In der Boßziſte gtragen unter GBadiſche Volkszeitung.) Abonnement: 50 Pfg. monatlich, Bringerlohn 10 Pfg. monatlich, durch die Poſt hez. inel. Poſtauf⸗ ſchlag M..90 pro Quartal. Inſerate: Die Colonel⸗Zeile 20 Pfg. Die Reklamen⸗Zeile 40 Pfg. Einzel⸗Nummern 3 Pfg. Doppel⸗Nummern 5 Pfg. der Stadt Mannheim und Umgebung. (98. Jahrgang.) Amts⸗ und Kreisverkündigungsblatt Erſcheint täglich, auch Sonntags; jeweils Vormittags 11 Uhr. (Mannheimer Volksblatt.) Telegramm⸗Adreſſe: „Jenthal Mannheim.“ Verantwortlich: Cgef⸗Redakteur 9 nſeratentheil: K. Apfel Rotationsdruck und Verlag der Dr. H. Haas'ſchen Buch⸗ druckerei, (Das„Mannheimer Journal“ iſt Eigenthum des alt. Bürgerhof ſämmtlich in Mannheim. beſteht aus drei Blättern mit zuſammen 20 Seiten. Skid einig! Hinweg vom ſinnverwirrenden, die Bürger einander entfremdenden politiſchen Parteikampfe wendet ſich heute der Blick der Deutſchen auf das keuſche Gebiet der Poeſte, heute am Tage der Wiederkehr von Schiller's Geburtstag. Und wenn es auch nur fuͤr wenige Augenblicke wäre, daß wir uns aus dem Banne der politiſchen Tages⸗ fragen loszurelßen vermoͤchten, ſo iſt es doch ein er⸗ hebendes Gefühl, das uns beim Gedenken des großen deutſchen Dichters inmitten des täglichen Kampfes um's Daſein beſchleicht und uns die Mühſal des Lebens über der Herrlichkeit der deutſchen Kunſt für wenige Stunden vergeſſen läßt. Und iſt's nicht unſere Stadt, die ganz beſonders ein Intereſſe daran hat, der Manen des großen, ſeine deutſchen Bruder mit warmem Herzen umfaſſenden Dichters zu gedenken? Iſt nicht Mannhelm die Wiege des Welt⸗ ruhms unſeres Schillers, nahm nicht von hier aus der Ruhmesſtern des Dichters ſeinen glänzenden Weg am Sternenhimmel deutſcher Dichtkunſt Wohin wir blicken, wogt der Kampf der Partelen, werden die Leidenſchaften um den Beftitz der Macht ent⸗ feſſelt. Das Gift des Parteigeiſtes uͤberwuchert unſer oöffentliches Leben und zu den äußeren Feinden, die unſeren heimiſchen Heerd bedrohen, geſellt ſich jenes verderben⸗ bringende Ringen, das die Bürger im Kampfe der Mei⸗ nungen untereinander entzweit und Zwietracht ſäet, wo Eintracht herrſchen ſollte. Da ruft uns der 10. No⸗ vember des Dichters Worte in's Gedächtniß und herr⸗ lich erſcheint ſeine Geſtalt vor unſerem geiſtigen Auge. Mag es auch ſcheinen, als ob der Parteien Zwiſt unſer Leben ganz beherrſchen wollte, in der Stunde der Gefahr und Noth werden wir doch ſein„ein einzig Volk von Brüdern“! Politiſche Ueberſicht. à Maunbeim, 10. November, Vorm. Bekanntlich iſt die„deutſchfreiſinnige“ Partei, wie bei den letzten Reichstagswahlen, auch bei den ſoeben ſtattgefundenen preußiſchen Landtagswahlen, vom Volke, fuͤr deſſen Intereſſen der Freiſinn angeblich arbeitet, verlaſſen worden. Wo der„Freiſinn“ diesmal noch durchgedrungen iſt, geſchah es, weil er die ſoge⸗ nannten„Liberalen“ dadurch an ſich gezogen hat, daß er vielfach unter falſcher Flagge einherzog und ſich dreiſt zAiberal“ nannte. Mit ehrlichen Waffen hätte der Freiſinn z. B. in Schleſien unter allen Umſtänden unterliegen müſſen, das beweiſen die geringen Majo⸗ ritäten. Der„Deutſche Freiſinn“ hat als ſelbſt⸗ ſtändige Partei zu beſtehen aufgehört. Es gibt, und das iſt das ungeheure Mißverhältniß, eine freiſinnige„Partei“ nicht; aber! eine frei⸗ ſinnige Preſſe, welche eine nicht zu unterſchätzende Macht repräſentirt. Die freiſtnnige Preſſe ſtellt ſich Unbe⸗ fangenen ſo dar, als beherrſche der„Deutſche Freiſinn“ die öffentliche Meinung im geſammten Vaterlande. Die Landtags⸗ und Reichstagswahlen haben bewieſen, daß der „Freiſinn“ in der That bei dem Volk allen Boden ver⸗ loren hat. Die Taktik des Herrn Eugen Richter liegt klar in den von ihm vor Jahresfriſt ausgeſprochenen Worten:„Die Stimmen der Freiſinnigen ſchallen laut und vernehmlich in die Debatten.“ Die Freiſinnigen, ſo ſchwach ſie alſo ſind, werden fortfahren, durch ihre zbewährten“ Redner im Parlament und durch ihre Zeitungen das deutſche Volk zu beunruhigen und die ver⸗ ſchiedenen Klaſſen der Bevölkerung durch die bekannten Verleumdungen untee einander zu verhetzen. Auf eine Hand voll Verdrehungen und Entſtellungen der Wahrheit kommt es der oppoſitionellen Preſſe nicht an. So ſtellt es ſich jetzt heraus, daß die Nachricht, Reichsgerichts⸗Präſident v. Simſon habe ſein Ent⸗ laſſungsgeſuch eingereicht, völlig aus der Luft gegriffen Seleſeuce und verbrriteltte Zeitung in Aaunhein und Ungebung. iſt. Die Nachricht war offenbar auf demſelben Boden erwachſen, von welchem aus die Mittheilungen verbreitet worden ſind, Kaiſer Wilhelm habe Herrn Simſon bei der Leipziger Feier ungnadig behandelt. Auch dieſe Mittheilung iſt der„Köln. Ztg.“ zufolge erfunden.— Was wird wohl die nächſte Lüge der oppoſitionellen Preſſe ſein? Die Freiſinger Denkſchrift der bairiſchen Biſchöfe ſoll nunmehr durch den Münchener Erzbiſchof Steichele dem Prinzregenten„unterbreitet“ worden ſein. Dieſe „Unterbreitung“ erfolgte auf ſchriftlichem Wege, da die vom Erzbiſchof beabſichtigte perſönliche Uebergabe der Denkſchrift an den Prinzregenten unterblieben iſt. Der Denkſchrift dürfte wohl ihre dauernde Ruhe im Staats⸗ archiv zu, Theil werden. In Paris hat es zur Abwechslung wieder einmal eine kleine Schlaͤgerei gegeben. Am Donnerſtag Abend wurde eine Verſammlung von Mitgliedern der konſervativen Partei durch die Anarchiſten ge⸗ ſprengt. Es entſpann ſich eine Schlägerei, bei der die Conſervativen mit bleiausgegoſſenen Spazierſtöcken auf die Eindringlinge einſchlugen und dieſelben zur Thür hinauswarfen. Nachdem die Anarchiſten einen ſchwer verwundeten Kameraden fortgebracht hatten, kamen ſie zurück und die Prügelei begann von Neuem; mittlerweile war der Vorſitzende der Verſammlung benachrichtigt worden, daß ein weiterer Haufe von etwa 300 Anarchi⸗ ſten zur Unterſtützung ihrer Genoſſen herbeieile. Er ſchloß daher, unter Hinweis darauf, daß er für ein etwaiges Blutvergießen die Verantwortung nicht über⸗ nehmen könne, die Verſammlung.— Die öffentlichen Sicherherheitszuſtände werden in der Hauptſtadt der Civi⸗ liſation mit jedem Tage ſchöner. ———————ůů— *Das deulſche Holk. „Die Ergebniſſe der am 1. December 1885 im Deutſchen Reiche veranſtalteten Volkszählung, welche in den Haupt⸗ zahlen natürlich ſchon längſt verbffentlicht wurden, ſind jetzt in ausführlicher Bearbeitung vom kaiſerlichen ſtatiſtiſchen Amte herausgegeben worden. Das ſtatiſtiſche Amt hat ſich nicht mit einer Zuſammenſtellung des großen Matexials in Ueber⸗ ſichten begnügt, ſondern hat dem Stoff eine gründliche wiſſen⸗ ſchaftliche Durcharbeitung angedeihen laſſen, deren Ergebniſſe in der vortrefflich geſchriebenen Einleitung 55 dieſem Volks⸗ zählungs⸗Werke niedergelegt ſind. In dieſer Einleitung iſt u. A eine Anzahl von internationalen Vergleichen enthalten, aus denen wir hier Einiges hervorheben wollen. Ueber die Stellung des Deutſchen Reichs unter den eu⸗ ropäiſchen Großſtaaten hinſichtlich der Volkszahl ergibt ſich aus jenen Vergleichen, daß dasſelbe mit 47 Millionen Einwohnern auf 540,600 Qu.⸗Kilometer Fläche nur etwa halb ſo viel Einwobner hal, wie das europälſche Rußland, deſſen Nae 92 Millionen zu ſchätzen iſt, die jedoch auf einer zehn Mal größeren Fläche zerſtreut iſt. Dann kommen Frankreich und Oeſterreich Ungarn mit je 38 Millionen Ein⸗ wohnern und einer etwas geringeren Bevölkerungsdichtigkeit wie Deutſchland, bei dem dieſe 87 Einwohner auf 1 Qu.⸗ Kilometer beträgt. Der fünftgrößte Stagt iſt dann der euro⸗ päiſche Theil von Großbritannien, mit 35 Millionen Bewoh⸗ nern und einer die deutſche bedeutend übertreffenden Volks⸗ dichtigkeit, und an ſechſter Stelle kommt Stalien mit 28¼ Millionen, die etwas dichter zuſammen wohnen, wie unſere Bevölkerung. Das Wachsthum der Einwoßhnerſchaft, als Ergebniß der uatürlichen Bevölkerungsbewegung und der Wanderungen, iſt nicht für alle dieſe Staaten feſtzu⸗ tellen, weil in Rußland regelmäßige Volkszählungen aß es dort ziemlich raſch vor ſich geht, darf wohl aus dem großen Geburtenreichthum der flabſchen Völker i⸗ ſchloſſen werden. Von den fünf anderen Staaten wächſt die Bevölkerung von Großbritannien mit Irland in demſelben Tempo wie dieienige Deutſchlands, nämlich mit 1 pet. jäbhr⸗ lich; für Großbritannien allein ergibt ſich eine ſchnellere Zunahme, während Irland fortdauernd abnimmt. Nächſt⸗ dem wächſt am meiſten die italieniſche Bevölkerung, mit jähr⸗ lich ½ pEt.; Oeſterreich⸗Ungarn erreicht dieſe Zuwachsrate nicht weil Ungarn in ſeiner Bevölkerungsvermehrung ſehr langſam fortſchreitet und ſogar noch hinter derjenigen „„„ zurückbleibt, die noch nicht ¼ pCt. jährlich eträgt. Die Zuſammenſetzung der Bevölkerung nach dem Ge⸗ Verſch eigt gleichfalls bemerkenswerthe internatiouale erſchiedenheiten. In Deutſchland der weibliche Ue⸗ berſchuß bekanntlich gegenwärtig eine Million; es kommen auf 100 männliche Einwohner 104,3 weibliche; in Großbri⸗ tannien und Irland ſtellt ſich das Verhältniß ſogar noch etwas mehr zu Ungunſten der Männer; in Oeſterreich⸗Un⸗ arn iſt es ungefähr dasſelbe wie bei uns; auch in Ruß⸗ and ſcheint das weibliche Geſchlecht nicht unerheblich zu überwiegen; hingegen iſt das in Frankreich und Italien nicht der Fall. In Frankreich 5 der Beſtand beider Ge⸗ ſchlechter faſt gleich, in Italien ſind bei der letzten Volksauf⸗ nahme ſogar etwas weniger weibliche Einwohner gezählt worden, was hei der ſtarken italieniſchen Auswanderung, die doch, wie überall, mehr aus der männlichen wie aus der weiblichen Bevölkerung fortnimmt, doppelt auffällig erſcheint. Und nun noch die Zuſammenſetzung nach dem Alter. In Deutſchland ſind unter 100 Einwohnern 35 unter 15 Sountag, 11. November 1888. Jahr alt. Unſere Bevölkerung beſteht alſo zu mehr als einem Drittel aus Kindern, die weder durch Feee beitskraft noch durch Erfahrungen und Kenntniſſe volkswirkh⸗ ſchaftlich erheblich nützlich ſein können, ſondern von den An⸗ deren ernährt werden müſſen; in Oeſterreich⸗Ungarn iſt das Verhältniß dasſelbe, in Großbritannien fällt ſogar ein noch etwas größerer Theil der Bevölkerung in dieſe Kategorie; in Italien machen die Kinder nicht ganz ein Dritktheil: Frankreich aber ſteht in dieſer Beziehung viel günſtiger da dort nur wenig über ein Viertel der Bevölkerung aus Kin⸗ dern— Perſonen unter 15 Jahren— beſteht. Das macht feaft gewaltigen Unterſchied in der Vertheilung der Arbeits⸗ räfte, So zeigen dieſe internationalen Vergleiche manniafache bemerkenswerthe Verſchiedenheiten in den Grundkräften der europäiſchen Staaten, wie ſie durch die Volkszählungen Fafernaßig erfaßt werden können; und das Studium, zu em ein ſo ſorgfältig redigirtes Voltszählungswert, wie das in Rede ſtehende des Statiſtiſchen Amtes anregt, iſt nach den verſchiedenſten Seiten hin zu verwerthen. *perſammlung der Kreisausſchüſſe Hadens. Karlsruhe, 9. November. Bei der heutigen Verſammlung der aanen be⸗ grüßte Herr Stadtrath Boeckh dieſelben Namens des Karls⸗ ruher Kreisausſchuſſes. Von Herrn Geh. Rath Dr. Damey iſt ein Entſchuldig⸗ eingegangen, da er wegen Unwohlſeins an der Theilnahme der Verſammlung verhindert iſt; die Verſammlung ſpricht hierüber ihr tiefſtes Bedauern aus. Zu den Geſchäften übergehend, wird Stadtrath Boeckh 25 Vorſitzenden gewählt, worauf Herr Bürgermeiſter rämer der Verſammlung den Willkommsgruß der Stadt Karlsruhe entbietet. Der erſte Berathungsgegenſtand betrifft die gemeinſame Benützung der von einzelnen Kreiſen errichteten und unterhaltenen beruflichen Aus⸗ bildungsſchulen, worüber Herr Hofapotheker Kirsner⸗Donaueſchingen referirt. Deſſen Schlußanträge lauten: 1. Die Delegirtenverſammlung empfiehlt den Kreisaus⸗ chüſſen die Förderung des Haushaltungsunterrichts als reisſache zu erklären, und zwar ſoweit das Bedürfniß zur Gründung einer eigenen Schule im Kreiſe nicht 11170 en Abſchluß von Verträgen mit den beſtehenden Haushaltungs⸗ ſchulen, behufs gemeinſamer Unterhaltung derſelben durch eine, der jeweiligen Schülerzahl entſprechende an den allgemeinen Unterhalfungskoſten nach Kopfaverſum oder mittelſt Kopfaverſalbeiträgen. 2) Die Zuſammenlegung der landwirthſchaftlichen Win⸗ terſchulen, da wo die Schülerzahl dem allgemeinen Koſten⸗ aufwand nicht entſpricht, auf de 0. elben Grundlage und die Verwendung der dadurch entſtehenden Erſparniſſe zu Schulſtipendien. An der Debatte darüber betheiligen ſich die Herren 0 an k⸗Buckenberg, Frhr. v. Bückli Noppel⸗ adolfzell, Eiſenloh ſr⸗Heidelberg, Wagner⸗Freiburg und Stadtrath Boeckh⸗Karlsruhe, worauf der Ankrag ab⸗ eber die Förderung des Kraukenpflegeweſenz in den Land⸗ gemeinden hat Herr Stadtrath Dr. Speman n⸗Karlsruhe zu 47 15 ten. Es ſei dieſem Gebiete noch viel zu thun. Große Mißſtände find die dem Einzelnen zugemutheten pekuntären Leiſtungen. Entweder würden die Kranken in die Stadt in Krankenhäuſer gebracht, oder es müſſen Pflegerinnen von der Stadt auf's Land kommen, wenn die Pflege richtig ge⸗ handhabt werden ſoll. Redner erwähnt hierbei das Juſtikut der Landpflegerinnen, deren en dier ſich pekuniär nicht be⸗ deutend darſtelle.(Wir verweiſen hier auf geſtern ver⸗ öffentlichten Bericht über die Jahresverſammlung des Frauen⸗ vereins.) Redner empfiehlt folgende Reſolution zur Annahme: 1) Die Krankenpflege auf dem Lande iſt verbeſſerungsbedürf⸗ tig. 2) Es liegt im Intereſſe der Kreiſe, dieſe, wenn möglich, herbeizuführen. 3) Eine Verbeſſerung auf dem Lande kann ane werden durch Ausbildung von Landkranken⸗ egerinnen. Bevor die Debatte darüber berichtet Stadtrath Boeckh über die hier einſchlägigen Verhandlungen der Jahres⸗ des badiſchen Frauenvereins, wohei er hervor⸗ hebt, daß die Verſammlungein Bedürfniß der andkrankenpflegerinnen aner⸗ kann te, doch treten denſelben verſchiedentlich, insbeſondere finanzielle, Schwierigkeiten entgegen. f deate wird zur Erwägung empfohlen, ob nicht die Kreiſe einmal eine Anregung zur Ausbildung von Land⸗ Krankenpflegerinnen, die ja ſo große Koſten nicht erforderten, 5 ſollten. Eine andere Meinung geht dabin, die Kran⸗ enpflegerinnen könnten bei längerer Nichtverwendung ihre Kenntniſſe wieder einbüßen und dann, im Bedarfsfall, Unge⸗ nügendes leiſten. Doch immer ſei auch das noch beſſer, als gar keine——— Herr Landeskommiſſär Miniſterialrath Hebting glaubt, man ſolle ſich nicht durch einen Mangel an Theilnabme der Bevblkerung beirren laſſen; oſt krete dieſelbe bei neuen Ein⸗ richtungen zu Tage. Redner verweiſt auf die Vortheile, die daraus der Unfall⸗ und Krankenverſicherung erwüchſen. Bei der kürzlich in Huchenfeld aufgetretenen Typhusepidemie haben die Krankenpflegerinnen Vorzügliches geleiſtet und ſei wohl der durch ſie zweckmäßig gehandhabten Pflege vorzugs⸗ weiſe es zuzuſchreiben, 9 7 ganz vereinzelte Todesfälle 10 verzeichnen waren. ürden überall ſolche ärterinnen beſtehen, werde auch nicht mehr gepfuſcht, als bisher ſchon gepfuſchtwerde. Man ſolle aber auch nicht vor dem Geldvunkt 8 und bittet Redner dringend, auf das Syſtem einzugehen 2. Selte. Seneral-Anzeiger⸗ TI. Novemper. der Debatte betheiligen ſich Bürgermeiſter Grether⸗Lörrach, Frhr. v. Böcklin⸗Freiburg, Direktor Dr. Borell⸗Hub, Frank-Buckenberg, Stein-Kudach, Dr. Blu m⸗Heidelberg. Die Anträge wurden ſchließlich angenommen. Herr Fabrikant Klein⸗Weinheim führt die Erfahrungen der Kreisausſchüſſe hinſichtlich der Kreispflegeaunſtalten namentlich mit Rückſicht auf die Aufnahme von Trunkſüchtigen und von Perſonen, die an unbeilbaren Krankgteiten leiden, der Verſammlung vor Augen, worüber ſich in der Folge auch Herr Dr. Borell, Direktor der Kreispflegeanſtalt Hub, ausſpricht. Der Letztere beſonders hält die landwirthſchaft⸗ liche Beſchäftigung gerade bei Trunkſüchtigen für ſehr zweck⸗ mäßig. Auch Perſonen mit unheilbaren Krankheiten könne man nicht von der Anſtalt ausſchließen. Die ausgedehnte Be⸗ ſchäftigung, insbeſondere in der Landwirtbſchaft, habe aber materiellen Nutzen, der am beſten daraus erhelle, daß früher bei wenigen Pfleglingen ein Zuſchuß von Kreiswegen von 40 bis 60,000 M. erforderlich war, während er im letzten Jahr nur 8,000 Mark betrug. Irhr. v. Böcklin⸗Freipurg iſt ebenfalls in der Lage, konſtatiren zu können, daß ſie es in Freiburg dahin gebracht, daß der Kreis keinen Zuſchuß zu der dortigen Anſtalt mehr zu zahlen hat. Weiter ſprachen noch Dr. Blum⸗Heidelberg, Kirsner⸗Donaueſchingen, Dreher⸗Haltingen und Dr. Borrell, der davor warnt, Geiſteskranke in Kreispflege⸗ anſtalten aufzunehmen, auch Stromer ſollten nicht dorthin gebracht werden. Herr Miniſterialrath Hebting weiſt auf die Schwierigkeiten bei Fällen von Irrſinn hin in kleinen Orten, wo keine Spitäler ſind, während anderſeits die Auf⸗ nahme in die Anſtalten Illenau und Pforzheim verweigert werde, eine Kalamität, die wohl im nächſten Jahre fortfalle. Es ſei eben oft wünſchenswerth, daß baldmöglichſt ein ſolcher Kranker in ordentliche Pflege komme, wenn man ihn noch retten wolle. 5 Dr. Blu m⸗Heidelberg verbreitet ſich hierauf über das Syſtem der Landarmenpflege und die Frage des Unterſtützungswohuſitzes. Ein allen Anforderungen gerecht werdendes Armen⸗ pflegegeſetz zu ſchaffen hält Redner nicht für möglich. Bei uns in Süddeutſchland(Baden und Württemberg) beſteht noch die materielle Unterſtützung des Gemeindebürgers(Ali⸗ mente), und würde Redner es daher für ſehr gefähr⸗ lich halten, die norddeutſchen Beſtimmungen bei uns anzuwenden. Da Bayern und Elſaß⸗Loth⸗ ringen, was das Unterſtützungswohnſitzgeſetz betrifft, Baden und Württemberg gegenüber ſich als Ausland präſentirt, iſt hier die Lage beſonders ſchwierig. Nach eingehender Erör⸗ terung der verſchiedenen Gefichtspunkte plaidirt Redner für die Abſchaffung der Landarmen. Eine Statiſtik über den Stand der Angelegenheit des Unterſtützungswohn⸗ ſitzes werde 30 Zt. vom Deutſchen Verein für Armen⸗ pflege und ohltthätigkeit erhoben, deren Unterſtützung durch prompte Ausfüllung der von dort verſendeten Frage⸗ bogen Redner als äußerſt nützlich empfiehlt. Ein in dieſer Richtung geſtellter Antrag gelangt zur Annahme. Ein wei⸗ terer Antrag liegt vor von Herrn Gutsbeſitzer Stein⸗ Kudach, der die Beſtellung eines Schiedsgerichts vorſieht in Fällen, wo eine Einigung über die Erſatzpflicht nicht erreicht werden kann. Nachdem Herr Miniſterialrath Hebting auf die daraus reſultirenden Schwierigkeiten hingewieſen hatte, wurde der Antrag abgelehnt. Darauf kommt zur Berathung der Eutwurf neuer Statuten für die landwirtb⸗ ſchaftlichen Winterſchulen, über den. Dr. Blu m⸗Heidelberg berichtet. Redner äußert ſich dabei verſchiedentlich in nicht zuſtimmender Weiſe, und guch von anderer Seite werden abweichende Anſichten ge⸗ äußert, die eine eingehende Debatte als wünſchenswerth er⸗ ſcheinen laſſen. Da indeß die Zeit bereits bis 2¼ Uhr vor⸗ geſchritten war, wird die Verhandlung abgebrochen und auf morgen(Samſtag) Vormittag 9 Uhr vertagt. Aus Stadt und CLand. * Maunhbeim, 10. November 1888. Ernennung. Der Großherzog hat die Lehramtsprak⸗ tikanten Friedrich Baumgarten am Gymnaſium zu Wert⸗ heim, Walter Gaß am Gymnaſium zu Bruchſal, Eduard Ullxich an der Realſchule zu Heidelberg und Friedr. Fath am Lehrerinnenſeminar Prinzeſſin⸗Wilhelm⸗Stift zu Karls⸗ ruhe zu Profeſſoren an den genannten Anſtalten ernannt. Mlilitäriſches. Oberſtlieutnant Freiherr Böcklinvon Böcklinsau(früher in Karlsruhe) hat das Commando des Infanterie⸗Regiments 32 in Meiningen erhalten. * Perſonalnachrichten. Lehramtspraktikant Georg Friedrich Wickart am Gymnaſium in Heidelberg, wird in 19 00 Eigenſchaft an das Gymnaſium in Mannheim verſetzt. ugewieſen wurde Aktuar Albert Laih in Schwetzingen der Kanzlei des Großh. Landgerichts Mannheim. Hafenmeiſter⸗ gehilfe J. Heuß in Mannheim wurde zum Schleußenwart daſelb ſternannt. Reiche Spende. Zu der am Reformationsfeſt er⸗ hobenen Kollekte für die Befriedigung der kirchlichen Bedürf⸗ niſſe der zerſtreut wohnenden Evangeliſchen unſeres Landes Feuilleton. — Eine lebendige Puppe. Großes Erſtaunen und Intereſſe erregt ein Fall, der Donnerſtag Vormittag den Zu⸗ hörern der Olshauſenſchen Frauenklinik in Berlin vorgeführt wurde. Auf eine Aufforderung des Profeſſors wurde ein Gegenſtand in das Auditorium gebracht, der ſorgfältig in Watte gewickelt war. Die Hülle wurde entfernt, und nun bot ſich den Zuſchauern ein ſeltenes, ganz eigenthümliches Schauſpiel. Zum Vorſchein kam ein Kind, das bei voll⸗ ſtändiger Strecklage 32 oem maß und eine dieſer Länge ent⸗ ſprechende minimale Körperfülle und Breite zeigte, während ein normales ausgetragenes Kind gewöbnlich 50 bis 56 em mißt. Das Körpergewicht betrug nach der Schätzung des Geheimrath Olshauſen 1(0 Pfund. An und für ſich hatten dieſe Thatſachen—8 5 nichts Unbegreifliches, da ſie durch den Umſtand einfach erklärt wurden, daß hier eine Geburt vorlag die ſchon in der 26. Woche vor ſich gegangen war. Das Wunderbare war, das das Kind lebte, da die Lebens⸗ fäbigkeit meiſt erſt mit der 30, Woche beginnt. Und zwar doeumentirte es ſich augenblicklich in der deutlichſten Weiſe durch ein fortwährendes Wimmern, das man allerdings in einiger Entfernung nicht leicht bören konnte und eher für die Töne einer Schreipuppe als die eines menſchlichen Weſens hätte. Außerdem zeugten auch die allerdings geringen ewegungen auf den erſten Blick von dem momentanen Leben des Kindes. Für die Fortdauer deſſelben jedoch war die Prognoſe eine gußerordentlich ungünſtige. Ja bis vor der kürzeſten Zeit wäre ſie auf Grund der ſtatiſtiſchen Erfahrungen eine durchaus negative geweſen. Erſt ganz neuerdings iſt gus Leipzig ein Fall bekannt geworden, in dem ein menſch⸗ liches Weſen gleichen Volumens wider alles Exwarten ſich am Leben erhalten hat. Daher darf man es nicht für eine direkte Unmöglichkeit halten, daß auch unſer Miniatur⸗Erden⸗ bürger noch einmal in die Lage kommen wird ſeine bürger⸗ lichen Pflichten zu Nutz und Frommen des Staates auszu⸗ üben.— Auf einen Wink des Profeſſors wurde die lebende Puppe wieder eingepackt und hinausgetragen. — Die Mutterliebe als Bürgſchaft. Die Noth, ſind Herrn Hofprediger Dr. Helbing auf Befehl des Groß⸗ herzogs 1000 Mk. übermittelt worden. 5 Ein aufnahmefähiger Markt für deutſche In⸗ duſtrie⸗Erzeugniſſe bietet ſich neuerdings in der ſüdameri⸗ kaniſchen Republik Paraguay dar. In der Hauptſtadt Aſun⸗ eion werden Tag für Tag neue Geſchäfte erbffnet, und nebſt den franzöſiſchen ſind es die deutſchen Artikel, welche von den dortigen Conſumenten bevorzugt werden. Namentlich in Ma⸗ ſchinen und in Seidenwaaren herrſcht große Nachfrage Fer⸗ tige Schuſter⸗ und Sattlerartikel, billige und beſſere Biſou⸗ teriewagren, ſowie Ühren dürfen auf flotten Abſatz rechnen, ebenſo Muſikdoſen; ferner Halbſeiden⸗, Baumwoll und Lei⸗ nenwaaren, Kattun, fertige Hemden und Luxusartikel, als: Parfums, Schmuckſachen e. Ausprägung neuer Münzen. Zu nnſerer geſtrigen diesbezüglichen Notis wird uns geſchrieben: In Ihrer geſt⸗ rigen Nachricht von der Ausprägung neuer Münzen, heißt es:„Geldſtücke mit dem Kopfe des Kaiſers würden ja nur auf der Berliner Münzſtätte hergeſtellt werden dürfen.)— Dem iſt jedoch nicht ſo, da auch auf den Münzſtätten Han⸗ nover(B) und Frankfurt a. M.(0) Kaiſergeld geprägt wird. Das Deutſche Reich beſitzt 9 Münzſtätten: 4 Berlin, B Han⸗ nover, C Frankfurt a.., D München, E Dresden, F Stutt⸗ gart, G Karlsruhe, K Darmſtadt, I Hamburg. * Mit der Verlegung der Meſſen auf einen nicht mehr innerhalb der Stadt gelegenen Platz hat die Stadt Karlsrube einen rühmlichen Anfang gemacht. Die Karlsruher Meſſen werden von nun an in die Nähe der Feſthalle ver⸗ legt werden. Damit iſt mit einer veralteten Einrichtung ge⸗ brochen und den Anwohnern ein drückender Alp vom Herzen genommen. Hoffen wir, daß dieſes Beiſpiel von unſerer Stadt⸗ verwaltung recht bald nachgeahmt werden möge! Die Stadt Karlsruhe iſt uns auf der Bahn großſtädtiſcher Entwicklung ſtets als leuchtendes Vorbild vorangeſchritten, beſitzt ſeit Jahren eine Waſſerleitung, welche wir nun endlich erlangt haben, und eine Canaliſation, welche als geradezu muſter⸗ giltig gelten darf und die wir noch nicht beſitzen; dieſelbe Stadt Karlsruhe hat auch in richtiger Erkenntniß für die Verlegung der veralteten Meſſen an einen Platz geſorgt, wo⸗ ſelbſt dieſe weder dem Anſehen der Stadt noch dem Verkehr in derſelben läſtig fallen und auch die Anwohner nicht mehr beeinträchtigen. Vielleicht entſchließt man ſich nunmehr, die⸗ ſes Beiſpiel auch zu befolgen. Die Volksſchule betr. Es wird uns von geſchätzter Seite geſchrieben: Die„Neue Badiſche Landeszeitung“ findet in der Nr. 558 vom 5. ds. Mts. die Eintheilung der Unter⸗ richtsſtunden an der hieſigen Volksſchule theilweiſe recht un⸗ genügend und bittet dringend um Abhülfk. Dieſer Anſicht treten auch wir rückhaltlos bei und wollen zur ergänzenden Schilderung des beregten Mißſtandes Folgendes weiter anführen: Wir haben zunächſt die auf der Mühlau und der Colonie der Neckarſpitze wohnenden 40 bis 50 Schulkinder im Auge, für welche z. B. in der 3. Claſſe an 2 Wochentagen eine Mittagspauſe von einer Stunden feſtgeſetzt iſt, d. h. um 12 Uhr ſchließt der Unterricht, um 1 Uhr beginnt er wieder. Wie nun der Schreiber dieſes aus eigener Erfahr⸗ ung weiß, beträgt die Entfernung vom Schulhauſe in K 5 nach dem Centralbahnhof und der Neckarſpitze gut 25 bis 35 Minuten. Dieſen Weg nun ſoll ein Schulkind in einer Stunde hübſch artig zwei Mal zurücklegen und noch dazu zu Mittag eſſen. Gewiß für einen Exwachſenen ſchon ein Kunſt⸗ ſtückchen, um ſo mehr für ein Kind! Es iſt wohl Jeder⸗ mann bekannt, daß man dieſen verkebrsreichſten Weg Mann⸗ heim's nie ganz frei und unbehindert paſſiren kann, ſondern ſehr oft genöbthigt iſt, an dieſem oder jenem Uebergang, an dieſer oder jener Drehbrücke zu warten. Um die entgangene Zeit nun einzuholen, fängt das Kind an zu rennen, kommt in Schweiß, muß wieder ſtehen bleiben, erkältet ch, ſpringt wieder, kommt ermattet nach Hauſe, ſtürzt eiligſt das Eſſen hinunter, um ja bald wieder fort zu kommen und die Folgen davon ſind denn allerlei Krankbeits⸗ erſcheinungen, deren Urſache ſich der oberflächliche Beobachter nicht deuten kann. Es iſt daher ſehr dringend zu wünſchen, das das verehrliche Rektorat hier ſchleunigſte Abhülfe trifft. Es genügt nicht, wenn der Lehrer ſagt, ihr könnt etwas ſpäter kommen oder ich kann auch nichts machen, wenn ihr auch ſpäter kommt, denn einestheils iſt das Kind, das die Zeitdauer nicht ſo bemeſſen kann, denn doch ſtändig in der Angſt, es könnte am Eude doch zu ſpät kommen, anderntheils wird dasſelbe auf dieſe Weiſe zu Unpünktlichkeiten verleitet. Es iſt in Anbetracht des zur Winterszeit ſehr beſchwerlichen Weges mindeſtens eine Pauſe von 1½.—2 Stunden nöthig und geben wir uns der angenehmen Hoffnung hin, daß man ſich an maßgebender Stelle dieſer gewiß ſehr begründeten Bitte nicht verſchließt. Möchten die Herren Pädagogen be⸗ herzigen, daß mit dem geiſtigen auch das leibliche Wohlbe⸗ finden im Einklang ſtehen muß gemäß dem altbewährten Grundſatz: mens sana in coxpore sano! „Kuunſtgewerbliches. Unſere Stadt iſt abermals um ein Zeugniß von der Blüthe des Kunſtgewerbes in hieſiger Stadt reicher geworden. Auch an der Wirthſchaft zum „Rodenſteiner“, welche an Herrn Gaſchott, lang⸗ jähriger Wirth zum wilden Mann, durch Kauf übergegangen und neu umgebaut worden iſt, wurde nämlich ein neues Aushängeſchild angebracht, welches als ein Meiſterwerk der Kunſtſchloſſerei bezeichnet werden muß Daſſelbe iſt von Herrn Kunftſchloſſer Zucker ausgeführt worden. Gemalt Wenn man ſchon nicht reich iſt, ſo möchte man's doch ſcheinen, und wär's auch nur für wenige Stunden, um den Vielen ſo begehrenswerthen Genuß zu haben, beneidet zu werden. Um dieſen epidemiſch um ſich greifenden Trieb ge⸗ ſchäftlich auszubeuten, planen ſpeculative Köpfe in Paris, eine Schmuck⸗Leihanſtalt zu errichten. Dieſe Anſtalt will vertrauenswürdigen, ſonſt gutſituirten Damen, die aber nicht gleich viele Tauſende auf Diamanten ausgeben können und die doch bei der einen und der anderen beſonderen Gelegen⸗ heit in reichem Juwelenſchmucke erglänzen möchten, echte Rivisren, blitzende Kronen und zündende Boutons gegen Entgeld leihweiſe überlaſſen. Die betreffende Dame, die an dieſem oder jenem Ahend ihre Freundinnen, ſei es, einfach verblüffen, ſei es, völlig in Grund und Boden neidiſch machen will, gibt ihre Wünſche dem Schmuck⸗Leihinſtitut bekannt; der Inſtituts⸗Director weiß bald Beſcheid ob die Sache ſich glatt machen läßt; darauf ſendet die Dame— ein Kind als Pfand, natürlich ein eigenes, kein ausgeliehenes Kind, das dann ſorgfältig gepflegt wird, bis der Schmuck wieder heil und mit Zinſen zurück iſt. Man erſieht aus dieſem neuen Geſchäftsunternehmen, daß die Treue doch noch einen Werth hat; dieſe Tugend muß ſogar einen ſehr großen Werth haben, wenn man ihr koſtbare Geſchmeide anvertraut. Trotzdem meinen wir, thäten die Unternehmer dieſer Schmuck⸗ Leihanſtalt beſſer, wenn ſie, ſtatt für den ausgeliehenen Schmuck Kinder als Pfänder anzunehmen, lieber mit der Dame, die etwa einen Ball mit den erborgten Juwelen be⸗ ſucht, den ganzen Abend hindurch ſelber tanzen würden. Sicher iſt ſicher. 5 — Carlo Piſani, Leiter der„Veuezia,“ einer der angeſehenſten italieniſchen Schriftſteller, ſtarb dieſer Tage in Venedig. Unter der öſterreichiſchen Regierung war der junge Piſani aus ſeiner Vaterſtadt verwieſen worden und hatte ſich dis 1886 in Piemont aufgehalten. Dann nach Venedig zurück. Petd gründete er dort eine Zeitung„Il Rinnovamento, ebte von 1870—73 in Rom und ſeitdem wieder in Venedig als Begründer und Herausgeber der„Venezia.“ Sein ehren⸗ werther Egarakter war allgemein geſchätzt und ſowobl von Cavour als DiAzeglio anerkannt worden.— Eine auf ihn daß nicht Jeder ein Millionär ſein kann, macht erfinderiſch. würde es von den Herren Gyſin& Leiſt dahier. Hierbei wollen wir zugleich demerken. daß im Lokale zum Roden⸗ ſteiner“ ein ausgezeichneter Stoff aus der Storchen⸗Brauerei Speyer verzapft wird, der zum Ausſchank kommende Wein ein vorzüglicher iſt und auch die Küche des Herrn Gaſchott allen Anforderungen entſpricht. * Für alle Gewinner der Münchener Ausſtel⸗ lungs⸗SLotterte, welche ein Loos mit einer geraden Num⸗ mer beſitzen und in Folge deſſen einen der kleinen Gewinne erhalten, mag bemerkt ſein, daß es am Beſten iſt, bei der Einſendung des betr. Looſes nach München zugleich 3 Zehn⸗ pfennig⸗Marken beizulegen, worauf dann die Franco⸗Zuſen⸗ dung des Gewinnes erfolgt. „Eiſerne Viſttenkarten. Die neueſte Erſcheinung auf dem Gebiete der einſchlägigen Induſtrie ſind eiſerne Viſitenkarten, d. h. Viſitenkarten, bei denen die Karte nicht, wie bisher, aus Kartonpapier, ſondern aus ganz dünn ge⸗ walztem Eiſenblech hergeſtellt und der Namen reſp. die Schrift auf demſelben in Silberdruck ausgeführt iſt, die ſich ganz deutlich auf dem ſchwarzen Grund dex Eiſenkarte ab⸗ hebt. Das Eiſen, das zur Herſtellung der Karte verwendet worden, iſt ſo dünn daß vierzig Karten übereinan⸗ der gelegt, erſt den Raum eines Millimeter einnehmen. Die Karte ſelbſt iſt ſehr dauerhaft, wie leicht begreiflich viel dauerhafter als eine Karte von Kartonpapier und ſoll nebenbei auch viel billiger ſein als jene. Ob ſie aber ſich in dem Verkehr Eingang verſchaffen und ſowohl als Viſiten⸗ karte wie auch als Geſchäfts⸗Empfeblungskarte das Karton⸗ papier verdrängen, oder ob ſie nur auf dieſem Gebiete eine Kurioſität, gewiſſermaßen eine Spielerei verbleiben wird, das dürfte erſt die Zeit lehren und vorläufig abzuwarten ſein. Einſtweilen kurfirt die eiſerne Viſitenkarte noch als ein Verſuch, allerdings immerhin als intereſſanter Beweis, bis zu welch' feinen Zwecken das Eiſen verwendet werden ann. *Auläßlich des Schwetzinger Kirchweibfeſtes wird ein weiterer Lokalzug von Schwetzingen nach Mann⸗ ſheim eingelegt, welcher um 10 Uhr 26 Minuten Abends in abgebt und um 11 Uhr hier eintrifft.(Siehe uſerat. *Verwaiſt. Geſtern mußte ein 5 Jahre altes Mädchen, deſſen Eltern wegen Diebſtahls im Gefängniß ſich befinden, in das Kinderaſyl K 7 aufgenommen werden. *Ein i endlicher Ausreiſſer. Ein in Aene ziehung ſich elladlicher Knabe iſt aus der Anſtalt Walldürn, in welcher er untergebracht war, heimlich entwichen und hat ſoße zu ſeinen hier wohnenden Eltern begeben. Derſelbe wird ofort wieder zurücktransportirt werden. 5 *Verhaftet. Ein von hier aus wegen Diebſtahls ver⸗ folgter Taglöhner aus Neckargemünd wurde in Heidelberg verhaftet und nach hier transportirt. * Selbſtmord oder Unglücksfall. Geſtern Abend wurde auf der in der Nähe des Friedhofs über den Neckar führenden Eiſenbahnbrücke der Riedbahn von dem auf dem hieſigen Perſonenbahnhofe um 10 Uhr 41 Min. ankommenden Perſonenzuge ein Mann überfahren. Dem Unglücklichen wurden der Kopf und beide Beine vollſtändig vom Rumpfe getrennt und gab der Bedauernswerthe ſofort ſeinen Geiſt auf. Ob hier ein Unglücksfall oder ein Selbſtmord vorliegt, konnte bis jetzt noch nicht ermittelt werden; doch iſt wohl jedenfalls das letztere anzunehmen, da bekanntlich die Paſſage über die betreffende Brücke verboten iſt. Die ge⸗ richtliche Kommiſſion hat ſich heute früh an Ort und Stelle begeben. Der Leichnam, welcher nach Feudenheim verbracht wurde, iſt ſo verſtümmelt, daß man die Identität des Un⸗ glücklichen noch nicht feſtzuſtellen vermochte. „ Uunglücksfall. An einem Neubau auf der Mühlau ſtürzte vorgeſtern ein Speiſeträger vom Gerüſt 3 Stockwerk boch herab und erlitt derſelbe eine Gehirnerſchütterung. Der Verletzte wurde in das Allgem. Krankenhaus vrrbracht. Aus dem Groſtherjogthum. Ladenburg, 9. Nov. Anläßlich der am Sonnkag in Freiburg ſtattfindenden nationalliberalen Verſammlung bat der hieſige Ausſchuß der nationalliberalen Partei auf die Wichtigkeit dieſer Verſammlung beſonders aufmerkſam ge⸗ macht und die Parteifreunde unter Hinweis auf die gebotene billige Fahrgelegenheit zur Betheilfaung aufgefordert. Da Anmeldungen erfolgt ſind, wird auch unſere Stadt bei dieſer Landesverſamlung vertreten ſein. 8. Heidelberg, 9. Nov. Geſtern Abend haben drei ſich vor Uebermuth nicht kennende Herren, 55 hieſige und ein Münchener, in einem Reſtaurent während einer Theater⸗Vor⸗ ſtellung ſich derart en und beläſtigend gegen das 8 5 ublikum benommen, daß ſie von mehreren Gäſten zur Ruhe aufgefordert wurden. Als die Ruheſtörer dieſen mehrfachen Aufforderungen 5 Ruhe keine Folge leiſteten, 19 vielmehr vereint auf die Gäſte eindrangen, wurden ſte von den Letztereu an die Luft geſetzt. Die erwähnten „Herren“ gaben ſich aber damit nicht zufrieden, ſondern brangen von neuem ins Lokal, um ihren Unfug fortzuſetzen, ſo daß die Polizei ſchließlich einſchreiten mußte. Tumultuanten, der Münchener, wurde verhaftet. Einer der Letzterer bezügliche hüpſche Anekdote wird bei dieſer Gelegenheit noch erzählt, weil dieſelbe einen bezeichnenden Beweis für die Großherzigkeit des Königs Viktor Emanuel bildet. Piſani war zuerſt eifriger Republikaner. In Turin war er als Hilfs ⸗ arbeiter in das Miniſterium für öffentliche Bauten eingetreten. Der Miniſter wollte ihm eine Anſtellung geben und unter⸗ breitete dem König die Anſtellungs⸗Urkunde zur Unterſchrift. Der König las und fragte dann leiſe den Miniſter:„Kennen Sie dieſen Herrn Piſanf?“—„Ja, Majeſtät.“—„Auch ſeine Handſchrift?“—„Ja, Majfeſtät.„Nun, dann leſen Sie mal!“ Damit reichte der König dem Miniſter ein Blatt, auf dem ein für Viktor Emanuel wenig ſchmeichelhaftes Sonett ganz in republikaniſchem Geiſte geſchrieben ſtand. Der Mi⸗ niſter las es, gab es dem König zurück und ſagte:„Dann zerreiße ich alſo das Anſtellungs⸗Deeret!“—„O nein,“ ent. gegnete Viktor Emanuel,„zerreißen wir lieber das Sonett! that's und unterſchrieb die Ernennung eines Mannes, der in der Folge einer der treueſten Anhänger des Königtbums und eifrigſter Vorkämpfer für die Einheik Italiens wurde. — Die Eutſcheidung der Königin. Die Herzogin von Connaught, die ſich an der Seite ihres Gemals in In⸗ dien befindet, iſt von einer nicht mehr zu beruhigenden Sehn⸗ ſucht nach ihren Kindern erfaßt worden, ſo daß ſie Appetit und Schlaf völlig verlor. Man dachte einen Moment, die Herzogin heimreiſen zu laſſen, doch da ſie ſich in geſepneten Umſtänden befindet, hielt man die lange Fahrt auf dem Meere für ihre Geſundheit bedenklich. Der Fall wurde der Königin Victoria berichtet, und die Entſcheidung der hohen Fenn beſtand darin, man möge den Prinzen Arthur und die inzeſſin Margaretha von Connaught in größter Eile aus⸗ rüſten und dieſelben zu ihrer Mutter nach Indien bringen. Der Befehl wurde ſofort in's Werk Saaten und am 15. d. M. treten die beiden Enkelkinder Ihrer Majeſtät trotz der rauhen Jahreszeit die Reiſe an. — Stilblüthen aus einem Damenroman. Kinder⸗ loſigkeit war in ſeiner, wie in ſo mancher andern Familie ein Erbübel.— Mit der einen Hand hielt er ihr goldhaariges Haupt über den ſchäumenden Wellen, mit der undern rief er laut um Hilfe. eeeeeeeeeeder S r nreee* — * Aeeere NUno 10. November. Seneral-Auzeiger. 2. Selt machte ſich noch des Widerſtands ſchuldig, indem er den ihn transportirenden Schutzmann angriff, und ihn mit ſeinem Taſchenmeſſer kodtzuſtechen drohte. Von anweſenden Bür⸗ gersleuten wurde jedoch das Meſſer dem Unbändigen entriſ⸗ ſen und Letzterer ſodann hinter Schloß und Riegel verbracht, wo er ſeiner Strafe entgegen ſieht. Auch die übrigen Ruhe⸗ ſtörer kamen zur Anzeige.— Geſtern Abend machte ein Herr in einer hieſigen Wirthſchaft wegen Differ⸗ enzen bei der Zahlung ſeiner Zeche einen fürchterlichen Seandal, drang auf die Wirthin ein, bedrohte und ſchlug dieſelbe und ſuchte auf dieſe Weiſe das bereits bezahlte Geld wieder herauszupreſſen. Auch in dieſem Falle wurde Polizei gerufen, welche den Unbändigen auswies und zur Anzeige brachte. Ebenſo wurde vor einigen Tagen ein Wirth von Individuen, welche ſtets bei Erſterem zu verkehren pflegen, in ſeiner Wirthſchaft angegriffen, zu Boden geworfen und eſchlagen, ſo daß er Verletzungen davontrug. Auch dieſer Fall kam zur Auzeige. Lauda, 9. Nov. Ein werthvoller Fund wurde bei dem Umbau eines Hauſes gemacht. Derſelbe heſteht in 23 Goldmünzen von verſchiedener Größe aus dem Ende des 16, und Anfang des 17. Jahrhunderts ſtammend mit Kaiſer⸗ lichem, Nürnbergiſchem, Frankfurter ꝛc. Wappen. Inſchriften und Wappen einzelner konnten noch nicht feſigeſtellt werden. Mau vermuthet, daß zu Zeiten der Unruhen des dreißig⸗ fabe ghr Krieges die Münzen verſteckt worden ſeien. Kandern, 9. Nov. Eine größere Anzahl hieſiger Handwerker und Induſtrieller hat beſchloſſen, kommendes Jahr eine Gewerbeausſtelluug hier zu veranſtalten. Ein Ausſchuß wird der Sache näher treten und Entwürfe hier⸗ über für eine ſpätere Verſammlung ausarbeiten. Auch trägt man ſich mit der Abſicht, mit der Gewerbeausſtellung zugleich eine landwirthſchaftliche Gauausſtellung zu verbinden und ſollen zu dieſem Zwecke mit dem hiefigen landwirthſchaftlichen Verein Unterhandlungen gepflogen werden. E. Freiburg, 9. Nob Eine heute Abend ſtattgefundene, ungemein ſtark beſuchte Verſammlung in der Kunſt⸗ und Feſthalle befaßte ſich mit der Emin Paſcha⸗Frage. Es ſprachen Prof. v. Philippov ich über die Kulturaufgabe Deutſchlands in Afrika und über Emin Paſcha, Prof. Hardy über die Sklavenjagden in Afrika und Miniſterialpräſident a. D. Grimm von Karlsruhe über den gegenwärtigen Stand der deutſchen Kolonialfrage. Es wurden die jüngſt in Köln an⸗ genommenen Reſolutionen durch die hieſige Verſammlung mit dem Zuſatze acceptirt, daß außer dem energiſchen Vorgehen der deutſchen Reichsregierung alle auf Freiwilligkeit beruhen⸗ den Hilfeleiſtungen gut und nothwendig ſeien, und daß in erſter Line die materielle Unterſtützung der deutſchen Emin⸗ Paſcha-Expedition zu empfehlen ſei. Den Vorſitz in der Verſammlung fübrte General a. D. von Glümer. Konſtanz, 9. Nov. Ermuthigt durch den guten Er⸗ folg des vor drei Jahren aufgeſtellten Bazars hat der Guſtav Adolf Frauen“ und Jungfrauenverein unſerer evan⸗ geliſchen Gemeinde beſchloſſen, dieſes Jahr und zwar An⸗ fangs Dezember, wieder einen ſolchen abzuhalten, deſſen Ertrag die Einführung einer entſprechenden Beleuchtung 110 Kirche für Abendaottesdienſte ermög⸗ ichen ſoll. *Radolfzell, 9. Nov. Die hieſige Haushaltungsſchule wurde zum Winterkurs wieder mit 25 Schülerinnen eröffnet, welche aus allen Gegenden des Landes ſtammen; namentlich ſiebt man dabei wieder viele Markgräflerinnen.— Auch die landwirthſchaftliche Winterſchule hat ihre Thätigkeit mit 16 Zöglingen begonnen. Staufen, 9. Nov. Der praktiſche Arzt Dr. Möſen⸗ bechtel dahier wurde kürzlich verhaftet. Derſelbe ſoll laut „Breisg. Ztg.“ im Verdachte ſtehen, ſich gegen 8 220 des .⸗Str.⸗G.⸗B. verſündiat zu haben. Der Großh. Unterſuch⸗ ungsrichter vom Landgericht Freiburg war bereits zweimal 5 um den Verhafteten und eine Anzahl Perſonen zu ver⸗ nehmen. *Kleine Chronik. In Orſchweier ſtarb ein Mann an Blutvergiftung, der ſich beim Verſchneiden einer veren⸗ deten Kuh in die Hand geſchnitten hatte.— In Ohlsbach hat ſich der dort allgemein beliebte Johann Baptiſt Wußler, Hofbauer, durch Erhängen das Leben genommen. Ein Be⸗ weggrund iſt hier nicht bekannt.— Der Feldhüter Wilhelm Gockel in Leutersheim bei Kehl wurde in einer der ver⸗ gangenen Nächte in's Freie gelockt und dort von einigen Un⸗ holden ſo ſchmählich mit Prügeln mißhandelt, daß er bewußt⸗ los zuſammenſtürzte und nun ſchwer krank darniederliegt. Gockel ſoll einen Schädelbruch erlitten haben, auch ſei ihm der Unterkiefer entzwei geſchlagen. Zwei Brüder, Einwohner von Leutesheim, wurden, als der Thatzverdächtig, in's Amts⸗ gefängniß nach Kehl abgeführt. Wfälziſche Nachrichten. =Ludwigshafen, 9. Nov. Der vor kaum einem Jahre dahier gegründete Geflügelzuchtverein veranſtaltet am 17., 18. und 19. November ſeine erſte allgemeine Geflügelausſtellung, bei der etwa fünfzig Preiſe zur Vertheilung gelangen, wo⸗ runter etwa zehn Ehrenpreiſe und zwar von dem Vereine, den Damen der Vereinsmitglieder, einem Vereinsmitglied (25 M. fur helle Brahma) und von der Stadt. In höchſt dankenswerther Weiſe hat die Stadtverwaltung dem Vereine, in Anbetracht der Bedeutung der Sache, 40 M. für die Preis⸗ vertheilung zur Verfügung geſtellt. Mit der Ausſtellung iſt gleichzeitig ein Vogel⸗ und Geflügelmorkt nebſt Verloſung, Auf Hohen-Moor. Novelle von Claire von Glümer. (Nachdruck verboten.) 15 Gortſetzung.) Regine litt nicht allein darunter. Während ſie weinend auf ihrem Bette lag, ſtand Jobſt Clamor am Fenſter, ſah mit trübem Bllick in die wachſende Dunkelheit hinaus und geſtand ſich ſelbſt, daß es nicht allein Zorn und Stolz waren, die ihn in ſeiner Abgeſchloſſenheit feſthielten, ſondern mehr als ſie, das Gefühl ſeiner Schwachheit, die Furcht, ſich aufs neue dem Zauber hinzugeben, den Reginens muſikaliſche Begabung, ihr feines Verſtändniß, ihr lebhaftes Anempfinden auf ihn ausübten. Hätte er ihr glauben können! Aber er wollte nicht, durfte nicht. Zum zweiten Male ſollte ihn ihre Sirenen⸗ ſtimme nicht verlocken: einſam mußte er weitergehen, weiter⸗ ſuchen. Erſt wenn er aus eigener Kraft den rechten Weg ge⸗ funden, den erſten, unzweifelhaften Erfolg errungen hatte, konnte zwiſchen ihm und Regine von Verſöhnung die Rede ſein. 11. Denſelben Abend erhielt Graf Hohen⸗Moor, der ſich ſeit einigen Wochen zur Kur in Ragatz befand, ein Telegramm aus der Heimath. Wulf Clamor zeigte ihm die Geburt eines Sohnes an. Mit zitterndem Herzen ſah der Graf auf das inhaltſchwere Blättchen nieder. Ein Erbe von Hohen⸗Moor geboren! Mit welchem Stolz hätte ihn dieſe Nachricht erfüllt, wäre ſie ihm von ſeinem Sohne zu Theil geworden. Jobſt Clamors Kind — was war aus ihm geworden? Lebte es noch, war es wohl behütet?— Er wurde die ſorgenden Gedanken nicht los, und mit ihnen vereinigte ſich das bittere Gefühl, den eigenen En⸗ — ſkel enterbt und heimathlos zu wiſſen, indeß ſein Rang und verbunden, wobei nur lebendes Geflügel zur Verkoſung kommt und ſich reiche Gelegenheit zu einem namhaften Gewinne bietet.— Die Anmeldungen ſind jetzt ſchon außerordentlich zahlreich; auch aus unſerer Nachberſtadt Mannheim wird die Ausſtellung von anerkannten Züchtern reichlich beſchickt. Dem uneigennützigen, zweckentſprechenden Streben dieſes Vereins wünſchen wir die beſten Erfolge. 5 J Germersheim, 9. Nov. Während ein Zug mit Rekruten aus dem Elſaß die Bahnſtation Hagenbach paſſirte, flog eine Flaſche aus einem Wagen und dem Bahnwart Böhles derart an das Bein, daß er, wie der„Land. Anz.“ ſagt, ſofort ſeinen Poſten verlaſſen mußte und wohl eine längere Zeit zur Heilung des verletzten Gliedes das Zimmer wird hüten müſſen. „Geinsheim, 9. Nov. Herr Gutsbeſitzer Johann Adam Zillig von hier tritt morgen noch körperlich und geiſtig rüſtig in das 99. Lebensjahr. Unſerem verehrten älteſten Mitbürger zu dieſer ſeltenen Geburtsfeier die herzlichſten Glückwünſche! + Maximjliausau, 8. Nov. Heute Mittag kurz nach 12 Uhr ſpen. der hieſige Bahnhofportier von der Brücke herab in den Rhein und verſchwand in den Welleu, ohne daß ilfe möglich geweſen wäre. Die iſt bis jetzt unbe⸗ annt. Er hinterläßt Frau und fünf Kinder. O Aus der Pfalz, 9. Nov. Dem vom kgl. bayr. ſtatiſti⸗ chen Bureau veroffenklichten Saatenſtandsbericht für den Ronat Oktober entnehmen wir folgende auf die Pfalz be⸗ zügliche Notiz: Die Ausſagt iſt faſt überall beendet, äte Saat infolge der kalten Nächte etwas zurück. Kartoffeln mittelmäßig, halbe Ernte. Junger Klee hat guten Stand. mittheilungen aus Selſen. S Worms, 9. Nov. Da die eingetretene Kälte nun eine andauernde zu werden verſpricht, iſt ein großer Theil der im Freien arbeitenden Handwerksleute, Maurer, Tüncher, Zimmerleute 20, bereits genbthigt, die Arbeiten zu unter⸗ brechen, mas für dieſelben ſehr bedauerlich iſt. Mainz, 9. November. Das Mädchen⸗Turnen hat in den oberen Klaſſen als obligatoriſcher Lehrgegenſtand be⸗ gonnen. Die erforderliche Zeit wird durch eine Beſchränkung der Naturlehre gewonnen. Kürzlich wurden auch die Arbeits⸗ ſtunden in den oberen Mädchenklaſſen von 2 auf 3 Stunden erhöht und deßhalb die Geometrie um eine Stunde beſchränkt. ITOffenbach, 9. November. Der Hauseinſturz in der Bismarckſtraße hat nun doch noch ſein Opfer gefordert. Der ſchwerverletzte, anfäuglich todt geſagte Maurer Heim aus Oberrodenbach, iſt in der Nacht vom Dienſtag zum Mittwoch ſeinen Wunden erlegen. Tagesneuigkeiten. — Uneigennützig. In München erregte es kürzlich großes Aufſehen, daß das Haupiblatt der bayeriſchen Ultra⸗ montanen den Hirtenbrief des Erzbiſchofs von München in der Abtheilung„Mittheilungen aus dem Publikum“ mit dem Vermerk:„Die Redaktion übernimmt keine Verantwortung“ abgedruckt hat! Das„Fränkiſche Volksbl.“, gleichfalls ultra⸗ montaner Richtung, tritt nun mit der ebenſo intereſſanten als boshaften Enthüllung hervor, daß jenes Hauptblatt der bayeriſchen Ultramontanen vor Jahren ein päpſtliches Breve auf gleiche Art abgedruckt und ſodann der päpſtlichen Nun⸗ tiatur hierüber eine Anzeigenrechnung zugeſchickt habe. Im Tode vereint. Barmen, 6. Nov. Am Sonn⸗ abend wurden in Enkirch die Leichen eines jungen Mannes und einer jungen Dame geländet, die gemeinſam den Tod in der Moſel geſucht und gefunden hatten. Die angeſtellten Er⸗ mittelungen ergaben, daß die beiden Unglücklichen aus Barmen waren; in der Leiche des jungen Mannes iſt der hoffnungs⸗ volle Referendar., in der des jungen Mädchens die unbe⸗ ſcholtene Stieftochter eines hieſigen ſubalternen Gerichts⸗ beamten erkannt worden. Beide waren im Stillen verlobt; da ſich aber ihrer Verbindung anſcheinend unbeſiegbare Hinderniſſe entgegenſtellten, gingen ſie zuſammen in den Tod. „— Die abgebiſſene Naſe. Daß die Eiferſucht zur Piſtole und zum Vitriol greift, um ihre Opfer entweder ganz zu vernichten, oder zu entſtellen, iſt ſchon oft dageweſen, daß ſie aber auch die Zähne fletſcht und wüthend auf den Gegenſtand ihrer Leidenſchaft zufährt, dürfte denn doch ſelten ſein. Umſomehr muß der Racheakt in Erſtaunen ſetzen, den am Sonntag in Berlin, wie man von dort ſchreibt, eine junge Schne derin an ihrem ungetreuen Liebhaber verübt, als ſie ihn am Arme einer Anderen in einem Tanzlokale ge⸗ troffen. In der liebenswürdigſten Weiſe hatte ſie ſich ihrem ehemaligen Bräutigam genähert und ihn behufs einer kurzen Unterredung in eine Niſche gezogen. Dortſelbſt beugte ſie ſich, wie um ihn zu küſſen, über ſein Geſicht, biß ihn aber dann plötzlich und mit ſolcher Wucht in die Naſe, daß die 57 7 das Naſenbein knickten und faſt der ganze fleiſchige beil der Naſe von der Raſenden abgebiſſen wurde. Wäh⸗ rend der ſo grauſam beſtrafte Bräutigam, von dem unge⸗ heuren Schmerze überwältigt, mit einem lauten Aufſchrei zu Boden ſank, ſuchte die Näherin— nachdem ſie die abgebiſſene Naſe dem Verſtümmelten noch in das Geſicht geſpuckt— eiligſt das Weite, was ihr in der allgemeinen Aufregung auch gelang. Der Verletzte, ein Tiſchlergeſelle Namens Wil⸗ helm., wurde raſch nach der nahen Sanitätswache am Görlitzer Bahnhofe verhracht, von wo aus ihn ſeine Kollegen nach einem Krankenhauſe überführten. Da Name und Wohn⸗ ung des Mädchens bekannt find, ſo dürfte deren Verhaftung bereits erfolgt ſein. Beſitz dem ſo viel Fernerſtehenden in die Wiege gelegt wurden. Trotz ſeines ſtarken Familienſinnes konnte Graf Hohen⸗ Moor für Wulf Clamors Knaben kein Herz faſſen, und als ihn der junge Vater bat, das Kind, das ſein Namen tragen ſollte, perſönlich aus der Taufe zu heben, ſchlug er es ohne Beſinnen ab. Er könne ſich noch immer nicht entſchließen, dahin zurückzukehren, wo er ſo Schweres erlebt hätte, ſchrieb er dem Neffen und fügte hinzu:„Glaube mir, auch für Euch iſt es beſſer, wenn ich fern bleibe; wie vor neunzehn Jahren das Unheil mit mir nach Hohen⸗Moor gekommen iſt, könnte ich es auch jetzt wieder mitbringen und müßte zu allem übrigen noch den Vorwurf tragen, den erſten Schatten auf Euer Glück geworfen zu haben.“ Graf Hohen⸗Moor irrte, der Schatten war bereits da; für Evy noch als etwas Unfaßbares, Weſenloſes, das ſie nur für den Rückſchlag einer vorübergehenden Verſtimmung des geliebten Mannes hielt,— für Wulf jedoch längſt als er⸗ barmungsloſer Feind, den zu faſſen ihm freilich auch nicht gelang. 5 Jenes Gerücht, das Wulf Clamor eines mehr oder minder großen Antheils am Verſchwinden des Vetters beſchuldigte, hatte zwar nicht allgemeinen Glauben, aber doch zahlreiche Anhänger gefunden. Es tauchte bald hier, dald dort wieder auf, wurde bekämpft und vertheidigt und blickte Wulf aus den Augen ſeiner Untergebenen bald trotzig, bald mißtrauiſch, bald feindſelig an. Bei den ſelbſtverſtändlichſten Anordnungen ſtieß er auf Widerſtand, wohlgemeinte Rathſchläge wurden unbeachtet gelaſſen, ſelbſt ſeine Hilfe verſchmäht oder wenig⸗ ſtens nicht erbeten. Sich in dieſe Verkehrsweiſe zu finden, wurde ihm um ſo ſchwerer, da er ehemals nicht nur von ſeinen Soldaten ange⸗ — Karl Sleißtren(bom„Jüngſten Deutſchlard“) in Berlin erhielt vom Charlottenburger Amtsgericht einenMonat Gefängniß, weil er in ſeinem Roman„Größenwahn“ den Schriftſteller Otto v. Leixner perſifflirt und ihm allerlei Schändlichkeiten angedichtet hatte. Zugleich verfügte das Gericht, deſſen hochintereſſante Verhandlung 5¼ Stunden gedauert hatte, die Saiſirung des bezüglichen Romancapitels. Zahlreiche Schriftſteller waren anweſend. — Flüchtig! Der Procuriſt Broich der Firma Lynen Iſaacs in Stolberg iſt ſeit drei Tagen verſchwunden, nach⸗ dem er vorher vergebens Wechſel über 15,000 M. bei einem Aachener Bankhauſe einzuziehen verſucht hatte. —, Die Liebes⸗Inſel. Beuthen a.., 4. Nov. tragikomiſcher Vorfall, welcher in der Sonntag Nacht hier ſich ereignet haben ſoll, wird dem„Beobachter mitgetheilt. Ein junger Mann von jenſeits der Oder hat ſeine Braut, die mit dem Nachtzuge hier angekommen iſt, abgeholt und will ſich nachher über die Oder ſetzen laſſen. Nachdem nach einiger Mühe der Fährmann herbeigeſchafft worden, beginnt die Waſſerfahrt in der finſtern Nacht. Bald hat auch das liebende Paar Land erreicht und der Kahn ſtößt wieder ab zur Rückfahrt. Doch, o Graus, nach einigem Um⸗ hertappen in der Finſterniß wird das Paar gewahr, daß es ſich nicht auf dem jenſeitigen Ufer befindet, ſondern auf der mitten in der Oder liegenden Inſel abgeſetzt worden iſt. Die finſtere Nacht und vielleicht auch Schlaftrunkenheit des Kahn⸗ führers mögen es veranlaßt haben, daß der Strom den Kahn ſo weit heruntergetrieben hatte, daß er die Inſel er⸗ reichte. Dem bedauernswerthen Pärchen blieb nun, wohl oder übel, nichts weiter übrig, als das erſte Morgengrauen auf der einſamen Inſel— die jetzt den Namen Liebes⸗Inſel“ verdient— abzuwarten, da alles Rufen in der Nacht un⸗ verhallte, bis das Pärchen hier bemerkt und erlöſt wurde. — Ein erſchütterndes Familienbrama ſpielte ſich am Donnerſtag und in der darauf folgenden Nacht in Olden⸗ burg ab. Der Former F Harmes war mit dem Umzuge ſeiner Sachen beſchäftigt; ſchon war die alte Wohnung ganz ausgeräumt und man wollte eben mit dem letzten Wagen fortfahren, als H. plötzlich den unſeligen Entſchluß faßte, ſeinem Leben ein Ende zu machen. Raſch lief er in die alte Wohnung zurück und richtete eine geladene Piſtole auf die Bruſt; dies bemerkte ſein zwölfjähriger Sohn, welcher ſogleich den Arm ſeines Vaters ergriff, ihn an der Ausfüh⸗ rung des verhängnißvollen Vorhabens zu hindern ſuchend; doch die Kräfte des Knaben erwieſen ſich als zu ſchwach, denn mit einer raſchen Bewegung batte der Vater die Mün⸗ dung der Schußwaffe, welche zum Ueberfluß noch mit Waſſer gefüllt war, zum Munde geführt, ein dumpfer Knall— und die unglückliche That war vollbracht. Der Vater ſtürzte mit zer ſchmettertem Haupte neben dem geängſtigten Kinde nieder. Die Wirkung des Schuſſes war ſo gewaltig, daß Theile des Kopfes ſich förmlich abgetrennt hatten und das ganze Ge⸗ hirn einige Fuß von der Leiche entfernt wieder geſammelt werden mußte. Dieſer Fall wird dadurch aber ein um ſo traurigerer, daß dieſer Selbſtmord noch einen zweiten her⸗ beiführte. Die Mutter des., eine Frau von ca. 67 Jah⸗ ren, wurde durch die Nachricht von der unglückſeligen That ihres Sohnes derart von Kummer und Schmerz überwäl⸗ tigt, daß auch ſie wohl die Luſt am Leben verloren hat. Man fand dieſelbe am Morgen des folgenden Tages erhäugt auf dem Boden ihrer Wohnung. — Abgemeldet. Der 75jährige Nachtwächter Wieſer in Meran erſchien am 3. Nopember um 10½ Uhr beim Bürger⸗ meiſter, meldete ſich a1 0 weiter ſeinen Dienſt verrichten zu können, empfahl einen achfolger, begab ſich nach Hauſe und ſtarb dort um 11¼½ Uhr an einem Schlaganfalle. — Der auferſtandene Todte! Plaſencia, 2. Nov. Unter großem Andrange des Publikums iſt heute das ſchieds⸗ richterliche Urtheil in dem unter dem Namen„Der aufer⸗ ſtandene Todte“ vielbeſprochenen Prozeſſe gefällt worden, Kraft deſſen der wegen Betrügerei und widerrechtlicher Namens⸗ und Eigenthumsanmaßung Angeklagte, Euſtaquio Campo Barrado, welcher nach ärztlichem Atteſt in der Irren⸗ anſtalt zu San Baudilio verſtorben ſein ſollte, als recht⸗ mäßiger Erbe anzuerkennen und das Atteſt als„gefälſcht“ zu betrachten iſt. Seine Identität mit dem angeblich Ver⸗ ſtorbenen iſt im Laufe der elf öffentlichen Gerichtsverhand⸗ lungen durch mehr als 400 Zeugen feſtgeſtellt worden. Die Verhandlungen werfen ein trübes Licht auf die beſtehenden Verhältniſſe in der genannten Anſtalt, über die durch Aus⸗ ſagen der Zeugen wahrhaft ſkandalöſe Enthüllungen gemacht worden ſind, welche Anlaß zu einer eingehenden Unterſuch⸗ ung geben werden; in derſelben wird Unterſchiebung eines Kadavers als Leiche des„Auferſtandenen“ Euſtaquio und die Ausſtellung gefälſchter Dokumente eine Hauptrolle ſpielen. Die Nachricht von dem mit Spannung erwarteten günſtigen Urtheilsſpruche erregte unter den Bewohnern unbeſchreiblichen Enthuſiasmus, denn faſt Alle hatten den Angeklagten von Jugend auf gekannt und die ungerechte Verdächtigung ſeiner Perſon und Abſichten verdammt. Muſikbanden durchzogen mit klingendem Spiel die Hauptſtraßen des Städtchens, Tauſende von Raketen und Leuchtkugeln ſtiegen gen Himmel, und der„Auferſtandene“ wurde unter Vorantritt eines Muſikkorps unter ſtürmiſchem Jubel und den Rufen:„Lo es! Lo es!“ d..:„Er iſt es! Er iſt es!“„Viva Bon Euſtaquio Campo Barrado!“ auf den Schultern heimgetragen. ſbetet, ſondern auch hier bei Jung und Alt beliebt geweſen war; jeder Beſuch auf Hohen⸗Moor hatte ihm davon Beweiſe gegeben,— und unn plötzlich dieſe Veränderung! Ueber Jahresfriſt blieb ihm der Grund derſelben verbor⸗ gen; eines Tages aber, als er den langen Jochen, einen frechen Wilddieb, den er mehrmals vergeblich gewarnt hatte, beim Ausweiden eines Hirſches überraſchte und dem Förſter befahl, ihn zu verhaften, rief ihm der Menſch höhniſch auflachend zu:„Schon gut!'s iſt die alte Geſchichte,— kleine Diebe hängt man, große läßt man laufen.'s gibt Leute, die ganz Hohen⸗Moor eingeſteckt haben „Still, Kerl, oder ich ſchlage Dir den Schädel ein!“ ſchrie der Förſter, dunkelroth vor Zorn, und erhob das Gewehr, in⸗ deß ein paar herheieilende Holzknechte den nochmals frech Auflachenden ſortzogen. Auch Wulf war aufgefahren, ſagte ſich jedoch, daß es un⸗ ter ſeiner Würde ſei, die Anſchuldigungen eines ſolchen Men⸗ ſchen zu beachten, und ging in Begleitung des Förſters ſchweigend weiter. Plötzlich blieb er ſtehen, und für einen Moment war ihm, als ob er erſticken müſſe, war hier vielleicht die Erklärung, die er bisher vergeblich geſucht? Hatte der Wilddieb vielleicht nur ausgeſprochen, was Andere dachten Zaudern und Ausweichen war ſeine Sache nicht; ſich nach dem Förſter umwendend, fragte er:„Hartig, wiſſen Sie etwa, was der lange Jochen hat ſagen wollen?— Ja, Sie wiſſen es!“ fügte er hinzu, als er den ehrlichen Alten zuſammenſchrecken ſah.„Heraus mit der Sprache, Mann— ohne Umſchweife!“ Der Förſter kratzte ſich hinter den Ohren; wenn der junge Herr Graf— Wulf hatte ſich vergebens gegen den Titel geſträubt— in dieſem Tone ſprach, war nicht auszu⸗ weichen. „Na, freilich, was der Jochen ſagen wollte, weiß ich ſchon., 7* Sate SGenetal. Anzeiger: Nonemder⸗ — Jack der Aufſchlitzer. Geſtern früh iſt wieder eine Nt mit durchſchnittenem Halſe und aufgeſchlitztem Leibe in Whitechapel aufgefunden worden und zwar in dem Zimmer eines Hauſes in Dorſetſtreet. Die Polizei benutzt Bluthunde zur Auffindung der Spur des Mörhers. „„Ein kühnes Uuternehmen. In Chicago hat man kürzlich damit begonnen, ein ſteinernes Fabrikgebäude, welches einen Flächenraum von 100—125 Fuß bedeckt, mittels rieſiger Schrauben in die Höhe zu heben. Dieſes Emporſchrauben iſt durch den Bau einer Brücke nebſt Auffahrt nothwendig ge⸗ worden, da das betreffende Gebäude ſonſt 7 Fuß niedriger zu liegen gekommen wäre als der Seitenweg. Mit den Heb⸗ ungsarbeiten find 300 Arbeiter beſchäftigt; die Koſten werden ſich auf 40000 Dollars belaufen. — 128 Jahre alt. Wieder einmal iſt— und zwar in Georgien— Einer von den„älteſten Leuten“ ge⸗ ſtorben, nämlich der Neger Jeff King. Er war 128 Jahre alt, erlangte ſeine Freiheit nach dem Sklavenkriege, als er faſt ein Hundertjähriger war. Er hinterläßt eine Wittwe von 28 Jahren, ſintemal er erſt vor drei Jahren die Keckheit beſaß, ſich auf's Neue zu verheirathen. Theater und Muſtk. Wy, bad. Hof⸗ und National⸗Theater in Maunbeim. Es iſt dieſe Woche dem Theaterkritiker die Arbeit recht leicht gemacht worden und eine Verlegenheitswoche weiter liegt hinter unſerem Theater. Die Strapatzen der andauern⸗ den Proben und Iſolde“ verhindern unſere erſten Kräfte am Auftreten; iſt erſt dieſer unſelige Triſtan glücklich ehexaus“, ſo werden die Theaterbeſucher an den Nachwehen dieſer Schwergeburt leiden, welche auf Wochen hinaus unſer Repertoire beeinträchtigt. Auch im Schauſpiele ſind in dieſer Woche keinerlei Heldenthaten verrichtet worden, der Biblio⸗ thekar konnte wohl auch infolge der kühlen Witterung nicht „heraus“ und das Publikum mußte mit dem bekannten und ſtereotypen Dreiakter⸗Abend ſich begnügen. Max Bernſtein's „Coeur Dame“ kann man ſich wohl einige Male geſallen laſſen, auch über Hedwig Dohms„Seelenretter“ faute de mieux noch einmal ſich zum Lachen zwingen, aber den auf⸗ dringlichen Jeremias Ehrgott Knabe mit ſeinem auf die Thränendrüſen berechneten Gewinſel würden wir herzlich gern miſſen. Wir glauben nicht, daß es erforderlich iſt, ſtets dieſe drei Stücke an einander gekoppelt vorzuführen. * Repertoire des Großh. Hof⸗ und National⸗ theaters in Maunheim vom 10. Nopb. bis 19. Novb. Samſtag, 10. Nov.:(Abonn. susp.) Volks⸗Vorſtellung:„Don Carlos“, Sonntag, 11.:(B)„Silvana“. Montag, 12.:(4) Neu einſtudirt:„Der Bibliothekar“. Dienſtag, 18.:(B) „Violetta“. Mittwoch, 14.: Keine Vorſtellung. Freitag, 16.: Keine Vorſtellung. Samſtag, 17.:() Zum erſten Male. „Der Pfarrer von Longueval“(Abbs Conſtantin). Sonn⸗ tag, 18.:(Abonn. zusp. Vorr.). Zum erſten Male.„Tri⸗ ſtan und Iſolde“. ontag, 19.:(B)„Wehe den Beſieg⸗ “, Schillers Geburtsfeſt wird an unſerer Bühne durch eine Wiederholung des„Don Carlos“ gefeiert, welcher in dieſem Jahre mindeſtens vier Mal zur Darſtellung gelangt iſt. In Karlsruhe findet eine feſtlichere Feier durch eine glänzende Aufführung der„Wallenſteintrilogie“ ſtatt. Mannheim, welches in künſtleriſcher Beziehung von ſeiner Schweſterſtadt Karlsrxuhe nnu überflügelt worden iſt, hat ſich von ihr nun auch in der Bezeugung der dem Andenken des ſchwähiſchen Dichters gebührenden Pietät in den Schatten ſtellen laſſen. Triſtan und Iſolde. Kgum iſt es bekannt geworden, daß am Sonntag, den 18. d. M. die 110 e Aufführun von Wagner's„Triſtan und Iſolde“ ſtattſinden ſo und ſchon erhalten wir zahlreiche Zuſchriften, in welchen die Abonnenten ihrer Beſorgniß Ausdruck verleihen, es werde wohl bei dieſer Vorſtellung wieder das Abonnement aufge⸗ hoben werden, Nachdem uns nunmehr das Repertoir vor⸗ liegt, können wir denſelben die bexuhigende Verſichernng geben, daß dem wirklich ſo iſt. Nach der mageren Koſt, welche den Abonnenten in den letzten Wochen auf dem Menu der Opern geboten wurde, könnte denſelben der allzu plötz⸗ liche Genuß von ſo adih verdaulichen Leckerbiſſen wie „Triſtan und Iſolde“ ſchädlich ſein. — Ein neuer Tenor, Herr Ferdinaund Minner aus Karlsruhe, welcher, wie elinnerlich, vor etwa zwei Jahren ſeine Stimme entdeckt hat, trat am 8. Nop, als Basco in Meyerbeers Afrikanerin auf, ſo ſchreibt die Köln. Ztg. Wegen ſeiner äußerlichen Aehnlichkeit mit Emil Götze von der freudigen Ueberraſchtheit des Publikums begrüßt, bewies er ſich in der That Talent, wenn man von ſeiner mit Bühne und Bühnengeſang ab⸗ ſieht. Die Stimme iſt ein Tenorhariton von ausgiebigem, angenehmem Klange. Mehr ihrer natürlichen Saudne eit, als wie es ſcheint, den hisherigen Geſangſtudien verdankt ſie einen Vollſtändigen fehlerfreien Anſatz in der Tiefe und Mittellage. Da die Höhe aber bei ihm, wie bei jedem Tenorbariton, mehr eine erborgte, durch Uebung erworbene als von Haus gus vorhandene iſt, ſo iſt zu ihrer Hervorbringung eine andere Art und Weiſe der Tonbildung erforderlich, als die für die Tiefe und Mittellage ausreichende natürliche, Weil nun aber Hr, Minner auch die hohen Töne auf dieſelbe Weiſe anſetzt wie die mittlern, ſo klingen änen gepreßt u, erzwungen; auch macht ſich dadurch das verhängnißvolle Zutiefſingen zuweilen bemerkbar. Die nächſte Aufgabe des Sängers muß alſo darin Zeug, daß den Herrn Grafen nicht zu kümmern braucht. Man weiß ja, wie albern die Leute ſind.“ „Die Leute, alſo doch!“ Mit erzwungener Ruhe ſagte Wulf:„Weiter, Hartig— was iſt's mit der Albernheit der Leute?“ „Ja, Herr Graf, man ſollt's nicht für möglich halten,“ gab der Förſter zur Antwort;„aber ſie meinen ja, es hätte mit dem Junker Jobſt Clamor'ne andere Bewandtniß ge⸗ habt; das heißt, der Junker und Sie, Herr Graf, wären in Streit gekommen, es hätte ein Duell gegeben, der Junker wäre erſchoſſen worden, und man hätte ſeine Leiche, damit der alte Herr Graf nicht dahinter komme, ins Moor gewor⸗ ſen;'ne gottverfluchte Dummheit, Herr Graf, aber's gibt Leute, die feſt'ran glauben. Andere.. er ſtockte. Nein, das konnte er nicht ausſprechen und ſollte es auch nicht. Wulf hatte zur Genüge verſtanden. „Wer glaubt es? Wer hat es aufgebracht?“ fragte er mit heiſerer Stimme. Der Förſter zuckte die Achſeln. „Ja, Herr Graf, wie jenes Gerede aufgekommen, iſt ſchwer zu ſagen,“ erwiderte der Förſter;„dergleichen iſt plötzlich da, keiner weiß, woher. Wenn man es anpacken will, fließ'ts wie Sand durch die Finger, und weun man dieſen und je⸗ nen darauf anredet, ſo hat er es eben nur gehört, dagegen thun kann man nichts; man läßt es gehen und lacht dazu.“ Der Förſter hatte Recht, es ließ ſich nichts dagegen thun; auch Wulf kam mehr und mehr zu dieſer Einſicht, aber„la⸗ chen“, wie es der Alte verlangte, konnte er nicht. Statt durch Gewohnheit leichter zu werden, wuchs die Laſt des Bewußt⸗ ſeins, daß ſeine Ehre angezweifelt werden konnte, von Tag zu Tag. Am meiſten quälte ihn die Furcht, daß Evy von dem Gerücht erfahren könnte. Sie würde nicht daran glau⸗ gab er kleinlaut zur Antwort;„aber es iſt pures dummes ben, davon war er feſt überzeugt; aber wer konnte voraus⸗ beſtehen ieſen Feßſer abzulenen Wohnf ihm dabe Streben inne und findet er die rechte Anleitung, ſo läßt ſich von Zukunft das Beſte hoffen. Für den Fall, daß er auf der hieſigen Bühne Verwendung finden ſoll, was angefichts ſeiner Anfängerſchaft nicht gar häufig geſchehen kann, müßte ſeine Rollenwahl vorläufig die tiefer gelegenen Tenorpartien bevorzugen. BVan Dyck, der Pariſer Lohengrin und Bapyreuther Parſifal und Walther von Stolzing wird in nächſter Zeit am Karlsruher Hoftheater als Walther in den Meiſterſingern gaſtiren. Könnte dieſes aufgehende Geſtirn am Himmel der Tenöre nicht auch zu einem Gaſtſpiel an unſerer Bühne ge⸗ wonnen werden? General⸗Inteudant von Perfall in München bat an die Mitglieder der Königlichen Theater ein Dankſchreiben für die unverdroſſene trene Pflichterfüllung gerichtet, mit der jeder einzelne in der arbeitreichen Zeit vom 14. Juni bis 15. Oktober(in welcher nicht weniger als 178 Aufführungen ſtattfanden) mit„ſeinen ganz außergewöhnlichen Anſtrengungen“ ausgeharrt hahe, Jene Zeit war eine Glanzepoche der Münchener Bühne. Der neue Münchener Bariton Lievermaun hat vorgeſtern erſtmals den„fliegenden Holländer“ mit großem Erfolge geſungen. Das natürliche Darſtellungstalent, die impoſante Bühnengeſtalt, das fleißige Studium und die mächtige Stimme dieſes Novizen in der Kunſt werden von der Kritik lobend hervorgehoben. Den Daland gabh Siehr ehr charakteriſtiſch, Frau Schbller geſtaltete die Senta ehr anziehend. „Am Stuttgarter Hoftheater wird am 17. Novbr. Felixr Philippußs Schauſpiel„Daniela“ als Nopität auf⸗ geführt; auch Ibſens„Stützen der Geſellſchaft“ werden neu inſcenirt. Für die in Vorbereitung befindliche Aufführ⸗ ung des„Sommernachtstraum“ hat Intendant Dr. von Werther eine neue Bühnenbrarbeitung geſchaffen, Alfred Grünfeld hat eine dreimnatliche Tournse nach Deutſchland und Skandinavien angetreten. Am 9. ds. Mts. ſpielt er unter Bülow's Leitung im Philharmoniſchen Concerte in Berlin und hierauf in 22 Symphonie⸗Concerten der her⸗ vorragendſten deutſchen Städte. Anfangs Februar trifft er wieder in Wien ein, wo er am 19. ein Concert im großen Muſikpereinsſaale gibt. Frau Marcella Sembrich gaſtirte im„Barbier von Sepilla“ im neuen deutſchen Thegter zu Prag. Der Ruf, welcher der großen Geſangsvirtuoſin vorgusging, fand auch hier die vollſte Beſtätigung, und ihre Roſing entfeſſelte bei dem Auditorium, das krotz verdoppelter Preiſe ſich zahlreich eingefunden hatte, einen ſelten dageweſenen Beifallsſturm. Frau Moran⸗Olden tritt heute Sonnabend zum letzten Male por ihrem Amerika⸗Urlaub in Leipzig auf und zwar als„Eglantine in Eur yanthe“. Nach Beendigung ihres Urlaubs wird Frau Moran⸗Olden ihre ganze Thätigkeit dem Leipziger Stadktheater auf Jahre hinaus wieder widmen. Unkraut, Luſtſpiel von G. v. Moſex. Eine lang⸗ weiligere Stunde, als die erſte während der Aufführung des Luſtſpiels„Unkraut“ von G. v. Moſer im Leſſing⸗Theater in Berlin hat man ſelten durchleben müſſen. Mit breiter Ge⸗ ſchwätzigkeit heht dieſes eigenthümliche Luſtſpfel an, und eine unendliche Froſtigkeit ſtrömt während des erſten und zweiten Aktes von der Bühne aus. Dann wird das Tempo allmäh⸗ lich raſcher, und im letzten Akte entfaltet der Moſer ſche ſehr in endlich ſiegreich ſein Banner. Und um dieſer letzten, ehr luſtigen Szenen willen, ſei dem Autor verziehen, daß er anfänglich verſuchte, dem Publikum einen Schlaftrunk zu kredenzen. Durch kernige Streichungen— aber ſie müſſen ſehr kernig ſein— läßt ſich aus dem Ganzen vielleicht noch etwas machen. Neueſtes und Telegramme. Berlin, 9. Nov. Wie verlautet, wird außer dem Arbeiter⸗Altersverſorgungsgeſetz auch das Genoſſenſchaftsgeſetz dem Reichstage gleich bei ſeinem Zuſammentritt unterbreitet werden. Mit den Etatsvorlagen würden Fragen der Neuorganiſation der Marinebehörden und einiger militäriſchen Einrichtungen zu verbinden ſein. Man geht zweifellos einer ſehr bemer⸗ kenswerthen Reichstagsſeſſiun entgegen. Vorausſichtlich werden auch Schriftſtücke über kolonialpolitiſche Angele⸗ genheiten, namentlich über Oſtafrika, vorgelegt werden. *Berlin, 9. Nop. Die„Voſſ. Ztg.“ hält es für nothwendig, daß durch eine baldige und unzweideutige Erklärung von deutſcher Seite über Maß und Ziel der jetzt angeregten Operation in Oſtafrika Auf⸗ ſchluß gegeben werde, weil ſonſt die Befürchtungen vor einem deutſchen Kriegszug nach Inner⸗Afrika nicht zur Ruhe kommen würden. Darmſtadt, 9. Nov. Prinz und Prinzeſſin Heinrich von Preußen ſind abgereiſt. ſehen, wie der Schrecken des erſten Augenblicks oder die fort⸗ dauernde Pein ohnmächtigen Mitleidens auf ihre zarte Or⸗ ganiſation einwirkten? Bei jeder Heimkehr von ſeinen Feld⸗ und Waldgängen war er in fieberhafter Erregung, bis ihm ſeine kleine Frau mit der alten Heiterkeit um den Hals fiel. Daß er verändert war, entging ihr ſo wenig wie der Mutter; aber ihre Fragen, ob er krank ſei oder Verdruß ge⸗ habt habe, machten ihn ſo ungeduldig, daß ſie die Sorge um ihn nur noch gegen einander ausſprachen. Und dann kam der erſehnte, gefürchtete Tag, der lang ge⸗ nährtes Hoffen erfüllte. Wulf hielt einen Sohn in den Ar⸗ men, während Evy die Mutter als Großmama begrüßte und lächelnd und weinend verſicherte, ſie hätte nun nichts mehr zu wünſchen, wäre ganz, ganz glücklich.„O Wulf, biſt Du es nicht?“ fügte ſie hinzu; ſie glaubte die Trübung, die ſie in letzter Zeit ſo oft geängſtigt, auch jetzt in ſeinen Zügen zu ſehen. Wulf erſchrack; ihre Seligkeit durfte nicht geſtört werden. „Ja, mein Liebling, ganz glückich!“ ſagte er, legte das Kind der Reinholdt in die Arme, küßte Evys kleine bleiche Hand, ging hinaus und ließ ſein Pferd ſatteln. Im wilden Ritt ſuchte er den Zorn und Schmerz zu übertäuben, daß der Name, den der Sohn von ihm empfing, kein makelloſer ſein durfte. Eines Tages, das Kind war ſchon acht Wochen alt und trug ſeit vierzehn Tagen den Namen Heinz Clamor, fiel es Evy ſchwer auf die Seele, daß ſie ſich noch nicht wieder nach Vater Reinholdt umgeſehen hatte. Durch ſeine Tochter wußte ſie, daß es ihm in ſeiner Weiſe gut ging; aber der alte Mann, der immer ſo freundlich gegen ſie geweſen war, ſollte ſich nicht vergeſſen glauben und ſollte ihrem Kinde ſeinen Segen geben. Hamburg, 9. Nov. In dem Soeialiſteu⸗ prozeß gegen Laſſen und Genoſſen wurden wegen Ver⸗ gehens gegen die öffentliche Ordnung Laſſen zu einer viermonatlichen, drei Angeklagte zu zweimonatlicher, ſechs zu einmonatlicher und acht zu vierzehntägiger Gefängniß⸗ ſtrafe veruriheilt. * Paris, 9. Noy. Ein Bewohner von Ferouard(?) iſt uuter dem Verdacht des Hochverraths in das Unter⸗ ſuchungsgefängnis in Naney eingeliefert worden. Wie es heißt, hat man bei ſeinem Kinde einen Brief von ſeiner Hand an den Gouverneur von Straßburg gefunden, in dem er ein offenbar ſchon früher gemachtes Anerbieten wiederholt, demſelben um den Preis von 40,000 Franken ein Lebelgewehr nebſt Patrone zu überlaſſen. *London, 9. Nov.„Daily Telegraph“ zufolge habe ſich der mit Prüfung des Zuſtandes der nationalen Verteidigung betraute Cobinetsausſchuß dahin eniſchieden, daß eine beträchtliche Verſtärkung der Flotten nacht nötig ſei. Die Regierung werde infolge deſſen demnächſt dem Unterhauſe Vorſchläge für den Bau von 8 Panzerſchiffen erſten Ranges, 20 Kreuzern und zahlreichen Torpedoboo⸗ ten unterbreiten. * London, 9. Nov. Unterhaus. Der erſte Lord der Admiralität, Lord Hamilton, erklärte, die Zahl der britiſchen Kriegsſchiffe an der oſtafricaniſchen Küſte werde durch das eben dorthin beorderte Panzerſchiff„Agamemnon“ auf 7 erhöht. Der Unierſtgatsſecretär des Auswärtigen, Fer⸗ guſſon, erklärte ferner, er glaube, es ſei gegenwärtig be⸗ abſichtigt, daß das britiſche und das deutſche Geſchwader zur Unte drückung des Sklavenhandels an der oſtafrica⸗ niſchen Küſte getrennt vorgehen ſollen. Die deutſchen Schiffe würden wahrſcheinlich ihre Aufmerkſamkeit dem unter deutſchem Einfluß ſtehenden Küſtengebiet ſchenken. *Havre, 9. Nov. In der Nacht vom Dienſtag zum Mittwoch fand einige Meilen von Lizard ein Zu⸗ ſammenſtoß zwiſchen dem deutſchen Dreimaſter„Theodor Rüger“ und dem engliſchen Dampfer„Nantes“ ſtatt. Der erſtere ſank eine halbe Stunde nach dem Zuſammenſtoß. Die Bemannung des Schiffes flüchtete in zwei Boote. Das Schickſal der„Nantes“, die zwiſchen der Maſchine und dem durch den Stoß niedergeworfenen Schornſtein ein Leck erhielt, iſt unbekannt. Einzelheiten über das Unglück fehlen noch. *Petersburg, 9. Nov. Im nächſten Frühjahr be⸗ ſteht die Emeriturcaſſe des ruſſiſchen Officiercorps dreißig Jahre und zahlt alsdann bedeutende Zuſchüſſe zu den geringfügigen Staatspenſionen. Daher iſt es bei Verab⸗ ſchiednngen nicht mehr nothwendig, in der bisherigen Weiſe Vermögensrückſichten walteu zu laſſen. In gut unter⸗ richteten Kreiſen verlautet denn auch bereits, daß zum Frühjahr bedeutende Verjüngungen im Generalſtabe durch Verabſchiedungen in allen Rangklaſſen eintreten werden; ſchon jetzt ſollen im Kriegsminiſterium umfaſſende Vor⸗ bereitungen zur Aufſtellung der Verabſchiedungsliſten ge⸗ troffen werden. (Nach Schluß der Redaktion eingetroffen.) „London, 10. Nov.(Privat⸗Telegramm). In ſeiner beim geſtrigen Lordmayorsbankett gehaltenen Rede betonte Salisbury die Friedensliebe der europäilſchen Regierungen. Die einzige zu befürchtende Evenwalität beſtehe darin, daß Gefühlsausbrüche informirten Volkes dasſelbe zur Nichtbeachtung der weiſen Rathſchläge der Regierenden fortriſſen. Die immer ſteigende Vermehrung der Rüſtungen dürfe die Friedenszuverſicht nicht vermindern, England dürfe inmitten ſolcher Vorbereitungen nicht unvorbereitet bleiben. Es gelte nicht nur die Sicherheit der Bürger, ſondern auch das Gefühl zu ſtärken, daß dieſe Sicherheit vorhanden iſt. In England ſeien Regierung und Volk vollſtändig einig im Wunſche der Friedenserhaltung. New⸗PYork, 10. Nov.(Privat⸗Telegramm.) Nach nunmehrigen Wahlberichten wird die republikaniſche Majodrität im Repräſentantenhauſe auf 15 Stimmen ge⸗ ſchätzt. Ueber die künftige Zuſammenſetzung der Legis⸗ latur in Virginien herrſcht noch Ungewißheit; der dortige demokratiſche Gouverneur iſt mit 900 Stimmen Mehr⸗ heit gewählt worden. Dagegen lehnten ſich jedoch Größmama Eveline und Holdtchen entſchieden auf. In die heiße, von Torf⸗ und Tabaksqualm erfüllte Stube des Alten dürfe ſie das Kind nicht bringen, erklärten ſie; Evy entſchloß ſich, ihnen den ſchlafenden Liebling anzuvertrauen, und begab ſich allein in die Wohnung des Alten. „Kennſt Du mich noch, Vater Reinholdt?“ fragte ſie zu ihm tretend und umfaßte ſeine braune, runzlige Linke— in der Rechten hielt er die Tabakspfeife— mit ihren beiden Händen. Er entzog ihr die Hand, um die Pelzmütze zu lüften. „Gnädiges Fräulein Epy!“ antwortete er. Sie lachte.„So darfſt Du mich nicht mehr nennen,“ ſagte ſie, indem ſie einen Schemel herbeizog und ſich ihm gegenüberſetzte,.„Ich bin nicht nur Vetter Wulfs Frau, ich habe auch, man bat es Dir gewiß erzählt, ein Söhnchen, o, ſo ein Prachtkind! Aber Du mußt es ja zu allererſt gewußt haben, Vater Reinholdt,“ fügte ſie neckiſch hinzu.„Der „Kleine“ muß doch mit rother Kappe und rothem Fähnchen bei Dir geweſen ſein.“ Der alte Mann ſtreckte wie abwehrend die Hand nach ihr aus. „Nein, nein, gnädiges Fräu.. Frau Gräfin, wollt ich ſagen. Der iſt nicht dageweſen... der kommt nicht mehr ſeit der großen Miſſethat,“ antwortete er mit ſchriller, kla⸗ gender Stimme. „Die große Miſſethat?“ wiederholte Evy.„Was willſt Du damit ſagen?“ Der Alte ſchob die Pelzkappe hin und her. (Fortſetzung ſolgt) eines ſchlecht⸗ 11. Nopember. D. Denr Mannheimer Handelsblakt. Mannheimer Waaren Bericht. (Originalbericht des„General⸗Anzeigers.“) Kohlen. Die abgelaufene Berichtswoche brachte wenig Veränderung in die allgemeine Geſchäftslage, indem ſowohl die Zechennotirungen, als auch die hieſigen Verkaufspreiſe in feſter Tendenz beharren. Die nicht zu zahlreichen Zu⸗ fuhren finden ſchlanken Abſatz und trägt überdies das kalte Wetter zur weiteren Belebung des Geſchäftes bei. Im Engros⸗ Verkehr notiren 00 M. 11—11.20, gew. und geſiebte Hausbrandnuß 1 M. 15.20—15.80, Nuß II M. 15.—15.30. Antracitnüſſe II M. 22.80—28.50, pro 1 Tonne franko Waggon hier. Die Privatplgtzpreiſe betragen noch wie ſeither: Fett⸗ ſchrot M..65, Nußkohlen M..90, Antracitkohlen M..40 pro Ctr. frei an's Haus. Holz. In achast e überall flotten Herbſtgeſchäftes iſt es auch im Holzgeſchäft recht lebhaft und bleiben die Zufuhren gegen vorigen Herbſt nicht zurück. An Schiffsraum iſt kein Ueberfluß und die Frachtentendenz eine ſteigende. Ein feſter Satz läßt ſich nicht angeben, vielmehr hängt derſelbe von der Anzahl der Stationen und mehr oder minder raſchen Be⸗ förderung ab. Jedenfalls wäre es gut, wenn noch einige Zeit offen Waſſer reſp. die Schifffahrt nicht gehemmt würde, um vorliegende Ordre noch effectuiren zu können. Getreide. In vergangener Woche hat ſich im Getreide⸗ geſchäft wenig Neues zugetragen; doch war nicht zu verkennen, daß ſich die Stimmung mehr für Aufwärtsbewegung geltend machte, weil auf die eingetretene kalte Witterung der Schluß der Häfen des Azov'ſchen Meeres und der Donau zu ge⸗ wärtigen iſt. 5 Hopfen. Der Markt iſt etwas feſter, der Export jedoch jeit einigen Tagen ſehr beſchränkt. Beſſere Waare iſt aber ſtets geſucht und nahezu aufgekauft, und werden in den nächſten Tagen deßhalb guch Preisſteigerungen eintreten, da heute hier ſchon högere Preiſe als am Hauptmarkt Nürnberg erzielt werden. Das Geſchäft geht dorten, aber auch nur in beſſerer Waare, ſehr flott. Badiſche, Elſäſſer und Württem⸗ berger Hopfen fehlen ganz, während für Marktwaare M. 100 bis 125, Hallertauer Siegel bis M. 190 und Spalter Land bis M. 180 bezahlt werden. Maunheimer Gffektenbörſe vom 9. November. An der heutigen Börſe wgren Anilinaktien zu 282 pCt. ge⸗ ſucht, aber nur höher erhältlich. Weſteregeln waren gleichfalls ſeſter und ſtellten ſich auf 188 G. Oelfabrikaktien wurden zu 129.70 umgeſetzt. Hofmann und Schötenſack auf die Sulfonat⸗ Convention zu 119.50 gefragt, während Material fehlte. Hei⸗ delberger Aktienbrauerei waren.50 PCt höher. Mannheimer Rückverſicherung gingen zu 860 und Oggersheimer zu 46 um. Coursblatt der Mannheimer Börſe vom 9. Novemvber. Ui 9 ationen. Bad. Oblig. Mark 105.10 bz. 4 R. Hyp. Pfandbr. S. 40-49100.30 G. „„ 109. bz. 4„„ 43—49108.40 G. 1 8 101,80 G.%½„ 0 1888 100.50 B. —„ Com.O. 100.— G. 4 T. 100 gooſe 199.50 G. 4 Mannheim 1881—.— 4 Reichbanleihe 105— 8. 4„ 1885—— 375 5 108.50 63 4 95 1885 108.— B. 4 Preuß. CTonſol 107.50 ö3. 4 Heldelberg 108.25 B. 9,„ 104.— b 8¹⁷ 4 k. B. Ohligat. 101.— G. 4 Bayer. Oölkgationen Mk. 107.— 4½% Judwigshafen Mk. 103,50 G, 4 Pfälz. Ludwigsbahn Mk. 104 75 W4 5 75—— 4 Pfälz. Judwigsbahn fl. 103.50 G. 4% Wagh. Zuckerſabritk 109,75 G .287 5 1 104.10 G. 5 Oggersheimer Spinnerei 101.70 G. 6„ Nordbahn 104 10 G. 5 Verein Chem. Fabriken 99.— bz 32⁰8 Priorit 101.75 B. 5 Weſteregeln Alkaliwerke 104.— G 3½ Nhein. Hyp.⸗Bfandbrieff 85.70 b3. Asetien. Badiſche Bank 110.— G. Hrauerei Schwartz 159.25 Y. Rheiniſche Creditbank 126.80 G.[Bterbrauerei Sinner 167.— B. „ ir pct. E.—.— Malzfabr. Hochheim—.— Pfälziſche Bank 129.— öz. Werger che Brauerei 11% 90 B. Mannheimer Volksbank 119 50.] Badiſche Brauerei 114.40 G Deutſche Unionbank 96.—.] Mannh. Damyfſchleppſchiff. 125.50 B. Pfälziſche Ludwigsbahn 297.— G. Cöln. Rhein-u. Seeſchifffahrtſ 91.— 8 „ Ma bahn 185.— G. Bad. Schifffahrt-Aſſecuranz 1489. bz. 15 Nobbahn 107.20 G. Bad. Rück- u. Mitverſich. 940.— bz. eldelberg-Speyerer Bahn 82.— G. Mannheimer Verſicherung 510.— 55. exein en Fabriken—.— Mannheimer Rückverſich. 360.— 8 Badiſche Anilin u. Soda 282.— G. Württ, Transportverſich. 885.— B. Weſteregeln Alkaliwerke 186.— G. Oberrhein. Verſ.-⸗Geſellſchaſt 805.— G. u. Schötenſack 115 50 G. Oggersheimer Spinner 46.— G. erein Oelfabrifen 129 70 bz. Ettlinger Spinnerei 128.— Waghäusler Zuckerfabrit 38.— B. Lagerhaus 97.— G. Maunheimer Zuckerraffin. 90.— bz.] Deutſche Seehandl. 25.— B. Mannheimer Aktienbrauerei 909 50 0 Manuh, Gum. u, Asbſörk. 45.— bz. Eichbaum-Brauerei 179 50 53.J Karlsruher—.— Ludwigshafener Brauerel 215— G. H pinnerei 103.50 8 Schweßinger Brauerei 76.50 B. 1 5 inen Haid u. Neu—.— Brauerei z. Storch 136 50 B. Nähmaſchinen Gritzner—.— Heidelberger Actienbrausrei 144 50 G. Speyerer Dampfziegelei 187.— Mannheimer Börſenwoche. „Griginalbericht des„General-Anzeigers.“) Mannheim, 10. Nop. 1105 nennenswerthe Coursvariationen und bei ſtillem Geſchäft vollzog ſich der Verkehr an unſerer Börſe und ſind es lediglich einige Brauereiaktien, die ihren Cours nicht un⸗ weſentlich erhöhen konnten. Kleinlein avaneirten.50 pCt. (444.50) auf den guten Abſchluß, während Sinner aus gleichem Grunde ihren Cours um 2 pet. erhöhten. Bad. Brauerei, guf die wir wiederholt hingewieſen haben, gingen auf 114.50 ( Ct.) und bleiben noch ſo geſucht, durch Bekanntwerden der Bilanz noch Bewegung in dieſes Effekt kommen. Mannheimer Aktienbrauerei, die wie gewohnt einen vorzüg⸗ lichen Abſchluß vorlegen werden, bei lebhaften Umſätzen bis 209.50 ſteigend. Eichbaum feſt bei kleinem Geſchäft. Werger⸗ Aktien mußten weiter.85 pEt. nachgeben, da, wie es ſcheint, der vorliegende Jahresabſchluß nicht allgemein befriedigt, Cours 112.90 Brief, uf dem Verſicherungsmarkte war keine einheitliche Tendenz, da Oberrheiniſche Verſ.⸗Aktien in Folge einer kleinen Verkaufzordre um M. 20 fielen, während Mannheimer Verſ. M. 10 und Mannheimer Rück ſogar M. 15 avancirten. Der Verkaufsaudrang in dieſen beiden 5 hat vollſtändig aufgehört und hofft man, daß es der Verwaltung dieſer Ge⸗ ſellſchaft gelingen wird, durch Einſchränkung des ſchwer con⸗ trolirbaren ausländiſchen Geſchäfts, ſowie durch größte Vorſicht bei Uebernahme der Riſiken und Anknüpfung von Rückverſicherungsverträgen, im laufenden Geſchäftsjahre wie der Gewinne zu erzielen. Hofmann und Schötenſack etwas feſter, Anilin und Weſteregeln ruhig und unverändert. Oelaktien konnten ebenſo wie Pfälzer Bank⸗Aktien den Cours nicht behaupten. Oggersheimer zu 46 im Verkehr. Fraukfurter Mittagbörſe. Frankfurt a.., 9. Nov. Auf den feſten Verlauf der geſtrigen Abendbörſe iſt heute eine ziemlich belebte und von günſtiger Haltung beherrſchte Börſe gefolgt. Das Ge⸗ rücht von dem Abſchluß einer ruſſiſchen Anleihe mit einem internationalen Conſortium ünter Führung der Banque de Paris erhält ſich. Berlin, welches 1 0 mit Ruſſennoten bis 202.50 gefallen, indeß zu 207.50 geſchloſſen batte, machte heute einen Sprung bis 214. Dem entſprechend zeigten alle Speculationspapiere feſtere Haltung. Während indeß Ere⸗ ditactien, Disconto, ſowie ausländiſche Fonds aigen den An⸗ fangscours wenig Fortſchritte machte zum Theil auf Reali⸗ ſationen ſelbſt Bruchtheile nachgaben, zeigte ſich für Staats⸗ bahnactien auf Wiener Anregung ſtarke Nachfrage und der Cours konnte beinahe 3 fl. anziehen, auf Gerüchte von neuen Verhandlungen über die Erneuerung des rumäniſchen Han⸗ delsvertrages. Gensral⸗Anzeiger. Creditaktien, Disconto unverändert. Lübecker 1¼ pCt., Marienburger beinahe 2 pCt. höher. Schweizer Bahnen gleichfalls feſter, Gotthard 1¼ bCt., Nordoſt ½ pCt. ge⸗ ſtiegen. Buſchtherader 3 ½ fl., Duxer ca. 3 fl., Galizier 2 fl. Lombarden 1¼ fl., Elbthal 2 fl., Ausländiſche Fonds ſehr feſt, Ruſſen bevorzugt, Orientanleihen ½ pCt., Gemiſchte ca, n ½% PCt, 1880er 1 pet. über deſtteh Mittag. Ungarn, höher. Electricität 10 pCt. geſtiegen. Deutſche Verlags⸗An⸗ 1055 1 5 matter, Gelſenkirchener höher. Privatdisconto s—/ PECt. Frankſurter Effektenſseietät. Schlußcourſe: Kreditaktien 257¼½ Staatsbahn⸗Aktien 210¾% Diskonto⸗Commandit 224.80, delee Bank 173, Darmſtädter Bank 159.50, Berliner Handelsgeſelſch. 174.30, CſakathurnAgram 41¾, Prag⸗Duxer Prior.⸗Altien 92 ½, Laurahütte 121.10, Gelſenkirchen 139.30, Gotthard 128, Central 120.60, Nordoſt 98.20, Jura 104.80, Union 90.40, Weſt 30.20, Italiener 95.90, 1880er Ruſſen 86.40, Egypter 82.65, 3 pCt. Portugieſen 64.10, Ottoman. Zoll⸗Obl. 69.35, Tribut 83.40, Griechen 73.05, Deutſche Oelfabriken 129.90, Nordd. Lloyd 144.90, Verlag Richfer 146.80. Bei rubhigem Verkehr waren vornehmlich Staatsbahn⸗ aktien weiter ſhlaſſe die ührigen Werthe zeigten gegenüber dem Mittagsſchluſſe wenig Veränderung. Frankfurter Börſenwoche. GBriginalbericht des„General⸗Anzeigers.“) Frankfurt a.., 10, Nov. „Die großen Hauſſe⸗Poſitionen in Commandit und ruſ⸗ ſiſchen Noten, welche durch die hohen Reports der letzten ziquidation zu Tage getreten, hatten zu Beginn der Woche die Contremine ermuthigt, einen waftge mit Erfolg be⸗ gleiteten Vorſtoß zu unternehmen. er Zuſammenbruch einer Petersburger Spekulationsfirma, die ſtark in Rubeln engagirt war, und der große Goldausgang aus der engliſchen Bank unterſtützten die Bewegung, welche erſt am Donnerſtag zum Stillſtand kam Das Gerücht, die ruſſiſche Anleihe ſei im Höhe von 500 Millionen mit einem internatlonalen Con⸗ ſortium abgeſchloſſen worden, hat ſich zur Stunde nicht be⸗ ſtätigt und ſcheint ebenſo erfunden, wie ähnlſche frühere Nach⸗ richten, es ſind aber große Operationen, die Emiſſion der deutſch⸗kürkiſchen Anleihe und die ungariſche Converſion im Anzug und im Hinhlick auf dieſe Geſchäfte intereſſirt die hohe Jinanz und ſucht die rückgängige Bewegung ins Gegen⸗ theil zu kehren. Die ganze Woche über ſuchte man die ſchlechte Haltung der auf Valute lautenden ruſſiſchen Anlehen durch auffallend feſte Tendenz für ruſſiſche Goldanlehen zu paraly ſiren, welche beim erſten Anzeichen und Stimmungs⸗ umſchwunge vorerwähntes Gerücht zeitigte. Jedenfalls hat man den Hehel an richtiger Stelle angeſetzt. Das Geſchäft war zeitweiſe recht lebhaft, namentlich in Disconto gewannen die Umſätze eine ganz reſpectable Aus⸗ dehnung. Auch diesmal hat es nicht an beunrühigenden Ge⸗ rüchten gefehlt, ſo wollte man am Mittwoch 5 der Zar ſei bei dem Bahnunfall erheblich an der Bruſt verwundet worden; eine andere Verſion lautet auf plötzlich eingetretene Gemüthskrankheit. Die Schwaukungen der Courſe, beſonders von Rubel⸗ noten, ſind ganz enorme, von geſtern auf heute etwa 12 Mark; es iſt ganz unzweifelhaft, daß die kleine Speculgtion, die ſo zu ſagen von Hand zu Mund lebt, ſolche Variationen nur in den ſeltenſten Fällen ertragen kann. Egypter werden ſeit heute von Berlin und London in Poſten abgegeben, man ſprach von einem neuen Aufſtand und von der Abſicht der Maldiſten, an der Zerſtörung der Bewäſſerungswerke zu arbeiten. Staatsbahn⸗Aktlen liegen ſehr feſt und werden von ſehr Seite gekauft; man ſprach vom Ankauf der Orient⸗ gahnen, auch ſollen die Ausſichten für ein Zuſtandekommen des Handelsvertrags mit Rumänien ſehr günſtig ſein. Die neue türkiſche Anleihe erſcheint ſchon nächſten Dienſtag zum Cours von 77 pCt. Dex Uebernahmspreis war bekannt⸗ lich 70 pCt. und wird das Conſortium daher ein ſehr gutes Geſchäft machen. Amerikaniſche Produkten⸗Märkte. 9. November.) (Schlußcourſe vom New⸗Nor!k Chieago Monat 5 Weizen Mais Schmalz Caſfee Weizen Mais Schmalz Januar 214⁰ 49 ++——.— 118%—— 7 8 8——— 13.55⁵————ü är,——— 135—eH——— 557%%ͤ Mai 11975 48/— 18.55 117% 39— Juni——————— Juli——— 18.5——— Auguſt————————.— September——— 13.555——— Oktober—————— November 111¼———.—— 416%— Dezember 118— 817.— 18.78 110% 40%—— Geld⸗Sorten. Dukaten Mk..60—70 5515 Imperials Mk. 16.74—69 20 Fr.⸗Stücke„ 16.17—18 Dollars in Gold„.390—16 Engl. Sovereigns„ 20.88— 8 Schifffahrts⸗Angelegenheiten. „Ruhrort, 8 Nov. Der eiſerne Kahn„Anng“(Schiffer Skihrt), mit Kohlen nach Holland beladen, collidirte auf der ſog.„Schreckling“ mit dem Anhang eines zu Thal kommen⸗ den Remorqueurs derart, daß beide Jahrzeuge Havarie er⸗ litten,„Anna“ jedoch ſo raſch in den Fluthen verſchwand, daß der Schiffer mit ſeiner Mannſchaft kaum Zeit hatte, noch das nackte Leben zu retten. Duisburg, 9. Nov. Der Hafen⸗Kanal iſt derart mit Fahrzeugen belegt, daß es nahezu unmöglich iſt, noch durch⸗ kommen zu können. Der Verkehr iſt demzufolge ſehr lebhaft und ſtehen die Frachten heute: Nach Amſterdam für Schiffe von 100—120 Karren fl. .10—.00, Schiedam.25—.35, Rotterdam.20—.00, Ant⸗ werpen für große Schiffe.75—.00, für kleine Schiffe.00 .00, Mainz⸗Mannheim für Schleppkähne Mk.75—.00, für Holzſchiffe M..00—.00, Koblenz.50—.75. Mannheimer Hafen⸗Verkehr. Folgende Schiffe ſind am 9. November angekommen: Hafenmeiſterei I.(Rheinvorland). Schiffer ev. Kapitän, Schiff. Kommt von Ladung Etr. Claaſen Coſter Rotterdam Stückgüter 652 Maxtin Mathilde Köln 95 40 A. Böcking Lothringen Rotterdam 75 2482 Hafenmeiſterei II. H. Bös falz 2 Köln Segaer 500 J. Meffert Induſtrie 12 Rotterdam Getreide 16052 C. Dreiß Carl Franziska 5 5 13008 W. Höhr Mainz 18 Schiedam Roggen 6800 Hafenmeiſterei III. .Zimmermann Catharina Jagſtfeld Salz 3798 H. Eiermann Eliſe„ 1 37180 — Die Liebe 9„ 34¹0 Emmig Ferdinand 2400 „Neinmuth Nieverzagt Heilbronn Stückgüter 1651 S⸗Nachrichten. N5 9. Nov..88 m.— 0,11. Kaub, 9. Rov.80 m.—.15. Konſtanz, 9. Nov..90 m. 4..00. Nov..64 m.—.1 Koblenz, 9. Züningen, 9. Nov..48 m. +..Köln,§. Nov..90 m.—.14. J ee en Kuhrort, 9. Nov..40 m..08, Sauterburg, 9. Nov..77 m.—.07. N eckar. axau, 9 Nov..10 m—.05. Maunheim, 10. Nov..05 m.=.89. Mannheim, 10. Nob..04 M..08. Heilbronn, 10. Nov, 126 W.—.50. Dampfer⸗Nachrichten. Bremen, 7. Nopbr.(Telegraphiſche Dampfer⸗Nachrichten des Nordbeutſchen gloyd io Bremen, mitge heilt don Ph Fac. Eglinger, alleiniger, General⸗Agent in Mannheim.) Dampfer„gihein“, welcher am 24. Oktober in Bremen abge⸗ fahren war, iſt am 7. Nov. Bm. 5 Uhr wohlbehalten in Baltimore angekommen. Fr. Reutter Pr. der Hombopgthie und Naturheilmethode Nr. i 0 5 . Mannheim r. 1. Ueber Erfolg beſte Referenzen und Atteſte. 19093 Die ſchönſte Zierde für jede junge Dame iſt unſtreitig ein recht volles und reiches eigenes Haar. Von den vielen Mitteln, die zur Erlangung eines ſchen Hagrſchmucks in den Zeitungen empfohlen werden, hat ſich indeſſen bis jetzt nur ein einziges in Wirklichkeit bewährt: es iſt dies das William Lasson'sehe Hair-Elixir, welches in Mannheim bei T. J. Hartmeyer, Planken P 3, 13 zu haben iſt. Einen neuen Beweis gibt nachfolgendes Schreiben über Dr. Liebers Nerven⸗Kraft⸗Elixir: Das Nerven⸗Kraft⸗Elixir von Dr. Lieber iſt in ſeiner Wirkung für Nervenkranke aus⸗ gezeichnet ꝛc. Carl Huter, Maler z. Z. in Heinde b. Hildes⸗ heim. Nur allein ächt zu haben unter der Schutzmarke (Kreuz mit Anker) in Flaſchen à ½ Etr. 3 Mk., ½ Otr. 5 Mk., ½ Ctr. 9 Mk. in den Apotheken und der Centrale M. Schulz, Hannover. 18849 Zu haben in den meiſten Apotheken, ſowie Haupt Depot bei Jakob Uhl in Mannheim und C. Th. Ehelius in Ludwigshafen. „Guter Rath! Der Nutzen und Zpeck der Zähne gipfelt nicht allein darin, wie wohl manche junge Damen zu glauben ſcheinen, bei einem Lächeln ein Glanzlicht über das ganze Antlitz zu werfen und eine ebenſo deutliche wie wohl⸗ lautende Ausſprache zu ermöglichen, ſondern beſtetzt vor Allem in ihrer Unenthehrlichkeit für genügendes Kauen. Würde nur der zehnte Theil der Mühewaltung, welche man auf die Kleidung zu verwenden pflegt, der Sorge für den Ober- und Unterkiefer gewidmet, ſo ſtände es merklich beſſer um Ausſehen, Wohlbefinden und gute Laune, beſonders der Leute in reifexen Jahren, Ein willkommenes Mittel, die Zähne vor frühem Verfall zu ſchützen und ſich Geſundbeit und Jugendlichkeit zu bewahren, bietet das von wiſſenſchaft⸗ licher Seite warm empfohlene„JIlodin“, welches in den Apotheken zu Mk. 125 per Flacon(Doppelflacon Mk..—) erhältlich iſt. Dasſelhe beſitzt außerdem noch eine Reihe weiterer werthvoller Eigenſchaften: als Mund⸗ und Gurgel⸗ waſſer löſt es den Schleim, härtet die Halstheile und macht ſie unempfindlicher gegen Erkältungen und iſt dabei von einem wahrhaft angenehmen und erfriſchenden Geruche. Schnupfen, Huſten und Heiſerkeit würden bei dem regelmäßigen Gebrauche dieſes Mundwaſſers nicht ſo leicht zu befürchten ſein. Erhältlich in Mannheim bei W. Sieherg, Medie. Droguerie NJ 2, 7; Haupt⸗Depot: Schwan⸗Apoſheke(am Fruchtmarkt.) 17460 * Bekanntm No. 64117. Die Wittwe des Bäckers Philipp Kolb, Katharina geb. Orth in Neckarau, hat um Einſetzung in die Gewähr der Vera laſſenſchaft ihres verſtorbenen Ehmanns erſucht. Dieſem Geſuche wird eniſprochen, wenn nicht innerhalb ſechs Wochen Einſpruch dagegen erhoben wird. 18588 Mannheim, den 27. Oktober 1888. Der Gerichtsſchreiber Großh. Amtsgerichts Wagenmann. Die Stelle des zweiten Bürgermeisters der Stadt Mannheim iſt in Erledigung gekommen und wird hiermit mit einem, vorbe⸗ haltlich näherer Bereinbarung auf mindeſtens Mk. 6,000. angenommenen Jahreseinkommen zur Bewerbung ausgeſchrieben. Den Meldungen geeigneter Herren Bewerber ſehen wir, unter Angabe der Bedingungen und Nachweiſung über bisherige Thätigkeit bis ſpäteſtens 15. Dezember 1888 entgegen. Zu jeder Auskunft⸗Ertheilung iſt der Stabtrath gern berelt. Mannheim, den 25. Oktober 1888. 190 Der Stadtrath: Moll. Ankündigung. Daßs zur Konkursmaſſe des Schloſſers Friedrich Kembter in Mannheim gehörige Wohnhaus Litera J 2, 17 dahier ſammt liegenſchaftlicher Zugehör neben Karl Wey Erben und Martin Kelſppel Wwe., gerichtlich geſchätzt zu 52000., wird Mittwoch, den 14. November d. Is., Nachmittags 3 Uhr auf dem Rathhauſe dahier einer nochmaligen Verſteigerung ausgeſetzt und es erfolgt der endgiltige Zuſchlag um das ſich ergebende höchſte Gebot, wenn ſolches auch unter dem Schäßungspreiſe bleiben würde. 18411 Mannheim, den 17. Oktober 1888. Der Vollſtreckungsbeamte: Deetken. Heirathsausſteuer der Jamnel⸗Feuſt⸗Iliftung in Maunheim. Für das Jahr 1889 iſt aus der Samuel⸗Feuſt⸗Stiftung hier eine Heirathsausſteuer an eine unbemittelte Verwandte des Stif⸗ ters zu vergeben. Die Geſuche ſind nebſt Geburtszeugniß, Zeug⸗ niß über ſittliche und religiöſe Führung, Bedürftigkeitszeugniß und dem Nachweis des Verwandtſchaftsgrades mit dem Stifter bis 25. Januar an die unterzeichnete Verrechnung einzuſenden. Mannheim, 18. Oktober 1888. Die Verrechnung der Samuel⸗Feuſt⸗Stiſtung: Dr. Fürſt, Rabbiner. Todes-Anzeige. Freunden und Bekannten widmen wir hiermit die ſchmerzliche Nachricht, daß es Gott dem Allmächtigen ge⸗ fallen hat, unſern innigſt geliebten Gatten, Vater, Groß⸗ vater und Schwiegervater Herrn Georg Richard Thorn Donnerſtag, den 8. November, Nachmittags ½4 Uhr Winterer, 18344 nach langem, ſchwerem Leiden im Alter von 55 Jahren 10 Monaten zu ſich zu rufen. 19661 Um ſtille Theilnahme bitten Die trauernden Hinterbliebenen. 5 NB. Die Beerdigung findet Sonntag, 11. Nov. Vormittags 9 Uhr vom Sterbehauſe Lit. 2 10, 11d (eindenhoß) aus ſtatt. 6. Seite. General⸗Anzeiger Bekanntmachung. Die Feldbereinigung der Gemarkung Feudenheim, Gewann Heckremis. (285) Nr. 81819. Der Gemeinderath Feudenheim hat bei Gr. Oberdirektion des Waſſer⸗ und Straßenbaues den Antrag geſtellt, eine Feldbereinigung mit Herſtellung von Feldweganlagen in der Gewann,„Hecremis“ an der Wallſtädter Gemarkungs⸗ grenze vorzunehmen. Nachdem die Vorarbeiten für dieſes Unternehmen durch Gr. Oberdirektion des Waſſer⸗ und Straßenbaues geprüft worden ſind, werden dieſelben gemäߧ 4 der landesherrlichen Verordnung vom 21. Mai 1886 14 Tage auf dem Rathhaus zu Feudenheim zur Einſicht der betheiligten Grundeigenthümer öffentlich aufgelegt und gleichzeitig auf 19678 Montag, den 26. November, Vormittags 9 Uhr im Rathhaus zu Feudenheim Tagfahrt anberaumt, zu welcher ſämmtliche betheiligten Grundeigenthümer zur Vorbringung etwaiger allgemeiner oder beſonderer Erinnerungen und Anträge und zur Abſtimmung über die Ausführung des Unternehmens mit dem Bemerken vorgeladen werden, daß die Nichterſcheinenden und die Nichtabſtimmenden als dem beantragten Unternehmen nach dem vorgeſchlagenen und den etwa in der Tagfahrt— unbeſchadet der Hauptgrundzüge des Entwurfs— beſchloſſenen Aenderuugen des Plans beiſtimmend werden angeſehen werden u. daß in der gleichen Tagfahrt die Vereinbarung über die Wahl der Mitglieder der Vollzugscommiſſion ſtatfinden ſoll, auch daß etwaige Anträge auf Befreiung von in dem Verzeichniß der betheiligten Grundſtücke aufgeführten Liegenſchaften ſpäteſtens vor der Abſtimmung zu ſtellen ſind. Mannheim, den 8. November 1888. Großh. Bezirksamt Beuſinger. Bekauntmachung. Die Feldbereinigung in der Gemarkung Wallſtadt, Diſtriet Mittel⸗ und Unterfeld betr. 1285] Nr. 81818. Der Gemeinderath Wallſtadt hat bei Gr. Oberdirection des Waſſer⸗ und Straßenbaues den Antrag geſtellt, eine Feldbereinigung mit Herſtellung von Feldweganlagen in den Diſtricten Mittel⸗ und Unterfeld vorzunehmen. Nachdem die Vorarbeiten für dieſes Unternehmen durch Gr. Oberdirektion des Waſſer⸗ und Straßenbaues geprüft worden ſind, werden dieſelben gemäߧ 4 der landesherrlichen Verordnung vom 21. Mai 1886 14 Tage auf dem Rathhaus zu Wallſtabt zur Einſicht der betheiligten Grundeigenthümer öffentlich aufgelegt und gleichzeitig auf Samſtag, den 1. Dezember, Vormittags 9 Uhr im Rathhaus zu Wallſtadt Tagfahrt anberaumt, zu welcher fämmt⸗ liche betheiligten Grundeigenthümer zur Vorbringung etwaiger allgemeiner oder beſonderer Erinnerungen und Anträge und zur Abſtimmung über die Ausführung des Unternehmens mit dem Bemerken vorgeladen werden, daß die Nichterſcheinenden und die Nichtabſtimmenden als dem beantragten Unternehmen nach dem vorgeſchlagenen u. den etwa in der Tagfahrt— unbeſchadet der Haupt⸗ grundzüge des Entwurfs— beſchloſſenen Aenderungen des Plans beiſtimmend werden angeſehen werden und daß in dergleichen Tagfahrt die Vereinbarung über die Wahl der Mitglieder der Vollzugscommiſſion ſtattfinden ſoll, auch daß etwaige Anträge auf Befrreiung von in dem Verzeichniß der betheiligten Grund⸗ ſtücke aufgeführten Liegenſchaften ſpäteſtens vor der Abſtimmung zu ſtellen ſind. Mannheim, den 8. November 1888. Großh. Bezirksamt. Benſinger. Großh. Badiſche Staatseiſenbahnen. Bekanntmachung. Am Sonntag, den 11. ds. Mts. wird an⸗ läßlich des Kirchweihfeſtes in Schwetzingen ein weiterer Lokalzug in folgendem Kurs von Schwetzingen nach Mannheim abgelaſſen werden: Schwetzingen ab 10 Uhr 26 Min. Abends 19679 Rheinau I 5 Neckarau„ 10 31„ 72 Mannheim an 11„ 0„ 15 Mannheim, den 9. November 1888. Der Gr. Betriebsinſpektor. 19862 Oeffentliche Verſteigerung. Monlag, 12. November d.., Nachmittags 2 Ahr werde ich im Pfandlokale T 1, 2 hier einen großen Vogelkäfig mit Springbrunnen und Waſſerleitung, 1 Spiegelſchrank, 2 Chif⸗ fonniere, 1 Kleiderkaſten, 1 Küchenkaſten, 1 Gaslaterne, 1 Spiegel, 1 Tiſch, 2 Nähmaſchinen, 1 Regulator, 1 Kommode, 1 Pfeiler⸗ kommode, 10 Mille Cigarren(von den feinſten bis zu den ge⸗ wöhnlichſten Sorten), um 3½ Uhr in 2 1, 27 eine neue Knopfmaſchine mit Transmiſſion ꝛc. gegen baare Zahlung im Vollſtreckungswege öffentlich verſteigern. 19660 Mannheim, den 9. November 1888. Weipxel, Gerichtsvollzieher. Fipilfandesregiſter der Stadt Manußeim. opember. Verkündete. „Joſef Stephan, Steinhauer und Margaretha Goos. Trabas Schafer, Taglöhner und Anna Maria Winter. Fraugott Wiegand, Tapezier und Eliſabeth Allgaier. 1 5 Zimmermeiſter und Sofie Wühler. ärtner und Margaretha Groh. eb. Chaußeaux. Taglöhner und Catharina Schork. aufmanu und Ernſtine Gerber. ian Lang, Kaufmann und Johanna Schreiber. 5 9 9 770 Bleickhardt, Schloſſer und Magdalena Fath. Daniel Reinmuth, Maurer und Feller. 1 85 Muſcheck, Antzquar und E ſlaboeh Bauer. Straube, Gipſer und Maria Magdalena Baum. r. Rich. Theod. Hch. Cellarius, Fabrikdirektor u. Dora Joha. Koch 9 Handſchuhmacher, Eiſengießer und Eliſabeth Müller. oſef Albert Guſtav von Khuon⸗Wildeeg, Inſpektor und Kath. Tbereſe Meier. „Joſef Reichle, Zimmermann und Agathe Mesmer. „Lupwig Schuch, Lehrer und Eliſe Marie Göhring. „Friedrich Ziegler, Bijoutier und Soſie Wilhelmine Plag. Thomas Münch, Glaſer und Friedg Bechtold. Simon Lauble, Metzger und Eva Marie Marci. ovember. Getraute. Fact Rudolf Stoll, Kaufm. mit Walburga Marie gen. Wally artmann. „Ludwig Weber, Schreiner mit Georgine Friederike Arnold. „Georg Zeh, Spengler mit Sofie Knauff. „Joh. Bäptiſt Sutter, Kutſcher mit Eliſabeth Volk 5 udwig Schöll, Theaterarbeiter mit Louſe Seckel Peter Fleck, Eiſengießer mit Eva Kreuzer. Georg Voll, Taglöhner mit Sofie Hardung. „Emil Schätti, Eiſengießer mit Chriſtine Bamberger. Wilhelm Pfeil, Kutſcher mit Eliſabeth Schwalb. „Georg Wagner, Schuhmacher mit Regina Schmitt. 8 Ehriſtof Bühler, Kutſcher mit Helene Götz. 3. Wilhelm Lenz, Taglöhner mit Franziska Bönig. 38. Georg Horbach, Fabrikarbeiter mit Eliſ. Greßmann geb. Brein. 8, Karl Bärtels, Zimmermann mit Margaxetha Grönert. „Johann Heinrich Beck, Bademeiſter mit Joſefine Kreis. do arl Eugen ohann Gumb, 0 ohann Vogler, Schneider und Barbara Fieſer Je Schleich Marx, K Maximi n 80 90 90 90 90§0§0 8 f8 8 aagg. geb. Hoffmann. ., n ο ττ ν ο 11. November. 7 Ludw. inr. Klein e. S. 95 Carl Leonhard. Schloſſer Carl 8 eodor Lempp e. T. Lina. „Bahnarbeiter Georg Friedr. Mittmann e. S. Georg Friedr. Schreiner Michael Karl Kunz e. T. Anna Chriſtine. 110 Peter Boßlet e. S. Otto. . 7 5 Georg Schneider e. T. Luiſe Theodore Thereſe. ipſer Joh. Chriſt. Ehmann e. T. Caroline Sofie. Gummiärb. Auguſt Luhmann e. S. Franz Friedrich. Tagl. Konrad Eberwein e. S. Jakob Heinrich. „Tüncher Friedr. Müller e. S. Karl. 5 Heamſr er Joſef Hanitzſch e. S. 1 9 MNaurer! 80 Schwöbel e. T. Anna Reging. „Schreiner Joh. Adam Müller e. S. Emil Albert. Magazinier Adalbert Reil e. T. Emma Hilda. „Schiffer Leonhard Schwippert e. S. Jacob. Aufſeher Friedr. Herm. Möllering e. T. Anna Bertha Hedw. 8 Saclo Otto 85 e. T. Martha Karoline Henriette. chloſſer Alex. Spiegel e. S. Eduard Alexander. Wagenwärter Adolf Weigold e. T. Luiſe Margaretha. immermann Therdor Froh e. S. Theodor Adam. chneider Auguſt Ernſt Möbis e. T. Emma. . Tagl. Gottfried Kühnle e. S. Julius. Bierkutſcher Ludwig Freimüller e. S. Adam. „Eiſengießer Michael Stammler e. S. Bernhard Phil. Auguſt. 1 Friedr. Lehr e. S. Julius Hermann. CCC ² ðâͤd No vember. Geſtorbene. 2. d. verw. Privatmann Johann Ulrich Vögele, 85 J. 1 M. 18 T. a. 15 T. d. f Kirchendieners Konrad Weißling, 18 J. 3 M. „ d d E Peter Helm, 1 T. a. ſer, 46 J. 5 M. 80 N Wilhelm, S. d. Wirths Geor . d. verh. Schloſſer Adam g0 .Mina Frieda, T. d. Schloſſers „d. verh. 818 Leonhard Prokopp, 40 J. 11 M. a. riedrich, S. d. Tagl. Franz Häfner, 7 J. 5 M. 20 T. a. „Jakob, S. d. Küfers Jakob Hartmann, 14 J. 9 M. a. Nc Helffenſtein, 74 J. 5 M. S* n SrNα — „d. verw. Privatmann Franz a. Auguſte Anna Juſting geb. Nitſchke, Ehefr. d. Schieferdeckers Wilh. 17 46 J. 9 M. 23 T. a. 8. Gliſabeth, T. d. Schreiners Chriſtian Metterhauſer, 7 J. 24 T. a. 9. Johanna Maria, T. d. Kaufmanns Johann Maria Lutz, 7 M. 6 T. a. 8. geb. Haas, Ehefr. d. Fabrikarb. Anton Friedrich, 49 J. „. — Ausjug aus den Civilſtaudes⸗Kegiſtern der Stadt Indwigshafen a. Ah. November. Verkündete. Ludwig Seb. Gagab,.⸗A u. Eliſab. Mohr. Franz Joſef Philipp, Poſtbureaugehilfe u. Helene Steinbacher. ohann Laubner,.A. u. Eliſab. Huber. Karl 80 o Traugott Wiegend, Tapezier u. Eliſab. Allgaier. Tobia attern,.⸗A. u. Kath. „Wilh. Alfred Haifack, Schmied u. Clara Miſchon. oh. Bernh. Hamm,.⸗A. u. Maria Tuffing. upert Fromm,.⸗A. u. Ling Scheurer. Karl Köberlin, Architekt u. Maria Weiß. 6. Georg Jungen gen. Hartmann,.⸗A. u. Kath. Remmel. November. Getraute. 8. Andr. Müller,.⸗A. m. Chriſtina Sofig Scheuermann. 4. Michl. Sommer, Tagner m. Karolina Dickopf. 8. Anton Friedrich Haas, Magazinarb m. Anna Barb. Völbel. 8. Georg Sell, Mauxer m. Barbara Engel. 8. Andreas Kaidel, Tüncher m. Kath. Hartmann. Oktober. Geburten: 30. Barb. Marg., T. v. Gottlieb Weinmann, Spengler. 30. Wilhelmina. 30. Otto Heinrich Wilh., S. v. Johann Büttner, Kaufmann. . Ernſt p, S Theodor Hörig, Schmied Ernſt Paul, S. v. Fran eodor Hörig, ed. Magdalena, T. v. 0 riſt Wauſe Poſtbureaudiener. . Maria Louiſe, T. v. Dr. Guſtav Louis Ferd. Jacobſen, Chemiker. Magdalena, T. v. Jakob Appel, Tüncher. Eugen, S. v. Daniel Stemmler,.⸗A. oſef Anton, S. v. Johann Bayer, Glaſer. uguſt Chriſtian, S. v. Moritz Chriſt. Krämer, Küfer. Louiſe Marg., T. v. Ernſt Wilh. Max Beis, Photograph. Anna Maria, T. v. Lambert Bea, Mühlenbauer. „Karl Julius, S. v. Iulius Schüßler, Aufſeher. Kath. Kgrolina Eliſ., T. v. Valt. Vollner, Eiſenbahnaſſiſtent. .Eliſabetha, T. v. Johann Klohr, Locomotivführer, ohann Michael,. v. Joh. Mich. Schneider, Schuhm. arl Friedrich, S. v. Karl Schmitt. Schloſſer. Shlſtene. Märia, T. v. Jacob Weſtrich, Aufſeher. riſtina. Anna Kath., T. v. Gg. Adam Flächſenhaar,.⸗A. Barbara, T. v. Joſef Wittemann, Fuhrknecht. Erna Helena, T. v. Dr. Joh. Rembe, prakt. Arzt. Frieda, T. v. Frie r. Mayer, Marmorſchleifer. ilhelmine, T. v. Peter Baus Dienſtknecht. Auguſte Emilie, T. v. Lorenz Wegtzel, Wirth. .Maria Suſanna, T. v. Nilly, Tüncher. Cva, T. v. Carl Scherer, Müller. Eliſabetha, T. v. Hch. Stauffer 2, Oekonom. Oktober. Geſtorbene. 30. Heinrich, 3 M. a. S. v. Gg. Bauer, F⸗A. ee 94 8 Scgloff 1. Franz er 0 oſſer. 1. Karl, 3 J. 1 M. a. T. b. Anton Helfert, Vorarb. 25 Riter 3 J. 6 M. a. S. v. Phil. Milz, Dienſtmann. 2. Eliſab. Philippina, 1 J. 1 M. a. T. v. Peter Hammer, Aufſeher. 2 1 5 Wilh., 1 M. 14 T. a. T. v. Karl Ernſt Stroller,.⸗A. 3. Johann, 17 T. a. S. v. Jacob Krug, 3. Conrad, 7 M. a. S. v. Jacob Köhler, Stückwerker. 4. Georg Kaufmann. 30 J.., Tagner. 6. 6 6. 8, gnenge d g= S59 Valentin Geiger 26 Z. a. Maler. .Vakentin Emil Albert, 3 J. 3 M. a. S. v. 877 Knötzele, Wirth. Maria 1 M. 22 T. a. T. v. Phil. Platz, Tüncher. Friedrich, 3 M. a. S. v. Chriſtian Mader, Zimmermann. Kirchen⸗Anſagen. Sonntag, den 11. Nov. Evangel. proteſt. Gemeinde. Trinitatiskirche. 8¼ Uhr Predigt Herr Stadtv. Rohde. 10 Ubr Predigt Herr Stadtofr. Ahles. Concordienkirche. ½10 Uhr Predigt Herr Stadtpfr. Hitzig. 11 Uhr Kindergottesdienſt Herr Stadto. Rohde. 2 Uhr Cbriſten⸗ lehre Herr Staptpfr. Hitzig und Ahles. Abends 6 Uhr Predigt Herr Stadtv Fiſcher. Lutherkirche. 10 Uhr Predigt, Herr Stabtpfr. Simon. 11 „Maria Rufine geb. Moll, Wwe. d. Tagl. Andreas Jaud, 88 J. M. 29 T. a a. eonhard Reichenbach, 3 M. 15 T. a. Altkatholiſche Gemeinde. Sountag, den 11. Nov. 10 Uhr Gottesdienſt.(Collecte.) Methodiſten⸗Gemeinde, 6 7, 23. Sonntag: Nachm. 3 Uhr Predigt. Donnerſtag: Abend 8¼ Uhr Bibelſtunde. Gottesdienſtorduung in der kalh. Kirche zn Zudwigshafen. Pfarrkirche. Samſtag: 3 Uhr Beicht. 4 Uhr Salve. Sonntag: Dibceſan⸗Kirchweihſeſt. 6 Uhr Beicht. /7 Uhr Früh⸗ meſſe mit Homilie. ½9 Uhr hl. Meſſe für die Schulkinder. ½10 Uhr Predigt und levitirtes Hochat mit ſakr. Segen. 2 Uhr Herz⸗Jeſu⸗Bruderſchaftsandacht mit ſakram. Segen. 6 Uhr Roſen⸗ kranzgebet. Während der Woche: ½7 Uhr hl. Meſſe. ¼8 Uhr Pfarrmeſſe.(Donnerſtag: 7 Uhr Engelamt.) Mittwoch und Samſtag: 9 Uhr hl. Meſe. Nothkirche Hemshof. Sonntag: ½9 Uhe hl. Meſſe für die Schulkinder. ½10 Uhr Predigt und heilige Meſſe. 2 Uhr Andacht. 5 Uhr Roſenkranz⸗Gebet. Während der Woche: Dien⸗ ſtag, Donnerſtag, Freitag und Samſtag: 7 Uhr hl. Meſſe. 8 7. 8 Massil-Cold-Trauringe, 5, 6, 7, 8 Millimeter breit, zu 14, 20, 25 und 30 Mk. per Paar. J. Kraut, Goldwaarenhandlung, B I, 10. Brauerei 8. Philſpp Stump, Schuhmacher mit Helene Stump geb. Link⸗ akoni 5 i ga 85 1 e e eeeee Juüdwig Waibe!, Bäcker nit Karoline Hofmann geb. Sinn. In der Trinitatiskirche findet um ½12 Uhr di 9 5 5 r die Generalver⸗ 0 7 Gler bac ſammlung des Guſtav⸗Adolfs⸗Frauenvererns ſtatt. .d. Wir ilip am Welker e. T. Varb. Eliſ, Philippine. ing! 2 30. 15 Schnme onrad Wilh. Feurer e. S. Joh. ih 505 e. T. aeneeee 1 10. Dd.„* 28. d. Kaufmann Auguſt Theodor Heckner e. T. Roſa Eliſabeth. Vorm. 11 Uhr Sonniagsſchule. Nachmittags 3 Uhr bibliſcher 0 ſch 28 85 Janicn 110755 lbert 0 Vortrag von Herrn Pfarrer Neeff. „d. Taglöhner Philipp Geier e. T. Johanna Veronika. 7 7 30. d. 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