(Mannheimer Volksblatt.) Telegramm⸗Adreſſe⸗ In der Poſtliſte—2 unter Nr. 2249.„Journal Mannheim.““ Gadiſche Volkszeitung.) der Stadt Mannheim und Umgebung. Nw Abonnement: 50 Pfg. monatlich, Bringerlohn 10 Pfg. monatlich, durch die Poſt bez. inel. Poſtauf⸗ ſchlag M..90 pro Quartal. Inſerate: Die Colonel⸗Zeile 20 Pfg. Die Reklamen⸗Zeile 40 Pfg. Einzel⸗Nummern 3 Pfg. Doppel⸗Nummern 5 Pfg. annheimer Journal. (98. Jahrgang.) Amts⸗ und Kreisverkündigungsblatt Erſcheint täglich, auch Sonntags; jeweils Vormittags 11 Uhr. Verantwortlich: Chef⸗Redakteur Julius Katz. Für den Inſeratentheil: el. Rotationsdruck und Verlag der Dr. H. Haas'ſchen Buch⸗ druckerei, (Das„Mannheimer Journal“ iſt Eigenthum des Bürgerhoſpitals.) ſämmtlich in Mannheim. PPFPF . 1. 0 Unſere heutige Nummer beſteht aus drei Blättern mit zuſammen 20 Seiten. (Yeoige des ununterbrochenen Abonnentenzuganges in 8 den letzten Monaten und insbeſondere beim letzten Quartalswechſel iſt die Auflage unſeres Blattes auf mehr als 10,000 Exemplare ange⸗ wachſen. Es ſind dadurch, ſowie durch die immer häufiger nothwendig werdenden Beilagen in der letzten Zeit wieder⸗ holt Verſpätungen in der Zuſtellung der Zeitung verur⸗ ſacht worden. Die anerkannte Reichhaltigkeit des Inhalts des Ge⸗ neral⸗Anzeigers— der wir die demſelben entgegengebrachten Sympathien verdanken— ſowie die Angeſichts der politi⸗ ſchen Verhältniſſe dringend gebotene, möglichſt vollſtändige Aufnahme der neueſten Nachrichten und Telegramme, haben dieſe Verzögerung zur Folge, doch werden wir bemüht ſein, durch promptere Expedition eine raſchere Vertheilung unſeres Blattes in der Stadt zu ermöglichen. Unſere verehrlichen Inſerenten erſuchen wir, in ihrem eigenen Intereſſe, größere Inſeratenaufträge bereits am Vorabende uns zufertigen zu wollen. Familiennachrichten, insbeſondere Todes⸗Anzeigen, müſſen ſpäteſtens bis um halb zehn Uhr unſerer Expedition übergeben werden, damit dieſelben noch am Tage der Aufgabe ver⸗ öffentlicht werden können. Die Ausgabe des Blattes am Schalter beginnt pünktlich um 11 Uhr. Verlag des„General⸗Anzeigers“(Mannheimer Zournal). ——.tc—— & Sonderbare Menſchen. Lüge, Heuchelei und Hetze— in dieſem herrlichen Dreizeichen hoffte der hieſige demokratiſche„Anzeiger“ bei jeder Wahl zu ſiegen, mit den gleichen ſauberen, nur noch infolge der Verbitterung geſchärften Waffen bekämpft dieſes Blatt heute alle Politiker, deren Blick noch klar, und deren Sinn noch nicht im Dunſtkreiſe demokratiſcher Weisheit völlig erſtorben iſt. Dieſe politiſchen Leichen⸗ bitter der Gegenwart, welche ſich mit den fortſchrittlichen „Mumien“ ſo glücklich paarten, daß als herrliche Frucht dieſer allerdings ſehr wilden Ehe der ſozialdemokratiſche Bengel entſproß, maßen ſich das Amt an, über die national⸗ liberalen„Mannesſeelen“ zu Gericht zu ſitzen, weil be⸗ ſagte„Mannesſeelen“ noch einige Freude über das junge Deutſche Reich, ſeinen Kaiſer und ſeine bewähr⸗ ten Rathgeber empfinden, obzwar ſie ſich nicht verheh⸗ len, daß ihnen dieſe Freude durch die Exiſtenz einer Handvoll demokratiſcher Volksretter vergällt wird. Der „Mannheimer Anzeiger“ thut geſtern ſo, als ob er ſich baß darob entrüſtet hätte, weil wir im Gegenſatz zu ſeiner Verhöhnung der deutſchen Zuſtände der Anſicht huldigen, daß es ſich bei uns noch immer leben läßt, ſo man Geſetz und Recht achtet. Daraus folgert das demokratiſche Blatt mit der ihm ſo wohlanſtehenden Grazie, daß es von uns und unſeren politiſchen Freunden niemals etwas anders erwartet hat, als„die Freimaurer⸗, Juden⸗, Bürger⸗ thums⸗ und ſonſtigen Hetzen verherrlicht zu ſehen.“ Wir haben daraufhin ſtrenge Selbſteinkehr gehalten, Herz und Nieren geprüft und ſind zur Ueberzeugung gelangt, daß — wenn das alles wahr wäre— wir allerdings nicht würdig wären, von der Gunſt der demokratiſchen Sonne beſchienen zu werden. Ob das ein Unglück iſt?— Der„Anzeiger“ merkt aber ſelbſt, daß ihm ſeine Leſer dieſe ganze Räubergeſchichte nicht glauben werden und er geſteht zu, daß„er nicht annehmen möchte, daß unſer Artikel von einem Ignoranten oder Narren zu Papier gebracht worden ſei“; das iſt doch einmal ehrlich geſprochen und deshalb wunder⸗ bar: der„Anzeiger“ nimmt doch ſonſt ſo vieles gerne an, von deſſen Unwahrheit er von vornherein über⸗ zeugt iſt, weßhalb alſo dieſe Ausnahme? Die Er⸗ klärung iſt leicht gegeben: Der„Anzelger“ weiß, daß die Tage der Demokratie entſchwunden und jene des„Deutſch⸗ freiſinns“ dem Ende nahe ſind. Dieſe Erkenntniß und die Ueberzeugung, daß das eigene jämmerliche Daſein nur noch durch den Kunſtkniff, ſich an die Rockſchöße anderer Parteien zu hängen, gefriſtet werden kann, ſind alleidings mildernde Umſtände, die wir dem„demokra⸗ tiſchen“ Blatte gerne zubilligen. Wir können es uns aber nicht verſagen auf den geradezu humoriſtiſch angehauchten Vorwurf, daß die nationalliberale Partei reaktionären Tendenzen huldige, gebührend zu antworten. Die heiligſte politiſche Pflicht, welche dem wahren Liberalismus zu Gelkſeule und verbrritetſte Zeitung in Mauuheim und Umgebung. erfüllen obliegt, iſt die Erhaltung der Volks⸗ ſchule in ihrer gegenwärtigen freiſinnigen Verfaſſung. Die nationalliberale Partei hat nie ein Hehl daraus ge⸗ macht, daß ſie an dieſer, die freiſinnige Heranbildung der geiſtigen Armee der Zukunft ſichernden Einrichtung niemals rütteln laſſen werde; am ſonntägigen Parteitag zu Hannover hat noch Herr Dr. Miquel im Namen der nat.⸗lib. Partei gegen den Windthorſt'ſchen Schulantrag Stellung genommen. Und nun beachte man den„demokratiſchen“ Mannheimer Anzeiger, der uns Judenhetze vorwirft. Das ehrenwerthe Blatt feiert den ultramontanen Abgeordneten Racké, den es„eine in Baden gern geſehene Perſönlicheit“ nennt, den Jünger des Herrn Windthorſt, der den Kampf um die Schule als das Endziel ſeines politiſchen Lebens erklärt hat. Die Politiker des„Mannh. Anzeigers“ glauben den Anbruch einer„herrlichen“ Zeit für Deutſch⸗ land dadurch herbeiführen zu können, daß ſie Herrn Windthorſt Lakaiendienſte im Kampfe gegen die Volks⸗ ſchule leiſten, und mit beſten Kräften dahin wirken, daß die„herrlichen“ Tage wieder zurückkehren, wo der jüdiſche Knabe vom Katholiken, und dieſer wieder vom Proteſtanten getrennt erzogen und der Keim des Glaubenshaſſes in das aufnahmsfähige Kindesgemüth gepflanzt wird. Das iſt die Politik des„demokratiſchen“ Blattes, allerdings, wie wir als höfliche Leute entſchuldigend annehmen wollen, eine„Politik des Unbewußten“; leider können wir dem„demokratiſchen“ Politiker, der dieſe Ziele ultra⸗ montaner Staatsweisheit in der Preſſe unterſtützt, nicht das Compliment zurückgeben, daß„wir nicht annehmen möchten, daß derlei ein Ignorant oder Narr zu Papier gebracht hat.“ Prophete rechts, Prophete links, in der Mitte das Weltkind— Windthorſt zur Rechten, Lieb⸗ knecht zur Linken, in der Mitte der armſelige demokratiſch⸗ fortſchrittliche Wechſelbalg, der ſich an den Brüſten der Sozialdemokratie nährt und im Weihrauchdunſt wohl fühlt, gleichzeitig eine Stütze von Altar und ein Freund der„Ferſchtekiller“, ſo präſentirt ſich das edle Organ der Mannheimer Demokratie; doch man verzeiht den demokratiſchen„Politikern“ gerne, denn nur zu oft wiſſen dieſe ſonderbaren Menſchen nicht, was ſie thun! *Die Faiſet⸗Reiſt. Wien, 5. Okt. Kaiſer Wilhelm fuhr heute früh 6 Uhr 50 Minuten mit dem Kronprinzen Rudolph ohne Ge⸗ folge nach dem Lainzer Thiergarten, um einige Stunden zu Gegen 9 Uhr begab er ſich nach Schönbrunn, um ich in die dortigen Gemächer zurückzuziehen, da inzwiſchen Regenwetter eingetreten war. Gegen 7 Uhr traf Prinz Ludwig von Bayern hier ein und fuhr nach Schön⸗ brunn. Um 9 Uhr erfolgte dann die Ankunft des Königs von Sachſen. Auf dem Bahnhofe wurde er von dem ihm zum Ehrendienſt befohlenen Grafen Uexkuell, dem Corps⸗ commandanten Koenig mit dem Generalſtabschef Drahtſchmidt, und dem deutſchen Botſchafts⸗Secretär, welcher in Vertretung des leidenden ſächſiſchen Geſandten erſchienen war, begrüßt. Außerdem waren der Stadthalter, der Polizeipräſident an⸗ weſend. Das Dragoner⸗Regiment„König von Sachſen“ hatte die Ehren⸗Eskadron mit Regimentsmuſik geſtellt. Vor 85/ Uhr erſchien Kaiſer Franz Joſeph mit dem Generaladjutanten Grafen Paar und dem Flügel⸗ adjutanten v. Freund. Der Kaiſer, welcher die Marſchalls⸗ uniform mit dem Bande des Hausordens der Rautenkrone angelegt hatte, nahm die Begrüßung der auf dem Bahn⸗ hofe anweſenden Herren entgegen und reichte dem Corps⸗ commandanten, dem Polizeipräſidenten, ſowie dem Grafen Uexkuell die Hand. Gleich nachdem der Zug in den 725 5 hof eingefahren war, eilte der Kaiſer ſeinem hohen Gaſte, der die öſterreichiſche Uniform mit dem Bande des Groß⸗ kreuzes des Stephansordens angelegt hatte, entgegen. Die beiden Monarchen umarmten und küßten ſich wiederholt in überaus herzlicher Weiſe und ſchritten dann die Front der Ehrenſchwadron unter den Klängen der Muſik ab. Nach der Vorſtellung des beiderſeitigen Gefolges begab ſich der Kaiſer mit ſeinem hohen Gaſte nach Schbnbrunn. Kurz nachdem er dort angekommen war, beſuchte der König 55 Kaiſer, welchen Beſuch dieſer ſpäter er⸗ widerte. Von zuſtändiger Seite erfährt die„Straßb. Poſt daß Kaiſer Wilhelm über den Empfang in Wien ſeine lebhafte Befriedigung äußerte, ſowohl über die herzliche Aufnahme bei dem Kaiſer und dem Hof als bei der Bevölkerung, welche namentlich am zweiten Tage, mehr noch als bei dem Einzuge, Kaiſer Wilbelm überall, wo er ſich öffentlich zeigte, maſſenhaft und mit lebhafter Sympa⸗ thie begrüßte. Sein geſtriger Trinkſpruch galt dem Kaiſer von Oeſterreich und dem König von Ungarn. In den hieſigen Zeitungen wurde irrthümlich der letztere Titel aus⸗ gelaſſen. Aufſehen macht es hier, daß nur Tisza, nicht auch Taafſe den Schwarzen Adlerorden erhalten hat. Es erklärt ſich dies in erſter Linie aus der beſon⸗ deren perſönlichen Vorliehe Kaiſer Wilhelms für Tisza, deſſen ganzes Weſen und Walten ihm ſehr lner de iſt. Auch mag die Erklärung eines hieſigen Blattes erwähnt werden, wonach Kaiſer Wilhelm weil er Ungarn diesmal verſönlich nicht beſucht, den Orden an Tisza aleichſam Sonntag, 7. Oktober 1888. als Erſatz verlieh. Schließlich iſt allerdings unverkennbar, daß ſich in der Verleihung auch die Empfindung ausdrückt, daß die deutſche Bündnißpolitik in den Ma⸗ gharen eine feſtere und ſtärkere Stütze findet, als bei den dielzüngigen Nationen, welche Graf Taaffe vertritt. Wenn bemerkt worden iſt. daß Kaiſer Wilhelm beim Hofconcert mehrmals an Graf Taaffe vorüberging, ohne ihn anzuſprechen, ſo muß dieſe Beobachtung dadurch eingeſchränkt werden, daß Kaiſer Wilhelm den Grafen Taaffe bei dem Cercle vor dem Concert eeee hat, Nach dem Früßſtück in Schönbrunn, an dem auch die Kaiſerin und die Kronprinzeſſin theilnahmen, perahſchie⸗ dete ſich Kaiſer Wilhelm von den beiden hohen Damen, Beide Kaiſer begaben ſich alsdann mit der übri⸗ en fürſtlichen Jagdgeſellſchaft nach Mürzzuſchlag, von wo 15 täglich Hochwild⸗ und Gemſenjagden unternehmen werden. B ſchließt ſich das von Wien kommende deutſche Gefolge an einer noch unbeſtimmten Station dem Salon⸗ wagen mit be für ee an. Abends 7 Uhr trifft der kaiſerliche Zug in Pontebba ein, wo die Be⸗ grüßung durch die italieniſchen Ehrencavaliere erfolgt. Politiſche Ueberſicht. E Maunheim, 6. Oktober, Vorm. Die aus Oſtafrika einlaufenden Nachrichten legen ernſteſte Erwägungen nahe. Unzweifelhaft handelt es ſich um Machteinflüſſe Englands, welche geeignet ſind, die ganze Entwickelung der Kolonialpolitik in Oſtafrika lahm zu legen. Eine Armee können wir in und bei Sanſibar nicht halten, um das Leben unſerer Unter⸗ thanen und die Intereſſen unſeres Handels gegen die Wiederkehr von Vorgaͤngen zu ſchützen, wie ſolche in den Meldungen aus engliſcher Quelle berichtet werden, die allerdings einen Ueberblick über das wirklich Geſchehene noch nicht geben. Jedenfalls aber iſt dieſes wirklich Geſchehene äußerſt ernſt und erfordert die vollſte Aufmerkſamkeit unſerer Regierung. Die Verfaſſungsreviſion verurſacht Herrn Floquet große Sorgen. Beim Nachtiſch ſeiner politiſchen Diners ſucht er ſeine Abgeordneten⸗Gäſte von der Noth⸗ wendigkeit dieſer Maßregel zu überzeugen, wie es ſcheint mit wenig Erfolg. Floquet ſcheint immer noch der Hoff⸗ nung zu leben, die Boulangiſten dadurch zu ent⸗ waffnen, daß er ſelbſt den Reviſionsgedanken ſich an⸗ eignet, und er ſoll nach wie vor entſchloſſen ſein, gleich nach dem Zuſammentritt der Kammer den Reviſtons⸗ entwurf vorzulegen und daran die Vertrauensfrage zu knüpfen. Seine Freunde dagegen ſind faſt einſtimmig der Anſicht, daß es unpolitiſch ſei, vor Erledigung der Budgeterörterung an die Reviſton heranzutreten.— Aus der Scylla des Fremdengeſetzes in die Charybdis der Reviſion— wahrlich keine angenehme Situation! Unſere Kleininduſtrie. Man ſchreibt uns: In dem Zeitalter des Dampfes, in welchem die ge⸗ werbsthätige Menſchenkraft längſt nicht mehr ausſchlag⸗ gebend iſt für die Beurtheilung der induſtriellen Leiſt⸗ ungsfähigkeit eines Landes, ſondern die Verwendung der Dampfkraft dasjenige Charakteriſtikum bildet, welches in erſter Linie über die Fortſchritte der gewerblichen Thätigkeit Auskunft zu geben vermag, iſt eß dringend nothwendig, daß auch das Kleingewerbe dieſem Strom der Zeit ſich anſchließe, denn ſeine Blüthe hat für die Entwickelung des Staatsweſens eine keineswegs unterge⸗ ordnete Bedeutung. Beſitzen wir nun verſchiedene An⸗ zeichen, daß die Kleininduſtrie Deutſchlands ſich neuer⸗ dings mehr und mehr das wichtigſte Hülfsmittel der Großinduſtrie dienſtbar zu machen gewußt hat, ſo melden ſoeben auch die Berichte der deutſchen Fabrikin⸗ ſpektoren, daß das Kleingewerbe ſich im vergangenen Jahre mehr durch Verwendung kleiner Motoren die Vor⸗ theile des Großbetriebes anzueignen beſtrebt habe. Wenn man erwägt, daß eine mechaniſche Pferde⸗ ſtärke etwa die Kraft von 21 bis 22 Männern und im Kleingewerbe mit ſeinen Lehrlingen und weiblichen Ge⸗ hülfen wohl reichlich 30 Perſonen erſetzt, gar nicht ge⸗ rechnet die Stetigkeit der Wirkung, die Geſchwindigkeit, die Konzentration der Kraft und andere Vorzüge, welche die mechaniſche Arbeit vor der Leiſtung der Menſchen⸗ hände voraus hat, ſo liegt die Frage ſehr nahe, in wie weit überhaupt eine Verwendung der bewegenden Kraft des Dampfes in unſerem Kleingewerbe bis jetzt ſtattge⸗ funden und auf die Umgeſtaltung deſſelben eingewirkt hat. Vermag nun auch die heutige Gewerbeſtatiſtik hierüber nur beſcheidenen Aufſchluß zu geben, ſo iſt immerhin dasjenige Material, welches in den Zählungen von 1878 und 1882 darüber vorliegt, intereſſant genug. Man gewinnt aus demſelben den allgemeinen Eindruck, daß das Kleingewerbe der theilweiſen Ohnmacht des Haud⸗ 2. Seite⸗ Seneral-Anzeiger; % Srlones betriebes durch Einführung des Kraftbetriebes und der Handfertigkeit durch Anwendung der Maſchine bisher ernſtlich aufzuhelfen beſtrebt geweſen iſt. Inſofern beides ein höheres Anlagekapital erfordert, kann hieraus geſchloſſen werden, daß das Kleingewerbe erfreulicherweiſe kapital⸗ kräftiger geworden ſei; allein dies trifft doch inſofern nicht überall zu, als die immer mehr in Aufnahme kommende Miethun g motoriſcher Kraft und die in weitem Umfange eingeführte Erwerbung von Arbeitsmaſchinen auf Abzah⸗ lung jenes freundliche Bild wieder etwas verdüſtert. Indeſſen wird man ohne Zweifel behaupten dürfen, daß die Leiſtungsfähigkeit unſeres Kleingewerbes im Ganzen durch die vermehrte Einführung von Umtriebs⸗ und Arbeitsmaſchinen in erfreulicher Weiſe geſteigert worden iſt, wenn auch allerdings die perſönliche Eigen art des Arbeiters, Handgeſchicklichkeit und Geſchmack ſich beim Maſchinenbetriebe weniger als beim Handbetriebe geltend machen können. D. Paris, 1. Oktober. (Originalbericht des„General⸗Anzeigers“.) Seit ſeine behäbige Exzellenz Floquet das Glück ge⸗ habt hat, dem„brar' gen ral“ ſeinen Degen ein bischen in den Hals zu ſtoßen, ſchwoll ihm der Kamm. Stolz trug er ſein kleines Kröpfchen und ſein Bäuchlein zur Schau und naſe⸗ rümpfend betrachtete er ſeine„‚chers concitoxenz“. Der Demokrat verwandelte ſich in einen Ariſtokraten. Der Ehrgeiz 18 zügelloſe Ruhmſucht hatten ihm dieſen böſen Streich geſpielt. Die Kammern gingen in die Ferien, in Folge deſſen die Ge⸗ ſchäfte an Animo gewannen und Floquet begab ſich auf ſeine ländliche Beſitzung. Der grandioſe Strike brach aus, die Ruhe der Stadt war gefährdet, der Miniſterpräfident pflanzte ruhig ſeinen Kohl. Die Wogen der Erbitterung ſchlugen hoch, man verlangte die Sicherheit der Straße und als der Skandal des herumſtreichenden, arbeitsſcheuen Geſindels einen ſehr bedrohlichen Charakter annahm, ließ Floquet ſeinen Kohl Kohl ſein, vertauſchte ſeine Joppe mit Gehrock, ſeine Land⸗ mütze mit dem ſchwarzen Ofenrohr, wetterte und fluchte über dieſe„sacrés Parisens“ und löſte ein Billet nach Paris. Floquet kam, ſah und. ſiegte nicht. Seine Maßregeln wurden als volksfeindlich erklärt, die Radikalen verhüllten ihr Haupt und die kleinen Pariſer Taugenichtſe ſchnitten ihm Naſen. Und mit einer dieſer Naſen, einer ſehr langen, zog ſich der expopuläre Miniſter zurück. Er war troſtlos, es mit dem Plebs verdorben zu haben und hätte er dem Kaiſer von Ruß⸗ land hundertmal in die Obren geſchrien:„Vive la Pologne, Monsieur“, ſeine Popularität war verloren. Seufzend, ſchmollend und grollend mit der ganzen Welt ver⸗ ſchwand Floquet. Im Traum erſchien ihm Boulanger. Der Miniſter verbarg ſich in den weichen Kiſſen ſeines Bettes umſonſt. Die unverwüſtliche Popularität Boulangers, deſſen Dummheiten ſich nicht mehr zählen laſſen, verfolgte ihn unaufhörlich. Seitdem zerbrach ſich Floquet faſt den Kopf, um ein Mittel zu finden, zur Wie⸗ derherſtellung ſeiner Popularität. Er ſuchte und ſtöberte im allen Kiſten, Kaſten, Schubläden und Schränken herum, bedeckte ſich über und über mit Staub und Schmutz und eief endlich freudig aus:„Heureka“. In der hoch erhobenen Band hielt er ſtrahlend vor Entzücken ein Aktenſtück, das er ſorglich ſäuberte und worauf er mit feſter Hand nieder⸗ chrieh? Geſetz, betreffend die Fremden. Auf dieſe Weiſe iſt das Dekret entſtanden. „Floquet wird dieſes Vergnügen theuer büßen. Vielleicht genügt der hingeworfene Brocken, um die Chauvins momen⸗ kan zu beruhigen, doch wäre es ein gewaltiger Irrthum and eine unentſchuldbare Kurzſichtigkeit Floguet 3, wenn er ſich einbildet, damit ſich bei den Erzradikalen in Gunſt ge⸗ zu haben. Vielleicht vorübergehend, ähnlich einem Vaſſeranſtrich, der beim erſten Regenwetter das Zeit⸗ liche ſegnet. Der auf ſeinem Piedeſtal bedenklich wackelnde Miniſter weiß, was ihn erwartet beim Zuſammentritt der Kammer. Es iſt ſo ſüß, zu regieren. Floquet hält ſich ſicherlich für ſehr klug, doch dem Geſcheidteſten paſſiren mänchmal die größten Dummheiten und wer kennt ein anderes Epitheton ornans für das nach 3 Jahren ſanften Archivſchlafes aus dem Dunkel der Verborgenheit heraus⸗ gezogene und etwas moderniſirte Machwerk? Floquet hat eine rieſige Ungeſchicklichkeit begangen, am Vorabend einer Ausſtellung ein Dekret zu erlaſſen, das überall Mißbehagen, wenn nicht Verſtimmung hervorruft. Die Folgen dürften Herrn Floquet gerade nicht erbauen. So geht's, wenn man nach Boulanger's Ruhm trachtet, den der wackere General mit Degen⸗ und anderen Stichen gut bezahlt hat und abſolut von ſich reden machen will Ich glaube, daß der Freund Polens und des Czaren— man kann, wie Sie ſehen, auch zwei Herren dienen— einen theuer zahlen wird. Wir werden's noch ieſen Monat vielleicht erleben. Unterdeſſen wollen Sie mir, Leſer, geſtatten, Sie auf einige Lächerlichkeiten des ekrets aufmerkſam zu machen, die dem hier lebenden Frem⸗ den beſonders auffallen. Teuilleton. — Sereuade zu Ebren Kaiſer Wilbelms. In echt Neapolitaniſcher Weiſe wird Kaiſer Wilhelm am blauen Golf mit einer Serenade begrüßt werden, welche von hundert Mandolinenſpielern und Sängern aufgeführt werden r Einer der bekannteſten Neapeler Volksdichter hat die Worte gedichtet, welche in der Ueberſetzung aus dem Dialekt alſo lauten: Dies Geſtade der Sirenen, ieſer Himmel, dieſe See, Wo der 85 nimmer endet Wo man wähnt das Reich der Fee, Dieſes Heimathland der Liebe, Das nicht ſeines Gleichen fand, Grüßt von Herzen Dich; es grüßt Dich Laut Neapels goldner Strand. Und es ruft Dir dieſes Willkomm Jedes Ding im weiten Rund: Himmel, Erde, Blätter, Blüthen Thnn Dir dieſes Eine kund. O wie oft doch ſtiegen weiland emde Fürſten hierher nieder, m ſie ungezähltes Kriegsvolk, Blank in Stahl gehüllt die Glieder O wie oft ſind ſie gekommen Aus der Ferne bis hierher, Unſern Frieden uns zu rauben, Unſ're Freiheit und noch mehr! Jene Zeiten 125 vorüber, Alle Furcht iſt abgethan! Güt'gen Herzens kommſt Du zu uns⸗ Dir gehört Neapel an! Könnte dieſer Mund Dir alles, Was er wünſchet, heute ſagen, Könnten dieſe Reime alles Dir zu offenbaren wagen, Könnten die Gedankenſchaaren Frei zu Deinem Ohre dringen, Der ehrenwerthe Herr Floquet verlangt, daß man für alle Ausſagen und Erklärungen die Beweiſe beibringt. Vor⸗ erſt iſt es unumgänglich nöthig, zu beweiſen, daß man zu den Lebenden gehört, indem man einen Geburtsſchein dem Seinepräfekten unter die Naſe hält. Dieſes Certifikat herbei⸗ zuſchaffen, bietet oft Schwierigkeiten, beſonders in der ſehr kurz bemeſſenen Zeit. Ich kenne an hieſigem Platze eine Familie, deren Mitglieder Jahre lang beſtändig reiſten. Die Eltern ſind unterdeſſen geſtorben, die Kinder wirken hier je nach ihren Neigungen und Fähigkeiten. Der erſte Sprößling erblickte das Weltlicht in London, der zweite in Amſterdam, der dritte in Brüſſel, das vierte Kind— jetzt kommen die Mädchen an die Reihe— brachte der Klapperſtorch in Wien, das fünfte in Brüſſel und das ſechſte in Mannheim! In den bezüglichen Städten ſind die Geburtsſcheine geblieben, warum weiß ich nicht, und die Familie zog weiter. Unter enormer Heiterkeit erzählten mir geſtern die Geſchwiſter, daß ſte genöthigt ſeien, nach allen Richtungen Europa's zu ſchrei⸗ ben, um Herrn Floquet den Wiklen zu thun. Genügt es denn nicht, irgend ein Dokument oder Papier, das die Identität bezeugt, vorzuweiſen? Gewiß, aber Herr Floquet will ſich und die Galerie amüfiren, denn lange dauert die Miniſter⸗ herrlichkeit doch nicht mehr. Die Zeit zur Beibringung des Verlangten wird auf einen halben Monat bemeſſen; wird in der Erklärung angegehen, daß es nicht möglich war, in der kurzen Spanne die Papiere kommen zu laſſen, ſo hat der Präfekt von Floquet's Gnaden das Recht, dem Betreffenden eine Friſt von einem Monat zu gewähren, was gewiß derjenige als eine Vergünſtigung an⸗ ſehen wird, deſſen Geburtsſchein z. B. ruhig in Südamerika weilt und—6 Wochen ſchwimmen muß. In der That. Floquet's Kopf war nicht erleuchtet, ſondern illuminirt, als er dieſen Paragraphen aus ſeinem Hirn herausholte und auf's Papier brachte. Papier iſt geduldig, dachte der Miniſter und er batte Recht. (Schluß folgt.) Aus Sladt und Cand. *Mannheim, 6. Oktober 1888. *Von der Mainau. Donnerſtag Mittag trafen von Schloß Kirchberg zum Beſuch auf Schloß Mainau ein: die Prinzeſſin Wilhelm mit der Prinzeſſin Mary und dem Prin⸗ zen Max. Nachmittags 2 Uhr mit Extraboot von Ueber⸗ lingen aus: die Fürſtin und der Fürſt von Hohenzollern, die Herzogin von Anhalt mit ihren Söhnen, dem Erbprinzen und dem Prinzen Eduard, ferner der Prinz und die Prin⸗ zeſſin Friedrich und die Prinzen Ferdinand und Karl von Hohenzollern, begleitet von einer Hofdame und dem Hof⸗ marſchall von Arnim. Die Herrſchaften nahmen an einer Familientafel theil, während der geſammte Hofſtaat an der Marſchallstafel ſpeiſte. Die Hohenzollern ſchen und Anhalt⸗ ſchen Herrſchaften verließen Schloß Mainau um 5½ Uhr, begaben ſich mit Dampfboot nach Konſtanz und kehrten mit dem 6⸗Uhr Zug nach Sigmaringen zurück. Die Prinzeſſin Wilhelm kehrte um 7 Uhr nach Kirchberg zurück. Geſtern früh ſind der Oberſtſtallmeiſter von Holzing und ſeine Ge⸗ mahlin, die Oberſthofmeiſterin, von Schloß Mainau abgereiſt, um ſich zunächſt nach München zu begeben. Ordensverleihung. Der Großherzog hat dem Großh. Oekonomierath Leopold Ruppert in Frankpol bei Opatow(Poſen) das Ritterkreuz 2. Klaſſe des Ordens vom Zähringer Löwen verliehen. Eruennung. Der Intendanturſekretär Krüger von der Intendantur der 29. Diviſion iſt vom 1. Oktober d. J. ab bei dem Rechnungsbof des Deutſchen Reichs als Geheimer revidirender Kalkulatox angeſtellt. »Perſonalnachrichten. Von Großh. Bad. Staats⸗ eiſenbahnverwaltung wurden verſetzt: Expeditions⸗ Grdt e Wilhelm Helmle in Mannheim nach Bruchſal. Von roßh. Zollverwaltung wurden ernannt: Privatlager⸗ aufſeher J. Bader in Mannbeim zum Grenzaufſeher in Wall⸗ bach; Privatlageraufſeher Fr. A. Hatzenberger in Mannheim zum Grenzaufſeher in Säckingen. TErgebniſſe der Maß⸗ und Gewichtsviſitation im Jahre 1887, Da die in zweijährigen Perioden ſtatt⸗ findende regelmäßige Maß⸗ und Gewichtsviſitation in den weitaus meiſten Amtsbezirken des Großherzogthums lin 50 von 52) im Jahre 1886 vorgenommen worden war, ſo hatte die Viſitation im Jahre 1887 einen verhältnißmäßig geringen Umfang; ſie erſtreckte ſich nur in 3 Bezirken guf ſämmtliche Gewerbetreibenden und Gemeinden: in 8 weiteren Bezirken auf einzelne Gemeinden, insbeſondere auf die Amtsſtädte und ſonſtigen bedeutenderen Orte; außerdem fanden im Jahre 1887 noch eine Anzahl unvermuthete und außerordentliche Viſitationen ſtatt, die ſich zum Theil nur auf einzelne Gelegen⸗ heiten, insbeſondere auf Jahr⸗ und Wochenmärkte erſtreckten. Gelegentlich der im Jahre 1887 vorgenommenen Viſitationen ergaben ſich bei 907 Gewerbetreibenden im Ganzen 3240 Fälle von Zuwiderhandlungen gegen die Maß⸗ und Gewichts⸗ ordnung, welche 3150 vorſchriftswidrige Gegenſtände und 90 ſonſtige Verſtöße gegen die beſtehenden Vorſchriften umfaßten. Von den vorſchriftswidrigen Gegenſtänden wurden 232 weg⸗ genommen bezw. unbrauchbar gemacht, 337 auf Grund eines Straferkenntniſſes eingezogen, 2531 dem Eigenthümer zur Be⸗ richtigung zurückgegeben. Die letztgenannten Fälle, welche Ach, es würd' an Zeit uns fehlen. Dir 11 1 nur zu ſingen: Vivat!— Wenn Du heimgekehrt, Werde dies zuerſt entſchleiert: Nur ein Feſt des Herzens war es; Das Neapel Dir gefeiert“ — In dem Taufbuche des Dörſchens Dolzig, dem Geburtsorte der deutſchen Kaiſerin Auguſta Viktorig, be⸗ findet ſich, von der Hand des alten Küſters, Kantors und Lehrers Michael geſchrieben, unter Nr. 1858 des Taufregiſters (zufällig auch die Jahreszahl der Geburt der hohen Frau) folgender Vermerk:„Nr. 1858, den 2. Oktober 1858, früh 7½ Uhr: nomen: Auguſte, Viktorig, Friederike, Louiſe, eodore, Jenny, eheliches Mädchen. Vater: Se. Durchlaucht err Friedrich, Chriſtian, Auguſt, Erbprinz zu Schleswig⸗ Holſtein⸗Sonderburg⸗Auguſtenburg, Kirchenpatron, Erb⸗ und Lehnsherr auf Dolzig; Mutter: Frau Adelheid, Viktoria, Amalie, Louiſe, Marie, Konſtanze, Erbprinzeſſin zu Schles⸗ wig⸗Holſtein⸗Sonderburg⸗Auguſtenburg, geb. Prinzeſſin zu Hohenlohe⸗Langenburg. Den 30. November getauft. Tauf⸗ zeugen: 1) Se. Königl. Hoheit der Prinz⸗Regent von Preußen. 2) Ihre Kgl. Hoheit die Prinzeſſin von Preußen. 3) Se. Kgl. Hoheit Prinz Friedrich Wilhelm von Preußen. de Kgl. Hoheit die Prinzeſſin Friedrich Wilhelm von Preußen(Victoria). 5) Ihre Durchlaucht die Herzogin von Schleswig⸗Holſtein⸗Sonderburg⸗Auguſtenburg. 6) Ihre Durchlaucht die verwittwete Frau Gräfin von Erbach⸗Schön⸗ burg, geb. Prinzeſſin von Hohenlohe⸗Langenburg.“ — Ein humorvolles Straßenbild aus Berlin W. In der Weltſtadt Berlin kommen tagtäglich Raufereien und 0 vor, ſelten aber ſolche, deren Thatort der eſten der Stadt iſt. Am Dienſtag war der untere Theil der Kurfürſtenſtraße Schauplatz einer ſo hochgradig tragi⸗ komiſchen Scene, wie man ſie höchſtens in den„Fliegenden“ in effigie finden kann, nämlich einer ſolennen Prügelei zwiſchen einem Bäckermeiſter und einem Schornſteinfeger. Rührend war die Anzſnglichkeit des letzteren. Ihren Höhepunkt er⸗ reichte die Komik der Situation, als die Frau Meiſterin, unterſtützt durch die Geſellen, thatkräftig eingriff. Der „Schwarze blieb indeſſen Sieger im Kampf, nach deſſen 83,5 Proc. der Geſammtzahl der Zuwiderhandlungen aus⸗ machen, betrafen vorzugsweiſe durch den Gebrauch über die zuläſſigen Fehlergrenzen hinaus unrichtig gewordene Meß⸗ werkzeuge. Bezüglich der Art der vorſchriſtswidrigen Gegen⸗ ſtände und Verſtöße gegen die beſtehenden Vorſchriften ver⸗ theilen ſich die Zuwiderhandlungen folgendermaßen L ze⸗ maße 43, Flüſſigkeitsmaße 61, Trockenhohlmaße 15, Gea pte 1899, Waagen 190, Schankgefäße 942 und ſonſtige Vorſchrifts⸗ widrigkeiten 90. Es wurden im Ganzen 483 Strafen feſtge⸗ ſetzt, und zwar ſämmtliche im polizeilichen Strafverfahren: der Geſammtbetrag der erkannten Geldſtrafen beläuft ſich auf 1632 Mark. 8 * Der Vorſtaud der uationalliberalen Partei hat an die Wittwe des Herrn Direktors Vogelgeſang folgendes Beileidsſchreiben gerichtet: An dem ſchweren Ver⸗ luſte, der Sie betroffen hat, nimmt auch die nat.⸗lib. Partei den innigſten Antheil. Wir verlieren in unſerem ſo früh mitten aus ſeiner ſegensreichen Thätigkeit abberufenen Freunde Vogelgeſang ein für die nationale Sache begeiſtertes Mitglied, welches zu allen Zeiten treu zu uns geſtanden. Wir fühlen uns verpflichtet, am Sarge des Verblichenen auch dieſen Ausdruck unſeres warmen Dankes abzuſtatten und bitten Sie, hochverehrte Frau, die Verſicherung unſerer herz⸗ lichſten Antheilnahme annehmen zu wollen. Wir werden dem edlen Patrioten, in welchem wir einen eifrigen Mit⸗ arbeiter verloren haben, zu allen Zeiten ein dankbares An⸗ denken bewabren. * Ehrengeſchenk. Bekanntlich betheiligten ſich bei der anläßlich der Anweſenheit des Prinzregenten in e ſtattgefundenen Rheinfahrt auch eine größere Anzahl Feſt⸗ jungfrauen. Dieſelben befanden ſich auf dem von der Firma Karl Arnheiter Erben in Ludwigshafen geſtellten Dampfboot „Stadt Ludwigshafen“, als deren Steuermann Hr. Jean Zöller von hier fungirte und zwar führte dieſer das Bopt während der ganzen Fahrt mit einer erſtaunlichen Sicherheit. Die Feſt⸗ jungfrauen, welche ſich an dieſer Fahrt betheiligen durften, haben nunmehr Herrn Zöller in dankbarer Anerkennung ſeiner vortrefflichen Führung einen prachtvollen Pokal geſtifte. Der⸗ ſelbe trägt folgende Widmung: Rheinfahrt Seiner Königl. Hoheit des Prinz⸗Regenten Luitpold von Bayern 23. 9. 88. Die Söſter d Ludwigshafens dem Steuermann 15— öller. Boot„Stadt Ludwigshafen“ der Firma Arn⸗ eiter. * Schulangelegenheiten. Aus Elternkreiſen werden wir darauf aufmerkſam gemacht, daß trotz der naßkalten und für die Geſundheit ſo ſchädlichen Witterung die armen Schul⸗ kinder in ungeheizten Schulzimmern ſitzen müſſen. Es bedarf wohl nur dieſes Hinweiſes, um ſolchem Mißzſtande ſofort abzuhelfen, wenn die Bemerkung einer beſorgten Mutter, es ſcheine das Einheizen vor den Oktoberferien im hieſigen Schul⸗ reglemement nicht vorgeſehen zu ſein, ihren ſatyriſchen Bei⸗ geſchmack verlieren ſoll. Ob wobl in den Bureaux unſerer ſtaatlichen und ſtädtiſchen Behörden auch noch nicht eingeheizt ird? *Orthopädiſches Juſtitut W. Gabriel. Die Ein⸗ richtung dieſes Etabliſſements ſchreitet rüſtig vorwärts Geſtern wurden mehrere Wagenladungen der Maſchinen für Heil⸗ gymnaſtik in das gymnaſtiſch⸗orthopädiſche Inſtitut des Herrn W. Gabriel verbracht. 5 *Als Diakoniſſin eingekleidet wurde vorgeſtern beim Jahresfeſt der Diakoniſſen⸗Anſtalt in Speyer eine Badenſerin Karolina Noll aus Adelsheim. * Kaiſer⸗Panorama nennt ſich eine Sehenswürdig⸗ keit, um welche unſere Stadt eben reicher wird. In dem neuen Laden des Herrn Wolf, E 4. 17, iſt nämlich ein drehbares Panorama in eleganter Ausſtattung errichtet worden, an welchem 50 Perſonen bequem ſitzen und in ſtereoscopiſchen Bildern die ſehenswürdigſten Bauten ſowie Momente aus den wichtigſten Weltereigniſſen unſerer Zeit bewundern können. Dieſe Bilder werden, wie wir hören, jede Woche gewechſelt werden. So wird dieſes Panorama, welches wirklich einen hohen Kunſtgenuß bietet und mit Schaubuden auf Meſſen u. drgl. nicht verwechſelt werden darf, heute mit Anſichten der Prunkgemächer Säle und Corridors eröffnet, welche König Ludwig I. von Bayern in ſeinen Schlöſſern Neu⸗Schwanſtein und Herren⸗ Chiemſee hat herrichten laſſen. Die Pracht derſelben ſpottet jeglicher Beſchreibung, und da die Bilder Alles in natür⸗ licher Größe und Ausdehnung zeigen, wobei auch die ver⸗ ſchiedenen Farben und die Beleuchtung zur vollen Geltung kommen, ſo bietet der Beſuch dieſes Panoramas willkom⸗ menen Erſatz für eine Reiſe nach den erwähnten Schlöſſern, die nicht Jedermann machen kann. Wir wollen deshalb nicht verfehlen, den Beſuch deſſelben unſeren geehrten Leſern beſtens zu empfehlen, da der geringe Eintrittspreis nicht im Verhältniß zu dem Gebotenen ſteht. Der Oktober hat ſich dieſes Jahr nicht ſehr ſchön eingeführt. Eine rauhe kalte Luft erinnert uns daran, daß der Sommer verſchwunden und es Zeit iſt, die Winterüber⸗ zinher wieder hervorzuſuchen. Für das Ausreifen der Reben iſt dieſe naßkalte Witterung ſehr ſchädlich und wäre es höchſt erwünſcht geweſen, wenn das warme ſonnige Wetter des September auch im Oktober, wenigſtens im Anfange des⸗ 1 noch angehalten hätte. Der Hundertjährige Kalender, eſſen Angaben in dieſem Jahre ſehr oft zugetroffen, wenn auch ſonſt ſeine Prophezeiungen gewöhnlich nicht in Erfüllung gehen, weiß von dem aanzen Monat Oktober nicht viel Gutes Beendigung es für das zahlreiche Publikum nur ſchwer zu unterſcheiden war, wer Bäcker und wer Schornſteinfeger ſei. — ‚Die ſchöne Galatheg. Der Bildhauer Philipp M. in Paris beſaß in ſeinem Atelier eine Venus, die in einem Roſenbette lag. Anfangs Auguſt kam der 16jährige Sohn des Bildhauers nach Paris, um die Ferien bei ſeinem Vater zuzubringen. Die Geſundheit des jungen Mannes flößte den Eltern tiefe Beſorgniſſe ein, er war bleich, kränkelnd und von einer erſchreckenden Ueberreiztheit. Der Junge kam in das Atelier ſeines Vaters und brachte daſelbſt ganze Tage damit zu, die Venus zu betrachten. Anfangs ſcherzte man über dieſe ſonderbare Leidenſchaft, aber bald nahm die Nervoſität deſſelben in beunruhigender Weiſe zu und dem Vater blieb nichts übrig, als die Statue der Venus zu zertrümmern. Als der Sohn die Zerſtörung entdeckte, brach er in ſtürmiſche Verzweiflung aus. Er ſchloß ſich in ſein Zimmer ein und blieb mehrere Stunden in demſelben. Da Klopfen und Rufen vergeblich waren, erbrach man das Zimmer und fand den Unglücklichen am Fenſterkreuz erhenkt. Der Tod war bereits vor längerer Zeit eingetreten. „—.Räthſel können mit der Zeit unrathbar werden, weil die Gegenſtände, auf welche ſie ſich beziehen, im Lande außer Gebrauch kommen. Mir fiel dieſer Tage, ſchreiht ein Mitarbeiter der„.⸗Z.“, ein altes Zeitungsblakt in die Hand, in dem ein Liebhaber und Sammler von volksthümlicher Spruchpoeſie u. A. auch eine Anzahl von Räthſeln mittheilt, die er unter mecklenburgiſchem Landvolk geſammelt hat. Da⸗ von lautet eines: „Sie ſchinden mich, ſie ſchaben mich, Sie ſchneiden mir den Kopf ab, Sie geben mir was zu ſaufen 5 Und laſſen mich wieder laufen.“ Ein anderes heißt: Des Tages hab' ich nichts zu thun, Man läßt mich in dem Winkel ruh'n: Des Abends bricht die Nacht herein, Dann ſchluck ich Feuer und Flammen ein.“ Unſere Kinder können beide Räthſel nicht mehr errathen. Die Auflöſung lautet bei dem einen:„Die Kielfeder“, bei dem anderen:„Die Lichtputzſcheere Ner dee TT—T— ²⁰ wWM²?WQ eeeeeneeeee 1 7. Oktober. Genueral⸗Anzeiger. 3. Selte. za ſagen. Nach demſelben ſoll das trübe regneriſche Wetter bis zum 14. andauern. Vom 14. bis 16. ſoll ſchönes Wetter ſein, am 17. hätten wir Reif und am 18. Froſt zu erwarten. Vom 19. bis 21. ſoll wieder hübſches Wetter herrſchen. Von da bis zu Ende des Monats verkündet jedoch der alte Brummbär regneriſche und kalte Witterung. Hoffen wir, daß diesmal die Vorausſagungen des„Hundertjährigen“ gabermals nicht zutreffen und uns noch recht viele ſchöne Herbſttage— welche ja ſonſt im Oktober nichts Seltenes ſind — beſchieden ſein mögen. *Das neue Börſenlokal E 6 1 iſt nunmehr endgiltig fertiggeſtellt und findet deſſen feierliche Eröffnung am Dienſtag, 9. Okt., Vormittags präcis ½12 Uhr ſtatt. * Ausgeſtellt. In der Kunſthandlung von A. Has⸗ denteufel, 0 2 Nr. 10, iſt zur Zeit ein Paſtellgemälde des berühmten Münchener Malers Joſ. Koppay ausge⸗ ſtellt, welches allgemeine Bewunderung verdient. Der Preis von M. 350 iſt ein ſehr mäßiger. * Die Generalverſammlung des Allg. Bad. Volks⸗ ſchullehrervereins, welche vorgeſtern in Offenburg ſtatt⸗ fand, hatte ſich eines ſehr zahlreichen Beſuches zu erfreuen. Es mochten ungefähr 500 Lehrer auweſend ſein und zwar waren Vertreter aus allen Theilen unſeres badiſchen Landes erſchienen. Am Vorabende fand eine Zuſammenkunft der Delegirten ſtaft, in welcher der bis jetzt einzig in Betracht kommende Candi⸗ dat für die Obmannsſtelle des Vereins, Herr Heyd aus Dill⸗ Weißenſtein, ſein Programm entwickelte. Die Kandidatue des Herrn Heyd wurde ſodann mit überwiegender Majorität gutgeheißen. Die Hauptverſammlung ſelbſt wurde an dem obengenannten Tage Vormittags gegen 11 Uhr eröffnet. Nach dem Ger Verleſung gekommenen Rechenſchaftsbericht hat ſich das Vereinsvermögen um über 2000 M. erhöht. Die Mit⸗ gliederzahl hat im letzten Quartale eine Zunahme von über 500 erfahren, ſo daß dem Verein gegenwärtig über 3000 Mit⸗ glieder angehören. Die Berathung über die Statuten einer in's Leben zu rufenden Krankenkaſſe wurde zurückgeſtellt und einer Kommiſſion überwieſen, um Zeit für die Erledigung der brennenderen Fragen zu gewinnen: Feſtſtellung allſeitig befriedigender Vereinsſtatuten und Berathung über Mittel und Wege, die zu ergreiſen und einzuſchlagen ſind, um das zu erreichen, was die Lehrer, ſich vergleichend mit an⸗ deren Dienern des Staates, zu erſtreben ſich berechtigt und verpflichtet halten. Die Annahme der einzelnen Vor⸗ ſchläge erfolgte zum größten Theile mit Einhelligkeit, Als anzuſtrebende Ziele wurden aufs Neue erkannt: Erhöh⸗ ung der Gehälter der vier untern Ortsklaſſen, entſprechend den Gehaltsſätzen gleichgebildeter Beamter ſund Bezahlung nach dem Dienſtalter, Regelung der Penſionen und Wittwen⸗ gehälter nach Maßgabe des Beamtengeſetzes und endliche Einreihung in die entſprechende Stelle im Beamtengeſetze, ohne Mehrbelaſtung der Gemeinde. Die Verſammlung konnte ſich der feſten Hoffnung nicht verſchließen, daß die hohe Re⸗ gierung und die Kammern Mittel ſuchen und finden werden, um den Lehrern das zu gewähren, was in der letzten Seſſion für die anderen Diener des Staates mit Recht gefordert und ſo raſch und ohne Rückhalt gewährt wurde. Nach Schluß der Verhandlungen wurde ein Begrüßungstelegramm an unſern Großherzog abgeſendet. Die Verſammlung verlief in der ſchönſten Weiſe und ſchieden die Theilnehmer nach Schluß derſelben mit dem Herzenswunſche von einander, daß die nunmehr vollzogene Einigung des ganzen badiſchen Lehrer⸗ ſtandes in nicht allzu ferner Zeit die erhofften Früchte zeitigen möge. Aus dem Groffherzogthum. Bruchſal, 4. Okt. Die Tabakernte iſt gegenwärtig in vollem Gang; nachdem in einzelnen Nächten dieſer Woche die Temperatur bis 1» Reaumur gefallen war, befürchtet man baldiges Eintreten eines Froſtes und beeilt fich, das Produkt unter Dach zu bringen. Leider iſt daſſelbe vielfach Hinter den Erwartungen zurückgeblieben; der Kupferroſt hat viel Schaden angerichtet. Dagegen verſprechen die Weinberge infolge des ſchönen Septembers einen befriedigenden Ertrag, beſſere Lagen laſſen ſogar auf einen vollen Herbſt hoffen. Der Hopfenhandel ſtockt immer noch, obwohl allenthalben noch anſehnliche Mengen lagern. Die Spekulation der Land⸗ wirthe, Zeit der Hauſſe noch mit Verkäufen zu⸗ rückhielten, weil ſie eine noch weitere Preisſteigerung erhofften, hat ſich als verfehlt erwieſen, denn gegenwärtig wird für trockene Wagre nur 50—60 Mk. bezahlt, während noch vor einigen Wochen grüne Waare bis zu 160 Mk. galt.— Der Neint Stadtrath hat beſchloſſen, die mit dem J. d. M. dem ankenverſicherungszwang unterworfenen land⸗ und forſt⸗ wirthſchaftlichen Arbeiter der hieſigen Ortskrankenkaſſe zuzu⸗ weiſen, der Vorſtand der letzteren aber ſich gegen dieſen Beſchluß verwahrt, da die land⸗ und forſtwirthſchaftlichen Arbeiter die Verwaltung der Kaſſe erheblich erſchweren würde, es auch unbillig ſei, ſie an dem von den bisherigen Mit⸗ gliedern angeſammelten Reſervefonds ohne Weiteres theil⸗ nehmen zu laſſen. Der Stadtrath hat darauf die Entſcheidung des Bezirksraths angerufen; dieſe Behörde entſchied für Zuweiſung an die Ortskrankenkaſſe; letztere hat nun gegen die bezirksräthliche Entſcheidung den Rekurs ans Miniſterium des Innern eingelegt. Man iſt hier allgemein auf den Aus⸗ gang dieſer wichtigen Angelegenheit geſpannt. Mosbach, 4. Oktober. Der geſtern begonnene Orgel⸗ kurſus in der ev. Stadtkirche dahier war von 21 Lehrern und 12 Geiſtlichen aus der Diözeſe Eberbach⸗Mosbach beſucht. Gin ungariſches Grafengeſchlecht. 15 Erzählung von C. Deutſch. Nachbruck verboten. Cortſetzung.) Wieder trat eine Pauſe ein. Eliſabeth hatte ſich tiefer in die Ecke gedrückt, ſo weit als möglich von ihm, er ſchien es nicht zu bemerken. Beide Hände ineinander gepreßt, als ſuche er dadurch den heißen Strom ſeines Herzens zu dämpfen, fuhr er fort:„Sie haben mir die Geſchichte der Schweſter erzählt, ich will Ihnen die des Bruders erzählen. Er war ein wilder, unbändiger Knabe, ohne väterliche Leitung, durch die ver⸗ götternde Liebe einer ſonſt klugen, beſonnenen Mutter großge⸗ zogen. Er war als Jüngling roh und leichtfertig, keinen höhe⸗ ren Zweck über ſich erkennend, dem er die Kraft ſeiner Jahre hätte widmen können, als— den Genuß. Da ſah er ſie Doch was ſoll ich Ihnen ſagen! O, Eliſabeth, Sie ſind meine Savolta, und ſo wie er zu ihr, will ich zu Ihnen ſprechen: Der Blick Deiner Augen, der Ton Deiner Stimme, Deine geliebte Nähe, ſie leiten und lenken mich und machen mich zu Allem fähig. Ich liebe Dich mehr, als es Worte je im Stande ſind auszudrücken, ich kann nicht ohne Dich leben, Fliſabeth.“ Sie löſte den Mantel, der ſie beengte und ſtand auf. „Wenn Sie nicht dieſe Scene beenden,“ ſagte ſie, und in ihrer Stimme lag Zorn und Schmerz,„ſo zwingen Sie mich, den Wagen zu verlaſſen.“ Er wurde lodtenbleich.„Iſt das die Antwort auf mein heißes, leidenſchaftliches Werben? fragte er dumpf. „Ich habe keine andere, Herr Graf. Ich will nicht unter⸗ ſuchen, in wie weit Ihre Gefühle wahr ſind,“ fuhr ſie dann milder fort und etwas ſogar, wie ein leiſes Beben klang aus ihrer Stimme,„aber ein Mann von ihrem Stande ſollte es Herr Dekan Nüßle von bier und Herr Muſikdirektor Hänlein aus Mannheim verſtanden es, in ihren längeren Anſprachen, das von einer Anzahl Lehrern gehegte Mißtrauen gegen dieſe Konferenzen zu zerſtreuen, wie denn auch die vielen ſehr an⸗ regenden Belehrungen des Herrn Hänlein bei den Orgelvor⸗ trägen verſchiedener Organiſten recht wohlwollend und dank⸗ bar aufgenommen wurden. „I Tauberbiſchofsheim, 4. Okt. In unſerer Gegend iſt, wie allgemein verlautet, die Ernte ſowohl bezüglich der Quantität als auch hinſichtlich der Qualität viel beſſer aus⸗ gefallen, als man urſprünglich erwartet hatte. Dabei werden für viele Feldfrüchte ganz anſehnliche Preiſe bezahlt. Nament⸗ lich iſt dies bei der erſte der Fall. * Buchen, 5. Okt. Vom ſchönſten Wetter hegineigt fand geſtern das landwirthſchaftliche Gaufeſt ſtatt. Um halb 10 Uhr bewegte ſich der Feſtzug zum Feſtplatz, wo Herr Oberamtmann Braun, als erſter Vorſtand des Vereins, eine kurze Anſprache hielt. Hiernach fand Beſichtigung und Prämiirung des vorhandenen Viehes ſtatt. Die Preiſe ver⸗ theilen ſich wie folgt: 16 Preiſe für Kalbinnen, mit zu ſammen 365 Mark, außerdem erhielten 9 Stück Weggelder, in der Höhe von 69 Mk. Für Kühe waren ausgegeben 8 reiſe mit 180 Mk und 42 Mk. Weggelder. Den Farren wurden nur Weggelder von je 10 Mk. bewilligt. Bei der folgenden Farren⸗ verſteigerung wurden 9 Stück für 3000 Mk. weggegeben. Von dem reichen Obſtertrage, den unſere Gegend aufzuweiſen hat, legte die Obſtausſtellung Zeugnjß ab. Es erhielten 20 Obſtausſteller Diplome für ſchöne Früchte. Während des gan⸗ en Nachmittags fanden Volksbeluſtigungen ſtatt, wobei be⸗ onders die Jugend ihre Kletterkünſte verwerthen konnte. *Kleine Chronik. In Friedingen hatte ein 1½ Jahre altes Kind das ſeltene Schickfal, im Waſſerbau der Riedmühle in einen Waſſerlauf zu ſtürzen und unter dem Rad durch faſt unverſehrt in den untern Lauf des Mühl⸗ kanals zu gelangen. Daſelbſt im Kreiſe treibend, wurde es von dem tödtlich erſchrockenen Vater herausgezogen und kam mit einer leichten Schramme im Geſicht davon.— Im Meers bur ger Hafen wurde ein mit Hausrath hochbela⸗ denes Segelſchiff von den ſtürmiſchen Wellen hin und her⸗ geſchüttelt und umgekippt. Das Unglück wurde leider erſt am anderen Morgen bemerkt, als die Möbel im Hafen umher⸗ ſchwammen. Das Schiff kam von der Reichenau und war nach Schiggendorf beſtimmt.— In Freiburg ſtürzte der Taglöhner Heinrich Bonz von Saalbach beim Transportiren von Möbeln über einen ſchmalen Gang über die Brüſtung indurch in den Hofraum und fiel daſelbſt derart mit dem kopf auf, daß er das Genick brach und außerdem einen er⸗ Sie e erlitt, was ſeinen ſofortigen Tod zur olge hatte. Pfälziſche Nachrichten. *Fraukenthal, 5. Okt. Die ſtädtiſche Feuerwehr ver⸗ bunden mit der Zuckerfabrikwehr brachten Herrn Bürgermeiſter Pohly einen Fackelzug, um auch ihresſeits dem Herrn Bürger⸗ meiſter, ihrem oberſten Commandanten bezw. Vorſtand der Löſch⸗ direction, eine Huldigung darzubringen für die Anszeichnung, welche ihm von dem Prinz⸗Regenten geworden. Bergzabern, 4. Oct. Mit der Verpachtung der Brauerei zum„Engel“ dahier iſt Bergzabern aus der Reihe der pfälziſchen Orte getreten, welche in Betrieb befindliche Brauereien beſitzen. Vor kaum 20 Jahren waren in hieſiger Stadt 5 Branereien in Betrieb, welche alle mit Erfolg ar⸗ beiteten, während man heute, wie geſagt, keine einzige Brau⸗ erei mehr betreibt. — Aus der Pfalz, 5. Okt. Ein junger Ruſſe, welcher zum Beſuche auf der Petersau weilt und bei einem Spazier⸗ dang nach Frankenthal das noch gut erhaltene und als Kunſt⸗ werk bekannte Eingangsthor des früheren Franziskanerklo⸗ ſters hinter der kat oliſchen Kirche in ſein Notizbuch abzeich⸗ nete— er iſt nämlich ein Künſtler— wurde von einem Heißſporn als„Spion“ zur Polizei gebracht, wo er aber natürlich ſofort wieder entlaſſen wurde.— Wäre der„Neue“ ſchon an der Tagesordnung, ſo könnte man für dieſen Heiß⸗ ſporn vielleicht auf mildernde Umſtände plädiren, ſo aber ſcheint es unter deſſen Kopfbedeckung nicht ganz richtig zu ſein. Mittheilungen aus Heſſen. * Wallertheim, 5. Okt. Auf Anordnung der Staats⸗ anwaltſchaft wurde der Keller eines hieſigen Weinhändlers polizeilich geſchloſſen. Der Weinhändler ſoll eine Weinfabrik heimlich betrieben haben. Mainz, 4. Okt. Auf dem hieſigen Friedhof wurde vor⸗ geſtern ein junger Mann beerdigt, welchen man vor einigen Tagen im ſogenannten Sprendlinger Wald erſchoſſen auffand. Der jugendliche Selbſtmörder zählte zur Verwandtſchaft einer ſehr achtharen hiehgen Familie. Die Leiche wurde auf Requiſition derſelben mittelſt der Bahn hierher gebracht und in aller Stille beerdigt. Bei Auffindung der Leiche wurden nur 23 Pfg. bei derſelben aufgefunden, trotzdem der junge Mann noch vor wenigen Jahren über ein Vermögen von cg. 80,000 Mk. verfügte. Daraus läßt ſich wohl auf die Urſache ſchließen, aus welcher ſich derſelbe das Leben ge⸗ nommen hat. Tagesneuigkeiten. — Diebſtahl in der Berliner Kunſtausſtellung. Gott Amor iſt als Herzensdieb bekannt. Daß er aber ſelbſt be⸗ ſtohlen wurde, dieſer Fall war unſeres Wiſſens bisher nicht ſich überlegen, bevor er zu einem Mädchen, das er zu achten vorgibt, derartige Worte ſpricht.“ „Welche Worte? Daß ich Sie liebe, bis zum Wahnſinn liebe? O, Eliſabeth, ich will es Ihnen wiederholen, täglich und ſtündlich, bis Sie daran glauben.“ „Denken Sie an Ihre Schweſter und ſchweigen Sie!“ rief ſie faſt außer ſich.„Welch' ein Recht haben Sie zu ſolchen Worten? Ich theile Ihre Liebe nicht und werde ſie nicht theilen und das ſoll das letzte Wort darüber ſein. Und jetzt, Herr Graf, entweder dieſe Scene iſt zu Ende oder ich laſſe Misko halten und ſteige aus.“ „Ich werde den Wagen verlaſſen,“ ſagte er. Seine Stimme war wieder zu erkennen; ſie klang rauh faſt heiſer. Wenn ſie mit Abſicht den zornigen, abweiſenden Ton ge⸗ brauchte, um ihm auf einmal alle Hoffnung zu nehmen und ſeinen Stolz wachzurufen, ſo war, was jedem Anderen gegen⸗ über richtig geweſen, für die Natur des Grafen Geza nicht berechnet. Alle böſen Dämonen waren erwacht. Er ſtieß den Wagenſchlag auf und ſtürzte wie wahnſinnig hinaus. Einige Secunden ſpäter ſaß er neben Miska auf dem Kutſchbock, entriß dem nichts Ahnenden mit einer wilden Geberde die Zügel und die Peitſche und ſchlug wie beſeſſen auf die Pferde ein, die in wilden Sprüngen davon zu jagen begannen. Zum erſten Mal verfehlte Eliſabeth' Nähe nicht nur den alten Zauber, ſondern rief alle böſen Gewalten wach und der Rückſchlag war um ſo furchtbarer, je länger dieſe unterdrückt, je mehr Geza ſeine Natur bezwungen hatte. Ein Orkan ändert auch oft die Richtung, und die Gegend, die er am längſten geſchont, wird meiſt am heftigſten getroffen. Eliſabeth wußte, daß es ein Unglück geben würde, aber es war eine ſeltſame Ruhe in ihrem Herzen. dageweſen. Am Sonntag Abend umſtanden, wie das„D. T. berichtet, dichte Schaaren von Beſuchern in der Skulp⸗ turenhalle der Kunſtausſtellung den durch Anna von Kahle in Marmor gemeißelten Amor“ und debattirten über einen an demſelben verübten Biebſtahl. Dieſer„Amor? nämlich atte einen kleinen, aus Elfenbein geſchnitzten Köcher nebſt feilen, welcher erſtere durch zwei kleine Drahtſtifte ſeitwärts an der Skulptur befeſtigt geweſen, getragen und ein Lang⸗ finger hatte im Gewühl der Beſucher Gelegenheit gehabt, dieſen Köcher mit Inhalt verſchwinden zu laſſen. Ob hier ein Racheakt eines von Amor's Pfeilen Getroffenen vorliegt. oder ob Jemand, der bisher das Herz ſeiner Angeheteten nicht erweichen konnte, nun ſelbſt ſein Heil mit den Pfeilen des Gottes verſuchen will, konnte bisher noch nicht feſtgeſtellt werden. — Ein Cireus⸗Reiter Auf eine entſetz⸗ liche Weiſe verunglückte Mittwoch Nachmittag ein Mitglied des Circus Schumann auf dem hinter dem Circus helegenen Platze in Berlin. Der Kunſtreiter war beſchäftigt, ein Pferd „abzureiten“, als dasſelbe in Folge des Geräuſches, welches ein vorbeifahrender Perſonenzug der Stadtbahn verurſachte, plötzlich ſcheu wurde, zur Seite ſprang und ſeinen Reiter im hohen Bogen aus dem Sattel ſchleuderte. Derſelbe fiel dabei mit dem Kopfe ſo unglücklich auf einen Stein, daß er blutüberſtrömt nach der nahegelegenen Charite gebracht wer⸗ den mußte. — Ein reicher Muſikus. Es iſt nicht wahr, daß man ſich in dieſer nüchternen Zeit mit der wahren„Kunſt kein Geld mehr verdienen könne. Unter den Drehorgel⸗ ſpielern Berlins gibt es nach der„Nationalzeitung“ einen wahren Kröſus. Derſelbe hat eine bevorzugte Stelle im Thiergarten inne, wo Nachmittags die„Aparten“ promeniren. Von ihnen fällt manche Mark für den Invaliden ab. Vor⸗ mittags über verwaltet er ſeine beiden Häuſer in Charlotten⸗ burg und nur zur Promenadezeit dreht er die Orgel. Seiner Tochter konnte er baare 30,000 Mark mitgeben. — Duell. Aus der Provinz Sachſen, den 3. October, ſchreibt man: Am Samſtag hat zwiſchen dem Hauptmann Jetzlaff der 5. Batterie des 1. Brandenburger Artillerie⸗ Regiments Nr. 3 und dem Premierlieutenant Krocker in der Nähe des Schießplatzes bei Jüterbogk ein Duell ſtattge⸗ funden, bei welchem Krocker nach zweimaligem Kugelwech el durch einen Schuß in den Kopf tödtlich getroffen wurde. — Der„bärtige“ Maun. Im Gefängniß zu Lille befindet ſich gegenwärtig ein Mann, wie man ihn ſchwerlich ſonſt irgendwo auf der Welt finden dürfte. Derſelbe iſt von nur mittlerer Figur 1½ m groß und einen phänome⸗ nalen Bart, der nicht weniger als 1% m lang iſt. Der Be⸗ ſitzer dieſes Bartes, Jules Dumont, iſt 43 Jahre alt und aus der Nähe von Lille gebürtig. Er büßt augenblicklich eine zweimonatliche Freiheitsſtrafe ab, die ihm wegen eines Dieb⸗ ſtahls zudictirt wurden iſt. Da Dumont die bereits im Jagre 1885 erfolgte Verurtheilung für eine ungerechte hielt und ſich der Strafe entziehen wollte, ſo war er damals nach Courtrai eflohen. Sei es nun, daß man ihn gefaßt, oder daß er ſich elber geſtellt hat, kurz, er ſitzt jetzt für jenes Vergehen hinter Schloß und Riegel. Was ſeinen abnormen Barkt betrifft, ſo verſteht es ſich von ſelber, daß er ihn nicht wie andere Leute tragen kann, denn er würde ſich bei jedem Schritt darauf treten. Er ihn denn auch ſchleifenartig empor, befe⸗ ſtigt ihn ſorgfältig mit Haarnadeln und ſteckt ihn unter ſeinen Ueberrock oder ſeine Weſte. Daß dieſer ihm ſehr läſtig ſein würde, wenn Dumont ſein Brod durch harte Arbeit verdienen müßte, iſt wohl klar; glücklicherweiſe aber iſt Dumont in der Lage, nicht auf Geldverdienen angewieſen zu ſein. Er iſt Rentier und es iſt ziemlich unerklärlich, was ihn zu einem Diebſtahl veranlaßt haben ſollte. In den Tagen ſeiner Frei⸗ heit verwandte er einen großen Theil des Tages auf die Pflege ſeines überlangen Bartes und er freut ſich ſchon jetzt auf die Entlaſſung aus dem Gefängniß, um ſich dieſer nütz⸗ lichen Beſchäftigung von Neuem hingeben zu können. — Auf Umwegen. In Paris erſchien dieſer Tage eine Verordnung, welche den Zeitungsverkäufern verbot, von den Blättern mehr als den Titel auszurufen. Die Sitte, dem Publikum den Inhalt der betreffenden Journale in ver⸗ heißungsvollen Worten zu ſchlidern, war ſchon bis zum Un⸗ fug gediehen. Den Befehl wußten die„eamelots“ in ge⸗ lungener Weiſe zu verhöhnen und gleichzeitig zu umgehen. Sie ſchrien an dem betreffenden Abende:„Verlangen Sie den Befehl des Herrn Polizeipräfekten, der verbietet, auf öffentlicher Straße zu ſchreien!“ — Der Arzt ſeiner Ehre. Die im Weſten von Paris gelegene Place Pereire wurde am 2. Oktober durch ein blu⸗ tiges Drama in große Aufregung verſetzt. Dort befindet fich die Apotheke des Herrn Coignet, eines äußerſt ſtreb⸗ ſamen und gewiſſenhaften Mannes, der vor einigen Jahren eine bedeutend jüngere Frau nahm, welche ihm zwei Kinder ſchenkte. Herr Coignet hat eine große Vorliebe für Aſtro⸗ nomie. Indeß aber Hr. Coignet in ſeinen freien Augenblicken in höheren Regionen weilte, unterhielt ſeine Frau mit dem Apotheker⸗Eleven Courdal ein ſträfliches Verhältniß, das endlich auch zu den Ohren des betrogenen Ehemannes ge⸗ langte. An jenem Tage kehrte Coignet unerwartet in ſeine 10 und fand die Schuldigen beiſammen. Außer ſich vor Wuth, nahm er einen Revolver und ſchoß Conrdal, der ſich durch das Fenſter flüchten wollte, auf der Stelle nieder. Seiner Frau gelang es, ſich vor den ihr nachgeſand⸗ Sie hüllte ſich feſt in den Pelzmantel und drückte ihren Kopf in die Ecke des weich gepolſterten Wagens, um ſich vor den furchtbaren Stößen zu ſchützen, denn die mißhandelten Pferde jagten in raſender Schnelligkeit über die abſchüſſige, finſtere, von Waſſerlachen und Schneehügeln unterbrochene Straßen dahin, riſſen die ſchwere Kutſche polternd nach, die bald aus ihren Angeln ge⸗ riſſen hin und hergeſchleudert wurde. Was er wollte, der Un⸗ glückliche? Er kannte ſich ſelbſt nicht mehr. Es war nur der eine dunkle Trieb in ihm— zu vernichten.. ſie, ſich, Alles: Immer raſender wurde der Lauf der Thiere, immer furchtbarer die Stöße, immer wilder und polternder das Geräuſch; Eli⸗ ſabeth drohten die Sinne zu ſchwinden. Da ein Ruck, ein furchtbares Gekrache und der Wagen lag zerſchmettert an der Böſchung unten. Dem entſetzlichen Gepolter folgte eine unheilvolle Stille. Man hörte nichts als das Schnaufen der Thiere, die zit⸗ ternd und mit Schweiß bedeckt neben der zerbrochenen Achſe ſtanden. Herr und Diener waren ziemlich weit geſchleudert wor⸗ den, aber ſie hatten keinen anderen Schaden genommen, als daß ſie ziemlich unſanft auf den halbaufgeweichten Schnee zu ſitzen kamen. Nach der unglückſeligen That kam der Graf zu ſich, ihm war, als erwache er aus einem böſen, entſetzlichen Traume. Mit dem Bewußtſein erwachte auch der Gedanke an ſie. Wo war ſie geblieben? Eine wahnſinnige Angſt ergriff ihn, in wilden Sätzen rannte er die kurze Strecke zurück. Da lag unter dem zertrümmerten Wagen, nur der Oberkörper frei, ein dunkler Gegenſtand. „Eliſabeth!“ rief er mit halberſtickter Stimme. Keine Antwort, nur ein leiſes Beben. Seatte. Senrraizangeiger 9. n ten fünf Kugeln zu retten. Der Apotheker wuürde vorläufig auf freiem Juße belaſſen und bedient ſeine Kunden hoffent⸗ lich liebenswürdiger als Herrn Courdal. — Mit Bezug auf die ſcheußlichen Morde in Whi⸗ techapel wird den„Daily News“ aus New⸗Pork gemeldet, daß vor etlichen Monaten in Texas eine große Anzahl Ne⸗ gerfrauen in derſelben rohen Weiſe ermordet und verſtüm⸗ melt wurden, wie ihre weißen Schweſtern in Whitechapel. Es werde vermuthet, daß der Verüber der geheimnißvollen Morde in London der Verbrecher von Texas ſei, der niemals entdeckt wurde. — Der erſte Kümmerer des Sultaus, ODsman Bey, welcher ſich ſeit längerer Zeit des vollſten Vertrauens ſeines Souveräns erfreute, wurde ſeines Amtes entſetzt. Zur Zeit ſind die gegen ihn erhobenen Anſchuldigungen noch Gegenſtand einer ſtrengen Unterſuchung. Die Höhe der ihm zur Laſt gelegten Unterſchleife würde ſich nach einer Kon⸗ ſtantinopeler Meldung der„Corr. de'Eſt“ auf 200,000 türk. Pfund(4,6 Millionen Francs) belaufen. Theater, Runſt u. Wiſſenſchaft. Gr. bad. Hof⸗ und National⸗Theater in Maunbeim. Freitag, 5. Oktober. Die Maler. Luſtſpiel in drei Aufzügen von Adolf Wilbrandt. Adolf Wilbrandt hat mit Paul Heyſe manches Ver⸗ wandte in ſeinem Bildungsgange, in ſeiner künſtleriſchen Veranlagung, ſeinen individuellen Neigungen und in der punten Mannigfaltigkeit der Formen, deren er ſich bedient, um ſeinen dichteriſchen Gedanken Ausdruck zu verleihen. Beide Dichter ſind ächte Kinder ihrer Zeit und lieben es, auf dem farbenreichen und ſtimmungsvollen Hintergrunde einer ver⸗ gangenen Welt, ein Stück des modernen Lebens mit ſeinen Wünſchen und 1 5 mit ſeinen Leidenſchaften und ſeiner Entartung ſich abſpielen zu laſſen. Beiden Dichtern iſt eine ſeltene Beherrſchung der Sprache eigen, beiden die geiſtreiche Fülle hübſcher Gedanken und die liebenswürdige Anmuth des Ausdrucks; beide wagen ſie ſich gleichermaßen an die Löſung ſchwieriger Probleme, deren luftiges Gebäude ſie im eigenen Geiſte ſich keck errichten. Beide auch gleich fruchtbar und gewandt auf dem Gebiete der Lyrik und der novelliſtiſchen Erzählung haben ſie ſich mit Vorliebe dem Drama zugewendet, allerdings hier mit wech⸗ ſelndem Erfolge. Die Frauengunſt im modernen Salon iſt dem weiblich veranlagten Paul Heyſe ſtets treu geblieben, und auch mit ſeinen Dramen, denen die männliche Kraft fehlt, die aber deſto reicher ſind an jenen Gefühls⸗Ausdrücken, welche die rauenwelt liebt, hat er zu allen Zeiten wenigſtens einen chtungs⸗Erfolg davon getragen. Die Dramen Wilbrandts umweht weit weniger der berguſchende Parfum der eleganten Muſe Heyſe's, und wenn auch der elegiſche Zug, der beiden Dichtern eigen iſt, darin nicht fehlt, ſo äußerſt ſich doch in den Dramen Wilbrandts ein kräftigerer und energiſcherer Wille, und mehr Männlichkeit, als in jenen ſeines verzärtelten und glücklicheren Zeitgenoſſen. Die unermüdliche Schaffens⸗ luſt Wilbrandts ließ ſich durch das wechſelvolle Geſchick der Kinder ſeines Geiſtes nicht entmuthigen: gewohnt, heute von der Gunſt der Menge in den Himmel gehoben, um morgen wieder aus allen Himmeln geſtürzt zu werden, ließ ſich der Dichter leider allmächtig zu Conceſſionen an die überreizte, moderne Bühnenvirtuofität und Effekthaſcherei auf Koſten ſeiner urwüchſigen und natürlichen Kraft verleiten. Schade, daß der Dichter ſich von dem feinen Luſtſpiele, das unſerer modernen Litteratur am meiſten fehlt, ſo plötz⸗ lich abgewendet hat, nachdem er mit ſeinen Malern(1872) ſo glückverheißend begonnen hatte. Scharfe Charakteriſtrung, geſchickte Beweglichkeit, geiſtreicher Inhalt und eine geſchmack⸗ volle, hübſche Form iſt ſeinen„Malern“ eigen, deren Wieder⸗ aufnahme einen glücklichen Griff, eine ſchätzenswerthe Be⸗ reicherung unſeres überaus ſchwankenden, der feſten Richtuna entbehrenden Repertoires bedeutet. Wie manchen Irrweg hat der gerade für dieſe Art des Converſationsſtückes ſo glücklich veranlagte Dichter ee ſeitdem er mit dieſem grazißſen Gemälde einen glücklichen Wurf gethan hat. „„Oswald's Maleratelier, in welchem das hübſche Stück ſpielt, Fenber ſofort, Dank der ungewohnt geſchmackvollen und paſſenden Ausſtattung, welche durch das liebenswürdige Entgegenkommen des Herrn Hofmöbelfabrikanten L. J. Peter ermbolicht worden iſt, in die behagliche Stimmung frohen Genießens. Ein ſchöner Rahmen gehört nun einmal zu einem guten Bilde. Große welterſchütternde Ereigniſſe ſplelen ſich allerdings in der reichen Werkſtätte des ebenſo genial ange⸗ legten, als bequemen Malers Oswald mit dem leichtentzünd⸗ lichen Peſtn und dem etwas ſchwankenden Charakter nicht ab. Es iſt der Kampf eines im Grunde guten und edlen Herzens im Zwieſpalte und Zweifel hin und herirrend zwiſchen der bewußten ſinnlichen Liebe des Künſtlers für die üppige, ſtrahlende Centifolie mit ihren verführeriſchen Reizen und der unbewußten, ſympatiſchen Zuneigung für das beſcheidene Veil⸗ chen, das im Verborgenen blüht und deſto duftet. Es iſt ſelbſtverſtändlich, daß in dieſem Kampfe die heſtrickende Schbn⸗ heit der einherrauſchenden Salondame ſchließlich unterliegt, und Elſe, die kleine graue Motte ſächlichen Geſchlechts, die über Nacht zu einer lieblichen Mädchenblume aufblüht, als Mit Hülfe Misko's hob er den Wagen. Es dauerte an zehn Minuten und ſie hatten vollauf zu thun, bis das ſchwere Gefährt entfernt und ſie frei war. Einen Fußbreit tiefer und die Räder wären ihr über die Bruſt gegangen, ſo lag ſie mit dem Oberkörper frei und das ganze Gewicht des ſchweren Wagens ruhte auf den Beinen. Vor völligem Zerſchmettern hatte ſie der weiche Mantel geſchützt. Als er ſich über ſie beugte, um ſich aufzuheben, ſagte ſie mit leiſer, ſchwacher, kaum vernehmlicher Stimme:„Rühren Sie mich nicht an; denn lieber will ich ſterben, als von Ih⸗ nen gerettet ſein.“ Da ſtürzte Graf Geza vor ihr nieder und mit einer Stimme, die durch Mark und Bein ging, mit einer Stimme, in der die furchtbarſte Verzweiflung lag, rief er:„Im Namen der ewigen Barmherzigkeit, laſſen Sie ſich retten: Haſſen und ver⸗ achten Sie mich, fliehen Sie mich, wie ein wildes Thier nur jetzt nehmen Sie meine Hülfe an, wenn ich mich nicht hier vor Ihren Augen tödten ſoll!“ Er konnte nicht weiter ſprechen, was man nicht für mög⸗ lich gehalten, geſchah: ein heißes, tiefes Weinen rang ſich aus der Bruſt des wilden, ungeſtümen Mannes. Vor dieſem furchtbaren Schmerze, dieſer unſäglichen Ver⸗ zweiflung, dieſen brennenden Thränen ſchwand der dumpfe Groll aus ihrem Herzen. „Ich bin nicht ſo beſchädigt, wie Sie glauben,“ ſagte ſie. So ſehr ſie ſich zwang, ruhig zu ſprechen, man merkte ihrer Stimme die Anſtrengung an:„Ich kann mich nur nicht be⸗ wegen und die Beine ſchmerzen.“ „Wollen Sie mich aufrichten? Vielleicht wird es dadurch beſſer.“ Er hob ſie mit zitternden Händen auf, ließ von Misko richten, breitete den Pelzmantel darüber und ließ ſie ſanft Siegerin das Feld behauptet. Dem entzückenden Spiele dieſer kleinen grauen Motte iſt der Erfolg des geſtrigen Abends zu verdanken, als Eliſe Werner hat Frau Rod ius alles durch ihre liebenswürdige Natürlichkeit, Einfachheit und Herzensgüte bezaubert. Herrn Dr. Aug. Baſſermann liegt die Rolle des Malers Oswald, der in Hackländers „Tannhäuſer“ ſeinen Doppelgänger findet, gut; der blafirte Zug dieſes Charakters kam hübſch zum Ausdruck, unterſtützt von einer paſſenden, ſympathiſchen Maske; auch als liebens⸗ würdiger Plauderer gab er ſich natürlich, während die Ac⸗ cente leidenſchaftlicher Erregung und Wallung häufig die natürliche Wärme vermiſſen ließen. In noch weit höherem Maße war dies aber bei Fräulein Woytaſch der Fall, deren äußere, glänzende Erſcheinung nichts zu wünſchen übrig ließ, die aber durch eine hochtrabende Deklamation und durch ein übertriebenes Pathos den Mangel an wirklicher Wärme, an Leidenſchaft und Gefühl zu erſetzen bemüht war. Die Herren Neumann, Rodius und Weigel trugen durch hübſche Charakteriſirung der Maler⸗Originale zur Abrundung der guten Vorſtellung weſentlich bei und ſekundirten den Trägern der Hauptrollen recht brav; Herr Eichrodt bemühte ſich aus ſeiner wenig ſympathiſchen Rolle des Bankiers Sandberg das Mögliche zu machen, wobei am meiſten jedenfalls der Pelzrock erwärmte, welcher ein ſtän⸗ diges Attribut dieſes Millionärs zu ſein ſcheint. Die Parthie des Übique trat durch die ſtiefväterliche Behandlung, welche ihr Herr Groſſer ließ, noch mehr in den Hinter⸗ grund, als dieſes vom Dichter beabſichtigt war, und mit dem Rentier Blum begab ſich Herr Tietſch wieder in ein Fahr⸗ waſſer, in welchem er ſich gewiß nicht heimiſch fühlen kann. Die Vorſtellung ſelbſt verlief im großen Ganzen glatt und bereitete ſichtliches Vergnügen. Dr. Hermann Haas. * Repertoire des Großh. Hof⸗ und National⸗ theaters in Maunheim vom 7. Octbr. bis 16. Octbr. Sonntag,.:(4)„Aida“. Montag,.:(B)„Don Carlos“. Mittwoch, 10,:(A)„Murillo“. Freitag, 12.:(B) Zum erſten Male:„Wehe dem Beſiegten“. Samſtag, 13.:(Abon. susp. Vorr.). Einmaliges Gaſtſpiel der Frau Pauline Lucca. „Carmen“. Sonntag, 14.:(B)„Die Hugenotten“. Mon⸗ tag, 15,:(4)„Er muß auf's Land“. Dienſtag, 16.:(Abon. susp.) Volksvorſtellung:„Der Kaufmann von Venedig“, Im alten Stadttheater zu Leipzig konnte am Sonn⸗ abend nicht geſpielt werden, weil der eiſerne Vorhang durch⸗ aus nicht in die Höhe zu bekommen war. „Felix Schweighofer hat ſeine diesjährigen Gaſtſpiel⸗ reiſen, in deren Verlauf er für zwei Monate in das Wallner⸗ Theater in Berlin wiederkehrt, mit einem Gaſtſpiel am ReſidenzTheater in Hannover eröffnet. Er ſpielte in drei Einaktern vor ausverkauftem Hauſe und unter großem Jubel. Der treffliche Künſtler verbleiht bis Ende d. M. in Hannover und begibt ſich dann zum Gaſtſpiel an das Stadt⸗ theater in Bremen. Ans Berliner Theatern. Victoria⸗Theater: Die erſte Aufführung der Operette„Die Dragoner der Königin“ mit den Debüts der Damen: Zimaier, Lego und Conrad findet am Sonntag, 7. d. ſtatt.— Madame Boni⸗ vard, die bevorſtehende erſte Novität des„Wallner⸗ Theaters“ wird am nächſten Dienſtag in Scene gehen.— Die Direktion des Belle⸗Alliance⸗Theaters hat die erſte Aufführung des Max Stetter ſchen Schwankes„Die Schloßfrau“ auf Sonntag, 7. Okt. verſchoben und die von Georg Zimmermann und Mathias Täncer verfaßte vier⸗ aktige Geſangspoſſe„Die ſchöne Sara“ zur Aufführung an⸗ genommen.— In Krolls Theater beginnt am Sonn⸗ abend, 18. Oktober, die anglo⸗amerikaniſche Geſellſchaft des Mr. J. Andre Treſſi und Mrs. Emily Kennion ihr Gaſt⸗ ſpiel mit der Aufführung eines der erfolgreichſten Geſangs⸗ Luſtſpiele der engliſchen Bühne:„Uy Sweetheart“(Mein Schatz.) Die Geſellſchaft beſteht aus ca. 20 Perſonen.— Die nächſte Neuheit des ein vier⸗ aktiges modernes Schauſpiel von Richard Voß, das den Titel führt:„Zwiſchen zwei Herzen“, wird am Montag, 8. d. M. zur erſten Aufführung gelangen. Der Dichter iſt in Berlin eingetroffen, um den von Ernſt Poſſart geleiteten Proben ſeines Werkes, in welchem faſt ſämmtliche Schauſpielkräfte des Leſſing⸗Theaters beſchäftigt ſind, beizuwohnen. Anton v. Werner war nach einem Berliner Blatte vor Kurzem auf ſeiner Villa in Wannſee ſchwer erkrankt, befindet ſich aber erfreulicher Weiſe wieder auf dem Wege der Beſſerung. 8 Marcella Sembrich hat einen Gaſtſpiel⸗Vertrag mit dem Argentino⸗Theater in Rom abgeſchloſſen, wonach ſie im April dort ſechsmal gaſtiren und unter Anderem als„Des⸗ demona“ in Verdi's„Othello“ auftreten wird. Aeueſtes und Celegramme. »Primkenau, 5. Oktober. Die Kaiſerin und die fünf Prinzen verlaſſen uns morgen Mittag. Berlin, 5. Okt. Das„Armee⸗Verordnungsblatt“ veröffentlicht die Ernennung des Prinzen Heinrich von Preußen zum Corvetten⸗Capitän à la suite der öſter⸗ reichiſchen Marine.(Dieſer Ernennung des Prinzen darauf nieder. „Sehen Sie, es geht und es wird auch bald wieder gut,“ ſagte ſie mit ſeltener Selbſtverleugnung. Ihre Stimme war wie gebrochen und Schauer auf Schauer erſchütterten ihren Körper. Er nahm ſeinen Reitmantel ab und wickelte ſie darein. Er konnte vor Jammer nicht ſprechen, die Kehle war ihm wie zugeſchnürt. Die Selbſtverachtung und der Zorn gegen ſich brannte wie verzehrendes Feuer in ſeinem Herzen und er hätte ſie am liebſten eine Kugel durch den Kopf gejagt. Misko ſpannte eines der Pferde aus und ſchwang ſich darauf, er wollte in's Schloß und Hülfe holen. Die Mahnung ſeines Herrn, ſich ja nur zu beeilen, hörte er kaum mehr. Er war bald im Dunkel verſchwunden, und man hörte in der Stille der Nacht den raſenden Galopp ſeines Pferdes. Geza ſtand ſchweigend vor der ſtillen Geſtalt. Seine Hände waren ineinander gepreßt und ein Jammer, eine Ver⸗ zweiflung in ſeinem Herzen, für die es keine Worte gab. Ununterbrochen rieſelte der Regen herab. Nebel zogen wie Wolkenſchatten an ihm vorüber. Kein Stern durchbrach die Finſterniß. Alles ſchwarz, düſter, unheimlich, kein Ton durchdrang die tiefe Stille, als hier und da ein einzelner Windſtoß oder der ſchrille Schrei eines Nachtvogels. Er fühlte nicht die naſſe Kälte, die ihm durch alle Poren drang, nicht den ſchneidenden Wind, der um ſein unbedecktes Haupt fuhr, denn die Mütze war ihm vom Kopfe gefallen und ihm war nicht eingefallen, ſie zu ſuchen. Minute auf Mi⸗ nute verrann, jede ſchlich für ihn mit dem bleiernen Schritt eines Jahrhunderts vorüber. Endlich konnte er es nicht länger ertragen. Jede Minute länger auf dem freien Felde, ein Stück des zertrümmerten Wagens zu einem Sitze her⸗ in Schnee und Regen, von dem Winde umbrauſt, mehrte die Heinrich, wird in Wien große Bedeutung beigelegt, da dies der erſte Fall iſt, daß einem fremdländiſchen Prinzen eine Charge in der öſterreichiſchen Flotte verliehen wird.) Berlin, 5. Okt. Die Ausnutzung des unerquick⸗ lichen Streites um die Tagebuch⸗Veröffentlichungen durch gewiſſe Berichterſtatter, die täglich neue auf Senſation berechnete Nachrichten in die Oeffentlichkeit bringen, macht hier einen peinlichen Eindruck. Wie die Köln.⸗Ztg. hört, ſoll von alledem nur richtig ſein, daß Profeſſor Geffcken in vollem Umfang ſich zu der Veröffentlichung bekannt und für dieſelbe die Verantwortlichkeit über⸗ nommen hat. *Hamburg, 5. Oct. Der Hamburger„General⸗ anzeiger“ berichtet nach angeblich guten Informationen, daß Geheimrath Geffcken nicht nach Berlin überführt werden und vorausſichtlich demnächſt in Freiheit geſetzt werden wird. Hamburg, 5. Oct. Beim hieſigen ſtädtiſchen Lombard wurden lt.„Frankf. Ztg.“ erhebliche Unter⸗ ſchleife entdeckt. Zwei Angeſtellte haben unter Anwendung falſcher Stempel Sparkaſſenbücher gefälſcht und mit be⸗ deutenden Darlehen belegt. Man ſpricht von 30,000 bis 40,000 M. Die Unterſuchung iſt bereits eingeleitet. »Hamburg, 5. Okt. Der Sozialiſtenprozeß wegen Theilnahme an einer geheimen Verbindung ging heute zu Ende. Von den Angeklagten wurde Babſt zu drei⸗ monatlichem, Würfel, Fricke, Rohde und Noack zu zweimonatlichem Gefängniß verurtheilt. Die übrigen ſechs Angeklagten wurden koſtenlos freigeſprochen. Sämmt⸗ 115 Strafen ſind übrigens als bereits verbüßt erachtet worden. Breslan, 5. Okt. Der Reichstagsabgeordnete Kräcker iſt unter enormer Betheiligung zu Grabe ge⸗ tragen worden. Aus ganz Deutſchland ſind Kränze mit Widmungen eingetroffen. Die Reichstagsabgeordneten Bebel und Singer ſchritten mit Kränzen in der Hand hinter dem Sarge einher. Die ſozialdemokratiſche Frak⸗ tion des Reichstags hatte einen Palmenwedel von rieſigen Dimenſionen geſpendet, der auf einer zehn Fuß hohen Stange einhergetragen wurde. Die Ordnung war bis zum Schluſſe muſtergiltig. Am Grabe ſprach, der „Frankf. Ztg.“ zufolge, nur der Todtengräber ein Gebet. *Paris, 5. Oct. Eine Menge erwartete General Boulanger heute Vormittag vor dem Oſtbahnhof. Etwa 200 Poliziſten verſahen den Sicherheitsdienſt; auch der Wagen Boulanger's war erſchienen, aber Boulanger traf nicht ein. Er ſtieg vielmehr in Pantin, einer Station vor Paris, aus. *Paris, 5. Okt. Der Deputirte Andrieurx hat den Juſtizminiſter in einem Schreiben aufgefordert, wegen einer gegen die Budgetcommiſſion erhobenen Beſchuldigung des Schwindels und Betruges gegen den Deputirten Numa Gilly von Amtswegen Unterſuchung einzuleiten und denſelben vor Gericht zu ſtellen. * Paris, 5. Oktober. Auf der Polizeipräfectur hat heute die Entgegennahme des Ausweiſes der Fremden be⸗ gonnen. Etwa 3000 Ausländer hatten ſich eingefunden. Rom, 5. Oktober. Der Senator Correnti iſt in Meina verſchieden. *London, 5. Oktober. Das Reuterſche Bureau meldet aus Simla von heute: Die vierte Colonne der Expedition gegen die Stämme im Schwarzen Gebirge beſetzte heute nach lebhaftem Kampfe Kutkoi, wobei ein engliſcher Haupt⸗ mann und zwei Lieutenants verwundet wurden. WPetersburg, 5. Oktober. eee geſtern die Kubankoſaken in feierlicher— 5 mit den geſchichtlichen Regalien und Abzeichen vor dem Kaiſer und dem Thronfolger auf, um denſelben und namentlich letzterem als Hetman aller Koſaken zu huldigen. Später empfingen der Kaiſer und die Kaiſerin Abordnungen von Koſaken, welche werthvolle Geſchenke, darunter neun edle Pferde, dabrachten. »Petersburg, 5. Oktober. Es iſt ein Geſetz ver⸗ öffentlicht worden, betreffend die Erleichterung der Aus⸗ fuhr von Getreide und Mehl aus den Häfen des Balt⸗ iſchen, Schwarzen und Aſow'ſchen Meeres, durch zollfreie Zulaſſung der dazu erforderlichen ausländiſchen Säcke. Ein weiteres Geſetz geſtattet ausländiſchen Aktiengeſell⸗ ſchaften, wenn ſie in Rußland nur ausländiſche Fabrikate verkaufen, und ausländiſchen Schiffahrts⸗ Kompanien, welche im Verkehr mit Rußland ſtehen, den Geſchafts⸗ betrieb in Rußland ohne beſondere kaiſerliche Genehmigung. Als er ſich über ſie beugte, ſah er, daß ſie ohnmächtig war. Er that keinen Ausruf, er ſprach kein Wort, aber ſo feſt war es in ihm, als hätte er den furchtbarſten Schwur gethan: wenn es der Tod war, ſollte ihn der kommende Morgen nicht mehr lebend finden. Er wickelte ſie feſt in den Mantel, hob ſie in ſeine Arme und begann die Böſchung heraufzuklimmen. Er war ein ſtarker Mann und der Augenblick verzehnfachte ſeine Kräfte, aber er konnte es kaum zu Stande bringen. Der ſteile Berg war mit Eis und Schnee bedeckt, bei jedem Schritt glitt er aus oder verſank knietief in die gelockerte Maſſe. Seine Schläfe pochten, ſeine Pulſe hämmerten und kalter Schweiß bedeckte ſein Geſicht. Endlich ſtand er auf der Landſtraße oben. Einige Au⸗ genblicke lehnte er hochaufathmend und mit geſchloſſenen Augen an einem Baum, dann ſchritt er weiter. Heftiger erhob ſich der Wind und fuhr ihm drohend um's Haupt, als wollte er ſein Weiterſchreiten verhindern, dichter und dichter fiel der Regen, er merkte es kaum. Die Laſt feſt an ſich gedrückt, ſchritt er auf der finſtern Straße weiter. Ob er es zu Stande bringen würde? Er zweifelte oft ſelber daran, wenn ſein Schritt langſamer und langſamer wurde, ſeine Kniee zu wanken begannen, der Athem ſich ſchwer und mühſam aus ſeiner Bruſt rang und er mitten auf der Straße ſtehen bleiben mußte. Dann aber raffte er ſich immer wieder von Neuem auf und ſchritt weiter mit der unbewegli⸗ chen Laſt in den Armen, die immer ſchwerer zu werden ſchien. Fortſetzung folgt.) nen, e n eree RN. er ͤ de rr ee 7. Oktober General⸗Anzeiger 5. Seite. Mannheimer Handelsblatt. Kohlen. Der flotte Verkehr hält an. Das Herbſtge⸗ ſchäft entwickelt ſich reger; aus den Kreiſen der Händler und Conſumenten laufen die Anfragen wegen Herbſt⸗ bezw. Winter⸗ Abſchlüſſen fordwährend ein; die Zechen ſind hierhei in der Lage, ihre theilweiſe durch Syndicate geregelten Preiſe an⸗ ſtandslos bewilligt zu ſehen. Namentlich giſt dies von Haus⸗ brand⸗Kohlen, in welchen ſich beſonders flotter Verkehr zu entwickeln ſcheint. Die Zechen richten dem zu Folge ſowohl ihre unterirdiſchen Verhältniſſe, als auch die Vorrichtungen über Tage auf ſtarken Abſatz ein. Auch die Coaksofen⸗An⸗ lagen der Fettkohlenzechen werden guf eine erhöhte Production vorgerichtel. Wird es auch den Eiſenbahn⸗Verwaltungen ge⸗ lingen, den ſich ſchon jetzt zeigenden Waggon⸗Mangel dauernd zu beſeitigen, ſo dürfte ſich während des kommenden Winters ein recht lebhafter Kohlen⸗Verkehr entwickeln. Befürchtungen. daß ſpäter wieder ein Rückſchlag eintreten könnte, werden zwar vielfach laut, bleiben indeß ſo lange unberückſichtigt, als die beſtehenden Verbände und Syndikate eine Ueberproduktion nicht aufkommen laſſen und die Bemühungen auf Erweiterung des Abſatzgebietes von Erfolg ſind. In letzterer Beziehung iſt zu erwähnen, daß die rheiniſch⸗weſtfäliſche Kohle in den belgiſchen und holländiſchen Grenzgebieten bereits feſten Fuß gefaßt hat, auch der Verkehr nach Süddeutſchland in Zunahme begriffen iſt. Von Induſtriekohlen erfreuen ſich Coaks und Coakskohlen andauernd guten Begehrs, während es von Haus⸗ brand⸗Kohlen namentlich aufbereitete Magerprodukte, ſowie gewaſchene Fettnußkohle und Flammförderkohle ſind, welche von den Händlern zumeiſt begehrt werden. Für dieſe Sorten ſind denn auch die Preiſe nicht unweſentlich geſtiegen. Ledermarkt zu Heilbronn vom 2. Oktober. Die anfäng⸗ lich nur langſam herankommenden Zufuhren waren nicht ſo groß wie gewöhnlich, immerhin übertrafen ſie die⸗ des vorjährigen ſehr ſchwach Oktober⸗ arktes um mehrere Hundert Zentner. Bei dem kleinen Angebot und der vorgeſchrittenen Jahreszeit hätte ſich wohl ein lebhafterer Verkehr erwarten laſſen, jedoch war der Be⸗ darf kein ſehr großer, da das ganze September⸗Geſchäft als ein ungünſtiges bezeichnet werden muß. Wildoberleder in guter 5 pfündiger Waere fehlte, wie gewöhnlich, faſt ganz; Mittelſorten ſowie untergeordnete Waare waren gedrückt. Schmalleder bleibt ebenſo vernachläſſigt wie bisher wegen Nachfrage für Militär⸗Bedarf. Auch bei Kalbleder hat ſich die flaue Stimmung nicht verändert. Zeugleder, bei ſchwacher Zufuhr lebhaft Pbe d hat einen kleinen Preis⸗Aufſchlag zu verzeichnen. as Angebot von Sohlleder trat ſtärker hervor, doch hat ſich der Preis gut behauptet. Schafleder war weniger am Markte als in letzter Zeit, was wohl zum Theil der kürz⸗ lich ſtattgehahten s Geſchaft ue zugeſchrieben werden darf, und bewegte ſich das Geſchäft in engen Grenzen. Es wurden verkauft und amtlich verwogen: Wild⸗ und Schmalleder 103,523 Pfund, Sohlleder 19,324 Pfd., Zeugleder 9,425 Pfd., Kalbleder 7,075 Pfd. zuſammen 139,347 Pfd. mit einem Ge⸗ ſammt⸗Umſatze von ca. M. 211,000.— Der nächſte Leder⸗ markt findet Dienſtag den 4. Dezember d. J. hier ſtatt. Maunheimer Effektenbörſe vom 5. Oktober. An der beutigen Börſe waren Anilinaktien wieder weſentlich ſeſter und wurden zu 28850 PCt. umgeſetzt. Weſteregelnaktien waren ſchwächer und ſtellten ſich auf 181.50 G. Hofmann und Schbtenſack 122.75 B. Waghäusler Zuckerfabrik auf das Ge⸗ rücht einer Dividende.75 pCt höher und wur⸗ den zu 98.75 umgeſetzt. Mannheimer Verſicherungsaktien wurden zu M. 500 umgeſetzt, Rückverſicherung zu M. 450. Badiſche Rück⸗ und Mitverſicherung gingen zu M. 650 um. Württemb. Transport zu M. 800. Coursblatt der Mannheimer Börſe vom 5. Oktober. Obligationen. 4 Bad. Oblig. Mark 105.50 bz. J 4 R. Hyp. Pfandbr. S. 40-42/100.80 G. „ 1888 109.— b3. 4„ 5 48—49 102.40 G. 14„ 108.90 4½„ 7 1888100.50 B. 5— 33„ Com. O. 100.— G. 4 T. 100 Looſe 189.50 C. 4 Mannheim 1881—.— 4 Neichzanleihe 108 80.4 7 1883—.— 3 85 108.80 63. 4 5 1885 108.— B. 4 Preuß. Conſol 107.50 bö. 4 Heidelberg 108.25 B. 3½„ f 105.— bz. 37½ Freiburg i. B. Obligat. 101.— G. 4 Baher. Obllgationen Mk. 107.65 b34½ Ludwigshafen Mkr. 103.50 G. 4 Pfalz Sudwigsbahn Mk. 104 75 4 15 1—.— 4 Pfälz. Zudwigsbahn fl. 108.50 G. 4½% Wagh. Zuckerfabrik 109.75 G. 8 104,10 G. 5 Oggersheimer Spinnerei 101.70 G. 4„ Norbbahn 104 10 G. 5 Verein C. a 99.— bz. 5½„ Priorit 102.89 bz.[5 Weſteregeln Alkaliwerke 104.— 0 84½ fihein. Syp.⸗Bfandbriefe.70 bů.f. Actien. Badiſche Bank 110.— C. J Brauerei Schw 160.— G. Rheiniſche Creditbank 125.50 B. Bi Suuner 161.— B. „. Hyp.⸗B. 50 pet..125. bz. Malzfabr. Hochheim—.— Pfälziſche Bank 125.— 5 Werger ſche Brauerei 114.— G. aunheimer Volksbank 119 25.] Badiſche Brauerei 117.50 B. Deutſche Unionbank 94.— G. Mannh. Dampfſchleppſchiff. 124.50 B. Pfälziſche 225.— G. Cöln. Rhein⸗-u. Seeſchifffahrtſ 91.— G. „ Maxbahn 138.— G. Bad. Schifffahrt⸗Aſſecuranz 1480 B. „ Nordbahn 108.60 G. Bad. Rück- u. Mitverſich. 650.— bz Heidelberg⸗Speyerer Bahn 36.— G. Verſicherung 500.— bz Verein 75 abriken— Mannheimer Rückverſich. 450.— bz Badiſche Anilin u. Soda 288.50 bz.] Württ. Transportverſich. 800.— b Weſteregeln Alkaliwerre 181.59.] Oberrhein. Verſ.⸗Geſellſchaſt 325.— Feletn u. Schötenſack 122 75 B. Oggersheimer Spinnerei 50.— b erein Oelfabriken 125 60 bz. Etktlinger Spinnerei 180.— Waghäusler Zuckerfabrik 9 75 bz. Lagerhaus 95.50 B Maunheimer Zuckerraffin. 90.50.] Deutſche Seehandl. 25.— B Mannheimer Aktjenbrauerei 209 50 B. Manuh. um. u. Asbfbrk.] 45.— bz. Eichbaum-Brauerei 180.50.] Karlsruher Maſchinen—.— Jubwigshafener Brauerei 215.— G. Huttenheimer Spinnerei 106.— G Schwetzinger Brauerei 78— G. Nißmaf inen Haid u. Neuf—.— Brauerei 3. Storch 187.50 Uz. Nähmaſchinen Gritzner—.— Heibelbergerfcttenbrauerei 188. G. Speyerer Dampfziegelei 180. Mannheimer Börſenwoche. (riginalbericht des„General-Anzeigers.“) Mannheim, 6. Okt. e Umſätze an unſerer Börſe konnten in der verfloſſenen Woche keine größere Ausdehnung gewinnen, auch haben e abgeſehen von Mannheimer Verſicherung und Mannheimer Rückverſicherungsaktien, von keinen größeren Coursvariationen zu berichten. Wie bereits bekannt, hat der Aufſichtsrath end⸗ lich Veranlaſſung genommen mit dem Abſchluß dieſer beiden Geſellſchaften herauszukommen und ſchließen dieſelben das Jahr 1887/88 ab mit dem bedeutenden Deficit von circa M. 400,000, ein klägliches Reſultat, das ſelbſt ſchlimme Er⸗ wartungen ühertrifft. Der Aufſichtsrath behauptet, man könue der Direktion nichts weiter vorwerfen, als daß ſie zu bedenkliche Riſiken E eingegangen ſei, ein Vorwurf, der nach unſerer Anſicht einer der ſchwerſten iſt, den man der Leitung einer Aſſecuranz⸗ Geſellſchaft überhaupt machen kann! Die Aktien haben ihre rückläufige Bewegun fortgeſetzt und notiren Verſicherung 500 bz.(— 50) und Rückverſicherung 450 bz.(— 90). Auf dem Brauereiactienmarkt iſt es ſehr ſtill, Eichbaum et⸗ was ſchwächer; Bad Brauerei fortgeſetzt offerirt, ohne daß nur die kleinſten Beträge anzubringen ſind. Weſteregeln matt und 4 50procentige niedriger, ebenſo Schoetenſack, die .25 Et. verloren. Sonſtiges ſtill. Frankfurter Mittagbörſe. Frankfurt a.., 5. Okt. Die geſtern vollzogene Kreiſen Zurtahu der engliſchen Bank hat doch in weiteren Kreiſen Zurückhaltung hervorgerufen. Dem zu 5 waren an heutiger Börſe nur ſpärliche Ordres eingelaufen, und das Geſchäft trug anhaltend ſchleppenden Charakter zur Schau. Mit NPückſſcht auf die allgemein erwartete Erhöhung des offiziellen Zinsſatzes der Reichsbank iſt eine ſolche abwartende Haltung auch ſicher gerechtfertigt. Nichtsdeſtoweniger fehlte es nicht an Momenten, welche den Markt günſtig beeinfluſſen konnten. Erſtens der günſtige Ausfall der heute ſtattge⸗ fundenen Emiſſion von Iwaugorod⸗Dombrowner Eiſenbabn⸗ Aktien, ferner die feſte Haltung des Montanmarktes, im Speziellen beſonders der Kohlenaktien, ſchließlich große ſpeku⸗ lative Käufe in einzelnen Eiſenbahnaktien gaben der Börſe vorübergehend ein etwas lebhafteres Ausſehen und ließen die Grundtendenz als überwiegend feſt erkennen. Kreditaktien verloren cg. ½ fl., Diskonto.50 pCt. höher. Marienburger.50 höher, Mainzer behauptet. Staatsbahn ca, 2 fl. matter. Buſchtherader und Böhmen feſt, Galizier, Elbthal gefallen. Duxer ca. 9 fl. höher. Gotthard etwas ſtärker beachtet. Ausländiſche Fonds theilweiſe ſchwächer. Italiener, Ruſſen, Egypter, Ungarn niedriger. Oeſterr Renten feſt. Darmſtädter, Berl. Handels⸗Geſellſchaft, Meininger gleichfalls niedriger. Frankfurter Effektenſoeietät. Schlußcourſe: Kreditaktien 257¼, Staatsbahn⸗Aktien 211¾, Galizier 175¼, Diskonto⸗Comman. 228.90, Lombarden 90½, Dresdener Bank 140, Meininger Bank 105, Berliner Handelsgeſellſchaft 176.50, Alkali Weſteregeln 179, Badiſche Zuckerfabrik 98.50, Laurahütte 129, Gelſenkirchener 138.20, Duxer 317, Nordweſt 139¼½, Prag⸗Duxer Prior.⸗Aktien 82½, Elbthal 170½, Gotthard 13240 Central 123, Nordoſt 98.50, Jura 107.50, Union 93.60, Weſt 31.70, Italiener 96.45, Aproz. Ungar. Goldrente 83.45, Silberrente 68.75, Ungar. Papierrente 75.50, 2. Orient 63.23, 3. Orient 63.10, Egypter 88.70, Mexikaner 91, Griechen 72.20, ottomaniſche Zoll⸗Obl. 67.10. Nach ſchwacher Eröffnung erfuhren die Courſe nach Ein⸗ treffen der Londoner Meldung über heutigen Goldeingang bei der Bank von England überwiegend mäßige Befeſtigung. Frankfurter Börſenwoche. (Originalbericht des„General⸗Anzeigers.“) Frankfurt a.., 6. Okt. Unter großen Opfern hatte die Spekulation ihre Engage⸗ ments in den neuen Monat geſchoben, um gleich darauf eine Enttäuſchung zu erleben. Sie erwartete von der haute banque eine Unterſtützung ihrer Anſichten, ſtatt deſſen kam das größte Inſtitut Berlins, die deutſche Bank, mit einer nicht mißzuverſtehenden ben künftig Ordres in Induſtriewerthen nur gegen baare Deckung entgegenzunehmen. Die Vorſicht der großen Bank hat gewiß auch zahlreiche kleinere Firmen und Commiſſionäre veranlaßt, einen Spſehns auf die Depots zu verlangen, oder die Kundeg zu Reali⸗ ſationen zu drängen, und das Facit derſelben, die von zahl⸗ reichen Blanco⸗Abgaben begleitet wurden, war ein vorüber⸗ gehender beträchtlicher Coursabſchlag, auf Commandit bei⸗ ſpielsweiſe ca. 8 pCt. Die Poſitionen 5 alſo etwas er⸗ leichtert. Geld iſt nach Ultimo ſelbſtyerſtändlich viel billiger und doch ſcheint die Hauſſe die alte Zuverſicht mehr zu heucheln oder vorzugeben, als zu beſitzen. Es mag ja zu⸗ treffend ſelt daß die geſtrige Londoner Diskontoerhöhung, der eine ſolche der Reichsbank folgen wird, hauptſächlich er⸗ folgte, um den ben di zu erſchweren, aber die Zeiten, in welchen man auf den billigen Geldſtand hin fremde Renten kaufte und dann wieder die Aktien der betr. Emiſſtonsbanken hauſſirte, ſcheinen vorläufig vorbei zu ſein. Allerdings ſind noch einige größere Anleihen in den Portefeuilles unſerer erſten Firmen, allein dieſelben können ruhig den für ſie günſtigſten Zeitpunkt abwarten. Die heute aufgelegten Jwongorod⸗Domhrowa⸗Aktien be⸗ ſas die Gruppe der Disconto⸗Geſellſchaft faſt 2 Jahre lang, ie wird nöthigenfalls auch die.50 pEt. Argentinier eben ſo lange bewahren, ohne ſich um die Schmerzen der Specu⸗ lation zu kümmern. Neue Geſchäfte können auch bei niederen Courſen entrirt werden, die Gründung von Brauereien z. B. ging ganz flott, als Commandit noch 40 Procent niederer ſtanden wie heute und die Emiſſionsfirmen waren mit ihren damaligen Erfolgen ſehr zufrieden. Es iſt alſo ein Irrthum, anzunehmen, daß die hohe Finanzwelt ein reelles Intereſſe an der Erhaltung des heutigen Coursniveaus habe, oder gar dafür Opfer bringen werde. Für Ruſſen bleibt die Tendenz feſt, die Nachricht, daß erſt im nächſten Jahr eine neue Anleihe kommen werde, ſtimulirte vorübergehend.— Griechen waren auf Londoner Verkäufe matt; die in Berlin merden öprocentigen ſollen auch zur Notiz gebracht werden. Amertkaniſche Produkten⸗Märkte.(Schlußcourſe vom 6. Oktober.) eeeeeeeee —— NewJöorr TChieago Weizen Mais Schmalz Caffee Weizen Mais Schmalz Auguſt—————.———— September——————— Oktober—— 587⁰ f11 50 14.15 118— 457⁰ͤ——— November 116— 53½ 970 18.45——.97¼ Dezember 118— 56½¼[887 ½ 1280115— 46%.55 Januar 119— 49/ 8 80 12.65——.45 Februar—— 8s82tʃ²12.66—.—— März—— 8865—.———— April————.———— Mai 121— 48—— 12 65 116% 2960—— Juni————.———— Juli————.—————— Lear—————.———— Geld⸗Sorten. Dukaten Mk..60—60 Ruſſ. Impertals Mk. 16.76—72 20 Fr.⸗Stücke„ 16.18—14 Dollars in Gold„.20—16 Engl. Sovereigns„ 20.39—34 Börſe zu Düſſeldorf. Amtlicher Coursbericht vom 4. Oktober.(Berechnung in Mark pro 1000 Kilogr, und wo nicht anders bemerkt, loco Werk.) Kohlen und Koks. I. Gas⸗ und Flammkohlen: Gaskohlen Mk..60—.20, Flammförderkohle.00—.00, Stückkohle.60—.40, Nußkohle .20—.60, gewaſchene Nußkohle 45—80 my/m.00—.60, dto 25—45 mym.60—.20, dto.—16 m/m.00-.60, Nußgruß⸗ kohle.50—.20, Gruskohle.20—.60. II. Fettkohlen Förder⸗ kohle.60—.60, Stückkohle.00—.00, gewaſchene Nußkohle 45—80 m/ym.80—.00, dto. 25—45 m/m.60—.40, dto. 8. 25 m/m.80—.40, dto. Kokskohle.00—.60. III. Magere Kohlen: Förderkohle.00—.00, Stückkohle 9 00—10.00, Nuß⸗ kohle 40—80 und 20—40 m/m 15.00—17.00, Grukohle unter 20 mym.00—.00. IV. Koks: Gießereikoks 10.00.—11.00, Hochofenkoks.00—10.00, Nußkoks, gebrochen.50—11.50.— rze: Rohſpath.20—.70, Geröſteter Spatheiſenſtein 11.50—13.20, Sommorroſtro, k. o. b. Rotterdam——.——, Naſſauiſcher Rotheiſenſtein mit ca. 50 pCt. Eiſen.50—10.00, Raſenerze franco—.—.—.— Roheiſen: Spiegel⸗ eiſen I. 10—12 pCt. Mangan 53.00——.—., weißſtrahliges Eiſen, rhein.⸗weſtph. Marken 1 50.00——.—, dto. Thomaseiſen 45.00——.—, dio. Siegener 46.00—47.50, dto. Naſſauiſche —.——— Lixemb. Puddeleiſen 37.50—.—., dto. Gießerei⸗ eiſen Nr. III. 43.——.—, deutſches Gießereiſen Nr. 1. 57.— bis—.—, dto. Nr. II 54.——. dto. Nr. III 51.—.—.—, dto. (Hämatit Nr. I) 57.——.—, Spaniſches Gießereieiſen, Marke „Mudela“ loco Ruhrort incl, Zoll 70.——.—.—. Engliſches Roheiſen Nr. 3, loco Ruhrort 54.00—54.50, engl. Beſſemer⸗ eiſen, loco elat t 0, ſpaniſches dto, Murke„Mudela“ eit. Rotterdam—.———.—, deutſches dto. ———.— Stabeiſen(Grundpreis): Gewöhnliches Stabeiſen, franco Rayon 125.00—127.00.— Bleche(Grund⸗ preiſe): Gewöhnliche Bleche 150.——.—, Keſſelbleche 170.00 bis—.—, Feinbleche————— Draht: Eiſenwalzdraht 5,8 m/ m und dicker————.—, Stahlwalzdraht 5 /m und dicker———.—. Im Kohlengeſchäfte iſt für augenblickliche Lieferungen ſchwer anzukommen; ſeit dem letzten Berichte ſind erhebliche nächſtjährige Jahresabſchlüſſe zu höheren Preiſen gethätigt wordeu und herrſcht infolgedeſſen große Feſtigkeit. Auf dem Eiſenmarkte ſcheint die Nachfrage ſich zu decken.— Nächſte Börſe am 18. Oktober. Schifffahrts⸗Angelegenheiten. Ruhrort, 4. Okt. Der Verkehr iſt in ſeine normalen Bahuen zurückgetreten und trotzdem macht ſich allenthalben ein Schiffsmangel fühlbar. Das Waſſer iſt wieder ſteigend, ſo daß die Ladungen der Schiffe in keiner Weiſe eingeſchränkt werden müſſen. An Frachten werden bezahlt nach Amſterdam für Schiffe von 100—120 Karren fl..75—.80, Schiedam .——, Rotterdam.90——, Antwerpen für große Schiffe.20 für kleine Schiffe.50—.60, Mainz⸗Mannheim für Schlepp⸗ kähne Mk..70—.80, für 10 mach 5.25, Koblenz.75, nach 25—30 Pf. und nach Heilbronn 17 Pi mehr per Ztr. Ruhrort, 5. Okt. Ein Remorqueur der Mülheimer e iſt heute behufs Reparatur in den Kaiſerhafen ein⸗ gefahren. Koſtheim, 5. Okt. Nach einer Bekanntmachung der Königl. e e iſt das Verhot, daß während der Kirchenzeit die Kanalſchleuſen nicht geöffnet werden dür⸗ ſen, aufgehoben, und ebenſo können bei vor dah Benach⸗ werden die Schleuſen von jetzt auch bei Nacht befahren werden. Mainz, 5. Oct. Das der Firma Wünſchermann u Co. gehbrige Schiff, welches 5 in der Nähe des alten Win⸗ kerhafens geſunken war iſt jetzt wieder gehoben, die Ladung wird eben gelöſcht.— Verfloſſene Nacht ſank hier eines der kleiuen der Firma H. A. Diſch gehbrigen Dampfſchiffchen. Hafen⸗Verkehr. Folgende Schiffe ſind am 5. Oktober angekommen: 5 Hafenmeiſterei I.(Rheinvorland). Schiffer ev. Kapitän. Schiff. Kommt von zadung Etr. Beckhuiſen Rheinländer Rotterdam Stückgüter 22 Bauer Siegfried 4 5 71⁵ Bitkert Moltke 1 5 610 Eidam Germanta Khln 5 2⁰ Hafenmeiſterei II. 5. v. Eicken[Sophia Kath.] Ruhrort Kohlen 16300 ees Antwerpen Rotterdam Getreide 15760 Michel Maunheim 15 Duisburg] Kohlen 15000 J. Worch Moguntia 55 20000 J. Kappes Ferdinaud Heilbronn Söda 47⁴ Hafenmeiſterei III. 8 Leinweber Rotterdam] Getreide 15198 „Zimmermann Katharina Heilbronn Salz 2062 8. ohringer Gebrüder— 1516 Hauck Salzwerk„ 5 2068 dto. riedrich 5 5 14⁰ dto. erdinand 5 854 A. Schmitt olon Jagſtfeld 5 3046 H. Böhringer Friedrich 1 7 1560 M. Albert rieda Hirſchhorn Steine 130 Hafenmeiſterei IV. Hrm. Seeger(Gen, v. Gblen Duisburg Kohlen 4800 155 Marcus 551 0 4 215⁰⁰0 Schmitz J. Gerhard 7 15600 W. Mühlenfeld Louiſe 0 4 18560 Hr. Kiſſel Roſine Helene Ruhrort 12970 Kiſſe Sloßholz: angekommen 1580 Cbmtr., abgegangen——. Waſfſerſtands⸗Nachrichten. Rhein⸗ Mainz, 5. Okt..88 m. 4..89. Kouſtanz, 5. Okt..66 m. +.08. Kaub, 5. Okt..50 m. +..89. Waldshut, 5. Okt..40 m..00.] Koblenz, 5. Okt..7 m. +.47. Süningen, 5. Okt..14 m.—.58. Köln, 5. Okt. 402 m..57. Kehl, 5. Okt..24 m +..04. Ruhrort, 5. Okt..96 m. 4.50. Lauterburg, 5. Okt..12 m. +.81. Neckar. Maxau, 5. Okt..40 m +.80. Maunheim, 6. Okt..64 m. +.19. Mannheim, 6. Okt..71 m. 4..26. Heilbronn, 2. QOkt..7 m. +.00. Dampfer⸗Nachrichten. Rew⸗Vork, 3. Okt.(Telegraphiſcher Schiffsbericht der Red Star Binie Antwerpen.) Der Poſtdampfer„Rhhuland“ der„Red Star Linie“ iſt von Ank⸗ werpen heute wohlbehalten hier angekommen. Auf die heutige Annonce der Süddeutſchen Verſicher⸗ ungsbank für Militärdienſt und Töchter⸗Ausſteuer in Karls⸗ ruhe hinweiſend, bemerken wir, daß genanntes Inſtitut auf Grundlage der neueſten amtlichen Statiſtik arbeitet und von ſämmtlichen Staaten, in denen es um Ertheilung der Con⸗ ceſſion nachſuchte, dieſelbe deee erhielt, ſo daß die Verſicherungsnahme bei derſelben nur auf das Wärmſte empfohlen werden kann. Telegtaphen⸗ und 16625 Telephor⸗ Aulagen. (Einjährig- Freiwilligen · Examen.) Das Karlsruher Lehrinstitut und Pensionat von Premierlieutenant à. D. Feocht beginnt seinen Winterkursus Preitag 12. Oktober. Die Zög⸗ linge dieser Anstalt erlangen unter gewisgenhafter alane und sittlicher Pflege eine allgemein wissenschaftliche Bildung. Schon acht Mal haben sämmtliche Eramenkandidaten die Ein- jährig-Freiwilligen-Prüfung bestanden und im Ganzen bis jetat von 241 Z0glingen 215 den Berechtigungsschein erlangt. 17181 Die durch ſhre unübertreffliche Paßform, Eleganz und Solidität weltberühmten Schuhwagrenfabrikgte von Otte Herz& Cie., Franlfurt a. M. ſind für Mannheim und Ludwigshafen nur allein ächt zu haben bei Georg Hart⸗ mann, Schuhgeſchäft, E 4, 6, am Fruchtmarkt untere Ecke (Telephon 443). 12⁰0⁵5 +4* Ankündigung. No. 11,534. Die Großh. Baugewerkeſchule in Karlsruhe be⸗ ginnt ihr Winterſemeſter am Samſtag, den 3. November l. Is. Dieſelbe hat den Zweck, durch ſyſtematiſch geordneten Unter⸗ richt für ihren Beruf auszubilden: 1. Baugewerksmeiſter(Maurer⸗, Steinhauer⸗ und Zimmer⸗ meiſtet) und Bauhandwerker(Schreiner, Glaſer, Schloſſer), Werkmeiſter(welche ſich der ſtaatlichen Prüfung unter⸗ ziehen wollen), Bauführer und Zeichner. 2. Maſchinenbauer und Metallarbeiter. 3. Gewerbelehrer. Außerdem wird ſonſtigen Handwerkern und Gewerbetreiben⸗ den— Blechnern, Drehern, Schieferdeckern, Gärtnern ꝛc., ferner Heizern, Lokomotivführern, Bahn⸗ und Straßenmeiſtern— Ge⸗ legenheit geboten, einzelne Fächer oder Kurſe der Schule mit Nutzen zu beſuchen. Das Unterrichtsgeld beträgt 30 Mark flür den halbzährigen Kurs; die Aufnahmstaxe für neu eintretende Schüler 5 Mark, In Privathäuſern iſt Koſt, Wesde Bedienung und Wäſche für 230 Mark bis 260 Mark pro Halbjahr zu erhalten. Pro⸗ gramme und Anmeldungsformulare ſind von der Anſtaltsdirektion zu beziehen. 15428 Karlsruhe, den 28. Auguſt 1888. L. Franklſ blatihe L. 17, 1 GBeleußtung⸗ I8.-A- Vls dem Hauptbahnhof. a dehen e e Allalel. Großherzoglicher Oberſchulrath. 6. Seite 7. Oktover. Ladung. Der 29 Jahre alte Schloſſer Jacob Schweinfurt von Wies och und der 28 Jahre alte Commis Georg Seifert von Höchſt a.., beide zuletzt in Mannheim wohnhaft geweſen, wer⸗ den beſchuldigt, und zwar Erſterer, daß er als Erſatzreſerviſt aus⸗ gewandert iſt, ohne von ſeiner bevorſtehenden Auswanderung der Militärbehörde Anzeige erſtattet zu haben, Letzterer, daß er als beurlaubter Landwehrmann ohne Erlaubniß ausgewandert iſt, Uebertretung gegen§ 360 Nr. 3 Str. Geſ.⸗B. Dieſelben werden auf Anordnung des Großh. Amtsgerichts VI hierſelbſt auf Mittwoch, 14. November 1888, Vormittags 8½ Uhr vor das Großh. Schöffengericht Mannheim zur Hauptverhandlung gelaben. Bei unentſchuldigtem Ausbleihen werden dieſelben auf Grund der nach§ 472 der Strafprozeß ordnung von dem Königl. 30. Landwehrbezirkskommando zu Heidelberg ausgeſtellten Erklärung verurtheilt werden. 1722¹ Manuheim, den 3. Oktober 1888. Gerichtsſchreiber des Großh. Amtsgerichts. Galm. Ladung. Der 28 Jahre alte Gärtner Felix Eberenz von Sasbach (Amts Altbreiſach) und der 28 Jahre alte Kellner Heinrich Fleiſch⸗ mann von Oberrodach(Amts Kronach), beide zuletzt in Mann⸗ heim wohnhaft geweſen, werden beſchuldigt und zwar Erſterer, daß er als Erſatzreſerviſt 1. Klaſſe ausgewandert iſt, ohne von ſeiner bevorſtehenden Auswanderung der Militärbehörde Anzeige erſtattet zu haben, Letzterer, daß er als beurlaubter Reſerviſt ohne Erlaubniß ausgewandert iſt, Uebertretung gegen§ 360 No. 3 Str.⸗Geſ.⸗B. Dieſelben werden auf Anordnung des Großh. Amts⸗ gerichts hierſelbſt auf Mittwoch, den 14. November 1888, Vormittags 8½½ Uhr vor das Großh. Schöffengericht Mann⸗ heim zur Hauptverhandlung geladen. Bei unentſchuldigtem Aus⸗ bleiben werden dieſelben auf Grund der nach§ 472 der Straf⸗ prozeßordnung von dem Königl. Landwehrbezirkskommando zu Heidelberg ausgeſtellten Erklärungen verurtheilt werden. 17312 Mannheim, den 4. Oktober 1888. Gerichtsſchreiber des Großh. Amtsgerichts. Galm. Bekanntmachung. Das Vertilgen der Raupen betr. No. 9320. Nach der Verordnung Großh. Miniſteriums des Innern vom 13. Juli 1888— Geſetzes⸗ und Verordnungsbl. S. 345— ſind alljährlich alle Obſtbäume, Zierbäume u. Geſträuche in Gärten, Höfen und Weinbergen, auf Feldern und Wieſen, an Straßen und Wegen, ſowie an Eiſenbahndämmen von Raupen⸗ neſtern zu reinigen und letztere zu vertilgen. Erweiſen ſich hier⸗ bei Baumbeſitzer ſäumig, ſo iſt, unbeſchadet der polizeilichen Be⸗ ſtrafung, die Vertilgung der Raupenneſter auf Koſten der Beſitzer durch die Ortspolizeibehörde anzuordnen. 17818 Wir machen hierauf mit dem Bemerken aufmerkſam, daßßdas Vertilgen der Raupen bis längſtens 15. November d. Is. erfolgt ſein muß. Mannheim, 3. Oktober 1888. Bürgermeiſteramt. Moll. Holzverſteigerung. Montag, den 8 Oktober, Nachmittags ½3 Uhr werden die auf dem zukünftigen Bismarckplatz befindlichen Kaſta⸗ nienbäumen 8 Stück, an Ort und Stelle öffentlich verſteigert. Mannheim, 4. Oktober 1888. 17805 Tiefbauamt Ritter. Oeffentliche Verſteigerung. „Moukag, 8, Oktober, Nachmittags 2 Ahr findet in Lit. L 11, 29b die Fortſetzung der Ver⸗ ſteigerung von Weißzeug als Bettücher, Tiſchtücher, Servietten, Handtücher, Ueberzieher, verſchiedene Reſte Leinwand, Schirting, Damaſt u. ſ. w. ſowie verſchiedene Bücher im Voll⸗ ſireckungswege gegen baare Zahlung ſtatt. 17395 Mannheim, den 6. Oktober 1888. Bräuning, Gerichtsvollzieher in Mannheim. Oeffentliche Verſteigerung. In Folge Auftrags werde ich Montag, den 8. Oktober, Nachmittags 2 Uhr im Pfandlokale in Litera T 1, dahier 8 vollſtändige Betten und 3 Mill Cigarren gegen Baar⸗ zahlung öffentlich verſteigern. 17409 Mannheim, den 6. Oktober 1888. Burgard, Gerichtsvollzieher. Verſteigerung. Am 8. d. Mts., Nachmittags 3˙v werden ungefähr 6 Cbm. ulte Gehwegbohlen an der Kettenbrücke in Abtheilungen an die Meiſtbietenden zu Eigenthum verſteigert. 17256 Givilſtandesreziſter der Sladt Maunzeim. Septbr. Verkündete. 27. Heinr. Weſch, Metzger und Frieda Laule. 28. Friedr. Kaltreuther, Wagenfabr. und Cath. Dann. Rochus Koelmehl, Locom.⸗Heizer und Eliſe Bähr. 29. Oskar Ferſter, Locom⸗Führer und Carol. Emilie An. Manger. 29. Carl Ernſt Lehle, Schuhm. und Jul. Joſefa Stang. 29. 855 Beck, Badmſtr. und Joſephine Kreis. 9. Ludw. Thomin, Kaufm. und Margaretha Wolff. 29. Joh. Hardt, Küfer und Phil. Held. 29. Guſt. Koch, Magazinier und Wilh. Epp. 29. Friedr. Kohlbecker, Schreiner und Eliſe Ballweg. 29. Mart. Enk, Privatm. und Adelh. Kraft geb. Stocker. Oktober. Herm. Rüdel, Zimmermann, und Barb. Fuxloch. Rud. Stoll, Kaufm. und Waly Hartmann. Adam Schmitt, Schneider und Thereſe Weiß. Franz Schweizer,.⸗A. und Katharing Jaeger. Wilh. Klotz Werkführer und Anna Widmaier. Friedr. Fucke, Tüncher und Anna Marie Hoehnle. „Peter Habermehl, Sattler u. Marie Danner. Jakob Weyer, Schloſſer u. Lina Schmitt. „Wilh. Soyez, Möbelpacker u. Carol. Fletterer. Hugo Becker, Kammervirtuoſe u. Stella Clara Strutt⸗Pfersdorff. 4. Mart. Waſſer, Bäcker u. Stefanie Wahl geb. Köberlin. 4. Wilh. Schadt,.⸗A. u. Henr. Sorgenfrei. September. etraute. 29. Rud. FTrunzer Architekt m. Chriſt. Reitenbach geb. Karle. 20. Lud. Moſer, Fuhrm. m. Cath. Haberkörn. 29. Guſt. 5 0 Buchdr. m. Anng Heine. 29. Joh. Frie— 5 Wagenw. m. Eliſe Joſt. 29. Joh. 5 m. Philippine Schramm. 29. Juliu ipfel, Kutſcher m. Emilie Maier. Winterer. ddꝰ d d ο 29. Joh. Wöppel, Schuhm. m. Marg. Wagner. 1 oh. Denz, Platzmeiſter m. Eliſ. Fuhrmann geb. Farnkopf. ober. 2. Carl v. Pigage, Bäcker m. Eliſ. Herrmann. 4. Dr. Jul. Doepfner, pr. m. Auguſte Schaaf. 4. Emil Speckle, Kaufm. m. Emma Obert. 4. Mart. Bender, Wirth m. Adelgunde Obermaier. 8 Geborene. 5 Baumeiſter J. Bapt. Brück e. T. Hermine Eliſ. Juliane. 22. d. Maurer Joh. Carl Koch e. S. Peter Johann. 24. d. Tuhrm. Joh. Jac. Bühler e. S. Georg Heinr. 24. d. Schloſſer Carl Braun e. T. Pauline. 24. d. Eiſeng. Wilh. Burkardt e. S. Georg Wilh. 25. d. Tagl. Friedr. Kraus e. S. Ludw. Theodor. General⸗Anzeiger. 26. d. Tagl. Franz Seibel e. S. Jac. Chriſtian. 28. d. Tagl. Heinr. Parmentier e. T. Ming Marg: 23. d. Meßzger Friedr. Fiedler e. T. Eliſ. Marie Thereſe. 30. d. Jabr.⸗Arb Georg Schmitt e. T. Anna Barb. 30. d. Schmied Phil. 905„Romeiſer e. S. Heinr. Wilh. 29. d. Tapezier Joh. 9ſt e. S. Adolf. 27. d. a oh. Vollrath e. T. Cath. Eliſ. 26. d. Gaſtwirth Aug. 70 755 e. S. Friedr. Jacob. 27. d. Zimmerm. Joh. Seorg Münch e. T. Marie. 25. d. Wirth Math. Vogt e. T. Dorsothea. 29. d. Fabr.⸗Arb. Joh. Schmitt e. S. Yh, Martin. 29. d. Zimmerm. Gg. Chr. Schmitt e. T. Marie Anna Carol. 29. d. Schmied Joh. Reuther e. S. Carl. 29. d. Tagl. Pbit Lutz e. S. Peter. 29. d. Tagl. Phil. Brenner e. T. Anna Maria. 28. d. Schuhm. Nic. Beckenbach e. T. Catharinga. 30. d. Fabr.⸗Arb. Eberh. Roeßler e. T. Anna Suſ. Cath. 30. d. Aufſeher e Baro e. T. Frida Pauig. 27. d. Fabr.⸗Arb. Carl Ludw. Zipf e. S. Carl. 27 5 irth Georg Kümmerle e. T. Joh. Eliſ. Marie. etober. 3. d. Schneider Adam Hauck e. T. Amalie Kath., e. S. Carl u. e. „Wilhelm, Drillinge. Büreaudiener Joſ. Rück e. S. Carl. Maler Herm. Weſtermann e. T. Elſa. Werkmeiſter Emil Creutzer e. T. Marie Eliſe Carol. Eiſenb. Andr. Fußer e. T. Wilhelmine Eliſe. .Schloſſer Rich. Scharnberger e. S. Heinr. Tagl. Joh. Jac. Menges e. S. Otto. Kaufm. Jul. Marx e. T. Olga Fanny. „Bremſer Frz. Joſ. Link e. S. Franz Carl. 7 8 55— chieg e. 8 Wilhelm. gef Tagl. Franz ickinger e. S. Frz. Joſef. Feee Carl Habersperger e. S. Carl. „Bierkutſcher Joh. Heinr. Mayer e. S. Carl Heinr. .Maurer Carl Fr. Mündel e. T. Franziska. Kirchen⸗Anſagen. Evangel. proteſt. Gemeinde. Sonnutag, 7. Oktbr. Trinitatiskirche. ½9 Predigt Herr Stabtv. Fiſcher. 10 Uhr Predigt Herr Stadtpfr. Greiner. Concordienkirche. ½10 Predigt Herr Stadtpfr. Ruck⸗ haber. 11 Uhr Kindergottesdienſt Herr Stadtpfr. Ruckhaber. 2 Uhr Chriſtenlehre Herr Stadtpfr. Greiner und Herr Stadtpfr. Ruckbaber. 6 Uhr Predigt Herr Stadtpfr. Hitzig. Lutherkirche. 10 Uhr Predigt Herr Stadtpfr. Simon. Diakoniſſenhauskapelle. 8 Uhr Abendgottesdienſt Herr VBikgr Schluſſer⸗ EKpangeliſches Pereinshaus, K 2, 10. Sonntag, den 7. Oktober Vorm. 11 Uhr Sonntagsſchule. Nachm. 3 Uhr bibl. Vortrag von Herrn Stadipfarrer Ahles. Schwetzingervorſtadt, früterem Rettungshaus 74—78. Sonntag, den 7. Oktober Nachmittags 1 Uhr Sonntagsſchule. Abends 8 Uhr Bibelſt. von Herrn Stadtmiſſtonar Simon. Katholiſche Gemeindt. Sonntag, den 7. Oktbr. Jeſuitenkirche. 6 Uhr Frühmeſſe. 8 Uhr Zweiter⸗Gottes⸗ dienſt. ½10 Uhr Hauptgottesdienſt. Predigt und Amt. 11 Uhr Meſſe. 2 Uhr Chriſtenlehre. ½3 Uhr Sakrament. Bruderſchaft⸗ 6 Uhr Roſenkranzandacht mit Segen. Schulkirche. 9 Uhr Kindergottesdienſt. Katholiſches Bürgerhoſpital. 8 Uhr Singmeſſe. 4 Uhr F „Eiſenbahnſchaffner Carl Weingärtner e. S. Carl Ludw. Thomas. Hauptlehrer Phil. Bauhans e. S. Hans. Geſtorbene. 27. Sofie, Meßzgers Stief, 5 M. 13 T. a 28. Valentin, S. d. Tagl. 0 29. Amalie Wilhelmine, T. NN ohann Roeßling, 4 T. a. „Schreiners Gg. Frz. Heiß, 7 M. 28 T. a. 28. Roſa Wilhelmine, T. d. Wirths Guſt. Lüner, 20 T. g. 28. Carl Auguſt, S. d. Schreiners Heinrich Harras, 10 M. 7 T. a. 5 Magdalena geb. Reichmann, Ehefr. d. Schreiners Phil. Heng, 42 FJ. 4 M. 5 T. a. „Carol., T. d. Faktors Carl Schuhmacher, 29 T. a. 30. Peter Carl Herrm., S. d. 5 ferd. 019 Pohl, 21 T. a. „Marie Anna, T. d. Schutzm. Ant. Bamberger, 8 M. 2. T. a. 30. d. verh. Kaufm. Sam. Schwarzſchild, 50 J. 11 M. a. 29. Caroline, T. d. Rangirers Joſ. Fieger, 9 M. 8 T. a. 29. eb Quintel, Ww. d. Kammmchr. Carl Walcher, Marg. . d. verh. Wirth Heinr. 5 8 59 J. a. . d. led. Fabrikarbeiterin Barb. Cath. Bott, 19 J. a. 30. Friedr. Franz, S. d. Schloſſers Friedr. Kieſer, 2 M. 23 T. a. 0 11 5 Ingenieur Ludw. Schlüter, 30 J. a. .Emil S. d. 1 0 Louis 975 Rogate, 1 J. 6 M. 26 T. a. . Eliſ., T. d. Möbeltransp. Rob. Kramer, 2 M. 8 T. a. Carl Heinr., S. d. eih Ehefe Friedr. Pabſt 24 T. a. .Auguſta 9 5 Ehefr. d. Schloſſers Wilhelm Müller, 58 J. 5 M. 24 a 30. 29. Franz Ludwig, S. d. Wirths Franz Ge er, 7 J. 2 M. a. Ottohe 5 een es r. 1. Marg. geb. Rothenbuſch, Ehefr. d. Schreiners Ad. Schrank, 41 J. a. 1 Ernſt 5 d. Kaufm. Ernſt Sigmann, 7 M. 8 T. a. 1. Magd. Sohler, geb. Seebacher, Regiſtr.⸗Wwe., 79 J. 2 M. 9 T. a. 1. Peter, S. d. Tagl. Ludwig Hoffmann, 3 M. 5 T. a. 2. Chriſt., S. d. Mechan. Chriſtian Ries, 18 T. a. 2. Gg. Wilh., S. d. Tagl. Joh. Gg. Hinkel, 2 J. 11 T. a. 2. Marg., T. d. Schloſſers Conr. Stein, 2 M. 18 T. a 8 E S. d. Privatiers Jac. Thum, 1 M. 24 T. a 8 3 4 3 „Ed. Ludw., 8 . d. verh. Schaffner a. D. Wilh. Eichenherr, 52 J. 2 M. a. .Adolf, S. d. Weichenw. 8 Bauer, 10 M. 14 T. a. Anna Maria, T. d 0. Joh. Rutz, 4 M. a. Marie, T. d. Tagl. Ludw. Sa vary, 6 M. 25 T. a. . d. led. Lehrerin Hncee Otto, 72 J. 3 M. 22 T. a. Carol. Wilh., T. d. Cig.⸗Arb. Peerd Bernau, 1 M. 14 T. a. 4. 4. T. d. Tagl. J0 Kirchgeßner, 2 M. 12 T. a. 4. d. Realgymn.⸗Dir. Wolfg. ee 62 J. a. 4. 8 185 Em. Elv., T. d. Mag.⸗Verw. Emil Burger, 1 J. „. — ̃— Auszug aus den Civilſtandeg⸗Regiſtern der Stadt Audwigshafen a. Rh. September. Verkündete. 26. Michael Glä ßner, Tüncher u. Barbara Schuſter. 26. Joh. Phil. Poſtadjunkt u. Anna Maria Ellenberger. 27. Georg Franz Kutterer, Zimmermeiſter u. Friedericka Mann. Weberruß, Schmied u. Maria Eliſab. Belz. ctober. 1. Georg Bayerlein, Gypſer u. Anna Maria 99 5 1. Johann Pfeuffer, Maſchiniſt u. Magdalena Völker. 15 9 9 55 Hofbauer, Hauptzollamtsaſſiſtent u. Maria Martha eusler. 3. Aug. Hch. Chriſt. Ludwig bſen Maurer u. Kath. Hofer⸗ 4. Johann Schmitt, Müller u. Eliſab. Bockmeyer. 4. Phil. Singer, u. Louiſe Friedericka Degler. 4. Jacob Rödel, Schutzmann u. Henriette Kleindienſt. September. Geburten: 28. Valentin, S. v. Hch. Boppert,.⸗A. 23. Anna Kath., T. v. Max Glaß, Kaufmann. 26. Franz Rudolf, S. v. 55 Schmitt, Schneider. 25. Margaretha, T. v. Johann Schmidt, Schutzmann. 28. Heinrich Ludwig, S. v. 7 Nürck, Einnehmereigehilfe. acob, S. v. Conrad Neubauer,.⸗A. 555 T. v. Friedr. Hermann Heſſenmüller, Maſchinen⸗ abrikant. 29. Emil Heinrich, S. v. Emil 1 Wiedemann, Buchbinder. 28. Eliſabetha, T. v. Joh. Jaco üller, Schmied. 27. Johann Georg, S. v. Adam Engelhard, Tagner. 29. Jacob Friedrich, S. v. Jacob Fiſcher, Zimmermann. 29. Karl Bernhard, S. v. Karl Müller, Glaſer. .Philipp, S. v. Karl Phil. Herrle, Tagner. 5 Balth., S. v. Hch. Joſ. Hub. Saſſen, Sattler und apezier. 5 55 Magdalena, T. v. Nicol. Koch, Friſeur.. 30. Paulina Erneſtine, T. v. Ludw., Friedr. Koch, Schreiner. 29. Guſtav Adolf, S. v. Adam Frauenfelder, Tagner. „Eliſabetha Magdalena, T. v. Chriſtof Weber, Packer. 28. Emilie, T. v. Jacob Machhauer, Fuhrmann. Oktober. 2. Barbara, T. v. Achill. Diebold, Tagner. 1. Friedrich Carl, S. v. Joh. Gg. Wilh. Betz, Kaufmann. 3. Anna Barbara, T. v. Gg. S Jaa 8 3. Karl Auguſt, S. v. Wilhelm Hagin, Mechaniker. 3. Franziska Claudia, T. v. Joſef Andr. Roſche, Reviſor. 3 3 .Karl. 3. Philipp, S. v. Gg. Phil. Schweickert, Fuhrknecht. Septbr. Geſtorbene. 27. 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Meſſe für die Schulkinder. ½10 Uhr Primiz⸗FJeier des neugeweihten Prieſters Georg Kuffler von hier. Bei günſtiger Witterung wird der Primiziant /10 Uhr im Pfarrhauſe feierlich abgeholt und zur Kirche geleitet; darnach folgt die Predigt, dann levitirtes Hochamt des Primizianten mit Te deum und ſakram. Segen. Nach dem Hochamte Ertheilung des prieſterlichen Segens. 2 Uhr feierliche Vesper mit ſakram. Segen. 6 Uhr Roſenkranzgebet vor ausge⸗ ſetztem hochwürdigſtem Gute.— Während der Woche: ½7 Uhr hl. Meſſe. /8 Uhr Pfarrmeſſe.(Donnerſtag: 7 Uhr Engel⸗ amt). Mittwoch und Samſtag: 9 Uhr hl. Meſſe. Nothkirche Hemshof. Sonntag: ½9 Uhr hl. Meſſe für die Schulkinder. ½10 Uhr Predigt und hlg. Meſſe. 2 Uhr An⸗ dacht. 5 Uhr Roſenkranz⸗Gebet.— Während der Woche: Dien⸗ ſtag, Donnerſtag, Freitag und Samſtag: 7 Uhr hl. Meſſe. Während des Monats Oktober täglich Abends 7 Uhr Roſenkranz⸗ Geßet. Kaufmänniſcher Verein. Damenkarten zu den Vorleſungen werden außer den Bureauſtunden(von—12 und—6 Uhr) auch Sonutag, den 7. d.., von 10 bis 12 Uhr Morgens u. 2 bis 4 Uhr Mittags ausgegeben. 17373 Der Vorſtand. , idfahrer⸗Verein 4 MHannheim. Wir bringen hiermit zur Kennt⸗ niß unſerer Mitglieder, daß wir ) morgen Sonntag, günſtige Schwetzingen fahren werden; bei ſchlechtem Wetter jedoch bei Karcher(Eliſa⸗ bethbad) eine Kegelparthi⸗ machen, wozu freundl. einladet Der Vorſtand. Mannheimerr Nüde-besellschaft Heute Jamſtag Abend Juſammenkunft in der Hrauerei Hochſchwender. Geſang⸗Verein„Eintracht“. Sonntag, den 14. Oktober d. J. Abends 7 Uhr Cheatraliſche Abendunterhaltung mit Geſang im Lokal Rheinhafen O 7, 21. 17402 NB. Einladungen ſind nicht geſtattet. Alhleten⸗Club Germania, Mannheim. Montag, 8. Oktober, Abends 8½ Uhr Ausserordentliche deneralversammlung im Lokal Kronauer, 2 5, 3. 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