n der Poſtliſte eingetragen unter GBadiſche Volkszeitung.) 8 Af. 2249. Abonnement: 50 Pfg. monatlich, Bringerlohn 10 Pfg. monatlich, durch die Poſt bez. inel. Poſtauf⸗ ſchlag M..90 pro Quartal. Inſerate: Die Colonel⸗Zeile 20 Pfg. Die Reklamen⸗Zeile 40 Pfg. Einzel⸗Nummern 3 Pfg. Doppel⸗Nummern 8 Pfg. der Stadt Mannheim und Umgebung. tannheimer Journal. (98. Jahrgang.) Amts⸗ und Kreisverkündigungsblatt Erſcheint täglich, auch Sonntags; jeweils Vormittags 11 Uhr. (Mannheimer Volksblatt.) Telegramm⸗Areſſe: „Jonurnal Maunheim.“ Verantwortlich: Chef⸗Redakteur Julius Katz. Für den Inſeratentheil; A. Tohner. Rotationsdruck und Verlag der Dr.§. Haas'ſchen Buch⸗ Fruckerei, (Das„Mannheimer Journal“ iſt Eigenthum des kafholiſchen Bürgerhoſpitals.) ſämmtlich in Mannheim. 2. 241. Blatt. ager.. 82. UAnſere heutige Nummer enthält 12 Seiten. (Wiſogge des ununterbrochenen Abonnentenzuganges in 8 den letzten Monaten und insbeſondere beim letzten Quartalswechſel iſt die Auflage unſeres Blattes auf mehr als 10,000 Exemplare ange⸗ wachſen. Es ſind dadurch, ſowie durch die immer häufiger nothwendig werdenden Beilagen in der letzten Zeit wieder⸗ holt Verſpätungen in der Zuſtellung der Zeitung verur⸗ ſacht worden. Die anerkannte Reichhaltigkeit des Inhalts des Ge⸗ neral⸗Anzeigers— der wir die demſelben entgegengebrachten Sympathien verdanken— ſowie die Angeſichts der politi⸗ ſchen Verhältniſſe dringend gebotene, möglichſt vollſtändige Aufnahme der neueſten Nachrichten und Telegramme, haben dieſe Verzögerung zur Folge, doch werden wir bemüht ſein, durch promptere Expedition eine raſchere Vertheilung unſeres Blattes in der Stadt zu ermöglichen. Unſere verehrlichen Inſerenten erſuchen wir, in ihrem eigenen Intereſſe, größere Inſeratenaufträge bereits am Vorabende uns zufertigen zu wollen. Familiennachrichten, insbeſondere Todes⸗Anzeigen, müſſen ſpäteſtens bis um halb zehn Uhr unſerer Expedition übergeben werden, damit dieſelben noch am Tage der Aufgabe ver⸗ öffentlicht werden können. Die Ausgabe des Blattes am Schalter beginnt pünktlich um 11 Uhr. Verlag des„General⸗Auzeigers“(Mannheimer Zournal). Ein hiſtoriſches Ereigniß wird ſich heute in der öſterreichiſchen Reichshauptſtadt vollziehen: Kaiſer Wilhelm II. wird als Gaſt ſeines erhabenen Verbündeten ſeinen Einzug in die alt⸗ ehrwürdige Wiener Hofburg halten, von wo ſo oft die Geſchicke des an der Unnatürlichkeit der Verhältniſſe zu Grunde gegangenen römiſch⸗deutſchen Reiches geleitet wur⸗ den. Neben der ſchwarz⸗gelben Flagge des Habsburgiſchen Hauſes flattert ſeit wenigen Stunden die deutſche Kaiſer⸗ ſtandarte luſtig im Winde, ein weithin ſichtbares Symbol der Zuſammengehörigkeit beider Dynaſtien und ihrer Reiche. Als ein theueres Vermächtniß ſeiner Vorfahren hat Kaiſer Wilhelm II. das deutſch⸗öſterreichiſche Bündniß übernommen, ſein erſtes an die Vertreter der deutſchen Nation gerichtetes Kaiſerwort verbürgte die Wahrung und Aufrechterhaltung des durch Bande der Stammesverwandtſchaft und durch die Gemeinſamkeit der Intereſſen geſchaffenen deutſch⸗ öſterreichiſchen Friedensbundes. Wenn heute der dritte deutſche Kaiſer ſeinen feierlichen Einzug in Wien, unter den jubelnden Zurufen des öſterreichiſchen Volkes, hält, ſo zieht mit ihm das Herz der deutſchen Nation in die öſterreichiſche Reichshauptſtadt ein und es trifft des Dichters Wort in ſeiner Herrlichkeit zu:„Seid um⸗ ſchlungen Millionen!“ Von der weltbewegenden Be⸗ deutung des deutſch⸗öſterreichiſchen Bündniſſes ſind jetzt auch alle die Völker und Fraktionen der polyglotten öſterreichiſchen Staatengemeinſchaft durchdrungen; ja dieſe Ueberzeugung ſchließt auch die Erkenntniß der Nothwendigkeit der deutſch⸗öſterreichiſchen Allianz in ſich. Die gemeinſamen Vertretungskörper beider Theile der öſterreichiſch⸗ ungariſchen Monarchie, die Delega⸗ tionen, haben ſeit Jahren keine Tagung vorübergehen laſſen, ohne ihre ausdrückliche Zuſtimmung zu der durch Bismarck und Andraſſy getroffenen, und durch die Unterſchriften der beiden Souveräne ſanktio⸗ nirten Uebereinkunft auszuſprechen. Gewiß gibt es auch heute noch kleine Fraktionsführer in Oeſterreich, denen ein intimes Zuſammengehen mit dem„Protektor“ aller Slaven, dem Czaren, weit lieber wäre; doch ſind dieſe „Politiker“ in ihrem Weſen und in ihrer Stellung ſo unbedeutend, daß ihre an die Adreſſe des Czarenthums gerichteten Liebesworte ungehört im Winde verhallen. Derlei Mißvergnügte gibt es überall und wir wiſſen ja, daß auch im deutſchen Reiche Parteiungen und Perſonen — wir nennen nur die Welfen und Herrn Profeſſor Geffcken— ihr Unweſen treiben, ohne daß ihnen irgend ein Einfluß auf die Geſtaltung der politiſchen Angelegen⸗ heiten eingeräumt werden würde. Mögen alſo der Jung⸗ iſcheche Gregr und der ſtreitbare Biſchof Stroßmayer von Diakovar mit dem deutſch⸗öſterreichiſchen Bündniß nicht einverſtanden ſein, ſo ſei ihnen dieſe kleine Privat⸗ laune vergönnt; an der zu Recht beſtehenden Thatſache wird dadurch nichts geändert.— Kaiſer Wilhelm kommt als treuer Hüter der Verträge nach Wien, ihm wird der Empfang zu Theil werden, der dem Freunde und Ver⸗ bündeten gebührt!— 5 Geleſeulle und verbreitetſte Zeitung in Monnheim und Amgebung. i ſten: Der Hintritt ſeines Vaters und Großvaters habe ihm Nur ein kleines Häuflein Mißvergnügter wird es heute in Wien geben und das ſind,— oh über die Ironie des Schickſals!— die deutſch⸗nationalen Fanatiker der öſterreichiſchen Reichshauptſtadt. Ent⸗ kleidet man dieſe Schreier des„nationalen“ Mäntel⸗ chens, mit dem ſie ihre politiſchen und geiſtigen Blößen bedecken, ſo ſieht man die verzerrten Figuren des leib⸗ haftig gewordenen Anti⸗Semitismus, die Todten⸗ gräber des bürgerlichen Friedens! Dieſe Leute wagten es vor einigen Tagen, in der Wie⸗ ner Gemeinderathsſtube und im niederöſterreichiſchen Landtag Anträge zum Empfange des Deutſchen Kaiſers zu ſtellen, die an Landesverrath ſtrei⸗ ften und die erhabene Perſon des öſterreichiſchen Kaiſers, ihres eigenen Landesfürſten, zur lächerlichen Figur herabgewürdigt hätten— d. h. wenn Perſonen ſolcher Qualität überhaupt Jemand herabzuwürdigen vermöchten. Die Antworten, welche ſich die deutſch⸗ „natfonalen“ Anti⸗Semiten von den Vertretern der Com⸗ munalbehörden und der Regierung zugezogen, haben dieſe lichtſcheuen Nachtgeſpenſter naturgemäß verſtimmt, und ſo ſehen ſich heute die öſterreichiſchen Buſenfreunde der Stöcker, Böckel und Genoſſen der Möglichkeit beraubt, den deutſchen Kaiſer zum Herrſcher über Deutſchland und Oeſterreich und nebenbei zum Protektor des Welt⸗Antiſemitenbundes auszurufen. Wahrlich, wir im Deutſchen Reiche haben wenig Urſache uns dieſer ehrvergeſſenen öſterreichiſchen„Deutſch⸗Nationalen“ zu rühmen. Am heutigen Tage, da Kaiſer Wilhelm in die öſterreichiſche Reichshauptſtadt einzieht, mußte leider auch dieſes traurige Capitel mit einigen Worten geſtreift wer⸗ den; der Herzlichkeit des Empfanges werden die Takt⸗ loſigkeiten der Schönerer'ſchen Knappſchaft keinen Eintrag thun. Und ſo begrüßen die Völker Deutſchlands und Oeſterreich⸗Ungarns den 3. Oktober 1888 als einen Freudentag, an dem ſich die Herrſcher der beiden Staaten in treuer Freundſchaft die Hand zum ſegens⸗ vollen Bunde reichen! —— 8 Pie Katſerreiſe. München, 2. Okt. Der Kaiſer, obwohl er ſich ſehr ſpät zur Ruhe begeben hatte, ſtand wieder zeitig auf. Nachdem derſelbe ſich zuerſt nach dem Befinden der ſchwer erkrankten Prinzeſſin Ludwig erkundigt hatte, welches etwas beſſer ſteht, arbeitete er mit Generallieu⸗ tenant v. Hahnke und dem Grafen Herbert v. Bis⸗ marck. Letzterer fuhr alsdann fort und kehrte mit dem Miniſter v. Crailsheim zurück, welcher 20 Minuten in Audienz beim Kaiſer verweilte. Nach dem Frühſtück, welches um 10 Uhr eingenommen wurde, beſuchte der Kaiſer die Königin⸗Mutter und es erfolgte hierauf der gegenſeitige Beſuch der beiden Sou ve⸗ räne. Der Kaiſer verweilte längere Zeit beim Prinz⸗ Regenten. Um 4¼ Uhr fuhr der Kaiſer in Beglei⸗ tung des den Ehrendienſt verſehenden commandirenden Generals v. Orff zum Beſuch der ſämmtlichen Prinzen des königlichen und des kerzoglichen Hauſes. Um 1 Uhr fand Frühſtück dei dem Prinz⸗Regeuten ſtatt und um 1½ Uhr fuhr der Kaiſer nach Nymphenburg zum Beſuch der Königin Iſabella von Spanien, des Prinzen Ludwig Ferdinand und der Herzogin von Genua. Um 6 Uhr fand im Ballhauſe des Feſtſaalbaues der Reſt⸗ denz große Prunktafel ſtatt. Die beabſichtigte Beſich⸗ tigung der Ausſtellungen und des Rathhauſes und der Empfang der Abordnungen der Stadt mußte wegen Mangels an Zeit unterbleiben. Der Kaiſer erklärte ſich indeß zur Einzeichnung in ein demſelben zu überſen⸗ dendes ſtädtiſches Gedenkbuch bereit. Beim Galadiner im Ballſaale des Schloſſes ſaßen rechts vom Kaiſer die Königin⸗Mutter, der Herzog von Genua, die Fürſtlichkeiten Giſela, Arnulf, Alfons, Elvira, Karl Theodor, die Herzogin Max Emanuel, der Herzog Ludwig und der Geſandte Rautzau; links die Königin Iſabella von Spanien, der Prinzregent, die Herzogin von Genua, Leopold, Prinzeſſin Adalbert, Louis Ferdinand, die Herzoginnen Karl Theodor, Max Emanuel und Amalie und Prinz Ernſt von Meiningen. Gegenüber dem Kaiſer hatten Platz genommen: der Oberſtmarſchall Malſen, Graf Herbert Bismarck, das Kaiſergefolge und der Ehrendienſt, die beiden Bürgermeiſter, das Mini⸗ ſterium ꝛc. Die Muſik ſtellte das Leibregiment. Gegen Ende der Tafel erhob ſich der Prinzregent, dankte Sr. Majeſtät für den allerhöchſten Beſuch aufs Herzlichſte und trank auf das Wohl des Kaiſers und der Kaiſerin Auguſta Vietoria. Die Muſik ſpielte die preuß. National⸗ hymne. Der Kaiſer erwiderte ſofort mit etwa folgenden Wor⸗ Donnerſtag, 4. Oktober 1888. Angeſichts der ſchweren Pflichten große Sorgen auferlegt. Wie doch im Jahre 1870 das bayeriſche Königshaus und das bayeriſche Volk hochherzig den Impuls zur deutſchen Einigung gaben, ſo ſei es der Prinzregent ge⸗ weſen, welcher bei ſeinem Regierungsantritt als Erſter mit hochherziger Bundesfreundſchaft die Sorgen ihm er⸗ leichtern half. Es ſei nothwendig für unſer Volk, Angeſichts der großen Aufgaben, welche ihm erwachſen, daß die deutſchen Fürſten treu zuſammenſtehen. Er gelobe hier mit Hohenzollerntreue dem Prinzregenten und dem bayeriſchen Königshauſe eine Bundesf reund ſchaft mit dankbarem Hinblick auf den großartigen herzlichen Empfang und fordere Alle auf, das Glas zu erheben und mit ihm auf des Prinzregenten Wohl zu trinken.— Bei dem Abſchied des Kaiſers waren anweſend, der Prinzregent, die Prinzen, die Generalität und die Ehren⸗ kompagnie. Der Kafſer und der Prinzregent ſchritten die Front der letzteren ab, umarmten und küßten ſich wiederholt unter Kanonendonner und Feſtgeſang. Die Abfahrt des Zuges erfolgte unter unbeſchreiblichem Jubel um 10½ Uhr. Wien, 2. Okt. Auf dem äußeren Burgplatze weht ſeit heute neben der öſterreichiſchen die deutſche Kaiſer⸗ ſtandarte. König Albert von Sachſen kommt Freitag früh an. Der Großherzog von Toscana traf zur Be⸗ grüßung aus Salzburg hier ein. Die Kaiſer Wilhelm zugetheilten Ehrencavaliere ſind heute Vormittag nach Simbach abgereiſt. Der deutſche Botſchafter Prinz Reuß begibt ſich heute Abend nach St. Poelten, um daſelbſt ſeinen Souverän zu empfangen. Die Ehren⸗ Compagnie des Regiments Kaiſer Wilhelm traf geſtern Abend aus Leutſchau in der Stärke von 180 Mann und in Begleitung der Regimentsmuſik ein. Kaiſerin Eliſabeth kommt heute Abend von Schoͤn⸗ brunn nach der Hofburg, wo dieſelbe übernachtet, um Morgen früh dort Kaiſer Wilhelm zu begrüßen. Auch die Kronprinzeſſin trifft heute Abend aus Miramare ein. An der Theegeſellſchaft beim Erzherzog Karl Ludwig nehmen Morgen Abend zwanzig Mitglieder des Kaiſerhauſes und der deutſche Botſchafter Prinz Reuß mit Gemahlin Theil. Donnerſtag Mittag um 11½ Uhr nimmt der Kaiſer das Frühſtück im engeren Kreiſe der deutſchen Botſchaft und des Gefolges ein, wozu von den hieſigen Herrſchaften nur Graf Kalnoky, Prinz Hohenlohe, Szoegyenyi, die Generäle v. Ramberg, Beck und Graf Pejacſevic, Prinz v. Windiſchgrätz, Admiral v. Sterneck, Oberſt Pokorny, Oberſtlieutenant Steininger, der Flügeladjutant des Kronprinzen, Roſenberg und außerdem Fürſt Heinrich VI. Reuß geladen ſind. »Die politiſche Vergangenheit Geffckens. Herr Geffcken iſt in den Jahren 1862—1866 Vertreter ſeiner Vaterſtadt Hamburg in Berlin geweſen. Damals ge⸗ hörte er der großdeutſchen Partei an, war mit den Führern derſelben in regſter Verbindung und hat ſogar ſeine geſandtſchaftliche Stellung dazu mißhraucht, daß er der partikulariſtiſchen ſchleswig⸗holſteiniſchen Strömung, welche der Einverleibung der Herzogthümer in Preußen Widerſtand leiſtete, die reaſamſte Förderung zu Theil werden ließ. Ein Beweis dafür ergiebt ſich aus der Thatſache, daß die ſchleswig⸗holſteiniſchen Partikulariſten in einer Vertrauens⸗ verſammlung am 23. Januar 1866 dem Herrn Geffcken einen Dank für ſeine Bemühungen um ihre Sache votirten und eine Adreſſe an ihn beſchloſſen. Nach dem Kriege von 1866 fühlte ſich Herr Geffcken, deſſen Abberufung anzuregen ſchon vielfach in den Berliner leitenden Kreiſen zur Sprache 9 75 kommen war, ſelbſt nicht mehr an ſeinem Platze in Berlin und betrieb ſeine Verſetzung nach London, die auch erfolgte. Auch dort hat Herr Geſſcken nach Kräften ſi bemüht, der neuen deutſchen Regterung na Möglichkeit Verlegenheiten zu bereiten und in der Lurxremburger Streit feg ge gegen den norddeutſchen Bund zu intriguiren. Wenn Herr Geffcken, trotz dieſer Veraangenheit. 1871 nach dem Kriege als ordentlicher Profeſſor an die Univerſität Straßburg berufen wurde, ſo verdankte er dieſen Ruf durchaus nicht ſeinen wiſſenſchaftlichen Leiſtungen. Im Gegentheil er⸗ regte ſeine Berufung bei ſeinen Kollezen in Straß⸗ burg, die ihn nicht recht für voll anſahen, eine gewiſſe Ver⸗ ſtimmung Seine Berufung erfolgte vielmehr, ſoweit be iſt, auf Betreihen des damaligen Kronprinzen, bei wel⸗ chem Herr Geffcken es verſtanden hatte, ſich in eine gewiſſe Vertrauensſtellung zu bringen. Die Leiſtungen des Herrn Geffcken auf wiſſenſchaftlichem Gebiete während ſeiner Thätio⸗ keit in Straßburg beſchränken ſich auf ein Buch über Staat und Kirche, welches im Jahre 1875 geſchrieben wurde und nur dadurch Aufſehen erregte, daß es dem uugig i. Centrum Windthorſt ſcher Richtung Waffen gab. tig iſt, daß Herr Geffcken ſich zu konſervakiven runbſäben bekannte. aber nur zu ſolchen, die in der„Krenzzeitung ibre Ber⸗ cken 1925 an in aßburg weni e underer Biuge uibesöibe benad. Sie in dr— 2. Geite. Seneral⸗-Anzeiger: 2 Duübve⸗, ſchen Leben eine Rolle zu ſpielen, und er vermochte im Jahre 1876 den damaligen Kronprinzen zu bewegen, daß dieſer 5 für eine Verwendung im diplomatiſchen Dienſt empfahl. ngeſichts der Vergangenheit des Empfohlenen konnte dieſer Empfehlung, ſo mächtig ſie auch war, keine Folge gegeben werden. Seit dem Jahre 1881 hat Herr Geffcken ſich zur Ruhe geſetzt und dabei eine ſehr viel größere literariſche Thätigkeit als früher entwickelt. Freilich war dieſe Thätigkeit weniger wiſſenſchaftlich als viel⸗ mehr politiſch von Bedeutung und zeigte ſich insbeſondere darin, daß der Verfaſſer in Zeitſchriften des Auslandes nach Kräften thätig war, um die deutſche Politik zu be⸗ kämpfen. In beſonderem Andenken ſteht noch aus aller⸗ kenoce Zeit ein Artikel in der„Contemporary Review“ aus em Jahre 1887. in welchem er die deutſche Politik in einer ſo heftigen angriff, daß er ſich des Beifalls des Cent⸗ rums und der freiſinnigen Preſſe trotz ſeiner konſervativen Richtung zu erfreuen hatte. Daß gerade ein Mann wie Geff⸗ cken es war, der die Veröffentlichung des Tagebuchs veran⸗ laßt hat, iſt nichts Auffälliges. Er ſetzt damit nur den Be⸗ ſtrebungen, denen ſein ganzes Leben gewidmet war, die Krone auf. Der Kampf, den er als hanſeatiſcher Diplomat auf eigene Rechnung gegen Preußen, den Norddeutſchen Bund und das ſpätere Deutſche Reich geführt hat, findet in dieſer Veröffentlichung den letzten Trumpf. Framöſiſche Fremdenpolizei. Paris, 2. Oktbr (Telegramm.) Präſident Carnot hat folgenden Erlaß über die in Frankreich wohnenden Fremden unterzeichnet: Artikel 1. Jeder nicht zum Wohnſitz in Frankreich be⸗ rechtigte Fremde hat, wenn er ſich daſelbſt niederzulaſſen ge⸗ denkt, innerhalb 14 Tagen nach ſeiner Ankunft dem Bürger⸗ meiſteramte des betreffenden Niederlaſſungsortes folgende An⸗ gaben zu machen: 1) den Eigennamen und Vornamen ſowie den Namen und die Vornamen der Eltern; 2) die Nationa⸗ lität; 3) Datum und Ort der Geburt; 4 den letzten Aufent⸗ haltsort; 6) den Beruf oder ſonſtige Exiſtenzmittel; 6) Namen und Alter der Frau, ſowie der etwaigen minderjährigen Kinder. Dem Ausweispapiere müſſen die Angaben beigefügt ſein. Beſitzt der Fremde die Papiere nicht, ſo kann der Bür⸗ germeiſter mit Zuſtimmung des Präfekten dem Antragſteller eine gewiſſe Verzugsfriſt zur Beſchaffung derſelben geſtatten. Die Aushändigung der die Angaben beſtätigenden Papiere an den Intereſſenten geſchieht unentgeltlich. Artikel 2. In Paris und Lyon müſſen die Erklärungen bei dem Präfekten des Seine⸗ bezw. Rhonedepartements ge⸗ macht werden. Artikel 3. Im Falle der Wohnungsveränderung muß vor dem Bürgermeiſteramte des neuen Aufenthaltsortes eine neue Erklärung abgegeben werden. Artikel 4. Den noch nicht zum Wohnſitze in Frankreich berechtigten und gegenwärtig daſelbſt wohnenden Fremden kann ein Aufſchub von 1 Monat geſtattet werden, um den vorgenannten Beſtimmungen nachzukommen. Artikel 5. Zuwiderhandlungen gegen dieſe Vorſchriften werden durch Polizeiſtrafen Maer wobei jedoch dem Aus⸗ weiſungsrecht, welches dem Miniſter des Innern zuſteht, kein Eintrag geſchehen ſoll. In dem begleitenden Bericht Floquets an den Präſidenten werden dieſe Maßregeln folgendermaßen begründet: Die ſtatiſtiſchen Erhebungen beweiſen, daß ſich die ſchon ſehr namhafte Zahl der Fremden in Frankreich ſtetig durch Einwanderung vergrößert. Dieſe Lage der Dinge hat die beſondere Aufmerkſamkeit der Regierung auf ſich gezogen, welche, dem Beiſpiel der Mehrheit der anderen Nationen folgend, der Anſicht war, daß es rathſam ſei, die Verwaltung in den Stand zu ſetzen, die Verhältniſſe kennen zu lernen, unter welchen ſich die Niederlaſſung von Perſonen oder Fa⸗ milien aus dem Auslande auf franzöſiſchem Boden vollziehe. Ich hahe die Ehre, Ihnen dieſen Erlaß zu unterbreiten, der die in Frankreich bereits wohnenden oder dorthin überſiedeln⸗ den Fremden verpflichtet, ſich bei den Behörden über ihre Perſönlichkeiten auszuweiſen. Dieſe Maßregel dürfte keinerlei Widerſpruch be 5 der ſich auf die vorhandenen vertrags⸗ mäßigen W tungen Frankreichs ſtützen könnte, weil die⸗ ſelbe nicht Anlaß zur Erhebung von beſonderen Steuern gibt und nicht mit Koſten verknüpft iſt. Das neue Reglement bezieht ſich nur auf Fremde, welche ſich dauernd in Frank⸗ reich niederlaſſen, oder daſelbſt längeren Aufenthalt nehmen wollen. Dasſelbe betrifft keineswegs diejenigen Fremden, welche ſich nur vorübergehend, ſei es in Geſchäften, ſei es zum Vergnügen hier aufhalten. Aus Stadt und CLand. * Maunheim, 3. Oktober 1888. Militäriſches. Das„Armee⸗Verordnungsblatt“ ver⸗ öffentlicht folgende Allerhöchſte Befehle: Auf den Mir Vortrag beſtimme Ich: 1) Zum Parade⸗Anzug der mit der Ausrüſtung M/87 Feuilleton. Eine Finrichtung in Tunis. Tunis, im September. Es iſt lange Niemand gehängt worden; in vergangener Woche aber wurde bekannt, daß drei zum Tode durch den Strang Verurtheilte den Henkern überliefert werden ſollten. Der Schauplatz dafür iſt der Bardo und ſeine Umgebung, 2 Kilometer von der Stadt entfernt; in der Nacht vom Freitag zum Sonnabend wurde zwiſchen dem Bardo und dem Palaſt Kaſſar⸗Said der Galgen errichtet von den dazu angeworbenen Henkersknechten, denn es gibt in Tunis, trotz der zahlreichen Hinrſchtungen leinen offiziellen Henker. Sonnabend früh bereits war die Umgegend durch eine außerordentlich große Menge Neugieriger bevölkert, darunter viele Damen, welche ſich zu Wagen datin begeben hatten, um der Entwickelung des ſchaudervollen Dramas beizuwohnen. Auch Seine Hoheit der Bey in Begleitung ſeiner Miniſter und Großwürdenträger war mittels Sonderzug aus Marſa an Ort und Stelle erſchienen. In den Gerichtsſaal gingen ihm die Wachen des Schatar in ihrem überlieferten rothem Koſtüm mit filbernen Lilien geſtickt voran, deßgleichen die Diener des Tribunals Schaara und wer ſonſt dazu gebörte. dem Handkuß der Großwürdenträger und der Prinzen von Geblüt theilt Seine Hoheit offiziell mit, daß der Araber, welcher ſeine Frau ermordet hatte, nach ge⸗ ſchehener Uebereinkunft mit der Familie derſelben dem Galgen entzogen worden ſei, indem der Souverän ſein Blut mit der Summe von 1350 Piaſtern(1 Piaſter ½ Mark) losge⸗ kauft habe. Es iſt dies ein von Großmuth und hohem religibſem Verdienſt, welcher dem 5 zuſteht und der vor⸗ zugsweiſe dann ausgeübt wird wenn der zum Tode Verur⸗ theilte der beſitz. Der Betreffende, Namens Ali ben Mohammed, wurde ſofort in Freihelt geſetzt und ſah noch an einem Anderen das Schickſal ſich vollziehen, dem er entgangen. Baſchihamba, der Gerichtsvollzieher der beylikalen Gerechtig⸗ keit, verkündigte nun, daß Einer der beiden noch übrigen De⸗ linauenten bei Ankündigung ſeiner bevorſtehenden Hinrichtung verſehenen Fußtruppen gehören an Ausrüſtungsſtücken: der Helm(mit Haarbuſch), Torniſter, Leibriemen mit Säbeltaſche, Säbeltroddel, die zwei vorderen Patrontaſchen, die hintere Patrontaſche und das Kochgeſchirr mit Riemen. Brodbeutel, Feldflaſche und Schanzzeug ſind nicht anzulegen. Der Man⸗ tel iſt in der gewöhnlichen Weiſe flach zuſammen und um die vier Seiten des Torniſters zu legen. Das Kochgeſchirr wird entweder querliegend an der oberen Torniſterkante oder ſenk⸗ recht auf der Klappe hängend getragen, je nachdem die eine oder die andere Tragweiſe von dem Truppentheil angenom⸗ men worden. 2) Die Kompagnieführer der Fußtruppen gehören zu den berittenen Offizieren. Sie haben ſtets mit Sporen und beim Dienſt zu Pferde mit hohen Stiefeln zu erſcheinen, legen aber beim Exercieren und bei Felddienſtübungen die Schärpe nicht an. Der Offiziertorniſter kommt für die Kompagnieführer in Wegfall. Bei großen Paraden erſcheinen die Kompagnie⸗ führer zu Juß und je nach dem Anzug der Mannſchaft in weißen Hoſen beziehungsweiſe in langen Tuchbeinkleidern. Sonnenburg, den 23. Auguſt 1888. Wilhelm. * Militäriſches. Durch Allerhöchſte Kabinets⸗Ordres vom 23. Sept. d. J. iſt Folgendes beſtimmt: 3. Badiſches Dragoner⸗Regiment Prinz Karl Nr. 22: Frhr. von und zu Bodmann, Secondelieutenant der Reſerve des Regi⸗ ments, wird im aktiven Heere als Secondelieutenant bei obengenanntem Regiment angeſtellt. Artillerie⸗Depot Karls⸗ ruhe: Laehn, Zeug⸗Premierlieutenant, zum Zeug⸗Haupt⸗ mann befördert. Perſonalnachrichten. Finanzpraktikant Georg Schmitt wurde zum erſten Gehilfen bei Großh. Hauptſteueramt Hei⸗ delberg ernannt, nachdem der bisherige erſte Gehilfe daſelbſt, Finanzpraktikant Richard Hergt, auf Anſuchen behufs Ab⸗ leiſtung ſeiner Militärdienſtpflicht auf 1 Oktbr. dſs. Is. ſeiner Stelle enthoben worden iſt. Die Steuerkommiſſäraſſiſtenten, Finanzpraktikant Adolf Sauer, z. Zt, bei dem Steuer⸗ kommiffär inLahr, und Finanzpraktikant Wilhelm Zentner, 3. Zt. bei dem Großh. Oberſteuerkommiſſär in Lörrach, wurden der Kataſterkontrole zur Dienſtleiſtung zugewieſen. Ernennung. Der Großherzog hat den mit der probe⸗ weiſen Verſehung einer Bureaubeamtenſtelle 1. Klaſſe bei der Kaiſerlichen Oberpoſtdirektion Karlsruhe betrauten Poſt⸗ ſekretär Balthaſar Leuthner von Kürzell mit Wirkung vom 1. Okt. d. J. an zum Oberpoſtdirektionsſekretär bei der ge⸗ nannten Direktion ernannt. Der Berkauf von Wechſelſtempelmarken dur die Poſtauſtalten begünſtigt augenſcheinlich den vielfa vorkommenden Irrthum, bei Wechſeln, namentlich über ge⸗ ringere Beträge, ſtatt der vorgeſchriebenen Wechſelſtempel⸗ marken andere, gleichwerthige Poſtwerthzeichen und beſonders Portomarken zu verwenden. Es gehört zu den faſt täglichen Erſcheinungen bei den Gerichten, daß derartige Poſtwerth⸗ zeichen auf Wechſel geklebt ſind, die dem Gericht vorgelegt werden und für welche der Inhaber den Stempel in dieſer geſetzlich nicht zuläſſigen Form entrichtet hat, ſo daß in ſolchen Fällen die hohe Steuerſtrafe für Wechſelſtempel⸗ Hinterziehung verhängt werden muß. Aus Anlaß der gegen⸗ wärtig ſtattfindenden Erbrterungen über die Herſtellung neuer Formen für die Poſtwerthzeichen wird nun in ge⸗ ſchäftlichen und kaufmänniſchen Kreiſen wieder die Frage ventilirt, ob nicht durchführbar ſei, die gewöhnlichen Poſt⸗ werthzeichen auch zur Verwendung als Wechſelſtempel zuzu⸗ laſſen. Es dürften ſchon in nächſter Zeit hierauf bezügliche Geſuche dem Staatsſekretär des Reichspoſtamtes zugehen. *Mangel an Kleingeld. Dem Zug der Zeit, welcher unſere Arbeiter gegen Unfall, Krankheit und Alter in Schutz nimmt, entſpricht es, daß man einer Sache ſchenkt, welche den meiſten Leuten geringfügig erſcheint, welche aber in das Wohl unſerer Arbeiterfamilten tief einſchneidet. Es iſt dieſes der Mangel an kleinen Scheidemünzen, Ein⸗ und Zwei⸗ Pfennigſtücken, deren Circulation, theis aus Beanemlich⸗ keit, theils weil es in der Regel kaum möglich wäre, bei Auslöhnungen genügende Beträge davon zuſammenzubringen, von Seiten der Induſtrie nicht befördert wird. Die meiſten induſtriellen Werke zahlen Ein⸗ und Zwei⸗Pfennigſtücke über⸗ Piern nicht aus, ſondern runden die Lohnbeträge auf 5 Pfennige ab, um das Zahlgeſchäft zu erleichtern. Die Haus⸗ frauen der Arbeiter aber müſſen nach Pfennigen rechnen; der Mangel dieſer Münzen im Kleinverkehr führt aber nothwendig dazu, daß manches Fünf⸗Pſennigſtück ausge⸗ geben wird, wo man mit Ein⸗ oder Zwei⸗Pfennigen dem Bedürfuiß ebenſo aut hätte entſprechen können. Die Süd⸗ deutſchen zwiſſen den Angedeuteten Uebelſtand beſſer zu würdigen; deshalb ſieht man dort auch mehr Kupfermünzen, während ſie in Norddeutſchland entſchieden fehlen. er Thaler hatte früher 360 Pfennige, heute nur 300 Pfennige, aber das, was früher 300 Pfennige koſtete(aus 360 koſtet heute auch 300 Pfennige, weil es eben keine kleinere Münzen ibt. Ohne die Vortheile des Deeimalſyſtems aufzugeben, önnte die Differenz ausgeglichen werden, wenn neben Ein⸗ und Zwei⸗Pfennigſtücken noch Zweieinhalb⸗Pfennigſtück ein⸗ geführt würde, dem ſrüheren Dreier entſprechend. Wo heute 2 Pfennig zu wenig, 3 Pfennig zu viel ſind, nimmt der Kaufmann 8 Pfennig; er würde aber mit 2½ Pfennig zu⸗ frieden ſein, wenn ſie zu haben wären. Die ſparſamen Haus⸗ frauen der Arbeiter würden ihren Vortheil ſchon wahrzu⸗ nehmen wiſſen. in todtenähnliche Ohnmacht gefallen und ſein Zuſtand ſehr bedenklich ſei? er verlangte Belehrung darüber, was zu machen ſei. Seine Hoheit der Bey befiehlt, daß die Hin⸗ richtung aufgeſchoben werde, und unmittelbar darauf wird der dritte Verurtheilte hereingeführt, welcher Ali ben Moham⸗ med ben Feres heißt, 18 Jahre alt und aus der Provinz Suſa gebürtigt iſt. Es iſt ein junger Mann von niedrigem Wuchs, unterſetzt, mit bronzener Geſichtsfarbe, eben auf⸗ keimendem Schnurrbart und tiefliegenden Augen. Er ſieht erſchrocken um ſich, wie Jemand, der nicht weiß, was ihm bevorſteht, geht aber mit ſicherem freien Schritt. Er iſt ganz in eine große Decke aus dunkler Wolle gehüllt, auf dem Kopf trägt er eine kleine rothe Scheſchia, ſeine Hände ſind mit einem groben Stricke gebunden. Zwei Männer ſchleifen ihn auf die Schwelle des Gerichtsſaales und eine lärmende Menge Araber begleitet ihn bis an die Thür. Das Verhör iſt kurz: S. H. der Bey befragt den Feres, welcher des Raubmordes beſchuldigt iſt, wie er dazu gekommen ſei, eine ſolche That zu thun.„Warum fährt S. H. fort,„eines Deinesgleichen ermorden?“ Der Angeſchuldigte antwortet mit klarer, feſter Stimme wörtlich Folgendes:„Gott der Allmächtige erhalte das Leben meines Fürſten! Es iſt das Schickſal, das mich dazu gebracht hat, das zu thun.“ Darauf erhebt der Bey die rechte Hand und ſtößt einige Worte hervor, aber mit ſo erregtem Tone, daß es unmöglich iſt, ſie zu verſtehen, doch merkt man ſehr bald, daß es der verhängnißvolle Befehl iſt, die Hinrichtung vorzunehmen. Der Delinquent wird von den Knechten gepackt und fortge⸗ zogen; er möchte allein und frei gehen, aber man geſtattet es ihm nicht; es iſt Brauch, daß der Verurtheilte zum Richt⸗ platze geſchleift werde. Es folgt langdauernder Trommelwirhel und ein Schrei, den die Stabträger des Gerichtes ausſtoßen und der einem Geheul gleicht. Die Szene iſt traurig und ſteht im Wider⸗ ſpruche mit dem glänzend⸗heiteren Tage und dem hellen Lichte, welches fröhlich den Palaſt umfluthet. Die Vorbereitungen find ſchnell getroffen, man bringt den Verurtheilten die große Löwentreppe hinunter, in eine kleine Zelle, wo man ihm die Kleider auszieht— dieſelben gehören als eine Belohnung den Vollſtreckern des Urtheils— *Eine neue Rechenmaſchine. In Chicago iſt eine „der Comptometer“ benannte Rechenmaſchine erfunden wor⸗ ben, mit welcher ſich die verwickelſten mathematiſchen Rech⸗ nungen mit großer Leichtigkeit ol laſſen. Das In⸗ ſtrument iſt 14¼ Zoll lang und 7¼ Zoll breit, 5 Zoll hoch und wiegt 8 Pfund. Es kann auf einem gewöhnlichen Tiſch aufgeſtellt werden. Der Apparat funktionirt ähnlich wie eine Schreibmaſchine und wurde kürzlich von den Beamten des Schatzamtes in Waſhington geprüft. Dem Erfinder ſowohl, wie den Beamten, wurden verſchiedene, ihnen vorher nicht bekannte Aufgaben zur Löſung geſogen; Die Maſchine rech⸗ nete ſtets ſchneller und ausnahmslos richtig. Unter Anderem wurde dem Erfinder folgende Aufgabe geſtellt: Jemand bringt 234 Lrſt. von England nach Newpork, wo der Wechſel⸗ kours auf 4,88¾ Dollar ſteht; wie viel amerikaniſches Geld erhält er für den Betrag. In einer Sekunde war die Ant⸗ wort da, nämlich 1134,60/ Dollars. Nun werden doch hof.⸗ fentlich unſere Kleinen nicht mehr lange mit dem böſen Ein⸗ maleins geplagt werden. *Großh. Hofthegter. Um eine Entlaſtung von Kaſſe und Aufgang zur Gallerie und Gallerieloge bei ſtark be⸗ ſuchten Vorſtellungen zu verſuchen, iſt die Anordnung ge⸗ troffen worden, daß am Tage einer ſolchen Vorſtellung ſelbſt, zunächſt am Sonntag, 7. October, von Vormit⸗ tags 11 Uhr bis eine halbe Stunde vor Eröff⸗ nung der Abendkaſſe Eintrittskarten zur Gallerieloge im Voraus auf dem Hofthegter⸗ bureau abgegeben werden. Die Inhaber ſolcher Karten haben jedoch— um den Zweck der getroffenen Maß⸗ regel nicht zu vereiteln— den Eingang vom Schiller⸗ platz aus lerſte Thür zunächſt dem Großh. Schloſſe) zu nehmen, und nur ſolche Perſonen erhalten daſelbſt Zutritt, die bereits mit Einlaßkarten verſehen ſind, da die Errichtung einer beſonderen Zahlſtelle aus lokalen Rückſichten unthunlich iſt.— Diejenigen Vorſtellungen, zu denen ein ſolcher Vor⸗ verkauf von Gallerielogenbillets ſtattfindet, werden jeweils auf dem Theaterzettel beſonders bezeichnet. HBeſitzwechſel. HerrChriſtoph Hofmann hier, Direktor der badiſchen Brauerei, hat bei der am vergangenen Montag ſtattgefundenen zwangsweiſen Verſteigerung der Liegenſchaften des Dampfſägmühlbeſitzers Albrecht Gamber in 171 700 dieſelben erſteigert und zwar um den Preis von 71,700 Mark. * Beſitzwechſel. Herr Franz Mechler kaufte das Haus des Herrn Valentin Thomas, z. goldenen Wolf, D 6 12, um den Preis von 65,000 M. *43 Einjährig⸗Freiwillige ſind am heutigen Tage in das hieſige Grenadierregiment zür Ableiſtung ihrer Militär⸗ dienſtpflicht eingetreten. 5 St. Maunheim⸗Straßburg, die Blitzzug⸗Verbindung via Germersheim⸗Lauterburg bleibt für den Winter beſtehen. Die Züge verkehren in drei Stunden; Abfahrt von Mann⸗ heim Morgens 9 Uhr 10 Min., von Straßburg Abends 5 Uhr 30 Min. Mannheimer VBörſe. Nächſten Dienſtag um 11 Uhr findet die feierliche Eröffnung des neuen Lokals der Mannheimer Börſe ſtatt, wozu die ſtaatlichen und ſtädtiſchen 0 Seitens des Börſenvorſtandes eingeladen werden ollen. Vortrag. Der berühmte Afrikareiſende, Herr Rob. Stella wird in den nächſten Tagen hierſelbſt einen Vor⸗ trag über ſeine Erlebniſſe in unſerer Kolonie Kamerun halten. Nach dem Vortrage findet eine Ausſtellung einer intereſſanten Sammlung an Waffen, Geräthſchaften, Kunſt⸗ und Induſtrieprodukten ꝛc. ſtatt. Stiſtungsfeſt. Der Verein Bahnfrei, Verein Mann⸗ heimer Eiſenbahnbeamten, feierte am verfloſſenen Samſtag im Vereinlokal des„Mannheimer Singvereins“ in 1. 1 ſein drittes Stiftungsfeſt, verbunden mit Familienunterhal⸗ tung. Das fragliche Lokal, das über 200 Perſonen faßt, war vollſtändig beſetzt, und nahm die Feier, an der ſich viele auswärtige Mitglieder und Collegen betheiligten, einen wirklich glänzenden Verlauf. Das Programm war äußerſt reichhaltig ausgeſtattet und alle Mitwirkenden ernteten wohl⸗ verdienten reichen Beifall. Ganz beſonderer Anerkennung erfreuten ſich die hervorragenden Clavierleiſtungen der Herren Bückert und Weyrether, die gediegenen claſſi⸗ ſchen Geſangsſoli des Herrn FTreutner, ſowie die bekann⸗ ten muſikaliſch⸗theatraliſchen Aufführungen des allbeliehten Vereinskünſtlerpaares Krämer⸗Winkelmann. Daß ſchließlich die gutgeſchulte Kapelle Gutfleiſch⸗Meier⸗ Zeller das Ihrige dazu beitrug, der Göttin Terpſichore Angeſichts des zahlreich vertretenen reizenden Damenflors zu ihrem Rechte zu verhelfen, darf wohl nicht verſchwiegen 18 der Verein auch ferner blühen, wachſen und gedeihen Ein hoher Kunſtgenuß ſteht den Freunden des Geſanges in unſerer Stadt bepor, indem der berühmte„Wies⸗ badener welcher bekanntlich ſ. Z. in Graz und Köln beim Geſangswettſtreite preisgekrönt wurde, am 13. Oktober, alſo am Samſtag über 8 Tagen, im„Saal⸗ bau“ ein Concert geben wird. Dieſem Concerte wird am folgenden Tage ein ſolches im„Saalbau“ zu Neuſtadt ſich anſchließen. Neben den Chorgeſängen werden dem Programme Solovorträge des Frl. Roſalie Olfenius, des Herrn Hofopern⸗ ſängers Hermann Philippi, des Großh. Oldenb. Coneert⸗ meiſters Herrn L. Ebert, des Tenoriſten Herrn L. Eberhardt und von da aus im Hemd und mit bloßem Kopfe 0 7 Richt⸗ platz. Dem traurigen Zuge gehen Soldaten des Bey voran, und viele Araber, Todtengebete herſagend, folgen ihm. Plötz⸗ lich hält aber der Zug: eine Argberfrau, welche in herzzer⸗ reißender Weiſe heult, hat ſich ihm entgegengeſtellt. Es iſt die Mutter deſſen, der ſterben muß, und ſie iſt gekommen, ihm den letzten Scheidegruß zu bringen. Ihr Sohn Feres bittet ſie dringend, ſie möge ſich entfernen damit er muthvoll den Richtplatz beſchreiten könne. Viele Perſonen nähern ſich mitleidig der armen Mutter und ſuchen ſie durch freundlichen Zuſpruch und Tröſtungen zu bewegen, fortzugehen. Noch ein⸗ mal hält der Zug an, dem Unglücklichen werden die Augen verbunden, um ihm den Anblick des Galgens zu erſparen. Man läßt ihn eine kleine Leiter beſteigen und die Henker, ſchlecht vertraut mit ihrem Geſchäfte, legen ihm zwei Stricke um den Hals, einen von Pferdehaaren, den anderen von Spartium; einer der Gehilfen gibt dem Schemel, auf den der Verurtheilte geſtiegen, mit dem Fuße einen Stoß und der Deliquent bleibt in der Luft hängen, ſchrecklich um ſich ſchlagend, weil die Stricke zu dick ſind, den Hals nicht voll⸗ ſtändig einſchnüren und auf dieſe Weiſe den Tod zu einem langen und qualvollen machen. Ein allgemeines Geheul er⸗ hebt ſich auf Seiten der Zuſchauer und daraufhin nähern ſich zwei Araber, welche, ſoll man ſagen mitleidiger oder ſchauder⸗ hafter Weiſe, anfangen, an den Füßen des Gehenkten zu ziehen und ſo ſeinen Tod zu beſchleunigen, welcher denn auch gleich darauf erfolgt. Der Gerechtigkeit iſt genug gethan. Noch ein Umſtand ſchreclicher Art verdient Erwähnung. Der Hinrichtung wohnte am Fuße des Galgens der Bruder des Verurtheilten bei mit einer ihm gehörigen Karrette und wartete, um auf derſelben den Leichnam in die Heimath zu bringen, wo er begraben werden ſoll. Welch' Reiſe: Mutter und Bruder auf einem Gefährt mit dem Leichnam ihres nächſten„der vor ihren Augen erdroſſelt worden iſt!(T..) — VBoßbaft. Geck(mit einem delmartigen Touriſten⸗ hut bekleidet):„Wie kleidet mich denn dieſer Hut, Fräulein Anna? Beſſer als mein Strohhut?“ Fräulein Anna:„O, bedeutend beſſer— man ſieht von Ihrem Geſichte weniger 4. Oktober. Seneral⸗Anzeiger. 8. Selke. und des Pianiſten Herrn Muſſkdirektor J. B. Zerlett reiche Abwechslung verleihen. Der Verein wird mit 7080 akti⸗ ven Sängern auf dem Plane erſcheinen und u. A. au einen neuen Männerchor ſeines Dirigenten Herrn F. B. Zerlett: „Frühlings⸗Anfang,“ Text von Ferd. Mäuxrer zu Gehör bringen. Wir ſind überzeugt, daß die ſangeskundige Schaar dahier freundlichſte Aufnahme und Beachtung finden und ſich durch ihre Leiſtungen die Anerkennung aller Beſucher ihres Concertes erwerben wird. * Unterricht in der Smyrna⸗Knüpferei und in der ſchleſiſchen Jeinknüpferei. Herr A. Maſſon, der. eit in St. Goarshauſen./Rhein, beabſichtigt, ſich demnächſt in unſerer Stadt einige Zeit aufzuhalten und Unterricht in der Smyrnaknüpferei und in der ücheherer Feinknüpferei zu ertheilen. Die Smyrna⸗Knüpferei lehrt Herr Maſſon nach einer neuen, ſehr vortheilhaften patentirten Methode und bat genannter Herr von dem betreffenden Patentinhaber das Recht der alleinigen Vertretung für Heſſen⸗Naſſau. die Rhein⸗ pfalz, Baden und Elſaß⸗Lothringen erworben. Herr Maſſon hat bereits in verſchiedenen ſächſiſchen und thüringiſchen Städten Unterricht ertheilt und zwar mit ſehr gutem Erfolge. Die neue Methode hat auch in Fachberichten bereits allgemeine Anerkennung gefunden. *Die Conditorei Jukes aus Dresden hat ſich auch zur gegenwärtigen Meſſe mit ihren feinen Spezialitäten wieder eingeſtellt und zwar bat dieſelbe ihren Stand unterm Kaufhaus. Reizend ſind die ausgeſtellten Marzipan⸗Veilchen und Roſen.(Siehe Inſerat). . Grober Uufug. Ein hieſiger Taglöhner, der vor⸗ geſtern auf dem Meßplatz jenſeits des Neckars in einer Schießbude nach einem Photographengehilfen, mit dem er in Wortſtreit gerathen war, mit einer Büchſe ſchoß, ohne den⸗ ſelben jedoch glücklicher Weiſe zu treffen, gelangte wegen groben Unfug zur Anzeige. e. Mißhandlung. Zwiſchen einem Metzger und einem Händler kam es geſtern früh auf dem Pferdemarkt zu einem Wortſtreit, der damit endigte, daß der Händler ſeinen Gegner mit einem Peitſchenſtock traktirte. o. Verhaftungen. Im Laufe des verfloſſenen Monats wurden durch die Schutzmannſchaft 148 Perſonen beiderlei Geſchlechts wegen Uebertretungen, Vergehen und Verbrechen zur Haft gebracht. Aus dem Grofherzogthum. OSchriesheim, 2. Olt. Am vergangenen Sonntage fand hierſelbſt das Bezirksmiſſionsfeſt ſtatt. Herr Dekan Buch leitete die FJeier durch Gebet und warme Anſprache ein. Herr Pfarrer⸗ Reinmuth von Knielingen hielt die Feſt⸗ predigt. Aus dem Rechenſchaftsberichte, welchen Herr Pfarrer Teutſch von Leutershauſen erſtattete, iſt zu entnehmen, daß unſer Bezirk 800 Mark für das Miſſionswerk aufbrachte. Intereſſant und belehrend waren die Mittheilungen, welche Herr Miſſionär Müller von Heilbronn über den religiöſeu Glauben und das Lehen der Neger auf der Goldküſte Afritas, ſowie von ſeinen perfönlichen Erfahrungen dort machte. Am Anfang und Ende der Vorträge erfreuten uns beſonders auch noch die Chorgeſänge der Schüler von Schriesheim unter der Leitung des Herrn Lehrers Buſſemer. Trotz des un⸗ Wetters war die Theilnahme an der Feier eine ehr große und die Kirche bis auf den letzten Platz beſetzt. +. Neulußheim, 2. Okt. Mit dem geſtrigen Tage iſt unſer von allen Mitgliedern der Gemeinde ohne, Unterſchied der Konfeſſtion hochverehrter Herr Pfarrer Gſcheidlein aus ſeinem Amte, welches er 29 volle Jahre zum Segen der ganzen Gemeinde innegehabt, geſchieden, um der ſo wohl verdienten Ruhe zu pflegen. Herr Gſcheidlein iſt ſchon ſeit ſängerer Zeit leidend und hat er ſich aus dieſem Grunde zu dieſem Schritte entſchließen müſſen, wenn er es auch nur mit ſchwerem Herzen gethan. Welche Liebe und Achtung der Scheidende hier genoß, bewies deutlich die überaus zahlreiche Betheiligung der hieſigen Einwohnerſchaft bei der ſtattgefun⸗ denen Abſchiedsfeier und gab hier dieſer Thatſache auch Herr Buchhalter Schmalz in beredten Worten Ausdruck. Bei der genannten kleinen eſtlichkeit ſprachen ſodann noch der Herr Bürgermeiſter Schweſinger von hier und der Herr Pfarrer von Altlußheim herzliche Worte des Bedauerns über das Scheiden des Herrn Gſcheidlein. Heute Abend werden der Geſangverein und der Militärverein dem Scheidenden, wel⸗ cher nach Neuenheim bei Heidelberg überſiedelt, einen Fackel⸗ zug bringen. Bruchſal 2. Okt. Die ſtädtiſchen Wahlen werden im Laufe dieſes Monats noch ſtattfinden; es haben bereits Beſprechungen zwiſchen Vertrauensmännern der beiden Hauptparteien(Nationalliberalen und Ultramontanen) ſtatt⸗ gefunden, um eine Compromißliſte zu ermöglichen. Jeden⸗ falls iſt zu hoffen, daß der Wahlkampf diesmal keine ſo er⸗ bitterte Form annehmen werde, als das vor drei Jahren der Fall war.— An den Vorbereitungen zum Schulhausbau wird zur Zeit eifrig gearbeitet: nachdem die Platzfrage in ſo erfreulicher Weiſe gelöſt iſt, hofft man beſtimmt, ſchon mit Beginn des nächſten Frühjahres mit der eigentlichen Bau⸗ thätigkeit beginnen zu können. Auch ſonſt machen ſich man⸗ cherlei Anzeichen bemerkbar, daß in das Bauen wieder ein friſcher Zug kommen werde; die letzten Jahre haben der Stadt nur wenig Zuwachs an neuen Häuſern gebracht.— Eine für die ganzeuimgebung ſegensreiche Einrichtung wird die Frauenarbeitsſchule werden welche unter Leitung des hie⸗ Ein ungariſches Grafengeſchlecht. 12 Erzählung von C. Deutſch. Nachdruck verboten. ortſetzung.) Sie hatten es ſich geſtanden und geſchworen, nie von einander zu laſſen. O, mein Schrecken, er war faſt ſo groß als damals vor Jahren, da die Jammerbotſchaft aus Preßburg kam. „Irma, Herzenskind, was haſt Du gethan?“ fragte ich. Doch ſie ließ mich nicht ausreden, ſondern fiel mir jauchzend um den Hals. „Sei ſtill, Herzensſanna, und ſei glücklich mit mir, denn ich liebe, ich liebe meinen Ludwig und will im Leben nicht von ihm laſſen!“ „Herrgott, Herr!“ „Ich kann ohne Ludwig nicht mehr leben“, unter⸗ brach ſie mich und ihre ſanfte Stimme klang plötzlich wie Eiſen ſo feſt,„und ich werde noch heute mit der Mutter ſprechen.“ Vergebens beſchwor ich ſie, es noch für jetzt zu unter⸗ laſſen, ſich nicht unglücklich zu machen, ich lag auf den Knieen vor ihr, ſie blieb feſt. In das Mädchen war ein neuer Geiſt gefahren. Die Liebe hatte ſie in dieſen paar Wochen um Jahre älter gemacht. Und ſie ſprach noch am ſelben Abend mit der Gnädigen, ich war im Zimmer und hörte Alles. Sie ſagte es ihr ganz kurz und in ſtiller, ruhiger Weiſe, wie es ihre Art war: daß ſie den jungen Cſabo liebe, von ihm geliebt werde, da ſie es ſich geſtanden und nie von einander laſſen würden. Herrgott und die Gräfin und der gnädige ſigen Frauenvereins, der ſie ins Leben gerufen, am 3. Novem⸗ ber im Pfründnerhauſe ihre Thätigkeit beginnen ſoll. Als Lehrgegenſtände ſind zunächſt Hand⸗ und Maſchinennähen mit Muſterzeichnen, Wollknüpfen, Weiß und Kunſtſticken in Ausſicht genommen, daran ſoll ſich dann ein Kurſus von Kleidermachen ſchließen. Zur Ertheilung des Unterrichts iſt rine von der Karlsruher Frauenarbeitsſchule herangebildete Lehrerin angeſtellt. Baden, 2. Okt. Die Nomwacki ſche Bierbrauerei in Sinzheim iſt einſchließlich der Waarenvorräthe, Ausſtände und Betriebs⸗Fonds um den Preis von 1,150,000 Mark in den Beſitz einer Aktien⸗Geſellſchaft übergegangen. Die Firma lautet künftig:„Aktienbrauerei Altenburg⸗Sinzheim⸗Baden⸗ Baden Der Sitz der Geſellſchaft iſt in Baden⸗Baden. Lörrach, 2. Ott. Der außergewöhnlich reiche Ertrag der Obſtbäume in dieſem Jahre hat dem Landwirthſchaft⸗ lichen Bezirksverein Anlaß gegeben, dahier eine Obſt⸗Aus⸗ ſtellung zu veranſtalten, die denn auch aus allen Theilen des Bezirks auf's Reichshaltigſte beſchickt worden iſt. Ausgeſtellt ſind Aepfel, Birnen, Trauben, Aprikoſen, Pfirſiſche, Nüſſe u. ſ. w,, namentlich ſind die drei erſtgenannten Obſtſorten nicht nur in ſehr zahlreichen, ſondern auch in ſehr ſchönen Exemplaren vertreten. Wie reichhaltig die Ausſtellung be⸗ ſchickt iſt, mag man daraus entnehmen, daß außer verſchie⸗ denen größeren Aufſätzen gegen 3000 Körbchen und Teller zu derſelben gebracht wurden. Mögen die an die Ausſtellung geknüpften Erwartungen in Erfüllung gehen. 1Müllheim, 2. Okt. Die Obſt⸗ und Gartenbau⸗Aus⸗ ſtellung, welche gegenwärtig hier ſtattfindet, iſt mit allen Obſtſorten und Gemüſen, ſowie Pflanzen äußerſt zahlr ch beſchickt und bietet ſich für den Beſucher ein faſt erſchöpſen⸗ des Beobachtungsfeld, umſomehr, da das diesjährige ſegens⸗ reiche Obſtjahr eine faſt vollſtändige Obſtausſtellung geſtattete. Der Vorſtand des Gartenbaupereins hat ſich nun auch in dankenswerther Weiſe entſchloſſen, die Ausſtellung noch einige Tage zu verlängern, um auch fern wohnenden Intereſſenten Gelegenheit zu bieten, dieſelbe zu beſuchen. * Kleine Chronik. In Zeuthern brach in der Wohnung des Landwirths Konrad Schmitt ein Brund aus: Kinder hatten ein brennendes Scheit vom Herd geholt und in der Stube ein„Feuerle gemacht. Glücklicherweiſe gelang es der raſchen Hilfe der Nachbarn, den Brand zu unter⸗ drücken, doch iſt der Schaden an Fahrniſſen nicht, unerheb⸗ lich.— In Offenburg ſiel der 8 Jahre alte Sohn des Kaufmanns Phil. Müller in einen Kanal und konnte das unglückliche Kind nur als Leiche aus dem Waſſer gezogen werden. Pfälziſche Nachrichten. Der Dürkheimer Wurſtmarkt erfreute ſich, wie man uns ſchreibt, am Sonntag trotz des ſchlechten Wetters, eines recht guten Beſuchs. Wenn auch das 1 Herbſt⸗ wetter, wie es ſich vorgeſtern anließ, gar manche altherkömm⸗ liche Luſtbarkeit nicht voll und ganz zur Geltung kommen ließ, ſo bewährte doch das volksthümliche Feſt ſeine alte An⸗ fiehungskraft und Beſucher aus Nah und Fern delektirten 1 an gutem Pfälzer Stoff und der landesüblichen Atzung. Am Montag ließ ſich das Wetter etwas beſſer an und mit ihm natürlich auch der Beſuch des Wurſtmarktes, der Dien⸗ ſtag aber ſcheint wieder gründlich verregnen zu wollen.(Iſt eingetroffen. D..) — Kaiſerslautern, 1. Oktbr. Die Nachricht, daß der Mörder der vor ſechszehn Jahren unter ſcheußlichen Um⸗ ſtänden ermordeten Julie Schäfer von Trippſtadt entdeckt worden ſei, erregt berechtigte Aufregung, iſt aber mit Vor⸗ ſicht aufzunehmen. So viel iſt gewiß, daß eine Verhaftung in dieſer Sache hier nicht vorgekommen iſt; andererſeits wird das Geſtändniß einer Frau ihrem Seelforger gegenüber als wirklich ſtattgehabt angenommen, nach welcher ſie von einer inzwiſchen wegen anderer Verbrechen von hier flüchtig gegangenen, früher ſehr Perſönlichkeit 500 Gulden Schweiggeld erhalten habe.— Da aber der Name dieſer Perſönlichkeit ſchon vor Jahren, man kam ſagen faſt allge⸗ mein mit dieſem Luſtmord in Verbindung gebracht wurde, ſo wäre es möglich, daß dieſer Umſtand zu dem neueſten Ge⸗ rücht über den Mörder Veranlaſſung gegeben hat. Was bis jetzt zur Kenntniß der Behörde gelangt iſt, entzieht ſich ſelbſt⸗ verſtändlich der Oeffentlichkeit, ob es hinreichend iſt, die Her⸗ beiſchaffung reſp. Auslieferung der erwähnten Perſönlichkeit zu veranlaſſen, wird ſich wohl bald zeigen.— Pirmaſens, 1. Okt. Nach einem kurzen Streit wurde geſtern Abend am Zweibrücker Thor der etwa 28 Jahre alte Schuſter Philipp Jäger von dem Schuſter Joh. Heinz aus Hermersberg in die linke Bruſt geſtochen. Die Wunde iſt, nach einer Mittheilung der„P..“ lebensgefähr⸗ lich. Der Thäter iſt feſtgenommen. +Kirchheim a.., 1, Okt. Ber etwa 26 Jahre alte Maurer Henrich von Baftenberg, welcher den Wurſtmarkt in Dürkheim beſucht hatte, befand ſich mit einem Kameraden auf dem Heimweg, als er plötzlich in der Nähe der Werle'⸗ ſchen Ziegelei von zwei Perſonen überfallen und mit Meſſer⸗ ſtichen derart traktirt wurde, daß er zuſammenbrach. Die Thäter ſind entflohen. Mittheilungen aus Heſſen. 2. Worms, 2. Okt. Eine hier lebende aus Offſtein gebürtige Frau, ſchwindelte einem heſigen Schuhwaarenge⸗ ſchäft 3 Paar Stiefel ab. Die Perſon hat einmal beſſere Die Gnädige ſaß da wie vom Schlage gerührt, kein Glied konnte ſie rühren, dann aber ſtand ſie langſam auf und ſagte— und ihre Stimme klang ſo hart wie Metall ſie ſollte ſolch' tolle, wahnwitzige Worte nie mehr wieder⸗ holen, ſonſt würde ſie ſie in“s Irrenhaus ſperren laſſen. Da warf ſich das arme Kind der Gräfin zu Füßen und flehte, ſo heiß und herzzerbrechend, daß es einen Stein erweicht hätte. Und der Gräfin ging es auch ſehr nahe, ſo hart ſie ſich auch ſtellte, als ſie den Jammer ihres Kindes ſah, aber was konnte ſie thun? Konnte ſie ja ſagen? Sie, die Gräfin Cſillagi, und er, der Sohn des Schloßwarts?! Doch wenn ſie ihr ſanft zugeredet hätten, wäre vielleicht alles anders geworden, ſie war ja noch ſo ſehr jung: ſo glaubte die Gnädige durch Güte die Sache noch zu verderben, und ſo rief ſie aus und ihre Stimme war wie ein Meſſer jo ſchneidig: Entartetes Kind eines edlen Geſchlechtes, gib Deine wahnfinnige Leidenſchaft auf, denn eher könnte ich Dich todt ſehen, als Dir Deinen Wunſch erfüllen. Da ſtand die Irma von der Erde auf, wo ſie gelegen und ihr junges Ge⸗ ſicht war grad' ſo hart und ſtarr wie das ihrer Mutter. „Da Du mich lieber todt als glücklich ſehen willſt, ſo bin ich auch todt für Dich,“ ſagte ſie. In dieſem Augenblick trat der gnädige Herr herein, er hörte dieſe Worte und wußte bald Alles. O, liebe Kisaſzony, da folgte etwas Furchtbares! Es war immer gefährlich, den Zorn des Grafen zu wecken, aber nie hatte ich ihn ſo geſehen, nie zuvor und ſeit dieſer Zeit auch nicht wieder Er ſchlug ſie, er mißhandelte ſie, er zerrte ſie an den Haaren durch den Salon, er hätte ſie gemordet, wenn ſie die Gräfin nicht geſchützt hätte. „Schwöre!“ rief er,„ſchwöre, daß Du ihn nie mehr ſehen, nie mehr ſeinen Namen ausſprechen, nie mit einem Tage 15— ſie ſoll einſtens ein Vermögen von cirea 100,000 Mk. beſeſſen haben— iſt aber allmählig ſtark herab⸗ gekommen und heute nur noch ein Bild der Verkommenheit. da ſie ſich die Worte: Freunde, trinket bis an? a iſt des Rodenſteiners Teſtament!“ allzu gewiſſenhaft zur Richtſchnur genommen. Worms, 2. Okt. Geländet wurde geſtern im Rheine bei Groß⸗Rohrheim die Leiche eines von zwei ſeit 23. v. M. vermißten Mädchen von hier: die Leiche wurde heute von den Eltern anerkannt. Es iſt dies die 25jährige Büglerin Margarethe Br. Von der weiter vermißten 20jährigen Fr. hat man bis jetzt noch nichts erfahren. Nach zurückgelaſſenen Briefen ſteht es ſicher, daß die Beiden ſich den Tod frei⸗ willig gegeben haben und zwar, wie in den meiſten Fällen— aus Liebeskummer. „ Aus Heſſen, 1. Oktober Vom Main wird berichtet, daß gegenwärtig ein lebhafter Verkehr im Obſtgeſchäft herrſcht. Schönes Kernobſt wird durchſchnittlich un M; 250—2,75 abgeſetzt. Tafeläpfel in ſchöner Waare erzielen ½ M. mehr. Zwetſchgen koſten 1/—2¼ M. per Centner. Gerichtszeitung. *Mannheim, 2. Oktober(Strafkamm er). Vor⸗ ſitzender: Herr Landgerichtsdirektor Ba ſermann. Vertreter der Staatsbehörde: Herr Staatsanwalt v. Duffner ) Martin Schollmaier, 22 Jahre alt, lediger Gypſer von Wallſtadt, wird wegen Vergehens gegen 8 175 des R. St..B. zu einer Gefängnißſtrafe von 1 Jahr 6 Mo⸗ nate verurtheilt unter Aberkennung der bürgerlichen Ehren⸗ rechte auf die Dauer von 3 Jahren. 2) Sebaſtian Weber, 51 Jahre alt, lediger Tag⸗ löhner von Waldmichelbach, wird von der Anklage des Ver⸗ gehens gegen 8 176 des R. St..B. freigeſprochen. 3) Adam Jun gan ann, 16 Jahre alt, ledig, Taglöhner von hier wegen Diebſtahls. Angeklagter, ſchon vor eſtraft, hat am 1. Sept d. Js. aus dem Schlafzimmer ſeines Schwa⸗ ers des Schloſſers Auguſt Thiele hier eine ſilberne Uhr mit Nickelkette im Werthe von 18 M. entwendet und ſo⸗ fort für 6 M. verſetzt. Urtheil: 2 Monate Gefängni 4) Philipp Märdian, 25 alt, lediger Tag⸗ löhner von Ludwigshafen und Wolfgang Hauer, 42 Jahre alt, verheirathet, Taglöhner von hier, weden Vetrugs. Dieſe Verhandlung mußte wegen Trunkenheit des letzteren Angeklagten verlegt werden und wird derſelbe zu einer Haft⸗ ſtrafe von 2 Tagen verurtheilt. 5) Franz Sottong, 51 Jahre alt, verwittweter Schnei⸗ der 19 wegen Ver 90 ſenen 8 176 Ziffer 8 R. St..B. Urtheil: 1 Jahr Gefängniß unter Aberkennung der bürgerlichen Ehrenrechte auf die Dauer von 2 Jahren. 60 Peter von 91 35 Jahre alt, 5 105 Tag⸗ löhner von Weinheim, wird wegen Zechprellerei und wegen Unterſchlagung von M..05 zum Nachtheil ſeines Dienſt⸗ herrn zu 4 Monaten 14 Tagen Gefängniß vernrtheilt, ab⸗ züͤglich 14 Tage Unterſuchungshaft. 0 7) Anton Heil, 25 Jahre alt, lediger Volksſänger von München wegen Vergehens gegen 8 180 des R. St. G. B. Urtheil: 4 Monate Gefängniß. 8) Franz Bahl, 36, Jahre alt, verheirathet, Handels⸗ mann von Burgalben und David Schw arz, 26 Jahre alt, ledig, Händler von Karlsberg, z. Z. Beide giier, wegen Ne Die ee haben gemeinſchaftkich Betrügereien 97 5 ausgeübt, theils auszuüben verſucht, indem ſie in arlsruhe und hier verſchiedene Firmen Aun Abgabe von Waaren bis zum Betrage von 800 M. zu beſtimmen wußten. unter der falſchen Angabe, ſie wären,. Bag 1 8 und wollten hier ein Geſchäft errichten. Urtheil: Bahl 1 Jahr 4 Monate Gefängniß, abzüglich 2 Monate Unterſuchungshaft, Schwarz, ſchon vorbeſtraft, 1 Jahr 8 Monate. Gefängniß. abzüglich 2 Monate Unterſuchungshaft. Vertheidiger: Herr Rechtsanwalt Dr. Köhler und Dr. Jordan 9) Johann Weißbrod, 19 Jahre alt, lediger Eiſen⸗ gießer von Weinheim, wegen Körperverletzung und Bedroh⸗ ung. Am 20. Auguſt d. J. verlangte Angeklagter von ſeinem Vater Geld. Als ihm dies verweigert wurde, ging er mit einem Meſſer auf ſeinen Vater los und ſtach ihn in den linken Oberſchenkel. Später drohte der rohe Geſelle nachträg⸗ lich noch ſeinem Vater, er müſſe unbedingt eine Leiche wer⸗ den. Urtheil: 1 Jahr 6 Monate Gefängniß. Manuheim, 2. Okt.(Schöffengeri chtsſitzung). ) Georg Peter Kohl von Neckarau wird von der An⸗ klage der Körperverletzung freigeſprochen. 2) Philipp Abel II., Taglöhner von Schriesheim, wegen Körperverle ung. Urtheil: 14 Trge Gefängniß. 3) Georg Friedri ech⸗ ner von Wittelshofen und Georg Philipp Walter von Ladenburg wegen Körperverletzung. Die Sache wird ver⸗ tagt. Valentin Schlemmer, Maurer von hier wegen Sachbeſchädigung. Urtheil: 3 Wochen Gefängniß. 5) Kakh. Würz geb. Thome von Schriesheim wegen Betrugs. Ur⸗ theil: 5 M. Geldſtrafe ev. Tag Gefänaniß. 98 nton Erbe, Fabrikarbeiter von Wieſenthal, wegen edrohung. Es erfolgt Freiſprechung. 7) Philipp Hölzel, le ie a Schriesheim wegen Unterſchlagung. Der eklagte wird ebenfalls freigeſprochen. Tagesneuigkeiten. — Vom Münchener Oktoberfeſt Soweit ſich der Bierkonſum auf der Feſtwieſe am Sonntag feſtſtellen ließ, betrug derſelbe das nette Quantum von 1160 Hektoliter oder Gedanken an ihn denken willſt, ſonſt gehe ich zu ihm und ſchieße ihn in der Mitte ſeiner Verwandten wie einen kollen Hund nieder.“ Und ſie that's, ſo furchtbar war er anzuſehen, ſie ſchwor, doch was half es, am anderen Morgen war ſie verſchwunden. Anfangs glaubten wir, ſie hätte ſich ein Leids angethan, und man ließ ſie überall ſuchen, als es aber dann hieß, auch der Sohn des Schloßwarts fehle, wußte man, daß ſie mit ihm entflohen war. Im wilden Zorn wollte ihnen der gnädige Herr nachſetzen, aber die Hochwohlgeborene ließ es nicht zu, ſie wußte, es würde ein Unglück geben, wenn er die Flüchtlinge einholte. „Laß ſie,“ ſagte ſie,„ich werde denken, ich hätte nie eine Tochter gehabt. Sie iſt todt für mich.“ Und ſo ſchien es auch. Drei Jahren vergingen, wo ſie mit keiner Silbe der Verlorenen gedachte, wo der Name des Kindes nicht über ihre Lippen kam. Da eines Tages, der gnädige Herr Graf war bei ſeinem Regimente, brachte der Poſtbote einen Brief. Sie nahm ihn ruhig, ſie dachte, es ſei etwas Geſchäftliches, da es nicht die Schrift des Sohnes war, dann aber wurde ſie bleich, der Poſtſtempel war aus— Sieben⸗ bürgen. Ich war ſtets um die Perſon der Gnädigen, ſie konnte nie eine Stunde ohne mich ſein, ſchon ſeit den Kindertagen her, darum gab es auch keine Geheimniſſe vor ihr. Sie ſetzte ſich nieder und erbrach langſam den Brief, ein Ring fiel her⸗ aus. Wir erkannten ihn Beide. Es war der Ring, den Irma zur Confirmation bekommen. Ich hob ihn auf und legte ien vor ſie auf das Tiſchchen. So feſt ich auch ſtets die Gnädige geſehen, da hörte ich ſie doch anfſchluchzen und die Hände vor's Geſicht ſchlagen. Erſt viel ſpäter, konnte ſie den Brief leſen, ich hab ihn auch geleſen und wie viel Male ſeit der Zeit, ſa 4. Seſte. Seneral⸗Anzeiger. 4. Oktober⸗ 116000 Liter.— Der gebratene Ochſe war in 72 Minulen bis auf die Knochen verzehrt! — Im friedlichen Krieg. Aus Müncheberg wird nachträglich gemeldet, daß während des Manövers der Be⸗ richterſtatter einer größeren deutſchen Zeitung für ein kleines Kämmerchen unter Dach, werches in gewöhnlichen Tagen dem Dienſtmädchen als Schlafraum dient, für jede Nacht hat 20 Mark bezahlen müſſen. Das Mädchen war wäßrend der Dauer des Manövers in einem großen Kleiderſpinde en Hie preiggekrbug Schönpeit —„Die preisgekrönte Schönheit von Spaa, Frau Betty Stuckart, geb. Schaffer aus Wien, defindet ſich in den Mauern Berlins. Wie wir hören, ſchweben zwiſchen derſelben und einem hieſigen Unternehmer Verhand⸗ lungen, um Frau Stuckart für eine enorme Summe 8 einer Tournse durch die bedeutendſten Städte Deutſchland's zu veranlaſſen. Frau Stuckart, welche übrigens in ſehr glänzenden Vermögensverhältniſſen leben ſoll, iſt in Begleitung einer Geſellſchaftsdame bei einer dor⸗ tigen befreundeten Familie abgeſtiegen und beabſichtigt die gefeierte Schönheit, zuvörderſt, Berlin während einiger Tage in Augenſchein zu nehmen. — Ein zwölfjähriges Mädchen iſt, nach der Staatsb. Ztg., ſeit Freitag Abend verſchwunden, welches ſich ſeit einem Jahre in Pflege bei einem Milchhändler in Berlin befand. Am Sonnabend Morgen fand man einen Brief am Maybach⸗Ufer, in welchem das Mädchen anzeigt, daß es freiwillig den Tod geſucht habe, weil es von ſeinem Lehrer lrotz allen Fleißes ſtets nur Tadel erntete. Der Name des Lehrers war mehrere Male unterſtrichen. Es dankt in dem Brief ſeinen lieben Pflegeeltern, bittet ſie um Verzeihung und fügt ginzu, daß es den Tod nür deshalb geſucht habe, weil es mit einem ſchlechten Zeugniß nicht vor die Augen des Waiſenraths treten könne! Ein jugendliches Liebespaar. Preßburg. Okt. Die noch nicht fünfzehnjährige Tochter des hieſigen Caſétiers Wepner und der 22jährige Ernſt Szkurkay als Sanitätsſoldat in der hiefigen Garniſons⸗Apotheke com⸗ mandirt, haben ſich in der Nacht von Samſtag auf Sonntag im„Hotel Hirſch“ gemeinſam mit Chloroform vergiftet. Hian fand man Szkurkay todt, das Mädchen noch lebend auf. Nan hofft, dasſelbe retten zu können. Szkurkay iſt der Sohn eines Budapeſter Apothekers, hatte Samſtags das Mädchen aus der Nähſchule abgeholt. Beide waren während der ganzen Nacht vermißt, geſucht und nicht gefunden worden. 5 Raubmörder Simie. Budapeſt. 1. Oktober. Mit Bezug auf den Trieſter Raubmörder Simic hat der Kaiſer bereits entſchieden, indem er das Todesurtheil beſtätigte. Wegen des auf Donnerſtag fallenden e des Kaiſers dürfte dem Simic erſt am Freitag das Urtheil publicirt und Samſtag die Hinrichtung vollzogen werden. Die Schweſter Simic' konnte ihre Abſicht, ein Gnadengeſuch beim Kaiſer vor⸗ Fuee in nicht mehr ausführen, da das Urtheil bereits be⸗ igt war. — Gräſin Antonie Batthyanyi 1. Budapeſt, 1. Oktober Gräfin Antonie Batthyanyi, Gattin des erſten 0 Miniſterpräſidenten Grafen Ludwig Batthyanyi, welcher im Jahre 1848 hingerichtet wurde, iſt geſtern, 72 Jahre alt, geſtorben. Gräfin Batthyanyi war eine ſehr wohlthätige, in Ungarn rau, welche ſeinerzeit ihren Gemahl auf die politiſche Laufbahg gedrängt; ſie war es auch, welche ihrem Gatten in's Gefängniß einen Dolch einſchmuggelte, mit welchem er ſich ſo verletzte, daß er nicht gehenkt, ſondern erſchoſſen wurde. — Selbſtmord eines 81jährigen Greiſes. Men⸗ tone, 1. Okt. Baron Harelli, geweſener ruſſiſcher Diplomat, ein 81jähriger Greis, hat ſich mittelſt Revolver erſchoſſen. Als Grund werden häusliche Zwiſtigkeiten angegeben. IFrguenmorde in London. London, 1. Okt. m Oſtende von London wurden in der Nacht vom Samſtag zum Sonntag wieder zwei Frauensperſonen brutal exmordet, und zwar ſcheint der Thäter dasſelbe Scheufal in Menſchengeſtalt zu ſein, von deſſen bluttriefender Hand augenſcheinlich die vier vorhergegangenen ſcheußlichen Morde verübt wurden. Die exmordeten Frauen wie in den früheren Fällen, der Klaſſe von glücklichen“ an, welche ihren Lebensunterhalt Nachts allf der Straße erwerben. Der Schauplatz des zuerſt verübten Verbrechens iſt Berner⸗Street eine enge Seae welche iu Commercial Road, eine der be⸗ lebteſten Straßen des Oſtendes., einmündet. Gegen 1 Uhr Morgens hatte der patrouillirende Conſtabler nichts Auffäl⸗ liges in der Gaſſe bemerkt. Als er dieſelbe auf ſeinem Kundgange eine Viertelſtunde ſpäter paſſirte, entdeckte er im Thorwege einer Fabrik die Leiche einer Frau, deren Hals von Ohr zu Ohr durchſchnitten war. Der Körper der Ent⸗ ſchenl war nicht verſtümmelt, und ſcheint der Mörder wahr⸗ cheinlich nicht Zeit gebabt zu haben, ſein Verſtümmelungs⸗ werk wieder zu beginnen. In der Ermordeten wurde ſpäter eine der Proſtitntion ergebene Frauensperſon, Namens Eli⸗ 1 5 Stride erkannt. Sie ſoll von Geburt eine Schwedin ein. Die Stätte des zweiten Mordes iſt Mitre⸗Square, im öſtlichen Theile der Eity, unweit des Stadtbezirks White⸗ 715 5 2 Uhr Morgens hatte der wachthabende Con⸗ in dem Square nichts Verdächtiges bemerkt. Zehn Minuten 8 erblickte er beim Schein ſeiner Laterne die in einer Blutpfütze liegende Leiche einer Frau, deren Hals oft bis ich ihn auswendig wußte, vom erſten bis zum letzten Wort. Der Brief war von einem Arzte aus einem kleinen, ſiebenbürgiſchen Ort, und was er ſchrieb, war ſehr traurig. Der Ingenieur Ludwig Cſabo habe ſich erſchoſſen, und der Schreck darüber habe ſeine junge Frau auf's Krankenbett geworfen, von dem ſie ſich nicht wieder erhob. Kurz vor ihrem Tode habe ſie ihm geſtanden, wer ſie ſei, ihn gebeten, den Ring an die Mutter zu ſenden und ſie im Namen der ſterbenden Tochter anzuflehen, ſich der verlaſſenen Kinder anzunehmen. Er ſchrieb ferner, dem Paare ſei es ſehr ſchlecht ge⸗ gangen. Cſabo war ein wie vom Unglück Verfolgter. Den Zorn der gräflichen Familie fürchtend, hatte er Ungarn ver⸗ laſſen und war nach ſeinem Heimathlande Siebenbürgen ge⸗ zogen, habe aber keine feſte Stellung bekommen können und war gezwungen geweſen, durch Zeichenunterricht ſich kümmer⸗ lich zu ernähren. Das nagte an ſeinem Herzen. Er wollte ſeine Frau, um ihr das Opfer, das ſie ihm gebracht, zu entgelten, mit fürſtlichem Luxus umgeben und vermochte ihr kaum das tägliche Brod zu verſchaffen. Und ſie. ſie war nicht ge⸗ boren für das harte Leben; ſie wurde ſchwach und kränklich. Wenn er ſie traurig ſah, glaubte er, ſie bereue den Schritt, den ſie gethan und ſehne ſich nach ihrem alten Leben zurück, und das nagte und zehrte an ihm und drohte, ihn um den Verſtand zu bringen. Und als das ſo von Monat zu Monat fortging und es immer ſchlimmer wurde mit ſeinem Erwerb und ihrer Geſundheit und noch das zweite Kind geboren wurde, das die Bedürfniſſe ſteigerte, ſtieg in dem unglück⸗ lichen Manne der Gedanke an Selbſtmord auf, um das geliebte Weib den alten Verhältniſſen zurückzugeben. Eines pis 5 Nackenwirhel durchgeſchnitten war, während er Unterleib in einer nicht näher zu beſchreibenden Weiſe verſtümmelt und faſt bis an die Bruſthöhle aufgeſchlitzt war, aus welcher die Gedärme und andere Organe heraus⸗ drangen Das Antlitz der Ermordeten bot einen fürchter⸗ lichen Anblick: die Naſe war vollſtändig abgeſchnitten. ein Auge faſt aus der Höhle herausgeriſſen, das linke Ohr fehlte und Stirne wie Wangen waren mit Schnitt⸗ und Stichwunden bedeckt. Dieſe Verwundungen geben Grund zu der Annahme, daß zwiſchen dem Mörder und ſeinem Opfer ein verzweifelter Kampf ſtattgefunden haben muß. Wie ein Lauffener verbreitete ſich die Schreckenskunde von den zwei neuen Blutthaten durch die ganze Nachbarſchaft, und 9 9 in früher Morgenſtunde waren Berner⸗Street und itre⸗Square, ſowie die anſtoßenden Straßen mit Tauſenden von Neugierigen gefüllt. Das gauze Oſtende befand ſich Publn in einem Zuſtande fieberhafter Aufregung, und im ublikum herrſcht natürlich größte Entrüſtung, daß ſolch ſchwere Verbrechen inmitten eines dicht bevölkerten Stadktheiles ſich ſo oft wiederholen können. Der geheimnißvolle Mörder ſcheint ſpurlos verſchwunden zu ſein und die Polizei iſt ganz rathlos. Vorausſichtlich wird jetzt eine hohe Staatsbelohnung auf Entdeckung des Thäters ausgeſetzt werden. Zwiſchen der erſten und zweiten Mordthat liegt nur eine kurze Zeitſpanne, und es ſcheint keinem Zweifel zu unterliegen, daß der Mörder zu dem zweiten Verbrechen ſchritt, nachdem es ihm nicht ge⸗ lungen war, ſein erſtes Opfer in der gewöhnlichen Weiſe zu verſtümmeln. Die Obduktion wird vorausſichtlich zeigen, ob, wie in dem Falle der ermordeten Annie Chapman, ein ge⸗ wiſſes Organ des Unterleibes der Ermordeten fehlt. Theater, Kunſt und Wiſfenſchaft. SHerr Hofoperuſfänger Minner, bekanntlich ein Mann⸗ heimer, iſt, wie wir ſchon geſtern meldeten, unter ſehr günſtigen Bedingungen an das Stadttheater in Köln engagirt worden. Er tritt am September nächſten Jahres aus dem Karlsruher Bühnenverbande aus, hat aber die Verpflichtung übernommen, in den beiden erſten Jahren ſeines Kölner Engagements je 6 Mal in Karlsruhe aufzutreten. Sein Vertrag mit dem Stadttheater in Köln lautet bis 1893. Wir wünſchen dem jungen Heldentenor von Herzen Glück und hoffen, daß ihm in Köln mehr Gelegenheit geboten wird, ſich zu einem tüchtigen Künſtler heranzubilden, als in Karlsruhe. In Herrn Minner hätte ſich die Karlsruher Opernleitung eine Kraft heranziehen können, um die ſie gewiß von mancher Bühne beneidet worden wäre. Daß ſie es nicht gethan hat, vom Karlsruher Theaterpubiikum gewiß lebhaft bedauert werden. Interngtionale Kunſt⸗Ausſtenung in München. Der Prinz⸗Regent hat das Oelgemälde von Ludwig Putz „Das 4. Jägerbatagillon an der Eiſenbahnbrücke bei Bazeilles am 31. Auguſt 1870“ angekauft und der neuen Pinakothek überwieſen. Wahlverwandtſchaft zwiſchen den angeſetzten Opern am Dresdener Hoftheater in vorletzter oche: „Oberon!—„Eine vornehme Ehe“, „Die drei Pintos“—„Ein Erfolg“, „Violetta“—„Ein Kind des Glücks““ „Die Hugenotten“—„Gemiſchte Geſellſchaft.“ 1 Eine treffendere Folgerung von einem Werke zum andern läßt ſich kaum finden! Das Berliner Thegater wird am 10. November, dem Luthergeburtstage, das Zacharias Werner'ſche Schauſpiel Martin Luther“ zur Aufführung bringen Eine der nächſten Neuaufführungen des„Berliner Theaters“ bringt„Die Jour⸗ naliſten“ von Freitag. Aeueſtes und Telegramme. Berlin, 2. Okt. Die Erwiderung des Kaiſers auf die Anſprache des erſten Bürgermeiſters v. Widenmayer in München lautet wie folgt: „Ich ſage Ihnen meinen herzlichſten Dank fuͤr die Worte und ſpreche zugleich meine Freude darüber aus, daß es mir vergönnt iſt, in dieſe mir wohlbekannten Mauern einzuziehen und dem bayeriſchen Volke näher treten zu dürfen, welches in der Geſchichte des deutſchen Reiches eine ſo hervorragende Rolle geſpielt hat. Es haben im Bayernlande ſo manche edlen Geſchlechter regiert, aber das edelſte und ruhmreichſte Geſchlecht iſt es, welches in Bayern jetzt regiert. Ein Geſchlecht zugleich, deſſen Intereſſen auf Engſte mit denen des Hohen⸗ zollernhauſes verbunden ſind. Möchte es mir noch lange beſchieden ſein, die Geſchicke des deutſchen Reiches im Sinne meines Großvaters lenkend, in der engen. Freund⸗ ſchaft, welche Bayerns und Preußens Herrſcherhäuſer verknüpft, mit dem Prinzregenten verbun⸗ den zu bleiben, den ſchon mit meinem Großvater innige Freundſchaft einte.“ Tages fand man ihn erſchoſſen im Walde. Doch die Liebe war ſtärker als die Berechnung eines durch Unglück ver⸗ wirrten Geiſtes; ſie zog das Weib dem todten Gatten in die Gruft nach, wie ſie es ihm im Leben zugeführt hatte. Sie wären vereint und ruhten neben einander im ſtillen Friedhof von Verba. Zu beklagen wären nun die zwei kleinen Würmchen, von denen das ältere zwei und das andere noch kein halbes Jahr alt ſei, und die auf fremde Hilfe angewieſen ſein müßten, wenn ſich die Blutsverwandten nicht erbarmen würden. Morgens war der Brief gekommen, Nachmittags waren wir ſchon auf dem Wege nach Siebenbürgen. Ich mußte mit, die Gnädige war nicht gewohnt, allein zu reiſen, über⸗ haupt ohne mich zu ſein, und wie hätte ſie auch den weiten Weg mit den zwei kleinen Kindern zurückmachen können? Zwei Tage und zwei Nächte fuhren wir ununterbrochen, bis wir an Ort und Stelle waren. Der Friedhof lag vor dem kleinen Orte, und wir mußten an ihm vorbei, da ließ die Gnädige halten, ſtieg ab und ging hinein. Sie brauchte nicht lange zu ſuchen, gleich vorn an der Mauer ſtanden zwei Gräber nebeneinander, ein weißes, ſchmuckloſes Kreuz trug die Namen der Todten: Ludwig und Irma Cſabo, mit großen Buchſtaben. Lange ſtand ſie da mit geſenktem Haupte, und ich konnte ihr Geſicht nicht ſehen. Als ſie dann zurück⸗ kam und in den Wagen ſtieg, erſchrack ich, ſo ſchneebleich ſah ſie aus und ſo zerwühlt von Kummer. Und als ſie dann im Zimmer des Arztes ſtand und die Kleine auf dem Arme hielt, die ganz das Geſicht der Mutter hatte, o liebe Kisaſ⸗ zony, wie habe ich ſie da weinen ſehen! ſo heiß und tief, daß es einem ganz angſt und weh um's Herz wurde. Der Knabe blickte aus fremden Augen, der Arzt ſagte, er ſähe dem Vater ähnlich. *Berlin, 2. Okt. Den„Berl. Pol. Nachr.“ zu⸗ folge iſt die Feſtſtellung des Reichsetats für 1889 /90 in Kurzem erwartbar. Der nächſten Bundesrathsſitzung werden das Genoſſenſchaftsgeſetz und die Alters⸗ und Invaliden⸗Verſicherung zugehen, ſodann mehrere kleinere, theilweiſe ſchon längere Zeit beabſichtigte Vorlagen. Da⸗ neben erörtern die betheiligten Reſſorts eifrigſt die Frage, wel che Vorſchläge nach Ablauf der Geltungs⸗ dauer des Sozialiſtengeſetzes zu machen ſind. Der Reichstag wird ſich in der naͤchſten Seſſion kaum mit dieſer Frage zu befaſſen hahen. Köln, 2. Okt. Die„Köln. Volksztg.“ veröffentlicht lt. Frkf. Ztg. den Wahlaufruf der Centrums⸗ partei. Derſelbe verlangt die von der Verfaſſung ge⸗ währleiſtete freieſte Bewegung und Selbſtſtändigkeit der Kirche und erklärt ſich mit dem Inhalt des Windhorſt'ſchen Schulantrags einverſtanden. Ferner verlangt der Aufruf die Umkehr des Staates vom falſchen(1) Liberalismus und den weiteren Ausbau der Selbſtverwaltung. *Hamburg, 2. Oct. Die„Hamb. Nachr.“ be⸗ richten, daß geſtern von Seiten der Angehörigen des Geheimraths Geffcken beim hieſigen Amtsgericht die Entmündigung desſelben beantragt worden ſei. Der Antrag ſtütze ſich auf mehrere eingehende ärztliche Atteſte, denen zufolge Geffcken an eircularer Neuroſe leide.(So plötzlich! D..) Wien, 2. Okt. Die halbamtliche„Abendpoſt“ bringt heute einen Artikel, worin Kaiſer Wilhelm II. als Gaſt des öſterreichiſchen Kaiſerhauſes bewillkommt wird.(Vergl. den Lettartikel.) Das Organ weiſt auf die Geſammtheit der Gefühle und Intereſſen der Herrſcher hin, auf die Hochachtung und Zuneigung des Kaiſers von Oeſterreich zu den Kaiſern Wilhelm I. und Friedrich III., welche Empfindung auf Kaiſer Wilhelm II. übergegangen ſei. Der Empfang werde einen Beweis der vollen Gegen⸗ ſeitigkeit des Empfindens geben und ferner be⸗ weiſen, daß die innige Verbindung Deutſchlands mit Oeſterreich⸗Ungarn voll in das Bewußt⸗ ſein der Bevolkerung getreten ſei. Niemand ver⸗ kenne mehr den inoffenſiven Charakter dieſes Bundes, welcher einzig und allein auf die Erhaltung des Friedens gerichtet ſei und ſich als der Centralfrie⸗ densbund erwieſen habe, welchem Europa ſeit einer Reihe von Jahren trotz mancher drohenden Momente die Erhaltung der Ruhe und des Friedens danke. Nie⸗ mand zum Trutz, zum eigenen Schutz, das ſei die Bedeutung des deutſch⸗öſterreichiſch⸗italie⸗ niſchen Bundes, welchem hoffentlich auch weiterhin die Erhaltung des Friedens zu danken ſein würde. Die Anweſenheit des deutſchen Kaiſers in der Wiener Hof⸗ burg gebe eine erneuerliche Bürgſchaft hierfür und werde deßhalb jedem Friedensfreunde Genugthuung be⸗ reiten. „Bern, 2. Okt. Der Bundesrath empfiehlt der „Fr..“ zufolge, den Kantonsregierungen, die Fabrik⸗ Krankenkaſſen unter Staatsaufſicht zu ſtellen. * Paris, 2. Okt. Der„Franece“ zufolge kehrt Boulanger am Donnerſtag nach Paris zurück und begibt ſich nach wenigen Tagen in die Dordogne. St. Etienne, 2. Okt. Von 900 ſtrikenden Ar⸗ beitern haben 300 die Arbeit wieder aufgenommen. Man hofft, den Strike morgen beendigt zu ſehen. Einjährig- Freiwilligen-Examen.) Das Karleruher Lehrinstitut und Pensionat von Premierlieutenant a. D. Fecht beginnt seinen Winterkursus Freitag 12. Oktober. Die Zög- Iinge dieser Anstalt erlangen unter gewissenhafter geistiger und sittlicher Pflege eine allgemein wissenschaftliche Bildung. Schon acht Mal haben sämmtliche Examenkandidaten die Ein- jährig-Freiwilligen-Prüfung bestanden und im Ganzen bis jetzt von 241 Zöglingen 215 den Berechtigungsschein exlangt. 17181 ie Hofchokoladefabrik„Phil. Wagner und Cte., Main 5 ubr kale Nrrstde Taras ich durch Güte und Preiswürdigkeit auszeichnen, iſt in Deutſch⸗ land und Frankreich prämiirt. 9085¹ 8 in Seeſen a. abrizirt na Nur dor den beliekten Hollä Tabek 10 9080 feb. 8 Mk. Garantie: Zurücknahme. 11630 Wir blieben einige Tage, denn die Hochwohlgeborene war ſehr angegriffen, auch wollte ſie die Tochter ausgraben und überführen laſſen. Der brave Arzt bat zwar eindring⸗ lich, dies zu unterlaſſen. Ich ſtand am Sterbebette Ihrer Tochter, ſagte er, und weiß, wie ſie ihren Mann geliebt, ſein Name war ihr letztes Wort. Trennen Sie nicht, was Gott im Leben und Tode vereint. Sie blieb feſt. Eine Cſillagi durfte in keinem fremden bürgerlichen Friedhof ruhen. Es war etwas Anderes, liebe Kisaſzony, ich verſtand es beſſer. Da ſie die Tochter im Leben nicht hatte halten können, wollte ſie wenigſtens die Todte in ihrer Nähe haben. Es war eine traurige Fahrt und, o, daß ſie es hat über⸗ leben können! Die todte Tochter, die lebenden Enkel, Alles in einem Zuge... Mich hat damals der Herzeusjammer ganz krank gemacht. Vier Jahre ſind es heute, daß ſie ſtarb, gerade am Todestag des ſeeligen Herrn. Meine arme, ſüße Irma, wer hätte Dir ein ſolch' frühes, trauriges Ende vorhergeſagt!“ Die Alte ſchwieg, und Eliſabeth ſah ſtill vor ſich hin. „Wie nahm der Graf die Botſchaft auf?“ fragte ſie dann nach einer langen Zeit. „Ich weiß es nicht, liebe Kisaſzony, er war nicht zu Hauſe. Die Gnädige ſchrieb ihm wohl davon, er aber kam erſt nach einem Jahre auf Urlaub. Geſprochen hat er nie davon, aber die Kinder hat er ſehr lieb. Man ſcheint über⸗ haupt von dieſer Angelegenheit nicht zu ſprechen.“ „Ihr habt mich nicht erſt aufmerkſam darauf zu machen gebraucht, Sanna, ich habe mich ſchon oft gewundert, daß man nicht einmal der Mutter von den Kindern erwähnt. Fortſetzung folgt.) e eeeeeeeee — 53 %VͥͤEGAdͥãͥͥdꝛAuůĩ;;—— a eeeheeeeeerren . Weree 8. Seim 4. Oktober. General⸗Anzeiger. 4 Amertkaniſche Produkten⸗Märkte.(Schlußcourſe vom Manuheimer Handelsblatt.— NewW YJor TChicago Bproz. Iwangorod⸗ Dombrowa Eiſenbahraktien. Monat Von den Riten in Veſa n rage von 5 Miet. 283,000 ee ea Secen Cae eee e eanas ſoll am Freitag, 5 d. M. ein Theilbetrag von Rbl. Met. Saunn„%„ 8,200,825 zur öffentlichen Subdſkription aufgelegt werden, in Slber? ſ,—-— 8— 4 Frankfurt a. M. bei dem Bankhauſe M. 4 von Rothſchild November 104——— 125ß——-— und Söhne. Vorzeitiger Schluß und Zutheilung 15 dem] Dezember 107½ 81%— 1159 16—— Ermeſſen der Anmeldeſtege vorbehalten. Der Subſkriptions⸗———„„)FTFCF 5 11 92 75 17— 1 15 185 von leich———— ominal. ie e lauten au. et. 125 glei„00 5 500 gleich M. 40s gleich fl. holl. 236 gleich Lt. 20. Der] Jun 7 ˙Äkl[ roſpekt bemerkt dazu, daß im Handel an der Börſe der 925 22J... Betrag der Stücke zu M. 320 für Rbl. 100 gleich M. 400 Lear————— 867—— pro Stück zur coursmäßigen Berechnung gelangen wird. Die Abnahme der zugetheilten Stücke kann vom 12. d. M. ab erfolgen; für zugetheilte Beträge unter M. 12.240 Nominal hat ſie bis 12. November zu geſchehen, für größere Zu⸗ theilungen bis dahin zu ½ weiter ½ bis 12. Sudt die reſt⸗ lichen ½ bis 14. Jan. Dem ſchon erwähnten Subſkriptions⸗ preiſe treten Stückzinſen ab 19. Juni/1. Juli hinzu; für Be⸗ züge, die erſt im Jahre 1889 erfolgen, Stückzinſen ab 20. Dezember /1. Januar. Die Geſellſchaft genießt eine Regierungs⸗ Ggrantie, die auf die Aktien 5 19 05 Zinſen und.48 pCt. Tilgung beträgt, aber der Rentenſteuer von 5 pCt. e Die Zahlung von Zinſen und Kapital hat in Frankfurt a M. bei dem genannten Hauſe in Mark zu erfolgen. Die Rück⸗ zahlung der Aktien unter Ausreichung von Genußſcheinen ſoll durch die jährlichen Auslooſungen 15 en. Wir verweiſen im Uebrigen auf den im Inſeratentheile abgedruckten Proſpekt. A uUeber die Eutwickelung des Zeicheuregiſters ent⸗ nehmen wir dem Centralhandelsregiſter für das deutſche Reich, daß im Monat Au guſt l. J. 147 bei 47 Gerichts⸗ anmeldeſtellen eingetragenen Zeichen veröffentlicht worden ſind, darunter 7 Zeichen aus dem Großherzogthum Baden, näm⸗ lich zwei Zeſchen von Ohrrach und je 1 Zeichen von Mann⸗] Schiſſer er. Kapttan Schiff Kommt von Sadung ECtr. heim, Karlsruhe, Lahr, Kenzingen und Freiburg. Unter den Meiffen Göthe Düſſeldorf Stückgüter 175 147 eingetragenen Zeichen befinden ſich 17 von ausländiſchen Fidam Germania Höln 7 Firmen, nämlich 16 Zeichen von 8 Firmen in Großbrittanien. Kempters Agrippina Rotterdam 810 10 Zeichen von 5 Firmen in Frankreich. 8 Zeichen von 2 Hafenmeiſterei III. Firmen in Norwegen, 2 Zeichen von 1 Firma in den Ver.] H. v. d. Heuvel Deo data Rotterdam Getreide 12652 taaten von Amerika und 1 Zeichen von 1 Firma in Belgien. S. Hammerſtein Ruhrort 19 5 15940 Würzburg, 2. Oktober. Der heutige Schafmarkt warJ. Kappes Ferdinand Heilbronn Stückgüter 904 mit ca. 9000 Stück Schafen befahren; Handel lebhaft, Umſatz N. Bildſtein Margaretha 5 Salz 62⁰ bedeutend. Die Preſſe ſtellten ſich, wie folgt: fette Hammel] V. Bretzer Caroling Jagſtfeld 2 1213 das Paar 48—60 Mark, Zeithammel 44—46, 32 H. Goob Gott mit uns 4 4 1274 bis 40, Lämmer 20—28. Dienſtag, 9. Okt.: Nächſter Vieh⸗ M. Herrmann Hermann 5 85 2058 markt, am 13. Nov.; Elfter Schafmarkt. F. Reinmuth F. Reinmuth 8 7 883 Mannheimer Effektenbörſe vom 2. Oktober. 8⸗Nachri Die heutige Börſe verlef ruhig und ohne größere Um⸗„ 2225 1 fr 768 m. 4. o0n. odafabrikaktien ſtellten ſich auf 280 Koplenz, 2. Olt. 268 m.—.05. ſätze. Bad. Anilin⸗ und G. 282 B. Brauerei Storchaktien wurden auf 137.50 bez. (excl. Dividende pro 1887.—88) geſetzt. Mannheimer Ver⸗ ſicherungsaktien wurden zu M. 505 gehandelt. Coursblatt der Mannheimer Börſe vom 2. Oktober. Obligationen. 4 Bad. Oblig. Mark 105.50;. 4 R. Oyp. Pfandhr. S. 40-4100.80 C. 109.— Pg. 4„ 7 48—49108.40 C. 108.90 S. 4½%„ 85 1888 100.50 O. ½„„ 5— 8„ Fom. O. 109.—&. 4 T. 100 Sooſe 189.50 C. 4 Mannheim 1881—.— 4 Reichtanleihe 108 30 6. 4„ 10885 3555 108.80 53.4 3 1885 108.25 B. 4 Preuß. Tonſol 107.50 bö. 4 Heidelberg 108.25 B. 3½„ 105.— bz. 3ſ%½ Freiburg i. B. Obligat. 101.—. 4 Baher. Obligationen Mk.107.65 b 4½ Dudwigshafen Mk. 103.50 G. 4 Pfälz. 828 dahn Ml. 104 75 4 0 8—.— 4 Pfälz. Zudwigsbahn fl. 102.50 G. 4% Wagh. Zuckerfabrik 102.75 G. 4„ Maxbahn 104.10 G. 5 Oggersheimer Spinnerei 101.70 G. 4„ Nordbahn 104 10 G. 5 Verein Them. Fabriken 99.— bz. 8⁴7 Priorit 102.87 bz. 5 Weſteregeln Alkaliwerke 106.— 84%a Nhein. Hyp.⸗Bfandbriefe 88.70;. Aetien. Dadiſche Bank 110.— Brauerei Schwartz 160.— 8 Rheiniſche Credithank 124.— B. Bierbrauerei Sinner 161.— bz 1 4 5 50 pct. G. 128.s B. Malzfabr. Hochheim—.— fälziſche Bank 125.75;. Wer 05 Brauerei 116.— 0 annheimer Volksbank 112 25 G. Badff e Brauerei 118.—. Deutſche Unionbank 54.— C. Mannßh. Dampfſchleppſchiff. 125.— B. Pfälziſche Ludwigsbahn 235.—. Töln. Rhein⸗-u. chifffahrt 81.— G. „ Ma 55 186.— G. Bad. Schifffahrt⸗Aſſecuranz 1480 8 „ Norbdbahn 108.80 G. Bad. Rück⸗ u. Mitverſich. 65.— B. elbelberg⸗Speherer Bahn 86.—.] Mannheimer Berſicherung 578.— 53 erein Chem. Fabriken—.— Mannheimer Rückverſich. 500.— B. Badiſche Anilin u. Soda 282.— B. Württ. Trangportverſich. sao.— G. Weſteregeln Alkaliwerke 188.— öz. Oberrhein. Berſ-Geſellſchaſtſs20.— G. ofmann u. Schötenſack 125 60 8. Oggersheimer Spinnerei 50.— Pz. etein Oelfabriken 125— G. Ettlinger Spinnerei 180.— Waghäusler Zuckerfabrik 5 50 8. Saue ge 97.— Mannheimer Zuckerraffin. 28.— B. Deutſche Seehandl. 25.— Mannheimer Aktienbrauereiſ209 50 5 Manuh. Cum u. Asbförk.] 45.— 5 Eichbaum-Brauerei 181.—.] Karlsruher Maſchinen—.— Ludwigshafener Brauerei 215— G. Fe Spinnerei 106.— Schweßinger Brauerei 78—. ähmaſchinen Hald u. Neu—.— Brauerei z. Storch 187 50 Uz. Nähmaſchinen Gritzner—.— Heibelbergerüctienbrauerei 188,. G. Speyerer Dampfziegelei 10. G. Frankfurter Mittagbörſe. rankfurt a.., 2. Okt. Man kann wohl ſagen, der ſtarke Rückgang des geſtrigen Tages hat die Speculation, wie weitere Kreiſen eſnigermaßen ſtutzig gemacht, doch iſt die Börſe weit davon entfernt geblieben, ihre Grundtendenz 7 ändern. Dieſelbe iſt nach wie por eine recht feſte. Die Er⸗ öffnung des Verkehrs fand daher zu Courſen ſtatt, welche ſegen geſtern Abend bereits eine leichte Erholung erkennen ießen. Das zum Verkauf angebotene Material ſchien nicht ſehr bedeutend zu ſein, überwiegend hatte wohl die Provinz Kaufordres geſandt, welche bei event. weiterem Rückgang zur Ausführung gekommen wären. Statt ſich zu ermäßigen gingen aher die 0 bald allgemein höher, namentlich die eigentlichen Speculationspapiere zeigten beſſere Haltung. Der Reichsbankausweis für Ende September bringt die er⸗ wartete ſehr ſtarke eee machte aber trotzdem keinen ungünſtigen Eindruck. Geld war etwas billiger, Caſ⸗ ſapapiere hingegen mehrfach ſchwächer. Ereditaktien u. Diskonto erholt. Von öſterr. Bahnen Duxer anfangs 8 fl. matter, dann ca. 10 fl. ſteigend, Staats⸗ bahn und Galizier wie Abends, Lombarden befeſtigt, Buſch⸗ therader 4 fl. matter.— Marienburger ca. 2 pCt., Mecklen⸗ burger 2,25 matter, Auch Schweizer Aktien niedriger, Mon⸗ tanwerthe ſchwächer, Anilin 3 pCt. zurückgegangen, Privat⸗ diskonto 3½ pCt. Frankfurter Effektenſseietät. Schlußcourſe: Kreditaktien 257¾, Staatsbahn⸗Aktien 51 Galizier 176, Diskonto⸗Comman. 226, Lombarden Berliner Handelsgeſellſchaft 176 Alkali Weſteregeln 186, Lau⸗ rahütte 129.20, Riebeck 166.20, Leiatt Henri 60.70, Buſchthera⸗ der 262, Dux⸗Bodenbacher 311, Elbthal 169¾, Gotthard 131.50 Central 123.10, Nordo 97.80, Jura 108.10, Union 93.30, Weſt 31.30, Italiener 96.80, Ungar. Goldrenfe 83.60, Egopter 84.20,%½ pgt. 96.10, Griechen 73.90, Mexikaner 90.90, 5 pCt. ottomaniſche Zoll⸗Obl. 67.30, Straßburger Verlagsanſtalt 151. „Nach ſchwacher Eröffnung zeigten die Courſe überwiegend mäßige Befeſtigung. Darmſtädter Bank 162.80, Dresdener Bank 139 50, zokalbahn 118, Nordweſt 705 it die Uebernahmsbedingungen und Sortenverzeichniſſe bis dahin zur 170144 Schifffahrts⸗Angelegenheiten. Ruhrort, 2. Oct. Am 29. Sept. kam der neue Nemor⸗ queur„Joh. Faber I“ auf ſeiner erſten Reiſe von Roßlau d. d. Elbe feſtlich beflaggt unter Böllerſchüſſen hier vorbei. Dnisburg, 2. Okt. Durch das fallende Waſſer werden die Schiffe ſchon jetzt nicht mehr zur vollen Aiche geladen, da nach eingetroffenen Nachrichten aus dem Oberrhein reſp. Rheingau einzelne Schiffe bereits feſtgefahren ſind und lichten müſſen. Ueberhaupt iſt das Verladegeſchäft nach allen Rich⸗ tungen etwas ruhiger 5 ee und ſind die Frachten eben⸗ falls zurückgegangen. An Frachten wird bei freiem Schleppen und Lichten bezahlt nach Mannheim⸗Ludwigshafen M..75 bis.85, in Holzſchiffen M..10—20 per Karre. Linz, 2. Oct. Bei ſehr lebhaftem Verkehr an den Stein⸗ plätzen werden durchſchnittlich nach dem Niederrhein, Em⸗ merich u. ſ. w. wo die Steine zu den Corxectionsarbeiten verwendet werden, fl..49 bis fl.50 bezahlt. Mannheimer Hafen⸗Verkehr. Folgende Schiffe ſind am 2. Oktober angekommen: 5 Hafenmeiſterei I.(Rheinvorland). Köln, 2. Okt..83 m.—.05. Ruhrort, 2. Okt..27 m.—.05. Neckar. Hüningen, 2. Okt..10 m.—.81. Kehl, 3. Okt..30 m.—.00. Sauterburg, 2. Okt..15 m. +.55. Maxau, 2. Okt. 5,77 m—.00. 5 Mannheim, 3. Okt. 5. 50 m.—.90. Mannheim, 3. Okt..41 m. 4..81. Mainz, 1. Okt..79 m.—.05. Heilbronn, 2. Okt..72 m..00. rrt ᷑᷑ ᷑᷑ t—— Bekanntmachung. (247) No. 68484. Vom Stadtrath Mannheim iſt der Antrag geſtellt, auf Genehmigung der Anlage einer neuen Ortsſtraße zwiſchen der Mühlauvorſtadt und der Dalbergſtraße, ſowie der Verlegung der Baufluchtlinie in der Dalbergſtraße. Wir bringen dieſes Vorhaben gemäߧ 2 Ziff. 2 des Orts⸗ ſtraßengeſ. mit dem Anfügen zur öffentlichen Kenntniß, daß der Antrag ſammt Plan während 14 Tagen auf dem Rathhauſe da⸗ hier oſſen liegt und innerhalb der genannten Friſt bei Ausſchluß⸗ veimeiden Einwendungen gegen das Vorhaben bei dem Staptrath oder dahier ſchriftlich oder mündlich zu Protokoll geltend zu machen ſind. 17064 Mannheim, 29. Sept. 1888. Großh. Bezirksamt. Benfinger. Bekanntmachung. (247) Nr. 69046. Die Ortspolizeibehörden des Amtsbezirks werden angewieſen, alsbald die in§ 1 der V. O. v. 18. Juli 1888— G. u. V. O. Bl. S. 345— genannte Aufforderung zur Raupenvertilgung mit entſprechender Friſtſetzung zu erlaſſen und nach vollzogener Nachſchau ſpäteſtens bis 1. Dezember über den Erſund zu berichten. Mannheim, 1. October 1888. 17065 Großh. Bezirksamt. Benſinger. Bekanntmachung. Die Unterſtützungen aus dem Gratialfond für 1889 betr. Nr. 69047. An ſämmtliche Gemeinderäthe des Bezirks: Die Geſuche um Unterſtützung aus dem Gratialfond für 1889 ſind bis zum 1. November l. Is. dahier einzureichen. Die einzelnen Geſuche ſollen eine möglichſt genaue Darſtel⸗ lung der Familien⸗ Vermögens⸗ und Einkommens⸗Berhältniſſe der Bittſteller und insbeſondere auch die Angabe über Zahl, Alter etwaiger Kinder enthalten und mit entſprechenden ärzllichen und ſonſtigen Zeugniſſen belegt ſein. Dies iſt in der Gemeinde in üblicher Weiſe zu verkünden. Mannheim, den 1. Oktober 1888. Großh. Bezirksamt. Benſinger. Erbſchaftovorladung. Michael Grüber von Schriesheim, unbekannt wo abweſend, iſt am Nachlaß ſeiner Mutter Chriſtina Grüber, Wwe. des Thier⸗ arztes Wendelin Grüber in Schriesheim, miterbberechtigt und wird mit Friſt von 3 Monaten unter dem Anfügen zur Erbiheilung vorgeladen, daß im Falle ſeines Nichterſcheines oder ſeiner Nichtvertretung durch einen Ge⸗ walthaber mit öffentlicher Vollmacht, die Erbſchaft denen zugetheilt würbe, welchen ſolche zukäme, wenn der Vorgeladene zur Zeit des Erbanfalles nicht mehr gelebt hätte. Ladeuburg, den 1. Oktober 1888. Großh. Notar: Willibald. Seilerwaaren. Gr. Mheinbau⸗Inſpection Mannheim vergibt ihren Bedarf an Hauf⸗ u. Drahtſeilwaaren im Submiſſionsweg Montag, den 8. October l.., Vormittags 9 Uhr. Angebote find ſchriftlich und mit Aufſchriſt„Lieferung von Seiler⸗ waaren“ verſehen, auf dem Inſpectionsbureau einzureichen, wo 17063 17146 Einſichtnahme aufliegen. Haferlieferung. Auf dem Wege der Submiſſion vergeben wir 1000 Ctr. prima alten Hafer, ganz oder theilweiſe, lieferbar per Oktober ds. Is., nach unſerer Wahl, franco Mannheim. Schriftliche Offerten mit der Aufſchrift„Haferliefernng nebſt Muſter, ſind längſtens bis 12. Oktober franco auf unſer Bureau einzureichen. 1714⁴4 Großh. Badiſche Slaatseiſenbahnen. Mit Wirkung vom 1. Oktober l. Js. iſt für die Beförderung von Leichen, Fahrzeugen und lebenden Thieren im Verkehr der Station Mannheim mit der Main⸗Neckar⸗Bahn und mit Frank⸗ furt⸗Sachſenhauſen unter Aufhebung des Tarifs vom 1. Oktober 1884 und der zu demſelben herausgegebenen Nachträge ein neuer Tarif erſchienen. Exemplare desſelben können von dem biesſeitigen Tarifbureau bezogen werden. 17104 Karlsruhe, den 30. September 1888. Generaldirektion. Bekanntmachung. Die Ausführung des Bauunfallverficherungs⸗ No. 68,716. geſetzes betreffend. An die Bürgermeiſterämter des Landbezirks. (247) Unter Bezugnahme auf unſere Verfügung vom 380. De⸗ zember v. J. No. 408(Amtsblatt 1888 No d) erinnern wir die Bürgermeiſterämter daran, daß ſpäteſtens bis zum 8. Oktober die bei ihnen für die Monate Juli, Auguſt und September ein⸗ gekommenen Nachweiſungen über im Selbſtbetriebe ausgeführte Bauarbeiten(Regiebauarbeiten) hierher mit der ausführlichen Be⸗ urkundung vorzulegen ſind, daß weitere Bauarbeiten der gedachten Art dortſeits nicht bekannt wurden. Wurden keine Nachweiſungen eingereicht und ſind auch nach der Kenntniß des Bürgermeiſter⸗ amts keine Regiebauarbeiten in der Gemeinde ausgeführt worden, ſo iſt bis zu dem genannten Termine Fehlanzeige zu erſtatten. Dahei bemerken wir noch ausdrücklich, daß die Gemeindebe⸗ hörde zur Einreichung der vorgeſchriebenen Nachweiſung über die Thätigkeit des Gemeindeſtraßenwarts, welcher gegen Jahreslohn die Wartung ſämmtlicher Gemeindewege oder eines beſtimmten Theils derſelben innerhalb der Gemeindegemarkung zu beſorgen hat, auch dann verpflichtet iſt, wenn nur die innerhalb der Ge⸗ markung für die Wartung der verſchiedenen Wege zu verſchiedenen Zeiten während des Jahres von dem Gemeindewegwart zu machende Leiſtung ſechs Arbeitstage thatſächlich überſchreitet. 17063 Mannheim, den 28. September 1888. Großh. Bezirksamt. Genzken. Vetpachtung von Plätzen zum Obftverkauf auf dem Markte N—6 und 0—6. Auf dem neuen Markte N—6 und 0—8 ſollen zwei Plätze zum ſtändigen Verkaufe von Obſt in gleicher Weiſe, wie auf dem Markte G 1 bis 1. November 1890 im Wege öffentlicher Ber⸗ ſteigerung verpachtet werden. Zu dieſer Verſteigerung wird Tagfahrt auf Mittwoch, 10. Oktober 1888, Vormittags 11 Ahr in das Rathhaus— 2. Stock No. 2— wozu Pachtliebhaber hier⸗ mit eingeladen werden, anberaumt. 17088 Die Bedingungen können inzwiſchen auf der Stadtrathskanzlei, Nathhaus 2. Stock No. 3, jederzeit eingeſehen werden. Mannheim, den 28. September 1888. Stadtrath: Moll. Winterer. Orfckränkenkasse MHännheim I. Bei der Wahl vom 22. ds. Mts. wurden 329 Vertreter der Arbeitgeber für die Generalverſammlung auf die Dauer von 2 Jahren gewählt. 16965 Die Generalverſammlung findet Samſtag, den 6. Oktober d. Is., Abends 8 Ubr im hintern Lokale des„Badner Hofes“ ſtatt. Tagesordnung: Wahl zweier Vorſtandsmitglieder durch die Vertreter ber Arbeitgeber, Um pünktliches Erſcheinen bittet Mannheim, 30. Sept. 1888 Der Vo 8 ſtand A. A. Brännig, Bürgermeiſter. Bekanntmachung. Nr. 11,545. Wir bringen hiermit zur Kenntniß, daß der Medicamenteubezug für Mitglieder der ſtädtiſchen Krankenverſicherungs⸗Anftalt und Stadtarme vom 1. September l. Is. an bis auf Weiteres in folgenden Apotheken zu geſchehen hat: 1) Einhorn⸗Apotheke des Herrn Aug. Hainz, E 1, 2½/. 2) Mohren⸗Apotheke des Herrn F. Bennighof, 0 8, 5. 3) Schwan⸗Apotheke dez Herrn S. Lomnitz, E 8, 14. 4) Löwen⸗Apotheke der Frau Dr. Hirſchbrunn Wwe. (Verwalter Aſcher) E 2, 16. 5) Neckar⸗Apotheke des Herrn H. Eberhard, Neckar⸗ vorſtadt, ZE 1, 4. Die Wahl unter den eben genannten Apotheken ſteht frei. Dabei machen wir die übrigen Herren Apotheker auf§ 7 des Armengeſetzes aufmerkſam. 14974 Mannheim, den 29. Auguſt 1888. Die Armen⸗ und Kranken⸗Commiſſton. Bräunig. bad. Katzenmaler. Oeffentliche Verſteigerung. Donuerſtag, den 4. Oktober 1888, Nachm. 2 Uhr werde ich in meinem Pfandlokal Lit. 8S 4, 17 hier 17158 68 Kiſtchen Cigarren, 2 Kiſten Eichorien und 1 Blechkanne mit 100 Liter Rüböl gegen baare Zahlung im Pollſtreckungmege öffentlich verſteigern. Mannheim, den 2. Oktober 1888. Bräuning, Gerichtsvollzieher in Mannheim. Dankcsagung 8 Für die überaus vielen Beweiſe inniger Antheil⸗ nahme und für dle zahlreiche Blumenſpende bei dem uns ſo ſchwer betroffenen Verluſte unſeres lieben Gatten und ſprechen wir hiermit unſeren tiefempfundenen wärmſten Diank aus. Ganz beſonders aber danken wir noch Herrn Dr. Anſelmino für ſeine liebevolle aufopfernde Behand⸗ lung, Herrn Stadtpfarrer Hitzig für ſeine troſtreichen Worte am Grabe und dem Männergeſangverein Linden⸗ hof für den erhebenden Grabgeſang, 17138 Mannheim, den 2. Oktober 1888. Familie Pſiſterer. E 8, 4 möbl Jen 1 al E 3, 19 2 die Str. Geld⸗Sorten. Dukaten Mk..60—60 Nuff. Imperials Mk. 16.76—72 20 Fr. Stücke„ 16.18—14 Dollars in Gold.20—16 Augi. Sovereigns„.39—84 Städt. Abfuhr⸗Anſtalt, Mannheim. zu vermiethen. 17125 geh., ſofort billig zu verm. 17121 4. Oktober. SGeneal⸗Azeiger o, Srtte⸗ Taäaglieh friseh eintreffend: Kieler Fett- 8 FPFF ATJr ie SrAI„ Ks n 8— 85 125—5— 2 88 S= S Gebr. n 3, I. beges en, 20, 000 Mleter doppeltbreite fierren- Kaffee-Kränzchen im Saale des Ballhauſes. Die verehrl. Mitglieder mit ihren Familienangehörigen werden zu recht zahlreicher Betheiligung ergebenſt eingeladen. 17070 Der Vorſtand. Fleischer-Innung Mannheim. Unſeren verehrl. Mitgliedern zur Nachricht, daß am Mittwoch, den 10. Oktober, Abends 8 Uhr im Badner Hof eine ordentliche Innungs⸗Verſammlung ſtattfindet, zu deren Beſuch dringend einladet. Der Vorſtand. Anträge zur Tagesordnung wollen rechtzeitig bei Hrn. H. Hafner eingebracht werden. 17107 A— Slohe ſcher Stenographen⸗Perein. Die nächſte Haupt⸗Verſammlung findet Mittwoch, den . Oktober im Vereinslokale„Zum Zwiſchenakt“ ſtatt. An⸗ fang 8½½ Uhr. Sämmtliche Mitglieder werden freundlichſt gebeten zu erſcheinen. 16963 Der Vorſtand: Friedr. Stoll. Zum Walfisch. Heute Mittwoch Abend Hasenragout mit Kartoffel-Klöse. D 5, II Stadt Aachen D 5, 11 Heute Mittwoch Abend Ooemert der berühmten Mandolinen⸗, Violinen⸗ u. Virtnoſen⸗Familie NRBGGOA aus Italien im National⸗Coſtüm. Anfang Abends 8 Uhr. Wirthſchafts⸗Kröſfaung und Empfehlung. Freunden und Bekannten, ſowie der verehrlichen Nachbarſchaft zur gefl. Anzeige, daß ich mit dem Heutigen die frühere Hummel'ſche Wirthſchaft Jungbusch H 8S, 1I übernommen habe. 17171 17180 Ich empfehle gute Speiſen, reine Weine, ſowie ff. Bier aus der Brauerei„Löwenkeller.“ Gleichzeitig bringe ich meine freundlichen Gartenlokalitäten nebſt Kegelbahn in empfehlende Erinnerung und bitte um gütigen Zuſpruch. Achtungsvoll Michael Müller. Oefßentlicher Dank. Schon in den erſten Tagen unſeres Hierſeins ſehen wir uns veranlaßt für die liebe⸗ volle Aufnahme, welche wir in hieſiger Stadt finden, ſo⸗ wie für den zahlreichen Be⸗ ſuch die unſere Vorſtellungen haben, den beſten innigſten Dank auszuſprechen mit der Bitte, ihren Jeenrden 5 Bekannten uns weiter empfeh⸗ u wollen. 17164 len 12 Däumlinge im Iwergtheater. MHessplatz überm Neekar. Vom 1. bis 15. Oktober Ausver- Kkauf in trüb gewordenen Muſtercor⸗ ſetten und Muſterröcken in Seide, Wolle, Baumwolle, Shirting ꝛc. J. Muller-Rippert Nachf. A 2, 1. Neue Spezialität. 8 Engliſche Authraeitkohlen der„Owaun-Gao-Gurwen-Mine“(beſte bekannte Welt⸗ marke) empfiehlt als hochfeines alle Vorzüge bietendes Heizmaterial für amerikaniſche Oefen in direkt im⸗ portirter Ia. Waare, wovon Probezentner zu Dien⸗ ſten, die alleinige Verkaufsſtelle H7, 28. Jac. Hoch. H7, 28. Telephon Nr. 438. 10659 17160 die Deſſins und Waare, tuchartige Th. 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Juli 1881 Allerhöchſt beſtätigten Statuten der Iwangorod⸗Dombrowa Eiſenbahn⸗Geſellſchaft iſt derſelben der Bau und Betrieb einer Eiſenbahn conceſſionirt, welche ſich von Iwangorod(Station der Weichſelbahn) über Radom bis zur Station Dombrowa(Warſchau⸗Wiener Eiſenbahn) mit einer Zweigbahn von Koluszki(Station der Warſchau⸗Wiener und Lodzer Bahnen) bis Bodzechow in der Länge von im Ganzen 421 Werſt(449 Kilometer) erſtreckt. Nachdem dieſe Bahn am 13.25. Januar 1885 dem öffentlichen Verkehr übergeben worden iſt, erhielt die Geſellſchaft durch den am 16.28. Februar 1887 Aller⸗ höchſt beſtätigten Statuten⸗Nachtrag die weitere Conceſſion zum Bau und Betrieb der Anſchlußlinien an die öſterreichiſche und preußiſche Grenze und einer Zweig⸗ bahn nach den Kohlengruben von Dombrowa. Der Sitz der Geſellſchaft iſt in Warſchau. 17073 17 Das Anlage⸗Capital der Geſellſchaft beträgt 26 367125 Rubel Metall und zer⸗ t in 8283 000 Rubel Metall vom Staate garantirte Actien en der Conceſſion vom 16 566 000„ frg 6 Obligationen 10½2. Juli 1881 1518125„ 8 5 5 gemäß der Conceſſion vom 16.28. Februar 1888 Mit dem Zeitpunkte der Eröffnung des Betriebes der Hauptbahn am 13./25. Januar 1885 hat die Kaiſerlich Ruſſiſche Regierung auf das ganze Aetien⸗Capital der Geſellſchaft eine Rein⸗Einnahme von fährlich 5% Zinſen und von 0,48% Amortiſation während der 50jährigen Dauer der Coneeſſion garantirt. Die Zinſen der Actien werden in Höhe dieſer von der Kaiſerlichen Re⸗ gierung gewährten Garantie eines Rein⸗Ertrages von mindeſtens 5% in halbjährlichen Raten am 20. Dezember /1. Januar und am 19. Juni/1. Juli jeden Jahres gegen Vorzeigung der fälligen Cou⸗ pons ausgezahlt. Wenn außerdem aus dem Rein⸗Gewinn eine Dividende auf die Actien zur Vertheilung kommt, ſo wird die Direction nach Beſtätigung des, Jahres⸗ berichts durch die General⸗Verſammlung der Actionäre den Betrag der Dividende, ſo⸗ wie den Ort und die Zeit der Auszahlung gegen Auslieferung der betreffenden Divi⸗§ dendenſcheine bekannt machen. Die Amortiſation der Aetien erfolgt im Wege der Verlooſung, welche alljährlich am 20. Oetober 1. November ſtattfinden wird. Gegen Auslieferung der durch das Loos gezogenen Aetien wird den Vorzeigern der Nennwerth derſelben ziwei Monate nach der Verlooſung, am 20. De⸗ eember/ 1. Jaunar, ausgezahlt, und außerdem werden ihnen Genußt⸗Scheine ausgehändigt, welche auf den Vorzeiger lauten, und welche mit Ausnahme der den Actien von der Kaiſerlichen Regierung garantirten 5 pCt. gleich den nicht gezogenen Actien ein Anrecht auf die- Dividende habeu, wenn eine ſolche zur Vertheilung kommt, und auch alle anderen Rechte der nicht verlooſten Actien genießen. Die Zahlung der Zinſen und des Nominal⸗Capitals der verlooſten Actien ge⸗ ſchieht in den Beträgen, welche dem in den Actien angegebenen Valuta⸗Verhältniß entſprechen, und zwar nach Wahl des Vorzeigers in Warschau bei der Casse der Gesellschaft „ St. Petersburg bei der St. Petersburger Internationalen 1 Handelsbank Russischen Bank für auswärtigen fubel fetall Handel Berlin bei der Direction der Diskonto-Gesellschaft Deutschen Bank Mendelssohn& Co. Fränkkurt.,.bei U. l. von Rothschild d Sohne „ Paris in Francs „ Brüssel„ 5 „ Amsterdam in Holl. Gulden „ London in Sterling Bei der Zahlung der Zinſen kommt die Rentenſteuer von 5 pCt. in Gemäßheit des Allerhöchſten Ükaſes vom 12./24. Januar 1887 in Abzug. Das geſammte Actien⸗Capital iſt bereits im Jahre 1881 von einem Conſortium gezeichnet und ſeitdem voll eingezahlt worden. Diurch einen Stempel iſt auf den Actien bemerkt, daß die im§ 34 der Statuten den Actien vorbehaltenen Rechte auf Betheiligung am Baugewinn nicht mehr ein Zu⸗ in Mark bei den bekanntzumachenden Stellen. Die Direction der Iwangorod⸗Dombrowa Eiſenbahn⸗Geſellſchaft beſtätigt hierdurch, daß öprocent. ſtaatsgarautirten Actien und Capital der Actien bezüglichen Bekanntma Blättern in zwei in Berlin und einer in Frankfurt a. M. erlaſſen. 5 pEt. hinaus erreicht, d. h. wenigſtens 8 pCt. des nominellen Actierkapitals ausmacht, ſo iſt die Geſellſchaft verpflichtet, auf Verlangen der Regierung eine entſprechende Ermäßigung der Fracht⸗ und der damit verbundenen Zahlung der Zinf die Ciſenbahn⸗Geſellſchaft 27,035,712 Mark zu Fünf Actien. Die auf die Verlooſung der Aetien, ſowie auf die Zahlung von Zins, Dividende chungen werden außer in ruſſiſchen erſcheinenden Zeitung „Warſchau, im Auguſt 1887. 5 Die Direction der Jwangorod⸗Dombrowa⸗Eilenbahn⸗Geſelſchaft. (gez.) J. Bloch. A. Brzezinski. WMm. E. Rau. Auszug aus den Statuten. 8 14. Ermäßigung der Frachtſätze. Sobald die Dividende der Actien die Höhe von mindeſtens 3 pCt. über die garantkrten ſätze vornehmlich für volks⸗ und landwirthſchaftliche Gegenſtände eintreten zu laſſen. 36 Garantie des Actien⸗Capitals. Mit dem Zeitpunkte der Eröffnung des Betriebes auf einer der drei Sectionen der Bahn en von den auf dieſe Strecke entfallenden Actien und Obligationen aus den Betriebseinnahmen derſelben garantirt die Regierung von 75 15 it dem ſprechenden Theile des Actienkapitals eine Minimal⸗Reineinnahme von 5 PCt. jährlich. Zeitpunkte der Eröffnung des Betriebes auf allen drei Sectionen der Bahn garantirt die Regierung don dem ganzen Actienkapitale der Geſellſchaft eine Reineinnahme von 5 pCt. jährlich und von 0,48 pCt. zur Amortiſation deſſelben während Dauer der Conſeſſion. 4 Reineinnahme, Gewinn und Dividende. Derjenige Betrag, welcher von der Brutto⸗Betriebseinahme der Eiſenbahn nach Beſtreitung aller Ausgaben für die Verwaltung, die Unterhaltung, den Betrieb und die Reconſtruktion der Bahn übrig bleibt, bildet die Reineinnahme') der Bahn und wird wie folgt vertheilt: Vor allem wird ein Betrag zur Bildung des Reſervekapitals, conform§ 42 der Statuten und ſodann die zur Bezahlung der Zinſen und Amortiſation der Aktien und Obligationen der Geſellſchaft erforderlichen Summen in Abzug gebracht. Der nach dieſen Abzügen von der Reinein⸗ nahme verbleibende Reſt bildet den Reingewinn, welcher entweder in ſeinen ganzen Betrage, conform 46, zur Abzahlung der von der Regierung erhaltenen Ueberſchüſſe über die Garantieſumme in die Staatskaſſe fließt, oder zur Hälfte zur Bezahlung der, der Regierung für die Garantie des Actien⸗ und Obligationskapitals zuſtehenden Forderung(8 46) unter Zuſchlag von öpet. Zinſen pro anno verwendet wird, und zur anderen Hälfte nach Bezahlung aller Schulden an die Regie rung mit Zuſchlag von öpet. Zinſen, volles Eigenthum der Geſellſchaft bilden wird. Wenn dieſer das volle Eigenthum der Geſellſchaft bildende Reingewinn mehr als 1 pEt. as Actienkapital garantirten 5 pCt., alſo zuſammen mehr als 6 pet. des ganzen Kapitals ausmachen wird, ſo wird die Hälfte des Ueberſchuſſes über 6 pCt. zur Zahlung der Regierungsſchuld nebſt Zinſen verwandt und hören dieſe Abzüge zu Gunſten der Regierung erſt nach vollſtändiger Tilgung der Forderung derſelben auf. Aus§ 55. Geſchäftsordnung der Direction. 55 Oer Bücherabſchluß findet für jedes verfloſſene Jahr, am 31. Dezember ſtatt. Demnächſt ſtellt die Direktion den Jahresbericht über die Einnahmen, Ausgaben und die Geſchäftsführung Geſellſchaft, die Bilanz, das Geſellſchaftsvermögen und Schulden an die Regiernng in be⸗ ſonderen Vorlage vor. 68. 8 Recht des Ankaufs der Bahn ſeitens der Regierung. Nach dem Verlaufe von 15 Jahren von dem im§ 5 zur Eröffnung des Betriebes feſt ſetzten Zeitraum iſt die Regierung berechtigt, jederzeit die Iwangorod⸗Dombroroa Eiſenbahn m allem Zubehör, Material und Vorräthen anzukaufen. Dieſer Ankauf erfolgt auf Allerhöchſten Befehl auf Grund einer gemeinſchaftlichen Bor ſtellung des Miniſters der Communicationen und der Finanzen an das Miniſter⸗Comits. Zur Berechnung des Ankaufspreiſes wird die Summe der Reineinnahme der ſieben! Ankaufe vorangegangenen Jahre genommen, von denſelben die Summe der Einnahme der zwe geringſten Jahre in Abzug gebracht und von den verbleibenden fünf Jahren wird die Durchſchnitt ziffer als die mittlere Reineinnahme der Geſellſchaft angenommen. Die ſo ermittelte Einnahm darf jedoch nicht unter der Einnahme des letzten von den ſieben Jahren zurückbleiben und da auch nicht weniger als 5,48 pEt. des nominellen Obligationscapitals, zum Wechſelcourſe am des Ankaufs gerechnet, ausmachen. Von der auf die angegebene Weiſe berechneten Reineinnahme der Bahn wird vor allem di volle Garantie⸗Summe für die Obligationen der Geſellſchaft in Abzug gebracht, die ſodann als Reineinnahme verbleibende Summe wird mit 5pCt. jährlich für die nach§ 26 dieſer Statu noch verbleibende Zeit der Conceſſionsdauer der Geſellſchaft capitaliſtrt. Die durch eine ſolche Capitaliſirung erhaltene Summe wird von der Regierung der Geſell ſchaft in öprocentigen Staatspapieren mit ſolcher Amortiſation gezahlt, wie ſie die Regiern beſtimmen wird. Wenn derzeit die Geſellſchaft der Regierung noch etwas ſchulden ſollte, ſo komn die Schuld vor Allem von dem Reſervefonds der Geſellſchaft in Abrechnung, und wenn dieſer n ausreichen ſollte, ſo wird der verbleibende Reſtbetrag von derjenigen Summe zurückbehalten, w die Regierung der Geſellſchaft für die übernommenen Heiz⸗ und anderen Materialien, die dem Betriebsfonds conform 8 43 angeſchafft ſind, zu zahlen hat. Wenn dagegen der Ber des Ankaufspreiſes der Bahn eine Einnahme von mehr als 5,48 pEt. des ganzen no Actienkapitals und von 5,06 pet. des ganzen nominellen Obligationscapitals zum Grun wurde, und wenn die obeubezeichneten Fonds zur Deckung der i reichen ſollten, ſo wird bei einer ſolchen Feſtſtellung des Kaufpreiſes der Bahn der zu G Geſellſchaft verbleibende Ueberſchuß zur Deckung der zum Theil noch nicht bezahlten verwandt. 54 eie Urfniſß „ *) Zu der Reineinnahme der Eiſenbahn treten die Zinſen von den laut behör der Actien ſind. Dieſer Baugewinn iſt durch Beſchluß der Generalverſammlung an die urſprünglichen Beſitzer der Actien als Erbauer der Bahn überwieſen. tuten dem Reſervekapital überwieſenen Beträgen, inſoweit dieſelben nicht zu eb ſenbahn verwendet ſind, hinzu. 180 Seneral⸗Anzeiger orräthe an Brenn⸗ und anderen Materialen, welche nicht aus dem Betriebs⸗Capital 42 angeſchafft ſind, kann die Regierung, wenn ſie dies für geeignet erachtet, zu einem mit der Geſ afft zu vereinbarenden Preiſe, oder wenn eine Einigung dieſerhalb nicht zu erzielen wäre, nach ätzung von Sachverſtändigen ankaufen, welche in der in§ 66 angedeuteten Weiſe gewählt werden und zu verfahren haben. Die durch Abſchätzung feſtgeſetzte Summe wird der Geſellſchaft in 5procentigen Staatspapieren ausgezahlt und wird von derſelben, wie oben erwähnt, die Forderung der Regierung in Abzug gebracht, wenn der Reſervefonds dazu nicht ausreichen ſollte. Bezüglich der von der Geſellſchaft geſchloſſenen Contracte und Abmachungen findet die Be⸗ ſtimmung des§ 66 Anwendung. Activa. Dir zuletzt veröffenklichte Zilanz vom 1. Jannar 1887. conform 8 Passiva. Rubel. K. Rubel. K. Kaſſen⸗Beſtand 5 13,69559 Betriebs⸗Capital⸗Conto 710,069 45 Frachten⸗Conto im direkten Verkehr 54,54102 Frachten⸗Conto im direkten Verkehr365,745 40 Materialien⸗Conto 1,110,413068 Creditoren⸗Conto 1,194,79176 Debitoren⸗Conto 5 2,046,562 44 Betriebs⸗Conto der Stationen 41,538025 Depoſiten⸗ und Cautions⸗Conto 149,700— Depoſiten und Cautions⸗Conto 153,67278 Betriebs⸗Conſo der Stationen 57,11569 Penſions⸗Kaſſen⸗Conto 81,76569 Staatsfrachten⸗Conto 19,188 70ſ Reichsſteuer⸗Conto 15,790ſ43 Betriebs⸗Conto 1885 202,591.66 Materialien⸗Conto„ 1 443,635/12 Betriebs⸗Conto 18868 8 139,122380 Conto der ausgelooſten noch nicht Zinſen⸗Conto für die gezahlte Ga⸗ bezahlten Actien und Obliga⸗ rantieſumme„ 215,56586 tionen der Geſellſchaft 202,99202 Conto für Bezahlung der Aetien Conto nicht bezahlter Coupons 666,64771 und Obligationen Seitens der Staats⸗Garantie⸗Conto 4,983,46055 Regierung.851617039 8,860,109 76 8,860,109 16 Subseriptions-Bedingungen. Von den 5% ſtaatsgarantirten Actien der Iwangorod⸗Dombrowa Eiſenbahn⸗ Geſellſchaft wird ein Theilbetrag von 3 200 875 Rubel Metall 12 803 500 Franes 10447 656 Mark= 6043 252 Holländ. Gulden 512140 Pfund Sterling Freitag, den 5. October 1888 in Berlin bei der Direetion der Disconto-Gesellschaft, 4. Vrtover: 1) Die Subſcription erfolgt auf Grund des obigen von der Direction der Iwangorod⸗Dombrowa Eiſen bahn⸗Geſellſchaft beſtätigten Pro⸗ ſpectus und des zu den Subſeriptions⸗Beding ungen gehörigen Anmeldungs⸗Formulars, welches auch von den vorgenannten Stellen be⸗ zogen werden kann. Einer jeden Anmeldungs⸗Stelle iſt die Befugniß vorbehalten, die Subſcription auch ſchon vor Ablauf jenes Termins zu ſchließen und nach ihrem Ermeſſen die Höhe des Betrages jeder einzelnen Zutheilung zu beſtimmen. Der Subſeriptionspreis iſt auf 92% des Nominalbetrages der Aktien in Mark 375,36 Mark für jede Actie von 408 Mark Nominal feſtgeſetzt. Der Preis verſteht ſich zuzüglich der Stückzinſen vom 19. Juni/ 1. Juli 1888, bezw. für die im Jahre 1889 abzunehmenden Stücke zuzüglich der Stückzinſen vom 20. Dezember 1888/1. Januar 1889 bis zum Tage der Abnahme. Die Stück⸗ zinſen werden hierbei nach dem Nominal⸗Markbetrage der Actien berechnet. Im Handel an der Börſe wird der Rubel⸗Betrag der Stücke zum feſten Um⸗ rechnungscourſe von 320 Mark für 100 Rubel— 400 Mark pro Stück zur coursmäßigen Berechnung gelangen. 3) Bei der Subſeription muß eine Caution von zehn Prozent des Nominalbetrages hinterlegt werden. Dieſelbe iſt entweder in Baar, oder in ſolchen nach dem Tages⸗ eourſe zu veranſchlagenden Effecten zu hinterlegen, welche die betreffende Subſcrip⸗ tions⸗Stelle als zuläſſig erachten wird. 4) Die Zutheilung wird ſobald wie möglich nach Schluß der Subſeription erfolgen. Im Falle die Zutheilung weniger als die Anmeldung beträgt, wird die über⸗ ſchießende Caution unverzüglich zurückgegeben. Die Abnahme der zugetheilten Acrien kann vom 12. Oktober 1888 ab gegen Zahlung des Preiſes(2) geſchehen. Der Subſeribent iſt jedoch verpflichtet: Ein Fünftel des Nominalbetrages der Actien ſpäteſtens bis einſchließl. 12. Nov. 1888 Zwei Fünftel, 5 12. Dez. 1888 Zwei Fünftel, 5 5„ 14. Jan. 1889 abzunehmen. Nach vollſtändiger Abnahme wird die auf den zugetheilten Betrag hinterlegte Caution verrechnet bezw. zurückgegeben. Für zugetheilte Beträge unter 12 240 Mark Nom. iſt keine ſucceſſive Abnahme geſtattet, und ſind ſolche bis zum 12. November 1888 ungetrennt zu reguliren. 2) 50 * 1 1 15 + 5 „ Deutschen Bank, „ MHendelssohn& Co., „Frankfurt a. M. bei M. A. von Rothschild& Söhne üblichen Geſchäftsſtunden unter nachſtehenden Bedingungen während der bei jeder Stelle zur Subſcription aufgelegt: Um Irrthümer zu vermeiden, machen wir die verehrl. Con⸗ ſumenten in ihrem eignen Intereſſe da⸗ rauf aufmerkſam, daß wir unſere Niederlage in Crefelder Wolle, ächter engl. 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S ο ο οο ο οο .erkſtitten⸗Oefen Spätere Reclamationen können wegen der starken Nachfrage nach Plätzen nicht berücksichtigt werden, ebenso wird nicht gestattet, Abonnements vom Vorjahre auf andere Personen zu übertragen. Ueber diejenigen Abonnements des Vorjahres, welche bis Mittwoch, den 10. October, Machmittags 4 Uhr nicht abgeholt sind, wird unmittelbar nach dieser Zeit anderweitig verfügt werden. bonnements-Preise. Saal-Sperrsitz 20 Mk.] Gallerie-Sperrsitz 13 Mk. Saal-Stehplatz 11 Mk.] Gallerie-Stehplatz 7 Mk. Portland⸗Cement von der 16111 Mannbheimer Cementfabrik halte ich ſtets auf Lager und verkaufe zum Fabrikpreis Aron Fuld, J 7, 7c. Pianino's, Flügel, Harmoniums von Bechſtein, Berdux, Blüthner, Lockingen, Maud, Glanz⸗Waſcherei T S, 14. Hiermit bringe ich meine Glanz⸗ waſcherei in empfehlende Erinne⸗ rung und bitte um geſchätzte Aufkräge, mit der Zuſicherung prompter, aufmerkſamer Bedie⸗ nung. Hochachtend 16581 Nikolaus Gutfleisch Wwò. 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N 222 5 8 10 allen Umſtänden das Eindringen von Wind⸗ S: Tietſch. ſtößen in die Schornſteine, wirkt nur rauch⸗ 2 fördernd, ohne bewegliche Theile conſtruirt, dauernd ſicherſte Wirkung. Macht das Er⸗ höhen der Schornſteine über die Dachfürſten unnöthig. 6176 8 Bei Sturm brillant bewährt. 5 Niederlage in Mannheim Hartmann& Dann, Kʒ 4, 8. Ein Soldat 5 5 1 Herr Schilling. Soldaten, Straßenjungen, Eigarrenarbeiterinnen, Zigeuner, Zigeunerinnen, Schmuggler Volk. Ort und Zeit der Handlung: Spanien 1820. DD———.——————8 ͤͤͤͤͤͤ—————2 Anfaug ½7 Uhr. Ende 10 Uhr. Kafſeneröffn. 6 Uhr. 900800000sseoessssoO Mittel⸗Breiſe. AAU 8000 20000*