in die Du der Poſtliſte eingetragen unter GBadiſche Volkszeitung.) Nr. 2249. 50 g. monatli Bringerlohn 10 Pfg. monnng, durch die Poſt bez. inel. Poſtauf⸗ ſchlag M..90 pro Quartal. — 5 bonncrate: e Colonel⸗Zeile 20 Pfg. Die Reklamen⸗Zeile 40 192 Einzel⸗Nummern 3 Pfg. Doppel⸗Rummern 5 Pfg. Nachrigt, baß ich* 20 1 Mannheimer der Stadt Mannheim und Umgebung. (98. Jahrgang. Journal. Amts und Kreisverkündigungsblatt Erſcheint täglich, auch Sonntags; jeweils Vormittags 11 Uhr. (Mannheimer Volksblatt.) Telegramm⸗Adreſſe: „Journal Mannheim.“ Verantwortlich: Chef⸗Redakteur Julius Katz. Für den Inſeratentheil: A. Lohner. Rotationsdruck und Verlag der Dr. H. Haas'ſchen Buch⸗ druckerei, (Das„Maunheimer Journgl““ iſt Eigenthum des katholiſchen Bürgerhoſpitals.) ſämmtlich in Mannheim. Nr. 244, 3. Blatt. Grleſenſte und verbreitetſte Jeitung in Maunheim und Auge hung. Sountag, 30. Septbr. 1888. Auſete Zeitung. Rede des Herrn Franz Thorbecke gehalten in der Verſammlung der nationalliberalen Partei im kleinen Saale des Saalbaues am 26. September 1888 zu Punkt 2 der Tagesordnung:„Preß⸗Angelegenheiten“. Wir kommen nunmehr zum zweiten Punkt unſerer Tages⸗ ordnung und betreten hiermit ein Feld, das weniger die All⸗ gemeinheit, als vielmehr nur unſere Partei ſpeziell betrifft. Der Ausſchuß begrüßt mit Freuden die Gelegenheit, welche ihm eine Parteiverſammlung giebt, um über die Preßver⸗ hältniſſe Mannheims, ſpeziell über die Preßverhältniſſe unſerer Partei, einige Worte an dieſelbe zu richten. Ich habe zu⸗ nächſt die Pflicht, im Namen des Ausſchuſſes Ihnen mitzu⸗ theilen— was Sie ja durch die Zeitungen bereits erfahren haben,— daß am 28. Juni eine Sitzung des Preßausſchuſſes ſtattfand, in welcher 21 Mitglieder anweſend Wane 105 dieſer Sitzung wurde dem Preßausſchuſſe vom Ausſchuſſe der Partei der Vorſchlag gemacht, das Mannheimer Journal mit dem Generalanzeiger zu vereinigen. Es wurde hierüber, nachdem die maßgebenden Faktoren, die Stiftungscommiſſion des Spitals und die Regierung ihre Zuſtimmung gegeben hatten, lange hin und her geſprochen und ſchließlich mit 15 gegen 6 Stimmen die Vereinigung der beiden Blätter beſchloſſen. Auf dieſe Sitzung des Preßausſchuſſes folgte eine ſolche des Geſammtausſchuſſes, in welcher 110 Mitglieder des Vor⸗ ſtandes anweſend waren und dieſe 110 Mitglieder ſchloſſen ſich nach Erläuterung des Gegenſtandes dem Votum des Preßausſchuſſes an und ſtimmten von den 6 Mit⸗ gliedern des Preßausſchuſſes uur noch 4 gegen die Ver⸗ einigung der beiden Blätter. Der Grund, meine Herren, warum der Ausſchus dem Preß⸗ Ausſchuſſe und dem Vorſtande den Antrag unterbreitet hatte, war ein⸗ ſach der, daß das Journal als Abendblatt nicht zu halten war, weil es vom Verleger zu enorme Koſten be⸗ anſpruchte, von welchen die Partei aber nicht im Mindeſten berührt wird. Die nationalliberale Partei hat, nachdem ſie bei den Wahlen geſiegt hatte, geſucht, ein Preßorgan zu errichten, welches im Stande iſt, die Meinung der Partei in weitere Kreiſe der Mannheimer Bevölkerung zu kragen. Die ver⸗ einigten beiden Blätter haben nunmehr eine Auflage von über 10,000 Exemplaren. Es werden über 10,000 Exemplare täglich gedruckt. Somit kann der Ausſchuß wohl mit Recht ſagen, daß es ihm geglückt iſt, den Wunſch der Partei, ſoweit es möglich war, in Erfüllung zu bringen. Wir haben heute das weitverbreitetſte Organ für uns. Das iſt gewiß ein entſchiedener Fortſchritt. Allerdings fällt ſehr Wagſchaale, daß das Mannheimer Journal mit dem Generalanzeiger nur einmal erſcheint, weil dadurch den⸗ jenigen Parteimitgliedern, welche das Bedürfniß haben, Abends die neueſten Courſe und Nachrichten zu leſen, dies nicht mehr geboten wird. Allein dieſer Nachtheil wird weit überwogen durch die Vortheile der Vereinigung und ſo wurde beſchloſſen, die Abendausgabe vorläufig zu ſiſtiren. Von anderer Seite iſt behauptet worden, daß wir mit der Vereinigung der beiden Blätter dem Verleger, Herrn Dr. Haas, einen großen Verdienſt in den Schooß geworfen hätten und daß die Partei ſelbſt hierbei materielle Opfer leiſten müſſe. Das iſt nicht richtig, meine Herren. Die Partei ſelbſt +585 für das Blatt keinen Pfennig. Nur am Beginn, als das Mann⸗ heimer Journal erſchien, wurde a dem Redakteur, Hrn. Katz, einer uns ſehr warm empfohlenen Perſönlichkeit, zu ſeinem Gehalt einen Zuſchuß zu gewähren. Dies iſt das Einzige, was die Partei an materiellen Opfern geleiſtet hat, und das kann man nicht eine Subventionirung des Blattes nennen. Der Verleger hat auf unſere Anfrage, ob e möglich wäre, durch der Partei zu dieſem Blatt das Journal als Abendblatt beizubehalten, es ganz entſchieden abgelehnt, eine derartige Subventionirung anzu⸗ nehmen. Ein Blatt, welches aus der Partei Geldmittel bean⸗ ſpruchen müſſe, ſei nicht zu halten. Das Blatt müſſe ſelbſt⸗ ſtändig rentiren. Er wo e nicht der bezahlte Eigenthümer eines Blattes einer Partei ſein. Ich bin der Anſicht, daß dieſer Standpunkt ein ganz richtiger iſt. Es wurde behauptet, ein früheres Zeitungsunternehmen ſei ruinirt worden, die nationale Partei ſei undankbar 1 J. w. Das iſt Alles nicht richtig. Wir haben ſofort nach Schaffung des deutſchen Reiches, im Jahre 1871, Geldmittel geſammelt für die Preſſe und haben damals 16,000 Gulden zuſammenbekommen. Es wurde kurz darauf nochmals eine Sammlung veranſtaltef, ſo daß im Ganzen gegen 30,000 ark eingegangen waren, welche ſeinerzeit dem Verlage der Rhein und Neckarzeitung zugewendet wurden. Ich erwähne dies nicht darum, um einen Stein auf den früheren Verleger zu werfen, ſondern nur um der Oeffent⸗ lichkeit kundzugeben, daß es Lug und Trug iſt, wenn das gegneriſche Blatt behauptet, die Partei 10 undankbar geweſen und hätte ſenes frühere Preßunternehmen nicht unterſtützt. Dieſe 30,000 Mark ſind in einer kurzen Spanne Zeit ausge⸗ geben worden. Wenn der damalige Verleger es verſtanden hätte, das Blatt ſo zu geſtalten, daß es in der Mannheimer Bevölkerung Leſer gefunden, ſo würden ſich die 30,000 Mark auch bezahlt bhaben. Da das nicht der Fall geweſen, haben wir das Verhältniß gelöſt und ſo mußte der! orſtand ſuchen, auf einem andern Weg zum Ziele zu gelangen. Wir müſſen unbedingt ſagen, daß wir mit den poli⸗ tiſchen Artikeln, welche das vereinigte Blatt, 19 h. der General⸗Anzeiger mit dem Mannbeimer Journal, tingt, vollanf zufrieden ſein können. Wir haben nicht, um die Worte des gegneriſchen Blattes zu gebrauchen, geſucht, ein in der Wolle gefärbtes national⸗ überales Blatt, einen in der Wolle gefärbten nationalliberalen Redakteur zu beſitzen; wir haben darnach geſtrebt, endlich unſere Preßverhällnſſſe ſo zu geſtalten, daß wir Ge⸗ legenßeit haben, die Bürgerſchaft jeden Tag über unſere Mei⸗ nung zu unterrichten, ein Blatt zu haben, welches nich! — jeden Tag über unſer neues deutſches Reich ſpöttelt, und jeden Tag verſucht, Mißſtimmung in der Bevölkerung zu erzeugen. Und dieſes Ziel haben wir erreicht. Ich will hierbei nicht unterlaſſen, für die politiſche Leitung des Blattes ſowohl dem Herausgeber, als auch dem Chef⸗Redacteur, Heren Katz, welche in dieſem Blatt unſere Anſichten verfechten, den Dank der Partei auszuſprechen. Die demokratiſchen Blätter, der Mannheimer Anzeiger ſowohl wie die Badiſch⸗ Pfälziſche Volkszeitung, welche in dem gleichen Verlage erſcheint, haben keine Gelegenheit vor⸗ übergehen laſſen; um uns anzugreifen. Ich nehme nicht Veranlaſſung, darüber zu ſprechen, um etwa die einzelnen Perſonen des Ausſchuſſes gegenüber dieſen Angriffen zu recht⸗ fertigen, ich kann dies ſehr wohl unterlaſſen. Ich ergreife nur die Gelegenheit, um die Parteigenoſſen zu warnen vor der Gefahr, die am Horizonte erſcheint. Wer in den letzten Monaten die demokratiſchen Blätter geleſen hat, dem iſt es bekannt, in welcher Weiſe wir ſtets angegriffen wurden. Bald war es der nationalliberale Stadtrath, der nichts ge⸗ than, als die Schellfiſche zu vertheuern und die Schulden zu vermehren, bald wurde wieder das Blatt angegriffen, deſſen Verleger die Achtung des Herrn Bensheimer nicht verdiene. Ich habe nicht die Abſicht, die Angegriffenen zu rechtfertigen, das iſt nicht nöthig, ſondern ich möchte blos warnen vor der Gefahr, die eintreten würde, wenn die Partei gegen derartige Angriffe nicht feſte Stellung nimmt; unſer ſo ſchwer errun⸗ gener Sieg würde in hohem Grade wieder gefährdet. Wenn wir dieſe Angriffe raſch Revue paſſiren laſſen, ſo ſind es zwei Geſichtspunkte, von denen die gegneriſche Preſſe bei ihren Angriffen ausgeht. Einmal unſer Organ, den Generalanzeiger, zu ſchädigen und dann Mißhelligkeiten in die nationalliberale Partei zu tragen, Zwietracht innerhalb derſelben zu erzeugen und dadurch die alten unangenehmen Verhältniſſe in unſerer Stadt wieder herbeizuführen, bei welchen es den Verlegern des„Mannheimer Anzeigers“ ſo wohl war. Das ſind die Abſichten, von denen die gegneriſche Preſſe ausgeht. Ich will beginnen mit jenem Vorwurf, welcher unterzeichnet iſt von„einem alten Nationalliberalen“, — die Unterſchrift iſt jedenfalls gefälſcht; denn der Artikel iſt ſo gehalten, daß ihn ein Nationalliberaler nicht geſchrie⸗ ben haben kann. In jenem Artikel iſt darauf hingewieſen, daß der Verleger des„Generalanzeigers“ in Correſpondenz geſtanden mit dem früheren Redakteur des„Anzeigers“, Herrn Zahn, um dieſen für die Redaktion des„General⸗ anzeigers“ zu gewinnen. Die Sache verhielt ſich folgender⸗ maßen: Eine kleine Zahl von Parteimitgliedern war auf den Gedanken gekommen, Herrn Zahn, deſſen jetzige An⸗ ſichten über die Nothwendigkeit einer nationalen Politik nicht ſo weit von den unſrigen entfernt ſeien, für den„General⸗ Anzeiger“, nicht„Mannheimer Journal“, zu empfehlen, da er ein ſehr lokalkundiger Mann ſei. Das war ſelbſtredend zur Zeit, da die Vereinigung der beiden Blätter noch nicht ge⸗ ſchehen. Der Verleger der Zeitung, Herr Dr. Haas, hat mir dies ſeiner Zeit mitgetheilt. Die Frage war aber durch⸗ aus keine brennende; erſt in dem Momente, wo Herr Dr. Haas den Herrn Zahn für das vereinigte Blatt hälte enga⸗ iren wollen, hätte er uns fragen müſſen. In dieſem Falle hätten wir wohl dagegen entſchieden. Eine Unredlichkeit gegenüber den Parteimitgliedern iſt nicht vorgekommen. Die weiteren Angriffe richteten ſich gegen verſchiedene Perſönlich⸗ keiten unſerer Partei. Erſt war es Herr Hirſchhorn, dann Herr Baſſermann und meine Wenigkeit; wenn es paßte, wurde auch Herr Eckhard hereingezogen und mit der be⸗ treffenden Sache in irgend welcher Art verquickt und auf dieſe Weiſe Keile in unſere Partei zu treiben. In dem letzten Prozeſſe, wurde und über welchen ein Schriftſtück erſchienen iſt, iſt dem Herrn Dr. Haas vorgeworfen worden, er habe durch ſeine Krititen dem hochverdienten Ditt den Tod gegeben. Außerdem wurde Herrn Dr. Haas Parteilichkeit vorgeworfen, weil er die Kritiken Anfangs ſo, dann aber, als die hetreffenden Künſt⸗ ler mit einflußreichen Leuten uaſerer Partei geſprochen hätten, anders geſchrieben habe. Wie ſchön vorhin geſagt, war es unſer Ziel, ein Blatt in Mannheim zu beſitzen, welches unſere politiſche Stellungnahme bezeichnet. Unſere Sache konnte es aber nicht ſein, zu beſtimmen, wie die Theaterkritiken abgefaßt werden ſollen. Bei dieſer Gelegen⸗ heit will ich betonen, daß kein Mitglied des Ausſchuſſes jemals Zeit und Muße hatte, ſich um all dieſe Dinge zu kümmern; denn es würde ſich nach meiner Anſicht auch der Heraus⸗ geber derartige Einmiſchungen verbitten. Wir haben kein Blatt, das abhängig von uns iſt durch Geldunterſtützungen, ſondern wir haben ein Blatt, deſſen Herausgeber unſerer Partei angehört und uns zugeſagt hat, die Intereſſen unſerer Partei zu vertreten. Dazu gehbren aber die Theaterkritiken nicht. Ich will nicht leugnen, daß Herren vom Vorſtand auch hierüber mit Herrn Dr. Haas geſprochen, daß die Herren vom Ausſchuß mit den Theaterkritiken nicht jedesmal einverſtanden waren und dies auch dem Ver⸗ leger offen geſagt haben, nicht um die Kritiken über einzelne Künſtler zu beeinfluſſen, ſondern um im Allgemeinen in den Kritiken die Schärſe zu mildern. Das Theater iſt ein Inſtitut, welches, wie Ihnen bekannt iſt, dieſes Jahr 143,000 M. vonz der Stadtkaſſe bean⸗ ſprucht. Unſer Theater iſt tief verwachſen mit der Mann⸗ heimer Bevölkerung und da iſt es wohl ſehr leicht erklär lich, wenn der Wunſch vorherrſcht, daß bei uns ein anderer Maßſtab bei den Kritiken angelegt werde, als in anderen großen Städten, wie Berlin ꝛc. Ein gewiſſes Wohlwollen ſoll ſelbſt der Tadel durchblicken laſſen. Der Wunſch iſt jedenfalls auch Herrn Dr. Haas unterbreitet worden und wenn derſelbe dieſen Erwägungen zuſtimmt und die Kritiken mit weniger Schärfe behandelt, wenn dieſer die Rath⸗ ſchläge, welche ihm von den Seiten zukommen, die es mit dem Theater gut meinen, befolgt, ſo kann man dies dur chaus nicht Beeinfluſſung nennen. „In jenem Schriftſtück wird behauptet, daß die Theater⸗ kritiren des Herrn Dr. Haas an dem Tode Ditt's ſchuld ſeien; nun war aber in der betreffenden Gerichtsſitzung Nie⸗ mand im Stande, die Urſache des Todes des genau anzugeben, ſo leicht es doch geweſen wäre, dieſelbe zu konſtatiren. Man frage einfach den Arzt und man wird wohherfahren, woran Ditt geſtorben, Bemerken will ich noch daß in jener Broſchüre nur die Kritiken von einer Zeit des Jahres 1886 enthalten waren, während dieſenigen vom Jahre 1887 und von Aufang 1888 von Herrn Bensheimer aus leicht erklärlichen Gründen ganz unterdrückt wurden. Weiter wird in jenem Schriftſtück vorgeworfen, daß in der Expe⸗ dition des General⸗Anzeigers eines Tages die der Parte⸗ von Herrn Dr. Haas gefallen ſei: Wir gehen zu der Partei, die am meiſten bezahlt. Ich habe mich auch in dieſer Ange⸗ legenheit erkundigt und habe Gelegenheit gehabt, einen Mann zu hhren, der damals in der Expedition des General⸗Anzeigers augeſtellt war und den ich ſehr genau kenne. Das Wort iſt allerdings gefallen, aber es iſt nicht 1 gefallen, nicht in dem Sinne und Zuſammenhange, wie es hingeſtellt worden. Der „General⸗Anzeiger“ hat nicht mehr ſozialdemokratiſche Ten⸗ denzen verfolgt, als etwa der Mannheimer Anzeiger;— ich rede ganz offen, denn ich glaube, daß es das Beſte iſt, wenn ich die Sache ganz klar lege— am allerwenigſten aber iſt Herr Bensheimer der Mann, welcher zu Gericht hierüber ſitzen könnte. Soweit hat ſich Herr Dr. Haas nicht verſtiegen, den Wählern den ſozialdemokratiſchen Führer, Hrn. Drees⸗ bach als Reichstagskandidaten zu empfehlen. Ich habe das Vergangene nicht vergeſſen, wie es vielleicht Herr Bensheimer wünſchte. Ich erinnere daran, wie vor Jahren in dem Bens⸗ heimer' ſchen Blatte ehrenwerthe tüchtige Perſonen, die ſeiner Zeit unſerem Theater angehörten, angegriffen wurden. Ich nenne nur den Namen Rumpel. Denken Sie einige Jahre zurück, da wurde von dem Anzeiger“ Tag für Tag unſer Theatercomite in ſchnöder Weiſe angegri en. Ich exinnere daran welchen Angriffen unſere allverehrten Herren Eckhard und Lamey ausgeſetzt waren und nun wollen dieſe Leute ſich als Siktenrichter aufſpielen, wollen auf andere Perſonen Steine werfen, jene Leute, die in ihrem Organe alle Perſonen in ſchnöder, ungerechtfertigter Weiſe angegriffen, welche nur irgend wie an die Oeffentlichkeik traten, unſerer Vaterſtadt ihre Dienſte widmeten, aber nicht zur demokratiſchen Partei gehörten; Alle wurden in den Koth gezogen. Und jene nun wollen zu Gericht ſitzen! Doch wir 0 5 dieſes Recht nicht zu, wenigſtens für unſere artei nicht. Die„Badiſch⸗Pfälziſche Volkszeltung“, geht vom 1. Ok⸗ tober ab, wie in den Bensheimer'ſchen Blättern angezeigt worden in einen anderen Verlag über. Die Richtung, welche dieſes Blatt vom 1. Oktober an einnehmen wird, kennen wir nicht. Aber wir wiſſen, daß es im Hauſe und auf den Ma⸗ ſchinen des Herrn Bensheimer gedruckt wird, und ſo lange dies der Fall iſt, exiſtirt das Blatt für mich nicht. Wir haben im großen Ganzen unſer Ziel erreicht. Das Blatt, welches bei Herrn Dr. Hags erſcheint, hat ein Auflage von über 10,000 Exemplaren. Es wird geleſen von allen Kreiſen unſerer Bevölkerung, auch von denjenigen grotzen Klaſſen, welche nicht in der Lage ſind, einen öheren Preis für ein Blatt zu zahlen. Dasſelbe koſtet 50 Pfennig und bietet reiches Material. Es bringt jeden Tag aus⸗ dezeichnete Artikel, die darauf hinzielen, in der Bevölkerung Mannheims die Liebe fürs Vaterland wachzu⸗ rufen, welche darauf hinzielen, dafür zu ſorgen, daß auch in der Gemeinde Friede und Eintracht Dieſe beiden großen Ziele, meine Herren, haben wir auf unſere Fahne geſchrieben. Dieſe Ziele werden durch den Generalanzeiger in warmer Weiſe vertreten. Das, meine Herren, muß uns die Hauptſache ſein. Alles andere ſteht in zweiter Linie und darf uns nicht hindern, uns zu freuen über das was wir erreicht, uns zu freuen über das Gelingen unſeres Unternehmens. Eben, weil es gelungen iſt, wird es ange⸗ feindet. So lange das Vertrauen in die Leiter unſerer Parkei nicht erſchüttert iſt, die nur ſtets das Beſte der Partei im Auge haben, ſo lange der„General⸗Anzeiger“, das„Mann⸗ heimer Journal“, die Tendenz verfolgt, die er jetzt inne gat, ſo lange dürfen die Mitglieder der national⸗ iberalen Partei über unſere Preßverhältniſſe vollſtändig be⸗ rubigt ſein. Der beſte Beweis aber, daß es uns gelungen iſt, das einmüthige Zuſammenwirken Aller, wenn ſie auch nicht derſelben Parteiſchattirung angehören, zu erreichen, iſt bei der Schaffung des Kaiſer Wilhelm⸗Henkmals erbracht worden. Dies ſei der Markſtein unſeres einträchtigen Wir⸗ kens auch für die Zukunft! (Allgemeine Zuſtimmung und lebhafter Beifall.) tttt xxxxxxx Feuilleton. Das klagende Lied. 1 Novelle von Graphe. (Nachdruck verboten) (Fortſetzung.) „Nun biſt Du wieder fröhlich und wohlgemuth, das iſt recht, ſagte Frau v. Dalfeld; geh jetzt fort mit Helenchen und ſpiele; ich will mit Deiner lieben Mama ſprechen.“ Die beiden Mädchen gingen fort, ohne zu ahnen, daß die Entſcheidung über ihr Lebensſchickfal getroffen wurde. „Als Schulgenoſſinnen waren wir immer offen und ehr⸗ lich gegen einander,“ begann Frau v. Dalfeld. nicht, ob ich mich in Norg irre, aber es ſcheint mir faſt, als mißverſtändeſt Du das Kind. Gieb ſie mir Amanda! He⸗ leuchen ſcheint Dir alles zu ſein, ſo kaunſt Du ſie gewiß entbehren. Ich pin ſo einſam und es gäbe mei nem Leben einen Halt, das Kind bei mir auftpachſen zu ſehen, Es läßt ſich gewiß etwas aus ihr machen.“ . Seite. Seneral-Anzeiger: „Ich bin zwar arm, aber ich habe noch genug, um meine Kinder niemand zur Laſt fallen zu laſſen,“ entgegnete Frau Krone kalt und verletzend.„Es thut mir leid, daß ich Deine Bitte nicht erfüllen kann. Nora muß vor allem Demuth lernen; das könnte ſie bei Dir nicht. Ein Leben voll Arbeit kann einzig und allein ihren Starrſinn brechen. Bei Dir würde ſie verzogen, und die Kunſt iſt viel zu gut für ſie. Ihr Lehrer will ſich übrigens ihrer annehmen und ſie ſoweit bringen, daß ſie auf einer Dorfſchule unterrichten kann.“ Dies war Frau Krones Rache dafür, daß Frau v. Dal⸗ feld über Helenchen nicht in Entzücken gerathen war. Viel⸗ leicht hätte ſie Norg der kinderloſen Frau überlaſſen, wenn Frau v. Dalfeld politiſcher zu Werke gegangen wäre. „Du, willſt alſo mein phänomenales Helenchen nicht wählen?“ fragte Frau Krone.„Ich werde ſie dann dem Chordirektor bringen, daß ſie für ihren künftigen Beruf vor⸗ bereitet wird.“ Frau v. Dalfeld ſeufzte.„Vielleicht,“ dachte ſie,„ändert ſich Helenchens Natur, wenn ſie in richtige Hände kommt, und Nora hat am Ende reichere Hilfsquellen in ſich, ſo daß ſie aus eigener Kraft, mit dem Leben ringen kann. Ein Anderer ſorgt wohl beſſer für ſie, als ich es vermöchte.“ „Ich will Helenchen noch einmal allein prüfen,“ ſagte ſie dann.„Aher. Amanda, ſchicke mir auch manchmal Deine Norg. Das Kind erinnert mich ſo ſehr an mein verſtorbenes Töchterlein.“ Dies verſprach zende Zukunft, die eröffnete. Bald fing eine neue Zeit für die kleine Helene an. Sie wohnte nach wie vor bei ihrer Mutter, aber faſt den ganzen Tag war ſie bei Frau von Dalfeld und dort empfing ſie von den vorzüglichſten Lehrern Unterricht. Zuweilen durfte Nora einen Nachmittag bei ihrer Gönnerin zubringen, und dies waren die Sonnenblicke in dem Leben des Kindes. Frau von Dalfeld ſchien in der That das ſeltene Geheimniß zu wiſſen, wie man der Menſchen Herzen gewinnt; ſie ver⸗ wandelte Nora. Frau Krone hatte Recht gehabt, wenn ſie Nora's unbeug⸗ ſamen Starrſinn beklagte; aber ſie hatte nie die richtigen Mittel gewußt, um ihn zu mildern. Frau v. Dalfeld griff in ihr eigenes Herz; ſie verſtand die ihr verwandte Natur und hatte die Zaubermacht, aus dem Fehler die entſprechende Tugend zu entwickeln. Nie in ihrem Leben bereute die edle Frau, ſich des vereinſamten Kindes angenommen zu haben. Sie that einen Blick in herrliche Tiefen und ſie ſah mit Wonne der Zeit entgegen, wenn ſie vor Frau Krone treten könnte, um deren Ausſpruch:„Die Kunſt iſt zu gut für ſie,“ auf's Glänzendſte zu widerlegen. Ja, wenn der Tod nicht unſere lächelnden Zukunftspläne auf einmal mit einem ſchwarzen Schleier verhüllte! II. Kapitel. Schon um vier Uhr ſtand ein Schwarm Kunſthegeiſterter vor den Thüren des Theaters, da an dieſem Abend zum erſten Male eine junge Sängerin auftreten ſollte, von deren Stimme, Schönheit und Talent man ſich Wunderbares er⸗ zählte. Und dem Andenken des verehrten Dalfeld erzogen! Die Ausdauernden beſprachen die ganze Lebensgeſchichte der neu auftauchenden Primadonna, während ſie ſich der engen Gnadenpforte zuzwängten. Eine Apfelfrau, die mit breitem Rücken gegen die Thüre lehnte, welche ſich ihr ſchon zu ſo manchem Hochgenuſſe er⸗ öffnet hatte, wußte genau Beſcheid über die junge Künſtlerin und fühlte ſich den andächtig Lauſchenden gegenüber wie eine Herrſcherin. „Schade, daß Frau von Dalfeld den Triumph ihres Schüßzlings nicht mehr erlebte, warf Jemand ein.„Sonder⸗ bar übrigens, daß ſie ſchon zwei Wochen nach dem Tode ihrer Wohlthäterin a auftritt. Dieſe Künſtler, welche von anderer Leute Mittel erzogen ſind, beweiſen ſich ſtets undankbar.“ „Aber,“ entgegnete ein junger, ſiebzehnjähriger Enthuſiaſt, zſie geht ja nicht auf einen Ball: ſie erfüllt ihren Beruf, und ſie kann ihre Dankbarkeit nicht beſſer beweiſen, als wenn ſie zeigt, wie viel Frau v. Dalfeld aus ihr gemacht hat.„Es kiebt die Welt, das Strahlende zu ſchwärzen. „Haha“, lachte die Angreiferin, ſeine Schweſter,„wie ritterlich, eine Lanze für die Schöne zu brechen! Selbſt auf der Theatertreppe weht doch ein Hauch von etwas Höherem!“ Der junge Paladin hüllte ſich in verachtendes Schweigen und wandte ſein inneres Auge auf die ſchüne junge Sängerin, entſchloſſen, der kalten, frechen Außenwelt ſeine heiligſten Ge⸗ fühle nicht mehr bloßzulegen. Auch die Theaterkhüren öffnen ſich endlich. Man hatte nicht übertrieben. Die Sängerin hatte eine herrliche Stimme, die de geſchult war; ſie ſpielte auch gut, beſonders für eine Anfängerin, und ſie war binreißend ſchön, und unter bundert Menſchen wußte vielleicht nur ein einziger Auser⸗ leſener, was ihr fehlte. Das Mädchen in tiefer Trauer, das im Ankleidezimmer der jungen Sängerin ſaß, wußte, daß ihre Schweſter keine Künſtlerin in hobem Sinne des Wortes war. Aber das lärmende, beifallklatſchende Publikum ließ ſich von der ſchönen Sirene bethören und nannte ſie gottbegnadet. Ihr bleiches Geſicht in den Händen bergend, ſaß Nora in tieſen Gedanken.„Vielleicht irre ich mich, ſagte ſie leiſe zu ſich ſelbſt, als die ſchöne Stimme Helenens wieder an ihr Ohr drang, dielleicht bin ich ungerecht: aber ich meine, über der wahren Kunſt müſſe eine höhere Weihe ruhen. So dachte auch ſie, die Verklärte, die mich die Kunſt des Lebens lehrte! Wie will ich deinen beglückenden Lehren folgen!“— Der Schmerz übermannte ſie bei der Erinnerung an das, was Frau v. Dalfeld für ſie geweſen war. Sie dachte an das Leben, welches ihr bevorſtand und verglich es mit dem glänzenden Daſein Helenens; dennoch flog ein ſtolzes Lächeln über die feinen Züge. „Ich bin beruhigt über Dich, mein Kind, meine Tochter“. hatte Frau v. Dalfeld in einem ihrer ſchmerzenfreien Augen⸗ blicke geſagt, als ſie Nora während ihrer zum Tode führenden Krankhett gufopfernd pflegte— dein Leben liegt klar vor mir, obgleich ich dich nun nicht mehr leiten kann: in welche Verhältniſſe du auch kommen magſt, dein großer Sinn wird ſie zum Segen geſtalten. Es ſcheint zwar, als hätte ich Helene bevorzugt, denn äußerlich habe ich ſo wenig für dich gethan, Liebling; aber mein beſtes Theil haſt doch nur Du derlangt, davon wollte Helene nichts wiſſen; ſie war mit wenigerem zufrieden.— Nora, nur das Beſte darf dich befriedigen, und wie bisher erſchaffe es aus dir ſelbſt, denn es iſt unabhängig von Umſtänden—. 7 0 An dieſe und ähnliche Worte der geliebten, mütterlichen eundin dachte ſie, wenn ihr F ſich empören wollte, daß ie 15 ſein durfte, wozu ſie die Macht und den Drang in ſich fühlte. Während ſie noch in tiefen Gedanken ſaß, ging auf, und ſtrahlend über den ſtürmiſchen Erfolg, der ihr zutheil geworden war, trat Helene in das Zimmer. Sie war mit Blumen deladen und trug einen Lorbeerkranz am Arme. „Schnell, bilf mir beim Umkleiden. Nora! rief ſie ich bin ſo glücklich! Ich ahnte nicht, wie berauſchend es i ſo bewundert zu werden! Mir kommt es vor als hätte ich lägel! Und das erſte Mal gleich! Es iſt doch kein leerer „Noxra, Beifall zu hören]“ Sie vetrachtete ſich in dem boten 5 und er ſtrahlte in der That eine ſelten ſchöne rau Krone, beſänftigt durch die glän⸗ rau v. Dalfelds Hilfe ihrem Helenchen ing die Thüre Menſche t wieder;— ſie war ſo ſchlank gebaut. und doch, und ihre goldenen Haaxe umfloſſen ſie in natürlicher Glade ihre blauen Augen leuchteten m kanze; die Natur hatte ein Meiſterwerk in ibr geſchaffen. Wie üunbedeutend erſchien neben ihr die etwas kleinere Schweſter im einfachen ſchwarzen Kleide, ſo farblos und trübe, wie ihr Platz im Leben gegenüber Helenen, und doch, wenn ſie die großrn, traurigen Augen aufſchlug, war etwas in ihrem Ausdruck, was Helenens Pracht verdunkelte. Frau Krone kam jetzt herein und ſtürzte mit ausgebreiteten Armen auf ihre ſchöne Tochter zu. W Wie habe ich Dir gefallen?“ lächelte Helene mit dem ihr ſiegesgewiſſen Ton. 5 „Du herrliches Kind!“ ſchluchzte Frau Krone; ſie war ſehr aufgeregt und ſtarrte Helene an als ob ſie dieſelbe noch nie geſehen hätte.„Du mußt Epoche machen in der Geſchichte der Oper. Jedermann iſt wild vor Entzücken und ich weiß nicht, wie ich Gott genug für eine ſo große Gnade danken ſoll, daß er Dich mir geſchenkt hat. Sie wer⸗ den Dir huldigen wie einer 0 13 Mit einem königlichen Blick antwortete Helene auf das überſtrömende Lob ihrer Mutter⸗ Unterdeſſen hatte Nora mit Sorgfalt Helenen 190 und Frau Krones Blick ſtreifte ihr Aſchen⸗ rödel. „Welch ein Glück“, dachte ſie,„daß ich ſtandhaft war, und daß nicht dieſes unſcheinbare Weſen heute an Helenens Stelle iſt. Sie hätte nie ſo glänzen können.“ Da Nora ihrer Schweſter nun nicht länger nöthig war, verließ ſie das Ankleidezimmer, um einen Theil des letzten Aktes vom Zuſchauerraume aus zu hören. Doch blieb ſie nicht lange. Ungeſtüme Gefühle wogten in ihr. Sie hatte ſich das erſte Auftreten einer Künſtlerin ganz anders ge⸗ dacht. War es nicht gleich einer Prieſterweihe? Aber wie hatte es Helene aufgefaßt! „Geduld, Geduld!“ flüſterte ſie ſich zu.„Einſt werde ich mehr thun dürfen, als mich in ohnmächtigem Schmerz empören!“ Sie irrte lange durch die Straßen, und kühne Zukunfts ⸗ bilder tauchten vor ihrer Seele auf. 5 Frau Krone hatte ſich nicht getäuſcht; man huldigte ihrer glänzenden Helene aufs feurigſte. Als die gefeierte Sängerin ganz glückberauſcht nach Hauſe fuhr, dachte auch ihr Geiſt an die Zukunft, und ſie ſah eine Reihe von Trium⸗ phen vor ſich, von denen einer den anderen überträfe— ſie ſräumte ſich Königin in ihrer Kunſt: aber die Krone, die ſie ſich über ihren goldenen Locken dachte, ſtrahlte nur von Diamanten; die Dornenkrone, die ächte Jünger der Kunſt tragen, hatte keinen Platz in ihrer Viſion. III. Kapitel. In einer alten Schublade ihres Vaters entdeckte einſt Nora ein Manuſkript. Da ihre Mutter kein Intereſſe dafür zeigte⸗ — er hatte ja das Unglück gehabt, ohne Erfolg ſeine großen Gedanken der Welt mitzutheilen— ſo nahm ſie es als theu⸗ reß Vermächtniß des Vaters, den ſie faſt nicht gekannt hatte und doch mit treuer Zärtlichkeit liebte, in Beſitz. Sie fand darin unendlich viel Trauriges. Es war offenbar, mit nur wenig veränderten Umſtänden, Krone's Lebensgeſchichte. Ein junger, friſcher genialer Geiſt, der von widrigen Verhältniſſen geknickt ward. Es war keine einzige Anklage gegen ihre Mutter darin, und dennoch las Nora zwiſchen den Zeilen, wie ſchwer ſis ſich manchmal durch Unverſtand und Liebloſig⸗ keit gegen den ihr ſo weit überlegenen Gatten vergangen ha⸗ ben mußte. Ihr Herz blutete beim Leſen, und mit Bitter⸗ keit dachte ſie daran, daß auch ihr die Liebe entzogen wurde, nach der ſie ſtets ein ſo heises Verlangen gehabt hatte. Für Frau v. Dalfeld wäre Nora durch s Feuer gegangen weil ſie dei ihr wahre, innige Liebe gefunden hatte, und bei ihrer Mutter mußte ſie daran darben. Eine einzige, große Freundſchaft mit einem Künſtler von ungewöhnlichem Charakter und Genie warf ein verſöhnendes Licht auf das düſtere Leben ihres Vaters und Nora nahm ſich vor, den Mann einmal aufzuſuchen, der Sonnenſchein in ihres Vaters Leben gezaubert hatte, wie Frau v. Dalfeld in das ihre. Mit Thränen der Rührung las ſie auch alles, was ihr Vater über Johanna Ilke, die geſeierte Schauſpielerin, ſchrieb; denn dies war ja ihre geliepte Frau v. Dalfeld. Helene wurde an dem Theater engagirt, wo ſie ihre Erſt⸗ lingsrolle geſungen hatte und Tag und Nacht mußten zu⸗ weilen Frau Krone und Nora arbeiten, um Helenens präch⸗ tige Kleider zu verſchaffen. Nora hatte großen Geſchmack im Herſtellen von Coſtümen, und alle Zeit, die ihr nach ihren Stunden blieb, mußte ſie mit Nähen ausfüllen. Helenens Gehalt reichte kaum: ſie brauchte viel mehr, als ſie erſang, und der Kampf um's Daſein ruhte faſt nur auf Nora. Was für Hilfsquellen mußte dieſe Natur haben daß ſie dies Leben ſo heldenhaft ertrug, ohne zu murren: ſie hatte ſchwer mit ſich zu ringen, denn ſie war nicht ſanft, ſondern ungeſtüm angelegt. Frau v. Dalfeld's Talismann bewährte ſeine Kraft, und Nora hatte Weiheſtunden, in denen ſie Ge⸗ meinſchaft mit hohen Geiſtern pflog. Cortſetzung folgt.) „Nervöſttät und Erziehung.“ Von Dr. C. Pelman, Direktor der Provinzial⸗Irren⸗ anſtalt zu Grafenberg bei Düſſeldorf.(Verlag von Emil Strauß, Bonn)— iſt der Titel der bemerkenswerthen Schrift, die eben in fünfter Auflage erſchienen iſt und da⸗ durch wohl den Beweis gibt, daß ſie dem Leſer über die vielbeſprochene 8 etwas zu ſagen weiß. Der Verfaſſer glaubt an die Zunahme der Nervöſität(er ſagt Nervöſitäit, nicht Nervoſität), die er für eine natürliche Folge der raſch erhöhten Kultur hält. Er glaubt nicht, daß es zu Horaz Zeiten Leute gegeben habe, die ohne Prahlerei von ſich ſagen konnten„si kractus Hlapatur orbis“ u. ſ. w. an wirklichem Muth habe das Menſchengeſchlecht keine Einbuße gelitten. wohl aber an eiſerner Nerven⸗ und Muskelkraft. Grund: Wir haben kein beſchauliches Leben mehr, keine Hausmanns⸗ koſt, keine harmloſen Vergnügungen im ccdcoße der Familie. Das iſt unwiederbringlich dahin, wir haben den Geſchmack daran verloren. Daß mit unferer Zeitkrankheit nicht zu ſpaſſen iſt, daß ſie bedenkliche Formen angenommen hat, das eigt uns der Verfaſſer an den Gymnafiaſten, die ſich er⸗ ſchießen, weil ſie eine ſchlechte Note oder eine woklverdiente Obrfeige dekommen. Alkohol, Hyſterie, Leſewuth, Kinderbälle und dergl. finden ihre Würdiaung. Ueber die heutige Schul⸗ erziehung ſetzen wir einige Sätze aus dem Buche her: Wenn alle Erwachſenen, die eine geiſtige Arbeit leiſten, erklären, geiſtin be ohne Erſchöpfung nicht mehr als 8 Stunden täsglich geiſtig beſchäftigt ſein könne, und man von den Kindern, deren Gehirn noch nicht vollſtändig entwickelt iſt, bis 12 einem Drittel mehr verlangt, dann kann es ohne nach⸗ theilige Folgen nicht hergehen. Gewiß geſchieht Manches. um dieſen Schäden entgegenzuwirken, während der Ferien erholen ſich die Kinder ſichtlich, aber doch nur, um nach⸗ her in den alten krankhaften Zuſtand zurückzufallen. Man hat in richtiger Erkenntniß des Uebels Turnüdungen eingeführt. Es mag ein Zugeſtändniß ſein zur Beruhigung des Gewiſſens ein Ausgleich kann damit unmöglich bezweckt werden. Ich gebe zu, daß ſich manche Kinder dieſen Schäd⸗ lichkeiten entziehen. Dank der Leichtlebigkeit ihrer Natur und ihrer größeren Widerſtandsfähigkeit, auch dank der gött⸗ lichen Gabe der Faulheit.. Ueber die Nothwendigkeit einer Verminderung des Lehrſtoffes iſt nicht zu ſtreiten, aber der Streit entbrennt zum lebhafteſten Hader, ſowie man an die rage herantritt, was denn über Bord geworfen werden ſoll. achdem ſich die Naturwiſſenſchaften, die neueren Sprachen und ſo mänches Andere einmal Bürgerrecht erworben hatten, beſtebt Jeder auf ſeinem Schein, und Keiner iſt gewillt für 15 Jach ein Zugeſtändniß zu machen... Von einem ter⸗Inſtitut kann der Verfaſſer berichten, daß dort bei⸗ zweiflung über die That von f ſpielsweiſe an einem Vorn 8 10 1 5 it 928 S. Seide: onzil, Gnoſtiker u. ſ..) 37 in ihren Thegtern und Ger Auswahl von Küche, dann franzöſiſche Kons zu den hoch- metrie... Der Verfaſſer glau Feln 0 ſa t 175 nnen. eint ihm möglich, Hinterlaſſenſchaft der franzöſiſchen G. thun können, iſt: Fürſorge für eslellungen 15 a d 1ſe Kon 05 120 5 e 4880 möglichſt reizloſe Koſt(aber kein Vegetarian: wegung und friſche Luft. Perſchiedenes. — Bismarck in Friedrichsruh. Ein gelegentlicher Korreſpondent des Pariſer„Figaro“ war bei dem Empfang des Grafen Kalnoly durch den Fürſten Bismarck in Friedrichs⸗ ruh zugegen und ſchildert bei dieſem 1 den deutſchen Kanzler folgendermaßen:„Der Kanzler ſteigt mit einer Friſche aus dem Wagen, die bei einem 73jährigen Greiſe merkwürdig iſt. Er ſchüttelt dem Stationschef die Hand. grüßt die wenigen Perſonen, die ſich am Bahnhof befinden und lehnt ſich, den Zug erwartend, an einen Pfeiler welche das Dach des Stationsgebäudes tragen. Der Fürſt Bismarck, den ich vor mir ſehe, iſt ein ganz anderer als der den ich vor—7 Jahren in Berlin gekannt habe. Bismarck nach Schwenninger d. h. ein magerer knochiger Bismarck. Er ſieht vortrefflich aus, ſein Gang iſt wohl ſchwerfällig, aber voll Kraft. Die Geſichtsfarde iſt faſt roſig, die Geſichtszüge bildern erſcheinen. Das bewirkt ſein Zivilanzug; der große Schlapphut, der weite Ueberzieher und der mächtige Knoten⸗ ſtock laſſen ihn als einfachen Landedelmann erſcheinen, während er in der Uniform etwas Strenges und Abweiſendes an ſich hat. Bismarcks Geſundbeit iſt, wie mir alle ſeine Leute ver⸗ ſicherten, jetzt kräftiger als es ſeit vielen Jahren war — Auf dem Monde hat neuerdings Conſul Scheffler in Dresden mit einem Aequatoreal von 6 Zoll Objektivweite unter Anwendung von 180—450facher Vergrößerung eine neue Rille entdeckt, die in den Mondkarten von Lohrmann, Mäd⸗ ler, Schmidt und Neidſon nicht verzeichnet und auch in Schmidl's Rillen⸗Catalog nicht erwähnt iſt. Die Rillen ſind ſehr eigenthümliche Geſtaltungen auf der Mondoberfläche, die man ziemlich treffend als furchen⸗ oder ſpaltenartige Gebilde von ſcheinbar beträchtlicher Tiefe von geringer Breite, aber oft ſehr großer Länge bezeichnen kann. Die Anzahl der bis⸗ her bekannten Rilten, die meiſt von dem bekannten, vor ein gen Jahren in Athen verſtorbenen Aſtronomen Julius Schmidt entdeckt ſind, beträgt etwa—500. Die neu aufgefundene Rille erſtreckt ſich nach den Angaben des Entdeckers vom Innern des Berges Godin bis zu einem ſüdweſtlichen Aus⸗ ſäufer des Agrippa und iſt in ihrer ganzen Ausdehnung von rund 6 Meilen ziemlich deutlich zu ſehen. Eine weitere Be⸗ ſtätigung der Nachricht von Seiten anderer Beobachter bleibt abzuwarten. — Das Deutſche Theater auf dem Dreirad. Es war in der Thiergartenſtraße zu Berlin bei dem herrlichen Wetter, das den Sonntag zu einem echten, ſonnigen macht, da belebte dieſe Villenſtraße eine zahlreiche, frb geſtimmte Menge, deren Aufmerkſamkeit ſich plötzlich einem Dreiradfahrer zuwandte, deſſen tadelloſes Radfahrer⸗Coſtfüm ſich in einem recht bedenklichen Contraſt zur ſportlichen Fer⸗ tigkeit ſeines Trägers befand. Die Leiſtungen deſſelben be⸗ ſtanden nämlich in dem guten Willen, das Gefährt vorwärts zu bringen, während die Thatſachen dieſen Anſtrengungen wenig entſprachen. Nur mübſam zog das Dreirad ſeine Straße und es ſchien davon nicht die geringſte Notiz zu nehmen, daß ſein Lenker als der Leiter einer unſerer vor⸗ nehmſten Bühnen mit allem was ins„Rollenfach“ ſchlägt, ſonſt vorzüglich bewandert iſt, denn der wenig geübte Fahrer. welcher in dieſem„Betretungsfalle einem Unternehmen nicht den richtigen Schwung zu geben vermochte, war— Adolph LArronge— der Direktor des Deutſchen Theaters. — Die Bitte des Kindes. Vor einigen Tagen erſchien in einigen Londoner Journalen golderde rührende Annonee: „Ich bin ſechs Jahre alt und ſehr brav, troßdem behandeln mich meine Eltern ſchlecht, ſie geben mir nichts zu eſſen und da ich dies auf die Dauer nicht ertragen kann bitte ich gute Leute, mich anzunehmen.“ Unter dieſer Annonee ſtand eine Anmerkung der Redaction kleines Mädchen ſei barfu die mit ſchriebene Annonce gebracht und weinend gebeten, man möge dieſe aufnehmen. Auf dieſe kleine Annonce lieſen ungefähr ſiebenbundert Anträge ein; es entſtand ein förmlicher Wett,⸗ kampf um das Kind welches endlich der Lady Garmont, einer Hoſdame der Köniain Victoria, zugeſprochen wurde. Wenige Tage ſpäter erſchien die Kleine, in Sammt und Seide gekleidet, in den betreffenden Redactionen, zwei livrirte Diener befanden ſich in ihrem Gefolge, und ſie dankte in wohlge⸗ ſetzter Rede für die ſo wirkungsvollen Gratis⸗Annoncen. —Zur Auffindung Staulen g. Amerikaniſche Blätter bringen die Meldung, daß anfangs dieſes Monats von Lon⸗ don aus ſechs Engländer nach Sanſihar aufbrachen, um Stanlev zu ſuchen. Der Zug ſteht unter der Jührung des Lieutenants Swaine, welcher eine Reihe von Jahren hin⸗ durch in Indſen Dienſte geleiſtet hat und für die Aufgabe deſonders geeianet erſcheint. Etwa 800 Eingeborene ſeien als Begleiter angeworben. Bei der Expedition handelte es ſich gleichzeitig um die Sicherung einer Landbewilligung. welche der Sultan von Sanſibar einer Geſellſchaft unter dem At e, eines nahen Freundes Stanley's, ge⸗ macht habe. — Eine einfache Heirathszeremonie, die an Kürze bei der Schürzung des ehelichen Knotens nichts zu wünſchen übrig läßt, 1185 in der von einem Richter zu Kankakee, Indiana Nordamerika) befolgten Methode:„Willſt ſie?“— 8 5„Willſt ihn?“—„Ja.“— Verheirathet! Zwei 0 in's Bureau gekommen und habe Gerichtszeitung · — Vom Brudermorde freigeſprochen. Würzbur 99 25. Sept. Vor dem unterfränkiſchen Schwurgericht wurde heute der Brudermord⸗ Fall in Kitzingen verhandelt, von welchem J. Z. berichtet worden war. Michael Helbing, Zieg⸗ lerſohn, ledig, daſelbſt, hatte ſich nach Beſorgung des Ziege⸗ leiofens am 2. Juli Nachts gegen 12 Uhr in die elterliche Wohnung begeben und auf's Sopha zum Schlafen gelegt. Eine Stunde ſpäter kam ſein um 2 Jahre jüngerer Bruder Franz, der, als Raufbold bekannt, wegen Körperverletzun ſchon wiederholt vorbeſtraft war, betrunken nach Hauſe un ſing mit ſeinem Bruder, weil er glaubte dieſer habe den Ofen nicht beſorgt, Händel an, in deren Verlauf er auch ſo daß Letzterer ſein Meſſer zog und ſich mit demſelben zur Wehr ſetzte. 1 8 erhielt dabei zwei Stiche, wovon einer in die Hauptſchlagader des Oberſchenkels den Tod des Franz Helbing zur Folge hatte. Der herbeigerufene Arzt konnte nur das in Folge blutung eingetretene Ab⸗ leben konſtatiren. Michael Helbing entfernte ſich in Ver⸗ einer Wohnung, ſtellte ſich aber am andern Tage freiwillig dem Die Geſchworenen nahmen nach einer glänzenden Vertheidi⸗ 77— des Rechtsanwalts Heim Nothwehr an, worauf Frei⸗ prechung erfolgte und der Angeklagte Michael Helbing fre den Schwurgerichtsſaal verlaſſen durſte. — —5 — 393832ͤ ͤ— Das iſt der ſind weit milder als ſie auf den Bismarck⸗ Tag ge⸗ fröhlich in welcher erzählt wurde, ein Kinderſchrift auf vierzeiliges Papier ge⸗ Drr ner eneeeeeeee d b 22 — 1 8 FGeſt üfto⸗ er und Empfehlung. 10 geehrten Bewohnern von Mannheim und Neckarvorſtadt zur gefl. Nachricht, daß ich unterm 3(fl in 20 I, 3(Nessplati) L C 1. 3 J Rinds⸗ gilbe und Schweinemegerti eröffnet habe. 16339 Ich werde ſtets bemüht ſ ſein, meine werthen Abnehmer mit nur Ia, friſcher Waare zufrieden zu ſtellen. Specialität: Feine Wurstwaaren. Achtungsvoll Christian Steinle. Seseedeee Man e das Prankfurter ournal mit Didaskalia und Handelszeitung 12 für das 4. 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