ALLE r ſ—A. In der Poſtliſte eingetragen unter Nr. 2240. 5 Abonnement: 50 Pfg. monatlich, Bringerlohn 10 Pfg. monatlich, durch die Poft bez. incl. Poſtauf⸗ ſchlag M..90 pro Quartal. Inſerate: Die Colonel⸗Zeile 20 Pfg. Die Reklamen⸗Zeile 40 Pfg. Einzel⸗Nummern 3 Pfg. Doppel⸗Nummern 5 Pfg. Badiſche Volkszeitung.) der Stadt Maunheim und Umgebung. (98. Jahrgang.) Amts⸗ und Kreisverkündigungsblatt Erſcheint täglich, auch Sountags; jeweils Vormittags 11 Uhr. Mannheimer Volksblatt.) Telegramm⸗Adreſſe: „Journal Mannheim.“ Verantwortlich: Chef⸗Redakteur Julius Katz. 95 el. Rotationsdruck und Verlag der Dr. H. Haas'ſchen Buch⸗ druckerei, 95„Maunheimer 10 ſt Eigenthum des katholiſchen Bürgerhoſpitals.) ſämmtlich in Mannheim. annheimer Journal. 1 e e Unſere heutige Nummer enthält 16 Seiten. die Pahl im Freſſe Ofenburg. Der ſtebente badiſche Reichstagswahlkreis wird dem⸗ nächſt die Aufregungen einer Reichstagserſatzwahl durch⸗ koſten dürfen. Durch das Ableben des um Baden hoch⸗ verdienten Generals v. Degenfeld, der im vorigen Jahre dieſen badiſchen Wahlkreis den Ultramontanen ab⸗ gewonnen, iſt die Wählerſchaft desſelben vor die Erneuer⸗ ung des Mandats geſtellt und man wird ſich auf einen heißen Kampf um den Beſitz deſſelben gefaßt machen müſſen. Etwas vorzeitig, ſo will es uns ſcheinen, trium⸗ phirt die kleine demokratiſch⸗ultramontane Kartellpreſſe, der es nicht zweifelhaft iſt, daß die Ultramontanen den jahrelang in ihren Beſitz befindlichen Wahlkreis wieder zurückerobern werden. Ein Sieg der Schwarzen— das verurſacht in den Reihen der Rothen— Jubelausbrüche! Einen„erhebenden“ Eindruck von der— Nobleſſe der ſchwarz⸗rothen Rückſchrittscompagnie empfängt man, wenn man das Verhalten derſelben während der letzten Lebenstage des greiſen Generals betrachtet. Schon bei der erſten Kunde von der Erkrankung Oegenfelds erging ſich das ultramontane badiſche Hauplorgan in Berech⸗ nungen über die Wahlausſichten; für den„Beobachter“ war Degenfeld ſchon bei Lebzeiten ein todter Mann. Noch ſchöner trieb es ein ſogenanntes demoekrati⸗ ſches„Blatt“, welches die Erkrankung Degenfelds als ein Verlegenheits⸗Auskunftsmittel bezeichnete, das den General der Mühe vor ſeinen Wählern einen Rechen⸗ ſchaftsbericht zu erſtatten, entheben ſollte. Drei Tage ſpäter lag Degenfeld auf der Todtenbahre! Angeſichts ſolcher Thatſachen kann man wirklich mit der ehren⸗ werthen„Frankf. Ztg.“ ausrufen:„A bon entendeur salut— oder wie es der Deutſche kürzer ſagt:„Das genügt.“— Heute ſtehen wir vor der Thatſache, daß demnächſt in Baden und zwar in einem bis zum vorigen Jahre ultramontanen Wahlkreiſe, eine Erſatzwahl ſtattfinden muß; da kann Klarheit und Offenheit nur von Nutzen ſein. Als im vorigen Jahre die Beſchaffung neuer Kräfte für die Sicherheit des Reiches, die nach des Kaiſers Wilhelm I. eigenen Worten bedroht war, in Frage ſtand, da wandte ſich das Volk von den Freiſinnigen ab; es wußte, daß bei dieſer Geſellſchaft wenig Verſtändniß und ſchlechter Wille die Entſchließungen beeinflußte. Da war es, daß Degenfeld, weil er ſich als Septennatskandi⸗ dat bekannte, den Sieg im Offenburger Kreiſe ge⸗ wann. Hätte der damalige ultramontane Kandidat ſich dazu herbeigelaſſen, gleich ſeinem Collegen Lender den Wählern zu ſchwören, daß er für das Septennat ſtimmen werde, der Wahlkreis wäre ultramontan geblieben. Heute iſt, Gott ſei Dank, das Reich— zwar nur gegen äußere Feinde— gefeſtigt, heute können die Windthorſtknappen wieder an's Tageslicht ſich wagen. Man wird gut thun, dieſe Thatſachen im Auge zu behalten, wenn man die diesmaligen Wahlausſichten überſchlägt. Ueberraſchun⸗ gen, wie man die ſeitherigen Nachwahlen im gegneriſchen Lager gerne nennt, ſind im ſiebenten badiſchen Wahlkreiſe ausgeſchloſſen. Nur, wenn die ſtaatstreuen Ka⸗ tholiken für den liberalen Candidaten auch diesm al eintreten werden, iſt ſeine Wahl geſichert; ſo war es im vorigen Jahre, ſo müßte es auch diesmal ſein. Wir wünſchen und hoffen, daß die Liberalen Mann für Mann an Ort und Stelle ſein werden, wir erwarten, daß die Katholiken Schulter an Schulter mit ihnen den Ultramontanis⸗ mus bekämpfen werden— ſollte trotzdem der letztere ſiegen, ſo wäre das keine„Ueberraſchung“ und noch viel weniger„ein Sieg des freiheitlichen Gedankens“, ſon⸗ dern ein Erfolg der politiſchen Reaktion und ihrer Beſtrebungen zur Unterdrückung der Volksaufklärung— das kann ein Gaudium für die„vorgeſchrittene, wahrhaft liberale“ Demo⸗ kratie geben! *Der ruſſiſche Thronfolger wird zum Beſuche des Kaiſers heute Abend aus Kopen⸗ hagen in Berlin eintreffen und vorausſichtlich bis Don⸗ nerſtag Abend dort verweilen. Zum Ehrendienſt ſind beſtimmt der Chef des Generalſtabs der Armee, General⸗ Adjutant Graf v. Walderſee, ſowie Oberſt v. Rauch⸗ haupt vom Alexander⸗Garde⸗Grenadier⸗Regiment com⸗ mandirt, deſſen Chef der Zar iſt. Von den 8. Huſaren trifft eine Abordnung von Offizieren und Mannſchaften Seleſenke und verbrritetür Jeitung in Maunheim und Angebung. unter Führung des Oberſten zur Begrüßung des Regi⸗ mentschefs in Berlin ein. Die Unteroffiziere der Pader⸗ born'ſchen Huſaren ſtellen den Ehrenpoſten vor der Woh⸗ nung des Großfürſten. General der Cavallerie, Graf Walderſee, war, wie man ſich erinnern wird, bereits zum Ehrendienſt bei dem Thronfolger befohlen worden, als derſelbe im November v. J. mit ſeinem Vater, dem ruſ⸗ ſiſchen Kaiſer, zum Beſuche in Berlin war. *Gute Freunde. Die jüngſten Tage haben Kunde gebracht von der ebenſo herzlichen als gaſtfreien Aufnahme, welche dem deutſchen Schulgeſchwader in den öſterreichiſchen Seeplätzen am Adriatiſchen Meere bereitet worden, und von der ehrenvollen Aufmerkſamkeit, mit welcher ſowohl das öſter⸗ reichiſche Seeofſftzierkorps, wie die Behörden und die ge⸗ ſammie Bevölkerung den deutſchen Gäſten begegnet ſind. In allen Hafenplätzen der öſterreichiſchen Monarchie, welche das Geſchwader bisher anlief, hat man darin gewetteifert, den Beſatzungen der deutſchen Kriegsſchiffe einen von den Empfindungen der Sympathie und Hoch⸗ achtung durchdrungenen Willkommengruß zu entbieten und ihnen nicht nur äußerlich, ſondern aus vollſtem Herzen heraus die Freude über dieſen erſten Beſuch zu erkennen zu geben. Allgemein wird dieſe ſo erfreuliche Kundgebung in unſerem Lande als ein Nachklang jener Trinkſprüche aufgefaßt werden, in denen vor wenigen Wochen die Herrſcher der beiden Reiche den Geſinnungen treuer Waffenbrüderſchaft Ausdruck gaben, und mit welchen dieſelben die zwiſchen ihnen beſtehende Bundesgenoſſen⸗ ſchaft bekräftigten. Ebenſo wie die damals dem deutſchen Heere gewidmeten Worte huldvoller Anerkennung in un⸗ ſerem Vaterlande das Gefühl patriotiſchen Stolzes er⸗ weckten und in den Herzen der Armee und der Nation ein tauſendfaches Echo fanden, ebenſo fühlt ſich heute unſere Flotte und mit ihr das Land durch die Beweiſe herzlicher Gaſtfreundſchaft geehrt, welche am Strande des Adriatiſchen Meeres den deutſchen Seeoffizieren zu Theil wurden, und erblickt in ihnen eine neue Buͤrgſchaft für das Erſtarken der beide Reiche miteinander verbin⸗ denden Waffengenoſſenſchaft. —— Politiſche neberſicht. * Maunheim, 21. November, Vorm. Kaiſerin Friedrich, die liebevolle, aufopfernde Gattin des großen Dulders auf dem Kaiſerthrone, be⸗ geht heute die Feier der Wiederkehr ihres Geburts⸗ feſtes an der Seite ihrer königlichen Mutter. Tauſende und abertauſende gutdeutſche treue Herzen gedenken am heutigen Tage der trauernden Wittwe, die ein trauriges Geſchick mit Stärke und Gottvertrauen zu tragen weiß. Vorgeſtern ſtarb in Freiburg Au guſt v. Marſchall, Wirklicher Geheimrath und Oberhofrichter a.., nach kurzem Unwohlſein im hohen Alter von 84 Jahren. Der Verſtorbene, Vater unſeres badiſchen Geſandten in Berlin, iſt eine Zierde unſerer altbadiſchen Gerichtshöfe geweſen und ſpeciell des höchſten derſelben, des Ober⸗ hofgerichts in Mannheim, deſſen oberſte Leitung ſeiner Zeit in ſeinen Händen lag. Freiherr v. Marſchall war ein ſcharfſinniger Juriſt von umfaſſender wiſſenſchaftlicher Bildung, ſeiner Parteiſtellung nach conſervativ. Bis in das hohe Greiſenalter von ſeltener Rüſtigkeit des Körpers und Geiſtes, nahm der Verſtorbene an allen Ereigniſſen der Zeit den regſten Antheil, auch nachdem er ſich von den Geſchäften zurückgezogen hatte. Sein Sohn, der im Auftrage des Großherzogs zur Beglückwünſchung des Königs von Dänemark nach Kopenhagen gereiſt war, wurde dort von der Kunde der ſchweren Erkrankung des greiſen Vaters ereilt, den er, trotz ſofortiger Abreiſe, nicht mehr lebend antreffen ſollte. In der letzten Bundes rathsſitzung wurde beſchloſſen, den Anträgen Hitze⸗Lohren zu dem Geſetzent⸗ wurf, betreffend Abänderungen und Ergänzungen der Gewerbeordnung(Arbeiterſchutzgeſetzgebung), ſowie den vom Reichstage angenommenen Reſolutionen, betreffend die Beſchränk ung der Kinderarbeit außerhalb der Fabriken und die Veranſtaltung einer Enquete in Betreff des ſogenannten Normalarbeitstages, die Zuſtimmung zu verſagen, ebenſo den Anträgen Biehl und Ackermann in Betreff der Abänderung der Gewerbeordnung(§ 100e) und den Anträgen Lieber und Hitze wegen Abänderung der Gewerbeordnung (Sonntagsarbeit). Donnerſtag, 22. November 1888. Die„Agentur Havas“ berichtet über einen neuen Zwiſchenfall an der Grenze. Ein Bahnhofs⸗ beamter in Igney⸗Avricourt ſoll von einem deutſchen Gendarmen auf deutſchem Gebiet, wo der franzöſiſche Beamte ein Grundſtück beſitzt, verhaftet worden ſein. Der Unterpräfect von Lunsville habe telegraphiſch um Verhaltungsmaßregeln gebeten. Weitere Angaben und Einzelheiten fehlen. Man hofft in Paris, daß die An⸗ gelegenheit keine Folgen haben werde.— Das Blatt „Paris“ kündigt an, Banquier Veil⸗Picard werde gegen die„Petite France“ wegen Veröffentlichung des angeblich von ihm herrührenden gefälſchten Briefes Strafantrag ſtellen. Auch ſollen die Eiſenbahngeſellſchaften, die Gillys Anwalt Peyron beſchuldigt hat, vierzehn Millionen auf Beſtechung der Deputirten verwendet zu haben, entſchloſſen ſein, die gerichtliche Verfolgung einzuleiten. Der frühere Miniſter Raynal ſchickte ebenfalls wegen der Vorgänge in dem Prozeſſe von Nimes dem Deputirten Numa Gilly ſeine Zeugen. Gillys„Papiere“, die Enthüllungen über den„Wilſonismus des Budgetausſchuſſes“ enthalten, werden morgen erſcheinen und gewiß neue Skandale her⸗ vorrufen. Die Ruheſtöbrungen in Madrid ſind beendet. In einem von den Madrider Studenten verfaßten Rundſchreiben proteſtiren dieſelben gegen die Auffaſſung, welche ihren Demonſtrationen gegeben wor⸗ den iſt. Sie behaupten, daß letztere ihre Spitze au s⸗ ſchließlich gegen die Konſervativen richteten, durch welche ſie in fruͤheren Jahren verfolgt wurden. Inzwi⸗ ſchen wird auch über eine Zuſammenkunft zwiſchen Pi Y Margall und Zorrilla berichtet. Ein Manifeſt des erſteren meldet darüberf, daß die Konferenzen nicht zu einer Koalition der föderaliſtiſchen Republikaner und der Progreſſiſten geführt haben, weil Zorrilla Gegenvor⸗ ſchlaͤge machte, die wiederum Pi y Margall für unan⸗ nehmbar erachtete. Die Föderaliſten werden deshalb ihren Feldzug auf eigene Fauſt fortſetzen. Was die parlamentariſchen Arbeiten betrifft, ſo haben Montero Rios und Alonzo Martinez, die mit der Ausarbeitung des Entwurfs über das allgemeine Stimmrecht betraut waren, ihre Arbeiten Herrn Moret übergeben, welcher das Projekt am Tage der Eröffnung der Corteß dieſen unterbreiten wird. Nach dem Entwurfe wird das Stimmrecht jedem Bürger gewährt, der beſtimmten Bedingungen in Bezug auf das Domizil Genüͤge leiſtet. Gerichtet! In London wird jetzt für 6 4 auf den Straßen eine Broſchüre eines ſcharfen Gegners Sir Morell Mackenzie's, der ſchon in den Zeitungen ſich häufig verlautbar gemacht hat, verkauft. Derſelbe iſt Mr. Arthur F. Hopkirk, M. D. Jena), mithin ein in Deutſchland gebildeter engliſcher Arzt, Die Broſchüre betitelt ſich:„in Mackenzium: A. Critieism.“ Als Motto enthält ſie auf dem Titel ein Eitat aus Richard III., Akt 1, Scene 3:„Narr, Narr, Du ſchärfſt ein Meſſer Dich ſelbſt zu tödten!“ Die kurze Vorrede lautet: „Die raison'etre dieſer kleinen Flugſchrift iſt ohne Mühe erklärt. Sie iſt einfach folgende: zu verhindern, daß das engliſche Volk durch die Schmähſchrift Sir Morell Mackenzies gegen ſeine deutſchen Kollegen, welche er zu veröffentlichen die Kühnheit hatte, ge⸗ täuſcht werde. 2 Es iſt Macz ſonnenklar, daß, gleichwie Carlyle, Sir Morell Mackenzie der Meinung iſt, das engliſche Volk beſtehe größtentheils aus Narren.“ In der Einleitung ſagt der Verfaſſer:„Es ſteht feſt daß in der Geſchichte der ziviliſirten Welt kein Krankheitsfa derartig die denkende Menſchheit beſchäftigt hat, unbeeinflußt durch Nationalität oder ſoziale Stellung, als die des hoch⸗ ſeligen deutſchen Kaiſers Friedrichs III. Die Urſache iſt in dem Umſtande zu finden, daß„Unſer Fritz“ ſowohl als Kronprinz, wie als Kaiſer hochbeliebt und ſein natürlicher Edelmuth, ſeine hohe Kenntniß der Kriegskunſt ihm ſelbſt bei ſeinen Feinden Reſpekt verſchaffte. Zwei Schriften über ſeine beklagenswerthe Krankheit, die alle Nationen erregte, find veröffentlicht. Die der deutſchen Doktoren iſt ruhig, klar, objektiv und wiſſenſchaftlich, darüber beſteht kein Zpeifel; aber wie die Mackenzie ſche Broſchüre zu bezeichnen iſt, das mögen die Leſer aus den nachſtehenden Zeilen entſcheiden“ Der Verfaſſer kritiſirt nun ſowohl den Titel, das Vor⸗ wort der Mackenzie'ſchen Broſchüre, dann deſſen Inhalt in ſchlagender Weiſe, ferner aber auch ſein unverantwortliches Verfahren, zu verhindern, daß das 2 Publikum die Stimmen derienigen höre, die er ſo ſchnöde angreift. Zum Schluſſe ſtellt Verfaſſer folgende fünf Theſen auf: Y) daß Sir Morell Mackenzie eine falſche Diagnoſe ſtellte, bis es zu ſpät war 2) daß ſeine Behandlung ſchlimmer war, alz keine(worth than usdess), 3) daß die von ihm gegen Gerhardt, v. Bergmann und Bramann gemachten Anſchuldigungen völlig unbe⸗ gründet ſind, 4) daß ſeine ſtatiſtiſchen Zuſammenſtellungen ebenſo abſolut ungenau als irreführend find und 5) d von A bis Ende ebenſo im Uur war,— 5 deulſchel kerzte im Ae 2. Gette. Seneral-Anzeiger⸗ 22. Noventser. Die Broſchüre enthält aber noch eine Nachſchrift, welche lautet:„In Folge Veröffentlichung dieſer Schrift, hat Sir Morell Mackenzie uns einen pſeudo⸗wiſſenſchaftlichen Forſcher in Bezug auf die Halskrankheiten genannt. Dieſer ultra⸗ närrſche Erguß wäre durchaus unwürdig, notirt zu werden, aber die Wiederholung desſelben(hier iſt ein unverſtändlicher Lokalausdruck gebraucht) durch Mr. Hovell(Sacristan de amen) macht es nothwendig. Gegenüber der unantaſtbaren Beweisführung der Herren Virchow⸗Waldeyer: daß die Luft⸗ röhre in ihrer ganzen Ausdehnung geöffnet wurde, hat Mr. Hovell die ſchamloſe Frechheit zu behaupten, daß ihr tiefſter Theil nicht unterſucht wurde. Iſt es denn denkbar, daß dieſer Gentleman ſich einbildet, eine Lufſtröhre ſei wie ein Bach ohne Ende? Oder ſtimmt es, daß er nur einen Bruch⸗ theil anatomiſcher Kenntniſſe beſitzt?“ Aus Stadt und Tand. „Maunbheim, 21. November 1888. Vom Hoflager. Der Großherzog nahm Montag Vormittag auf Schloß Baden den Vortrag des Präſidenten des Evangeliſchen Oberkirchenrathes Geheimerath von Stoeſſer entgegen und ertheilte dem Referendär Dr. von Schulze⸗Gaevern 15 eine Privataudienz. Abends waren zur Tafel geladen: der Geheime Legationsrath und Generalkonſul in Kairo Herr von Brauer, der Hofrath Dr. von Chelius, der Kaiſerliche Konſul Dr. Freiherr von Seldeneck, der praktiſche Arzt Dr. Schmitt, der Hauptmann a. D. Könige und der Referendär Dr. von Schulze⸗Gaevernitz. * Anläßlich des Geburtstages der Kaiſerin Friedrich ziehen während des heutigen Tages die Wach⸗ poſten in Paradeuniform auf. Aus gleichem Anlaß haben auch die hieſigen Kaſernements geflaggt. *Ordensauszeichuung. Der Großherzog hat dem Wirklichen Geheimen ordentiichen Pro⸗ feſſor an der Univerſität Berlin, Dr. Gneiſt, das Kom⸗ mandeurkreuz 1. Klaſſe des Ordens vom Zähringer Löwen verliehen und dem Oberbürgermeiſter Weber in Konſtanz die Erlaubniß zur Annahme und zum Tragen des ihm von dem Deutſchen Kaiſer König von Preußen, verliehenen Königlich Preußiſchen Kronenordens 3. Klaſſe ertheilt, * Militäriſches. Durch Allerböchſte Kabinets Ordres vom 13. November d. J. iſt Folgendes beſtimmt: Komman⸗ dantur Neubreiſach: v. Trebra, Oberſt und Kommandeur des 1. Niederſchleſiſchen Infanterie⸗Regiments Nr. 46, unter Stellung à la suite dieſes Regiments, zum Kommandanten von Neubreiſach ernannt. 4. Weſtfäliſches Infanterie⸗Regi⸗ ment Nr. 17: Plock, Major, als Bataillonskommandeur in das 3. Großherzoglich Heſſiſche Infanterie⸗Regiment(Leib⸗ Regiment) Nr. 117 verſetzt. Richter, Major, aggregirt dem obigen Regiment, in die erſte Hauptmannsſtelle deſſelben einrangirt. Badiſches Train⸗Bataillon Nr. 14: Gottſchalck, Oberſtlieutenant und Kommandeur obigen Bataillons, ein Patent ſeiner Charge und der Charakter als Oberſt verliehen. * Perſoualnachrichten der vereinigten evangel.⸗pro⸗ teſtant. Kirche des Großherzogthums Baden. Dem Diakonatsverweſer Guſt. A. Spath in Hornverg wurde das Diakonat und die damit verbundene Lehrſtelle an der dor⸗ tigen Höheren Bügerſchule übertragen Die Ernennung des Pfarrverwalters Otto Ziller in Leopoldshafen auf die erledigte evang. Pfarrei Eberſtadt wurde kirchenobrigkeitlich beſtätigt. Nachbenannte Kandidaten der Theologie, welche ſich der theologiſchen Hauptprüfung im Spätjahr d. J. unterzogen haben, ſind in nachſtehender Reihenfolge unter die evang. Pfarrkandidaten aufgenommen worden: Heinrich Rapp von Heidelberg, Friedrich Holder⸗ mann von Lörrach, Kark Hauß von Freiſtett, Heinrich Barck von Diersheim, Albert Kern von Waldlirch, Franz Becker von Wittſtock, Friedrich Kupper von Kon⸗ ſtanz, Otto Trautz von Frieſenheim, Heinrich Wieder⸗ kehr von Bruchſal, Otto Seitz von Berwangen, Friedrich Hecker von Kadelburg, Georg Kappes von Wertheim. Die evangeliſche Pfarrei Hirſchlanden, Dibzeſe Borberg, ſoll wieder beſetzt werden. Die Bewerber haben ſich inner⸗ halb vier Wochen bei den Fürſtlich Löwenſtein⸗Wertheim' ſchen beiderſeitigen Standes⸗ und Patronatsherrſchaften zu melden. Die Stelle eines Diviſionspfarrers der 28. Diviſion mit dem Wohnſitz in Raſtatt ſoll wieder beſetzt werden. Die Bewerber haben ſich innerhalb vier Wochen durch ihre Dekanate beim evangeliſchen Oberkirchenrath zu melden. Perſonalnachrichten.(Großh. Bad. Staatseiſenbahn⸗ Zerwalkang.) Die mit Verſehung von Bureauaſſiſtentenſtellen des äußeren Dienſtes betrauten Averſal Kanzleigehilfen W Klump von Görwyhl, G. Kiſt von Bühl K. Straub von Waldshut, R. Wiedenhorn von Stockach wurden unter Belaſſung in ihrer bisherigen Verwendung zu Kanzlei⸗ Aſſiſtenten ernannt. * Aufgefundenes Geld. Es wurde aufgefunden: Am ., November im Bereiche des Bahnhofes in Baden 1 Geld⸗ täſchchen mit 43 M. 4 Pf. und 10 Cents. In dem Verzeichniß der zum Druck von Fracht⸗ brieſen ermüchtigten Druckereien(Anlage IV zur In⸗ ſtruktion über den Gütererpeditionsdienſt) iſt die Firma Schatt& Raisberger in Mannheim zu ſtreichen und dafür zu ſetzen Raisberger, Franz in Mannheim. Feuilleton. — Aus dem Leben des verſtorbenen 9 75 ogs Max von Bayern, welcher bekanntlich auch ein großer Nim⸗ rod war, erzählt das„M. Fremdenbl.“ ein heiteres Jäger⸗ ſtücklein, über welches ſ. Z. weiland König Max II. und deſſen erlauchter Bruder Prinz Adalbert viel und herzlich lachen mußten, da ſie Zeugen deſſelben waren. Vor 30 Jahren im November 1858 fand ſich im Forſtenrieder Park außer beiden oben genannten Fürſten noch General von Zweibrücken zur Jagd ein, ſo daß das geſammte Forſtperſonal vollſtändig in Anſpruch genommen war. Da traf gegen Nachmittags auch noch Herzog Marimilian ein, ſich des edlen Weidwerkes b. erfreuen. Da, wie erwähnt, keine Jäger und Forſtleute mehr frei waren, erkor ſich Herzog Mar einen einfachen Holzarbei⸗ ter als Begleiter auf ſeinem Jagdgang in den Park. Der hohe Jagdgaſt batte auch das Glück, nicht nur einen Capital⸗ hirſch, ſondern auch auf dem Heimwege noch ein Füchslein zu ſchießen, welches er ſeinem Führer dem erwähnten Arbeiter, zum Tragen gab. Kaum einige Schritte vom Schußplatz ent⸗ fernt, wurde Herzog Mar durch ein jämmerliches Schmerzens⸗ gebeul ſeines Begleiters nicht wenig erſchreckt. Der Fuchs war durch den Schuß nicht getödtet, ſondern nur betäubt worden und hatte ſich in den Körper ſeines Trägers derart verbiſſen, daß Herzog Max längerer 3 bedurfte, das Gebiß des Viehes wieder frei zu machen. Um keinen Preis der Welt war der Mann mehr zu bewegen, das nun durch Hiebe getödtete Füchslein zu tragen, und Herzog— 255 mußte ſich dequemen, ſelbſt den Träger zu machen. Im Dorfe ange⸗ kommen, erzäblte der Herzog ſeinen ihn erwartenden boben Verwandten das Abenteuer, welches dem Verletzten eine Spende von 100 fl. eintrug. Der Träger wendete ſich an König Max II. mit den orten:„Majſeſtät, da laß ich mich noch welmal von— 5 ſolchen Vieh beißen, was ſtürmiſche eit erregte. — erkwürdiges Wie„Dieſer Tage wurde der zuſtändigen Behörde in W Bittgeſuch um die Befreiung vom Militär eingereicht das als höchſt komiſches Kurioſum der Veröſſentlichung werth iſt. Das Geſuch lautet: J Ich Franz und ſie Martha„Ebeleute mit Tiſch Im Kaiſer⸗Pauorama, F 4, 17(Fruchtmarkt) hat ſeit Sonntag wieder ein neuer Wechſel der Scenerie ſtattge⸗ funden. Während wir uns in voriger Woche an den An⸗ ſichten der herrlichen Schweiz erfreuten, führt uns die jetzige Aufſtellung in das ſonnige Italien. Wir ſehen in erſter Linie die ewige Stadt Rom mit den impoſanten Bauten, 3. B. die St. Peterskirche(Außen⸗ und Innenanſicht), die päpſtliche Oſtermeſſe, das Coloſſeum, den Vatikan, ferner er⸗ blicken wir das unvergleichliche Neapel mit dem Veſup, und vor Allem die Ausgrabungsſtätten von Pompefi. Alle dieſe Anſichten geben beredtes Zeugniß von der Schönheit dieſes geſegneten Theiles der Erde. Da dieſe Aufſtellung unwiderruflich nur noch bis Sonnabend zur Anſicht ſtehen bleibt, ſo rathen wir Jedem, dieſe Gelegenheit nicht unbenützt vorübergehen zu laſſen, um auch den klaſſiſchen Boden kennen zu lernen. Kllterthumsverein. Nächſten Freitag wird, Herr Major a. D. Seubert im kleinen Kaſinoſaale einen Vortrag über Mannheim vor 150 Jahren halten. * Proteſtantenverein. Auf Veranlaſſung des Prote⸗ ſtantenvereins hielt geſtern Abend Herr Pfarrer Rub von Michelbach, ein geborener Mannheimer, im Caſinoſaale einen Vortrag über Friedrich Schleiermacher, den Erneuerer der evangeliſchen Religions wiſſenſchaft. Wie in jeder anderen Wiſſenſchaft, ſo ſei auch, führte der Redner aus, an der Wende des 18. und 19. Jahrhunderts in die Religionswiſſenſchaft ein neuer freier Geiſt gekommen. Und was Leſſing für die deutſche Literatur, das ſei Schleiermacher für die Religions⸗ wiſſenſchaft geweſen. Ihm gebühre das Verdienſt, dem Vater⸗ lande die Religion erhalten, wiedergeſchaffen zu haben, in einer Zeit, wo in Berlin eine geiſtreiche gebildete, aber reli⸗ Hura die und religionsverachtende Geſellſchaft exiſtirte. urch die kühne Geiſtesthat Schleiermachers welche darin beſteht, daß er ſich über die an das Wunderbare und Ueber⸗ natürliche anklammernden Anſichten der damaligen Theologie hinwegſetzte, und die freie Forſchung in der Religionswiſſen⸗ ſchaft zu Ehren brachte, iſt die Religion gerettet worden. Schleiermacher wurde im Jahre 1760 zu Breslau in Schleſien geboren. Sein Vater owohl wie ſein Großvater waren Geiſtliche der reformirten Kirche geweſen und war deßhalb auch er von Jugend auf zum geiſtlichen Stande auserſehen. Das Jabr 1783 führte den jungen angehenden Geiſtlichen in den Schooß der Herrenhuter Brüdergemeinde. Doch war ſeines Bleibens in dieſer Brüdergemeinde nicht von Dauer. Sein freier Geiſt fühlte drückend die beengenden Grenzen der Herrenhuter Glaubensſätze. So ſehr auch Schleiermacher mit ſich kämpfte, er konnte innerhalb dieſer Gemeinde keine Befriedigung finden, ſo daß er ſich endlich entſchloß, aus der Gemeinde auszutreten. Redner ſchilderte ſodann die weitere Laufbahn des jungen Schleiermacher, von ſeinem Aufenthalt in Halle an, wo er emſig dem Studium oblag, bis zu ſeiner Anſtell⸗ ung in Berlin, wo er eine Predigerſtelle an der Chariteé erhielt. In Berlin wurde nun Schleiermacher ſehr ſchnell mit der Gelehrtenwelt bekannt und der romantiſche Zug, der damals in dem Geiſtesleben dieſer Stadt vorherrſchte, blieb auch nicht ohne Einfluß auf ihn. Bald erregte er durch ſeine Predigten in Folge des eigenen freien Inhalts derſelben in der gebildeten Welt Aufſehen. Herr Rub verbreitete ſich hierauf des Niheren über das Weſen der Religion, wie Schleiermacher dieſelbe erklärte und auffaßte. Wenn auch Mancher ſeinen Lehren und Grundſätzen nicht zuſtimmen könne, weil viele nahe an den Atheiswus grenzten ſo habe ſich doch Schleiermacher um die Erhaltung der Religion und um die Religionswiſſenſchaft ein unvergängliches Denkmal Denkmal geſetzt und Niemand könne ſich ſeinem Einfluß ganz entziehen.„Möge ſein Geiſt lebendig bleiben in un⸗ ſerer evangeliſchen Kirche“, ſo ſchloß Redner ſeinen hochinter⸗ eſſanten und lehrreichen Vortrag, auf den näher einzugehen, uns Raummangels halber leider nicht möglich. 2570 Verein deutſcher Schuhmacher hat wie in den Vorjahren ſo auch in dieſem Jahre einen Fach⸗ kurſus veranſtaltet. Herr J. Battenſtein, in deſſen Hän. den die Leitung des Kurſus liegt, ſtattete den erſten Abend mit anatomiſchen und Muſterzeichnungen aus, hielt einen Vortrag über Anatomie, ſeine Ausführungen an einem ihm zur Verfügung ſtehenden Fußgerippe näher erläuternd und beſprach(ſodann die Fußbekleidungen. Er bemitleidete die⸗ jenigen, welche, obwohl ſie die dazu aehörigen Füße nicht beſitzen, von der jetzigen Mode nicht abweichen können, tadelte aber auch die Schußmacher, die ſich durch Unkenntniß des Fußes und durch den Willen der Kunden verleiten laſſen normale Füße durch falſches Verfahren in kranke umzuwan⸗ deln. Ferner führte Herr B. noch Muſterzeichnungen nach eometriſchem Syſteme vor und fand dies Verfahren reichen eifall. FJatale Verwechſelung. In einem Hauſe des Quadrätes K 4 befindet ſich ein Eiskeller, deſſen oberer Theil geſtern Abend offen ſtand, wodurch das Spitz hündchen eines in dem Pauz wohnenden hieſigen Fuhrmanns in den Keller hinabfiel. Der betreffende Fuhrmann ſuchte ſeinen Hund nun dadurch wieder aus dem Keller heraus zu bolen, daß er ſich mit Hilfe eines halbtauben Knechtes und zweier Frauen an einem Flaſchenzuge in den Keller hinabließ. Unten angekommen fand er zwar nicht ſeinen Hund wohl aber ziemlich viel Eiswaſſer vor. Um nicht in daſſelbe hinein zu gerathen, rief er den Obenſtehenden 4„Auf! Auf!“ Dieſe aber mochten das Rufen wahrſcheinlich falſch verſtanden und Bett, kümmerliche Sorgen und 7 erzeugte Kinder in der belaſtet, wobei bemerkt wird 4 Buben und 3 Mädchen, 38 Jahre als getreuer Unterthan bei den theuren Zeiten in einem fort eheliche Treue gepflogen. 2) Ich als väterlicher Ebemann 57 Jahre lang geboren, dabei immer mühſelig und nicht mehr im Stande, meine Arbeitſamkeit zu erzwecken. 3) Und die weibliche Mutter Thereſia detto, welche mit obigen 7 Kindern von Alterſchwachheiten wovon 4 Kinder am Leben ſind, 2 Buben und 2 Mädchen.(Wonach bemerkt wird mit zwei liegenden Todtenſcheine zur Gemäß der Wahrheit, wo erſter Sohn Johann als Rentirungsdepar⸗ tementsbedienſteter mit 22jäbrig entkräfteten Unterleibsor⸗ ganen bitterlichen Spitaltod für das 895 Vaterland fich nothdürftig unterzogen hat.) 4) Im Jahre 1850 haben wir unſern zweiten Sohn Stephan geſtorben, welcher als Ge⸗ meiner dieß irdene Jammerthal mit demokratiſchen Bleſſuren fluchwürdiger Weiſe verlaſſen hat, wogegen 5) ein fortlaufen. der Sohn Nr. 3, welcher auf den Namen Zacharias hört und kaubſtumm iſt, wegen heiloſer Magenſchwäche und tob⸗ ſüchtigem Athem bereits als tödtlicher Hausgenoſſe in miſerablen Betracht zu ziehen kommt. 6) Nur iſt unſer bis⸗ her letztlicher Sohn Simon, obwohl von Jugend auf mit einem frommen, tugendhaften Lebenswandel angetban. zu be⸗ rittener Kavallerie nummerirt, wo unterſchiedliche Zügelloſig⸗ keit losgehen. 7) Daher bitten wir täglich ſegensreich, daß unſeres zwangsweiſe reitenden Simon nicht zu Schanden werden möge, weil ſelber als letztes mannbares Erzeugniß in der Wirthſchaft unentbehrlich anzuſehen iſt, und verbleiben in ergebungsvoller Armſeligkeit Eines eee Reſcripts. N. — Ein Sonderling. Im Alter von 103. Jahren ſtarb zu Paris Graf Amorini Bologlini, einer der größ⸗ ten Sonderlinge, die je gelebt baben. Er war ganz kahl⸗ köpfig, beſaß aber für jeden Tag im Monat eine Perrücke. Alle waren ganz gleich, nur die Länge der Haare nahm täglich zu, ſo daß ſie das natürliche Wachsthum täuſchend nachahmten. Am J. des Monats ſig er an. Wenn er dann huſtete und ihn Jemand fragte, ob er ſich erkältet habe. agte er, wahrſcheinlich, denn ich habe mir bei dem kalten etter das Haar ſchneiden laſſen.“ freue mi — Beſt Kiſſingen beſuche, ſieht man, immer mit dermädchen laufen haben, denn ſtatt in die Höhe zu ziehen, ließen ſie den Mann noch tiefer hinab, ſo daß derſelbe ein unfreiwilliges Bad im Keller nehmen mußte. Mit Hilfe einiger herzugeeilten Schmiedegeſellen wurde ſchließlich der Mann wieder in die Höhe gebracht, der Spitz aber iſt bis jetzt noch im Keller. * Die achtundachtziger Weine beſingt der„Klad⸗ deradatſch“ in begeiſterten Knittelverſen— wegen ihrer Säure. Nachdem er den Rheinwein, den Mosler, den Naum⸗ burger, den Grüneberger und den Jüllichauer bös hergenom⸗ men, kommt der Verfaſſer der„ſauren Arbeit“ auf den Bom⸗ ſter zu ſprechen:„Wenn du einmal kommſt— In dieſem Winter nach Bomſt,— Deine Erfahrung zu mehren,— Und man ſetzt, um dich zu ehren,— Dir heurigen Bomſter Wein vor,— Dann bitt ich dich, ſieh dich fein vor,— Daß du nichts davon verſchütteſt— Und dein Gewand nicht zer⸗ rütteſt,— Weil er Löcher frißt in die Kleider— Und auch in das Schuhwerk leider.— Denn dieſes Weines Säure— Iſt eine ſo ungeheure,— Daß gegen ihn Schwefelſäure— Der Milch gleich iſt, der ſüßen,— Die zarte Kindlein ge⸗ nießen.— Fällt ein Tropſen davon auf den Tiſch.— Go fährt er mit lautem Geziſch— Gleich hindurch durch die Platte.— Eiſen zerſtört er wie Watte.— Durch Stahl geht er wie durch Butter,— Er iſt aller Sauerkeit Mutter.— Stand halten vor dieſem Sauern— Weder Schlöſſer noch Mauern.— Es löſt in dem ſcharfen Bomſter Wein— Sich Granit auf und Ziegelſtein.— Diamanten werden ſogleich, — In ihn hineingelegt, pflaumenweich,— Aus Platina macht er Mürbeteich.— Dieſes vergiß nicht, falls du kommſt— In dieſem Winter einmal nach Bomſt.“ * Verhaftet wurde in Worms eine Dienſtmagd von Buchen, welche von der hieſigen Staatsanwaltſchaft wegen Betrugs verfolgt ward. Dieſelbe wurde in das hieſige Amts⸗ gerichtsgefängniß abgeliefert. Aus dem Groſtherzogthum. 5 Neckarau, 20. Nov. Vergangenen Sonntag Abend wurden dahier auf der Schwetzinger und Seckenheimer Straße muthwilligerweiſe ungefähr 40 junge Obſtbäume abgeſchnitten. erner wurden an demſelben Abend ein Stück Eifen und ein ölzerner Pfahl auer über die Eiſenbahnſchienen gelegt. Ein lück iſt es zu nennen, daß der Bubenſtreich noch rechtzeitig entdeckt und die Gegenſtände entfernt werden konnten, bevor der Zug kam. Es wäre wünſchenswerth, daß die ruchloſen Thäter ermittelt werden und jedenfalls iſt es dieſelbe Geſell⸗ ſchaft, welche an demſelben Tage aus einer verſchloſſenen Schäfershütte das Bett ſtahl und ferner einem ieſigen Land⸗ wirthe die Hälfte ſeines Pfluges entwendete.— Am Samſtag fand dahier im Gaſthaus zum„Badiſchen Hof“ eine land⸗ wirthſchaftliche Beſprechung ſtatt. Heidelberg, 20. Novbr. Die juriſtiſche Fakultät unſerer Hochſchule gat an Herrn Wirkl. Geh. Oberzuſtizrath Dr. Rudolf Gneiſt in Berlin, welcher heute das Jubiläum der vor 50 Jahren erhaltenen ſuriſtiſchen Doktorwürde feiert, ein in den ſchmeichelhafteſten Ausdrücken abgefaßtes Glück⸗ wunſchſchreiben abgeſandt. 77 Weinheim, 20. Nov. Von bübiſcher Hand wurden letzthin die Alleehäume längs der Birkenauerthalſtraße am „Pfälzer Hof⸗ bis zur ſog. Untergaſſe in frevelhafter Weiſe beſchädigt. Unſer Gemeinderath hat nunmehr auf die Ent⸗ deckung des Thäters eine Belohnung von 50 M. ausgeſetzt. — Unſerem Amtsgerichte iſt für die Zeit vom 17. November bis 1. Dezember Herr Referendär Adolf Neßler mit den Beſugniſſen eines Amtsrichters zur Aushilfe beigegeben wor⸗ den.— Unſer landwirthſchaftlicher Bezirksverein hat auch in dieſem Jahre wieder den Herren Bürgermeiſtern der Landgemeinden und den Stabhaltern eine Anzahl Exemplare des ſo beliebten Vereinskalenders für Landwirthe mit dem Erſuchen um Vertheilung an die Mitglieder des Vereins zugehen laſſen. Eberbach, 20. Nov. Unſer, Landtagsabgeordneter, err Bürgermeiſter Knecht, gedenkt demnächſt in metreren rten unſeres Wahlkreiſes Bericht über die unſch d Land⸗ tagsperiode und zwar ſind zumichſt die Ort⸗ ſchaften Neunkirchen, Neckargerach, Strümpfelbrunn, Eber⸗ bach und Buchen in Aus ſicht genommen. Donaueſchingen, 20. Nov. Vorgeſtern wurde die ledige 27 Jahre alte Anna Kummer von Mundelfingen in das hieſige Amtsgerichtsgefängniß verbracht. Dieſelbe⸗ iſt des Kindsmords verdächtig.— Vergangenen Sonntag fand in dem benachbarten Orte Behla die Generalverſammlung der Zuchtviehgenoſſenſchaft ſtatt. Mit derſelben war ugleich die V des landwirthſchaftlichen Vereins. rr Landwirthſchaftslebrer Hagmann hielt hierbei einen ehr intereſſanten und eingehenden Vortrag über die Aufzucht es Jungviehs. Die landwirthſchaftliche ait n in Stockach wurde von der Zuchtviehgenoſſenſchaft mit 7 Paar ugochſen fſ dich Die Geſammtſumme der Preiſe für erde beläuft ſich auf 320 M. An Preiſen und Weggeldern Rindvieh kamen im Ganzen 1800 M. zur Vertheilung. *Dos, 20. Nov. Mit dem Tode des Generallientenants v. Degenfeld⸗Neuhaus geht das Majorat an den Reſerve⸗ lieutenant v. Degenfeld⸗Eulenhof über. Bereits werden auch dadſſcen At laut über die Nachfolge an die Spitze der badiſchen Militärvereine und hört man in dieſer Beziebung den Generallieutenant a. D. v. Gemmingen nennen. * Immendingen, 20. Nov. Auf der im Bau be⸗ griffenen ſtrategiſchen Bahnſtrecke Weizen⸗Immendingen iſt nunmehr der Durſchlag des Soblenſtollens im Tunnel —Eine einträgliche Wette. Folgende Anekdote, die den Beigeſchmack der Selbſtironie hat, erzählt aus jüngſter Vergangenheit der Feuilletoniſt der„Now. Wr. Ein Ruſſe verwaltete eine große Eiſenbahn Rußlands. Ein Amerikaner wollte große Lieferungen für die Bahn über⸗ gelang ihm das auf keine Weiſe Der nehmen, aber es Ruſſe war eigenfinnig und lehnte alle Vorſchläge des Ameri⸗ kaners ab. Dieſer bezog ſchließlich ein Landhaus dicht neben demjenigen des Ruſſen. Beide ſahen nun einander ſehr oft und unterhielten ſich ganz gemüthlich, aber die Sache des Amerikaners wurde dadurch um Nichts gefördert. An einem heißen Sommertage erſcheint der Amerſtaner plötzlich mit einem mene Schirm beim Ruſſen. Was für ein Schreckinſtrument haßen Sie denn da; WDas ſoll wohl gegen die Sonne ſchützen?“ fragte der Ruſſe.„Gegen die Sonne? Nein, aber gegen Regen!“ entgegnet der Ameri⸗ doch am ganzen Himmel kaner.„Wie, gegen Regen? Es iſt „Trotzdem gibt's heute Regen und keine Wolke zu ſehen!“ zwar einen Platzregen, und wenn Sie's wiſſen wollen ſo ſage ich Ihnen, daß es nach einer halben Stunde reonen wird.—„Wie iſt das möglich? Sie ſcherzen!“—„Durch⸗ aus nicht; ich verſichere Sie, daß es nach einer halben Stunde regnen wird. Wollen Sie wetten 7“—„Gut, aber warum? Um einen Rubel?“—„Das lohnt ſich nicht; aber um 100,000 Rubel. Ich wette 100,000 Rubel, daß es in einer halhen Stunde regnet.“ Der Ruſſe begriff die Ge⸗ und war einverſtanden. Natürlich regnete es nicht: er Amerikaner bezahlte die verlorene Wette pünktlich und— erhielt die gewünſchten Lieferungen. — Woblwellend. Ein Geiſtlicher predigt zum erſten Male in dem Betſaale eines Gefänaniſſes und beginnt ſeine Predigt, ſich an die verſammelten Gefaugenen wendend:„ 5 verehrte Zuhörer, Sie ſo zahlreich in bieen Hauſe zu ſehen. ätigung. Baron:„Ja, anädige Frau, ſeit ich ge ich mich immer mehr.“—„Das Baron, Sie ſind 11 ſo jung— daß Sie ſſen. eeeeeeeeen aeeerere 22. Nopember⸗ Seaneral⸗Angeiger. 8. Selte. zwiſchen Epfenhoſen und Blumberg im ſog. Buchbergtunnel erfolgt. Nur weniger über ein Jahr wurde an dem Stollen ar und hat dieſer doch eine Länge von über 700 eter. Auch die übrigen Arbeiten im betr. Tunnel ſchreiten rüſtig vorwärts und darf man daher wohl hoffen, daß der⸗ ſelbe zur feſtgeſetzten Zeit fertig geſtellt ſein wird. „Bretten, 20. Nov. Ünſer Landtagsabgeordneter Kögler von hier erſtattete am vergangenen Sonntage in dem Orte Menzingen in einem ca. 1½ſtündigem Vortrage Bericht über die Thätigkeit des badiſchen Landtages in der perfloſſenen Seſſion. Die Betheiligung ſeitens der Wähler⸗ ſchaft war eine ſehr zahlreiche und ſpendeten die Anweſenden Herrn Kögler am Schluſſe ſeiner trefflichen Ausführungen und während derſelben lebhaften Beifal. Sodann gab Herr Bürgermeiſter Herzer von hier noch einige Aufklärungen über das Kranken und Unfallverſicherungs⸗Geſetz in Bezug auf die land- und forſtwirthſchaftlichen Arbeiter. An die Verſammlung ſchloß ſich ein geſelliges durch zahlreiche Ge⸗ ſangsvorträge verſchöntes, Beiſammenſein. „ Lörrach, 20. Nov. Auf der Wieſenthalbahn ereignete ſich geſtern ein Vorfall, der leicht ſehr ſchlimme Folgen hätte nach ſich ziehen können. Beim Fahrnauer Tunnel löſten ſich nämlich auf bis jetzt noch unbekannte Weiſe 8 Güterwagen los und rollten nach Schopfheim zurück. Dort hörte man dieſelben kommen, konnte indeſſen nichts mehr zum Aufhalten thun und meldete daher die Ankunft kelegraphiſch nach Steinen. Hier leitete man die Flüchtlinge in ein Nebengeleis und wurden in Folge des Auflaufens vier derſelben total zertrümmert, die anderen mehr oder weniger beſchädigt. Da zwei der umgeſtürzten Wagen das Ausfahrtsgeleiſe ſperrten, hatte der Frühzug aus dem Wieſenthal eine ſtündige Ver⸗ ſpätung, die ſpäteren dagegen wieder kursmäßig —— Perſonen ſind bei dem Unfall nicht zu Schaden ge⸗ mmen. „Kleine Cbronik. In Durlach wollte ein Metzger⸗ Furſche einen Ochſen ſchlagen. Beim erſten Streich riß das Thier los, der Burſche ſuchte zu entrinnen,— jedoch aus und ſtel zu Boden. Das wüthende Thier ſtürzte ſich auf den Unglücklichen, wobei es ihm am Unterleibe mit Hör⸗ nern ſchwere Verletzungen beibrachte. Der Verletzte wurde ins ſtädtiſche Krankenhaus verbracht.— In der Steingut⸗ fabrik in Hornberg ſtürzte ein Maurer aus Württemberg in eine im Gang beſindliche Mühle und wurde von den Rädern zerquetſcht. Die Veiſetzung der Leiche des 7 Generallieuten. Frhr. von DPegenfeld. A. Grombach, 19. November. Einen größeren Leichenzug und eine impoſantere Leichen⸗ feier hat unſere Gegend noch nicht geſehen als geſtern aus Anlaß der Beiſetzung des Generallieutenants Freihrn. Alfred von Degenfeld in deſſen Familiengruft auf Schloß Neu⸗ haus. Aus der Umgegend waren die Militärvereine in eorpore mit Fahnen erſchienen, aus weiter Ferne Abord⸗ nungen. Auch Württemberg hatte einen Verkreter entſandt. Es galt ja, einen um Kaiſer und Reich wie um das engere badiſche Vaterland hochverdienten Offtzier und Reichstags ⸗ abgeordneten die letzte Ehre zu erweiſen. Um 12 Uhr 21 M. traf der Zug, der die Leiche des theuren Entſchlafenen von Karlsruhe brachte, in Grombach ein. Empfangen von den in langen Reihen Spalier bildenden Militärvereinen, wurde der Sarg von der aus Nah und Fern zuſammengeſtrömten Trauerverſammlung, die ſich unterwegs noch verſtärkte, nach dem Sommerfitz des Verſtorbenen, Schloß Neu⸗ haus, geleitet. Der Anblick des Trauerzugs ließ ſo recht deutlich das hohe Anſehen und die herzliche Liebe und Anhänglichkeit in die Augen treten, deren ſich der Entſchlafene in allen Schichten der Bevölkerung zu erfreuen hatte. Wie in Karlsruhe, ſo unterblieben auch hier die Blumenſpenden nach dem Wunſche des Heimgegangenen. Im Schloßhofe wurde der Sarg kurz vor 2 Uhr von vielen Leidtragenden, die ſich hier eingefunden, worunter auch meh⸗ rere Offiziere ſich befanden, und von dem amtirenden Geiſt⸗ lichen, Pfarrverwalter Auderer von Ehrſtädt, empfangen. Nachdem letzterer ein kurzes Gebet geſprochen, ſetzte ſich der Zua unter den Trauerklängen der Mufik durch die tannen⸗ geſchmückten Gänge des Gartens nach der Schloßkirche in Bewegung. Dem Sarge folgten unmittelbar die beiden Schwiegerſöhne des Verblichenen, von Gemmingen und hon Adelsheim nebſt Gemahlinnen, und die Verwandten der Linie von Degenfeld⸗Eulenhof. Die Feier in der Kapelle währte eine Stunde. Dem Gebet und der Verleſung der umfangreichen Perſonalien folgte die Einſegnung. Darauf legte der, ſo viel uns bekannt, Württembergiſche Reichstagsabgeordnete Oberſtlieutennant v. Ellrichtshauſen unter warmem Nachruf einen Lorbeerkranz am Sarge nieder, und unter Abgabe der Ehrenſalven verſank Die Lieb' blüht nur einmal. Novelle von M. Joſephy. Machbruck verboten.) 7(Fortſetzung.) Langſam glitt Freds träumeriſcher Blick zu der jungen Frau hinüber, ihre Augen begegneten ſich,„den alten Zauber!“ wiederholte Fred leiſe. Dann ſtand er raſch auf und trat an Bernhard Dronsky heran. „Bernhard,“ ſagte er, ihm die Hand auf die Schultern legend,„mir fehlt doch noch eins, ehe ich ſo ganz und gar fühle, daß ich bei Dir bin, daß ich Dich wieder habe.“ Graf Dronsky lachte:„Noch ganz der Alte! Noch die⸗ ſelbe närriſche Liebe zur Mufik und dabei wohl auch noch nach wie vor ſo ziemlich der unmuſikaliſchſte Menſch, der mir je vorgekommen iſt,— oder hat ſich darin etwas geändert?“ „Nein, gewiß nicht,“ entgegnete Fred heiter,„wenn Du Dich, wie Du es früher manchmal thateſt, in ein mufikaliſches Geſpräch mit mir einlaſſen wollteſt, ſo würdeſt Du auch heute noch ein Grauen vor meiner Unwiſſenheit und Urtheilsloſig⸗ keit empfinden. Ich bin nicht Kritiker, und wenn ich Dich höre, Bernhard, ſo höre ich mit dem Herzen und nicht mit dem Verſtande!“ Wenige Augenblicke ſpäter klangen die Töne, die Bern⸗ hard's Meiſterhand dem Inſtrumente entlockte, zu den beiden auf der Veranda Zurückgebliebenen hinaus. Fred Harding lehnte an der geöffneten Thür und Irene, im tiefen Schatten verborgen, ſchaute zu ihm hinüber. Der Lichtſchein von drinnen fiel auf ſeine hohe, ſchlanke Geſtalt, er beleuchtete hell den ſtolz getragenen, blonden Kopf mit den edel geſchnittenen ansdrucksvollen Zügen. Irene ſielen unwillkürlich die Worte der Sarg in der Gruft, die der Verſtorbene vor nicht langer Zeit wegen Raummangels hatte erweitern laſſen. Nun hielt Pfarrverwalter Auderer die Grabrede. Er ſtellt das Leben des Generals in das Licht des Schriftworts Offenb. 2 10ʃn „Sei getreu bis in den Tod, ſo will ich Dir die Krone des Lebens geben,“ und zeigte im Hinblick auf das Leben des Heimgegangenen das Weſen, den Werth, die Wurzel, ſowie die Kämpfe wahrer Treue auf. Bei letzterer längere Zeit verweilend, ſchilderte er das Leben des Vollendeten, wie es ſowohl nach Außen wie nach Innen in harte Kämpfe verflochten geweſen, beſonders hinweiſend auf die ſchweren Seelenkämpfe, die Geiſtesſchlachten, in die ihm ſo manche herbe Lebensſchickung geſtellt, durch die er ſich aber immer wieder zur Glaubensfreudigkeit und Feſtig⸗ keit hindurchgerungen habe. Neben das Bild des treuen Kämpfers mit ſeiner Loſung:„Furchtlos und treu!“ zeichnete er am Schluß das Bild des treuen, wohlwollenden, liebevollen Freundes, Helfers und Wohlthäters, als welchen ihn die ganze Umgegend, insbeſondere die ſeinem Patronat unterſtellten Gemeinde Ehrſtädt, in inniger Verehrung zu⸗ gethan geweſen ſei und heiße Dankesthränen nachweine. Die tief bewegenden Worte, welche der Redner am Schluß in die Gruft nachrief, fanden in den dankerfüllten Herzen aller An⸗ weſenden ſichtlichen Widerhall. Sein Gedächtniß bleibt auch bei uns in Ehren. Nach Schluß der Feier widmete noch Oberamtsrichter Schiedler von Sinsheim dem Verſtorbenen einen warmen Nachruf auf dem Vorplatz der Capelle.— Der Zudrang zu der Feier war ſo ſtark, daß über die Halfte der Erſchienenen draußen bis zum Schluß harren mußten, um noch einen letzten Blick in die Gruft des geliebten Todten thun zu können. Pfälziſche Nachrichten. Ludwigshafen, 20. Nov Herr Commerzienrath Dir. Carl Clemm, welcher am Sonntag mit ſeiner Gattin Maria Hoff das Feſt der ſilbernen Hochzeit feierte, hat aus dieſem Anlaß eine Stiftung von 20,000 M. gemacht, deren Zinſen zu Stipendien für Jünglinge und Jungfrauen beſtimmt ſind, welche nach e einer der Zudwigs⸗ hafener Lehranſtalten oder nach beſtandener Lehrzeit zu 1955 weiteren Ausbildung eine höhere Lehranſtalt beſuchen wollen. Speier, 20. Nov. Die hieſige Cigarreninduſtrie iſt in ſtetem erfreulichen Aufſchwung begriffen und ſoll um ein neues Etabliſſement in nächſter Zeit vermehrt werden. Siche⸗ rem Vernehmen nach beabſichtigt Herr Fabrikant P. Schmitt⸗ gen in Oggersheim, eine Cigarxenfabrik dahier zu errichten. +. Kaiſerslautern, 20. Nov. Am 28. Nov. kommt die Berufung des Reallehrers Geiler am Reichsgericht zur Verhandlung. Geiler hat dieſe Berufung ergriffen gegen das Urtheil des hieſigen Landgerichtes, das ihn bekanntlich wegen Untreue und Unterſchlagung zu 2 Jahren verurtheilte. Dem Vernehmen nach hat er in Proceßbitte 26 Einwände gegen das erſtrichterliche Urtheil erhoben. Slieskaſtel, 20. Nov. Vorgeſtern Nachmittag kam in die Nähe des Bahnhofes ein Steinadler geflogen, wovon man ſchnell Herrn Forſtmeiſter Martin von hier benachrichtigte. Unterdeſſen hatte der ſcheue Vogel in der Nähe der Blies guf einem Erlenbaum Platz genommen; Herr Forſtmeiſter Martin begab ſich in das Wieſenthal, und als der Vogel aufflog, that er einen Schuß, und der Vogel fiel tödtlich ge⸗ troffen zur Erde. Es iſt ein herrliches Exemplar mit einer Flügelbreite von 2,25 m. =Blieskaſtel, 20 Nov. Bei ſämmtlichen bieſigen Metzgern koſtet das Pfund Rindfleiſch jetzt 40 Pfg. ◻Aus der Pfalz, 20. Nov. In Dürkheim hielt am Sonntag Herr Pfarrer Voigt aus Offenbach a. M. einen Vortrag über„die Schzpfung der Erde“, wobei, wie Pfälz, Blätter bemerken, das Wort„Bibel“ gar nicht,„Paradies“ aber nur ein einziges Mal genannt wurde. Dagegen ſoll der Vortrag ſehr viele Anerkennung bei dem Auditorium gefunden haben. Mittheilungen aus Heſſen. LZwingenberg, 20 Nov. Wohl die älteſte Frau des Großherzogthums, Frau Landrichter Habicht Wtw. die Mutter des Herrn Prälaten Dr. Habicht, iſt im hohen Alter von 98 Jahren, nach einem Krankenlager von nur wenigen Tagen am Samſtag hier geſtorben. Aus dem Ried, 20. Nov. Den Steigerern der Gras⸗ Crescenz auf den früher Gräflich von Oberdorff' chen Wieſen wurde in Anbetracht der Ungunſt der Waſſerverhältniſſe von dem Grafen von Oberndorff, welchem die Ernte noch zuſtand, die Hälfte des Steigpreiſes erlaſſen, was die Stockdeger Steigerer ſo ſehr mit Dankgefühl erfüllte, daß ſie demſelben eine Dankadreſſe zu übergeben beabſichtigen. Gimbsheim, 20. Nov. Unſer Gemeindeſchreiber, Herr Herwig, ein ſehr braver und beliebter Mann, fiel ge⸗ tern ſo unglücklich von einer Leiter, daß er einen Schädel⸗ bruch erlitt und dreiviertel Stunden darnach ſtarb ein, die ihr Mann vorhin geſprochen:„Geh fort, Fred, Du blendeſt!“ Immer lauter, immer herrlicher erklang Bernhard Drons⸗ ky's Spiel, ein Willkommengruß für den heimgekehrten Freundl Das jauchzte und jubelte in dieſen Tönen, ſie nahmen die Seele der beiden Lauſchenden gefangen und ließen ihre Herzen höher ſchlagen! Jrene's Augen ruhten immer noch auf Fred. „Der alte Zauber,“ ſagte ſie leiſe vor ſich hin— aber ſie wußte es in dieſem Augenblick wohl ſelber nicht, an was ſie bei dieſen Worten eigentlich dachte. Der letzte Ton war verklungen, und Bernhard Dronsky trat wieder ins Freie hinaus.„Du haſt mich verſtanden, Fred,“ ſagte er, als dieſer ihm wortlos beide Hände entgegen⸗ ſtreckte. Tief aufathmend ſtand Irene von ihrem Platze auf; nachdem die beſtrickenden Klänge verſtummt, war ihr zu Muthe, als ob ein Bann von ihr genommen ſei: ſie näherte ſich ihrem Manne und nahm leiſe ſeine Hand in die ihre, das geſchah ſo ſelten, und mit faſt ſcheuer Zärtlichkeit legte Bernhard den Arm um die junge Frau.—„Leb wohl, Bernhard,“ ſagte Fred Harding,„es iſt zu ſpät geworden.“ Er verneigte ſich ſtumm vor der jungen Gräfin, die von ihrem Gatten zurück⸗ getreten war; Bernhard Dronsky geleitete den Freund bis vor das Gartenthor, wo deſſen geſatteltes Pferd auf ihn wartete. „Gute Nacht, Bernhard,— leb wohl, Fred, auf Wiederſehen, — morgen ſchon, alle Tage, nun, da du wieder glücklich heim⸗ gekehrt biſt,“ ſchallte es zu Irene hinüber. Auf Wiederſehen,— morgen,— alle Tage!— es kam beinahe ſo, wie die beiden Freunde geſagt! Dem einſiedleri⸗ ſchen Grafen Dronsky, der ſich faſt ablehnend gegen die ſon⸗ ſtige Gutsnachbarſchaft verhielt, wurde Freds Geſellſchaft nie⸗ mals zu viel; er lebte im Beiſammenſein mit dem Freunde förmlich auf, wurde heiterer und zugänglicher wie je zuvor⸗ Gerichtszeitung. „ Maunheim, 20. November.(Strafkammer I) Vorſitzender: Herr Großh. Landgerichtsdirector Bafſer⸗ mann. Vertreter der Großh. Staatsbehörde: Herr Großh. Staatsanwalt Duffner. Es kamen folgende Fälle zur Verhandlung: ) Pbilipp Keitel, Ehefrau von Segenheim, wegen Urkundenfälſchung. Angeklagte war wegen Krankheit verhin⸗ dert zu erſcheinen und wird die Angelegenheit deshalb ver⸗ tagt.— 2) Mathias Fiſcher von Ketſch wegen Körperver⸗ letzung. Dieſe Sache wird ebenfalls vertagt.— J) Joſepß Krämer von Reilingen wegen Körperverletzung. Auch dieſe Strafſache muß vertagt werden. Tagesneuigkeiten. Neue Schuellfenerkauone, Der Schloſſermeiſter Ritſchler in der Erlanger Spinnerei hat eine Schnellfeuer⸗ kanone erfunden. Die Kanone, ſehr leicht und ſicher durch zwei Mann zu bedienen, hat z. Z ein Kaliber von 17 Milli⸗ wmeter, kann jedoch beliebig verſtärkt werden und hat eine Tragweite von etwa 5000 Meter. Es werden in je einem Ladekaſten 1600 Patronen untergebracht, durch Drehung einer Kurbel in den Lauf gebracht und die leeren Hülſen nach Entladung wieder entfernt. In der Minute können 1000 Schüſſe gezielt und abgegeben werden. Die Anmeldung zum Patente iſt bereits erfolgt. — Unglücksfall. Am Sonnabend Vormittag kam der Bierbrauereibeſitzer zu den drei Königen“ Herr Mayſer in Ulm auf ſchreckliche Weiſe ums Leben. Derſelbe wollte durch den Aufzugsſchacht in den Malskeller ſprechen und den unten beſchäftigten Leuten Anordnungen ertheilen, als der Aufzug geräuſchlos niederfuhr und dem Ahnungsloſen das Genick ab⸗ ſchlug, ſo daß er alsbald verſchied. — Gerechte Strafe. Zwei Herren nahmen am Frei⸗ tag Abend in Berlin mit ihren Frauen, welche vorausgingen, ihren Weg durch den Friedrichshain. Während die Vetzteren heiteren Geplauders durch das Halbdunkel des Parkes dahin⸗ ſchritten, drängte ſich plötzlich ein junger Mann an die Frauen eran, der ſie mit den gröblichſten Redensarten beläſtigte. uf das Hülfegeſchrei der Damen waren die Herren ſofort zur Stelle. Als dieſelben den Burſchen zur Rede ſtellten, zog dieſer plötzlich das Meſſer. Ehe er ſich's indeß verſah, war er von einem ſeiner rieſenhaften Gegner entwaffnet un kunſtgerecht über'? Knie gelegt— und ſein nunmehr erhobenes Wehegeſchrei zeigte, mit welcher Kraft die beiden Herren ihre Spazjerſthcke auf ihn niederſauſen ließen. Braun und blau geſchlagen und ſeiner Sinne kaum 128 ward der Meſſerbeld dem auf den Lärm herbeieilenden Nachtwächter übergeben, der ihn, nach der„N. A..“ nach der Polizei⸗ wache am Friedrichshain brachte. —Geköpfte Staatsmänner Vor einigen Tagen brachen Diebe in die herrliche Villa Albani bei Rom, Eigen⸗ thum des Fürſten Torlonia, ein und ſägten zweien daſelbſt befindlichen alten griechiſchen Statuen, Solon und Ariſtides, die Köpfe ab. Leßtere verkauften ſie bei Trödlern, wo ſie nachher von der Polizei entdeckt wurden. 80 Jabre im Irrenhauſe. Im FIrrenhauſe von Macerata ſtarb vor einigen Tagen eine irrfinnige Dame im Alter von 103 Jahren. Die Unglückliche, eine Baronin Lucenti, hatte vor 85 Jahren in Folge einer unerwiderten Liebe den Verſtand verloren, 80 Jahre in dieſem elenden Zuſtande im Irrenhauſe gelebt. Unaufhörlich ſprach ſie von der Rückkehr des Mannes, der ſie verſchmäht. Noch in den letzten Stunden frug ſie mit ſchwacher Stimme, ob der Conte, den ſie herbeiſehnte, noch immer nicht erſchienen ſei. Ein Eiſenbahnunfall im Frankfurter Hauptbahnhof. Frankfurt, 20. Nov. Heute Abend nach 10 Uhr hat ſich vor dem Hauptbahnhof ein größerer Eiſenbahn⸗ unfall ereignet, uͤber welchen die„Frkf. Ztg.“ folgendes beeichtet: Der um 10 Uhr 15 Minuten von Heidel⸗ berg hier fällige Perſonenzug der Main⸗Neckar⸗Bahn hatte auf der Strecke etwas Verſpätung und mußte über⸗ dies vor der Einfahrt in die Geleiſe des Hauptbahnhofes noch halten, als anch ſchon der zehn Minuten ſpäter ankommende Schnellzug derſelben Strecke in Sicht kam. Der Führer des Perſonenzuges gab ſofort ſtark Dampf, um dem drohenden Zuſammenſtoß auszu⸗ weichen, vermochte aber nicht in der kurzen Friſt das Geleiſe ganz freizumachen, ſo daß der Schnellzug mit voller Fahrgeſchwindig⸗ keit in die letzten Wagen des Perſonen⸗ zuges hineinfuhr. Der Eilgüterwagen und der hinterſte Perſonenwagen des letzteren ſind über die Böſchung geſchleudert und total zertrüm⸗ mert, der zweite Perſonenwagen ſtark beſchäbigt worden. Die Lokomotive ſowie die zwei nächſten Wagen des Schnellzuges ſind theils umgeſtürzt, theils in Trüm⸗ mer gegangen. Ob und welcher Verluſt an Menſchen⸗ leben zu beklagen iſt, iſt zur Stunde(12 Uhr Nachts) Und Irene? Sie ſah Fred Harding faſt täglich kommen und gehen, ſie verlebte viele Stunden in ſeiner Geſellſchaft, ſie traf auf Spaziergängen, in Wald und Feld mit ihm zufam⸗ men. Die beiden Güter lagen ja ſo dicht bei einander, nur durch den Grenzwald, der halb zu Wittow und halb zu Klat⸗ ten gehörte, waren ſie geſchieden; es war ſo natürlich, daß man ſich häufig ſah, ſo natürlich, daß man gemeinſame Aus⸗ fahrten und Spaziergänge unternahm, ſo natürlich, daß Fred in den Abendſtunden nach Wittow herüberkam, anſtatt allein in ſeinem einſamen Klatten zu ſitzen. Die beiden Freunde hatten es ja früher ſo gehalten, ſollte ſie nun ſtörend und hin⸗ dernd dazwiſchen treten, da ſie doch ſah, wie ſehr ihr Mann an Fred Harding hing, ſah, welchen Einfluß dieſer auf ihn ausübte, einen Einfluß, den ſie ſelbſt nie beſeſſen, freilich wohl auch nie geſucht und erſtrebt hatte. „Kannſt du denn ohne Baron Harding nicht mehr leben?“ hatte Irene eines Tages halb im Scherz zu ihrem Manne geſagt, und dieſer ſie darauf ernſt und fragend angeſchaut: „Siehſt du ihn ungern, möchteſt du wünſchen, daß er fort bliebe?“ Etwas eigentümlich Forſchendes lag in ſeinen Wos⸗ ten und Irene ſchüttelte ſtumm den Kopf. „Siehſt du ihn ungern?“ Es würde der jungen Frau ſchwer gefallen ſein, dieſe Frage zu beantworten; es wäre eine Lüge geweſen, wenn ſie ſie hätte bejahen, eine Lüge, wenn ſie ſie hätte bedingungslos verneinen wollen! „Siehſt du ihn ungern, möchteſt du wünſchen, daß er ſortbliebe?„Warum nur dieſe Worte, nachdem ſie ſie einmal von ihrem Manne gehört, ſie nicht mehr loslaſſen wollten? Warum ſie ſich nur immer wieder und wieder ihr auf⸗ drängten? Es war ſo unbequem, ſo ſtörend, daß ſie unab⸗ läſſig in ihrem Inneren nachklangen.— Wozu ſich mit Fragen abauälen, auf die man keine Antwort findet, wozu über Dinge 4 Sate. SeneralAnzeiger. 22. Novemder. uns noch unbekannt. Ein Paſſagier des Perſonenzuges beſchreibt uns den Zuſammenftoß in ſeiner äußeren Wirkung als derartig, daß ſämmtliche Reiſenden von ihren Plätzen und gegen einander geſchleudert wurden. Von allen Seiten wurde ſogleich um Hülfe gerufen und aus den aufgeriſſenen Coupsthüren ſtürzten die Menſchen ins Freie an die eigentliche Unglücksſtaͤtte, wo mehrere Frauen und Kinder aus den Trümmern unter Klagerufen her⸗ vorkrochen. Die Paſſagiere beider Züge ſind ſofort durch den vom Unfall verſchonten Theil des Perſonenzuges in den Bahnhof befördert worden, ſo daß unſer Gewährs⸗ mann über die Zahl der etwaiger Weiſe Verunglückten nichts Sicheres anzugeben vermochte. Auf jeden Fall aber iſt der Materialſchaden bedeutend. Theater und Muſik. Die geſtrige Troubadeur Aufführung iſt beſſer ausgefallen, als man vielleicht erwartet und— befürchtet hatte. Herr Erl gelangt infolge der andauernden Indiſpo⸗ ſttionen unſeres Heldentenors und ſeines ſeltenen Auftretens immer mehr zur Geltung und in das richtige Fahrwaſſer. Er ſang den Manrico mit Feuer und wußte auch im Spiele Leidenſchaft zu entfalten; in der Stretta gab er die höchſten Töne mit voller Bruftſtimme klar und kräftig. Auch das Miſerere bat er bübſch geſungen und im Duette mit Deonore viel Geſchmack und Feinheit des Seſangs entwickelt. Bei Wiederholung dieſer Parthie wird Herr Erl vermittels eines weicheren Anſatzes des kinter den Couliſſen zu fingenden Entre⸗Liedes noch mehr Effekt erzielen können; dieſer Anſatz liegt allerdings recht hoch und unbequem aber Herr Erl wird ſich auch hier ſchon zu helfen wiſſen. Bei Fräulein v. Bruſſy darf der Maßſtab einer Coloraturſängerin nicht 2 werden, aber abgeſehen davon hat ſie ihre Aufgabe in lobenswerther Weiſe gelbſt. Einmal glückte die Coloratur, ein anderes Mal allerdings weniger; auch das Spiel gelang ihr nicht übel. Ihre Leo⸗ nore darf zu ihren beſſeren Nollen gezählt werden. Herr Knapv ſwopfte wieder einmal als Graf Luna aus dem Vollen; mit ſeiner wunderbaren Stimme wußte er namentlich in der großen Arie des zweiten Aktes zu einem Sturme des begeiſterten Beifalls hinzureißen und mit ſeinen glänzenden hohen Tönen auch die höchſte Wirkung zu erzielen. Die Azu⸗ ceuna der Frau Seubert iſt unter die Glanzrollen dieſer Künſtlerin von jeher einzurechnen geweſen. Fräulein S ch u⸗ bdert hat die Ines ganz anſprechend Herr Rödlinger den FJernando mit viel dramatiſchem Ausdruck geſungen. Das Orcheſter ſtand unter Langer's Leitung, welcher es ſich mit pollem Erfolg angelegen ſein ließ, durch ein entſprechendes jeuriges Tempo den Intentionen der leidenſchaftlichen und bewegten italieniſchen Muſik gerecht zu werden. riſtan und Jſolde, das große Wagner'ſche Tonwerk, welches beinahe übermenſchliche Anforderungen an die Keh⸗ len der Soliſten ſtellt, und das daher nur von ſolchen Büh⸗ nen bewältigt werden kann, welche über ein größeres Künſt⸗ lerperſonal verfügen, mußte wiederum auf unbeſtimmte Zeit zurückgelegt werden und damit werden auch die Schatten im⸗ mer länger, die es an unſerer Bühne vorausgeworfen hat. Eine Aufführung dieſes ſo anſpruchsvollen Werkes an einer mittleren Bühne, wie der unſerigen, wird ohne große Stör⸗ ungen des Repertoires kaum durchgeführt werden können. Das haben wir ſchon früher vorausgeſagt und die Thatſachen eben uns nun Recht. Durch die zahlreichen anſtrengenden roben für dieſes Werk ſind mehrere Künftler längere Zeit hindurch jeder anderen nennenswerthen Thätigkeit entzogen worden und ſelbft an Stimmen, welche dieſer Aufgabe ge⸗ wachſen ſind, werden dieſe Strapazen nicht ſpurlos vorüber⸗ gehen. Dieſes muß ſich doppelt empfindlich fühlbar machen in einer 3 in welcher der Theaterbeſuch notoriſch der beſte zu ſein pflegt und in der es ſich darum handelt, dem Publikum reiche Abwechslung im Repertoire bei Vorführung der beſten Kräfte zu bieten. Die Thätigkeit unſeres Heldentenors iſt in dieſer Saſſon beinahe gänzlich von den Proben zu Triſtan und Iſolde abſorbirt worden, man mußte Zuflucht zu auswärtigen Gäſten nehmen und a wird auch Anſer lyriſcher Tenor, deſſen Fleiß über alles Lob erhaben iſt, nicht ohne erheblichen Nachtheil für ſeine Stimme allzu ſehr in Anſpruch genommen. Und ſelbſt, wenn es wirklich ingen ſollte, den Triſtan mit eigenen Kräften an unſerer nne zu ermöglichen, ſo wird derſelbe jedenfalls kaum mehr als eine einzige Wiederholung erleben können, weil das Werk bekanntlich an die mitwirkenden Künſtler und an die Zuhörer allzu gewaltige Anforderungen ſtellt. Unter ſolchen Umſtänden wird man nicht mit Unrecht die Frage aufwerfen dürfen, ob der Rußm dieſer Aufführung nicht mit allzu großen und unperhältnißmäßigen Opfern erkauft wird und ob man nicht beſſer daran gethan haben würde, dieſes Experiment zu Nutz und Frommen unſeres Perſonals und unſeres Repertoires zu unterlaſſen. Liedertafel. Herr Muſikdirektor Hir ſch hat ſeine Stelle als Dirigent niedergelegt. Um das für nächſten Sams⸗ 88 projectirte Eoncert zu ermöͤglichen, hatte das altbewährte Ehrenmitglied des Vereins, Herr Hoftheater⸗Capellmeiſter d. Langer, die Freundlichkeit, dem an ihn geſtellten An⸗ uchen, die Direction der noch nöthigen Proben und des Concertes ſelbſt zu übernehmen, zu entſprechen. nachgrübeln, über die man ſich keine klare Rechenſchaft able⸗ gen kann noch will! Nur fort, weit fort mit allen läſtigen Gedanken, mit allen Vorſtellungen, die ihre Ruhe bedrohen konnten,— dieſe koſtbare Ruhe, die ſie ſo ſorgſam gehegt und gepflegt! Ja, wahrhaftig, wenn es ein Leben gab, das ge⸗ eignet war, die Ruhe einesGemüthes auszubilden und ungeſtört zu erhalten, ſo war es dasjenige geweſen, das ſie in dieſen fünf Jahren geführt. Dieſe Stille und Abgeſchloſſenheit in Wittow, ihr Mann liebte ſie ſo— und ſie? O, ihr war es ja ganz einerlei geweſen, ſie hatte in all den langen fünf Jahren kaum einmal daran gedacht, das ſie noch jung war und ſchön, mit Anſprüchen an das Leben und die Genüſſe, die es uns bietet. Es hatte ihr niemals ein Opfer gekoſtet, ſich in die Wittower Einſamkeit zu vergraben, ohne die leiſeſte Regung des Bedauerns hatte ſie allen geſelligen Freuden ent⸗ ſagt; die Luſt daran war in ihr erſtorben, für immer, hatte ſie geglaubt, ſo glaubte ſie auch noch jetzt, in dieſem Augen⸗ blick!——— Die junge Frau warf die Feder, die ſie in der Hand hielt, plötzlich beiſeite und ſchob das leicht parfümirte Billetpapier weit von ſich. Da lag der Brief, auf den ſie die Antwort hatte ſchreiben wollen; ſie griff danach, und ihre Augen überflogen noch ein⸗ mal die zierlichen Schriftzuge der Gräfin Roſy Lauten: „Du darfſt mir diesmal keinen Korb geben, Ihr müßt zu dem Gartenfeſt kommen, das wir ja haupfächlich deinem Bruder und deiner Schwägerin zu Ehren arrangire und bei dem Ihr alſo unumgänglich nöthig ſeid, Ueberretß deinen menſchenſcheuen Gatten“—— und dann unten, als Poſtſkriptum binzugefügt:„Zwei alte, alühende Verehrer wirſt du wiederſehen: meinen Schwager Heini und Baron Leo Wentleim.“ Jrene Dronsky ſchaute von dem Briefblatt hinweg nach Flbarmeniſcher Lerein. Heber die am kom menden Dienſtag im Concerte des genannten Ve auftretende Geigenvirtuoſin wird der„Kölniſchen Zeit aus London geſchrieben: Im Donnerſtag⸗Concert des Bach⸗Chors in St James Hall erregte die jugendliche Violinſpielerin Fräulein Marie Soldat durch den Vortragdes Brahms' ſchen Violin⸗Concerts ein ſolches Auſſehen, daß die Kritiker in einer Art von Widerſiun des Erſtaunens ſich entſchloſſen haben, an der mit ſpielender Leichtigkeit den 1 Schwierigkeiten des Werkes ihr Endurtheil für ein zw Auftreten vorzubehalten. Daß eine blutiunge Dame Stande iſt, die Cadenz am Schluſſe des erſten 1 an die Kunſt des Spielers die größte Anforderung vollkommen zu meiſtern, ſtand bisber nicht im Möglich Programm der Kritil. Der Komponiſt Stanford bat das Verdienſt, Fräulein Soldat für England entdeckt zu haben.“ Ueber ein Concert Alfred Grünfeld's in Wien ſchreibt das dortige„Illuftr. Extrablatt!' Im aroßen kuftkpereins⸗Saale bat geſtern Abends Alfred Grünfeld ſein Publikum, das will ſagen: das ganze muſikaliſche und mufikliebende Wien dritthalb Stunden lang auf das A nehmſte gefangen gehalten. Von dieſem Superla bl lediglich die Hitze abzuziehen, welche im dichtge ale herrſchte und einige Ohnmachten im Gefolge hatte: Uebrigen aber machte das Publikum die größten Anſtreng⸗ ungen, um ſeine Gefangenſchaft zu verlängern, indem es den Künſtler immer wieder um Zugaben zum Programme be⸗ ſtürmte. Und das Programm wies ohnehin zwölf Nummern, darunter große Werke, auf, wie das-moll⸗Quartett von Brahms, Präludium und Fuge in Emoll von Mendelsſohn, die große Phantaſie in-dur von Schumann und die berr⸗ liche Phantaſie in Cwoll von Mozart. Alle dieſe ernſte Mufik reproducirte Grünfeld eben ſo vollendet, wie die leich⸗ teren und kleineren Sächelchen von Moszkowski(Intermezzo und mehrere neue Compoſitionen eigener Factur, unter wel⸗ chen eine Mazurka in Cis-moll ſtürmiſchen Beifall fand und wiederholt werden mußte. Wenn wir aus den Vorträgen einen beſonders gelungenen her vorzuheben hätten, ſo würden wir ſchwanken, ob wir die Palme dem mit clafſiſcher Vollen⸗ dung widergegebenen Präludium mit der Fuge, oder der mit grandioſer Verve und eindringendem Geiſte reproducirten Schumann'ſchen Phantaſie oder dem virtuos executirten Ca⸗ priccio von Brahms, beziehungsweiſe dem Mendels ſohn'ſchen „Liede ohne Worte(Duett) zuerkennen ſollen. Dabei er⸗ wähnen wir als ſelbſtverſtändlich und nebenher, daß der Künſtler ſeine„Ungariſche Rgapſodie und ſeine Mazurka ſpielt, wie eben nur er ſie zu ſpielen vermag. Das Concert hatte einen großen Erfolg, der durch die Anweſenheit der Frau Kronprinzeſſin noch beſonders betont erſchien. Die Herren Emile Sauret und Heinrich Grün⸗ feld gaben am 17. in der Singakademie in Berlin das erſte ihrer Abonnements⸗Konzerte vor ganz gefülltem Saal. Schubert's Forellen⸗Quintett, von den beiden Konzertgebern, den Herren Alfred Grünfeld, Müller(Bratſche), Krauſe (Baß) gelungen ausgeführt, eröffnete den Abend. In ge⸗ wohnter Weiſe fanden die Solovorträge der Herren Sauret, Alfred und Heinrich Grünfeld ſo rauſchenden Beifall, daß ihnen Zugaben folgen mußten. Ein jugendticher Virtnoſe. Aus Baſel, 19. Nov., wird geſchrieben: Der elfjährige Klaviervirtuos Otto Hegner, von welchem ich Ihnen bereits Meldung machte, wird dem⸗ nächſt Europa auf längere Zeit verlaſſen. Er iſt nämlich von einer amerikaniſchen Firma auf die Dauer eines Jahres gegen das Honorar von 100,000 Fr. engagirt. Ein neuer Intendanut. Der mit der Leitung der Geſchäfte der Intendantur des Königlichen Theaters zu Han⸗ nover betraute Kammerherr von Lepel⸗Gnitz iſt vom Kaiſer zum Intendanten dieſes Theaters ernannt worden. err Matkowski beendet am Dienſtag ſein Gaſtſpiel im Königl. Schauſpielhauſe Berlin. Herr Matkowski wird in Berlin noch vor ſeinem endgiltigen Eintritt in den Schau⸗ ſpielhausverband im Laufe dieſer Spielzeit in mehreren Rollen als Gaſt auftreten. Frau Franziska Ellmenreich wurde Sonntag Abend zu Hamburg in dem Augenblick, als ſie in dem Stück„Eva“ im vierten Akt den Schuß abgab, von einem nicht unerheb⸗ lichen Unfall betroffen. Sie gerieth nämlich beim Losſchießen mit dem Zeigefinger unter den Hahn der Waffe, und erlitt dadurch eine bedeutende Verletzung; das Blut ſchoß ſofort im Strom hervor. Trotz des furchtbaren Schmerzes ſpielte die Künſtlerin ihre Rolle zu Ende, fiel aber, als der Wund⸗ arzt ſie verband, in Ohnmacht. Herr Heinrich Bötel, der Tenoriſt des Hamburger Stadktheaters, wird ſich bereits im Monat Dezember nach Mailand begeben, um daſelbſt ſeine Geſangsſtudien bei dem des Scala⸗Theaters, Herrn Coconora, zu vol⸗ enden. Der Mikado macht gegenwärtig in deutſcher ung einen neuen Siegeszug über die Bühnen der öſterreich. Städte. Die aus Graz, Brünn, Iſchl u.. w. vorliegenden Berichte lauten überaus glänzend. Merkwürdigerweiſe iſt H. Sullivan, der bemerühmte Komponiſt des Werkes, von den öſterreichiſchen Aufführungen nicht nur nicht erbaut ſondern ſogar verſchnupft, die natürliche Folge davon, daß jene Auf⸗ führungen mangels eines öſterreichiſch⸗engliſchen Autorenſchutzes ohne Erlaubniß der Verfaſſer zu Stande gekommen ſind. bereits niedergeſchrieben: Hoffentlich biſt du uns nicht böſe, wenn mein Mann und ich deine freundliche Einladung dankend,“ ———„nein, nein, nicht ſo, keine Ablehnung diesmal nicht.“ Sie war ſeit der Zeit ihrer Verheirathung ſo ſelten unter Menſchen gekommen; faſt alle an ſie gerichteten Einladungen hatte ſie nach den Wünſchen ihres Mannes und aus eigener Gleichgültigkeit abgewieſen. Es war wunderbar genug, daß man überhaupt noch daran dachte, daß es drüben im ſtillen Wittow eine gab, die einſt vor ſechs Jahren als junges lebens⸗ frohes Mädchen in die Geſelligkeit eingetreten war, die in dem fröhlichen Kreiſe eine der Fröhlichſten geweſen!— Jung und lebensfroh! Das eine war ſie noch, und das andere— warum hätte ſie es nicht ſein ſollen? Etwas in ihr drängte und trieb ſie, die Aufforderung, die heute an ſie ergangen, anzunehmen, ſich wieder einmal in eine glänzende, ſich ſorg⸗ los amüſtrende Geſellſchaft zu miſchen, mit anderen Menſchen zuſammen zu kommen, als mit ihrem Gatten und— mit ihm, Fred Harding, dem einzigen faſt, den ſie ſeit vielen Wochen geſehen.— Die junge Frau ſtand von ihrem Platz am Schreib ⸗ tiſch auf und ging ein paarmal haſtig im Zimmer auf und ab; dann blieb ſie lauſchend ſtehen und trat ans Fenſter heran. Nein, es war keine Täuſchung, ihre Phantaſie hatte keine Spiel mit ihr getrieben, es klang die Stimme desjenigen zu ihr herauf, an den ſie ſoeben gedacht. Sie beugte ſich ein wenig vor, ſo konnte ſie den Platz, gerade unter ihrem Fen⸗ ſter, überſehen, an dem die beiden Herren ſich befanden. Auf dem Tiſche zwiſchen ſich hatten ſie ein großes Blatt Papier ausgebreitet, einen Plan oder etwas dergleichen; Baron Harding ſchien ihrem Manne etwas zu erklären, er ſprach lange und ohne Unterbrechung; zuweilen ſchaute er auf, dann nickte Bernhard, und Fred ſprach weiter. dem Billetpapier, auf das ſie die erſten Worte ihrer Antwort Er ſprach, und Irene Dronsky ſtand regungslos oben achdem meßhrere deutſche Agenturen ſich vergeblich um dai ufführungsrecht des„Mikado“ in Deutſchland beworben t, iſt der Vertreter des Direktors J. Fritzſche doch ſieg⸗ urchgederungen. kueſtes und Telegramme. Tabakzoll und Monopol. Der„Straßburger Poſt“ wird aus Karlsruhe ge⸗ ſchrieben: In unſeren bäuerlichen Kreiſen wird trotz aller 125 ziellen Ablehnungen lebhaft für einen höheren Taba zoll agitirt. Zwar verhehlt man ſich nicht, daß dadurch eine ſchädliche Mehrerzeugung von inländiſchem Tabak hervorgerufen werden kann; allein es wird gleichzeitig verſucht, durch eine Contingentirung des zuläſſigen Tabak⸗ den Schaden zu vermindern und gleichzeitig das Monopol vorzubereiten. (Wir können nicht umhin, unſerem Erſtaunen darüber Ausdruck zu geben, daß ernſte Blätter derartigen un richtigen Notizen Aufnahme gewähren, die nach offiziöſen Andeutungen aller Grundlage entbehren und geeignet er⸗ ſcheinen Unruhe in den betheiligten Kreiſen hervorzurufen.) „Berlin, 20. Nov. Der Kaiſer und die Kaiſerin mit den kaiſerlichen Prinzen ſind heute für die Winter⸗ monate in das Schloß übergeſtedelt. * Fürth, 20. November. Wegen Vergehens wider das Sozialiſtengeſetz wurden Grillenberger zu 100 M. und Patent⸗ ſtiftmacher Bernhard zu 60 M. Geldſtrafe verurtheilt. Wien, 20. November. Bei der vorgeſtern in Trieſter„Teatro Politeama“ ſtattgefundenen Feſt⸗ vorſtellung zu Ehren des italieniſchen Schul⸗ vereins„pro patria“ fand eine große Kund⸗ gebung ſtatt. Im dritten Acte der Oper„Ernani? wurde die Stelle„siamo tutti una famiglia“ mit ſtürmiſchem Beifall begrüßt. Dreimal wurde eine Wiederh olung der Stelle verlangt und als der Beifalls⸗ ſturm immer noch fortdauerte, ſpielte die Muſtk weiter. Der Lärm erneuerte ſich, bis der Polizeikommiſſär den Schluß der Vorſtellung verfügte.— In der Sitzung des Wehrausſchuſſes wurden die Beſchränkungen des Einjährig⸗ Freiwilligendienſtes nach der Regierungsvorlage einſtimmig angenommen. Paris, 20. Nov. Deputirtenkammer. Der ichts · miniſter unterbreitete dem Hauſe den Antrag, die mittlere Zeit von Paris als die amtliche Zeit für Frankreich und Algier feſtzuſetzen. Bei Fortſetzung der Berathung des Colonial⸗ budgets wird Capftel Is mit der Forderung von 1 768 490 Francs für den Bau einer Eiſenbahn von Dakar nach St. Louis(Senegambien) mit 357 gegen 137 Stimmen vertagt 5 820 8983 über die Angelegenheit Beſchluß gefaßt hat. London, 20. Nov. Im Unterbauſe erklärte Stan⸗ hope, daß die egypliſchen Truppen von der zu⸗ rückgezogen worden ſeien, um die Garniſon von S zu verſtärken. Es ſei nicht beabſichtigt, britiſche Truppen nach Suakin zu ſenden. Redner machte ferner die Mittheilung, daß mehrere tüchtige deutſche Arbeiter aus Solin⸗ gen herangezogen worden ſeien, um die engli⸗ ſchen Arbeiter im Schmieden von Hieb⸗ und Stoß⸗ waffen zu unterrichten. Die Kenntniß dieſes Faches ſei in England faſt ganz gusgeſtorben. Die deutſchen Arbei⸗ ter würden bald in ihre Heimath zurückkehren.— Im Ober⸗ hauſe gab Lord Salisbury die Verſchiedenheit ſeiner und Coblets Erklärung hinſichtlich des Durchſuchungsrechtes der Schiſfe an der oſtafrikaniſchen Küäſte zu. Die engliſche Regierung glaubte, daß ein be ſi Schiff an der Blokade Theil nehmen würde. Coblet habe dies dahin berichtigt, daß Frankreich nur Schiffe, die unter franzöſiſcher Flagge ſegeln, überwachen werde.— Die Blokade ſei gegen die rebelliſchen arabiſchen Sklaven⸗ händler gerichtet und Frankreich erkenne die Legalität dieſes Vorgehens an. Ein ſeparate Aktion der Admirale der betheiligten Mächte ſei erwünſcht; die Admirale handelten daher auch ſchon demgemäß. „London, 20. Nov. Nach aus Auckland heute einge⸗ troffenen Nachrichten hißte das britiſche Kriegsſchiff„H auf den Hervetzinſeln die britiſche Flagge auf. „London, 21. Nov.(Privattelegramm.) Das Unterhaus verwarf mit 330 gegen 246 Stimmen Gladſtones Amendement, betreffend die iriſchen Pachtzinsrückſtände und nahm in erſter Leſung die iri⸗ ſche Pachtankaufsbill an.(Mr. Gladſtone wird alſo für einige Zeit noch auf die Premierſchaft verzichten müſſen. D. Red.) — ntes ——2+— 5 und horchte auf ſeine Stimme, während die Worte, die er redete, verſtändnißlos an ihrem Ohr vorüberrauſchten:; ſie ſtand und lauſchte: nicht ein Laut dieſer tiefen, eigenthümlich klangvollen Stimme ging ihr verloren, und ihre Lippen preß⸗ ten ſich zuſammen, ihre Hände verſchlangen ſich feſt ineinander, — der Zauber, der alte Zauber! Nein, nein, dieſer Gedanke, fort mit ihm, weit fort,— ſie durfte ihn ja nicht denken! Mit glühenden Wangen und fliegenden Pulſen trat die junge Frau an den Schreibtiſch zurück und warf einige Zeilen auf ein Briefblatt, das ſie ſogleich couvertirte und adreſſirte; „Gräfin Roſy Lauten, Schloß Maſſau.“ Erſt nachdem Baron Harding ihren Mann verlaſſen, ging Irene zu dieſem hinab:„Hier, Bernhard, die Ein⸗ ladung von Lautens, ich habe angenommen.“ Graf Dronsky überflog die Zeilen, die ſeine Frau ihm reichte:„Du haſt angenommen?“ Die Frage klang ſehr ver⸗ wundert. „Ja, Bernhard, und ich hoffe, du haſt nichts dagegen⸗ Du ſiehſt, das Feſt wird halb und halb den Geſchwiſtern, meiner Schwägerin zu Ehren gegeben; ich möchte es deshalb gern ſehen, wenn wir uns daran betheiligen.“ Graf Dronsky lächelte.„Ich habe bisher keine beſondere Vorliebe für deine Schwägerin bei dir bemerkt.“ „Nein,— aber vielleicht gerade darum! Mimi könnte unſer Zurückziehen auf die Dauer doch auffallen, und ich möchte ſie um alles in der Welt nicht kränken, um Guſtayß Willen nicht. Meine Zuſage iſt dir doch nicht unangenehm? „Wenn es dich freut, Jrene!“ (Fortſetzung folgt.) eeleereee nrdrn edee d eere een i .88 838 . HA A1 8 F die ſen ym er⸗ en · rn, Ib ere nte ich 58 2 22. Novemder. WeneraAngeiger. D Selte Mannheimer Handelsblakl. Banque de Fonds d Htats. Angeſichts der Verbreitung, welche die verſchiedenen Titel der ſerbiſchen Stagtsſchuld in deutſchen Kapitaliſtenkreiſen gefunden und mit Rückſicht auf die bevorſtehende Emiſſton der 4½proz. Obligationen der Banque de Fonds d Etats dürfte es für unſere Leſer nicht unintereſſant ſein, einige Details über die finanzielle Situation Serbiens in unſeren Spalten zu finden. Vorauszuſchicken iſt, daß Serbien erſt nach dem Ruſſiſch⸗Türkiſchen Krieg zum ſelbſtſtändigen Staat erhoben und als ſolcher durch den Ber⸗ liner Vertrag vom Jahre 1878 Seitens der europäiſchen Mächte beſtätigt wurde. Von da ab traten die Aufgaben eines modernen Staates an das Land heran, wie Hebung der Verkehrswege durch Bau von Eiſenbahnen und Straßen, Er⸗ richtung von Schulen und Herſtellung ſonſtiger öffentlicher Bauten. Zur Beſtreitung der hierzu erforderlichen Mittel und zur Deckung der vermehrten Verwaltungskoſten, ſowie zur Entſchädigung der türkiſchen Grundbeſitzer, welche ihr Eigenthum verlaſſen wollten, wurden ſucceſſive größere An⸗ leihen aufgenommen, die ſich heute, nachdem inzwiſchen cirea Frs. 5 Mill. amorkiſirt worden ſind, auf rund Frs. 275 Mill. belaufen. Per Kopf der Bepölkerung reſultirt hieraus eine Belaſtung von ca. Frs. 140 gegen ca. Frs. 150 in Rumänien und ca. Frs. 286 in Griechenland. Von der erwähnten Schuldenlaſt wurden 60% ͤô= ca. Frs. 169 Millionen für n von Eiſenvahnen verwendet. Für Verzinſung und Tilgung der Anleihen ſind jährlich eg. Frs. 16,300000 er⸗ forderlich, während ſich die 1 an rb 400 des Staates einſchließlch dieſes Betraas auf ca. Frs. 44,000,000 belaufen. Dies exgibt eine Belaſtung von Frs. 22 111 Einwohner, welche 19 05 im Vergleich zu der durchſchnittlichen Belaſtung der Mehrzahl der Noonde europäiſchen Staaten als mäßig u bezeichnen iſt, beſonders wenn man berückſichtigt, daß Provinz⸗ oder Communal⸗Schulden handen ſind, alſo die Bevölkerung für Verzinſung oder Tilgung ſolcher Anleihen keinerlei Laſten zu tragen hat. Mit dem Fortſchreiten der kaum begonnenen Entwickelung er nicht vor⸗ des Eiſenbahnverkehrs, deſſen Einnahmen ausſchließlich dem Staate zufließen, wird ſich auch die ſon⸗ ſtige Steuerkraft und der nationale Wohlſtand des Landes naturgemäß heben, ſo daß die Herſtellung des Gleichgewichts des Budgets bei ſparſamer Verwaltung auch ohne Erhötzung der heutigen Steuern nicht ausgeſchloſſen erſcheint. Das Budget⸗Deficit betrug im letzten Jahre zwiſchen Frs.—6 Mill. Durch den Berliner Vertrag kamen einige fruchtbare Die 8 mit mehr als 280,000 Einwohner zu Serbien. Die Geſammt⸗Einwohnerzahl Serbiens beträgt 2 Mill. bei einem Flächeninhalt von 49,000 OJKilometer. WMürzburg, 20. November. Der heutige Viehmarkt war etwa eben ſo ſtark betriehen, wie die Vormärkte. Bei lebhaftem Handel ſind auch die Preiſe unverändert geblieben. Es hat gekoſtet das Paar Gang⸗ und Maſtochſen Mark 800—1100, Stiere 400—710, Kühe und Kalben per Kopf 130 bis 280; ferner beträgt der Preis per Pfund Fleiſchgewicht bei Kälbern Pfg. 45—48, Schafen 30—45 und bei Schweinen 46—50 Pfg.— Dienſtag, 4. Dez., 27. Viehmarkt. Dienſtag, 11. Dez., 12. Schafmarkt. Reichsbauk Mannheim. Die Reichsbank hat den Privat⸗ Discont von 3% auf 3½ pCt. herabgeſetzt. . Maunheimer Effektenbörſe vom 20. November. Die Börſe verlief heute recht matt, Weſteregelnaktien waren 11 186 geſucht. Waghäusler Zuckerfabrik zu 96.50 erhältlich. annheimer Verſtcherungsaktien gingen zu M. 512 um. Brauereiaktien waren angeboten und theilwetſe ſchwächer, da es an entſprechender Contrepartie fehlte. Mannheimer Aktien⸗ brauerei notirten 208., Heidelberger 144.50., Schwartz 161.50 B. und Werger 111 B. Coursblatt der Maunheimer Börſe vom 20. November. Obligationen. 4 Bad. Oblig. Mark 105.10 Pg. 4 R. Hyp. Pfandbr. S. 40-430100.80 G. 109.—— 5f. 4„„ 48—49102.40 G. 5 108.60 4½„ 5 1888.100.50 B. — 15 m. O. 100.— G. 4 T. 100 Looſe 139.50 G. 4 Mannheim 1881—.— 4 Reichsanleihe 108.—. 4„ 13888—.— 8¹ 108.50 53. 4„ 1885 108.— B. 4 Preuß. CTonſol 107.50 bz.4 Heidelberg 108.25 B. 3½„ 5 104.— bz. 3½ Freiburg i. B. Obligat. 101.— G. 4 0 5 Obligationen Mk. 107.— 8 4½ Sudwigshafen Me. 103.50 G. 4 Pfälz. Zudwigsbahn Mk. 104 75 G. 4 5 1—.— 4 Pfälz. Zudwigsbahn fl. 102.50 G. 4½% Wagh. Zuckerfabrik 109.75 4„—— 104.10 G. 5 Oggersheimer Spinnerei 101.70 G. 4„ Norbbahn 104.10 G. 5 Verein F 99.— 5z 377 riorit, 101.75 B. 5 Weſteregeln Alkaliwerke 106.— G. 3½ Uhein. Hup.⸗Bfandbriefe] 88.70 5. Babiſche Bank 111—— 1 8 161.50 iſche Ban— guerei Schwartz Rheiniſche Creditbank 124.— 5 Bierbrauerei Sinner 166.50 G,. „ 1. 885 50 pt. C. 129.— Malzfabr. Hochheim—.— Pfälziſche Bank 126.25 B. Werger ſche Brauerei 111— 8. Mannheimer Volksbank 119 50 G. Badiſche Braueret 114.50 5; Deutſche Unionbank 96.— G. Mannh. Dampfſchleppſchiff. 188.— B. Pfälziſche Zudwigsbahn 2897.— G. Cöln. Rhein-u. Seeſchifffahrt 91.— G. „ Maxbahn 189.— G. Bad. Fae ede 1428.;. „ Nordbahn 107.20 G. Bad. Rück- u. Mitverſich. 840.— 53. eidelberg⸗Speyerer Bahn 32.— G. Mannheimer Verſicherung 518.— 63. erein 75 Fabriken—.— Mannheimer Rückverſich. 370.— 8. Badiſche Anklin u. Soda 279.— 63. Württ. Transportverſich. 825.—. Weſteregeln Alkgliwerkfſe 186.— G. Sarde eeeen 305.— G. dehee u. Schötenſack 121 60 G. Oggersheimer Spinner 48.50 G. erein Oelfabriken 128— 15 Ettlinger Spinneret 128.— Waghäusler Zuckerfabrik 36.50 Sah de eeeee 97.— Maunheimer Zuckerraffin. 90.— ba. Deutſche Seehandl. 25.— Mannheimer enbrauerei 203— 8 Manuh. Eum. u. Asbſbrk. 48.— bz Eichbaum-Brauerei 179 50.Karlsruher Maſchinen—.— Lubwigshafener Brauerei 215.— G. Huttenheimer Spinneret 103.50 B Schweßinger Brauerei 72.— bj · ma— Haid u. Neu—.— Brauerei z. Storch 136,50 B. Nähmaſchinen Gritzner— Heideldergerletienbrausrei 144 50 B. Speyerer Dampfziegelei 127.— K Fraukfurter Mittagbörſe. Frankfurk a.., 20. Nov. Die ſchon in unſerem geſtrigen Börſenbericht hervorgehobenen Momente, Deckungs⸗ Bedürfniß Seitens der Speculgtion, unentwegtes Vertrauen des Publikums, haben weitere Befeſtigung zur Folge gehabt. Das Geſchäft hatte ein recht animirtes Gepräge, und es ließ ſich die Wahrnehmung machen, daß gerade diejenigen Papiere heute ſtärker beporzugt wurden, welche in der vergangenen Woche am meiſten gefallen waren. Beſonders große Käufe fanden in Lombarden ſtatt, die ſich bereits um 4 fl. gegen ihren geſtrigen niedrigſten Stand gehobden haben. Auch Staatsbahuactien, Galizier, beſonders auch die ſpeculativen Bankactien waren bedeutend höher. In politiſcher Bezieh⸗ ung vexlautete auch heute, die nächſte Thronrede werde ſehr friedlich 9 und keinerlei neue außergewöhnliche mili⸗ käriſche Forderungen ankündigen. Bezüglich der ruſſiſchen Anleihe will man beſtimmt von friedlichen Petersburger Zu⸗ ſicherungen wiſſen und deutet guch die nunmehr ſeſtſtehende Betheiligung groter Berliner Firmen in günſtigem Sinne. Ereditaktien ſeit geſtrigem Mittagsſchlußpreiſe 2 fl, Dis⸗ konto 2 pCt. geſtiegen. Banken höher. Deutſche Bahnen ruhig. Gotthard, Nordoſt höher. Oeſterr. Eiſenbahnaktien beſonders feſt. Galizier 2½ fl., Stagtsbahn 2 fl., Lombarden ca, 4 fl., Elbthal 2 fl. über geſtern Mittag. Von agsländ. Staatsfonds Egypter.20, Ungarn 0,40, Ruſſiſche Werthe .30 geſtiegen. Von Induſtrie⸗Altien Elect. 4 pCt. Alkali .25, Deutſche Verlagsanſtalt.50, Gelſenkirchen 175 ge⸗ ſtiegen.— Die neu eingeführten Stamm⸗Aktien der Intern. Bau⸗ und Eiſ.⸗B.⸗Bau⸗Geſ. wurden zu 74.80—75 umgeſetzt. Privat⸗Diskonto.50 pCt. 211½, Diskonto⸗Commandit 221.40, Lombarden 88¼, Berliner Handelsgeſellſchaft 172.10, Darmſtädter Bank 157.70, Meininger Bank 102.50, Bad. Anilin 280, Laurahütte 126.60, Dux⸗Bodenbacher 340%%, Böhmen 264½, Elbthal 168/, Raab⸗Oedenburger 55¼, Gotthard 125.90, Central 119.60, Nordoſt 98.40, do, Prior.⸗Aktien 114.20, Jurg 104.30, Union 90, Weſt 30, Italiener 95.50, 4 pCt. ung. Goldrente 84.20, ung. Papierrente 76.50, bſterr. Goldrente 92, 1872r den 98.20, 1880r Ruſſen 86.50, Egypter 89.20, 8 pet. Portugieſen 64.35, do. 5 pCt. 64.50, Spanier 78, AAeen 71.70, Ottoman. Zoll⸗Obl. 67.90, Mexikaner 78, neue Türken 77, Stuttgarter Verlag 256.70, Verſag Richter 147.30, Nordd. Lloyd 145, Intern. Bau⸗ und Eiſenbahn⸗Stamm⸗Aktien 75.80. 5e ee e auf die Meldung von Goldausgang aus der engliſchen Bank, befeſtigte ſich die Tendenz, nachdem bekannt wurde, daß ein Theil jenes Goldausgangs der deut⸗ ſchen Reichsbank zufließe. Amerikaniſche Produkten⸗Märkte.(Schlußtourſe vom 20. November.) New⸗Nork Chicago Monat Weizen Mais Schmalz Caffee Weizen Mais Schmalz Januar 707———.— Tcsis 38—-— ebruar 106⁰—— 15 70———— ärz 7 ᷑ ᷑ᷣ—ůwꝛ.᷑⁊ĩ¼̃— April—— 18.70——— 155 113%/ 6477— 18.70 109% 387— i————.———— uli——— 870——— 5 5——— 0—— eptember——— 18.75————— Oktober———————— November 104%———.—— 112—— Dezember 1050⁰ 48⁰ͤ1Jg— 18.75 100%—— Geld⸗Sorten. Dukaten Mk..60—70 S. Imperials Mk. 16.74—69 20 Fr.⸗Stücke„ 16.17—18 Dollarß in Gold„.20—16 Engl. Sovereigns„ 20.88— 8 Schifffahrts⸗Angelegenheiten. Ruhrort, 20. Nov. In den Frachten iſt bis heute noch keine Aenderung eingetreten und ſtehen dieſelben: Nach Amſterdam für Schiffe von 100—120 Karren fl. .35—.40, Schiedam 250—.60, Rotterdam.35.—.40, Ant⸗ werpen für große Schiffe.40—.50, für kleine Schiffe.75 .00, Mainz⸗Mannheim für Schleppkähne Mk.00—.25, für Holzſchiffe M..00—.25,.75—.00. Oderlahnſtein, 20. Nov. Das Schlepphoot„Roßlan“ erlitt auf ſeiner Thalreiſe eine Beſchädigung an der Luft⸗ pumpe, verlor bei dieſer Gelegenheit noch der Buganker. Der Dampfer fuhr mit ſeiner zweiten Schraube nach Du⸗ isburg in Reparatur. Riedesheim, 19. Nov. Ein Induſtrieboot fuhr heute früh in der Nähe des Adlerthurmes feſt und konnte trotz aller gemachten Anſtrengungen bis jetzt nicht flott gemacht werden. Ein zu Thal kommender Kahn collidirte auch noch mit dem Boote, ohne jedoch weiteren chaden angzurichten. Geiſenheim, 16. Nov. An der Korrection des Rhein⸗ arbe 3 wird ſeit neuerer Zeit mit aller Energie ge⸗ arbeitet. Maunheimer Hafen⸗Verkehr. Folgende Schiffe ſind am 20, November angekommen: Hafenmeiſterei I.(Rheinvorland). Schiffer ev. Kapitän. Schiff. Kommt von Ladung Etr. Claaſen Chriemhilde 1288 Bickert Moltke„ 10⁴ Hafenmeiſterei II J. Dreis Gott mit uns Biebrich Cement 4650 A. Grüll Vereinigung 1 Antwerpen Stückgüter 11212 Hafenmeiſterei IV. R. Kaſpari Sophie Ruhrort] Kohlen 4800 Fr. Striepen Gretchen Louiſe 2 12200 v. Eicken Prinz Heinrich 5 1 12800 r. Kuns Klara 5 7 11000 erg. Gieſen Victorckmanuel Duisburg 2 6800 G. Loh Helvetia 5 11000 B. Hesver Prinz Wilhelm Ruhrort 7 10000 Müsken Boruſſia 5 15 70⁰0⁰ Wäſch Armintus Duisburg 4 10000 Breuer Schürmann 7 Ruhrort 9060 Floßholz: angekommen 1434 Cbmtr., abgegangen——. Waſſerſtands⸗Nachrichten. Rhei Mainz, 20. Nov..16 m. +.01. hein. Kaub, 20. Neb..84 WM.— 0. 0f. Koblenz, 20. Nov..18 m.—.08. Köln, 20. Nov..22 m.—.64. Ruhrort, 20. Nov..70 m.—.00. Neckar. Mannheim, 21. Nov..49 m.—.01. Mannheim, 21. Nov..58 m.—.01. Hellbronn, 16. Nov..97 m.—.00. Dampfer⸗Nachrichten. New⸗Bork, 17. Nov.(Telegraphiſcher Schiffsbericht der Reb Star Linie“ Antwerpen.) Der Poſtdampfer„Rhynland“ ber„Red Star Ilnie“ iſt von Ant⸗ werpen heute wohlbehalten hier angekommen. Notarielle Beſtätigung des tauſendf. Lobes über den Hollüänd. Tabak von B. Becker in Seeſen a.., 10 Pfd. feo. 8 Mk., hat d. Exp. d. Bl. eingeſehen. 19462 Eingeſandt. Im Intereſſe aller, deren Haar vorzeitig ergraut iſt, mache ich auf die unſchädliche, dem Geſetze vom 1. Mai 1888 entſprechende Nussextract-Haarfarbe von J. F. Schwarzloſe Söhne, Hoflief., Berlin aufmerkſam. Dieſelbe iſt zu haben in Flaſchen à Mk. 2 und 3 in der von 20247 Otto Heſt, E 1, 16 Planken, vis--vis dem Pfälzer Hof. C. Sieberling Kaufhaus, Mannheim. empfiehlt als Neuheiten für Weihnachtsgeſchenke paſſend: Photographie⸗ Album, Portemonngies, Cigarren⸗Etuis, Brieſtaſchen, Viſi⸗ tenkartentäſchchen, 1 Schreihzeuge, Schreibmappen, Konſtanz, 20. Nov..60 m.—.04. Hüningen, 20. Nov..03 m.—.04. Kehl, 20. Nov..30 m—.01. Lauterburg, 20. Nov..89 m.— 90.08. Maxau, 20 Nov..783 m—.05. Schreib⸗ u. Poeſiealbums, Papeterien, Photographie⸗Rahmen, Nippſachen, Taſchen⸗Neceſſa ires, Reiſe ⸗Nece aires, Näh⸗ Neceſſaires, Schmuckkaſten, Handtuch⸗ und Taſchentuchkaſten, Waſchrollen und Kammkaſten, Damen⸗Taſchen, Ringtaſchen, Umhängtaſchen, Reiſekoffer, Rauchſervies, Armhänder. roſchen Fächer, Holzeaſſetten, Hoſenträger, Toilettekaſten, Cravatten, Stöcke, Feuerzeuge. Preiſe in den Schaufenſtern. 19570 Hotel National vis--vis dem Bahnhof —— Cafe, Reſtaurauts erſten Ranges Anerkaunt gute Küche. Münchener Bier. Mittagstiſch und Abendeſſen im Abonnement, ſowie volle Penſion zu mäßigen Preiſen. R. Voigt. L. Frankl] Glectriſche L 127 1 Beleuchtungs⸗ ie--vis dem Hauptbahnhaf] Telenhen No. 214. Aulagen. Telegraphen⸗ und 16625 Telephor⸗ Anlagzen. ankfurter Effektenſseietät. Schluß 225 rſe: Kreditaktien 255¾, Staatsbahn⸗Aktien Bekanntmachung. Die in Käferthal beſtehende Poſtagentur wird zum 28. Nor. in ein Poſtamt III umgewandelt werden. 20842 Karlsruhe,(Baden) 17. November 1888. Der Kaiſerliche Ober⸗Poſtdirektor, Geheime Ober⸗Poſtrath. Heß. Bekanntmachung. Die Herſtellung eines Kanales dur⸗ die Zellſtofffabrik Waldhof betr. (296) Nr. 85059. Die Zellſtofffabrik Waldhof beabſichtigt an Stelle des ſchadhaften beſtehenden Kanales zur Einleitung des Abwaſſers in den Floßhafen einen neuen Kanal auß in* gekochten Cementröhren ausführen zu laſſen. Die Beſchreibung und Pläne zu dieſem Unternehmen 1 während 14 Tagen vom Ablauf des Tages, an welchem dieſe Zeitungsnummer ausgegeben wurde, auf dem Rathhauſe zu Sand⸗ hofen zu Jedermanns Einſicht offen und ſind etwaige Einwend⸗ ungen binnen gleicher Friſt bei dem unterzeichneten Bezirksamte oder bei dem Gemeinderathe anzubringen, widrigenfalls alle nicht auf privatrechtlichen Titeln beruhenden Einwendungen als ver⸗ ſäumt gelten. 20888 Mannheim, den 14. November. Großh. Bezirksamt Genzken. Bekanntmachung. Die Entfernung des Bäckerlehr⸗ lings Karl Hauck von Kirch⸗ heim betr. Der 16 Jahre alte, Bäckerlehrling Karl Hauck von Kirch⸗ heim wird ſeit dem Sonntag, den 14. Oktober d. Js, an welchem Tag er ſich mit Baarſchaft von 10 bis 16 Mark, aber ohne Aus⸗ weispapiere von Hauſe entfernt hat, vermißt. Beſchreibung: für ſein Alter groß und ſtark, dunkle Ge⸗ ſichtsfarbe; Anzug aus dunkelm Bukskin(Jaquet) runder ſchwarzer Filzhut, Zugſtiefel, im Beſitz einer Cylinderuhr mit Stahlkette. Inn Fall der Ermittlung des Aufenthaltes wird um umgeh⸗ ende Nachricht gebeten. Heidelberg, den 19. November 18988, Großh. Bezirksamt. v. Boekh. Ladung. No. II 2918. Der 26 Jahre alte Barbier Guſtav Oskar Baumeiſter von Elberfeld, zuletzt wohnhaft geweſen in Mann⸗ heim, wird beſchuldigt, daß er als Erſatzreſerviſt ausgewandert iſt, ohne von ſeiner bevorſtehenden Auswanderung der Militärbe⸗ hörde Anzeige erſtattet zu haben,— Uebertretung gegen 8 860 No. 3.⸗Sk.⸗G.⸗B.— Derſelbe wird auf Anordnung des Großh. Amtsgerichts FI hierſelbſt auf Samſtag, den 29. Dezember 1888, Vormittags ½9 Uhr vor das Großh. Schöffengericht Mannheim zur Hauptverhandlung geladen. Bei unentſchuldigtem Ausbleiben wird derſelbe auf Grund der nach§ 472 St.⸗P.⸗O. von dem Königl. Landwehrbezirkskommando zu Heidelberg aus⸗ geſtellten Erklärung verurtheilt werden. 20381 Mannheim, den 20. November 1888. Der 5 Amtsgerichts. alm. Einquartierungs⸗Vergütung. No. 10848. Diejenigen hieſigen Cinwohner, welche in der geit vom 1. Dezember 1887 bis heute Offziere und Mannſchaften in Quartier hatten, werden andurch eingeladen, unter Rücgabe ihrer Quartierbillete die betr. Vergütung iunerhalb 14 Tagen auf dem Quartieramt(Rathhaus 3. Stock, Zimmer No, 6) perſön⸗ lich oder durch ſchriftlich hierzu Bevollmüchtigte in Empfang zu nehmen. 7 Mannheim, den 17. November 1888. Das Bürgermeiſteramt: oll. Becker. Die Stelle des zweiten Bürgermeisters der Stadt Mannheim iſt in Erledigung gekommen und wird hiermit mit einem, vorbe⸗ haltlich näherer Bereinbarung auf mindeſtens Mk. 6,000.— angenommenen Jahreseinkommen zur Bewerbung ausgeſchrieben. Den Meldungen geeigneter Herren Bewerber ſehen wir, unter Angabe der Bedingungen und Nachweiſung über bisherige Thätigkeit bis ſpäteſtens 15. Dezember 1888 entgegen. Zu jeder Auskunft⸗Ertheilung iſt der tadtrath gern bereit. Mannheim, den 25. Oktober 1888. 190 Der Stadtrath: Winterer. Holz⸗Verſteigerung. Montag, den 26. d.., Nachmittags 2½ Uhr wer⸗ den 80 Stück abgängige Nußbäume, ſowie 16 Stück ſchwächere Aepfel⸗ und Birn⸗Stämmchen, an der Heidelberger Straße ſtehend, an Ort und Stelle meiſtbietend verſteigert. Die Zu⸗ ſammenkunft iſt beim Schulhauſe, Schwetzinger⸗Vorſtadt. Mannheim, den 17. November 1888. Der Stadtrath: Moll. Bekanntmachung. Die Abhaltung des Weihnachts⸗ marktes pro 1888 betr. Oer Weihnachtsmarkt beginnt am 11 k. Mts. und endigt mit dem Abend des 2. Weihnachtsfeiertages. Die der Verkaufsbuden findet im Wege öffent⸗ licher Verſteigerung am Samſtag, den 24. d. Mts. Nachmittags 3 Uhr t. Wir bemerken hierbei, daß gemäß eines ſtadträthlichen Be⸗ ſchluſſes vom 4. Oktober d.., welcher bei diesjährigem Weih⸗ nachtsmarkt erſtmals in Anwendung kommt, künftig nur die nach⸗ ſtehenden Waarengattungen zum Verkauf zugelaſſen werden: 1. Ohne Rückſicht auf die Höhe des Kaufpreiſes; Conditorwaaren, Spielwaaren, Korbwagren, Bilder, Tabgkspfeifen und Cigarrenſpitzen. 2. Ueberdies ſind noch zugelaſſen: ſogenannte 10 biz 50 Pfennigſtände mit Waaren aller Art, ausgenommen jedoch Genußmittel; Chriſtbäume und Gegenſtände zu deren Ausſchmückun ſtat als Kerzen, Kugeln zce. 202 Mannheim, den 17. November 1888. Bürgermeiſteramt. Bräunig. Kallenberger. Verſteigerung. Mittwoch, den 21. d. M. und die darauffolgenden Werk⸗ tage, Nachmittags von 2 bis 4 Uhr, werden im hieſigen ſtädtiſchen Leihhauſe die Pfänder vom Monat Oktober 1887 Lit. B Nr, 73927 bis mit Nr. 87675 welche am 20. d. M. nicht ausgelißß oder erneuert ſind, gegen baare Zahlung öffentlich verſteigerk. Maanheim, den J. November 1888. Die Leihhaus⸗Verwaltung. az1g 6. Seite. Aleiſch, Stöd und Ailch⸗Jieferung. Das katholiſche Bürgerhoſpital dahier bedarf im Jahre 1889 Seberarunzeigern cg. 3000 Kilogramm Maſtochſenfleiſch, 500 7 Kalbfleiſch, „ 300 5 eden e den ein⸗ gigen Artikeln, 2 „ 8000 Schwanrod 2, 17 Mannheim& 2, 17 „ 1200 Weißbrod, „ 30000 Stück Milchbrod, Hierdurch mache die ergebene Mittheilung, daß ich von nun an in meinen Lokalitäten außer Wein auch Bler in Ausſchank bringen werde und zwar von der rühm⸗ lichſt bekannten 20340 Hürfllich Leining'ſchen Bierbranerei Zu Ernstthal. Gleichzeitig lade Freunde und Gönner ſowie verehr⸗ liche Nachbarſchaft zu dem Samſtag, d. 24. Rop. d.., Abends 8 Ahr ſtattfindenden Anſtich— direkt vom Faßt— bei Grossem OConcert (von der Hauskapelle Metzger) freundlichſt ein und empfehle außer meinen anerkannten guten Weinen, auch beſte warme und kalte Speiſen zu jeder Tageszeit. Um geneigten Zuſpruch bittend, zeichne „ 7000 Liter ſüße Milch, deren Lieferung im Submiſſionswege vergeben wird. Schriftliche Angebote wollen längſtens Montag, den 10. Dezember d.., Vormittags 11 uhr verſiegelt und mit entſprechender Ueberſchrift auf dem Verwaltungs⸗ bureau, woſelbſt auch die Lieferungsbedingungen eingeſehen werden können, abgegeben werden. 20159 Mannheim, 14. November 1888. Der Stiftungsrath. Oeffentliche Verſteigerung. J Vollſtreckungswege verſteigere ich Donnerſtag, den 22. Nov., Nachmittags 2 Uhr in K 3, 16 folgende Ge⸗ genſfläude: 1 Chiffonnier, 1 ovaler Tiſch, 1 Commode, 1 Bett, 1Tiſch, 1 Stuhl, 1 Kleiderſchrank, 1 Pfeilerſchrank, 1 viereckiger Spiegel, 1 Kanapee, 1 Waage, 1 Mille Cigarren, 1 Nähmaſchine, 1 lunder Tiſch, 1 Schreibpult, 1 Regulator, 2 Bilder und ein 5 Schimmelpferd gegen Baarzahlung. 20348 Mannheim, den 21. November 1888. 25 Hüffner, Gerichtsvollzieher. Oeffentliche Verſteigerung. Nachmittags 2 uhr 1 den 22. November, ö Hochachtungsvollſt werde ich in Nr. 490 der Schwetzingerſtraße dahier circa 70 Pfd. Rindfleiſch, 2 Ladentheke, 1 Eisſchrank, 1 Waage, 1 Wurſtkeſſel, L. Wybrecht. 1 Hackklotz, 2 Fleiſchſpalter, 1 Sekretär, 1 Chiffonier, 1 Kanapee, 1 Waſch⸗ und 1 Nachttiſch, 1 Regulateur, 1 Spiegel und noch— Verſchledenes gegen Baarzahlung im Vollſtreckungswege öffentlich N 2 verſteigern. 0360— 3 Großer Mayerhof. Mannheim, den 20. November 1888. Burgard, Gerichtsvollzieher. Heute Mittwoch, den 21. Nopember 1888 Auftreten des ſüddentſchen Männertrio Steigerungs⸗Ankündigung. Schulz, Humblet&k Dummeldinger. Im Vollſtreckungswege verſteigere ich in meinem Pfand lokale Aufang ½8 Uhr. Eintritt frei. 8 4, 17 dahier 20328 Freitag, den 23. d. Mts., Nachmittags 2 Uhr Rahme, 1 Kiſtchen Kandel⸗ Donnerſtag, den 22. November 20299 iim„Wilden Mann.“ 1 Kommode, 1 Spiegel mit ſchwarzer Zentner Grünekern und etwa irthſchaft Stüdle 55 zucker, 2 Kiſtchen Konfekt, etwa 1½ 1½ Zeutner weiße Bohnen öffentlich gegen Baarzahlung. am Meßplatz. überm Neckar. Donnerſtag früh: Wellfleiſch mit Sauerkraut, Mannheim, den 20. November 1888. Kräuter, Gerichtsvollzieher. Abends: Wurſtſuppe u. hausgemachte Würſte, wozu einladet 20305 A. Stüdle. Bekanntmachung. Zum Walfisch.“ Lemle Moſes Claus⸗Stiftung. Heute Mittwoch Abend Die Plätze in der neuen Synagoge ſollen vermiethet werden. Pläne und Bebingungen ſind in der Gemeinde⸗Kanzlei, Lit. E 5 Hasen-Ragout u. Kartoffelklöse. No. 9, bis einſchließlich den 23. d. Mts., je des Morgens von 8 bis 10 Uhr einzuſehen und werden daſelbſt Anmeldungen ent⸗ gegengenommen. annheim, den 20. November 1888. Die Commiſſion. Verſteigerung. Wegen Ausſchluß vom Weihnachtsmarkt werden im Auftrag 20287 Kkitag, den 23. Rouember d.., Vormittags 10 uhr u. Nachmittags 2 Uhr 20282 5 Jnetſchgen⸗Marmelade und die folgenden Tage in dem Laden Lit. E 1 No. 8, Melauge⸗ 55 35 95 S Fe..r de ee een, m zem 50„ Emaillirte Geſchirre, Stahl⸗ und Britannia⸗ Johannisbeer⸗, 8 50 55 Waaren, Küchengeräthſchaften in Blech und Ii bell 50 N eſſing. 1 Ua f kn 99 0 0 99 Th. Paul jun., Auttionator. Quitten-„ 50„ NB.— iſt geheizt. Apricoſen⸗ 5 60 5 Aheiniſche Hypathekenbauk Lrdbecten. 25* 70„ Anin Orangen⸗„ 0 Wir machen wiederholt darauf anfmerkſam, daß Apfel⸗Gelee 2 28 50 95 am 25. November 1388 Cafcl⸗Helee„Rnit Hi nbeergeſcmack 35„ der Reſtbetrag 4% iger Communal⸗Obligationen der empfehle in ſtets friſcher Waare. 2035¹ Serie II, und am 1. Dezember 1883 der Reſtbetrag 4½/iger Pfandbriefe der Serien 31 und 32 zur Heimzahlung gelangt. 20311 Die Direetion. 5 225 ieee eeeee nein. BEHEHNHEHET 9 E Gr. Bad. Hof⸗ U. g Nationaltheater. Taser-Fanan we E 4, 17 parterre, Fruchtmarkt. Die hochintereſſante Reiſe durch lallen Rom, Neapel, Pompeji unwiderruflich nur noch bebr. Kaufmaun. 6 3, Mittwoch, den 21. Nov. 1888. Vudonnenent B. Der Bibliothekar. Schwank in vier Akten von G. von Moſer. Marsland, Gutsbeſttzer 8 Herr Jacobi. Edith, deſſen Tochter 5„Frl. Blanche. Harry Marsland, ſein Neffe Herr Stury. Maedonald 5 Herr Neumann. Lothair Macdonald, deſſen Neffe Herr Rodius. Eva Webſter, Geſpielin von Edith.. Frau Rodius. Sarah Gildern, Gouvernante bei Marsland Frau Jacobi. Leon Armadale, Herr Eichrodt. Patrik Woodford,[Herr Weigel. Gibſon, Schneider 8 5 Herr Homann. Dickſon, Wirthin bei Lothair„Frl. v. Rothenberg Robert, Biblisthekar 8 5 Herr Tieiſch. John, Kammerdiener bei Marsland Herr Bauer. Trip, Commiſſär 8„Herr Peters. Knor,[Herr Moſer. Griff, Executoren(Gers Strubel. Ein Commiſſionär 5 2 Herr Schilling. Der 1. Akt ſpielt in London, der., 3. und 4. auf dem Landſitz bei Marsland. 8 90 N¹ 20883 Gentlemen Tuchverſandtgeſchäfk B. dchwarz Cuchuer Landau(Pfalz. 20846 1 2 15 Izu ermäßigten Preiſen. 12033 Feſtes woch, 5. Dezember, Ab 3.— Mannheimer Alterthums⸗Jerein. Freitag, den 23. Abends ½9 uhr Vortrag des Herrn Mafor Seubert: MHannheim vor hundertfünfzig Jahren. Die Mitglieder und Freunde des Vereins beehrt ſich hiezu 5 ergebenſt einzuladen 20801 Der Vorſtand. Kaufmänniſcher Verein. Wir eröffnen mit dem 1. Dezember bei genügender ligung in dem Orthopädiſchen Inſtitut des Herrn 5 Gabriel einen Curſus für Dütteiiche Gynnaſik(Geſundheitsturuen Näheres durch Anſchlag am ſchwarzen 2 Brett in unſerem Lokale. Schriftliche Anmeldungen werden balbdigſt erbeten. 20817 Der Vorſtand. Manbeimer Nudkrverein⸗Amicilia Samſtag, 24. November, Abends ½9 Uhr im Lokal,(Reſtauration Gaſchott E 1,.) Vereins- Abend mit Musik, 9 wozu wir unſere verehrlichen Mitglieder freundlichſt einladen Der Vorſtand. eine Tafel-Aepfel werden Mittwach, den 21., bis Nachmittags .50 abgegeben. am Central⸗Güterbahnhof(Sandplatz) pro Centner à Ml. 20820 Jorael. Waiſenverein. ur Feier des der Nikt Chanuka) findet Mitt⸗ ends 5 Uhr, im Klauslokale h I, 11. eine Beſchenkung unſererpfleg⸗ linge ſtatt, wozu wir alle Freunde und Gönner ergebenſt einladen. Der unterzeichnete Frauenvor⸗ ſtand iſt bereit freundliche Gaben zu dieſem Zwecke entgegen 15 nehmen. 20315 annheim, 20. Nopbr. 1888. Fr. Aberle, Henriette, B 2, 9½. „ Dreifuß, Emma, J 1, 7¼. 5 Fuchen Pauline, O 7, 5. „ Hachenburg, Johanna, B 6, 6 65 aas, Delfine, E 3, 16. „ Neumann, Nanni, M 1, 8. „ Nöther, Sara, D 7, 6. „ Traumann, Softe, OQ7, 6. Zimmern, Jettchen, E 6, 8. Mannheimkr Pferde⸗ Verſicherungs⸗Kaſſe. Die Pferdemuſterung, behufs Neu⸗Einſchätzung fur das Jahr 1889 wird Sonntag, den 18. und 25. Nov., ſowie Sonntag, den 2. Dez. d. J. jeweils Vorm. von 11—12 uhr im ſtädtiſchen Bauhofe abgehalten. Da wir die Eintheilung getroffen haben, daß an jedem Sonntag ein Drittel der Geſammtpferdezahl gemuſtert werden ſoll, laſſen wir unſeren Mitgliedern noch ſpezielle Ein⸗ ladungen über den Muſter⸗ ungstag ihrer Pferde zugehen und erſuchen unter Hinweis auf§ 14 Abſ. 4 der Statuten um pünkkliche Vorführung jeweils beſtellter Pferde. Mannheim, 15. Nov. 1888. 19758 Der Vorſtand. Geſchäfts⸗Empfehlung. Unterzeichneter empfiehlt ſich im Herd⸗ u. Ofenputzen, ſowie in allen in dieſem Fach vorkom⸗ menden Arbeiten. 20323 Peter Göckel, R 5, 6. Wohnungsveränderung. Mein Geſchäft befindet ſich nunmehr in 20822 2, 4½. Adam oll, Buchbindermeiſter. Mandarinen Orangen Citronen von direktem Import ohne Ver⸗ mittelung der „Hamburger Freunde“ emfiehlt billigſt J. H. Kern, C 2,1l. Giesser-Gesuch. Zwei tüchtige Former finden ſofort dauernde Be⸗ ſchäftigung bei 2034⁵ Anton Linck, Eiſen⸗ und Metall⸗Gießerel Oberkirch i. Baden. 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Verſammlung im Lokal, behufs Beſprechung über die Weihnachtsbeſcheerung im Ballhauſe am 25. Dezember und die Kinderbeſcheerung am 28. im Lokal, ſowie Beſprechung über das neue Bücherverzeichniß. Die H. H. Sänger werden gebeten, ſich heute Abend um 9 Uhr im Lokal einfinden zu wollen. Die Buchführungsſtunde fällt für heute aus 20384 Der Vorſtand. „Frohſinn.“ Heute Mittwoch Abend 14818 Probe. 4000 Mark m gegen doppelte Sicherheit auf ein Haus in beſter Lage der Stadt zu leihen geſucht. Off. unt. A. B. No. 20275 bei der Exp. abzugeben. Nähmaſchinen⸗ Neparaturen jeden Syſtems werden prompt und billig ausgeführt von 19858 C. Schammeringer, Mechaniker, am Fiſchmarkt Neues Gerauer Sauerkrant per Pfund 10 Pf. 19255 M. Kinkel, Ww. G 4, 21. Näharbeiten jeder Art werden angenommen und pünktlich beſorgt. Näheres im Verlag. 19776 Lina Kullmann's Strickerei⸗Geſchäft empfiehlt ſich in allen vorkommen⸗ den Arbeiten auf das beſte. 19574 D 1, 7/8. Ein junger gelber Spitzhund entlaufen. 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Imission von 30,000,000 krs. in 60,000 4½procenäige Obligationen von je rs. 500. In Gemäßheit des Art. 12 der Statuten und laut Beſchluß des Aufſichtsrathes vom 10. November 1888 gibt die Bank 80,000 Obligationen aus, welche mit 4½ pEt. p. a. verzinslich ſind und innerhalb 75 Jahren vom Jahre 1889 ab, mit Frs. 500.— per Stück durch halbjährige Ziehungen heimbezahlt werden, deren erſte am 1. Jamar 1892 ſtattfinden wird. Die Bauk behält ſich das Recht vor, die Anleihe jederzeit ganz oder theilweiſe nach vorausgegangener ſechsmonatlicher Kündigung al pari zurückzuzahlen, jedoch wird, falls die Rückzahlung vor dem 1. Januar 1892 erfolgen ſollte, den Inhabern ein Agio von 1 pCt.= Frs..— per Obligation vergütet. Die Nummern der jeweils ausgelooſten Stücke werden im Deutſchen Reichsan⸗ zeiger und jedenfalls in einer in Frankfurt a. M. erſcheinen den Zeitung bekannt gegeben. Die Obligationen werden jährlich mit Frs. 22,50., zahlbar per Semeſter mit Fr. 11,25., und zwar am 1. Januar und 1. Juli, verzinſt. Die Zinszahlung und Einlöſung der gekündigten Obligationen erfolgt in der Schweiz und in Paris in Fraues, in Deutſchland und zwar in Frankfurt a. M. bei der Deutſchen Vereinsbank, in Reichsmark „Manuheim„„ Rheiniſchen Ereditbank „Stuttgart„„ Württembergiſchen Bankanſtalt e e ete vorm, Pflaum& Co. Schweiz. Von dieſen Obligationen werden hierdurch Stiiek 60,000— Nom. Frs. 30,000,000. zur öffentlichen Subſeription gebracht. Als Sicherheit dieſer Obligationen dienen: 1. 75,000 Stück öproc. Serbiſche Staatsobligationen verſchiedener Gattungen, heimzahlbar durch Ziehungen al pari mit Frs 500.— per Stück. Laut einem in Genf am 10. Nov. 1888 errichteten Act werden dieſe 75,000 Obligationen als Specialunterpfand beſtellt und bei der Banque Nouvelle des Chemins de fer Suisses in Genf hinterlegt werden, mit der Maßgabe, daß dieſes Unterpfand ausſchließlich zur Verzinſung und Heimzahlung der jetzt zur Emiſſion gelaugenden 60,000 Obligationen zu dienen hat. Die näheren Bedingungen der Verpfänd ung und die Bezeichnung der zu deponirenden ſerbiſchen Titres ſind in der Verpfändungsurkunde enthalten, welche ſich in den Händen der Banque Nouvelle des Chemins de fer Suisses befindet und den Subſcribenten behufs Einſichtnahme zur Verfügung ſteht. Außer vorerwähntem Unterpfand dient den Obligationen als Sicherheit: 2. Die Haftung der Banque de Fonds'Etats, deren Capital Frs. 20,000,000 beträgt und deren auf Namen lautende Actien erſt nach erfolgter Vollzahlung auf Inhaber geſtellt werden können. Die Banque de Fonds'Etats behält ſich das Recht vor, die reſtlichen 20,000 4½ proc. Obligationen, von gleicher Gattung wie die laut gegenwärtigem Proſpeet aufgelegten 60,000 Obligationen, zu emittiren. In dieſem Falle iſt das Unterpfand bei der Banque Nouvelle des Chemins de fer Suisses um einen verhältnißmäßigen Betrag von Sprocentigen, vom ſerbiſchen Staate garantirten Obli⸗ gationen zu verſtärken. Die Bank verpflichtet ſich, keinerlei neue Obligationen auszugeben, inſolange nicht die geſammte Auleihe von Frs. 40,000,000 zur eimzahlung gekündigt ſein wird. Der Verwaltungsrath der Banque de Fonds dEtats beſteht aus den Herren: Alfred Cheneviere, Mitglied des Verwaltungsraths der Banque Genevoise 5 de Préeti& Depots 5 8 Adolf Galopin, Mitglied des Verwaltungsraths der Banque Nouvelle des Chemins de fer Suisses 5 Geuf L. Vullin, Mitglied des Verwaltungsraths der Banque Nouvelle 8 des Chemins de fer Suisses Albert Turretini, Director des Verwaltungsraths der Banque Nouvelle des Chemins de fer Suisses 8 Ch. Maſſon, Mitglied des Verwaltungsraths der Banque Nouvelle des Chemins de fer Suisses Lauſanne. L. Nambert, Cenſor der Banque Nouvelle des Chemins de fer Suisses E. Staehelin⸗Buckuor, Mitglied des Verwaltungsraths der Basler Handelsbank Baſel. Abegg⸗Arter, Präſident des Verwaltungsraths der Schweizer Kreditanſtalt Zürich H. Landis, Mitglied des Verwaltungsraths der Schweizer Kreditanſtalt 8 . Marquard, Vertreter des Syndicats der Berner Banken Bern. enfert⸗Rocherau, Director des Comptoir'Escompte de Paris Ed. Hentſch, 155 Verwaltungsraths des Comptoir'Escompte e Paris JJJ Albert Mirabaud von der Bankfirma Mirabaud⸗Paccard, Puerari& Co. Paris. A. Montchicourt, des Verwaltungsraths der Oompagnie des emins de fer de Etat Serbe 8 5 Th. Weishaupt, Ober⸗Bau⸗ und Miniſterial⸗Director Berlin. Marcus M. Goldſchmidt 5 Fraukfurt.M. Moritz Bauer, Director des Wiener Bankverein und Mitglied des Ver⸗ waltungsraths der K. K. priv. Oeſterr. Länderbank Wien. S. von Hahn, General⸗Director der K. K. Oeſterr. priv. Länderbank Genf, den 15. November 1888. Der Verwaltungsrath der Bandue de Fonds'Etats. Frankfurt a.., Mannheim und Stuttgart, den 15. November 1888. beutsche Vereinsbank. Rbelnische Creditbauk. Die Subſkription auf obige: Frs. 30, 000,000 findet ſtatt Montag und Dienstag den 26. und 27. November 1838 in der Sehweiz bei den nachſtehenden Inſtituten und Bankhäuſern: in Genf: Banque Nouvelle des Che- in Neuchftel: Pury& Co. mis de fer suisses. in Bern: Eidgenöss. Bank und ihre Banque de Paris etdes Pays-Bas. Filialen. Association Financière. Berner Handelsbank. Banque genovoise de Préts et von Ernst& Co. — A4Pproc. Obligationen Deépots. Marcuard& Co. Comptoir'Escompte. Tschann, Zeerleder& Co. Bonna& Co. Louis Wagner& Co. A. Chenevière& Oo. in Zürich: Schweizer Kreditanstalt. Darier& Co. in Basel: Basler Bankverein. Basler Handelsbank. Basler Depositenbank. Basler Check- u. Wechselbank. Isaac Dreyfus Söhne. Ehinger& Co. Frey& La Roche, Rudolf Kaufmann. Benoit La Roche. E. La Roche flls. O. Luscher& Oo. Oswald frèeres& Co, Passavant& Oo. J. Riggenbach. in Montreux: Banque de Montreux. von Speyr& Co, in Freiburg: Weck& Aeby. Zahn& Co. zu den daſelbſt bekannt zu gebenden Bedingungen und in Frankfurt a. M. bei der Deutschen Vereinsbank, Mannheim bei der Rheinischen Credithank ſowie in Conſtanz, Freiburg, Heidelberg, Carlsruhe bei deren Filialen und in Baden⸗Baden bei Herrn Franz Funck, Stuttgart bei der Württembergiſchen Bankanſtalt vorm. Pflaum& Co. während der üblichen Geſchäftsſtunden unter den folgenden Bedingungen: 1. Der Subſeriptionspreis beträgt Frs. 500 per Obligation mit Zinsge⸗ nuß vom 1. Jauuar 1889 au und zwar ſind zu zahlen: Galopin fréres& Co. Lombard, Odier& Co. L. Lullin& Co. Paccard& Co. Ern. Pictet& Co. in Lausanne: Banque Cantonale Vaudoise, C. Carrard& Co. Masson Ohavannes& Co. Les Hoirs de Sig. Marcel. in Vevey: A. Cuenod& Co. Cuenod, Churchill& flls. Genton& Co. vom 1. bis 10. Jauuar 1339 150.— Frs. 500 vom 1. bis 10. Februar 1839„—— vom 1. bis 10. März 139„150.— Die Umrechnung der vorſtehenden Beträge erfolgt zum jeweiligen Cours für Viſta Schweiz. 2. Den Zeichnern ſteht es frei, an den Einzahlungsterminen die ſämmtlichen jeweils noch ausſtehenden Raten zu liberiren, in welchem Falle eine Zinsver⸗ gütung von 4 pCt. Platz greift. Für ſofortige Vollzahlung bei der Zu⸗ theilung wird eine Vergütung von Frs..50 per Obligation gewährt, durch welche ſich der Emmiſſionspreis auf Frs. 496.50 ermäßigt. 8. 5 Zeichnungsſtelle bleibt vorzeitiger Schluß der Subſkription vorbe⸗ behalten. 4. Die Zutheilung erfolgt ſo bald als möͤglich durch ſchri ftliche Benachrichtigung der Zeichner. Die Berückſichtigung jeder einzelnen Zeichnung iſt dem Ermeſſen der einzelnen Subſkriptionsſtellen überlaſſen. 5. Bei verſpäteter Einzahlung wird ein Verzugszins von 4½ pCt. p. a. von dem erſten für die Einzahlung feſtgeſetzten Tag ab in Anrechnung gebracht und hierbei der angebrochene Monat für voll gerechnet. Diejenigen Titres, auf welche die Vollzahlung bis ſpäteſtens 31. März 18809 nicht erfolgt ſein ſollte, können auf Rechnung und Gefahr der ſäumigen Zahler verkauft wer⸗ den und zwar ohne weitere Benachrichtigung. 6. Die in Deutſchland zur Ausgabe kommenden Stücke ſind mit dem deutſchen Reichsſtempel verſehen. 7. Die Lieferung erfolgt entweder in vollbezahlten deftnitiven Stücken oder in Interimsſcheinen, welche die Unterſchrift der betr. Emiſſionsſtelle tragen. 20843 Mürttembergische Bankanstalt vorm. Pflaum& 00.