—..—— n der Poſtliſte eingetragen unter 8 Nr. 2249. Abonnement: 50 Pfg. monatlich, Bringerlohn 10 Pfg. monntlich, durch die Poſt bez. inel. Poſtanf⸗ ſchlag M..90 pro Quartal. Inſerate: Die Colonel⸗Zeile 20 Pfg. Die Reklamen⸗Zeile 40 Pfg. Einzel⸗Nummern 3 Pfg. Doppel⸗Nummern 5 Pfg. (Badiſche Volkszeitung.) Mannhein der Stadt Mannheim und Umgebung. (98. Jahrgang. Amts⸗ und Kreisverkündigungsblatt Erſcheint täglich, auch Sonntags; jeweils Vormittags 11 Uhr. zer Journal. (Mannheimer Volksblatt.) Telegramm⸗Adreſſe: „Jdurnal Mannheim.“ Verantwortlich: Chef⸗Redakteur Julius Katz. Für den 1 K. Apfel. Rotationsdruck und Verlag der Dr. H. Haas'ſchen Buch⸗ druckerei, (Das„Mannheimer Journal⸗ iſt Eigenthum des kat Joliſchen Bürgerhoſpitals.) ſämmtlich in Mannheim. Di. erſten Druckbogen der mit ſo großem Intereſſe auf⸗ genommenen Erzählung „Ein ungariſches Grafengeſchlecht“ von C. Deutſch ſind nunmehr fertig geſtellt und werden ſämmtlichen neu eingetretenen Abonnenten auf deren an die Expedition unſeres Blattes gerichteten Wunſch gratis und franeo zugeſandt werden. unſere heutige Nummer enthält 16 Seiten. * +2*— Ein Jiegeszug über die Alpen. In der Mittagsſtunde des heutigen Tages nimmt Kaiſer Wilhelm von ſeinem gaſtfreien Bundesgenoſſen, dem Kaiſer von Oeſterreich⸗Ungarn, Abſchied, um ſeine Reiſe nach Rom fortzuſetzen. Wenn ſich die Schatten der Nacht herniederſenken, betritt unſer Kaiſer italieni⸗ ſchen Boden, und auf den Flüͤgeln des Dampfes eilt der Hohenzollernſproß in die Hauptſtadt des jungen Königreiches, wo ihn ein treuer Freund und ein begei⸗ ſtertes Volk ſehnſüchtig erwarten. Wahrlich, es iſt ein gewaltiges Stück Weltgeſchichte, das ſich in dieſen Tagen auf römiſcher Erde vor den Augen der Mitwelt entrollt, und erſt die Geſchichtsſchreiber der Nachwelt werden es vermögen, der großen Bedeutung dieſes Kaiſerbeſuchs gerecht zu werden. Was ſich in den nächſten Stunden am Strande des Tiber, angeſichts des Kapitols abſpielt, iſt weit mehr als ein höfiſcher Akt, der zwei Herrſcher und Bundes⸗ genoſſen zuſammengeführt hat; es ſind zwei Völker, die ſich in dem Wunſche vereinen, Freunde zu ſe in und es in der Noth zu bleiben gegen eine Welt von Waffen, zwei Völker, die der weltgeſchichtliche Zug ein⸗ ander als Bundesgenoſſen zugewieſen hat. Wenn heute Kaiſer Wilhelm den klaſſiſchen Boden Italiens betritt, ſo weiß er, daß ihn ſein Volk in geiſtiger Genoſſenſchaft auf dieſer Reiſe begleitet, daß es mit Herz und Sinn die Miſſion Wilhelms II. erfaßt hat und zu ihrer Durchführung gewappnet iſt. Aus dem Dunkel kläglicher Zerriſſenheit haben ſich beide Nationen zum Licht der machtvollen Einheit emporgerungen, haben beide Völker das jahrhundert alte Sehnen, die Lenker ihrer Geſchicke zu ſein, glänzend der Erfüllung zugeführt. Nun reichen ſich Deutſchland und Italien, beide auf dem mit dem Blute der beſten ihrer Söhne gedüngten Schlachtfelde, zur Macht und Größe emporgewachſen, die Freundeshand, um im Frieden die Segnungen der Cultur zu ge⸗ meßen Kaiſer Wilhelm in Rom! Welche Fülle hehrer Gedanken umfaſſen dieſe vier Worte! Der erſte deutſche Kaiſer des neuerſtandenen Reiches iſt's, der über die Alpen pilgert, um in Roma's Mauern Zeugniß abzu⸗ legen von der Größe des deutſchen Machtbewußtſeins. Wohl hat ſchon ſein erlauchter Vater, der edle Fried⸗ rich, als Gaſt am Hofe König Humberts geweilt, doch es war der Kronprinz des Deutſchen Reiches, dem das römiſche Volk zugejauchzt. Heute iſt's der deutſche Kaiſer, das Oberhaupt ſeines Volkes, der treue Ver⸗ bündete der deutſchen Fürſten, vor deſſen Majeſtät ſich das italieniſche Banner ſenkt. Wie anders ſich doch die Zeiten geſtalten! Ein deutſcher Kaiſer zieht über die Alpen zur ewigen Stadt — doch kommt er nicht, um die Befehle des Papſtes entgegen zu nehmen, denn er iſt ein Kaiſer durch des deutſchen Volkes und ſeiner Fürſten Willen, nicht ein Imperator von des Papſtes Gnaden! Die Zeiten ſind hinabgetaucht in das unendliche Meer der Vergangenheit, da ein deutſcher Kaiſer im härenen Gewande Buße thun mußte vor der Hoheit des Stellvertreters Chriſti auf Erden.. Doch nicht nur vergangen, nein auch ver⸗ geſſen ſei jene traurige Zeit! Nicht in überhebendem Stolze tritt Kaiſer Wilhelm vor Leo XIII.; die Be⸗ ſcheidenheit und Pflichttreue, welche Hohenzollerns Fürſten⸗ ſtamm kennzeichnen, ſie ſind auf Wilhelm II. überkommen, und als ein Freund des Papſtes, als ein Schützer der katholiſchen Kirche begegnen ſich der Kaiſer der Deutſchen und der Fürſt der Kirche, die eine all⸗ waltende Vorſehung auf der Menſchheit Höhen gehoben hat. Nichts ſoll uns die Größe und Schöne dieſer Jeuern Stunde verbittern, da Kaiſer Wilhelm Italiens Seleſeulte und verkreitetſte Zeitung in Mounheim und Unmgrbung. Boden betritt, als Gaſt des Königs und des Papſtes! Zu viel der Sorgen und des Kampfes bringt jeglicher Tag— dem heutigen, der neue Bande knüpft zwiſchen zwei alten Kulturvölkern, bleibe des politiſchen Partei⸗ kampfes Bitterniß fern, und in ſtolzem Bewußtſein der Zuſammengehörigkeit aller deutſchen Stämme, ohne Unterſchied des Glaubens, weilt heute Alldeutſchlands Herz jenſeits der Berge! *Die Kaiſer⸗Reiſe. (Telegramme.) Mürzſteg, 9. Okt. Da das Wetter ſich? aufgehellt hat, findet Morgen eine Gems 98 15 im Karlsgraben bei Kramgen oder an der Zwiedelwande bei Altenberg ſtatt. Von da erfolgt die Rückkehr der beiden Kaiſer und der fürſtlichen Jagdgäſte nach der Eiſenbahnſtation Kapellen, wo ein Sonder⸗ zug dieſelben erwartet. Die Abfahrt von Mürzſteg findet um 1 Uhr ſtatt. „München, 9. Okt. Prinz Heinrich von Preußen iſt um 10½½ Uhr hier eingetroffen. Er nahm auf dem Bahnhofe das Frühſtück ein und fuhr alsdann mit dem nach dem Brenner gehenden Eilzuge weiter. Prinz Heinrich wurde im kleinen Fürſtenſalon von den Prinzen Ludwig Ferdinand und Alphouns von Bayern begrüßt, welche auf dem Bahnhofe zur Verabſchiedung von dem Herzoge und der Herzogin von Genua anweſend waren. Das da Non Paar reiſte in demſelben Zuge wie Prinz Heinrich nach Rom Wien, 9. Okt. Graf Bis marck, der in Ungarn eine höchſt gaſtfreundliche Aufnahme gefunden und in Peſt mit ausgezeichneten Perſonen nähere angeknüpft hat, iſt geſtern Abend hierher zurückgekehrt. An einem Ehrenmahle auf der deutſchen Botſchaft nahmen Graf Kal⸗ noky, Kallay, Szigyenyi, Paſetti und Hofrath Docy theil. Graf Andraſſy war durch Krankheit am Erſcheinen verhin⸗ dert. Heute Nachmittag reiſt Graf Bismarck, der„Straßb. Poſt“ zufolge, nach Mürzſteg zum Vortrag ab, morgen früh 8. Uhr geht der deutſche Botſchafter Prinz Reuß dorthin zur Verabſchiedung. 5 Rom, 9. Okt. Nach den bis jetzt vorliegenden Be⸗ ſtimmungen werden zum 1 des Kaiſers Wilhelm am Bahnhofe anweſend ſein der Commandant der Armee, der Präfekt und der Oberbürgermeiſter der Stadt. Unmittelbar nach der Ankunft im Quirinal wird der Kaiſer die Miniſter, die Präſidenten der Kammern ſowie die höͤchſten Würdenträger empfangen. „ Rom, 9. Okt. Der öſterreichiſch⸗ungariſche Botſchafter am hieftgen Hofe, Freiherr v. Bruck, iſt auf ſeinen Poſten zurückgekehrt.— Der deutſche Botſchafter Graf Solms wird ſich morgen zum Empfange Kaiſer Wilhelms an die Grenze begeben. Politiſche Ueberſicht. 4* Manunheim, 10. Oktober, Vorm. Von dem Augenblicke an, da der Herausgeber des „Tagebuchs“ Friedrichs III., Herr Geffcken, in Unter⸗ ſuchung gezogen wurde, haben wir es unterlaſſen, weitere Beſprechungen an die Handlungsweiſe des Hamburger Profeſſors zu knüpfen. Wir ſind der Anſicht, daß jetzt dem Unterſuchungsrichter und nicht der Preſſe die Aufgabe zufällt, die Strafbarkeit Geffcken's zu prüfen, da nur dem Richter das nöthige Material zur Verfüg⸗ ung ſteht. Wir geben die heute vorliegenden Nachrichten deßhalb auch nur in referirendem Sinne. Die Beſchlag⸗ nahme des Oktoberheftes der„Deutſchen Rundſchau,“ mag ſie nun auf eine Anordnung der Staatsanwaltſchaft oder auf einen gerichtlichen Beſchluß zurückzuführen ſein, hat jedenfalls die Bedeutung feſtzuſtellen, daß in der Veröffentlichung der Thatbeſtand einer ſtrafbaren Handlung erblickt wird. Wie die„Hamb. Nachr.“ und der„Hamb. Correſp.“ erfahren, hat Geheimrath Geffcken ſeinen Anwalt Dr. Wolffſon beauftragt, gegen das von ſeiner Familie beantragte Entmündigungsverfahren nachdrückliche Verwahrung einzulegen Präſident Carnot hat das gaſtliche Lyon wieder verlaſſen. Offiziöſe Pariſer Berichte melden, daß als Carnot auf der Bahnhofterraſſe erſchien, um der Lyoner Bevölkerung ein letztes Lebewohl zu ſagen, von allen Seiten Lebehochs auf Carnot und die Republik erſchollen. Der Präſidentſchaftszug konnte nur langſam den Bahn⸗ hof verlaſſen. Die Bevölkerung war auf den Schlag⸗ baum geſttegen, hatte ſich zu beiden Seiten der Eiſenbahn in Maſſe aufgeſtellt, um Carnot nochmals zu begrüßen. Der Zug mußte über einen Kilometer lang ſehr langſam fahren, um Unglücksfälle zu verhüten. Auch auf der Fahrt nach Annecy, wo Carnot übernachtete, war der Empfang ſehr warm. Hoffentlich hält dieſe gute Stim⸗ mung auch während der Tagung der Kammern an. * Die MHeberfüllung im Stande der Lehrerinnen. Nicht allein unter der männlichen Jugend findet ein übergroßer Andrang zu den höheren Bildungsanſtalten, Donnerſtag, 11. Oktober 1888. beſonders den Gymnaſien, ſtatt, ſondern man kann die⸗ ſelbe Erſcheinung auch bei den Mädchen wahrnehmen. Es deuten die lebhaft betriebenen Beſtrebungen, den Lehrerinnen eine höhere Ausbildung, als ſie jetzt moͤglich iſt, zu vermitteln, darauf hin, daß dieſer Drang nach höherer Bildung oder vielmehr nach höherer Stellung noch im Wachſen begriffen iſt. Dabei macht ſich auch in den höheren Mädchenſchulen vielfach der Uebelſtand geltend, daß dieſelben mit ungeeigneten Schülerinnen überfuͤllt ſind. Die Leiter der Mädchen⸗ ſchulen beklagen ſich darüber, daß es unter den obwal⸗ tenden Umſtaͤnden überaus ſchwierig iſt, das Ziel der Klaſſen zu erreichen, weil ein nicht unerheblicher Prozent⸗ ſatz der Schülerinnen dem Unterricht nicht zu folgen vermoͤge. Wir haben es hier alſo wieber mit demſelben falſchen Zuge nach Bildung zu thun, der aus einer Unterſchätzung der körperlichen Arbeit entſpringt. In Folge deſſen iſt die Zahl derfenigen Mädchen, welche das Examen für Lehrerinnen beſtehen, eine viel zu große, und der Erfolg iſt der, daß in manchen Landestheilen eine tüchtige Wirthſchafterin eine höhere Beſoldung erzielt, als die als Hauslehrerin wirkende junge Dame. Ein ſolcher Zuſtand iſt ſicher ungeſund. Die Zeit und die Koſten, welche auf die wiſſenſchaftliche Vorbereitung verwendet werden müſſen, entſprechen in keiner Weiſe den ſpäteren Erfolgen, zumal da bei der großen Auswahl an Lehrerinnen die Ausſich⸗ ten auf Anſtellung an einer öffentlichen Schule recht gering ſind. Der augenblicklich in Eiſenach tagende deutſche Verein für das höhere Mädchenſchulweſen hat dieſe Uebel⸗ ſtände ebenfalls erkannt und erklärt, daß, damit die höhere Mädchenſchule ſich ganz ihrer Aufgabe hingeben könne, die weitere Einrichtung von Mittel⸗Mädchenſchulen, wenigſtens in größeren Städten, zu erſtreben ſei. Es wäre zu wünſchen, wenn die Gemeinden dieſem von ſachverſtändiger Seite kundgegebenen Wunſche nachkämen, damit nicht in der weiblichen Jugend, ſoweit ſie auf eigenen Erwerb angewieſen iſt, ſich auf die Dauer unerquickliche Zuſtände entwickeln. Mit einer Entlaſtung der höheren Mädchenſchule würde auch die wahre Bildung des weiblichen Geſchlechts, und zwar in allen Schichten der Bevpölkerung, ſich heben; denn es iſt ſicher beſſer, wenn der kleinere Mittelſtand ſeine Töchter in Schreiben Rechnen, Georgraphie, Geſchichte ꝛc. gründlich unterweiſen und fürdas praktiſche Leben, ſeies für die Ehe oder für eine ſonſtige Stellung, vorberetten ließe, anſtatt ſie in falſchem Ehrgeiz mit fremden Sprachen, die, im Falle nicht auf das Lehrerinnenexamen gerechnet wird, doch bald der Vergeſſen⸗ heit aus Mangel an Anregung verfallen, überlaſten zu laſſen. Dabei iſt natürlich nicht ausgeſchloſſen, daß be⸗ ſondere Begabung auch eine beſondere Ausbildung erfahren ſoll. In ſolchen Fällen wird ſich aber auch der Bildungs⸗ drang in leicht erkennbarer Weiſe zeigen und Bahn zu brechen wiſſen. * Die Gröffnung des neuen Vörſen⸗ Tokals. Geſtern Vormittag präcis ½12 Uhr fand die feier⸗ liche Eröffnung des neuen Mannheimer Börſenlokals unter einer überaus zahlreichen Theilnahme ſeitens der hieſigen und auswärtigen die Mannheimer Böͤrſe beſuchen⸗ den Handelsbefliſſenen ſtatt. Das Ziel, nach welchem unſere Handelswelt ſchon ſeit Jahren geſtrebt, iſt nun erreicht, die Börſe Mannheims hat ein eigenes Heim. Das Lokal, welches ſich bekanntlich in den Räumen der früheren Druckerei des katholiſchen Bürgerhoſpitals be⸗ findet, war feſtlich geſchmückt. Am hinterſten Ende des ſchönen und geräͤumigen Saales, welcher einen höchſt einladenden und gefälligen Eindruck macht, war für den geſtrigen Tag eine Rednertribüne, umgeben von Palmen und Lorbeerbäumen, errichtet wor⸗ den. Der erhebenden, für den Mannheimer Handel ſo bedeutungsvollen Feier wohnten auf ergangene Einladung ſeitens des hieſigen Börſenvorſtandes als Vertreter der Staatsbehörde Herr Miniſterialrath Landeskommiſſär Frech und Herr Geh. Regierungsrath Benſinger bei. Außerdem waren zu dem feierlichen Acte noch erſchienen: Herr Oberbürgermeiſter Moll als Vertreter der ſtädti⸗ ſchen Behörde, ferner Herr Reichsbankdivektor Richter, eine größere Anzahl der Mitglieder unſerer Handelskam⸗ mer, ſowie mehrere höhere hieſtge Poſt⸗ und Zollbeamten. Nachdem der Vorſtand der hieſigen Börſe, Herr Emil Hirſch, die Anweſenden mit warmen ſympathi⸗ ſchen Worten willkommen geheißen, beſtieg der Präſtdent 2. Seite. General⸗Anzeiger. 111 Oktober. unſerer Handelskammer, Herr Commerzienrath Phil. Diffene, die Rednertribüne und führte Folgendes aus: Meine Herrn! Geſtatten Sie mir, in meiner Eigenſchaft als Vertreter der Handelskammer, und eingedenk der nahen 2d freundſchaftlichen Beziehungen, die zwiſchen der Börſe, dem Handel und der Handelskammer beſtehen und bis jetzt beſtanden haben. Ihnen ein Wort der Begrüßung Namens des genannten Collegiums zu ſagen und die Verhältniſſe zwiſchen heute und damals darzulegen, als die An⸗ fänge einer Börſe in Mannheim begonnen. Wir be⸗ grüßen dieſen heutigen Tag als einen bedeutungsvollen, nicht etwa blos deshalb, weil unſere Börſe nach langen Irr⸗ fahrten und Wanderungen endlich ein ſchönes und wie wir hoffen wollen, dauerndes Heim gefunden hat, ſondern wir finden die Bedeutung vielmehr in den Umſtänden, in dem er⸗ freulichen Verhältniſſe, unter welchem dieſes Ereigniß ſich vollzogen hat. Um dies richtig würdigen zu können, iſt es nothwendig, einen Rückblick zu werfen auf die Vorgeſchichte, auf die Geſchichte des Lebens und Leidens unſerer Börſe. 26 Jahre iſt es her, ſeitdem von einer Anzahl Bürger unſerer Stadt die Anregung gegeben ward, am hieſigen Platze eine Börſe zu erxrichten. Mit Freude wurde damals dieſer Ge⸗ danke begrüßt. Man glaubte darin eine hoffnungsreiche zu⸗ kunfts volle Idee zu erblicken und der Handelsſtand Mannheim's insbeſondere beeilte ſich, ſeine Sympathien für das Unter⸗ nehmen darzuthun durch zahlreiche Beitrittserklärungen, durch zahlreiches und häufiges Erſcheinen an der Börſe. Leider ſollte jene Begeiſterung nicht von allzulanger Dauer ſein. Gar bald minderte ſich der zahlreiche Beſuch, ein gewiſſer In⸗ diffexentismus, eine Antipathie griff in Bezug auf die Börſen⸗ angelegenheiten Platz, welche Antipathie bei den Freunden des Inſtituts die ſchlimmſten Beſorgniſſe für die Zukunft und für das unſerer Börſe hervorrief. Meine Herren! Wenn wir fragen, welches die Gründe dieſer plötz⸗ lichen und ſo bedeutenden Aenderung waren, ſo dürfte es nicht ganz leicht ſein, ſie richtig nachzuweiſen! Jedenfalls kann man nicht ſagen, daß es etwa an geſchäftlichem Material gefehlt hat. Vielmehr können und wollen wir am heutigen Tage mit ſtolzer Befriedigung konſtatiren, daß der Handel Mannheims in den letzten zehn Jahren einen mächtigen gewaltigen Aufſchwung genommen. Und insbeſondere kann geſagt werden, daß namentlich die⸗ ienigen Geſchäfte ſich gemehrt haben, die ihrer ganzen Natur nach dazu beſtimmt und geeignet ſchienen, an der Börſe ihre Vertretung zu finden. Man kann nicht ſagen, daß es etwa an Bemühungen gefehlt hätte, die Sache ins richtige Geleiſe zu bringen, um die alten Intereſſen bei dem Handelsſtand r ſeine Börſe wieder wachzurufen. Allein ſo lobenswerthe Anſtrengungen in dieſer Beziehung auch gemacht worden, ſie blieben reſultatlos Es ſchien faſt, als ob der Muth geprüft werde ſollte. Ein Glück war es für die Börſe, daß diefenigen Herren, welche an der Spitze des Inſtituts ſtanden, denMuth gicht verloren, daß ſie mit feſter Hand die Sache weiter ver⸗ folgten, durchdrungen von dem Bewußtſein, daß die Börſe für unſeren Platz eine Nothwendigkeit, ein Bedürfniß ſei, daß, wenn ſie nur ausharrten, mit der Zeit all die Schwie⸗ eigkeiten auch wieder ſchwinden würden, durchdrungen von dem Bewußtſein, daß unzweifelhaft eine neue Periode des Aufſchwungs kommen werde. Und ſie haben ſich Gott ſei Dank darin nicht getäuſcht. Die Periode des Aufſchwungs, der erneuten Thätigkeit, des fröhlichen Gelingens und des ſchönen Gedeihens iſt gekommen. Und, meine Herren, wir befinden uns inmitten dieſer Periode. Auch diesmal wäre es zwar ſchwer, die Urſachen dieſes Umſchwungs zu ergründen. Allein, meine Herren, man kann ſagen, daß weſentlich der erfreuliche Beſchluß unſerer Bankfirmen, die Effektenbörſe, welche bis dahin ſelbſtändig und für ſich allein beſtand, zu derſchmelzen mit der Waarenbörſe, mit dazu beigetragen hat, dieſe erfreuliche Aenderung herbeizuführen, denn dadurch iſt unſerer Börſe eine größere und geſicherte Selbſtänd⸗ igkeit gegeben, iſt ihrer Bedeutung im Handel und im öffentlichen Verkehr weſentlich erhöht worden. Sodann hat noch ein Umſtand zu dem erneuten Aufſchwung beigetragen, welcher zu wichtig iſt, als daß ich ihn am heu⸗ tigen Tage unerwähnt laſſen könnte. Sie wiſſen, daß unſere Nachbarſtädte ſeit einiger Zeit ſchon die allergrößten An⸗ ſtrengungen machen, um ihren Handel zu heben, um einen möglichſt großen Prozentſatz des Geſammtverkehrs an ſich zu bringen. Wenn wir nun fragen, mit welchen Empfindun⸗ gen wir dieſe Erſcheinungen wahrgenommen haben, ſo glaube ich, kann ich zu Ehren des Mannheimer Handels wohl ſagen, daß es keine anderen Empfindungen waren, als diejenigen, daß dieſe Beſtrebungen durchaus berechtigt ſind. Neid oder Mißgunſt war dem Mannheimer Handel ſtets fremd. Allein, meine Herren, einen Schluß mußten wir denn doch ziehen aus den Anſtrengungen unſerer Nachbarſtädte, nämlich den Schluß, daß, wenn ſich Andere bemühen, einen möglichſt großen Verkehr an ſich zu bringen, auch Mannheim nicht zurückbleiben kann, daß auch wir ſolche Anſtrengungen machen müſſen, um im Wettkampf nicht zu unterliegen. Allein um dieſen Kampf aufzunehmen, müſſen mir Waffen, Rüſtzeug haben, und als ein erſtes Rüſtzeug hierzu betrachte ich die Börſe. Unſere Börſe iſt jener Punkt, an welchem Angebot und Nachfrage zuſammentreffen. Unſere Börſe ſoll der für unſeren Ort ſein! Noch Eines, meine Herren. Sie wiſſen, daß die Börſe, ich meine hier nicht ſpeziell die Mannheimer Börſe, ſondern die Börſe im Allge⸗ Feuilleton. — Des Kaiſers Romfahrt. Einen prächtigen Lor⸗ beerkranz, ſo ſchreibt man, wird Kaiſer Wilhelm, römiſchen Blättern zufolge, während ſeiner Anweſenheit in Rom auf den Sarkophag Viktor Emanuels im Pantheon niederlegen. — Die Romfahrt des Kaiſers hat übrigens ſchon zwei Pro⸗ zeſſe in's Leben gerufen. Zunächſt iſt der bekannte Kaiſer⸗ Hymnus von Guoli, deſſen Text auch in deutſcher Sprache faff Veröffentlichung gelangte, als„Plagiat“ durch den Pro⸗ eſſor Pagliara in Rom gerichtlich beanſtandet worden. erner hat der römiſche Lieferant Eppſtein die italieniſche Regierung verklagt, weil ſie die bei ihm in den deutſchen Farhen beſtellten 500 Fahnen nur zum 1 abnehmen will. — Eine kaiſerliche Galakutſche mit acht Pferden und Bedie⸗ nung iſt der„Germ,! zufolge, nach Rom abgegangen. Dieſer Kutſche wird ſich Kaiſer Wilhelm bedienen, wenn er beim Papfte im Vatikan ſeinen Beſuch macht. Die Kutſche wird am 9. Oktober in Rom eintreffen. — Das 13. Krokodil. Ein Spaßvogel hat am Sonn⸗ abend in Spandau eines jener Krokodile anſchwimmen laſſen, welche im Auguſt aus einem Schiff in Hamburg entſchlüpft ſein ſollten. Wie der„Anz. f..“ erzählt, wurden die über die Charlottenbrücke in Spandau Gehenden in aller Frühe durch ein vermeintliches Krokodil in Schrecken geſetzt, welches mit weit aufgeſperrtem Rachen die Havel einhergeſchwommen kam. Das Ungethüm hatte eine große Menſchenmenge an's Ufer gelockt, bis ſich endlich ein Verwegener auf einem Hand⸗ kahn dem bedenklichen Vieh näherte. Da ſtellte ſich denn heraus, Waß man einen ſechs Juß langen Holzſtamm vor ſich hatte, dem mit großer Geſchicklichkeit und Kunſtfertigkeit Ge⸗ ſtalt und Anſehen eines Krokodils gegeben worden war. Die Augen wurden durch ſchillernde Glaskugeln dargeſtellt, auch die Schuppenbildung war täuſchend nachgeahmt. Unter dem Bauche des künſtlichen Unthiers, welches im Innern mit Blei beſchwert war, fand ſich folgende Inſchrift: 13. Krokodil. Ich bin in Hamburg durchgegangen. In Spandau haben ſie mich gefangen.“ Am Schweif las man die Worte:„Beim Anblick der Spree vor Entſetzen Kehrt ſmeinen, von den Gegnern derſelben als ein Giſtbaum be⸗ zeichnet worden iſt. Allzu grau wollen wir uns jedoch darüber die Haare nicht wachſen laſſen. Sie wiſſen ja, daß der Ausdruck aus gegneriſchem Lager gekommen. Allein auch hieraus, ſage ich, müſſen wir einen gewiſſen Schluß, eine Lehre ziehen. Man kann, meine Herren, auch von den Gegnern lernen! Laſſen Sie uns alles vermeiden, was unſeren Feinden Nah⸗ rung geben könnte, um ihnen möglichſt den Boden zu ihren Anfeindungen zu entziehen. In dieſem Sinne möchte ich den Wunſch und die Hoffnung ausſprechen, daß unſere Börſe eine Stätte ſein möge, an welcher für jetzt und allezeit dis Grundſätze ſtrenger Solidität und Rechtlichkeit hochgehalten werden, jene Grundſätze, deren unverbrüchliche Befolgung der Handel Mannheims zu wahren hat, wenn er die Ach⸗ tung und das Vertrauen erhalten will, welches er ſich in in ſo hohem Maße erworben hat. Und wenn das Wort vom Baum hier Anwendung finden ſoll, dann wünſche ich, daß unſere Börſe ein Baum ein möge, der nur gute und ſegensreiche Früchte bringt, ein Baum unter deſſen ſchützen⸗ dem Dach der Handel unſerer Vaterſtadt ſich immer mehr entwickeln, immer herrlicher und kräftiger entfalten möge. Meine Herren! Eine neue Aera beginnt für unſere Mann⸗ heimer Börſe. Möge dieſe neue Aera eine glücklche ſein. Meine Herren! Ich bitte Sie, zum Zeichen ihrer Zuſtim⸗ mung zu den Wünſchen und Hoffnungen, welche auszuſpre⸗ chen ich die Ehre hatte, mit mir auszurufen: Der Mann⸗ heimer Handel und ſein treueſter Bundesgenoſſe, die Mann⸗ heimer Börſe, ſie mögen blühen und gedeihen; ſie beide leben hoch! Ein donnerndes Hoch durchbrauſte den Raum und ern⸗ tete Herr Diffene für ſeine markige und überaus treffliche Rede ſtürmiſchen Beifall Sodann ergriff der Vorſitzende der Mannheimer Börſe, Herr Emil Hirſch, das Wort. Es falle ihm ſchwer, nach den trefflichen Ausführungen des geehrten Vorredners noch etwas Neues hinzuzufügen. Das erſte Gefühl, welches heute gewiß alle beherrſcht, iſt das Gefühl der Daukbarkeit gegen jene hochverehrten Männer, die vor 26 Jahren hier zuſam⸗ mengetreten ſind, um eine Mannheimer Börſe zu gründen, welche damals mit richtigem Blick und klaren Geiſt erfaßt haben, was dem Mannheimer Handel nothwendig iſt. Es ſind dies die Herren, Wilhelm Köſter, Seligmann Laden⸗ burg, Adam Röder und Ferdinand Walther. Meine Herren! Ich ſtehe vor einer Verſammlung, deren Theilneh⸗ mer zſich meiſt zu dem Kaufmannsſtande zählen. Sie alle kennen alle die Bedeutung Mannbeims in der Handelswelt. Mannheim iſt der Centralpunkt des Getreidehandels in Süd⸗ deutſchland, ja, noch mehr, Mannheim iſt der größte deutſche Binnenhandelsplatz für Getreide. Sie ſind ſich gewiß auch der Nothwendigkeit einer Börſe an einem ſolchen Handels⸗ platze bewußt. Die Börſe iſt dazu da, damit wir uns treffen, unſere Wünſche gegenſeitig ausſprechen können; hier iſt der Ort, an dem die Geiſter aufeinanderplatzen können, um herauszufinden, was uns nothwendig iſt, denn der einzelne Geiſt begeht leicht Einſeitigkeiten. Was liegt näher, als von dem Effektivhandel Mannheims auf den vielgeſchmähten Ter⸗ minhandel überzugehen? Daß derſelbe bedeutende Schatten⸗ ſeiten hat, geſteht Niemand mehr zu, als ich.„Giftbaum!“ Ich unterſchreibe das Wort nicht ganz, aber die Auswüchſe der Börſe, welche derienige, der dieſes Wort ausgeſprochen, hiermit meinte, beklage auch ich. Doch der Terminhandel hat ſeine Berechtigung. An einem Platze, wie Mannheim, an dem ſolche Maſſen effektiven Getreides ſtets angehäuft ſind, dort müſſen Einrichtungen geſchaffen werden, welche die tägliche Verwerthung dieſer Maſſen gewährleiſten. Meine Herren! Ich bin feſt überzeugt, daß Auswüchſe, wie ſie unter dem Worte„Giftbaum“ genannt wurden, bei uns keinen Raum finden. Die Börſe Mannheims wird ſich ſtets als oberſten Leitſtern den Grundſatz dienen albe daß ſie der Stadt zur Ehre und dem Handelsſtand derſelben zum Nutzen gereichen müſſe. In dieſem Sinne begrüße auch ich das geſchaffene Werk. Es iſt jetzt den Vertretern des Handels und den Erzeugern der Landesprodukten überhaupt nicht mehr möglich, von der Börſe fern zu bleiben. M. H. Es bleibt mir noch übrig, die Vertreter der Staats⸗ und ſtädti⸗ ſchen Behörden zu begrüßen, deren Theilnahme mich außer⸗ ordentlich erfreut. Und wenn ich verſichere, daß die Geſchäfte an unſerer Börſe ſtets und allezeit ſo geführt werden ſollen wie bisher, ſo glaube ich, werden Sie alle mit mir einſtimmen ahe Ruf:„Die Mannheimer Börſe, ſie blübe und gedeihe“. Auch dieſer Redner erntete von den Anweſenden leb⸗ haften BeifalIl. Unter allgemeiner freudiger Zuſtimmung ſchlug ſodann err Diffene vor, an unſern Landesherrn, den Beſchützer und örderer des Mannheimer Handels, ein Telegramm abzu⸗ enden. Wenn man den großen Aufſchwung rühme, den der Mannheimer Handel in den letzten Jahren genommen, ſo es auch eine der Dankbarkeit, deſſen zu gedenken, dem man dieſen Aufſchwung mit in erſter Linie zu verdanken habe. zur Abſendung gelangte Telegramm hat folgenden Wort⸗ aut: „An S. K. Hoheit, Großherzog Friedrich von Baden! Die zur Feier der Einweihung der neuen Börſen⸗ räume verſammelten Mitglieder des Mannheimer Han⸗ delsſtandes, eingedenk der mächtigen Förderung, welche der Handel und Verkehr Mannheims unter der erleuchte⸗ gemacht“. Das 95 Pfund ſchwere Unthier wurde von Polizei⸗ wegen mit Beſchlag belegt und nach dem Hofe des Rath⸗ hauſes übergeführt. EAuch eine Grabſchrift. Ein alter Bremer notirte ſich vor langen Jahren von einem Grade in Karlsbad fol⸗ gendes Poem einer trauernden Wittwe: Heut' verſchied in's Land der Geiſter An der Schwindſucht unheilbarem Weh' Mein geliebter Mann, der Tiſchlermeiſter Plötz, in dem erſten Jahre unſ'rer Eh'. Alle, die den Sel'gen kannten, Wiſſen wohl, wen ich verlor, Um ſtille Theilnahm' bitt' ich die Verwandten, Mein Geſchäft bleibt nach wie vor. — Ueber das Temperenzlerthum in Amerika, das in unzähligen Fällen nichts als Blendwerk iſt, macht ein „fröhlicher Leſer“ der„N. Z..“ recht ergötzliche Mitthei⸗ lungen. Er hat von ſeinem Gewährsmann, einem New⸗ Norker Gaſtwirth, erfahren, daß die abgeſchworenen Feinde des Alkohols ſich— wenigſtens öffentlich— nur der Flaſche enthalten, dafür aber wein⸗ und cognachaltige Speiſen ent⸗ ſchieden bevorzugen. Gerichte mit Weintunke, Obſtſchnitte mit Maraschino⸗Sauce erfreuen ſich ihrer beſonderen Vor⸗ liebe Ihre„Spezialität“ iſt gewiſſermaßen der elektriſche dding— ſo genannt wegen der großen eelektriſirenden“ Menge des dazu verwendeten Cognaes— der von einem Temperenzler erfunden iſt. Der erwähnte Wirth hat drei beſondere Speiſekarten für die Temperenzler in Vorrath, auf denen unter anderen Gerichten der„angeheiterte Paſtor⸗ udding eine Rolle ſpielt.— Auch ſonſt wiſſen die guten eute ſich l 5 zu helfen. Früher ſchon hatte man die Schnapsflaſche in Form eines Erbauungsbuches; jetzt hat ein erfinderiſcher Kopf den„geladenen Operngucker“ angefertigt. Dieſe Gucker haben drei Cylinder, der mittlere derſelben und der äußere Theil der beiden anderen dienen einem beſonderen Zwecke. Dieſelben faſſen vier Glas Branntwein. Wenn man den Gucker theilweiſe aufdreht, öffnet man gleichzeitig ein kleines Ventil; da man ein ſolches Inſtrument mit beiden Händen zu halten pfleat, iſt die Täuſchung für die anderen ten Regierung unſeres allverehrten Landesfürſten gefun⸗ den, ſenden Ew. K. Hoheit ehrfurchtsvolle Huldigung 185 die Verſicherung unwandelbarer Treue und Dank⸗ arkeit.“ Herr Kommerzienrath Koeſter, einer der Gründer der Mannheimer Börſe, gedachte ſodann noch der verſtorbenen Mitbegründer dieſes Inſtituts, insbeſondere der beiden Herren Oberbürgermeiſter Diffense und Banquier Selig⸗ mann Ladenburg. Redner forderte die Anweſenden auf, ſich zum ehrenden Andenken an dieſelben von ihren Sitzen zu erheben, was auch einmüthig geſchah. 1 8 hatte die Eröffnungsfeierlichkeit ihr Ende er⸗ reicht. Auf das an unſeren Großherzog abgeſandte Telegramm ang, im Laufe des Nachmittags folgende telegraphiſche Ant⸗ wort ein: „Ich danke Ihnen herzlichſt für die freundliche Be⸗ rlißung, welche Sie im Namen der Verſammlung an ich richten bei Gelegenheit der Einweihungsfeier der neuen Börſenräume. Ich begleite dieſen Akt mit leb⸗ haften Wünſchen für das Gedeihen der neuen Anſtalt. Friedrich, Großherzog.“ 2 Schloß Baden, 9. Okt. 2 U. 15 M. Herrn Emil Hirſch, Präfident der Börſe. Nachmittags ½4 Uhr fand im neuen Lokale die erſte Effektenbörſe ſtatt. Herr Carl Funck, Direktor der Rheiniſchen Creditbank, begrüßte die Anweſenden mit folgenden Worien: Verehrte Anweſende! Bevor wir im neuen Lokale unſere Thätigkeit beginnen, möge es mir als Senior unter Ihnen geſtattet ſein, einige Worte an Sie zu richten. Bei der heutigen Einweihungsfeier der neuen Räume der„Mannheimer Börſe“ wurde ein intereſſanter Rückblick auf die Entſtehung und die Entwickelung der Mannheimer Börſe geworfen, woran ſich ein höchſt erfreuliches Bild des Aufblühens des Handels und Verkehrs unſerer Stadt reihte. Bei der chronologiſchen Er⸗ zählung der Geſchichte unſerer Börſe wurde auch der vor einiger Zeit ſtattgefundenen Vereinigung der Mannheimer Effectenbörſe mit der Wagren⸗Börſe gedacht und deren Nütz⸗ lichkeit für das fernere Wohl und Gedeihen unſeres Platzes betont. Die Mannheimer Effectenbörſe hat damals jene Ver⸗ ſchmelzung auf das Sympathiſchſte begrüßt und knüpfte von vornherein die ſchönſten Hoffnungen daran. Der raſche Er⸗ folg wurde indeſſen verzögert durch äußere Umſtände. Ez fehlte an einem gemeinſchaftlichen Lokal, das als eine erſte Bedingung erachtet wurde. Die Effectenbörſe mußte abge⸗ ſondert in einer Räumlichkeit ihre Vereinigung halten, die ihr von Anfang ihres Beſtehens an, in der entgegenkommendſten und dankenswertheſten Weiſe von der hieſigen Handelskammer überlaſſen worden war. Die Trennung hatte natürlich große Mißſtände, denn ein räumlich naher Verkehr iſt namentlich in unſerer Zeit, wo Alles zu einer raſchen Erledigung drängt, und man deßhalb Telephon⸗, Telegraphen⸗ und Dampfſchiff⸗ verbindungen in ausgedehntem Mage errichtet, von der größten Wiehtigkeit. Dazu kam, daß das Lokal zu eng war und nicht 5 eignet, den in Ausſicht genommenen Zutritt und den Handel auch anderen Perſonen, als den Vertretern der betheiligten Banken und Bankiers zu geſtatten. Dadurch, daß die Effekten⸗ börſe nunmehr ihren Einzug in die„Maännheimer Börſe“ gehalten, iſt einem gedeihlichen rſchu ge und einer Ausdehnung der Geſchäfte jeder Vorſchub geleiſtet. Es wird dadurch das Band, das zwiſchen der Effecten⸗ und Waqgrenbörſe beſteht, weiter befeſtigt. Gibt es doch ſo vieler⸗ lei Geſchäfte, die einem nützlichen und erſprießlichen 7 f eee Raum gewähren. Wir nennen blos und Verkauf von Deviſen, Diskontirung von Wech⸗ ſeln, Lombardiren von Waaren und Werthpapieren ꝛc. Die Effektenbörſe hat, wir dürfen es wohl ſagen, durch ein reges und ſolides Streben nicht nur an unſerem Platze, ſon⸗ dern auch auswärts ſich Beachtung und Anſehen verſchafft; ſie hat ihre Nützlichkeit in mannichfacher Weiſe bewieſen, und wir dürfen die feſte Erwartung hegen, daß ihre Wirkſamkeil durch die heute vollzogene Lokal⸗Vereinigung ſich für die Folge noch kräftiger wird. In dieſem Sinne bitte ich mit mir ein Hoch auszu⸗ börseen auf das fernere Gedeihen der Mannheimer Effekten⸗ rſe. Vom Hoflager in Baden⸗Baden. Der 42 Ar und die Großherzogin ſien geſtern Nacht gegen 12 Uhr in Schloß Baden eingetroffen. Vormittags beſuchten die Herr⸗ ſchaften die Fürſtin Joſephine von Hohenzollern und die Gräfin von Flandern, welche bei der Prinzeſſin Marie von Baden, Herzogin von Hamilton, abgeſtiegen ſind. Danach wurden die Herrſchaften von der Kaiſerin⸗Mutter und begaben Sich hierauf zum Bahnhof zum Empfang Königin von Sachſten, welche, direkt von Dresden kommend, Nebe 1 Uhr in Baden⸗Baden eintraf. Sie geleiteten die önigin zu Ihrer Wohnung bei der ach enſin Marie von Baden, Herzogin von Hamilton. Danach empfingen dieſelben den Beſuch der Prinzen Hermann und Guſtav von Sachſen⸗ Weimar. Nachmittags begaben Sich die Herrſchaften zum Beſuch bei Ihrer Majeſtät der Königin von Sachſen. *Oeffentliche Krankenanſtalten. Im Großherzogthum beſtanden im Jahre 1887: 119 öffentliche Krankenanſtalten und 2 private Krankenanſtalten mit mehr als 10 Betten. Zuſchauer vollſtändig, und der Beſitzer kann den Inhalt bis auf den letzten Tropfen leeren. Selbſtverſtändlich muß da⸗ hei der Operngucker ſtark nach unten gehalten werden. Ein Bewohner von Montreal in Kanada kam— nach der gleichen Quelle— vor Kurzem in den Staat Maine, der das ſtrengſte Verbot des Alkoholverhrauches durchgeführt hat, um einen Freund zu beſuchen. Zu ſeinem Erſtaunen lud ihn derſelbe ſofort ein, mit ihm ein Glas zu trinken. Man begab ſich in eine Art Wechslerbureau, aus welchem man durch eine Glasthür in einen geräumigen Saal trat, der Allem n als Bibliothek benutzt wurde, da rings an den Wänden au breiten Schäften zahlreiche dicke Bände ſichtbar waren. die Frage des Freundes, was er 50 trinken wünſche, ant⸗ wortete er Brandy. Sofort erhob ſich ein älterer Herr don würdigem Ausſehen, ſchwarz gekleidet und im Be 40 einer ehrgebietenden Glatze, von ſeinem Stuhl und drückte mit dem Daumen auf die Rückwand eines Bandes von Milton „Verlorenem Paradies“, die Wand that— auf und es Ja. ten ſich vier kleine Flaſchen mit dem verlangten edlen N „Was ſagen Sie dazu?“ fragte der Gaſtfreund.„Wer würde dieſen ehrbaren Mann mit ſeiner grünen Brille für einen Schnaps,Kleinverkäufer halten, und doch iſt er hier in ſeinem Geſchäft. Der Kanadier trank ſeinen Schnaps in ſtummer Verwunderung und zog ſich zurück. In der Bibliothek des „Uncle David“ aher ergibt ſich die feine und die grobe Be⸗ völkerung jenes kleinen Städtchens von Maine nach wie vor mit Andacht dem(sit venia verboſ)„ſtillen Suff“ Von den Mauövern. Ein fremder Fürſt, welcher die ungeſchickte Attacke eines deutſchen Kavallerie⸗Regiments auf eine intakte Infanterie mit anſah, bemerkte:„NMon Dieu, das Regiment iſt verloren!“„Nein, erwiederte ihm ein dabei ſtehender Stabsoffizier,„nicht das Regiment, ſon⸗ dern der Herr Oberſt!“ — Reform der Damen⸗Trachten. Amerikaniſche und frunzöſiſche Bekleidungskünfiler wollen den Weiber⸗ abſchaffen.— In Deutſchland würden ihre Beſtreb unter das Socialiſtengeſetz fallen: Umſturz der beſte Staats⸗Ordnung.(L. Bl.) —— n⸗ 18 k⸗ en en g i. en een 2 11. Oktober. General⸗Anzeiger. 3. Sette. Dieſe Anſtalten enthielten 3,917 bezw. 46, im Ganzen 3968 Betten. Im Laufe des Jahres wurden darin 26,252 bezw. 191, zuſammen 26,448 Kranke(15,752 männliche und 10,691 weibliche) verflegt, auf welche 690,076 bezw. 5,460, zuſammen 695,586 Verpflegungstage kamen(380,148 auf die männlichen, 315,388 auf die weiblichen Kranken), ſomit auf 1 Kranken 26,3 Verpflegungstage(auf 1 männlichen 24,1, auf 1 weiblichen 29,5, auf 1 Kranken der öffentlichen Anſtalten 26,3, auf 1 Kranken der privaten Anſtalten 28,6 Tage. Das Geſchenk der Kaiſerin Auguſta zu Gunſten der neuen evangeliſchen Kirche in Feudenheim har ſeine Ge⸗ ſchichte und jeinen beſtimmten Zweck. Aus naheliegenden patriotiſchen Gründen hatte man ſich mit der Bitte an die hohe Frau gewandt, der genannten Kirche ein kleines Ge⸗ ſchenk, beſtehend etwa in einem auf 25—30 M. geſchätzten Altar⸗Crucifix, zum Andenken an Kaiſer Wilhelm, deſſen Thaten und Regierung die in den Grundſtein der Kirche ein⸗ gemauerte Urkunde ſo rühmend erwähnt hat.— Daraufhin hat die Kaiſerin 100 M. überſandt, derxen Verwendung zu einem jenem Bittgeſuch entſprechenden Zwecke dem Kirchen⸗ vorſtand überlaſſen wurde. In Feudenheim erregt deßhalb dieſes Geſchenk weniger wegen ſeiner Größe als wegen ſeines Zweckes allgemein dankbare Freude. Die Einweihung der neuen Kirche wird übrigens erſt gegen Oſtern nächſten Jahres ſtattfinden können. Eine Conferenz deutſcher Städteſtatiſtiker fand in Leipzig vom 1. bis 3. ds. Mts. unter dem Vorſitz des Herrn Profeſſor Dr. Haſſe ſtatt, an welcher die Herrn Geh. Rath Dr. Boeckh und Dr. Hirſchberg⸗Berlin, Dr. Reefe⸗Breslau Pröbſt⸗München, Edelmann⸗Dresden, Zimmermann⸗Köln, ackner⸗Magdeburg, Dr. Büchel⸗Straßburg, Medizinalrath Dr. J. Flinzer⸗Chemnitz und Stadtrath eee Görlitz theilnahmen. Durch dringliche Amtsgeſchäfte am Erſcheinen verhindert, waren die Vertreter von Hamburg und Altona und durch Krankheit der Vertreter von Frankfurt. Von Herrn Oberbügermeiſtrr Dr. Georgi wurde die Verſamm⸗ lung, die im Stadthauſe ihre Sitzung abhielt, feierlichſt be⸗ rüßt, worauf Herr Geh. Rath Dr. Boeckh antwortete. Die agesordnung umfaßte: 1) Wünſche und Anträge der Städteſtatiſtiker bezüglich der nächſten Volkszählung, 2) ſta⸗ tiſtiſches Jahrbuch der deutſchen Städte. Die gefaßten Be⸗ ſchlüſſe entziehen ſich noch der Oeffentlichkeit. Die letzte der⸗ artige Conferenz ſand im September 1886 in München, die vorletzte im Juni 1885 in Dresden ſtatt; die nächſtjährige wird in Hamburg abgehalten werden. Schneider⸗Rechnungen ſind, wie männiglich bekannt, nicht ſo willkommen wie Liebesbriefe, und werden nur zu oft mit einer Beharrlichkeit ignorirt, der einer beſſeren Sache würdig wäre und die Geduld des langmüthigſten Gläubigers erſchöpfen kann. Davon ſcheinen auch die Schneider in Waldheim ein langes Lied ſingen zu können. Die Schneider⸗ Innung in Waldheim erläßt nämlich in der letzten Nummer des dortigen Amtsblattes folgende wörtliche Bekanntmachung: Die Schneider⸗Innung zu Waldheim hat in ihrer letzttn Bnartalsſitzung beſchloſſen, ein Verluſtkonto anzulegen, worin alle pode ſchlechten) Zahler eingetragen werden. Es werden daher alle diejenigen aufgefordert, ihre Schulden um⸗ gehend zu bezahlen.“— Ob's wohl was helfen wird?! Kaufmänniſcher Verein. Wie alljährlich, ſo hat der Kaufmänniſche Verein auch für dieſen Winter wieder einen Cyclus von Vorträgen in Ausſicht genommen. Den Reigen eröffnete geſtern Abend Herr Dr. Ew. Böcker aus d. M. mit der Recitation des epiſchen Gedichtes rthur Fitger's„Der Meiſterdieb.“ Der Vortragende wies zunächſt in ſeinen einleitenden Worten nach, in welch' nahen Beziehungen und innigem Verhältniß zu einander die Dicht⸗ kunſt und die Malerei ſtehen und wie ſehr oft beide Künſte in einer Perſon einen hervorragenden Präſentanten finden. So ſei zum Beiſpiel unſer Altmeiſter Goethe ſehr lange Zeit unſchlüſſig geweſen, ob er der Dichtkunſt oder der Malerei ſich zuwenden ſolle, ob ihm von Mutter Natur zu dieſer oder zu jener Kunſt mehr Anlage und Begabung verliehen worden ſei. Ein Gleiches ſei auch bei dem Dichter des„Meiſterdiebs“ der Fall. Fitger widmete ſich zunächſt der Malerei und trieb er ſeine Studien in dieſer Kunſt haupt⸗ ſächlich in München, Paris und London. Fichen verſuchte ſich zwar auch ſchon zu dieſer Zeit in der Dichtkunſt, doch hatte er keinen Muth mit ſeinen Werken an die Oeffentlich⸗ keit zu treten. Erſt in ſpäteren Jahren gelang es einem Freunde Fitgers, denſelben zu überreden, ſeine Muſe zu ver⸗ öffentlichen. Durch die ganzen dichteriſchen Erzeugungen Fitgers geht ein ernſter, faſt düſterer Zug, welcher auch ganz in dem Weſen des Dichters lag. Eines der hervorragendſten Werke Fitgers iſt ſein„Meiſterdieb“. Das Gedicht iſt auf einer Sage aus der Märchenzeit aufge⸗ baut. Ein junger hübſcher Mann kommt zu ſeinem Vater, einem alten Schuhmacherlein zurück, dem er entflohen war, um ſich, des Schuſterſchemels überdrüſſig, in der weiten Welt zu tummeln. Er bittet den Alten um Verzeihung, und dieſer nimmt ihn auch wieder auf. Des anderen Tages erbittet der Heimgekehrte in der Kirche, nachdem der Gottesdienſt beendet, vom Könige die Wiederaufnahme als Bürger. Der König iſt auch dazu bereit, doch weiß der von Neid und Haß exfüllte Stiefbruder des jungen Hans dies im letzten Augenblick zu vereiteln, indem er dieſen beſchuldigt, ſeinen Vater beſtohlen zu haben. Der König iſt zornig und droht mit dem Galgen. Hans betheuert ſeine Unſchuld. Wenn er ſtehlen wolle, brauche er nicht des Vaters Geld zu nehmen, er ſei ein Ein ungariſches Grafengeſchlecht. 19 Erzählung von C. Deutſch. Nachbruck verboten. (Fortſetzung.) Er war ſchon bei der Thür und blieb wieder ſtehen. „Eliſabeth, eine Bitte,“ ſagte er und wies auf ihr Haar, das aufgelöſt wie ein goldener Mantel ſie umfloß. „Eliſabeth, eine Locke zum Andenken an dieſe Stunde!“ Sie ſah nicht auf, aber ſie nickte leiſe Bejahung. Sein Eigarrenetuis barg eine kleine goldene Scheere. Als er in die weiche, glänzende Fülle griff, zitterten ſeine Hände. Er ſchnitt die Locke ab, aber die Verſuchung war größer, als ſein Wille. Ihr Geſicht, ihr Athem war ſo nahe dem ſeinen... Ehe er ſelber wußte, wie es geſchah, hatte er ihren Kopf an ſich gedrückt und ſeine Lippen berührten ihre Augen, dann ſtürmte er hinaus. XVII. Es kam die Nacht. Tisza war zu Bett gebracht worden und verfiel in einen ruhigen, feſten Schlaf. Es hatte lange gedauert, bis man in in's Leben zurückgerufen, aber der Arzt gab trotzdem die beruhigendſten Hoffnungen. Ein ungeſtörter Schlaf und einige Tage Ruhe würden wieder Alles bei dem Kinde in's Geleiſe bringen. Die Gräfin hatte während der ganzen Zeit Eliſabeth weder geſehen noch geſprochen, das Entſetzen beim Anblicke des todten Knaben hatte jedes andere Empfinden und Intereſſe in ihr ausgelöſcht, da hatte ſie erſt empfunden, was ihrem Herzen die Kinder ihrer verſtorbenen Tochter waren. Sie hatte ſich nach der muthigen Retterin erkundigt und erfahren, der Graf habe ſie in's Schloß gebracht, wo ſie ſich erholt habe. Als der Urzt kam, und bei Tiszo wte niehr zu thun war, ſchickte ſie Meiſterdieb, der zwar alles ſtehlen könne, aber auch alles wieder zurückgebe. Hans verſpricht, ſeine Kunſt zu beweiſen. Nachdem ſich der alte Vater zum Bürgen geſtellt, willigt der König ein und gelobt dem jungen Hans, ihn zu ſeinem Eidam zu machen, wenn er drei Diebſtähle ausführe und zwar ſoll Haus erſt dem König ſein beſtes Reitroß aus dem Stall ſtehlen, dann ſein ſchönſtes Kleinod, in welchem Hans des Königs Töchterlein erblickt und dann den König ſelbſt. Hans führt alle drei Diebſtähle aus und wird hierauf des Königs Eidam. Herr Böcker führte den Vortrag des ſchönen und anziehenden Gedichtes in meiſterhafter Weiſe durch und erntete deshalb auch den lebhafteſten Beifall der zahlreichen Zuhörer⸗ ſchaft. Die Recitation fand im Theaterſaale ſtatt. NVdDer Stolze ſche Stenographenverein(B 2, 12) er⸗ öffnete geſtern ſeinen erſten diesjährigen Lehrgang; es haben ſich erfreulicher Weiſe gegen 40 Theilnehmer, hauptſächlich Kaufleute, gemeldet; es werden alſo drei Unterrichtsabtheil⸗ ungen errichtet werden müſſen, ferner werden in dem hieſigen Verein„Columbus“ noch 12 Mitglieder unterrichtet, ſo daß mit dem Lehrgang, der im Gr. Gymnaſium beginnen wird und einſchließlich der von Vereinsmitgliedern zu Hauſe Unter⸗ richteten, ſich gegenwärtig gegen 70 Lernbegierige die Neu⸗ Stolze'ſche be folt aneignen werden. ieſer über Er⸗ warten Foße folg iſt um ſo auffallender, als der Verein erſt ſeit Jahresfriſt beſteht und er ſich voriges Jahr bei ſeinem Anfangslehrgang mit 12 Theilnehmern begnügen mußte. Wie der Vorſitzende des Vereins Herr Friedr. Stoll mit Recht hervorheben konnte, zeigt dieſer große Aufſchwung wie raſch ſich die Ueberzeugung von der Vorzüglichkeit des Neuſtolze'ſchen Syſtems auch hier Bahn gebrochen hat; es zeigt aber weiter, daß der Mannheimer ſtets bereit iſt, der Sache ſein Intereſſe und ſeine Sympathie zuzuwenden, die ohne Privilegium aus eigener Kraft, ohne Scheu vor allen ihr von gegneriſcher Seite bereiteten Angriffen rüſtig und zielbewußt vorwärts ſchreitet. Es ſei zu hoffen, daß es durch Rührigkeit und angeſpannten Fleiß auch bei uns in Baden gelingen werde, unſerm Neuſtolze'ſchen Syſtem zu der großen Verbreitung zu verheifen, deſſen es ſich in den meiſten deut⸗ ſchen Landen und in der ſtammverwandten Schweiz erfreut. Concert des Wiesbadener Mänunergeſang⸗ Vereins. Ueber den Violoncell⸗Soliſten des Abends, Herrn Hofconcertmeiſter Ludwig Ebert, welcher bis vor Kurzem an dem Kölner Conſervatorium thätig war, ſchreibt die„Kölniſche Zeitung“ vom 6. März d..:„Am letzten Samſtag verabſchiedete ſich Herr Ludwig Ebert, der bekannt⸗ lich am 1. April nach Wiesbaden überſiedelt, von den hie⸗ ſigen Muſikfreunden, deren ſich eine erleſene Schaar Sams⸗ tags in den Räumen des Conſervatoriums zuſammenzufinden pflegt. Wenn dexr ſeelenpolle Vortrag des Andante von Nolique Herrn Eberts ſoliſtiſche Vorzüge noch einmal in's hellſte Licht ſetzte, ſo war das Doppelconcert von Rom⸗ berg, welches er mit ſeinem Schüler, Herrn Baltner, zu Gehör brachte, dazu angethan, ſein muſikgliſches Unterwei⸗ jungstalent in der Perſon eines ausgereiften Schülers zu heweiſen.“ Die„Naſſ. Volkszeitung“ drückt ſich in folgenden lobenden Worten über das Spiel des Künſtlers aus:„In Herrn Ebert lernten wir einen gediegenen Celliſten kennen, der ſich durch hübſchen, ſeelenvollen, edlen Ton, äußerſt ſaubere Technik und echt muſikaliſche, gediegene Ausdrucks⸗ fähigkeit vor vielen ſeiner Collegen hervorthut. *Unglücksfälle. In einer chemiſchen Fabrik überm Neckar fiel geſtern einem Arbeiter ein mit Eiſen be⸗ ſchlagener Holzklotz auf den rechten Juß und erlitt der Arbeiter an demſelben eine nicht unerhebliche Ouetſchung.— In einer Maſchinenfabrik in der Schwetzingerſtraße erlitt geſtern dadurch ein Arbeiter eine Quetſchung der vorderen Glieder der linken Hand, daß beim Transportiren eines großen eiſernen Gußſtückes daſſelbe ihm auf die Hand ftel 555 In einer Eiſengießerei auf dem Lindenhof brachte der 16 Jahre alte Formerlehrling Conrad Stephan die Hand unter ein größeres eiſernes Gußſtück und erlitt hierdurch eine Quetſchung derſelben.— Ein gleicher 7 widerfuhr in einer anderen Eiſengießerei dem 22 Jahre alten Former Heinrich Sauter beim Umſetzen eines Formkaſtens. Aus dem Groſtherzogthum. Bruchſal, 9. Okt. In Folge der bedrohlichen Höhe des Rhenns ſind ſeit 6. d. M. in den Rheingemeinden Hutten⸗ heim, Philippsburg, Oberhauſen, Rheinhauſen und Rheins⸗ heim die Waſſerwehren in Bereitſchaft geſetzt und es iſt eine regelmäßige Dammbewachung eingerichtet. Leider laſſen die andauernden Regengüſſe einſtweilen wenig Hoffnung, daß der Waſſerſpiegel ſo raſch wieder fällt.— In Neudorf ſoll am nächſten Sonntag das 25jährige Stiftungsfeſt der dor⸗ tigen freiwilligen Feuerwehr ſtattfinden, und es werden jetzt ſchon emſige Vorbereitungen zu würdiger Begehung des Tages getroffen. Eine beſondere Weihe wird die Feier erhalten durch die damit verbundene Uebergabe des von Sr. Königl. Hoheit dem Großherzog geſtifteten Ehrenzeichens für 25jäh⸗ rige Dienſtzeit an ſechs Mitglieder des Korps, welche dem⸗ ſelben ſeit ſeiner Gründung angehört haben.— Bei der geſtern Nachmittag in Zeuthern vorgenommenen Bürger⸗ meiſterwahl wurde der ſeitherige Ortsvorſtand Knaus mit 296 gegen 95 Stimmen wiedergewählt. Bürgermeiſter Knaus hat während ſeiner ſeitherigen Amtsführung ſich durch Um⸗ ſicht und Unparteilichkeit in hervorragendem Maße ausge⸗ zeichnet, ſo daß man der Gemeinde zu der Wahl nur Glück wünſchen kann. ihn zu Eliſabeth hinauf, auch er beruhigte ſie; das Fräulein ſei noch etwas matt aber vollſtändig erholt. Jetzt, da ſie der ruhige, feſte Schlaf des Knaben beruhigte, beſchloß ſie, ſelbſt nach ihrer Geſellſchafterin zu ſehen, um ihr für die Rettung Tisza's zu danken. Eben wollte ſie leiſe das Zimmer verlaſſen, als ſich die Thür öffnete und die Datka hereintrat. „Haſt Du geſchlafen, Sanna und iſt Dir leichter?“ „O gnädige Gräfin, es ſitzt hier wie ein Stein,“ ſie wies nach dem Herzen.„Es iſt wohl der Schreck, der ſich da feſt⸗ geſetzt hat.“ Das Geſicht der treuen Alten ſah ebenſo angegriffen aus, wie das der Nächſtbetheiligten. Daß ihr auch das paſſiren mußte, der Treuen, Vorſorglichen! Sie hatte nach dem Unfalle zu den Füßen der Gräfin gelegen und ſie angefleht, ſie mit Schimpf und Schande aus dem Schloſſe zu jagen, ſie war ſo außer ſich geweſen, daß ſie die Gräfin beruhigen und ihr mit tröſtenden Worten zuſprechen mußte, ſo ſagte ſie auch jetzt: „Bleib hier, ich ſchicke Dir durch Janko ein Glas Wein. Bleib hier bei Tisza, bis ich zurückkomme, ich will zu Fräulein Werner hinauf.“ „Das Fräulein hat mich eben mit einem Auftrag an die Hochwohlgeborene geſchickt, ſie ließe die Hochwohlgeborne um eine Unterredung bitten.“ „Mich?“ fragte die Gräfin befremdend,„und zu dieſer Stunde?“ „Ja, die Kisaſzony ließe die Gnädige ſehr darum bitten, es müßte heute noch ſein.“ Was ſoll das bedeuten? Was konnte die Geſellſchafterin Wichtiges mitzutheilen haben? „Als ſie vom Arzt erfuhr, daß Tisza ſchlief“, fuhr Sanng 7 Raſtatt, 8 Ott. Bis heute liegt ein geheimnißvoges Dunkel über dem Raub eines 13jährigen Mädchens. Vor etwa 10 Tagen ſtand in der Pauſe um 10 Uhr eine fremde Dame bei dem Madchenſchulhauſe und fragte nach der Schü⸗ lerin B. Dieſes Mädchen kam gleich nachher auf Rufe an⸗ derer Schülerinnen herbei und wurde von der Dame, welche ſich als ihre Tante vorſtellte, eingeladen, mit ihr zur Tante nach P. zu fahren. Das Kind glaubte dieſer freundlichen Dame. Es wurde der Weg zur Eiſenbahn angetreten, aber leider war der betreffende Zug ſchon abgefahren. Dame und Kind 0 5 wieder in die Stadt zurück und fuhren mit einem Wagen nach Baden, um dort den dineſal zu be⸗ ſteigen. Wo die Dame mit dem Mädchen hingefahren, iſt unbekannt. Der Vater des Kindes lebt, von ſched erſten Frau, der Mutter dieſes Mädchens, geſetzlich geſchieden, in zweiter Ehe. Die geſchiedene Frau lebt in Paris in guten Verhältniſſen. Nach der Beſchreibung des Kutſchers, welcher die Dame nach Baden führte, dürfte dieſelbe die Mutter des Mädchens ſein. * Lahr, 7. Okt. Die Frage der Wieder⸗ oder Neube⸗ ſetzung der Stelle des Vorſtandes bezw. der Neugeſtaltung unſerer Gemeindeverwaltung, welche, übrigens in ſehr ruhiger und ſachlicher Weiſe, zur Zeit in allen Kreiſen der Einwoh⸗ nerſchaft lebhaft erörtert wird iſt durch Gemeinderathsbe⸗ ſchluß der Löſung um einen prinzipiellen Schritt näher ge⸗ bracht worden. Nachdem der leidende Geſundheitszuſtand des ſeitherigen wohlverdienten Bürgermeiſters, Herrn Flüge, eine Wiederwahl bezw. die Annahme einer ſolchen doch zwei⸗ felhaft erſcheinen ließ, wurde auf Anregung des Herrn Kom⸗ merzienrath Sander von einer Anzahl Bürger die Frage der Einführung der Städteordnung in ernſte Erwägung gezogen und, nachdem eine größere Anzahl der Gemeindevertreter für dieſen Plan gewonnen war, ein bezüglicher Antrag ein⸗ gebracht. Demzufolge hat der Gemeinderath in einer unter dem Vorſitz des Bürgermeiſter⸗Stellvertreters, Herrn Mor⸗ ſtadt, abgehaltenen Sitzung mit großer Mehrheit die Ein⸗ jührung der Städteordnung für die Stadt Lahr beſchloſſen. Sollte dieſer Beſchluß auch die Zuſtimmung des Bürgeraus⸗ ſchuſſes erfahren, wird die Angelegenheit der Großh. Regier⸗ ung unterbreitet werden. Pfälziſche Nachrichten. Kaiſerslautern, 9. Okt. Die heutige Verhandlung gegen den Reallehrer Lorenz Geiler hatte deſſen Verurthei⸗ lung zu 2 Jahren Gefängniß und fünf Jahren Ehrenverk zur Folge. Geiler war angeklagt, als Vorſtand des 0 ben katholiſchen Kirchenbauvereins M. 31,518 des Kirchen⸗ aufonds unterſchlagen und für das inzwiſchen eingegangene ultramontane„Pfälz. Volksbl.“ verwendet zu hahen, über deſſen Exiſtenzmittel man hier lange Zeit im Zweifel war, * Pirmaſens, 9. Okt. Bei Gelegenheit der Kirchweihe im nahen bekamen mehrere Gäſte im Wirthshaus geringfügiger Urſache wegen Streit, der damit endete, da ſpäter einige derſelben ihren Gegnern auf der Straße auf⸗ lauerten und es zu einer Schlägerei kam, in deren Verlauf der hier wohnende Gerber Gottfried Fuhrmann von dem Schuſter Peter Kornberg von Fehrbach mittelſt im Griff feſtſtehenden Meſſers einen Stich in den Rücken erhielt, der eine lebensgefährliche er Folge hatte. Außerdem wurden noch die Brüder der Vorgenannten, Georg Fuhr⸗ mann und Heinrich Kornberger geſtochen, letzterer nicht un⸗ erheblich in den Kopf. Kleinniedesheim, 9. Okt. Die Ausſichten auf den Wein haben ſich etwas beſſer geſtaltet. In den beſſeren Lagen liefern die Stöcke noch ein annehmbares Quan⸗ tum; auch iſt die Reife in der letzten Zeit bedeutend fortge⸗ ſchritten. Es dürften deshalb auswärtige Käufer nach der Weinleſe hier ſchon Geſchäfte machen, weil die ane deſaen ſich mit der 22 ff 1 des Weines nicht gerne befaſſen, was aber dieſes Jahr unbedingte Nothwendigkeit iſt. — Ans der Pfalz, 9. Okt. Unſer königliches ſtatiſtiſches Bureau, welches bekanntlich in 11. Saatenbericht für den Monat Auguſt ſich zu der kühnen Behauptung erſchwang, der Wein ſei für dieſes Jahr als verloren zu betrachten. ſieht ſich in ſeinem Bericht für den Mongt September zu er⸗ klären gezwungen:„Der Wein hat ſich noch ſchön ent⸗ wickelt.“ Es wäre wirklich intereſſant zu exfahren, wie ſolche ſtatiſtiſche Berichte zu Stande kommen. Wir leſen aus allen Ecken und Enden, daß die Kartoffelernte— ſogar die der Frühkartoffeln— in ſandigem oder überhaupt durchläſ⸗ ſigem Boden eine quantitativ und qualitativ ausgezeichnete iſt, und daß Fäulniß nur in ſchwerem Boden und hauptſäch⸗ lich bei den Frühkartoffeln vorkam. Der ſtatiſtiſche Bexicht ſagt aber von den Kartoffeln im Allgemeinen— ihre Ernte iſt übrigens noch gar nicht beendet—, daß—20 PCt. faul ſeien. Wer hat nun Recht? Mittheilungen aus Heſſen. =Worms, 8. Okt. Das Stiftungsfeſt des Ortsver⸗ bands der Gewerkvereine in Worms, verbunden mit dem 20jährigen Jubiläum dieſer Organiſation, wurde geſtern in den Worret'ſchen Etabliſſements feierlich begangen. Zahl⸗ reiche Beſucher hatten auch die umliegenden Orte, in denen Vereine gleicher Richtung beſtehen, geſtellt; von Mannheim waren ebenfalls Vertreter erſchienen. Der Nachmittag wurde durch die Vorträge von Muſikſtücken, durch Geſang verſchie⸗ dener Geſangvereine auf das Angenehmſte ausgefüllt. Die Feſtrede hielt Herr Keſternich aus Worms. darin in all⸗ fort,„und nichts für ihn zu befürchten ſei, ſchickte ſie mich gleich mit dem Auftrag an die Gnädige.“ „Beſcheide ſie nach meinem Salon, ich werde mich gleich hin verfügen“, ſagte die Gräfin. Als ſie kurz darauf in den Salon trat, befand ſich ſchon Eliſabeth in demſelben. Was der Gräfin gleich im erſten Augenblick auffiel, als ſie vor ſie hintrat, war der tiefernſte And zugleich verwirrte Ausdruck in dem Geſichte des Mädchens. „Sie wollen mich ſprechen, Fräulein Werner“, ſagte die Gräfin,„und es muß ſehr Wichtiges ſein, da Sie den heuti⸗ gen Tag und die ſpäte Stunde dazu wählen. Vorerſt aber laſſen Sie mich Ihnen danken für die Rettung meines En⸗ kels, ich wollte mich gerade zu Ihnen verfügen, als die Datka mit Ihrem Auftrag kam. Sie ſind ein muthiges Mädchen, Eliſabeth, und ich ſtehe in großer Schuld dei Ih⸗ nen.“ Es war das erſte Mal, daß die Gräfin ſie bei ihrem Namen nannte, auch klang ihre feſte und ſtolze Stimme ſelt⸗ ſam weich und bewegt. Eliſabeth ſah zu Boden. „Halten Sie mit Ihrem Dank zurück, Exeellenz“, verſetzte ſie nach einer Pauſe mit leiſer, befangener Stimme, denn ich fürchte ſehr, Sie könnten ihn zurücknehmen, ſobald Sie mich gehört haben werden.“ Betroffen ſah ſie die Gräfin an. Was ſollte das bedeu⸗ ten? War es eine einfache Kündigung? Und dachte ſie dadurch eine derartege Wirkung hervorzurufen? Der Stolz, das nie ſchlummernde Gefühl in ihr regte ſich. „Es würde mir gewiß leid thun, wenn Sie uns verlaſſen, Fräulein Werner“, ſagte ſie plötzlich kalt und trocken,„aber ich müßte mich darin zu finden ſuchen.“ Jetzt war das Betroffenſein an Eliſabeth. War ihr 4. Seite. General⸗Angeiger,. 11. Briober. gei ſen Zügen das Weſen der Gewerkvereine beſprechend, alsdaun übergehend auf die Verluſte, die das deutſche Volk durch den Tod der beiden Kaiſer Wilhelm und Friedrich er⸗ litten, forderte er auf, auch dem Kaiſer Wilhelm II. die Liebe und Treue bewahren zu wollen, die den beiden verſtorbenen Kaiſern in ſo reichem Maße zu Theil geworden war. Der jubelnde Beifall, mit dem ſein Hoch auf Kaiſer Wilhelm II. aufgenommen wurde, bewies, daß ſeine Worte auf guten Boden gefallen waren. Auf Wunſch ſprach dann Herr H. Fröbel, Bildhauer, über die Gründung der Gewerkvereine, die Kämpfe mit der Sozialdemokratie in allen Orten Deutſch⸗ lands bis auf den heutigen Tag. wurden die Wirk⸗ ungen der verſchiedenen ſozialen Geſetze ſeit 20 Jahren be⸗ ſprochen; die Bildungsbeſtrebungen, die Leiſtungen der Or⸗ ganiſation vor Augen geführt, um ſodann auch das nationale, deutſche Bewußtſein und Beſtreben der Mitglieder, gegenüber den Internationalitätsbeſtrebungen der Sozialdemokratie her⸗ vorzuheben. Die Betonung des„Deutſchthums“ der nationalen Organiſation der Gewerkvereine wurde durch all⸗ ſeitige lebhafte Zurufe unterſtützt.— Cin gut beſuchter Ball vereinigte dann Abends die Mitglieder bis zum frühen Morgen. 85 8. Oct. Ein Beamter der Ludwigsbahn, Herr W. auf dem Rechnungsreviſionsburegu beſchäftigt, ward heute früh ſchwer verwundet in ſeinem Bette aufgefunden. Der Mann wurde in— Zeit von Wahnvorſtellungen verfolgt, ex hatte ſich einen Revolver gekauft um, wie er ſagte, einige Menſchen da deren zu viel auf der Welt ſeien, zu erſchießen. Groß⸗Gerau, 8. Oct, Geſtern verunglückte dahier der Kellermeiſter Grün, der Mainzer Champagnerfabrik von Kupferberg, welcher bei einem Beſuche mit mehreren Freunden dem Wein etwas zu viel zugeſprochen hatte. Er wollte den ſchon im Fahren hegriffenen Zug noch beſteigen, gerieth aber unter die Räder, ſo daß ihm beide Beine und der Kopf ab⸗ gefahren wurden. Ebenſo wurde zwiſchen Rüſſelsheim und Raunheim ein 10jähriger Knabe von einem Zuge erfaßt und todt zur Seſte geſchleudert, während in Höchſt eine Frau und im Mainzer Bahnhof ein Bahnbedienſteter auf ähnliche Weiſe ſchwere Verletzungen erlitten, und in Rüdesheim einem Bremſer beide Beine und ein Arm abgefahren wurden. Fünf Unglücksfälle auf der Bahn an einem Tage! * Darmſtadt, 9. Okt. Prinz Alexander von Heſſen iſt an einem chroniſchen Unterleibsleiden erkrankt.— Prinzeſfin Heinrich von Preußen iſt gegen Mittag hier angekommen. Gerichtszeitung. Maunheim, 9. Okt. Strafkammer J. Vorſitzen⸗ der; Herr Landgerichtsdirektor Baſſermann. Vertreter der Großh. Staatsbehörde: Herr Staatsanwalt I. Dietz. 1) Marie Körber, geb. Kromer, 48 Jahre alt, von Bonndorf wegen Diebſtahls und Unterſchlagung. Anfangs Auguſt d. J. hat die Angeklagte dem Baumeiſter Brück hier von n Speicher, 1 Bettüberzug, 1 Leintuch und 1 Hemd im Geſammtwerthe von 25 M. entwendet und dieſe Sachen gegen einen Erlös von 6 M. verpfändet. Ferner machte ſich die Angeklagte noch 3 Unterſchlagungen dadurch ſchuldig, daß ſie Stoff zu Kleidern und Hemden, die ſie von Dienſtmädchen erhalten hatte und aus welchem ſie Kleider reſp. Hemden fertigen ſollte, ebenfalls verſetzt und den Erlös zu ihrem Nutzen verwendete. Die Angeklagte wird zu einer Gefäng⸗ nißſtrafe von 3 Monaten 6 Wochen verurtheilt, wovon 1 Monat Unterſuchungshaft in Anrechnung kommt. Verthei⸗ diger Herr Rechtsanwalt Dr. Köhler. 2) Ludwig Noth⸗ eiſen 20 Jahre alt, lediger Taglöhner von Schwetzingen wegen Vergehens gegen 8 176 Ziff. 1 des.⸗St.⸗G.⸗B. Ur⸗ theil: 8 Monate Gefängniß. 3) Auguft Vatallowitſch, 29 Jahre alt, lediger Tapezierer von Oberrimſingen wegen Betrugs Angeklagter, ſchon mehrfach vorbeſtraft, hat am 4. September unter der falſchen Angabe, er ſei bei der Wittwe Zutt bier Tapeziergeſchäft in Arveit bei der Firma F. D. Zutt hier 85 Mtr. Matratzenſtoff im Werthe von ca. 13 M. hoben. Den empfangenen Stoff hat Angeklagter ſofort für 8 und das Geld in ſeinem Nutzen verwendet. Urtheil: 6 Mongte Gefängnig. 4) Karl Kuhn, 23 Jahre alt, lediger Kaufmann von Mannheim wegen Betrugs. An⸗ geklagter, ſchon mehrfach vorbeſtraft, logirte ſich vom 17. zum 18. Auguſt im„Hotel zum Landsberg“ bier als Student von Heidelberg ein und verſchwand am Morgen des 18. Aug. ohne jedoch vorher gezahlt zu haben. Urtheil: 1 Jahr Ge⸗ fängniß, abzüglich 1 Monat Unterſuchungshaft. Theater, Kunſt und Wiſſenſchaft. Prankfurter Stadttheater. Irgu Pauline Lucca wird an einem oder zwei Abenden im Frankfurter Opernhauſe auftreten. Das erſte Gaſtſpiel findet Dienſtag, 16. Oktober ſtatt, für eine eventuelle zweite und letzte Vorfteuung iſt der 19. Oktober in Ausſicht genommen. ſpa am 16. Oktober die Titelpartie ngen. Deutſch ⸗nationale Kunſtgewerbe Auſtellung in München.„Die in der geſtrigen Nummer unſeres Blattes enthaltene Mittheilung über die Finanz⸗Verhältniſſe der deutſch⸗nationalen Kunſtgewerbe⸗Ausſtellung bitten wir dahin berichtigen zu wollen, daß der von Seiten der Stadt München gezeichnete Garantiefondsbeitrag nicht 100,000 Mark, ſondern 50,000 Mark beträgt. Herrn Hilmar Kuorr, dem früheren Mitgliede des rau Pauline Lucca n Bizet's„Carmen“ ſie jede weitere Erklärung auf dieſe Weiſe ab? Doch nein, das war nicht möglich. Wäre ihr die Gräfin ſo herzlich entgegengekommen, wenn ſie es wußte? „Was meinen Excellenz damit?“ fragte Eliſabeth nach kurzem Schweigen. „Ich meine, daß ſie auf eine Kündigung Ihrerſeits an⸗ deuten.“ „Das war nicht meine Abſicht und es wäre auch anma⸗ ßend von mir geweſen, zu glauben, dieſer Vorgang würde derartige Empfindungen bei der Frau Gräfin hervorrufen.“ „Was iſt es denn? Erklären Sie ſich deutlicher!“ ſagte die Gräfin mit einer Bewegung von Ungeduld, während ſich ihre trüben Augen mit einem unruhigen Ausdruck auf Eli⸗ ſabeth's Antlitz hefteten. „Ich habe nachgedacht, Exellenz, in welcher Form ich Ihnen die Mittheilung machen ſoll, kann aber das rechte Wort nicht finden. Sie drängen mich jedoch ſelber zu einer Erklärung, und Sie haben Recht, das raſche erlöſende Wort iſt doch immer das Beſte. Frau Gräfin“.. Eliſabeth ſtand vor ihr mit geſenkten Wimpern, eine Flamme jagte die andere auf ihrem Antlitze; ſo unruhig Gräfin Helene, ſo un⸗ ſicher der Blick ihres Auges war, mußte ſie ſich doch einge⸗ ſtehen, nie ein edleres und ſchöneres Geſicht geſehen zu haben, „Frau Gräfin., in kurzen Worten der Herr Graf, Ihr Sohn, liebt mich und hat mir ſeine Hand und ſeinen Namen angeboten.“ Die Augen der Gräfin nahmen einen ſtarren, faſt todten Ausdruck an, es war, als ob eine Lähmung in jede Muskel und Linie ihres Geſichts trete, eine ſolche Bewegungsloſigkeit breitete ſich darüber. Dieſelbe Starrheit ſchien ſich ihrem Körper mitgetheilt zu haben, denn ſie ſtand völlig regungslos Geza zuvorgekommen? Wußte die Gräfin Alles 7 Und ſchnitt Münchener Hoftheaters, dann hervorragendes Mitglied der „Meininger“, wurde die Direktion des herzoglichen Hof⸗ theaters in Altenburg übertragen. Das höchſtgelegene Deukmal für Kaiſer Wilhelm I. iſt vor Kurzem auf dem Kirchſtein, einem 1686 Meter hohen Ausläufer der Benediktenwandgruppe in der Nähe von Leng⸗ gries errichtet worden. Das Denkmal, deſſen Errichtung auf ſo hohem Punkte große Mühe verurſachte, beſteht aus einer Syenitplatte, welche den von der Kaiſerkrone überragten Reichsadler zeigt und enthält in Goldbuchſtaben folgende Auf⸗ ſchrift:„Zum ewigen Gedächtniſſe an Kaiſer Wilhelm., geb. 22. März 1797, geſt. O. März 1888. eil er das deutſche Reich gebaut, Wurd' ihm ſein Nam' in Fels gehaut, Hier auf Kirchſtein's hoher Alpenwelt. Schlafe wohl Du Kaiſer Held.“ Zum Schutze des Denkmals iſt ein Dach aus Kupfer ange⸗ bracht. Zwei Lwen werden demſelben als Zierde beigegeben werden. Weniger ſchön als der Gedanke, iſt das Gedicht, deſſen Form nicht gerade claſſiſch genannt werden kann. Crommell, ein neues Drama. Am 5. d. M. fand im Dresdener en(Neuſtadt) die erſtmalige Aufführung des fünfaktigen Dramas„Cromwell' von Eduard Tempeltey ſtatt. Das Stück wurde vom Publikum mit Wärme und Hingebung aufgenommen, und der Autor erſchien nach dem zweiten und fünften Akt auf offner Bühne, Trotz dieſer Anerkennung blieb es bei einem Achtungserfolg, wie denn das Drama trotz mancher packenden und theatraliſch wirk⸗ ſamen Szene im Großen und Ganzen doch mehr in die Klaſſe der ſogenannten Bücherdramen einzureihen ſein dürfte. Jeden⸗ falls gewährt es dem Leſer denſelben Genuß wie dem Zu⸗ ſchauer. Eliſabeth, die blonde Tochter Cromwell's iſt von einem der treueſten Anhänger König Kar'ls, Henry Osborne, aus Lebensgefahr gerettet worden. Die zwiſchen den beiden jungen Menſchen ſchnell auflodernde Liebe bringt ſie in den Widerſtreit, in dem Beide untergehen. Eliſabeth iſt eine rührende, wirkungsvolle Erſcheinung, die von Fräulein Breier mit bezaubernd natürlichem Liebreiz ausgeſtattet wurde. Im Ganzen waren die Zuſchauer von der durchaus edlen Haltung und Sprache der Dichtung bis zum Ende gefeſſelt. Cornelius Voß. Franz von Schönthan's vieraktiges Luſtſpiel„Cornelius Voß“, welches am 7. Okt. zu Hamburg im Thalia⸗Theater zur erſten Aufführung gelangte, hat einen lebhaften Erfolg erzielt. Das Stück ſpielt in der höheren Geſellſchaft. Es enthält keine herzerſchütternden und gefühl⸗ peinigenden Konflikte, aber es erheitert und läßt in dem Zu⸗ 5 das befriedigende Gefühl, mit vollem menſchlichem Recht heiter geweſen zu ſein. Cornelius Voß iſt ein junger Prinz, der mit ſeinem Oheim, dem regierenden Herzog, wegen ver⸗ ſchiedener dummer Streiche etwas zerfallen, auf die Reiſe gegangen und ſich bei zufälliger Begegnung mit Paula, der Tochter des Kabinetsraths Grafen von Pernwald, mit dem hbürgerlichen Namen Voß und als Maler vorgeſtellt hat und bei ſpäterem Zuſammenkommen in Berlin dieſe Rolle weiter durchführt, bis ſchließliche Aufklärung der Wahrheit und verſchiedene Verlobungen, wie auch in anderen Luſtſpielen üblich, den Schluß des hrr in eitel Luſt und Wohlgefallen herbeiführen.— Die Aufführung war eine ganz vorzügliche, und ſowohl die Darſteller wie der anweſende Verfaſſer wurden durch viele Hervorrufe ausgezeichnet. Die Verdi'ſche Oper„La Traviata“, welche im Ham⸗ burger Stadttheater ſeit dem Gaſtſpiel der Frau Sembrich nicht aufgeführt war, hat dort jetzt eine neue glänzende Ver⸗ treterin der„Violetta“ in der reichbegabten, jugendlich an⸗ muthigen Koloraturſängerin Fräulein Emma Teleky gefun⸗ den, welche ſeit Jahresfriſt eine Zierde und Stütze des Pollin'ſchen Opernverbandes bildet und im modernen wie im klaſſiſchen Repertoir viele Triumphe gefeiert hat. Mit dieſer neuen Leiſtung hat Fräulein Teleky als Sängerin und Darſtellerin wieder einen ganz außerordentlichen Erfolg bei dem Publikum und bei der Preſſe errungen und ihren Rang als eine der erſten unter den jetzigen deutſchen Koloratur⸗ ſängerinnen befeſtigt.(B. Fr. Bl.) Berliner Theater. Königliche Oper. In der„Zauberflöte“ gab am 6. d. Fräulein Aale von der Münchener Hofoper die Rolle der„Paming.“ Sie beſitzt eine umfangreiche, das Opernhaus füllende friſche Sopranſtimme, deren Klang nur im hohen Regiſter etwas hell iſt; beim Anſpannen des Tons war die Tongebung oft zu hoch und vom Vibrato nicht frei. Die Geſangsweiſe zeigte ein lobenswerthes, klar gegliedertes Legato, der Vortrag Wärme und muſtkaliſche Sicherheit; die junge Sängerin errang lebhaften Beifall. Tagesneuigkeiten. — Aus ſeltener Veranlaſſung erlitten kürzlich die Verhandlungen vor einem der Berliner Schöffengerichte eine längere Unterbrechung, Bei der Verhandlung der erſten An⸗ klageſache ſtellte es ſich heraus, daß der eine der beiden 0 ſo ſchwerhörig war, daß er nicht im Stande war, dem Gange der Verhaudlungen zu folgen. Aus dieſem Grunde mußte auf ſeine Mitwirkung Verzicht geleiſtet werden und es dauerte eine längere Zeit, ehe es gelang, einen Erſatzmann aufzufinden. — Zur Affaire Schieck wird noch geſchrieben: Die Ob⸗ duktion der aufgefundenen Leiche des verunglückten Dr. Schieck da. Wie ein flammender Blitz mit blendender Helle ſecunden⸗ lang eine ganze Gegend erleuchtet, die vorher in Nacht und Dunkel gelegen, ſo gaben dieſe wenigen Worte den Schlüſſel zu Allem, was ſich ihr von Tag zu Tag immer von Neuem aufgedräugt hatte.. der veränderte Zuſtand ihres Sohnes. Es war nicht ihre kleinſte Sorge geweſen; ſo ſehr ſie ſein verändertes Weſen beglückte, ſo ſehr quälte ſie der Ge⸗ danke, wodurch er es geworden, es war ein zu ſchroffer Gegenſatz zu ſeiner früheren, tollen, überſchäumenden Jugend⸗ luſt. Was war die Urſache dieſer Veränderung? War es eine unglückliche Liebe in der Garniſon? Er hatte bis jetzt dies Gefühl zu leicht und zu oberflächlich behandelt. War es ein Duell, in welchem er ſeinen Freund erſchoſſen? Hatte er ſich gegen ſeinen Vorgeſetzten etwas herausgenommen? Was war es? Was war es? So fragte ſich die Gräfin oft in ihren Gedanken, ohne zur Klarheit zu kommen. Jetzt hatte ſie ſie und eine furchtbare. Ihr Sinnen war in die Ferne geſchweift, nach allen Richtungen und des Räthſels Löſung war ihr ſo nahe. unter ihrem eigenen Dache. Eine Zeit lang war es ſtille; die Gräfin war auf einen Stuhl geſunken und hatte ihr Geſicht mit beiden Händen be⸗ deckt, und Eliſabeth hörte nichts, als das Ticken der großen Pendule über dem Marmorgeſims und das Schlagen des eigenen Herzens. Plötzlich erhob ſich die Gräfin, ihr Antlitz hatte etwas Erſchreckendes, ſo hart und ſteinern waren die Züge.„Stän⸗ den Sie nicht vor mir, ſo würde ich glauben, ich hätte einen böſen Traum geträumt, ſo iſt es Wahrheit, Sie ſagten, mein Sohn, Graf Geza Cſillagi, liebe Sie und habe Ihnen ſeine Hand angetragen, wann machte er Ihnen dieſen Antrag?“ „Heute, als er mich aus dem Strome rettete.“ „Und warum überließen Sie es meinem Sohne nicht. aus Döbeln hat eine Reihe von ſchweren, durch Sturz herbei⸗ geführten Verletzungen, jedoch keinerlei Anhaltspunkte ergeben, welche auf ein gewaltthätig herbeigeführtes Ende des Un⸗ glücklichen ſchließen laſſen. Der ſchon ſtark in Verweſung übergegangene Leichnam zeigte einen ſchweren Schädelbruch, der ſich vom Hinterhaupte bis an die Stirn zieht, ferner einen Bruch des rechten Oberſchenkels, einen Bruch Radius ans rechten Arm, einige Rippenbrüche und einen Bruch des Bruſt⸗ beines. Zeugen, welche die Oertlichkeit genau kennen, wollen behaupten, daß ein Abſturz ohne andere Perſonen nicht anzunehmen ſei, doch iſt dieſe Nachricht mit aller Vorſicht aufzunehmen, 15 nicht das Ergebniß der Unterſuchung vorliegt. Die Obduktion wurde in Sent(Engadin) vorgenommen. Der Tod Schiecks muß augenblicklich erfolgt ſein. Der Haupttreffer der Wiener Communallooſe im Betrage von 200,0000 Gulden Oeſtr. W. hat der Wacht⸗ meiſter Stefan von Giurkovic in Laibach gemacht, dem die Promeſſe zu dem betr. Looſe in einem Tabaktrafike aufge⸗ drungen worden war. Wachtmeiſter von Giurkovic iſt gegen 60 Jahre alt und verehelicht. Er diente früher als Officier in einem öſterreichiſchen Huſaren⸗Regiment, quittirte aber wegen Schulden, ſpäter avancirte er bei den öſterreichiſchen Freiwilligen in Meriko zum Rittmeiſter und trat, nach Europa zurückgekehrt, als Wachtmeiſter in das 12. Ulanen⸗Regiment. Herr v. Giurkopic iſt ein äußerſt lebensluſtiger Mann Soldat und allgemein beim Militär und Tivil eliebt. — Selbſtmord eines Apothekers. Bud apeſt, s. Okt. Der Apotheker Franz Filo wurde vor einigen Tagen im Cafe Fiume bei einem Uhrendiebſtahl ertavpt und verhaftet. Er wurde zwar wiederſſauf freien Juß geſetzt, nahm ſich aber die Veröffentlichung des Vorfalles in den Zeitungen ſo ſehr Herzen, daß er ſich heute im„Hotel Budapeſt“ mittelſt gankali vergiftete. In einem zurückgelaſſenen Schreiben erklärt ſich Filo für unſchuldig. Filo war eine bekannte Stadtfigur, verkehrte in der beſten Geſellſchaft, war Arrangeur von Elitebällen und gehörte einer vornehmen Familie an. — Ein wüthender Wolf. Bukareſt, 7. Okt. Drei⸗ zehn Menſchen und zehn Hunde wurden bei Buzen von 10 Wolf angefallen, gebiſſen und arg zu⸗ gerichtet. —.Militäriſche Beſtrafungen in Eugland. Als ein Beiſpiel britiſcher Manneszucht mag die ſoeben veröffentlichte Statiſtik militäriſcher Beſtrafungen für daslJahr 1887 gelten. Danach ſind die Strafen im Allgemeinen incl. kriegsgericht⸗ licher Erkenntniſſe, erkannt 249,448, macht 5 auf die geſam Effektivſtärke britiſcher Landmacht 123,7 Prozent, d. h. 1½ Beſtrafung auf jeden Soldaten in einem Jahre. — Importirte Franen. Vierundzwanzig junge ſchwediſche Mädchen find mit dem Dampfer„Hekla“ in Newyork ange⸗ kommen, die alle mit einem Kontrakt waren, demzu⸗ folge ſie ſich verflichteten, nach ihrer Ankunft junge Leute zu heirathen, welche ihnen das Geld für die Reiſe geſchickt hatten. Die Mädchen traten durch ein Heirathsburean in Stockholm in Verbindung mit den Amerikanern; die jungen Männer hatten ihre Photographien, ein Sittenzeugniß und das nöthige Reiſegeld eingeſendet, und erſt nach Erfüllung dieſer Beding⸗ ungen waren die Mädchen eingeſchifft worden. Die Mädchen ſehn ihre eigene Kabine an Bord der„Hekla“ und erwarteten ehnlichſt die Erlaubniß zur Ausſchiffüng, um ſich an die ver⸗ ſchiedenen Orte zu begeben, wo ihre Zukünftigen ſie erwarteten. Das Alter der Mädchen variirt zwiſchen 19 und 25 Jahren und Alle ſind ſehr hübſch. Vier derſelben begaben ſich nach Brooklyn, wo Eine bereits den ihr beſtimmten Bräutigam fand. Die anderen Zwanzig ſind nach dem Weſten abgereiſt. Neueſtes und Telegrammt. Berlin, 9. Okt. Der Kaiſer hat dem Prinzen Waldemar von Dänemark den Schwarzen Adlerorden, dem ruſſiſchen Miniſter des Aeußern v. Giers den Schwarzen Adlerorden in Brillanten und dem Präſidenten des königlich ſchwediſchen Miniſteriums Staatsminiſter Baron Bildt den Schwarzen Adler⸗Orden verliehen. Berlin, 9. Okt. Wie es heißt, begibt ſich Graf Douglas für die Tage der Anweſenheit des Kaiſers in Rom eben dorthin. *Berlin, 9. Okt. Nachdem der Kaiſer den Durch⸗ bruch der Zimmerſtraße genehmigt, hat der Kriegsmi⸗ niſter dem Magiſtrat die Bedingungen wegen Abtretung eines Gartentheiles des Kriegsminiſteriums behufs Verhand⸗ lungen zwiſchen beiden Behörden mitgetheilt.— Der„Rei anzeiger veröffentlicht die Ernennung des Grafen Pückler zum Hofmarſchall mit dem Rang eines Vizeoberhofchargen. Berlin, 9. Okt. Die„Pol. Nachr.“ melden, daß Legationsrath Kiderlen⸗Wächter, bisher in Konſtantinopel, zum wirklichen Legationsrath und vor⸗ tragenden Rath und der wirkliche Legationsrath Raſch⸗ dau zum vortragenden Rath, beide in der politiſchen Abtheilung des Auswärtigen Amtes, ernannt worden ſeien. An Stelle Raſchdau's iſt Konſul Aichberger (Galatz) in die handelspolitiſche Abtheilung getreten. mich damit bekannt zu machen? Warum beehren Sie mich mit dieſem Vertrauen?“ „Weil ich fürchtete, daß er die Erklärung hinausſchieben würde, und ich es mit meinen Ehrbegriffen nicht vereinbart fand, nach ſeinem Geſtändniß, ohne Ihr Wiſſen, nur noch eine Nacht in Ihrem Hauſe zu weilen,“ verſetzte Eliſabeth mit einfach ruhiger Würde. In welch' ſchroffem Gegenſatze ſtand dieſe reine, edle Geſinnung zu den Empfindungen, die in dieſem Augenblicke das Herz der Gräfin erfüllten! Aber auch dieſe wurde durch ſie betroffen, nur wurde die Wirkung von dem zu gleicher Zeit aufſteigenden Gedanken verwiſcht, durch den Gedanken, daß dies Mädchen in ſeiner reinen, hochherzigen Größe gefährlicher ſei, als die niedrigſt gefinnte Cokette. „Und darf ich wiſſen, was Sie auf ſeinen Antrag er⸗ wiedert haben?“ fragte ſich nach einer Weile mit tiefverhal⸗ tener Erregung. „Daß ich erſt mit Ihnen, Frau Gräfin, ſprechen wolle, bevor ich mich entſcheide.“ So maßvoll dieſe Worte waren, ſo war doch der Schluß⸗ —5 geeignet, den ganzen maßloſen Stolz der Gräfin wachzu⸗ rufen. „Alſo von Ihnen hängt es ab?“ rief ſie aufſpringend, „von Fräulein Eliſabeth Werner, ob die künftige Wahl meines Sohnes, des Enkels eines Fürſtenhauſes, eine ebenbürtige ſein wird oder nicht?“ In Eliſabeth's Geſicht trat eine leichte Röthe; ſie ſah die Gräfin ruhig an.„Ich ſtehe ſo hoch in den Augen Ihres Sohnes, daß er mich mehr als ebenbürtig betrachtet, Fran Gräfin. ortſetung folat.) F7 ern * eee 11. Oktober Genesal-Anzeiger *Berlin, 9. Okt. Täglich tauchen neue Verſionen darüber auf, wie Geffcken in den Beſitz des Tage⸗ buches gelangt ſei. Die Behauptung, daß er es aus engliſchen Hofkreiſen empfangen habe, wird der„Frankf..“ aus beſter Quelle als grundloſe Verdächtigung bezeichnet. Das Wahrſcheinlichſte bleibt, daß er es von Kaiſer Friedrich vor Jahren ſchon erhalten hat. Wie die „Voſſ. Ztg.“ erfaͤhrt, iſt in der Familie des jetzt Ange⸗ ſchuldigten die Frage, ob die Auszüge aus dem Tagebuch der Oeffentlichkeit vorzulegen ſeien, ſchon früher mehrfach erwogen, indeß immer verſchoben worden, bis der Ge⸗ danke jetzt, drei Monate nach dem Tode des hohen Ver⸗ faſſers, endlich zur Ausführung kam. Wie es heißt, iſt die Familie Profeſſor Geffckens entſchloſſen, nach Erledig⸗ ung der Angelegenheit Hamburg bezw. Deutſchland zu verlaſſen. Es herrſchen Zweifel darüber, ob Geffcken ſich nock in Hamburg oder ſchon in Berlin befindet. Nach der „Poſt“ iſt derſelbe im Unterſuchungsgefängniß zu Moabit inhaftirt und hatte am Dienſtag ein mehrſtündiges Verhör vor dem Unterſuchungsrichter, Landrichter Hirſchfeld. Nach einer anderen Mittheilung hat nichts Zuverläſſiges darüber ermittelt werden können, ob Geffcken ſich noch in Moabit be⸗ befindet oder nicht. Soviel nur ſcheint feſtzuſtehen, daß der Vertheidiger des Herrn Geffcken ſeit Montag in Berlin weilt und dem genannten Unterſuchungsrichter längere Schriftſtücke unterbreitet hat. Nach den„Politiſchen Nachrichten“ wäre Geffcken in das Moabiter Gefängniß in der That abgeliefert.— Hieſige Blätter wollen nun entdeckt haben, daß die Wittwe eines Haushofmeiſters des Kaiſers Friedrich im Beſitz einer Abſchrift des Tagebuches ſei, und glauben wirklich, damit die Quelle der Veröffent⸗ lichung entdeckt zu haben. Nach einer Verſion beſitzt die Wittwe dieſes Bedienſteten, den der damalige Kronprinz oft als Kopiſten benutzt hat, wohl die Tagebücher über 1866, von der orientaliſchen, der italieniſchen und ſpaniſchen Reiſe, nicht aber das Tagebuch von 1870. * Kiel, 9. Okt. Das ruſſiſche Kriegsſchiff„Ad⸗ miral Nakimow“ iſt, von Kronſtadt kommend, hier ein⸗ gelaufen. *Mürzſteg, 9. Okt. Das heutige Jagdergebniß war, der„Frankf. Ztg.“ zufolge, ſehr ſchlecht. Kaiſer Wilhelm und der König von Sachſen kamen überhaupt nicht zum Schuß, Kaiſer Franz Joſef ſchoß einen Reh⸗ bock und zwei Gemſen, Prinz Leopold von Bayern einen Achtender, Fürſt von Hohenlohe ein Thier und drei Gemſen. Morgen wird im Karlsgraben bei Krampen oder an den Zwirbelwänden bei Altenburg Gemsjagd abgehalten.— Um halb ſieben Uhr Abends kam Graf Herbert Bismarck an, der vom Kaiſer Wilhelm ſo⸗ gleich in Audienz empfangen wurde. * Wien, 9. Oct., 6. 15 N. Die„Preſſe“ hält die Melduung aufrecht, daß Kaiſer Wilhelm beabſichtigte, in Begleitung ſeines Bruders Heinrich von Italten über Wien nach Berlin zurückkehren und hier einen ein⸗ tätigen Aufenthalt zu nehmen. Es ſei möglich, daß dieſe Abſicht wieder aufgegeben werde, aber bis jetzt ſei von einer ſolchen Aenderung im Reiſeprogramm noch nichts bekannt. * Annech, 9. Okt. Nach einem Ausflug nach Laroche kehrte der Präſident Carnot hierher zurück und empfing auf der Präfektur den Präſidenten des Generalrathes, welcher die Mitglieder des Rathes vorſtellte. In einer Anſprache verſicherte er, daß die ſavoyiſche Bevölkerung der franzöſi⸗ ſchen Republik treu ergeben ſei und jeden verbrecheriſchen, finnloſen Verſuch gegen die Republik zurückweiſen werde. Athen, 4. Okt. Die Königin wird am 17. Oktober zurückerwartet.— Die Kammer iſt zum 27. Oktober einberufen worden.— Die Feierlichkeiten zum 25jähri gen Regierungsju biläum des Königs werden am 31. Oktober beginnen. ampf-Zwieback und Weizen⸗ 8 95 Fadel ericke, Hoflieferant Sr. ajeſtät des Kaiſers und Königs, in Potsdam hat bei Hrn. J. H. Kern 0 2, 11 hierſelbſt eine Niederlage ihres be⸗ rühmten Profeſſor Grahambrodes errichtet, worauf wir ve⸗ ſonders die Herren Aerzte aufmerkſam machen. 17596 Solides hält Stand. Zehntauſende rauchen, ſtets nach⸗ beſtellend, den Holl. Tabak von B. Becker in Seuſen. 10 Pfd. franko 8 Mk.(Die Thatſache iſt e glaubigt.) Die Hofchokoladefabrik Joh. Phil. Wagner und Cie, Mainz, deren Fabrikate„Chokolade und Cacao“ ſich durch Güte und Preiswürdigkeit auszeichnen, iſt in Deutſch⸗ land und Frankreich prämiirt. 9085 Die Fabrſkate der Firma Otto Herz& Cie. Schuh⸗ fabrik, Frankfurt a.., übertreffen die beſte Maaßarbeit in Bezug auf Haltbarkeit und Eleganz und ſind nur Weniges theuerer als andere minder gute Wagre Für —— 85 doeſct 2 4 an 1 Anere artmaun, Schuhgeſchäft, E 4, 6, am Fruchtmarkt untere cke(Telephon 443). 12052 IL. Frankl Mannheim L 17, 1 VIs--Vls dem Hauptbahnhof. Telephon No. 214. Glettriche Beleuchtungs⸗ Aulagen. Telegrwben⸗ und 16625 Telephon⸗ Auligen. Tuümbeimer Handelsblatt. Manunheimer Volksbank. Wie wir hören, beabſichtigt die Mannheimer Volksbank.⸗G., in den nächſten Tagen eine weitere Einzahlung von 25 pCt.= Mk. 125 pro Stück auf ihre Aktien einzurufen. Die Verwaltung der Bank ſieht ſich zu dieſer Maßregel veranlaßt, weil die Ausdehnung, die deren Geſchäfte er⸗ fuhren, die Capitalsvermehrung nothwendig erſcheinen läßt. Maunheimer Effektenbörſe vom 9. Oktoher. Heute fand zum erſten Male in den neuen Räumen der ⸗Mannheimer Börſe“ von halb vier bis 4 Uhr ein freier, jedem Mitgliede dieſer Börſe zugänglicher Verkeht ſtatt, der ſich jedoch keines beſonders ſtarken Beſuches zu er⸗ freuen hatte. An dieſer Vorbörſe wurden umgeſetzt: Wag⸗ hausler Zuckerfabrik⸗Aktien zu 99.50 PpCt. ſowie ein Phſtchen Wiener Valute.— Bei der hierauf folgenden eigentlichen Effektenbörſe der Mannheimer Bankiers, iu welcher die offiziellen Courſe feſtgeſtellt werden und im Coursblatt zur N Notiz gelangen, ſtellten ſich Anilin⸗Aktien auf 281.50 G. 282.50 B. Waghäusler Zuckerfabrik 99.50 G. Hofmann und Schötenſack 122 B. und Oelfabrik 125.40. Umgeſetzt wurden: Brauerei Schwartz zu 160 pCt. Mannheimer Verſicherungs⸗ Aktien zu M. 500. Coursblatt der Mannheimer Börſe vom 9. Oktober. Obligationen. 4 Bad. Oblig. Mark 105.50 bz. 4 R. Hyp. Pfandbr. S. 40-49100.30 G. 4„ 1888 109.—-— Dg. 4„ 7 48—49102.40 G. *35 fl. 108.90 G. 4½„ 7 1888 100.50 B. 3½„„ fl.— 1„ Com. O. 100.— G. 4 T. 100 Looſe 139.50 G. 4 Mannheim 1881—.— 4 ffeichsanleihe 108 30.4„ 1888—— 3% 75 108.80 bz. 4 5 1885 106.— B. 55 Preuß. Conſol 107.50 bö. 4 Heidelberg 105.25 B. 2 108.50 G. 102.75 G. 1 1 105.— bz. 3½ t. B. Obligat. 101.— G. 4 Bager. Obligationen Mk. 107.65 53 4½ Ludwigshafen Mk. 4 Pfälz. Ludwigsbahn Mk. 104 75.4 5 15 4 Pfälz. Ludwigsbahn fl. 102.50 G. 4½½ 1 Zuckerfabril 4„ Maxbahn 104.10 G. 5 Oggersheimer Spinnerei 101.70 G. 4„ Nordbahn 104 10 G. 5 Verein Chem. Jabriken 99.— bz. 3/„ Priorit 102.39 bz. 5 Weſteregeln Alkaliwerke 104.— G. 3½ Rhein. Hyp.⸗Pfandbriefeſ 98.70 bz. Actien. Badiſche Bank 110.—.] Brauerei Schwartz 160.— bz Rheiniſche Creditbank 128.50 G. Bierbrauerei Sinner 161.— G „ Hyp.-B. 50 pCt..128. G. Malzfabr. Hochheim—.— Pfälziſche Bank 125.— bz.] Werger ſche Brauerei 114.— G N Volksbank 119 50.] Badiſche Brauerei 117.50 B. Deutſche Unionbank 94.— G. Mannh. Dampfſchleppſchiff. 124.50 B. Pfälziſche Zudwigsbahn 225.— G. Cöln. Rhein-u. Seeſchifffahrt 91— G. „ Mar 5 139.—.] Bad. Schifffahrt⸗Aſſecuranz1480 „ Nordbahn 108,60 G.]Bad. Rück- u. Mitverſich. 650.— B. Heidelberg⸗Speyerer Bahn 86.— G. Nenbenne Verſicherung 500.— G. Verein en Fabriken—— Mannheimer Rückverſich. 450.— bz Badiſche Anilin u. Soda 283.50.] Württ. Transportverſich. 800.— G. Weſteregeln Alkaliwerkjñe 181.50.] Oberrhein. Verſ.⸗Geſellſchaſt 328.— B. ofmann u. Schötenſack 122— B. Oggersheimer Spinnerei 50.— b. erein Oelfabriten 125 40 bg. Ettlinger Spinnerei 180.— B. Waghäusler Zuckerfabrit 99 50 G.[Mannheimer Lagerhaus 95.50 B. Mannheimer Zuckerraffin. 90.50.] Deutſche Seehandl. 25.— B. Mannheimer Aktienbrauerei 20 B. Manuh. Gum. u. Asbfbrk.] 45.— bz. Eichbaum⸗Brauerei 180 25 B. Karlsruher Maſchinen—.— Ludwigshafener Brauerei 215.—.] Huttenheimer Spinnerei 105.50 B. Schweßzinger Brauerei 78— b; Kaneſe 2 u. Neu—.— Brauerei z. Storch 18750 bz. Nähmaſchinen Gritzner—.— Heidelberger Actienbrauerei 188, G. Speyerer Dampfziegelei 180.50 G. Wiürzburg, 9. Oktober. Der heutige Viehmarkt war in Folge des anhaltenden Regenwetters ſchwach betrieben; der Handel war jedoch ſehr lebhaft und der ganze Auftrieb wurde bei einer mäßigen Preiserhöhung raſch umgeſetzt.— Es hat gekoſtet das Paar Gang⸗ und Maſtochſen Mark 900—1260, Stiere 410—750, Kühe und Kalbenper Kopf 165 bis 310; ferner beträgt der Preis per Pfund Fleiſchgewicht bei Kälbern Pfg. 40—46, Schafen 35—45 und bei Schweinen 52—55.— Dienſtag, 25. Okt., Nächſter Viehmarkt. Dienſtag, 18. Nov. 11. Schafmarkt. Frankfurter Mittagbörſe. Frankfurt a.., 9. Okt. Man eröffnete heute bei abgeſchwächter Tendenz. Wien hatte flaue Frühcourſe ge⸗ ſandt, und ſolche mit den Mittheilungen begründet, welche die„Pol. Corr.“ über die Fortſetzung der ruſſiſchen Befeſti⸗ gungsbauten und Rüſtungen an der Weſtgrenze gegen Oeſter⸗ reich und Deutſchland bringt. Die Berliner Baiſſepartei zeigte ſich nicht übel geneigt, dieſe ſchlechtere Stimmurg durch recht oſtenſible Abgaben zu unterſtützen, fand aber ein Gegen⸗ gewicht in den hier vorhandenen beſſeren Dispoſitionen und den ziemlich bedeutenden Kaufordres, welche an heutiger Börſe vorlagen. Auch London kam etwas feſter, dort ſcheint ſich die Mehrzahl der Speculanten bereils geſtern erleichtert zu haben. Die Courſe der leitenden Speculationspapiere und ausländiſchen Renten unterlagen 1 Schwankungen, eine feſtere Grundtendenz war aber unverkennbar vorhanden und bis Schluß dieſes konnten die meiſten Courſe Kleinig⸗ keiten anziehen. Creditactien zeitweiſe bis 2 fl. unter geſtern Abend ha⸗ hen ca. 1 fl. zurückgewonnen. Disconto gut behauptet. Gott⸗ hard anfangs 2 pCt. matter, dann 1 pCt. erholt, Nordoſt 1 PCt, unter geſtern bleibend. Prinz Heinrich⸗Bahn verlor ca. 1 pCt. Lombarden 1 15 matter, Staatsbahn und Galizier wie geſtern. Böhm. Weſt, Buſchtherader, Elbthal, Duxer niedriger. Anlagewerthe wie geſtern. Anilin etwas ſchwä⸗ cher, Guano 3 pCt. matter.— Privatdiskonto 3/. pCt. Frankfurter Effekteuſoeietät. Schlußeourſe: Kreditaktien 256¾, Staatsbahn⸗Aktien 209 ½, Lombarden 89¼, Diskonto⸗Commandit 228.50, Darm⸗ ſtädter Bank 162.70, Berliner r en e 175.90, Badiſche Zuckerfabrik 100, Türk. Tabak 94, Jaurahütte 129.20, Gelſenkirchener 137.40, Marienburger 90, Prince Henri 60.20, Böhm. Nordbahn 160¼ Böhm. Weſt 271, Duxer 318, öſterr. Vokalbahn 116½, Lemberg⸗Czernowitz 184½, Graz⸗Köflacher 196, Nordweſt 138½, Elbthal 167¼, Gotthard 132, junge 125, Central 122, Nordoſt 97.40, Jura 106.70, Union 92.80, Weſt 30.80, Italiener 96.30, 4pCt. ungar. Goldrente 88.30, 1880r Ruſſen 84.40, Orient II. 68, Orient III. 62.70, Egypter 83.30, Sproc. Portugieſen 99.60, Spanier 73.50, Türken 15.10, Serb. Tabak 84.30, Griechen 72.40, Meri⸗ kaner 89.90, Ottoman. Zoll⸗Obl. 66.60, Stuttgarter Ver⸗ lag 248, Eſſighaus 142.50. Bei ruhigem Verkehr war die Tendenz feſt, namentlich waren Marienburger, Duxer ſowie Gotthard und Badiſche Zucker anſehnlich gebeſſert. Amerikaniſche Produkten⸗Märkte.(Schlußeburſe vom 10. Oktober.) New- Hork Thieag o Wonst Weizen Mais Schmalz Caſſee Weizen Mais Schmalz Auguſt————.———— Seßptember—.——————— Oktober—— 51%—.— 14.85 108¼8 447—— November 112— 52ͤ——— 13.80———— Dezember 118894 58282 ⁴⁵—— 1335 111 457⁰j—— Januar 114% 48/ ⁸u”— 15.35——— Februar—— 19.85——— Mäͤr————y———— Apri———————— Mat 117 48½/—— 18 45 112¾ 298— Juni—.———————— Juli——————— Lear———————— Geld⸗Sorten. Dukaten Mk..60—60 Ruſſ. Imperials Mk. 16.76—72 20 Fr.⸗Stücke„ 16.18—14 Dollars in Gold„.20—16 Engl. Sovereigns„ 20.39—84 Schifffahrts⸗Angelegenheiten. Ruhrort, 9. Okt. Bei regelmäßigem Verkehre geſtalten ſich die Frachten, wie folgt: Nach Amſterdam für Schiffe von 100—120 Karren fl..65—.75, Schiedam.90—.00, Rotterdam.85—.90, Antwerpen für große Schiffe.30 bis .00, für kleine Schiffe.50—.60, Mainz⸗Mannheim für Schleppkähne Mk..50—.75, für Holzſchiffe M..—.—.—. Koblenz.25—.50. Maunheimrr Hafen⸗Verkehr. Folgende Schiffe ſind am 9. Oktober angekommen: Hafenmeiſterei I.(Rheinvorland). Schiffer ev. Kapitän, Schiff. Kommt von dadung Ctr. Glasmann Stolzenfels Rotterdam Stückgüter 983 Klotz Hohenſtaufen Köln 5 20 Martin Mathilde——— Hafenmeiſterei II. W. Spieker Hubert Anton e Kohlen 18000 H. Bös Pfalz 2 Köln Stückgüter 1000 ei Saſenmeiſterei III. Schiffer ev. Kapitän Schiff Kommt von Sabung x E. Lenting Amſterdam 4 Amſterdam Stückgmer 2880 „Nautß Thilo Jagſtfeld Sals 2100 F. Emig Ferdinand— Ig N. Pft Oit Graſ 125 Pfleger v Graſer 5. 55 Die Diebe 3 12 Hafenmeiſterei Av. A. v. d. Heiden Einigkeit Duis Kohlen 18800 H. Bütefte Joh. Maria—3 0 8400 Floßholz: angekommen 3240 Cbmtr., abgegangen „„„ fe e Rhein. Sauß. . + 0. Spleis, ..10 m. +.. Hüningen, 9. Okt..40 m. +.08. Söln, 5. Okt..72 m. +.1 Kehl, 3. Okt..30 m—.08. Ruhrort, Lauterburg, 9. Okt..94 m.—.07. Maxau, 9. Okt..86 m—.58. Mannheim. 10. Okt..90 m.—.44. Mainz, 9. Okt.57 m. +.16. „ g. Okt..04 m. 4 00. RNRedar. Maunheim, 10. Okt..81 m.— 0. Heilbronn, 1 Q 9 w. 5 Bekanntmachn (255.) No. 71321. Gemäߧ 22 des Zwangsabtretungsge⸗ ſetzes bringen wir zur öffentlichen Kenntniß, daß in heutiger Tagfahrt wegen Zwangsabtretung eines Geländeſtreifens des Mannheimer Walzwerks an Gr. Eiſenbahnfiskus der bevollmäch⸗ tigte Vertreter die Abtretung des 39 Ar 2430 Meter umfaſſenden Areals, auf welchem ein Wohngebäude mit Anbau ſich befindel, anerkannt hat, vorbehaltlich der gerichtlich feſtzuſetzenden Ent⸗ ſchädigung. 17699 Großh. Bezirksamt. Benfinger. Belohnung. In der Nacht vom 14./15. September d. Is. wurden in der Fabrik des Herrn Karl Flink, Amerikanerſtraße—12 hier ge⸗ ſtohlen: drei Fünfmarkſcheine; zwei Zwanzigmarkſtücke v. J. 1888 mit dem Bildniß Kaiſer Wilhelm.; vier leicher Prägung; drei weitere Zehnmarkſtücke; 1 Fünfmarkſtück in Silber; 20 Mark in verſchiedener Scheidemünze; eine Rolle von Fünfzig⸗ Einpfennigſtücken; 1 Mark 68 Pfg. Kupfer. Der Beſchädigte hat auf Entdeckung des Thäters eine Belohn⸗ ung von 100 M. ausgeſetzt. Ich bringe dies mit dem Erſuchen zur öffentlichen Kenntniß, alle zur Ueberführung des Diebs geeignete Wahrnehmungen um⸗ gehend der Criminalpolizei hier mitzutheilen. Mannheim, den 6. Oktober 1888. 17686 Gr. bad. Staatsanwaltſchaft Duffner. Ladung. Der 28 Jahre alte Maurer Anton Rüdtner von Hettingen (Amts Buchen), zuletzt wohnhaft geweſen in Mannheim, wird beſchuldigt, daß er als Erſatzreſerviſt ausgewandert iſt, ohne von ſeiner bevorſtehenden Auswanderung der Militärbehörde Anzeige erſtattet zu haben. Uebertretung gegen§ 360 No. 8 Str.⸗G.⸗B. Derſelbe wird auf Anordnung des Gr. Amtsgerichts 6 hier⸗ ſelbſt auf 17624 Mittwoch, den 21. Novbr. 1888, Vormittags 81/ Uhr 77 5 1 Großh. Schöffengericht Mannheim zur Hauptverhandlung geladen. Bei unentſchuldigtem Ausbleiben wird derſelbe auf Grund der nach§ 472 der Strafprozeßordnung von dem Königl. Land⸗ wehrbezirkskommando zu Heidelberg ausgeſtellten Erklärung ver⸗ urtheilt werden. Mannheim, den 8. Oktober 1888. Gerichtsſchreiber 55 1 5 Amisgerichts. alm. Erbvorladung. Michael Hetzel, Landwirth von Sandhofen, welcher vor Jahren nach Amerika ausgewandert iſt und daſelbſt mit Hinter⸗ laſſung eines Kindes geſtorben ſein ſoll, iſt zur Erbſchaft ſeiner Mutter Michael Hetzel Wittwe, Anna Katharina geborene Weiland von Sandhofen mit erbberechtigt. Derſelbe, beziehungsweiſe deſſen eheliche Nachkommen werben hiermit, da deren Exiſtenz und Aufenthaltsort nicht ermitten werden konnte, zu den Theilungsverhandlungen mit Friſt von drei Monaten mit dem Anfügen anher vorgeladen, daß, wenn ſie nicht erſchei⸗ nen, die Erbſchaft denen werde zugetheilt werden, welchen ſie zu⸗ käme, wenn die Vorgeladenen zur Zeit des Erbanfalls nicht mehr am Leben geweſen wären. Mannheim, 1. October 1888. Großh. Notar: Rudmann. 17584 Oeffentliche Verſteigerung. Freitag, den 12. Oktober, Nachmittags 2 Uhr werde ich im Pfandlokale Lit. 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F 4, 3 im Laden verſteigert: 17578 135 Dutzend Notizbücher, 60 Stück Quartbücher, 34 Stück Geſchäftsbücher, 50 Albums, 50 Briefpapierkaſſetten, 24 Panora⸗ ma's, 2000 Couverts, 16 Schulranzen, 23 Dutzend Geldtäſchchen, 1 größere Partie Briefpapier. Ferdinand Aberle, Auktionator, K 7, 28. Gefunden und bei Großh. Bezirksamt abzuholen: 1 Portemonnaie und 1 Gelbſtück. 17040 Harmonie⸗Geſellſchaft. Die geehrten Mitglieder und Ball⸗Abonnenten werden hier⸗ mit benachrichtigt, daß das Programm für die im Laufe des kommenden Winters ſtattfindenden Bälle, Abend⸗Unterhaltungen und Concerte ꝛc. vorerſt folgendermaßen feſtgeſetzt worden iſt: 1. Am Samſtag, den 3. Nopbr. 1888 Abend⸗Unterhaltung. „ Coneert mit Tanz. 5. Januar 1889 Ball. — * 1 2 26. 5„ Abend⸗Unterhaltung. 5 5„ 16. Februar„ Abend⸗Unterhaltung. „ Montag,„ 4. März„ Masken⸗Ball. Dienſtag,„ 19.„„ Abend«⸗Unterhaltung. Die Dauer der Bälle iſt von Abends 8 bizß 3 Uhr, die der Abend⸗Unterhaltungen von 8 bis 1 Uhr Nachts. 17547 Mannheim, im Oktober 1888. Der Vorſtaud. 55 Oktober. Genoral Auzeiger. Site wele. Ganze und halbe gelbe Knerr:? ggorrs Fuppenlaſclnl, Tranzbs Neues Mainzer Victoria⸗ Suppeneinlagen 70 U ee 8u Ppen Kräuter Sau erkrau t, Erbsen als: 10 5 Erbſenmehl Bohnenſuppe RIO-Sag o 15 Frankfurter grüne geſpalt. Algierer⸗ Linſenmehl Erbſenſuppe—— Brasil) + 92 f Lin enſuppe Jämmtli e Sorten e Erbsem, Hafermehl Reilen 0 Tei gwaaren eue Ung. Perl⸗ u. Schwefel Bohnenmehl Gerſtenſuppe als: garantirt weichkochende Bohnen, ö e in Paqueen Grünkernfuppe 005 S 5 offen, gewogen, ſowie in Paqueten Hülſen⸗Früchte Kleine, Mittel⸗ u. Rieſen⸗ e Aaee Maee u. Gemüſe⸗ 5 eues Grünkorn uppe re. CC als: 17552 Hellerlinſen. ganz und ſtets friſch gemahlen. Tapioca-Julien-Suppe. in diverſen Grösstes Lager von Liebig's Fleischextract. HKaufmanm, 3, I. 88888 ooοοοοοοοοοοοοοDσ Damen⸗ und Mädchen⸗Hüte. 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