mnn. hen⸗ gal⸗ 028 und 020 zäſt 5 gen per⸗ U gat, T c. ſen, uets 027 chen zer⸗ ollt. rm 084 In der Bochſſte 2 8 acen unter(Badiſche Volkszeitung.) Abonnement: 50 Pfg. monatlich, Bringerlohn 10 Pfg. monatlich, durch die Poſt bez. incl. Poſtauf⸗ ſchlag M..90 pro Quartal. Inſerate: Die Colonel⸗Zeile 20 Pfg. Die Reklamen⸗Zeile 40 Pfg. Einzel⸗Nummern 3 Pfg. Doppel⸗Nummern 5 Pfg. der Stadt Mannheim und Umgebung. (98. Jahrgang.) Amts⸗ und Kreisverkündigungsblatt Erſcheint täglich, auch Sonntags; jeweils Vormittags 11 Uhr. (Mannheimer Volksblatt.) mer Jour — Telegramm⸗Adreſſe: „Journal Mannheim.“ Verantwortlich: TChef⸗Redakteur Julius Katz. Für den Inſeratentheil: ial. K. Apfel. Rotationsdruck und Verlag der Dr. H. Haas'ſchen Buch⸗ druckerei, (Das„Mannheimer Journal“ iſt Eigenthum des kafholiſchen Bürgerhoſpitals.) ſämmtlich in Mannheim. Nr. 249. 1. Blatt.(Celephon⸗Ar. A8.) Unſere heutige Nummer enthält 12 Seiten. Aſolge des ununterbrochenen Abonnentenzuganges in 5 den letzten Monaten und insbeſondere beim letzten Quartalswechſel iſt die Auflage unſeres Blattes auf mehr als 10,000 Exemplare ange⸗ wachſen. Es ſind dadurch, ſowie durch die immer häufiger nothwendig werdenden Beilagen in der letzten Zeit wieder⸗ holt Verſpätungen in der Zuſtellung der Zeitung verur⸗ ſacht worden. Die anerkannte Reichhaltigkeit des Inhalts des Ge⸗ neral⸗Anzeigers— der wir die demſelben entgegengebrachten Sympathien verdanken— ſowie die Angeſichts der politi⸗ ſchen Verhältniſſe dringend gebotene, möglichſt vollſtändige Aufnahme der neueſten Nachrichten und Telegramme, haben dieſe Verzögerung zur Folge, doch werden wir bemüht ſein, durch promptere Expedition eine raſchere Vertheilung unſeres Blattes in der Stadt zu ermöglichen. Unſere verehrlichen Inſerenten erſuchen wir, in ihrem eigenen Intereſſe, größere Inſeratenaufträge bereits am Vorabende uns zufertigen zu wollen. Familiennachrichten, insbeſondere Todes⸗Anzeigen, müſſen ſpäteſtens bis um halb zehn Uhr unſerer Expedition übergeben werden, damit dieſelben noch am Tage der Aufgabe ver⸗ öffentlicht werden können. Die Ausgabe des Blattes am Schalter beginnt pünktlich um 11 Uhr. Verlag des„General⸗Anzeigers“(Maunheimer Zournal). * In krüber Jeit! Leben wir im deutſchen Reiche wirklich unter der Herrſchaft der Ruthe— ſind wir nichts mehr als willenloſe, unter das Fürſtenjoch gebeugte Sklaven, die zwar an ihren Ketten reißen, ſie aber nicht zu brechen vermögen? Kurz gefaßt: ſind wir in der That ſo weit gekommen,„daß kein Hund länger ſo leben möchte?“ Es ſind traurige Erſcheinungen, die zur Aufwerfung ſolcher Fragen führen. Die ganze Freude am Daſein wird dem Bürger vergällt, wenn er die Aeußerungen der demokratiſchen Preſſe täglich zu hören bekommt; es ſcheint der höchſte Lebenszweck dieſer Preſſe zu ſein, an den Grundveſten des jungen deutſchen Reiches zu rütteln, um zu erproben, ob es nicht am Ende doch morſch ſei und zuſammenbrechen würde. In höhniſchem Tone ſpöttelt das hieſige demokratiſche Blatt über die „herrliche Zeit“, in der uns zu leben„vergönnt“ iſt, und macht ſich darüber luſtig, daß Dr. Miquel eine „herrliche“ Rede in Hannover gehalten, die den nat.⸗lib. Abgeordneten Tramm zur Aeußerung veranlaßte, daß „ein jugendliches Zeitalter für die deutſche Nation herein⸗ gebrochen ſei.“ Wir können es den demokratiſchen Blättern ſehr wohl nachfühlen, daß ihnen die Bezeugungen wahrhaft vaterländiſchen Sinnes in der Seele tief verhaßt ſind und daß ſie es im eigenſten Lebensintereſſe nicht„dulden“ dürfen, wenn irgendwo patriotiſche Männer zuſammen⸗ treten und ihrer Freude an Kaiſer und Reich Ausdruck verleihen. Das wäre ja unerhört, wenn es in Deutſch⸗ land ſchließlich dahin käme, daß vaterländiſche Opfer⸗ freudigkeit zum Gemeingut der geſammten Nation, gewiſſe Zeitungsſchreiber mit inbegriffen, würde! Solche herz⸗ erhebende Aeußerungen der natlonalen Zuſammengehörig⸗ keit dürfen ſich wohl Franzoſen erlauben, die ſich der Segnungen einer republikaniſchen Regierung„erfreuen“, auch den Italienern iſt es geſtattet,(und ſelbſt die Demo⸗ kraten finden es„ſchön“), ſich am Ausbau ihres jungen mit dem Blute ſeiner Söhne gekitteten einigen Vaterlandes zu ergötzen— aber in Deutſchland iſt es ein Staatsver⸗ brechen, wenn man ſich der Größe des Reiches freut und hoffnungsvoll in die Zukunft ſchaut, die uns die Regierung eines kraftvollen, von der Würde ſeines Herrſcherberufs erfüllten Kaiſers eröffnet! Wenn ſich nun ſolch ein demokratiſches Blatt, ſeines und ſeiner Parteigenoſſen eigenen Nichts vergeſſend, nicht entblödet, über dieſe „herrliche“ Zeit Circuswitze zu reißen, ſo müſſen wir in der That bekennen, daß wir in einer trüben Zeit leben, da ſolche Früchte am Baume der„Volks“erkennt⸗ niß reifen. Trüb müßte ſich der Ausblick in die Zukunft geſtalten, wenn Leute, deren Stirn das Brandmal der Heuchelei und der Undankbarkeit gegen den Schöpfer des Reiches, den erſten deutſchen Kaiſer, ſchändet, dereinſt eruſthaften Tons verſichern könnten, daß es„jetzt“ eine Luſt und daß es„herrlich“ ſei, in Deutſchland zu leben! Der Himmel, der unſeres Volkes Geſchicke ſo glücklich und ſegensvoll geleitet, bewahre das deutſche Volk vor einer ſolchen Kataſtrophe, die für das junge Reich Geleſeule uud verbreitetſte Zeitung in Maunheim und Amgrhung. in der That den Anbruch einer„trüben Zeit“ der Schmach und der Erniedrigung bedeuten würde. Der geſunde Sinn des Volkes hat ſich von dieſen demokra⸗ tiſchen Sansculotten, deren Herz die ganze Welt, nur nicht das eigene Vaterland, umfaßt, mit Ekel abgewandt; es wird ihnen nicht gelingen, noch einmal das Volk irre zu leiten, mögen ſie noch ſo ſehr die„herrliche Zeit“, in der wir leben, verhöhnen! *Die Aaiſet⸗Reiſe. Wien, 3. Oktober. Die Vorbereitungen zum Empfang. Bei prächtigem Wetter traf Kaiſer Wilhelm heute Vormittag 9 Uhr hier ein. Seit 6 Uhr früh rückten von allen Seiten Bataillone mit klingendem Spiel zur Feſtſtraße auf; alle Truppen hatten die Tſchakos mit Tannenreis ge⸗ ſchmückt. Sie nahmen Aufſtellung in zwei Gliedern zur Rechten der ganzen Feſtſtraße, während zur Linken der Bürgerſteig für das Publikum frei blieb. An der Feſtſtraße waren faſt alle Häuſer mit Fahnen, darunter au viele ſchwarz⸗weiß⸗rothe, geſchmückt. Einzelne Häuſer trugen außerdem beſonderen Feſtſchmuck. Vom Weſtbahnhofe bis zur Mariahilfer Linie führt eine ſchöne Allee von Flaggen⸗ ſtangen. Seit früheſtem Morgen durchwogen viele Tauſende die Straßen. Kein Fenſter guf der ganzen ausgedehnten Straße bis zur Ringſtraße iſt unbeſetzt. Der geſchmackvoll geſchmückte Weſtbahnhof iſt ausſchließlich für den Hof und die Staatswürdenträger abgeſperrt. Die Veſtibüle, Pfeiler⸗ und Seitenwände des meſchſche ſind mit Wappenſchil ern in den deutſchen und öſterreichiſchen Farben bekleidet. Die Niſchen ſind mit duftenden Blumen und Lorhbeerbäumen gefüllt. Um 8 Uhr durchbricht die Sonne den über der Stadt lagernden feinen Herbſtnebel und blauer Himmel breitet 190 über das Nona Um dieſelbe Zeit rückt im Weſtbahnhofe die Ehren⸗ Compagnie auf An dieſe ſchließt ſich die Vereinigung der reichsdeutſchen Reſerve⸗ und Landwehroffiziere. Auch die Spitzen der militäriſchen und bürgerlichen Behörden und das Perſongl der deutſchen Botſchaft fanden fich ein. Gegen 8¼ Uhr erſcheint der Hof, der Kaiſer, der Kronprinz, die Erz⸗ herzöge Karl, Ludwig Albrecht und Wilbelm in preußiſchen Unfformen, die übrigen Erzherzöge in öſterreichiſchen Uniformen, von der bſterreichiſchen Hymne begrüßt. Die Ankunft auf dem Bahnbof. Gegen 9 Uhr tritt der Kaiſer auf den großen Mittel⸗ teppich. Unter den Klängen der preußiſchen Nationalhymne und dem Präſentiren der Ehrenkompagnie fährt der Sonder⸗ 80 in die Halle. Die Fahne ſenkte ſich. Kaiſer Franz oſeph legt die Hand an den Helm und geht, ſobald der Zug hält, zu dem Salonwagen, auf deſſen Tritt Kaiſer Wil⸗ gelm erſcheint. Kaiſer Wilhelm in der öſterreichiſchen Oberſten⸗ Uniform eilt elaſtiſchen Schrittes auf den Kaiſer Franz Joſeph zu, küßt ihn dreimal und ſchüttelt ihm herzlich die Hand und wendet ſich ſodann 955 Kronprinzen mit herz⸗ licher Umarmung. Er un die Exzherzöge, die meiſten ebenfalls mit einem Kuß auf beide Wangen. Beide Kaiſer ſtellen ſich gegenſeitig ihr Gefolge vor. Kaiſer Wilhelm chüttelte allen die Hand, auch den deutſchen Reſerveofftzieren, begrüßte die Prinzeſſin Reuß und ſprach mit den einzelnen. Bürgermeiſter Uhl, welcher vom Kaiſer begrüßt wurde, ſagte:„Die ganze Bevßlkerung Wiens iſt hoch erfreut über den Beſuch Eto. Majeſtät.“ Die Begrüßung nahm etwa 10 Minuten in Anſpruch, worauf beide Kaiſer, unter Vorantritt der Hoffouriere, ohne den Hofſalon zu betreten, ſogleich zum Wagen ſchritten. Die Fabrt durch die Stadt. Vor dem Bahnhof ſtand das Jäger⸗Regiment, komman⸗ dirt vom Feldmarſchall⸗Lieutenant Zurbauer dem Kaiſer Wilhelm nach der militäriſchen un die Hand ſchüttelte. Im erſten Wagen ſaßen Kaiſer Franz Joſeph und ihm zur Rechten Kaiſer Wilhelm, in den zwei zunächſt folgenden Wagen die General⸗Adjutanten und Ehren⸗Cavaliere Dann folgten Kronprinz Rudolf mit dem Oberſt⸗Hofmeiſter Prinzen Hohenlohe und die übrigen Erzherzöge. Die lange Wagen⸗ reihe 1 ſich nunmehr durch die Feſtſtraße in Bewegung. Ein höchſt impoſanter Anblick, rechts die endloſen Reihen der präſentirenden Truppen, deren 1 die preußiſche Nationalhymne ſpielten, links die Volksmenge, die unabläſſig „Hoch!“ und„Hoch Wilhelm!“ rief. Alle Fenſter dicht he⸗ ſetzt von Damen und Herren, die mit Tüchern ihr Will⸗ kommen winkten. Es waren hunderttauſende von Menſchen auf der Straße. Das Gedränge war ganz ungemein in der Nähe der Hofburg, wo zwei Cavallerie⸗Regimenter und Artillerie aufgeſtellt waren. In der Hofburg 5 wurde Kaiſer Wilhelm von dem Oberſthofmeiſter und den Oberſtkämmerern, den Leibgarden und den Burggendarmen in großer Gala empfangen und in die inneren Gemächer gelei⸗ tet, wo die Kaiſerin Eliſabeth und die Kronprinzeſſin ihn begrüßten. Kaiſer Wilhelm geleitete die Kaiſerin am Arm in den Spiegelſgal, wo die Erzherzöge verſammelt waren, dann erfolgte die Vorſtellung der Miniſter und der Würdenträger im Pietra⸗Dura⸗Sgal. Kaifer Wilhelm geleitete ſodann die Kaiſerin zu ihren Gemächern und zog ſich für kurze Zeit in eine Wohnung, von der man die Ausſicht auf den äußeren urgplatz mit den Denkmälern des Erzherzogs und des Prinzen Eugen hat, zurück, Um 11¼ Uhr begann die Aus⸗ fahrt in Begleitung von Ehrencavalieren und Adiutanten und die Beſuche bei ſämmtlichen Erzherzogen und bei der Prin⸗ zeſſin Reuß. Um 12½ Uhr kehrte der Kagiſer zur Hofburg zurück. Prinz Joſeph Windiſchgrätz erſchien alsbald zum Beſuch. Graf Bismarck machte um 11 Uhr dem Grafen Kalnoky einen e Beſuch, ſpäter dem Sectionschef Szogyenyi. Kaiſer Wilhelm wurde in der Hofburg auch von den Mitgliedern des gemeinſamen Miniſteriums und des öſterreichiſchen und ungariſchen Miniſteriums begrüßt. Freitag, 5. Oktober 1888. Politiſche Ueberſicht. * Maunheim, 4. Oktober, Vorm. Ein deutſch⸗freiſinniger Wahlaufruf an⸗ läßlich der bevorſtehenden preußiſchen Landtagswahlen iſt nun doch erſchienen. Der Aufruf wendet ſich, ohne einen politiſchen Inhalt zu haben, an„die Opferwillig⸗ keit der Parteigenoſſen; weil„die Agitation durch Wort und Schrift nicht unbedeutende Summen“ erfordere, wird „dringend gebeten, alsbald Beiträge zum Zentral⸗Wahl⸗ fonds“ zu leiſten. Der Aufruf iſt für die deutſchfrei⸗ ſinnige Partei ſo charakteriſtiſch, daß wir glaubten nicht ermangeln zu dürfen, von ihm Notiz zu nehmen: Geld, nur Geld, zu Wahlagitationszwecken! Die plötzliche Erleuchtung, welche uber Herrn Floquet kam und ihn veranlaßte, im Intereſſe ſeiner Popularität, den Präſidenten Carnot zum Erlaſſe des geſtern von uns mitgetheilten Fremdengeſetzes zu beſtimmen, kommt ſelbſt den Pariſer Blättern unge⸗ legen. Obzwar der„Matin“ behauptet, daß dieſes „Fremdengeſetz“ bereits ſeit dret Jahren in Vorbereitung ſei und ſich nur gegen die fremdländiſchen„Landſtreicher und Verbrecher“ richte, iſt die„Liberts“ der Anſicht, daß der Erlaß zu Weiterungen Anlaß geben und den unver⸗ dächtigen Fremden in Frankreich Unannehmlichkeiten be⸗ reiten werde. Die„Liberts“ gibt zwar zu, daß es nicht in der Abſicht der Regierung liege, durch den Erlaß die Maßregeln Deutſchlands in Elſaß⸗Lothringen zu beant⸗ worten; aber nach dieſem Vorgehen könne man die Ver⸗ kleinerer Frankreichs nicht hindern, zu behaupten, daß Frankreich Vergeltungsmaßregeln ergreife. Das„Journal des Debats“ bezweifelt ſogar die Geſetz⸗ mäßigkeit der Maßregel.— Wir glauben, daß die in Frankreich lebenden Fremden, insbeſondere unſere deut⸗ ſchen Landsleute, keine Urſache haben, ſich über dieſe neueſten Spionenmaßregel der großen Staatsmänner der Republik zu beklagen; es iſt ihr freier Wille, der ſie in jenes Land geführt hat, und ſo müſſen ſie auch ohne Widerſtreben die Conſequenzen tragen. Die„fonſtigen“ Perdienſte Stöckers. Die Ablehnung des Kartells für die Berliner Land⸗ tagswahlen ſeitens der Nationalliberalen hat im konſer⸗ vativen Lager eine leicht begreifliche Verſtimmung und Gereiztheit hervorgerufen, die aus dem Organ der Partei in ſeinen Beſprechungen dieſer Angelegenheit hervorklingen. Die„Konſervative Korreſpondenz“ tritt nunmehr ganz entſchieden für Herrn Stöcker ein und nimmt ihn gegen die Nationalliberalen in Schutz, die behauptet hatten, die eigene Partei habe Herrn Stöcker wiederholt be⸗ kämpfen laſſen. Nichts ſei daran wahr, verſichert da⸗ gegen die„Konſ. Korr.“ Wenn man auch die kirchen⸗ politiſchen Beſtrebungen des Herrn Stöcker nicht durch⸗ weg billigen könne, ſo habe man doch alle Achtung vor ſeinen ſonſtigen() Verdienſten und werde ihn den Nationalliberalen zu Liebe nicht fallen laſſen. Man habe keine Luſt, ſeine Stellung zu ſolchen hochverdienſt⸗ lichen Kräften der konſervativen Partei ſich durch frem⸗ des Gefallen oder Mißfallen beeinfluſſen zu laſſen. Dazu ſei man bei Herrn Stöcker um ſo weniger ge⸗ neigt, als man nichk in den Verdacht kommen möchte, zu einem„Akt feiger Unterwürfigkeit“ unter die Wünſche des Judenthums fähig zu ſein. Man gebe den Nationalliberalen den guten Rath, die Gründe ihrer ſonſt ganz unverſtändlichen Gegnerſchaft gerade gegen dieſen Konſervatiyen, der nichts weniger als „extrem“ ſei, noch einmal unter dem Geſichtspunkte der Möglichkeit des bezeichneten Eindrucks zu prüfen. Ueber die Vorbeſprechungen der beiden Parteivorſtände zum Zwecke der Herbeiführung eines Einvernehmens er⸗ fährt man jetzt Folgendes: Man war ohne Schwierig⸗ keiten über die Vertheilung der Kandidaturen an Ver⸗ treter der drei Parteien einig geworden; ungefähr fünf ſollten konſervativ, die übrigen vier nationalliberal oder freikonſervativ ſein; jedoch hatten die Vertreter der Nationalliberalen die Erwartung ausgeſprochen, daß eytreme Kandidaturen ausgeſchloſſen würden. Gemeint damit war vor Allem eine Kandidatur Stöcker. Die Konſervativen glaubten genug gethan zu haben, wenn Stöcker für den erſten Landtags⸗Wahlkreis, alſo die⸗ jenigen Stabttheile(Thiergartenviertel u. ſ..), wo er bisher ſtets für den Reichstag wie für den 0 didirt hat, fallen ließen. Dagegen wollten ſie in dem 3. Wahlkreis(Norden der Stadt) als gemeinſamen Kandidaten aufgeſtellt wiſſen, um ſich nicht gam von ihm loszuſagen und um gleichzeitig ein geſondertes Vor⸗ . Sklke. Weneral-Anzeiger: gehen der Antiſemiten zu verhindern. Die gemäßigten Konſervativen befinden ſich nun in einer ſehr ſchwierigen Zage. Sie ſehen die Nothwendigkeit des Kortells ein, wiſſen aber ebenſogut auch, daß die Konſervativen über eine größere Gefolgſchaft gebieten, als die National⸗ überalen, namentlich die von Stöcker geleitete Gruppe. Keinen von Beiden möchten ſie ganz aufgeben, obſchon dekanntlich dem Fürſten Bismarck eine Schwächung der politiſchen Stellung und Thätigkeit Stöcker's in der Reichshauptſtadt erwünſcht wäre. Die Nationalliheralen derhandeln einſtweilen noch mit den Freikonſervativen geſondert wegen eines gemeinſamen Handelns. Es iſt aber kaum abzuſehen, daß dabei ein Erfolg erzielt werden dürfte. — Ruſſiſche Mißverſtändniſſe. In einem offenen Briefe an den Redakteur der „Deutſchen Revue“ unternimmt der ruſſiſche Fürſt Galitzyne die undankbare Arbeit, das„Mißverſtändniß“, welches die Beziehungen zwiſchen Deutſchland und Ruß⸗ land getrübt habe, aufzuklären und damit die bedauer⸗ lichen Conſequenzen deſſelben aus der Welt zu ſchaffen. Die Gegnerſchaft zwiſchen Deutſchen und Ruſſen führt Galitzyne auf die uralte Gegnerſchaft zwiſchen Slaven⸗ thum und Germanenthum zurück, welche durch die Zeit nicht verwiſcht werden konnte, obgleich, oder wie wir ſagen würden, weil die Slaven alle Fortſchritte auf dem Gebiete der Kunſt, der Wiſſenſchaft und Induſtrie, d. h. alſo ihre heutige Cultur, den Deutſchen verdanken. Der Verfaſſer ſelbſt gibt zu, daß es undankbar ſei, der großen Verdienſte zu vergeſſen, welche ſich zahlreiche Deutſche um Rußland erworben; aber er findet den Ausdruck dieſer Undankbarkeit, die Verdrängung, die Verjagung der Deutſchen, den Kampf gegen das Deutſchthum, obgleich man nicht einmal im Stande war und iſt, einen an⸗ nähernden ruſſiſchen Erſatz dafür zu ſchaffen, begreiflich aus dem nationalen Drange, ſich von der Vormundſchaft der Ausländer zu befreien, ein Gedanke, der auch uns verſtändlich wäre. Dies Hervorheben der ruſſiſchen Undankbarkeit ſeitens des Fürſten Galitzyne macht aber leider nicht den Eindruck der Aufrichtigkeit, es iſt nur das Mittel, den weiteren Ausführungen den Nimbus größter Objektivität zu geben; denn das Capitel der Undankbarkeit ſpielt des weiteren noch eine große Rolle, nur mit dem Vorwurf gegen Deutſchland gerichtet. Der Verfaſſer zählt die großen Verdienſte auf, welche Rußland, wir möchten in dieſem Falle beſſer ſagen: das ruſſtſche Herrſcherhaus um Deutſchland erworben, welche ſchließlich in der Stellungnahme gelegentlich der Kriege 1864, 1866 und 1870 gipfeln. Hier liegt einer der Hauptirrthümer, deren ſich Fürſt Galitzyne in Gemeinſchaft wohl mit der Mehr⸗ zahl ſeiner Landsleute ſchuldig macht. Deutſchland wird bezichtigt, ſich wenig erkenntlich bewieſen zu haben, und aus dieſem Verhalten ſoll die Erkaltung der Beziehungen zu Rußland reſultiren. Es kann nicht unſere Abſicht ſein, an der Hand eines längeren hiſtoriſchen Rückblicks abzuwägen, was Rußland für Deutſchland, Deutſchland reſp. Preußen für Rußland gethan, wie weit die Politik des Zaren⸗ reichs, ſelbſt wo ſie zu unſern Gunſten eingriff, blos durch ihr eigenes Intereſſe geleitet war; wir möchten aber darauf verweiſen, daß die ruſſiſche Politik in der erſten Hälfte des Jahrhunderts wahrlich nicht dazu angethan war, Dankbarkeit in den Herzen des deutſchen Volkes zu erwecken. Herr Galitzyne kann ſich ſelbſt dem nicht ganz verſchließen, er geſteht dies ſo⸗ gar ſelbſt zu, allerdings nur, um darauf den Trugſchluß zu baſtren, daß die„Feindſchaft“ des Reichskanzlers gegen Rußland aus dem Angedenken an jene traurigen Zeiten herzuleiten ſei. Wir halten es für thoͤricht, eruiren zu wollen, welcher der beiden Staaten mehr für den andern ge⸗ than; Fürſt Bismarck hat ſeiner Zeit Rußland eine Gegenrechnung aufgeſtellt, welche das Verhältniß nicht gerade zu Gunſten Rußlands klar ſtellte; aber auch Feuilleton. — Der Reiſezug des Kaiſers bietet, was Eleganz und praktiſche Bequemlichkeit anbelangt, das denkbar Beſte. Der eigentliche Kaiſerwagen, welcher die Mitte des Zuges bildet, hat die Länge gewöhnlicher Waggons, iſt von roth⸗ brauner Farbe und hat zahlreiche große Fenſter. Auf der Vorderſeite des Wagens iſt das preußiſche Wappen, vor dem Einſteigecoupe, das ſich nach den Seiten öffnet, eine goldene Kaiſerkrone angebracht. Die innere Einrichtung iſt ganz in Roth gehalten, das Meublement äußerſt zierlich und bequem. Der Kaiſerſalonwagen iſt durch hermetiſch verſchloſſene Kaut⸗ ſchuckſäcke mit je einem gleicheingerichteten hocheleganten Salon⸗ wagen vorne und hinten verbunden, ſo daß eine Zirkulation durch drei Wagen ermöglicht iſt. In den letztgenannten Wagen befindet ſich der höhere Dienſt, direkt hinter den Kaiſergemächern zunächſt Miniſter Herbert v. Bismarck, vor dem Kaiſerwagen der Chef des Militärkavinets General⸗ lieutenant v. Hahnke. Das übrige Gefolge fährt in Waggons erſter Klaſſe. Hinter der Maſchine und am Schluß des Zuges befinden ſich die Gepäckwagen. Weiße Zettel mit den Namen der betreffenden Herren, welche an den Coupsfenſtern ſicht⸗ bar angeſteckt ſind, bezeichnen die Plätze der Paſſagiere des ae Der ganze Train beſteht aus ungefähr zwölf agen. — Kaiſer Wilhelm und der Krouprinz von Oeſterreich. Es iſt ungefähr ſechs Jahrr ber— ſo ſchreibt man aus Wien—, daß Kaiſer Wilhelm als Prinz Wien beſuchte und ſchon damals die Aufenerkſamkeit in hohem Grade erregte, denn der Ruf ſeiner Gaben war vorausgeeilt, Ihm zu Ehren wurde eine große Heerſchau auf dem unge⸗ heuren Wiener Märzfelde— der Schmelz— abgehalten, bei welcher Prinz Wilhelm an der Seite des Kaiſers Franz Joſef die unüberſehbaren Kolonnen abritt und ſodann mit demſelben zu Wagen in die Stadt zurückkehrte, von freund⸗ lichen Zurufen begleitet. Während der darauf folgenden Hochwildjagden entſpann ſich ein ſeltenes Freundſchaftsver⸗ altniß zwiſchen dem damaligen Prinzen Wilhelm und dem nprinzen Rudolf, welche ſich ſogar zuſammen auf einem D Urworrz den Vorwurf entkräftete, als beherrſche Deutſchland be⸗ wußte Feindſeligkeit gegen Rußland. Bis in die Mitte der 70iger Jahre ſtand man in Deutſchland officiös, officiell, wie in den Kreiſen der Bevölkerung mit ganzer Sympathie auf Seiten Ruß⸗ lands. Erſt die Thorheit, mit welcher man in Ruß⸗ land Fürſt Bismarck den Vorwurf machte, auf dem Berliner Congreſſe nicht mehr als ein ehrlicher Makler geweſen zu ſein, es nicht verſtanden zu haben, alle Dummheiten der ruſſiſchen Diplomatie wieder gut zu machen, die Animoſität, welche ſich ſeitdem unverhohlen in Rußland gegen Deutſchland zeigte, haben die jetzigen unerfreulichen Zuſtände gezeitigt. Man möge, wie die„Berliner Börſenzeitung“ mit gutem Grunde betont, in Rußland gemäßigtere Bahnen wandeln, von der Anfeindung des Deutſchthums ab⸗ ſtehen, und das große„Mißverſtändniß“ wird ver⸗ ſchwunden ſein! Aus Stadt und Cand. *Maunheim, 4. Oktober 1888. *Von der Mainau. Die Kaiſerin⸗Mutter verließ Schloß Mainau Dienftag Nachmittag ½2 Uhr, be⸗ gleitet vopy der Großherzogin. Der Großherzog, der Erbgroßherzog und die Erbgroßherzogin fuhren voraus. Dem Wagen der Kaiſerin folgten die ſämmt⸗ lichen Damen und Herren des Hofſtaates. Die Fahrt der Herr⸗ ſchaften ging durch mehrere Straßen von Konſtanz am Münſter vorbei nach dem Bahnhof, überall von der zahlreich ver⸗ ſammelten Bevölkerung und ſämmtlichen Schulen der Stadt in den reich beflaggten Straßen mit lebhaften Hochrufen begrüßt, Die Kaiſerin beſtieg ſofort den Extrazug und empfing in ihrem Waggon die ehrfurchtsvolle Begrüßung des Landeskommiſſärs, Miniſterialrath Engelhorn, des Geheimen Regierungsraths Baader und des Oberbürgermeiſters Weber, welch' Letzterer die Ehre hatte, der Kaiſerin einen Blumenſtrauß zu über⸗ geben. Die Kaiſerin hatte die Gnade, ſich äußerſt huldvoll über den Ihr bereiteten Empfang der Stadt Konſtanz aus⸗ zuſprechen und Ihren Dank dem Oberbürgermeiſter kundzu⸗ geben. Nach bewegtem Abſchied von der Großherzogin, dem Großherzog und den Erbgroßherzoglichen Herrſchaften ſetzte ſich der Zug in Bewegung und die Kaiſerin grüßte nach allen Seiten die in lebhafte ausbrechende zahlreich verſammelte Bevölkerung. Die Ankunft in Baden⸗Baden erfolgte Dienſtag Abend 7 Uhr. * Militäriſches. Durch Allerhöchſte Kabinets⸗Ordre vom 30. September d. J. iſt der zur Dienſtleiſtung bei dem 5. Badiſchen Infanterie⸗Regiment Nr. 113 kommandirte Major, Erbgroßherzog von Baden, Königl. Hoheit, à la guite des 1. Garde⸗Regiments zu Fuß, des 1. Badiſchen Leib⸗Grenadier⸗Regiments Nr. 109 und des 1. Garde⸗Ulanen⸗ Regiments, zum Oberſtlieutenant befördert. 85 Der Großherzog hat den Poſtprak⸗ tikanten Heinrich Brahe aus Grohn unter Vorbehalt ſeiner Staatsangehörigkeit mit Wirkung vom 1. Oktober d. J. an zum Poſtſekretär ernannt. »Perſonalnachrichten. In Ruheſtand wurden verſetzt: Bahnwärter Joſef Maier, Bahnwärter Georg Speicher unter Anerkennung ſeiner langjährigen treuen Dienſte. Ent⸗ laſſen wurde: Bahnwärter Bruno Maier(auf Anſuchen.) Der Großherzog hat dem Kaufmann Max Wolfframm in Berlin, Firma Wilhelm Engel und Kubig, auf Anſuchen das Prädikat„Hoflieferant verliehen. Das Bad. Fuß⸗Artilleriebataillon Nr. 14 wurde laut Allerhöchſter Kabinetsordre mit dem 1. Oktober d. J. dem Rhein. Fuß⸗Artillerieregiment Nr. 8 attachirt. * Aufgefundenes Geld. Im Bereiche der Großh. bad. Staatseiſenbahnen wurde aufgefunden: Am 22. September im Zug 217 ein Geldtäſchchen mit 19 Pf. und 2 Frs. 76 Ets. und in Rheinfelden abgeliefert; am 27. September im Be⸗ reiche des Bahnhofes in Efringen⸗Kirchen ein Geldtäſchchen mit 4 Frs. 15 Cts. und 1 M. 71 Pf. *Hygieniſche Kleiderordnung. Auf die unter vor⸗ ſtehender Spitzmarke in Nr. 247 unſeres Blattes gebrachte Notiz geht uns von ſachverſtändiger Seite folgendes Schreiben zu:„Auf die Notiz in Ihrem Mittwochs⸗Blatte über„Hy⸗ gieniſche Kleiderordnung“ wäre im Intereſſe der Geiſtlichen zund Aerzte zu erwidern, daß es im Gegentheil überhaupt nicht bekannt iſt, daß eine Perſon, welche dunkle Kleidung trägt, 1 für anſteckende Krankheiten iſt, als diejenigen, welche mit hellen Stoffen bekleidet iſt. Die anſteckenden Krank⸗ heiten werden nämlich durch Lebeweſen d. h. durch Pilze ver⸗ breitet. Dieſe werden aufgefangen von jedfarbigem Kleid⸗ ungsſtück in gleicher Weiſe und nur der Stoff, ob Tuch, Baumwolle, Leinwand, kommt für das Anhaften, Weiter⸗ 1 8 des Infektionsſtoffes in Betracht. Der verſuchte eweis mit dem Tabaksrauch iſt deßwegen hinfällig, weil der anhaftende Tabaksgeſtank nicht auf etwas Sicht⸗ und Bilde, Arm in Arm photographiren ließen, das an allen Schaufenſtern der Stadt zu ſehen war. Später ſtattete Kronprinz Rudolf ſeinem gleichalterigen hohen Freunde Gegenbeſuche ab, welche ſogar in einer gemeinſamen Elchjagd in Oſtpreußen gipfelten. Nach ſolchen Vorgängen begreift es ſich, daß man der Ankunft des deutſchen Kaiſers, dem bereits halb Europa ſeine Huldigung darbringt, in Wien mit außer⸗ ordentlicher Spannung entgegenſieht.. — Zur Feier des öſterreichiſchen Kaiſerjubiläums auf der Ortlerſpitze. Die General⸗Direktion der Südbahn hat in entgegen kommendſter Weiſe den unentgeltlichen Trans⸗ port des für die Ortlerſpitze beſtimmten Kaiſer⸗Obelisken von Wien bis Bozen zugeſagt und iſt General⸗Direktor Friedrich Schüler als erſter Stifter dem Comits beigetreten. Zur geſtern ſtattgehabten Verſammlung haben ſich mehrere Sachverſtän⸗ dige eingefunden, die ſpeciell mit dem Ortlergebiete vertraut ſind, und auf Grund von Karten, Detailplänen und Bildern wurde die Route beſtimmt, auf welcher der Transport des Obelisken bewerkſtelligt wird. Anfangs Oktober begibt ſich ein Ingenieur und ein Steinmetz nach Trafoi, um die Trans⸗ portlinie abzuſtecken, Arbeiter zu requiriren und die für Win⸗ den und Flaſchenzüge nothwendigen Arbeiten vornehmen zu laſſen. Zur Theilnahme an der Enthüllungsfeier liefen einige Anmeldungen ein. 5 — Durch Zufall. Das„J. W. E“ erzählt folgendes drollige Geſchichſchen: Zu den Glücklichſten der Sterblichen 95 5 ſeit Anfang dieſes Monats am Neubau Alfred M..., und zwar als erklärter Bräutigam der ſchönen Paula, deren Vater ſich des Rufes eines überaus großen Reichthums erfreut. Ueber die erſte Jugend war Paulg wohl hin, aber ſie hatte dennoch etwas ſo urſprünglich Liebes und Angenehmes in ihrem ganzen Weſen, daß der Fabrikantenſohn den Umſtand, daß ſeine Braut faſt ſo alt, als er war, gar keiner Beachtung werth fand. Beſonders ihr Lachen hatte es ihm angethan, denn wenn ſie lachte, zeigte ſie zwei Reihen der reizendſten Perlenzähne. Vor wenigen Tagen traf nun Alfred einen alten Schulfreund und der junge Fabrikant ließ ſich bewegen bei einem Glaſe Pilſner das Wiederſehen zu feiern. Du haſt Dich als Zahnarzt etablirt, hörte ich, begann Alfred das Geſpräch, Greifbarem, wie die Infektionsſtoffe, ſondern auf dem Ein⸗ dringen von Verbrennungsprodukten in die Kleidung, in die⸗ ſem Falle ein ätheriſches Oel, beruht. Zur Ehrenrettung der Geiſtlichen und Aerzte, welche ja rein als wandelnde Gift⸗ ſäulen bei dieſer Anſchauung zu betrachten wären, muß der⸗ ſelben ſofort entgegen getreten werden. Da aber meine Hand zum Längerſchreiben bei bloß 10 Grad Wärme im Zimmer zu kalt iſt, ſo will ich nur noch anführen, daß die praktiſchen Engländer und Amerikaner ihre meiſt ſchwarz gekleideten Aerzte, wenn dieſe Notiz auf Thatſachen beruhte, einfach lyn⸗ chen würden. „PVortrag. Im Evangeliſchen Männer⸗ und Jünglingsverein K 2, 10 hält Herr Vikar Schluſſer heute Donnerſtag Abend von 8 ¼ Uhr an einen Vortrag über Kaiſer Wilhelm 1. in der Zeit von 1797—1840. Unterricht in der Smyrna⸗Knüpferei und in der ſchleſiſchen Fein⸗Knüpferei. Anſchließend an die Notiz in unſerem geſtrigen Blatte machen wir die hieſige Damenwelt darauf aufmerkſam, daß der Unterricht des Fräulein A. Maſſon in der Smyrna⸗Knüpferei und in der ſchleſiſchen Fein⸗ Knüpferei kommenden Montag, 8. Okt., beginnt. Gewiß wird auch hier von allen Damen, die ſich für Handarbeiten intereſ⸗ ſiren, die Gelegenheit mit Freuden begrüßt werden, ſich die eleganten und koſtbaren Smyrna⸗Sachen ſelbſt herſtellen zu können, beſonders, da nach der hier zur Anwendung kom⸗ menden neuen Methode das Arbeiten äußerſt intereſſant und angenehm und durchaus nicht mühſam iſt. Ueberhaupt hat das nene, patentirte Verfahren, die Sachen mit einer kleinen Knüpfzange zu arbeiten, ganz ausgezeichnete Vortheile und iſt mit der veralteten Art, nach welcher eine Häckelnadel verwen⸗ det wurde, durchaus nicht zu vergleichen. Für Baden, eſſen⸗Naſſau, Rheinpfalz und Elſaß⸗Lothringen bat 10 A. Maſſon allein das Recht, nach der erwähnten, neuen Methode Unterricht zu ertheilen.— Ts laſſen ſich jetzt die ſchönſten Blumen⸗ und Arabeskenmuſter herſtellen, delche für Sopha⸗ kiſſen, Seſſel, t en und beſonders für Teppiche Verwen⸗ dung finden. Da die Arbeiten ſehr geeignet ſind für ſchöne Weihnachtsgeſchenke, ſo dürfte wohl gerade jetzt eine ſehr zahlreiche Bet richtskourſen ſtattfinden wird.— Die bittet ſich FTrl. A. Maſſon von ſetzt'e E 2, 15. Die neue Methode wird auch Fachkreiſen allge⸗ meines Intereſſe entgegen gebracht. Die Smyrna⸗Knüpferei hat als neuer Induſtriezweig noch eine große Zukunft vor ſich und iſt deßhalb auch als Erwerbszweig ſehr zu empfehlen. »Ortskrankenkaſſe I. Kommenden Samſtag, 6. Okt Abends 8 Uhr findet im hinteren Lokale des„Badner Hofes eine Generalverſammlung ſtatt, in welcher die Wahl zweier Vorſtandsmitglieder durch die letzthin gewählten 329 Ver⸗ treter der Arbeitgeber vorgenommen werden ſoll. *Verkehrsſtörung. Der durch ſtarke Regengüſſe an⸗ geſchwollene Klingenbach hat geſtern früh zwiſchen Oberlauch⸗ ringen und Grießen und geſtern Nachmittag auch zwiſchen Grießen und Erzingen den Bahnkörper unterſpült und über⸗ fluthet. In Folge deſſen iſt der Eiſenbahnverkehr zwiſchen den Stationen Oberlauchringen und Erzingen unterbrochen und wird die Verbindung auf dieſer Strecke nur mittelſt Landfuhrwerk aufrecht erhalten. Wie lange die Störung dauern wird, läßt ſich 3z. Z. noch nicht mit Beſtimmtheit ſagen, doch iſt 10 hoffen, daß es gelingen wird, den durch⸗ e Eiſenbahnverkehr bis heute Abend wieder aufzu⸗ nehmen. * Die Aachener Zeitung, die älteſte Zeitung Aachens, at am 30. September ihr Erſcheinen eingeſtellt, nachdem ihr Beſtehen ſchon in den letzten Jahren nur durch die Opfer⸗ willigkeit einzelner Freunde ermöglicht worden war. * Auswanderung nach Amerika. Bekanntlich beſteht in den Vereinigten Staaten von Amerika ſeit einigen Jahren ein Geſetz, kraſt deſſen mittelloſe Perſonen, die dahin ein⸗ wandern wollen, in den Hafenplätzen der Union zurückge⸗ wieſen werden. Infolge deſſen ſind gewiſſenloſe Auswander⸗ ungsagenten darauf gekommen, ſolche Leute über Canada zu ſchicken, von wo aus der Einwanderung in die Vereinigten Staaten dieſes Hinderniß nicht entgegenſteht. Dabei wird die Entfernung des hauptſächlich in Betracht kommenden canadiſchen Hafenplatzes Montreal von der Grenze der Ver⸗ einigten Staaten als ſo geringfügig geſchildert, daß die Leute keinen Anſtand nehmen, Billete zur Reiſe über Canada zu kaufen. Sie erkennen dort bei ihrer Ankunft zu ſpät, daß ſie noch Hunderte von Meilen von ihrem Beſtimmungsorte entfernt ſind. So fallen ſie dann ihren Landsleuten zur Laſt, namentlich der Deutſchen Geſellſchaft in Montreal, welche ſeit 50 Jahren beſteht und ſich zur Aufgabe geſtellt hat, die Intereſſen ihrer nach Canada einwandernden Landsleute zu wahren. In neuerer Zeit ſind derartige Fälle ſo häuftig vor⸗ gekommen, daß die Geſellſchaft völlig außer Stande iſt, die zahlreichen von unzuverläſſigen Auswanderungsagenten dahin dirigirten Deutſchen genügend zu unterſtützen. Sie hat darum neuerdings den Beſchluß gefaßt, überhaupt jedwede Unter⸗ ſtützung an 5 Einwanderer für die Zukunft einzuſtellen, um dadurch, ſoviel an ihr liegt, dem geſchilderten Treiben entgegen zu wirken. »Das Kirchweihfeſt in Hohenſachſen findet kommenden Sonntag ſtatt. Genannter Oxt iſt bekanntlich durch ſeinen uten neuen Wein weithin rühmlichſt bekannt und wird der⸗ ſelbe auch während der Zeit des„Neuen“, namentlich an Sonntagen, von Auswärts ſehr ſtark beſucht Unter dieſen „nun, wie macht ſich das Geſchäft?“—„Zu thun hab' ich wohl“, entgegnete der Gefragte,„aber die Gelder gehen gar ſo ſchlecht ein, ſelbſt die reichſten Leute bleiben ein Jahr lang ſchuldig und machen erſt dann noch keine Miene zum Zah⸗ len. So hab' ich beiſpielsweiſe im Oktober vorigen Jahres für die älteſte Tochter eines reichen Hausherrn aus der Burggaſſe, Fräulein Paula, ein neues, vollſtändiges Gebiß angefertigt. Ich dachte beſtimmt, den bedungenen Betrag von achtzig Gulden zu Neujahr zu erhalten und— ich hab's noch heute nicht. Jetzt werde ich aber klagen!) Alfred wurde aufmerkſam.„Wie heißen denn die Leute?“ fragte er.—„Es iſt Herr W. aus der Burggaſſe, er gilt als reicher Manu, aber zum Zahlen ſcheint er keine Hand zu haben. Kennſt Du ihn vielleicht?“ ſetzte er leichthin hinzu. Statt aller Antwort trank ſein Freund den Reſt ſeines Bieres aus und rief mit Stentorſtimme:„Kellner! Noch ein Glas, aber ſchnell!“ Der Bierbub hatte das Glas kaum vor ihm niedergeſetzt, als er es auch ſchon mit einem Zuge leerte. Verwundert blickte ihn der Zahnarzt an. „Was haſt Du denn nur?“ fragte er, nicht ohne ein leiſes Kopfſchütteln unterdrücken zu können.„Was ich habe?“ ſagte Alfred,„das ſollſt Du morgen in den Zeitungen leſen. Jetzt laß uns aber bei einem guten Glaſe Wein unſer Wiederſehen feiern.“ Damit nahm er ſeinen Freund unterm Arm und verließ mit ihm in fidelſter Stimmung das Lokal. — Den nächſten Morgen war in den Zeitungen folgendes, kurz und bündig abgefaßte Inſerat 17 leſen:„Meine Ver⸗ lobung mit Fräulein Paula W. erkläre ich hiermit für auf⸗ gehoben. Alfred M. Metamorphoſe.„Ich gehe auch nicht gern mit einem Regenſchirm aus. Aber nicht, weil ich ihn unbeguem finde.“—„Sondern?“/—„Sondern weil er ſich ſo leicht verwandelt.“—„Wie das?“—„Nun, das iſt ein ganz ein⸗ facher Vorgang. Nehmen Sie einen neuen Regenichirm von Seide, gehen Sie in ein Gaſthaus und ſtellen Sie ihn in eine Ecke. Eine Viertelſtunde 15 15 bat er ſich ganz ver⸗ wandelt: er iſt alt geworden und iſt— aus Baumwolle.“ Anſichten. 80 ſage jia immer: Nach gethaner inehmen ſein, daß aung an den Unter⸗ (ameldungen er⸗ ihre Wohnung 7 Arbeit iſt gut ruhn Ogewiß, wenn ich meine 12 Schoppen getrunken habe, ſchlafe ich wie eine Bombe. 5. Oktober. General⸗Anzeiger. . Sem. Umſtänden wird ſelbſtverſtändlich der Beſuch Hohenſachſens während der Kirchweihe ein ganz beſonders ſtarker werden. Herr Wolfgang Vogelgeſang, Direktor des hieſigen Realgymnaſiums, iſt, wie wir zu unſerem innigſten Bedauern ſoeben hören, nach kurzem, aber ſchwerem Krankenlager heute Morgen geſtorben. Eine eingehende Würdigung ſeiner Amts⸗ thätigkeit behalten wir uns vor. Die nationalliberale Partei verliert in ihm ein ebenſo überzeugungstreues wie eifriges Mitglied, und wird der Tod des liebenswürdigen und hoch⸗ verehrten Mannes in unſerer ganzen Bürgerſchaft die herz⸗ lichſte Theilnahme hervorrufen. * Den Mißverhältniſſen auf unſerem Markte ſcheint aus unbegreiflichen Gründen nicht abgeholfen werden zu wollen. Wie oft wurde ſchon darauf hingewieſen daß der Vorkauf der Händler und deren Ankauf während der Marktzeit die Preiſe beſtimmt und die Lebensmittel ver⸗ theuert. Heute Morgen wieder waren wir Zeuge, wie ein aus der Pfalz kommender Wagen voll Zwetſchgen von Händlern umringt und weggekauft wurde, ehe er noch auf dem Markte ſeinen Platz eingenommen hatte. Da ſie den hohen Korb, etwa 1½ Centner, mit fünf Mark bezahlten— der Bauer hatte 6 Mark verlangt— ſo folgt daraus daß ſie das Pfund zu 3 Pfennig aufkauften, wie viel ſie ſich wenige Minuten darnach dafür bezahlen ließen, werden unſere Hausfrauen am beſten wiſſen denn für das Hundert Zwetſchgen geringſter Qualität wurden 14, für beſſere bis zu 22 Pfennig verlangt. Bis wann wird der hieſige Stadt⸗ rath wie in anderen Städten die Verordnung er⸗ laſſen, daß kein Händler vor Schluß der Marktzeit aufkaufen darf? Wir wurden aber weiter noch aufmertſam gemacht, daß Gemüſe n. dergl. auf dem hieſigen Markte von auswärtigen Händlern aufge⸗ kauft und nach anderen Städten, z. B. nach Kaiſerslautern und Pirmaſens, verbracht wird, wo daſſelbe nicht theuerer — in Kaiſerslautern ſogar noch billiger— im Einzelnen als hier verkauft wird. Wir haben dieſer Tage der Prä⸗ gung von 2½ Pfennigſtücken im Intereſſe unſerer Arbeiter⸗ familien das Wort geredet, ſind aber noch mehr der Mei⸗ nung, daß der Stadtrath die Pflicht habe, die Einwohner⸗ ſchaft unſerer Stadt überhaupt gegen ſolche Vertheuerung der Lebensmittel zu ſchützen. 5 Samſtag⸗Abend⸗Club. In der am letzten Dienſtag figttgefundenen Generalverſammlung des Clubs wurds der eitherige Präſident Herr Schweickart einſtimmig Herr Vice⸗ Präſident M. Schmitt mit bedeutender Majorität, ſowie an VorſtandsmitgliedernHerr Fleiſchmann wieder⸗ und die Herren Rudolf, Linſner und Funken neugewählt: als Kaſſier wurde der bisherige Herr Köhler wieder, dagegen als Schriftwart Herr Braun neubeſtellt. Da der Kaſſenbeſtand als ein gün⸗ ſtiger bezeichnet werden konnte, ſo wurde der Vorſchlag des Präſidenten, demnächſt einen gemeinſchaftlichen Ausflug zu machen allſeitig unterſtützt. * Drilliuge. Geſtern Abend wurde die Ehefrau des Schneiders Hauck von lebenden Drillingen, zwei kräftigen Knaben und einem dito Mädchen entbunden. So ſehr ſich die Eltern auch über den reichen Kinderſegen freuen, ſo ſchwierig wird es ihnen, die Mittel zur Erhaltung der drei ſchreienden kleinen Weltbürger aufzubringen. Vielleicht helfen minder reich geſegnete Eltern den Leuten ein bischen nach. Dieſelben wohnen R 4. 24 im Hinterhauſe: auch die Exvedi⸗ ——5 1 Blattes iſt gerne zur Vermittlung etwaiger Gaben erbötig. Aus dem Grofheriogthum. . Schwetzingen, 3. Okt. Unſere Hopfenvorräthe find faſt vollſtändig aufgebraucht. Von den ca. 2000 Zentnern, welche in hieſiger Gemarkung geerntet wurden werden nicht mehr als 300 Zentner noch nicht an den Mann gebracht worden ſein. Die Preiſe ſind noch immer ganz annehmbar. Es werden 100 bis 150 Mark per Zentner bezahlt. Anders dagegen lauten die Nachrichten aus den benachbarten Orten, wie Brühl, Ketſch, Oftersheim u. ſ. w. Dort ſoll noch ein Nean namhafter Tbeil des Ernteertrags unverkauft ſein. amentlich wird aus Reilingen 11 5 daß dort das Ver⸗ kaufsgeſchäft ſo zu ſagen faſt vollſtändig ruht. Es ſoll da⸗ ſelbſt noch über ein Drittel der Ernte des Verkaufs harren. ) Weinheim, 3. Okt. Heute Mittwoch früh zwiſchen 8 und 9 Uhr erhängte ſich dahier in ſeiner Werkſtätte der Spenglermeiſter W. Die Leiche wurde ſofort in das Leichen⸗ haus verbracht. Das Motiv zu dieſer unſeligen That iſt noch unbekannt. Kronau, 3. Okt. Unſere Hopfenernte iſt in dieſem Jahre befriedigend ausgefallen; Leider iſt es noch vielen Landwirthen nicht gelungen, ihr Produkt an den Mann zu bringen. Wie verlautet, ſollen von ca. 600 Zentnern, welche geerntet wurden, erſt etwa 300 verkauft worden ſein. Die Preiſe bewegten ſich zwiſchen 90 und 150 Mark per Zentner. Die Schuld an den Schwierigkeiten, welche ſich dem Verkaufe des Hopfens entgegenſtellen, wird von Vielen den Maklern zugeſchrieben, welche von den Käufern zu hohe Trink⸗ gelder verlangen, infolge deſſen viele Kaufluſtige abgeſchreckt werden. Es wäre deshalb wohl ſehr zu wünſchen, daß die Käufer mit den Produzenten direkt in Verbindung treten würden. Hoffentlich wird der bis jetzt noch unverkaufte Hopfen recht bald abgeſetzt, denn viele unſerer andwirthe bedürfen dringend des Geldes. Gin ungariſches Grafengeſchlecht. Erzählung von C. Deutſch. Nachbruck verboten. (Fortſetzung.) „Ja, ſehen Sie, liebe Kisaſzony, dann müßte man ja von dem Vater ſprechen, und das will man nicht.“ „Und das will man nicht,“ dachte das Mädchen. Sie konnte es nicht faſſen. Es kam ihr wie ein ungeheures Ver⸗ brechen vor, ſo das Andenken an die Eltern bei den Kindern zu zerſtören. Und warum, warum? Weil er ein Bürgerlicher war. Mit welchem Rechte durfte man jede Erinnerung an ihn im Herzen ſeiner Kinder verlöſchen? Und wer beging dieſem Frepel? Eine Frau, die ihren Adelsſtolz abgerechnet, ein geſundes Urtheil, ein klare Anſchanungsweiſe hatte. O, über das Vorurtheil der Menſchen, das unheilvoller als ſchneidendes Erz zwiſchen dem Glücke der Menſchen ſtand. Wie glücklich hätten die beiden Menſchen werden können, wenn ſie in gewöhnlichen Verhältniſſen geboren wären. Warum hatte ſich aber auch das Schickſal hineingemiſcht und traurig zu Ende geführt, was menſchliche Verblendung ſo grauſam begonnen? War es, weil ſie nur dem Zuge des Herzens ge⸗ folgt, nur der Stimme der Leidenſchaft, die zu ihnen geſprochen? Hätte ſie ſo gehandelt? So handeln können, wenn ſie das vom Leid ergraute Haupt der Mutter geſehen? So handeln können, nachdem ſie geſchworen? Vielleicht wenn die Tochter ausharrt, Zeit und Liebe hätten die Mutter umge⸗ ſtimmt. Die Zeit! Die Gräfin hätte nie eingewilligt, und wenn Jahre darüber hingegangen wären, ja, eine Stimme ſagte Eliſabeth, daß.. wenn dieſer Fall nochmals an ſie herantreten würde, ſie trotz des großen Schmerzes, trotz der 13 Gernsbach, 3. Okt. Die bisherige Sommerperſonen⸗ poſt zwiſchen Gernsbach und Schönmünzbach, welche in früheren Jahren vom 1. Oktober ab hat zu ver⸗ kehren, iſt auf Veranlaſſung der Kaiſerl. Oberpoſtdirektion in Karlsruhe auch für die Wintermonate beibehalten worden. Die Bewohner des oberen Murathals werden daher von jetzt ab auch im Winter die gewiß allerſeits willkommene Verkehrsverbeſſerung einer täglich zweimaligen Perſonenpoſt⸗ Reiſegelegenheit zur Verfügung haben. Waldshut, 3. Ott. Der Ausfall der diesjährigen Kartoffelernte iſt in unſerer Gegend ein ſehr ungünſtiger und hört man überall bittere Klagen und zwar weniger über die Quantität als über die Qualität. Unſere Land⸗ wirthe ſind bezüglich der Kartoffeln in ihren im Monat Mai und zu Anfang Juni gehegten Hoffnungen ſehr ent⸗ täuſcht worden und begegnet man deshalb auch jetzt wo die Kartoffelernte im vollen Gange iſt, vielfach großer Mißſtim⸗ mung. Die ungünſtige Witterung in der zweiten Hälfte des Juni und während des ganzen Monats Juli, hat in unſerer Gegend in jeder Beziehung ungeheuren Schaden angerichtet. Offenburg, 3. Okt. Die Trauben haben durch die günſtige Witterung der letzten Zeit ſichtlich gewonnen, ſo daß ein trinkbarer Wein in Ausſichk ſtett. Leider aber nimmt die Fäule vielerorts ſo überhand, daß man nicht ſo lange mit dem Herbſten wird zuwarten können, als es in dieſem Jahre beſonders wünſchenswerth wäre. JOberkirch, 3. Okt. Der hiefige landwirthſchaftliche Bezirksverein hat folgenden vorläufigen Herbſtbericht her⸗ ausgegeben: Die Reben haben ſich in Folge der ſonnigen, warmen Witterung der letzten 6 Wochen ſchön entwickelt. Die Trauben ſind— wenige Lagen ausgenommen— geſund und nahezu ausgereift. Quantikativ erwarten wir einen ſtarken Mittelherbſt, der bei fortgeſetzter trockener, warmer, Witterung einen guten Mittelwein und bei ſorgfältiger Ausleſe der Edelſorten ſogar ein feines Getränk liefern wird. Die Leſe des rothen Burgunder und der geringen weißen Sorten be⸗ innt nicht vor Mitte Oktober, die der Edelſorten(Riesling, klevner, Ruländer) nicht vor Ende Oktober. Ueber Preis⸗ verhältniſſe iſt bis jetzt noch nichts bekannt. Ueberlingen, 2. Okt. Der Obſtverkehr ſteigert ſich von Woche zu Woche. Unſere Obſtbäume haben wirkliche Maſſenerträgniſſe geliefert und die Obſternte und Obſtver⸗ werthung dürfte da und dort in dem Wirthſchaftsleben in den Vordergrund treten. Ueberdies bleiben heuer große Summen in der engeren Heimath, die im letzten Jahre für Moſtobſt nach Außen wanderten, und der minder Bemittelte iſt in der Lage, ſich das Obſt jetzt billig verſchaffen zu können. Die Reife des Obſtes iſt in dieſem Jahre um etwas hinaus⸗ gezögert worden durch die Ungunſt der Witterung. *Kleine Chronik. Zwiſchen Rauenberg und Rothen⸗ berg geriethen Joſeph Bergmeier von erſterem Orte und Nikolaus Wipfler von Mühlhauſen in Streit, in deſſen Verlauf Bergmeier eine ſolch gefährliche Verletzung erhielt, daß er ſchon nach Verlauf einer Stunde ſeinen Geiſt aufgab. Der Thäter wurde noch am ſelben Abend verhaſtet und in das Amtsgerichtsgefän niß zu Wiesloch verbracht.— In Uehlingen, Amt Ponndre wurde die dortige Kirche ihrer gottesdienſtlichen Gefäße beraubt. Der Werth des Ge⸗ ſtohlenen ſoll etwa 160 M. betragen. Der Thäter iſt ver⸗ muthlich ein herumziehender norddeutſcher Naler. In Rülsheim hat die Gendarmerie einem Wirthe nahezu 6 Hektoliter Wein laufen laſſen, weil dieſer für unges ſeßbar erklärt wurde. Außerdem erhielt der betreffende Wieig noch eine empfindliche Strafe. Pfälziſche Nachrichten. O Ludwigshafen, 3. Okt. Als e der von zur Auffindung der Leiche der Büglerin Br. von orms geknüpften Bemerkung, daß die Leiche eines anderen Mädchens von dort noch nicht aufgefunden ſei, theile ich mit, daß die am Montag hier geländete Leiche als die der ver⸗ mißten 20jährigen Fröhling von Worms agnoscirt worden iſt. Unglückliche Liebe ſoll die beiden Mädchen in den Tod getrieben haben. * Flomersheim, 3. Okt. Nachdem nunmehr die Ge⸗ nehmigung zur Aufſtellung des Kriegerdenkmals ertheilt iſt, wird deſſen Enthüllung unter den entſprechenden Feierlich⸗ keiten am nächſten Sonntag, den 7. Oktober ſtattfinden. Flomersheim erhält durch das ſchöne Denkmal einen hübſchen Schmuck. Zweibrücken, 3. Okt. Das bei dem Oktoberfeſt in München mit dem 1. Preis gekrönte 2½ jährige Hengſtfohlen wurde für das hieſige Geſtüt angekauft. Daſſelbe, von ſeltenſter Schönheit und Stärke und von tadelloſem Gang, ſtammt von einem engliſchen Vollbluthengſt ab und erregte unter den Pferdekennern allgemeines Aufſehen. Seit zwanzig Jahren ſoll ein ſo edles Thier nicht mehr auf der Feſtwieſe ge⸗ ſtanden ſein. 2 Aus der Pfalz, 3. Okt. Die Einwohnerzahl der Stadt Lud wigshafen betrug Ende September 25,246 Seelen, Zunahme 77; diejenige der Stadt Kaiſerslautern 36,166, Zunahme 99 Perſonen. GAus der Pfalz, 3. Oct. Welche Anerkennung un⸗ ſere Pfälzer⸗Weine beim Prinzregenten fanden, geht auch daraus hervor, daß die Firma Fridrich Seyler von Deidesheim, welche ſich übrigens über die Grenzen Deutſch⸗ lands hinaus des beſten Rufes erfreut, den ehrenden Auf⸗ trag erhalten hatte, von ihren hochfeinen Flaſchenweinen gewonnenen traurigen Erfahrungen nicht anders handeln würde. Eliſabeth konnte diesmal mit ihren Gedanken nicht in's Reine kommen. Ihre klare Denkweiſe reichte nicht aus all' die mißtönenden Eindrücke zu verſöhnen. Doch was dem Kopfe nicht gelingen wollte, gelang ſchließlich dem Herzen, Mitleid legte ſich wie warmes Licht über all die ſcharfen Mißtöne. Sie fühlte Mitleid mit der Tochter, die ein kurzes Liebesglück mit ihrem jungen Leben bezahlte und ein noch größeres mit der unglücklichen Frau, die ebenſo ein Opfer ihres Standes und Vorurtheils geworden war, wie ſie es ihr Kind werden ließ, und die Wunde, die ſie ſich geſchlagen, war tiefer und blutete länger, da die Tochter längſt allem Schmerz entrückt war. Am Schlimmſten kam Graf Geza weg. Das Gefühl der Theilnahme, das leiſe in ihrem Herzen zu dämmern be⸗ gonnen, alle unangenehmen Empfindungen verwiſchend, war plötzlich wie ausgelöſcht. Sie ſah ihn immer, den Rohen, Gewaltthätigen, wie er die arme Schweſter mißhandelte, und ſie zu dem furchtbaren Eide zwang, der für ſie zum Meineid wurde. XIII. Im gräflich Palf'ſchen Schloſſe wurde ein Concert ver⸗ anſtaltet, das ſich faſt zu einem nationalen Feſte geſtaltete und woran ſich der Adel des ganzen Comitats betheiligte. Es war zu Gunſten der Wittwen⸗ und Waiſen⸗Caſſe der im Jahre 48 Honved⸗Gefallenen und Jeder wollte ſeine patriotiſche Ge⸗ ſinnung bekunden. Auch Eliſabeth's Betheiligung wurde beanſprucht, denn ihr vollendetes Violinſpiel war noch Vielen in Erinnerung und hatte ſich in der ganzen Gegend herumgetragen. Es war nicht nach dem Sinne des Mädchen, denn jede öffentliche Schauſtellung war ihr zuwider, ſelbſt wenn ihr, wie hier, ur Igl. Hoftafel nach Edenkoben zu liefern. Es, dürfte als 1 5 zu erachten ſein, daß der kgl. Hofkeller in München von nun an noch mehr Pfälzer Weine als bisher ankaufen wird. Mittheilungen aus Heſſen. 1 1. Okt. Die älteſte Dame in unſerer Stadt. Fräulein Roſa Haffner, iſt heute Morgen geſtorben. Dieſelbe war im Juni 1794 zu Horb in Württemberg geboren, hatte ſonach üder 94 Jahre vollendet. Die Verſtorbene iſt die Tante des Biſchofs Dr. Haffner und war lange Beit in deſſen Haushalt thätig. 5 Büdingen, 2. Okt. Ein ſchauriges Jamiliendrama hat ſich in dem benachbarten Mittelgründau zugetragen. Ein Mann drang in angetrunkenem Zuſtande mit der auf ſeine Frau ein, dieſe entwand ihm die Waffe und treckte ihn mit derſelben todt nieder.— In Steinbach bei ießen er⸗ eignete ſich ein gleich trauriger Vorfall. Dort verwundete ein Arbeiter, Vater von 9 Kindern, vor acht Tagen ſeine 5 derart, daß dieſelbe nun ihren Wunden erlegen iſt. Auch einen Knaben verletzte derſelbe ſchwer Jetzt. nach dem Tode der Frau, hat ſich der Unmenſch erhängt. Gerichtszeitung. *Maunheim, 3. Okt.(Schöffengericht.) 1) Johann Hornugg, Taglöhner von Kirchaich, wegen Ur⸗ theil: 3 Tage Gefängniß. 2) Anton Treumer⸗ eſchäfts⸗ reiſender von Halle a. S. wird wegen Unterſchlagung zu 1 Monat Gefängniß verurtheilt. 3) Gerhard Voßwin el, 9 175 von Eppinghofen, erhält wegen Diebſtahls 6 Wochen Gefängniß. 5 Philipp Biſſantz und Franziska Schlamp Wwe., beide in Ludwigshafen, wegen Betrugs. Urtheil: Biſſanz 6 Wochen und Schlamp 2 Wochen Ge⸗ fängniß. 5) Friedrich Birk Ehefrau. von Hohenwetters⸗ bach, wird wegen Unterſchlagung zu einer Gefängnißſtrafe von 6 Wochen verurtheilt. 7) Karl und Friedrich Humblet von hier, wegen Thätlichkeiten. Die Angeklagten werden freigeſprochen. 5 *Gewerbeſchiedsgericht. Sitzung vom 3. Okt. Den Vorſitz führte Herr Bürgermeiſter Bräunig. Der Schneider⸗ geſelle Reinhard Engel klagt gegen Schneidermeiſter Lay wegen nicht eingehaltener Kündigungsfriſt, wird jedoch mit ſeiner Forderung abgewieſen, da ſich herausſtellt, daß Be⸗ klagter den Kläger kurz vor dem Verlaſſen der Arbeit zum Bleiben aufgefordert hat.— Der Schuhmachergeſelle Benedict Bluſt klagt gegen den Schubmachermeiſter Joſeph, Jertig ebenfalls wegen nicht eingehaltener Kündigungsfriß. Bellagter giebt an, Kläger habe in ſeinem Geſchäftslokal für ſich an arbeitet. Das Gericht iſt jedoch der ne daß dies kein genügender Kündigungsgrund und verurtheilt deshalb den Beklagten zur Zahlung des vom Kläger geforderten Schaden⸗ erſatzes von 20 Mk.— Der Schloſſer Jean Otſchenatſchek iſt von der Firma Maſſot u. Wer ner ebenfalls ohne Ein⸗ haltung der üblichen Kündigungsfriſt entlaſſen worden. jedoch Kläger wiederholt ſog.„Blauen, gemacht, und die beklagte Firma auf Grund eines Contraktes in dieſem—5 zur Entlaſſung war, erfolgt Abweiſung der Klage. — Kutſcher Balles klagt gegen den Juhrwerkheſitzer Ja 9b Kramer, gleichfalls wegen nicht eingehaltener Kündigungs⸗ friſt. Kläger wird jedoch ebenfalls abgewieſen, da er während ſeiner ötägigen Abweſenheit keinen Erſatzmann geſtellt hatte, wozu er verpflichtet war. Der Koch Auguſt B abel ebenfalls wegen nicht eingehaltener di d Derſelbe ſtand im Gaſthaus zum„ Nun dahier in Kondition. ch hier erfolgt Abweiſung der Klage, da die Gründe, aus welchen Kläger ſofort entlaſſen wurde, als berechtigt anerkannt werden. Auch im letzten Fall lag der Klage die Nichteinhaltung der geſetzlichen Kündigungsfriſt Seitens des Arheitgehers, Lohnfulſcher Jacob Neffle, zu Grunde. Die Entlaſſung des Klägers, Kutſcher Auguſt Loes, war aus einem ganz geringfügigen Anlaſſe erfolgt und wird deshalb der Beklagte zur Zahlung der verlangten Entſchädigung an den Kläger verurtheilt. Tagesneuigkeiten. .— Zum erſten Male erſtiegen wurde von der „Leitmeritzer Hütte“ aus vor wenigen Tagen der bis jetzt für unerſteiglich gehaltene„Rothe Thurm“ im gi thal) von den Herren Robert Schmitt gus Wien und Ign. Linder aus Linz mit noch zwei Begleitern na ſchwieriger Kletterarbeit. Die kühnen Touriſten fanden au der Spitze ein ziemlich geräumiges Gipfelplatteau, auf wel⸗ chem ſie an der Oſtſeite das übliche„Steinmandl“ errich⸗ teten. — Furchtbare Exploſion. Rom 2. Okt. In der grozen Vaumwollſpinnerei Bresmes u Comp zu Terranova in Sicilien erfolgte geſtern eine furchtbare Keſſel⸗Exploſion. Die Fabrik neben ſieben umliegenden Häuſern ſtürzten ein. Bisher ſind acht Todte und 31 Verwundete aus den Trüm⸗ mern hervorgeholt worden. Man befürchtet, daß die Zahl der Opfer noch viel größer ſei. — Der Luftſchiffer Baldwin, welcher ſich aus einer Höhe von mehreren tauſend Fuß mittelſt ſeiues Fallſchirmes zur Erde herabläßt, wäre am Sonnabend bei einer bei dem Pferderennen in Hamilton, Schottland gegebenen Vorſtel⸗ lung beinahe ein Opfer ſeiner Waghalſigkeit geworden. Der Schirm wollte ſich nämlich nicht gebörig aufſpannen laſſen und Baldwin gelangte mit einer Geſchwindigkeit von 14 aber ſie konnte ſich der daß es die Gräſin Fein edlerer Zweck zu Grunde lag, Einladung nicht entziehen, da ſie bemerkte, wünſchte. Zu Gunſten der Wittwen und Waiſen der Honved⸗We⸗ fallenen, deren Anführer der gemordete Graf geweſen! Welche Erinnerungen mochten in der Seele der unglücklichen Frau aufſteigen, und wie mußte ſie mit allen Empfindungen dafür ſein! Dieſer Gedanle entſchied bei Eliſabeth. Anfangs hieß es, die Gräfin würde mitfahren, als aber der Abend des beſtimmten Tages kam, fühlte ſie ſich ſo ſehr angegriffen, daß ſie zu Hauſe bleiben mußte, und ſo fuhr Eliſabeth allein. Graf Geza war ſchon Vormittags hinge⸗ ritten, da er einer der Feſtordner war⸗ Eliſabeth wußte, daß man ſie nur ihres Spieles wegen geladen und welchen Anſpruch konnte ſie auch machen, auf andere Weiſe in dieſem Kreiſe zu erſcheinen? Sie nahm die Sache auf, wie ſie aufzunehmen war, mit einer kühlen Ruhe, wie eine Pflicht, die man Jemanden zu Liebe übernommen und die man erfüllen will. Welche Kämpfe es gekoſtet, bis die zwei Freunde, Beza und Endre, es durchgeſetzt, ihr eine Betheiligung bei dem Concerte anzuweiſen, ahnte ſie freilich nicht. Die ganze, große Zahl der Mitwirkenden, die aus lauter Adeligen be⸗ ſtand, war dagegen, am meiſten Endre's eigene Schweſter, Comteſſe Vilma, die die Königin des Feſtes ſein ſollte. Die Freunde hatten es aber doch durchgeſetzt, denn abgerechnet alles Andere, was ſie dazu bewegen mochte, waren ſie davon überzeugt, daß die Leiſtungen Eliſabeth's den Glanzpunkt des Feſtes bilden würden. Sie ſelber ahnte und merkte es auch nicht, daß ſie als Eindringling, als ein fremdes Element unter all' dieſen hoch⸗ tönenden Namen betrachtet wurde, denn die angeborene Gaft 4. Sitte Seneral-Augeiger. D. Wrldeen Fuß die Secunde Verletzungen zu. Theater, Runſt u. Wiſſenſchaft. Er. bad. Hof⸗ und National⸗Theater in Maunbeim. „Carmen.“ Oper in 4 Akten von Geor ge Bizet. Man erzählt ſich, daß der Schöpfer des„Peter Arbuez“, Wilhelm Kaulbach, ſeinen Sohn, der auch Maler werden wollte, nicht ſelbſt in die Geheimniſſe ſeiner Kunſt einweihte, ſondern ihn zu Piloty ſchickte, damit er in deſſen Schule tüchtig malen lerne. Ein ziemlich ähnliches Verhältniß mag zwiſchen dem Componiſten der„Jüdin“, Halevy und ſeinem Schwiegerſohne Bizet geherrſcht haben, dort lernt der Sohn vom Vater zwar das Zeichnen, aber nicht das Malen, hier lernt Bizet von ſeinem Schwiegervater das Componiren, aber in der Inſtrumentation folgt er andern Meiſtern. Was dort die Farbe zuen Belebung der Zeichnung beiträgt, er⸗ ſetzt hier die blendende, geiſtvolle, orcheſtrale Behandlung der muſikaliſchen Idee. Am auffallendſten tritt dieſe Eigenthümkeit in der bisher nur in Karlsruhe zur Aufführung gebrachten Halevy⸗Bizet'ſchen Oper„Noah“ in die Erſcheinung. Der dramatiſche Wurf, welcher Halevys Opern erfüllt— wir erinnern außer der„Jüdin“ an die B55 wiederholt und in vortrefflicher Beſetzung aufge⸗ führte Oper:„Guido u. Ginevra“— iſt auch in der groß⸗ artigen Coneeption einzelner Scenen und in der muſi⸗ kaliſchen Charakteriſtik der im„Noah“ auftretenden Per⸗ ſonen erkennbar, die Feinheit der orcheſtralen Be⸗ kleidung dieſer Ideen iſt dagegen offenbar geiſtiges Eigen⸗ thum Bizet's. Auch„Carmen“, deren Werth in Frankreich ſpät gewürdigt wurde, als die ausländiſchen Bühnen den franzbſiſchen Componiſten feierten, iſt in der das ſpaniſche Lokal⸗Kolorit vortrefflich nachahmenden Inſtrumentation ein prachtvolles Werk, das der mullkaliſchen„Malerei“ mehr ver⸗ als der Großartigteit der Zeichnung bzw. der Kom⸗ poſition. Die geſtrige Aufführung darf als eine gelungene bezeich⸗ net werden wie ſie nicht jede große Bühne in gleich vor⸗ trefflicher Weiſe darzubieten vermöchte. Frl. Sorger hat uns durch die Ausgeſtaltung der dramgtiſchen Verkörperung der„Carmen“ angenehm überraſcht. Die Lebendigkeit der Bewe⸗ gungen, welche nie der Grazie ermangelten, das verſtändniß⸗ volle Spiel und die tadelloſe geſangliche Durchführung der Rolle erwarben der jungen Künſtlerin die volle Anerkennung des Publikums, der ſich die Kritik gerne anſchließt. Wir wollen deßhalb nicht darüber rechten, daß Fräulein Sorger einzelnen hohen Tönen behutſam auswich, da dieſe Vorſicht die außer⸗ ordentlich günſtige Leiſtung in keiner Weiſe beeinträchtigte. Die Damen Prohaska und Seubert ſangen zum erſten Male die Rollen der Zigeunerinnen. Machte ſich dieſe geſchickte Veſetzung ſchon in der Scene des Karten⸗ legens in angenehmer Weiſe bemerkbar, da die friſche Melo⸗ die zu beſter Wirkung gelangte, ſo iſt es insbeſondere der Mitwirkung der beiden Künſtlerinnen zu danken, daß die Chorenſembles in ihrem Gkanze erſtrahlen konnten. Eine tüchtige Leiſtung bot der Chor übrigens im 3. Akte.— Fräul v. Bruſſy, welche ihr Duett mit Joſe im 1. Akte hübſch vortrug, ſchien im 3, Akte befangen zu ſein, was eine kleine Entgleiſung im Bau der großen Arie zur Folge hatte. THerr Erl iſt ein geſanglich vollauf befriedigender Don Joſs, der offenbar bemüht iſt, auch ſchauſpieleriſch den großen Anforderungen der Rolle 1 genügen. Herr Knapp's „Escamillo“ iſt eine prächtige Bühnenfigur, deren Vorzüge a längſt bekannt find. Die übrigen Rollen waren zum Theil ehr gut beſetzt, die anderen konnten genügen und fügten ſich die Varſteller dem Enſemble mit vollem Verſtändniß an. Julius Katz. „Das Volkstheater in Berlin bringt dieſe Woche wahr⸗ ſcheinlich am Mittwoch, eine Novität:„Der Volksfreund“, Schauſpiel von Walter, dem Librettiſten des„Don Ceſar“. Miß Rikita trifft in Kurzem in der Reichshauptſtadt ein, um ihre deutſche Tournse mit einem Berliner Konzert 8 garl⸗0 00 „ Im Wiener Karl⸗Theater(Direktor Steiner) gin die onntags⸗Aufführung der Operette„Farinelli“ vor total ausverkauftem Hauſe in Scene. Die Einnahme erreichte die Maximalziffer, welche in dieſem Theater zu erzielen iſt. Seit 10 fand im Carl⸗Theater kein ſolcher Andrang ſtatt; duf die Erde. Dennoch 30f er ſich keine ämmtliche Kaſſen waren ſchon lange vor Beginn der Vor⸗ ellung geſchloſſen und mußten Hunderte das Theater ver⸗ laſſen, abhne Einlaß bekommen zu haben. Erzherzog Ludwig Viktor beehrte die geſtrige Vorſtellung mit ſeiner Gegenwart. Eine verſchwenderiſche„Verſchwender“ Vorſtel⸗ lung wird im Wiener Opernhauſe vorbereitet. Das Rai⸗ mund ſche Zaubermärchen ſoll in durchaus neuer Ausſtattung, unverkürzt mit allen jenen Feerien und Allegorien aufge⸗ führt werden wie ſie ſich im Originalmanufkripte Raimund's borfinden. Die Jagdſcene wird großartig ausgeſtattet, im Gefolge der zahlreichen berittenen Jäger erſcheint eine große Meute. Unter den Mitwirkenden befindet ſich Fräulein Lola Beeth, welche die Fee Cheriſtane ſpielen ſoll. Im Coneert⸗ akte wird u. A. Fräulein Renard mitwirken und die ganze freundſchaft ließ es nicht zu, in erſter Ame don den Gaffz gebern nicht, ihr fremd und kalt zu begegnen. Sie war ein geladener Gaſt, und vor dieſer Thatſache ſchwand Alles. Man begrüßte ſie herzlich, beſonders die Mutter Endre's, der der Sohn wie aus den Augen geſchnitten war. Der Major war voller Herzlichkeit und Liebenswürdigkeit und auch Comteſſe Vilma, die ſtolz und unnahbar drein ſchaute, gönnte ihr einige freundliche Worte. Und die Gäſte, beſonders die Herren, die zu viel ritter⸗ liches Weſen beſaßen, um anders als höflich gegen eine Dame zu ſein, richteten ſich ganz nach den Gaſtgebern. Und es war auch unmöglich, anders als auf dieſe Weiſe der edlen Er⸗ ſcheinung des Mädchens zu begegnen. So wie ſie ſich durch die Einfachheit ihres Anzuges von all' den Damen unterſchied, ſo überragte ſie ſie faſt alle durch den Adel ihres Weſens. Sie konnte ſich zwar Anfangs ſchwer zurecht finden. Ihr Sinn war auf das Stille und Große gerichtet, darum liebte ſie auch einfache Farben. Der Reichthum und Glanz um ſie blendete ſie und verwirrte ſie faſt. Sie glaubte ſich in eine Zauberwelt verſetzt. Welch' auserleſene Pracht in den Sälen und nichts als Gold und Sammet bei den Herren und Da⸗ men! Ein ſchlichter, ſchwarzer Frack wäre ein wohlthuender Ruhepunkt für ihr Auge geweſen, ſtatt deſſen blitzten und flimmerten die golddurchwirkten roth⸗ oder blauſammtnen Dollmans und Attilas der Herren und die goldverbrämten Atlas⸗ und Sammetſchleppen der Damen in dem fluthenden Lichtmeere. Selbſt die aufwartenden Diener trugen ſilber⸗ verſchnürte Livreen. Die vielen Säle waren ſchon vollge⸗ drängt und noch immer rollten neue Kutſchen heran, die Gäſte brachten. Es war ein reichhaltiges Programm: Vorträge, Geſaug, Spiel, und die letzten Stunden ſollten durch Tanzen ausgefüllt werden. Vorſtekllung der Direktor der Hofoper, Jahn, leiten— Als erſte Novität hat die Wiener K. K. Hofoper„Heinrich VIII. von Saint⸗Sasns in Ausſicht genommen. Wie es heißt, wird der Komponiſt den dritten und vierten Akt ſeiner Oper für die Wiener Aufführung in einen Akt zuſammenziehen. Neueſtes und Telegramme. * Die Kaiſerreiſe. Wien, 3. Okt. Beim Beſuch des Kaiſers Wil⸗ helm in der Akademie der bildenden Künſte waren die offiziellen Perſönlichkeiten der Akademie, da der Ent⸗ ſchluß des Kaiſers zur Beſichtigung ganz plötzlich er⸗ folgte, nicht zum Empfang anweſend. Der Kaiſer nahm, von Beamten der Galerie geführt, die Schulräume und die ausgeſtellten Kunſtwerke in Augenſchein und kehrte nach kurzem Verweilen zur Hofburg zurück. Unter den dort von ihm empfangenen Perſönlichkeiten befand ſich auch der ungariſche Miniſterpräſident Tisza. Der Nuntius Galimberti und der Uditore Tarnaſſi gaben beim Generaladjutanten des Kaiſers ihre Karten für den Letzteren ab, wie ſie bereits beim Grafen Bismarck ge⸗ than hatten. Am Familiendiner nahmen außer den Majeſtäten und dem Kronprinzenpaar alle Erzherzöge theil. Wir zählen dieſelben nachſtehend auf: Karl Ludwig, Franz Ferdinand Eſte, Otto Ferdinand, Ludwig Vic⸗ tor, der Großherzog von Toskana, Leopold Salvator, Albrecht, Friedrich Wilhelm, Rainer, Erzherzogin Maria Thereſta, Maria Joſefa, Margarethe, Eliſabeth und Marka. Auch die Prinzeſſin Luiſe von Koburg und Prinz Reuß nebſt Gemahlin gehörten der Tafelrunde an. Kaiſer Franz Joſef, Kronpriuz Rudolf und die Erzherzöge Karl Ludwig, Albrecht und Wilhelm erſchienen in preußiſcher Uniform; Kaiſer Wilhelm trug die Uniform ſeines öſterreichiſchen Regiments. — Zu dem großen Galadiner, das im Redoutenſaale morgen um 6 Uhr Nachmittags ſtattfinden wird, ſind 163 Einladungen ergangen.— Am Freitag früh hält der Hof im Lainzer Thiergarten eine Pürſchjagd ab, und um 2 Uhr begeben ſich die Herrſchaften im Jagdkoſtüm zum Dejeuner nach Schönbrunn.— Der ungariſche Miniſter Orczy und der Sektionschef Szögyeny beſuchten in den erſten Nachmittagsſtunden den Graen Bismarck. Letzterer, ſowie die Herren vom Gefolge Kaiſer Wilhelms ließen bei ſämmtlichen Miniſtern, Hof⸗ und Staatswür⸗ denträgern ihre Karten abgeben. Heute Abend wirkten bei dem großen Hofkonzert in der Hofburg die Damen Papier, Lucca und Materna, die Herren Winkelmann, van Dyck, Reichmann und Zamara mit. Die Konzertleitung hatte Herr Hellmes⸗ berger ſenior inne. Man hatte 500 Einladungen aus⸗ gegeben. Anweſend waren die Kaiſer Franz Joſef und Wilhelm, die Kaiſerin Eliſabeth, das Kronprinzenpaar und alle Erzherzöge, dann ſämmtliche Miniſter, die Bürger⸗ meiſter und andere offtzielle Perſoͤnlichkeiten. Nach dem Konzert ſprachen Kaiſer Wilhelm, Kaiſer Franz Joſef und die Kaiſerin ſämmtliche Mitwirkende an. Kaiſer Wilhelm kam, der„Frankf. Ztg.“ zufolge, in ſeinen Ge⸗ ſprächen immer wieder auf Bayreuth zurück; er bemerkte z. B. zu dem Sänger Winkelmann, daß er dieſen ſeit zwei Jahren in Bayreuth nicht gehört habe. Bei dem darauffolgenden Cerele haben die beiden Kaiſer den Grafen Andraſſy beſonders ausgezeichnet. Die Kaiſerin Eliſabeth ihrerſeits unterhielt ſich an dreiviertel Stunden mit dem Grafen Herbert Bismarck. “München, 3. Okt. Der Kai ſer zeichnete ſich in das Münchener Stadtbuch mit folgenden Worten ein: „Wilhelm, deutſcher Kaiſer und König von Preußen. München, 2. Oktober 1888.“ Bei dem geſtrigen Gala⸗ diner wurden beide Bürgermeiſter und Vorſtände des Ge⸗ meindekollegiums dem Kaiſer perſönlich vorgeſtellt. Der Kaiſer bedauerte lebhaft, daß er das Rathhaus nicht habe beſuchen köͤnnen und äußerte:„Ich bin entzückt über den mir von der Stadt bereiteten Empfang.“ Daſſelbe wiederholte der Kaiſer vor der Abreiſe auf dem Bahnhofe gegenüber dem erſten Bürgermeiſter. * Bern, 3. Okt. Auf den Bahnlinien Freiburg⸗ Bern, Bouveret⸗Martigny und Brugg⸗Hendſchiken iſt in Um 9 Uhr begannen die Vorträge. Sie wurden in un⸗ gariſcher Sprache gehalten, und Eliſabeth konnte nichts davon verſtehen; was ſie aber dabei intereſſirte, war das lebendige Geberdenſpiel der Vortragenden, das Feuer und die Kraft des Ausdruckes. Ebenſo erging es ihr bei den Declamationen. Es waren Gedichte von Petöſi und Vörös Marty, aber welcher Wohllaut, welches Feuer lag in den fremdklingenden Lauten; ſie berührten mit ſeltſamem Zauber die Seele. Und das intereſſante Schauſpiel, das das Publikum bot, die blitzenden Augen, die feurigen Mienen, das laute Eljenrufen nach jedem Stücke! Nach den Declamationen ſang Comteſſe Vilma ein ungariſches Lied. Sie war ein kleines, zierliches Figürchen, faſt ſylphidenartig, in weißem Atlas und rothem Krepp ge⸗ kleidet, von Blumen und Diamanten faſt überſäet. Wie ſie ſang, mußten einſt die Sirenen geſungen haben, als ſie, an dem unheilvollen Abgrunde ſitzend, Odyſſeus mit ſeiner Schaar lockten. Sinnberückend und herzbethörend, voll ſinn⸗ licher Gluth und Leidenſchaft klang ihre Stimme, und der Applaus, der ihr gezollt wurde, war dem Stürmen des Meeres zu vergleichen. Nach ihr betrat Eliſabeth die Bühne. Welch ein Gegen⸗ ſatz! Wie wohlthuend berührte die edle Erſcheinung das Auge. In einfache ſchwarze Seide gekleidet, das Kleid keuſch bis zum Halſe reichend, die dicken, goldblonden Flechten wie gewöhnlich in ſchlichtem Kranz um den herrlichen Kopf ge⸗ legt, keinen Schmuck, als ein Sträußchen Vergißmeinnicht an der Bruſt, die ihr auch erſt die Gräfin aus dem Treibhauſe hatte holen laſſen, mit der Bemerkung, ſo ganz ohne jeden Schmuck dürfte ſich eine junge Dame in einer ſolchen Ge⸗ ſellſchaft nicht ſehen laſſen, ſo ſtand ſie da, und der Eindruck, den Comteſſe Vilma hinterlaſſen, ſchwand vollſtändig und hätte ſie jetzt neben der hohen Geſtalt des deutſchen Mädchens Folge von Erdrutſchungen oder Ueberſchwemmungen der Verkehr unterbrochen. Die Dörfer Bümplitz und Lyß im Kanton Bern ſtehen unter Waſſer. Die Aar iſt oberhalb Bern ausgetreten und hat den Beſtand mehrerer Häuſer der unteren Stadt gefährdet. Genf, 3. Okt. Ueberſchwemmungen, welche im Kanton Genf und in Savoyen eintraten, richteten großen Schaden an. Mehrere Häuſer ſind eingeſtürzt, Gärten und Weinberge wurden verwüſtet, die Ernte iſt an ver⸗ ſchiedenen Stellen gänzlich vernichtet. Mittags wurden auf dringende Hilfegeſuche hin, Feuerwehrleute in die bedrohten Ortſchaften entſendet. Die Bahnlinien ſind mehrfach unterbrochen, ſo zwiſchen Seyſſel und Umberien. Mehrere Perſonen haben bereits im Hochwaſſen den Tod des Ertrinkens gefunden. Mailand, 3. Oct. In der Naſt von Rogoredo löſte ſich die Hälfte der Waggons eines Laſtzuges los, rollte zu⸗ rück und ſtieß auf einen andern, in der Nähe des Bahnhofs Rogoredo befindlichen Zug; zwei Bedienſtete ſind todt und mehrere wurden verletzt, darunter zwei ſchwer. London, 3. Okt. Laut einer Reutermeldung vom heutigen Tage aus Simla, erhielt der Kommandirende der Silkimexpedition, Oberſt Graham, ein Schreiben des chineſiſchen Vertreters in Llaſſa, worin derſelbe ſeine Ankunft in Gnatong ankündigt, um Friedensbedingungen zwiſchen Engländern und Thibetanern zu vereinbaren. Der Rajah von Sikkim und deſſen Bruder haben ſich bereits unterworfen. Die Engländer haben Tumlooug, die Hauptſtadt Sikkims, beſetzt und wurden von den Be⸗ wohnern freundlichſt aufgenommen.— Aus Simla liegen ſeit einiger Zeit keine Nachrichten über Iſhak Khan vor. Auch iſt der Aufenthalt deſſelben ganz unbekannt. *London, 3. Okt. Wie dem„Reuterſchen Burean“ aus Auckland vom 2. Okt, gemeldet wirb, iſt Admiral Fairfax an Bord des Kreuzers„Kalliope“ und begleitet von dem Kanonen⸗ boot„Lizard“ von Tonga nach Samoa abgegangen. A dem Wege dorthin wird derſelbe, wie es heißt, an der Inſe Savage landen und dieſelbe, dem Erſuchen der Eingeborenen entſpechend, unter die engliſche Ser Neprhſl ſtellen. *Kopenhagen, 3. Oct. Der Vicepräſident des Folke⸗ things, Redakteur Hoerup, wurde heute mittelſt Ballotage aus dem gemeinſchaftlichen Vorſtand der Linken ausge⸗ en. Petersburg, 3. Oktober. Einer Meldung aus Wladikawskas zufolge empfing das Kaiſerpaar geſtern die Abgeſandten der kaukaſiſchen Volksſtämme, welche Salz und Brod überreichten und werthvolle, aus ein⸗ heimiſchen Waffen, Koſtümen und edlen Pferden beſtehende Geſchenke darbrachten. Abends fand ein Volksfeſt ſtatt. Das Kaiſerpaar unternahm Mittags einen Aus flug nath Kasbeck und beabſichtigte Abends abzureiſen. * Waſhington, 3. Okt. Von der republikaniſchen Partei des Senats iſt ein Zolltarif ausgearbeitet und im Senat eingebracht worden. Derſelbe unterzieht die in dem gegenwärtig giltigen Geſetz vorgeſchriebenen Tarif⸗ klaſſen einer vollſtändigen Reviſion. Die ſich daraus ergebende Ermäßigung der Einnahmen beträgt insgeſammt etwa 75 Millionen. Auf Zucker entfallen davon 27,750,000, auf innere Abgaben von Tabak 24,500,000, 5 Alkohol zu Zwecken der Kunſtinduſtrie 7,000,000 Dollars. International-Lehrinstitut mit der Berechtigung zum einj.- freiw. Militärdienst.— Real- Handelsschule mit Pensionat. Strenge Disciplin, mäselge Preise.— In den 6 letzten Jahren sind sämmtliche 103 Abi- turienten für den einj.-Freiw. Militärdienst bestanden. Frogramm durch die Direction in Bruchsal. 18908 Liebhaber von praktiſchem Schuhwerk mit breiten, run⸗ gen und ſpitzen ffazen dt mit breiten, niederen, mittleren und hohen Abſätzen finden die größte Auswahl auch in ganz billigen Artikeln nur bei Georg Hartmann, Schu geſchäft, E 4, 6, am Fruchtmarkt untere Ecke Kelepbe 440. L. Franklſ Glechiſte L. 17, 1 Beleuchtungs⸗ vis.A·yls dem h Anlagen. auptbahnhof Telephon No. 214. Telegraphen⸗ Telephon⸗ Aulagen. geſtanden, ſte wäre etwa.. wie ein Wachsfigürchen, oder eine von Pracht überladene Puppe neben der erhabenen Figur einer antiken Statue erſchienen. Und ſo verſchieden wie das Aeußere war auch Geſang und Spiel. Es waren Mendelsſohn'ſche Lieder, die Eliſabeth ſpielte. Wie eine reine Prieſterin der Kunſt ſtand ſie dort oben. Welch' ein ſtilles, warmes Licht war über ihr ganzes Geſicht gebreitet! Und wie quollen die Töne aus den Saiten wie ein verklärender Hauch, verſöhnend, erhebend und zu⸗ gleich die tiefſte Seele erſchütternd. Vor ſolchen Tönen ſchwand alles Gewöhnliche und Gemeine und nur warmes und reines Empfinden blieb in der Menſchenbruſt. Kein Eljenrufen ſchnitt den letzten Ton, das letzte Wort ab, wie es bei Comteſſe Vilma's Geſang der Fall geweſen. Als ſie geendet, war eine Stille, daß man ein Blatt hätte fallen hören können. Es war wie in einer Kirche. Und als ſich ſpäter der Applaus losrang, war er auch der Stimmung angemeſſen, faſt weihevoll. Es waren noch einige Vorträge zu hören, aber die Luſt daran war den Meiſten vergangen. Man vertheilte ſich in den verſchiedenen Sälen und bildete bis zum Souper Gruppen. Eliſabeth war faſt der Mittelpunkt geworden, den Viele kamen und ſprachen ihren Dank aus, aber zu einer rechten Unterhaltung konnte es doch nicht kommen, da die Meiſten ein ſehr ſchlechtes Deutſch ſprachen. Bei Tiſch war der alte Graf Palfy Eliſabeth's Tiſch⸗ nachbar. Endre hatte Cavalierspflichten gegen eine junge Couſine zu erfüllen und Geza bot ſich ihr nicht an, er hielt ſich überhaupt den ganzen Abend fern und ſie war froh dar⸗ über. Fortſetzung folgt.) ereeeeeeee v. Ouover. Senera⸗-Muzeigzer. di Sene 2 Hafenmeiſterei III. 7 Mannheimer Handelsblakt Schiffer ev. Kapitän Schiff Kommt von Ladung Ctr. Hand elsregiſtereinträge. * 55 3 Aueee 2 ee Stückgüter 2800 In das Handelsregiſter wurde eingetragen: Mannheimer Effektenbörſe vom 3, Oktober. Honn ofen Induſtrie Köln 1..⸗Z. 440 des Firm.⸗Reg. Bd. III zur Firma: 19 5 wargn Aulinaltten eine Kleinigkeit b. Beß 555 Emil Heilbronn Sälz 1„W. Freymaun“ in Mannheim. nolirten ebenfalls niedriger, 96 G. 97 B. Brauerei Eichbaum⸗ M. Ehenſtt 5 Nalrdacht 65 1 1285 betriebs nach Frankfurt a /M. Aktien wurden zu 180.50 PCt. umgeſetzt. Mannheimer Dampf⸗ N. renfried 8 W iberei 1 5 2..⸗Z. 114 des Geſ.⸗Reg. Bd. III zur Firma: ſelttnn erſicerungsadten we 11 0 5 G. Barmſcheidt Phönix 8 Ruhrort Kohlen 11270„Schatt und Raisberger“ in Mannheim⸗ n ee 80 zurt 15 00 gehandelt. 5 Danen Boruſſta Duisburg ö 8730 Die Geſellſchaft iſt aufgelöſt und die Firma erloſchen, Coursblatt der Maunheimer Börſe vom 6. Oktober. Aa do 2. Oktober. 50 Wmuben 35 Obligationen. 515 Soſl Naſer grig Duisburg Koblen 1560] Jupaber: Karl Schatt, Buchdruckreibeſther in Maunhelm. 1e5 bge, Jge Itu e een afegſgg 8 Gaſene e, ich he u. ben gütber. Grte Pianbeiner 25. 1680 8. 4% 100.50 8.„Terſchüren Cliſe 2 15730„Sachs u. von Fiſcher, Erſte Mannheimer Holztypen⸗ 7.100 900 ſe 1 Enheim 1881 om. O.—— J. Fioſſe 7775 50 1850 Cöllſen b 15 fabrik“ in Mannheim. e—— 1 oßhols: angekommen mtr., abgegangen Der zwiſchen Rudolf Sachs und Emma Imhoff am 16. Juli Conſol 11— 25 5 Seent 3 Waſſerſtands⸗Nachrichten. 1888 zu Mannheim errichtete Ehevertrag beſtimmt in§ 1: Unter 4 Baher. Ooligationen Mk. 107.65 bz 5 0 4½ Ludwigshafen Mk. 4 Pfälz. 50 Mk. 104 75 G 103.50 G. 4 1 1 4½ Wagh. Zuckerfabrik 4 Pfälz, Ludwigsbahn fl. 102.50 G. 103.75 G. „ Maxbahn 104.10 G. 5 Oggersheimer Spinnerei 101.70 G. 4„ Nordbahn 104 10.5 Berein Chem. Fabriken 99.— bz. 31½„ Privorit 102.80 bz. 5 Weſteregeln Alkaliwerke 106.— %ñ fihein. Hyp.⸗Pfandbriefe 95.70 bz. Actien. Badiſche Bank 110.— G. 1 Brauerei Schwartz 180.— Rheiniſche Creditbank 124.— B. Bterbrauerei Sinner 161.— bf 0 2 50 pet. C. 128.25 B. Malzfabr. Hochheim—.— Pfälziſche Bank 125.75 bz. e Brauerei 114.— 6 Mannheimer Volksbank 119 25 G. Badiſche Brauerei 118.—. Deutſche Unionbank 94.— G. Mannh. ſchiff. 184.— B. Pfälziſche 225.— G. Töln. Rhein-u. Seeſchifffahrt 91.— G. „ Maxbahn 138.— G. Bad. Schifffahrt⸗Aſſecuranz 1480 B. „ Nordbahn 108.60 G. Bad. Rück- u. Mitverſich. 650.— B. n Bahn 66.— G. Mannheimer Verſtcherung 570.— B. erein Chem. Fabriken—.— Mannheimer Rückverſich. 480.— B. Badiſche Anilin u. Soda 280.50 G.[Württ. Transportverſich. 80.— G. Weſteregeln Alkaliwerke 186.— bz.] Oberrhein. 325.— G. Hofmann u. Schötenſack 128— Oggersheimer Spinnere 50.— Pz. Verein Oelfabriken 125— Eſllin B. Waghäusler Zuckerfabrik 97— Mannheimer Zuckerraffin. 90.50 Mannheimer Akklenbrauerei 209 50 Eichbaum⸗Brauerei 180 50 2 er Spinnerei — Sauege Lagerhaus B. Deutſche Seehandl. Manuh. Gum. u. Asbfhrk. 45.— b3. 8 Karlsruher Maſchinen Ludwigshafener Brauerei 215.— Huttenheimer Spinnerei 106.— Schwetzinger Brauerei 78— G. Nabmaf inen Haid u. Neu—.— Brauerei z. Storch 187 50 Uz. Nähmaſchinen Gritzner—.— Heidelbergerüctienbrauerei 188. G. Speyerer Dampfziegelei 180. G. Frankfurter Mittagbörſe. Frankfurt g.., 3. Okt. Gegen die flaue Ström⸗ ittagsbörſe ung, ſwelche namentlich am Schluſſe der geſtrigen um ſich gegriffen hatte, machte ſich ſchon im letzten Abend⸗ verkehr einige Oppoſition geltend. Heute war dieſe Letztere wiederum ſiegreich, und wenn auch Berlin, wo ein großer Theil der Spekulation à la baisse arbeitet, zeitweiſe immer auf's Neue die Cpurſe herunterzudrücken ſuez im Laufe der Börſe vermochte ſich die Tendenz zufehends feſter zu geſtalten. Oeſterreichiſche Bahnen wurden in erſter Linie bevorzugt.— Man iſt zwar wegen der Geſtal tung der Geldverhältniſſe noch nicht ganz außer Sorgen, wartet insbeſondere den morgigen Tag ab, um zu ſehen, ob nicht die Bank von Eng⸗ land ihre Rate heraufſetzen wird; im täglichen Verkehr war aber Geld nicht theurer, und die von Berlin grau in grau gemalten Gefahren einer Ueberſpekulation in Induſtriewerthen finden auf unſere Verhältniſſe weniger Anwendung. Errditaktien wie Diskonto⸗Commandit behauptet. Banken — Staatsbahn ca. 2 fl. beſſer, Lombarden be⸗ auptet, Galizier anfangs nachgebend, ſpäter erholt, Schwei⸗ zer⸗Aktien ſtill, Ausländiſche Rentenwerthe befeſtigt, Privat⸗ diskonto 8 ½ pCt. Fraukfurter Effekteuſseietät. Schlußcourſe: Kreditaktien 259 ¾, Staatsbahn⸗Aktien 218½, Galizier 176¼, Diskonto⸗Comman. 229.50, Lombarden 91¼½, Darmſtädter Bank 164.40, Berliner Handelsgeſell⸗ ſchaft 177, Mittelmeer 125, Prince Henri 61.15,Laurahütte 130.10, Riebeck 165, Marienburger 388, Böhm. Nordbahn 164, Buſch⸗ therader 2601½, Graz-Köflacher 198, Elbthal 170½, Prag⸗ Duxer⸗Stammaktien 30¼, Nordweſt 140¼, Gotthard 132.30, Tentral 123.10, Nordoſt 98.50, Jura 108.10, Union 98.50, Weſt 32, Italiener 96.80, 4proz. Ungar. Goldrente 88.90, 1880 r Ruſſen 84.90, 2. Orient 63.20, 3. Orient 62.90, 3 bECt. Portugieſen 64.50, Türken 15.40, Serb. Tabak 84.20, Griechen 78.50, ottomaniſche Zoll⸗Obl. 67.60, Mexikaner 90.90, 150.20. Bei ruhigem Verkehr zeigte die Tendenz weitere Be⸗ eſtigung. Amerikaniſche Produkten⸗Märkte.(Schlußcourſe vom 4. Oktober.) New⸗Nork Thieago Nogat Weizen Mais Schmalz Caffee Weizen Mais Schmalz Auguſt————.———— September—————.———— Oktober— 29—— 18.70 11⁰0 447⁰1+4—— November 1182 537 ⁴— 12.95——— Dezember 115 5 527—— 13 30 115 45/(— Januar 116— 49—— 12.———— Februar——— 12.———— ärz———————— April————————— Mai 118½ 48——— 112 29—— Juni————.————— Juli————— 88 Lear—————.————— SGeld⸗Sorten. Dukaten Mk..60—60— 10 Imperials Mk. 16.76—72 20 Fr.-Stücke„ 16.18—14 Dollars in Golb„.20—16 Engl. Sovereiguns„ 20,39—84 Schifffahrts⸗Angelegenheiten. Nuhrort, 2. Okt. Es vergeht nahezu kein Tag, an dem keine Verichte einlaufen über neue in Dienſt geſtellte Schiffe, So kam geſtern wieder ein neuer Kahn für die„Tauerei“ hier an. Derſelbe iſt am Feyenoord gebaut und hal eine La⸗ dungsfähigkeit von 20 500 Ckr.— Die gehegten Befürchtungen, daß wir einen mißlichen Waſſerſtand bekommen, ſteht nach eingetroffenen Nachrichten vom Sberrhein nicht zu erwarten, da dort der Rhein ſtark im Steigen ſein ſoll. Die Frachten ſind unverändert und bezahlte man heute nach Amſterdam für Schiffe von 100—120 Karren fl. ſt2.75.—.85, Schiedam.—.——.—, Rotterdam.90— Antwerpen für große Schiffe.30—.— für kleine Schiffe .60, Mainz Mannheim für Schleppkähne Mk..25 bis ——. für Holzſchiffe.25, Koblenz.75. Manuheimer Hafen⸗Verkehr. Folgende Schiffe ſind am 3. Oktober angekommen: Hafenmeiſterei I.(Rheinvorland). Schiffer ev. Kapitän Schiff. Kommt von aabung Ctr. Claaſſen Chrimhilde Rotterdam Stückgüter 1360 Napp Bismarck 1 5 181 Martin Mathilde Köln 5 8⁴ 8 Hafeumeiſterei II. S. Schnitzer Mannheim 6 Rotterdam Stückgüter 6852 Ph. auer Keßler 5 16050 A. Waller Pfalz Duisburg Eiſenwaare 6816 Aungekommen am 2. Oktober. J. Höhr Willv Rotterdam Weizen 9724 Rhein. Kaub, 3. Okt.67 m. +.18. Koblenz, 3. Okt..86 m. +.A8. Köln, 3. Okt..93 m. +.10. Ruhrort, 3. Okt..24 m.—.08. Neckar. Waldshut, 3. Okt. 4 25 m. Hüningen, 3. Okt..05 m. +.95. Kehl, 8. Okt..20 m. +.10. Lauterburg, 8. Okt..74 m. +.69. Maxau, 3. Okt..99 m.57. Mannheim. 4. Okt..00 m. 4.50. Mannheim, 4. Okt..91 m. +.40. Mainz, 3. Okt..12 m. +.26. Heilbronn, 2. Okt..73 m.—.00. Dampfer⸗Nachrichten. Bremen, 1. Sktober. ſallt bon h Dampfer⸗Nachrichten des Norddeutſchen Lloyd in Bremen, mitge heilt von Ph Jac. Eglingen, alleiniger, General⸗Agent in Mannheim.) Dampfer„Werra“, welcher am 28. Septbr. in Bremen abge⸗ fahren war, iſt am 1. Okt. Mittags 1 Uhr wohlbehalten in Newyork angekommen. Bekanntmachung. Die Gebühren in Verwaltungs⸗ und verwaltungsgerichtlichen Sachen betr. (249) Nr. 69488. Die Bürgermeiſterämter des Amtsbezirks werden darauf aufmerkſam gemacht, daß für die unter Ziffer 10, 11 und 12 am Ende des§ 28 der Vollzugsverordng. Gr. Mini⸗ ſteriums des Innern vom 25. VIII. 1888— Geſ.⸗Bl. S. 542— aufgeführten Urkunden(Erlaubnißſchein für den Hauſtrbetrieb am Wohnſitz, Legitimationsſcheine für gewerbsmäßige Vertheilung von Druckſchriften, Fiſcherkarten auf 4 Wochen), deren Ertheilung dem Bürgermeiſteramte zuſteht, Taxbeträge von 4 bezw. 1 Mk. zu er⸗ heben ſind. 17206 Die Formulare für die fraglichen Urkunden haben die Bürger⸗ meiſterämter nach wie vor durch die Steuererheber zu beziehen egen Entrichtung von 10 Pfg. für das Stück als Erſatz der Her⸗ ellungskoſten, der übrige Betrag fällt dem die Urkunde ausſtellen⸗ den Bürgermeiſteramte zu. Fiſcherkarten dürfen nur für Fiſch⸗ waſſer des Gemarkungsbezirks auf die Dauer von 4 Wochen und nur für ſolche Perſonen ausgeſtellt werden, welche vorübergehend an dem betr. Orte ſich aufhalten. Mannheim, den 1. Oktober 1888. Großh. Bezirksamt. Benſinger. Bekanntmachung. Die Exrichtung einer Schlächterei durch Karl Bonnet von Wald⸗ hof betr. (249) Nr. 66207. Metzger Karl Bonnet auf Waldhof beab⸗ Sbide in ſeiner daſelbſt Haus Nr. 418 gelegenen Hofraithe eine Schlächterei zu errichten. Wir bringen dieſes Vorhaben mit dem Anfügen zur allge⸗ meinen Kenntniß, daß die Pläne und Beſchreibungen auf dem Rathhauſe zu Käferthal zu Jedermanns Einſicht ofſen liegen und daß etwaige Einwendungen gegen das Unternehmen binnen 14 Tagen vom Ablaufe des Tages, an welchem dieſe Nummer des Amtsblattes ausgegeben wurde, bei der unterfertigten Behörde oder bei dem Gemeinderath Käferthal anzubringen ſind, widrigen⸗ falls alle nicht auf privatrechtlichen Titeln beruhenden Einwen⸗ dungen als verſäumt gelten. Mannheim, den 23. September 1888. Großh. Bezirksamt. Genzken. Bekanntmachung. Die Handhabung der Baupolizei in der Stadt Mannheim betr. (249) Nr. 68141. Um Beanſtandungen von Baugeſuchen wie ſolche in letzter en mehrfach nöthig fielen, künftighin thun⸗ lichſt vorzubeugen, ſehen wir uns veranlaßt, diejenigen Mindeſt⸗ auforderungen zur Nachachtung öffentlich bekannt zu machen, welche in Anwendung der§8 38 und 39 der Landesbauordnung und des§ 55 der ſtädtiſchen Bauordnung die Ortsbaukommiſſion bei Prüfung eingereichter Baupläne an Kaminen von größeren und gefährlichen Feuerungen, als da ſind Feuerungen von Bäckereien, Breunereien, Schloſſer⸗, Schmied⸗ und mecha⸗ niſchen Werkſtätten, von Räucherkammern, Centraſheiz⸗ ungen und dergleichen unter allen Umſtänden ſtellt. Solche Kamine müſſen: à. einen Querſchnitt von mindeſtens 0,30 m im Geviertlichten, b. eine Wangenſtärke von mindeſtens 0,25 m und e. im Falle des Selbſtbeſtandes oder bei Verbindung mit anderen Bautheilen eine entſprechend ſtarke Fundamentir⸗ ung erhalten, ſo daß eine nach Maßgabe der 88 3s und 39 der Landesbauordnung bezw.§ 56 der ſtädt. Bauord⸗ nung anzuordnende Erhöhung jederzeit ermöglicht iſt; d. müſſen von vornherein ſo hoch vorgeſehen werden, aß keinerlei Beläſtigungen durch Rauch oder Ruß ſtatt⸗ finden können. Wir bringen gleichzeitig in Erinnerung, daß es nach§ 2 Ziff. 4 der ſtädtiſchen Bauordnung zur Anlegung neuer oder Verſetzung beſtehender Kamine oder Feuerſtätten, ſoweit es ſich letzterenfalls nicht um gewöhnliche Koch⸗ und Zimmerfeuerungen handelt, jeweils baupolizeilicher Genehmigung bedarf. Fabrik⸗ und Dampfkeſſelkamine unterliegen handlung. Mannheim, den 25. September 1888. Großh. Bezirksamt. Schupp. 17205 beſonderer Be⸗ 17207 den künftigen Ehegatten ſoll die Gütergemeinſchaft auf die Er⸗ rungenſchaft beſchränkt ſein und es bleibt daher das gegenwärtige und zukünftige, bewegliche und unbewegliche Vermögen eines jeden Theils ſammt den darauf haftenden Schulden von der Gemein. ſchaft ausgeſchloſſen und Sondergut desjenigen Ehetheils, von dem es herrührt. 17191 In Gemäßheit des.⸗R.⸗S. 1500 wirft jeder Theil nur den Betrag von 100 Mark in die eheliche Gütergemeinſchaft ein, Mannheim, den 28. September 1888. Großh. Amtsgericht 8. Düringer. Haändelsregiſtereinträge. No. 10,280. In das Geſellſchaftsregiſter wurde unterm Heu⸗ tigen eingetragen: 17248 Zu Ord.⸗Z. 14. Die Firma Gebrüder Kinſcherf in Weinheim betreffend. Die Firma hat ſich am 1. April 1888 aufgelöſt. Zu Ord.⸗Z. 30. Die Firma Dr. Karl Kinſcherf Nachfolger in Weinheim betreffend. Die Firma hat ſich am 1. April 1888 aufgelöſt. Weinheim, den 18. September 1888. Großh. Amtsgericht. v. Bodman. No. 10,576. Unter.⸗Z. 177 des Firmenregiſters wurde unterm Heutigen eingetragen: Die Firma Julins Kinſcherf in Weinheim. Inhaber der Firma iſt Julius Kinſcherf, Jabrikant in Weinheim. Derſelbe iſt verheirathet mit Maria geb. Schmitt von Lützel⸗ ſachſen. In dem zwiſchen ihnen unterm 29. März 1864 zu Wein⸗ heim errichteten Ehevertrag wurde in§ 1 beſtimmt, daß jeder Theil 25 fl. in die Gemeinſchaft einwirft, während alles übrige, gegenwärtige und zukünftige Vermögen von der Gemeinſchaft aus⸗ geſchloſſen ſein ſoll. Die Aktiven und Paſſiven der Firma Gebrüder Kinſcherf find auf den Inhaber obiger Firma übergegangen. 17344 Weinheim, den 24. September 1888. Großh. Amtsgericht. v. Bodman. Ladung. Der 29 Jahre alte Schloſſer Jacob Schweinfurt von Wiesloch und der 28 Jahre alte Commis Georg Seifert von Höchſt a.., beide zuletzt in Mannheim wohnhaft geweſen, wer⸗ den beſchuldigt, und zwar Erſterer, daß er als Erſatzreſerviſt aus⸗ gewandert iſt, ohne von ſeiner bevorſtehenden Auswanderung der Militärbehörde Anzeige erſtattet zu haben, Letzterer, daß er als beurlaubter Landwehrmann ohne Erlaubniß ausgewandert iſt, Uebertretung gegen§ 360 Nr. 3 Str.⸗Geſ.⸗B. Dieſelben werden auf Anordnung des Großh. Amtsgerichts VI hierſelbſt auf Mittwoch, 14. November 1888, Vormittags 8½ Uhr vor das Großh. Schöffengericht Mannheim zur Hauptverhandlung geladen. Bei unentſchuldigtem Ausbleiben werden dieſelben auf Grund der nach§ 472 der Strafprozeßordnung von dem Königl. Landwehrbezirkskommando zu Heidelberg ausgeſtellten Erklärung verurtheilt werden. 1722¹ Manuheim, den 3. Oktober 1888. Gerichtsſchreiber Amtsgerichts. alm. Haferlieferung. Auf dem Wege der Submiſſion vergeben wir 1000 Etr. prima alten Hafer, ganz oder theilweiſe, lieferbar per Oktober ds. Is., nach unſerer Wahl, franes Mannheim. Schriftliche Offerten mit der Aufſchrift„Haferlieferung“ nebſt Muſter, ünd längſtens bis 12. Oktober franeo auf unſer Bureau einzureichen. 17144 Städt. Abfuhr⸗Anſtalt, Mannheim. Gefunden und bei Großh. Bezirksamt abzugeben: 1 Taſchenmeſſer und 1 Brille. 17205 Smyrna-Knüpferei u. schlesische Feinknüpferei. Monlag, 8. Oktober: Beginn des J. Cursus. Honorar 6 Mark. Wolle und Canevas zu den Ar⸗ beiten zu Fabrikpreiſen. Anmeldungeu erbitte mir von jetzt ab in meiner Wohnung 2, 15, 1 Stiege. 17285 A. Masson. Bekanntmachung. Die Domänenverwaltung Mannheim verſteigert Mittwoch, den 10. Oktober 1888, Vormittags 10 Uhr auf ihrem Geſchäftszimmer im linken Schloßflügel den Bauplutz H 10 No. 3 im Flächeninhalt von 177,40 Qm. 17255 Verſteigerung. Im Vollſtreckungswege verſteigere ich am nächſten Ebui den 4. Gklober, Nachm. 2 Ahr im Pfandlokal K 3, 16 gegen Baarzahlung: 1 Sekretär, 1 Komode, 2 Kanapees, 1 U◻ Spiegel in Gold. rahme, 1 Pfeilerſchrank, 1 Rachttiſch, 1 Tiſch, 1 Kleiderſchrank und 6 Stück große Gummimatten. Mannheim, den 3. Oktober 1888. 17196 Hüffner, Gerichtsvollzieher. Verſteigerung. Am 8. d. Mts., Nachmittags 3˙w werden ungefähr 6 Cbm. alte Gehwegbohlen an der Kettenbrücke in Abtheilungen an die Meiſtbietenden zu Eigenthum verſteigert. 17256 03,4 Julius Trapp 03, 4 an den Planken empftehlt ſein reich ſortirtes Lager in ſämmtlichen Aus ſtattungs⸗ Artikeln.. 17222² Speeialität: Betten, Federn, Flaum und Rofthaare, ſowie die beliebten eiſernen Bettſtellen mit oder ohne Zubehör von Mk..— per Stück an. Aufertigung ganzer Aus ſtattungen. Billigſte Preiſe. Unterricht. Ein akadem gebild. Lehrer mit Aepfagene Erfahrung, welcher in den alten und neuen Sprachen, in 8 und den übrigen Schulfächern unterrichtet, wünſcht mit Eltern in Verbingun zu treten, welche für ihre Söhne beliebigen Alters während der Vor⸗ oder aen nden Unterricht oder erzieheriſche Leitung ſuchen. Beſte hieſige Referenzen. Honorar mäßig. Auch Unterricht für Erwachſene; Vorbereitung auf Examing. Näheres in der Expedition dieſes Bla 5 8 95 164¹0 5. Oktober. SGeneal⸗Azeiger Ortskrankenkaſſe der Tranzportgewerbe und verwandten Berufogenoſſen der Stadt Mannheim. Bekanntmachung. Unſeren in der Neckarvorſtadt wohnenden Kaſſenmit⸗ liedern theilen wir hierdurch mit, daß vom 1. Okt ober „J. ab ſowohl Herr Oberſtabsarzt Dr. Thelemann, P 4, 12 als auch Herr Pr. Gutkind, 40 1, 11b in Krankheitsfällen conſultirt werden kann. Mannheim, 29. September 1888. 16984 Der Vorſtand: Otto Keller, Vorſitzender. Sperling. Einladung zum badiſchen Zahresfeſt der ſüdweſldentſchen Couferen für innere Miſſion Mittwoch, den 10. Oktober, Nachmittags 2 Uhr in der Schloßkirche zu Pforzheim. Der Feſtpredigt von Stadtpfr. Lauxmann⸗Stuttgart wird ein Vortrag des Herrn Pfr. Ahles⸗Mannheim über die„Erfahrungen bei der Gründung einer Herberge zur Heimath“, und des Ver⸗ einsgeiſtlichen, Pfarrer Kayſer, über„die Arbeit der ſüdweſtd. Conferenz und des Schriftenvereins“ folg en. Vormittags 10 Uhr findet im Saal des Gaſthauſes zum ſchwarzen Adler eine erweiterte Ausſchußſitzung ſtatt, zu welcher alle und Mitglieder der Konferenz eingeladen ſind. Tagesordnung: Berathung des vorgelegten Statutenentwurfs. Nachmittags 5 Uhr wird ſich eine geſellige Zuſammen⸗ kunft in der Mürrle'ſchen Bierhalle anſchließen, für welche mehrere Anſprachen zugeſagt ſind. 17250 Zu recht zahlreichem Beſuch des Feſtes lädt freundlichſt ein Der bad. Ausschuss der füdweſtdentſchen Couferenz f. i. M. Freidenkerverein Mannheim. Sountag, den 7. Oktober, Nachmittags 3 Uhr im Saale des„Badner Hofes“ öſſeutlicher Vortrag des Herrn Dr. Nüdt über 17258 „Die Fabel von der Sündfluth“. Unſere Mitglieder ſowie Freunde der Sache(auch Damen) find höflichſt eingeladen. Zutritt frei. Euung. Männer⸗ K Jünglingsverein H 2,10. Donnerſtag, den 4. Oktober, Abends 8½ uhr Wortras des Herrn Vicar Schluſſer über: Kaiſer Wilhelm I. in der Zeit von 17971840, wozu herzlichſt einladet Der Vorſtand. Mannneimer Nudervefein Amieittar Unſeren verehrlichen Mitgliedern zur gefl. Kenntniß, daß wir unſer Winterlokal in den Nothen Löoöwvben (Nebenzimmer rechts) verlegt haben und finden die regelmäßigen Zuſammenkünfte jeweils Mittwoch und Samstag, Abds. 9 Uhr daſelbſt ſtatt. Wir bitten um zahlreichen Beſuch. Der Vorſtand. 16837 Gabelsberger Stenografenverein Wir übernehmen jederzeit die Uebertragung von Stenogram⸗ men nach Gabelsberger, die ſtenografiſche Aufnahme und alsbal⸗ dige Uebertragung in Kurrentſchrift von mündlichen Verhand⸗ lungen und Vorträgen aller Art, auf Wunſch auch die Verviel⸗ fältigung derartiger Uebertragungen. Honorar nach Vereinbarung. 17247 Der Vorſtand: Dr. Landgraf. Zum Walfisch. Empfehle jeden Freitag zum Frühſtück und Abends Laberdan mit Kartoffel. G. Sieber. J0SEPE DTIERU GRAVEUR HANNRHEIM 1 Nr. 5. BREITESTRASSE gegenüber dem KAUFHAUS ATELIER EINE TREPPE HOCR. 11533 Tannen⸗ Bündelholz per Ctr. Mk..25 liefern frei ins Haus .15 „ ab unſerem Lager„ nicht gebundenes Abfallholz entſprechend billiger. Für Bauunternehmer empfehlen wir unſere Stückhölzer von gleicher Breite 99491 zu billigen Preiſen. Herrmann& Biermann. Prima Ruhrer Lelthret, Nußkohlen, rein geſiebt, Anthracitkohlen& Coacg empſiehlt aus gedeckten Schiffen 16045⁵ ean Hoefer. 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