In der Voſe S aten unter(Badiſche Volkszeitung.) Abonnement: 50 Pfg. monatlich, Bringerlohn 10 Pfg. monatlich, durch die Poſt bez. inel. Poſtauf⸗ ſchlag M..90 pro Qnuartal. Inſerate: Die Colonel⸗Zeile 20 Pfg. Die Reklamen⸗Zeile 40 Pfg. Einzel⸗Nummern 3 Pfg. Doppel⸗Nummern 5 Pfg. der Stadt Mannheim und Umgebung. Mannheimer Journal. (98. Jahrgang.) Amts⸗ und Kreisverkündigungsblatt Erſcheint täglich, auch Sonntags; jeweils Vormittags 11 Uhr. (Mannheimer Volksblatt.) Telegramm⸗Adreſſe: „Jonrnal Mannheim.“ Verantwortlich: Chef⸗Redakteus ulins Katz Für en Inſeratentheil: „Apfel. Notationsdruck und Verlag der Dr. H. Haas'ſchen Buch⸗ druckerei, (Das„Mannheimer Journal“ iſt Eigenthum des katholiſchen Bürgerhoſpitalß.) ſämmtlich in Mannheim. Ar. 253. 1. Blatt.(Celephon⸗Ar. 218.) genommenen Erzählung „Ein ungariſches Grafengeſchlecht“ von C. Deutſch ſind nunmehr fertig geſtellt und werden ſämmtlichen neu eingetretenen Ahonnenten auf deren an die Expedition unſeres Blattes gerichteten Wunſch gratis und franeo zugeſandt werden. ———————————————————çcçꝙ%—ii!;é!——— Unſere heutige Nummer enthält 16 Seiten. —̃——ñ————— Kliſer und Papfl. In einem eigens von Berlin nach Rom geſandten Kaiſerlichen Wagen und vom preußiſchen Geſandtſchafts⸗ palais aus hat Wilhelm II. dem Oberhaupte der katho⸗ liſchen Chriſtenheit ſeinen Beſuch abgeſtattet. Dieſe beiden Thatſachen geben dem politiſchen Akte ſein charakteriſtiſches Gepräge; nichts ſollte bei dem kaiſerlichen Beſuche im Vatican daran erinnern, daß Wilhelm II. als Gaſt des Köͤnigs von Italien in Rom weilt; die päpſtliche Diplo⸗ matie, welche jede Ausſöhnung mit dem Quirinal auf Grund des 1870 geſchaffenen und dauernd feſtgeſtellten Thatbeſtandes von ſich weiſt, hat einen Sieg errungen, den erſten bedeutſamen Erfolg ſeit der Beſitznahme Roms durch königlich italieniſche Truppen. Aus dem preußiſchen Geſandtſchaftspalais, alſo von deutſchem Boden aus be⸗ trat Kaiſer Wilhelm die päpſtlichen Räume, um Leo XIII. die Hand zu drücken. Was in der halbſtündigen Unter⸗ redung zwiſchen Kaiſer und Papſt, der nicht einmal des Kaiſers Bruder beiwohnen konnte, verhandelt wurde, ob neue Grundzüge zu einem dauernd guten Verhältniſſe zwiſchen Staat und Kirche beſprochen wurden, ja ob nicht etwa des Kaiſers Mittleramt zur„Regelung“ gewiſſer kirchenpolitiſcher Maßregeln in einem andern deutſchen Bundesſtaate angerufen worden iſt, das alles bleibt tiefſtes Geheimniß und jede Vermuthung trägt das Haltloſe eines Phantaſiegebildes in ſich. Lange genug haben ſich die ultramontanen Blätter gegen die Möglich⸗ keit eines Kaiſerbeſuchs in Rom geſträubt, und noch an dem Tage, da Kaiſer Wilhelm aus Oeſterreichs ſchönen Gauen in's herrliche Land Italia zog, konnte ſich das Hauptorgan der badiſchen Ultramontanen mit dieſer zallen Monarchen⸗Traditionen widerſprechenden“ That⸗ ſache nicht befreunden; nun, da das Unerwartete zum Ereigniß geworden, da der deutſche Kaiſer ſeinen könig⸗ lichen Freund in der thatſächlichen Hauptſtadt Italiens, in dem ehemals päpſtlichen Rom, beſucht, tröſtet ſich die ultramontane Preſſe mit den gewiß ſehr taktvollen Vor⸗ ſichtsmaßregeln, welche die Begegnung Kaiſer Wilhelms mit dem Papfte umgeben. Ein deutſcher Wagen mußte da die Rolle der Vorſehung ſpielen!!. Nun gehört auch dieſer hiſtoriſche Akt der Ver⸗ gangenheit an, und es würde thöricht er⸗ ſcheinen, wollte man an der Art, wie er in Scene geſetzt wurde, mäkeln. Dem Papſte gebühren als dem Oberhaupte der katholiſchen Kirche, zu der ſich Millionen guter deutſcher Bürger bekennen, die Ehren, welche ihm der Wolkskaiſer Wilhelm II. gewiß aus tiefſter Ueber⸗ zeugung und aus vollem Herzen erwieſen; kleinlich ſcheint manchmal, was Großes bedeutet und fördert. Wenn Kaiſer Wilhelm, um gewiſſe Empfindungen des Papſtes zu ehren, ſeinen Beſuch in höfiſche Formen bannte, die— ohne an der nun einmal feſtſtehen⸗ den Thatſache des Beſitzſtandes etwas zu ändern— den Souverainitätsanſchauungen des Papſtes die gebührende Achtung zollten, ſo hat das deutſche Volk wohl Urſache, die ſtaatsmänniſche Weisheit ſeines jugend⸗ lichen Kaiſers dankbar anzuerkennen. Unſere katholiſchen Mitbürger insbeſondere werden aus dieſer Thatſache er⸗ kennen, daß die Phraſe der ultramontanen Hetzpreſſe: „Die Katholiken ſeien hier Bürger zweiter Klaſſe“ jeder Begründung entbehrt. Doch auch das römiſche Volk verdient den Dank der deutſchen Nation. Da es die Hoffnungen der ultramontanen Intranſigenten zu nichte wachte und die Fahrt des Kaiſers nach dem Vatican nicht zu antipäpſtlichen Demonſtrationen mißbrauchte, hat das Volk von Rom gezeigt, daß es würdig ſei, unter der weiſen Herrſchaft König Humberts zur wahren Freiheit herangebildet zu werden, und ſo hat Iealien geſtern den beſten Veweis dafür erbracht, daß es Di. erſten Druckbogen der mit ſo großem Intereſſe auf⸗ Geleſeulle Aud uvexbrritette Zitung in Maunheim und Angebung. die Ausnahmsſtellung des Papſtes zu ehren und die Garantiegeſetze hochzuhalten weiß. * Ueber den Verlauf des geſtrigen Tages liegen fol⸗ gende Berichte aus Rom vor: Bis in die ſpäten Abendſtunden wogte geſtern (Donnerſtag), nach der Ankunft des Kaiſers, in den Hauptſtraßen Roms ein ungewohntes Leben. Alle Kaffee⸗ häuſer und Wirthſchaften waren überfüllt, Tauſende von Menſchen benutzten den herrlichen kühlen Herbſtabend zu einem behaglichen Spaziergange. Ueber Kaiſer Wilhelm vernahm man allenthalben freundliche ſympatiſche Aeußer⸗ ungen. Die Freude über ſeine Anweſenheit miſcht ſich mit Bemerkungen über ſeine einnehmende und ſtattliche Perſönlichkeit. Allgemein war der Unwille über einige Irredentiſten, welche(wie von uns im geſtrigen„Genr.⸗Anz.“ gemeldet wurde) von einem Balkon der Via Nazionale kleine rothe Blättchen mit einem gedruckten Aufſchrei für die unbe⸗ freiten italteniſchen Brüder, für die Elſaß⸗Lothringer und gegen den Dreibund unter das Volk geworfen, dann aber in feiger Weiſe ſchleunigſt das Weite geſucht hatten. Die Menge würde ihnen freilich andernfalls übel mitgeſpielt haben. Auf der Piazza delle Terme wurde ein kleiner Knabe verhaftet, welcher die kleinen rothen Zettel ge⸗ worfen hatte, ebenſo wegen desſelben Vergehens während der Nacht Albani, der Direktor eines republikaniſch⸗ ſoctaltſtiſchen Blattes. Heute ſind alle Blätter voller Feſtartikel, die, durchweg in taktvollſter Weiſe das polemiſche Gebiet des Streites zwiſchen Staat und Kirche vermeidend, die Berührungspunkte zwiſchen Deutſchland und Italien be⸗ tonen und die Erkenntlichkeit und Freude über den kaiſer⸗ lichen Beſuch und über die durch denſelben neugeſtärkte Innigkeit der Beziehungen zwiſchen den Dynaſtieen und Völkern kundgeben. Eine Ausnahme von dieſem allge⸗ meinen Chor machen nur die clericalen Organe, ſowie die unbedeutenden radicalen Blättchen. Heute früh machte der Kaiſer einen Morgenritt außerhalb der Stadt. Gegen Mittag begab er ſich zu dem preußiſchen Geſandten v. Schlözer und nach dem Frühſtück mit Gefolge zum Vatican, wo der Empfang beim Papſte von Statten ging. Die Fahrt des Kaſers nach dem Vatican erfolgte um 1¼ Uhr in einem mit vier Pferden beſpann⸗ ten, von Berlin eingetroffenen Hofwagen mit Spitz⸗ reiter vorauf. Neben dem Kaiſer ſaß der preußiſche Geſandte v. Schlözer. Prinz Heinrich fuhr in einem Geſandtſchaftswagen, das Gefolge benutzte Miethwagen. In den nach dem Vatican führenden Straßen bis zum Sanct Peters⸗Platze und in dem zum Vatican führenden Eingange bildeten italieniſche Truppen Spalier. Auf dem ganzen Wege von Piazza Valla bis zum St. Petersplatz wurde der Kaiſer mit Begeiſterung begrüßt. Um 1 Uhr 35 Minuten traf derſelbe beim Vatican ein.— In dem inneren Hofe(di Damaſo) wurde der Kaiſer von einem Zuge der Palaſtgarde mit der päpſtlichen Fahne begrüßt, von dem Großmeiſter des heiligen Hoſpiz, Fürſten Rus⸗ poli, und dem Ceremonien⸗Secretär Monſigneur Siniſtri empfangen und bis zum erſten Treppenabſatz geleitet, wo den Kaiſer Mſgr. Macchi, Oberſtceremonienmeiſter des Papſtes, Mſgr. Piſſori, Präfect des Ceremonials, Mſgr, Caſſetta, Geheimer Almoſenier, und andere Prälgten und Offtziere der Schweizergarde empfingen und bis zum Clementino⸗Saale führten. Hier wurde Se. Majeſtät von dem Oberſtkämmerer Mſgr. Della Volpe und an⸗ deren Hofwürdenträgern des Papſtes empfangen. Die Gendarmen, Schweizergarden, Palaſtgarden und Nobel⸗ garden erwieſen in den Sälen, welche der Kaiſer und ſeine ſodann durchſchritten, die Ehren. Am Eingang des Thronſaales ſchritt der Papfſt dem Kaiſer entgegen und führte denſelben in ſein Privatkabinet, wo ein eigens für dieſen Zweck errichteter Baldachin angebracht war, unter welchem drei gleiche Seſſel für den Kaiſer, den Papſt und den Prinzen Heinrich aufgeſtellt wurden. Letz⸗ terer trat erſt nach der erſten Unterredung zwiſchen dem Kaiſer und dem Papſte ein. Die einzelnen Prälaten zugeſchriebene Abſicht, den Seſſel des Kaiſers vier Zoll niedriger zu ſtellen, als den des Papſtes, kam nicht zur Ausführung, mag aber auch nicht von dem Gedanken zum Entſchluß gereift ſein. Später folgte der Staats⸗ miniſter Graf Bismarck und einige andere Herren des kaiſerlichen Gefolges. Nach dem Empfange ſtattete der Kaiſer dem Cardinal Rampolla einen Beſuch ab und beſich⸗ tigte unter deſſen Geleit den Vatican und die St, Peters⸗ kirche. Der Kaiſer trug zu dem Beſuche die Uniform Sonntag, 14. Oktober 1888. der Gardes du Corps, Prinz Heinrich Marine⸗Uniform. Die Hochwürdenträger des Papſtes wurden dem Kaiſer durch den Fürſten Ruspoli, Mſgr. Muechi und Mſgr. Della Volpe vorgeſtellt. Den Staatsminiſter Graf Herbert Bismarck und mehrere andere Herren des kai⸗ ſerlichen Gefolges ſtellte der Kaiſer dem Papſte ſelbſt vor. Der Papſt richtete an jeden einzelnen der Vorge⸗ ſtellten huldvolle Worte. Die Verabſchiedung war wie der Empfang ſehr herzlich. Es war 3 Uhr 40 Minuten, als der Kaiſer und Prinz Heinvich den Vatican verließen. Bei der Rückkehr ſpielten die Muſikkorps der Spalier bildenden koͤniglichen Truppen, wie bei der Herfahrt, die preußiſche Volkshymne. Die dichten Menſchenmaſſen, welche alle Plaͤtze und Straßen anfüllten, begrüßten den Kaiſer ununterbrochen mit ſtürmiſchen Zurufen. Der Kaiſer und Prinz Heinrich kehrten alsbald nach dem Quirinal zurück. Nach der Aufhebung der Tafel und einem Cerele zog ſich der Kaiſer in ſeine Gemächer zurück, um noch bis gegen 11 Uhr Abends mit dem Grafen Bismarck zu arbeiten. Die frauzöſiſche Preſſe geſteht im allgemeinen zu, daß der Empfang des deutſchen Kaiſers in Rom großartig ausgefallen ſei, hebt aber die angeblich franzoſenfreundlichen Kundgebungen hervor. Namentlich ſeien rothe Zettel mit Aufſchriften, die gegen den Dreibund gerichtet geweſen, geworfen worden. Einige Pariſer Blätter behaupten auch, die Kundgebung habe einen amtlich gemachten und künſtlichen Anſtrich gehabt. Doch tragen dieſe Einwendungen, wie der Berichterſtatter der„Straßb. Poſt“ meint, einen gezwungenen Charakter. Im ganzen bekundet ſich aus ihnen nur das Mißbehagen uͤber den Beſuch und den Empfang Kaiſer Wilhelms in Italien. England und die Friedensliga. Die meiſten Londoner Morgenblaͤtter betrachten den Beſuch Kaiſer Wilhelms II. in Rom als ein hochwich⸗ tiges Ereigniß, das ganz dazu angethan ſei, den Bund der drei mitteleuropäiſchen Mächte im Intereſſe des Friedens zu befeſtigen. Die„Morning Poſt“ betont, daß Großbritannien, obwohl es nicht ein form⸗ liches Glied dieſes Bundes bilde, doch mit deſſen Zwecken völlig ſympathiſire und ſicherlich denſelben noͤthigenfalls thätige Unterſtützung gewähren würde. Der„Stand⸗ ard“ lenkt die Aufmerkſamkeit auf die gänzliche poli⸗ tiſche und diplomatiſche Vereinſamung Frankreichs, welche durch die Beſuche Kaiſer Wilhelms in Petersburg, Wien und Rom noch ſichtbarer hervorgetreten ſei. Frankreich müßte vereinſamt bleiben, bis es die Lage, die es ſelber geſchaffen, hinnehme. Die Toaſte Kaiſer Wilhelms und König Humberts. Bei dem heutigen Galadiner brachte König Humbert folgenden Toaſt aus:„Mit tiefer Freude und lebhafter Dankbarkeit begrüße ich hier in meiner Reſidenz, hier in der Hauptſtadt Italiens den Kaiſer und König Wilhelm II. Die Anweſenheit des Oberhauptes einer großen Nation und einer ruhmreichen Dynaſtie, mit welcher ich aus alter Freundſchaft verbun⸗ den bin, in der Hauptſtadt Italiens iſt ein neues Pfand der Allianz, welche von uns für den Frieden Europas und für die Wohlfahrt unſerer Völker 1 575 5 wurde. Ich trinke auf das Wohl Sr. K. und K. Majeſtät, meines erhabenen Gaſtes, auf das Wohl 97 5 Majeſtät der Kaiſerin und Königin und auf das deutſche Heer, den Schutz und Ruhm Deutſchlands.“— Kaiſer Wilhelm ant⸗ wortete:„Ich danke Ew. Majeſtät auf das Herzlichſte für die warmen Worte, welche Sie an mich gerichtet hahen. Die Berufung auf die von unſern Vätern überkommene Bundes⸗ genoſſenſchaft findet in mir ein lebhaftes Echo. Unſer e Länder haben unter der Führung ihrer großen Herrſcher beide mit dem Schwerte ihre Einigkeit erkämpft. Die Gleichartigkeit un⸗ ſerer Geſchichte bedingt, daß unſere Völker ſtets zuſam⸗ menſtehen werden zur Aufrechterhaltung dieſer Einheit, welche die ſicherſte Garantie für den Frieden bietet. Unſere Beziehungen haben den lebendigſten Aus⸗ druck gefunden in der erhebenden Begrüßung, die Ew. Majeſtät Hauptſtadt mir hat zu Theil werden laſſen. Ich trinke auf das Wohl Jlr Majeſtäten des Königs und der Königin und auf das ſo ſehr brave italieniſche Heer,“ Den letzten Satz ſprach der Kaiſer in italie⸗ niſcher Sprache, Bismarck und Crispi, Miniſterpräſident Crispi vichtete an den Fürſten Bismarckfolgendes Telegramm: „Inmiten des Enthuſtasmus, mit welchem Ihr erhabe⸗ ner Soupzrän, der Freund unſeres König, das Haupt . Sene. Seneralinzeiger, der unſerem Lande verbündeten großen Nation„in der Hauptſtadt Italiens empfangen worden und welcher ihn umgibt, wenden ſich meine Gedanken bewegt an Eure Durchlaucht. Ich wünſche, daß das Echo des Jubels, von dem Rom widerhallt, bis zu Ihnen ge⸗ langt, um Ihnen zu ſagen, wie ſehr das italieniſche Volk Deutſchland liebt und die Freundſchaft dieſes Landes hochſchätzt, welches durch die Rathſchläge Euer Durchlaucht zu ſolchem Ruhm und ſolcher Größe gelangt iſt. Möge unſer Bündniß ſtets ein ſo herzliches und intimes bleiben zum Ruhm beider Völker und zum Beſten des Friedens in Europa.“— Fürſt Bismarck er⸗ widerte:„Ich danke Ew. Exzellenz aus vollem Herzen, daß Sie im Augenblicke, wo Sie der Begegnung unſerer Souveräne beiwohnten, welche dem feierlichen Ausdruck der herzlichen Freundſchaft beider großen Nationen gleich⸗ bedeutend iſt, an mich gedacht haben. Das Bewußtſein, gemeinſam an der Befeſtigung der gegenſeitigen Freund⸗ ſchaft unſerer Souveräne, ſowie unſerer Länder ge⸗ arbeitet zu haben, und unſer feſter Wille, dieſe Freund⸗ ſchaft aufrecht zu erhalten und immer intimer zu ge⸗ ſtalten, bilden meinem Herzen die theuere Verbindung des Ortes der glänzenden Feſte, welche Rom feiert, mit dem einſamen Walde, den Ew. Exzellenz vor zwei Monaten mit mir zu durchwandern die Freundlichkeit hatten.“ Aus Sladt und Land. *Maunbeim, 13. Oktober 1888. * Perſonalnachrichten.(Schulweſen.) Stroh, Stefan, Unterlehrer in Altlußheim, wird Hauptlehrer daſelbſt. Schulverwalter Theodor Stürn in Billigheim wird Haupt⸗ lehrer daſelbſt. Hauptlehrer Jacob Knab in Leiber ſtadt wird Hauptlehrer in Habenheim. Schulverwalter Emil Bernhard in Lobenfeld, Amts Heidelberg, wird Haupt⸗ lehrer dortſelbſt. Hauptlehrer Heinrich Schickle in Siegels⸗ bach wird Hauptlehrer in Meckesheim. Unterlehrer Ferd. Bernhard in Schlierbach wird Hauptlehrer in Mörſchen⸗ hardt. Karl Friedrich Braun in Kleingemünd wird Haupt⸗ lehrer in Seckenheim. Unterlehrer Johann Brunn in Hand⸗ ſchuchsheim wird Hauptlehrer zu Waldhilsbach.—(Joll⸗ verwaltung.) Hilfsaufſeher A. Mauch in Mannheim . Grenzaufſeher in Reichenau⸗Mittelzell; Privatlagerauf⸗ cher A. Fr. Kiefer in Mannheim zum Grenzaufſeher in Thengen; Privatlagergufſeher F. Knöpfle in Hockenheim zum Grenzaufſeher in Entenhofen. * In der nächſten Bürger⸗Ausſchuß⸗Sitzung kommen, 999 lich am 24. Oktober folgende Gegenſtände zur Be⸗ rathung: 1,. Antrag auf Zuſtimmung zu dem Ortsſtatut über die landesgeſetzliche Kranken⸗Verſicherung der Dienſt boten, ſowie der ohne Gehalt und Lohn beſchäftigten Geſellen, Gehilfen und Lehrlinge. Nach dem neuen Orts⸗ ſtatut werden M..30 reſp. M..40 als Taglohn männlicher 9910 weiblicher Arbeiter über 16 Jahren und M. 1 reſp. 75 Pfennig als Taglohn männlicher reſp. weiblicher Arbeiter unter 16 Jahren angenommen und iſt dementſprechend ein 55 Beitrag von M. 10.35, M..30, M..50 und „.87 zu entrichten; ſür Geſellen, Lehrlinge u. ſ. w. ohne ohn, ſtellen ſich die Beiträge nach t und Alter wie der vorigen Arbeiter auf M..76, M..34, M..81 und M..83 per Jahr. Dagegen wird die Friſt unentgeltlicher Verpflegung von 8 Wochen auf 13 Wochen ausgedehnt. 2. Anlage einer Brückenwaage auf dem Jung⸗ buſche, welche M. 4,700 erfordern wird. 3. Verkauf ſtädtiſchen Geländes 79,71 Qmtr. à M. 30 an die Herren Georg und Carl Gerwig. 4. Theilweiſe Wiederanlage von Kaufſchil⸗ Llingsgeldern in Liegenſchaften. In Zukunft ſollen 10 8 ſolcher Gelder wieder in angegebener Weiſe Anlage nden. 5. Anlage eines Schulgartens von 18 Ar, welche 5 koſten und für Unterhalt jährlich M. 1000 erfordern ird. 6. Herſtellung der Kepplerſtraße(links der Schwetzingerſtraße) mit einem Koſtenaufwand von M. 30,000, deren Rückerſtattung von den Angrenzern anerkannt worden iſt. 7. Kanal in der Kepplerſtraße(zwiſchen Fried⸗ richsfelder⸗ und Schwetzingerſtraße mit einem Koſtenvoran⸗ ſchlag von M. 13,000. 8. Genehmigung des Pachtvertrags mit der Nebenbahn Mannheim⸗Weinheim. Derſelben wurden 21,056 Emtr ſtädtiſches Gelände gegen die jährliche Summe von M. 315,84 auf 50 Jahre verpachtet. 9. Creditbewilligung für dieſtädtiſche Abfuhr⸗ Anſtalt, zur Anſchaffung einer Entleerungslocomobile (M. 4,500) und zweier Latrinen⸗Faßwagen(M. 2,800) im Betrage von M. 7300. 5 * Den Handſchulmappen droht Vernichtung. Die Vor⸗ ſtände der Berliner Mädchenſchulen ermahnen dringend die Feuilleton. — Die Leiche Kaiſer Wilhelms L. iſt bekanntlich noch nicht definitv„ſondern ruht noch auf dem proviſoriſchen Platz im Mauſoleum, wo der Sarg am 16. März aufgeſtellt und wo er in jüngſter Zeit von Tauſenden beſichtigt wurde. Kaiſer Wilhelm II. hat nunmehr befohlen, daß das Mauſoleum ſo erweitert werden ſoll, datz noch zwei Sarkophage aufgeſtellt werden können, und deshalb werden bereits ſeit einiger Zeit auf der Rückſeite des Mauſoleums, das auf einem Pfahlroſt ſteht, Unterſuchungen des Unter⸗ grundes ſeitens des Königlichen Hofbaurathes Tätens vor⸗ enommen. Der Anbau dürfte im nächſten Jahre zur Aus⸗ fübrung kommen. — Ein dauerhaftes Geſetz. Ein Nordhäuſer Ein⸗ wohner hatte im ſchwarzburgiſchen Städtchen Klingen zwei Pferde gekauft. Weil dieſelben den Kaufbedingungen nicht entſprachen, der Verkäufer aber die Rücknahme ebenſowohl wie jeden Schadenerſatz verweigerte, wurde eine Klage ange⸗ ſtrengt, welche zu einem in Greußen abgehaltenen Termine führte. Man denke ſich das Erſtaunen des Käufers, als ihm eröffnet wurde, daß auf Grund eines noch zu Kraft beſtehen⸗ den Geſetzes vom 26. Februar 1579 ſeine Klage von Ge⸗ richtswegen abgewieſen werden müſſe. — Ein Stück Berliner Leben vom Jahre 1770 finden wir in einem Brieſe der Sängerin Gertrud Eliſabeth Schmehling(der nachmals ſo berühmten Mara⸗Schmehling) geſchildert.„Berlin iſt eine ſchöne Stadt“, ſo ſchreibt ſie an eine bekannte Familie in Leipzig,„allein es ſcheint, als wenn es von lauter Tambouren dewohnt würde ſo bört man den Morgen Früh bis Abends ſpät nichts als Trommel⸗ ſchlag in den Straßen. Alle Tage gibt es hier u d ich werde in viele geladen, aber ich gehe nur in ſolche, wo man mich nicht zu ſingen zwingt, denn da ich meine Stimme dem Könige von Preußen verkauft habe, ſo iſt ſie nicht mehr mein und ich kann über ſie nicht ſchalten, wie ich wohl möchte Ich erhalte viel verliebte Zettel und auch Briefe don hieſigen Dichtern und Schriftſtellern, franzöſiſch und Deutſch; geſtern bekam ich auch ein Schreiben von Herrn Eltern ihrer Zöglinge, denſelben das Tragen der ſog. Hand⸗ ſchulmappen nicht zu geſtatten. Dieſe Warnung führen ſie auf mediziniſche Beobachtungen zurück. Es iſt feſtgeſtellt, daß das ſogen.„Schiefwerden“ der jungen Mädchen im Alter von 11—14 Jahren auf das ſtete Tragen der ſchweren Schul⸗ mappe in einer Hand zurückzuführen iſt. In vielen Schulen iſt deßhalb die Rückenmappe, d. h. der Ranzen, welcher mit⸗ lels Riemen über beiden Schultern getragen wird, vorge⸗ ſchrieben und auch in den Gemeindeſchulen achten die Lehrer möglichſt darauf, daß die Mädchen Rückenmappen erhalten. Bei der deutſch⸗nationalen Kunſtgewerbe⸗Aus⸗ ſtellung in München ſind folgenden Ausſtellern und Mit⸗ arbeitern im Großherzogthum Baden und in der Pfalz Aus⸗ zeichnungen in Geſtalt von Preismedaillen und Ehrendiplomen zuerkannt worden: Brand und Mahler, Karlsruhe. Für einen gut ausgeführten Wandleuchter⸗ Brünner Karl, Karlsruhe, Kunſtmaler. Für ſchön dargeſtellte Adreſſen. Caſpar Ludwig, Mannheim, Architekt. Für praktiſche und ſtylvolle Entwürfe von Geräthen. Dengler Auguſt, Karlsruhe, für treffliche Herſtellung eines Spinnrades. „Diſtelhorſt., Karlsruhe. Für hochbefriedigende Leiſtungen in Anfertigung eines Schmuckſchrankes, einer Kre⸗ denz und von Stühlen. Doering, Kunſtpräge⸗Anſtalt, Buch⸗ und Kunſt⸗ Druckerei in Karlsruhe. Für hervorragende Leiſtungen im Gebiete des Kunſt⸗Prägedruckes und für vorzügliche heraldiſche Graveurarbeiten. Doerner., Ludwigshafen. Für ein gut einge⸗ legtes Billard und geſchmackvolle Billardſtöcke. Drinneberg Hans. Karlsruhe, Atelier für Glas⸗ malerei. Für gute Kompoſition und harmoniſche Farben⸗ zuſammenſtellung. „„Eberle Joſ, Ueberlingen(Baden), Bildhauer. Für tüchtige Leiſtung in religiöſen Figuren. Frank Theodor, Pforzheim. Für ausgeſtellte Bi⸗ jouteriearbeiten. „Gagel Karl, Karlsruhe. Für ſtilvolle Möbelent⸗ würfe. Glatz Jahann, Villingen. Für bäuerliche Gefäße mit geritzten Ornamenten. SGriffmann K. Mannheim. Für eine treffliche Holzſkulptur. Hammer., Karlsruhe. Für ein gut ausgeführtes Gitter. Hauber A. Pforzheim, Bijouteriefabrikant. Für einen Anhänger nebſt Kette. 5 Heimerdinger A.., Fräulein, Karlsruhe. Für vorzügliche Ausführung größerer Hochſtickereiarbeit. Heisler., Mannheim. Für gediegene und gute Juwelierarbeiten. 5 8 Hauſch., Pforzbeim. Für ausgeſtellte Bijouterie⸗ arbeiten. 5 Heer Adolf, Karlsruhe, Profeſſor. Für die ſinnige Idee zu einem Tintenfaß. Heer Julius, Karlsruhe, Bildhauer. vorzüglich gelungene Karpatiden. 5 Fortſetzung folgt, wobei wir ſchon jetzt bemerken wollen, daß gußer Herrn Architekt Caſpar auch die Hofmöbelfabrik des Herrn L. J. Peter für treffliche Leiſtung mit der gleichen Auszeichnung bedacht worden iſt. Das Concert des Wiesbadener Männergeſang⸗ vereins, welches heute Abend im Saalbau ſtattſindet, wird den Beſuchern dieſer Veranſtaltung einen ſeltenen Kunſtgenuß bereiten. Das aufgeſtellte Programm iſt ein ungemein reich⸗ haltiges und abwechſelungsvolles. Dasſelbe enthält 11 Nummern. Dem Coucert wird ſich ein Bankett anſchließen, gegeben von den hieſigen verbündeten Geſangvereinen. Ein Ordensregen wird ſich gelegentlich der Er⸗ öffnung des neuen Burgtheaters in Wien auf die beim Bau des Hauſes und auf die im Hauſe ſelbſt beſchäftigten Künſtler herabſenken. Der prov. Direktor Sonnenthal, die Damen Gabillon, Hartmann, Wolter auch Roſu Papier, die Herren Reichmann und Winkelmann, welche beim jüngſten Kaiſer⸗Concerte be⸗ ſchäftigt waren, ſollen ausgezeichnet werden. Die Ernennung der Herren Kraſtel und Robert zu Regiſſeuren ſteht bevor. * Die auch bei uns vielfach erörterte Frage, wie die Rauch⸗ und Rußbeläſtigung in den großen Städten zu beſeitigen ſei, hat der Verband deutſcher Architekten und Ingenieur⸗Vereine zu löſen in die Hand genommen. Aus dem Arbeitsplan für das Verbandsjahr 1888—89 ergiebt ſich, daß die Fragebogen, betr. die Beſeitigung der Rauch⸗ und Ruß⸗ beläſtigung in großen Siädten, ſeitens des Vereins zu Han⸗ nover bis zum 31. d. J. dem Verbandsvorſtande be⸗ hufs Vertheilung an die Einzelvereine zugeſtellt werden en. Letztere werden erſucht, ihre Antworten bis zum 1. Für zwei letzterer ſeinen Bericht bis zum 1. Mai n. J. dem Verbands⸗ vorſtande behufs Feſtſtellung der Tagesordnung für die 18. Abgeordnetenverſammlung einzuliefern hat.— Demnach darf man eine baldige anen fachmänniſche Durchberathung der leidigen Rauch⸗ und Rußbeläſtigungsfrage erwarten. * Metzger⸗Funung. Bei der am vergangenen Mittwoch Canonikus Gleim, das in einem gar kindiſchen und ver⸗ liebten Stylum abgefaßt iſt und mich bedünket, eines ſo be⸗ rühmten Mannes, der gar noch dazu einen geiſtlichen Titel führt, nicht eben ganz würdig. Auch Heirathsanträge be⸗ komme ich, kürzlich 0 von einem alten Generalen, der einundzwanzig Schlachten unter ſeinem König mitgefochten hat und ſieben Kugel im Leibe hat, die ihm nach und nach, wahrſcheinlich im Verlaufe unſerer Ehe, ſollen herausge⸗ ſchnitten werden; ich aber habe mich gehorſamſt bedanket und die anderen Briefe werfe ich alle ins Feuer. Es ſollte mir juſt fehlen, daß ich auch noch heirathe, damit ich als⸗ dann noch einen zweyten Willen eines Mannes über mich zu erkennen habe. Ich armes Ding, das ſchon gar zu ſehr in Knechtſchaft gerathen iſt!“— Und doch ſollte die ſchöne Sängerin bald vom Liebesgotte getroffen werden und zwar in einer Weiſe, die verhängnißvoll in ihr Leben eingriff, Im Jahre 1773 ſchreibt Gleim:„die Schmehling heirathet — und, o ihr Götter, 8 beirathet nicht meinen Jakobi, nein! Amor leitet die Strauchelnde und Irrende in einen Buſch, aus dem wüſtes Tönen hervorſchallt und in deſſen Schatten ein Faun, halb trunken und von allen Grazien und Muſen geflohen, rohe Geſänge ſtammelt. Friedrichs Sängerin heirathet ein Trunkenbold! Als ich dieſe Nachricht erhielt, floh ich zur Apollsbüſte, weinte glühende Thränen und bat en Gott im Namen der Charitinnen, ſeiner lieben Prieſterin dieſe Sünde zu verzeihen.“ — Die Adoption einer jungen Verkäuferin in einem des Oſtens der Stadt Berlin durch einen Großinduſtriellen, erregt allgemeineres Aufſehen, da derſelben eine intereſſante Vorgeſchichte vorausgeht. Vor einiger Zeit paſſirte eines Abends ein Fabrikant Sch. die Königſtraße, als er zu Boden ſtürzte und in Gefahr gerieth, überfahren zu werden. In dieſem Augenblick ſprang ein junges Mädchen hinzu und entfernte mit eigener Kraft den alten ohnmächtigen Herrn aus der Gefahr. Dann brachte ihn die jugendliche Retterin, welche aus einer durch die Huftritte erhaltenen Kopfwunde blutete, zu ihrer in der Nähe wohnen⸗ den Mutter, einer armen Wiſcherin, wo ihm die erſte Hilfe zu Theil wurde. Als die Mutter vor 5 Monaten ſtarb, nahm der Fabrikant, deſſen Ehe ſelbſt kinderlos war, das 9 Merz n. J. dem hannoverſchen Vereine zu überſenden, welch runtrnrse im„Badener Hof“ ſtattgehabten leider etwas ſchwach beſuchten Verſammlung der hieſigen Metzger⸗Innung bildeten namentlich die Klagen mehrerer Viehhändler und Metzger über die Umtriebe einiger Makler auf dem hieſ. Viehmarkt, Gegenſtand lebhafter Diskuſſion. Dieſelben ſchädigen nicht nur die Metzger, ſondern hauptſächlich auch den guten Ruf des hieſigen Marktes nach Auswärts in hohem Grade da⸗ durch, daß ſie die Händler nöthigen, ihnen einen Extra⸗Ver⸗ dienſt von—10 M. und mehr per Stück zu gewähren, außer der Proviſion, die ſie vom Metzger bekommen. Daß dieſes Mehr auf den Kaufpreis geſchlagen werden muß iſt ſelbſtver⸗ ſtändlich und wird durch derartige, unſaubere Manipulationen die Allgemeinheit geſchädigt. In ähnlicher Weiſe verfährt eine Sorte junger Herumlungerer auf dem Kälbermarkt, welche, ſobald Morgens in der Frühe Transporte guter Kälber ankommen, dieſelben den Händlern ſozuſagen ab⸗ nöthigen, um ſie einige Stunden ſpäter, wenn die Metzger kommen, mit einem Zuſchlag bis zu M. 10 per Stück wieder zu verkaufen. Dieſes höchſt verwerfliche Treiben wurde von der Verſammlung ſcharf kritiſirt und iſt es mit Freuden zu begrüßen, daß ſeitens der Viehhändler eine Eingabe an den Stadtrath vorbereitet wird, worin um Beſeitigung dieſer Mißſtände gebeten werden ſoll. Eine Veröffentlichung der Namen der betreffenden Perſonen, ſowie eventuelles Verbot des Marktbeſuches derſelben, wie es an anderen Plätzen ge⸗ ſchieht, wäre das beſte Mittel zur Abhülfe. * Der Winter naht, und mit ihm ſtellt ſich die Noth⸗ wendigkeit verſchiedener Einkäufe ein; weßhalb auch ſchon wieder von allen Seiten und aus alten Weltgegenden die Preiscourante und Offerten der verſchiedenſten Geſchäfte allen Familien zukommen, von denen man vorausſetzen kann, daß ſie es mit dem Gelde bei ihren Einkäufen entweder nicht ſo genau, oder— Gegenſätze berühren ſich ja— etwas genau nehmen müſſen. Es gibt große Geſchäftshäuſer, namentlich franzöſiſche, welche jährlich Tauſende von Mark für die Ver⸗ ſendung von reich ausgeſtatteten Katalogen und illuſtrirten Proſpekten ausgeben. Wer einen ſolchen erhält, kann nichts Beſſeres thun, als ihn in den Ofen zu ſtecken; denn 1) haben wir in Mannheim ſelbſt Geſchäfte genug, in welchen zu den entſprechend billigſten Preiſen eine Auswahl in allen nöthi⸗ gen Dingen geboten wird, wie ſie anderwärts nicht größer und heſſer geboten werden kann; es iſt darum unſere Pflicht, das Geld, das wir zur Befriedigung unſerer Bedürfniſſe an Kleidern u. ſ. w. ausgeben müſſen, ihnen zuzuwenden, da ſie durch ihre Steuern und Umlagen die Bedürfniſſe unſeres ſtädtiſchen Haushaltes beſtreiten helfen und zu ihrem eigenen Lebensbedarf ebenfalls auf den Ankauf bei ihren Mitbürgern angewieſen ſind; 2) ſoll man auswärts nichts kaufen, weil man auch dort nichts geſchenkt bekommt, und ge⸗ rade die großartigen Reklamen ſolcher Geſchäfte beweiſen es, welch' großen Profit ſie machen; 9) kauft man auswärts ſozuſagen die Katze im Sack. Wenn es auch gewöhnlich heißt:„Nichteonvenirendes wird auf Verlangen umgetauſcht oder zurückgenommen“, ſo weiß Jeder⸗ mann, was es mit einem ſolchen Umtauſch oder einer Zurück⸗ nahme für eine Bewandtniß hat. Die Portokoſten und die Mühe dabei ſind jedenfalls derloren, und was man bei dem Umtauſch erhält, weiß man abermals nicht, kurz und gut, in 99 Fällen von 100 behält man eben das Ueberſandte, trotz⸗ dem es nicht paßt oder nicht gefällt, aus den angegebenen Urſachen. Welche Rückſichten braucht denn auch ein ſolches auswärtige Geſchäft auf einen Kunden zu nehmen, welcher ihm gleichſam hereinſchneit? Heute iſt er es, morgen fällt ein anderer herein, wenn alſo nur das Geſchäft gemacht wird, ob der Kunde zufrieden iſt oder nicht, iſt ganz gleich⸗ gültig. Anders, wenn man hier kauft; jeder Geſchäftsmann iſt darauf angewieſen, ſeine Kunden ſo zu bedienen, daß ſie wieder kommen und er auf ihre Kundſchaft zählen kann, ihm iſt es alſo nicht gleichgültig, ob ſeine Kunden zufrieden ſind oder nicht. Und wie anders iſt es, wenn man die Waaren — und nicht bloß Müſterchen, welche oft täuſchen— zur eigenen Auswahl vor ſich hat. Mit einem Worte: Kauft bei unſeren hieſigen Geſchäftsleuten nicht nur, weil es unſere Pflicht iſt, ſie in Nahrung zu ſetzen, ſondern auch aus eigenem Intereſſe. „Freund Fritz“ Ein Zwiſchenaktsgeſpräch. Ich freue mich über die ſchöne Sprache in dieſem Luſtſpiel: das iſt Alles ſo einfach und ungekünſtelt.— Allerdings. Und das wundert mich um ſo mehr, als man eigentlich berechtigt war, mehr Schwülſtiges und Bombaſtiſches zu erwarten.— Aber wieſo denn?— Nun, in einem Stücke, wo ſoviel ge⸗ geſſen wird, kann man doch nicht ganz sans Fraß reden. . Die Bauthätigkeit iſt trotz der vorgeſchrittenen und nicht beſonders günſtigen Jahreszeit immer noch eine ſehr rege. Der„Käferfalle“ wird von 05 Seiten auf den Nacken erückt, indem nun auch der Eckbau Kaiſer⸗Wilhelm⸗ und ismarck⸗Straße in Angriff genommen iſt, ſodaß bis nächſten Herbſt die linke Seite erſterer Straße vom Bahnhofplatz bis zum Heidelberger Thor geſchloſſen ſein wird. Ebenſo ſoll auf den beiden Bauplätzen in Es an der Ringſtraße ſchon in der nächſten Woche mit den de e e be⸗ gonnen werden, wodurch auch dieſe Seite der Ringſtraße vom Schulhaus in K 5 bis zur„Breiten Straße“ zum Abſchluß kommen wird. Iſt dies freudig zu e aſt umſomehr zu bedauern, daß die Symetrie am Ausgang der„Breiten Straße“ gegenüber der neuen Brücke, welche nächſtes Jahr in Angriff genommen wird, in ſo unliebſamer Weiſe geſtört junge Mädchen in ſein Haus und durch Adoptirung ſſt die ebhemalige Verkäuferin zur Erbin ſeines beträchtlichen Ver⸗ mögens eingeſetzt worden. Eine recht komplizirte Verwandtſchaft. Ein Wittwer in Berlin hat ſich in die Netze ſeiner Saene mutter verſtrickt und ſie ſchließlich heimgeführt. Der wohl⸗ beſtallte Hausbeſitzer hat aber durch dieſen Herzensbund eine verteufelt komplizirte Verwandtſchaft in ſeiner Familie ent⸗ ſtehen laſſen Er ſelbſt iſt ſchon bei Jahren. Es iſt noch nicht lange her, daß ihm die Gattin im Kindbettfieber ge⸗ ſtorben war. Gleich hiernach hat, da Kinder vorhanden waren, ſeine Schwiegermutter die Leitung der Wirtbſchaft übernommen. Die vorzüglichen 1 der Dame als Hausfrau, welche zudem noch jünger iſt, als ihr Schwieger⸗ ſohn, haben dieſen bewogen, ſich ſeine Schwiegermutter an⸗ trauen zu laſſen. Es tritt hier zum erſten Male der Fall ein, daß der Gatte aleichzeitig der Großvater ſeiner eigenen aus erſter Ehe ſtammenden Kinder iſt, während, falls die zweite Ehe mit Nachkömmlingen geſegnet ſein ſollte, dieſe Kinder Onkel oder Tanten ihrer Stiefgeſchwiſter ſein dürften. —Die verbannte Glocke. Der„Graſhdanin“ berich⸗ tet über eine am 2. d. M. abgehaltene Verſammlung von Bewohnern der Stadt ÜUglitſch, welche die Maßnahmen zum Empfange einer—Glocke beriethen. An dieſe knüpft ſich eine eigenartige Geſchichte. Im Jahre 1588 wurde dieſe Glocke nämlich vom Zaren Borts Godunow— nach Sibirien ver⸗ bannt, weil ſie in Anlaß der Ermordung des Thronfolgers Dimitri Sturm geläutet hatte; vor der Abſendung in die Verbannung wurde ihr aber die Zunge ausgenommen. Nach langem Nachforſchen iſt es endlich gelungen, die Glocke im Glockenthurme der Kirche des Archierei zu Tobolsk aufzu⸗ finden: dabei iſt denn auch eine auf die Verbannung bezüg⸗ liche Inſchrift an der Glocke entdeckt worden An die Regier⸗ ung iſt nun die Bitte gerichtet, die Verbannzing aufzuheben: in Erwartung der Genehmigung ſoll eine Abordnung nach Uglitſch entſendet werden, um am feierlichen Empfange jener Glocke theilzunehmen. eeeeeeeeee 14. Oktober. Seneral⸗Anzeiger. 3. Selte. i, da das Quadrat F 1 mindeſtens um 20 Meter gegen jenes von K 1 zurückſteht und deſſen Front gegen die Bricke nicht einmal eine gerade Flucht hat. Wie wir hören ſind be⸗ reits Unterhandlungen mit den Beſitzern der betreffenden Anweſen zur Abſtellung dieſes Mißſtandes geführt worden, die aber an der exorbitanten Taxe reſp. Forderung für das zu verbauende Gelände ſcheiterten. Es wird dort nichts übrig bleiben, 21 die Stadt im Intereſſe ihrer Ver⸗ ſchönerung ein Opfer bringt, was umſo weniger verſchlagen dürfte, als jenes Gelände doch keinen Ertrag abwirft. Hinter dem. Hummelgraben in H 10 herrſcht ebenfalls eine rege Bau⸗ thätigkeit, was leicht erklärlich iſt, da namentlich kleinere und mittlere Wohnungen in jener Gegend ſehr geſucht und Neu⸗ bauten leicht verkäuflich ſind. Die beſten Ausſichten auf baldige Vermiethung haben Eckbauten mit Wirthſchafts⸗ lokalen; ſo wuree eben wieder ein ſolches Lokbl um M. 3500 per Jahr von einer hieſigen Brauerei gemiethet, ſodaß, da noch ein Laden mit Zimmer zum vermiethen übrig bleibt, das Parterr mehr erträgt als die 3 übrigen Stockwerke, um ein ähnliches Haus ſchweben Kaufsunterhandlungen. Das Gymnaſtiſch⸗Orthopädiſche Inſtitut, welches Herr W. Gabriel im Hauſe M 7, 23 errichtet hat, wird morgen Sonntag, 14. Okt., Vormittags 11 Uhr eröffnet wer⸗ den. Die Anſtalt iſt mit allen Apparaten auf das Varzüg⸗ lichſte ausgecüſtet Ganz beſonders ſei auf die Apparate für mechaniſche Heilgymnaſtik von Dr. G. Zander in Stockholm, welche ſeit mehreren Jahren im Großh. Friedrichsbad zu Baden⸗Baden mit großem Erfolge angewendet worden, auf⸗ merkſam gemacht. Das Inſtitut umfaßt: 1. einen Uebungs⸗ ſaal mit vorzüglicher Ventilatioseinrichtung ausgeſtattet mit: 25 Apparaten für mechaniſche Gymnaſti(Syſtem Dr. G. Zander), einer großen Anzahl von Apparaten für orthopä⸗ diſche Behandlung, allen für den Turnunterricht nöthigen Geräthen, 2. Ein Bad mit Maſſageeinrichtung. 3. Herren⸗ und Damengarderobe Der Unterricht, bezw. die Uebungen finden in drei Abtheilungen ſtatt: 1. Mechaniſche Gymnaſtik (Syſtem Dr. G. Zander). 2. Freie und manuelle Heilgym⸗ naſtik(Orthopädie und Maſſage). 3. Diätiſche Gymnaſtik [(Geſundheits⸗Turnen]. Die Behandlung in den Abtheilungen für Mech. Gymnaſtik, Orthopädie und Maſſage geſchieht nur nach ärztlicher Vorſchrift, und werden die Herren: Dr. Guſtav Heuck, Spezialarzt für Chirurgie und Frauenkrank⸗ heiten, Dr. daieß Friedmann, Spezialarzt für Nervenleiden, im Inſtitut ſelbſt Sprechſtunden abhalten. Für Maſſage iſt Herr Rudloff— bisher Maſſeur und Inſtructor der mech. Gymnaſtik am Großh. Friedrichsbad in Baden⸗Baden— eigens für das Inſtitut angeſtellt worden. Die Maſſage für Damen hat Frau Werle hier übernommen. Das Inſtitut iſt geöffnet an Werktagen von Morgens ½8 bis abends 9 Uhr, und es kann die Aufnahme in daſſelbe jederzeit ſtatt⸗ finden. Das Inſtitut ſteht morgen Sonntag von 11—1 Uhr zur unentgeltlichen Beſichtigung offen. Nächſten Montag, 15. Okt., Abends ½9 Uhr findet vor den Mitgliedern des hie⸗ ſigen ärztlichen Vereins eine Probeübung in der Heilgymi⸗ naſtik und zwar hier insbeſondere in der Behandlung der Rückenverkrümmung ſtatt. Aus dem Grofherzogthum. 8 Heidelberg, 12. Okt. In der heute ſtattgehabten Stadtraths⸗Ergänzungswahl wurden Herr C. W. Rom für eine 5¼ ᷣährige und Herr Privatmann Wilhelm Hoffmann für eine 2jährige Amtsperiode gewählt.— Am vergangenen Mittwoch waxen es 100 Jahre, daß der hieſige renommirte 115 1 bekannte Gaſthof zum„Prinz Carl“ gegründet rde. h. Weinheim, 12. Okt. Vorgeſtern Abend wurde dem bewährten Commandanten unſerer Feuerwehr, Herrn Fabri⸗ kant Vogler, vom Sängerchor dieſes Corps, anläßlich ſeines Geburtstages ein Ständchen gebracht, dem ein raſch improviſirtes gemüthliches Bankett mit Anſprachen und Ge⸗ ſang folgt.— Der Gr. hat den Antrag der kath. Stiftungs Commiſſion auf Erwerbung des ehemals Münch'ſchen Hauſes und Verſchönerung der dem Marktplatz zugekehrten Seite der Freiherrl. von Ulmer'ſchen Stift⸗ ungskapelle im abſchlägigen Sinne verbeſchieden.— Die Aus⸗ ſichten für die Weinleſe ſind recht beſcheidene geworden. OHagsfeld, 12. Okt. Das Projekt der Erbauung einer Straßenbahn Oetigheim⸗Grünwinkel ⸗Karlsruhe⸗Hagsfeld⸗ Spöck iſt ſeiner Verwirklichung in der letzten Zeit einen Schritt näher gekommen. Wie verlautet, hat nämlich die Firma Bachſtein& Co in Berlin ſich nunmehr entſchloſſen, den Bau ſowie den Betrieb dieſer Bahn zu übernehmen. An der Ertheilung der Konzeſſion an genannte Firma iſt nicht zu zweifeln. Es ſteht zu hoffen, daß die Vorarbeiten im Laufe des Winters eine ſolche Förderung erfahren, daß der Bau ſelbſt mit Beginn des nächſten Frühfahrs in Angriff genommen werden kann. Es kann wohl über die Nützlichkeit einer ſolchen Bahn kaum ein Zweifel obwalten. Namentlich ſind es die mehr von Karlsruhe entfernt gelegenen Ortſchaf⸗ ten, welchen durch eine Bahnverbindung mit Karlsruhe un⸗ ſchätzbaren Vortheile entſtehen würden. Man denke nur, wie ſchwer es jetzt den Bewohnern dieſer Dörfer iſt, ihre land⸗ wirthſchaftlichen Produkte an den Mann zu bringen. Es iſt natürlich ſelbſtverſtändlich, daß auch die Bewohner der Re⸗ ſidenzſtadt durch die Bahn bedeutend gewinnen würden und hat dies der Karlsruher Stadtrath, durch die Bewilligung Ein ungariſches Grafengeſchlecht. 22 Erzählung von C. Deutſch. Nachdruck verboten. Fortſetzung.) „Nein, nein,“ ſprach ſie, ſich gewaltſam zwingend,„es war nur ein kleiner Schwindel, es iſt ſchon vorüber. Ich will meine Pflicht thun.“ Sie ſchob den Arm unter das dunkle, bärtige Haupt, aber er zitterte heftig, ebenſo die Hand, die das Glas Wein hielt. Mit ſchwerer Mühe wurde der Verwundete entkleidet, denn das geronnene Blut bildete eine feſte Maſſe mit den Kleidern; dann wurde er unterſucht. Der rechte Arm war faſt ganz zerſchmettert und eine klaffende Wunde befand ſich einige Zoll oberhalb dem Herzen. Wie tief ſie war, konnte man im erſten Augenblick nicht ermeſſen, es lag ein Gegen⸗ ſtand darauf, der das völlige Verbluten verhindert, indem er den rothen Lebensſtrom aufgefangen. Beim näheren Beſichtigen ſah man, daß es eine Locke war, denn ein kleines Ende, welches das rieſelnde Blut nicht erreicht, zeigte eine helle goldblonde Färbung. Und was konnte es anders ſein, was ein junger Mann in einer ſolch' furchtbar ernſten Stunde auf dem Herzen barg? Es war ein Glück, daß die Herren ſo von dem Gegen⸗ ſtand in Auſpruch genommen waren, ſie wären betroffen ge⸗ weſen von dem Ausdrucke tiefſter Erſchütterung, die jetzt auf dem Antlitze der Schweſter lag. Durch unausgeſetztes An⸗ feuchten der Wunde mit lauwarmem Waſſer wurde endlich die erſtarrte Blutmaſſe erweicht und die Locke konnte ohne Gefahr entfernt werden. eines namhaften Geldbeitrags auch voll und ganz anerkannt. *Karlsruhe, 12. Okt. Hierſelbſt werden mit Geneh⸗ migung der Großh. Behörden folgende Viehmärkte abgehal⸗ ten: 1. Jeden Montag und ſofern Montag ein Feiertag iſt, Dienſtags wöchentlich ein Schlachtviehmarkt und 2, allmonat⸗ lich einmal, am Tage nach dem Pforzheimer Viehmarkt,(in der Regel der 1. Dienſtag jeden Monats) ein Zucht⸗, Nutz. und Klein⸗Viehmarkt. 3. Allwöchentlich Dienſtag, Donnerſtag und Samſtag iſt Kleinviehmarkt: mit dem Donnerſtagsmarkt iſt ein Ferkelmarkt verbunden. Der nächſte Zucht⸗, Nutz. und Kleinviehmarkt findet Dienſtag, den 6. November, ſtatt und iſt mit demſelben eine Prämiirung verbunden: für Zucht⸗ farren, ⸗Kühe, ⸗Kalbinnen, für Rinder, Milch⸗ und Nußzkühe, Maſtfarren, Ochſen, ⸗Kühe,⸗Rinder, Schweine Maſtſchweine, Kälber und Hämmel. Auch an Käufer werden Preiſe gegeben. Bezüglich des Näheren verweiſen wir auf die Bekanntmach⸗ ung im Inſeratentheil unſerer morgigen Nummer. Karlsruhe. 12. Okt. Der Redakteurdes„Bad. Beo⸗ bachters“, Herr Dr. jur. A Kauſen, wird, wie die„Bad. Preſſe“ von zuverläſſiger Seite erfäyrt, zu Anfang kommen⸗ den Jahres genannten Poſten niederlegen und in München die Stelle des erſten Redakteurs(von vieren) bei einer großen Zeitung, unter äußerſt lukrativen Bedingungen übernehmen. Ettlingen, 12. Okt. Nächſten Sonntag findet hier⸗ ſelbſt bekanntlich eine Volksverſammlung Seitens der ultra⸗ montanen Partei ſtatt und zwar ſcheint ſich dieſelbe zu einer ſehr großen geſtalten zu wollen. Als Redner werden u. A. auftreten die Herren Pfarrer Gramlich von Au a. Rh., Pfarrkurat Hehn von Karlsruhe⸗Mühlburg und Kaplan Dittwaier in Ettlingen. Vorausſichtlich wir aber auch der eine oder andere Laie das Wort ergreifen. 0 Baden, 12. Oktober. Unſer Bürgerausſchuß hat in ſeiner geſtrigen Sitzung der Vorlage des Stadtraths bezüg⸗ lich der Erbauung eines neuen Volksſchulhauſes nebſt Turn⸗ halle zugeſtimmt. Der Koſtenvoranſchlag für dieſen Bau beläuft ſich auf 305,000 Maek. Mit der Erſtellung der Turnhalle ſoll bis zur Entſcheidung über eine eventuelle Aenderung der Trace der Vinzentiſtraße zugewartet werden. Hiermit wäre endlich dieſe Frage, welche die Gemüther unſerer Einwohnerſchaft ſchon ſo lange beſchäftigt, erledigt. 895 Pforzheim, 12. Okt. Vergangenen Mittwoch hielt die ſüdweſtdeutſche Konferenz für innere Miſſion hierſelbſt ihr diesjähriges Jahresfeſt ab. Daſſelbe war ungemein zahlreich beſucht. Vormittags wurden im Gaſthaus„zum Schwarzen Adler“ die Vereinsangelegenheiten beſprochen, Nachmittags fand in derSchloßkirche ein Feſtgottesdienſt ſtatt, wobei Herr Geb. Kirchenrath Dr. Schellenberg aus Karlsruhe die Feſtpredigt hielt. * Freiburg, 12. Okt. Ein hieſiger Bürger hat unſerer Stadtkaſſe ein Geſchenk von 3000 Mark überwieſen, jedoch mit der Beſtimmung, daß er fernerhin von der Einquartirungs⸗ laſt verſchont bleibe. Der Stadtrath hat dieſes Anerbieten natürlich bereitwilligſt angenommen.— Die Frage, an welchem Platz die projektirte katholiſche Kirche zu ſtehen kommen ſoll⸗ iſt nunmehr endgiltig entſchieden. Die Kirche wird in dem ſogenannten Stühlinger Stadttheil, weſtlich der Eiſenbahn, erbaut werden.— Kommenden Sonntag findet hierſelbſt eine große, von der hieſigen Centrumspartei, einberufene Volks⸗ verſammlung ſtatt. Als Redner ſoll hauptſächlich Hr. Pfarrer Wacker fungtren.— Auch im bevorſtehenden Winter wird für beſchäftigungsloſe Arbeiter durch Inangriffnahme größerer Herſtellungen(Weganlagen ꝛc.) geſorgt werden und dürften hierbei in erſter Reihe verheirathete, ſowie ſolche Arbeiter, 1 den Unterſtützungswohnſitz haben, Berückſichtigung nden. Kleine Chronik. In Rim bach bei Wolfach brachte der in der Sägemühle des Herrn Wöhrle beſchä⸗tigte Joh. Eßlinger unglücklicherweiſe ſeine Hand in das Werk, ſo daß ſte ihm faſt völlig vom Arm getrennt und eine Amputation derſelben erforderlich wurde.— In Triberg wurde beim Bahnübergang durch die ſcheugewordenen Pferde eines Fuhr⸗ werks der Bahnarbeiter Winterhalder von Schönwald an das Geländer gedrückt und zu Boden geriſſen. Die dabei erlittenen Quetſchungen ſind glücklicherweiſe nicht gefährlich.— Vor einigen Tagen geriethen in einer Wirthſchaft in Stetten bei Hechingen einige Bürger aus dem nahen württembergiſchen Flecken Erpfingen in Streit, wobei einer derſelben derart die Treppen hinunter geworfen wurde daß er den Geiſt aufgab. Dies hatte die Verhaftung des Bauern G. aus Erpfingen, in dem man den Thäter permuthete, zur Folge. Derſelbe hat ſich nunmehr in dem Gefängniß erhängt. Der als wohl⸗ habend bekannte Mann hinterläßt eine Frau und 4 Kinder. Pfälziſche Nachrichten. —Ludwigshafen 12. Okt. Die Badiſche Anilin⸗ und Sodafabrik hat dieſer Tage eirca 9 Morgen Land Frieſen⸗ heimer Bannes von der Familie Göbels um 135,000 M. angekauft. Was mochte dieſes Feld vor dreißig Jahren werth ſein? Aus der Pfalz, 12. Okt. Der Hagelſchaden war laut Jahresbericht der bayeriſchen Landes⸗Hagelverſicherungs⸗ anſtalt der größte ſeit dem fünfjährigen Beſtehen der Anſtalt und bezifferk ſich auf M. 656,981. Die Jahresbeiträge der Verſicherten betrugen M. 540,848, der Staatszuſfchuß Mark 40,000, ſo daß von der Geſammtſumme mit M. 580,848 der Schaden mit 85 Prozent vergütet werden kann. Es dürfte daraus erhellen, wie ſegensreich eine ſolche Anſtalt für die Landwirthe iſt. „Das Büſchel Haar hat ihn gerettet, ſagte der Oberarzt, mit einer gewiſſen Bewegung die gelbe, lange Strähne be⸗ trachtend.„Ob es wohl die geahnt, wozu es ihm dienen würde, als ſie es ihm in einer glücklichen Stunde gab?“ Eine Stunde ſpäter lag der Verwundete verbunden auf einem reinlichen Lager in einer abgetheilten Zelle, und Schweſter Charitas hatte vorerſt den Pflegerinnendienſt. „Fahren Sie unausgeſetzt mit den Belebungsverſuchen fort und achten Sie genau, ob die Kräfte ſich heben, ſagte der Oberarzt, als er die Zelle verließ. Er hatte noch hinzugefügt, ſo lange der Athem in der Menſchenbruſt weile, könne man hoffen. Dieſer Ausſpruch galt aber mehr ihrer Perſon, als er allgemein gehalten war; er hatte ihr ſogar leiſe über das Haar geſtrichen, als ahne er irgend eine Verbindung zwiſchen ihr und dem bewußtloſen Manne und hatte ſich mit dem Verſpre⸗ chen entfernt, noch im Laufe des Tages nachzuſehen. Sie hatte während der ganzen Zeit nicht aufgeblickt, keine Silbe erwidert, als fürchtete ſie, dadurch die tiefe Erſchütterung ihrer Seele zu verrathen. Jetzt, als ſie allein war, knieete ſie vor dem Lager nieder und legte auf einen Moment ſtill ihr Antlitz auf das regungsloſe des Mannes. Dann aber erhob ſie ſich, und obwohl ihr Geſicht ſehr bleich war und ſchwere Tropfen in ihren Augen ſtanden, begann ſie mit feſtem Willen ihr Pflegerinnenamt, denn ſie dachte der Worte des Arztes und wieviel von jeder Minute abhing. Während ſie aber an ſeinem Lager ſaß, ſein Haupt ſtützte und von Zeit zu Zeit ſeine bleichen Lippen mit einem Tropfen Wein befeuchtete, dachte ſie, wie oft ſeine verdurſteten Lippen nach einem Tro⸗ pfen Waſſer verlangt haben mochten, wie oft ſich ſein irrender, hilſeſuchender Blick nach den kalten, glänzenden Sternen gerich⸗ tet haben mochte, als er die ganze Nacht verblutend unter freiem Himmel lag. Gerichtszeitung. *Maunheim, 12. Oktbr. Strafkammer II. Vor⸗ ſitzender: Herr Landgerichtsdirektor Müller. Vertreter der Gr. Staatsbehörde: Herr Staatsanwalt von Duſch. Andreas Bur, lediger Hauſirer von Heidelberg, wegen unerlaubten Ausſpielens. Der Angeklagte hatte am 12. Auguſt, gelegentlich der Kirchweih zu Ziegelhauſen in verſchiedenen Wirthſchaften in Gemeinſchaft mit einem Andern mit einem Lotto, Orangen und Feigen ohne obrigkeitliche Genehmigung ausgeſpielt. Urtheil: 2 Tage Gefängniß. D Stefan Sturm, 19 Jahre alt, lediger Schneider von Grethen, wegen Diebſtahls. Vom 16. zum 17. Auguſt d. J. hat Angeklagter aus der Wohnung des Tünchers Wolf zu Heidelberg 1 Uhr mit Kette, im Werthe von 25 Mk., und 1 Portemonnaie entwendet. Der Angeklagte wird zu 1 Jahr Gefängniß verurtheilt. 3) Joſef Roth, 16 Jahre alt. Maurerlehrling von wegen Vergehens gegen 8 176 Ziff. 3 des.⸗St.⸗G.⸗B. Urtheil: 2 Monate Gefängniß. Vertheidiger: Herr Rechtsanwalt Dr. Keim. 4) Friedrich Wölfel, 38 Jahre alt, verh., Pfläſterer, ſchon vorbeſtraft. von Heidelberg, wegen Widerſtands gegen die Staatsgewalt. Am 18. Septbr., Abends 9 Uhr, verurſachte Angeklagter in ſeiner Wohnung ruheſtörenden Lärm, ſo daß die Polizei ein⸗ ſchreiten mußte. Auf dem Wege zum Arreſtlokale warf ſich der Angeflagte mehremals auf den Boden und bediente ſich auch beleidigender Redensarten. Auf dem Wachtzimmer an⸗ gekommen, ergriff er einen Stuhl und ſchlug damit auf den ihn arretirenden Schutzmann Dürr ein, ſo daß dieſer flüchten mußte. Der Angeklagte verfolgte hierauf den Schutzmann mit dem Surt bis auf den Marktplatz und warf ihm da⸗ ſelbſt den Stuhl nach. Der Angeklagte wird wegen Wider⸗ ſtand gegen die Staatsgewalt zu 1 Jahr Gefängniß und wegen Ruheſtörung zu 3 Wochen Haft verurtheilt. Die letz⸗ tere Strafe iſt durch die Unterſuchungshaft als verbüßt zu erachten. 5) Carl Auth, 45 Jahre alt, verheiratheter Dienſtmann von Heidelberg, ſchon vorbeſtraft, wegen Körper⸗ verletzung und Ruheſtörung. Vom Schöffengericht Heidel⸗ berg zu 12 Wochen und 3 Tagen Haft verurtheilt. legte Angeklagter die Berufung ein. Dieſelbe wird aber als unbegründet verworfen.)0 Karl Joſef Schlör, 28 Jahre alt, verh. Taglöhner von Heidelberg, wegen Vergehen gegen § 180 des.⸗St.⸗G.⸗B. Urtheil! 1 Jahr 6 Monate Ge⸗ fängniß, Verluſt der bürgerlichen Ehrenrechte auf die Dauer von 5 Jaßren. Tagesneuigkeiten. — Die Bewaffnung der Cüraſſiere mit Lanzen ruft lebhafte Erinnerungen an eins der merkwürdigſten Re⸗ gimenter in dem glorreichen Feldzuge 1870—71 hervor. Wir meinen das zweite ſchwere Reſerve⸗Reiter ⸗Regiment, bei deſſen erſtem Anblick ſelbſt der vortreffliche Kenner der Armee, Seine Maſeſtät Kaiſer Wilhelm I. gefragt hazen ſoll. ob denn dies wirklich ein preußiſches Regiment ſei. Bekleidet mit dem weißen Koller der Cüraſſiere, 161 daſſelbe die gefürchteten Ulanenlanzen mit Fähnlein, Ulanenſchabragen und Trainſäbel. Urſprünglich war das Regiment zur Be⸗ ſatzungs⸗Cavallerie von Mainz beſtimmt rückte aber ſpäter mit ins Feld und zeichnete ſich namentlich vor Thionville aus. Beim Ants Heſcbiſe wurde das Regiment, deſſen Mannſchaften aus Reſerviſten aller rheiniſchen Caballerie⸗ Regimenter beſtanden, aufgelöſt. — Ein gräßliches ünglück hat ſich geſtern Morgen in Hayingen(Elſaß) auf der Wendel ſchen Fabrikbahn ereignet. Zwei auf derſelben beſchäftigte Arbeiter hatten. jedenfalls i, Folge des berrſchenden ſtarken Nebels, das Signal eines ankommenden Zuges überhört und geriethen unter dieſen, wobei der eine buchſtäblich in Stücke zerriſſen, und dem andern der Kopf zermalmt wurde⸗ — Der Wilderer Ppilipp Sand von Rimſchweiler wurde Donnerſtag Abend im Walde bei Ixrheim von dem Forſtwächter Fuchs nach beiderſeitigem Kugelwechſel erſchoſſen. — Wilderer erſchoſſen. Am Sonntag den? Okto⸗ ber wurde, wie die„Tr. Nachr.“ melden in der Nähe der Ries bei Aſchau ein Tyroler Wilpſchütz von dem ramer⸗Klett'ſchen Jagdaufſeher Steiner gerſchoſſen; ſeine Leiche wird heute vom Berge geholt. —Eine neue Bahn. Berchtesgaden, 12. Okt. Der Probezug iſt bei herrlichſtem Wetter hier eingelangt, be⸗ grüßt von der zahlreich verſammelten Gemeinde. i meiſter Broſſinger⸗Reichenhall begrüßt Berchtesgaden, Graf Armansperg dankt. Generaldirektor Schnorr ſtimmt ein Hoch auf das Unternehmen und den Betrieb an. Nach halb⸗ ſtündigem Aufenthalt findet die Rückfahrt ſtatt. — Der Italiener Succi hat in Barcelong die Hälfte ſeiner Faſtenperiode vollendet. In den letzten 15 Tagen hat er nur neun Kilogramme von ſeinem Körpergewicht verloren. Er hält täglich Fechtübungen, um ſeine Behendigkeit darzuthun. Waſſer genießt er nur in kleinen Quantitäten. Die Aerzte unterſuchen dreimal im Tage ſeinen Magen mit einem In⸗ ſtrument, um zu ſehen, ob erß Nahrung zu ſich genommen hat. Doktoren und Journaliſten bewachen ihn Tag und Nacht. Er erfreut ſich vollkommener Geſundheit und iſt ſtets bei guter Laune. 5 — Verhaftung des Seeretärs Schönerer's Zwettl, 10. Oct. Der Beamte des Schloſſes Roſenau' Brückmayer, zuletzt Secretär in Georg Schönerer's Dienſten Als nach einigen Stunden der Oberarzt wiederkam, lie er ſich Bericht erſtatten. „Ich habe keine Veränderung wahrgenommen,“ ſagte das Mädchen. Er beugte ſich über den Verwundeten und legte das Ohr an ſeine Bruſt. „O doch,“ verſetzte er, als er ſich dann nach einiger Zeit erhob.„Der Zuſtand hat ſich verändert, der Herzſchlag iſt bedeutend ſtärker. Wenn die Kräfte des Mannes mit ſeiner rieſigen Geſtalt im Einklang ſtehen, kann er vielleicht gerettet werden,“ fügte er hinzu. „Glauben Sie, Herr Oberarzt. daß. daß mit dem Bewußtſein ſich auch die Fähigkeit des Erkennens einſtellen wird.“ Das Mädchen that dieſe Frage mit leiſer Stimme und ſtockend und ohne die Blicke zu heben. Der Oberarzt ſah ſie forſchend an, wo war die Klarheit die milde, beſonnene Ruhe geblieben, die ihr ganzes Weſen auszeichnete? Sie war ſeit Monaten in dem edlen Berufe thätig, und er hatte das Mädchen wie eine Tochter lieb gewonnen. Ihn beunruhigte der Mißton, der das edle Maaß ihrer Erſcheinung plötzlich ſtörte. Was war die Urſache dieſer Veränderung? „Warum ſtellen Sie dieſe Frage, mein Kind?“ fragte der alte Herr nach einer Pauſe. „Ich. ich habe Grund, nicht gleich. überhaupt nicht erkannt zu werden.“ Eine heiße Gluth übergoß plötzlich ihr ganzes Geſicht. „Das haben Sie für's erſte nicht zu befürchten“, ſagte e⸗ ruhig und als bemerke er ihre Verwirrung nicht.„Die rein phyſiſchen Functionen ſind es, die zuerſt in's Leben treten werden, um den Gang der Maſchiene zu regeln; dann wird . Sute. Senesal⸗Angeiger. 12. roper; wurde por vier Tagen hier verhaſtet Brückmaher, der che⸗ mals als Gendarmerie⸗Wachtmeiſter diente, war ein wüthen⸗ der anti⸗ſemitiſcher Agitator im Dienſte ſeines Herrn. Der Verhaftete iſt beſchuldigt, an den Bezirkshauptmann von Zwettl, Statthaltereirath Sauer⸗Tſchaly v. Nordenfeldt, ſeit Züngerer Zeit Drohbriefe des Inhaltes geſendet zu haben, der Bezirkshauptmann werde bei dem nächſten Anlaſſe nie⸗ der oſſen werden, wenn er nicht bald das Waldpiertel verlaſſe und zu dieſem Behufe um Verſetzung oder Penſi⸗ Intrung einkomme. Brückmayer leugnet jede Schuld; die ehörde hältl ihn jedoch für den Urheber der Briefe. — Selbſtmord eines Geiſtlichen. Budapeſt, 10. Oetober. Der Bibliothekar des Biſchofs von Neutra, Adolph Dezſö, ein beliebter und hochangeſehener Geiſtlicher, hat ſich mittelſt einer Serviette an der Thürklinke erhenkt; der herbeigerufene Arzt konnte nur mehr den eingetretenen Tod conſtatiren. Man vermuthet, daß Dezſö die That in einem Anfall von Geiſtesverwirrung beging. — Vergiftet. In Paris wurde dieſer Tage ein Neffe des ehemaligen royaliſtiſchen Abgeordneten de Carayon⸗ Latour zu Grabe getragen, von dem es heißt, er wäre durch die Unvoxſichtigkeit eines Krankenwärters im Militär⸗ Hoſpital des Lagers von Chalons vergiftet worden. Der junge de Carayon⸗Latour, welcher beim 8. Dragoner⸗Regi⸗ ment diente und in wenigen Monaten den Rang eines Vize-Jeldwebels erworben hätte, mußte neulich wegen Dyſen⸗ terſe in das Hoſpital gebracht werden. Als er halb geneſen war, kam er um Urlaub ein und bat, ehe er nach Paris ging, den Krankenwärter um ein wenig Bismuth zur Be⸗ kämpfung ſeines Uebels. Dieſer gab ihm ein Päckchen mit weißem Pulver, welcher der junge Mann einnahm. Er war noch nicht heim Bahnhofe angelangt, als er furchtbare Schmerzen empfand, die ihn keinen Augenblick mehr ver⸗ ließen.„Ich bin verloren“, ſagte er bei ſeiner Ankunft in Paris zu ſeinem Vater,„alle Pflege wird umſonſt ſein, aber ich will wenigſtens bei Dir ſterben.“ Das war am 26, September; am 5. Oktober erlag er ſeinen Leiden, nachdem er die Seinigen hatte, die Urſache ſeines Todes zu verheimlichen. Aber die von dem Vater herbei⸗ rufenen Aerzte ſchloſſen auf Vergiftung und die Oeffnung der Leiche ergab, daß ſie recht hatten. Im Militärhoſpital zu Chalons iſt eine Unterſuchung eingeleitet, die aber einen ſehr langſamen Verlauf zu nehmen ſcheint. Theater, Runſt u. Wiſſenſchaft. Er, bad. HPof⸗ und National⸗Theater in Maunbeim. Freitag, den 12. Oktober 1888. Zum erſten Male: Wehe den Beſiegten! Drama in 6 Aufzügen von Richard Voß. Während des Dichters neues Schauſpiel„Zwiſchen zwei Herzen“ qm Leſſingtheater zu Berlin ſeine Wirkung ausübt, hat ein jüngeres Drama desſelhen auf unſerer Bühne geſtern ſeine Premiere erlebt. Der peſſimiſtiſche Zug, der durch ſeine Luigia San Felice und ſeine Alexandra hindurchzieht, iſt auch aus dieſem neuen Drama nicht verbannt, aber die fataliſtiſche Stimmung, welche mit einer ſchweren, gewitterſchwangeren Athmoſphäre über dieſer Tragödie liegt, iſt diesmal die Stimme des weltgeſchichtlichen Jatum's, welche den großen Sohn Corſicas richtet. Das Ende ſeiner Lauf⸗ bahn, das raſche Aufleuchten des untergehenden Geſtirnes des erſten Napoleon,„le regne de cent jours“ hat der Dichter zum Vorpurf ſeiner neueſten Tragödie genommen. Während noch die Großmächte auf dem Wiener Congreſſe über die polniſche und ſathace Frage ſich in den Haaren liegen und nur darin einig ſcheinen, daß der verbannte Kaiſer von der Inſel Elba in ein ferneres Exil werde, ſchickt ſich der geſtürzte Kaiſer an, mit einem kühnen Hand⸗ ſtreiche die verlorene Krone wiederzugewinnen. Am Vor⸗ abend ſeiner Landung an der Küſte der Provence findet er gaſtliche Aufnahme bei einer begeiſterten Anhängerin ſeiner Grbße, der Gräfin von St. Saint⸗Aubonne auf ihrem im Golfe von St. Juan gelegenen Schloſſe. Die Wittwe eines alten Royaliſten, an welchen ſie durch eine unfreiwillig ge⸗ ſchloſſene Convenienzheirath gefeſſelt geweſen war, hatte ſie einſt in ſeliger Frühlingszeit vor zwanzig Jahren als un⸗ de Weib den jungen Bonaparte geliebt. Nie ſollte er jugendliche Offizier forſchen, wer ſeine Margherita ge weſen, die ihm unter blühenden Ginſterbüſchen angehört hatte; ihr genügte das Bewußtſein, die Seligkeit der Liebe gekoſtet zu haben und mit Stolz folgte ihr Geiſt dem Sterne deß ehemaligen Geliebten, der in raſchem Fluge den Zenith des Ruhmes erreichte. Aber ein zartes Pfand der Liebe iſt der unglücklichen Margherita doch zurückgeblieben: Mario, ein lieblicher Knabe, in deſſen Zügen die Mutter das Bild des geliebten Mannes wiederfindet; in die Seele des Knaben flößt ſie die Begeiſterung für den corſiſchen Kriegsgott, doch als ächter Sohn aus dem Geſchlechte der Grafen don Saint⸗Aubonne, die ſtets getreu zu den Königen aus dem Hauſe Bourbon ſich gehalten, wiſcht der heranwachſende Jüngling die Erinnerung aus an das leuchtende Ideal, das ihm die Mutter ins Herz gepflanzt bat, indem er als Offizier in die Dienſte des Königs tritt. Dieſer hatte Kunde erhalten von der beabſichtigten Landung Napoleons und Mario erhält den Auftrag, ſich des Kaiſers todt oder lebendig zu bemächtigen. Im Augenblicke, ſich Fieber einſtellen und da ſind alle ſeeliſchen Fräfte in Wirrniß und Betänbung. Sollten ſich meine Vorausſetzungen nicht bewahrheiten, ſo kann Sie eine andere Schwerſter ver⸗ treten. Beſſer wär's, wenn die Pflege in den erſten Tagen in Ihren Händen bliebe; bei einem ſolchen ſchweren Falle ſind Umſicht und Ausdauer die Hauptſache.“ Sie erfüllten ſich aber buchſtäblich, die Schlüſſe des alten Herrn, als hätte er das ſtockende Leben bis in die tiefſte Tiefe erforſcht und belauſcht. Am Abende zeigten ſich die erſten Zeichen des erwachen⸗ den Lebens. Dies Bewußtſein äußerte ſich zu erſt in einem leiſen Bewegen und einem kaum vernehmbaren Stöhnen. Während der Nacht verſchärften ſich dieſe Symptlome, die Be⸗ wegungen verſtärkten ſich, die Laute wurden deutlicher und mit gierigen Zügen trank er das, was man ihm reichte. Am anderen Tage ſtellte ſich Wundfieber ein und die Hitze, die jetzt durch ſeine Pulſe zu raſen begann, die den Schlag des Herzens erhöhte, verſtärkte auch ſcheinbar alle phyſiſchen Kräfte und weckte die Seelenthätigkeit, aber die dunkle, verworrene. Das leiſe Beben der Lippen hatte ſich in ein Flüſtern und dann zu einem lauten Reden verwandelt. Die Pflegerin ſchien ihre Kräfte zu verdoppeln, zu ver⸗ dreifachen, ſie mußte die Zeit zwiſchen den alten und den neu⸗ übernommenen Pflichten theilen. Sie konnte ihre Thätigkeit dem Saale, der ihrer beſonderen Obhut anvertraut war, nicht ganz entziehen, da die Kranken meiſt nach ihr verlangten. Ihr bloßer Anblick war ja bis jetzt eine Beruhigung für die Leidenden geweſen, wie hätte man ſie ganz miſſen können? Der Oberarzt hätte dies nicht zugegeben und ſie hätte es ſelber nicht gethan, ſo ſehr ſie auch mit ihrem ganzen Fühlen und Denken bei dem Kranken in der einſamen Zelle ſein mochte. wo Napoleon das aaſilſche Schloß der Dräfin von Saint⸗ Aubonne betreten ſoll, um pier die letzteNacht vor ſeiner Landung zu raſten, weilt Mario ihr Sohn bei ihr, der allen Vorſtell⸗ ungen der Mutter zum Trotz, feſt entſchloſſen iſt, den ihm ertheilten Befehl pünktlich auszuführen. In trauter Abendſtunde weilt der Kaiſer mit ſeiner Be⸗ ſchützerin im Zwiegeſpräch, und während die milden Lüfte von der See durch das geöffnete Fenſter dringen, der Mond ſein zauberiſches Licht in die prunkvollen, behaglichen Räume ergießt, erzählt ihm die Gräfin das Märchen vom blühenden, wilden Ginſterbuſche; er erkennt in ſeiner Gaſtfreundin die unglückliche Margherita wieder, die izm durch zwanzig Jahre treue Liebe bewahrt gat. Der Kaiſer erfährt, daß Mario, ihr Sohn, der fanatiſche Anbänger Bourbon's, ſein eigen Blut iſt. Im Dunkel der Nacht, da er den Kaiſer im Schlafe weiß will Maxio ſein Vaterland und die Völker Europa's von der Geißel des Tyrannen befreien, mit ſchußbereiter Waffe verſucht er in das Schlafgemach Napoleons zu ſchlei⸗ chen, deſſen Schlummer die treue Margherita bewacht. In⸗ dem ſie ihm die Mordwaffe entwinden will, donnert der Schuß durch die Stille der Nacht und auf der Schwelle er⸗ ſcheint wehrlos der Kaiſer. Er gebietet Margherita ſich zu entfernen und Auge in Aug bleibt er mit Mario allein, der nichts davon ahnt, daß ihm der Vater gegenüberſteht. Die nun folgende Scene. in welcher Bonaparte dem Offiziere des Königs die Bruſt zum mörderiſchen Schuſſe darbietet, und in der er, im feſten Glauben an die ewige Sonne ſeines Ruhmes den ihm feindlich geſinnten Mario zum glühenden, begeiſter⸗ ten Anhänger ſeiner Sache gewinnt, gehört zur beſterfundenen und beſtempfundenen des Drama's. Wenn die Sonne von Auſterlitz aufgeht, dringt ihr flüchtiger Schein auch in das Herz der Zuſchauer. Jäh endigt der Flug des kaiſerlichen Adlers, Raſch ſinkt die Sonne von Auſterlitz. Als der bei Waterloo aufs Haupt geſchlagene Kaiſer am 3. Juli im Hafen von Roche⸗ fort anlangt, um ſich nach den Vereinigen Stgaten einzu⸗ ſchiffen, findet er denſelben von engliſchen Kriegsſchiffen blockirt. Napoleon vertraut ſich der Großmuth Englands an; der Glaube an ſeine göttliche Sendung, an ſeinen Stern iſt vernichtet; ein von Fieberſchauern gepeinigter, verzwei⸗ felnder König Lear durchirrt er die Räume des Caſtells von Rochefort. Auch hier findet er wieder die treue Liebe Mar⸗ gherita's, die, eine zweite Römerin, den niedergeſchmetterten Naiſer aufrichtet, daß er erhobenen Hauptes ſeinem Schickſale in das ſteinerne Grab des Eilands von Sankt Helena ent⸗ gegenzieht; ungebeugten Sinnes vernimmt ſie das Todes⸗ urtheil, welches der König über ihren Sohn Mario verhängt hat, weiſt ſie als ſeiner Ae e Vorſchlag des Kaiſers zurück, die Gnade des Königs für ihren, für ſeinen Sohn zu erflehen, und ſie ſelbſt bereitet ihn auf den letzten Gang vor, den er für den Kaiſer thut. Als letztes Zeichen der Huld ſeines Kaiſers erbittet ſich Mario, daß Napoleon aus dem Fenſter auf ihn herabblicken möge, wenn er den Tod für ihn empfange. An der Seite Marggerita's ſchaut der Kaiſer hinab auf den Platz zu welchem Maxio geführt wird, der Prieſter enthüllt dem Verurtheilten das Geheimniß ſeiner Geburt, einen Blick der Verzeihung ſendet Mario zur Mutter empor, die Trommeln raſſeln,„Es lebe der Kaiſer! hört man noch Mario rufen, dann knattert das Jeuer des Exekutions⸗ Pelotons, an der Seite des gewaltſam ſich aufrecht haltenden Kaiſers ſinkt Margherita nieder, die Grenadiere ſtürmen herein, um ihrem Kaiſer Lebewohl zu ſagen, und während fine nach kurzen Worten des Abſchieds dem Schiffe zueilt, t der Vorhang. Wir wollen es nicht als unſere Aufgabe betrachten, jene Demarcationslinie zu bezeichnen, wo Wahrheit und Dichtung ſich von einander ſcheiden und hier abſehen von der roman⸗ tiſchen Ausſchmückung, mit welcher zwei Augenblicke weltge⸗ ſchichtlicher Bedeutung umgeben werden, vielmehr die Be⸗ rechtigung des Dichters hierzu voll und ganz anerkennen, ſobald er dieſes in einer ſo ſormvollendeten, ſtreng conſe⸗ quenten und überaus poetiſchen Weiſe Vie un bemüht iſt. wie dies im vorliegenden Falle geſchah. Die rege Phantaſie des Dichters hat ſich auch in dieſem Drama wieder glänzend bewährt. Die Schöngeit der Sprache, die Jormvollendung des Ausbrucks ſeine Geſtaltungskraft und ſeine Empfindung jür gute Bühnenwirkung haben ſich hier noch reicher ent⸗ faltet. Die Handlung iſt überaus geſchickt erfunden und ent⸗ wickelt und wenn auch der Conflikt, der ſich in der Seele des unglücklichen Mario abſpielt, den Mittelpunkt des In⸗ tereſſes bildet und im Vordergrunde ſteht, ſo iſt doch die Geſtalt des großen Uſurpartors auf ein ſo hohes Piedeſtal Hahen daß der Zuſchauer über jenem Eingreifen in das ehen Mafio s und Margherita's niemals die hiſtoriſche dieſer Figur des Kaiſers aus dem Auge verlieren ann. Auch die wenigen, nur e edpann auftretendeu Neben⸗ guren— das Intereſſe. Der düſtere italieniſche Prieſter 155 uftreten in den erſten Scenen nicht ganz erklärli erſcheint, iſt doch die geeignete Perſönlichkeit, um das Beicht⸗ geheimniß, welches die Gräfin von Saint⸗Aubonne vor dem Publikum abzulegen hat, zu empfangen und derſelbe Prieſter, der Mario auf ſeinem letzten Gang begleitet, mag auch ganz folgerichtig die Uehermittelung dieſes Beichtgeheimniſſes an Mario hinter der Scene übernehmen. Der inpalide, alte Gre⸗ nadier, der ſeinem Kaiſer mit der Anhänglichkeit eines Hun⸗ des von den Pyramiden Egyptens bis zu den Eisſteppen Rußlands nachhumpelt, iſt eine mit wenigen markigen Zügen junge, blaſſe Nonne. „Es iſt merkwürdig,“ ſagte eines Tages der Oberarzt zu der Schweſter, als er bei dem Kranken war, daß er nur immer einen Namen wiederholt. Und der merkwürdige Schlußſatz, den er daran fügt und dem gewöhnlich Tage der tödtlichſten Abſpannung folgen!... Er ſcheint Jemanden zu ſuchen und iſt von dieſem Gedanken beherſcht, daß er ſein ganzes Seelenleben ausfüllt. Es iſt ein ganz merkwürdiger Fall, ſo merkwürdig, wie er mir in meiner ganzen Praxis noch nicht vorgekommen iſt.“ XX. Einige Tage ſpäter gegen die Abendſtunde trat der Ober⸗ arzt, von der jungen Nonne begleitet, in die Zelle des Kran⸗ ken. Draußen ſchüttelte ein leichter Wind die Bäume des Kloſtergartens, und die Aeſte ſchlugen leiſe rauſchend an das Fenſter, drinnen lag der verwundete Mann ſtill und regungs⸗ los auf ſeinem Lager; kein Bewegen, nicht das leiſeſte Zucken einer Muskel zeigte, daß er den Lebenden angehörte. „Die Kriſis wird vor Mitternacht nicht eiutreten“, ſagte der Oberarzt, nachdem er ihn lange betrachtet.„Sie können ſich einige Stunden Ruhe gönnen“, wandte er ſich dann an die Schweſter Charitas. „Ich bin gewohnt zu wachen, Herr Oberarzt.“ „Ich weiß es, weiß es aber auch, daß Sie jetzt das Aeußerſte darin geleiſtet haben, und daß Ihre Geſichtsfarbe faſt in nichts der des Kranken nachgibt. Wir können nichts dabei thun, weder Sie noch ich, noch irgend Jemand; nur ſeine Natur kann ihn retten. Thuen Sie es mir zu Liebe, mein Kind, und gönnen Sie Ihrer erſchöpften Natur eine Stunde Schlaf.“ In den Stunden, wo ſie nicht dort war, vertrat ſie die meiſterlich gezeichnete Figur und wurde von Herrn Neu⸗ mann auch meiſterhaft geſpielt.“ Die eigentliche Handlung ruht nur auf wenigen Augen: Napoleon Bongaparte, Margherita Gräfin von Saint⸗Aubonne und Mario. Man wird nicht leicht drei Wae Vertreter dieſer Rollen finden können, als wir ſie hier in Herrn FIgkobi, Fräulein von Rothenberg und Herrn Sturg beſitzen. Herr Jakohi ſtellte ſich in einer frappanten Maske vor und bewährte ſich als denkender, geiſtvoller Künſtler. Er legte mit Recht den Hauptnachdruck auf die imponirenden Eigenſchaften des großen Kaiſers und ließ niemals über den häufig ſich darbietenden Gelegenheiten 1 ndenn Rühr⸗ effecten die würdevolle Hoheit des ſelbſtſüchtigen, menſchen⸗ verachtenden Kaiſers aus dem Auge. Die einzige Scene, in welcher uns dieſer Bonaparte nicht beſonders zu gefallen ver⸗ mag, iſt die Scene des 3. Aktes, in welcher er längere Varigtionen über das Thema:„Letat cest moi“ anſtimmt. Die Schuld daran trägt der Dichter, der dieſe Scene braucht, um an derſelben den Heroismus Margherita's erſtarken zu laſſen. Dieſe Margherita darf Fräulein von Rothenberg zu ihren beſten Leiſtungen zählen; ihre Perſönlichkeit vermag in der ſchönen Rolle geradezu aufzugehen. Und auch Herr Sturh hat uns mit ſeinem Mario eine richtig abgetönte, fleißig ausgearbeitete und abgerundete Leiſtung geboten. Er wußte den rechten Ton zu treffen und hat ſich wieder einmal von ſeiner allerbeſten Seite gezeigt. Die decorative Ausſtattung verdient das Lob ſorgſamer und geſchmagvoller Ausführung, welches wohl an die Adreſſe des Herrn Oscar Auer zu richten ſein dürfte, der uns bei dieſer Gelegenhrit mit einem neuen Zimmer à la Louis XVI. beſchenkt hat. Die Generale, Aufre dem Kaiſer zur Staffage dienen, würden auch einige Auffriſchung ihrer Uniformen nicht übel nehmen, und die ganze Vorſtellung an An ſlt gewinnen, wenn man ſich entſchließen könnte, die allzu ſehr ausgedehnten Zwiſchenactspauſen etwas abzu⸗ kürzen. Die beiden erſten Acte müſſen in logiſcher Weiſe raſch auf einander folgen, wenn der Eindruck nicht abge⸗ ſchwächt werden ſoll, während die zwiſchen dem 2. und 8. Aufzug liegende Zeit von hundert Tagen durch eine größere Pauſe, die ſich aber nicht zur Länge der geſtern beliebten ausdehnen ſollte, angedeutet werden mag. Im Uebrigen iſt unſer Repertoire durch dieſes Drama um eine vortreffliche und hochintereſſante Novität bereichert worden. Di. Hermann Haas. Baukett im Saalban, Heute Abend nach dem Fon⸗ certe des Wiesbadener Männergeſang⸗Vexeins findet im kleinen Saale des Saalbaues ein Bankett ſtatt, welches zu Ehren des concertgehenden Vereins von den gieſigen Män⸗ nergeſang⸗Vereinen Liedertafel, Liederkranz, Sängerbund und ee e ee Heinz i u rankfurter Stadttheater, Herr Hei ſeinem Unwohlſein wieder hergeſtellt und bleibt die für Sonn⸗ tag den 14. im Opernhauſe angeſetzte Wiederholung von Verdi's„Othello“ auf dem Repertoir. Das vieraktige Drama von Richard VBoß,„Ale⸗ xandra“, hat im Stuttgarter Hoftheater einen ganz entſchie⸗ denen Erfolg ſich erkämpft, trog mancher Extravaganzen, welche von der Kritik ee werden. Das Münchener Hoftheater wird im Laufe dieſes Winters als Neuheit„Der Meiſter von Palmyra“ von Wilbrandt bringen. Das Stück ſpielt im J. Jahrhundert nach Chriſti Geburt zur Zeit der Zenobia und behandelt die Seelenwanderung. Der zu München verauſtaltete Kammermuſik⸗ abend des Heckmann⸗Quortetts aled 1 8 7 Die herr⸗ lichen Vorträge der Künſtler fanden lehhafteſten Beifall. Giuſeppe Berdi, der populäre Componiſt des Trou⸗ badour, Rigoletto, der Traviata und der Aida hat vorgeſtern ſein 75. Geburtsfeſt gefeiert. Sarah Sernhardpt wird— wie gelegentlich ihres erſten Foß Fun in Wien, ſo auch diesmal— nicht blos durch ihre Kunſt, ſondern auch durch ihre— Toiletten Aanſche 100,000 Francs ſollen die neuen Roben koſten, welche ſie ſür ihre diesjährige Tournse angeſchafft hat, ihr Gepäck aber ſoll wenigſtens 10,000 Kilogramm betragen. So ſuchl ſie ſcen bee was das perſönliche Gewicht etwa zu wünſchen übrig ließe. Aufhebung der Theatereenſur in 1—5 Jn der am 25. September ſtattgehabten 5 er Budget⸗Rom⸗ miſſion in Paris beſchäftigte dieſe ſich auch mit dem Budget Ur die ſchönen Künſte, der Cenſur und den ſubventionirten heatern. Auf Antrag Herrn Ppes Guvots wurde mit zehn Stimmen gegen acht die Aufhebung der Thegtercenſur beſchloſſen und der für die Bezüge der Cenſoren in's Budget eingeſtellte Kredit von 17,000 155 geſtrichen. Die Subd⸗ ventionen für die vier National⸗Theater wurden votirt. Aus den bei dieſer Gelegenheit von dem Berichterſtatter ange⸗ führten Daten über die finanzielle Lage dieſer Theater ergab ſich, daß im verfloſſenen Jahre die Oper, das Theatre Fran⸗ 85 und das Odeon, ein Erträgniß lieferten und nur die perg Komique ein Deſizit aufzuweiſen hatte. Preisausſchreiben. Die ruſſiſche Regierung hat einen Preis von 5000 Rubel für die beſte ſchrift über das„Fiſch⸗ Niitt ausgeſetzt. Zur Bewerbung werden die Gelehrten aller ationen eingeladen. Die Arbeiten müſſen bis zum 1. Sarde 1893 dem ruſſiſchen Domänenminiſterium eingereicht erden. Sein Ton war ſo väterlich gütig, daß ſie dem wackeren Manne nicht widerſtreben wollte. Schweigend erhob ſie ſich und ging in's Nebenzimmer, die Thür hinter ſich ſchließend. „Ich mußte ſie entfernen“, ſagte der Oberarzt nach einer Pauſe, als er mit der anderen Schweſter allein war.„Sie ſoll bei ſeinem Todeskampfe nicht zugegen ſein.“ „Es iſt alſo keine Hoffnung? fragte die junge, blaſſe Schweſter mit ſanfter, theilnehmender Stimme. „Das Fieber hat vollſtändig ſeine Kräfte aufgezehrt, die Auflöſung kann jede Minuie erfolgen. Wenn Gott kein Wun⸗ der thut, ſo iſt er verloreu, menſchliche Kunſt vermag hier nichts mehr, und, bei Gott, ich hätte ihn retten mögen, wie Keinen.“ Der letzte Ausruf war mehr an ſich, als an die junge Pflegerin gerichtet, er nahm die Brillengläſer ab und rieb ſie, was immer ein Zeichen innerer Erregung bei ihm war, dann nahm er einen Stuhl, rückte ihn an das Bett und ſetzte ſich nieder. Er hatte keine zehn Minuten geſeſſen, da öffnete ſich leiſe die Thür des Nebenzimmers und Schweſier Charitas erſchien auf der Schwelle. „Ich konnte nicht einſchlafen“, ſagte ſie. Sie ſprach das leiſe und eintönig, es lag aber ein ſolcher ſtill flehender Ausdruck in ihren Zügen, iu ihren Augen, daß er leiſe Bejahung nickte und ihr Platz machte.„Ich habe noch bei einem Patienten nachzuſeheu“, ſagte er dann,„komme in einer Stunde wieder; ſollten Sie mich früher brauchen, laſ⸗ ſen Sie mich durch Schweſter Martha holen, ich bin im Saal.“ ortſetzung folgt.) —— 14. Oktober Seneral⸗Anzeiger 5. Seite. Mannheimer Handelsblatt. Mannheimer Waaren⸗Bericht. (Originalbericht des„General⸗Anzeigers.“) i Mannheim, 13. Okt. abak. In dieſer Woche wurde mit dem Verkauf der neuen Tabake im Bad. Oberlande, ſowie im Bayr. Oberlande Hbalecch die Toſal glei ie Tabake, welche zum Theil vor vierzehn Tagen noch auf dem Felde ſtanden, eine ſichere Veethellüng was ſie lietern werden, nicht zulaſfen, ſo wurden ſie dennoch zu hohen Preiſen aufgenommen und dabei gar nicht in Be⸗ tracht gezogen, daß die Tabake bei nur einigermaßen un⸗ günſtiger Witterung noch am Im Bad. Oherlande murden ca. 7000 Ctr. zu M. 28—32 verkauft, Tabake die ſehr viel kurze und nicht ausgewachſene Schnüre zeigen. Im Baßr. Oberlande wurden ganze Ortſchaften geleert und dürften bis heute ca. 8000 Etr. zu M. 24—28 verkauft ſein; am Neckar wurden Diesheim, Obrigheim, Neckarelz zu M. 21—26 gerälumt. Das zur Verwiegung kommende neue Sandblatt in Viernbeim und anderen Orten dürfte den Anforderungen der Fabrikanten keineswegs entſprechen, denn es zeigt viel ganz 9 ſchwarzes Blatt, welches keine Fermentation aushält. Hopfen. Unſere früher gemachten Wahrnehmungen, daß nur noch beſſere Waare auf dem Markte zur Geltung kommt, beweiſt ſich bon Tag zu Tag, indem nach geringer Wgare gar keine Nachfrage herrſcht, während beſſere Waare ſtets geſucht und auch ſehr günſtige Preiſe erzielt wurden. Im großen Ganzen iſt das Geſchäft ſtill, da man mit den Einkäufen ſehr zurückhaltend iſt. Die gleichen Nachrichten laufen auch von dem 1 Nürberg ein. Starke Zu⸗ fuhren und geringer Abſatz, Kohlen. Die feſte Stimmung des Kohlenmarktes hält noch immer an und herrſcht in allen Sorten, bei entſprechender Preistendenz, ein umfangreicher Verkehr. Beſonders begehrt ſind Hausbrandnüſſe und Antracitkohlen, wie auch Gascoaks. Die Ausſtek Beſſerung der ganzen Geſchäftslage und die Ausſicht auf Beſtand der heutigen Verhältniſſe, prägt ſich deutlich durch den Ausfall der jüngſten Submiſſion bei Lieferung für die Badiſche Bahn pro 1889 aus, indem die hier geforderten und bewilligten 1 dur fage M. 10.50 pro Tonne betragen und ſomit um 60 Pf, pro Tonne höher ſind als im Vorjahre. Im Engros⸗ Verkehr wird gegenwärtig erzielt: Fettſchrot M. 10.30—11.20 incl, Flammkohlen 11—11.40, Fettſchrot 1 geſiebt 15—15.40. Nuß II 14.60—15, Antraeitnuß Ik, Langenbrahm 22.50—28 pro Tonne für Waggon hier, während die für den plagverkehr gültigen Preiſe, 0 ripat⸗ rot M..65, Nußkohlen e.60 zur Zeit, jedoch e dieſes Monats beſtehen 1 in normalen Bahnen; erbſtgeſchäft entſprechend und da der V halten die Frachten auch auf dem n ür den Mittelrhein werden hei voller Be⸗ 190 051 der, Fahrzeuge und—2 Stationen Mk..50 per 100 St. 16, 12“ 1, bezahlt.— Kleinere Parthien und mehr Stationen entſprechend höher. Petroleum, amexikaniſches aee New⸗Nork und .90, Antrgeitkohlen.30, engli vorausſichtlich nur noch bis bleiben dürften. Holz. Das bewegt die Zufuhren ſind dem Waſſerſtand günſtig, alten Stand Philadelphia 7¼, pipe line certiſicates 93,ͤ Antwerpe FIrß, 20½, Rotterbam Mk..10, Bremen 805, Maunder 2 0 7 25.50 bei Doppelwaggons.— Der Conſum hat 1 in der letzten Woche durch ſtarke Nachfrage bemerklich gemacht. Mannheimer Effektenbörſe vom 12. Oktober. Die heutige Börſe perlief ziemlich ruhig, aber in feſter Hal⸗ tung, Badiſche Anilin⸗Aktien ſtellten ſth auf 281.50 Geld, 252.50 Brief. Waghäusler Zuckerfabrik waren wieder.75 pCt. höher und blieben zu 102 pCt. geſucht. Brauerei Werger Aktien wurden zu 114 pCt. umgeſetzt. Württemb. Transport⸗ Verſicherung waren zu M. 810 geſucht. Coursblatt der Maunheimer Börſe vom 12. Oktober. Obligationen. 4 Bab. Oblig. Mark 105.50 bz. 1 4 R. Hyp. Pfandbr. S. 40-48100,30 G. 4„„ 1886 109.—— P. 4„ 5 48—49108.40 G. 5 105.90 G. 4½„ 1888 100,50 B. 3½„ 9 0 77 Com. O. 100.— G. 4% L. 100 Looſe 189.50 F. 4 Mannheim 1881— 4 Neichsanleihe 108 80 G. 4 7—.— 85— 108.80 bz. 4 8 188⁵ 108.— B. Preuß, Tonſol 107.50 bö. 4 Heidelberg 105.25 B. 8½„ 105.— 53. 37½ i. B. Obligat. 101.— G. 4 Bateer. Pbllgationen Mk. 107.68 5 4½ Judwigshafen Mk. 103.50 G. 4 dſaz Sudwigsbahn Mk. 104 75 G. 4 95 4 Pfälz. Zudwigsbahn fl. 108.50 G. 4½ Wagh. Zuckerfabrik 102.75 G. „— 8—— 104.10 G. 5 Oggersheimer Spinnerei 101.70 G. NFFÄFF orit. 80 bz. eregeln iwerke 104.— G. Aiaihein Opp.-⸗Bfandbrieſe 88.70 bä. Badiſche Bank 10 8 iFeanere e 160.— G .— G. auere U.—G. e 9 55—5 We 162.50 G. „„B. 129. alzfabr. Ho—.— laun che Veuf 125.— bz. Werger 08cel 1141—1bz. nheimer Volksbank 119 50 G. Badiſche Brauerei 117.— B. Deutſche Unionbank 94.— G. Mannh. Dampfſchleppſchiff. 194.— B. Pfälziſche Ludwigsbahn 225.— G. Cöln. Nhein⸗-u. 5 ſifffahrt 91.— G. „ Maxpba 189.— G. Bad. Schifffahrt⸗Aſſecuranz 1450. B. „ Nordbahn 108.60 G. Bad. Rück- u. Mitperſich. 650.— B. eidelberg⸗Speherer Bahn 86.—.] Mannheimer Verſicherung 500— b0 in Chem. Fabriken—.— Mannheimer Rückverſich.—.— Badbiſche Anilin u. Soda 282.50 B. Württ. Transportverſich. 810.— Alkaliwerke 185.50 G. Oberrhein.„Geſellſchaſt325.— Se ann u. 122— P pinnerei 50.— b. Oelfa 125 40 b inger Spinnerei 124.— Waghäusler Zuckerfabrik 102— Mannheimer Lagerhaus 96.50 B M eimer erraffin. 90.— bz.Deutſche Seehandl. 25.— B Mannheimer auerei 26 B. Manuh. Gum. u. Asbfbrk. 45.— bz Eichbaum⸗Brauerei 180 25 bz.] Karlsruher Maſchinen—.— Scdee Brauerei 215.— G. Huttenheimer Spinnerei 105.50 B. Schweßinger Brauerei 78— bz. Nähmaſchinen Haid u. Neu—.— Brauerei z. Storch 187.50 Uz. Nähmaſchinen Gritzner—.— Seidelbergeructienbrauerei 188, G. Speyerer Dampfziegelei 180.00 G. Mannheimer Börſenwoche. (Originalbericht des„General⸗Anzeigers. Mannheim, 13. Okt. Unſer Börſenleben iſt mit dieſer Woche in eine neue Phaſe getreſen. Es entſprach einem Seitens des Hueſhee Handelsſtandes längſt gehegten Wunſche, die Wgarenbörſe mit der Efſectenbörſe vereint zu ſehen, und heute ſtehen wir endlich vor Verwirklichung dieſes Gedankens, welcher, wenn von beiden Theilen entſprechend gepflegt und unterſtützt, nur Alnttes und fördernd für den hieſigen, in ſo ſchöner B 2 5 ſtehenden geſchäftlichen Verkehr wirken kann. er ieswöchenkliche Verkehr im Effektenmarkt trug ein recht animirtes Gepräge und ſind für einzelne Werthe namhafte Umſätze zu verzeichnen. Dies gilt in erſter Reihe für Waghäusler Zucker, die im Hinblick auf den zu erwartenden günſtigen Jahresabſchluß zu ſteigenden reiſen begehrt waren. Auch für Weſteregeln⸗ und Anilin⸗ ktien zeigte ſich lebhaftes Intereſſe und erfreuten ſich namentlich letztere bei dem gegen vorige Woche etwas ge⸗ wicheven Coursniveau reger Nachfrage. In Brauereiaktien bleibt das Angebot vorherrſchend, nur Eichbaum u. Schwarz anden ſchlanke Aufnahme. Verſicherungs⸗Aktien durchgehends chwächer, Württemb. Transport ausgenommen, Mannheimer Verſicherungs⸗Geſellſchafts⸗Aktien ſind zu 500 immer noch erhältlich, während Mannh. Rückverſich.⸗Geſ.⸗Aktien zu er⸗ Dache zuſammenfaulen können. D für Lokomotipkohlen heblich niedrigerem Preſſe angeboten waren, ohne Gegenliebe zu finden. Sonſtiges wenig verändert. Dampfſchleppſchiff⸗Aktien und Lagerhaus⸗Aktien bleiben 124 reſp. 96 ½ offerirt. Frankfurter Mittagbörſe Frankfurt.M. 12. Okt. Auf die e welche der geſtrige Abendverkehr gebracht hat, iſt heute eine ſchwächere Börſe gefolgt. Dieſelbe zeigte ſich nach langer Zeit zum erſten Male wieder empfänglich für ein politiſches Gerücht. Man wollte wiſſen, Herr v. Jeheinet, der franzöſiſche Kriegs⸗ miniſter, werde extraordinäre Credite in Höhe von 900 Mill. in Anſpruch nehmen. Die Contremine war anfangs ſehr thätig und fand an den Courſen der guswärtigen Plätze aus⸗ reichende Unterſtützung. Während Speculationspapiere im Anfang allgemeine mattere Haltung bekundeten, kam doch im weiteren Verlaufe des Geſchäftes etwas beſſere Meinung zum urchbruch. Die an einem Freitag nun einmal üblichen Wochen⸗Deckungen und eine weitere Nachricht, der Militär⸗ Credit des franzöſiſchen werde nun 300 Mill. be⸗ tragen, führten leicht bis Schluß dieſes anhaltende Befeſtig⸗ ung herbei. Das Geſchäft war während der ganzen Börſe ſti Ereditaktien ½ fl., Diskonto pEt., niedriger, Banken ſtill, Heſſ. Liben Biche ca. 1 pCt. Wehes S Marienburger behauptet, Lübeck Büchener eg..50 höher, Schweizer Bahnen unverändert, Staatsbahn 3 fl., Lombarden I fl. Duxer und Buſchtherader 1½ fl. niedriger, Ausländiſche onds ſchwächer, Griechen befeſtigt, Türk. Donane recht ſeſt, Bad. Zucker ver⸗ lor 1 PCt., Privatdiskonto 3% pCt. Frankfurter Effektenſocietät. Schlußcourſe: Kreditgktien 261¾½, Staatsbahn⸗Aktien 208 /, Galizier 176¼ Diskonto⸗Commandit 290.90, Darm⸗ ſtädter Bank 164.50, Deutſche Vereinsbank 103.40, Berliner ee 177.50, Dux⸗ Bodenbach 324¼, Graz⸗ flacher 198, 1020 119, Lemberg⸗Czernowitz 185½,d Prince Henri 61.30, Badiſche Zuckerfabrik 102.80, Deut Ediſon 177.70, Laurahütte 131.50, Gelſenkirchen 140.50, Ma⸗ rienburger 93.30, Gotthard 132.40, junge 125.60, Central 123.40, Nordoſt 98.20, Jura 107.10, Union 93.40, Italiener 96 50, %Ct. ungar. Goldrente 83.85, Egypter 88.75, 4½ũCt. Por⸗ tügieſen 66.10, Türken 15.35, Ottoman. Zoll⸗Obl. 67.50, Griechen 73.80, deutſche Oelfabriken 115.49. Bei feſter Geſammt⸗Tendenz waren Kreditaktien bevor⸗ zugt, die übrigen Werthe verkehrten ruhiger und zeigten ge⸗ genüber dem Mittagsſchluſſe meiſt nur geringe Veränderungen. Frankfurter Börſenwoche. (Originglbericht des„General⸗Anzeigers.“) H Frank furt a.., 18. Okt. Die erſten acht Tage der Adden Woche bekundete die Spekaltion noch große Zurückhaltung und Aengſtlichkeit, die ſelbſt durch die Gründung der Internationalen ehemals Goldberger, nicht gebannt werden konnte. Erſt nachdem man ſah, daß die Reichsbank den Dis⸗ konto unverändert ließ, wurde die Stimmung zuverſichtlicher und man ſucht nun nach neuen Motiven, um eine kleine Hauſſe in Scene ſetzen zu können. Aus der Umwandlung Goldberger s glaubte man darum auf die baldige Nachfolge Bleichröder's folgern zu dürfen, und wirklich ſtellten Berliner Berichte, wohl mehr dem Ver⸗ langen der Börſe, als den Thatſachen entſprechend, die Gründung zunächſt als eine Art Familienbank für die aller⸗ nächſte Zeit in Ausſicht. Die er einzelner Montan⸗ werthe, wie Dortmunder und Gelſenkirchener, ſowie das Ge⸗ rücht von neuen rufſiſchen und ſpaniſchen Anleihen bewirkte dann allgemeinen Deckungsbegehr, auch vereinzeltes Eingreifen des Privatpublikums, wodurch die Courſe ſo ziemlich wieder auf den höchſten zuletzt Nonat dinden Stand gehracht wurden. Gegen den vergangenen Monat ſind aber die Umſätze bedeutend zurückgegangen, Die Vorgänge am Geldmarkt werden mit großer Auf⸗ merkſamkeit verfolgt, Geld iſt jetzt ſehr dae geworden, au der Privatdisconto iſt zurückgegangen, och wäre es gewagt, auf die baldige Rückkehr des früheren 5 zu rechnen. Es gehen große Summen aus den weſtlichen Ländern nach Rußland, Oeſterreich und nach Rumänien, und es wird lange ae ee dieſe Beträge wieder an ihren Ausgangspunkt zurückkehren. Das neue argentiniſche Bankgeſetz, welches die ſcen von Banknoten lediglich an Hinterlage von argentiniſchen Staate fonds 1 n ilt vielſeitig als geeignet, die Befürch⸗ tungen, welche inſichtlich der Goldentnahmen für Buenos Aires gehegt wurden, zu zerſtreuen. Die dieſer Tage zur i e gelangenden.50procentigen Argentinier werden wohl ſtark überzeichnet werden, obwohl die Fazaung auf das Anlehen der Provinz Catamarea in Brüſſe 5 t iſt. Am Rentenmarkt hatten Griechen die größten Schwan⸗ kungen durchzumachen, die Einführung der Fprocentigen in Berlin war nicht von Erfolg begleitet, das Papier muß ſich erſt ſein Abſatzgebiet erobern. Für einzelne Induſtriewerthe, wie Ediſon⸗Aktien, hält die gute Tendenz an und wird für weitere namhafte Steige⸗ rung Propaganda gemacht. Amerikaniſche Produkten⸗Märkte.(Schlußcourſe vom 18. Oktober.) ank, New⸗Nork Chieago Monak Weizen] Mais Schmalz Caffee Weizen Mais Schmalz Auguſt————.———— September————.———— Oktober—— 59N72— 14.50114.— 46——— November 113¼ 58—— 14.25———— Dezember 115275 5—— 1400 116— 4170—— Januar 116¼ 49—— 14.05——— Februar—.—— ʒ— 14.05——— 1— März—————=——— April—————.—————— Mai 118¼ 48/%— 14 20 114¾ 6974(—— Juni———— 2——— Juli—————— Vear——————.————.—— Geld⸗Sorten. Dukaten Mk..60—65 Ruſſ. Imperials Mk. 16.76—72 20 Fr.⸗Stücke„ 16.15—12 Dollars in Gold„.90—16 Engl. Sovereigns„ 20.42—370 Schifffahrts⸗Angelegenheiten. Paſſau, 9. Okt.(Schiffsverkehr auf der Donau.) Geſtern iſt mit dem Remorqueur„Inn“ auf der Donau ein Schlepper eingetroffen, welcher durch ſeine eigenthümliche Bauark und Größe allgemeines Staunen erregte. Das rieſige Fahrzeug trug einen Oberbau, welch letzterer für Viehtrans⸗ porte beſtimmt iſt. Die Tragkraft beträgt 200 Tonnen oder 4000 Zentner. Das Schiff enthält Getreide, und wird die Ladung hier auf die Bahn verfrachtet. Seit etwa 15 Jahren iſt kein derartiges Schiff hier 1 en; gegenwärtig aber ſieht ſich die Donau⸗Dampfſchifffahrts⸗Geſell chaft gezwungen, alle verfügbaren 25 rzeuge in Verwendung zu nehmen, um den rieſigen Verkehr bewältigen zu können. 5 Rotterdam, 9. Okt, Die Erwartungen, daß mit Be⸗ ginn dieſes Monats der Verkehr wieder etwas lebhafter werden ſollte, ſind nicht eingetroffen und iſt überhaupt eine Flaue eingetreten, welche man ſonſt bei dieſer Jahreszeit nicht gewöhnt iſt. Die Zufuhren von Getreide ſind ſehr un⸗ bedeutend, während Kolonfalgüter Erz und Roheiſen etwas lebhafter waren. Auch die Frachten ſind zurückgegangen und werden heute durchſchnittlich nach Monnheim fl..15 bis.30 per Laſt bezahlt. Ausſichten auf eine Beſſerung ſind bis jetzt nicht vorhanden. Tobith, II. De Das poön Dorkrecht mit Brettern be⸗ ladene Schiff des Schiffers Volkenborn iſt in Folge ſeines Oberlaſſes zwiſchen hier und Nymwegen geſunken. Die Mannſchaft wurde gerettet. Duisburg, 12. Okt. Bei ziemlich lebhaften Verkehr und ſtarker Nachfrage nach Schiffsraum, heſonders für den Ober⸗ rhein blieben trotzdem die Frachten auf ihrem niederen Stand und wurde heute bezahlt nach Amſterdam für Schiffe von 100—120 Karren fl..65—.75, Schiedam.90—.00, Rotter⸗ dam.85—.90, Antwerpen für große Schiffe.80—.00, für kleine Schiffe.50—.60, Mainz⸗Mannheim für Schleppkähne Mk..50—.75, für Holz ee M..—, Koblenz.25—150. Ruhrort, 11. Ock. Dieſer Tage kam wieder ein Kü⸗ „Folkerding“ mit Holz befrachtet aus Rußland hier an. Köln, 11. Oct. Die Stelle des hieſigen Hafenkommiſ⸗ ſärs, welche Herrn Hafen 1 0N Chriſtophe von Mainz übertragen wurde, iſt mit Mk. 5000— nicht mit Mk. 4000— dotirt. Außerdem erhält der Inhaber freie Wohnung, Herrn Chriſtophe iſt für den Fall ſeines Bleihens in Mainz eine Erhöhung des Gehalts von Mk. 2800 auf Mk. 3600 in Aus⸗ ſicht geſtellt worden. Er wird aber die Stelle in Köln am 1. Dezember bereits antreten. Nackenheim, 8. Okt. Der zu Thal fahrende Remor⸗ gueur Induſtrie XIV und der zu Berg kommende Schrau⸗ bendampfer„Biene“ carambolirten in hieſiger Gegend derart, daß die Dampfer ſowohl als auch die anhängenden Schiffe Havarien erlitten. Bei einem ſolchen Waſſerſtande dürfte doch dieſes nicht vorkommen. Mannheim, 11. Okt. Der Verkehr wurde durch das wachſende Waſſer, ausgenommen in unſrem Haſen, in keiner Weiſe geſtört und war derſelbe ein ſehr reger. Wenn auch die Getreidezufuhren etwas ruhiger ſind, ſo waren doch diejenigen der Colonialgüter und Kohlen immerhin von Be⸗ eutung. Die gewöhnlichen Thalladungen, wie Salz, Schlacken, Holz waren recht befriedigend und hielten ſich die Frachten auf ihrem alten Stand, während die Frachten an den Ruhrplätzen ſehr zurück gingen und heute noch ſehr ſchwankend ſein ſollen. Von hier nach den Ruhrhäfen werden heute per Ztr.—6 Pfg. bezahlt. Für Bretter nach dem Mittelrhein bei vollex Belaſtung Mk..50 per 100 Stck. 16 12“%; für leinere Parthien entſprechend höher. Maunheimer Hafen⸗Verkehr. Folgende Schiffe ſind am 12. Oktober angekommen: Hafenmeiſterei I.(Rheinvorland), Schiffer ev. Kapitän. Schiff. Kommt von gadung Ctr. Beckhuiſen Rheinländer[Rotterdam Stückgüter 254 Bickert Moltke 5 25 198 Hebel Elberfeld Khln 5 70 Hafenmeiſterei L. G. Anſtatt Clara Biebrich] Cement 4278 A. Baumeiſter Entrepriſe Rotterdam Getreide 10554 W. Looſen Induſtrie 10 Köln Stückgüter 4800 G. Dohmen Dorette Ruhrort Kohlen 17680 J. C. Feudel Carolina Rotterdam Petroleum 16154 D. Kruyff Kurt Antwerpen 5 6260 Hafenmeiſterei III. J. Knobel Mannheim 11 Hochfeld Kohlen 14400 WM. Breuchel and. u. Schifff./„ 12000 G. Kühnle arie Heilbronn. Salz 1102 H. Kühnle Drei Brüder— 2090 Naab Mina Jagſtfeld 1142 Kappes Erbprinz 5 9 1486 M. Müßig Martin 0 2402 G. Frank Induſtrie 9 Düſſeldorf Stückgüter 900 Hafenmeiſterei IV. Hr. Walker Maria Ruhrort] Kohlen 2800 Jr. Staubitz jr. aee Duisburg 5 3700 P. Zen atharina 4„ 13400 Hr. Faſtrich Helena 5 5800 W. Terjung Miffprt 16000 D. Dongmann D. j. Heinrich] Alſum 7 8610 Floßholz: angekommen 3500 Cbmtr., abgegangen—, Waff erſtande Jaggheſchzen, Rhein. aub, 2. Okt..80 m.—.18. Konſtanz, 12. Okt..92 m. 0,. Koblenz, 12, Okt.35 m. +.8. Hüningen, 12. Okt. 4. 1s m.— 007. Köln, 18. Okt..97 m.—.01. Kehl, 12. Okt..22 m—.08. Ruhrort, 12. Okt..52 m. 4..01. Lanterburg, 19. Okt..78 m.—.06, Maxau, 13. Okt,.16 m—.06. Neckar. Mannheim, 18. Okt..55 m.—.14, Mainz, 19. Okt..23 m.—.09. Dampfer⸗ 5 Bremen, 11. Oktober.(Telegrap 15 Dampfer⸗Nachrichten des Norddeutſchen Lloyd in Bremen, mitge heilt von Ph. Jac. Eglingen, alleiniger, General⸗Agent i annheim.) Dampfer„Ems“, welcher am 2. Oktober in Bremen abge⸗ flören war, iſt am 11. Okt., Vm. 10 Uhr, wohlbehalten in Newyork angekommen. Neueſtes und Celegramme. » Berlin, 12. Oct. Die Berliner„Pol. Nachr.“ erfahren, daß eine ſeiner Zeit dem Kaiſer Frie drich für die geheime Korreſpondenz mit den oherſten Reichsbehörden zur Verfügung geſtellte Chiffre, welche ſich zur Zeit des Todes des Monachen noch im Sterbezimmer befand, abhanden gekommen und ſpurlos verſchwunden ſei. Es liege hierbei zweifelos ein Diebſtahl vor. * Wien, 12. Okt. Miniſter Ziemialkowski hat demiſſionirt. Der Rücktritt Ziemialkowski's, welcher ununterbrochen ſeit 1873 unter Auersperg und Taaffe Miniſter ohne Portefeuille war, wird lt.„Fkfr. Ztg“ als ein Sieg Dunafewski's über ihn bezeichnet. Budapeſt, 12. Okt. Von vertrauenswürdiger Seite wird dem„Peſter Lloyd“ verſichert, die jüngſte Meldung der„Kreuzztg.“ beruhe auf Wahrheit, wonach die von der Wiener Poltzei getroffenen Vorſichtsmaß⸗ regeln für Kaiſer Wilhelm von letzterem gekannt und gebilligt worden ſeien. *Paris, 12. Okt. Der„Temps“ erfährt der Frkf. Ztg. zufolge aus Tunis, daß der dortige italieni⸗ ſche Generalkonſul den Direktoren der italieniſchen Schulen in Tunis befohlen habe, den Inſpektoren des Bey den Eintritt zu verwehren. * Paris, 12. Okt. Die hier erſcheinende Ausgabe des„New Hork Herald“ publizirt heute Auszüge aus Mackenzie's Broſchüre. Nach dieſen Auszügen erklärt Mackenzie in ſeiner Rechtfertigungsſchrift, daß in der Kon⸗ ferenz vom 20, Mai die deutſchen Aerzte einſtimmig ſeine Behandlungsweiſe gebilligt hätten und deßhalb die Verantwortlichkeit mit ihm theilen müßten. Der Kronprinz habe ſeinerzeit durch einen Freund in Ems erfahren, daß Gerhardt die Meinung hegte, der Kranke habe den Krebs. Er(Mackenzie) ſei ſehr entrüſtet über Gerhardt's Indiskretion geweſen und außerdem ſehr erſtaunt, daß man den Patienten nach Ems geſchickt habe. Vor der Abreiſe nach Italien habe er der Kronprinzeſſin ausführlich über den Zuſtand des Kronprinzen berichtet und nicht verſchwiegen, daß das Leiden krebsartig werden Mannheim, 18. Okt..585 m.— 90.10. Heilbronn, 13. Qkt..80 m.—.00. achrichten. könne. n hnen. aſenberg gart), ſowie Pforzheim W. B. tranſit Ausnahmeſracht Großh. Badiſche Skaatseiſenba Mit ſofortiger Wirkung werden für Steinkohlen in von 10,000 Kg. im Verkehre zwiſchen Mannheim und (bei Stutt ſätze in Höhe von 0,43 beziehungsweiſe 0,27 für 100 Kg. eingeführt. 17859 Karlsruhe, den 11. Oktober 1888. Generaldirektion. Großh. Badi Wir ver ferung von: 370 Bahnwartstuchröcken 440 Bahnwartstuchhoſen 80 Bahnwartstuchmäntel 1800 Bahnwartstuchmützen 360 Bahnwartsdrillchröcken 840 Bahnwartsdrillchhoſen und nehmen mit bezüglicher Ueberſchrift verſehene ſchriftliche, ver⸗ ſiegelte Angebote hierauf bis längſtens den 27. Oktober l.., Vormittags 10 Uhr entgegen. „Muſterſtücke liegen dieſſeits zur Einſicht auf, bedingungen werden von uns unentgeldli Karlsruhe, den 9. Oktober 1888. 17786 Gr. Hauptverwaltung der Eiſenbahnmagazine — 4 Ausfertigung. J. A. S. gegen 1. Guſtav Frey hier, 2. Antonia Bundſchuh hier wegen unehelichen Zuſammenlebens. Beschluss. No. 53,996. In Erwägung, daß die Strafverfügung Gr. Bezirksamts hier vom 12. Juli 1888 den beiden Angeklagten ordnungsmäßig am 14. Juli 1888 zugeſtellt wurde(bgl.§ 13 .⸗O. p. 11. Sept. 1879, in Verbindung mit§ 56 Abſ. 2 Ziff. 3 Einf.⸗Geſ. z. Str.⸗P.⸗O. u.§ 453 Pr.⸗O.). In Erwägung, daß die Angeklagten am 13. Auguſt 1888 bei Gr. Bezirksamt hier mündlich(Angeklagter Frey auch ſchriftlich) gegen dieſe Strafver⸗ fügung Antrag auf gerichtliche Entſcheidung und die Bitte um ſche Ftaatseiſenbahnen. geben vorbehaltlich höherer Genehmigung die Lie⸗ die Lieferungs⸗ ch abgegeben. Wiedereinſetzung in den vorigen Stand gegen Ablauf der An⸗ 8. chriftſ. Heinr Huber e. S. tragsfriſt geſtellt haben. In Erwägung, daß die Antragsfriſt am 5 8 15 55 Gräger 2 15 13. Auguſt umlaufen war(8 453 Pr.⸗O.). In Erwägung, daß 5. d. Schihm Seb. Ballmann e. T. Katharina. aber auch der Antrag auf Wiedereinſetzung verſpätet iſt, indem,] 8. d. Tagl. Carl Wellenreuther e. S. einrich. ſelbſt angenommen, die Angeklagten hätten ohne ihr Verſchulden 5, d. Fabrixarb. Bernh. Unglenk e. T. Joha. Amalie Eliſe. von der Zuſtellung der Strafverfügung zunächſt keine Kenntniß Oktober. Geſtorbene. erlangt, dieſes Hinderniß doch ſpäteſtens am 4. Auguſt, an wel⸗ chem Tage der zugleich von der Mitangeklagten bevollmächtigte Frey bei Gr. Bezirksamt hier von der Strafverfügung und deren Zuſtellung erfahren hat, beſeitigt war, binnen einer Woche nach der Beſeitigung des Hinderniſſes aber der Antrag anzubringen geweſen wäre, werden die Anträge der Angeklagten auf gericht⸗ liche Entſcheidung und auf Wiedereinſetzung in den vorigen Stand gegen den Ablauf der Anklagefriſt des§ 453 Pr.⸗O. als verſpätet zurückgewieſen, unter Koſtenfolge, 17877 Mannheim, den 2. September 1888. Großherzogl. Amtsgericht VI. gez. Dr, Schneider. Dies veröffentlicht: Der Gerichtsſchreiber: Galm. Benachrichtigung. Die verehrl. Mitglieder der hieſigen evangeliſch⸗proteſtan⸗ tiſchen Kirchengemeinde benachrichtigen wir hierdurch, daß in dieſen Tagen mit der Erhebung der freiwillig gezeichneten Beiträge zur Beſtreitung der kirchlichen Bedürfniſſe in unſerer Bemeinde pro 1888 gegen Ausfolgung einer von unſerm Kirchen⸗ fond⸗Rechner, Hrn. Hoffmann, ausgeſtellten Quittung begonnen wird. Wir ſind der Ueberzeugung, daß wir auch diesmal auf die Freigebigkeit unſerer Gemeindeglieder rechnen dürfen. Mannheim, den 12. Oktober 1888. Der evang.⸗prot. Kirchengemeinderath. Ruckhaber. Oeffentliche Verſteigerung. Montag, den 15. Oktober d.., Nachmittags L Uhr Perde ich im Pfandlokale T 1, 2 hier 17889 1 Regulator, 80 Pfund Seife, 1 Kommode, 1 Taſchenuhr, 1 Küchenkaſten, 1 Doppelzentner Mehl gegen baare Zahlung im VBollſtreckungswege öffentlich verſteigern. Mannheim, den 12. Oktober 1888. Weixel, Gerichtsvollzieher. Bekanntmachung. Nr. 2655. Infolge Rücktritts des ſeitherigen Verwalters der Gemeinde⸗Porphyrbrüche iſt deſſen Stelle auf 1. Januar 1889 wieder mit einem techniſch gebildeten Manne zu beſetzen, wobei wir in erſter Reihe auf einen ſtaatlich geprüften und praktiſch 0 reflektiren. er jährliche Gehalt beträgt 2500., der bei entſprechender Befähigung und Leiſtungen erhöht werden wird. Luſttragende wollen ſich unter Vorlage ihrer Zeugniſſe inner⸗ halb 14 Tagen bei dem unterzeichneten Gemeinderath melden, bei welchem auch über den Umfang der Geſchäftsaufgabe nähere Aus⸗ 17886 kunft erhoben werden kann. 17876 Doſſenheim, den 11. Oktober 1888. Der Gemeinderath. Miltner. Weiß. Verfteigerung von Papetrien und Papier. Montag und Dienſtag, Nachmittags 2 Uhr, werden in Lit. F 4 No. 8 im Laden, verſteigert: Poſtpapier, Copir⸗ und Geſchäftsbücher, Notizbücher, Bind⸗ faden, Couverts, Siegellack, Photographierahmen, Aldeutſche Glas⸗ bilder, Schreibzeug, Federnkaſten, Schulranzen, Portemonnaies u. ſonſt verſchiedene in dieſes Fach einſchlagende Gegenſtände. 17900 Ferdinand Aberle, Auctionator, H 7, 28. Civilſtandesregiſter der Sladt Maunheim. Oktober⸗ Verkündete. Joh. Allgeier, Getreidearb. u. Marie Suſ. Schnörr. „Ludw. Kirſchenlohr, Wagenw.⸗Geh. u. Carol. Mosbacher. „Emil Schätti, Eiſengießer u. Chriſt. Bamberger. Adalbert Brauer, Poſtſekr. u. Eliſe Pilz. Andr. Ludäſcher, Bahnwchtr. u. Anna Eliſ Huxel. Adalb. Parpel, Schuhm. u. Anna Pollack. Joh. Neubauer, Diener u. Sarg Bullinger. riedr. Klefenz, Schreiner u. Eliſ. Sofie Emer. Friedr. Haeßig, Friſeur u. Erneſt. Anſpach, 10. Gg. Ludw. Koeberich, Schreiner u. Chriſt. Glatz. „Gg. Rob. Enz, Kaufm. u. Anng Nrs 90 5 insbach. d go d o N. 1I. Jac. Urich, Vergolder u. Carol. Oktober. Getraute. 6. Joh. Mich. Kuck, Schneider m. Eliſ. Kraus. 6. Val. Weber, Gipſer m. Marianne Schäfer. 6. Ant. Deuringer, Neſtaurat. m. Wilh. Brandt. 6. Friedr. Jaskt, Bahnhofverw. m. Cath. Lennden gb. Bergmann. 6. Herm, Fr. Helfenſtein, Kfm. m. Marie Leinhas. 6. Joh. Georg Kraft, Sch 11 57 m. Juliane Weber. 8 Adam Schäfer, Möbeltransp. m. Cath. Schmitt. 6. Val, Roedel, Flößer m. Anna Maria Heidinger. 6. Emil Tremmel, Hptlehrer m. Emma Scharpinet. 6. Joh. Gg. Rapp, Keſſelſchm. m. Carol. Lauſter. 6. Dan. Knoerzer, 85 m. Anna Maria Beiſel. 6. Wilh. Joſ. Rub, Kaufm. m. Marg. Fucke. „Carl Frank, Werkführer m. Wilh. Oeder. Chr. Wilh. Dirrmann, m. Genovefa Weber. „Carl Adolf Kirſchenbühler, er m. Magd. Knapp. „Nicol. Heinrich, Schmied m. Marg. Herdner. Bernh. Heinr. Hüllinghoff, Schneider m. Barb. Wolf. Wilh. Abn, Gräsberger Maurer m. Kath. Hagg. Alb. Wuemß Schreiner m. Bertha Grein. „Jul. Nies, Bahnarb. m. Eliſ. Kehl geb. Flath. „Ludw. Hofmann, Säger m. Cliſ. Heiſt. 8 Her Wormſer, Kaufmann m. Emilie Kaufmann. erm. Herka Kaufm. m. Chriſt. Schland. Ludw. Gerlach, Schloſſer m. Apollonia .Heinr. Bader, Schreiner m. Chriſt. Wahl. September. Geborene. 29. d. Thhucher Mart. ebe e. T. Marg. Marie. 755 5 Tüncher Friedr. Weber e. S. Friedr. Georg. Oktober. J. d. Bureaugeh, Carl Sigmann e. S. Adolf Carl Bernh. u. e. T. Wilh. Joha. Chriſtine. d. Cigarrenm. Joſ. Eppert e. T. Marie. Math. Boehler e. S. Friedr. Wilh. äcker Theod. Gretz e. S. Wilh. Otto Oskar. Tüncher Phil. Bürkel e. S. Friedr. Carl. „Tagl. Chriſtian Braun e. S. Joh. Martin. Bierbr. 5 Sorgenfrei e. S. Otto Carl. latzmſtr. Friedr. Walter e. S. Carl. Lagl. Friedr. Ritz e. S. Georg. Kellner Adolf Preller e. T. Julie Carol. Schloſſer Phil. Müller e. S. Phil. Johann. Bierbr. Jacob Keitel e. T. Gliſ. Anng Kath. Gaſtwirth Leonh. Egly e. S. Hans Emil Leonh. Weichenw. Carl Keller e. T. Pauline. „Glanzwaſcher Pet. Müller e. S. Joh. Andr. Serg, Otto W. Paul Köppel e. T. Luiſe Ther. Roſa. Sattler Carl Fr. Scholl e. T. Bertha Kath. 8 er Joſ. Mödlinger e. S. Joſ. Frz. Wilh. agl. Carl Piton e. T. Magdalene. „Bierbr. Aug. Fähnle e. S. Georg Julius. „Steinh. Gg. Himmelſtein e. T. Emilie. Klaviermchr. Eugen Müller e. S. Heinr. Paul. Schreiner 8 Hemberger e. S. Auguſt. 5 enjamin Kolb e. T. Franziska. Güterarb. Jac. Michels e. S. Heinr. Herm. Kaufm. Wilh. Volz e. S. Carl Hans. Schneider Peter Heppes e. T. Helene Clara. „Kaufm. Guſt. Ad. Schnitzlein e. S. Ant. Markus. Küfer Ludw. 679g e. S. Franz. Händler Ludw. Brand e. T. Anna Maria. Se Bernh. Großhans e. T. Bertha Frieda. Schneider Joh. Bodri e. T. Katharing. abrikarb. Chr. Baumeiſter e. S. Juß Friedr. Rud. Ludw. S go ooõ o Gg. —— FFFFCFCCCCCCCC — Frz. Carl, S. d. Bremſers 6115 J. Link, 2 T. a. „Friedericke Müller, geb. Klinkicht, Einnehmer Ww. 80 J. 8 M. a. „Joh, Jac., S. d..⸗A. Adam Kraſtel, 3 M. 20 T. a. ath., T. d. Tagl. Caſp. Hartmann, 1 J. 1 M. a, Carl Fr., S. d. Tagl. Andr. Schmitt, 8 M. 14 T. a. riedr. S. d. Sattlers Friedr. aahech 2 M. 23 T. a. uſt. Phil., S. d. Tagl. Ernſt Weinbrecht, 11 M. 10 T. a. Luiſe Carol., T. d. Schreiners Aug. Hag, 1 J. 1 M. 18 T. a. Roſa, T. d. Zimmerm. Carl Ernſt, 11 9. 17 T. a. eanette Kahn geb. Ullmann, Handelsm⸗Ww., 79 J. a. arie Ther., T. d. Schriftſ. Carl Fackler, 15 T. a. Joh., geb. Würzweiler, 1 5 d. Kaufm. Laz. Dreifuß, 63 J. a. d. verh. Kutſcher Wilh. Gehringer, 41 J. 10 M. 12 T. a. Roſa, T. d. Maurers Joh. Mathes, 18 T. a. eh Ober geb. Schmelzer, Landw.⸗Ww., 73 J. 6 M. a. Rebecca 0 geb. Bölling, Kaufm.⸗Ww. 91 J. 4 M. a. „Friedr., S. d. Tagl, 90 Honeck, 20 T. g. „d. verh. Privatm. Carl Wey, 58 J. 11 M. a. Marie Eva Luiſe, T. d. Schmieds Louis Stark, 3 M. 26 T. a. .Carl, S. d. Zimmerm Joh. Gg. 7 2 M. a. „Lina Liſette, T. d. Wirths Carl Friedr. Baro, 7 M. 17 T. a. . Fr. Theod. Herm., S. d. Kaufm. Herm. Voigt, 9. M. 15 T. a. .d. led. Magd. Regine Frey, 47 J. 11 M. 19 T. a. .Elſa Friedricke, T. d. Wirths Gg. Ocker, 1 M. 19 T. a. Emil, S. d. Schneiders Val. Gregor Ullrich, 21 T Bertha Soſie, E. d. Tünchers Alb. Zopf, 6 M. a. riedr. Wilh., S. d. Kaufm. 1 oth, 2 M. 7 arol., T. d. Schreiners Gottl. Schillinger, 6 M. . Barb. Kolter 81 Zimmerm.⸗Ww. 71 J. Guſt. Wilh. S. d. Metzgermefſters Aug. Greiner 1 Chriſt. Wiehl 0 Richter, Sekretärs⸗Wittwe, 65 F. Wilh., S. d. Schneiders Adam Hauck, 9 T. a. 12. d. verh. Maurer Joſef Günther, 59 9 10 M. 11 T. a. 8 mine Parmann geb. v. Nida, H 9 8 a. Auszug aus den Civilſtandes⸗Regiſtern der Stadt Judwigshafen a. Rh. er. Verkündete. Peter Adam.⸗A. u. Louiſe Kg Emil Güthle, Tapezier u. Anng Maria 10 Karl Guſt, Ad. Aug. Wiſſig, Schloſſer u. eter at u. Kath. Engel. Johann 8 90 chloſſer u. Anna Marig Sieber. Johann 19 0 Eiſenbahnarb. u. Maria Kath. Knapp. „FJoh. Neubauer, Diener u. Maria Bullinger. hieronymus Hambſch, Maurer u. Bertha Carolina Kunze. September. Getraute. Be⸗ Max Wilh. Dulz, Feilenhauer m. Marg. Dauenhauer. er. Dr. Aug. Markſtahler, Chemiker m. Emma Auguſte Sturm. Benno Jul. Carl Spies, Schriftſ. m. Emma Bertha Roſ. Müller. Johann Salomon, 85 m. Maria Sofia Hotter. Mich. Trautmann, Schuhm. m. Eliſ. Hartmann. Karl Ries, Schieferdecker m. Eva Eliſ. Sigmund. Leonh. Drackert,.⸗A. m. Helenga Wingert. „Andr. Klingel, Eiſenbahnarb. m. Kath. Flockert. 5 1 Joachim, G5„ m. Anna Maria Beyersdörfer. Chriſt. Ludw. Schreiweis,.⸗A. m. Chriſting Roſina Braun. 6. Gg. Adam Schweickert, Tagner m. Kath. Schildknecht. 6. Joh. Mich. Schmitt,.⸗A. m. Bertha Louiſe Schwarz. acob Geimer, Dienſtknecht m. Anna Maria Müy. Sepkember. eburten: 9. 30. Amalia Friedericka, T. v. Jacob Dotnüple, Geſchäftsagent. Oktoher. G5 chneider. D d d0 ꝙ̃ do o HDD ο DnDAer en= Oktober penhöfer. nna Maria Heſſig. d O ꝙ S95 9 p0 go 90 Chriſtina, T. v. Johann Kall, Bernhard, S. v. Carl Rexer, oniſe Wilhelm, S. v. Wilh, Supper, Schuhm. Louiſe Chriſtina, T. v. Joh. Friedr. Jler Küfer. Andreas, S. v. Lorenz Dörrzapf,.⸗A. „Maria, T. v. Heinrich abe A. „Heinrich, S. v. Aug. Herber, Schmied. .Konrad, S. v. Joh. Baſting, Tagner. Magdalena, T. v. Johann Schmitt, Maurer. acob, S. v. 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Ullrich, 33 J. a. Schuhmacher. ., S. p. Stefan Laubner, Schloſſer. v. Heinrich Weber, Mechaniker. Heinrich Weber, Mechaniker. S. v. Gg. Roth, Waagenrapporteur. 8 a, Ta 5d. Carl T. 0 8. 8. Friedr. Aug. Ernſt 8. Phil. Friedrich, 1 M. 11 10. Wilhelm, 1 M. 20 T 10. Clara, 1 M. 20 T.., 11. Guſtav Albert, 1 J. 7 Kirchen⸗Anſagen. Evaugel. proteſt. Gemeinde. Sonntag, 14. Oktbr. Miſſions⸗ und Guſtav⸗Adolph⸗Feſt. Trinitatiskirche. ½9 Predigt Herr Stadtv. Fiſcher. Militär 10 Uhr Predigt Herr Stadtpfr. Ahles. Collecte. Concordienkirche. ½10 Predigt Herr Stadtpfr. Hitzig. Collecte. 11 Uhr Kindergottesdienſt Herr Stadtpfr. Hitzig. 2 Uhr Chriſtenlehre Herr Stadtpfr. Hitzig und Herr Stadtpfr. Ahles. 6 Uhr Predigt Herr Stadtpfr. Greiner. Lutherkirche. 10 Uhr Predigt Herr Stadtpfr. Simon, Collecte. 11 Uhr Chriſtenlehre Herr Stadtpfr. Simon. Diakoniſſenhauskapelle. 8 Uhr Abendgottesdienſt Herr Vikar Schluſſer. Epangeliſches Vereinshaus, K 2, 10. Sountag, den 14. Oktober Vorm. 11 Uhr Sonntagsſchule. Schwetzingervorſtadt, früherem Rettungshans 74—78. Sonntag, den 14. Oktober Nachmittags 1 Uhr Sonntagsſchule. Abends 8 Uhr Bibelſt. von Herrn Stadtmiſſionar Simon. Katholiſche Geneindt. Sonntag, den 14. Oktbr. Jeſuitenkirche. 6 Uhr Frühmeſſe. 8 Uhr Militärgottes⸗ dienſt. /½10 Uhr Hauptgottesdienſt. Predigt und Amt. 11 Uhr Meſſe. 2 Uhr Chriſtenlehre. ½38 Uhr Bruderſchaft v. heil. Her⸗ zen Maria. Schulkirche. 9 Uhr Kindergottesdienſt. Katholiſches Bürgerhoſpital. 8 Uhr Singmeſſe. 4 Uhr Abendandacht,. Untere kath. Pfarrei. ½7 Uhr Frühmeſſe. 8 Uhr Sing⸗ meſſe und Predigt. ½10 Uhr Amt mit Predigt. 11 Uhr ſtille hl. Meſſe. ½3 Uhr Vesper. Neckarkirche. ½10 Uhr Amt mit Predigt. Alikatholiſche Gemeinde. Sonntag, den 14. Oktober. Um 10 Uhr Gottesdienſt. Goktesdienſtordunng in der kKalh. Airche zu Judwigshaſen. Pfarrkirche. Samſtag: 3 Uhr Beicht. 4 Uhr Salve. 6 Uhr Roſenkranz⸗Andacht mit ſakr. Segen. Während des Mo⸗ nats Oktober täglich Abends 6 Uhr Roſenkranz⸗Andacht mit ſakr. Segen. Sonntag: 6 Uhr Beicht. ¼7 Uhr Frühmeſſe mit Ho⸗ milie. ½9 Uhr hl. Meſſe für die Schulkinder. ½10 Uhr Predigt und Hochamt. 1 Uhr Chriſtenlehre für die Knaben. ½2 Uhr für die Mädchen. 2 Uhr Herz Jeſu Bruderſchafts⸗Andacht mit ſakram. Segen. 6 Uhr Roſenkranzgebet vor ausgeſetztem hochwürdigſtem Gute.— Während der Woche: ½7 Uhr hl. Meſſe. ½8 Uhr Pfarrmeſſe.(Donnerſtag: 7 Uhr Engelamt). Mitt⸗ woch und Samſtag: 9 Uhr hl. Meſſe. Nothkirche Hemshof. Sountag: ½9 Uhr hl. Meſſe für die Schulkinder, ½10 Uhr Predigt und hlg. Meſſe. 1 Uhr Chri⸗ ſtenlehre für die Knaben. ½2 Uhr für die Mädchen. 2 Uhr Andacht. 5 Uhr Roſenkranz⸗Gebet.— Während der Woche: Dienſtag, 1000 Freitag und 7 Uhr uhn 0 en r Meſſe. Während des nats Oktober täglich Abends 7 Roſenkranz⸗Gebet. Freixeligiäſe Gemeinde. Sonntag, den 14. Oktober, Vormittags 10 Uhr im großen Caſino⸗Saale R 1, 1 Vortrag des Prediger Schueider über das Thema: „Zur Würdigung der Toleranz.“ Der Zutritt ſteht Jedermann frei. Der Vorſtand. 5 Theilnehmenden Freunden und Be- Ekannten machen wir die schmerzliche Mittheilung, dass unsere geliebte Mutter, Schwiegermutter u. Grossmutter, Schwe⸗ ster und Schwägerin Frau Christiane Wiehl, geb. Richter, Ober-Post-Directions-Seoretair-Wittwe, heute früh 3 Uhr nach langem schweren Leiden sanft entschlief. 17850 Die Beerdigung findet statt: Sonn- tag, den 14. October, Vormittags 11 Uhr vom Sterbehause K 2, 24 aus. Die trauernden Hinterbliebenen. Mannheim, 12. October 1888. empftehlt ſich im 1 leidermachen nach dem bewährten amerikaniſchen Zuſchneideſyſtem. Talllen werden zugeſchnitten und Jur Anprobe g Frau Obermaier U 1,10½.8t. 17898 Geſucht zum ſof. Eintritt, eine tüchtige Köchin in eine Wirthſchaft zu einem alleinſtehenden Mann. Näheres in der Expedition d⸗ Blattes. 17895 Commis-Stelle. Ein angehender Commis, dem Ade Waibel, 67 S 2 a. 2 — eingetroffen bei 17912 Georg Dietz, G 2, 8 am Markt. Neue ruſſiſche Sardinen engl. Roheßbückinge Ochſenmaulſalat fſt. marin. 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