e r eö — n der Poſtliſte eingetragen unter Badiſche Volkszeitung.) 8 Nd. 224d. genn Abonnement: 50 Pfg. monatlich, Bringerlohn 10 Pfg. monatlich, durch die Poſt bez. inel. Poſtauf⸗ ſchlag M..90 pro Quartal. Inſerate: Die Colonel⸗Zeile 20 Pfg. Die Reklamen⸗Zeile 40 Pfg. Einzel⸗Nummern 3 Pfg. Doppel⸗Nummern 5 Pfg. der Stadt Mannheim und Umgebung. annheimer Journal. (98. Jahrgang.) Amts⸗ und Kreisverkündigungsblatt Erſcheint täglich, auch Sonntags; jeweils Vormittags 11 Uhr. (Mannheimer Volksblatt.) Telegramm⸗Abreſſe: „Journal Mannheim.“ Verantwortlich: Thef⸗Redakteur Inlius Katz. Für den Inſeratentheil: 5 K. Apfel. Rotationsdruck und Verlag der Dr. H. Haas'ſchen Buch⸗ druckerei, (Das„Mannheimer Journal“ iſt Eigenthum des kafholiſchen Bürgerhoſpitals.) ſämmtlich in Mannheim. Ar. 305. 1. Blatt.(Gelephon⸗Ar. 218.) unſere heutige Nummer enthält 12 Seiten. *Deutſch⸗Koloniales. Die Münchner„Neueſten Nachrichten“ oeröffent⸗ lichen den folgenden Artikel, für deſſen Inhalt wir dem Blatte die Verantwortung überlaſſen müſſen: Haben ſchon die unpraktiſchen Beſchlüſſe des Kolonial⸗ Vereines in Bezug auf Oſtafrika ſehr viel Bedenkliches, ſo müßte ein weiterer, wenn er wirklich praktiſche Folgen haben ſollte, geradezu als unheilvoll bezeichnet werden. Es iſt beinahe unglaublich, daß der Vorſtand ſich zu einem Antrage verſtiegen hat, der nichts Geringeres be⸗ zweckt, als die Foͤrderung der unheilvollen Auswander⸗ ung nach Braſtlien! Wenden wir uns von Afrika und Braſilien nach Neu⸗Guinea, ſo haben wir von dort die über⸗ raſchende Nachricht zu verzeichnen, daß der Nachfolger des Herrn v. Schleinitz, der Landeshauptmann Geheim⸗ Rath Krätke zurückzutreten beabſichtigt. Herr Zöller, der dies der„Köln. Ztg.“ berichtet, weiß über die Urſache des Rücktritts nichts anzugeben. Aus beſonderer Quelle erfahren wir aber zu unſerm Bedauern, daß auch die Neu⸗Guinea⸗Geſellſchaft am Vorabend einer Kataſtrophe ſteht. Es hat von ihren Maßnahmen bisher nicht viel verlautet; nach der Anſicht des Berichterſtatters der „Münchener Neuſt. Nachr.“ hätte die Geſellſchaft noch ſchlimmere Fehler gemacht als die oſtafrikaniſche und es nur den bei Weitem günſtigeren Verhältniſſen ihres Ko⸗ loniſationsgebiets zu verdanken, daß die böſen Folgen noch nicht ſo ſtark hervorgetreten ſeien. 1 Als ſolche Mißgriffe werden im Einzelnen aufge⸗ zählt: 1. Der Grundſatz der Berliner Direktion, nicht nur die allgemeinen Direktiven in großen Zügen für die Verwaltung zu geben, ſondern die ganze Leitung, häufig bis zu den kleinlichſten Dingen, von Berlin aus beſorgen zu wollen, weshalb auch der oberſte Vertreter der Kom⸗ pagnie, der Landeshauptmann, keine genügend ausge⸗ dehnten Vollmachten erhielt. Damit hängt auch eine unendliche Vielſchreiberei zuſammen, die Menſchen und Kräfte abſorbirt: 2. Das verkehrte Beſtreben, das Land für kleinere Unternehmer möglichſt zu verſchließen und nur Großka⸗ pitaliſten vorzubehalten; 3. Die ſtete Verſchiebung der Eröffnung des Landes von einem Halbjahr zum andern, und dann die endlich erlaſſenen„allgemeinen Bedingungen für die Ueberlaſſung von Grundſtücken an Anſtedler,“ welche ſehr wohl geeig⸗ bu ſind, eine zahlreiche Einwanderung gründlich zu ver⸗ en; 4. Uebertriebene Sparſamkeit in kleinen und klein⸗ ſten Dingen und unnöthiges Ausgeben, um nicht zu ſagen Verſchleuderung des Geldes im Großen. 5. Endlich das Ungeſchick, welches die Kompagnie häufig in der Auswahl ihrer Organe an den Tag legte. Der Gewährsmann ſchließt ſeine Mittheilungen mit der Bemerkung:„Sollte das in neueſter Zeit aufge⸗ tauchte Gerücht, daß die Direktion der Kompagnie das ihr unterſtehende Schutzgebiet dem Reiche für den Buchungs⸗ werth(wie ich höre etwa 4 Millionen Mark) angeboten hat, begrüändet ſein, ſo wäre das der beſte Ausweg für die Kolonie und für alle Betheiligten; insbeſondere würde die Kolonie, von der bisherigen unglaublichen Mißwirth⸗ ſchaft befreit, raſch zu gedeihlicher Entwicklung gelangen u. aufhören, ein Gegenſtand des Spottes und der Schaden⸗ freude für unſere auſtraliſchen Nachbarn zu ſein.“ »Deutſcher Reichstag. Berlin, 29. November. Der Reichstag nahm die Beſchlüſſe des Bundesrathes in erſter und zweiter Leſung an, betreffend die Aufnahme der Anſtalten zum trockenen Einſalzen ungegerbter Thierfelle u. ſ.., ferner in erſter Leſung die Abänderungen des Ge⸗ ſetzes über die Nationalität der Kauffahrteiſchiffe u. f. w. Abg. Rickert den Antrag, betreffend die Verſtöße gegen die durch die Gewerbeordnung und das Wahlgeſetz ge⸗ ſtattete Vertheilung der Wahlzettel, die ungeſetzmäßige Auf⸗ dſung bezw. Verſagung von Verſammlungen auf Grund des Sbeialiſtengeſetzes unter Hinweis auf Einzelfälle und bean⸗ tragt die Verweiſung an die Wahlcommiſſion. Abg, Singer verſtärkt die Beſchwerden unter Beibringung von Nichtgeſtat⸗ tungen von Verſammlungen. Die ungerechtfertigten Auflöſun⸗ gen erzeugten Erbitterung und verminberten die Rechtsbegriffe. Er unterſtützt den Antrag, wenn derſelbe auch gusſichtslos ſei. Abg. Kröber beleuchtet das Verhalten der bayeriſchen Be⸗ hörden im Sinne Rickerts, während Abg. Marquardſen dieſelben in Schutz nimmt. Er habe gegen die Ueberweiſung au die Wahlkommiſſion nichts einzuwenden. Abg. Klemum Seleſente und verkreitetſte Zeitung in Mounheim und Umgebung. tritt Singers Beſchwerden über die Waen Behörden ent⸗ gegen. Die Vorlage geht an die Wahlprüfungskommiſſion. 5 Freitag 1 Uhr. Zweite Berathung e ats. Politiſche Ueberſicht. * Mannheim, 30. November, Vorm. Die Erkältung des Kaiſers iſt behoben. Er hat geſtern bereits in vollem Umfange die Geſchäfte wieder aufgenommen und zahlreiche Audienzen ertheilt. Der Oberlauſitzer Communallandtag bewilligte ohne Erörterung einſtimmig 60,000 Mark für ein Reiterſtandbild Kaiſer Wilhelms I. Da für die Erſatzwahl im Wahlkreiſe Of fen⸗ burg eine erneute Vervollſtändigung der Wählerliſten vorſchriftsmäßig ſtattzufinden hat, ſo dürfte die Vornahme der Wahl wohl erſt zu Beginn des nächſten Jahres er⸗ folgen. Der Ausfall zu Gunſten der Kartellparteien haängt weſentlich davon ab, ob ſich die Wählerſchaft des Hanauer Landes in gleicher Stärke an der Wahl be⸗ theiligt, wie bei den Septennatswahlen. Man wird dies wohl erhoffen dürfen, wenn man in Betracht zieht, daß die Gegner der liberalen Kammermehrheit und der Reichs⸗ tagsmajorität einen Haupttrumpf gegen die bisherige Po⸗ litik Badens auszuſpielen gedenken, ein Vorhaben, dem jeder liberale Mann mit vollſter Ueberzeugungstreue ent⸗ gegentreten muß. Das Memorandum der bayeriſchen Biſchöfe, das im Staatsſekretariat des Vatikans liegt, ſoll in erſter Linie den italieniſchen Strafkodex, in zweiter die Wiederherſtellung der weltlichen Herrſchaft des Papſtes betreffen. Der Text des Memorandums ſei friedlich und gemäßigt gehalten, um keinen neuen Gegenſatz zwiſchen dem Vatikan und Berlin zu ſchaffen. Das Memorandum iſt angeblich kein ſpontaner Akt der bayeriſchen Biſchöfe, ſondern das Schema deſſelben ſoll aus Rom den Biſchöfen einfach zum Unterzeichnen geſandt worden ſein. Der Vatikan paßte den Text den deutſchen Verhältniſſen nach den Rathſchlägen Galimberti's an. Das bayeriſche Memorandum bilde nur ein Glied in der Kette der vom Vatikan dirigirten Proteſte des geſammten Episkopats der Welt, welche die große Proteſtrede des Papſtes im nächſten Konſiſtorium einleiten ſollen.— So ganz wahr⸗ ſcheinlich klingt die letztere Nachricht nicht; im übrigen werden die Biſchöfe ihre Wünſche auch ohne ſchematiſche Vorlage formuliren können. In franzöſiſchen parlamentariſchen Kreiſen ver⸗ lautet, der Kriegsminiſter würde in der Kammer den Antrag ſtellen, in der nächſten Woche das außerordent⸗ liche Kriegsbudget zu berathen, da er im Intereſſe des regelmäßigen Fortganges der Verwaltung die Votirung deſſelben vor dem 31. Dezember als unumgänglich noth⸗ wendig betrachte. Im berniſchen großen Rath beantwortete Poli⸗ zeidirektor Stöckmar die Interpellgtion wegen der politi⸗ ſchen Polizei dahin, daß die Regierung nur Anarchiſten, verdächtige Fremde, ſowie Verſammlungen beaufſichtigen laſſe, wo politiſche Einrichtungen auswärtiger Staaten beſprochen werden. Inländer würden nie über⸗ wacht werden. Damit entfällt für die geſinnungstüch⸗ tigen Schweizer Demokraten ein beliebtes Agitations⸗ mittel. In einer Verſammlung der Majorität der Depu⸗ tirten der ſpaniſchen Cortes, woran außer dem Kriegs⸗ miniſter alle übrigen Miniſter Theil nahmen, kündigte Sagaſta an, daß die Regierung einen Entwurf betreffend die Einführung des allgemeinen Stimmrechts einbringen werde. Er forderte die Liberalen auf, einig zu bleiben und drückte ſein Bedauern über die feindlichen Kundgebungen gegen Canovas aus. Die rumäniſche Regierung beſchloß, den Poſten des rumäniſchen Kommiſſärs bei der europälſchen Donau⸗ Kommiſſion, welcher früher von einem jährlich hierzu ernannten Legationsſekretär wahrgenommen, aufzuheben. * Das Geheimmittel⸗Unweſen, In den letzten Tagen hat die„Nordd. Allgem. Ztg.“ ſich in mehreren Artikeln mit der Frage der öffentlichen Ankündigung und des Verkaufs ſogenannter Geheimmittel beſchäftigt. Zunächſt wurde der jetzige Stand der Sache mit Recht als unbillig und un⸗ haltbar dargeſtellt und ſodann über die 0 erſtrebende neue geſetzliche Regelung der Angelegenheit folgendes be⸗ kt: 5 Es iſt zu berückſichtigen, daß die Gewerbeordnung es Jedem geſtattet, ärztliche Praxis auszuüben und es wird Samſtag, 1. Dezember 1888. nicht zu leugnen ſein, daß ein Verbot nicht am Platze wäre. Es iſt nun nicht abzuſehen, warum die Ausübung ärzt⸗ licher Praxis freigegeben, die Herſtellung und das An⸗ kündigen von Arzneimitteln dagegen, ſofern dieſelben keine dem freien Verkehr entzogenen Gifte und ſonſtigen ſchäd⸗ lichen Stoffe enthalten, verboten ſein ſoll. Der Staat hat unſeres Erachtens nur die Pflicht, zu verhüten, daß nicht Mittel dem freien Verkehr übergeben werden, welche geeignet ſind, groben Schaden an der Geſundheit bervorzurufen; da⸗ gegen iſt der Staat weder verpflichtet, noch in der Lage, dafür zu ſorgen, daß Jeder eine ſeinem Leiden entſprechende Behandlung erfahre und die richtige Medizin erhalte. Eben⸗ ſowenig würde es ſich empfehlen, durch weitgehende Verbote des Verkaufs von Arzneimitteln die ärztliche Praxis zu ſchützen und die Annahme eines Arztes in allen Fällen ge⸗ wiſſermaßen obligatoriſch zu machen. Wenn der Staat genau beſtimmt welche zu Arznei. zwecken verwandten Mittel dem freien Verkehr üherantwortet werden ſollen, ſo folgt daraus, daß er auch die Anzeige der⸗ ſelben geſtatten muß. Daß dieſelbe vielfach die Form einer mehr oder minder marktſchreieriſchen Anpreiſung annimmt, iſt eine Eigenthümlichkeit unſerer Zeit, die ſich auch auf an⸗ deren Gebieten geltend macht, ohne daß man daran denkt, mit Geſetzen gegen dieſelbe zu Felde zu ziehen. Es iſt eine Kon⸗ trole erforderlich, daß der Fabrikantider Arzneimittel oder, wenn man will: Geheimmittel, vertreibt, nur erlaubte Stoffe ver⸗ wendet. Daher dürfte es ſich empfehlen, unter Androhung einer recht bedeutenden Strafe diegenaue Dar legungder Zuſammenſetzung des betreffenden ittels anzubefehlen. Wenn die Verwaltungsorgane des Staates darüber vornehmen, ob dieſe öffentlichen Angaben thatſächlich der Aeene e entſprechen, und wenn dies nicht der Fall iſt, die Beſtrafung des Schuldigen her⸗ beiführen, ſo iſt damit Alles geſchehen, was zur Sicherung der Geſellſchaft gegen Schädigung durch das Ge⸗ heimmittelweſen geſchehen kann. Es iſt nämlich nicht zu überſehen, daß ein abſolutes Verbot des Handels mit Arznei⸗ oder Geheimmitteln einmal nicht viel helfen würde und dann jenen Handel aus der Kontrole der Oeffentlichkeit heraus⸗ drängen und thatſächlich zu einem machen würde. Alſo vor allen Dingen Zwang der Geheimmittelhändler und Fabrikanten, mit offenem Viſir hervorzutreten, Verbot der Verarbeitung gefährlicher Stoffe und dann eine genaue Ueberwachung durch die Verwaltungsbehörden. * tr geſihigungsnachweis. Dreimal haben die Regierung und der Reichstag es ab⸗ gelehnt, in den Sang der Conſervativen von der Rettung des Handwerks durch den Befähigungsnachweis einzuſtimmen, aber ſchon wird zum vierten Male dieſelbe Weiſe angekün⸗ digt. Am 25. Januar d. J. konnten mehrere Redner ein⸗ ander beſcheinigen, daß nicht das mindeſte Neue vorgebracht ſei, und dann wurde die Sache, wie ſchon zweimal vorher, wieder in der Commiſſion begraben. Vielleicht verdienen zwei Momente aus jener Verhandlung doch in Erinnerung gebracht zu werden, einmal der glückliche Gedanke des So⸗ zialdemokraten Grillenberger, man möge die Meiſterprüfun mit rückwirkender Kraft ins Auge faſſen— dann würden fa alle Zünftigen, die ſie jetzt befürworten, abſpringen. Sodann die briginelle Anregung des conſervativen Abgeordneten Gehlert, welcher den Grund der ungünſtigen Verhältniſſe nicht in der Unfähigkeit der Handwerker, ſondern in ihrer Gewiſſenloſigkeit, in dem Wettbewerb mittelſt ſchlechten Ma⸗ terials fand und daher ſtatt des Befähigungsnachweiſes eine Waaren⸗Declarationspflicht vorſchlägt! Frappant war die Kühnheit der Antraaſteller, einen guten Erfolg des Prüfungsſyſtems in Oeſterreich zu be⸗ haupten. Von nationalliberaler und freifinniger Seite wurde dieſe Angabe ſchlagend widerlegt, auf empörende Härten und ſtaunenswerthe Lächerlichkeiten aus der Oeſterreichiſchen Praxis hingewieſen, wo in der Abgrenzung des Handwerks eine Thorheit ſich an die andere reiht. Wer nicht die Großinduſtrie aus der Welt ſchaffen kann, der vermag nicht die Ziele des Herrn v. Kleiſt und ſeiner Genoſſen zu erreichen, denn nicht der Kleinbetrieb außerhalb der Innung, ſondern die Fabrik iſt es, welche die Herſtellung der alten Zuſtände verhindert, und dieſe iſt nicht in das Zunftſyſtem hineinzuzwängen. Die Arbeitsmaſchine und die e haben den Handwerksbetrieb eingeſchränkt. Die Herſtellung von Stoffen iſt dieſem faſt ganz entzogen. die Herrichtung der Stoffe zum Gebrauch großentheils. Trotzdem iſt das Handwerk im Ganzen nicht zurückgegangen, die Abnahme auf einzelnen Gebieten iſt durch das Wachsthum auf andern ausgeglichen, ſo werden namentlich viele Erzeug⸗ niſſe, die noch vor zwanzig Jahren großentheils aus dem Auslande bezogen wurden, jetzt im Inlande gekauft, weil unſere Handwerker ſich höher ausgebildet haben. Der Handarbeit wird immer alles verbleiben, was nicht ur Maſſenherſtellung ſich eignet, einmal Sachen, die be⸗ ſerder Tüchtigkeit und Geſchmack vorausſetzen, ſodann ie auf die Berückfichtigung individueller Beſonderheiten angewieſenen Anfertigungen. Dazu tritt die Maſſe einfacher Betriebe, bei welchen die Großinduſtrie nicht ihre Rechnun findet, endlich die Reparaturarbeit. Statiſtiſch ſteht feſt, da weit mehr als die Hälfte der in induſtriellen und handwerks⸗ mäßigen Betrieben beſchäftigten Perſonen eigentliche Hand⸗ werker ſind(von 7,.300,000— 4,700,000). Wenn überhaupt Prüfungen in Betracht zu ziehen ſind, ſo mögen ſie ſich auf ſolche Berufszweige heſchränken, bei deren Betrieb Leben und Geſundheit des Publikums gefährdet ſein können, obwohl auch hier zu berückſichtigen iſt, daß er⸗ fahrungsmäßig Unglücksfalle beim Baugewerbe ſehr gelten durch Unkenntniß, gewöhnlich durch Nachläſſiakeit oder durch gewiſſenloſe Gewinnſucht herbeigeführt ſind, Es iſt gewiß nicht konſervativ, hartnäckig unherechtigte Klagen zu vertreten, unberechtigt auch deshalb, weil mit den Handwerkern alle anderen Geſchäftstreibenden im verfloſſenen dDie 2. Oelte. SeneralAngeiger⸗ 1. Oezemprs Jahrzehnt den Kampf um das Daſein ſehr ſchwer empfunden haben. Es iſt auch nicht konſervativ, die jungen Handwerker in Deutſchland durch Erſchwerung reſp. Vermehrung der Selbſtthätigkeit, die ihnen in anderen Ländern freiſteht, zu erbittern und der lockenden Sozialdemokratie in die Arme zu treiben.(B. B..) *Maunheim, 30. November 1888. Vezirksrathſitzung vom 29. November. Neue Wirthſchaftsgeſuche. Es werden genehmigt folgende Geſuche um Erlaubniß zum Betriebe einer Schankwirthſchaft: a. ohne Branntwein: des Schuſters Ferdinand Heger II, in 2 10, 13. des Metzgers Martin Billmann in Schwetzinger⸗ Straße 125. des Hermann Schwarz in 20 2, 3, b. mit Branntwein: des Bernhard Gärtner in Neckarau. Jolgende Geſuche um Erlaubniß zur Trausferirung von Wirthſchaftskonzeſſionen werden genehmigt und zwar fämmtlich ohne Branntwein⸗ ſchank: des Georg Müller von Traitteurſtraße 12 nach Schwetzingerſtraße 67. des A. Stuben rauch von K 1, 1 nach J 1 11 b. des Peter Beckhuiſen von K 4, 1 nach G 7. 32. des Andreas Durler von 27 1, 30 nach H 3, 19/20. Die Sache des Ortsarmen⸗Verbandes Bammenthal, ver⸗ treten durch die Rechtsanwälte Dr. Helm und Dr. Mou⸗ fang in Heidelberg, gegen den Ortsarmenverband Mann⸗ heim, Anerkennung der Unterſtützungspflicht der minderjähr. Wilhelmine Erlewein z. Z. in Bammenthal betr. wird vertagt. „Auswanderung nach Amerika. Bekanntlich be⸗ ſteht in den Vereinigten Staaten von Amerika ſeit einigen Jahren ein Geſetz, Kraft deſſen mittelloſe Perſonen, die dahin einwandern wollen, in den Hafenplätzen der Union zurückge⸗ wieſen werden. In Folge deſſen ſind gewiſſenloſe Auswan⸗ derungsagenten darauf gekommen, ſolche Leute über Canada zu ſchicken, von wo aus der Einwanderung in die Vereinigten Staaten dieſes Hinderniß nicht entgegenſteht. Dabei wird die Entfernung des hauptſächlich in Bekracht kommenden kanadi⸗ ſchen Hafenplatzes Montreak von der Grenze der Vereinigten Staaten als ſo geringfügig geſchildert, daß die Leute keinen Anſtand nehmen, Billete zur Reiſe über Canada zu kaufen. Sie erkennen dort bei ihrer Ankunft zu ſpät, daß ſie noch gunderte von Meilen von ihrem Beſtimmungsorte entfernt find. So fallen ſie dann ihren Landsleuten zur Laſt, namentlich der Deutſchen Geſellſchaft in Montreal, welche ſeit 50 Jahren beſteht und ſich zur Aufgabe geſtellt hat, die Intereſſen ihrer nach Canada einwandernden Landsleute zu wahren. In neuerer Zeit ſind derartige Fälle ſo häufig vorgekommen, daß die Geſellſchaft völlig außer Stande iſt, die zahlreichen von unzuverläſſigen Auswanderungsagenten dorthin dirigirten Deutſchen genügend zu unterſtützen. Sie hat darum neuerdings den Beſchluß gefaßt, überhaupt jedwede Unterſtützung an derartige Einwanderer für die Zukunft ein⸗ uſtellen, um dadurch, ſoviel an ihr liegt, dem geſchilderten reiben entgegen zu wirken. Militariſches. Durch Allerhöchſte Kabinets⸗Ordres dom 13. November d. J. iſt Folgendes beſtimm: 1. Bad. ee Nr. 14: Klein, Hauptmann à la suite des Magdeburgiſchen Feld⸗Art⸗Reg. Nr. 4, unter Entbindung pon dem Kommando als Adjutant bei der Artillerie⸗Schieß⸗ ſchule, als Batteriechef in das obige Regiment verſetzt. Bad. Pionier⸗Bat. Nr. 14: Schimpff, Secondelieutenant, in die 1. Ingenieur⸗Inſpektion verſetzt. Hauſer, Unteroffizier, zum Portepeefähnrich befördert. Bad. Train⸗Bat. Nr. 14 Behrens und Everth, Vicewachtmeiſter, vom Landwehr⸗ Bat.⸗Bez. Holberſtadt, bezw. aillong zu Secondelien⸗ denant; der Reſerve obigen Bataillons befördert. Landw.⸗ Bat.⸗Bez. Karlsruhe: Zimmermann und Lang, Vice⸗ feldwebel, zu Secondelieutenants der Reſerve des 1. Bad. eld⸗Art.⸗Reg. Nr. 14 befördert. Landw.⸗Bat.⸗Bez. Offen⸗ urg: Stautz Vicefeldwebel zum Secondelieutenant der Reſerve des 2. Bad. Feld⸗Art.⸗Reg. Nr. 30 befördert. euſtous⸗Auſtalt der„Genoſſeuſchaft Deutſcher Bühnenangeböriger“ fritt am 1. Dezember in das 18. Jahr ihres Beſtehens. Ein wahren Bienenfleiß baben die„Genoſſenſchafter? während der erſten zehn Jahre auf die Sammlung eines Kapitalſtockes verwendet, welcher am 80. September 1882.469,311 M. betrug und bis zum 30. September des vor. Is. auf 3,.553,085 M. geſtiegen iſt. Am 1. September 1881 begann die Penſions⸗Anſtalt mit der Zahlung von Penſionen und Renten, und ſie verausgabte bis zum 30. September 1882 alſo in zehn Monaten, bereits 10,137 M. an Renten und 19,142 M. an Penſionen, zuſam⸗ men demnach 29,.280 M. Im nächſtfolgenden Jahre, vom 1. Oktober 1882 bis dahin 1883 gelangten an Renten 19,337 Feuilleton. — eine nene Manier, zu ziehen hat gegen Ende der verfloſſenen Woche ein Schmied in Harnsdorf bei Berlin mit vielem Erfolg geübt. Kommt da zu dem Schmiede, der aleichzeitig im Rufe eines Wunderdoktors ſteht, ein Bäuerlein, welches über einen ſchmerzhaften hohlen Zahn klagt und den Schmied um Abhülfe bittet. VDieſer, ſchnell entſchloſſen, nimmt einen Draht, legt denſelben um den kranken Zahn und dreht die ſo geſertigte Schlinge mit ſeiner großen Zange feſt um die Bahn one zuſammen Nachdem dieſe Prozedur glüclich beendet war und der Bauer ſchier die Maulſperre in Folge des Hineinführens der Rieſenzange in den Mund bekommen hatte, führt unſer Schmied ſeinen Patienten zum Ambos, befeſtigt das andere Ende des Drahts an demſelben und beginnt dann das Feuer in der Eſſe mit⸗ telſt des Blaſebalges zu ſchüren. aſterfüllt folgt der Bauer den weiteren Manipulationen des Meſſter Vulkan; als der aber eine alügend rothe Pflugſchar aus dem Kohlen⸗ feuer zieht und alle Anſtalten trifft, das glühende Eiſen mit einem gewaltigen Vorſchlaghammer auf dem Ambos zu be⸗ arbeiten, da ſpringt der Bauer wie ein Raſender auf, um lich dem Feuerregen zu entziehen; ein jäher Schrei entfährt ſeinem ude, der Plagegeiſt iſt herausgeriſſen und hängt an dem Draht zur Seite des Ambos. Das Beſte aber war, 515 war zur Stunde ſeine Schmerzen los! Proba⸗ 881 — Ein mitleidiges Herz hat ſich in einer der letzten Nächte der Blöße der Meddenchen Venus im Künſtler⸗ ligarten zu Zürich erbarmt und dem weißen Marmor⸗ eine ſchwarze Schürze mit der Aufſchrift umgehängt: „Nackt und traurig ſtehſt du hier alleine n der kalten, finſtern Winternacht, nus, ſieh, wie gut ich's mit dir meine, Daß ich dieſes Schürzchen dir gehracht. arum, bitt' ich, ſei jetzt wieder froh und gedenk des luſt'gen Studio. — Ein improviſirtes Luſtſpiel in der Oper. Sei der jünaſten Aufführung von Meyerbeers„Robert der Mark und an Penſtonen 41847 M. zur Auszahlung, wäh⸗ rend zu gleicher Zeit das Vermögen der Anſtalt auf 2,668,446 M. anwuchs. Am 30. September 1884 verfügte die Anſtalt bereits über einen Kapitalſtock von 2,918,016., nachdem ſie vom 1. Oktober 1883 bis ultimo September 1884 an Renten 25,528 M. und an Penſionen 55,407 M. bezablt hatte. Vom 1. Oktober 1884 bis 30. September 1885 betrug die Rentenzahlung 31.,234 M. und die Penſions⸗ zahlung 68,4833 M. und das Vermögen der Penſionsanſtalt bezifferte ſich am 30. September 1885 auf 3,127,410 Mark. Im darauf folgenden Jahre gelangten an Renten 35,924 M. und an Penſionen 77,278 M. zur Auszahlung und das Ver⸗ mögen ſtieg auf 3,385,671 M. Nach dem der vorjährigen Delegirten⸗Verſammlung vorgelegten Rechnungsabſchluß pro 1886—1887 verfügte die Anſtalt, welche im genannten Rech⸗ nungsjahre 40,796 M. Renten und 85,955 M. Penſionen gewährt hatte, am 30. September 1887 über ein Vermögen von 3,553,085 M. *HAuszeichnung. Unſer Mitbürger, Herr Kaufmann Julius Wollf, iſt heute Vormittag durch die Ueberſendung einer durch unſeren Großherzog ſelbſt ausgewählten mit Seiner höchſteigenhändigen Namensunterſchrift verſehenen Photographie ausgezeichnet worden. Das Bild ſtellt unſeren Landesherrn in großer Generals⸗Uniform dar und iſt von einem huldvollen Schreiben des Geheimen Cabinets begleitet geweſen. * Bei der Einweihung der Klaus⸗Synagoge hat nicht der eigentliche Synagogenchor, ſondern der erſt ſeit 10. Juni d. J. beſtehende„Klaus⸗Synagogenchor“ unter Direktion des Herrn Hofmuſikus Petzold zur Ver⸗ ſchönerung der Feier durch Geſang beigetragen. „Ein Fall großer Havarei. Das Oberlandesgericht in Darmſtadt hat in den letzten Tagen ein für den Handels⸗ ſtand ſehr bemerkenswerthes Urtheil gefällt, inſofern es nämlich ausſprach, daß, wenn ſich auf dem Rhein Vorkomm⸗ niſſe ereignen, welche auf der See den Fall der großen Havarei im Sinne des Handelsgeſetzbuches, Art 702 bis 705, begründen würden, dieſe Vorkommniſſe kraft nachge⸗ wieſenen Handelsgewohnheitsrechts nach den obigen, an ſich nur für das Seerecht gegebenen Vorſchriften zu beurtheilen ſeien. Der Fall, um den es ſich handelte, war kurz folgender: Eine Mainzer Firma hatte für eine Firma in Kaſtel den Trans⸗ einer großen Schiffsladung auſtraliſcher Kohlen von Rotterdam nach Kaſtel übernommen und zu dieſem Zweck einen Mainzer Schiffer gemiethet, deſſen Schiff, nachdem es bis Ruhrort geſchleppt worden war, wegen niedrigen Waſſer⸗ ſtandes an der Weiterfahrt gehindert wurde. Kurze Zeit darauf trat Eisgefahr ein, welche den Schiffer zum Einlaufen in den Hafen von Ruhrort und wegen zu großen Tiefgangs ſeines Schiffes zum vorherigen Lichtern zwang. Nach Vor⸗ übergang der Eisgefahr und Eintritt böheren Waſſerſtandes konnten die gelichterten Kohlen wieder überſchlagen und die Neiſe nach Kaſtel fortgeſetzt werden was auch geſchah. Der Schiffer in Verbindung mit der Mainzer Transportfirma verlangte nun auf Grund einer im Sinne jener ſeerechtlichen Vorſchriften aufgeſtellten Dispache(Seeſchadenberechnung) entſprechenden Erſatz, welcher von der Kaſteler Firma vor allem wegen Unanwendbarkeit jener Vorſchriften auf die Flußſchifffahrt beſtritten wurde. Klagender Theil berief ſich auf ein desfalls beſtehendes Handelsgewohnheitsrecht, welchen das Oberlandesgericht auf Grund erhobener Zeugenausſagen und Gutachten der Handelskammern in Mannheim, Mainz und Köln auch anerkannte. Die Verhaftung des Mörders des Spediteurs Hülſeberg in Hamburg. Wie wir ſchon in unſerem geſtrigen Blatte gemeldet, wurde vorgeſtern Abend im „Hotel zum weißen Bären“ in Karlsruhe der Mörder des Spediteurs Hülſeberg in Hamburg in der Perſon des frügheren Stewarth Dauth verhaftet. Dauth bat be⸗ kanntlich in Hamburg einen entſetzlichen Todtſchlag an dem dortigen Spediteur Hülſeburg begangen, hatte deſſen furcht⸗ bar verſtümmelte Leiche in einen Koffer eingezwängt, den⸗ ſelben auf die Bahn geſandt und war dann noch in der nämlichen Nacht aus Hamburg entflohen. Der„Badiſchen Preſſe, ſchreibt man noch über die Verhaftung Folgendes: „Der Mörder hielt ſich ſchon ſeit einigen Tagen in Karls⸗ ruhe auf und hatte mit einer Dame, die er zu beirathen be⸗ abfichtigte, ein Verhältniß angefangen und bereits zu dieſem Zwecke im Bahnhofſtadttheil ein Logis gemiethet. Im Amtsgefängniß, wohin derſelbe nach ſeiner Verhaftung ge⸗ bracht wurde, machte er einen Selbſtmordverſuch, der jedoch vereitelt wurde. Man ſteckte ihn in eine Zwangs⸗ lacke und verbrachte ihn nach der Polizeiſtation am Marktpatz, wo er unter polizeilicher Bewachung bis geſtern Morgen ver⸗ blieb. Die Braut des Mörders heißt Mina Bloch und wohnt in der Schützenſtraße Nr. 28 im Hinterhaus. Dieſelbe iſt vor Kurzem aus Amerika hierher zurückgekehrt. Der Mörder lernte ſie auf dem Schiffe kennen. Derſelbe wohnte am 8. und 9. November hier im Hotel zum„Weißen Bären.“ Er hatte bereits in der Werderſtraße Nr. 438 im IV. Stock ein Zimmer gemiethet. Nach zweitägigem Aufenthalt an Platze reiſte er nach Hamburg, wo er den Mord vollzog. Am onntag den 25. d. M. kam er wieder hierher zurück und bezog im„Weißen Bären“ ein Zimmer. Der Koffer, in welchem die blutige Wäſche enthalten war, kam am Dienſtag hier an. Unter der Wäſche ſind beſonders einige Sacktücher, Strümpfe und Gardinentheile ganz mit Blut getränkt. Im Teufel in der großen Oper zu Paris kam— wie eine dortige Lokalkorreſpondenz berichtet— vor wenigen Tagen ein komiſcher Zwiſchenfall vor. Eine junge, ſeit Kurzem ſehr beliebt Sängerin, Mlle.., ſang die„Alice“. Letztere hat bekanntlich, um die Schurkereien Bertrams zu entlarven, an Robert einen Brief ſeiner Mutter mit den Worten 5 überreichen:„Lies dieſes furchtbare Schreiben!“ Mlle. M. brachte dieſen Ruf auch mit aller Kraft ihrer Lungen hervor, als ihr aber Robert wiederholt entgegnete: Gib her!“— mexkte ſie erſt, daß ſie—— dieſes Papier vergeſſen hatte. Mit faßte ſie ſich jedoch und zugleich den Sänger des Robert, zog denſelben an den Kaſten des Souffleurs und machte dieſem durch Zeichen bemerklich, daß ſie, um den Liebhaber der Prinzeſſin von Sizilien aus den Klauen des Teufels zu retten, eines entſetzlichen Briefes bedürfte.„Der entſetzliche Brief der Mlle..!“ flüſterte nun der Soufleur in die Vertiefung hinab und von Echo zu Echo wiederholte ſich der Ruf. Endlich ging ein briefähn⸗ liches Stück Papier von Hand zu Hand und ſtieg über die Rampe, wie von unſichtbarer Hand Alicen zugetragen, empor. Alice erfaßte es und reichte es noch zur rechten Zeit an Robert mit den Worten:„Lies!“ Robert thak einen Blick hinein und reichte es dann lächelnd Alicen zurück, wobei er ihr leiſe zuliſpelte:„Lies ſelbſt!“ Als die Scene vorüber war und der rauſchende Beifall verklungen, betrachtete Mlle. M. das Papier und fand— einen neuen Fontrakt mit bedeutend erhöhter Gage vor. Der joviale Sekretär der großen Oper hatte dieſen Kontrakt ſoeben von dem Direk⸗ tor erhalten, und benutzte den Zwiſchenfall, um ihn der jungen und liebenswürdigen Sängerin unerwartet in die Hände zu ſpielen. Der Wettkampf der Schönbeit. In Kanſas City, dem„Paris des Weſtens“, wie die Pankees dieſe Stadt zu nennen belieben, wurde jüngſt ein Schönheitswettbewerb zwiſchen verheiratheteten und ledigen Damen ausſchließlich nordamerikaniſcher Nationalität abgehalten. Die Konkurrenz war eine beſonders ſtürmiſche, weil die Entſcheidung in die Hände des geſammten Publikums gelegt war. In Folge deſſen entwickelte ſich ein richtiger Wahlfeldzug, der an Hef⸗ tiakeit mit jedem politiſchen zu wetteifern vermochte. Allen, Beſiz des Mörders wurden einige Tauſend Mark geſunden Der Mörder heißt Johann Chriſtoph Dauth und iſt aus Frankfurt a/ M. gebürtig. Die Braut wurde nach dem Ver⸗ hör wieder auf freien Fuß geſetzt.“ Die Karlsruher„B..“ weiß noch folgendes zu melden: „Vorgeſtern Abend erſchienen in Abweſenheit des Verdächtigen im Gaſthof zum„Weißen Bären“ der bieſige Polizeikommiſ⸗ ſär Argaſt und zwei Geheimpoliziſten und erkundigten ſich nach den daſelbſt logirenden Fremden. Der Wirth gab die erwünſchten Aufklärungen und nannte auch ſeinen Gaſt zFiſcher“ mit dem Beifügen, es ſei das ein junger Mann, den er nicht kenne, der aber nicht den Eindruck eines Kauf⸗ mannes auf ihn mache. In dieſem Augenblicke trat Dautß ein, ohne von der Anweſenheit des Commiſſärs Notiz zu nehmen, in ſeiner Begleitung befand ſich ſeine Braut. Die Polizei hatte das Zimmer des Dauth beſetzt, auf dem Eor⸗ ridor war ein Poliziſt in Civilkleidern poſtirt, Herr Argaſt überwachte das Wirthszimmer. Es wurde nun der Verbre⸗ cher, deſſen Braut bereits Platz genommen hatte, erſucht, ſich auf ſein Zimmer zu begeben, wo ein Herr ihn zu ſprechen wünſche. Mit erſichtlicher Unruhe trat daraufhin Dauth aus dem Wirthszimmer; ſofort wurde er nun ergriffen, gefeſſelt und ſodann in Haft geführt. Als die immer noch ahnungs⸗ loſe Braut des Mörders durch das Fernbleiben deſſelben be⸗ unruhigt ſich erhob um das Wirthszimmer zu verlaſſen, wurde auch ſie durch den Commiſſär verhaftet und ebenfalls abgeführt. Bei der Leibesunterſuchung des Verbrechers fand man 1000 Mark in Goldſtücken bei ihm vor, 2000 Mark in Papier⸗ ſcheinen waren im Hemd von ihm eingenäht. Der Mörder wurde Vormittags 10% Uhr in eine Droſchke verbracht und in Begleitung des Polizeikommiſſärs Hollerbach und zweier Beamten auf den Bahnhof geführt, von wo die Uieberführng nach Hamburg erfolgte. Der Verbrecher, auf deſſen Ent⸗ deckung 1000 M. Belohnung ausgeſetzt waren, iſt von kleiner unterſetzter Geſtalt, das glattraſirte Geſicht äßt nicht ver⸗ muthen, welch' furchtbaren Verbrechens Dauth ſich ſchuldig hat; er war, als er ſchnellen Schrittes auf die roſchke zuging und leicht in dieſelbe einſprang, in einen dunkeln Anzug gekleidet, welcher die Ketten, die der Ver⸗ brecher an Haud und Fuß trug, nicht ſichtbar werden ſieß. Der Ausdruck des Geſichts war ein ſtarrer, das Auge ſti ausdruckslos in's Leere. 8 Gaſtfreundlich. Von jenem jnngen Mädchen, deſſen Perſon in dem Böhler⸗S 5 warz'iſchlen Einbruchsdieb⸗ ſtahl eine galante Rolle ſpielt, wird erzählt, daß daſſelbe von der ſtärkeren Hälfte des Männergeſchlechts viel umwor⸗ ben ſei. Gaſtfreundſchaft wurde in entgegenkommendſter Weiſe gewährt. Auch ein Herr, der aber bereits mit Hym⸗ nens Banden gefeſſelt war, legte wiederholt ſeine Verehrung der ſchönen Circe zu Füßen. Dieſe ließ den nach Liebe Dürſtenden nicht allzu lange ſchmachten, ſondern ſetzte ihm vor allem einen trefflichen Rheinwein vor, der erſt am Vorabende von den Hauptſozietären der Ein⸗ bruchs Geſellſchaft aus den dunkeln Tiefen ſeines eigenen wohlbeſtallten Kellers an das ſtrahlende Licht ber⸗ vorgezogen ſein ſoll. Der Wein mundete dem Herrn treff⸗ lich, er trank ihn ſeiner Schönen zu und zahlte fürſtlich. Am anderen Tage merkte er eine klaffende Lücke in ſeinem Keller, wurde auch mit der Nachricht von der Verhaftung der ſchö⸗ nen Hebe überraſcht, ſchüttelte ſein weißes Haupt und dachte über die Schlechtigkeit der Menſchen nach. Anzeige hat er aber noch keine erſtattet. Eine Zigenunerhochzeit wird, wie aus einem Berichte unſeres heutigen Blattes unter„Pfälziſche Nachrichten“ über Vorkehrungen der dortigen Behörden hervorgeht, demnächſt vielleicht in der Nähe unſerer Stadt gefeiert werden. Der erſte Stenographie⸗Kurs, welchen der Stolze'⸗ ſche Stenographen⸗Verein nach dem Neu⸗Stolze'ſchen Syſtem abgehalten hat, kam nach kift Unterrichtsſtunden zum Abſchluß. Was den Erfolg betrifft, ſo können wir denſelben als einen glänzenden erklären. Zu dem am nächſten Dienſtag beginnenden zweiten Kurs haben ſich bereits wieder ſo viele Herren angemeldet, daß derſelbe abermals in zwei Gruppen abgetheilt werden muß. Denjenigen, welche einen Kurs durchgemacht haben, bietet ſich als Mitgliedern des Vereins wöchentlich Gelegenheit zu gemeinſamer Uebung und Fortbildung. Ein Pulvertrausport, von St. Ingbert kommend und nach Bensheim beſtimmt, paſſirte geſtern unter der vor⸗ ſchriftsmäßigen polizeilichen Begleitung unſere Stadt. Evilepſie. Geſtern Nachmittag wurde im ſtädtiſchen Leihhaus eine Frau plötzlich von Krämpfen befallen. Doch erholte ſich dieſelbe glücklicherweiſe ſehr bald wieder. Aus dem Groffherzogthum. 5 R. Edingen, 29. Novbr. Unſere erledigte evangeliſche S iſt nunmehr wieder beſetzt worden und zwar durch errn Pfarrer Stadler in Bauſchlott. Derſelbe wird ſchon Anfang nächſter Woche nach hier überſiedeln. Bei dieſer Gelegenheit will ich zugleicz bemerken, daß das hieſige evan⸗ 8 einer gründlichen Renovation unterzogen worden iſt. USchwetzingen, 29. Nov. Unſer Reichstagsabgeord⸗ neter, Herr Philippb Diffene, hat dem Vorſtande des hie⸗ ſigen nationalliberalen Bezirksvereins die für unſere in⸗ wohnerſchaft hocherfreuliche Nachricht zugehen laſſen, daß 5 im Spezialetat des Reichsheeres folgende Anforderung findetſ Neubau einer Kaſerne nebſt Zubehör einſchließlich Aus⸗ die ſich als Wähler einſchreſben ließen— und das waren nicht wenige— mußten die Damen ſich zeigen. Schon mehrere Tage vor der öffentlichen Wahl wurde für die Schönen gearbeitet“, dieſe ſparten weder Liebenswürdigkeit noch Geld, um die meiſten Stimmen zu erhaſchen. Einige der Ladies arbeiteten als ihre eigenen Wahlagitatoren und zwangen»mit ſanfter Gewalt“ die ihnen bekannten Herxen, ſich für ſie als Wähler in die Liſten einreihen zu laſſen; Andere bedienſteten ein Heer bezahlter Wähler und wieder Andere ließen ihre Bildniſſe zu Tauſenden in der Ausſtel⸗ lungshalle vertheilen. Ein bejahrter Gentleman bemüßle ſich ſo eifrig für ſeine Tochter, daß er vor der Wahl von ſeinen Gegnern zweimal durchgeprügelt wurde; mit dieſen Opfern aber gelang es ihm, die junge Dame in die engere Waßl zu bringen. Die Erringerin des erſten Preiſes iſt verheirathet; bei Nennung ibres Namens wurde der Menge unter ohren⸗ betäubendem Lärm mitgetheilt, daß die Siegerin bereits als Baby vor einigen 26 Jahren einen erſten Preis in einer Baby-schow“ davongetragen habe und daß ferner eins ihrer Kinder, ein kleines Mädchen, ebenfalls vor Jahresfriſt preis⸗ gekrönt ſei. Die Liſte lautete im Uebrigen folgendermaßen: ) Mrs. G..Bronſon, verheirathet, 500 Stimmen, Preis: großer Schaukelſtuhl mit brillantengeſticktem Kiſſen; 2) Mrs. A. P. Fowler, verheirathet, 505 St., Muff und Boa aus koſtbarem Pelz; 3) Miß Birdie Warxiner, 443 St., Jächer mit Brillanten: 3) Miß Haugh, 395 St., Halskette mit Bril⸗ lanten. An der Wahl hakten nicht weniger als 2000 Wähler oder richtiger Preisrichter theilgenommen. Sowohl im Pub⸗ likum wie unter dieſer Schaar von Richtern brachen nach der Entſcheidung heftige i aus; jener väterliche Agi⸗ tator, deſſen Tochter ungekrönt blieb, warf dem Vorſſtzenden vioul pla)(faulen Zauber) vor, worauf die Richter ſich vertrugen und den Unzufriedenen nebſt ſeinem Anhang mit vereinten Kräften durch die Fenſterſcheiben warfen. Auf der Straße ſetzte ſich der Kampf fort, während die gekrönten mit ihren Preiſen ſchleuniaſt in Sicherheit gebracht urden. — Zweidentig.„Was werden S' tdun, wenn ich Ihnen jetzt a Busſel geß?“—„Geben S mir nur anen, dann werden S' ſchon ſehen!“ — 1. Dezember⸗ General-Aunzeiger. ſtattungs⸗Ergänzung für die Mannſchaften einer Escadron. Zweite Rate lerſte Baurate) M. 100,000. Erläuternd iſt beigefügt: Die im Etat für 1887/88 annägernd auf M. 195.000 angegebenen Baukoſten ſind nunmehr anſchlagsmäßig ermittelt zu M. 195,225. Hievon ſind angeſetzt: für 1887/88(betr. Vorarbeiten, Erwerbung von Bauplätzen ꝛc.) M. 8000, für 1887/88(wie oben) M. 100,000, zuſammen M. 108,000, für künftig vorbehalten M. 87,225. An der Annahme obiger Anforderung wird bei der erfreulichen Zuſammenſetzung des gegenwärtigen Reichstags kaum zu zweifeln ſein. O SHeidelberg, 29 Nopbr. In der geſtern ſtattgefun⸗ denen Sitzung unſeres Stadtrathes wurde u. A. folgendes beſchloſſen: Die früher auf dem Königsſtuhl beſtandene me⸗ teorologiſche Station ſoll nunmehr auf dem Kohlhof errichtet werden. Die Kapelle auf dem Friedhofe ſoll in eine Leichen⸗ halle umgewandelt und die Benützung derſelben obligatoriſch gemacht werden. Bei der Gr. Generaldirektion der Staats⸗ eiſenbahnen ſoll eine Ueberbrückung des Eiſenbahnübergangs an der Rohrbacher Straße beantragt werden. Der im Jahre 1890 dahier tagenden Generalverſammlung des allgemeinen deutſchen Vereins für Hebung des Mädchenſchulweſens wird die Unterſtützung des Stadtrathes in Ausſicht geſtellt. O Heidelberg, 29. Nov. Der langjährige verdiente Präſident unſerer Handelskammer Herr Fabrikant Heubach (in Firma Schifferdeckerͥ E Söhne) bat den Vorſitz unſeres Handelskollegiums wegen Geſchäftsüberlaſtung niedergelegt. Die Geſchäfte der Kammer werden bis zur Neuwahl des erſten Vorfitzenden von dem zweiten Vorſitzenden, Herrn Max Klingel, geführt. A. Weinheim, 29. Nov. Am vergangenen Sonntag fand die Generalverſammlung der hieſigen Ortskrankenkaſſe, unter Vorſitz des Herrn FJabrikanten Vogler, ſtatt. Aus dem hierbei erſtatteten Rechenſchaftsbericht iſt hervorzuheben, daß der gegenwärtige Stand der Caſſe ein guter genannt werden kann. Außer dem vorgeſchriebenen Reſervefonds ſind bei der Sparkaſſe noch ca, 900 Mark angelegt. Als weiterer Kaſſenarzt wurde Herr Dr. von Babo angeſtellt. Be⸗ ſchloſſen wurde das Eintrittsgeld in die Kaſſe von Neujahr 1889 an in Wegfall kommen zu laſſen. Die Kaſſe zählt gegenwärtig über 500 Mitglieder.— Das hieſige Bürger⸗ meiſteramt hat eine dankenswerthe Verfügung erlaſſen, welche dahin geht, daß vom 1. Dezember an das Selb ſtausſuchen der Waare bei den Bäckern ſeitens des Publikums verboten iſt. In Mannheim beſteht die Verordnung ſchon ſeit langer eit. Bruchſal, 29. Nov. Vorgeſtern wurde in Langen⸗ brücken durch den Großh. Oberamtsrichter Armbruſter im Beiſein des Herrn Staatsanwalts von Karlsruhe eine Haus⸗ ſuchung vorgenommen; man hatte gegen einen dort wohnhaf⸗ ten Rentner Verdacht wegen Betheiligung an der Brandlegung und dem großen Diebſtahl im hieſigen Schloſſe. Der Inhaber der e wurde denn auch geſtern im„grünen Hof“ zu Karlsruhe feſtgenommen und ins 1 Amtsgefängniß ein⸗ geliefert. Wie man hört, ſtellt der Verhaftete jede Schuld aufs Entſchiedenſte in Abrede; die Unterſuchung wird das Weitere ergeben.— Nachdem unſere Gegend lange Zeit von der Maul⸗ und Klauenſeuche verſchont geblieben, tritt dieſe verderbliche Seuche wieder in recht beängſtigender Nähe auf. Seitens der Behörden ſind ſofort umfaſſende Schutzmaßregeln ergriffen und namentlich die Abbaltung von Vieh⸗ und in Pforzheim bis auf Weiteres verboten orden. ( Säckingen, 29, Nov. Hierſelbſt hat ſich ein ſchwerer Unglücksfall ereignet. Der Bahnarbeiter Joſeph Kiefer von Untermünſterthal gerieth nämlich zwiſchen die Puffer zweier Kieswagen und wurde dem Unglücklichen der Bruſtkorb hier⸗ durch vollſtändig eingedrückt. Kiefer, der erſt im 24. Lebens⸗ jahre ſteht, gab ſchon nach wenigen Minuten ſeinen Geiſt auf. Kleine Ebronik. In Baden wurde beim Aus⸗ pichen von Fäſſern der Brauer Philipp Basler von Zell⸗ weierbach durch brennendes Pech im Geſicht ſtark verletzt. Ebendaſelbſt ſtürzte an einem Neubau der 33jährige ledige Steinhauer Karl Hagel von Balg in Folge eines Stoßes, den ihm der Maurerpalier verſetzte, 7 Meter tief hinab und erlitt nicht unbedeutende Verletzungen.— In Wolfach 1958 das Klemens Harter'ſche Ehepaar in voller Rüſtigkeit as Feſt der goldenen Hochzeit. Der Großherzog hatte dem⸗ ſelben ein Ehrengeſchenk von 30 Mark zugewendet.— In Karlsruhe wurde ein Maurermeiſter von Mühlburg durch einenMaurer von Daxlanden in einem Neubau am Schwimm⸗ ſchulweg mit einem Meſſer im Geſicht ſchwer perletzt.— In Säckingen erghielt der 19 Jahre alte Dienſtknecht Joſeph Kammerer von Bergalingen von einem Pferde einen Schlag auf den Hinterkopf ſo daß K. ſofort ſtarb.— In Otten⸗ heim machte der Pferdehändler Karl M. aus Nonnenweier den Verſuch, ſich zu erſchießen. Zwei Kugeln jagte er ſich in die linke Bruſt, die dort ſtecken blieben. Trotzdem iſt Hoffnung auf Wiederherſtellung des Unglücklichen vorhanden— In ornberg brannte die am Eingang ins Reichenbachthal dliche Miderlein ſche Sägemühle vollſtändig nieder. Pfälziſche Nachrichten. OLudwishafen a. Rh. 28. Nov. Heute wurde der türzlich gefundene 30 000 M. Brief geöffnet. Derſelbe ent⸗ hien einige Zettel mit Unfläthigkeit und das Unterhaltungsblatt uf Arrfahrten zum Ziel. Novelle von Marie Beeg. Nachdruck verboten.) 1. Abtheilung. Kinderfreundſchaſt. Sie war ſo ſonnig und klar, dieſe Kinderfreundſchaft, wie der goldne Frühlingstag, an welchem ſie geſchloſſen worden⸗ und weder der traurige Ort, an dem dies geſchehen, noch all das Elend rings umher war im Stande, einen Schatten darauf zu werfen.— Da dehnte ſich am ſüdlichen Ende einer anſehnlichen Stadt ein großes, langes Gebäude aus, das von einem weiten, parkartigen Garten begrenzt war. Alle die Vögelein, welche draußen auf den grünen Zweigen ihre luſtigen Liedchen ſangen, ahnten wohl nicht, welch kummerbeladenem Publikum die⸗ ſelben ertönten, denn was wußten die gottbegnadeten Sänger von Krankheit, Siechthum und menſchlichem Elend, das alles hinter den Mauern dieſer Heilſtätte verborgen war? Und doch hatte dies Haus ſeit einer ſehr langen Reihe von Jahren den Zufluchtsort vieler Kranken und Elenden gebildet, obgleich es eigentlich zu einem viel fröhlicheren Zweck erbaut worden war. Dies war in früheren Zeiten geweſen, als die Stadt noch den Ruf ſehr renommirter Heilquellen beſaß und alljährlich den Sammelpunkt eines Badepublikums von geradezu kosmopolitiſcher Ausdehnung bildete. Da waren von der benachtbarten Reſidenz die Bewohner als Vergnüg⸗ ungsgäſte auch in Maſſen zugeſtrömt und hatten ſich in den hocheleganten, großartigen Reſtaurants und Vergnügungsgärten Rendezvous gegeben, und in der prachtvollen Kurhalle ſpielte ſich bei den Tönen der Regimentsmuſik täglich das bewegteſte Leben und Treiben ab. einer Zeitung, in der ein Roman mit dem Titel Auf Irr⸗ Aber Niemand wußte, wie es eigentlich kam; plötzlich war wegen“ enthalten war Vielleicht gelingt es noch, den Ver⸗ über dieſer Büberei zu ermitteln. 5 *Ludwigshafen, 28 Nov. Schon ſeit 3 Wochen wird der in einem hieſtgen Manufakturwagarengefchäfte in der Lehre befindliche 15 Jahre alte Ludwig Bender aus Iggel⸗ heim vermißt. Da alle Nachforſchungen nach demſelben ſich als vergeblich erwieſen, erſucht der Vater des Ve alle diejenigen Perſonen, welche über das Verbleiben des ungen Mannes irgend welche Auskunft zu geben vermögen, ies ungeſäumt thun zu wollen. Fiſchbach bei Dahn, 28. Nov. ſchon vor 1 Wochen in dem benachbarten Petersbächel verſtorbenen Frau wurde auf dem hieſigen Fried ausgegraben. weil der Verdacht beſteht, daß ſie keines natür⸗ lichen Todes geſtorben ſei. * Aus der Pfalz, 27. Nov. Es ſteht eine größere Anſammlung von Zigeunern in Ausſicht. Im Laufe dieſer oder der nächſten Woche werden nämlich in der Nähe von Karlsuhe oder Mannheim circa 500 Zigeuner erwartet, welche in 30— 40 Wagen aus verſchiedenen Richtungen eintreffen. Nach eingezogenen Erhebungen von Ba Seite ſoll der Hauptzug durch Rheinpfalz und Elſaß Loth⸗ ringen ſtattfinden. Veranlaſſung hierzu bietet eine Zigeuner⸗ hochtzeit, welche in der Nähe einer der obengenannte Städte in dieſen Tagen abgehalten werden ſoll. Vermuthlich wird es der Stammeshäuptling ſein, der ſich eine beſſere Hälfte beilegen will, weil der Zuzug faſt eines ganzen Stammes geplant iſt. Zur Verhütung einer derartigen Demonſtration der braunen Geſellen ſind ſämmtliche Behörden angewieſen, die Zigeuner au ihren Bezirken mit aller Energie zurückzu⸗ weiſen, event. höheren Ortes ſogleich Anzeige hierüber zu erſtatten. Gerichtszeitung. 8z Manuheim, 29. Nov. Strafkammer 1. Vor⸗ ſitzender Herr Landgerichtsdirektor Baſſermann. Ver⸗ treter der Großherzogl. Staatsbehörde Herr 1. Staatsanwalt Dietz. 1) Ernſt Joſef Anderwerth, 30 Jahre alt, lediger Bierbrauer von Emmishofen wegen Diebſtahlsverſuchs. Der Angeklagte, ſchon oft vorbeſtraft, ſchlich ſich in der Nacht vom 3. zum 4. November d. J. in den 3. Stock eines Hauſes in E 5 und hielt ſich in einer Küche daſelbſt verborgen. Nachts 2 Uhr wurde er von der Herrin und dem Dienſt⸗ mädchen, welche ein verdächtiges Geräuſch vernommen hatten, entdeckt und der Polizei übergeben. Utheil: 3 Manate Ge⸗ fängniß. 2) Sabine Götz Wittwe gebor. Deckert, 36 Jahre alt von hier wegen Betrugs. Die Angeklagte, ſchon oft vor⸗ beſtraft, kam am 1. Oktober d. J. zu einer Händlerin Frau Metz und ließ ſich von derſelben 1 Hemd, 1 Schurz u. a. m. im Geſammtwerthe von 4 M 50 Pf. unter dem Ver⸗ ſprechen, das Geld in einer halben Stunde zu bringen, übergeben. Desgleichen hat die Angeklagte unter ähnlichen Manipulationen einem Händler, Kallgaß, am 4. Okt. auf dem Markte einen Korb mit Birnen im Werthe von 4 M. entlockt. Urtheil: 9 Monate Gefängniß, abzüglich 1 Monat Unterſuchungshaft. 3) Karl Lö b, 55 Jahre alt, verheiratheter Maurer von Wallſtadt wegen fahrläſſiger Körperverletzung. Bei einem Neubau in R 1 hier hatte der Angeklagte unter⸗ laſſen den Platz, wo der Speis für den Bau bereitet und den Weg, auf welchem das Material nach dem Bau getragen wurde, genügend zu decken, infolge deſſen dem Speisträger Quenzer von Schwetzingen ein Backſtein auf den Kopf fiel, wodurch Quenzer 6 Wochen arbeitsunfähig war. Der An⸗ geklagte wird zu einer Geldſtrafe von 50 M. event. 10 Tage Gefängniß verurtheilt. Vertheidiger Herr Rechtsanwalt Sel b.) Katharina Brehm genannt Magdalena Diehl in Sandhofen wegen Diebſtahls. Dieſe Angelegenheit wird vertagt. 5) Karl Joſef Waſſer Eheleute von Käferthal wegen Körperverletzung. Die von den Angeklagten einge⸗ legte 1 0 wird wegen Nichterſcheinens derſelben ver⸗ worfen. 6) Eduard Kaufmann von Ladenburg wegen Körperverletzung. Angeklagter hat die eingelegte Berufung noch vor der Verhandlung zurückgezogen. Tabakbau und die Tabakernte im Großherzogthum Baden für das Erntejahr 1887/88. Nachdem das Erntejahr 1887088 abgelaufen iſt, geben wir nachſtehend einen Ueberblick über den Tabakbau und die Tabakernte in Baden. Die Anzahl der Tabakpflanzer betrug in dieſem Ernte⸗ jahr 41,400, welche zuſammen eine Fläche von 789,392 95 Ar mit Tabak bepflanzten. Dieſe Zahlen vertheilen ſich auf nachſtehende 27 Hauptamts⸗ besw. Obereinnehmereibezir ke wie folgt: Flächengehalt Zahl der der mit Tabak Tabak⸗ bepfl. Grund⸗ pflanzer ſtücke in Ar Baden, Hauptſteueramt 1,143 15,100,80 Freiburg, 669 8,064,97 Heidelberg, 55.237 61,864,07 Karlscuhe, 1 2,203 49,061,12 Lahr, 5 5,736 107,777,36 Manuheim, Hauptzollamt 3,450 122,734,49 Säckingen, Hauptſteueramt 1 63 Singen, 4 12 5,27 der Ort aus der Mode gekommen; man ſchrieb den Heilquellen keine deſondere Kraft mehr zu, die Fremden aus aller Herren Länder blieben aus, und die nahen Reſidenzbewohner fanden es auch auf einmal nicht mehr chei, nach C. zu pilgern und ſich in den großartigen Badeanlagen der Stadt zu vergnügen. Oede und verlaſſen ſtand die weite Kurhalle, trotzdem die Weiſen der Muſik täglich noch unverdroſſen ertönten; unbe⸗ ſucht blieben die großartigen Hotels und prachtvollen Garten⸗ anlagen, und nur einige der früher renommirten Heilanſtal⸗ ten behielten ihren wohlverdienten Ruf und alte Anziehungs⸗ kraft bei. So hatte die Stadt binnen verhältnißmäßig kurzer Zeit ein durchaus verändertes Anſehen bekommen, und anſtatt eines lebensluſtigen, fröhlichen Badepublikums, das aus nah und fern herbeiſtrömte, rekrutirten ſich die Fremden jetzt bei⸗ nahe ausſchließlich, aus ſchwer Kranken und Leidenden aller Art, welche in den verſchiedenen Heilſtätten Geneſung zu ſuchen herkamen und theilweiſe auch fanden. Das früher von einer hocheleganten Gäſteſchaar ſo eifrig beſuchte Hotel Friedrich war im Lauf der Jahre auch zu einer Heilanſtalt umgewandelt worden, deren jetziger Beſitzer, Dr. Helfrich, eines hochrenommirten Rufes als Nervenarzt enoß. 5 Die große ſchöne Terraſſe, auf welcher ſonſt nur Luſt und Fröhlichkeit zu herrſchen ſchienen, bot jetzt nur zu oft das traurigſte Bild von menſchlichem Elend und Siechthum dar; ſtatt der eleganten Gartenſtühle ſtanden Krankenſeſſel und Tragbahren in der Runde, ſtatt der lebensluſtigen Beſucher ſah man nur abgezehrte, traurige Geſtalten, welche matt in Kiſſen zurückgelehnt lagen, andre, die ſchwerfällig an Krücken oder am Arm der Wärter umherhinkten. Dennoch aber iſt kein Ort ſo traurig— ein Stückchen . eee Stühlingen, 4 42 Achern, Obereinnehmerei 4841 84.980,18 Altbreiſach, 5 71 1,780,98 Bretten, 80 2,106 29,472,90 Bruchſal, 5.354 52,74246 Donaueſchingen, 5 2 ermißten Emmendingen, 7 2,684 88,979,76 Hornberg, 7 28 206,89 Mosbach, 0 705 8,126,65 Müllheim, 1 1 1 Die Leiche einer Oberkirch, 5 282 3,180,82 ' Offenburg, 2 8,.41¹35 58,212,18 riedhof wieder Pforzheim, 5 9¹ 684,18 Raſtatt 5 236.2839,80 Schwetzingen. 7 8,936 109.883,49 Sinsheim, 7.974 42,447,52 Tauberbiſchofsheim, 5 67 340,74 Ueberlingen, 5 2.70 Wertheim 8,271,11 5 2⁰⁴ Im Vorjahre belief ſich die Zahl der Tabakpflan⸗ zer nach endgiltiger Feſtſtellung auf 36,493 und der Flächen⸗ gehalt der mit Tabak bepflanzten Grundſtücke auf 689,775.24 Ar; ſomit ergibt ſich für das Erntejahr gegen⸗ über dem Erntejahr 1886/7 eine Zunahme von 4907 Pflan⸗ zern und 99,617.71 Ar Pflanzfläche oder von 18,45 beziehungs⸗ weiſe 14,45 Prozent. Dieſe recht beträchtliche Zunahme des Tabak⸗ baues findet ihren Grund beinahe ausſchließlich in den für das Jahr 1886 gezahlten günſtigen Tabakpreiſen und den gedrückten Preiſen für andere Kulturpflanzen. Daneben übten in einzelnen Bezirken auch ungünſtige Anbauverhält⸗ niſſe für letztere im Frühjahr einen Einfluß aus. Der Geſammtwerth der Tabakernte— den Tabak in dachreifem, trockenem Zuſtand gerechnet— betrug 5,455,207 M. gegen 6,334,469., was eine Abnahme von 13,88 Prozent ergibt. Der Ertrag der 1887er Ernte kann hinſichtlich der Quantität, nach welcher er mit durchſchnittlich 1935 kg vom Hektar der letztjährigen Ernte ungefähr gleich⸗ kommt, im Ganzen als ziemlich gut bis gut bezeichnet wer⸗ den; dagegen läßt die Qualität desſelben großentheils viel zu wünſchen übrig und ſteht weit hinter derjenigen der 1886er Ernte zurück.— Der Tabak hatte faſt allenthalben durch die abnormen Witterungsverhältniſſe des Jahres 1887 zu leiden. Die im Mai und Anfang Juni herrſchende kalte Witterung war für das Anwachſen der Setzlinge ſehr ungünſtig, ſo daß ſich dieſelben nur langſam enkwickeln konnten. ie dann bis gegen Ende Auguſt eingetretene an⸗ haltende große Trockenheit, mitunter verbunden mit kühlen Nächten, war für das Wachsthum ebenfalls nicht günſtig: das Blatt blieb in der Ausbildung zurück und wurde dick. Gegen Ende Auguſt trat dann der lang erſehnte Regen ein. welcher den Tabak auch ſichtlich förderte. Die erſte Hälfte des September jedoch brachte ſchon kalte Nächte, bisweilen ſogar Reif und Froſt, wodurch ein großer Theil der auf dem Felde ſtehenden Ernte bedeutenden Schaden erlitt. Die Folge davon war ein allgemeines Einheimſen des Tabaks vor der nöthigen Reife. Auch zum Trocknen war dann die Witterung nicht gün⸗ ſtig, ſo daß der Tabak erſt im Februar theilweiſe ſogar erſt im März abgehängt werden konnte. Indeſſen hat das ſpäte Abhängen auch zur Verbeſſerung wenigſtens eines Theiles des Produktes beigetragen, indem der Tabak dadurch gelaugt und beſſer im Brande geworden iſt. Dagegen lieferte die Fermentation ein über Erwarten günſtiges Ergebniß, wovon nur die ganz unreifen oder froſtbeſchädigten Tabake nicht mehr berührt wurden. Immerhin wird nur ein kleiner Theil, wozu hauptſäch⸗ lich der Oberländer Tabak zu rechnen iſt, ſich zur Cigarren⸗ fabrikation eignen, während alles Uebrige zu Schneidgut und Spinntabak Berwendung finden wird. Zu letzterem Zwecke wurde auch im Laufe dieſes Sommers eine größere Parthie Pfälzer Tabak in Mannheim von der italieniſchen Regie angekauft. Da die verſchiedenen Sorten nicht getrennt verwogen und verkauft werden, ſo iſt eine Unterſcheidung der Preiſe des Tabaks nach den einzelnen Arten nicht möglich Die Minimalpreiſe für dachreifen Tabal ausſchließlich der Steuer ſtellten ſich im Durchſchnitt für bergut auf 23 M. per 100 kg, 0 75 0 1„ rumpen die Maximalpreiſe für Obergut auf 47 M. per 100 kg, Sandblätter„ Grumpen 5 1 Für den in einigen Gegenden des Ober⸗ und Unterlandes, beziehungsweiſe Baulandes in grünem Zuſtande an Fahrt⸗ kanten und Händler verkauften Tabak wurden 4 bis 5 Mk. per 100 kg Grüngewicht erlöſt. Für ganz Baden, ohne Rückſicht auf die Gattung und Sorte des Tabaks berechnet, wurden von Pflanzern durch⸗ ſchnittlich nahezu 36 M. per 100 kg erzielt 5 Für das Erntejahr 1888/89 iſt nach dem einſtweilen vo handenen Material eine Abnahme des Tabakbaue zu konſtatiren, indem vorläufig die Zahl der Pflanzer zu 35,403 und der Flächengehalt des mit Tabak bepauten Ge⸗ ländes zu 673,324,65 Ar ermittelt iſt, ſo daß ein Abgang von etwa 14,49 beziehungsweiſe 14,70 Proz. zu erwarten ſteht. vom Sonnenſchein des Lebens vermag doch tröſtlich hineinzu⸗ leuchten und ein ſolch echtes, rechtes Stückchen Sonnenſchein war die Freundſchaft, welche gleich einer duftigen Blume hier dieſem dürftigen Boden entſproß.—— Die Mittagsglocke hatte ſoeben zum drittenmal geläutet, und von allen Seiten ſtrömten die Gäſte nach dem großen Speiſeſaal, woſelbſt eine hübſch gezierte Tafel freundlich zum Male einlud. Alles in der ganzen Umgebung war dem Auge ſo anmuthig als möglich dargebracht, und es bedurfte dieſer kleinen Kunſtmittel wohl bei einem großen Theil der Kranken, welche ſich oft nur widerwillig aus ihrer Ruhe aufgerafft hatten, um der Hausordnung zufolge ſich rechzeitig im Saale einzufinden; die mit gar geringem Appetit am liebſten wohl ganz auf die Mühe des Speiſens verzichtet hätten, nun aber unter den Augen des Arztes und durch das Beiſpiel Anderer angeregt, doch ſich möglichſt bemühten, dem ſchwächlichen Körper die nöthige Nahrung zuzuführen. So ſaßen ſie jetzt, eng aneinandergeſchaart, in langen Rei⸗ hen die Tafel entlang, all die Kranken und Elenden, deren trauriges Geſchick ſie hier in dieſem Hauſe zuſammengeführt; meiſt abgezehrte, bleiche Geſichter jeglichen Alters, Standes und Geſchlechtes, alle aber unſichtbar miteinander verbunden durch jene traurige Sympathie, welche das gemeinſame Leiden in ihnen erzeugt. Am obern Ende der Tafel hatte der Arzt mit ſeiner Gattin, einer trotz ihres vorgerückten Alters noch ſchönen Frau, deren Erſcheinung ſeltfam wohlthuend von der ihrer Gäſte abſtach, gewöhnlich ſeinen Sitz. Heute aber ſchien ſich der ſonſt ſo pünktliche Mann verzögert zu haben, und bereits war die Suppe abgetragen, da erſchien er endlich unter der Pforte, eine alte, ſehr vornehm ausſehende Dame, welche in tiefze Trauer gekleidet war, am Arme führend. Den Beiden folate — Seſte. 11 ee 11 Wols 85 würde ſür langiähriges Wirlen im Vorſtande der Dank erhalten. Für die Stelle, welche Moltke als Tagesneuigkeiten. des 5 Worte der Anerkennung und 5 Chef der — Der Erfinder des Ochſenmaulſalates, Privatier Andreas Forſter, iſt vor Kurzem in Nürnberg geſtorhen, Forſter bereitete vor 30 Jahren als Wirth zum„Saukeller“ zum erſten Male dieſes Lieblingsgericht aller Biertrinker. Heute iſt der Nürnberger Ochſenmaulſalat über den ganzen Erdkreis verbreitet. 5 — Hinrichtung. Der Scharfrichter Krauts vollzog am Montag Morgen in Stettin die Hinrichtung an dem Luft⸗ mörder Tillair aus Lüchow, Kreis Uckermünde, der im Juni d. J. in Stettin zum Tode verurtheilt worden war. Der Delinquent hatte bis 115 letzten Stunde hartnäckig ſeine Un⸗ ſchuld behauptet. Erſt auf dem Schaffot bekannte er ſich zu der Blutſchuld. Als der Staatsanwalt ihn nochmals zur Wahrheit ermahnte, ſagte er:„In dieſer Sache ſterbe ich ge⸗ recht, Gott ſei mir armen Sünder gnädig!“ Ohne auch nur den Verſuch eines Widerſtandes zu finden, vermochte der Nachrichter mit der üblichen Promptheit und Schnelligkeit ſeines Amtes zu walten. —— Ein Greis von 81 Jahren zum Tode ver⸗ Arthteilt. In den Tagen vom 22. bis 24. November wurde vor dem Schwurgericht zu Braunsberg i. Oſtpr. die Straf⸗ ſache wider die Mörder des am 30. Juni 1876 als Leiche im Rauſchmicker Grunde n Pferdehändlers Jakob Schwarz aus Vanzig verhandelt. Die Pferdehändler Prang und Roſenberg aus dem Dorfe Lank bei Heiligenbeil, erſterer im Alter von 81 1777 77„wurden zum Tode verurtheilt. Bei dem mitangeklagten Arbeiter Gottfried Prang wurde don den Geſchworenen die Frage nach dem Vorhandenſein der Ueberkegung verneint und erkannte gegen ihn der Ge⸗ richtshof auf fünf Jahre Zuchthaus. —Freigeſprschen. Vor den Schranken des Schwur⸗ gerichts in Trier ſtand am Montag der 62jährige Königliche Förſter Roth aus Lockweiler, angeklagt, ſeinen Schwiegerſohn Vorfſätzlich getödtet zu haben. Aus dem umfangreichen Zeugen⸗ verhör, welches unter ſtarkem Andrang des Publikums zwei Sitzungstage in Anſpruch nahm, aueß hervor, daß der Ge⸗ tödtete, weſcher die Tochter des Angeklagten zur Frau hatte, durch einen lüderlichen Lebenswandel ſeine Familie pernach⸗ läffigte und ſeine Frau häufig mißhandelte. Am Tage der Unthat war darum die Tochter aus der gleichen Urſache ins Vaterhaus geflüchtet. Als Kollet, ſo hieß der Getödtete, nun gegen Abend in angetrunkenem Zuſtande und unter Drohungen auf das Haus ſeines Schwiegervaters zuſchritt, um ſeine Frau und ſein Kind zurückzuholen, ging der Förſter die Treppe hinab dem Anſtürmenden entgegen und ſtreckte ihn mit einem wohlgezielten Schuß ins Herz ſofort nieder. Die Geſchworenen nahmen Nothwehr an und ſprachen den Ange⸗ Kagten, der ſich freiwillig dem Gericht geſtellt hatte, frei. — Die italieniſchen Eiſenbahndiebe. 16 mbitblen welche der Theilnabme an den großen Eiſenbahndiebſtählen in der letzten Zeit verdächtig ſind, wurden verhaftet. — Bäckerſtrike in Venedig, In Venedig ſtriken alle Bäckergehilfen. 2000 Militär⸗Bäcker wurden hierher be⸗ ordert. Man befürchtet Ruheſtörungen. Der Preis des Brodes iſt um das Doppelte geſtiegen. Engliſche M e Während eines Krawalls in Middleton am 1. d.., bei welchem die Polizei genöthigt wurde, das Volk mit dem Bajonnet anzugreifen, wurde ein gewiſſer Patrick Ahren durch einen Bajonnetſtich verwundet und er ſtarb an der Wunde. Die Leichenſchau⸗Jury hat nun⸗ Aat gegen einen Polizei⸗Conſtabler Namens Edward Swin⸗ dell, we 35 Ahren verwundete, einen Wahrſpruch auf„vor⸗ ſätzlichen ord“ abgegeben, mit dem Hinzufügen, daß der der Polizei ertheilte Befehl, zum U ſchreiten, ungerecht⸗ 51 55 Swindel wurde ver aftet und ins Gefängniß gebracht. eMyſterisſer Mord. In Havant, einem kleinen Kirchdorſe bei Portsmouth, wurde ein achtjähriger Knabe, welcher allein im Freien ſpielte, von einem Unbekannten unter Umſtänden ermordet, welche annehmen laſſen, der Verbrecher ſei der berüchtigte Frauenmörder aus Whitechapel.(2) Ein der That verdächtiges Individuum wurde verhaftet. —, Ein e art Zwiſchen dem Herzog von Marl⸗ borough und dem Pfarrer ſeines Ahnenſitzes 11 5 iſt eine heftige Jehde enthrannt. Letzterer hatte anläßlich der jüngſten Vermählung des 1117 s mit ſeiner zweiten Gemahlin (von der erſten iſt er gerichtli geſchieden) nicht die Kirchen⸗ glocken läuten lafſen, da die anglikaniſche Kirche Ehen von Geſchiedenen nicht anerkennt. Der Herzog hat nunmehr in ſeinem Grimme die Pfarrſchulen in Woodſtock ſchließen laſſen und denſelben den jährlichen Beitrag von 100 Pfund Sterling entzogen. Theater und Muſtik. Siedertaſel. In der geſtern Abend abgehaltenen Hauptverſam mlung wurde durch den Rechner die Rech⸗ ung des abgelaufenen Geſchäftsjahres vorgelegt und wies ſolche eine namhafte Vermehrung des Ver⸗ einsvermögens auf. Von den austretenden aktiven Vorſtänden wurden die Herren H. Küllmer und Chr. Schwenzke wieder und an Stelle der eine Wiederwahl ablehnenden Herren Gg. Wahl und Jul. Wirſching die Herren Rud. Werlin und Auguſt Reinmuth neu gewählt; als Vertreter der paſſiven Mitglieder wurde Herr Bürgermeiſter Alfred Bräunig wieder gewählti. Den zurücktretenden Herren Wahl und Wirſching eine Dierenin mittleren Alters, welche auf ihren kräftigen Armen ein etwa achtjähriges Kind, in ſchneeweiſe, duftige Stoffe gehüllt, trug. So ſehr die Augen hier täglich an den Anblick mannig⸗ ſachſten Elends gewöhnt waren, bei der rührend traurigen Erſcheinung des zarten, ſchönen Mädchens, deſſen ſüßes Kin⸗ dergeſichtchen einen ſolch unſäglich ſchmerzlichen Ausdruck zeigte, das ſo vollſtändig kraftlos in den Armen der Wärterin ruhte und Arme und Füße in völlig lebloſer Schlafheit herabhängen ließ, fühlte ſich doch manches Herz zu tiefſtem Mitleid bewegt, und aller Blicke hingen an der neuen kleinen Patientin. Dieſe nahm der Arzt jetz ſelbſt der Wärterin von den Armen, um ſie in der Nähe ſeines Sitzes auf ein Kinder⸗ ſtühlchen niederzulaſſen, und während er dies mit der zarten Sorglichkeit vornahm, die ihm ſeinen Kranken gegenüber eigen war, ſprach er ermuthigenden Tones zu der alten Dame, welche ihm ängſtlich gefolgt war: 8 „Ihre kleine Enkelin wird ſich bald an die vielen frem⸗ den Geſichter gewöhnt haben, gnädige Frau, und ſehen Sie, ich habe die beſte Nachbarſchaft für ſie ausgeſucht, welche ich finden konnte. Der kranke Knabe hier war bis jetzt mein jüngſter Patient, nun hat er eine Gefährtin an Ihrer Klei⸗ nen gefunden, und die Kinder werden ſich wohl bald mitein⸗ ander prächtig die Zeit vertreiben können. Nicht wahr, mein tapferer Junge, du läßt dir eine ſolch liebe Leidensgefährtin gern gefallen?“ Zwei große ſtrahlende Kinderaugen hoben ſich mit einem ſo glücklichen Ausdruck zu dem Sprecher empor, ein rundes Knabenantlitz lachte ihn ſo dankbar an, daß die alte Dame überraſcht fragte: „Wie 2 der Knabe hier iſt auch ein Patient von Ihnen, Heer Doktor?“ Erbeben von den Sitzen ausgedrückt. Zu Rechnungs⸗ Reviſ oren wurden die Herren Karl Betz und Heinrich K. Kallen berger wieder ernannt. In der ſich anreihenden Generalverſammlung der Actionäre wurde die Auszahlung einer Dividende von vier Mark pro Aktie aſt bolch und Auf⸗ ſichtsrath und Vorſtand der Aktiengeſellſchaft durch Acclama⸗ tion wiedergewählt. Einer der bervorragendſten Klapier⸗Birtuoſen, der L. k. öſterr Kammerpianiſt Alfred Grünfeld wird morgen(Samſtag) im Hoftheater⸗Concertſaale ein Concert eben. Grünfeld, der bereits ſeit zwei Jahrzehnten mit echt als eine hervorragende Erſcheinung in der Kunſtwelt gilt, iſt nicht nur ein Virtuoſe in der vollſten Bedeutung des Wortes, er iſt ein Muſiker, der wie Wenige berufen und auserwählt erſcheint. Was einſt der genial veranlagte Knabe verſprach, das hat der Mann getreulich erfüllt und wer die lebendige Verkörperung der großartigen Gedanken unſerer muſikaliſchen Klaſſiker und modernen Neuromantiker in der vortrefflichſen Weiſe vor ſeinem geiſtigen Auge erſtehen ſehen will, der höre Alfred Grünfelds Spiel. —Im Grünfeld⸗Foncert wird morgen auch noch Fräulein Olfenius aus Wiesbaden, deren ſchöne Geſangsmiktel letzt⸗ hin gerechte Anerkennung fanden, mitwirken. Wir können den Beſuch des Concertes daßer beſtens empfehlen: der Billetverkauf findet in der Muſikalienhandlung von Hasden⸗ teufel und Abends an der Kaſſe ſtat. Der Verein für klaſſiſche Kirchenmuſik wird nächſten Sonntag, als am 1. Advent, im Hauptgottesdienſt um 10 Uhr in der Trinitatiskirche 2 Thöre zum Vor⸗ trag bringen, a)„Heilig iſt Gatt der Vater“ von Mich. Prätorius(1571—1621); b)„Ach daß die Hilfe aus Zion fäme“ von D. H. Engel(1816—1877). 5 Herr Hofkapeltmeiſter Levi in München diriairte geſtern Vormittag wieder zum erſten Male eine Orcheſter⸗ probe zur„Iphigenie auf Tauris“ von Gluck Bei ſeinem Erſcheinen am Dirigentenpulte wurde er mit Tuſch und lebhaf⸗ keſten Akklamationen von Seite der Künſtler des Orcheſters begrüßt. Herr Kammermuſiker Lehner hielt eine kurze Aaſprache an den Gefeierten, in der er die hohen künſtleriſchen Verdienſte desſelben pries. Herr Kapellmeiſter Levi wird am Donners⸗ tag der nächſten Woche in Glucks„Iphigenie in Aulis zum 1 5 Male wieder öffentlich dirigiren. Herr Schönthal, der in den letzten Tagen mit großem Erfolge in München gaſtirte, iſt vom 1. Dezember ab als Komiker für das Gärtnerplatztheater engagirt worden. Bayreuther Feſtſpiele. Die Frage, ob im nächſten Jahre bereits Wiederholungen der Bahreuther Feſtſpiele ſtatt⸗ ſinden ſollen, iſt, wie von kompetenter Seite mitgetheilt wird, noch nicht endgiltig entſchieden. Kunſt und Wiſſenſchaft Haus Makart's Coloſſalgemälde„Der Frühling., das letzte Werk des Künſtlers, welches gegenwärtig zu Hei⸗ delberg mit außerordentlichem Erfolge ausgeſtellt iſt, wird, wie uns Herr Max Levit, der Vertreter der Kunſthand⸗ lung von K. O. Miethke in Wien, mittheilt. Ein nenes Album Maunheimer Anſichten, in litho ⸗ graphiſcher Reproduktion, iſt ſoeben erſchienen, und ſind die erſten Exemplare in der Heckel ſchen Muſikalienhandlun ausgeſtellt. Das Album enthält 27 Anſichten und ſtellt ſi trotz hübſcher Ausſtattung nur auf Mk..25. ermanente Kunſtausſtellung von A. Donecker 0 2. 9. Von der Münchener Jubiläumsausſtellung ſind nach⸗ ſtehend bezeichnete Bilder als II. Serie eingetroffen und ein Theil derſelben, ſoweit es der Raum geſtattet, bereits im Donecker ſchen Kunſtſalon ausgeſtellt, einige Piecen nur für kurze Zeit. Wir nennen: C. Röchling„Marſch durch das Heimgthsdorf“, H. Moßler⸗Pallenberg „Reſiangtion“, A. Metzener„Landſchaft aus Grindelwald⸗ H. Loſſow„Vor der Matinse“, ue Heyden„Edel⸗ weiß und Almenrauſch“, C. Ritter„Bei der Großmütter“, A. Wendleben„Vorfrühlingsabend. E. Schultze „Wintermorgen in der Eifel“, Paul Graeb„Chor der Stiftskirche in Stuttgart“, A. Flamm„Aus dem Volsker⸗ ebirge“, O. Vermehren„Dem Meere entriſſen“, Paul Fie ling„Dityrambe“, Ph. Wilcken„La Maiſon du Bois in Haag', A. Kurtz„Feierabend“, Joſ. Block, Letzter Sonnenſtrahl“. Von ſonſtigen Künſtlern ſind eingetroffen: Ehr. Sekl f„Vier ſehr ſchöne Aqugrelle“, Frau Bertha Winterberg von Beyer„1 Ofenſchirm und 2 Blumen⸗ ſtücke“, Frl Emma Räcker„Numenſtück, O. Kotſchen. reiter„Beim Kegelſpiel“, Eugen von Blaas„Zwei Studienköpfe“, F. A. von Kaulbach„Paſtellbild“, Hugo Kauffmann„Genrebild“, M. Jaumann„Geſpräch“ ꝛc. Neueſtes und Telegramme. »Berlin, 29. Nov. In den Reichshaushalte für 1889—90 iſt auch ein neuer Poſten von 60 000 Mk. eingeſtellt, um die Feldmarſchälle Graf Moltke und Graf Blumenthal in ihrer Charge dem Heere zu „Leider ja,“ war die ernſte, im flüſternden Ton gegebene Antwort,„der arme Burſche leidet gleich Ihrer klein Enkelin an einer Lähmung der Beine. Doch iſt unter meiner halb⸗ jährigen Behandlung gottlob ſchon eine relative Beſſerung eingetreten, ſo daß er bereits an Krücken umherhinken kann und ſeine Geneſung in nicht zu ferner Ausſicht ſteht. Das Kind wäre doppelt beklagenswerth, wenn es ein Krüppel bliebe, da er nicht die Wohlthat ſorgender Eltern und Verwandte kennt und, in dürftigſten Verhältniſſen herangewachſen, ſein Leiden überhaupt nur der Vernachläſſigung verdankt. Was würde, wenn er ſo krank bliebe, ſein Schickſal ſein? Da iſt Ihre Enkelin noch beneidenswerth in ihrem Elend im Ver⸗ gleich zu ihm.“ Die alte Dame ſeufzte tief auf: „O Herr Doktor, auch hier iſt nicht Alles, wie es ſein ſollte, und nur mit tiefſter Sorge kann ich der Zukunft meiner klei⸗ nen Maria gedenken. Aber vielleicht gewährt uns der liebe Gott und Ihre Kunſt doch noch einen Ausweg.“ Sie wandte ſich ihrer Enkelin wieder zu und ſtrich ihr ſanft mit der ſchmalen Hand über das goldglänzende Locken⸗ haar. Der Doktor zog ſich mit einer artigen Verbeugung auf ſeinen Platz zurück, und die alte Dame nahm ihren Sitz neben dem des kleinen Mädchens ein, welches noch in äußerſter Furchtſamkeit auf ſeinem ungewohnten Stühlchen ſaß, jetzt aber plötzlich die aufquellenden Thränen nicht mehr zurückhalten konnte und in ſchmerzliches, tiefes Schluchzen ausbrach. Vergebens ſuchte die Großmutter das geängſtigte Kind durch ſanftes Zureden zu beruhigen, es weinte immerzu; da legte ſich plötzlich eine warme Kinderhand der Kleinen auf die Schulter, und eine ſanft ſchmeichelnde Stimme ſagte: „Hab keine Furcht, armes kleines Mädchen, ich laſſe dir nichts zu leide thun.“ Landes vertheidigung bekleidet, iſt ein Gehalt nicht aus⸗ ebenſowenig für die Stelle eines Generalinſpekteurs, die Graf Blumenthal inne hat. Es rührt dies daher, baß bei Schaffung jener Stell⸗ ungen ausſchließlich fürſtliche Perſonen als deren In⸗ haber in Betracht kamen. So war Kaiſer Friedrich als Kronprinz Chef der Landesverteidigung geweſen, und ſo iſt Graf Blumenthal auch bis jeßt der einzige Generalin⸗ ſpektor, der keinen fürſtlichen Rang beſitzt. „Berlin, 29. Nov. Heute Abend 7 Uhr fand beim Kaiſer ein Eſſen zu Ehren des Großfürſten und der ee 1 * Göttingen, 29. Nov. Der Profeſſor der i Bittor Mever, Fat den Ruf nach Heidelberg e *Wien, 29. Nov. Gleichzeitig mit dem„Stand⸗ ard“ brachten der„Peſter Lloyd“, die Wiener„Preſſe“, das Prager„Abendblatt“ mehr oder weniger verhüllte Angriffe auf die reichsdeutſche Diplomatie, als miſche ſich dieſelbe in die innere Politik Oeſterreichs.(Geſtern be⸗ reits in der Pol. Ueberſicht von uns beſprochen. D. Red.) Offenbar glaubt Graf Taaffe durch die Vereinigung der deutſchen Parteien und ihre Haltung gegenüber der Wehrfrage und den unverhüllbaren Widerſpruch zwiſchen der inneren und der äußeren Politik ſeine Stellung be⸗ droht und führt nun einen Angriff gegen die reichs⸗ deutſche Diplomatie, um einen beſonderen Eindruck auf hohe Perſonen hervorzurufen, die gegen jene Einmiſchung mit Recht empfindlich wären. Zu derſelben Angelegenheit wird der„Frankf. Ztg.“ aus Wien telegraphirt: Der preußiſche Preßfeldzug züglich des deutſch⸗öſterreichiſchen Bündniſſes macht in hieſigen maßgebendenden Kreiſen einen peinlichen Ein⸗ druck, umſomehr als zſterreichiſcherſeits kein Anlaß zu einer ſolchen Sprache 5 worden iſt. Uebrigens herrſcht an competenter Stelle die Ueberzeugung, daß dieſer Preßfehde die deutſche Reichskanzlei fernſtehe. Das „N. W. Tagbl.“ verſichert, daß die Meldungen des „Standard“ über die Gegnerſchaft zwiſchen dem Reuß und dem Grafen Taaffe, ſowie über den Zweck Reiſe Kalnokys nach Peſt erfunden ſeien. Paris, 29. Nov. Die Vereinigung der oppor⸗ tuniſtiſchen Linken in der Deputirtenkammer hat be⸗ ſchloſſen, einen Kranz am Grabe Baudins niederzulegen, jedoch der Kundgebung, welche der Pariſer Gemeinde⸗ rath vorbereitet, feruzubleiben. *Rom, 29. Nov. Die„Tribung“ wiederholt ihre frühere dementirte Nachrichi, daß eine holländiſche Ge⸗ ſellſchaft der italieniſchen Regierung vorgeſchlagen habe, den Tabatbau und die Fabrikation gegen eine Pau⸗ ſchalſumme von 400 Millionen zu pachten.— Sowohl in der Kammer wie ihm Senat findet nächſtens eine, lt. Frk. Z. ausführliche Beſprechung der afrika niſchen Frage 5 in Beantwortung einer bezüglichen Inter⸗ pellation Bonghi's, welche Aufklärung über die Zuſtände in Abeſſynien und Mittheilung der das eigentliche Beſitz⸗ recht Italiens auf Maſſaua darthuenden Dokumente ver⸗ langt. Die Interpellation wird übrigens auf eine An⸗ regung Criſpi's zurückgeführt. Der Premierminiſter wünſcht angeblich, den Charakter ſeiner afrikaniſchen Po⸗ litik, gegenüber den vielfachen Angriffen auf dieſelbe, ausführlich darzuthun. London, 29. Nov, Unterſtaatsſekretär Ferhn n er⸗ widerte in der heutigen Unterhausfitzung auf eine e 11 15 Anfrage, die britiſche Regierung beobachte vollſte Neutral in dem Bürgerkrieg auf SZamda, und der dortige engliſche Konſul ſei ſogar angewieſen, eine etwaige Intervention nur auf den Schutz der Perſon und des Eigenthums engliſcher Unterthanen zu beſchränken. Er(Ferguſſon) könne e nicht ſagen, welche Mittel die Vertra gmächte zur Herſtellung der Ordnung, die England gern zu ſördern wünſchte, zu ergreifen geneigt ſeien.— Miniſter Smith erklärte, eine Verſtärkung der Oktupationsarmee in Egypten werde trotz der vor⸗ genommenen Entſendung engliſcher Truppen nach Suakin nicht erforderlich. Dondon, 29. Nov. Dr. Mackenzie iſt aus dem königl. Kollegium der Aerzte ausgetreten. „Belgrad, 29. Nov. Das ſerbiſche Amtsblatt veröffentlicht morgen die Liſte der vom König auf Vor⸗ ſchlag der drei Landesparteien ernannten Wahlko m⸗ miſſäre. Maria blickte horchend auf und in die theilnahmsvoll auf ſie gerichteten Augen ihres jugendlichen Nachbars. Schüchtern frug ſie: „Wer biſt denn du?“ „Hans heiße ich,“ war die Antwort,„und ich bin ein kranker Junge. Aber ſieh,“ er wies ſtolz auf die Krücken an ſeiner Seite,„jetzt kann ich ſchon ganz ordentlich mit den zwei Stecken gehen; der liebe Herr Doktor hat mich das Geben gelehrt.“ „Wird er es mich auch lehren?“ fragte die Kleine auf⸗ merkſam, halb zweifelnd, indem ſie, dem Knaben folgend, den Blick auf des Arztes geiſtvollem Antlitz ruhen ließ, welcher von nah und fern ein aufmerkſamer Beobachter des Vorgangs war. „O gewiß, gewiß, der Doktor kann ja Alles,“ betheuerte Hans mit dem Tone der tiefſten Ueberzeugung;„du mußt ihm nur recht folgſam ſein und Alles thun, was er ſagt. Willſt du das?“ „Ja, ich will es.“ Mit einem völlig, neuen Ausdruck von Energie im Antlitz hatte das Mädchen die Antwort ge⸗ geben; froh erſtaunt blickte die Großmuter ſie an. Das ſonſt ſo ſcheue Kind hatte ſich ja heute über Erwarten ſchnell be⸗ ruhigt, an die neue Umgebung gewöhnt und ſogar bereits mit einem fremden Knaben ſich vertraut gemacht, ſie, die ſonſt vor fremden Kindern eine krankhafte Furcht empfand. Das kam ja beinahe einem Wunder gleich, dachte die alte Dame, und mit hoffnungsvoller Freude ſegnete ſie ihren Entſchluß, der ſie mit der Enkelin hier unter dies Dach geführt hatte.— Fortſetzung folgt.) geworfen; I. Dezember. Gensal-Angeiger. . Seite aunheiner Handelsblatt. fälziſche Bank Ludwigshafen a. 1 75 Gemäß der durch die Generalverſammlung beſchloſſenen Capitalserhöhung wird jetzt den alten Aktionären der Bezug von neuen Aktie⸗ IV. Emiſſion zum Courſe von 112.50 pEt. offerirt, ſo zwar, daß je M. 2400 Aktien der früheren Emiſſionen das Anrecht auf eine junge Aktie zu M. 1200 geben. Das Bezugsrecht iſt bis ſpäteſtens 15. Dez. geltend zu machen und ſind die Einzahlungen auf die zugetheilten Stücke derart zu leiſten, daß das Agio von 12.50 PEt. und die erſten 25 pet. ſofort, weitere je 28 pct. am 1 März, 1. Mai und 1. Juli 1885 fällig ſind. Die neuen Aktien nehmen an der 1889er Divi⸗ dende pro Rata der Einzahlungen Theil. Im Uebrigen ver⸗ weiſen wir auf den im Inſeratentheil enthaltenen Proſpekt. Da in der jüngſt ſtattgefundenen Generalverſammlung über ſehr günſtige Reſultate im laufenden Geſchäftsjahre berichtet und auch die Erwartung ausgeſprochen wurde, daß ſolche trotz der Capitalserhöhung im Hinblick auf die ſtetig wachſende Geſchäftsausdehnung gute zu bleiben verſprechen, dürften die neuen Aktien, deren; usgabecours(die alten Aktien notiren 3. Zt. ca. 126) billig zu nennen iſt, von den alten Aktionären raſch aufgenommen werden. Manuheimer Aktienbranerei, Maunheim. Nach dem uns vorliegenden Geſchäftsbericht für 1887½ù88 betrug die Produktion 60,066 Hl.(1886/87 50,015 Hl.) und der Abſatz 47,006 Hl.(1886/7 47,726 Hl.) Der Erlös für das Bier be⸗ trug M. 849,310, die geſammte Brutto⸗Einnahme M. 905,551. Nach M. 44,308(1888/87 M. 59,237) Abſchreibungen reſultirt ein Reingewinn von M. 137,524(1886/7 M. 142,264.) Der Aufſichtsrath ſchlägt vor, wie im Vorjahr 14 pCt. Dividende zu vertheilen, wozu diesmal, da das Aktien⸗Kapital bekannt⸗ lich von M. 800,000 auf M. 720,000 erhöht worden iſt, und die neuen Aktien ſeit 1. Januar 1888 an der Dividende theil⸗ nehmen, M. 96,600 erforderlich ſind gegen M. 84,000 in 1886/87. Der Spezial⸗Reſerve ſollen M. 10,000(1886/87 M. 20,000) zugewieſen und M. 25,756 zu Tantiemen benutzt werden, wonach M. 606 für neue Rechnung bleiben. Daß trotz der Kapitalerhöhung der Gewinn zurückgegangen iſt, er⸗ klärt der Bericht durch erhöhte Preiſe der Rohmaterialien, durch geſteigerte Unkoſten beim Bierverkauf und durch den Zinſenaufwand beim Neubau, welcher erſt für 1888/89 ein Erträgniß geben werde. Nach vollſtändigem Abſchluß des Baukontos, welches einſtweilen mit M. 232,783 in der Bilanz figurirt, ſoll der Geldbedarf feſtgeſtellt und einer außerordent⸗ lichen Generalverſammlung eine hierauf Bezug habende Vor⸗ lage unterbreitet werden. Für das laufende Jahr iſt bei voller Ausnutzung der neuen Kellereien eine namhafte Stei⸗ gerung der Produktion in Ausſicht genommen. Maunheimer Effektenbörſe vom 29. November. An der heutigen Börſe wurden Weſteregeln Aktien zu 186.50 pct. umgeſetzt und blieben ſo geſucht. Von Brauereien ſtellten ſich Eichbaumaktien auf 178.50., Schwetzinger 73 G. und Schwartz 159.75 B. Mannheimer Verſicherungsaktien waren wieder M. 5 höher, zu M. 585, geſucht und Mannheimer Rlſckverſicherungsaktien M. 10 höher, zu M. 380, während Material fehlte. 3¼ pCt. Mannheimer Stadtobligationen 18 heute an der Börſe eingeführt und zu 101 PpCt. um⸗ geſetzt. Coursblatt der Mannheimer Börſe vom 29. November. Obligationen. 4 Bad. Oblig. Mark 105.10 B. 1 4 N. Hyp. Pfandbr. S. 40-48J100.80 G. 4„ 5 1886 109.— bU3. 4 1 1 18—49102.40 G. 4* 103,60 G.%½„ 85 1888100.50 B. 3„„ 9— 12„ Com. O. 100.— G 4„ T. 100 Looſe 189.50 G. 8½ Mannbeimer Obl. 101.— G. Reichsanleihe 108—.4 1 1885 106.— B. 37½ 5 108.50 öz. 4 Heidelberg 108.35 B. 4 Preuß. Conſol 107.50;z. 3½ i, B. Obligat. 101.— G. 3½„ 104.— bg. 4½ Ludwigshafen Mk. 103.50 G. 4 Baher. Oolkgationen Mk. 107.—.4 5 15— 4 Pfälz. Ludwigsbahn Mk. 104 75 G. 4½ Wagh. Zuckerfabrik 108.75 G. 4 Pfälz. Zubwigsbahn fl. 103.50 G. 5 Oggersheimer Spinnerei 101.70 G. 4„ Maxbahn 104.10 G. 5 Verein ae u 99.— 4„ Norbbahn 104.10.5 Weſterege liwerke 104.— 84½„ Priorit, 101.75 B. 3% Nhein. Hyp.⸗Bfandbriefeſ 98.70 bs. 5 Actien. Badiſche Bauk 111.—5 Hrauerei Schwarßz 159.78 Rheiniſche Creditbank 125.— G. Bierbrauerei Sinner 166,80 G, 5 2 50 pct. G. 129.— Malzfabr. Hochheim—.— Pfälziſche Bank 125.265 B. 9 e Brauerei 110— B. Mannßbeimer Volksbank 119 50.] Bad 15 rauerei 118.— B. Deutſche Unionbank 95.— G. Mannh. Dampfſchleppſchiff. 128.— B Pfälziſche Zudwigsbahn 237.— G. Cöln. Rhein-u. Seeſchifffahrt 91.— G. „ Maxybahn 188.— G. Babd. Schifffahrt⸗Aſſecuranz 1440. bz. Norbbahn 107.75 C. Bad. Rück- u. Mitverſich. 640.— 121 ede n Bahn 81.— Berſicherung 585.— erein Chem. Fabriken—.— Mannheimer Rückverſich. 380.— 6 Badiſche Anilin u. Soda 280.50 B. Württ. Transportverſich. 825.— Weſteregeln Alkaliwerke 186.50 Oberrhein. Verſ.-Geſellſchaſt 305.— G ofmann u.— 88 188— Oggersheimer Spinnere 46.50 G erein Oelfabri 128— G. Ettlinger Spinnerei 125.— Waghäusler Zuckerfabrit 88.— Saue Sagerhaus 97.— Manunheimer Zuckerraffin. 90.— bz. Deutſche Seehandl. 25.— Mannheimer Aktienbrauerei 07.—. Manuh. Gum. u. Asbförk. 48.— bz. Eichbaum-Brauerei 178.50 B. Karlsruher Maſchinen—.— Ludwigshafener Brauerei 216.— G. Huttenheimer Spinnere: 106.50* Schwetzinger Brauerei 78.— G.— chinen Haid u. Neu—.— Brauerei z. Storch 186.50 B. Nähmaſchinen Gritzner— Heidelbergeructienbrauerei 144.5% Speyerer Dampfziegelei 127.— f. N 29. Nov.(Mannheimer Börſe.) Produkten⸗ arkt. Weizen pfälzer Hafer, 7 75 8 21.—22. 5 5 5—— württemb. Allpn. 14.26—14 75 flbeaſtiee uien 256-18 75 Malt grenlid. mie Ir—4 „ fld— 1 Eirte—— 28.——28.50 Donau 14.50—14 75 „—— 1 am. Winter— 2—.—(+2 „ La Rlata——Kohlreps, deutſcher 30.—81.— Kernen 20.55—21— 27 ungariſcher—.—.— Roggen, pfälzer 16.50—16.75 Wicken 20.—.— „ nordpdeutſcher——oer Rohſprit 106—— ruſſiſcher; 16.25—16 75 70er„ unverſteuert 26.——24.— „ bulgariſcher—.—.— Branntwein 100% T8.—.. „ Gicge—.—— Leinbl, in Partien 47— 1 amerik. Winter—.—Rübsl„ 3 64.—.— Gerſte, hierländiſche 15.50—16.— Petroleum Wagl.(Tybe wh.) 25. „ Pfälzer 16——16.50 1 ungariſche 19.——20.— 4 Wei Nr. 00 0 1 2 3 wene 58.— 37.—.— 28.— 27.— Roggenmehl Nr. o) 27.50——.— J) 24.——.— Tendenz:—. Kleeſamen deutſcher 1 Mk. 120, dto. II 100 bis 105, Luzerner 118—125, Provencer 140, Esparſette 26—28. Frankfurter Mittagbörſe. 155 Frankfurt a.., 29. Nov. Die Spekulation hat den Ultimo hinter ſich und ſieht dem neuen Monat hoffnungsvoll entgegen. Allgemein rechnet man namentlich auf Paris, welchem Platze durch die Emiſſion der neuen ruſſiſchen An⸗ leihe Gelegenheit gegeben iſt, ſeine frühere tonangebende Stelle wenigſtens theilweiſe zurück zu erobern. Auch lagen An⸗ fangs nicht unbedeutende Kaufordres vor, ſo daß es ſchien, als wenn im Publikum die gleiche Hoffnung in weiterem Umfange getheilt werde. Der Verlauf der Börſe hat aber dieſe guten Erwartungen wenig gerechtfertiat. Das Geſchäft blieb ſehr ſtill und die ſpöteren eee auf ein unbedeutendes Maaß zuſammen. Marienburger und Dur⸗ Bodenbacher Eiſenbahnaktien waren ziemlich belebt und beide höher. Von Renten Egypter und Ungarn bevorzugt und beide göher bezahlt. Die ungariſche Converſion wirft da, was die Fetzteren betrifft, ihren Schatten voraus. Crebffakſien iwie geſtern Abend. Diskonto nur wenig eſter. Marienburger.50 geſtiegen. Schweizer Aktien ohne nimo, Bei öſterreichiſchen Bahnen exwieſen ſich die heutigen uten Einnahms⸗Ausweiſe faſt ohne Einfluß auf die Courſe. alizier, Staatsbahn und Lombarden konnten Bruchtheile, Duxer ca, 2 fl. anziehen. Portugieſiſche Werthe, Ungarn und Egypter lebhafter hegehrt und beſſer bezahlt. Ruſſen ſtill, gemiſchte ca..50 pCt. höher. Von Induſtrie⸗Aktien wurden die heute zum erſten Male gehandelten Aktien der Ee fabrik Ludwig Weſſel da 133 gleich.50 pCt. über Emiſſions⸗ reis bezahlt. Von anderen, Deutſche Verlagsanſtult, Höchſter arbenfabrik, Nordd. Lloyd etwas höher, Türk. Tabak matter. Privatdiskonto 3¼—8½ pCt. Frankfurter Effekteuſscietät. Schlußcourſe: Kreditaktien 252¼, Staatsbahn⸗Aktien 209¾, Diskonto⸗Commandit 218.30, Lombarden 83½, Akali Weſteregeln 186.30, Elektrizitätsaktien 190, Marien⸗ buger 93, Mittelmeer 121.90, otthard 125.10, Central 120.30, Nordoſt 97.40, Jura 103.60, Union 89.50, Weſtbahn 29.70, 5 pCt. Italiener 95.40, Buſchtherader 254 Dux⸗ Bodenbacher 347½, öſterr. Lokalbahn 119 Elbthal 166¾, Prag⸗Duxer Prior-Aktien 92½, do. Stammaktien 31, 4 pCt. ung. Goldrente 88.85, Mairente 68.40, Egypter 81.70, Ottoman. Zoll⸗Obl. 67.10, Deutſche Oelfabriken 128, Ludwig Weſſel, Pice 8 0 166, Wed Verlagsanſtalt 259.30, Richter 148.70, Nordd. Lloyd 146.30. ei wenig belangreichen war die Geſammt⸗ Tendenz etwas ſchwächer als am Mittagsſchluſſe. Geld⸗Sorten. Dukaten Mk..60—70 Ruſſ. Imperials Mk. 16.74—69 20 Fr.-⸗Stücke„ 16.17—18 Dollars in Gold„.29—16 Engl. Sovereigns„ 20.88—8 Schifffahrts⸗Angelegenheiten Maunnheimer Hafen⸗Verkehr. Folgende Schiffe ſind am 29. November angekommen: Hafenmeiſterei I.(Rheinvorland). Schiffer ev. Kapitän. Schiff. Kommt von Ladung Etr. .J0 en Rheinländer Rotterdam Stückgüter 742 Böcking Lothringen 8 3860 iſchoff Gutenberg Köln 75 50 Hafeumeiſterei II. r. Moritz Ludwigshafen 8 Rotterdam] Guano 6000 Bös Pfalz 2 Köln Stückgüter 500 Krück Prz. Wilh..Pr. Rotterdam! Weizen 13778 5 Hafenmeiſterei III. H. Nings Agnes Rotterdam] Getreide 11842 Knaub rinz Emil Heilbronn Stückgüter 1208 Hauck alzwerk 4 Salz 2158 Friedrich 7 8 2266 G. Böhringer 2 1236 J. Knaub eutſchland Jagſtfeld 5 1598 M. Raudenbuſch Raudenbuſch 5 5 83522 Hafenmeiſterei IV. einr Mareus Pollur Ruhrort] Kohlen 2812 Michtenfeld Louiſe 7 14600 „Kunſelmann Katharina Duisburg 5 4400 W. Stein Margaretha 5 5 13000 Floßholz: angekommen 1131 Cbmtr., abgegangen——. Waſſerſtands⸗Nachrichten. Rhein. Mainz, 29. Nov..30 m.—.08. Kaub, 29. Rov..02 m.—.05. Konſtanz, 29. Nov..36 m.—.05. üningen, 29. Nov..95 m.—.08. ehl, 29. Rov..2/ m.—.,00. Sauterburg, 29. Nov..88 m.—.08. Maxau, 29 Nov..70 m—.00. Mannheim, 30. Mov..55 m.—.05. Koblenz, 29. Nov..54 m.—.08. Köln, 28. Nov..88 m.—.04. Ruhrort, 29. Nov..45 m.—.18. Neckar. Mannheim, 20. Nov..54 m.—.04. Heilbronn, 24. Nov..00 m.—.08. ichk Anze Bekanntmachun Die ffr 1888 der 0 läge für 1889 betr. (305.) No. 87997. Die Seneinderähe des Bezirks und der Verwaltungsrath von Schaarhof werden auf die Voranſchlags⸗An⸗ weiſung vom J5 re 1883 und die Verordnung vom 25. September 1886(Geſ.⸗ und Verordnungsblatt S. 385 ade e 1809 5 und veranlaßt, die Gemeinde⸗ fan 52 anber § 19 und 22 obiger Anweiſung e im Mongt Dezember vorzubereiten, im Monat Januar des Veranſchlags⸗Jahres endgiltig abzuſchließen und ſolche mit ſämmtlichen Beilagen und einer Abſchrift längſtens auf 1. Februgr 1889 anher vorzulegen. Indem wir Begchtung der gegebenen Vorſchriften und insbeſondere pünktliche Fertigung und rechtzeitige Vorlage empfehlen, 0 wir berichtlicher Anzeige über den Stand der Arbeiten auf Januar k. Is. entgegen. 20891 Mannheim, den 26. November 1888. Großh. Bezirksamt. Benfinger. Oeſſentliche Juſtellung. 55 No. II. 69,859. Der minderjährige Wilhelm Gün treten durch den Klagevormund Leopold Günther, 1 von Linkenheim, dieſer durch Rechtsanwalt Süpfle in Karlsruhe, klagt gegen den an unbekannten Orten abweſenden Joſef Schuſter, Eiſen⸗ gießer von Bruck, zuletzt in Mannheim, auf Grund des Geſetzes vom 21. Februar 1851 aus dem vom mit der ledigen Louiſe Günther von Linkenheim vollzogenen außer⸗ Bae Bei mit dem Antrage auf Verurtheilung des Be⸗ klagten zur Zahlung eines wöchentlichen Ernährungsbeſtrags von 1 M. 10 Pfg. vom 1. Junt 1888 an bis 1255 12. April 1902 in Vierteljahresraten vorauszahlbar, ſowie auf vorläufige Vollſtreck⸗ barkeitserklärung des Urtheils nehlaced der verfallenen Beträge und ladet den Beklagten zur mündlichen des Rechts⸗ ſtreits vor das Großherzogliche Amtsgericht I1 zu Ma Aae e den 31. Januar 1889, Vormittags 9 Uhr. Zum Zwecke der öffentlichen Zuſtellung wird dieſer Auszug der Klage ekannt gemgcht. 20882 Mannheim, den 29. November 1888. alm, Gerichtsſchreiber des Großherzoglichen Amtsgerichts. Einquartierungs⸗Vergütung. No. 10848. Diejenigen hieſigen Cinwohner, welche in der geit vom 1. Dezember 1887 bis heute Offziere und Mannſchaften in Quartier hatten, werden andurch eingeladen, unter Rückgabe ihrer Quartierbillete die betr. Vergütung iunerhalb 14 Tagen 85 auf dem Quartieramt(Rathhaus 3. Stock, Zimmer No, 6) perſön⸗ lich oder durch ſchriftlich hierzu Bevollmächtigte in Empfang zu nehmen. 20287 Mannheim, den 17. November 1888. Das Bürgermeiſteramt: Moll. Bekanntmachung. Am Montag, den 3. Dezember er. Vormittags 10 Uhr findet im Kohlenhofe der Verwaltung, Lit. O 7 die Verſteigerung von unbrauchbaren Utenſtlien und Baumgaterialien, beſtehend in einer Parthie Lumpen, Schmiede⸗ und Zink, 20 eiſernen Oefen, Kochherden, 2 Latrinenwagen, Dezimalwaage ꝛc, gegen gleich bagre Zahlung ſtatt. Mannheim, den 26. November 1888. Königl. Garniſon⸗Verwaltung. Becker. 20667 April bis November 1887 unheim auf Bekanntmachung. Der Poſt⸗ und Telegraphenbetrieb des unterzeichneten Bahn⸗ poſtamtes wird am 1. Dezbr., Morgens 8 Uhr aus der Eilgut⸗ halle in das neue Poſtgebäude an der Zufahrtsſtraße verlegt. Mannheim, den 28 November 1888. Kaiſerliches Bahnpoſtamt No. 27. Strauß. Vergebung von Gärtnerarbeit. No. 1590. Die Unterhaltung der ſtäbtiſchen 1 an dem Bahnhof, Theaterplatz, dem Heidelbergerthor, dem Rheinthor und der Bismarckſtraße einſchließlich der nöthigen Pflanzenliefer⸗ ung wird hiermit wiederholt zur Vergebung ausgeſchrieben. Angebote auf das Ganze oder einzelne Theile ſind verſtegelt und mit entſprechender Aufſchrift verſehen bis ſpäteſtens: Mittwoch, 5. Jezember d.., Vormittags 11 Ahr auf dem Tiefbauamt O 7 No. 6 einzureichen, woſelbſt auch die Lieferungsbedingungen eingeſehen und gegen Erſtattung der Capial⸗ gebühr in Empfang genommen werden können. 20584 Mannheim, den 24. November 1888. Tiefbauamt. Ritter. Verein zur Verbeſerung des Dienſtbotenweſens. Die feierliche Uebergabe des von J. K. H. der Großherzogin geſtifteten Ehrenkreuzes für treue weibliche Dienſtboten, wird in Verbindung mit unſerer Preisvertheilung am Montag, den 3. Dezember, Nachmittags 3 Uhr im Saale der Harmonie abgehalten, wozu wir unſere Vereins⸗ mitglieder, ſowie alle Freunde und Gönnet unſeres Vereins nebſt 20844 ihren Dienſtboten höflichſt einladen. 20701 Mannheim, den 28. November 1888. Koch. L. Guzgot. Einladung jur Eruenerungswuͤhl der katholiſchen Stiſtungs⸗ Kommiſſion. Gemäß 8§ 4 der Dienſtinſtruktion für die katholiſchen Stif⸗ tungskommiſſionen geht mit dem 31. Dezember 1888 die Amts⸗ dauer zu Ende für die Herren: 1. Franz, Louis, Kaufmann, 2. Göhring, Friedrich, Juwelier, 3. Rau, Heinrich, Bierbrauereibeſitzer, 4. Reinhard, Jakob, Rechtsanwalt(weggezogen) 5. Schwander, Franz, Hoftünchermeiſter, 6. Tranſier, Balthaſar, Kaufmann f. Es ſind ſomit ſechs Mitglieder auf Gjäßhrige Amts⸗ dauer zu wählen. Außerdem iſt für den verſtorbenen Herrn Heinrich Bauer ein Erſatzmann auf 3 Jahre zu wählen. Die Wahl iſt eine directe und geheime, ſie findet ſtatt in der Sacriſtei der unteren Pfarrkirche F 1, 7(Eingang durch das Pfarrhaus): amſtag, 8. Dezember, von 11—1 Uhr und von—5 Uhr Sonntag, 9.„„„„„ E23* Montag, 10. 7 1 5 15 Die Wähler haben ihre Stimmzeitel der Wahl⸗Commiſſion perſönlich zu übergeben. Zur Waßl berechtigt ſind alle hier wohnenden ſelbſtſtändigen katholiſchen Männer, welche das 25. Lebensjahr zurückgelegt haben, ſofern ſie nicht nach 8 2 der Wahlordnung vom Stimmrecht aus⸗ geſchloſſen werden. Wählbar find nach§ 4 alle ſtimmberechtigten Männer, mit Ausnahme von nahen Verwandten eines Mitgliedes der Stif⸗ tungs⸗Commiſſion oder des Kichenfonds⸗Rechners. Die Wähler haben ihr Augenmerk auf Männer von gutem Ruf und bewährtem chriſtlichem Sinn, von Einſicht und Erfah⸗ rung, 1* richten. Die austretenden Mitglieder find wieder wählbar. Wir laden hiermit alle ſtimmberechtigten Angehörigen der obern und untern Pfarrei zur Wahl ein. Mannheim, den 28. November 1888. Katholiſche„ 0 Bekanntmachung. Die Erneuerungswahl des Synago⸗ genraths betr. Für die demnächſt ſtattfindende We unſeres Collegiums haben wir das Verzeichniß der Wahlberechtigten auf⸗ geſtellt und bringen hiermit zur Kenntniß, daß dasſelbe während acht Tagen auf ünſerer Canzlei im Hauſe B 5, 9, Vormittags von 11—12 Uhr, zur Einſicht bereit liegt und etwaige Reklamationen in dieſer Friſt bei uns einzureichen ſind. Mannheim, den 29. November 1888. Der Synagogenrath D. Aberle, ſenior. 20874 Todes-Anzeige. Wir erfüllen hiermit die ſchmerzliche Pflicht, Freunde und Bekannte von dem Hinſcheiden unſeres lieben Vaters und Onkels des Herrn Gustav Zigenfuss, Voſt⸗Gaſſier a. J. in Kenntniß zu ſetzen und bitten um ſtille Theil⸗ 20855 Die Hinterbliebenen. Mannheim, den 29. Oktober 1888. nahme. Todes-Anztige Gott dem Allmächtigen hat es gefallen heute Vor⸗ mittag ½12 Uhr 20877 Fräulein Friedericke Eberle prötzlich in ein beſſeres Jenſeits abzurufen. Mannheim, den 29. November 1888. Die trauernden Hinterbliebenen. Diakouiſſenhanskapelle. Freitag 8 Uhr Abendgottesdienſt Herr Stadtpfr. Greiner. In der Synagoge. Freitag, 30. Nov., Abends 4 Uhr, Samſtag, 1. Dezbr. Morgens 9¼ Uhr, Predigt Herr Stadtrabbiner Dr. Steckel⸗ macher. Nachm. 2½ Uhr Jugendgottesdienſt mit Schrifterklärun General⸗Anzeiger Pfilasche Balt Nachdem der Beſchluß der am 15. ds. Mts. ſtattgehabten eußerorbentlichen Generalverſammlung der Actionäre unſerer Bank, betreffend die Erhöhung des Grundkapitals, in das Handelsregiſter 1 worden iſt, bieten wir den Eigenthümern der Aktien ., II. und III. Emiſſion 1042 Stück neue Actien von je Mk. 1200.— unter folgenden Bedingungen zum Bezuge an: 1. Auf je nominal Mk. 2400— Actien der früheren Emiſ⸗ 112% entfaut eine neue Actie à Mk. 1200.— zum Cours von 12½ ½. 2. Die Anmeldung muß bis einſchließlich den 15. Dezember d. J. in den bei jeder Stelle üblichen Geſchäftsſtunden erfolgen: a. in Ludwigshafen a. Rh. bei der Kaſſe unſeres Effectenbureaus: b. in Kaiſerslautern bei der Kaſſe unſerer Filiale daſelbſt; e. in Pirmaſens bei der Kaſſe unſerer Filiale daſelbſt; d. in Mutterſtadt bei der Filialkaſſe daſelbſt; e. in Frankfurt a. M. bei der Effecten⸗Kaſſe der Deutſchen Genoſſenſchaftsbank v. Soergel, Pariſius& Cie. Commandite Frankfurt a. M. 8. Bei der Anmeldung ſind zwei gleichlautende, eigenhändig u vollziehende Zeichnungsſcheine einzureichen und diejenigen alten etien vorzulegen, auf welche das Bezugsrecht ausgeübt werden ſoll. 4. Der Bezugspreis von 112¼% oder 1350 Mark für jebe Aetie zu 1200 Mark Nennwerth iſt ohne weitere Aufforderung wie folgt zu zahlen: a. 12½% Agio= Mk. 150.— u. 25% Mk. 300.— zuſammen Mk. 450.—, abzüglich 4% Zinſen p. a. bis 31. Dezember d. J. von Mk. 300.— ſogleich bei der Anmeldung reſp. Zutheilung; b. 25% ⸗ Mk. 300.— p. Actie am 1. März 1889; e. 25%„ 300.—„„„ 1. Mai 1889; d. 25%„ 300.—„„„ 1. Juli 1889. Voraus⸗ und Vollzahlungen ſind jederzeit unter Vergütung don 4% Zinſen geſtatiet. Die neuen Aktien nehmen an der Dividende des Jahres 1889 pro rata Theil, erhalten demnach die durchſchnittliche Dividende von/ Jahr und von 1890 an die volle Dividende. 5. Den alten Aktien iſt bei Einreichung ein Nummerver⸗ zeichniß in doppelter Ausfertigung beizufügen. Die Aktien, für welche das Bezugsrecht ausgeübt iſt, werden abgeſtempelt und den Beſitzern zurückgegeben. 6. Ueber die Einzahlungen werden einfache Quittungsbogen ausgeſtellt, welche bei jeder Einzahlung vorzulegen find. Die Ausgabe der vollbezahlten neuen Aktien erfolgt nach Eintragung der durchgeführten Kapitalserhöhung in das Handelsregiſter. Formulare zu den Zeichnungsſcheinen und Nummernverzeich⸗ niſſen können bei den Anmeldeſtellen in Empfang genommen werden. 20836 Ludwigshafen a. Rh., den 28. November 1888. 8 Pfälziſche Bank⸗ Aelienbrauerei Ludwigshafen a. Rh. In der heutigen Generalverſammlung wurde die Divi⸗ deude für das Geſchäftsjahr 1887/88 auf 2084¹ 140 Mark pro Aetie feſtgeſetzt, welche gegen Einlieferung des Coupons Nr. 26 auf dem Bureau der Geſellſchaft dahier erhoben werden können. Ludwigshafen a. Rh., den 28. November 1888. Actienbrauerei Ludwigshafen a. Rhein. Der Vorſtan d: 17. Felix Müller. Schwarzes Lamm, Mannheim, 62, Sde. Morgens: Wellfleiſch mit Sauerkraut, Abends: Wurſt⸗ fuppe und feine hausgemachte Würſte, bei vorzüglichem Ernſtthaler Lagerbier. SSE Abends ½8 Uhr GROSSES COONCERT (von der Hauskapelle Metzger), wozu höflichſt einladet 20897 L. Wybrecht. EHHEHAA Mannheim. EENEHMEEN Gr. Bad. Hof⸗ u. MNationaltheater. 4 Freitag, 237. Vorſtellung. den 30. Nov. 1888.22. Vubonnenent A. Das Nachtlager in Granada. Romantiſche Oper in 2 Abtheilungen nach Kind's gleiich⸗ namigem Schauſpiel bearbeitet von Braun. Muſik von C. Kreutzer. Ein Jäger Herr Knapp. Gabriele. Frl. v. Bruſſy. Gomez 5 5 8 2 Herr Erl. Ambroſio, ein alter Hirte, Gabrielen's 8 55 1 8 0 5 er Groſſer. asko, err Grahl. Pietro,) Otrten 1 5(Herr Starke. Graf Otto, ein deutſcher Ritter Herr Peters. Ein Alcalde. Jäger. Landleute. Zeit: Mitte des 16.— Ort: Granada. Der erſte Act ſpielt in einem Walde vor Ambroſio's Hütte, in der Nähe der Ruinen eines alten Mauren⸗ ſchloſſes, der zweite Act in einem verfallenen Saale dieſes Schloſſes. Anfang 777 Uhr. Ende n. ½9 Uhr. Kaſſeneröffn. 6 Uhr. Mannheimer fude-besellschaft Samstag, den 1. Dez. im Lokal 20892 „rauerei Hochſchwender“ Gemüthliche Zuſannenkunft mit Musik. 60 „OIN IP. 20795 Sonntag, den 2. Dezember 1888 HKerren-Abend mit humoriſtiſchen Vorträgen im Lokal„Deutſche Eiche“, 8 4, 19, wozu wir die verehrl. Mitglieder nebſt Freunde und Gönner des Vereins höflichſt ein⸗ laden. Der Vorſtand. adfahrer⸗Perein 5 Mannheim. Freitag Aben d 9 Uhr 14027 Versammlung im Vereinslokale Reſtanrant zum Weiuberg. Der Vorſtand. Velocipediſten⸗Perein Mannheim. Freitag, 30. Nov. 1888, Abends ½9 Uhr 138847 Verſammlung im Lokale Cafs Letſch. pünktliches und vollzähliges Erſcheinen. Velociped⸗Club Mannheim. Freitag, den 30. November Abends 9 Uhr 8856 Verſammlung im Local Caté Bavaxis. Um pünktliches und zahlreiches Er⸗ ſcheinen bittet Der Vorſtand. Vereinfachte Stolze ſche Stenographit. Nachdem die Mitte vorigen Monats eröffneten Unterrichts⸗ Kurſe mit beſtem Erfolge beendet find, erlauben wir uns hiermit zur Betheiligung an den neuen Kurſen, welche Ende d. M. be⸗ ginnen, ergebenſt einzuladen. 20058 Unterrichtsgeld einſchließlich der Lehrbücher M..— Gefällige Anmeldungen werden von der Firma Rabus& Stoll, L 2, 14, ſowie im Vereinslokal Zum Zwiſchenakt, B 2, 12 entgegen genommen. Stolze'scher Stenographen-Verein. Friedr. Stoll, 1. Vorſitzender. Birkenfeld. Samſtag 20890 N Schlacht⸗Feſt. Morgens früh: Wellfleiſch mit Sauerkraut, Abends: Wurſtſuppe und hausgemachte Würſte und vorzügliches Bayerisches Lager-Bier. D5, 11 Stadt Aachen D 5, 1I Heute Samstag Schlacht-Fest, Morgens Wellfleiſch mit Kraut, Abends Wurſtſuppe, haus⸗ gemachte Würſte, prima Bier, wozu freundlichſt einladet 20728 H. Haegele. „Schwarzes Jamm“, Mannheim, 6 2 17. Hochſeines Ernstthaler Lagerbier. 06, 2. Freiſchüz. 0 6, 2 Reſtaurauration Wagner Heute Samſtag] 8 3, 2½. S 3, 2½. 5 großes Schlacht⸗⸗ Morgen Samſtag fjeſt, Morgens Sauerkraut, wird geſchlachtet. Morgens Well⸗ Abds. hausgemachte Würſte, wozu einladet 20888 fleiſch mit Sauer⸗ Joh. Lohnert. kraut, Abends Wurftſuppe u. hausgemachte Würſte und Mittel⸗Preiſe. Sonntag, 2. Dezember 1888. (Mit aufgehobenem Abonnement. Vorrecht.) Zum erſten Male: „Triſtan und Iſolde“ f von Richard Wagner. der Plätze an die Abonnenten Freitag, den Abgabe 30. November, von—12 Vormittags. 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Als ſehr würdiges Weihnachtsgeſchenk für Frau und Kinder eignet ſich die auf das Haupt des Familienvaters ausgeſtellte Ver⸗ ſicherungs⸗Urkunde! 20812 Anträge nehmen entgegen die Louis Baer, Ringſtraße, E 7. 15. A. Seubert, B 7, 16, A. Alexander in Hockenheim. A. A. Roos in Heidelberg. D 1, 13. DI, 13. Samstag, den l. Dezember, Abends 5 Uhr Concurswaaren⸗Ausverkauf. Der Reſt des Albert Schwarz'ſchen Waarenlagſers, be⸗ ſtehend in noch großem Vorrath 20878 J Lorſett⸗ ſowir Kurz., Weiß⸗, Woll⸗ waaren und Schuhen. Der Verkauf dauert nur einige Tage bis zur vollſtändigen Räumung des Reſtlagers. Süämmtliche Artikel werden zu jedem annehmburen Preis abg Das erkaufslokal beflndet ſch D 1, 13 BRestauration Kettler. Auch wird der noch beſtehende Reſt Waaren en bloe verkauft. D 1, 13. D I, 13. 05 ereiſ Geſ SHSeeſchmiedete ctune Suer, ie Aanſhrhpacher Bügelſtähle kau 14201 egenüber den 3 Glocken von 40 Pfeunig an. 10392 S. Memnich Buchbaublung. emfichlt fich F1. 9 Abelf Caſewig. 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