In der Poſtliſte eingetragen unter Nr. 9249. Abonnement: 50 Pfg. monatlich, Bringerlohn 10 Pfg. monatlich, durch die Poſt bez. inel. Poſtauf⸗ ſchlag M..90 pro Quartal. Inſerate: Die Colonel⸗Zeile 20 Pfg. Die Reklamen⸗Zeile 40 Pfg. Einzel⸗Rummern 3 Pfg. Doppel⸗Nummern 5 Pfg. der Stadt Mannheim und Umgebung. 1 (98. Jahrgang.) Amts und Kreisverkündigungsblatt Erſcheint täglich, auch Sountags; jeweils Vormittags 11 Uhr. ler 5 gurnal. (Mannheimer Volksblatt.) Telegramm⸗Adreſſe: „Journal Mannheim.“ Verantwortlich: Chef⸗Redakteur Julius Katz. Für den Inſeratentheil: A. Lohner. Rotationsdruck und Verlag der Dr. H. Haasſſchen Buch druckerei, (Das„Mannheimer Journal iſt Eigenthum des ka holiſchen womneiſ r Maunhe ſämmtlich in Mannheim. Nr. 247, 2. Blatt. Geleſeuſte D—— Feuilleton. Tom Barker's PVergnügungsfahrt. Es war ſchon undenklich lange her, daß Tom Barker ſich ſelber eine Vergnügungsreiſe verſprochen hatte, und von dieſer Reiſe redete er ohne Unterlaß und berieth ſich darüber mit ſeinen Freunden, Bekannten und Clienten; allein daß etwas daraus geworden wäre, das gab's einfach nicht. So kam es, daß man im ganzen Viertel von einer zwar höchſt zweifelhaften, aber immerhin möglichen Sache nicht anders ſprach, als mit dem Zuſatze:„Wann Barker ſeine Vergnügungsfahrt gemacht haben wird!“ Tom Barker hatte nämlich eine unüberwindliche Scheu vor Allem, was Bewegung hieß, obwohl er ſelber all' das in Bewegung ſetzte, wonach ſich das Leben in ganz Rodgers⸗ ville richtete, nämlich die Uhren. Tom Barker betrieb nämlich das höchſt ehrenwerthe Ge⸗ werbe eines Uhrmachers. Vor einigen Tagen nun fiel unſerem Barker ein Gewinnſt vou 300 Dollars zu. Das ganze Viertel war überzeugt: „Diesmal wird er reiſen!“ Ein Beſuch folgte dem anderen, ein guter Rath dem vor⸗ hergehenden. Der Eine empfahl ihm einen Ausflug zu den Salzſeen, ein Anderer eine Fahrt auf dem Ohio, ein Dritter eine Blitzfahrt auf der Pacifte⸗Bahn,— kurz, Jeder wußte was Anderes anzupreiſen. Uneins waren ſie nur über Ziel und Art der Reiſe, vollſtändig einig jedoch darin, daß er überhaupt reiſen müſſe. Man wettete für und wider; mit einem Worte, die Ver⸗ gnügungsreiſe Tom Barker's nahm völlig die Dimenſionen eines großen Ereigniſſes an, ſo daß die Reporter es für gut fanden, den guten Mann zu interviewen und in den Zeitungen ſpaltenlange Berichte erſcheinen zu laſſen über ſeine Reiſepläne. „Wird er reiſen oder nicht?“ das war die Frage. Colonel Craigh wettete um tauſend Dollars für das Ja gegen den Major Fogg, welcher lebhaft für das Nein eintrat. Beide befanden ſich in Folge deſſen in großer Auf⸗ regung, denn der Termin der Wette war auf die achte Stunde des achten Tages feſtgeſetzt worden. Fogg hatte alle erdenklichen Maßregeln getroffen, um eine eventuelle Abreiſe Barker's zu verhindern; er hatte ihm alle Verſicherungs⸗Agenten für Reiſe⸗Unfälle— ſei es im Steam⸗Boot, Mailibach, zu Fuß oder zu Pferd— auf den Hals geſchickt, um dem armen Tom einen heilſamen Schrecken einzujagen. Zum Ueberfluſſe hatte er alle verdorbenen Uhren der Welt zuſammengebettelt und Barker zum Ausbeſſern überge⸗ ben— eine Arbeit, die ebenfo dringend als ſchwer zu bewäl⸗ tigen war. Allein Craigh war auch kein heuriger Haſe und hatte ſeinerſeits ebenfalls alle erdenklichen Maßregeln getroffen. Fogg lächelte, wenn er ſah, zu welch' naiven Mitteln Craigh ſeine Zuflucht nahm; denn Tom durch Emiſſäre zu Ausflügen bewegen oder ihn durch Gratis⸗Billets ködern zu laſſen, das waren doch wahrhaftig nicht Agitationsmittel, eines erleuchteten Geiſtes würdig. Trotzdem hatte Tom ſich einmal überreden laſſen und war auf den Bahnhof gegangen, um einen kleinen Ausflug zu unternehmen. Doch Fogg lächelte noch immer. Er wußte, Tom müſſe zu ſpät kommen, denn alle drei⸗ hundert Uhren ſeines Lagers gingen— weiß der Teufel, wie das kam!— gingen um eine halbe Stunde zu ſpät. Uebrigens hätte es auch nichts verſchlagen, wenn er zur rechten Zeit gekommen wäre, denn auf jedem Bahnhofe warteten Fogg's Agenten, bereit, Tom mit Gewalt— und koſte es was immer!— vor jeder Vergnügungsreiſe zu be⸗ wahren. So war der ſiebente Tag herangebrochen. „Wann fährt Tom ab?“ fragte Fogg ſeinen Freund Craigh. „Morgen Früh um Sieben,“ erwiderte Craigh uner⸗ ſchütterlich. Jogg lächelte, Craigh verzog keine Miene und bekreidete ſeinen Queue—— Es mochte am folgenden Tage 5 Uhr Morgens geweſen ſein, als Tom Barker plötzlich von dem Klange der elektri⸗ ſchen Glocke geweckt wurde. „Wer iſt da?“ rief er zum Fenſter hinaus. „Ich!“ antwortete Colonel Craigh. „Ihr, Herr Oberſt, zu dieſer Stunde? Und was wollt Ihr von mir?“ „Kommt mal runter, Barker, ich hab' Euch was zu agen.“ — Fogg's ihn von der Ferne beobachtet hatten und nun lang⸗ ſam herbeiſchlichen. Tom kam in Pantoffeln heran. „Seid ſo gütig, Tom,“ begann Craigh,„morgen iſt ein wichtiges Match und mein Chronometer iſt zum Teufel. Das Match findet um 7 Uhr ſtatt.“ „Teufel,“ ſagte Tom,„da iſt keine Zeit zu verlieren, wo iſt der Chronometer, habt Ihr ihn da, Colonel?“ „Nein, ich hab' ihn zu Hauſe, aber es iſt ja nicht weit, 7s iſt ja nur über die Straße. Kommt mit!“ Im Hauſe des Colonels nahm Tom ſofort die Uhr in Arbeit; der Schaden hatte nicht viel zu bedeuten: nur ein Zeiger war herabgefallen und hielt nicht feſt. Aber bei der verfluchten Gewohnheit der Uhrmacher, Allem, auch dem Ge⸗ ringſten, große Bedeutung zu geben, war die Arbeiit erſt 10 Minuten vor 7 Uhr beendet. Der Colonel bemerkte vom Fenſter aus, daß Haus und Garten von Fogg's Agenten umzingelt waren und dieſer ſelbſt vor dem Thore Wache hielt. „So— fertig!“ ſagte Tom. „Gut,“ entgegnete der Oberſt,„nun müßt Ihr ihn nur an Ort und Stelle bringen.“ „Wohin denn?“ fragte Tom erſtaunt. „Ihr werdet ſchon ſehen, kommt nur mit!“ Und ſie gingen. Im Garten, von dichten Bäumen verſteckt, wiegte ſich auf einer kleinen Lichtung ein Ballon mit zierlicher Gondel. „So, da müßt Ihr ihn anbringen,“ ſagte der Oberſt, auf die Gondel zeig end. „So handelt ſich's um einen asronautiſchen Match?“ fragte Barker. „Gewiß,“ antwortete Craigh ruhig. Der Oberſt ſah auf die Uhr; es fehlten 30 Sekunden auf Sieben. „Nun, fertig?“ drängte er. „Ja wohl,“ ſagte Tom. In demſelben Augenblicke aber ſchrie er laut auf, denn der Colonel hatte mit einem Axthieb das Seil durchhauen und Tom entſchwebte in die Lüfte.——— „Mein Herr,“ ſagte Craigh, aus der Thür tretend, zu Fogg,„meine Uhr zeigt 7 Uhr 10 Sekunden. Und die Ihre?“ „Sieben Uhr zwölf,“ ſagte Jogg auf die ſeine ſehend, „die Wette entſcheidet ſich ſomit in 59 Minuten 58 Sekunden.“ „Sie irren,“ entgegnete Craigh trocken,„ſie iſt ſchon ent⸗ ſchieden.“ „Wie das?“ fragte Fogg erſtaunt. „Einfach genug: Barker iſt Punkt 7 Uhr abgefahren.“ „Unmöglich!“ ſchrie Jogg,„ſeit 5 Uhr bewach ich jeden Ausgang dieſes Hauſes!“ Craigh aber zeigte gen Himmel und ſagte nichts als: „Bitte!“ Und Fogg ſah hin und that dasſelbe, was in dieſem Augenblicke Tom Barker auf ſeiner„Vergnügungsfahrt“ that er rang verzweifelt die Hände. Die Fortſetzung der Novelle Das klagende Lied folgt in der nächſten Beilage. Aus Münchens Ausſtellungstagen. Don einem Württemberger. (Originalbericht des„General⸗Anzeigers“.) Es iſt, bei aller Trinkbarkeit, wie ſie ſich ſo ziemlich auf affe Tagesſtunden und in alle die Häuſer maaßkrugmäßi erſtreckt doch ein recht aufrechtes und wohlbewußtes Völk⸗ chen, dieſe Münchner! Bei aller großdeutſchen Geſſnnung doch ſo entſchleden altnationales Blut, ſo viel individuelle Art im weiten Reiche, das gibt ihnen einen Reiz, den wir nicht miſſen möchten. Ihre Gewohnheiten, ihre Sitten und das heißt vor allem ihre aufgeknöpfte Jebensart, ihre geſellſchaftliche Tole⸗ ranz, das wahren ſte ſich, und gewiß mit Recht. Steigt auf dem Bahnhof aus und Ihr ſeid in München, wie es leiht und lebt, und was Ihr anfaßt, verläugnet ſeine Heimath nicht. Der Strom der Paſſanten zeigt gleich ſo viel flotte Erſchein⸗ ungen, ſo viel bereitwilliges Entgegenkommen, daß das Bis⸗ chen Grobheit, das wir vielleicht einmal mit Anterkriegen, doch wenig bedeutet. Gutmüthig iſt der Münchner, auch läßt er 5 nicht gerne ſeinen Spaß durch ſauere Geſichter ver⸗ derben, und eh die Mittags⸗Sieſta gehalten wird, ißt er ſeine einheimiſchen Porkionen, die namentlich dem pegetarianiſch angehauchten Fremden etwas wunderlich vor⸗ kommen mögen; wenigſtens gebietet er über ganz hervor⸗ ragende Fleiſchrationen! Und er ſelbſt hat ja mit des Ge⸗ dankens Bläſſe wenig Noth und liebt ſich rund und voll in ſeiner Irdiſchkeit auszubauen. Schon der Dialekt hat etwas von dieſer Wangenfülle auf ſich ſitzen, und namentlich iſt es das ſchöne Geſchlecht, das bei ſich etwas auf das hält, was unſer Viſcher einmal als einen„wohlaufgegangenen Teig“ be⸗ zeichnet hat. Und nicht zum wenigſten an dieſer kulturellen Wirkung hat das Bier, das autoritäre Gebräu ein erſtes Verdienſt. Darum zucke man nicht die Achſeln, als ob an den trinkbaren Bayern Hopfen und Malz verloren ſei. Was Der Colonel ſah zu ſeiner Freude, daß die Agenten da in all den unterirdiſchen Gelaſſen tagelang vertilgt wird, und verbreiteiſte Zeitung in Maunhrim und Amgehnng. Mitiwoch, 3. Oftober 1888. PPPFP —— e das fließt nicht in's Nirwang, ſondern in den geſammter Bau des Münchnerthums. Und unterm Schlegel des Tam bours und aus der Trompete im Parademarſch vermeint man etwas vom„Löwenbräu“ oder vom„Kindl“ oder von ſonſt einer der zahlloſen Bierſtationen vernehmen zu müſſen. Das fröhlich⸗ſtolze Bewußtſein einerſeits und die kneipphilo⸗ ſophiſche Toleranz anderſeits, die gerne allen Sündern ber⸗ gibt, geben der Stadt das erſte Gepräge. Ueber die breiten Schichten der Bevölkerung, ſoweit ſie den Marterſtocken und dem Roſenkranz durchaus huldigen, erhebt ſich ſo freigeartet und prächtig die burſchikoſe Welt der Künſtler und die äſtethiſche Region der Patrizier, daß es eine Freude iſt. So viel unbefangene Phpſtognomie, ſo viel kecke und ofſene Stirne und anakreoniſches Auge wie man es nament⸗ lich in dieſen Tagen beiſammen finden konnte, das überraſchte den, der in den heimathlichen Grenzen eine vorwiegende Scheulebigkeit und Zugeknöpftheit kennen gelernt hatte. Wie es an den Sonntagen ſich auf den vielen Luſtplätzen zu⸗ ſammenſchart, wie z. B. dort im Paradiesgarten der Soldat das Küchenfräulein im Tanze ſchwingt und in vier, fünf Blergärten allein auf dem Weg nach Klein⸗Heſſenlohe die Mufik ihre luſtigen Weiſen vernehmen läßt, während auf dem großen Anlageteiche die vollen Nachen ſich kreuzen und wie endlich im Hofgarten in nächſter Nähe der Rottmanns⸗ Fresken, das gewähltere Publikum ſich verſammelt und die Fiaker dahinfliegen die ſchattigen Alleen entlang, während die Luft nur wie eine einzige Raſenſaitz tönt, das iſt Mün⸗ chen. Ach! die Rottmanns⸗Fresken! Wir ſind geneigt bei dieſem Wort eine Jeremiade anzuſtimmen. Neben dem lauten, von modernem Realismus vollen Puplikum halten ſie ſich ſcheu zurück, wie ein Aſchenbrödel dieſe Meiſterwerke, dem tödtenden Witterungseinfluß ein geweihtes Opfer! Was will uns da jede Reſtaurfrung etwas anderes, als ein Vor⸗ ende bedeuten? Rottmann erſcheint hier in der matten Farbengebung, wie in der breiten Technik, entſchieden noch intereſſanter, als ſelbſt in ſeinen bedeutenden tiefleuchtend gemalten Leinwandſchöpfungen. Das Bier und die Kunſt. das ſind ſo recht die Pole der bayeriſchen Hauptſtadt. Man muß dieſe Keller geſehen haben und die Heiligen des Humpens und man wird neben dem Ohwenbräu, dem Hofbräuhaus und anderem, neben den großartigen Cafe's, wie es das Cafe Luitpold in ſeiner verſchwenderiſchen Pracht iſt, gleich das Geſprächsthema auf den e auf die Pinakotheken und die Glyptothek gelenkt finden; die Kluft zwiſchen Malzdbrre und Farbtube iſt hier keine und der Bewunderer Lenbach's und Achenbach's, der Schwärmer für Pleinair und Antik, er kommt nicht an Gambrinus vor⸗ über und vergnügt ſitzt der kunſtbetäubte Gaſt im Rathskeller beim Tyroler oder Affenthaler und fühlt hier die nie ge⸗ glaubte Einheit beider Zonen auf dem Boden Bavariens, Der Glaspalaſt iſt der Kunſttempel für eine Sammlung großartigſter Natur, für die den Jahresſtempel 1888 tra⸗ gende Internationale. Was hier an Schätzen moderner und älterer Malerei und Plaſtik geboten iſt, das überſteigt alle Er⸗ wartungen! Daß nach der Seite des Kolprits die neueſte Schule einen entſchiedenen Sieg bedeutet iſt nicht zu läug⸗ nen, doch möchten wir nicht ſo forttrabend an den älteren Schbpfungen vorübergehen und ſicherlich nicht glauben⸗ hier ſei nun alles ſo ziemlich abgethan, weil es nicht von dem neue⸗ ſten Realismus via Naturalismus geboren worden iſt. Wir möchten im Gegentheil wenig Neueſtes finden, was die Kon⸗ kurrenz mit einem Meiſter Heinlein, mit der Leuchtkraft des Kolorits und der wundervollen Ausführung eines Richard Zimmermann, oder den Schöpfungen Rottmann aus⸗ halten könnte. Das ſubiektive Element der Anſchau⸗ ung und eine freiere Eigenart, walten indeß auch in einem Theil der modernſten Arbeiten noch ganz entſchleden; und wenn dieſe Poeſie auch nicht die harten Nüſſe Böcklinz zu knacken gibt, ſo iſt ſte dafür um ſo populärer und findet eine einfache aber doch vornehme Nachempfindung ſicherlich daukbar.— Das Kabinet Lenbach dürfte einzig in ſeiner Art daſtehen, wie der Meiſter ſelbſt. Lenbach ſchlägt eine Brücke von den Alten zu den Neuen, ohne doch nur Nach⸗ ahmer zu ſein. Lenbach iſt durchaus originell und das in all ſeinen Experimenten. 5 Wer könnte ſich an dieſem haarſcharfen Strich und dieſer Farbenkraft ſatt ſehen und wer ginge über dieſe Schwelle, ohne einen Schauer des Genius empfangen zu haben 2! Was alle die Nationen im Wetteifer an Naturwahrheil der Tonfriſche, an Licht⸗ und Luftreiz und Charakteriſtik des inhaltlichen Elementes in dieſem Glaspalaſt zur Schau ge⸗ ſtellt baben, das iſt eminent. Und die großen Lager und Richtungen in ihren abweichenden Tendenzen ſtehen in ihren Repräſentanten ſo gleichwerthig da daß wir daraus den aller⸗ günſtigſten Schluß auf eine Weiterbildung und Ausgeſtaltung des Angeſtrebten zu ziehen vermögen. Noch ein Bild ſteht uns aus dieſen Müachner Tagen dauernd vor Augen, es iſt der Blick in die Kunſtgewerbe⸗ Ausſtellung mit den reichen und ebenfglls überraſchenden Fortſchritten auf dieſem Gebiete und es iſt der Blick auf die äußere Geſtalt dieſer Ausſtellung, von der Iſarbräcke aus, unter der die Iſar mit ihren hellgrünen Wogen reißend da⸗ hinrauſcht. Die Fontänen ſpringen hochauf mitten aus dem Waſſerlauf, und fein geſtimmt zum naſſen Element iſt der Ton des Feſtgebäudes unter dem blauen Vormittagshimmel, Es wäre zum malen ſchön! Auch das Maximilianeum ſchaut über den Baumwipfeln ernſt und würdig herüber. Die Tauſende von Spaziergängern verſchiedenſter Art, der fröhliche Tumult und der feſtliche Schmuck allerorts, vollenden das unvergeßliche Bild. Und immer noch bildel die Hauptſtadt das Ziel zahlreicher Beſucher, und der Triumph iſt ein an⸗ haltender, den München in der bezwingenden Fülle von Sehenswürdigkeit, Gaſtfreundſchaft und Geſelligkeit in der reizenden Kette ſeiner, in eine ungeſtörte Einheit zuſammen⸗ gebaltenen Vielgeſtaltigkeit feiert!. Sie richtet ſich hoch auf, draußen auf der Thereſien Wieſe die königliche Bavaria und hält den Kranz der ihrer Stadt mit Recht gebührt! 2. Seite. SeneratAnzeiger e Oruper⸗ Verſchiedenes. eDie erſten Raucher und ihre Methode. Der Tabak iſt ein ſpeziell Amerikaniſches Erzeugniß, welches man in der alten Welt vor der Eutdeckung der weſtlichen Erd⸗ hälfte nicht gekannt hat. Die Spanier waren ſehr erſtaunt, als ſie ſahen, daß die Indianer den Rauch dieſes Krautes einſchlürften und dann wieder von ſich blieſen. Eine der älteſten Nachrichten über das, was wir jetzt Eigarren nennen, theilt der Geſchichtsſchreiber Gonzalg Fernandez de Oviedoy Beldez mit in ſeiner Geſchichte von Nicaragua mit, welche im Jahre 1555 vollendet wurde. Er war viele Jahre lang in den Centralamerikaniſchen Gegenden und ſpricht als Augen⸗ zeuge. Wir entnehmen ihm das Nachfolgende: Am Sonn⸗ abend, den 19. Auguſt 1526, kam Don Alfonſo, Kazike von Nicoya deſſen einheimiſcher Name Nambi, das heißt Hund, iſt, auf den Marktplatz ſeines Dorfes. Es war zwei Stun⸗ den vor Einbruch der Dunkelheit. Gegen hundert Indianer begleiteten ihn. Sie ſetzten ſich in eine Ecke und begannen ihren Areito zu feiern. Areitos ſind Geſänge, in welchen ſie das Andenken von Begebenheiten aus früherer Zeit oder aus der Gegenwart ſchildern und vermittelſt welchen ſie das Andenken bewahren. Sie tanzten und ſangen. Wahrſchein⸗ lich waren ſie nur gemeine Leute, denn der Kazike ging ſehr feierlich nach einer anderen Ecke des Marktplatzes, wo er auf einer Art don Bank Platz nahm. Dann ſetzten ſich die höchſten Beamten und etwa achtzig andere Indianer um ihn gerum, und ein junges Mädchen brachte zu trinken in kleinen Kalebaſſen. Das Getränk war wie ſtarker Wein und ein wenig ſäuerlich; ſie bereiten dasſelbe aus Mais und nennen es Chicha. Es ſieht aus wie Hühnerbrühe, in welche man ein paar Eier geſchlagen hat. Als ſie nun zu trinken angefangen hatten, nahm der Kazike ein Päckchen mit Tabakſtüchen, etwa ſechs Zoll lang und ſo dick wie ein Finger; die Blätter waren zuſammenge⸗ rollt und mit einem Faden dewickelt. Sie verwenden auf den Anbau des Tabaks große Sorgfalt und verfertigen aus ihm Rollen, welche ſie an einem Ende anzünden; dieſe brennen langſam einen ganzen Tag. Das andere ſtecken ſie in den Mund, ziehen von Zeit zu Zeit den Rauck, ein, behalten ihn eine Zeit lang bei ſich und ſtoßen ihn dann aus dem Munde oder aus den Naſenlöchern von ſich. Jeder der In⸗ Dianer hatte dergleichen Blätterrollen, welche ſie in ihrer Sprache Pupoquete nennen, auf Hiſpaniola, Haiti, heißen ſie Tabako. Diener beiderlei Geſchlechts brachten abwech⸗ ſelnd Gefäße die mit ſjenem Getränke oder mit⸗einem an⸗ deren angefüllt waren, das man Cacao nennt(Chocolade). Von dem letzteren tranken ſie drei oder vier Schluck und gaben dann die Kalebaſſe weiter, welche von Hand zu Hand ging. Dabei ſchlürften ſie fortwährend jenen Rauch ein, rührten die Trommel und ſchlugen den Takt mit der Hand, während Andere ſangen. So blieben ſie bis Mitternacht beiſammen und die meiſten von ihnen lagen dann betrunken da. Der Rauſch äußerte ſich auf ſehr verſchiedene Weiſe. Einige waren wie todt und regten ſich nicht, andere heulten und ſchrieen, noch andere hüpften und ſprangen. Als ſie in ſolchem Zuſtande waren, kamen die Frauen und brachten die Männer nach Hauſe. Einige ſchliefen bis Mittag, An⸗ dere ſogar bis zum Abend. Wer ſich nicht ſo betrinkt, von den Uebrigen verachtet und gilt für einen ſchlechten rieger. — Noli me tangere! Aus New⸗York wird geſchrieben: „Die moderne Damenwelt von Phjladelphia, jener frommen Stadt der Quäker und der brüderlichen Liebe, trägt ein gro⸗ ßes Zeichen an der Stirne, welches ſich: Noli me tangere, oder auf gut amerikaniſch:„For god's sake— dont touch me!“ lieſt. Dieſelben klugen und ehrbaren Schulvorſteherinnen, welche es vor einigen Monaten durchſetzten, daß die zwangs⸗ weiſe Impfung nicht an den Armen, ſondern an den Ober⸗ ſchenkeln ihrer hübſchen Zöglinge vorgenommen wurde, um die Entſtellung der runden Arme durch jene nachbleibenden Narben zu verhüten, dieſelben Damen haben— eigenthümlich genug— nun eine Eingabe an die Eiſenbahnverwaltungen von Philadelphia gemacht, welche als das Höchſte weiblicher Unnahbarkeit angeſehen werden muß. Zunächſt beklagen ſich die Damen darüber, daß die Eiſenbahn⸗Conducteure der in⸗ ternen Züge die Gewohnheit hätten, die Lady⸗Paſſagiere mit liebenswürdigen Blicken zu bombadiren oder ihnen höfliche Redensarten zu ſagen; manche hätten es ſich auch erlaubt, die Hände der Damen, denen ſie beim Ein⸗ und Ausſteigen behilflich geweſen ſeien, leiſe zu drücken. Ein geheimes Co⸗ mite dieſer Damen habe alle Strecken befahren und die Herren Conducteure auf die Probe geſtellt, und zwar durch ein wenig leichtfertiges Benehmen(alſo das reine Provocationsſyſtem!) deſſen Reſultat ſtets die Annäherung der Beamten geweſen ſei. Im Intereſſe ihrer Zöglinge verlangen die Damen nun die Abſchaffung der hübſchen Conducteure und Anſchaffung älterer Leute an ihrer ſtatt(ahal) oder aber ein ſtrenges Reglement, daß kein Beamter eine Lady anſehen, anſprechen oder anrühren dürfe, das letztere ſelbſt mit ihrem Willen nicht. Dem letzteren Punkte haben die Eiſenbahn⸗Verwaltungen denn auch Beachtung geſchenkt und den Beamten es wirklich bei Strafe ſofortiger Entlaſſung zum Verbot gemacht, irgend eine Dame, ob alt oder jung, ſchön oder häßlich, zu berühren, oder beim Verlaſſen und Betreten des Trains hilfreiche Hand zu leiſten. Die Damenwelt Philadelphia's wird ſich alſo jeder männlichen Höflichkeitsbezeugung für die Zukunft ent⸗ ſchlagen en— denn:„Du haſt ja ſelbſt gewollt, Du zarte Blume!“ Man munkelt aber ſchon von Gegenpetitionen ſei⸗ tens des faſhionablen„Jungfrauen⸗Kaugummi⸗Clubs,“ des weiblichen„Bicyele⸗Clubs“ und anderer weniger frommen Vertreterinnen des„ewig Weiblichen“ von Philadelphia. Heiteres vom Tage. — Auch ein Leibgericht. Onkel: Was iſt denn dein Leibgericht, Karlchen?— Karlchen: Dicke Erbſen; da werde ich immer ſo unwohl nach, daß ich den nächſten Tag aus der Schule fortbleiben muß. —„Liebeslogik. Ich wünſche dir Glück zu deiner Ver⸗ lobung! Wie biſt du eigentlich zu deiner Braut gekommen? Ich meine, du wollteſt ledig bleiben.— Ja, gewiß! Aber neulich auf einem Balle treffe ich ein junges, hübſches Mäd⸗ chen, wir kommen in's Geſpräch, und, denke dir, ſie geſteht mir, daß ſie auch ledig bleiben will. Eine ſchönere Harmo⸗ 1 5 8 doch gar nicht geben, und da haben wir uns ver⸗ obt. —Stimmung.„Grgtuliere, gratuliere, famoſe Idee. Ihre Tochter mit Ihrem Kaſſier zu verloben, alles ſtimmt: brillante Geſchäftskraft, Alter, Neigung...—„Nur Eines hat das letzte Mal nicht ſo recht geſtim leider die Kaſſe.“(L. Bl.) Ein Gemüthsmenſch. Onkel: Lieber Neffe, meine Geſundheit iſt ſchwankend; ich werde immer ſchwächer und ich bin außer Stande, über meine Geſchäfte zu wachen. Ich will Dir lieber jetzt gleich mein Geld vermachen. und Du gibſt mir dann eine kleine Penſion.— Neffe(hocherfreut): So klein Sie nur wollen, Onkelchen!“(L. Bl.) Ritterliche Opferwilligkeit. A;„Ewig ſchade, daß Frl. Wanda ihres kurzen Fußes wegen wohl leider ſizen bleiben wird, ſo ſchön, geiſtreich und vermögend ſie auch iſt.“— B:„Hm— wenn ſie mich wollte— ich würde ſie nehmen und wenn ihre beiden Füße kürzer wären.“(L. Bl.) Aus dem Tagebuch einer alten Jungfer.„Jetzt iſt es endlich ſtatiſtiſch nachgewieſen, daß in Deutſchland das weibliche Geſchlecht das männliche an Zahl bei weitem über⸗ wiegt. Hinzuzufügen wäre noch meinerſeits, daß die Männer überhaupt ſchon ausgeſtorben zu ſein ſcheinen. Ich wenig⸗ ſtens habe bis jetzt noch keinen finden können.(Ult) MET's beſhnte Stoffkra S befühmte StOffKkragen. Mey's StoffkKkragen sind keine Papierkragen, denn sie sind mit wirklichem Webstoff vollständig überzegen, haben also genau das Aussehen von Leinenkragen; sie erfüllen alle An- forderungen an Haltbarkeit, Billig⸗ FRANKLIN Kkeit, Eleganz der Form, bequemes IINCOLN B Dtzd. M.—.60. Sitzen und Passen. Dtzd. M.— 55. lnijeder Kragen kann eine Woche lang getragen werden. Fabriklager von Mey's Stoffkragen in: ., Mannheim: F. C. Menger, N 2,.— Gebrüder Meigel, 2E l, 1½ O 3, I0 und Käferthal.— A. Herzberger, D 4, 8.— Aug. 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Oktober. Tt Sit Ortskrankenkaſſe Aklien⸗Geſelſchaft Takterſal[ 8ee en Mautne in, 1 9 Uhr pfohe. Tiederhalle. Heute Dienſtag Abend ½9 Uhr Probe. 15028 Geſaug⸗&lUnterhaltungs⸗ Verein„Eugenia“. Mittwoch Abend 8½ Uhr PRORE. Um vollzähliges Erſcheinen bittet 9122 Der Vorſtand. Minnergeſang⸗Verein. Heute Abend 14185 Prebe. Geſang⸗Verein„Lyra“. Heute Dienſtag Abend ½¼9 Uhr Geſaug⸗Probe. 14317 Der Vorſtand. Geſaugverein Bavaria. Heute Mittwoch Abend 9 Uhr Probe. Um vollzähliges Erſcheinen bittet 9162 Der Vorſtand. „Frohſinn.“ Heute Mittwoch Abend 14318 Probe. Krankenkaſſe des Kaufmänniſchen Vereins zu Mannheim. (Eingeſchriebene Hilfskaſſe.) Für die Monate Oktober, November, Dezember 1888 hat der Bezug der Medicamente für unſere Mitglieder in der Mohren Apotheke 0 3, 5 zu geſchehen. 16751 Der Vorſtand. Kaufmänniſcher dtenographen-Cub für Kurzſchrieft annheim. Wir theilen hierdurch unſern Mitgliedern und Schülern er⸗ gebenſt mit. daß bis auf Weit⸗ eres regelmäßig am Montag u. Donnerſtag Abend im Großh. Realgymnaſium dahier Untericht und Fortbildungsübung in un⸗ ſerer Stenographie ſtattfindet; außerdem wird an jedem Dienſtag Abend, dem Clubabend im Lo⸗ cale zur Stadt Augsburg von ½9 bis 10 Uhr Uebung im Dictat und Leſen vorgenommen und bitten wir unſere Mitglieder und Schüler um recht zahlreiche Betheiligung an dieſem Unterricht. 11216 Der Vorſtand. Kathol. Lehrlings⸗Derem Mannheim. Lokal: G 4, 17. Unſere Unterrichtsſtunden für das Sommerhalbjahr ſind folgende: Sonntag Abends 6 Uhr: Vor⸗ trag, hernach geſellige Unter⸗ haltung. Montag Abends 8 Uhr im neuen Saal: Vortrag, her⸗ nach Vortragsübungen für Mitglieder. Montag Abends 8 Uhr altes Lokal: Muſikſtunde für die Mitglieder der Jünglings⸗ capelle. 6624 Mittwoch im alten Lokal, Ab. 8 Uhr: Franzöſiſch. Abth., 9 Uhr: Donnerſtag Abends 8 Uhr: Geſangſtunde. Freitag im neuen Lokal, Abds. 8 Uhr: Franzöſiſch Abth., 9 Uhr: Der Unterricht iſt unentgelt⸗ Anmeldungen für den Lehr⸗ lingsverein, ſowie für die Un⸗ terrichtsſtunden nimmt täglich von—2 Uhrentgegen der Prä⸗ ſes des Vereines: Kaplan G. Becker. F 1, 7. Die Bibliothek des Ge⸗ werbe⸗ und Induſtrie⸗ Vereins(im Thurmſaal des Kaufhauſes) iſt jeden Sountag Vormittag von 11 bis 12 Uhr ge⸗ öffnet und wird der Benü⸗ tzung unſerer verehrlichen Mitglieder beſtens empfohlen. der Transportgewerbe und verwandten Berufsgenoſſen der Stadt Mannheim. Bekanntmachung. Unſeren in der Neckarvorſtadt wohnenden Kaſſenmit⸗ 15 8 theilen wir hierdurch mit, daß vom 1. Oktober J. ab ſowohl Herr Oberſiabsarzt Dr. Thelemann, P 4. 12 als auch Herr Dr. Gutkind, 70 1, 11b in Krankheitsfällen conſultirt werden kann. Mannheim, 29. September 1888. 16984 Der Vorſtand: Otto Keller, Vorſitzender. Sperling. Mannneimer Raderverein„Amicita-, Unſeren verehrlichen Mitgliedern zur gefl. Kenntniß, daß wir unſer Winterlokal in den NRotRenLowen (Nebenzimmer rechts) verlegt haben und finden die regelmäßigen Zuſammenkünfte jeweils Mittwoch und Samstag, Abds. 9 Uhr daſelbſt ſtatt. Wir bitten um zahlreichen Beſuch. Der Vorſtand. 16837 A— Flohe'ſcher Stenographen⸗Verein. Die nächſte Haupt⸗Verſammlung findet Mittwoch, den 3. Oktober im Vereinslokale„Zum Zwiſchenakt“ ſtatt. An⸗ fang 8½ Uhr. Sämmtliche Mitglieder werden freundlichſt gebeten zu erſcheinen. 16963 Der Vorſtand: Friedr. Stoll. Kein Monopoœl! Der hieſige Gabelsbergerſche Stenografenverein hat es ſchon des öftern verſucht auf jede Art ſein Syſtem als das einzig wahre hinzuſtellen und für ſich das Unterrichtsmonopol zu bean⸗ ſpruchen, ſo beſonders in ſeinem letzten Rundſchreiben. Der Stolzeſche Stenografenverein(Lokal Zwiſchenakt B 2, 12) erlaubt ſich dagegen bei mindeſtens gleicher Leiſtungs⸗ fähigkeit ſeines Syſtems noch zu deſſen Gunſten folgendes her⸗ vorzuheben: bei Stolze: leichte Erlernbarke t große Einfachheit daher nur 10 Unterrichtsſtunden, Gabelsberger: ſchwere Erlernbarkeit großer Regelapparat daher mindeſtens 24 Stunden für den Kurſus, erzielte Verbreitung durch theil⸗ weiſes ſtaatliches Monopol gewährt vor Einführung des Neuſtolzeſchen Syſtems. Um den zahlreichen Herren, welche in Folge der ſchweren Erlernbarkeit u. ſ. w. des Gabelsbergerſchen Syſtems, deſſen Kurſus vor Beendigung aufgegeben haben— Gelegenheit zu geben, ſich von den Vorzügen des Stolzeſchen Syſtems zu überzeugen, veranſtalten wir für dieſelben einen Gratis⸗Unterrichtskurſus 16756 und erbitten uns Anmeldungen an den ergebenſt unterzeichneten Vorſtand des Stolzeſchen Stenografen⸗Verein Mannheim, Friedrich Stoll; In Firma Rabus 8 Stoll. VUnterricht in Stenographie. erzielte Verbreitung ohne ſtaat⸗ liche Unterſtützung. graphen⸗Berein einen ueuen[Unterrichts⸗Kurſus, zu welchem Intereſſenten ergebenſt eingeladen werden. L 2, 14 und Herr Sekretär M. Krauth, L 2, 3. Honorar M..— Der Kurſus wird bei wöchentlich zwei Unterrichts⸗Abenden in—5 Wochen beendet ſein. Der Vorſtand: Friedr. Stoll. Gabelsberger Stenografenverein Wir beehren uns, di ie Herren Theilnehmer an unſerm Elementar⸗ Unterricht wegen Eintheilung der Curſe auf Mittwoch, 3. October, Abends ½9 Uhr in unſer Vereinslokal(Cafs Bavaria) höfl. einzuladen. Gefl. Anmeldungen werden bis dahin und am Abend ſelbſt noch entgegengenommen. 16981 Der Vorſtand: Dr. Landgraf. Kaufmänniſcher Verein. Wir eröffnen bei geniigender Betheiligung Unterrichtskurſe für Kaufm. Rechnen, deutſche Ortograſie und Stil, prak⸗ tiſche Chemie, ſowie Stenograſte(Syſtem Gabelsberger). Schriftliche Anmeldungen wolle man bis Ende des Monats an uns gelangen laſſen. 16405 Der Vorſtand. Arbeiter⸗Fortb.⸗Verein Mannheim. Mit dem beginnenden Winterhalbjahr wird unſer Verein ſeine Thätigkeit in erhöhtem Maße fortſetzen. ir beabſichtigen Mitte Oktober neue Kurſe in Rechnen, Schreiben, Aufſatz, Franzöſiſch einzurichten und bitte unſere 99970 um Einzeichnung in die Liſten. 5 Lehrkräfte ſowie für Vorträge iſt thunlichſt Sorge 5 ie Bibliothek und das Leſezimmer ſind täglich von r ab geöffnet; auch die Geſangſtunde bringen wir in em fehlende Erinnerung. Die Theil⸗ iſt unentgeldlich und au nichtaufnahmsfähigen Familien⸗ mitgliedern 555 Den materiellen Bedürfniſſen iſt durch Einrichtung einer Spar⸗ 2985 Hilfskaſſe, Medieinalkaſſe und Wander⸗Unterſtützungskaſſe für unſere Mitglieder Rechnung getragen. Wir duͤrfen wohl die Hoffnung hegen, daß ſich unſere Mit⸗ glieder wie bisher, unſerer ereinsſache annehmen werden und erſuchen dem Verein bislang noch Fernſtehende, unſere dem Wohle der Arbeiter wie dem Gemeinwohle gewidmeten Beſtrebungen durch Beitritt zum Verein oder Schenkungen an Büchern und ſonſtigen 1 bisher in anerkennenswertheſter Weiſe geſchehen iſt, unterſtütz wollen. 8 Flr 975 uns bewieſene Woßlwollen ſagen wir den Behörden wie den übrigen Gönnern beſten Dank. 1687 91 Der Vorſtaud. Per arflarb des J1b. Jorlb. Perrius 3, 14. Anfang Oktober eröffnet der hieſige Stolze' ſche Steno⸗ Anmeldungen nehmen entgegen die Firma Rabus& Stoll 84814 Wir beehren uns die Herren Actionäre zur 4. ordentlichen General-Versammlung auf Samſtag, den 13. Oktober ds. Is., Mittags 12 Uhr im Lokale der Geſellſchaft einzuladen. Die Tagesordnung bezeichnet der§ 17 der Statuten. Mannheim, den 22. September 1888. 16507 Die Direktion. Kaufmännischer Ferein Mannheim. Programm der Vorleſungen im Winter 1888/89. »Dienſtag, 9. Okt. 1888. Herr ODr. Em. Böcker, Fraukfurt a. M. Recitation„Der Meiſterdieb“ von Arthur Fitger. *Dienſtag, 16. Okt. 1888. Herr Prof. W. Maurenbrecher, Leipzig„Don Carlos in Dichtung und Geſchichte.“ erDienſtag, 28. Okt. 1888. Herr Or. Heinr. Fraenkel, Berlin „Die nationale Bedentung des Handels, beſonders in der Ge⸗ genwart.“ „„Dienſtag, 30. und Mittwoch, 31. Okt. 1888. Herr A. Egts, Electrotechniker, Oldeuburg„Die Electricität und ihre An⸗ wendbarkeit für gewerbliche Zwecke.“(Experimental⸗Vorträge). *Dienſtag, 13. Nov. 1888. Herr Prof. W. Detmer, Jena „Das Seelenleben der Pflanzen.“ eHienſtag, 20. Nov. 1888. Herr Geh. Hofrath Prof. Dr. G. Schaefer, Darmſtadt„Die Hauptwerke der Gothik am Rhein, mif Seitenblicken auf ftilverwandte Bauten in den Nachbar⸗ ländern.“(Mit Illuſtrationen). „Samſtag, 8. Dez. 1888. Herr Prof. Dr. Soldan, Crefeld „Die deutſche Hanſa.“ ⸗Dienſtag, 8. Jan. 1889. Herr Emil Rittershaus, Barmen „Joſeph Victor von Scheffel.“ „Dienſtag, 15. Jan. 1889. Herr Prof. Dr. Edm. von Frey⸗ 1holdt, Pforzheim„Das Virtuoſenthum und ſein ſchädigender Einfluß auf die öffentliche Muſikpflege.“ Dienſtag, 22. Jan. 1889. Herr Prof. Dr. Georg Cohn, Heidelberg„Die Haftpflicht.“ „Dienſtag, 5. Febr. 1889. Herr Georg Schneider, freirel. Prediger, hier„Königin Luiſe, die Ahnfrau der deutſchen Kaiſer.“ „Dienſtag, 19. Febr. 1889. Herr Dr. Ludwig Fulda, Frank⸗ furt a. M.„Das Luſtſpiel.“ „Dienſtag, 19. März 1889. Herr Prof. Dr. W. Oucken, Gießen „Der Vorabend des Krieges von 1870.“ wie Vorträge finden jeweils Abends 8 Uhr ſtatt, und Dar im Theaterſaale, im Saalbau, im Kaſinoſaale. Näheres durch Circulär. Mannheim, im September 1888. 16752 Der Vorſtand. Männergeſang⸗Verein. Samſtag, 13. Oktober 1888 Zur Feier unſeres 30jährigen Stiftungsfeſtes Mufikaliſche Abendunterhaltung mit Canz im Saale des„Badner Hofes“, wozu unſere verehrlichen Mitglieder freundlichſt einladet Der Vorſtand. NB. Vorſchläge für Einzuführende werden an den Probe⸗ abenden im Lokale entgegengenommen.— Schluß der Kartenaus⸗ gabe Mittwoch, 10. Oktober 1888. 16696 OOO0οοοο 8 SOOOOOOOoOοο 8 Geſang⸗& Auterhaltungsverein Eugenia Schwetzinger⸗Vorſtadt. Sonntag, 14. Oktober, Abends 8 Uhr findet in den Localitäten des Ballhanſes eine G Abendunterhaltung mit nachfolgendem Tanze ſtatt, wozu wir unſere activen, ſowie paſſiven Mitglieder nebſt Familienangehörigen, ſowie Freunde des Vereins G höflichſt einladen. 16485 Der Vorſtand. Weinheim a. d. Bergstrasse. Gaſthaus mum Prinz Wilhelm vis--vis dem Bahnhofe, hält ſich einem geehrten reiſenden Publikum beſtens empfohlen. Hübſch möblirte Zimmer. Mittagstiſch von 12—2 Uhr von 1 Mark an. Reeſtauration zu jeder Tageszeit. Reine Weiss- u. Rothweine. 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Lang Ww. ſeither betriebene Wirthſchaft „aul fotnen Löwen“ übernehmen werde und empfehle hochſeines Lager- sowie Wiener Export-Bier aus der Brauerei zum„Wilden Mann.“ Für reine Weine, ſowie kalte und warme Speiſen zu jeder Ta⸗ geszeit wird auf's Beſte geſorgt ſein und verſichere ich prompte und reelle Bedienung. er zahlt die allerhöchſten Preiſe für getragene Klei⸗ der, Schuhe und Stiefel? Herzmann, 9134 + 2, 12. Alle Arbeiten bekommen ihre Schürze weiß, blau und grün, 9137 gehen ſie nur zu L. Herzmann hin. E 2, 12. Indem ich an dieſer Stelle noch meinen Freunden und Gönnern für ihre freundliche Unterſtützung auf meiner ſeitherigen Wirthſchaft„zur Kaiſershütte“ meinen verbindlichſten Dank ſage, bitte dieſelben, mir SHamburger Lederhoſen hat die beſten 13078 L. Herzmann, E 2, 12. 500 Deckbettüberzüge und auch fernerhin ihr Wohlwollen bewahren zu wollen. 16866 Betttücher zu verk. 13288 übernommen habe und bitte um geneigten Zuſpruch. Ludwig Herzmaunn, E 2, 12. 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