In der Poſtliſte 22 ragen untes(Badiſche Volkszeitung.) Nr. 2249. ̃ Abonnement: 50 Pfg. monatlich, Bringerlohn 10 Pfg. monatlich, durch die Poſt bez. inel. Poſtauf⸗ ſchlag M..90 pro Quartal. Inſerate: Die Colonel⸗Zeile 20 Pfg, Die Reklamen⸗Zeile 40 Pfg. Einzel⸗Nummern 3 Pfg. Doupel⸗Nummern 5 Pfg. annheit der Stadt Mannheim und Umgebung. er (98. Jahrgang. (Mannheimer Volksblatt.) Journal. Amts⸗ und Kreisverkündigungsblatt Erſcheint täglich, auch Sountags; jeweils Vormittags 11 Uhr. Telegramm⸗Adreſſe: „Journal Maunheim.“ Verantwortlich: TChef⸗Redakteur Julius Katz. Für den Inſeratentheil: . Apfel. Rotationsdruck und Verlag der Dr. H. Haas'ſchen Buch⸗ druckerei, (Das„Mannheimer Journa!“ iſt Eigenthum des kafholiſchen Bürgerhoſpitals.) ſämmtlich in Mannheim. Nr. 282. 1. Blatt.(elephon⸗Ur. A8.) * 7 f + Eine entſcheidende Niederlage haben die geſtrigen Wahlen zum preußiſchen Landtag dem Deutſchfreiſinn zugefügt. Wie am 21. Februar 1887 das Volksurtheil in der geheimen Wahl die demagogiſche Oppoſition der Demokraten und Freiſinnigen geradezu mit vernichtender Wucht traf, ſo ſteht Herr Eugen Rich⸗ ter, der„Volkstribun,“ auch durch die öffentlichen Stim⸗ menabgabe ſein ohnehin kleines Häuflein aufs Haupt geſchlagen. Mit einem Verluſt von 12 Mandaten geht der Freiſinn aus der Wahlſchlacht hervor; doch gewichti⸗ ger als die Zahl ſpricht die Art der Verluſte: Breslau iſt mit drei Mandaten verloren und der langjährige frei⸗ ſinnige Volksbeglücker, Dr. Alexander Mey er, von ſeiner eigenen Wählerſchaft verlaſſen worden; was beweiſt es, wenn man ihn nachträglich den Berlinern aufdrängen moͤchte! Das wäre ungefähr ſo, als ob Herr Sonnemann das Ver⸗ trauen, das ihm ſeine Frankfurter Wähler bei den Reichs⸗ tagswahlen entzogen haben, in Mannheim zu gewinnen ſuchen möͤchte, wo es ihm, nebenbei geſagt, auch vorenthalten bleiben würde. Der große Rechthaber der Freiſinnigen, Hänel iſt ebenfalls durchgefallen und zwar ließen ihn die Altonaer Wähler, welche noch 1885 mit 281 freiſinnigen gegen 92 andere Stimmen auftraten, diesmal abfallen; die 93 anderen Stimmen der Anttfreiſinnigen ſind geſtern auf 213 angewachſen. Auch der langjährige fort⸗ ſchrittliche Abgeordnete Frankfurts, Herr Flinſch, der ſtets mit„nein“ ſtimmte, wenn der andere Frankfurter Vertreter, Herr Metzler, mit„ja“ votirte, iſt trotz vieler ſtolzer Worte, die er an„ſeine“ Waͤhler gerichtet, gegen einen nationalliberalen Bewerber in der Minderheit ge⸗ blieben. Frankfurt, das noch vor 8 Jahren zwei fort⸗ ſchrittliche Landtags⸗ und vor 4 Jahren einen demokra⸗ tiſchen Reichstags⸗Abgeordneten in die Parlamente ent⸗ ſandte, hat den demokratiſch⸗fortſchrittlichen Kartellbrüdern den Rücken gekehrt; an dieſer Thatſache vermögen alle gewundenen Redensarten der großen und kleinen demo⸗ kratiſchen Preß, reptilien“ nichts zu ändern. Geradezu humoriſtiſch iſt die Moral, welche die„Frankf. Ztg.“ aus dieſer für ſie ſo ſchrecklichen Geſchichte zieht: „Die linksſtehenden Parteien“— ſo meint die Frankf. Ztg.“—„werden in dem Wahlreſultate einen Anſporn zu fortgeſetzter eifriger Thätigkeit erblicken müſſen, die ihnen für die nächſte Zukunft ſchon Früchte beſcheeren wird, wenn ſie feſt zu ihrer Ueberzeugung ſtehen. Die Agttation zu ihren Gunſten hat ja jetzt ſchon von Berlin aus ganz verheißungsvoll begonnen.“ Das ſetzt wirklich der demokratiſchen Tragikomödie die Krone auf; eine nicht nur lokale entſcheidende Niederlage, nein, eine über den Freiſinn mit geradezu elementarer Gewalt, auch ohne Pikrinſäure und Melinit, hereinge⸗ brochene Kataſtrophe, iſt für die„Frankf. Ztg.“ ein An⸗ ſporn zu„fortgeſetzter“ eifriger Thätigkeit, als ob die bisherige nicht eben durch die Thatſachen die denk⸗ bar größte Verurtheilung durch den Volksmund erfahren hätte; niedlich geradezu iſt der Hinweis auf die Berliner freiſinnigen Wahlerfolge, welche dieſelbe„Frankf. Ztg.“, die ſie jetzt als verheißungsvolles Zeichen deutet, nie bezweifelt hat. Wir werden es erleben, daß Frank⸗ furt trotz Reichs⸗ und Landtagswahlen, als„demokratiſche“ Stadt verſchrieen wird, wie ja auch Mannheim noch immer die demokratiſche„Hochburg“ iſt, welche nur durch Verrath in Feindeshände fiel, die ſie hoffentlich nie mehr ausliefern werden. Ein Troſt iſt den Demokraten geblieben: Stöcker zieht wieder in's preußiſche Abgeordnetenhaus ein, und ſo iſt dafür ge⸗ ſorgt, daß es an Stoff zu ſaftigen Bemerkungen den Frelſinnigen und Demokraten nicht fehlen wird. Durch tüchtiges Schimpfen auf die Herford⸗Bielefelder wird man die eigene Niederlage zu vertuſchen ſuchen. Der wahre Liberalismus aber hat alle Urſache, mit dem geſtrigen Erfolge zufrieden zu ſein.— Wir laſſen hier die Einzelreſultate folgen: Berlin: ſä e Wahlkreiſe haben freiſinnig ge⸗ wählt. Fe nk ſurt e Mzler e0 21 Hergen⸗ bahn(nak.⸗lib.) Rotenburg⸗Hersfeld: Seyfahrth Ken, Hanau: Zimmermann(nl.), Lüneburg: ötſedrichs(al, Mettmann: Rumpf(nl.) RKrenswalde: Meyer(konſ.), Brand(tonſ), Prefeld: Ahuder(Centr), Segeberg! Muhl 1 40 Meppen: Windthorſt(.), Schleuſingen: v. Erffa(tonſ), Kehdingeng: Schorf(al.) Stade;: Hol⸗ termann Lingen: Nüve(konſ), Biedenkopf: Bork enl), Gifborn: Halem(ul), Verden: Wattenberg (al.), Wetzlar: Peinz Solms ſtonſ, Groß⸗Strelitz: Letocha(.) und Strachwitz(), Neugard: Podewils (konſ)., v. Bismarck⸗Kniephof(konſ) Gumbinnen: Burchärd(tonſ), Potsdam: Kelch(konſ), Nimptich: v. Saurma(konſ), Fallingboſten Thies(nat.⸗lib.), Goslar: Mackenſen(nat.⸗Iib.), Neuhaus: Pfaff iien, Le bau: Tzarlinzti(Voleh, Jüterbogk v. Oertzel(onſ Seleſeulle uud vperkrkitetr Jeitung in Aounheim und Amgebung. Melſungen: Noell(konſ.), Stettin: Brömel(fr.) Eöslin: Holtz(konſ.) und Unruh(konſ), Prenzlau: Wedell(konſ.) und Riſſelmann(konſ.), Hirſchberg: Eberty (freiſinnig) und Halberſtadt(freiſinnig), Oppeln: Matuſchka (Centrum) und Nadbyl(Centrum), Melle: Bruel(Welfe), Uelzen: Plinke(nat.⸗lib.) Sagan: Strutzhagen(konſ.) und Donna(konſ.), Diepholz: Meyer(nl.), Oſterrode: Licht(nl.), Bunzlau: Koelchen(konſ.) und Ayenarius(nl.), Beckum: Hagen(.) und Pellengahr(.), Hannover⸗ Land: Niſche(nat.⸗lib), Trier: Mosler(Centrum) und Limbourg(Centrum), Aurich: Tannen(rnat.⸗lib.), Merſe⸗ burg: Neubarth(konſervativ) und Helldorf(konſervativ). Königsberg ſi. Neumark, Gerlach(konſ.) und Neumann (konſ.), Appenrade: Laſſen(Däne), Schwelz: Gerlich (konſ.), Hameln: Spangenberg(konſ.), Wanzleben: Benda(nat.), Kleve: Virnich(Centrum), Schievel⸗ bein: Brockhauſen(konſ), Fulda: Gößmann(Centrum), Haarburg: Ludowieg(nat. lib.), Liegnitz: Goldſchmidt (freiſ.) und Lange(freiſ.), Hildesheim: Lubrecht(nat.⸗l.), Norddithmarſchen: Ottens(nat.⸗l.) Striegau: Barchewitz(konſ.) und Kletſchke(nat.⸗l.) Laueuburg Berling Nei Flatow: Keudell(konſ.) und Konrad (konſ.); Neuſtadt: Hüne(Centrum), Osnabrück: Weſterkamp(nat.⸗l.) Stendal: Jagow(konſ.) und Baſ⸗ ſewitz(konſ.), Lötzen: Lynker(konſ.) Gneſen: Chelmicki (Pole), Oels: Heydebrand(konſ.) und Spiegel(konf.) Rendsburg: Holleſen(nat.⸗lib.), Oldenburg: Hanſen (Tonf.) 11005 sburg: Jenſen(konſ), Marienwerder: Wef el(konſ.) und Herwig(fonſ), Rees: Fritzen(Centrum) Siegen: Aachenbach(konſ.), Stolzenau: Schwarzkopf (konſ.), Schleswig; Chriſtophexſon(konſ.); Soltau: Ahlden(nat.⸗lib.), Eſchwege⸗Schmalkalden: Chriſten 1 Kaſſel⸗Land und ee lt⸗ haus(konſ), Hofgeismar⸗Wo Hand en: Knohel (konſ.) Homberg⸗Ziegenhain Baumbach(konf.), Altona Senator Knauer(Carxtell) epeſe 213, Hänel(fr.), 198, Weilburg: Wirth(freiſ.) Bielefeld: Im zweiten Wahlgang ſiegte Stöcker mit 351 Stimmen über Boſſart (freiſ), der 316 Stimmen erhielt. Neuwied⸗Alkenhurg: Die Nationalliberalen haben mit 254 gegen 249 Stimmen über das Centrum geſiegt. Rüdesheim a. Rh. Lotichius(nl.) gewählt. Unterlahnkreis: Schaffner(nat.⸗ libh.) Unterweſterwaldkreis: Dr. Lieber(Centr.) Dan⸗ 1g: Rickert, Steffens und Drawe. Köln: Greiß(Centr.), Fuchs(Centr.) E Atbeſterwohnungen. Wir ſind es gewohnt, daß die„Frankf..“ die politiſchen und wirthſchaftlichen Verhältniſſe unſerer Stadt mit einem aus Mißgunſt und Groll gepaarten Uebelwollen beſpricht, der draußen im Reiche falſchen Vorſtellungen über Mannheim Vorſchub leiſten ſoll. Seitdem die Reichs⸗ tagswahlen die demokratiſche Hochburg in Trümmer leg⸗ ten und die ſtädtiſchen Wahlen manche demokratiſche Hoff⸗ nung vernichtet haben, iſt die Stimmung der„Frankf. .“ gegen Mannheims induſtrielle und politiſche Zuſtände eine gereizte und ſo darf es nicht weiter Erſtaunen er⸗ regen, daß ſie einen in den neueſten Berichten der deutſchen Fabrikinſpektoren geſchilderten Miß⸗ ſtand, den ein von Arbeitern bewohnter Häuſerblock in Mannheim aufweiſt, auszubeuten trachtet und die Arbeiterwohnungs⸗Verhältniſſe unſerer Stadt mit dieſem einen Beiſpiel zu illuſtriren vermeint. Es handelt ſich hier um die Wohnungsräume in der ſ. g.„Spinnerei“, die allerdings nicht den Anſprüchen genügen, welche man — und insbeſondere die nationalliberale Partei — den Arbeitern gerne zuerkennt. Die„Frankf. Ztg.“ nimmt hieraus Anlaß, der Regierung den guten Rath zu ertheilen, daß man den Arbeitern weniger mit Polizei⸗ maßregeln und mehr mit der aufrichtigen Abſicht der Hebung ihrer Lage entgegenkommen ſollte. Dasſelbe Blatt, welches wie ſeine hieſigen Geſinnungsgenoſſen, alle guten Abſichten der Regierung und der poſitiv ſchaffen⸗ den Parteien durch ſeine nimmer erlahmende Oppoſition zu durchkreuzen ſucht, wirft ſich ſtets dort, wo ſchöne Redensarten nichts koſten, zum Beſchützer der Arbeiter auf. Da erſcheint es doch dringend geboten die Arbeiterklaſſen aufzuklären, damit den gewerbsmäßigen Agitatoren der Demokratie die Grund⸗ lage ihrer heuchleriſchen Angriffe entzogen werde. Nicht die Volksparteiler oder Fortſchrittler ſind es, welche die Wohnungsfrage in Fluß gebracht haben, es ſind vielmehr zwei hervorragende Nationalliberale, Oberbuͤrger⸗ meiſter Or. Miquel und Reichstagsabgeordneter Kalle, die dieſe wichtige ſozialpolitiſche Aufgabe in feſte Formen brachten, welche deren Löſung ermoͤglichen werden. Wer ſich bei dieſer das Arbeiterwohl wirklich fördernden An⸗ gelegenheit fern gehalten, das ſind die Demokraten, die von ſchönen Worten überfließen, dabei aber dem Arbeiter Steine, ſtatt Brod geben. Die Behörde hat den Verhältniſſen in der Spinnerei ihre vollſte Aufmerkſamkeit gewidmet, ſie hat alle Bedingungen erfüllt, die ihr das zu Recht beſtehende Geſetz, das allerdings verbeſſerungsbedärftig iſt, an die Hand gibt. Ueber die ihr durch das Geſetz gezogene lichen Verbot, dort eine Militärmacht zu halten. Donnerſtag, 8. November 1888. Grenze hinauszugehen, dazu fehlt der Behörde die Macht. Eine Unterſuchung, welche die Polizeibehörde auf eine ihr bekanntgegebene Anregung in der Frage der Arbeiter⸗ wohnungen unternahm, hatte zur Folge, daß von 250 angeblich ungeſunden Wohnungen über 200, welche zu keinerlei Beanſtandung Anlaß gaben, ausgeſchieden wur⸗ den, während nur bei etwa 50 derſelben die zuſtändige Behoͤrde ſich veranlaßt ſah, auf Verbeſſerungen zu dringen und nur bei einer kleinen Anzahl eine fernere Vermiethung unterſagt werden mußte. Wir konnten be⸗ reits letzthin mittheilen, daß unſere Polizeibehöͤrde bei ihren auf die Verbeſſerung der ſanitären Einrichtungen der Arbei⸗ terwohnungen gerichteten Beſtrebungen die Wahrnehmung gemacht hat, daß den Vorſchriften des Geſetzes überall die vollſte Aufmerkſamkeit zugewendet wird. Die hämiſchen Bemerkungen der„Frankf. Ztg.“ und die ſelbſtverſtänd⸗ liche Nachäffung ihrer Meinungen durch unbedeutende demokratiſche Blätter werden dem Anſehen der Stadt Mannheim im Reiche keinen Eintrag thun. Die Ar⸗ beiter aber wollen wir nochmals darauf aufmerkſam machen, daß es nicht ihre demokratiſchen„Freunde“ ſondern die Führer der nationallibe ralen Partei ſind, welche die Verbeſſerung ihrer Wohnungsverhältniſſe nicht nur mit Worten, ſondern vielmehr durch geſetz⸗ geberiſche Thaten anſtreben. — Politiſche Ueberſicht. E Maunheim, 7. November, Vorm. Der„Reichsanzeiger“ veroffentlicht einen Bericht des deutſchen Generalkonſuls Michaelles über die Un⸗ ruhen in Oſtafrika, woraus erhellt, daß der Auf⸗ ſtand gar nicht ausſchließlich in der deutſchen Intereſſen⸗ ſphäre und jedenfalls nicht aus perſönlich en Gründen und örtlichen Urſachen entſtand, ſondern von den Sklavenhändlern geſchürt und geleitet war. Eine deutſch⸗ engliſche gemeinſame Schiffsblockade der oſtafrikaniſchen Haͤfen iſt wahrſcheinlich. Die Krankheit des Königs der Nie⸗ derlande, welche zwar ſeit geſtern weniger heftig auftritt, jedoch in Anbetracht des hohen Alters König Wilhelms nicht ungefährlich erſcheint, hat die Lu pem⸗ burger Frage wieder in den Vordergrund gerückt. Bekanntlich würde bei Ableben des Königs der Schwie⸗ gervater unſerer Erbgroßherzogin, Herzog Adolf von Naſſau, für das Großherzogthum Luxemburg erbberechtigt. Da iſt es von Intereſſe, daß auläßlich der geſtern erfolgten Eröffnung der Luxemburgiſchen Kammer der Staatsminiſter Eyſchen eine Erklärung des Inpalts abgab, daß die Stellung des Großherzogthums inmitten der europäiſchen Voͤlkerfamilte klar beſtimmt iſt. Die Integrität des 1815 rekonſtttuirten, wenn auch ver⸗ minderten Territorlums, iſt durch den Londoner Vertrag von 1839, welcher Luxemburg mit Belgien gemein iſt, gewaͤhrleiſtet. Durch die 1867 erfolgte Neutra⸗ litäts⸗Erklärung iſt Luxemburg jenen auf ewige Zeitdauer neutralen Staaten beigeſellt, welchen im Herzen Europas die Aufgabe zufällt, den Berührungs⸗ punkt von zwei mächtigen Nachbarn im Intereſſe des all⸗ gemeinen Friedens einzuſchränken. Es iſt Luxemburg un⸗ terſagt, in einem Bündniß oder in Schutzverträgen Ga⸗ rantieen für ſeine Sicherheit zu ſuchen. Die Mächte hätten die Entfeſtigung Luxemburgs gefordert mit dem ausdrück⸗ Ander⸗ ſeits treten aber auch die von Luxemburg als Entgelt übernommenen Pflichten der ſtrengſten Neutralltät gebieteriſch mahnend an deſſen Regierung heran, und es ſind dieſelben im Jahre 1888 in die Conſtitutſon einge⸗ graben worden. Man wird den Verſicherungen des luxem⸗ burgiſchen Mintſters, daß das Land ſtreng neutral geſinnt ſei, wohl vollen Glauben ſchenken bürfen. *Die Jathville⸗Poſſe, welche anläßlich der Präſibentenwahl in den Vereinigten Staaten von Amerlka ſich ab⸗ geſpielt hat, verdient wohl im Zuſammenhange mitgetheeilt zu werden. Am 4. September brachte ein findiger Re⸗ porter, angeſtellt bel einer kaltforniſchen Zeitung und ſtrammer Republikaner, einen ſchon längere Zeit von ihm herumgetragenen Gedanken, dem Präſidenten Cleve⸗ land in ſeiner Eigenſchaft als Kandidat in letzter Strude noch eine Verlegenheit zu bereiten, zur Ausführung. Er ſchrieb unter dem geuannten Datum an den eungliſchen Geſandten in Waſhington einen Brief, in welchem er ſich als einen naturaliſirten Engländer F. Murchiſon unterzeichnete und hervorhob, daß er, obgleich Amerikangg SenenabAgeigene O. tbrrmbrr; tismus für ſein Heimathland hege. Deßhalb erſuche er für ſich und andere in derſelben Lage befindlichen Wähler um den Rath Lord Sackville's, wie er ſtimmen ſolle, damit Englands Intereſſen nicht zu kurz kämen. Lord Sackoille iſt nun allerdings ſchon 40 Jahre nicht etwa alt, ſondern diplomatiſch thätig und ſeit 7 Jahren Ge⸗ ſandter in Waſhington. Man hätte alſo von ihm er⸗ warten können, daß er Erfahrung genug beſeſſen und die ihm geſtellte Falle wenigſtens geahnt hätte, aber Lord Sackvilles Gemüth war weit entfernt von ſchnoͤ⸗ dem Mißtrauen, ihn hatte die Politik nicht ver⸗ dorben, er glaubte noch an die Menſchen, und erfreut, den anti⸗ſchutzzoͤllneriſchen Intereſſen Englands in Ame⸗ rika dienen zu können, ſetzte er ſich alsbald nieder und antwortete dem Briefſchreiber, der ja Diskretion zuge⸗ ſichert hatte, indem er nicht geradezu Cleveland's Wahl empfahl, aber doch deutlich genug zu verſtehen gab, daß deſſen Wiederwahl den engliſchen Intereſſen am beſten entſprechen dürfte. Vorſichtig und ſchlau, wie er war, bezeichnete er ſodann dieſe Antwort, deren Ungehörigkeit er eingeſehen zu haben ſcheint, ausdrücklich als„vertrau⸗ lich“. Der„engliſche Patriot Murchiſon“ mit dem amerikaniſchen Wahlrecht ſcheint dieſen Satz aber über⸗ ſehen zu haben oder nicht haben leſen zu können, denn als der Tag der Wahl ſchon nahe gekommen war, ver⸗ öffentlichte er den Brief zum Nutzen und Frommen der republikaniſchen Präſidentſchaftskandidatur, indem er Cleveland als den„Kandidaten des Aus⸗ landes“ an den Pranger ſtellte. Er veröffentlichte nur den einen Brief, weil er leider keinen weiteren hatte. Geſchrieben hatte er auch an den ſpaniſchen Ge⸗ ſandten, aber der war in ſeiner diplomatiſchen Carrière ſchon ſo verdorben worden, daß er die Falle gemerkt und nicht geantwortet hatte. Gewaltig erhob ſich nunmehr das Geſchrei der republikaniſchen Preſſe, daß Cleveland die Tarifpolitik der Verein. Staaten im Intereſſe Englands zu geſtalten entſchloſſen ſei, und daß es daher patriotiſche Pflicht geworden, ihm und den Antiſchutzzöllnern dies durch Verwerfung ſeiner Kandidatur unmöglich zu machen. Den letzten Wahlmanövern der Republikaner war Cleveland dadurch begegnet, daß er ſie übertrumpft hatte. Jetzt ſchien er einen Augenblick zu zaudern, aber nun erhoh ſich das demokratiſche Wahlkomite in New⸗York, wo das Loos der Wahl ohnehin ungewiß noch hin und her ſchwankt, und erklärte Cleveland, wenn er nicht wie⸗ der die Gegner übertrumpfe, ſo ſeien die mühſam ge⸗ wonnenen iriſchen Stimmen als verloren zu betrachten. Cleveland verſprach denn auch, dem engliſchen Ge⸗ ſandten binnen 3 Tagen ſeine Päſſe zuzu⸗ ſchicken. Aber er ließ die Friſt verſtreichen, ohne dieſes Verſprechen zu erfüllen; am letzten Dienſtag er⸗ klärte das Comité ſeine Wahl für gefährdet, wenn er noch länger zögere. Nunmehr handelte Cleveland: der Unterſtaatsſekretär Bayard ſandte an den britiſchen Ge⸗ ſandten ein in ſeiner Grobheit geradezu klaſſtſches Schreiben, 85 die einfache Adreſſe„Lord⸗Sackville“ trug und autete: „Mylord! Auf Anweiſung des Präfidenten habe ich die Ehre, Sie zu benachrichtigen, daß aus Gründen, welche der britiſchen Regierung bekannt gegeben worden ſind, Ihr ferneres Verbleiben in Ihrer gegenwärtigen amtlichen Stellung bei dieſer Regierung nicht länger genehm iſt und folglich die guten Beziehungen zwiſchen den beiden Mächten ſchädigen würde. Ich habe ferner die Ehre, auf Anweiſung des — 5 einen ſicheren Geleitbrief durch das Gebiet der ereinigten Staaten beizufügen. Ich habe die Ehre zu ſein Ihr gehorſamſter Diener. F. Bayard.“ Dem engliſchen Geſandten ſind alſo ſeine Päſſe zu⸗ geſtellt worden, noch ehe die durch den amerikaniſchen Geſandten in London benachrichtigte engliſche Regierung eine Zurückberufung des allerdings kompromittirten Diplo⸗ maten füglich hatte bewerkſtelligen können. Die demo⸗ kratiſche Preſſe iſt jetzt voll Jubel über dieſes„ſtolze“ Auftreten, und nur der„New⸗Porker Herald“ iſt ehrlich genug, den Humbug offen als ſolchen zu bezeichnen und den Staatsſekretär Bayard wegen des erwähnten Schrei⸗ bens als fürderhin unmöglich zu bezeichnen. Ein Konflikt mit England iſt natürlich nicht zu beſorgen; die Präſtdentenwahl findet ja alsbald Feuilleton. Ein achthundertjähriges Jubilum. Im näch⸗ ſten Jahre werden achthundert Jahre verfloſſen ſein, ſeitdem das Fürſtenhaus der Wettiner auf ſächſiſchem Boden herrſcht. 1047 erhielt das Haus Weimar die Markgrafſchaft Meißen; nachdem die ältere Linie dieſes Hauſes 1067 mit Markgraf Otto ausgeſtorben war, wurde die Markgrafſchaft dem Grafen Elbert von Braunſchweig übertragen. Sein Sohn Ekbert II, der ſchon mit 7 Jahren auf den Thron kam, zeigte ſich ſo wankelmüthig, 99 ibn Kaiſer Heinrich IV. 1088 abſetzte und die Mark Meißen 1089 Heinrich I. aus dem Hauſe Wettin übertrug. Seitdem iſt ſie bei dem Hauſe Wettin geblieben. Selbſtverſtändlich wird das achthundert⸗ jährige Juviläm der Wettiner nicht ohne große Feier dieſes wichtigen Ereigniſſes vorübergehen. Wie aus Dresden ver⸗ lautet, ſind ſchon auf verſchiedenen Seiten Erörterungen im Gange, auf welche 15 dieſe Feier geſtaltet werden ſoll. as Eine ſcheint feſtzuſtehen, daß ſie am beſten mit der thüllung des König Johann⸗Denkmals vereinigt werden könnte. In Künſtlerkreiſen iſt auch der Gedanke einer groß⸗ artigen Feier unlängſt angeregt worden. Man glaubt, daß ſich in dieſer Beziehung bald ein beſonderer Ausſchuß bildet. — Die Betriebskraft der Welt. Das ſtatiſtiſche Bureau in Berlin hat kürzlich, wie„Ctl. Ztg. f. Opt. u. Mech.“ mittheilt, folgende intereſſante Angaben über dieſen Gegen⸗ ſtand veröffentlicht. Vier Fünftel der zur Zeit auf der Welt arbeitenden Maſchinen find während der letzten 25 Jahre gebaut worden. Frankreich beſitzt 49,590 ſtabile oder Loko⸗ mobilkeſſel, 7000 Lokomotiven und 1850 Schiffskeſſel; Deutſch⸗ land hat 59,000 Keſſel, 10,000 Lokomotiven und 1700 Schiffs⸗ keſſel; Oeſterreich⸗Ungarn 12,000 Keſſel und 2800 Lokomotiven. Die den arbeitenden Dampfmaſchinen gleichwerthige Kraft repräſentirt: in den Vereinigten Stagten 7,500,009, in Eng⸗ kand.000,000, in Deutſchland.500,000, in Frankreich .000,000 und in Oeſterreich⸗Ungarn.500,000 Pferdeſtärken. In dieſe Zahlen iſt die Betriebskraft der in der ganzen Welt vorhandenen Lokomotiven nicht eingerechnet: die Zahl der⸗ Alben beträgt 105,000 und ſchließt eine Geſammtenergie von ſtatt. Siegt dann Cleveland, ſo wird man den Lohn chriſtlicher Geduld in deſſen Tarifpolitik einheimſen. Der arme Sackville freilich war die längſte Zeit in Waſhing⸗ ton diplomatiſch thätig. Wunderbar iſt an der ganzen Geſchichte nur zweier⸗ lei: daß es noch ſo harmloſe Diplomaten gibt, wie Lord Sackville, der als Operettenfigur gewiß Carrière machen wurde, und daß die amerikaniſchen Wähler mit derartigem Humbug wirklich ſollen gefangen werden können. Aus Stadt und Cand. * Maunheim, 7. November 1888. *Vom Hoflager in Baden⸗Baden.— Jahresver⸗ ſammlung der Frauen⸗Vereine in Karlsruhe. Montag Nachmittag kamen Prinz Karl und Gemahlin, die Frau Gräfin Rhena, nach Schloß Baden zum Beſuch der Großherzoglichen Herrſchaften und kehrten Abends nach Karlsruhe zurück. Geſtern früh 8 Uhr begaben Sich der Großherzog und die Großherzogin nach Karlsruhe. Im Großherzoglichen Schloſſe fanden ſich ſodann Vormittags Abor dnungen der Frauenvereine aus allen Theilen des Landes ein zur Abhaltung der ſtatutenmäßigen Jahres⸗ Verſammlung. Auf beſondere Einladung waren diesmal auch Vertreter von Männerhilfsvereinen, der Kreisausſchuß und der ſtädtiſchen Behörden erſchienen. Es hatten ſich un⸗ gefähr 130 Perſonen eingefunden. Die Berichterſtat⸗ tung und die Berathungen nahmen die Zeit von früh halb 10 bis halb 2 Uhr in Anſpruch. Die Großherzogin, Prinzeſſin Wilhelm und die Frau Gräfin von Rhena wohn⸗ ten der Verſammlung bis zum Schluß der Verhandlungen an. Die Großherzogin ließ Sich ſobann die von auswärts gekommenen Damen und Herren einzeln vorſtellen und ge⸗ ruhte noch, die Vorſtandsmitglieder der hieſigen Stadt huld⸗ reichſt zu begrüßen. Die Audienz dauerte bis gegen 3 Uhr. Ju Thurmzimmer des Schloſſes war die Muſterſammlung von Verbandmitteln, Lazarethgegeuſtänden ꝛc. des Badiſchen Landeshilfsvereines zur Anſicht der Verſammlung ausgeſtellt. Der Großherzog empfing den Staatsminiſter Turban zu längerem Vortrag und nahm dann die Meldung mehrerer Militärperſonen entgegen. Nachmittags von 3 Uhr an em⸗ pfing der Großherzog den Geheimenrath Nokk, den Gehei⸗ menrath von Ungern⸗Sternberg und den Geheimenrath von Regenauer zur Vortragserſtattung. Abends um 8 Uhr kehr⸗ ten 1 Großherzog und die Großherzogin nach Baden⸗Baden zurück. *Der deutſche Offiziers⸗Verein hat ſich in den letzten anderthalb Jahren wieder bedeutend vergrößert. In dem Geſchäftsjahre 1887/88 traten 3215 neue Mitglieder hinzu und ſtieg die Mitgliederzahl auf 23,493. Der Geſammtum⸗ ſatz der vom Vereinshauſe ſelbſt e Waaren ſtieg von 2,55 Mill. auf 2,78 Mill.., obgleich im Vorjahre mit ſeinen Kriegswolken außerordentliche Lieferungen von und Kriegs⸗Ausrüſtungs⸗Gegenſtänden ſtatt⸗ efunden hatten. Der eigene Werkſtättenbetrieb für An⸗ ertigung von Uniformen, Civilkleidern, Diener⸗Anzügen, Wäſche ꝛc. hob ſich von 956,000 M. auf 1,119,000 M. Be⸗ kanntlich iſt die Mitgliedſchaft mit einer Reihe von Verkehrs⸗ exleichterungen verbunden, welche auf vertragsmäßigen Ver⸗ einbarungen des Vereins mit Gaſthofbeſitzern, geſchäftlichen irmen, Theatern ꝛc. beruhen. Allein der Bonsverkauf für erliner Theater, Concerte, Circus, Rennen ꝛc. hat nach rechnungsmäßiger Mffeieders im letzten Geſchäftsjahre 1887 bis 1888 fü tglieder eine Erſparniß von 51,000 M. ür die ergeben, während ſich die Rabatte von Einkäufen, Gaſthofs⸗ rechmungen u. dergl. der Berechnung entziehen. Vom 1. April bis 30. Sept. 1888 hat die Mitgliederzahl wieder um 1965 unag wabe ſie betrug am 30. Sept. 25,458. Der Ge⸗ ſammtumſatz während 9585 6 Monate belief ſich auf 1,59 Mill.., wovon 1,555,000 M. auf vom Vereinshauſe blos gelieferte Wagre und 600,000 M. auf den eigenen Werkſtatt⸗ betrieb entfallen. In der Werkſtatt werden 28 Zuſchneider und Zurichter und 349 Arbeiter de Ar * Falſche Dreimarkſtücke ſind in Umlauf. Dieſelben haben ein Mindergewicht von 5 Gramm. Von Anſehen iſt die Unechtheit nicht ſofort bemerkbar— indem auf der einen Seite das Bild Kaiſer Wilhelms I. ziemlich ſcharf ausge⸗ prägt, dagegen anderſeits der Adler weniger deutlich, und der Rand glatt, anſtatt mit Inſchrift geprägt iſt. Alſo Vorſicht. Die Diözeſauſynode Maunheim⸗Heidelberg fand am vergangenen Donnerſtag hierſelbſt ſtatt. Mit einer Anſprache auf Grund von Röm. 14, 16—19 eröffnete der Vorſitzende, Herr Kirchenrath Schellenberg, die Verhandlung. In der Anſprache ward auch der ſchmerzlichen Exeigniſſe des letzten Jahres gedacht und außerordentliche Betheiligung beider Gemeinden hervorgehoben. Der Synodalbericht, namentlich die konfeſſionellen Verhältniſſe berührend, wurde für Heidel⸗ berg vom Vorſitzenden, für Mannheim vom Stadtpfarrer Ruck⸗ haber erſtattet. Es ergaben beide Berichte ziemlich überein⸗ ſtimmend für die evang, Kirche beachtenswerthe, günſtige Er⸗ gebniſſe. Ueber die„Thätigkeit der kirchlichen Gemeindevertre⸗ tung ſtellte Kirchenrath Schellenberg eine Reihe von Theſen auf, deren letzte in den Gedanken gipfelt, daß eine erfolgreiche Thätig⸗ 3,000,000 Pferdeſtärken in ſich. Wird dieſer Betrag zu den anderen Kräften addirt, ſo erhalten wir die Summe von 46,000,000 Pferdeſtärken. Eine Dampfpferdeſtärke iſt gleich der Kraft von 3 wirklichen Pferden, ein lebendes Pferd i aber in dieſer Beziehung gleich 7 Menſchen. Die Dampf⸗ maſchinen der ganzen Welt repräſentiren folglich annäher⸗ ungsweiſe die Arbeit von 1 Milliarde Menſchen oder mehr als das Doppelte der arbeitenden Bevölkerung, welche auf der ganzen Erde wohnt. Die ganze Erde hat 1,455,923,000 Bewohner. Der Dampf hat demgemäß die menſchliche Arbeitskraft verdreifacht er hat den Menſchen in den Stand gefetzt, mit ſeiner pöyſiſchen Kraft zu ſparen und an ſeiner intellektuellen Fortentwickelung zu arbeiten. au Wilt und der Gaisbub. Die k. k. öſterr. Kammerſängerin Frau Wilt 17 ſich e e in Meran auf, wo ſie ſich ſehr wohl befindet. Dieſer Tage war, wie die„Meraner Zeitung“ berichtet, eine kleine Geſellſchaft, zu welcher auch die berühmte Sängerin zählte, beim prächtigſten Wetter auf einen beſonders ſchönen Ausſichtspunkt hinaus⸗ gezogen, und entzückt von dem unvergleichlichen Panorama, welches ſich den Blicken darbot, fühlte ſich Frau Wilt ange⸗ regt, in glockenreinen Tönen ihre Begeiſterung weit in die Welt hinauszuſingen. Unweit davon auf einem benachbarten Felſen lungerte ein Gaisbub mit ſeiner Heerde und dieſer ließ ſich mit der Sängerin in einen muſikaliſchen Wettkampf ein, indem er Alles, was Frau Wilt vorſang, von ſeinem Standpunkt aus in kräftigen Naturtönen nachſang und auch wirklich gar nicht übel zu treffen wußte. Die Sängerin ließ nun aber ihre Stimme zu immer größerer Höhe hinauf⸗ ſteigen, und als ſie beim hohen E angelangt war, hatte der Gaisbub den Wettkampf aufgegeben. Auf Aufforderung zu einem neuen Ringen, ließ er aber nunmehr einen Jodler aus voller Kehle erſchallen, ſo keck, gewagt und urſprünglich, daß au Wilt den Kampf ihrerſeits nicht fortſetzte und dem aisbuben das Feld behaupten ließ. 5 — Einſt und Fetzt. In der letzten öffentlichen Jahres⸗ ſitzung der fünf Pariſer Akademien ſchilderte Ludovic Ha⸗ levy mit Witz und Laune die ferſte öffentliche Sitzung der ſranzöſiſchen Akademie“ am 12. Januar 1873. Damals wur⸗ den der Kanzelprediger Flechier, Racine und der Abds Gal⸗ keit von der Aufnahme der innern Miſſion in den kirchlſchen Verband angebahnt werde, ſo daß dieſe nicht mehr als Par⸗ tei⸗, ſondern als Gemeindeſache erſcheine. Ueber den„evange⸗ liſchen Bund“ legte Herr Stadtpfarrer Schück Theſen vor, die geeignet waren, für die Ziele und für die Arbeit des evang. Bundes Intereſſe zu erwecken. Das Rechnungsweſen ward in Ordnung befunden und dem Rechner, Herrn Stadt⸗ rath Ammann, Heidelberg gedankt. Bei den Wahlen wurden die gustretenden Mitglieder einſtimmig wieder erwählt. So verlief die Synode Mannheim⸗Heidelberg in würdiger Weiſe, entſprechend dem der Anſprache zu Grunde liegenden Schriftworte. * Die Theilnahme an der Freiburger national⸗ liberalen Landesverſammlung verſpricht aus allen Lan destheilen Badens eine überaus große zu werden. In Karlsruhe haben ſich bis jetzt u. A. bereits 150 Perſonen gemeldet. * Eine große Volksverſammlung der Centrums⸗ partei ſoll, wie der ultramontane„B. Beob.“ ſchreibt, am Nn 18. November, in unſerer Stadt abgehalten werden. * Die Vereinigung deutſcher Tabakinduſtrieller, welche anläßlich der Verſammlung der Tabaks⸗Unfallberufs⸗ genoſſenſchaft im vergangenen Jahre zu Dresden begründet worden iſt, hat ſich mit einer Eingabe an die Reichsregier⸗ ung gewendet, um eine Verlängerung der Zoll⸗ ereditfriſtfür ausländiſchen Tabak, ſowie für ſolchen inländiſchen Tabak, der aus den Tranſit⸗ lagern zur Verſteuerung gelangt, von bisherigen drei Mo⸗ naten auf ſechs bis neun Mongte für die Zukunft zu erwirken. Frühere in gleicher Richtung unternommene Ver⸗ ſuche ſind leider von keinem Erfolge gekrönt geweſen; hoffen wir, daß derſelbe nunmehr ein beſſerer ſein möge in Anbe⸗ tracht der Wichtigkeit dieſer Induſtrie in unſerer Stadt und im Hinblick auf die gewaltigen Steuererträge, welche dieſelbe liefert. Bei dieſer Gelegenheit wollen wir es nicht unter⸗ laſſen, darauf hinzuweiſen, daß behufs Erlangung eines Steuereredits bisher Depots bei der Zollbehörde zur Sicher⸗ heitsleiſtung niedergelegt werden mußten, die zum Zwecke einer Crediteröffnung alljährlich in beſtimmt vorgeſchriebener Form urkundenmäßig erneuert werden mußte. Da die Zollbehörde ſelbſtverſtändlich verpflichtet iſt, auch nicht die geringſte Ueber⸗ ſchreitung des bewilligten Steuercredites zuzulaſſen und die größte Pünktlichkeit in Bezug auf rechtzeitige Erneuerung zu beobachten, wird es intereſſiren, wenn wir mittheilen, daß an Stelle der jedes Jahr zu erneuernden Sicherheitsleiſtung dieſe mit Umſtändlichkeiten verknüpfte Procedur dadurch verein⸗ facht werden kann, daß Garantiewechſel auf un⸗ beſtimmte Zeit ausgeſtellt werden. Der Zollcredit läuft dann ohne jede formelle Verlängerung weiter. Ein kleiner Rath, für den uns die Hausfrauen dankbar ſein werden: Wenn man warmen Kuchen, überhaupt warmes Gebäck ſchneiden will, ſo wärmen Sie gefälligſt vor⸗ her auch die Klinge des Meſſers, deſſen Sie ſich dazu be⸗ dienen wollen. Eine kalte Klinge theilt häufig warmem Teige einen unangenehmen Geſchmack mit und außerdem ſchneidet dann eine ſolche Klinge nicht, ſondern ſie zerhackt das Gebäck und die einzelnen Stücke des Kuchens gewähren einen be⸗ dauernswerthen Anblick. *Trotzdem im Kaiſer⸗Pauorama die Prachtſchlöſſer Herrenchiemſee und Neuſchwanſtein noch immer die alte An⸗ ziehungskraft bewähren, können dieſelben doch nur noch läng⸗ ſtens 3 Tage zur Anſicht ſtehen, da die Direction in Folge eingegangener Verpflichtungen genöthigt iſt, dieſelben an das Hauptgeſchäft zu ſenden. Da der Andrang des Publikums, beſonders in den Abendſtunden, ein ſesr bedeutender iſt, möchten wir darauf aufmerkſam machen, daß auch bei Tage die Lichteffecte genau dieſelben find wie des Abends, wovon wir uns perſönlich überzeugt haben. * Der Gartenbauverein Flora hielt geſtern Abend eine Monatsverſammlung ab. Dieſelbe war gut beſucht. Nachdem die Verſammlung vom Vorſitzenden, Herrn Land⸗ gerichtsrath Walz eröffnet worden war, hielt Herr Preſtinari jun. einen kurzen Vortrag über die Winteraſtern, mehrere Eremplare der verſchiedenſten Arten dieſer Blume vorzeigend. Sodann verbreitete ſich genannter Herr noch über die Be⸗ handlungsweiſe der zur Verloſung kommenden Blumenſtöcke. * Unfall. In der vergangenen Nacht ſtürzte im Hauſe .3. 1 ein 54 Jahre alter Schubmacher, der jedenfalls dem Guten etwas zu viel gethan, vom 3. Stock die Treppe herab und erlitt hierdurch bedeutende Verletzungen, ſo daß er ins allgemeine Krankenhaus verbracht werden mußte. Aus dem Großherzogthum. ( Weinheim, 7. Nov. Heute Abend findet hierſelbſt im Lokal Bockſtahler eine Verſammlung des national⸗liberalen Vereins ſtatt, behufs Beſprechung über die Freiburger national⸗ liberale Landesverſammlung. Bruchſal, 6. Nov. In Oberhauſen iſt geſtern früh 10¼ Uhr in den Oekonomiegebäuden des Kronenwirihs Lindemann ein Brand ausgebrochen, der bei der unmit⸗ telbaren Nähe gefüllter Scheuern leicht gefährliche Dimen⸗ ſionen hätte annehmen können. Doch gelang es den raſch herbeigeeilten Nachbarn, das Feuer bald zu bewältigen, ſo daß der Schaden verhältnißmäßig nicht ſehr hoch iſt. Die Entſtehungsurſache iſt 5 Zeit noch nicht ermittelt.— Der geiſteskranke Eduard Kraus von hier hat ſich geſtern in lois in die gelehrte Geſellſchaft aufgenommen und von dem damaligen Direktor derſelben, dem Ersbiſchof Harlay de Champvallon, willkommen geheißen„Wenn man aber über jene Sitzung genau unterrichtet ſein will,“ fuhr Halevp fort,„ſo darf man nicht die Zeitungen zu Rathe ziehen. Die Pariſer von 1888 haben 1643 Blätter und Zeitſchriften zu ihrer Ver⸗ fügung und was die Journaliſten betrifft, ſo würden ſie ein kleines Armeecorps von mehr als 15.000 Mann bilden. Damals aber, im Jahre 1673, beſaßen Paris und ganz Sa, zuſammen nur zwei kleine Zeitungen von winzigem ormat, die nur alle acht 7 erſchienen, zwei Zeitungen und zwei Zeitungsſchreiber! Nicht eine mehr, nicht einen mehr für neunzehn Millionen Franzoſen! Die Gazette de i wurde von Renaudot und die„Gazette Rimse von obinet redigirt, und beide waren entſchieden konſervativ, von Ehrfurcht erfüllt für den König und ſeine Miniſter. Wenn Ludwig XIV. irgend eine große Verordnung erlaſſen oder in irgend einem Ballet getanzt hatte, ſo durfte er ruhig ſein und für den nächſten Sonnabend auf die ein⸗ müthige Bewunderung der Preſſe zählen. — JIwan Turgeniew und der Kritiker Stuſſow verkehrten und ſtritten täglich miteinander. Eines Tages wurde Turgeniew über ſeinen„Querkopf“ von Freund der⸗ art verſtimmt, daß er nach der fruchtloſen Erörterung auf der Stelle folgendes, in deutſcher Ueberſetzung bisher unbe⸗ kannte„Gedicht in Proſa“ niederſchrieb:„Streite mit einem Klügeren als Du. Er wird Dich ſchlagen, Du jedoch wirſt aus Deiner Niederlage Nutzen ziehen. Streite mit Einem, der ſo klug iſt wie Du. Wer von Euch Beiden auch unter⸗ liegt, Du wirſt Deine Streitluſt doch befriedigt haben. Streite mit Einem, der dümmer iſt wie Du. Nicht um ihe 10 beſiegen, ſondern um ihm dadurch nützlich zu ſein. Streite elbſt mit einem Dummkopf, Du wirſt weder Nutzen noch Ruhm dabei ernten. Weshalb aber ſich nicht einmal ein Vergnügen bereiten? Streite aber niemals mit Wladimir Alexandrowitſch Stuſſow!“ Am nächſten Tage ſaßen der 5 1— 5 der Rritiker wieder bei einander und— ftritten au eue. eeeeee 9. November. .. Seltk. der Irrenzelle des hieſigen Spſtals erhängt. Fraus wurde erſt vor Kurzem aus dem hieſigen Landesgefängniß nach Verbüßung einer längeren Strafzeit entlaſſen und ſollte dem⸗ e in die Pforzheimer Heil⸗ und Pflegeanſtalt überführt werden. Donaueſchingen, 6. Nov. In unſerer Stadt iſt die Maſernkraukheit ausgebrochen und ſind an derſelben ſchon ſo viele Schulkinder erkrankt, daß die Schule vorausſichtlich in den allernächſten Tagen geſchloſſen werden muß.— Die Treivjagden haben bis jetzt keine beſonders guten Reſultate gehabt. Der Wildſtand, hier vorwiegend aus Rehen be⸗ ſtehend, hat im vergangenen Winter durch den außergewöhn⸗ lich hohen Schnee ſehr nothgelitten. *Meßkirch, 6. Nov. Der Fürft von Hohenzollern ſchwebte in der vergangenen Woche in großer Lebensgefahr. Derſelbe war mit Gefolge nach Beuron zur Jagd gefahren. Auf dem Rückwege zwiſchen Hauſen und Neidingen kam der Wagen, in welchem der Fürſt mit dem Hofkammerpräſidenten v. Godin und Hofrath Dr. v. Lehner ſaß, infolge der herr⸗ ſchenden Dunkelgeit und eingetretenen ſtarken Nebels vom rechten Wege ab auf einen Steinweg, welcher zur Donau führte. Nur wenige Schritte von letzterer bemerkte der Kutſcher den Irrthum und hielt das Gefährt mit raſchem Ruck an. Der Wagen ſtürzte hiebei aber um und ſchleuderte die Inſaſſen zur Erbe; doch erlitten dieſelben glücklicherweiſe nur geringe Verletzungen. Der Unfall hätte ohne Zweifel weit ſchlimmere Folgen gehabt, wenn der Kutſcher nicht ſo zeitig angehalten hätte, wodurch der Wagen vor einem Sturz 1957 5 00 dieſer Stelle ſteile Böſchung in die Donau be⸗ wahrt blieb. „O Offenburg, 6. Nov. An unſerer landwirthſchaft⸗ lichen Winterſchule iſt mit dem geſtrigen Tage der Unterricht wieder aufgenommen worden. Die Betheiligung iſt leider eine etwas ſchwache, denn es beſuchen nur 17 Schüler die Anſtalt. Erwähnenswerth iſt die erfreuliche Thatſache, daß in dieſem Jahre zum erſten Mal ein Schüler an dem Unter⸗ richt theilnimmt, deſſen Vater ſelbſt Schüler der Anſtalt ge⸗ weſen war und als ſolcher den erſten Kurſus vom Winter 1867 auf 1868 beſucht hatte. Freiburg, 6. Nov. Eine am vergangenen Sonntage ſtattgefundene Verſammlung der evangeliſchen Kirchengemeinde beſchloß die Erbauung einer zweiten evangeliſchen Kirche und zwar ſoll dieſelbe im ſüdlichen Stadttheil errichtet werden.— Geſtern fand hierſelbſt unter Anweſenheit des Erbgroßherzogs, des Erzbiſchofs Dr. Roos, den Spitzen der Staats⸗, ſtädti⸗ ſchen und Militär⸗Behörden, ſowie des geſammten Lehrkolre⸗ giums der Univerfität und der Studirenden die feierliche Er⸗ Rebent der neuerbauten chirurgiſchen Klinik ſtatt. Nachdem rorxektor der Univerſität, Herr Geheime Hofrath Bäumler, die Erſchienenen in einer längeren Anſprache begrüßt und die Geſchichte der Entſtehung der chirurgiſchen Anſtalt dargelegt, übergab derſelbe das Gebäude der mediciniſchen Fakultät, deren Dekan, Herr Profeſſor v. Kries, dasſelbe übernahm, indem er zugleich den Staatsbehörden ſeinen Dank ausſprach. Hierauf hielt der Direktor der Klinik, Herr Profeſſor Straske, einen längeren Vortrag über das Weſen und den Einfluß der antiſeptiſchen Wundbehandlung auf die Chirurgie. St. Georgen, 6. Nov. Die Weinernte ſowohl wie die Kartoffelernte iſt nunmehr beendigt. Die Kartoffeln ſind weniger gut ausgefallen, als erwartet wurde, doch wäre man mit der Qualität ſchon zufrieden, wenn nicht befürchtet würde, daß die Haltbarkeit derſelben zu wünſchen übrig laſſen wird. Der diesjährige Wein iſt betreffs der Qualität, in Anbetracht des ſchlechten Wetters während des verfloſſe⸗ nen Sommers, gut zu nennen. Das Quantum iſt unter aller Erwartung gering ausgefallen. Die Preiſe ſind für eringe Wagre aus den niederen Lagen 26 bis 36 Mark per bm. Beſſere Qualität mit 65—75 Gr. Moſtgewicht per Ohm 50—60 M. Einzelne Weinbergsbeſitzer kauften ziemlich 5 Poſten Trauben. Die Weine älterer Jahrgänge ſind ehr geſucht. ( Schopfheim, 6. Nov. Unſer Landtagsabgeordneter Herr Bürgermeiſter Grether erſtattete geſtern hierſelbſt vor einer überaus zablreichen Wählerſchaft Bericht über die Verhandlungen des letzten badiſchen Landtags. Herr Grether verbreitete ſich insbeſondere eingehend über die Kirchenvorlage, welche die Landſtände in der verfloſſenen Seſſion beſchäftigte und motivirte die Stellung, welche die nationalliberale Kammermehrheit den Regierungsvorſchlägen gegenüber eingenommen hat. Den Ausführungen wurde von den Anweſenden aufmerkſam und mit ſichtlichem Intereſſe gefolgt und ward dem Redner am Schluſſe ſeines Berichts 9 1 in der Verſammlung führte err Fabrikant Karl Krafft. *Kehl, 6. Nov. Der Burſche des hieſigen Offtziers, welcher bei dem Unfall auf dem Geleiſe der Straßenbahn⸗ linie Meczgerthor⸗Rheinbrücke verunglückte, iſt ſeinen Leiden erlegen. Dem Vernehmen nach ſoll die Verantwortung für den Unfall dem Maſchinenführer des Straßenbahnzuges zur Laſt fallen, da derſelbe trotz des Zurufs von Seiten des Offi⸗ ziers, langſamer zu fahren, das raſchere Tempo innehielt; die Straßenbahngeſellſchaft wird daher für den entſtandenen Ver⸗ luſt aufzukommen haben. 5 eberlingen, 6. Nov. Auch unſer Frauenverein wird, dem Beiſpiele der Schweſtervereine in ſo vielen an⸗ deren badiſchen Städten folgend, Anfang nächſten Jahres einen Unterricht in der Kochkunſt veranſtalten. Es iſt be⸗ Auf Hohen-Moor. Novelle von Claire von Glümer. (Nachbruck verboten.) 15⁵(Fortſetzung.) „Wulf,“ ſagte er plötzlich, immer weiter gehend,„wie ſtehſt Du mit Evy?“ Wulf erglühte; ſo unbeſtimmt die Frage war, verſtand er, was der Oheim meinte, und gab ohne Umſchweif, wie es ſeine Art war, zur Antwort:„Wir haben uns lieb, Onkel, und haben uns verlobt,— und hätten es Dir geſagr, wenn —“ er ſtockte. Dem Grafen krampfte ſich das Herz zuſammen— ſein heißer Wunſch, Kurt Clamors Tochter als Herrin von Hohen⸗Moor zu ſehen, wurde erfüllt— aber ſein Sohn hatte ſterben müſſen, damit es geſchah. Mühſam faßte er ſich. „Ich weiß, Ihr habt auf meine Trauer Rückſicht ge⸗ nommen“, ſagte er.„Das danke ich Euch. Nun aber genug! Um der Todten willen dürfen wir die Lebenden nicht vernach⸗ läſſigen. Ich werde, ſobald wir zurückkommen, mit Eveline ſprechen, und wenn die nöthigen Vorbereitungen getroffen ſind, kann die Hochzeit ſtattfinden. Die Mitgift der Kleinen, fünfzigtauſend Thaler in Staatspapieren, liegt bereit; Du übernimmſt Hohen⸗Moor— ſeine Ertrags⸗ fähigkeit kennſt Du. Für mich reſervire ich das Allroder⸗ Jagdhaus und die Tiefengrunder Eiſenwerke; nach meinem Tode fallen ſie natürlich an Dich zurück. Biſt Du ein⸗ verſtanden?“ Wulf glaubte zu träumen. Daß der Oheim, nachdem er ihn veranlaßt, den Abſchied zu nehmen, auskömmlich für ihn General-Augeiger. reits eine ſehr tüchtige und erfahrene Lehrerin gewonnen worden Das Vorgehen unſeres Gemeinderaths kann gewiß nur mit hoher Freude begrüßt werden, denn ein Jeder weiß wohl, wie oft der eheliche Friede durch die Unkundigkeit der jungen Frau im Haushaltungsweſen dauernd zerſtört wird. Vfälziſche Nachrichten. O Sudwigspafen, 6. Novbr. Bei verſchiedenen Mit⸗ gliedern der ſozialdemokratiſchen Partei dahier fanden geſtern Hausſuchungen ſtatt, über deren Reſultat jedoch nichts be⸗ kannt wurde. + Speyer, 6. Nov. Da die geſetzliche zur W dienſtunfähiger Lehrer ihrer Aufgabe nicht in ausgiebiger Weiſe nachkommen könnte, ohne den Kapital⸗ ſtock anzugreifen, ſo hat die Regierung einen jährlichen Zu⸗ ſchuß von 15,000 Mark zu deren Gunſten in das Kreisbudget eingeſetzt und iſt an deſſen Genehmigung durch den Landrath wohl nicht zu N trotzdem die Kreisumlagen ſich um 3,8¾, d. h. auf 41,3% erböhen werden. SEdenkoben, 6. Novbr. Der heimlich entwichene Kaufmannslehrling von hier, über deſſen Verbleib wir im Namen der bekümmerten Eltern um zweckdienliche Nachricht 99 wurde bei Verwandten in Frankfurt wieder auf⸗ gefunden. 5 Winnweiler, 6. November. Die Weinleſe im Alſenz⸗ thal kann jetzt als beendet angeſehen werden und hat ein in jeder Beziehung höchſt befriedigendes Reſultat ergeben. Das Moſtgewicht betrug in auten Lagen bis 90 Grad, und da die Alſenzthaler Weine ſchwer ſind und ſich zum Verſchneiden mit den leichteren Rhein⸗ und Pfälzer⸗Weinen beſonders eig⸗ nen, ſo erzielten die Weinbauern auch einen ſchönen Preis; der größere Theil des Herbſtertrags war aber ſchon in ein⸗ heimiſchen feſten Händen, ehe die auswärtigen Käufer und Spekulanten erſchienen. Kaiſerslantern, 6. Nov. Wo Tauben ſind fliegen Tauben zin. Ein mit Glücksgütern reich geſegneter Müglen⸗ beſitzer von hier hat, wie die„K. Ztg.“ berichtet, dieſer Tage auf ein Anlehensloos 78,000 M. gewonnen. Mittheilungen aus Heſſen. *Worms, 6. Nopbr. Unter den heute zur Einſtellung gelangten Rekruten befindet ſich im beſonderen auch ein hier wohnender 22 Jahre alter Handarbeiter, um ſeiner dreijäh⸗ rigen Militärpflicht zu genügen. Derſelbe iſt verheirathet und Vater dreier kleinen Kinder; ſeine Familie lebt in dürf⸗ tigſten Verhältniſſen und iſt nunmehr auf die Hülfe öffent⸗ licher Mildthätigkeit r Wörrſtadt, 5. Nop. Geſtern wurde hier durch die Gensdarmerie ein wegen Unterſchlagung in Mannheim ſteck⸗ brieflich verfolgter Schauſpieler verhaftet. Diez, 8. November. Geſtern ſollte von Wiesbaden aus ein zu 5 Jahren Zuchthaus verurtheilter Verbrecher nach der hieſigen Strafanſtalt verbracht werden. Auf dem Trans⸗ porte mit der Eiſenbahn gelang es dem Menſchen, in dem Tunnel bei Laubenheim aus dem Zuge zu enſpringen, er kam unter die Räder und war, von dem Zuge zermalmt, in der Sekunde eine Leiche. Laubenbeim, 6. Nov. Bei der heute in unſerer Ge⸗ markung beginnenden Weinleſe wurde in einem Weinberg die bereits ſtark in Verweſung übergegangene Leiche eines ſauber gekleideten jungen Mannes, daneben ein Reoolver aufgefunden. Die Leiche muß etwa 6 Wochen da gelegen haben, da die Weinberge ſo lange geſchloſſen waren. Gerichtszeitung. Mannheim, 6. Nov.(Strafkammer..) Vorfttz⸗ ender Herr Landgerichtsdirector Baſſermann. Vertreter der Großh. Staatsbehörde: Herr Staatsanwalt 1 Dietz und Herr Staatsanwalt Duffner. 5 1. Joſef Honeck, 23 Jahre alt, lediger Cigarrenmacher von Reilingen wegen Körperverlezung. Der Angeklagte wurde unterm 28. September d. Is. vom Schöffengericht Schwetzingen zu 5 Mongaten Gefängniß verurtheilt, weil er am 13. Auguſt ds. Js. einen gewiſſen Friedrich Fillinger auf dem Hofe der Wirthſchaft zum Engel in Reilingen, nach vor⸗ hergegangenem Wortwechſel mit einem Taſchenmeſſer einen Stich in die linke Schulter verſetzte, ſo daß Fillinger 8 Tage arbeitsunfähig war. Gegen dieſes Urtheil legte der Ange⸗ klagte die Berufung ein. Dieſelbe wird aber als unbegründet verworfen. Vertheidiger Herr Referendär Dörzenbach er. 2. Katharina Grie ß, 21 Jahre alt, ledige Fabrikarbeiterin von Edenkoben wegen Diebſtahls. Die Angeklagte, ſchon mehrfach vorbeſtraft, hat am 24. September d. Is. aus einem Hauſe in 2P 1, 1 dem Dienſtmädchen Magdalena Diel aus der Magdkammer 1 Halstuch, 1 Paar Strümpfe, 1 neuen Unterrock ꝛc. im Werthe von 5 M. und der Ehefrau Volk 1 Jacke im Werthe von 1 Mark entwendet. Die Angeklagte wird unter Annahme mildernder Umſtände zu 4 Monaten Gefängniß verurtheilt. 3. Karl Blumhardt, 17 Jahre alt, lediger Taglöhner von Schmitthauſen, wegen Diebſtahls. Am 1. Auguſt d. Is iſt der Angeklagte in Gemeinſchaft mit einem 05 Joſef Karlein auf der Mühlau in ein⸗ geſchloſſene Gärten eingeſtiegen und haben dieſelben aus den darin befindlichen Gartenhäuschen, verſchiedene Ge⸗ genſtände als ein Gartenmeſſer, ein Paar Schuhe, 1 Cigarrenſpitze ꝛc, im Geſammtwerthe von 3 Mark entwen⸗ det. Urtheil: 4 Monate Gefängniß, Karlein iſt bereits wegen dieſes Vergehens mit 4 Monaten Gefängniß beſtraft. 4. Joſef ſorgen würde, durfte er erwarten; aber was ihm derſelbe bot, überſtieg alles Maß. „Onkel Heinz,“ rief er in einem Ton, der mehr Schrecken als Freude verrieth,„ich Dich aus Hohen⸗Moor verdrängen... Dir über vier Fünftel Deiner Einkünfte nehmen—“ „Meine Sache, Wulf!“ unterbrach ihn der Oheim. „Glaube mir, ich thue mit alldem mehr für mich ſelbſt, als für Dich, Uebrigens ſollſt Du auch noch die Verpflichtung auf Dich nehmen, wenn ich abweſend bin, in Tiefengrund nach dem Rechten zu ſehen, Abgemacht alſo, lieber Junge!“— er bot dem Neffen die Hand,—„und nun kein Wort mehr da⸗ rüber. Sei glücklich, mache Evy glücklich, entſchädige ſie für ihre freudloſe Jugend und hüte die zarte Pflanze mit treuen Händen, wie ich es bisher gethan; das iſt der beſte Dank für mich!“ Er hatte dies mit ungewöhnlicher Wärme geſagt; aber gleich darauf ſprach er wieder in dem alten, kalten Tone, der auch Evys ſtürmiſchem Entzücken und Evelinens Rührung gegenüber nicht milder wurde. Wie eine Staatsaktion, die ihn perſönlich nicht anging, vollzog er die Verlobung des jungen Paares, und während auf ſeinen Befehl die Vorbereitungen zur Hochzeit emſig ge⸗ fördert und keine Koſten geſpart wurden, den Beiden ein be⸗ hagliches Heim zu bereiten, ſchien ihm das Zuſammenſein mit ihnen immer unerträglicher zu werden. Unter dem Vor⸗ wande, den Umbau des Allroder Jagdhauſes zu beaufſichtigen, blieb er tagelang von Hohen⸗Moor entfernt; aber das Be⸗ wußtſein, durch ſeine Gegenwart zu ſtören, wurde er nicht los. So wenig wie er ſelbſt, konnten die Seinigen vergeſſen, welche Wünſche und Pläne er für Evy gehabt hatte; ſobald er erſchien, umflorten ſich die Augen der Liebenden, ihr Lächeln Aalon Hoßl, 24 Fahre alt, lediger Vierbrauer von Jagſtfeld, „Zt. in Frankenthal, wegen Diebſtahls und Diehſtahlsver⸗ ſuchs Im Monat Juli und Auguſt d. Is. ſchlich ſich der Angeklagte zur Nachtzeit in die Behauſung des Bierbrauer Dahringer hier, indem er vom Hofe aus durch ein Fenſter in das Nebenzimmer ſtieg, von hier aus ſich in die Wirth⸗ ſchaft begab und aus der unverſchloſſenen Büffetkaſſe 20 Mark entwendete Das zweite Mal entwendete er, da er kein Geld in der Kaſſe fand, eine Kiſte Cigarren im Werthe von 4 Mard Urtheil: 1 Jahr 3 Monate Gefängniß. 5. Loniſe Döder⸗ lein geborene Dörzenbacher, 40 Jahre alt, von hier, wegen Diebſtahls. Die Angeklagte hat während der diesjährigen Herbſtmeſſe aus einer Bude 2 Kinderhemdchen im Werthe von 1 Mark entwendet. Die Angeklagte wird unter An⸗ nahme mildernder Umſtände zu 4 Monaten Gefängniß ver⸗ urtheilt. 6. Joſefine Treber, 18 Jahre alt, lediges Dienſt⸗ mädchen von hier, wegen Diebſtahls. Die Angeklagte hat auf der Meſſe über dem Neckar dem Photograph Schneider eine ſilberne Cylinderuhr im Werthe von 15 Mark und 1 M. 50 Pfg. baar Geld entwendet. Urtheil: 6 Monate Gefängniß unter Annahme der Jugend als Strafmilderungsgrund. Mannheim, 6. Nov. Schöffengericht. Es kamen folgende Fälle zur Verhandlung: 1) Joſef Manuß von Steinfeld erhielt wegen Diebſtahls eine Gefängnißſtrafe von 2 Wochen, abzüglich 1 Woche Unterſuchungshaft. 2 Auguſt Adolf Thomann, Taglöhner von Woblingen z. 8. in Feudenheim wird wegen Bedrohung mit 3 Tagen Ge⸗ fängniß beſtraft. 3) Ludwig Bartſcherer in Ladenburg wegen Diebſtahls; derſelbe wird freigeſprochen. 4) Johann Glitſch, Schreiner von Oeſtringen wird wegen Sachbe⸗ ſchädigung zu 12 Tagen Gefängniß verurtheilt. 6) Peter Flick, Schreiner von Herxheim und deſſen Ehefrau Magda⸗ lena geborene Fahrbach von Dörzbach 3. Zt. beide hier wegen Widerſtands gegen die Staatsgewalt. Peter Flick erhält eine Gefängnißſtrafe von 6 Tagen und deſſen Frau eine Geld⸗ ſtrafe von 10 M. event. 2 Tage Gefängniß. 6) Franz Braun von hier wird wegen Körperverletzung zu Z Mo⸗ naten Gefängniß verurtheilt. 7 Andreas Engel in Laden⸗ burg wegen Jagdvergehens. Derſelbe wird zu einer Geld⸗ ſtrafe von 10 Mark verurtheilt. 8) Kaſpar Ahl und Georg Heſſert von Sandhofen wegen Körperverletzung. Es werden beide Angeklagten zu je 6 Tage Gefängniß verur⸗ theilt. 9) Mattbias Grohmüller, Johann Häfner und Leonhard Schmitt von Ilvesheim wegen Körperverletzung. Urtheil: Grohmüller 2 Monate 2 Wochen, Häfner un Schmitt je 1 Mongt Gefängniß. 10) Ludwig Herm in Ketſch wird wegen Betrugs zu 3 Wochen Gefängniß ver⸗ urtheilt. 11) Georg 1 eund in Käferthal wegen Vergehens gegen 5 183 des St.⸗G.⸗B. Urtheil: 6 Tage Gefängniß. Tagesneuigkeiten. — Kaiſer Friedrich's Sehuſucht. Aus San Remo: ſchreibt man„Vor einigen Tagen wurde die Villa Zirio ein⸗ gehend beſichtigt, und bei dieſem Anlaſſe endeckten die Haus⸗ leute in einem Pavillon, in welchem Kronprinz Friedrich häu⸗ 1 zu ruhen pflegte, eine Crayon⸗Zeichnung an der Holzwand. an ließ das Bildchen ſorgfältig copiren und ſandte es der Kaiſerin Friedrich. Die hohe Frau brach beim Empfange ein bitteres Schluchzen aus und rief:„Das iſt das ſprechend ähnliche Porträt unſeres in Gott ruhenden Sohnes Waldemar. an möge keine Koſten ſcheuen und mir jenes Brett, welches das Erinnerungszeichen des todten Gatten an den todten Sohn trägt, zukommen laſſen.“ — Uuiformirte Reichsbeamte. Der„Köln..“ zu⸗ folge beabſichtigt der Kaiſer ſchon in nächſter Zeit eine nene kleidſame Uniform auch für die Reichsbeamten anzuordnen. — Heimkehr ins Elternhaus. Ein Wiederſehen, welches an die Geſchichte vom verlorenen Sohn erinnert, fand dieſer Tage in einer Familie in Seifhennersdorf ſtatt. Die Tochter war vor 5 Jahren dem Manne ihrer Wahl nach Amerika gefolgt und die Eltern hatten ſeit dieſer Zeit keine Nachrichten mehr empfangen. Da wird eines Nachmittags die Thür geöffnet und ein etwa 4jähriger zerlumpter Knabe hereingeſchoben. Die Mutter will ſehen, wer mit dem— wie ſie annimmt— bettelnden Kinde gekommen iſt, und lehrt mit dem erſchreckten Rufe:„Es ſind Zigeuner!“ in die Stube zurück. Bald ſollte ihr Schreck indeſſen noch größer werden, als ſich ihr die draußen harrende, nothdürftig bekleidete Fra die nach Art der Zigeuner ein etwa 1½ jähriges Kind 9 dem Rücken trug, als Tochter zu erkennen gah. Enttäuſch und verlaſſen war die Arme, gänzlich ohne Mittel, in die Heimath zurückgekehrt. — Ein entſetzlicher Vorfall ereignete ſich in der Nacht zum Freitag auf dem Bahnbof zu Landsberg. Als ſich der Zug, der in der Richtung von Kreuz dort eintrifft, nach Küſtrin zu in Bewegung ſetzte, wurde in einem Wagen IV. Claſſe eine Frau von Krämpfen befallen. Eine andere Frau entſetzte ſich vor dem Anblick derart, daß ſie die hintere Thür öffnete, um, wie die Mitreiſenden vermutheten, die Nothleine zu ziehen. Da die Frau bis zur nächſten Halteſtelle Düh⸗ ringshof nicht wieder zurückgekehrt war, machten die Reiſen⸗ den hier den Vorſteher Anzeige. Die Landsberger Halte⸗ ſtelle wurde benachrichtigt, man ſtellte ſofort Nachforſchungen an und fand die Frau in der Nähe der Viehrampe vollſtän⸗ dig enthauptet vor. Der Kopf lag zwiſchen den Schienen, der Rumpf außerhalb derſelben. Bis jetzt fehlt jeder Anhalt über die Perſönlichkeit der Verunglückten. verſchwand, ihr Geplauder verſtummte, und ängſtlich verfolgte ſie der Mutter Blick, wenn ſie ſich ein Flüſtern, einen Hände⸗ druck geſtatteten. Endlich ertrug es der Graf nicht mehr, er erklärte daß die Hochzeit Anfangs Juni ſtattfinden müſſe— bei der Trau⸗ ung anweſend zu ſein, erſchien ihm als eine Pflicht des An⸗ ſtandes— und fügte hinzu, daß er gleich darauf für unbe⸗ ſtimmte Zeit verreiſen würde. Eveline, erlaubte ſich einem ſchüchternen Widerſpruch; die ſchnelle Heirath verletzte, die Abreiſe des Grafen bekümmerte ſie; aber er beſtand auf ſeinem Willen, und ſo ungern ſie ſich's eingeſtanden, es war Erlöſung für alle, wenn er ging. Der Hochzeitstag kam, nicht mit feſtlichem Gepränge, wie es ſonſt auf Hohen⸗Moor Sitte geweſen. Keine buntfarbige Fahne, kein bekränztes Thor, keine fingenden, blumenſtreuen⸗ den Schulkinder, keine Braut⸗Jungfern und ⸗Führer. Aber die Sonne ſchien, die Vögel ſangen, die Weißdornhecken der Dorfgärten, der Syringenbuſch am Pfarrhauſe ſtanden in voller, duftender Blüthenpracht, aus der offnen Kirchthür klang den Schloßbewohnern das alte Troſtlied entgegen: „Was Gott thut, das iſt wohl gethan!“ und als die funge Braut, die füc heute die Trauerkleider abgelegt hatte, wie eine Lichtgeſtalt zur Seite des Jugendgeſpielen am Altare ſtand, hatten beide, im Egoismus beglückter Liebe, das Gefühl, als wäre nie ein ſchönerer Feſttag gefeiert worden. Sie gingen nach Thüringen, Evys erſte Reiſe, und fan⸗ den, als ſie nach drei Wochen glückſtrahlend zurückkehrten, den Oheim nicht mehr auf Hohen⸗Moor. Tags zuvor war er abgereiſt, vorläufig— in Geſchäften, wie er ſagte,— nach Berlin. Er wollte nochmals nach der verſchwundenen Regine Wentzel ſuchen; was er weiter beginnen würde, wußte es noch nicht. 4. Selte. Seueval⸗Angeiger. S. Jovemeer. — Eit jugendlicher Selbſtmörder. Der vierzehn⸗ jährige Gymnaſtalſchüler Alexander Pirkler, der Sohn eines Eiſenbahn⸗Ingenieurs in Nyiregyhaza, kaufte vor einigen Tagen um 90 Kr. eine alte Piſtole und unternahm damit in Gegenwart ſeiner Kameraden Schießübungen. Der Birektor des Gymnaſtums, der davon erfuhr, verbot die ge⸗ fährliche Spielerel, und als der Vater des Knaben die Her⸗ ausgabe der Waffe forderte, verließ dieſer unter dem Vor⸗ mülbe, ſie zu holen, das Zimmer, nahm die ſtark geladene Piſtole mit ſich und ſchoß ſich, verborgen im Hofe, in den Mund. Als der Vater hinzukam, fand er ſein Kind mit zer⸗ ſchmettertem Schädel todt auf der Erde lieten. 5 — Verhaftung von Banknotenfälſchern. Trie ſt, 5, Nov. Die griechiſchen Kaufleute Theodor Gyftaki, Kon⸗ ſtantin Damgs und Georg Polieranopulo wurden unter der Anklage, in Gemeinſchaft mit Complicen griechiſche Banknoten in Itglien gefälſcht und hier ausgegeben zu haben, verhaftet. Die Angelegenheit erregt großes Aufſehen. Die beiden erſt⸗ genannten Kaufleute ſind unbeſcholten. Policranopulo hat vor Jahren wegen fraudulo er Crida im Betrage von 700,000 Franes fünf Jahre Kerkers abgebüßt. — Brand eines Kloſters. Aus Eperies, 4. November wird der„N. Fr. Fr.“ geſchrieben: Geſtern Nachmittags ge⸗ rieth das hieſige Franziskanerkloſter in Brand, welcher bald auch die anſtoßende herrliche Kirche ergriff und beide Ge⸗ bäude einäſcherte. Die Thürme der Kirche glichen brennenden Fackeln. Die innere Einrichtung der Kirche wurde gerettet. Feuerwehren und Militär lokallſtrten den Brand mit großen Schwierſgkeiten. Man vermuthet, daß das Feuer gelegt worden ſei, da ſchon vorher das Gerücht verbreitet war, dieſer Tage würben an mehrern Orten der Stadt Brände ausbrechen. — Weßbgenn wegen Verdachtes der Spionage. Krakau, 5. Nov. Die hieſige Polizei arretirte ein Indi⸗ vihuum wegen Verdachtes der Militär⸗Spionage. Der Ver⸗ haftete ſoll ein höherer ruſſiſcher Stahsoffizier ſein. Schiffs Zuſammenſtoß. Bei der Inſel Wight kollibirten am 4. November nach den„J. W. E. der eng⸗ i Dampfer„Saxmundham“ und die norwegiſche Barke „Nor“, Letztere mit Petroleum nach Stettin unterwegs. Beſlde Schiffe ſanken. Die Manſchaft des„Nor“ rettete ſich in die Boote. Von der Manſchaft des Dampfers wurde der Kapitän und ſieben Seeleute gerettet, zweiundzwanzig ertranken. Kindliche Auhänglichkeit, Rom, 3. Nov. Am Allerſeefentage gewahrten mehrere Beſucher des hieſigen Kirch⸗ höofs, auf dem Grabe eines vierjährigen Kindes einen jener rothen Gummi⸗Luftballons an den Zweigen eines Bäumchens feſtgebunden. Auf Befragen der Neugierigen erklärte der Auſſeher, daß das kleine Brüderchen des verſtorbenen Kindes deh Ballon gebracht und zu ihm geſagt habe:„Gib Acht, daß Keiner ihn wegnimmt, er gehört dem Adölſchen, der immer ſo gerne damit geſpielt hat.“ EDer Abenteurer Prado. Am 5. d. M. erſchien jener Abenteurer Prado, von dem es ſeit ſeiner Verhaftung wegen eines Juwelendiebſtahls heißt, er wäre auch der lange vergeblich geſüchte Mörder der Courtiſane Marie Aguettant, vor den Pariſer Geſchworenen. Dieſe wurde vor länger als einem Jahre von Marie Regnault, dem Opfer Pranzini's, in ſhrem Schlafzimmer ermordet gefunden, und man glaubte während geraumer Zeit, dieſelbe Hand hätte das Verbrechen in der Rue Caumartin und in Rue Montaigne begangen. 510 das Indlviduum iſt, das ſich im Augenblicke ſeiner erhaftung Prado 9 Ribo nannte, ſich aber bei ſeinem früheren Aufenthalte in Paris Haro nennen ließ, weiß man heute noch nicht. Nur ſo viel iſt bekannt, daß der Mann, welcher dem Unterſuchungsrichter eine romanhafte Geſchichte über ſeine Herkunft und Erlebniſſe erzählte— erx will ein natürlicher Sohn Napoleon's III. ſein, die ganze Welt durch⸗ ſtreiſt, ſich an den letzten Carliſten⸗Aufſtänden betheiligt und überall die keckſten Juwelendiebſtähle verübt haben— im Jahre 1879 in Mabrid eine begüterte Spanierin heirathete und ſich damals für einen polniſchen Grafen Linska, der in Spanien hohe Verwandte beſaß und deſſen voller Name Lingka y Caſtillon lautete, ausgab. Außer Pradony Ribo werden auch noch andere Diebe und Hehler ſämmtlich Spa⸗ nier, mit ihren Maitreſſen, nächſte Woche für die ihnen zur Schuld gelegten Verbrechen und Vergehen Rede ſtehen müſſen. — Ein tteurer Urozeß. In dem Prozeſſe der „Times“ gegen die Parnelliten koſtet jede Minute der Kom⸗ miſſionsſitzung 3 Pfd. St., jede Stunde 180 Pfd. St. und da die Sitzungen täglich fünf Stunden dauern, jeder Tag 900 Pfo, St. Dapon hat die„Times“ 500 Pfb, St, zu tragen, die Parnelliten 200 Pfd. St. und der Staat den Reſt. Das ſtenographiſche Buregu koſtet täglich 40 Pfd. St. Die Aandder der Funktionäxe ſind recht ſtattlich. Der öffentliche nlläger erhält 100 Pfd. St. für den Tag, die A vokaten 75, 50, 40 und 30 5 FJür die„Dimes“? belaufen ſich die bisherigen Geſammikoſten auf 6300 Pfd. St. Theater und Muſtk. au Seubert⸗Hanſen, das geſchätzte Mitglied unſeres Hoftheaters, wird Anfangs Dezember ihren erſten Lieder⸗ ahend veranſtalten. Die beiden Saiſonconcekte der Rünſtlerin erfreuen ſich bekanntlich der regſten Theilnahme in den kunſt⸗ freundlichen Kreiſen unſerer Stadt; es dürfte daher allgemein intereſſiren, daß Frau Seubert in ihrem erſten Concert einen Schumannkſcheo Liedercyelus zum Vor⸗ „Und wann kommen Sie wieder?“ hatte Gräfin Eveline gefragt, als er Abſchied nahm.„Wie Sie— mein treuer Freund ſeit ſiebenzehn Jahren— mir fehlen werden, brauche ich nicht erſt zu ſagen.“ Graf Hohen⸗Moor hatte mit düſterem Blick zu ihr nieder⸗ geſehen. „Sie haben die Kinder, werden ein neues, glückliches Leben mit ihnen beginnen, hatte er geantwortet.„Ich thue am Beſten, fern zu bleiben; mit mir iſt das Unglück nach Hohen⸗ Moor gekommen und mir ſo treu geblieben, daß ich wohl hoffen darf, es nun mit fort zu nehmen.“ So war er gegangen; acht Tage ſpäter zeigte er Gräfin Eveline ſeine Weiterreiſe nach Helgoland an, wo er ſich zwei Monate aufhielt; dann ging er nach England, und im Okto⸗ ber ſchrieb er Wulf von Paris aus, daß er den Winter über dort bleiben würde. 10. Sobald Graf Hohen⸗Moor nach Berlin gekommen war, hatte er in meheren Zeitungen einen Aufruf ergehen laſſen, der Regine Wentzel wichtige Mitkheilungen in Ausſicht ſtellte und ſie zur Abgabe ihrer Adreſſe aufforderte. Am zweiten Tage war unter der angegebenen Chiffre poſtlagerd ein unſauberer, nach ſchlechtem Tabak riechender Zettel eingegangen, der die Unterſchrift Richard Wentzel trug und um mündliche Unterredung bat. Der Graf gab, eben⸗ falls poſtlagernd, ſeine Adreſſe an, und am folgenden Morgen erſchien ein junger Menſch mit bleichem, aufgedunſenen Geſicht, blonder, ſtruppiger Mähne, ſchmutziger Wäſche, neuer himmel⸗ blauer Kravatte und einem großkarrirten Sommeranzuge, der augenſcheinlich nicht für ihn gemacht war. Aller Wahrſcheinlichkeit nach wäre er der Bruder der Geſuchten, ſagte er halb keck, halb verlegen, und wünſche im ſrag bringen wird, während Herr und Frau Paur desſelben Meiſters„Carneval' und die Pariationen für zwei Claviere ſean en werden. Das zweite Conecert wird durch den Vor⸗ rag der ſoeben erſchienenen neuen Lieder von Brahms verherrlicht werden. Das Arrangement der Concerte haben die Muſikalienhandlungen von Sohler und Heckel über⸗ nommen. Vom Karlsruher Hofthenter. Unter den von unſexrer Bühne zur Vorbereitung beſtimmten Neuheiten beſindet ſich auch H. v. Kleiſts erſtes, 1808 geſchriebenes Schauſpiel„Die Familie Schroffenſtein“, eines der merkwürdigſten Literatur⸗ dramen, dem ſich die Bühne bisher faſt immer verſagen mußte. Im Gebiete der Poſſe ſollen Raupachs einſt berühmte„Schleich⸗ händler wieder aufgenommen werden; Langes„Barbier Schelle“ iſt bei den älteren Theaterfreunden eine noch unver⸗ geſſene Muſterleiſtung.— Unter den klaſſiſchen Werken, welche uns das Repertoir für die nächſte Zukunft verſpricht, befindet ſich neben der Wallenſteintrilogie Shakeſpeares„König Johann“, ein ſeit der Devrientzeit nicht mehr gegebenes Werk, und Richard 1JI. Die Oper wird die beiden Iphigenien von Gluck bringen: ſpäter Gertry's„Richard Löwenherz“, ebenfalls eine Devrienterinnerung, In der Preſſe machen ſich Bemühungen dahin geltend, daß der Abgang des Herrn Praſch von unſerer Bühne verhindert werden möge. Bis jetzt iſt übrigens noch Niemand gefunden, der Praſch annähernd zu erſetzen vermöchte. Lapislav Mierzwinski beginnt heute am Düfſel⸗ dorfer Theater ſein in der vorzüglich von ihm geſungenen Parthie des„Arnold von Melchthal“ in Roſſinis „Wilhelm Tell““ Herr Mierzwinski fingt die große Arie des Arnold, welche bekanntlich wegen ihrer außerordentlichen Schwierigkeiten meiſtens ausfällt. Das Wiener Burgtheater. Das Direktorium a. D. legt dem geu beſtellten Direktor Dr. Förſter folgende Nopitätenliſte vor: Heyſe„Die Weisheit Salomonts„Gozzi „Die glücklichen Betkler“(bearbeitet von Heyſe), Wilbrandt „Markgraf Waldemar“, Erckmann Chatrian„Freund Fritz“, Augier und Sandegu„Die Goldprobe“,„Der Advokat als Schwiegerſohn“, Adele Berger„Brennende Liebe“ und „Anonyme Briefe“, Dumas„Die Fremde“, Lafontaine„Der Traum einer Frau“, endlich drei Einakter von Heyſe und zwei kleine Luſtſpiele von Ortleb. WRunſt und Wiſſenſchaft. Giordaud Brunv. Eine eigentpümliche Anſicht ſtellt Profeſſor Desdouits in der„Scottiſh Review“ über das Lebensende Giordano Bruno's auf. Giordano ſei nämlich niemals verbrannt worden, ſondern habe ſelbſt die Erzählung davon verbreitet, um den Reſt ſeines Lebens deſto ungeſtörter verleben zu können, Aeueſteg und Crlegranme. *Altkirch i. Elſ., 6. Nov. Hier und in der Umgegend ſind geſtern bei der Einſtellung der Recruten grobe Ausſchreitungen vorgekommen. In Altkirch verſuchte eine nach Hunderten zählende Volksmenge ſich beim Abmarſch der Recruten unter wüſtem Schreien unter die geordneten Züge zu miſchen. Als das begleitende Militär dies nicht erlaubte, drängte das Volk gewaltſam ein undausder Menge erfolgten Steinwürfegegendie Soldaten. Das Militär lud ſchließlichdie Gewehre und ging gegen die Maſſen vor. Erſt dann wurde die Ordnung wieder hergeſtellt. Ein Unglück iſt zwar nicht vorgekommen, wäre aber unver⸗ meidbar geweſen, wenn nach dem Laden aus der Menge die geringſte Reizung erfolgt wäre. Weit ernſter als in Altkirch ſelbſt waren die Ausſchreitungen in Illfurt, einer Bahnſtation auf der Strecke Altkirch⸗Mülhauſen. Als der Zug mit den Re⸗ kruten ankam, drängte die Volksmenge wild und ſchreiend gegen den Zug ein. Jede Ord⸗ nung wurde verhöhnt; Soldaten, Stationsbeamte und Zug⸗ beamten, die zu Ruhe mahnten und die aufgeregten Leute zu⸗ rückdrängen wollten, wurden von den Andrängenden be⸗ ſchimpft. Aus der Menge wurde mehrmals„Vive la France!“ gerufen, Der befehligende Offizier, der die Ordnung wieder⸗ herſtellen wollte, wurde ausgelacht und angegriffen. Der Of⸗ fizler zog blank, um ſich zu vertheidigen und verletzte einen Angreifer am Kopfe. Der Bahnhof wurde mit Gewalt ge⸗ räumt. Berlin, 6. November. Ueber die beim Frei⸗ herrn v. Bae ſtattgehabte Haus⸗ ſuchung theilt die„Poſt“ Folgendes mit: Die gewalt⸗ ſame Oeffnung des verſperrten Hauſes wurde durch den Amtsrichter zu Schopfheim angeordnet, den der dort an⸗ gekommene Unterſuchungsrichter des Reichsgerichts requi⸗ rirt hatte. Dieſelbe wurde ſehr geheimnißvoll betrieben, Namen der Familie zu wiſſen, welche Art Mittheilung man Regine zu machen habe. Das Wort„Familie“, das für den Grafen Hohen⸗Moor den Begriff des Vornehmen, berechtigt Bevorzugten in ſich ſchloß, machte auf ihn, im Munde dieſer ſchäbigen Perſönlich⸗ keit, einen peinlichen Eindruck. Abweiſend gab er zur Antwort daß er ſich nicht auf Erklärungen einlaſſen koͤnne, bis er die Ueberzeugung gewonnen, wirklich dem Bruder der Geſuchten gegenüber zu ſtehen. Einige Mittheilungen über ſeine Schweſter würden amBeſten jeden Zweifel beſeitigen, fügte er hinzu, indem er Platz nahm und dem jungen Manne einen gegenüberſtehen⸗ den Seſſel bezeichnete. Herr Richard Wentzel folgte der Einladung, nahm ſeinen ſchäbigen Filzhut zwiſchen die Kniee, lehnte ſich mit erzwun⸗ gener Nonchalance im Seſſel zurück und begann, indem er verlegen an den zerfaſerten Handſchuhſpitzen zupfte: Vor allem möchte ich dem Herrn Grafen ſagen, daß wir eine Künſtler⸗ familie ſind. Mein verſtorbener Vater war ein talentvoller Muſiker, ein famoſer Geigenſpieler; er hätte ſo gut wie andere Konzerte geben und Geld und Ruhm gewinnen können; aber es fehlte an den erſten Auslagen.. der Herr Graf werden mich verſtehen.“ Der Herr Graf verſtand ihn durchaus nicht, neigte ſtumm den Kopf, und Richard Wentzel fuhr fort:„Seine vier Söhne von denen ich der zweite bin, haben mit ſeinem Talent auch ſein Pech geerbt. Um nur das tägliche Brod zu haben, müſ⸗ ſen wir in einem elenden, kleinen Orcheſter ſitzen, während wir— das kann ich ohne Ueberhebung ſagen,— ein beſſeres Quartett bilden wie die Gebrüder Müller, von den Floren⸗ tinern garnicht zu reden. Ein neuer Beweis für die Blind⸗ heit, Urtheilsloſigkeit und Ungerechtigkeit des Publikums „Von Ihrer Schweſter Regine wünſchte ich zu hören,“ unterbrach ihn Graf Hohen⸗Moor, und mit unverkennbarer der zugezogene Gendarm erſchien in Civil. Es gelanz auch, das Geheimniß einige Wochen lang zu bewahren. Ferner wird dem Blatte mitgetheilt, daß Geffcken ſich kurz vor Veröffentlichung des Tagebuchs bei dem Frei⸗ herrn v. Roggenbach in Neuwied aufgehalten habe. „ Berlin, 6. Nov. Von 433 Wahlen ſind 429 bekannt; davon Konſervative 133, Freikonſervative 64, Centrum 98, Nationalliberale 687, Freiſtunige 20, Polen 13, Dänen 2, Welfen 2, fraktionslos 1. Berlin, 6. Nov. Miniſter von Bötticher gal ſich heute Nachmittag nach Friedrichsruh begeben. „Kuxemburg, 6. Nov. Die Rede des Miniſter⸗ präſes Dr. Eyſchen bei der Eröffnung der Kammer, namentlich die Ausführung über die auswärtigen Ange⸗ legenheiten, wurde mehrfach von Beifallsrufen unter⸗ brochen.(Vergl. Polit. Ueberſ.) »Bern, 6. Nov. Der bisherige Kanzler Dattag⸗ lia iſt zum Biſchof von Chur gewählt worden. Bern, 6. Nov. Heute Morgen iſt in Montreux das Waſſerreſervoir für den Betrieb der elektriſchen Bahn Vevey⸗Chillon geborſten. Mehrere Häuſer ſind zerſtört, einige Magazine unter Waſſer geſetzt und acht Perſonen ſollen umgekommen ſein. Der Betrieb der Weſtbahn zwiſchen Clarens und Montreux iſt durch den Unglücksfall vorübergehend unterhrochen. Bern, 6. Nov. Der Bundesrath ermaͤchtigte Ruchonnet zur Unterzeichnung des neuen Auslieferungs⸗ vertrages mit Oeſterreich⸗Ungarn unter dem Vordehalt der Genehmigung durch die Bundesverſammlung. Wien, 6. Nov. Die Fuſton des Deutſchöſter⸗ reichiſchen und des Deutſchen Klubs iſt heute vollzogen worden. Beide Klubs konſtituirten ſich als„Verdinlgt deutſche Linke.“ „Wien, 6. Nop. Der Geſandte, Kämmerer Freiherr v. Herbert Rathkeal iſt von Dresden nach Stuttgart und Fürſt v. Wrede von Stuttgart nach München verſetzt worben. Paris, 6. Nov. Präſident Carnot unterzeichnete die Ernennung Marianis zum Botſchafter beim Quirinal, als Erſatz für Herrn v. Mouy.— Der Ertrag ber indirekten Steuern für Oktober ergab 3% Milllonen Franken mehr, als im Budget veranſchlagt, und 9½ Millionen mehr, als im Oktober des Vorjahres. *London, 6. Rov. In der heutigen Sitzung des Oberhauſes gab Salisbury die folgende Erklärung ab: In Folge den füngſten Ereigniſſe in Oſtafriks haͤtte Deuſchland beſchloſſen, wirkſamere Maßnahmen zu ergreifen und die Ausfuhr von Sklaven ſowie die Einfuhr von Waffen in Oſtafrika zu verhindern. 9 land habe ſich entſchloſſen mit Deutſchland Hand in Hand zu gehen, ſoweit Maßnahmen nur maritimer Natur in Frage kämen, und Frankreich habe zu dieſer Blokade an der Küſte von Oſtafrika ſeine adae a n gegeben. Dieſe Anerkennung gebe England das Recht, jedes eanf welcher Flagge es auch immer ſei, zu Frank⸗ reich werde an der beſagten Küſte ein Schiff ſtatlonſren und mit Deutſchland und England zu dieſem Zwecke zu⸗ ſammen wirken.— In der Sitzung des Unterhauſes kuͤndigte Buxton an, daß er nächſtens angeſichts der zu⸗ nehmenden Verwüͤſtung Afrikas durch den Sklavenhandel als erforderlich beantragen werde, daß eine Konferenz der Mächte nach London zwecks Vereinbarung wirk⸗ ſamer Maßregeln zur Unterdrückung des Sklavenhandels zu berufen ſei. *Petersburg, 6. Nov. Es iſt nunmehr als ſicher anzunehmen, daß der Czar nicht nach Kopenhagen geht und ſomit auch vorausſichtlich den Beſuch des Kalſerz Wilhelm vor dem Frühjahr nicht erwidern wird. Uebrigens hat der Kaiſer bei dem Eiſenbahnunfall doch mehrere Verletzungen davongetragen, die ihm namentlich an Bruſt und Bein empfindliche Schmerzen verurſachen; bei dem Einzug fiel es auf, wie ernſt und bleich er ausſah; Allen, die ſich ihm vorſtellten, trat er mit beſonderer Freundlichkett und einer ſonſt an ihm nicht bemerkten Milde entgegen. Die Kalſerin iſt nur leicht an der Hand verletzt; alle Gerüchte über Ohnmachts anfälle oder Nervenkrämpfe ſind vollſtändig erfunden. Geringſchätzung in Ton und Miene fügte er hinzu:„Iſt auch ſie Künſtlerin?“ „An Talent ſteht ſie uns Brüdern gleich,“ antwortete der junge Mann, indem er ſelbſtgefällig die blonde Mähne von der Stirn ſchüttelte, und ihre Ausbildung war eine glän⸗ zende; beſte Schülerin des Konſervatoriums, Herr Graf! Sie hätte als Konzertſängerin der Artöt zur Seite ſtehen können, — aber da man auch ſie im Vaterlande nich aufkommen ließ, iſt ſie einem ehrenvollen Ruf nach England gefolgt.“ „An welches Theater?“ fragte Graf Hohen⸗Moor. Der Künſtlerſtolz des Jünglings ſträubte ſich gegen die Wahrheit, aber ſie mußte geſagt werden. Mit einer gewiſſen Scham gab er zur Antwort:„Sie haben Recht, Herr Graf, an ein Theater hätte ſie gehen ſollen; aber die arme Regine hatte nicht die rechte Courage; ſie iſt in einem vornehmen Hauſe Muſiklehrerin geworden, bei den Mortons auf Morton Grange.“ Graf Hohen⸗Moor ſtutzte, Jobſt Clamor hatte ihm einſt aus Morton Grange geſchrieben. „Alſo dort kann ich Ihre Schweſter finden?“ fragte er wieder⸗ „Das nicht, Herr Graf,“ erwiderte er;„Regine hat die Mortons verlaſſen, um ſich zu verheirathen.“ „Verheirathen?“ rief Graf Hohen Moor. Er konnte es kaum glauben, der Schweſter dieſes Burſchen konnte Jobſt Clamor ſeinen Namen nicht gegeben haben.„Verheirathen!“ wiederholte er, indem er ſich erhob, und um ſich von dem jungen Menſchen zu befreien, fügte er mit erzwungener Gleich⸗ giltigkeit hinzu:„Alſo trägt Ihre Schweſter einen andern Namen, iſt mithin nicht die Regine Wentzel, die ich ſuche (Fortſetzung folgt.) — 2 r 7 0 — 2 n 5* er ht 18 18 re ſt m er er er * ich n n. ie n, 8, ie en f, 8. November. SGeneral-Angeiges de Seite Mannhbeimer Fandelsblat. Patentweſen. Patente, Marken⸗ und Muſtereintragungen in Baden and der Rheinpfalz, welche im Monat Oltober 1888 im Deutſchen Reichsanzeiger veröffentlicht wurden. atentanmeldungen. Frankenthal. Joh Hinklein und Joſef Haus. XXXIV. H, 5812, Stuhl, mit verſtellbarem Sitz, angemeldet 29. Ok⸗ tober,.⸗A. No. 275. Furtwangen. Gebr. Kreuzer. LXXXIII. K. 6434. Weckerzeiger für elektriſche Weckeruhren, angem 4. Oktober,.⸗A. No. 254. Konſtanz. Auguſt Ruf, LIV. R. 4961. Briefumſchlagmaſchine Zuſgtz zum Patent No. 42008, angemeldet 28. Oftober,.⸗A. No 289. Jud⸗ wigshafen a/Rh. Badiſche Anilin⸗ u. Sodafabrik. 1. XXII. B. 8877. Verfahren zur Darſtellung von Tetrazofarbſtoffen aus Caxbazol, angemeldet 1. Oktober, R. A. No. 249. 2. B. 8868. Verfahren zur Darſtellung von blanen bis grünen Schwefelſäurederivaten des Alizarinblaues, angemeldet 11. Oktober,.⸗A. No. 260. 3. B. 8887. Verfahren zur Dar⸗ ſtellung von Disazofarbſtoffen durch paarweiſe Kombingtion von Amidoazoverbindungen, angemeldet 18. Oktober,.⸗A. No. 266. 4. G. 4783, Neuerung in dem Verfahren zur Dar⸗ ſtellung von Farbſtoffen aus der Gruppe des Metaamido⸗ phenolphtaleins, II. Zuſatz zum Patente No. 44008. 5. G. 4791. Berfahren J Darſtellung vom e bezw..Oryphenyltolplamin, angemeldet 29. Oktober.⸗A. No. 275. J ibi 1. Heinrich Baum XXII. K. 86132. Verfahren zür Darſtellung von Dithioſalſehlſäuxe, angemeldet 1. Oktober,.⸗A. No 249. 2. Heinrich Stockheim. VI St. 2112. Neuerung an der unter No. 45186 patentirten Vor⸗ Adeeß Entleerung des Reeuin an Filtrirarbeiten zur ſtan Re 60 ande. ſatz zum Patent inhaltes in filtrirtem 55 u Nr. 45166, angemeldet 4. Oktober,.⸗A. No. 284. 3. Joſef Bögele. XXy. V. 1288. Neuerung an einem aufſchneidbaren Weichenſpitzenverſchluß; A Patent No. 40186, an⸗ gemeldet 29. Oktober,.A. No, 275. Rheinau Aetien⸗ geſellſchaft für chemiſche Induſtrie. XX. 4. 1868. Verſahren ſ Darſtellung von Farbſtoffen durch Einwirkung aromati⸗ cher e e auf Retenchinon, angemelbei 92. Ok⸗ „A. No. 8 tober, atentertheilungeg Durlach. G. Heilmann. LXXI. No. 45628. 1 0 einrichtung für Badebfen; vom 14. April 88 ab, ertheilt 22. Oktober,.⸗A. No. 289. Tüͤer o /B. Th. Kromer, LXVIII. No. 16793. Stufenſchlüſſel, vom 12. Aprik 68 ab, ertheilt 29. Oktoher, R⸗A. Np. 878. Furtwangen. A. Gäß. LVIII. No. 48451.: Neuerung an erad chlitten, vom 4. April 88 ab erſheilt 8. Oktober,.⸗A, No. 287. Heibelberg⸗ Neuenheim. E. Pielmann, Profeſſar. LXIV. No. 45354. Neuerung an Biergläſern und Krügen vom 24. April 1888 ab, ertheſlt 1. Ottober,.⸗A. No. 249. Kaiſerslautern. 15 Aafen EXXV. No. 45711. Ap⸗ a pärgt zum Löſchen von Kalk unter Druck, vom 20. Dezember 11 29. Oktober,.⸗A. 0. 275. Karksru e. „C. Geiger. Kanalſchieber, vom 29. Januar 88 ab, ertheilt 8. Oktober „A. No. 287. 2. F. Diktler, in Firma Gſchwindt& Co. LXVIII. No. 45478. fſ0 vom 5. April 1888 ab, er⸗ theilt 16. Oktober,.⸗A. No. 263. Ludwigshafen algth. 1. Bad. Anilin⸗ und Sodafabrik. XIXII. 959. 45870. Ver⸗ ſtofteg zur deſen Eun eines rothen 9 Naphtalinfarb⸗ offes und deſſen Zulfoſäuren, vom 6,. Mai 16888 ah, ertheilt 1. Oktober, R⸗A. No. 249. 2. H. Miiller, Hemshof, XLVII. No. 45715. Durch ſchiefe Ebene mit Federandrug bewegte Schmierſchleuſe für unter Dampf arbeitende LEXXXV. No. 45444. e r vom 21. April 88 ab, ertheilt 20. Oktober, No Fiercherpa 0 Ph. L. Brendel, Gerichtsvollzieher, nördliche erciexplatzſtr. 8. LIII. No. 45879. Antriebsvorrichtung für dreirädrige vom 20. Mai 88 ab, ertheilt 22. Otober,.⸗A. No. 269,. Zizenhauſen. R. Heyd. XXXIII. No. 45569. Zuſammenlegbarer Schirm, vom 15. April 1888 ab, ertheilt W. Oktober,.⸗A. No. 269. Markeneintragungen. Frankenthal. Erſte Frankenthaler Zuckerwaarenfabrik Joh. Buß jr., eine Marke für Althee⸗Extrakte nach An⸗ meldung bom 10. Okt..⸗A. Nr. 367.— Farlsruge. N. L. Homburger Söhne; eine Marke für militchriſche Be⸗ fleidungsgegenſtände nach Anmeldung vom 11. Okt..⸗A. Nr. 267.— Lahr. C. Trampler. 4 Marken für Cichorien⸗ fabrikate nach Anmeldung vom 5. Okt.,.⸗A. Nr. 278.— Waldshut. Economy Soap Co., Forſter u. Taplor mit iliale in Zürich; eine Marke für geſtanzte Seifenſtücke nach meldung vom 4 Okt., R⸗A. Nr. 367 Muſtereintra 8 Frankenthal. J Phil. Seubert, Oekonom in Heßheim, Photographien von 2 Muſtern eines eiſernen Grabdenkmals, plaſt. Erzeugniß, ue 3 Jahre, angem. 26 September. 2) Ernſt Mayer in Ludwigshafen Sandeit J für einen utzfri Vorhangſpanner, plaſt. Erzeugniß, S 3 Jahre, angem. 28. Sept..⸗A. Nr. 253.— Freihurg i. Br. 57 indthorſt, 15 Haſe; r d hie, barſtellend den Dr. ihend in der Mitte zwiſchen 2 Negern: Flächenerzeugniß; Schutzfriſt 3 Jahre, angem 7. Seßt..⸗A. Nr. 250.— Heidelberg. M. u. F. Liebhold, 8 Muſter für Cigarren⸗ berpackung, Schußfriſt J Jahre, augem. 26. Okt..⸗A. Nr. 278.— Karlsruhe. Martin Salomon, Kaufmann, 5 705 15 1520 arlsruhe; plaſt. Erzeugniſſe, Schutzfri Jahre, angem 13. Sept.,.⸗A. ſer 280.— Kärlsrühe. Adolf von Meckel, Maler, 12 Abbildungen von mit Ornamzenten bemalten Ma⸗ jolikatellern, Flächenerzeugniſſe, Schußfriſt 3 Jahre, angemeldet 15. Oktober. Reichs.⸗Anzeiger Nr. 278.— Lahr. I) G. Pfiſterer, 28 flächenmuſter, Etiquetten zu Ci⸗ garrenverpackung, Schutzfriſt 3 Jahre, angem. 1. Sept. 2) Herm, Neſtler Nachf, bunte Baumwollgewebe, 111 Flächen⸗ muſter, Schutzfriſt 8 Joſe angem. 5. Sept. 3) Meurer u. Braun, 5 verzinnte Politürleiſtenmuſter, plaſt. Erzeugniß, Schutzfriſt 3 Jahre, 18. Sept..⸗A. N. 257. Lörrach, Köchlin, Baumgartner u. Cö., zs und 28 Muſter auf Woll⸗ und Baumwollſtoffen, Flächenerzeugniß, Schutzfriſt 3 Jahre, angem. 5. September bezw. 15. Sept..⸗A. Nr. 255. Maunheim. 1 Rheiniſche Gummi⸗ und Celluloidfabrik, ein Muſter von Celluloſd⸗Ringpeſſarie nach Prof. Dr. B. Schultze, plaſt. Erzeugniß, Schutzfriſt 3 muer 5 12. September. 2. Gebr. Sternheimer, 4 Muſter von Etiquet⸗ ten zur Eigarrenverpackung, Flächenerzeugniſſe Schutzfriſt 3 Jahre, angem. 18. September. 3. Loeſpe und Eſchellmann, ein Muſter eines Bandes auf Cigarrenkiſten, Flächenerzeug⸗ niſſe, Schutzfr. Jahre, angem. 29. Sepk. R⸗A. No. 260 Neuſtadt in Badſen. Aktiengeſellſchaft für Uhrenfabrika⸗ tion in Lenzkirch, 4 Photographien von Uhren, plaſtiſche Er⸗ zeugniſſe, Schutzfr. 3 Jahre, angem. 16. Sept. R. A. No. 250. Neuſtadk a. d. Haardt. C. J. Gramlich, Photogr. Abbildungen von Zimmerdekorationen, plaſtiſche Erzeugniſſe, Schutzfr. 3 Jahre, angem. 24. Oktober R⸗A. No. 278. Of⸗ Adolf Schell, 3 Muſierblätter für verzierte Fenſtergläſer, Flächenmuſter, Schutzfriſt 3 Jahre, angen. 1. Sept R. A. Nb 280. Pförzheim. 1. Wehrle u. Comp. 16 Bijouteriezeichnungen, plaſtiſche Erzeugniſſe, Schutzfriſt 3 Jahre, angem. 12. Sept. 2. Julſus Mayer, Brochennuſter und 12 Bracelelsmuſter, plaſt. Erzeugn., Schußfr. 3 Jahre, angem. 13. September. 8. Hch. Schober u. Comp., 10 Ket⸗ tenmuſter, plaſtiſche Erzeugniſſe, Schutzfriſt 3 Jahre, angem. 29. Sept., R. A. No. 357. Triberg. 1. Rußolf Bachrodt, epeichnungen von 6 Uhrengehäufen, plaſt. Erzeugniſſe, Schutz⸗ fenburg. 5 diskonto 3½ pCt. friſt 3 Jahre, angem 21. Sepft 2. Unſon Clock Companp, Merzbach, Lang u. Fellheimer in London, Zweigniederlaſſung in Furtwangen, 3 Uhren, plaſtiſche 0 Schutzfriſt 8 Jahre, angemeldet 1. Oktober,.⸗A. No. 257. ANeue Eiſenbahntarife. Mit Gültigkeit vom 1. Nov. . 5 ſind zur Ausgabe gelangt: 1) Nachtrag 8 zu dem am 1. Dez. 1885 in Kraft getretenen Theil 2 des Neglements und der Tarife für die direkte Beförderung von Gütern und Eiſenbahnfahrzeugen zwiſchen Stationen der deutſchen Bahnen (via Elſaß⸗Lothringen) einerſeits und Stationen der franzöſi⸗ ſchen Oſtbahn andererſeits, enthaltend Berichtigungen und Ergänzungen. 2) Nachtrag 2 zu dem am 1. Dez. 1885 in Kraft getretenen Ausnahmetarif für die Beförderung von Hol, im direkten Verkehr von Stationen deutſcher Bahnen na⸗ Stationen der franzöſiſchen Oſtbahn, enthaltend Berichtigungen und Ergänzungen. Wärzburg, 6. November. Der a Biehmarkt war in gleicher Stärke wie der Vormarkt betrieben, aüch hat ſich in den Preifen eine weſentliche Aenderung nicht ergeben— Es hat gekoſtet das Paar Gang⸗ und Maſtochſen Mark 860—1150, Stiere 410—750, Kühe und Kalben per Kopf 130 bis 285; ferner beträgt der Preis per Pfund Fleiſchgewicht bei Kälbern Pfg. 40—48, Schafen 30—45 und hei Schweinen 50—84.— Dienſtag, 13. Nob., 11. Schafmarkt. Dienſtag, 20. Nov. 36. Viehmarkt. Mannheimer Zuckerraffinerte. Die geſtrige General⸗ verſammlung der Aktionäre der Zuckerraffinerie Mannheim beſchloß, von dem per 1887—88 ſich ergebenden Gewinn von M. 80,626.37 M. 10,868.10 zu Abſchreibungen, M. 27,446,25 18 Deckung des Reſtverluſtes aus dem Betriebsjahr 1885/86, 2125,60 für den Reſervefonds, M. 3519.30 für Tantiemen und Gratifikationen zu verwenden, M. 20,000 4% pCt. Dividende zu gewähren und den Reſt von M. 16,867.13 auf neue Rechnung vorzutragen. Maunheimer Effektenbörſe vom 6. November. Die Börſe verlief heute ſehr ruhig und in ziemlich luſtloſer Haltung. Anilinaktien ſtellten ſich auf 281 bez. Weſteregeln 187 G. und Waghäusler Zucker 99 B. Von Brauerein waren emde 3 pCt. höher, zu 143 pfCt., geſucht. Badiſche rauerei 114.50 G. und Sinner 165 G. 167 B. Conrsblatt der Maunheimer Börſe vom 6. November. bligationen, 4 Wab. Oblig. Mart 105.10 53. 4 N. Hp. Pfandbr, S. 40-48100.0 G. 1„„ 109. 53. 4„„ 48—49 102.40 C. I fl. 101.80 G. 4½„ 7 1888 100.50 B. Fi„ 5 3 FCom. O. 100.—&. 4 X. 100 Sooſe 189.50 G. 4 Maünheim 1381—.— 4. kleichbanleige 106— 8. 1„ 185—.— 55 5 108450 55. 4 1 108.— 8. 4. Preuß. Conſol 107.80 55. 4 Heſberberg 108.26 O. 3½„ 5 104.— 53. 8½ burg i. B. Obfigat. 101.— C. 4 Baher. Obligationen Mk. 107.—%½ Sudwigshafen Mk. 108,80 8. 4 Pfälz. Zudwigsbahn Mk.104 75 G. 4 1 1—— Pfälz. Judwihsbahn fl. 102.50 J. 4½ Wagh. Zuckerfabkik 102.75& 4„ 104.10 S. 5 Oggersheimer Spinnerei 101.70 G. 3„ Vorbbahn 310 Priorit 1015 8. 8 Weheeegeln t 0 erle 164.— 2 110 rior 8 K eln gliwerke 28 2½ Nhein. Ob. Wlandbriefe 51 etien. Habiſche Bant 10.— G. Hrauerei Schwnetz 159. B. Mheiniſche Creditbank 126.50 G. Bierbrauerei Sinner 167.— B. Hyp.-⸗B. 50 pat.&—.— Malgfabr. Hochheim—— älziſche Bank 199.— 5z. Werger ſche Brauerei 118 75 U. F, 4 eutſche Unionban— kannz. Dam 188. 1 Pfälziſche Zudoigsbahn 27.— G. Cbln. e e 91— 8. 1 ee 189.— G. Bad. 5 Wae ecurang 1485 53. „ Norbbaßhn 107.30.] Bab.— U. rſich. 40.— bz. e Ehen Fobe Bahn 86.— G. Mannheſmer Verſicherung 505.— erein Chem. Fabriken— annheimer Nü 0 60.— 8. ürtt. 8. * Badiſche Anilin u. Soda 281.— 5 berrheln. Verſ.⸗Geſellſchaſt 55. Weſteregeln Alkaliwerke 187.— 4 Selelg u. Schötenſack 115— G. Sggersheimer Spinnerei 47.— gB. erein Oelfabriken 183— G. Ettlinger Spinnere. 128.— Waghäusler Zuckerfabrit 59.— 8. Sauege 97.— Mannheimer Zuckerraffin. 90.— 53z. Deutſche Seehanbl. 25.— 8 Mannheimer Aktienbrauerei god 53 Manuß. Gum u. Asbförk.] 48.— b5. Eichbaum⸗Brauerei 179 60. Karlsruher 1 0 inen—.— Judwigshafener Brauerei 215.—. uttenheimet Spinnerei 106.50 B. Schweßinger Brauerei 76.66 8. ähmaſchinen Haid u. Neu—.— Brauerei z. Storch 1895 3. Rähmaſchinen Gritzner— Heidelbergeractienbrausrei 148.—. Spiherer Dampfziegelei 127.— Maunheim, 5. November. Zu⸗ und Abfuhren von Ge⸗ treide und anderen landwirthſchaftlichen Produkten am hieſt⸗ gen Platze in Kilozentnern, verglichen im Mehr oder Weniger in Parentheſe) mit den Zu⸗ und Abfuhren in der gleichen eriode des Vorjahres: X. Von Seiten des Großh. Haupt⸗ Fan Mannheim wurden vom 16.—81. Okt. abgefertigt: Zufuhr: Weizen 128665(4. 71908). Roggen 21509(. 10106), Gerſte 27967(+. 19366). Mais 19654(+ 10364). Hafer 1000(— 9491). fa 12588(+ 11908). Sämereien 6648(— 6816). ehl und Gries 1110(— 4816). Malz zuſammen 218641 gegen 116117 im Jahre 1887, emnach. 102524. 2) Abfuhr: Weizen 12228(— 45646). oggen 2409( 8087). Gerſte——(———). Mais— ——.. Hafer 1182(— 4508). Hülſenfrüchte 1017— 1227). ämereien 518(— 7890). Mehl u Gries—(—, zuſ. 17840 Neacr 84686 im Jahre 1887,— 67287. B. Bahnverkehr: ach Mittheilungen der Güterverwaltungen gelangten vom 7. Oktober bis 20. Oktober 1) Zum Verſandt: Weizen 53199(— 2674). Roggen 12589(+ 2093). Hafer 757— 4933). Gerſte 3372(. 1208). Hülſenfrüchte 2033(— 211), Mais 5968(— 105). Oelſaat10145( 1812). Kleeſaamen 402 (+ 402), zuſammen 90465 gegen 92878 im Jahre 1887,— 2413. Von dem Verſandt im Jahre 1888 gingen 11115 nach dem Ausland gegen 11260 in der gleichen Periode 1887. 2) Zufuhr: Weizen 6881(4. 0 Roggen 50(— 450). Hafer 1409(— 482). Gerſte 6428(. 5026). Hülſenfrüchte 1352(+ 790). Mais—(—). Kleeſaat 2186( 1712). Oelſaat 95(— 166), zuſ. 18399 gegen 6843 im Jahre 1887, dem⸗ nach + 11856. Von der Zufuhr im Jahre 1888 kamen 2408 vom Ausland gegen 1550 im Jahre 1887. N Mittagbörſe. Frankfurk a.., 6. Nov. An heutiger Börſe waren die Courſe wiederum nur icbetuen Schwankungen unter⸗ worfen und das Geſchäft blieb ſtill. Beſonderen Anlaß zur Mattigkeit gab Wien, welches für einzelne Bahnen beſonders für Galizier, niedrigere Courſe notirte, ferner Berlin, wo der geſammte Montanmarkt in Haltung verkehrte, auch eburſirten Gerüchte von einer Unpäßlichkeit unſeres Kaiſers, der ſeit mehreren Tagen ſein Palais nicht verlaſſen hat. Nachdem Spekulationspapiere von Anfang an ſchwächere Tendenz bekundeten, trat vorübergehend eine Befeſtigung ein, bei Schluß dieſes war die Haltung wieder matter, Berliner Verkäufe drückten. Kreditaktien wie geſtern, Diskonto cg,.75 PCt niedriger. Am Bahnenmarkte waren deutſche und ſchweizer Aktien un⸗ verändert. Von öſterr.⸗ungar. Bahnen Donau⸗Drau ca. 4 fl. höher, Dux⸗Bodenbacher 1 fl., Galtzier 1½ fl. matter. Aus⸗ ländiſche Staatsfonds wie geſtern, Ungarn und Türken ſchwächer. Von ee Prioxitäten Georgia Comp. matter, Ruſſiſche Prſoritäten feſt. Autlin, Gelſenkirchener matter, Deutſche Verlagsgefellſchaft 2,75 geſtiegen. Privat⸗ Fraukfurter Effektenſoeietät. Schlußkourſe: Kreditaktien 258¼ Staatsbahn⸗Aktien 2067/½, Diskonto⸗Commandit 225.40, Galizier 178¼., Lombärden 88¼, Darmſtädter Bank 159.40, Cſakathurn Agram 41¾8, Prince Henri 60,20, Laurahütte 125.30, Heſſ. Ludwigsbahn 108, Duxer 332¾8, Lokalbahnen 117½, Elb⸗ thal 172¼, Prag⸗Duxer Prior-Aktien 94, Gotthard 128.30, Central 121.20, Nordoſt 98.30, Jura 108, Union 90.30, Weſt 30.40, Italiener 95.90, 4 bCt. ung. Goldrente 84.80, 1871lerk bis 187ger Nüſſen 58.50, I880er Nuſſen 88.88, Brſent II 63.80, Spanier 73.20, Türken 15.70, Ottoman. Zoll⸗Obl. 69.70, Nordd. Lloyd 144.80, Höchſter Farbwerke 217.50. In Fonee del ſ mit den auswärtigen Notirungen 15 10 a0 Courſe bei ſtillem Geſchaft überwiegend mäßige ächung. Schifffahrts⸗Angelegenheiten. Ruhrort, 7. Nov. Während der Verkehr in Rotterdan, 155 wieder etwas gehoben hat, in Folge deſſen auch die rachten geſtiegen ſind, iſt letzteres wegen Mangel an Schiffs⸗ raum auch hier der Fall geweſen, jedoch hlieb der Verkehr ein normaler und haben hauptſächlich die Abfuhren nach Holland ganz entſchieden abgenommen. n Frachten werden heute gngelegt: ach Amſterdam für Schiffe von 100—120 Karren ft. .180.00, Schiedam.30—.40, Rotterdam.25—.00, An⸗ werpen für große Schiffe.85—9,00, für kleine Schiffe.00 .00, Mainz⸗Mannheim für Schleppkähne Mk.85—.15, für Holzſchiffe M..00—.20, Koblenz.50—.88, Vonn, 6. Nov. Das Dampfſchſff„Schiller“ welches egen Abend hier vorbei fugr, erhielt in der Gegend von Pol Leckage und ließ der Kapitän, um das Boot vor weiterem Sinken zu bewahren, dasſelbe auf das Land laufen. Maunheimer Hafen⸗VBerkehr. Folgende Schiffe ſind am 6. November angekommen: Hafeumeiſterei 1.(Rheinvorland). Schiffer ev. Kapitän. Schlff. Kommt von Ladung Etr. Bauer Gieei Rotterdam e 686 Mohr Victoria 1 5 185 Hafenmeiſterei II. A. Gaſſert 12 105 Consc. Antwerpen Stückgüter 3884 A. Rein arlk Rotterdam Roheiſen 2000 Reitz Lothringen Ruhrort Kohlen 17800 Neuer Wilhelm Heilbronn Borde 300 J. Linkewiz Mannheim 23 Rotterdam Stückgüter 16124 Hafenmeiſterei III. Abler 18 8Püſſeldorf Stückgüter 2200 Urmetzer eorg Eliſab. Rotterdam Getreide 15013 „Staubitz Eintracht Jagſtfeld Salz 2146 Waſſerſtands⸗Nachrichten. Rhein. Kunſtan, 6. Rob,.89 m. 000, Keblenz, 8. Nos.0 m..86. Hüningen, 6. Nob..55 m.— 5,1. Köln, 6. Nov..78 m. +.18. Kehl,& Nob..70 m—.,05. Ruhrort, 6. Nob..16 m...05. Lauterburg, 6 Nov. 406 m.—.08. Neckar. Maxau, 6. Nov..85 m +.00. Mannheim,/ Nov..45 m.—.20. Mannbeim, 7. Nob,.41 m..10 Heilbronn, 7. Nob..70 m.—.10. Fr. Reuther „FPr. der Senbeßfe und Maturbeilmelhgpß 0 5 Nr. 1. annheim Nr. A. Ueber Erfolg beſte Referenzen und Ntteſte. 19093 Die durch ihre unübertreffliche Neufepeltz Eleganz und Solidität weltberühmten Schühwagrenfabrikgte von Otto Herz& Cie., Fraukfurt ag. M. ſind für Mannheim und Ludwigshafen nur allein 0t zu haben bei Georg Hoart⸗ mann, Schuhgeſchäft, E 4, 6, am Fruchtmarkt unkere Ecke (Telephon 443). 12051 Donnerstag, den 8. November 1888 II. Academie-Concert. Direetion: Hofbapellmeister E. Paur. Gesang: Fräulein Clara Polscher aus Leipzig. Klayler: Herr Bernh. Stavenhagen aus Berlin, PROGRAMMH: 1. volkmann.,„Ourerture zu Shakespeare Richard III.“ 2 68 für grosses Orchester. 2. Liedervortrag: a) Zöliner., „Todt sie ühren Krieger sah“, p) Bizet.,„Pagtoralet, 6) Brahms.,„Heine Lieb ist grün“. 3. Beethoven I..,„Con- cert für das Klayier mit Orchesterbegleitung in.moll“, Op. 87 No, 3. 4. Liedervortrag: a) Sommer.,„Frau Venus“, b) Lisat.,„In Liebeslust“, c) Reinecke.,„Mailied“. 5. Klaviervortrag: 3)..,„Prelude des-dur“, b) Paganini⸗ Liszt,„2 Etüden“, 6. Beethoven L..,„Symphonie in-dur“ Op. 92, compon. 1812. Poco sostenuto— Vivade. Allegretto, Presto, Allegro con brio. Anfang 7 Uhr. Ende 9 Uhf. Kassen-Eröffnung 6½½ Uht. Während der Dauer eines Musikstückes ist der Zutritt in den Saal nicht gestattet. Einzelbillets für Sitzplätze sind nur auf dem Hoftheaterbureau zu haben, Billets für Stehplktze ebendaselbst, in der Hofmusikaljen-Handlung von K. F. Heckel, in den Musikalien-Hanudlungen von Schlex und Hasdenteufel und Abends an der Kasse. 19812 Preise der Einzelbillets: Ein Sperrsitz im Saal M..50, Ein Stehplatz im Saal II..50. Ein Stehplatz auf der Gallerie M..50. Pelocipediſten⸗Perein Mannheim. Freitag, 9. Nov. 1888, Abenbs ½9 Uhr 18847 Verſammlung im Lokale Cafs Letſch. Wit bitten um pünktliches und vollzähliges Erſcheinen. Geſang-Verein„Eintracht“. Samſtag, den 17. November, Abends 8 Uhr in den Lokalitäten des Ballhauſes Tleatraliſche Abendunterhaltung b0gd dege Tanz. er Vorſtand. NB. Karten für Einzuführende können an den Probeabenden im Lokal in Empfang genommen werden. 19325 Restauration Gäschott, J, 8. Heute Donnerſtag Großes chlachtfeſt.“ Anſtich von ff. Storchen⸗Bräu, Speyer. Prima Neuer Dürkheimer. 19464 Zur Stadt Augsburg, M 4, 10. Empfehle Bonnerſtag früh: Wellfleiſch mit Sauerkrant und Abends: friſche Wurſt und Wurſtfuppe nebſt vorzüglichem alten Wein und beima Export⸗Bier aus der Hrauere. Schwarz in Speier. 19465 Ergebenſt A. Jahu. 7 + 2 . Seite Seneral⸗Anzeiger e Staatseiſenbahnen. Mit ſofortiger Giltigkeit kommt für Getreidetransporte über⸗ ſeeiſcher Herkunft ab Venedig 8. Lucia nach Deutſchland via Gott⸗ hard auf der italieniſchen Strecke bis Chiasso transit die gleiche Ausnahmefracht zur Anwendung, wie für ſolche Transporte ab Venedig Marittima. Karlsruhe, den 5. November 1888. Generaldirektion. Bekanntmachung. Die Wabl des 1. Bürgermeiſters für die Stadt Mannheim betr. (281) Nr. 79995. Wir bringen hiermit zur öffentlichen Kenntniß, daß Herr Alfred Bräunig, ſeither zweiter Bürger⸗ meiſter, als erſter Bürgermeiſter der Stadt Mannheim gewählt und heute verpflichtet wurde. Mannheim, den 3. November 1888. Großh. Bezirksamt Benſinger. Bekanntmachung. (281) Nr. 79733. Unter Bezugnahme auf die Geſetze vom 30. Januar 1879(Geſ.⸗ und Verord.⸗Blatt S. 8) und vom 6 März 1879(Geſ.⸗ und Verordn.⸗Blatt S. 50, ſowie auf die.⸗O. des Gr. Miniſteriums des Innern vom 13. Dezember 1879(Geſ.⸗ und Verordn.⸗Blatt S. 862) bringen wir im Nachſtehenden eine Belehrung über Milzbrand zur öffentlichen Kenntniß. Zugleich weiſen wir darauf hin, daß die Beſitzer am Milz⸗ brand erkrankter Thiere nur dann einen Anſpruch auf Entſchädigung haben, wenn ſie die vorgeſchriebene Anzeige von der Erkrankung und falls dies den Umſtänden nach nicht möglich war, vor dem Verenden des Thieres rechtzeitig erſtattet haben— ſich übrigens vor unbegründeten und fahrläſſigen Anzeigen über das Vorkom⸗ men des Milzbrandes hüten müſſen, da ihnen ſonſt die Koſten, welche aus derartigen Anzeigen erwachſen, zur Laſt fallen. Letzteres wird namentlich dann der Fall ſein, wenn die thierärztliche Unter⸗ ſuchung ergibt, daß ähnliche Erſcheinungen, wie die in der amt⸗ lichen Belehrung bezeichneten, an dem erkrankten oder umgeſtan⸗ denen Vieh nicht vorhanden waren. Die Bürgermeiſterämter und Stabhaltereien des Be⸗ üürks haben die Bekanntmachung ſowie die Belehrung in geeigneter Weiſe zur Kenntniß der Landwirthe zu bringen und werden weiter beauftragt, falls ihnen eine Anzeige über das Auftreten des Milz⸗ brandes zugeht, vor Weiterbeförderung derſelben ſich darüber zu verläſſigen, ob die Merkmale der in Frage ſtehenden Krankheit wirklich vorliegen. Die Gemeinden, in welchen der Milzbrand von Zeit zu Zeit vorkommt, werden angewieſen, eine hinreichende Menge von ge⸗ branntem Kalk oder Cement in Tonnen oder Kiſten verſchloſſen vorräthig zu balten. Belehrung über den Milzbrand: Der Milzbrand iſt eine meiſtens ſchnell und tödtlich ver⸗ laufende Krankheit, die bei anhaltender Trockenheit häufiger als bei feuchter Witterung vorkommt. Der Milzbrand befällt hauptſächlich Rinder und Schafe, ſeltener Pferde, Schweine u. Ziegen; zuweilen auch Hirſche u. Rehe. Ein plötzliches Verenden ſolcher Thiere ohne vorherige Krankheit, darf beſonders in Gegenden, in welchen der Milzbrand gewöhnlich vorkommt, den Verdacht der Seuche erwecken. „Die Thiere ſtürzen, wie vom Schlage getroffen, zuſammen, verfallen in Krämpfe, zeigen große Athemnoth und erſticken ſchließ⸗ lich. Milchkühe brechen kurz vor der Krankheit in der Milch ab, Schafe entleeren einen blutigen Harn.“ Manche Thiere ſtehen erſt nach mehrſtündiger oder mehr⸗ tägiger Krankheit um; in dieſen Fällen laſſen die Thiere plötzlich vom Futter ab und zeigen großen Durſt; anfänglich zittern ſie und ſind kalt; ſpäter wird die Hautoberfläche wieder heiß. Die Thiere athmen haſtig und verrathen große Angſt. Solche Fieber⸗ anfälle wiederholen ſich gewöhnlich mehrmals; endlich treten Zuckungen oder krämpie an den Gliedmaßen ein. Der Miſt iſt weich und mit Blut gemiſcht. „Mitunter, hauptſächlich an Rindern, kommen plötzlich ganz unregelmäßig geſtaltete Geſchwülſte an den Hinter⸗ oder Vorder⸗ ſchenkeln, auf dem Kreuz, dem Rücken, am Halſe oder Kopfe zum Vorſchein Dieſe Geſchwüre ſind heiß und ihre Berührung iſt für das Thier ſchmerzhaft; oft hört man ein Geräuſch, wenn man mit der Hand über die Geſchwulſt hinwegfährt. Die Geſchwülſte nehmen an Ausdehnung zu, öffnen ſich zuweilen und entleeren eine blutwäſſerige Jauche.“ Am deutlichſten treten die Kennzeichnen des Milzbrandes nach dem Tode hervor. „Der Bauch treibt ſich ſchnell und ſtark auf; der Körper wird nicht ſtarr und aus den natürlichen Körperöffnungen, beſonders aus Maul, Naſe und After fließt ſchaumiges dunkelrothes Blut.“ Wenn ſolche Zeichen an kranken oder tobten Thieren bemerkt werden, ſo iſt hievon der Ortspolizeibehörde alsbald Anzeige zu erſtatten. Solcherweiſe erkrankte Thiere dürfen nicht geſchlachtet wer⸗ den; widrigenfalls der Beſitzer jeden Anſpruch auf Entſchädigung verliert. Wo möglich ſind die erkrankten Thiere von den geſunden abzuſondern. An den erkrankten Thieren darf keine Operation ausgeführt, kein Aderlaß, kein Einſchnitt in die Haut überhaupt vorgenommen und kein Haarſeil gezogen werden. Aerztliche Behandlung ſteht nur den Thierärzten zu. Wegen der großen Gefahr der Anſteckung, die nicht ſelten tödtliche Krankheit zur Folge hat, dürfen Perſonen, welche Ver⸗ letzungen an den Händen oder andern unbedeckten Körpertheilen haben, kranke Thiere nicht abwarten und iſt das blutige Ab⸗ ſchlachten und das Abhäuten der Thiere verboten. Zur Verhütung weiterer Milzbrandfälle iſt die gründlichſte Reinigung und Desinfektion aller Oertlichkeiten und Geräthe, mit welchen die lebenden oder todten milzbrandkranken Thiere in Be⸗ rührung gekommen und die Beſeitigung der Streu und des Fut⸗ ters, das ſich in der Umgebung der Thiere beſand, unbedingt nöthig. 19401 Mannheim, den 1. November 1888. Großh. Bezirksamt. Genzken. Bekanntmachung. No. 63,883. Der Vormund des minderjäbrigen Karl Fried⸗ rich Metzger von hier, Stadtkaſſediener Wilhelm Metzger, hat mit overvormundſchaftlicher Genehmigung den Antrag auf Enweiſung ſeines Mündels in die Gewähr des Nachlaſſes ſeiner Stiefmutter Maria geb Waſchack, Ehefrau des am 14. März 1888 verſtorbenen Lokomotivführers Johann Philipp Georg Metzger, geſtellt. Dieſem Geſuch word entſprochen, wenn nicht innerhalb 4 Wochen Einſprache erhoben wird. Mannheim, den 27. Oktober„1888. Der Gerichtsſchreiher Großh. Amtsgerichts. C. Wagenmann. * Haferlieferung. Auf dem Wege der Submiſſion vergeben wir 1000 Centner eima Hafer, ganz oder theilweiſe, lieferbar per November l. Is. nach unſerer Wahl, franco Mannheim. Schriftliche Offerten, mit der Aufſchriftͥ„Hateclieferung“ nebſt Muſter, ſind längſtens bis 14. November franco auf unſer Büreau einzureichen. 19420 Städt. Abfuhr⸗Anſtalt. Großh. Jadiſc 19457 19424 9307 Bekanntmachung. Die Rückforderung des Koſtenaufwandes für die Herſtellung der Kepplerſtraße links der Schwetzinger⸗ ſtraße bis zur Seckenheimer⸗Landſtraße betr. No. 10,828. In der Sitzung des Bürgerausſchuſſes vom 24. Oktober d. J. wurde dem ſtadträthlichen Antrage entſprechend die voranſchlagsmäßige Berechnung der Koſten für die Herſtellung oben erwähnter Straße mit M. 30,000.— und deren ſeiner⸗ zeitige Rückerhebung nach Maßgabe der Koſtenvertheilung ge⸗ nehmigt. Wir bringen dies unter Hinweis auf§8 5 und s der Voll⸗ zugsverordnung zum Geſetze über die Anlage der Ortsſtraßen und die Feſtſtellung der Baufluchten, vom 22. Januar 1876, mit dem Anfügen zur öffentlichen Kenntniß, daß die Vorlage des Ge⸗ meindebeſchluſſes mit den Akten an Gr. Bezirksamt behufs Er⸗ theilung der Staatsgenehmigung erfolgen wird. Etwaige Einſprachen der in Anſpruch genommenen Grund⸗ heſitzer gegen die Ertheilung der Staatsgenehmigung ſind bei Ausſchlußvermeiden binnen 14 Tagen nach dieſer Bekanntmachung dem Gr. Bezirksamte vorzutragen, werden aber nur inſofern be⸗ achtet, als ſie ſchon auf die erſte Aufforderung des Stadtraths vom 2. Juli d. J. bei dieſem vorgebracht waren. 19415⁵ Mannheim, den 30. Oktober 1888. Stadtrath. Moll. Gewerbeſchule Maunheim. Mittwoch, den 7. dſs. Mts., Morgens 8 Uhr beginnt der Winterkurs. 19458 Der Vorſtand. Verpachtung eines Lagerplahes. Montag, den 12. November d.., Vormittags 11 Uhr wird im Rathhaus, Bauamtslokal, ein ſtädtiſcher Lagerplatz von 320 Im., auf dem Terain des neuen Holzhofes gelegen, auf unbeſtimmte Pachtzeit meiſtbietend verſteigert. Mannheim, den 6. November 1888. Tiefbauamt Ritter. 19459 Vergebung von Gärtnerarbeit. Nr. 1465. Die Unterhaltung der ſtädtiſchen Anlagen an dem Babnhof, Theaterplatz, dem Heidelbergerthor, dem Rheinthor und der Bismarckſtraße einſchließlich der nöthigen Pflanzenlieferung ſoll im Submiſſionsweg vergeben werden. Angebote hierauf ſind verſiegelt und mit entſprechender Auf⸗ ſchrift verſehen bis ſpäteſtens: Donnerſtag, den 15. November d.., Vormittags 11 Uhr auf dem Tiefbauamt O0 7, 6 einzureichen, woſelbſt auch die Lie⸗ ferungsbedingungen eingeſehen und gegen Erſtattung der Copial⸗ gebühr in Empfang genommen werden können. Mannheim, 8. November 1888. Tiefbauamt Ritter. Steigerungs⸗Ankündigung. Im Vollſtreckungswege verſteigere ich in Litera 20 2 in den Neckargärten dahier, mit Zuſammenkunft in der Wirihſchaft des Herrn Johann Förderer 20 2, 6 dier 19454 Frritag, den 9. d.., Vormittags 10 Uhr 4 Pferde, 6 Bordwagen, 8 Pritſchenrollen, 1 Pflug mit Geſtell, 8 Pferdgeſchirre, 1 Futterſchneidmaſchine, 1 Rübenbröckelmaſchine und 2 Futtertröge öffentlich gegen Baarzahlung. Mannheim, den 6. November 1888. Kränter, Gerichtsvollzieher. Steigerungs⸗Ankündigung. Im Vollſtreckungswege verſteigere ich in meinem Pfandlokal S 4, 17 dahier Freitag, den 9. d. Mts., Nachmittags 2 Uhr 1 BViktoriawagen, 1 aufgerüſtetes Bett mit Teppich, Roſt und Roßhaarmatratze, 1 Fäßchen Magenbitter, etwa 220 Liter Sprit und etwa 20 Liter Kirſchenwaſſer öffentlich gegen Baarzahlung. Mannheim, den 6. November 1888. Kräuter, Gerichtsvollzieher. Oeffentliche Verſteigerung. Freitag, den 9. November, Nachmittags 2 Uhr werde ich im Pfandlokale in Lit. T 1, 2 hier 1 Parthie Druck⸗ ſchriften und Vergoldſtempel, 1 Formreal, 2 Setzreale, 7 Setz⸗ bretter, 3 Tiſche, 3 Fäßchen, 1 Ofen, 1 Schuſternähmaſchine und 55 Flaſchen Ligueure und Zweſchenwaſſer gegen Baarzahlung im Vollſtreckungswege öffentlich verſteigern. 19468 Mannheim, den 6. November 1888. Burgard, Gerichtsvollzieher. Zuckerraffinerie Mannheim. In der heute ſtattgehabten General-Verſammlung wurde die Dividende für die Betriebs⸗Periode 1887/88 auf M. 40.— per Actie feſtgeſetzt, welche gegen den betreffenden Coupon vom 31. Dezember d. J. ab an unſerer Caſſe oder bei den Bankhäuſern K. W. Hofbank in Stuttgart und Herren Grunelius& Cit. in Frauk⸗ furt a M. koſtenfrei erhoben werden kann. 19449 Mannheim, 5. November 1888. Der Aufsichtsrath. Lemp. 19816 1945⁵ Le Dampſhiſſehr Maunheim-Ludwigshafen. Vom 6. November ab fahren die Ueberfahrts⸗Boote von Morgens 6 Uhr ab bis Abends 7½ Uhr. An Sonn⸗ und Feiertagen von Morgens 6˙½ Uhr bis Abends 8 Uhr. Bei Ankunft und Abgang eines jeden Zuges fährt das Dampfſchiff von Mannheim nach dem Bahnhofe und zurück. Die Verwaltung. 9 Ludwigshafen a. Rh. Die Herren Aktionäre werden hiemit zu einer mußerordentl. Generalverſammlung auf Donnerſtag, den 15. Nou. d.., Pormiktags ½12 Ahr im Sitzungsſaale des Bankgebäudes dahier ein⸗ geladen. 18926 Tagesordnung: 1) Abänderung des§ 4 der Statuten(Erhöh⸗ ung des Grundcapitals). 2) Neuwahl eines Aufſichtsraths⸗Mitgliedez. Ludwigshafen a. Rh., 25. Oktober 1888. Der Aufſichtsrath: Dr. Carl Clemm. § 24 der Statuten: Diejenigen Aktionäre, welche ſich an der Generalverſammln betheiligen wollen, haben ihre Aktien, welche vorher im Aktlenzut auf ihren Namen eingetragen ſein müſſen, nebſt einem doppelten Verzeichniß derſelben, und außerdem, wenn ſtie nicht perſönlich erſcheinen, die Vollmacht oder ſonſtige Legitimations⸗Urkunde eines Vertreters ſpäteſtens vier Tage vor dem Verſammlungstage bei dem Vorſtand zu depontren, oder die anderweitige Depoſition auf eine dem Aufſichtsrathe genügende Art zu erweiſen. Die Anmeldungen und Deponirungen von Aktien werden entgegengenommen in Ludwigshafen a. Rh. an der Kaſſe unſeres Effekten⸗ 10 Bureaus. bei der Filiale der Pfälziſchen⸗Bank. Mutterstadt bei unſerer Filial⸗Kaſſe und zwar bis 11. November einſchließlich. Späͤtere Anmeldungen finden keine Berückſichtigung. Ludwigshafen a. Rh., 27. Oktober 1888. Die Direection. Magdeburger Algemeine Jerfſcherungs⸗ Aktien⸗Geſellſchaft. Voll eingezahltes Grundkapital 3,000,000 M. Die Geſellſchaft ſchließt 18414 Unfallversicherungen, außerdem Lebeus⸗, Ausſteuer⸗, Renten⸗, Invaliditäts⸗ Transport⸗Verſicherungen unter äußerſt liberalen Bedingungen. Zum Abſchluß von Verſicherungen und zur Ertheilung von Auskünften ſind gerne bereit Die Haupt⸗Agenturen: Gustav Balzar, Maunheim. Adolf Burger, Hartmann& Dann, 2 Geſchäftseröffnung& Empfehlung. Beehre mich die ergebene Mittheilung zu machen, daß ich am hieſigen Platze 19167 K A,%/ eine Poſamenfierwaaren⸗Labrik eröffnet habe. Ich empfehle mich bei Lieferungen von ſämmt⸗ lichen Arten Möbelpoſamenten wie Möbel⸗ franzen, Roſettenquaſten, Möbel⸗ und Vor⸗ hangſchnüren, Vorhanghalter, Vorhang⸗ franzen, ſowie Knöpfen, Beſätzen, Schuüren ꝛc. ꝛc. in allen Farben für Damenconfection nach jeder Angabe. Achtungsvoll Oscar Goldmann, MANNHEIM Fabrik 45 2. SGGSGGssesosessesse 2Möbel⸗Fabrik& Lager J. 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