebel, daß man von der nördlichen Seite des Marktplatzes een Rathhausthurm nicht unterſcheiden Bon der Diözeſanſhnode der Dizzeſe Neckarge⸗ münd iſt an Stelle des zurückgetretenen Dekans Wöttlin in Neckargemünd Pfarrer Habermehl in Asbach auf 6 Jahre zum Dekan der Dibzeſe gewählt und kirchenobrigkeit⸗ lich beſtätigt worden. Großth. Hoftheater Mannheim. Herr Richard Homann vom Lobethegter in Breslau iſt nach erfolgtem Gaſtſpiel für das Großh, Hoftheater als Schauſpieler ver⸗ pflichtet worden. Mit Fräulein Cäcilie Mohor iſt Seitens des Hoftheatercomitee's ein Abkommen vertrags⸗ mäßig getroffen worden, nach welchem e Mohor dem Großh. Hoftheater auf weitere drei Jahre, im Ganzen alſo noch vier Jahre, angehören wird. *Der Badiſche Hauptverein der Deutſchen Luther⸗ Stiftung, welcher geliſcher Pfarere der Erziehung von Kin⸗ dern badiſcher evangeliſcher Pfarrer und Lehrer, insbeſondere derer auf dem Lande, durch Gewährung von Stipendien zum Zweck hat, erläßt jedes Jahr in öffentlichen Blättern eine Aufforderung zur Bewerbung um ſolche Stipendien oder Er⸗ ziehungsbeiträge. Die Meldungen ſind jeweils Anfangs September an den geſchäftsführenden Ausſchuß des Vereins in Karlsruhe einzuſenden und ſollen enthalten: 1. Namen, Alter, bisherigen Bildungsgang, wenn möglich mit Zeugniß⸗ beleg, Zweck der weiteren Ausbildung des Sohnes oder der Tochter für welche um ein Stipendium nachgeſucht wird, unter Beifügung, wo die Betreffenden ſich aufhalten, welche Unterrichtsanſtalten ſie beſuchen, ob ſie oder Geſchwiſter der⸗ ſelben aus der Luther⸗Stiftung bereits Stipendien, wann und in welchem Betrag erhalten haben und oh ſie im Bezug anderer Stipendien ſich befinden. 2. Namen, Wohnort, Vermögens⸗ und Einkommensverhältniſſe der El⸗ tern; bei Waiſen Angabe des Vermögensertrags. 3. Zahl, Alter und Verſorgung der Geſchwiſter. Ueber die Einſtellung der Rekruten bat das Kriegsminiſterium Jolgendes angeordnet: Die Einſtellung der Rekruten zum Dienſt mit der Waffe hat nach näherer Anordnung des Generalkommandos bei der Kavallerie in der Zeit vom 1 bis 6. Oktober, bei den übrigen Truppen⸗ theilen in der Zeit vom 5, bis 10. November zu erfolgen; ferner ſind die als Oekonomiehandwerker ausgehobenen Re⸗ kruten am 1. Oktober und die Trainſoldaten für den Früh⸗ 5Die Ortskrankenkaſſe der Transportgewerbe hielt vorgeſtern Abend in der„Stadt Lück“ unter dem Vorſitz des Herrn Direktor Keller eine zahlreich beſuchte außerordentliche Generalverſammlung ab: Den Gegenſtand der Berathung bildeten eine Reihe von Zuſätzen zu den Statuten dieſer Kaſſe, welche nothwendig geworden durch die Zuweiſung der land⸗ und forſtwirthſchaftlichen Arbeiter, die nunmehr ihrer Verſicherungspflicht in dieſer Kaſſe, gemäß geſetzlicher Be⸗ ſtimmung, zu genügen haben. Auch die unſtändig beſchäftigten Arbeiter in dieſem Gewerbe ſind von der obengenannten Kaſſe übernommen worden. Die einzelnen Erweiterungen der Statuten wurden einer gründlichen Berathung unterzogen, und b88 dder ſich an derſelben ſowohl der Vorſitzende, als auch Herr Oberſtabsarzt Thelemann und Herr Stadtrath Hirſchhorn. Schließlich wurden die ſämmtlichen Er⸗ weiterungen des Statuts einſtimmig angenommen. Sodann wachte der Vorſitzende noch einige Mittheilungen über den Stand der Kaſſe, welcher ein ſehr erfreulicher iſt und der durch Aufnahme der land⸗ und forſtwirthſchaftlichen Arbeiter nur noch gewinnen kann. Neuerdings wurden wiederum dem Reſervefonds 6000 M. in Staatspapieren zugeführt, ſodaß derſelbe gegenwärtig aus 28,000 M. beſteht. * Der Veloeiped⸗Club Maunheim hat Melde⸗Ren⸗ nungsſchluß zu ſeinem Sonntag ſtattfindenden Rennen Don⸗ nerſtag den 13. er. feſtgeſetzt. Zu den Meiſterſchaftsfahren für Baden auf dem niederen Zwei⸗ und Dreirad hat ſi auch der hier bekannte Meiſterſchaftsfahrer Louis Stein aus Magdeburg gemeldet. Herr Schröder von hier wird trotz ſeinem Sturze in Heilbronn, wo er größere Hautabſchürffun⸗ gen davontrug, mit dieſem Fahrer in Concurrenz treten. Auch Herr Herbel wird mit in dieſen Kampf eintreten. Uureifes Obſt. Die letzte Statiſtik über die Todes⸗ fälle in hieſiger Stadt geben u. A. in 9 Fällen akute Darm⸗ katarrhe als Todesurſache an. Das iſt für eine einzige Woche gewiß eine hohe Zahl, welche zugleich auch auf eine noch weit größere Anzahl von Erkrankungen dieſer Art ohne tödtlichen Ausgang ſchließen läßt. Wenn wir auch annehmen müſſen, daß ſich unter dieſen Geſtorbenen Kinder im erſten Lebensalter befinden, ſo gehen wir gewiß nicht fehl, wenn wir die Erkrankung Erwachſener in den meiſten Fällen dem Genuſſe des halbreifen Obſtes, wie es vielfach hier zu Markte kommt, zuſchreiben. Unſere Polizei kann deshalb nicht ſtreng genug die Aufſicht über den Obſtverkauf handhaben, da ſelbſt vom Lande Beſchwerden über das Einernten des Obſtes vor ſeiner Reife laut werden. So haben die heſſiſchen Kreis⸗ ämter infolge ſolcher Beſchwerden die Ortsvorſtände aufge⸗ fordert, das Reglement vom 29. Auguſt 1860 in ihren Ge⸗ meinden bekannt zu machen und bei Nichtbeachtung mit An⸗ zeigen gegen die ee vorzugehen. In jeder Gemeinde hat der Bürgermeiſter im Einverſtändniß mit den größern Baumſtück⸗Beſitzern den Tag zu beſtimmen, von dem an mit dem Brechen des Obſtes begonnen werden darf. * Warnung. Jetzt, wo das Obſt in den Gärten und auf den Feldern zu reifen beginnt, iſt die Jugend ſtets bei der Hand, auch da zu ernten, wo ſie nicht geſäet Mit Knitteln und Steinen wird in die Obſt tragenden Bäume hineingeworſen und dadurch den Beſitzern derſelben großer Schaden zugefügt. Zur Warnung der Eltern ſei nun hier ned aß ſin nach 8 361 Abſ. 9 des deutſchen Reichs⸗ ſtrafgeſetzbuches für alle von ihren Kindern verübte Obſt⸗ frevel ꝛc. verantwortlich ſind, und daß jeder Fall mit Haft beſtraft werden kann. *Gummipflaſter. Mit dem Aasphaltpflaſter tritt jetzt das Gummipflaſter in Wettbewerb, das, eine Erfindung des Ingenieurs Buſſe in Linden, bereits im Sommer 1887 in Hannover zur Belegung der Fahrbahn der Goethebrücke be⸗ dieſ wurde. Das neue Pflaſter bewährte ſich ſo, daß in dieſem Jahre weitere 1500 Quadratmeter Fahrſtraße in Han⸗ nover auf gleiche Weiſe gepflaſtert worden find. Der Magi⸗ ſtrat von Berlin hat auch eine größere Strecke verſuchsweiſe mit ſolchem Pflaſter ade laſſen, welchem Beiſpiel die Stadt Hamburg folgt. Dem Gummipflaſter wird die Ela⸗ ſtizität von Kautſchuk und die Härte von Steinen nachge⸗ rühmt. Es ſoll vollſtändig geräuſchlos ſein und weder durch Hitze noch durch Kälte beeinflußt werden, auch ſoll es nicht ſo glatt wie Asphalt werden und zudem haltbarer ſein. Es dürfte alſo auch dieſes Materigl bei einer etwaigen Vor⸗ ſchrift des Stadtraths über die ee en von Trottoirs in unſerer Stadt in Betracht zu ziehen ſein. Die langen Abende beginnen jetzt wieder und mit ihnen kommt die Petroleumlampe auch wieder zu Ehren, 11 aber namentlich anfänglich nicht ſelten Urſache zu Ver⸗ rießlichkeiten und läſtigen Beſchwerden. Warum? Weil man die Lampen, ſo, wie ſie im Frühjahr bei Seite geſetzt wurden, wieder hervorholt, ohne ſie vorher gründlich zu reinigen. Es bedarf wohl nicht eines beſonderen Beweiſes, daß der Docht, wenn er ſo lange Zeit unbeweglich im etroleum gelegen und dies nicht durch Benutzung der ampe ihn porbs erhält, unbrauchbar wird und deshalb durch einen neuen Docht erſetzt werden muß. Ebenſo ſollte das Petroleum, welches noch vom letzten Gebrauch der Lampe her in der Glaskugel ſich befindet, vorſichtig ausgeleert und die Kugel ſelbſt mit heißem Waſſer und etwas Soda ſorg⸗ fältig gereinigt werden. Gleiche Sorgfalt iſt auf die Rei⸗ nigung der Luftlöcher und des Lampenmechanismus zu ver⸗ wenden. In den Oelbehälter der Lampe ſollte man einen jahrstrain am 1. Mai 1889 einzuſtellen. Ceuilleton. — Richtige Diaguoſe. Der berühmte Mediziner Baldinger, welcher ſeiner Zeit einen Weltruf ebenſo ſehr wegen ſeiner Kunſt, wie ſeiner urwüchſigen Grobheit beſaß und im Jahre 1804 als Profeſſor der Medizin in Marburg arb, opferke nicht ungern nach des Tages Laſt und Sttze em Bachus, und zwar bei beſonderen feſtlichen Gelegenheiten mit bachantiſcher Ausgelaſſenheit. Eines Abends wird er— ſo erzählt die„Deutſche Rnmanztg.“, noch ſpät von einer ſttafel zu einem Fieberkranken gerufen und, obgleich ſich aldinger nicht beſonders feſt auf den Beinen hält, eilt er doch treu ſeinem Beruf an das Krankenbett. Die Luft bringt den Kauſch erſt recht zum Ausbruch und als er in die Krankenſtube tritt, ſetzt er ſich an das Bett des Patienten, um den Puls zu fühlen, faßt aber in ſeinem Weinduſel die eigene d. Er ſtutzt einen Augenblick, horcht aufmerkſam; plötz⸗ ich ſpringt er lachend auf und ruft:„Der Kukuk ſoll Euch holen, der Kerl iſt en canaille vollgetrunken. Schwarzen Kaffee muß er haben!“ Damit wankte Baldinger wieder nach dem Kneiptiſche zurück. Glücklicher Weiſe entſann ſich der Nrofefor am anderen Morgen ſeines Patienten und fand ihn oder zwei Löffel voll Kochſalz thun, welches allenfallſige zu ſeinem eigenem Erſtaunen nach dem ſchwarzen Kaffee wieder vollkommen hergeſtellt. Ein Haus mit Strohdach in Berlin ſollte man Ur eine Unmöglichkeit erachten und doch gibt es ein ſolches noch, ſogar an einer ziemlich belebten Stelle des Nord⸗ weſtens, nämlich an der Straße Alt⸗Moabit, da, wo die Gotzkowskybrücke der kürzeſten Verbindung zwiſchen Char⸗ lottenburg und Moabit durchgebrochen iſt. Auf dem an der Ecke dieſes Durchbruches gelegenen Beuſſel'ſchen Grundſtücke ſteht, nach der„Voſſ. Ztg.“, ein alter ſcheunenartiger Bau, jetzt als Fouragemagazin benutzt, mit einem ächten und rech⸗ ten, tiefgrauen, verwetterten Strohdache. Aber nicht nur das Strobdach iſt an dem Gebäude merkwürdig, ſondern mehr noch die bekannte, alt⸗niederſächſiſche Giebelverzierung. Die Dachſparren ſind an den Giebeln über die Firſt hinaus verlängert und jede dieſer Verlängerungen iſt pferdekopfartig geſchnitzt. Dieſe Verzierung, die man übrigens im nordweſt⸗ lichen Deutſchland an alten Bauernhäuſern ſehr häufig und vielfach auch in Dörfern der Mark Brandenburg vorfindet, ſchreibt ſich von der Verehrung des Pferdes in altrr Zeit her. Das Pferd galt bei Germanen und Slaven als heiliges Thier, und ſonderlich bei den Niederſachſen ſprach ſich der Pferdekultus darin aus, daß man Pferdeſchädel an den Hausgiebeln anbrachte— ein Brauch der ſpäter ſich dahin abänderte daß man ſtatt der wirklichen Pferdeköpfe holzge⸗ ſchnitzte verwendete. Ein beldenmütbiger Kleriker. Man ſchreib aus Temesvar vom 6. September: Vor etwa Monatsfriſt wurde gemeldet, daß der Heſgn Kleriker David Lang von einem Jugendfreunde durch Zufall angeſchoſſen wurde. Die Kugel zerſchmetterte das Kinn des Klexikers vollſtändig. Der Angeſchoſſene fiel zu Boden, erhob ſich jedoch alsbald, ohne noch ſeinen furchtbaren Zuſtand zu ahnen. Er ging auf den los, welcher gefallen war; erſt jetzt pürte er, daß ſeine Kleider mit Blut getränkt ſind. Er eilte zum Spiegel und ſah, wie ſchrecklich er zugerichtet iſt. Tro des ſtarken Blutverluſtes ging er ſodann zum Brunnen un wuſch dort das Blut aus der Wunde. Lang machte ſich dann in der Abenddämmerung auf den Weg nach der fünf Stunden entfernten Stadt Werſchetz Auf das zerſchmetterte Kinn Unreinlichkeiten im Petroleum aufnimmt und ſo zum helleren Brennen der Lampen beiträgt. 5 55 *Eine hübſche Sitte beſteht in Kaiſerslautern, indem die Abiturienten des dortigen Oymnaſiums alljährlich eine Promenadenbank mit Widmungsinſchrift auf einem gußeiſernen Täfelchen dem Verſchönerungsverein zur Aufſtellung im Stadt⸗ park oder an einem ſonſtigen ſchönen Ausſichts⸗ oder Ruhe⸗ plätzchen in den herrlichen Waldungen der Stadt zur Ver⸗ fügung ſtellen. Könnten ſich die hieſigen Abiturienten des Gymnaſiums und des Realgymnaſiums nicht auch in ähn⸗ licher Weiſe ein öffentliches Erinnerungszeichen an dieſen wichtigen Scheidepunkt ihres Lebens ſetzen? Die Herſtellung des projektirten neuen Sladtparks böte gewiß hiezu die beſte Gelegenheit, weßhalb wir glauben, dieſe Idee in Anregung bringen zu ſollen. e. Mißhandlung. In der Wirthſchaft zur„Roſe“ ſchlug geſtern Mittag ein Dienſtknecht einem Schiffer ein Bierplätt⸗ 30 ſolcher Wucht auf den Kopf, daß derſelbe eine Beule erhielt. c. Grober Unfug. Zwei Schüler hieſiger Lehranſtalten verübten geſtern Mittag auf der Straße P 5 und s dadurch groben Unfug, daß ſie die Kleider eines Mitſchülers mit Kreide beſchmutzten und ihn dann in eine mit Schmutz be⸗ deckte Straßenrinne warfen, nachdem ſie ihn vorher mit Fäuſten bearbeitet hatten. e. Körperverletzung. Ein lediger Heizer und ein Schloſſergeſelle geriethen heute Nacht in den Bahnhofanlagen in Wortwechſel, in deſſen Verlauf der Heizer von ſeinem Apelt mit einem Meſſer einen Stich in die rechte Hand erhielt. Aus dem Grofherzogthum. Bruchſal, 10. Sept. Zu meinem Bericht über Großherzogs Geburtstag iſt noch nachzutragen, daß der Veteranenverein am Samſtag Abend zur Vorfeier des Feſtes ein Bankett abhielt und bei dieſer Gelegenheit ein Glück⸗ wunſch⸗ und Huldigungstelegramm an Se. Königl. Hoheit den Großherzog ſandte. Am folgenden Tage traf folgende telegraphiſche Antwort an den Vereinsvorſtand Anton Bopp jr. ein: 5 S. K. Hoheit der Großherzog laſſen für die Namens des Veteranen⸗- und Krieger⸗Unterſtützungs⸗Vereins ausgeſprochenen treuen Wünſche freundlichſt danken. Im höchſten Auftrag v. Babo. — Der Seelſorger der kath. Pauluspfarrei, Stadtpfarrer Oberle, feſerte geſtern ſein filbernes Pfarrerjubiläum Schon am Vorabend war die Durlacherſtraße feſtlich geſchmückt und beleuchtet; der Männergeſangverein Cäcilia und der Kirchen⸗ chor von St. Paul brachten dem Jubilar ein Ständchen. Geſtern fand feierliches Hochamt in der Pauluskirche ſtatt, an dem ſich die Gemeinde und zahlreiche Geiſtliche be⸗ theiligten; Herr Oberle wurde hierzu in feſtlicher Prozeſ⸗ ſion vom Pfarrhauſe abgeholt und nach Beendigung in gleicher Weiſe wieder zurückgeleitet. ORippoldsau, 11. September. In unſerem ſonſt ſtillen von prächtigem Tannenwald umſäumten Thale wurde das Geburtsfeſt unſeres geliebten Landesfürſten in dieſem Jahre mit ganz beſonderer Feierlichkeit begangen. Galt es doch zu⸗ gleich die Einweihung der neuen von freundlichen Gebern geſtifteten, wohlgelungenen Fahne des Kriegervereins zu ſeiern. Von allen Seiten hatten ſich die geladenen Vereine 7 dieſem Feſte bereits am frühen Morgen eingefunden und dewegte ſich der Zug zur Kirche unter Vorantritt der Feſt⸗ benaft Seg welche in der kleidſamen Tracht der Gegend mit em„Schäpeln die allgemeine Aufmerkſamkeit auf ſich 1 55 Nach der kirchlichen Feier begab ſich der Feſtzug 5 em nahe gelegenen Rathhauſe beim Klöſterle. Hier fand auf dem davor liegenden freien Platze der eigentliche Feſtakt unter Uebergabe der 1955 ſtatt, wobei Badebeſitzer Göringer in eindrucksvollen Worten die Bedeutung des Tages darlegte. Bei dem hierauf in den feſtlich geſchmückten Räumen ſchön gelegenen Bades Rippoldsau folgenden 9215 9 an welchem auch die anweſenden Badegäſte Theil nahmen, toaſtete der Badearzt Herr Geh. Hofr. Feyerlin in Rede auf das Wohl unſeres allgeliebten Landesfürſten. Der bunte Wechſel der Trachten unter den aus dem Rench⸗u. Kinzigthal, ſowie vom Kniebis herbeigeeilten Anwohner bot ein ſeltenes Schauſpiel. Alle vereinigte der Glanzpunkt des Feſtes, nämlich das mit Eintritt der Dunkelheit von Herrn Göringer ver⸗ anſtaltete prachtvolle Feuerwerk, welches für die anweſenden Thalbewohner einen noch nie 10 eglſt Anblick bot. Ein darauf folgender Tanz feſſelte die Feſtgäſte bis zum frühen Morgen in den trauten Räumen, bis die Scheideſtunde nahte. Theilnehmer ſowohl als Zuſchauer werden des Tages mit Befriedigung gedenken, der ſie 75 dem erhebenden Feſte zu⸗ ſae ben rt und ihnen den Genuß eines Volksfeſtes ver⸗ chafft hat, wie es nur der biedere Schwarzwälder in ſeiner kleidſamen Tracht in dieſer Weiſe zu feiern vermag. 99 Wieſenthal, 11. Sept. Die hieſige freiwillige euerwehr begeht nächſten Sonntag das Feſt ihres 25jährigen eſtehens. Die in Ausſicht genommenen Feſtlichkeiten ent⸗ ſprechen vollkommen der Würde und der Bedeutung dieſes Tages. Die hieſige Einwohnerſchaft rüſtet ſich ſchon jetzt zum Empfange der auswärtigen Gäſte, welche ſehr 85 55 eintreffen werden. Am Feſttage findet zugleich die Dekorir⸗ ung von 4 Feuerwehrleuten mit den von unſerem Großherzog für 25jährige treue Dienſtzeit geſtifteten Ehrenzeichen ſtatt. hatte er mit der Hand ein Taſchentuch gepreßt. Unterwegs verſagten ihm die Kräfte, er ſetzte ſich am Wege nieder. Da kam ein Holzwagen herbei und Lang beſtieg denſelben. Das Rütteln verurſachte ihm jedoch furchtbare Schmerzen er ſtieg wieder ab und ſetzte den Weg durch die Wälder zu Fuß fort. Um zwei Uhr Nachts traf er in Werſchetz ein und ging zu einem Arzte. Als dieſer die Wunde erblickte, war er entſetzt über den furchtbaren Leichtſinn Lang's. Er nabm dieſen 0 in Behandlung und der Verwundete verblieb drei Vochen hindurch in der Pflege des Arztes. Ohne das ge⸗ ringſte Wundfieber überſtand Lang eine ganze Reihe von operativen Eingriffen und tröſtete noch mit ſeinen Blicken ſeine arme Mutter, deren einziger Stolz er iſt. Er konnte weder ſprechen, noch Nahrung zu ſich nehmen und mußte ihm letztere auf künſtlichem Wege zugeführt werden. Schließlich erlaubte ſein Zuſtand die Reiſe nach Wien und hier war es Profeſſor Billroth, der die entſcheidende Operation an dem muthigen jungen Manne vornahm. Es mußten demſelben nach Entfernung mehrerer Beinſplitter neue Fleiſchtheile ein⸗ geſetzt werden und auch all' dieſe Prozeduren überſtand Lang mit heroiſcher Ruhe. In den nächſten Tagen tritt er voll⸗ kommen geheilt die Heimreiſe an. — Wahlkoſten in Amerika. Welche ungeheuere Summe eine Präfidentſchaftswahl in den Vereinigten Staaten von Amerika koſtet, geht aus einigen ſoeben veröffentlichten Zahlen hervor. Die Koſten eines Wahldiſtrikts ſtellten ſich auf 7000 Doll. für Newyork⸗City auf etwa 250,000 Dollar, ausſchließlich der Koſten für die Beamtenwahlen, die ſich auf 290,000 Dollar belaufen. Eine Fackelzugparade in New⸗ Pork koſtet durchſchnittlich 500 Dollar per Wahldiſtrikt, oder überhaupt von 12,00—20,000 Doll. Ein großes öffentliches Meeting kann nicht unter 3000 bis 4000 Doll. hergeſtellt werden. Tammany und die Diſtriktsdemokratie ſollen zu⸗ ſammen für die Aufſtellung Mr. Cleveland's zum Kandidaten beim erſten Mal 170,000 Doll. verausgabt haben. Der Bürgermeiſter Hewitt gab ſein ganzes Gehalt in Höhe von 20,000 Dollar und außerdem 4000 Dollar der Partei, und u der Tilden ſchen Wahlkampagne ſteuerte er 40,000 Dollar ſei. Der National⸗Ausſchuß beanſprucht ein bis zwei Mil⸗ lionen Dollars, obwohl M. Hewitt behauptet, daß 500,00 18. September. Seneral-Anzeiger. 8. Ser:, Hoffentlich hat ſich bis Sonntag das Wetter, welches ſeit einigen Tagen einen ſehr launigen Charakter angenommen, zum 8 2 810 55 Bretten, 11. Sept. Die Spätjahrszuchtviehmärkte des Verbandes der Oberbadiſchen Zudgenoſſenſeufen finden in dieſem Jahre in nachſtehender Reihenfolge ſtatt: Mitt⸗ woch, 19. Sept. in Meßkirch. Donnerſtag, 20. Sept. in Pfullendorf. Freitag, 21. Sept. in Stockach. Montag, 24. Sept. in Radolfzell. Dienſtag, 25. Sept. in Engen. Mittwoch, 26. Sept. in Donaueſchingen. Die Zuchtvieh⸗ märkte werden von den Mitgliedern der Genoſſenſchaften für Rindviehzucht der betreffenden Bezirke in den genannten Bezirkshauptorten abgehalten. Zum Verkaufe kommen nur Thiere Simmenthaler Raſſe, welche von den in den Genoſ⸗ ſenſchaftsregiſtern eingetragenen Thieren abſtammen, und zwar Kühe, Kalbinnen, Farren(Bullen) und Kälber. Auf die Gelegenheit, Thiere Simmenthaler Raſſe, reinen ober⸗ badiſchen Schlages aus erſter Hand zu erwerben, wird be⸗ ſonders aufmerkſam gemacht. (2) Billingen, 11. September. Eine muthige und edle That wurde vor einigen Tagen von zwei hieſigen 12 Jahre alten Schulknaben ausgeführt. Dieſelben ſahen ein zweijäh⸗ riges Mädchen, welches an einem Bache ſpielte, plötzlich ins 8 55 fallen. Die Knaben ſprangen ſofort, ohne viel Be⸗ ces ch dem efreiten 15 arme Weſen, wel⸗ es ſchon mit dem Tode rang, aus dem naſſen Elemente. Gewiß eine ſchöne That! „Freiburg, 11. Sept. Die Bautbätigkeit hierſelbſt iſt in dieſem Jahre eine ſehr große. Bemerkenswerth iſt, daß dieſelbe ſich in letzter Zeit auch mehr und mehr auf den nördlichen Theil unſerer Stadt ausdehnt, während in den früheren Jahren das Bauterrain in dem Süden von den Bauluſtigen ſtets vorgezogen wurde. Die Bismarckſtraße, welche ſich durch den Norden unſerer Stadt zieht, geht ihrer Vollendung entgegen, ehenſo die anſchließende Albert⸗ und die Rheinſtraße. Die Bismarckſtraße, welche in großſtädti⸗ ſchem Maßſtabe angelegt worden, wird nach ihrer Fertig⸗ ſtellung eine der ſchönſten Straßen der Stadt bilden. Der Neubau der chirurgiſchen Klinik iſt nunmehr ebenfalls voll⸗ endet und gereicht das Gebäude mit ſeinen ſchönen architek⸗ toniſchen Formen der ganzen Albertſtraße zur Zierde. Hauſach, 11. Sept. Die Himbeeren und Heubeeren liefern dieſes Jahr in unſern Waldungen ein ſo reichliches Erträgniß, wie dies wohl kaum jemals der Fall geweſen iſt. Wer dieſes Jahr einigermaßen thätig iſt, der kann ſich mit wenig Mühe und in kurzer Zeit einen ſehr guten und billigen Haustrunk verſchaffen. Leider wird davon nur wenig Ge⸗ brauch gemacht und der größte Theil dieſer vorzüglichen Beeren, die einen Werth von Tauſenden von Mark haben, geht zu Grunde. Möge man doch dieſem edlen Gewächſe arbßere Aufmerkſamkeit ſchenken * Kleine Chronik In Waldprechtsweier brach in der Scheuer des Bürgermeiſters Lutz ein Brand aus, welcher die Oekonomiegebäude desſelben, ſowie diejenigen des Landwirths Konrad Strickfaden vollſtändig zerſtörte und die Wohngebäude Beider ſtark beſchädigte. Auch Frucht und FJuttervorräthe ſind ein Raub der Flammen geworden Von den beiden Beſchädigten iſt nur der Letztere verſichert Brand⸗ ſtiftung wird vermuthet.— In Wieſenthal kam es in einer der vergangenen Nächte zwiſchen einem Bahnwärter und einigen andern Ortseinwohner auf der Straße zu Thät⸗ lichkeiten, wobei ein anderer Bahnwärter, welcher ruhig nach Hauſe ging, von ſeinem Kollegen mittels eines Meſſers ſchwer verletzt wurde.— In Eberbach ſtürzte ſich die Gattin des Reifſchneiders Ferdinand Dietz in einem Anfalle von Schwer⸗ muth in den Itterbach. Pfälziſche Nachrichten. X Frankenthal, 10. Sept. Die freiwillige Sanitäts⸗ colonne Speyer veranſtaltete geſtern Nachmittag am Limbur⸗ gerhof nächſt der Zuckerfabrik Friedensau eine Felddienſt⸗ übung. Der Uebung lag folgende Idee zu Grunde: Es wurde in der Nähe des Limburgerhof eine Schlacht geſchla⸗ gen. Der Feind ging von da durch den Schifferſtadter Wald und ließ zwiſchen dem Limburger Hof und dem galde Verwundete liegen. Die Colonne hatte auf der Reh⸗ hütte gedeckte Stellung und wurde von der Sache avifirt, um hier in Thätigkeit zu treten. Die Colonne rückte dann in ihrer ganzen Stärke an, errichtete im Limburgerhof ein Jeldlazareth und trat ſofort in Thätigkeit, um den Gefallenen Hilfe zu bringen, welche auch in präciſer und ausgiebiger Weiſe geleiſtet wurde. Die Verbände wurden correct ange⸗ legt und die Verwundeten ſicher und nach Vorſchrift zu den Ambulancewagen und den improviſirten Leiterwagen ver⸗ bracht und von hier nach dem nahen Feldlazareth, wo ſie dann unter ſicherer Hilfe Aufnahme fanden. Die leichter Verwundeten wurden in einem bereitſtehenden Eiſenbahn⸗ wagen 85 feldmäßig untergebracht, um dann den Weg zur Heimath zu machen. Die Speyerer Colonne war ziemlich ſtark vertreten, und lag die Leitung in den Händen der erren Dr. Regnault]. Fr. Lang und Müller. Die olonne Frankenthal war zu dieſer Uebung eiugeladen und durch etwa 20 Köpfe vertreten. Zum Schluß der Uebung wurde Bivouac bezogen und feldmäßig abgekocht. * Edenkoben, 11. Sept. Während des hieſigen Auf⸗ enthalts Sr. Kgl. Hoheit des Prinz⸗Regenten wird, wie die„Ogw.“ mittheilt, die hieſige Gendarmerie⸗Station um 2 Mann verſtärkt ſein, und weiter treffen für dieſe Zeit Dollars genügen dürften. Bis jetzt hat noch niemals ein National⸗Ausſchuß eine Abrechnung ſeiner Ausgaben aus⸗ geliefert. Alle Ausgaben ſämmtlicher Staaten zuſammen⸗ genommen, kann man die Koſten einer Präſidentſchaftscam⸗ pagne in den Vereinigten Staaten auf ca. 20,000,000 Dollars oder 80 Millionen Mark veranſchlagen. Das Ende eines Dramas. Die Frau des Kunſt⸗ malers Wenig, der ſich vor einigen Monaten gemeinſchaftlich mit ſeiner Geliebten in Salzburg erſchoß, iſt nunmehr ihrem Gatten im Tode nachgefolgt. Der herbe Schickſalsſchlag, der die Unglückliche getroffen, hatte ihr frühes Ende herbei⸗ geführt. Frau Barbara Wenig war am 25. Dezember 1856 u Regensburg geboren und vermählte ſich 1879 mit dem Kunzimaler Richard Wenig, welcher Ehe 9 55 Kinder ent⸗ ſproſſen. Sie theilte getreulich mit ihrem Gatten alles Leid. Als derſelbe mit dem Bilde„Eine Schlittenfahrt König Lud⸗ wigs II.“ ſich einen Namen gemacht hatte, wendeten ſich war die materiellen Verhältniſſe zum Beſſeren, allein das äusliche Glück brach zuſammen. Seit dem Tode ihres Gatten hatte die Entſchlafene alle Freude am Leben verloren, allein der Gedanke an ihre nunmehr zu Doppelwaiſen ge⸗ wordenen Kinder machte ihr das Scheiden von dieſer Erde Hulde Die Theilnahme an den Leichenbegängniſſe der ſtillen ulderin war eine großartige. Einen hervorragenden Be⸗ weis menſchlicher Theilnahme lieferte P. Max don St. Bo⸗ nifaz, welcher die Unglückliche mit ihren Kindern nicht nur reichlich mit Geldmitteln verſah, ſondern auch für Unter⸗ bringung der armen Doppelwaiſen im Inſtitut zu Inders⸗ dorf ſorgte. — Seltſamer Mord. London, daß die verſtümmelte Leiche der vor Diſtrikt Whitechapel(im Oſtende Londons) ermordetenFrauens⸗ perſon dem Grabe übergeben worden, und ſchon wieder iſt in letzter Nacht in derſelben Siadtgegend ein Mord verübt wor⸗ den, der in ſeinen Einzelnheiten an Scheußlichkeit Alles über · bietet, was man aus den Annalen der Verbrecherwelt kennt. Wiederum iſt das Opfer ein Frauenzimmer, angeblich der Prostitution angehörig, im Alter von etwa 45 Jahren. Die zlich verſtümmelte Leiche wurde heute früh gegen 4 Uhr einem nach der Straße zu offenen Hinterhofe eutdeckt. Wie 8. September. Kaum etwa 14 Tagen im aus München 9 Gendarmen, wovon 2 beritten, auf Villa Ludwigshöhe ein. Dieſe Sicherheitsmaßregeln werden ſelbſt⸗ verſtändlich nur zur Handhabung der Ordnung getroffen, da der Andrang von Fremden zu den verſchiedenen Feſtlichkeiten ein gewaltiger werden dürfte. Vergzabern, 10. Sept. Im Hopfengeſchäft herrſcht rege Nachfrage. Geſtern wurde hier verkauft zu 115 Mark per Zentner. Aus der Pfalz, 10. Sept. Während der amtliche ſtatiſtiſche Bericht über den Ausfall der Ernte und die Aus⸗ ichten für die noch im Felde befindlichen Früchte für den Monat Auguſt erklärt, die Ausſichten für den Wein ſeien chlecht, berichtet man aus den verſchiedenen Weingegenden ganz anders. So ſchreibt man dem„Pf. K. aus Deides⸗ heim:„Ueber die Trauben bei ans läßt ſich den Umſtänden gemäß Günſtiges berichten. Es machen dieſelben, vom beſten Wetter begünſtigt, raſche Fortſchritte. In den beſſeren Lagen ſtehen dieſelben ſogar ſehr ſchön und kann man da vollſtändig reife Trauben ſchneiden. Die Hoffnungen auf eine annehmbare Quantität ſowohl als auf gute Qualität in 955 Lagen bleiben deshalb unter den Winzern auch be⸗ en.“ Mittheilungen aus Heſſen. Offenbach, 9. Sept. Einen Fund von geradezu enormer Bedeutung machte Herr A. Neubecker auf ſeinem Grundſtück an der Ludwigsſtraße, als er nach Waſſer für den Betrieb ſeiner Eismaſchine bohrte. Die dreijährige 95575 ſame Arbeit wurde endlich mit einem überraſchenden Erfolg ekrönt, denn aus einer Tiefe von nahezu 300 Meter ent⸗ tieg dem Schooße der Erde eine klare und überaus reichliche Mineral⸗Quelle. Nach angeſtellten Verſuchen war man keinen Augenblick im Zweifek, daß es ſich um eine werthvolle Natron⸗Lithion⸗Quelle handle und die Analyſe des Geheimen Hofraths Profeſſor Dr. Freſenius lautete dahin, daß die Quelle quantitativ und qualitativ den beſten in Europa gleich⸗ zuachten ſei.— lich in Bezug auf ihre Heilkraft ergaben Proben ſehr erfreuliche Reſultate, gleichfalls darf nicht unter⸗ ſchätzt werden, daß die Quelle in Folge ihrer Tiefe von den Einwirkungen der Niederſchläge ganz unabhängig iſt. Worms, 11. Sept. Im Intereſſe der Feldfrüchte wird hier eben ein doppelter Kampf geführt. Einmal richtet ſich derſelbe gegen die Spatzen und zum zweiten gegen die Hamſter. Für die erſteren werden per Stück 3 und für die letzteren 12 Reichspfennige bezahlt. Gerichtszeitung. „ Maunheim, 11. Sept.(Schöffengericht.) Es kamen folgende Fälle zur Verhandlung: 1. Johann Jakob Bogt, Erſatzreſerviſt, wegen unerlaubtem Auswandern, wird zu einer Geldſtrafe von 50 Mark, event. 10 Tage Haft ver⸗ urtheilt.— 2. Johannes Ehr lich, Schreiner, von Unter⸗ balbach, wegen deſſelben Vergehens, wird ebenfalls au 50 Mark Geldſtrafe event. 10 Tage Haft verurtheilt.— 4. Jakob Gropp, Schloſſer, von Mannheim, wegen Uebertretung der ortspolizeilichen Vorſchriften, wird zu 20 Mark Geldſtrafe event. 4 Tage Haft verurtheilt.— 4. Peter Köbler, Knopf⸗ fabrikant dahier, wegen deſſelben Vergehens, wird zu 1 Mark Geldſtrafe event. 1 Tag Haft verurtheilt.— 5. Heinrich Ries, verh. Schiffer von Ilvesheim, 5 Diebſtahls, wird freigeſprochen.— Peter Lorenz etzler, verh. Schuhmacher von Ilvesheim, wegen Körperverletzung, wird zu einer Gefängnißſtrafe von 3 Wochen verurtheilt.— 7. Hein⸗ rich Klock, Schneider, von Abenheim, wegen Zechprellerei, wird mit einer Woche Gefängniß beſtraft. Zwei Fälle wur⸗ den vertagt. Sr. bad. Hof⸗ und National⸗Theater in Mannbeim. Dienſtag, den 11. September 1888. Czaar und Zimmermann. Komiſche Oper in 3 Abtheilungen. Mufik von Lortzin g. Wie kaum an einer anderen Bühne wird an der unſrigen ein getrieben, ſo daß dieſer heitere und ge⸗ müthvolle Componiſt als der Hauptvertreter der komiſchen Oper ſtets in kürzeren Zwiſchenräumen in unſerem Reper⸗ toire erſcheint. Zu einer der Lieblingsopern des hieſigen Publikums iſt vermöge der unübertrefflichen Beſetzung der Titelrolle durch„unſeren! Knapp Lortzing's „Czaar und Zimmermann“ herangewachſen und mit ſeinem Liede im dritten Akte hat er ſich längſt ein Denkmal im Herzen ſeiner zahlreichen Freunde erworben und jede Wiederholung fügt ein neues Lorbeerblatt in den Ruhmeskranz dieſes durch ſeinen Sang unbeſiegbaren Reußen⸗ kaiſers. Wie ungleich die Güter auf dieſer Welt vertheilt ſind und daß es nicht dasſelbe iſt wenn zwei das Gleiche thun, kann man an dieſer Arie des Herrn Knapp auch immer wieder von Neuem lernen. Ihm,— und das iſt ſelbſt bei einem verkleideten Kaiſer erklärlich— wird es geſtattet, einem Hervorrufe auf offener Scene Folge zu leiſten und fügſam den Wünſchen des Publikums hebt der Kapellmeiſter den Taktſtab zum Da capo⸗ Zeichen. Der arme„Fidelio“ aber, der im Hofe eines ſpaniſchen Staatsgefängniſſes dem grauſamen Pizarro Rache und dem geliebten Gatten Treue und Rettung ſchwört, darf einem Hervorrufe auf offener Scene keine Folge leiſten, ſondern muß hübſch artig hinter den Seiten⸗Cbuliſſen warten, bis ſich das begeiſterte Publi⸗ kum die Hände müde geklatſcht und die Kehle heiſer gerufen bei dem letzten Morde, ſo auch hier, war der Kopf faſt vom Rumpfe getrennt und der ganze Leib aufgeſchlitzt. Das Herz und andere Organe waren aus dem Leibe geriſſen und wur⸗ den an der Seite der Leiche auf dem Straßenpflaſter gefun⸗ den, während der ſicherlich wahnſinnige Mörder die Einge⸗ weide ſeines Opfers um deſſen Hals geſchlungen hatte. Der jetzige Mord iſt binnen wenigen Monaten der vierte in dem⸗ ſelben Diſtrikt, ohne daß es der Polizei gelungen wäre, den Thäter zu ermitteln. Die in der Nähe des Schauplatzes der That herrſchende Aufregung theilt ſich immer weiteren Kreiſen mit und man kann faſt ſagen, daß der neueſte Mord das heutige Tagesgeſpräch in ganz London iſt. In der Nähe der Leiche ſoll eine Lederſchürze und ein Schuſtermeſſer gefunden worden ſein, wodurch der Verdacht auf einen Mann gelenkt wurde, der unter dem Spitznamen„Lederſchürze“ bekannt iſt. Es bleibt aber dahingeſtellt, ob mit dem Manöver nicht be⸗ abſichtigt wurde, von den wirklichen Verbrechern den Verdacht abzulenken. Dem Vernehmen nach iſt heute Vormittag ein Mann als der That verdächtig verhaftet worden Höflich. Bitte tauſendmvl um Entſchuldigung, daß ich Ihnen keinen Stuhl angeboten habe, ich konnte ja nicht wiſſen— daß Sie mir mehr als fünf Vierteiſtunden die Ehre Ihres Beſuches ſchenken würden.“ Theater, Kunſt und Wiſſenſchaft. Die Verſteigerung der gräfl. Salm⸗Reifferſcheid'⸗ ſchen Gemälde Sammlung, welche geſtern in. München durch Fleiſchmanns Hof⸗Buch⸗ und Kunſthandlung ſtatt⸗ fand, war ſehr zahlreich von Kunſtliebhabern und Vertretern verſchiedener öffentlicher Bildergallerien beſucht und erzielte durchſchnittlich ſehr hohe Preiſe; ſo wurden bezahlt für einen; A. Achenbach,„Schloß Dyk am Rhein M. 13,000(Graf Thun); desſelben„Wald⸗Inneres M. 27,100(Baron Königswarter⸗Wien); desſelben„Marine M..100 Gal⸗ lerie in Prag): desſelben een M. 9800(Morſchhauſer). O. Achenbach,„Bi a Torlonig de 5 17571 11 M..300 orſchhauſer). Fr. v. Defregger,„Die Puppe, Famt⸗ lienſcene in der Seunble M. 11,100(Gallerie in Feaſ Jules Dupré,„Landſchaft mit Regenſtimmung“ M. 8600 hat. Ja,„in Spanfen“ iſf das eßen eine ganz andere Sache. In dem verſtorbenen Ditt beſaß unſere Bühne in ſeiner Blüthezeit einen ſo hervorragenden Vertreter der Baßbuffo⸗ Rollen im eigentlichen Sinne, und derſelbe hat es auch in den ſpäteren Jahren ſeines Lebensabends ſo ſehr verſtanden, ſich die Sympathien der Mannheimer Freunde zu erhalten. daß man ſich immer gerne die Lortzing'ſchen Sachen gefallen ließ, mochten dieſe kommen wann und ſo oft ſie nur wollten. Der Wirkungskreis eines Bafbuffos iſt übrigens, abgeſehen von den Lortzing' ſchen Opern⸗ ein engbegrenzter und wo der Nachdruck mehr auf der mu⸗ fikaliſchen Seite liegt als auf der humoriſtiſchen Darſtellung pflegt eben der ſeriöſe Baß einzutreten. Bei der eigenthüm⸗ lichen Geſtaltung der modernen Opernliteratur iſt ein Baß⸗ buffo beinahe völlig überflüſſig geworden, und wenn man ſich weniger auf die komiſchen Opern der vergangenen Epoche legen wollte, ſo könnte man ihn füglich ent⸗ behren. Ein ununterbrochenes Gaſtſpiel von Baßbuffo? welche, zahlreich wie der Sand am Meere ploötzlich auftauchten und die Behauptung gründlich Lügen ſtraften, daß es keine Baßbuffo's mehr gebe, beſchäftigte am Schluſſe der vergangenen Saiſon unſer Thegtercomits, das Publifum und nicht zum Wenigſten auch die Preſſe. Und das Ende vom Liede iſt, daß der Komiker unſeres Theaters als Baßbuffo engagirt und damit der Stein der Weiſen endlich gefunden worden iſt. Wir haben ſchon beſſere van Bett's gehört, als Herrn Groſſer und auch ſchon ſchlechtere; überraſcht hat um aber ſeine muſikaliſche Sicher⸗ heit und die Ausdauer ſeiner allerdings nicht beſonders metallreichen, immerhin aber kräftigen Stimme. Die Pointen ſeiner Rolle hat er richtig erfaßt und vermöge ſeiner derben Komik einen Bürgermeiſter von Saardam dargeſtellt, der immerhin mit Ehren beſtehen kann. Daß es Komiker mit noch feinerem Humor und Baßbuffo's mit klangvollerer und metallreicherer Stimme gibt, wird Herr Groſſer ſelbſt zu⸗ geben; als van Bett hat er jedenfalls genügt, dem überaus zahlreich erſchienenen Publikum viel Vergnügen und allen denjenigen eine Enttäuſchung bereitet, welche eine Kataſtrophe von ſeinem erſtmaligen Auftreten in ſeinem neuen Dienſte prophezeien zu dürfen geglaubt hatten. In der übrigen Beſetzung hatte ſich nichts geändert und der vocale Theil der Oper gelangte durch Fräulein Sorger und die Herren Erl, Mödlinger, Grahl und Starke leeſe ſicher zum Vortrage, wie der inſtrumentale durch unſer treff⸗ liches Orcheſter unter Langer's Leitung. Tagesneuigkeiten. — In der Ober⸗Olmer Mordaffaire hat einer der Inhaftirten ein umfaſſendes Geſtändniß abgelegt, wonach er als Thäter auſtritt, während die übrigen Verhafteten der Beihilfe ſchuldig ſind; auch einer der letzteren hat bereits ſeine Schuld eingeſtanden.— Wir hören noch weiter, daß der Thäter der Burſche Namens Schultheiß 6 der, als er verhaftet wurde, gerade in Begriff war, die Flucht zu er⸗ greifen und bereils einen falſchen Paß hatte. — Abgeſtürzt. Brunneck, 7. Sept. Bei einem Ueber⸗ gang über das Hundskehljoch verunglückten am 3. ds. zwei Frauensperſonen, während eine dritte gerettet werden konnte. er Vorſteher von Prettau im Ahrnthale ließ die Leichen nach Prettau übertragen, wo ſelbe geſtern begraben wurden, während er die noch lebende Perſon zu ſich in Pflege nahm. — Ein Hund als Eutgleiſungs⸗Urſache. Auf eine ganz eigenthümliche Weiſe hat vor dem Kölner Bahnhofe dieſer Tage eine Entgleiſung ſtattgefunden, die eine recht unliebſame Verkehrsſtörung zur Folge hatte. In dem Augenblicke, als ein Wärter der Hauptweiche den Hebel der⸗ ſelben umlegen wollte, um eine nach dem Güterſchuppen leer ausfahrende Maſchine paſſiren zu laſſen, lief ein Hund über den Bahnkörper und kam mit ſeinen Pfoten ſo unglücklich wiſchen Weichenzunge und Hauptſchiene, daß erſtere nicht ſchließen konnte und in Folge deſſen die Maſchine nach der einen, der Tender dagegen nach der anderen Seite fiel, wo⸗ durch beide Geleiſe geſperrt wurden. Alle Frühzüge in der Richtung nach Mainz, nach der Eifel, Aachen und nach Cre⸗ feld hatten namhafte Verſpätungen. — Wunderbare RNettung eines Kindes. Glogan. 9. Sept. Am Mittwoch begleitete die öjährige Tochter des Lehrers Kube in Rietſchütz hieſigen Kreiſes zwei ihrer älteren Geſchwiſter auf den Thurm, um bei dem Mittag⸗ läuten anweſend zu ſein. Plötzlich verlor das Kind das Gleichgewicht und ſtürzte rücklings durch zwei Etagen des Thurmes hinab. Die von furchtbarem Schreck erfaßte älteſte Schweſter eilte ſofort nach unten in der Furcht daß das Schweſterchen mit gebrochenen Gliedern auf dem Boden liegen werde. Doch, o Wunder, das kleine Mädchen war unverſehrt, es war mit ſeinem Kleidchen an einem Brette des ſogen,„hl. Grabes“, das in der Charwoche in der Thurmhalle alljährlich aufgeſtellt wird, hängen geblieben. Mit Mühe wurde das ohnmächtig gewordene Kind aus ſeiner gefährlichen Lage befreit und zu ſeinen vom größten Schreck ergriffenen Eltern zurückgebracht, in deren Armen das Mädchen noch lange ſchluchzte. — Im Manöver erſchoſſen. Bei den Mandvern in Plauen i. Vogtl., die ſeit dem 3. ds. Mts. in der Nähe dieſer Stadt ſtattfinden, hat ein junger Offizier, der Seconde⸗ lieutenant Freiherr von Imhoff von dem in Wurzen garni⸗ ſonirenden Jägerbataillon, ſein Leben verloren. Bei einem (Vadesko). A. Calame,„Der Lauf des Reichenbach im Canton Bern“ M. 11,300(Mendelsſohn⸗Berlin); des⸗ ſelben,„Umgebung von Brunnen am Vierwaldſtätter See“ M. 7,600(Züricher Muſeum); desſelben,„Jeruſalem“ M. 6,910(Neumann); Ed. Hildehrandt,„Schottiſche Küfte bei Sonnenuntergang“ M. 10,000(Werner⸗Siemens⸗Berlin); C. Troyon,„WeidendesVieh“ M. 22,700(Städel'ſches 115 tut⸗Frankfurt); desſelben„Kuhu Hund M. 7,500(Schu Berlin); C. F. Leſſing,„Föhrenwald mit Röhlerhütte M. 8000 (Meinhard) Ad. Lier,„Borflandſchaft“ M. 6,100(Fabri⸗ Leipzig). Em van Marcke,„Landſchaft mit Thieren am Waſſer“ M. 10,100(Möglin⸗Paris). Ed. Schleich,„Die Iſarauen bei München“ M. 5,200(Graf Thun). Benj. Vautier„Das Begräbniß“ M. 13,500(Paſſavant,Frank: 15„Für die 105 Bilder wurden insgeſammt M. 324,490 erlöſt. Hans Albert. Herrn Alberts zweites Auftreten als „Eſſex hat deſſen Engagement an der Hannover'ſchen Hof⸗ bühne zur Folge gehabt. Bis zum Antritt dieſer neuen Stellung bleibt Herr Albert im Enſemble der„Münchener“ und wird ſich vom 1. November an der großen, von Herrn ie Hofpauer arrangirten Gaſtſpieltournse be⸗ eiligen. Luſtſpiel⸗Novität. Am Braunſchweiger Sommerthea⸗ ter kam von Oskar Teuſcher, dem jugendlichen Liebhaber dieſer Bühne, ein neues vieraktiges Luſtſpiel„Modelle“ zur erſten Aufführung und errang den beſten Erfolg. Zöllners Fauſt“. Aus Prag wird gemeldet: Zöllner's Muſikdrama„Fauſt“ hat bei ſeiner Erſt⸗Aufführung im Deutſchen Landestheater blos in den zwei letzten Akten ge⸗ Die erſten Akte erzielten einen ſogenannten Achtungs⸗ erfolg.“ Fräulein Kathi Bettaque, gegenwärtig Mitglied des Bremer Stadttheaters, welche im vorigen Monat in Bay reuth als„Eva“ in den„Meiſterſingern“ und als Blumenmädchen im„Parfifal“ weiteſten Kreiſen bekannt geworden, iſt für 555 Opernſaiſon unter Direktor Stanton von November Januar 1889 mit einer Gage von 32,000 Mark ge worden. Fräulein Bettaque war während der Sommerſalls 1885 bei der Kroll'ſchen Oper in Berlin engagirt. 4. Seite. Seneral-⸗Anzeiger. 13. September. Vorpoſtengeſecht, das in der Nacht vom Freitag zum Sams⸗ tag zwiſchen einer Abtheilung des Schützenregiments Nr. 108 aus Dresden und dem obengenannten Jägerbataillon ſtatt⸗ fand, wurde auf den genannten Offtzier in ſolcher Nähe ein Schuß abgefeuert, daß der Holzpfropfen der Patrone in die Bruſt des Offtziers drang. Der Schwerverletzte wurde, der ..“ zufolge, in das nüchſte Dorf getragen; trot der ſorg⸗ fältigſten Pflege gelang es jedoch nicht, den Unglücklichen zu retten, vielmehr iſt derſelbe in der vergangenen Nacht ſeiner Verwundung erlegen. —, Vier Perſonen ertrunken. Preß burg, 10. Sept. Laut eingelangter Meldung hat ſich Freitag Nachts um 11 Uhr bei Sgarendorf auf der Donau ein ſchreckliches Unglück ereignet. Ein Kahn der Dongu⸗ Regulirungs ⸗Geſellſchaft, auf welchem eine Frau, ein Kind und zwei Matroſen ſich befanden, wollte auf das Kettenſchiff zufahren, wurde jedoch an die Kette getrieben, wodurch der Kahn umkippte und alle vier Perſonen ertranken. Trotz angeſtrengter Rettungsver⸗ ſuche konnte Niemand lebend erreicht werden. — Selbſtmord auf einem Dampfer. Bu da peſt, 10. Sept. Auf dem geſtern Abends um halb 9 Uhr hier angelangten Wiener Paſſagierſchiffe ſpielte ſich eine aufregende Scene ab. In dem Momente, als der Dampfer vor Anker ging, wurde in einer Cahine des Schiffes eine Detonation vernommen. Die Schiffsbedienſteten eilten in die Cabine und fanden in derſelben eine junge Frauensperſon mit durch⸗ ſchoſſener Bruſt im Blute liegen. Es war die 21jährige, aus Lemberg e e Kohn, welche die Fahrt von Wien nach Budapeſt eigens unternommen hat. um hier zu ſterben, wie ſie dies in einem vorgefundenen Schreiben angibt. Die Freiwillige Rettungs Geſellſchaft transportirte die Schwerverwundete in's Rochusſpital. Die Revolverkugel hat die Lunge verletzt. — Die VBaeskger Fälſcherbande. Budapeſt, 10. September. Nunmehr iſt von der Szegediner Polizei die ganze Bacskger Fälſcherbande internirt. Es ſind dies Joh. Roh Situsz und 43 Bauern. Die Fälſcher ver⸗ kauften an die Bauern 5000 falſche Einſer zu dem fixen Preis von 1000 Gulden. Wie erhoben wurde, kamen mehr als 100,000 falſche Gulden in Verkehr. — Rumäniſche Ariſtokraten unter ſich. Bukareſt, 10. Sept. Zwiſchen den rumäniſchen Ariſtokraten Erneſt Varnav und Michel Balſch hat in Folge politiſcher Mei⸗ nungsverſchiedenheiten geſtern Abends eine Prügelei und heute ein Duell ſtattgefunden. Letzterer hat eine! Degenſtich in die Bruſt erhalten und wurde ſchwer verwundet. Von der Herzogin Thyra. Wie man aus Gmunden meldet, wurde im Familienrathe beſ loſſen, daß die Herzogin von Cumberland den Spätherbſt ſowie einen Theil des Winters an der Merresküſte verbringen ſolle. Nur der Herzog wird ſeine Gemahlin auf der Fahrt be⸗ gleiten, die Kinder des hohen Paares werden in Gmunden verbleiben oder nach Penzing gebracht, da deren luſtiges Weſen die Herzogin, obgleich ſle eine ungemein zärtliche Mutter iſt, ſehr aufregt. Bei jedem allzu laut geſprochenen Worte, bei jedem Schrei der Kleinen, ſei derſelbe nun är⸗ 1 oder en hat die nervöſe Herzogin bedauerliche e — ufälle, zu deren Behebung, wie die Aerzte behaupten voll⸗ ſtändige nbthig iſt. — Eine e barmherzige Schweſter. In der Irren⸗Anſtalt zu Gent wurde am 25. Auguſt ein ſeltenes Feſt gefeiert. Die Pflegerin an dieſer Anſtalt, barm⸗ herzige Schweſter Bonaventurg(Juſtina Cornelia De Cleregu) feierte an dieſem Tage bei vollkommenſter Körper⸗ und Geiſtesfriſche ihren hundertſten Geburtstag. Gratula⸗ tlonen kamen von allen Seiten. Der Kbnig von Belgien ſandte der hundertjährigen barmherzigen Schweſter ein eigen⸗ händiges Glückwunſchſchreiben. „— Hinrichtung. Paris, 10. Sept Schuhmacher, jener 22jährige Soldat des 112. Linien⸗Regiments, welcher im März d. J. eine achtzigjährige Greiſin ermordete und hier⸗ auf um einen kleinen Geldbetrag beraubte, wurde heute früh hingerichtet, nachdem der Präſident ſein Gnadengeſuch um Umwandlung des über ihn verhängten Todesurtheils der Pariſer Geſchworenen verworfen hatte. Die Nachricht von der bevorſtehenden Hinrichtung war ziemlich gut geheim ge⸗ halten worden, ſo daß ſich diesmal vor der Roquette die ſkandalpſen Vorgänge nicht wiederholten, die man im letzten Jahre bei der Köpfung Pranzini's konſtatirt hatte. Schuh⸗ macher ſchien, als er heute ſrah um letzten Gange geweckt wurde, nicht ſonderlich erregt, kleidete ſich ruhig an und er⸗ klärte dem ihn begleitenden Paſtor, er bereue ſeine Miſſethat und bitte ſeine Eltern um Verzeihung. Um ¼86 Uhr verließ der Delinguent das Gefängniß, ſchritt auf die Guillotine zu und wenige Secunden darauf war die Hinrichtung vollzogen, Die Leiche wurde nach dem Friedhofe von Jvry gebracht und dort begraben. — Selbſtmordverſuch einer Sängerin. Man ſchreibt aus Paris, 6. September:„Mademoiſelle Sarolta, die ungariſche Diva der Großen Oper, zählte bisher zu den pünktlichen Sängerinnen, deren Launen der Direktion keine plötzlichen auferlegte. Umſo größer war geſtern Abends die Ueberraſchung des Publikums, als man erfuhr, nicht die Sarolta, ſondern Mlle. Plaux werde in der Favorita ſingen. Das plötzliche Unwohlſein, welches die Abſage Frl. Sarolta's verurſachte, hatte einen ernſten, ſaſt tragiſchen Hintergrund, ſo man hinter den Couliſſen überhaupt etwas tragiſch zu nehmen hätte Mad. Sarolta, in den Baſſiſten der Oper verliebt, hatte Gift— Laudanum — genommen und konnte nur mit Mühe wieder in's Leben gerufen werden. Aeueſte Nachrichten und Celegramme. Berlin, 11. September. Soweit bis jetzt bekannt iſt, wird der Kaiſer übermorgen früh von den Flotten⸗ manöbvern aus Wilhelmshaven nach Berlin zurückzukehren. Der König von Sachſen wird, dem Vernehmen nach, am 13. September nachmittags zwiſchen 5 und 6 Uhr, aus Dresden, die Prinzen Arnulf und Alfons von Bayern werden mit ihrer Begleitung morgen fruͤh um 7 Uhr 40 Minuten aus München in Berlin ein⸗ treffen, um den Manövern beizuwohnen. Der Erzherzog Albrecht von Oeſterreich wird morgen Nachmittag aus Wien, der Großfürſt Nikolaus von Rußland am 14. September aus Petersburg hier erwartet. Die beiden letzteren werden im königlichen Schloſſe abſteigen. *Berlin, 11. Sept. Der Vorſitzende der Kom⸗ miſſion für die Ausarbeitung des bürgerlichen Geſetz⸗ buchs, Wirkl. Geh. Rath von Pape, iſt heute Nach⸗ mittag um 3 Uhr geſtorben.(Heinrich Eduard von Pape, der frühere Präſident des Reichs⸗Oberhandelsge⸗ richts, war am 18. September 1816 in Brilon(Weſt⸗ falen) geboren, iſt alſo zwei Tage vor ſeinem Geburs⸗ tage geſtorben. Seit 1874 präſidirte er der Kommiſſion für die Ausarbeitung des deutſchen bürgerlichen Geſetz⸗ buchs und hat in dieſer Stellung eine für die einheit⸗ liche Geſtaltung des deutſchen Rechts ungemein erfolg⸗ reiche Thätigkeit entfaltet, wenn es ihm auch leider nicht dergönnt geweſen iſt, den Abſchluß dieſes großen Werkes 1 erleben) *Berlin, 11. Sept. Die Proklamation, welche Kaiſer Wilhelm II. nach ſeiner Thronbeſteigung erlaſſen hatte, wurde bekanntlich in Berlin an den Straßenecken affichirt. In der Nacht zum 10. Juli wurden nun 24 Perſonen von Polizeibeamten dabei über⸗ raſcht, wie ſie dieſe Proklamation mit rothen Zet⸗ teln ſozialdemokratiſchen Inhalts über⸗ klebten. Sie wurden deßhalb wegen Majeſtätsbelei⸗ digung, Vergehen gegen das Sozialiſtengeſetz und Ueber⸗ tretung einer Polizelverordnung unter Anklage geſtellt. Die betreffende Verhandlung fand heute vor der Ferien⸗ ſtrafkammer des Landgerichts ſtatt und wurde, entgegen dem Antrag des Staatsanwalts, öffentlich geführt. Die Angeklagten leugneten ſämmtlich, ſich der angegebenen Vergehen ſchuldig gemacht zu haben, wurden aber durch die Zeugenausſagen für ausreichend überführt erachtet. Sie wurden jedoch, lt.„Frkf. Itg.“, in Uebereinſtim⸗ mung mit den Ausführungen ihrer Vertheidiger von der Anklage der Majeſtätsbeleidigung freigeſprochen, nur des Vergehens gegen das Sozialiſtengeſetz ſchuldig befunden und 22 von ihnen zu zwei Monaten, einer zu ſechs Wochen und ein Angeklagter zu vierzehn Tagen Gefäng⸗ niß verurtheilt. * Primkenau, 11. Sept. Laut endgiltiger Beſtim⸗ mung trifft die Kaiſerin mit den fünf Prinzen am 26. September hierſelbſt ein. *Wilhelmshafen, 11. Sept. Die Pacht„Hohen⸗ zollern“, mit dem Kaiſer an Bord, hat ſich heute Nach⸗ mittag dem Manövergeſchwader angeſchloſſen. * Stuttgart, 11. Sept. Der Kaiſer wird am 28. September, von Mainau kommend, den König und die Königin von Württemberg in Friedrichshafen beſuchen. Wiesbaden, 11. Sept. Der Vorſtand der deutſchen Kolonialgeſellſchaft ſandte ein Telegramm an den Kaiſer ab enthaltend den Dank für das Wohlwollen, das der Kaiſer für den Entſatz Emin Paſcha's kundgegeben hat. *Wien, 11. Sept. Wie nunmehr feſtſteht, wird Kaiſer Wilhelm, begleitet vom Grafen Herbert Bismarck, am 4. Oktober, Vormittags, mit einem Sonderzuge der Weſtbahn aus München, in Wien eintreffen. *Turin, 11. Sept. Heute Vormittag fand hier im Königspalaſt die Trauung der Prinzeſſin Lätitia mit dem Herzog Amadeus ſtatt. Der bürgerlichen Eheſchließung folgte die der kirchlichen Einſegnung. * London, 11. Sept. Wie dem Bureau Reuter aus Pietermaritzburg unter dem heutigen Datum gemeldet wird, habe der von der Transvaal⸗Regierung abgeſandte Grenz⸗ kommiſſär Meyer, welcher aus Sepheid zurückgekehrt iſt, be⸗ richtet: Die Zulus würden entwaffnet und Dinizuln habe ſich der Transvaal⸗Regierung gegen die Verſicherung, daß er den Engländern nicht ausgeliefert werden ſolle, übergeben. Dinizulu, welcher gegenwärtig krank ſei, bleibe unter der Be⸗ wachung der Transvaal⸗Polizei. Abuka ſolle ſich ohne Be⸗ gleitung in das Tongoland geflüchtet haben. * Athen, 11. Sept. Ein Erdbeben in Aigion verur⸗ ſachte großen Schaden, den man auf eine Million Franken ſchätzt. Zwanzig Perſonen ſollen verletzt ſein. Miniſter⸗ präſident Trikupis reiſte nach Aigion ab. * Petersburg, 11. Sept. Ende September beginnt in Rußland eine dreiwöchentliche Einzieh⸗ ung von Reſerviſten, die nur bei den am Kaiſer⸗ manöver theilnehmenden Truppen bereits erfolgt iſt. In großem Maßſtabe eingezogen werden ein Jahrgang völlig ausgedienter und ein Jahrgang ſolcher Mannſchaften, die nicht völlig der aktiven Dienſtzeit genügt haben. Die Uebungen finden in Truppenlagern ſtatt; jedes Regiment formirt ein Bataillon Reſerviſten. Das Dienſtprogramm umfaßt die Einzelausbildung, den Schießcurſus, auch für die Batterieen, das Compagnie⸗Exerciren und die Feld⸗ dienſtübuugen. Man legt den diesjährigen Uebungen einen großen Werth bei, da man ſich alle Erfahrungen des Vorjahres zunutze gemacht hat. Alle Reſerviſten üben diesmal in Uniform, während ſie im vorigen Jahre in Civil erſchienen. Hochwaſſer. „ Innsbruck, T1. Sept. Es werden weitere Zer⸗ ſtörungen durch das Hoch waſſer gemeldet. Abermalige Dammbrüche haben ſtattgefunden und der Bahnverkehr vom Süden her iſt in Folge deſſen nur noch bis Rove⸗ redo möglich. Auch die nächſt dem Inn gelegenen Stadt⸗ theile Innsbrucks ſelbſt ſind überſchwemmt. „Beru, 11. Sept. Im Engadin ſind in Folge von Regengüſſen Ueberſchwemmungen und Felſenſtürze eingetreten. St. Moritz ſteht unter Waſſer. Die Brücke bei Filiſur iſt weggeriſſen worden. „Verona, 11. Sept. In Folge der unausgeſetzten Arbeiten der Truppen, welche Brücken und Dämme her⸗ ſtellen, iſt die Ueberſchwemmung auf den niedig gelegenen Theil der Stadt eingeſchränkt. Da der Waſſerſtand der Etſch bei Trient ſeit mehreren Stunden nicht mehr ge⸗ ſtiegen, ſo hofft man, daß die Hauptgefahr beſeitigt iſt. „Rom, 11. Sept. Der Como⸗See über⸗ ſchwemmte die Stadt Lecco. Die Kaufleute ent⸗ fernen ihre Waaren aus den Magazinen. Mannheimer Handelsblatt. Würzburg, 11. September. Der heutige Viehmarkt war infolge der vorgusgegangenen israelitiſchen Feiertage und wohl auch des ſchlechten Wetters nur mittelmäßig betrieben. Die norddeutſchen Viehlieferanten— ſehr gut vertreten— konnten ihren Bedarf nicht decken; das Geſchäft war unge⸗ wöhnlich lebhaft und wurde der ganze Auftrieb mit guten Preiſen umgeſetzt.— Es hat gekoſtet das Paar Gang⸗ ochſen Mk. 890 bis 1200, Stiere 450—725, Kühe und Kalben per Kopf 140—300; ferner beträgt der Preis per Pfund Fleiſchgewicht bei Kälbern Pfg. 42—52, Schafen 32—45 und bei Schweinen 50—54. Dienſtag, 25. Sept., 21. Viehmarkt. am 2. Okt. 10. Schafmarkt. Manuheimer Effektenbörſe vom 11. September. An der heutigen Börſe maren Anilinaktien zu 283 pCt. am Markte. Von Bierbrauereien waren Eichbaumaktien zu 292.75 pCt. erhältlich, Brauerei Schwartz zu 160 geſucht. Mannheimer Lagerhausaktien wurden zu 96.50 pCt. umgefetzt. Verſicherungsaktien wurden zu M. 620 gehandelt. Budiſche Rück⸗ und Mitverſich. 650 G. 670 B. Neichsbank Mannheim Die Reichsbank hat den Pri⸗ vatdiskont von 2 auf 2¼ pEt. erhöht. Frankfurter Mittagbörſe. Frankfurt a.., 11. Sept. Die neue portu⸗ gieſiſche Anleihe iſt vielfach überzeichnet worden, an allen lätzen wurde die Subſeription ſchon heute früh akſchloßſen. ieſes günſtige Reſultat war aber allgemein erwartet worden, und viele Speculanten ſcheinen ſogar den heutigen Tag ab⸗ gewartet zu haben, um zu realiſiren. Nach ſehr animirtem Be⸗ inn kam mattere Strömung zum Durchbruch, beſonders anken hatten darunter zu leiden. Am wenigſten ſind noch Diskonto gefallen, für welche die Ausſicht auf das klein ⸗ aſtatiſche Eiſenbahngeſchäft fortgeſetzt ſtimulirend wirkt. Cre⸗ ditaktten waren anfangs höher. Im Laufe der Börſe gab der Cours aber nach. Recht matt waren Statsbahn und beſonders Lombarden auf die aus Südtyrol voliegende Ue⸗ ſchwemmungsnachrichten und Dammbrüche. In der Nach⸗ börſe waren Credit und Diskonto neuerdings höher. Berliner Handelsgeſellſchaft, Darmſtädter. Dresdener ca. 2 pCt. niedriger. Von deutſchen Bahnen Marienburger 1½ pEt. matter, Lübecker 1 pCt. geſtiegen. Oeſterr. Bahnen matt, Böhmen haben 1 fl., Duxer 5 fl., Staatsbahn, Lom⸗ barden, Elbthal 2½ fl. verloren; nur Buſchtherader 2½ fl. höher. Ausländiſche Fonds ſchwach. Egypter auf Unruhen im Sudan gedrückt. Italiener und Ungarn Bruchtheile, Amerikaner matter. Neue Türken behaupteten ſich recht feſt. Privatdisconto 1¾—/ pCt. Frankfurter Effektenſoeietät. Schlußourſe: Kreditaktien 264, Staatsbahn⸗Aktien 212½, Galtzier 175¾½, Diskonto,Commandit 231.40, Darm⸗ ſtädter Bank 167.30, Deutſche Bank 175.90, Deutſche Vereins⸗ bank 105.65, Württemb Vereinsbank⸗145.40, Berliner Han⸗ delsgeſellſchaft 180.10, Lombarden 90¼, Effektenbank 125.10, Türk. Tabak 100.50, Laurahütte 128, Heſſ. Ludwigsbahn 107.50, Lübek⸗Büchener 169.50, ecklenburger 156, Marienburger 75.10, Gotthard 135.10, 10. do. 127.40, Central 126.10, Nordoſt 98.30, Jura 108.50, Union 95.89, 1155 31.10, Ita⸗ liener 97.70, ö5pCEt. Rumänier 95.70, Buſchtherader 261¾, öſterr. Local 120¾, Elbthal 170¼, Prag⸗Duxer Prior.⸗Aktien 88½, Aproz. Ungar. Goldrente 84.50, Ungar. Papierrente 76.50, Silberrente 69.35, 2. Orient 62.10, 3. Orient 61.95, Egypter 85.25, Spanier 75, Türken 15.36, Griechen 74.10, 1 92.40, Verlag Richter 150.75, 4½pCt. Portugieſen 25. Bei feſter Geſammt⸗Tendenz waren namentlich Griechen erheblich gebeſſert. Amerikaniſche Produkten⸗Märkte.(Schlußcourſe vom 9. September.) New⸗ Nork Thieage Monat 0 Weizen Mais Schmalz Caffee Weizen Mais Schmalz Auguſt————.———— September 975/ 54ͤ•—— 12.40 50/ 457/ 10— Oktober 98/ 547—— 11.9—— 45⁰ 9 12⁰ November 995/5—— 11.85—— 186⁰ Dezember 100% 5⁰ 8 82¼ 11 05 90³0/0—— Januar 101%%—— 10.90——— Februar————————— 1————.—— April——— 933—— Mai 105/—— 10 75 95½%—— uni————.———— Juli———.————— Lear————— 89¹ů]—2 Schifffahrts⸗Angelegenheiten. Ruhrort, 11. Sept. Wir wir ſeiner Zeit berichteten, verlangt die königliche Regierung die Anſtellung ver⸗ eidigter Schiſſsmakler am hiefigen Platze. Auf Ein⸗ ladung unſeres Herrn Bürgermeiſters findet nun heute eine Verſammlung der bei dieſer Angelegenheit intereſ⸗ ſirten hieſigen e und Rhedereien ſtatt, in welcher die der königlichen Regierung für das Amt in Vorſchlag zu bringenden Perſonen nominirt werden ſollen. Der Remorqueur„Köln I. iſt unter Führung des ſeitherigen Kapitäns Herrn Kruifer wieder in den Dienſt geſtellt worden. — Frachten erlitten keine weſentliche Aenderung. Man zahlte: nach Amſterdam für Schiffe von 100—120 Larren fl. .90—.—, Schiedam.30——, Rotterdam.15—.20, Antwerpen für Heoße Schiffe.50—.—, für kleine Schiffe .75, Mainz Mannheim für Schleppkähne Mk..— bis .25, für Holzſchiffe.25, Koblenz.75. 8 Maunheimer Hafen⸗Verkehr. Folgende Schiffe ſind am 11. September angekommen Hafenmeiſterei II. Schiffer ev. Kapitän Schiff Kommt von Ladung Ctr. Walter Anng Ruhrort Eiſenwaare 4094 de Gruyter Zirikzee Antwerpen Stückgüter 3276 9 Weißbarth Bosporus Rotterdam Getreide 10946 Drei Vereinigung 12 Antwerpen 7 16792 B. v. Coyen Avontur Saat 9416 Angekommen am 10. September. V. Cathar. Sofia Antwerpen Stückgüter 3800 H. Bös Pfalz 2 Köln 1500 J. Worch Moguntia Duisburg Kohlen 23600 8 Rei Lothringen Ruhrort 3 20200 „Keller Thereſe Duisburg 5 25²⁰0⁰0 J. Dreis Ruhrort 18 Ruhrort 7 5052 Hafenmeiſterei III. G. Frank Induſtrie 9 Köln ee 250⁰ H. Leutz Frieda Heilbronn 7 2288 Angekommen am 10. September 915 Moritz ndwigshafen 3 Rotterdam Weizen 6562 Scheidel Induſtrie 8 Ruhrort Stückgüter 1000 H. Spröhnle v. Gemmingen Jagſtfeld Salz 1308 dto. Carl 5 8 1162 G. Müßig Hrm. d. Deutſche 5 4 1942 dto. Diana 7 5 1030 A. Rauth Thilo 5 4 1570 Ph. Weber Hoffnun 85 5 1512 M. Ehrenfried Niegedacht 5 1942 Hafenmeiſterei IV. B. Kuſſel Eliſabeth Urmitz ffſteine 3400 W. Kersken Graf Moltke Ruhrort Kohlen 18000 W. Böhringer Ruhrort 8 5 5 15760 J. Meffert Induſtrie 12 5 5 15000 D. Schmitz Ruhrort 15 55 8 15200 H. Düngen Schürmann 4 0 5 11500 G. Dörkelmann J. Heinrich[Duisburg 18760 Floßholz: angekommen 700 Cbmtr., abgegangen 1440. Waſſerſtands⸗Nachrichten. Rhein Kaub, 11. Sept.96 m.—.08. 5 Koblenz, 11. Sept 2 94 m.—.07. Hüningen, 11. Sept..71 m.—.14.] Köln, 11. Sept..27 m.— 0,f18. Kehl, 1I. Sept..90 m—.86. Ruhrort, II. Sept..76 m.—.1. Lauterburg, 11. Sept..38. m +.20. Necar Maxau, 10. Sept..40 m +.88. 5 Mannheim, 12. Sept..67 m.—.00.] Mannheim, 12. Sept..30 m.—.00. Mainz, 11. Sept..28 m. +.04. Heilbronn, 12. Sept..58 m.—.00. Liebhaber von praktiſchem Schuhwerk mit breiten, run. gen und ſpitzen Fagonen, mit breiten, niederen, mittleren und hohen Abſätzen finden die größte Auswahl auch in ganz billigen Artikeln nur bei Georg Kartmann, Schuh⸗ geſchäft, E 4, 6, am Fruchtmarkt untere Ecke(Telepbo 0 Haus- und Hoteltelegraphen-Anlagen 14202 L. Frankl, L 17, 1, Mannheim. 18. Septemder. General⸗Anzeiger 5. Seite Frankfurter Bank 3% Reichsbank%,. Coursblatt der Frankfurter Börse vom fl. Sept. Präm.-Efklärung 29. Sept. Uitimo 30. Sept. 1888. Staatspaplors. Elsenbahn-Aktlen. Bank-Aktſen 4 Qest. Staats.108.10 52. Anlehens-Loose. industrls-Aktlen. 4 Ptsch.Reiohs-Anlehen 108.90 bz..]4 Hess. Ludwigsbahn 107.20 bz. 4½ Dtsch. Reichsbk. 141.2% 83 Oest..-VIII. E. Fr. 83.60 G. 3½ Cöln-Mindener.—.— bz..s Zuckerf. Waghäusel 91.60 bs. 4, Preuss. Consols. 107.40 G. 5 Bexbacher 4326.80 G. 3 Frankfurter Bank 129 70 b 1 Prag Duxer. 01.40 bz..] 4 Bayer Prämien 140.30 G. 4 Dtsch. Kdison-Ges. 144.80 bz. 3½ Frankf. Stadt-Anl, 201˙80 G. ſ5 Lübek-Büchener. 169.2 bz. 4 Darmstädter Bank 1866 10—KRaab-Oedenburg M. 68.10 bz,.] 4 Bad. Prämien—.— bz·. 5 Scheide-Anstalt 237.50 bz. 4 Bayr. Oblig. M. 107.60 G. 4 Marienp-Mlawka. 78.— bz 4 Deutsche Bank 174 70 be. 4 Rudolf Silb. 6. W. fl./—.— G. 3 Oldenb. 40 Thlr. 137.80 bz. 5 Dtsch. Verlgs.-An. 248.— bE.&. 4 Württb. OBl.... M.—.— G. 5 Alköld-Fium. 152,¼ bz..J4 Berl. Handelsges. 179.90 bz, 4 Gotthard Fr.103.80 G. 4 St. Raab-Grazer. 100.90 bz..J4 Frkf. Brauerei-Ges. 51.99 bz. G. 4 Bad. Obligg. M. 108.— G. 5 Böhm. Nordbd. 61.% 92. 4 Dtsch. Vereinsbk. 05 60 pz G 5 Toscan. Cent. Lireſ104. 30 G. Braunschw. 20 Thlr. 101.90 G. 5 Brauerei Storchen 142.30 bg. G. 4 Gr. 2250.)108.70 G. ſs Böhm. West.. 269.½ G. 4 Disc.-Com.. p. ult. 280.90 bz. ſe Ttlantio und Paeine 81.30 bz..] Furh. 40 Thlr.-Locse 320.60 bz. 4 Lothr. Eisen-Werke 34.80 G. 4 öst. Gol. Rente,.92.90 pz. 5 Busckth. Lt. B. 259,½8 bz..4 Presdener Bank 143.— bz.G Buffalo.. T. g—— Is Oester. v. 1860 ö6. W. 120 40 bz. 5 Westereg. oons. Alk. 166.— bx. 4½ öat. Füp Faif ö W. 69.50 be. J Bon⸗Beenl. 89.7% 6. Heininger hank 07.— 02 0 ſs Chie, MIiw. u, St. P. 103.70 ba..] Zesterdeich. 5. 1834 68.— bz. ſ Türk. dab kes alt.—.— 4% öst, Pap. Mai] 6. W. 68.50 ba. 4 Dux.-Bodenb. 289.½ G. 5 Oest.-Ing. Bank 739.— bz..]s Southern Pacifſo 11.90 K. Oest. Credit v. 1858 99.80 bz. Versioh.-Aktien. 6 Ost. Fapler von 1881 81.90 C. ſs Franz-Josefßf.— 5 Oest. Oreditakt. p. u. 264.½ bz. e Missouri Pac. oons.110.— bz..] Jug. Staats fl. 100. 482.50 bz. ſ D, Fhönis 20 0 N.. 200.— bn. Ung..-R. p. opt.. 84.60 bz. 5 Galiz. Sarl-I. p. Ult. 175.½ bz. 5 Ung. Greditb. p ult. 256.— bz. Denver u. Rio Gr 117.80 bz..J 5 Don. Reg. ö6. W. fl. 100106 70 bz..s Ekf. Leb. Vers. 10% E. 112,0 G. 5 Ung. Pap.-Rents. 76.50 bz. 5 Graz-Köflacher„ 197.¾ bz..J5 Wiener Bankverein 86.— ba.[Gsorgis Ad s FHoll. Comm. fl. 100—.— b. 3 Frkf. Rückv. 10% E.—.— bz. 5[talienische Rente 97.90 bz. 5 Qest. Fr.-Stb.„ 211. bz. 4 Württb. Vereinsbk 128.40 bz.G 8 3 Madrider. Fr. 100 51.70 bz. 4 Providentia 10% E. 184.— bz. 6 Bumän Rente 108.60 Pz. s gest. Lokalb. 120 ½ G. 44 P. Eflektenbank 125.— bz Pfandbrlefe. Türk. F. 400 inel. Coup. 11 80 bz. 4 ditto Rückv. 209/% F. 125.50 G. Russ, Gold-Rente 112.10 bz. ſ Oest. Südbahn„ 89./. bz. 44 Fr. Hypothekenbk 129.50 G Erkft. Hyp.-B...101.50 G. Freiburger. Fr. 15 88.60 bz. Weohsel. Kurze Sicht. 5 Obl. 1877 Rents. 5 Oest, Nordwest 187.% G. 4 Fr. Hyp. Kredit 87.90.J4 Erkf. Hyp.-Or.-V. M. 10l.90 bz..] Genua e. 150128.— bz..%½ London L. 20.490 bn. 5. ObJ. II. Orient p. ult. 61.70 bz. 5 Elbthal 170./ bz. 928 4 Nass. Lds.-BR. M.—.— bz..] Mailander. Fr. 45 42.70 bz..Js Paris Fr. 10080.55 bz. 4½ Russ. Consols 1875 94.50 bz. 4 Raab-Oedenburg. 56.1½ bz. G. Prlorltäten. 3½ Nasg. Lds.-Bk. M. 102.70 bz. Mailänder. Fr. 10 17.30 G. 4 Wien fl. 100168.— bz. 5 Rusg. Anl. 1880 p. ept. 84.20 z. 5 Ung.-Gal. J. 43.½ G. 4 Elis.-Pr. stptl...100.— G. Rhein. Hyp.-B. M. 102.5 bz G.[Meininger fl. 7 25 20 bz deldserten. 5 Serb. Rente 62.60 bz..]4 Bern-Jura.. 108.60 bz. 4 KElis.-Pr. stfr. N. 102.50 G. 4 Südd. B. Or..102.30 G. Neuchateler. Fr. 10—.— bz. GDukaten.60—55 5 Serb. Eisenbahn.—.— bz. 44 Gotthard-Bahn Fr. 134.90 bz. 4 Franz-Jos. Silb. ö. W. 79.90 G. 5 Egypt. Cr. Fone.]—.— bz.G. Schwedische Thlr. 10—— bz..20 Fr-Stücke 16.17—14 4 Spanier 5 75.— bz. 4 Schweiz. Central.„ 128.20 bz. 5 Oest..-Lb. fl. Pr. 104.60 G. 5 Ital. Im.-Ges.. Lire.101.40 G. Venetlaner Lire 30.90 bz. Engl. Souvereigus 20.45—40 1 cony. Türken. 15.85 bz. 4 Schw. Nordost Fr. 98.70 bz. 3 Oest..-Laq. fl. Fr. 61.90 G. 5 Russische-.“.— Gräfl. Pappenh. fl, 7 24 50 C. Russ. Imperials 16.76—72 5 Unif. Egypter p. ult.“ 85,10 bz..4 Verein Schw.-B. 95.90 bz. 5 OGest Staats fl. 107.70 bz. 44 Schwedische M. 102.20 8 Dollars in Gold.20—16 9 0* Großh. Badiſche Staatseiſenbahnen. Mit ſofortiger Wirkung werden im badiſch⸗württembergiſchen und im Mannheim⸗württembergiſchen Güterverkehre krummlinig profilirte und abfacirte Bauſteine nach den Beſtimmungen und Frachtſätzen des Spezialtarifs III abgefertigt. 15735 Karlsruhe, den 9. September 1888. Generaldirektion. Bekanntmachung. Die Verleihung von Ehrenzeichen an Mitglieder der freiwilligen Feuer⸗ wehren betr. 15788 (227) Nr. 62297. Wir bringen zur öffentlichen Kenntniß, daß kraft der, durch landesherrliche Verordnung vom 21. Dezember 1877 dem Miniſterium des Innern ertheilten Ermächtigung das von Seiner Königl. Hoheit dem Großherzog mittelſt dieſer Ver⸗ ordnung für Mitglieder der freiwilligen Feuerwehren geſtiftete Ehrenzeichen den Mitgliedern der freiwilligen Feuerwehr in Mann⸗ heim Herrn Daniel Mayerhofer, Handelsmann, Jacob Jungmann, Spengler und „ Georg Schneider, Magazinier verliehen und den Dekorirten heute behändigt wurde. Mannheim, den 9. September 1888. Großh. Bezirksamt. Genzken. Vorladung. Der Pionier Georg Beiſel der 3. Comp. Pionier⸗Bat. Nr. 16, geboren am 23. Auguſt 1866 zu Eberbach, im Großherzogthum Baden, gegen welchen der Prozeß wegen Fahnenflucht eröffnet iſt, hat ſich ſpäteſtens zum Termine am 18. Jannar 1889, Vor⸗ mittags 11 Uhr, in unſerem Gerichtslocale(Zgimmer Nr. 8 der Militär⸗Arreſt⸗Anſtalt auf der Oberſaalſtraße hierſelbſt) zu ſtellen, widrigenfalls die Unterſuchung geſchloſſen und der Ab⸗ weſende für fahnenflüchtig erklärt, auch zu Geldſtrafe von 150 bis 3000 Mark verurtheilt werden wird. 15734 Metz, den 8. September 1888. Kaiſerliches Gonvernements⸗Gericht. Verpachtung der Mannheimer Winterſchafweide pro 1888089. Die Benützung der ſtädtiſchen Schafweide für den Winter 1888/89, welche ſich auf circa 2300 Morgen Ackerfeld und 900 Morgen Wieſen ausdehnt, wird Donnerſtag, den 13. September, Vormittags 11 Uhr auf hieſigem Rathhauſe, in vier Abtheilungen an den Meiſtbie⸗ zenden öffentlich verſteigert, wozu wir die Liebhaber mit dem Be⸗ merken einladen, daß der Schäfereipächter innerhalb des diesſei⸗ tigen Schäfereibezirks den Pferch aufſchlagen kann, wo und zu welchem Preis er will. Die Pachtbedingungen liegen in der Stadtrathskanzlei zur Einſicht auf. 1522 Mannheim, 3. September 1888. Stadtrath: Moll. Bekanntmachung. Nr. 11,545. Wir bringen hiermit zur Kenntniß, daß der Medicamentenbezug für Mitglieder der ſtädtiſchen Krankenverſicherungs⸗Anſtalt und Stadtarme vom 1. September l. Is. an bis auf Weiteres in folgenden Apotheken zu geſchehen hat: 1) Einhorn⸗Apotheke des Herrn Aug. Hainz, R 1, 2/8. 2) Mohren⸗Apotheke des Herrn F. Bennighof, O 3, 5. 3) Schwau⸗Apotheke des Herrn S. Lomnitz, E 3, 14. 4) Löwen⸗Apotheke der Frau Dr. Hirſchbrunn Wwe. (Verwalter Aſcher) E 2, 16. 5) Neckar⸗Apotheke des Herrn H. Eberhard, Neckar⸗ vorſtadt, ZE 1, 4. Die Wahl unter den eben genannten Apotheken ſteht frei. Dabei machen wir die übrigen Herren Apotheker auf§ 7 des bad. Armengeſetzes aufmerkſam. 14974 Mannheim, den 29. Auguſt 1888. Die Armen⸗ und Kranken⸗Commiſſion. Bräunig. 1* Becker. Katzenmaier. Backwaaren⸗Lieferung. Nr. 11,921. Die Armen⸗ und Kranken⸗Anſtalt hat im 4. Quartal 1888 einen Bedarf von ca. Ko. 15000 Schwarzbrod 2. Sorte 5000 5 1. 2400 Weißbrod „„ 22700 Milchbrod. Die Lieferung ſoll im Submiſſionswege vergeben werden. Angebote auf die Lieferung wollen bis 15660 Donnerſtag, 13. Sept. d.., Vormittags 10 Uhr verſiegelt und mit der Aufſchrift„Backwaaren⸗Lieferung“ verſehen, bei unterzeichneter Stelle eingereicht werden. Die Lieferungs⸗Bedingungen liegen inzwiſchen auf diesſeitiger Kanzlei zur Einſicht offen; wir bemerken jetzt ſchon, daß die aaren von den Lieferauten frei in's Krankenhaus zu liefern und daſelbſt zu übergeben ſind. Mannheim, 8. Sept. 1888. Die Armen⸗ und Kranken⸗Commiſſion: Bräunig. Katzenmaier. Schafweide⸗Verpachtung. Am Montag, den 17. September, Vormittags 11 Uhr, wird die hieſige Winter⸗Schafweide pro 1888/89, welche mit 200 Stück Schafen bezogen werden kann, im Rathhauſe dahier öffent⸗ lich verpachtet. 15704 Neckarhauſen, b. Ladenburg, 10. September 1888. Bürgermeiſteramt Zieher. 55568655550666855588 58§ Fealſchule zu Mannhein. 7ausgeſetzt und als Eigenthum endgiltig zugeſchlagen, wenn we⸗ § Anerikaniches Conſulat. Mein Bureau iſt von heute an bis auf Weſteres von Morgens 9 Uhr bis Mittags 1 Uhr geöffnet. 15726 J. C. Monaghan, .-.-Consul. OOOOOOOOOOOOOOOOoO Bekanntmachung. Die Domänenverwaltung Mannheim vermiethet Montag, den 17. September 1888, Vormittags 10 Uhr auf ihrem Geſchäftszimmer im linken Schloßflügel die ſeither von Meſſerſchmied Hoffmann und Kappenmacher Grether innegehabten beiden, im Kaufhauſe gelegenen Ladenlokale nebſt Wohnungen, auf die 10 Jahre— 3. März 1889/1899.— 15768 2 2* Steigerungs⸗Ankündigung. In Folge richterlicher Verfügung werden den Peter Hoock II. Eheleuten in Feudenheim die unten beſchriebenen Liegenſchaften auf Gemarkung Feudenheim am Mittwoch, den 19. September 1888 Vormittags 10 Uhr im Rathhauſe zu Feudenheim einer öffentlichen Verſteigerung ausgeſetzt und als Eigenthum endgiltig zugeſchlagen, wenn wenig⸗ ſtens der Schätzungspreis erreicht wird. Beſchreibung der Liegenſchaften. 1. Haus Nr. 264. Ein einſtöckiges Wohnhaus mit Stall, Scheuer Schweinſtällen nebſt 17 Ruthen nürnberger oder 44 Ruthen 55 Fuß neubad. Maaß Hausplatz, Hofraithe und Garten auf dem Paulsberg 2. Lagb. Nr. 45. 1 Vtl. 18 Rth. Acker altes Maaß oder 2 Vtl. 9 Rth. neues Maaß im Sandfeld rechts des Wingertsberges 5 39 Ruth. altes ober 1 Ptl. 8 D 2 2800 M. 70 M. 450 M. Summa: 3320 M. 3. Lagb. Nr. 169 ½. 2 Ruth. Acker im Mühlfeld 4. Gewann 5 Mannheim, 19. Auguſt 1888. Gr. Notar: Rudmann. Steigerungs⸗Ankündigung. In Folge richterlicher Verfügung werden dem Kaufmann A. Gerlach von Heidelberg, zur Zeit in Frankfurt a.., die unten beſchriebenen Liegenſchaften der Gemarkungen Feudenheim, Wall⸗ ſtadt und Käferthal am Freitag, den 21. September 1888, Vormittags 10 Uhr, im Rathhauſe zu Feudenheim einer öffentlichen Verſteigerung 15569 nigſtens der Schätzungspreis erreicht wird. Beſchreibung der Liegenſchaften. 1. Gemarkung Feudenheim. 1. Lagb. Nr. 22. 16 Ar Acker im Oberfeld 1. Gewann, die Heggewann, einſeits Jacob Rittmüller, ander⸗ ſeits Johann Bohrmann IV. 8 5 5 2. Lagb. Nr. 90. 8 Ar 93 Mtr. Acker im Birnzweig, einſeits Michagel Spatz, anderſeits Philipp Ludwig Back 8 8 8 8 4 2 3. Lagb. Nr. 75—77. 18 Ar Acker im Weiherfeld, 4. Gewann rechts des Heckenwegs, einſeits Martin Schaaf, anderſeits Jean Höfer 2 4. Lagb. Nr. 171. 18 Ar 90 Mtr. Acker im Sand⸗ feld, 10. Gewann auf die Spitzgewann, einſeits Samuel Kinzler Wittwe, anderſeits Samuel Sohn 5. Lagb. Nr. 64. 1 Viertel 41 Ruthen oder 9 Ar 45 Mtr. Acker im Sandfeld, links des Käferthaler Wegs auf die Heerſtraße, einſeits Valentin Franz, anderſeits Jacob Bohrmann 640 400 800% 450 0 5 5. Sa. 1: 2525% Zweitauſeud fünfhundert fünf und zwanzig Mark. 2. Gemarkung Wallſtadt. Lagb. No. 252. 1 Morgen 3 Rth. 56 Fuß bad. Maaß Acker im Unterfeld 11. Gewann die äußeren langen Aecker einſeits Johann Bohrmann IV, anderſeits Valentin Back VI. „* 0 * 0„ 1540. Sa. 2: 1540% Eintauſend fünfhundert vierzig Mark. 3. Gemarkung Käferthal. 1. Lagb. No. 278. Grdſtk. No. 667. 2 Prtl. 4 Rth. 40 Fuß Acker 19. Gewann im Sandbühl, neben Friedrich Arnold und Anton Hauf 5 8 8 Lagb. No. 784. Grdſtck. Nr. 1393. 1 Morgen 1 Brtl. 37 Rth. 20 Fuß neub. Maaß Acker 39. Ge⸗ wann im Schafeck, neben Samuel Bohrmann und Bürgermeiſter Hecker in Wallſtadt; hievon die Hälfte neben Bohrmann 5 8 700 500 1200. **„„ Sa. 3: Eintauſend zweihundert Mark. Mannheim, 20. Auguſt 1388. Großh. Notar: Rudmann. Verſteigerung. Im Vollſtreckungswege verſteigere ich am 15774 Donnerſtag, den 13. September 1888, Nachm. 2 Uhr in meinem Pfandlokal K 3, 16 gegen Baarzahlung: 2 Chiffonnier, 1 Zulegtiſch, 1 Nähmaſchine, 1 Spiegel, 3 Ladenſchränke und 1 Ladentheke, 2 Kommode, 7 Bilder, 1 Regu⸗ lator, 1 Pendule unter Glasglocke. Mannheim, den 11. September 1888. Hüffner, Gerichtsvollzieher. Gefunden und bei Gr. Bezirksamt abzuholen: 15591 15737 Das neue Schuljahr beginnt Mittwoch, den 12. Sep⸗ tember. An dieſem Tage werden von morgens—12 Uhr die Anmeldungen neuer Schüler auf dem Direktionszimmer(0 6, 1 bei Herrn v. Spiron, 2. Stock) entgegen genommen. Bei dieſer Anmeldung ſind Geburts⸗ und Impfſchein(von den 12jährigen und älteren der zweite Impfſchein) und die Zeugniſſe über früheren Schulbeſuch vorzulegen. Die Aufnahmsprüfungen finden Donnerstag, den 18. Sep⸗ tember, um 8 Uhr ſtatt. Zu der Aufnahmsprüfung für die ſechſte(unterſte) Klaſſe ſowie zur Anmeldung brauchen diejenigen Schüler nicht mehr zu erſcheinen, welche ſchon im Juli von der 1 des Realgymnaſiums geprüft wurden und dort beſtan⸗ en ſind. Die Nachprüfungen bedingungsweiſe promovierter Schüler werden Freitag, den 14. September, morgens 8 Uhr ubgenommen. Das Normalalter für den Eintritt in die unterſte Klaſſe iſt das gte bis 11te Jahr, Als Vorkenntniſſe für den Eintritt in die unterſte Klaſſe werden verlangt: 1) Fertigkeit im Leſen des Deutſchen in deutſcher und lateini⸗ ſcher Druckſchrift; 2) Uebung im orthographiſchen Nieberſchreiben diktierter deut⸗ ſcher Sätze, ſowie in lateiniſcher Schrift; 3) Kenntnis der vier Rechnungsarten mit unbenannten Zahlen im Zahlenraum bis 100. Samstag, den 15. September, morgens 8 Uhr haben ſich ſämtliche Schüler in ihren Klaſſen zu verſammeln. Mannheim, den 7. September 1888. 15459 Grossh. Direktion: Schmezer. Vorschule lür Gymnasien u. Realmittelschulen von W. Schwarz, M 3, 0. Das neue Schuljahr beginnt am 17. September. An⸗ meldungen neu eintretender Schüler wolle, man geneigteſt per⸗ ſönlich oder ſchriftlich ergehen laſſen. 15663 Bekanntmachung. Der Verkauf der neuen topographiſchen Karke des Großher⸗ zogthum Baden:25000 d. n. L. in 170 Blättern— in ver⸗ ſchiedenen Ausgaben, aufgezogen und unaufgezogen— iſt vom 15. September l. J. an folgenden Niederlagen übertragen: Baden: D. R. Marx, Hofbuchhandlg. Baſel: H. Georg, Buchhandlung. Freiburg: Herder, Literariſche Anſtalt. 75 Fr. Wagner, Univerſ.⸗Buchh. Heidelberg: C. Burow, 7 Koeſter, Academ. Karlsruhe: G. Braun, Hofbuchhandlung. 1 Bielefeld, 85 Konſtanz: W. Meck, Buchhandlung. Lahr: M. Schauenburg, Buchhöolg. anuge C. R. Gutſch, 7 Mannheim: T. Loeffler, 5 Mos bach: K. Kindler, 5 Pforzheim: O. Riecker, 5 Raſtatt: W. Hanemann, 5 7 E. Greiſer, 5 St. Blaſien: F. Weiſſenberger, Buchbindet Schaffhauſen:„Schoch, Buchhandlung. Schopfheim: G. Uehlin, Straßburg: K. 25 Trübner,„ Tauberbiſchofsheim: 95 2 5 Triberg:„Schönenberger, Buchholg. Buchhandlungen ꝛc. welche Wiederverkauf übernehmen wollen, haben ſich an eine der obigen Niederlagen zu wenden. Die bis⸗ herigen Preiſe der normalen Ausgabe find durchſchnittlich um die Hälfte herabgeſetzt. Ueberſichten über Eintheilung der Karte und offteielle Preis⸗ liſten für die einzelnen Blätter und Ausgaben find bei allen Verkaufsſtellen einzuſehen. 15711 Großh. topographiſches Bürean. Fahrniß⸗Verſteigerung. Der de werden aus dem Nachlaß von G. Fim Donnerſtag, den 13. ds., Nachmittags 2½ Uhr in H 3, 14 3. Stock öffentlich gegen Baarzahlung verſtelgert: Küchengeſchirr, Weißzeug, Bettung, Tiſche und Stühle, Belt⸗ laden, Schränke, Haus⸗ und Küchengeräthe. 15769 C. J. Schwenzke, Waiſenrichter. Asphalt⸗ und Cement⸗Arbeiten übernehmen in beſter Ausführung zu reellen Preiſen und unter Garantie 14174 L. Seebold& Co., Asphaltgeschäft in Wiesbaden nnd Mannheim. 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