n der Poſtliſte eingetragen u 8 Nr. 2245. e * Abonnement: 50 Pfg. monatlich, Bringerlohn 10 Pfg. monatlich, durch die Poſt bez. incl. Poſtauf⸗ ſchlag M..90 pro Quartal. Inſerate: Die Colonel⸗Zeile 20 Pfg. Die Reklamen⸗Zeile 40 Pfg. Einzel⸗Nummern 3 Pfg. Doppel⸗Nummern 5 Pfg. Gadiſche Volkszeitung.) (98. Jahrgang. Amts⸗ und Kreisverkündigungsblatt Erſcheint täglich, auch Sonntags; jeweils Vormittags 11 Uhr. der Stadt Mannheim und Umgebung. Mannheimer Volksblatt.) 5 E burn al. Auearenihel 5* K. Apfell, U Telegramm⸗Adreſſez „Journal Mannheim.“ Verantwortlich: Chef⸗Redakteur ulius Ka Notationsdruck und Verlag der Dr. H. Haas'ſchen Buch⸗ druckerei, (Das„Mannheimer Journal“ iſt Eigenthum des katholiſchen Bürgerhoſpitals.) ſämmtlich in Mannheim. We Unſere heutige Nummer beſteht aus drei Blättern mit zuſammen 20 Seiten. Anſere Officiöſen, und jene, welche als ſolche gelten moͤchten, ſind wieder einmal im Begriffe, zu verderben, was die weitaus⸗ ſchauende Politik unſeres leitenden Staatsmannes glücklich gefügt hat. Seit einigen Tagen wird von der Berliner offtziöſen gegen die deutſche Preſſe Oeſterreich⸗Ungarns und gewiſſe im dortigen Staatsleben ſehr hoch, dem Throne naheſtehende Perſönlichkeiten das ſchwerſte, publtziſtiſche Geſchütz aufgefahren, als gelte es, einem Reichsfeinde das Lebenslicht auszublaſen, ſintemalen wir es doch hier mit den Aeußerungen der Preſſe eines uns treu verbündeten und befreundeten Staates zu thun haben. Auf den groben Klotz der Ber⸗ liner angeblich inſpirirten Zeitungen, ſetzt die Preſſe in Wien und Peſt den noch gröberen Keil einer heftigen Abwehr und das Preßgeplänkel iſt ſchließlich in eine wilde Schlacht ausgeartet, bei deren Letternbombardement das deutſch öſterreichiſche Bündniß wohl keinen nennens⸗ werthen Schaden erleiden, aber gewiß auch keine beſon⸗ dere Feſtigung erfahren dürfte. Und wenn ſich auch vernünftige Politiker in Deutſchland und Oeſterreich— es gibt ja auch ſolche außerhalb der„offtciöſen“ Preß⸗ ellaue— über dieſe Zeitungsfehde hinwegſetzen, ſo iſt doch der peinliche Eindruck, den ſolche Erörterungen in Frankreich und Rußland und in den uns ſonſt noch be⸗ ſonders herzlich„befreundeten Staaten“ hervorrufen müſſen, nicht ſo leicht wieder aus deren politiſchen Aktionsplänen fortzuſchaffen. Leider gingen die ſchier unbegreiflichen Preßangriffe zuerſt von Berlin aus; Leute, die es lieben, die Miene der Eingeweihten aufzuſetzen, haben zunächſt verſteckte und ſobann offene unzweideutige Inſulten gegen den Thronerben des Kaiſers von Oeſterreich⸗Ungarn zu ſchleudern gewagt, die natürlich von der öſterreichiſchen Preſſe nicht unerwidert geblieben ſind. Weil in irgend einem obſkuren Wiener Blatte gegen das deutſch⸗öſterreichlſche Bündniß„agitirt“ wurde, ſuchten einzelne Berliner Blätter die Spuren des Artikels bis in jene hohen Kreiſe zu verfolgen, von denen ſie— ob mit Recht oder Un⸗ recht, ſei dahin geſtellt— vermuthen, daß in denſelben die im Artikel ausgeſprochenen Geſinnungen getheilt würden. Und die Folge iſt, daß heute ein Wiener Blatt es wagen darf, das alte Märchen von einer Gegnerſchaft zwiſchen Kaiſer Wilhelm II. und ſeinem erhabenen Vater wieder aufzuwärmen, um hieran die Bemerkung zu knüpfen, daß derartige Meinungsverſchiedenheiten zwiſchen dem Herrſcher und ſeinem zur Thronfolge berufenen Sohne in Oeſterreich nicht vorkommen könnten. Man wird zugeben müſſen, daß derartige Erörterungen huͤben wie drüben wenig freudige Gefühle hervorzurufen geeignet ſind. Die„Nordd. Allg. Ztg.,“ welche eine Verbindung dieſer Berliner Angriffe mit der Reichskanz⸗ lei leugnet und ihnen dadurch jede Bedeutung abſpricht, kann es ſich doch nicht verſagen, einige biſſige Bemerk⸗ ungen über die zum Deutſchfreiſinn neigenden Anſchau⸗ ungen der Wiener und Peſter Zeitungen fallen zu laſſen. Wir glauben, daß auch dieſe Seitenhiebe völlig über⸗ flüſſig ſind. Wir können es wohl beklagen, daß in der deutſchen Preſſe Oeſterreichs ſo vielfach verſchrobene An⸗ ſichten über die innere reichsdeutſche Politik herrſchen, aber wir haben kein Recht dazu, ſie zu anderen Anſchauungen moraliſch zu zwingen, am wenigſten auf Koſten der für den Weltfrieden nothwendigen Erhaltung des Bünd⸗ niſſes mit Oeſterreich. Sind es wirklich offiziöſe Preßſtimmen, die ſich dieſe Ausfälle gegen Oeſterreich erlauben, dann zuͤgele man von maßgebender Seite ihren ereifer; ſind es nur private Anſichten, hinter denen Niemand ſteht, als ein übelgelaunter Redakteur, dann verleugne man dieſen in offtziellſter Form, ohne verbit⸗ ternde Bemerkungen über die uns völlig gleichgiltige Haltung der öſterreichiſchen Preßorgane hieran zu knüpfen. Jedenfalls wäre gewiſſen Zeitungsſchreibern, die ſich einflußreicher Beziehungen rühmen, etwas mehr politiſcher Anſtand und Erkenntniß ihrer großen moraliſchen Ver⸗ antwortlichkeit dringend zu wünſchen! »Deutſcher Reichstag. Berlin, 30. November. Der Reichstag ſetzte die zweite Berathung des Etats ort; die Etats des Reichstags, des Reichsanzeigers und be Reichskanzlei werden bewilligt. Beim Etat des Reichs⸗ Selelculle aud verbreitelſte Zritung in Maunheim und Amgebung. amts des Innern wird der Poſten für die Wai an die Budget⸗Commiſſion überwieſen. Alle übrigen Poſten des Etats, ſoweit ſie nicht von vornherein der Budget⸗Commiſſion vorbehalten ſind, werden e die Etgts der Reichsjuſtizverwaltung, wo⸗ bei Staatsſecretär Dr. Schelling eine Vorlage, betreffend die Ermäßigung gewiſſer Gerichtskoſten, in Ausſicht ſtellte, und der Etat des Reichsſchatzamts. Nächſte Sitzung am 4. Dezember. Tages⸗Ordnung: Zweite Berathung des Mili⸗ täretats und des Marineetats, ſoweit dieſelben nicht der Budgetkommiſſion vorbehalten ſind. E Mauuheim, 1. Dezember, Vorm. Aus Hofkreiſen wird bekannt, daß das Befinden dles Kaiſers in zunehmender Beſſerung begriffen ſei, daß jedoch der Erkältungszuſtand dem Kaiſer immerhin eine Schonung auferlege. In den nächſten Tagen wird der württem⸗ bergiſche Landtag mit einer Thronrede durch den Prin⸗ zen Wilhelm geſchloſſen werden. Die Neuwahlen finden Mitte Januar ſtatt. Der von den Admiralen des deutſchen und des engliſchen Geſchwaders im Namen des Sultans von Sanſibar über die ganze Küſte verhängten Blockade werden Portugal und Italien ſich vorausſichtlich in den nächſten Tagen anſchließen. Das Begräbniß des ſchweizeriſchen Bundes⸗ präſidenten Hertenſtein geſtaltete ſich zu einer groß⸗ artigen Kundgebung des Volkes. Der Zug, welcher ſich unter Glockengeläute und Kanonenſalven nach dem Fried⸗ hofe in Bewegung ſetzte und einen vorwiegend milltäri⸗ ſchen Charakter trug, dauerte anderthalb Stunden. In der Zweiten Kammer der Niederlande ge⸗ dachte geſtern der Präſident des Jahrestages der Ruͤck⸗ kehr des Prinzen von Oranien auf den niederländiſchen Boden am 30. November 18183, und gab unter dem Beifall der Kammer den innigſten Wünſchen für den König und das königliche Haus Ausdruck. Der Mi⸗ niſter der Colonieen Keuchenius dankte im Namen der Regierung und erklärte, er werde die Wünſche der Kammer dem Koͤnig mittheilen. Der däniſche Miniſterpräſident Eſtrup hielt in einer öffentlichen Verſammlung eine Rede, worin er ſeiner lebhafteſten Hoffnung auf den günſtigen Ausfall der nächſten Reichstagswahlen Ausdruck gab und ſagte, die Befeſtigung Kopenhagens bezwecke lediglich(2) eine wohl⸗ gefeſtigte Neutralität. Hoffentlich werde ſich im nächſten Folkething, wenn auch keine Mehrheit, ſo doch eine Mehrzahl ſolcher Leute finden, die ernſthaft das Zerwürfniß beſeitigen helfen. Am beſten wäre, wenn Herr Eſtrup ſeinen Abſchied nehmen wollte! Der„Polit. Corr.“ zufolge überreichten der öſter⸗ reichiſche und der engliſche Botſchafter der Pforte eine Note, welche derſelben empftehlt, ſich eines gewaltſamen Vorgehens gegen die Conceſſionäre der Eiſenbahn, Haidar Paſcha⸗Iſmidt, zu enthalten und das Urtheil der Gerichte oder eines Sachverſtändigen abzuwarten. In Serbien beginnen am Montag die neuen Vor⸗ wahlen. Der König ernannte im Einvernehmen mit den Parteiführern für alle 62 Wahlbezirke 62 Wahl⸗ kommiſſionen aus je drei Wahlmännern des betreffenden Bezirks. Jede Commiſſion hält Vorwahlen in den verſchiedenen Wahlorten ihres Bezirks in Betreff der 450 politiſchen Gemeinden des Landes ab. Riſtitſch und Garaſchanin veröffentlichen faſt gleichlautende Erklärungen, daß die Verfaſſung nicht durch eine zufällige zeitweilige Mehrheit für Parteizwecke geſchaffen werden dürfe, ſon⸗ dern für die großen Intereſſen des Vaterlandes durch die Uebereinſtimmung aller drei großen Parteien.— Das iſt alles ganz ſchön geſagt; wenn man aber zur That ſchreiten wird, werden ſich die Parteien wieder, wie früher, in den Haaren liegen. * Ktine neue Militärvorlage! Wir haben ſchon bemerkt, daß den beſtunterrichteten Mitgliedern des Reichstages von der angeblichen Abſicht der Reglerung, eine größere Geldforderung für militäriſche Zwecke einzubringen, nichts bekannt iſt. In demſelben Sinne wird aus Berlin von gutunterrichteter Seite ge⸗ ſchrieben:„Von allen Seiten kommen Zeugniſſe über den willkommenen Eindruck, welchen die Thronrede des Kaiſers hervorgebracht hat. In der That hat ſie der Friedens⸗ hoffnung und Zuverſicht allenthalben einen neuen Sonntag, 2. Dezember 1888. Impuls gegeben, und namentlich wird es dankbar empfunden, daß ſte den beunruhigenden Auffaſſungen und Gerüchten, welche in den letzten Wochen wieder ihr Spiel trieben, den Boden entzogen hat. Diejenigen, welche ſchwarz zu malen und zu ſehen pflegen, fanden ſich ſichtlich enttäuſcht darüber, daß die Thronrede auch nicht eine einzige neue militäriſche Maßregel ankündigte, obwohl ſie beſtimmt vorausgeſagt hatten, daß dieſelbe endlich den Schleier des Geheimniſſes lüften würde. Wenn daher jetzt von derſelben Seite für die nächſten Wochen Ueber⸗ raſchungen auf dieſem Gebiete in Ausſicht geſtellt wer⸗ den, ſo wird man gut thun, dieſen neuen Beunruhigungs⸗Verſuchen das größte Mißtrauen entgegenzuſetzen, denn geſetzt, es wäre wirklich eine neue große Vorlage von milltaͤriſcher Bedeutung in Vorbereitung, ſo würden ſicherlich die⸗ jenigen untergeordneten Geiſter, die ſich als„officiss“ aufſpielen, oder dafuͤr ausgegeben werden, am allerwenigſten in der Lage ſein, darüber et⸗ was zu wiſſen, weil nicht anzunehmen iſt, daß von irgend Jemandem ihretwegen das Amtsgeheimniß verletzt werden könnte. Thatſächlich iſt aber, ſo viel man an unterrich⸗ teten Stellen weiß, nichts Außerrgewöhnliches in Vorbereitung, und ſo werden ſich die dunklen Gerüchte wohl als unbegründet herausſtellen. Der Reichs⸗ tag hat es daher nicht nöͤthig, durch dergleichen Gerüchte ſeine Aufmerkſamkeit von ſeiner eigentlichen Aufgabe ab⸗ lenken zu laſſen.“ 2 +4 2 2 66 Eine Serceſſion in der„freiinnigen“ Paktei. Es wäre thöricht ſich darüber zu täuſchen, daß es auch in der deutſch⸗freiſinnigen Partei einzelne Politiker gibt, welche den Grundirrthum, als ob eine lediglich auf die Verneinung und auf eine ſyſtematiſche, prinzi⸗ pielle Oppoſition geſtellte Partei heutzutage noch lebens⸗ faͤhig ſei, nicht theilen, die vielmehr, ohne ihren Anſichten zu entſagen, doch die Nothwendigkeit erkennen, an den großen Aufgaben unſeres nationalen Lebens ſich mi t⸗ ſchaffend zu betheiligen. Allein dieſe Männer täuſchen ſich, wenn ſie wähnen, der Partei, wie ſie nun einmal iſt und geworden iſt, den Stempel ihrer Geſinnungen aufprägen, ſie wirklich und dauernd in ein anderes Fahr⸗ waſſer überleiten zu können, und ſie werden nur zu bald einſehen, daß ſie mit ihren noch ſo redlichen Bemüh⸗ ungen in dieſem Sinne nur das Werk des Siſyphus betrieben haben. Auch mit bloßen Aenderungen des „Programms“ iſt nichts gethan, denn nicht das Programm, ſondern deſſen Handhabung iſt das Entſcheidende. Hier gibt es nur Eins, das frommen kann: entſchiedene undoffene Trennung dieſer anders geſinnten Elemente von der beſtehenden Partei mit ihrer dermaligen Praxis und ihren dermaligen Führern! Was bei Gelegenheit der Septenatsfrage und der Reichstagswahl vom 21. Februar 1887 Einzelne gethan haben, das zu thun müſſen Viele ſich entſchließen. Dann würde eine neue Partei ſich bilden, die den liberalen Gedanken feſthielte und ihn(wenn es ſein müßte, auch als Opoſition) überall da vertheidigte, wo es wir k⸗ lich noththäte, welche aber nicht in Allem und Jedem nur die Gelegenheit ſuchte, die Opponirung zu erweitern, zu mäkeln und zu hemmen, eine Partet, welche in ſolchen Fällen, wo es ſich um große und unveräußerliche Intereſſen des Reiches handelt, alle Zeit, ſo weit es nur immer ſich mit ihren Ueberzeugungen vertrüge, mit der Reichs⸗ regierung Fühlung zu halten ſuchte. Was aus dem dann übrigen Reſte der heutigen deutſchfreiſinnigen Partei wer⸗ den müſſe, bleibe dahingeſtellt. Die„Hamburger Nach⸗ richten“ haben ganz Recht, wenn ſie behaupten, daß das Ganze bei einer ſolchen neuen Parteigrupptrung ſicher⸗ lich nur gewinnen könnte. Aus Stadt und Land. Maunnbeim, 1. Dezember 1888. „Ordeus⸗Auszeichnung. Der Großberzog hat dem Königlich Schwediſch⸗Norwegiſchen Geſandſchoftsgltache Nils von Knagenhjelm das Ritterkreuz 2. Klaſſe des Ordens vom Zäbringer Löwen verliehen. Erlaubuiß zur Annabme fremper Orven er⸗ hielten Oberbetriebsinſpektor Haunz und Bahnpaufnſpektor Oberingenieur Wolff in Konſtanz zur Annahme und zum Tragen des ihnen vom Deutſchen Raiſer, König von Preußen verliehenen Königlich Preußiſchen Kronenordens 3. Klaſſe, und der Maſchineninſpektor Futtruff in Heidelberg die aleiche Erlaubniß für den Königlich Preußiſchen Kronen⸗ Orden 8— 8155 rte 8 100 erſonaln en, ewieſen wurde Aktnar Phbiliyv Schleret deim— t Bretten dem Besirkg⸗ 2. Seite. Sanerabangenges . Dermers, geometer Leipf in Mannheim als Gehilfe zur Verwendung bei Aufſtellung der Lagerbücher. Verſetzt wurden Expedi⸗ tionsaſſiſtent Guſtav Adolph Jeißkohl in Baſel nach Mannheim, Expeditionsgehilfe Karl Schweig hard in Mannheim nach Lörrach und Expeditionsgehilfe Georg Wambsganß in Mannheim nach Hockenheim. Eiſenbahnpraktikanten. Die Eiſenbahnaſpiranten Hermann May von Mannheim, Karl Dollmätſch von Karlsruhe, Georg Marggraf von Broggingen und Guſtav Jordan von Grötzingen ſind nach Erſtehung der Staats⸗ prüfung für den höheren Eiſenbahnverwaltungsdienſt unker die Zahl der Eiſenbahnpraktikanten aufgenommen worden. „Ernaunt unp küirchlich eingeſetzt wurde auf die katholiſche Pfarrei Mörſch, Dekanats Ettlingen, der Pfarr⸗ verweſer Ferdinand Mayer in Freudenberg und der Pfarrverwalter Otto Zillerx in Leopoldshafen wurde auf die ee Pfarrei Eberſtadt kirchenobrigkeitlich be⸗ ſtätigt. Eine hochherzige Stiftung. Der Oberbürger⸗ meiſter der Stadt Stuttgart iſt in der Lage, ſeinem Ge⸗ meinderathe die erfreuliche Mittheilung zu machen, daß Geh. Commerzienrath Siegle am 20. v. M. ſich bereit erklärt hat, der Gemeindevertretung auf 10 Jahre jährlich die Summe von 10,000 Mark zur Verwendeing für die Spei⸗ ſung armer Schulkinder zur Verfügung zu ſtellen. Er fügt dem bei, daß im Anſchluß an die von dem edlen Stifter bezüglich der Art und Weiſe der Verwendung von einer Verſammlung, an welcher ſich namentlich der ſtellver⸗ tretende Bezirksſchulinſpektor und die Vorſtände des Bürger⸗ ausſchuſſes des Lokalwohlthätigkeitsvereins, des Vereins für das Wohl der arbeitenden Klaſſen und des Comite's für Fexienkolonien betheiligt haben, Grundbeſtimmungen für dieſe Stiftung entworfen worden ſeien, welche er hiermit der Genehmigung des Gemeinderaths unterſtelle. Sie gehen im weſentlichen dahin: Die Verwaltung führt der Gemeinde⸗ Rath; die Stiftung dient zur Speiſung armer, Schulkinder aus allen Schulklaſſen der hieſigen Volksſchulen, der Mädchen⸗ Mittelſchule und der Bürgerſchule ohne Rückſicht auf die Konfeſſion. Die Zubereitung und Abgabe der Speiſen an die Kinder erfolgt in der Speiſeanſtalt des Lokalwohlthätig⸗ keitsvereins und in den Volksküchen, des Vereins für das Wohl der arbeitenden Klaſſen, ſowie in den ſtädt. Speiſe⸗ Anſtalten auf Rechnung der Stiftung. Die Speiſe, welche ahgegeben wird, beſteht vorerſt nur in einem Frühſtück Milch mit Brod). Die Bedürftigkeit der Kinder wird durch die Schulinſpektoren und die Lehrer durch geeignete Erheb⸗ ungen feſtgeſtellt. Herr Karl Faulhaber, das langjährige verdienſt⸗ volle Mitglied des bieſigen Hofthegterorcheſters, iſt geſtern früh im akademiſchen Krankenhauſe in Heidelberg nach kurzem Krankſein geſtorben. »Laupwirthſchaftliche Beſprechung. Morgen, Sonn⸗ tag, Nachmittags 2 Uhr, findet im Gaſthaus zum„Hirſch“ in Heddesheim eine Beſprechung des Landwirtbſchaftlichen Be⸗ zirksvereins Weinheim ſtatt, bei welcher Herr Oberregier⸗ ungsrath Dr. Lydtin aus Karlsruhe einen Vortrag über „Pferdezucht“ halten wird. HBeſitzwechſel. Die Firma Joſeph Vögele hat von Herrn Rudolph Haas ein neben ihrer Fabrik und an der Neckarauer Landſtraße belegenes Grundſtück von 5303 Qua⸗ dratmeter um den Preis von 19,294 Mk. gekauft. iu Jeddſeenden dik Schiedsgerichte. Wir —71 in Nachſtehendem die Namen der Vorſitzenden und geiſitzer der auf Grund des Unfallverſicherungsgeſetzes er⸗ richteten Schiedsgerichte, ſoweit Einwohner unſerer Stadt daran betheiligt und Aenderungen ſeit dem 9. März d. J. eingetreten ſind, in Folgendem wieder: Süddeutſche Eiſen⸗ und Stahlberufsgenoſſenſchaft in Frankfurt a. M. Sektion IV in Karlsruhe. Von der Section gewählt als Beiſitzer: Heinrich Lanz; als Stellvertreter: . Heinrich Vögele, 2. Karl Helmreich. Vertreter der Arbeiter: als Stellvertreter: Oskar Parche, in der Ma⸗ ſchinenfabrik von Heinrich Lanz. Südweſtdeutſche Hols⸗Berufsgenoſſenſchaft in Stuttgart. Section II in Mannheim. Vorſitzender: Geheimer Re⸗ Benſinger. Stellvertreter: Oberbürgermeiſter kolJ. Von der Section gewählt als Stellvertreter: Lud⸗ wig Würmell, Bau⸗ und Möbelſchreiner. „Sypeditions⸗, Speicherei⸗ und Kellerei⸗Berufsgendſſenſchaft in Berlin. Section Il in Mannheim. Vorſitzender: Geh. ir Benſinger. Stellvertreter: Oberbürger⸗ meiſter Moll. Von der Section gewählt als Beiſitzer: . E, Rub(in Firma Paul Eichners Nachfolger), 2. H. F. Müller(in Firma H. Müller u. Rode); als Stellvertreter: Franz Keßler Inſpector der Köln⸗Düſſeldorfer Dampf⸗ ſchiff ahrts⸗Geſellſchaft. Vertreter der Arbeiter: als Stell⸗ vertreter: Heinrich Bamberger, Nachtwächter bei der Lagerhausgeſellſchaft in Mannbeim; Palentin Gern, im Betriebe der Mannheimer Lagerhausgeſellſchaft, wohnhaſt in e ceß in Bert uhrwerks⸗Berufs ⸗Genoſſenſchaft in Berlin. Section D in Mannheim. Vorſitzender: Geheimer Regierungs⸗ rath Benſinger in Mannheim. Stellvertreter: Ober⸗ hürgermeiſter Moll. Von der Section gewählt als Bei⸗ ſitzer: 1. Juhrherr Friedrich Ries; 2. Fuhrherr Anton Kuchenmeiſter; als Stellvertreter: 1. J. B. Wieden. gorn, Fuhrherr: 2. Theodor Mechler, Fuhrherr. Vertreter Feuilleton. Sarah Berubardt und die Republik. Die viel⸗ gereiſte Tragödin hat anläßlich ihrer Anweſenheit in Wien ein Wort niedergeſchrieben, das ganz darnach geartet iſt, in der Heimath der Künſtlerin wieder einmal einen„Sarah Bernhard⸗Rummel' hervorzurufen. Die Künſtlerin har nach langer Zeit wieder das empfunden, der Politik nahezutreten und eine Frage aufzuwerfen, die ihre republika⸗ niſchen Landsleute mindeſtens in das höchſte Erſtaunen verſetzen müßte. Die Redactrice des„Wiener Bazar“ wandte ſich neulich an Sarah Bernhardt mit der Bitte, der Jubi⸗ läums⸗Nummer der erwähnten Zeitſchrift ein Autogradh zu widmen. Die Künſtlerin willfahrte dem Erſuchen in bereit⸗ willigſter Weiſe— wie die uns vorliegende, das Autograph enthaltende Nummer der Zeitſchrift beweiſt. Sarah Bern⸗ hardt—.— mit den bekannten, für das Naturell der Künſt⸗ lerin charakteriſtiſchen Schriftzügen die Worte nieder: Quand done nous Frangais quand done hélas! Fsterons nous le jubilé du notrxe Souverain? Vienne 1888 Ssrah Bernhardt. „Wann endlich“— frägt die Tragödin die Zukunft— „wann endlich werden wir Franzoſen einmal das Jubiläum unſeres Souveräns feiern?“— Sarah, die große Sarah, iſt alſo unter die Feinde der Republik gegangen; das gegen⸗ wärtige parlamentariſche Frankreich gefällt ihr nicht mehr. Die Redactrice war ſelbſtverſtändlich von der begreiflichen Neugierde geplagt, zu wiſſen, welcher Prätendent es eigentlich ſei, deſſen Regierungs⸗Jubiläum die Künſtlerin ſo ſehnſüchtig u feiern wünſche. Doch die Sarah— die Welt ſennt ja dieſe berühmte Eigenſchaft der Tragödin— verbiekt ſich dieſer Frage gegenüber ablehnend.„Oest mon seerst!“ (Das iſt mein Geheimniß!“) antwortete Frau Bernhardt be⸗ ſcheiden— welche Beſcheidenheit gewiß viele franzöſiſche Tompatrioten gerade iu dieſem Falle bedauern werden. Aus Furcht. Vartei zu ergreifen, die Küntlerin der auf⸗ der Arbeiter, als Beiſitzer: Blaſius Geiger bei Anton i als Stellvertreter: Gg. Etzel bei Baſilius iegler. Weſtdeutſche Binnenſchifffahrts⸗Berufs⸗Genoſſenſchaft in Düſſeldorf. Sektion J. Mannheim Vorſitzender Geheimer Regierungsrath Benſinger. Stellvertreter: Oberbürger⸗ meiſter Moll. Von der Section gewählt, als Stellvertre⸗ ter: Friedrich Mathes und Peter Dann. Vertreter der Arbeiter, als Beiſitzer: Louis H utflies, Kohlenarbeiter im Betriebe der Niederländiſchen Dampfſchifffahrts⸗ Geſell⸗ ſchaft; als Stellvertreter: Wilhelm Schmitt, Lademei⸗ ſter bei der Badiſchen Schraubenſchifffahrts⸗Geſellſchaft. Tiefbau⸗Berufs⸗Genoſſenſchaft. Ohne Sectionsbildung. Von der Section gewählt als Beiſitzer: Bauunternehmer Auguſt Bernatz. Vertreter der Arbeiter, als Beiſitzer: Georg Kuhn bei Bauunternehmer A. Bernatz und Grün; als Stellvertreter: Albert Zimmermann bei denſelben. * Dem Weltpoſtverein liegt bekanntlich die Annahme zu Grunde, daß ein Staat ſoviel Briefe empfängt, wie er verſendet. Bis zu welchem Grade dieſer Gedanke auch für einzelne Gemeinweſen ſeine Richtigkeit behält, erweiſt in intereſſanter Weiſe eine Zuſammenſtellung des Verkehrs von Briefen mit Werthangabe in Berlin im Jahre 1887. Da⸗ nach ſind in Berlin eingegangen 598.000 Briefe mit einem Inhalt von 855,753,000., aus Berlin abgegangen ſind 597,000 Briefe mit 865,200,000 M. Inhalt. 5 * Jagdreiten des bieſigen Dragoner⸗Offizier⸗ Corps. Den verehrlichen Mitgliedern des Badiſchen Rennvereins können wir hiermit die offizielle Mittheilung machen, daß die Herren Offiziere des hieſigen Dragoner⸗ Regimentes am nächſten Montag, den 3. Dezember, als Schluß der diesjährigen Jagdſaiſon ein Jagdreiten veran⸗ ſtalten. Die Zuſammenkunft ſowohl für die Mitreitenden als für die Zuſchauer findet an gedachtem Tage Mittags präcis 12 Uhr an dem ſog. Infanterieaufgange des großen Exerzierplatzes jenſeits des Neckars ſtatt. Wir hoffen, daß ſich die Mitglieder des Rennvereines und alle Freunde des edlen Reitſports zur genannten Zeit ein Rendezvous an be⸗ zeichneter Stelle geben werden, denn alle Anzeichen ſprechen dafür, daß dieſer Schluß der Jagdſaiſon ein intereſſanter ſein wird, insbeſondere wenn der Himmel uns einen ſchönen Herbſttag ſchenkt. Es bedingt uns, daß wir ein gutes Feld beiſammen ſehen werden, denn nach den ſeither gerit⸗ tenen Jagden zu urtheilen, dürften Reiter und Pferde voll⸗ ſtändig fit to run ſein. Es werden, wie uns ferner mitge⸗ theilt wird, geritten werden: eine Jagd über etwa 5000 Meter; ſodann eine Jagd über etwa 2500 Meter und end⸗ lich ein Fuchsgreifen. Die Zuſchauer placiren ſich am ge⸗ eignetſten bei der während des Sportsfeſtes concertirenden Muſikkapelle. 5 „Zuſammenleguns der Uuterrichtszeit in den Mittelſchulen. Wir erhalten folgende Zuſchrift: 3 ch bitte Sie, in Ihrem geſchätzten Blatte die Diskuſ⸗ ſion über die Frage zu eröffnen, ob es für unſere die hieſigen Mittelſchulen beſuchende Jugend nicht vortheilhafter wäre, wenn der Nachmittagsunterricht an dieſen Anſtalten ganz in Wegfall käme und dafür auf den Morgen verlegt würde, für den Sommer wie für den Winter, wie es ſchon in anderen Großſtädten eingeführt iſt. Ich, als Mutter dreier Knaben, würde dieſe Einrichtung mit Freuden begrüßen. Meinen Dank für die Erfüllung meiner Bitte. Hochachtungsvoll! T. M. Wir haben dem Wunſche der Geſuchſtellerin entſprochen 200 8 hiermit die Diskuſſion. Wer meldet ſich zum or „Schulärzte. Der„Verein von Lehren höherek Un⸗ terrichtsanſtalten Berlins“ beſchäftigt ſich gegenwärtig mit der Schularzt⸗Frage. Der Verein erklärte ſich gegen die An⸗ ſtellung beſonderer Schulärzte. Einerſeits hielt man die Behauptungen der Nande über den Einfluß der Schule auf die Geſundheit der Kinder für Geabd übertrieben und dieſen Einfluß für thatſächlich undurchführbar, andererſeits glaubte man, daß die Einſetzung von mit durchgreifenden Aeed b Unzuträglichkeiten zur Folge haben müſſe.„Da⸗ gegeu beſitze wohl jede höhere Lehranſtalt einen Vertreter des naturwiſſenſchaftlichen Faches, welcher„bei genauen Vor⸗ ſchriften und klarer Frageſtellung der oberſten Geſundheits⸗ behörden“ im Stande ſein werde,„unter der Verantwort⸗ lichkeit des Direktors“ die Dieſer der ſanitären Vor⸗ ſchriften zu überwachen.“ Dieſer Standpunkt ſcheint der verbreitetſte zu ſein. Immerhin gilt das, was zu 1 0 Gunſten 5 gemacht wird, nur für die höheren Schulen, nicht für die Volksſchulen. „Ein neuer Gaßskandelaber iſt nunmehr der Kettenbrücke, unweit des Octroihäuschens aulge ellt worden und hat hierdurch ein Mißſtand Abhilfe erfahren, der ſchon ſeit langer Zeit Gegenſtand lebhafter Klagen bildete. „JSonnenfinſterniß. Die Amerikaner treffen Vor⸗ bereitungen zur Beobachtung der großen Sonnenfinſterniß, welche in den Staaten des Stillen Oceans am nächſten Neujahrstage ſichtbar ſein wird. Es iſt äußerſt ſelten, daß ein Jahr mit einer totalen Sonnenfinſterniß beginnt. So etwas hat ſich nicht ſeit 1612(neuen Stiles) und wird bis 2161 nicht wieder vorkommen. »Vergiftungsgefahr. Bei der großen Verbreitung der giftigen Herbſtzeitloſe auf unſern Wieſen dürfte ein eigen⸗ borchenden Welt den Namen gewiß nicht verſchwiegen. Denn Sarah Bernhardt ſagte der Redactrice als dieſe ſie fragte, ob ſie auch die publiziſtiſcha Tragweite itres geſchriebenen „Jubiläums⸗Seufzers“ erwogen habe:„Nimporte! Je wai pas peur!,“ Sarah fürchtet ſich alſo nicht! Und alles Andere „genirt“ ſie nicht! — Nur keine Fremdworte. Zur Titelfrage liefert das öſterreichiſche„Wochenblatt für Baukunde“ folgenden Bei⸗ trag: In einem viel geleſenen Wiener Blatte wird unter of⸗ —5 Stellen auch die eines„Unadjuſtirten Evidenzhaltungs⸗ leven' ausgeboten! In dieſem Falle iſt es freilich kein Wunder, wenn uns der Titel etwas böhmiſch vorkommt, denn dieſer faſt„Unausſprechliche'“ wird für ein Städtchen bei Prag geſucht. Vielleicht hat ein edee gelegent⸗ lich die Güte, eine Erklärung des räthſelhaften Titels u ver⸗ ſuchen. Das„Verdeutſchungs⸗Wörterbuch“ läßt uns bier lei⸗ der völlig im Stich. — Ein Prozeß um ein Stückchen Zucker wird in der nächſten Zeit die Richter in Moabit beſchäftigen und zwar handelt es ſich um den geringſten Bagatellprozeß, der wohl jemals vor den Schranken der Juſtiz geführt worden iſt. Der alte Rentier St. unter den Stammgäſten mehrerer Cafes des Centrums der Reſidenz wohlbekannt, beſitzt einen kleinen Affenpintſcher, der alltäglich bei ſeinen Nachmittags⸗ beſuchen in den betreffenden Lokalen ſein Begleiter iſt. Das Hündchen erhielt dort von den Freunden des alten Herrn ſtets ein Stückchen Zucker und St. ging in der Fürſorge für ſeinen Liebling ſo weit, ſich jedes Stückes Zucker zu bemäch⸗ tigen, welches die Gäſte etwa beim Fortgehen in den kleinen filbernen Schälchen hatten liegen laſſen. Trotzdem der Be⸗ ſitzer des Caffshauſes zu wiederholten Malen den Rentier dringend erſucht hatte, dieſe ſüße Sammlung“ vermochte der alte Herr doch den ſchmeichelnden Bitten ſeines „Ami's nicht zu widerſtehen und ſetzte die heimlichen Füt⸗ terungen auf oſten des Wirthes fort. In der letzten Woche war es nun aus dieſer Urſache zu einem Streit zwiſchen Beiden gekommen, in deſſen Verlgufe der Wirth ſeinem Gaſte erklärte, daß er ihn ſchon des Prinzips halber verklagen werde. Dies iſt nun thatſächlich geſchehen. Man darf auf den Ausgang des kleinen„zuckerſüßen“ Streites geſpannt ſein. thümlicher Vergiftungsfall durch dieſe Pflanze, welcher in der letzten Sitzung der„Geſellſchaft naturforſchender Freunde“ in der Reichshauptſtazt zur Sprache kam, auch hier von Intereſſe ſein. Dr.., Lehrer an einem Berliner Gym⸗ naſium, hatte in dieſem Herbſt aus der botaniſchen Abtheilung des Humboldthains eine größere Anzahl von Blüthen der ſo art und ſanft ausſehenden Herbſtblume erhalten und die⸗ felben, unter Auftrennung der langen, ziemlich fleiſchigen Perigonröhre, zwiſchen 8 und 9 Uhr an ca. 30 Schüler ver⸗ theilt. In der nächſtfolgenden Stunde verfiel der Lehrer in einen ſtarrkrampfähnlichen Zuſtand, nachmals noch mehrere Stunden in Blindheit, bis ſich der gefährliche Zuſtand nach etwa 24 Stunden gelegt hatte. Nach dem eigenen Bekenntniß des Lehrers iſt demſelben Saft von den Giftblumen über die Hand gelaufen, er hat dies nicht weiter beachtet und gleich darauf ein Butterbrod verzehrt. Bisher kannte man nur die eminent giftigen Eigenſchaften der Wurzel und der Samen⸗ körner, woraus das Colchicin hergeſtellt wird. 5 * Unglücksfall. In der Lanz ſchen Fabrik fiel vor⸗ geſtern einem Arbeiter ein ſchweres Stück Eiſen auf den Fuß und erlitt hierdurch derſelbe eine Quetſchung mehrerer Zehen. *Ein total betrunkener Arbeiter ſtürzte geſtern Vormittag auf dem Marktplatze in Folge ſeiner Trunkenheit zu Boden und erlitt derſelbe durch den Sturz mehrere kleine Verletzungen. * Ein frecher Diebſtahl wurde geſtern Abend gegen 9 Uhr im Hauſe K 2, 9 verübt, und zwar iſt das Opfer desſelben ein im 2. Stock des genannten Hauſes in After⸗ miethe wohnendes Mädchen geworden. Dasſelbe hatte ſich gegen /9 Uhr aus ſeinem Zimmer entfernt und ſich zu ihren anwohnenden Miethsleuten begeben. Gegen 9 Uhr glaubte man in dem angrenzenden verſchloſſenen Zimmer des Mäd⸗ chens ein Geräuſch zu vernehmen, achtete jedoch, als man nichts Auffälliges weiter hörte, nicht darauf. Als das Mäd⸗ chen bald darnach wieder in ihr Zimmer zurückkehrte, fand ſie, daß in demſelben ein; Diebſtahl verübt worden. Im Zim⸗ mer war nämlich Alles durcheinander geworfen und die nähere Unterſuchung ergab, ach ihr das Portemonnaie mit 9 M. ſowie ein ſchwarzes Cachemir⸗Kleid fehlten. Die Sache wurde zwar ſofort der Polizei zur Anzeige gebracht, doch konnte man bis jetzt den frechen Dieb oder die Diebin noch nicht ermitteln. Berhaftet. Bekanntlich wurde vor einigen Tagen hierſelbſt ein 11jähriges Mädchen, Namens Zimmermann, bei einem Taſchendiebſtahl auf friſcher That ertappt. Die nähere Unterſuchung ergab, daß das Mädchen die ſämmtlichen Taſchendiebſtähle ausgeführt hat, welche in letzter Zeit in unſerer Stadt verübt wurden. Auch ſtellte ſich heraus, daß das Mädchen von ihrer eigenen Mutter zum Stehlen ver⸗ leitet worden war und daß es auch dieſer jeweils die Beute brachte. Geſtern iſt nunmehr auch die Mutter der iugendlichen Taſchendiebin verhaftet worden. Der ſchon ſeit langer Zeit krank darniederliegende Mann der gewiſſenloſen Mutter wurde ins Allgemeine Krankenhaus verbracht, während drei kleine Kinder in der Kinderbewahranſtalt Aufnahme fanden. „ Geländete Leiche. Vor drei Tagen wurde in der Nähe der Stadt Worms eine Leiche geländet, von der noch nicht conſtatirt werden konnte, ob ſie die eines Selbſtmörders oder eines Verunglückten iſt. Der Beſchreibung nach iſt es die Leiche eines Mannes von 25—30 Jahren, 1/65 Meter groß, ſchlank mit dunklem Kopfhaar, dunklem Schnurrbärt⸗ chen und guten Zähnen. Die Kleidung beſtand in dunklem Kammgarn⸗Anzug, Säckchen und Weſte von einem Stoff, Hoſen geſtreift, 8 Buaſſteſe grauen wollenen Strümpfen, et⸗ was abgetragenen Zugſtiefeln, weißen Stehkragen, blau und roth geſtreifter Shlips. In den Taſchen fanden ſich vor: ein kleines Portemonnaie aus blauem Plüſch mit 1 le bügel, 33 Pfg. enthaltend, zwei größere Schlüſſel, ein Cigar⸗ rettenröhrchen und zwei Eitherſaiten. Die l tere waren in ein Stück einer vermuthlich in Mannheim erſcheinenden Zeit⸗ ung eingewickelt. neber den in Karlsrube verhafteten Mörder Dauth wird noch geſchrieben: C. Dauth, 32 Jahre alt, aus Frankfurt a. M. gebürtig, war Steward(Aufwärter) auf einem Dampfer mit dem er Reiſen, zuletzt nach Mexiko ge⸗ macht hatte. Wegen flegelbaften Betragens während der Reiſe wurde er aus dem Dienſt entlaſſen. Dauth war mit einem unheimlichen ſcheuen Blick behaftet, welcher ihn allen unſympatiſch machte.— Wahrſcheinlich hat er ſich in Ham⸗ burg die ganz ungenirt liegende Wohnung nur gemiethet, umdas von langer Hand geplante Verbrechen ſicher aus⸗ führen zu können. Der ermordete Hülſeberg in Hamburg, ſo berichtet man weiter erhielt am vorigen Freitag Mittag einen Brief des ihm bekannten Dauth, in welchem er aufge⸗ kordert wurde, ſich mit einer Summe von 3500 M. in einer Reſtauration auf dem Zeughausmarkt einzufinden. Er folgte dieſer Aufforderung, da er ſchon her mit Dauth Geldgeſchäfte gemacht hatte. Dauth erſchien etwaß nach 6 Uhr am Eingang der Reſtauration und den Kellner, Hülſeberg, der bereits im Lokal an⸗ weſend war, herauszurufen. Hürſeberg ging dann mit Dauth weg. Bis jetzt hat ſich noch Niemand gemeldet, der Hülſeberg und Dauth ſpäter wiedergeſehen bat. Ueber die Ermittlung des Dauth wird noch Folgendes mit⸗ getheilt: Die Staatzanwaltſchaft in Hamburg hatte in Er⸗ fahrung gebracht, daß der Mörder einen kleinen Handkoffer an ſeine in Karlsruhe wohnende Braut Mina Blach abge⸗ — Sie elektriſche Hinrichtung im Da zu Neufahr im Staate New⸗Hork das Geſetz in Kra tritt, welches die Anwendung von Elektricität bei Hinrichtungen vorſchreibt, ſo hat die Geſellſchaft für gerichtliche Mediein in New⸗Nork ein Gutachten verfaßt, in welchem der folgende Modus anempfohlen wird.„Der Delinguent iſt auf einen Stuhl zu binden, der an einem dicken mit Gummi überzogenen Tiſch befeſtigt iſt. Die eine Elektrode iſt ſo anzubringen, daß ſie den elektriſchen Strom auf das Rückgrat zwiſchen die Schultern leitet. Der Kopf ſoll durch eine Art Helm an den Stuhl angeſchloſſen werden und an dieſen Helm wird der andere Elektrode angeſchraubt. In einem Nebenzimmer be⸗ findet ſich die Dynamomaſchine. Die Elektroden ſollen von Metall ben und nicht über einen Zoll im Durchmeſſer haben, oval und mit Schwamm oder Bockleder überzogen ſein. Die Pole und Haut und Haar des Delinquenten ſind an den Be⸗ rührungsſtellen mit warmem Waſſer anzufeuchten. Das Haupt⸗ haar iſt abzuſchneiden. Die den Strom erzeugende Dynamo⸗ maſchine ſollte wenigſtens 3000 Voltas geben. Ein unter⸗ brochener Strom iſt vorzuziehen. Derſelbe braucht jedoch nur 30 Sekunden zu dauern. —.Ein großartiger Klavierſpieler, deſſen Finger⸗ alles auf dieſem Gebiete Erlebte weit in den Schatten ellt, iſt in Minneſota(Vereinigte Staaten) aufgetaucht und wird demnächſt unter Barnum's Leitung eine Tournee unter⸗ nehmen. Derſelbe ſpielte bei ſeinem erſten Auftreten mit ſämmtlichen Pianiſten der Stadt gleichzeitig um die Wette, gab allen Konkurrenten hundertundzwanzig Takte vor und ing trotzdem mit einem Vorſprung von anderthalb Sonaten⸗ ängen als Erſter durchs 155 — Zerſtreut. Es findet eine akademiſche Feier ſtatt. Schon iſt Alles verſammelt, und man beginnt mit dem Chor⸗ gee de Da kommt in aller Eile der Profeſſor, der die Feſt⸗ rede halten ſoll, Hlopft einem Amtsgenoſſen auf die Schulter und fragt ängſtlich:„Sagen Sie mir, beſter Kollege habe ich die Feſtrede ſchon gehalten oder noch nicht?“(Ult) — Qualität. Gaſt:„Kellner, Sie haben aber ganz ungebeure Preiſe auf der Speiſekarte:„Ein Beefſteak 2 Mark.“— Kellner:„Ja, wiſſen Sie, das iſt von einem Preisochſen.“ 2. Dezember⸗ General⸗Anzeiger. . Srun. fandt habe. In Folge deſſen wurde ein Telegramm an die Karlsruher Staatsanwaltſchaft gerichtet. Polizeikommiſſär Argaſt begab ſich in die Wohnung der Braut 115 ſtellte ſen, daß ſich Dauth in Karlsruhe aufhielt. Derſelbe war jedoch im Augenblicke abweſend, um mit ſeiner Braut in der Stadt Einkäufe zu machen. Daraufhin wurde die Wohnung der Braut von Schutzleuten unter Leitung des Herrn Polizei⸗ kommiſſär Müller, umſtellt. Nach Vollzug der Verhaftung nahm Herr Polizeikommiſſär Müller in der Wohnung der Mutter der Braut und in dem früher von Dauth gemietheten Zimmer, Werderſtraße 43, 4. Stock, eine Hausſuchung vor. Dort wurde der Handkoffer Dauths mit der blutigen Wäſche gefunden. Seiner Hauswirthin gegenüber hatte Dauth ge⸗ äußert, daß er nur kurze Zeit hier bleiben würde. Wäre die Kriminalpolizei deshalb nicht mit der allergrößten Vorſicht und Raſchheit vorgegangen, ſo hätte ſich der Mörder mög⸗ licherweiſe dem Arm der Gerechtigkeit entziehen können. Bei der Einvernahme durch den die ganze Karlsruher Unter⸗ ſuchung leitenden Großh. Staatsanwalt Dr. Uibel zeigte ſich der Verhaftete zunächſt ſcheinbar gleichgiltig; als die Fragen dringender wurden, verwickelte er ſich in Widerſprüche, und als ſchließlich Polizeikommiſſär Müller das graue Hand⸗ köfferchen beibrachte, das man in einem Nachbarhauſe der Braut, wo Dauth Samme gefunden hatte, fing dem Feſtge⸗ nommenen an die Stimme zu verſagen. Während nun Dauth bisher behauptet hatte, daß er am Tage vor der Mordnacht einen alten Schiffsbekannten namens Holmer getroffen und dieſem auf Anſuchen geſtattet habe, ſeinen Koffer in ſeinem Zimmer unterzubringen, was dann auch ohne ſein Wiſſen am Freitag geſchehen ſein müſſe, da er beim Nachhauſekommen ſo etwas wie einen Koffer bemerkt habe ler ſei be⸗ trunken und ohne Licht geweſen) und daß er dann am Morgen in dunkler Ahnung“, daß jener Holmer ihm irgend eine Ungelegenheit bereite, über Bremen, Hannover und mit einer Ausbiegung über Köln und Karlsruhe gereiſt ſei, änderte er dieſe Darſtellung angeſichts der blutigen Dinge im Koffer dahin, daß er am Samſtag Morgen beim Erwachen viele Blutſpuren im Zimmer geſehen habe: an den Gardinen, Bettdecken und den Socken, die auf dem Boden lagen, und daß er dann in der Ueberzeugung, daß jener Holmer mit irgendeinem in dieſem Zimmer gerauft habe, die Gardinen abgeſchnitten, die Blutflecken am Boden mit den Schwämmen und Taſchentüchern aufgetrocknet, alles in das Köfferchen ge⸗ packt habe und abgereiſt ſei, um einer etwaigen erfolgung auszuweichen. Der braune große 15(in dem man die Leiche fand), um deſſen Inhalt er ſich nicht bekümmert, ſei von ihm zurückgelaſſen worden. Er ſei nicht der junge Mann, der ihn habe durch den Dienſtmann abholen laſſen. Den Spediteur Hülſebera habe er allerdings gekannt, aber ſeit ein oder zwei Jahren nicht mehr geſehen. Die genaueſte Beſichtigung des Leibes des Verhafteten zeigte keine Kampfſpur, wohl aber fanden ſich an dem Hemde Dauths, vorn an den beiden Aermeln unverkennbare Blut⸗ ſpritzer. Als er am Dienſtag Abend wieder bei ſeiner Braut zu Beſuch war, brach er auffallend haſtig auf, und mit ihm war das neueſte Exemplar des Landesboten“ verſchwunden. Als ſeine Braut ihm nachging, theilte er ihr mit: Sie werde in Zeitungen eine Hamburger Geſchichte leſen, die ſie nicht erſchrecken ſolle; es hätten ihm nämlich zwei Kerle, die er vom her gekannt, einen Koffer in ſein Zimmer geſtellt, in dem ſich etwas Merkwürdiges gefunden haben ſoll, das ihn aber nichts angehe, er ſei völlig unſchuldig. Am nächſten Tage las die Familie jenen Hamburger Bericht, erſchrack war ſehr, aber zweifelte zunächſt, ob eigentlich der hier be⸗ ndliche Dauth gemeint ſei, weil der Hamburger als„Johann Chriſtof Dau, bezeichnet war, während der Bräutgam ſich „Farl Dauth“ nannte. Die Braut hielt aber mit ihren Mittheilungen noch zurück, weil ſie, wie ſie dem Großh. Staatsanwalt angab, ihren Bräutigam für das mögliche Opfer der Unthat eines Anderen gielt. Verdachtsgründe für eine bewußte Begünſtigung des Mör⸗ ders durch die Familie, die einen guten Ruf a haben ſich nicht ergeben. Das Mädchen war im September von Columbia, Centralamerika, wo ſie in Stellung war, auf dem Boot„Allemannia“ nach Deutſchland zurückgekehrt, hatte dort die Bekanntſchaft des Stewart Dauth gemacht und ſich mit ihm nach einiger Zeit auf dem Schiffe verlobt. Dauth beharrte dem Großh. Staatsanwalt gegenüber auf ſeinem Leugnen, während er aber anſangs ſehr niedergeſchlagen und verwirrt ſich zeigte, legte er, als er die Unfruchtbarkeit ſei⸗ ner Bemühungen einzuſehen begann, eine eyniſche Frechheit an den Tag, und als ihm Staatsanwalt Dr. Uibel ein um 11 Uhr Nachts angekommenes Telegramm des Hamburger Oberſtaatsanwalts vorzeigen konnte, wonach erdrückende Be⸗ weiſe in Hamburg ſchon erbracht ſeien, ſchrie der Verhaftete: „Ich habe jetzt die Geſchichte ſatt! Laſſen Sie mich zu Bett gehen, ich habe Schlaf, ich habe überhaupt ſeit Samſtag immer ſehr aut geſchlafen.“ Aus dem Grofiherzogthum. 88 Karlsruhe, 30. Nov. Die Gründung eines Lehr⸗ Ungsheims in hieſiger Stadt iſt nunmehr endgiltig erfolgt. Eine vorgeſtern Abend ſtattgefundene Verſammlung beſchäftigte ſich mit der Wahl eines definitiven Komitees. Vorſitzender des Komitees, in welchem übrigens beide Konfeſſionen ver⸗ treten ſind, iſt Herr Hofprediger Helbing geworden.— Auf das vor einigen Monaten erlaſſene Preisausſchreiben Auf Arrfahrten wern Ziel. Novelle von Marie Beeg. (Nachdruck verboten.) Fortſetzung.) Mehrere Wochen waren ſeitdem vergangen, und die ſanften Frühlingsſtrahlen hatten bereits dem energiſchen Sommer⸗ ſonnenſchein Platz gemacht, welcher heiß und glühend über dem Park der Heilanſtalt ruhte. Nun war die geräumige Terraſſe vor dem Hauſe, ſonſt der liebſte Zufluchtsort der Patienten, der großen Hitze wegen wie ausgeſtorben, und alle ſuchten ſich mehr in das Innere des Gartens zu flüchten, wo die alten Bäume doch mehr Kühlung und Schutz vor der Sonne gewährten und eine Anzahl von Hängematten einen angeneh⸗ men und luftigen Zufluchtsort boten. In einer derſelben ruhte Frau von Eberſtadt, die alte Dame, welche vor einiger Zeit mit ihrer leidenden Enkelin hier angekommen war. Man hätte jedoch ſie ſelbſt für eine hilfeſuchende Patientin halten mögen, einen ſolch ſchmerzlichen Ausdruck tiefen Leidens trugen ihre Züge zur Schau, und ſo zuſammengezogen und fröſtelnd lag ſie in den weichen Kiſſen vergraben, welche die Dienerin ihr vorhin ſorgſam unterge⸗ ſchoben hatte. Ihre abgezehrten weißen Hände hielten ein Buch aufgeſchlagen, doch ruhten ihre Augen nicht auf den Budoſtaben, ſondern ſie folgten zwei Kindergeſtalten, welche ſich in ziemlicher Entfernung von ihr befanden und bemüht ſchienen, ſich gegenſeitig im aufrechten Vorwärtsſchreiten fortzuhelfen. Es bot aber auch ein rührendes Bild, die ſchwache Hilf⸗ loſigkeit dieſer beiden Kinder, welche der Größe und dem Alter nach gerade den größten Anſpruch auf die Ekaſticität der Glieder bätten machen dürfen. Hier mußte ein ängſtliches, zur Einreichung von Entwürfen zu dem bierſelbſt zu er⸗ richtenden Scheffel⸗Denkmal, ſind ſchon jetzt mehrere Modelle eingelaufen. Die Entwürfe ſollen nach ihrer Begutachtung durch das Preisgericht, welches am 10. Dezember zuſammen⸗ tritt, im Geſangsſaale der Töchterſchule aufgeſtellt werden. Pforzheim, 30. Nov. Unſer neuerbautes Schlacht⸗ haus iſt mit dem geſtrigen Tage nunmehr dem öffentlichen Betriebe übergeben worden. Die Einweihungsfeier geſtaltete ſich zu einer äußerſt impoſanten. Nachmittags gegen 2 Uhr bewegte ſich ein ſtattlicher Feſtzug, der von einem Herold und 6 Feſtreitern eröffnet wurde und in welchem ſich 18 bekränzte Ochſen befanden, vom Waiſenhausplatz aus nach dem neuen Schlachthof, woſelbſt die Staats⸗ und ſtädtiſchen Behörden genommen hatten. Herr Oberbürgermeiſter Kraatz hielt die Weiherede und übergab ſodann die neue Anlage der hieſigen Metzgergenoſſenſchaft, indem er zugleich ſeinem Wunſche Ausdruck gab, daß alle an das neue Schlachthaus⸗ eue geknüpften Erwartungen in Erfüllung gehen möchten. amens der Metzgergenoſſenſchaft ergriff der orſtand der⸗ ſelben, Herr Rappenwirth Diſtel, das Wort, um ſeinen Dank über die Erſtellung des ſchönen Gebäudes auszudrücken. Nach Beendigung des Feſtaktes unterzog man die Anlage einer eingehenden Beſichtigung und konnte man nur allſeits des Lobes über die praktiſche Einrichtung derſelben „Strümpfelbrunn, 29. Nov. Hier tritt wieder ein⸗ mal Diphterie auf und bat ſchon innerhalb einer Woche in einem Hauſe 2 Opfer gefordert, ein Mädchen von 2. und einen Knaben von 4 Jahren. Bis jetzt hat dieſer heimtückiſche Feind der Kinder in ſieben Familien Einkehr gehalten. „Stockach, 29. Nov. Die Obſtausfubr nach dem Nor · den hat noch zu keiner Zeit ſolche Dimenſionen angenommen, wie im laufenden Jahre. Während ſonſt um die Mitte des Oktober der Obſtverſandt aus hieſiger Gegend beendigt war, dauern die Transporte von Tafelobſt in dieſer Woche unaus⸗ geſetzt fort. In den letzten Tagen gingen von der Eiſenbahn⸗ ſtation Stockach mehrere Wagenladungen Obſt nach Berlin, Appenrade(Schleswig), Gent(Belgien) und Luneville ab. Händler aus Hamburg, Bremen, Berlin und Breslau mach⸗ ten bedeutende Einkäufe hei uns, zumal die Obſtpreiſe hier⸗ orts billiger als in der Wetterau und im Taunus zu ſtehen kamen und aus den letztgenannten Produktionsbezirken heuer der Export von Obſt nach Belgien und nach Großbritannien ein außerordentlich lebhafter war. Schlingen, 30. Nov. Der bier zum Verkaufe ge⸗ lagerte Wein iſt bereits gänzlich verkauft und zum größten Theil ſchon abgeführt. Da der diesjährige Wein doch beſſer wurde, als man des ungünſtigen Sommers wegen hoffen konnte, ſo wurden auch ordentliche Preiſe erzielt: 32 bis 40 Mark per Ohm und kam dadurch eine hübſche Summe Geldes in den Ort, was den Landwirthen nach ſo manchen geringen Jahren wohl zu gönnen iſt. Die meiſten Treſter warden des hohen Brennacciſes wegen zur Bereitung von Haustrunk verwendet und nur ein kleiner Theil zum Brennen eingeſchlagen. 1 in berten 29. Nov. Unſere ſtädtiſche Sparkaſſe erzielte im verfloſſenen Jahre einen Reingewinn von 106,919 Mark 10 Pf. Das reine Vermögen der Kaſſe betrug am 31. Dezember 1887 661,365 M. 86 Pf. Pfälziſche Nachrichten. Frankenthal, 28. Nov. Geſtern Abends ſtarb hier Frau Anwalt Spatz, die Wittwe des in den§oer Jahren hier verſtorbenen Advokaten der auch auf politiſchem Gebiete ſehr thätig, ſeiner Zeit Mitglied des Parlaments in rankfurt a. M. war. Die Verſtorbene, eine Schweſter des titgliedes der ſeinerzeitigen proviſoriſchen Regierung der Pfalz 1849 Frie 8, war in Grünſtadt geboren und wegen ihrer hohen Geiſtesgaben weit über die Grenzen der Pfalz hinaus bekannt. — Schifferſtadt, 30. Nov. Der hieſige Straßenwärter Balzer wurde vor einigen Tagen von mehreren Burſchen verfolgt und mißhandelt, ſo daß er ärztliche Hilfe in An⸗ ſpruch nehmen mußte. Demſelben wurden ſogar einige Zähne eingeſchlagen. Unterſuchung iſt im Gange. Landan, 30. Nov. Vorgeſtern Nachmittag fand in Burrweiler der Brunnenmacher Herr Philipp Vock von hier durch einen beklagenswerthen Unglücksfall einen plötzlichen Tod. Bei'm Hinunterlaſſen eines Kübels in einen Brunnen⸗ ſchacht riß die Kette, an der der Kübel bing, und dadurch ſtürzte Herr Vock in den Schacht hinunter und konnte nicht mehr lebend herauf gebracht werden. 2 Landau, 30. Nov. Der Soldat Fuchs vom 18. Inf⸗ Reg. dahier, welcher am Spätabend des 2. Auguſt abhin das Unglück hatie, in ſchlaftrunkenem Zuſtande aus einem Fenſter des zweiten Stocks der Kriegsſpitalkaſerne zu ſtürzen und ſich dabei ſchwer zu verletzen, iſt nach länger denn drei⸗ einhalbmonatigem Leiden den Folgen ſeiner innerlichen Ver⸗ letzungen erlegen. Ruppertsberg, 29. Nov. Herr Weinhändler Fiſcher aus Marktbreit hat ſein hieſiges Beſitzthum, beſtehend aus Keller mit Inventar, Oekonomiegebäude und ca. 3¼ korgen das Ganze beiſammen gelegen dahier, hinter der katholiſchen Kirche, um den Preis von 26,000 M. an die Weinkommiſſionäre Fritz Glatt aus Deidesheim und Rölle von hier verkauft. mühſames Fortbehelfen an Krücken dieſelbe erſetzen, uud bei dem kleinen Mädchen ſchien kaum dieſer Nothbehelf ſie vom Platze zu bringen, ſo daß der Knabe ſtets ermunternd nach⸗ helfen mußte. Dies ſchien aber die Fröhlichkeit der Beiden nicht zu ſtören, denn ihr ſilberhelles Lachen tönte laut durch die klare Luft zu den Ohren der lauſchenden alten Dame herüber. „Ein erfreuliches Zeichen, nicht wahr, gnädigſte Frau?“ tönte es da plötzlich zu ihren Ohren, und aus ihren Sinnen auffahrend, gewahrte ſie die ſchlanke Geſtalt des Arztes neben ſich ſtehen, deſſen aufmerkſamer Blick ſie aber plötzlich mit Beſorgniß maß, worauf er ſeine Hand raſch an ihren Puls gleiten ließ. „Sie ſcheinen gar nicht wohl, Gnädigſte,“ meinte er ernſt, ſich auf einen Stuhl neben ihr nieder laſſend,„haben Sie nichts zu klagen?“ „Altersſchwäche, beſter Doktor, und gegen dieſe iſt kein Kraut gewachſen,“ war die mit einem melancholiſchen Lächeln gegebene Antwort.„Ich fühle es allerdings jetzt oft ſehr deullich, daß meine Uhr bald abgelaufen ſein wird, und dann ergreift mich die Sorge um die Zukunft meiner armen klei⸗ nen Moria immer mit einer wahrhaft fieberhaften Angſt. Wer wird ſich des theuren Kindes einmal annehmen, wenn ich nicht mehr bin?“ Ein tiefer Seufzer hob ihre Bruſt. „Sie überraſchen mich aufs höchſte, gnädige Frau!“ ſprach Dr. Helfrich.„So viel ich weiß, ſteht das Kind doch nicht allein, ſondern beſitzt eine Mutter und Geſchwiſter?“ „Eine Stiefmutter.“ Die Antwort wurde mit etwas eigenthümlicher Betonung gegeben, und Frau von Eberhardt hielt eine Zeitlang inne. Dann aber, ihre Zurückhaltung bei⸗ ſeite laſſend, reichte ſie dem Doktor die Hand, indem ſie fort⸗ fuhr:„Sie haben mein Vertrauen in der Zeit unſeres Mittheilungen aus Heſſen. Darmſtadt, 30. Nov. Für den an der hieſigen niſchen Hochſchule frei gewordenen Lehrſtuhl für Phyſik hat der Profeſſor der Phyſik, Dr Schering, von der Kaiſer⸗ Wilhelms⸗Univerſität in Straßburg einen Ruf erhalten und denſelben angenommen. Groß Gerau, 30. Nov. Dieſer Tage drang ein Fuchs in das Gebiet einer Fabrik und gerieth in einen Ma⸗ gazinraum, aus dem er den Ausweg nicht mehr fand. Den Arbeitern, welche„Meiſter Reinecke dort entdeckten, gelang es, denſelben lebendig zu fangen. *Bensheim, 30. Nov. Bei einer dieſer ſtatt⸗ gehabten Mobilienverſteigerung iſt der Fall vorgekemmen. daß ein Ehepaar bei einem Gegenſtand ſich gegenſeitig um 5 Mk. aufboten, bis ein Herr die Frau fragte:„Kennen Sie denn nicht die Stimme Ihres Mannes?“ Iſh Heinſtadt, 30 Nov. Wie ſ. Z. berichtet, läßt die Firma Holzmann u. Cie. aus Frankfürt an der hieſigen Station eine Eigarrenfabrik erbauen, um den vielen Armen unſerer Gemeinde Gelegenheit zu Verdienſt zu geben. Der betreffende Bau wurde nun plötzlich behördlicherſeits inhibirt, ohne daß man erfahren könnte, warum dies geſchehen. *Flomborn, 29. Nov. Einen Act brutalſter Rohheit verübte der Schreinermeiſter Kranz dahier geſtern Abend an ſeinem Lehrjungen. K. kam angetrunken nach Hauſe, ſchimpfte, ergriff eine Petroleumlampe und ſchlug damit dem Jungen ſo auf den Kopf, daß derſelbe blutüberſtrömt flüch⸗ ten mußte. Der Junge iſt nun unter ärztlicher Behandlung; die Verletzungen ſollen bedeutend ſein Der arme Junge i um ſo bedauernswerther, da er eine Waiſe iſt. Gerichtszeitung. S2z. Mannheim, 30. Nov. Strafkammer II. Vor⸗ ſitzender Herr Landgerichtsdirektor Müller, Vertreter der Großh. Staatsbehörde: Herr Staatsanwalt Duffner und Herr Staatsanwalt v. Duſch. 1) Joſef Kahn, 52 Jahre alt, verheirathet, Handels⸗ mann von Ilvesheim wegen Vergehens gegen J 328 des.⸗ St.⸗G.⸗B. Durch ſchöffengerichtliches Urtheil Mannbeim vom 16. Okt, d. J. zu einer Gefängnißſtrafe von 2 Ta verurtheilt, legte Angeklagter gegen dieſes Urtheil die Be⸗ rufung ein. Dieſelbe wird aber als unbegründet verworfen. Vertheidiger Herr Rechtsanwalt Dr. Hachenburg. 2 Guſtav Beiſel von Heidelberg wegen Urkundenfälſchung und Betrugs. Die Verhandlung wird auf Antrag der Ver⸗ theidigung wegen Einverlangung eines ärztlichen Atteſtes über den Geiſteszuſtand des Angeklagten, vertagt.) Louiſe Mahler, 24 Jahre alt, ledig, Dien tmädchen von Rohrbach wegen Urkundenfälſchung und Betrugsverſuchs. Die Ange⸗ klagte hatte eine Privaturkunde ſelbſt angefertigt und mit der Unterſchrift einer gewiſſen Gerold verſehen. Mit dieſer Urkunde verſuchte ſie in Schuhwaarenläden, Schuhe und Stiefeln zu erlangen. Urtheil: 3 Wochen Gefängniß.) Salomon Marx, 69 Jahre alt, verheirathet, Handelsmann von Sandhauſen wegen Bankerots. Der Angeklagte hat vom Jahre 1885 bis zum Monat Februar d J. ſeine ſämmt⸗ lichen Bücher in einem höchſt unordentlichen Zuſtande ge⸗ führt, ſowie unterlaſſen, während dieſer Zeit eine Bilanz an ziehen, ſo daß keine Ueberſicht über den Vermögensſtand möglich war. Nach Angabe des Sachverſtändigen fallen für die Gläubiger im günſtigſten Falle 2% ab. Urtheil: 4 Mo⸗ nate 0 Vertheidiger Herr Referendär Dörzenbach. 5) Simon Ludwig Reiß, Ehefrau Lina geborene Moos in Heidelberg wegen Beleidigung. Die Angeklagte hat auf die eingelegte Berufung verzichtet.— 6) Eliſe Maier 25 Jahre alt, ledig, von Tettemreis(Baiern) wegen Landſtreicherei und groben Unfugs. Vom Schöffengericht Heidelberg zu 10 Wochen Haft verurtheilt, legte die Angeklagte gegen dieſes Urtheil die Berufung ein. Dieſelbe wird als unbegründet verworfen. —7) Georg Pfiſterer, 67 Jahre alt und Adam Sommer⸗ 46 Jahre alt von Heidelberg, wegen Jagdvergehens. Vom Schöffengericht Heidelberg waren die Angeklagten zu 8 bezw. 3 Tagen Gefängniß verurtheilt worden, weil ſie kurz vor Weihnachten vorigen Jahres 1 Reh und 1 Haſen ſchoſſen. ohne die Jagderlaubniß zu beſitzen. Gegen dieſes Urtheil legten die Angeklagten die Berufung ein. Dieſelbe wird als unbegründet verworfen.— 8) Julius Ebinger, 42 Jahre alt, verheirathet, Taglöhner von Wieſenthal, wegen Betrugs und Unterſchlagung. Der Angeklagte, ſchon vorbeſtraft, hat dem Dienſtknecht Herſchel in Heidelberg dadurch 2 Mark ab⸗ gelockt, daß er angab, er bekomme von einem gewiſſen Neu⸗ mann 6 Mk.: wenn er das Geld erhalte, wolle er den Ge⸗ winn mit ihm theilen, welche Angabe jedoch auf Unwahrheit beruhte. Ferner bekam Angeklagter von Neumann 20 Pf. wofür er einen Peitſchenriemen kaufen ſollte. Doch unterließ das der Angeklagte und behielt die 20 Pf. für ſich. Das Gericht erkennt auf Freiſprechung.— 6) Karl Nogat, 19 Jahre alt, ledig, Bäcker von Heidelberg, wegen Diebſtahls. Urtheil: 4 Monate 3 Wochen Gefängniß, abzüglich 3 Wochen Unterſuchungsbaft.— 2 Fälle wurden vertagt. *Schwetzingen, 30. Novbr.(Schöffengericht). Vorſitzender: Gr. Sberamtsrichter Herr Mündel. Nach⸗ ſtehende Fälle wurden in beutiger Sitzung erledigt: 1) Kaufmann und Schloſſer Chriſtian eh von Schwetzingen erbielt wegen Vergehens gegen 8 183 des.⸗ Str.⸗G.⸗B. eine Geldſtrafe von 12 Mark, event. 3 Tage Ge⸗ Beiſammenſeins ſo ſehr gewonnen, Herr Doktor, daß ich es für unrecht hielte, Sie nicht mit den Verhältniſſen Ihrer jungen Patientin ganz bekannt zu machen. Dieſelben ſind leider ſehr trauriger Art, indem das arme Kind außer mir, ihrer alten Großmutter, kein einziges Weſen beſfitzt, dem ſein Wohl und Wehe am Herzen liegt. Möria iſt das Kind meines ein⸗ zigen Sohnes, welcher in ſeiner erſten Ehe mit einem zarten, engelſchönen Geſchöpf verheirathet wa,, das die Geburt ihres erſten Töchterchens nur um wenige Stunden überlebte. Mein Sohn gebärdete ſich wie wahnſinnig vor Verzweiflung, und anſtatt daß er in dem Kind, welches ihm ſeine ſterbende Frau geſchenkt, einen Troſt gefunden hätte, haßte er dasſelbe nur als unſchuldige Urſache von deren Tod. Sein unbändiger Schmerz war aber nicht im Stande, ihn zu hindern, daß er bereits im folgenden Jahre ſich aufs neue vermählte und zwar diesmal eine Wahl traf, welche ich nur in tiefſter Seele bedauern mußte. Ein blutjunges, eitles, flatterhaftes Geſchöpf war die Nachfolgerin meiner edlen Maria geworden, und nicht umſonſt hatte ich Urſache, die Wahl meines Sohnes in mehr als einer Beziehung zu beklagen. Denn die junge Frau ſtürzte nicht nur durch ihre eitle Verſchwendungsſucht ihren Mann in tauſendfache Fatalitäten und Sorgen, durch ihre Koketterien mit andern Männern gab ſie auch eine Veranlaſſung zu einem Duell, als deſſen Opfer mein armer Sohn todt hinweggetra⸗ gen wurde. Ihr Stiefkind, die kleine Maria haßte ſie vom erſten Tag an, da ſie deſſen Mutter ſich nennen durfte, und drängte das ſchwerleidende Kind ſpäter gegen ihr eigenes natürlich vollſtändig in den Hintergrund. So war denn ich noch die einzige im ganzen Hauſe, welche ſich desſelben liebend annahm und es auch durchzuſetzen wußte, daß jetzt endlich ein · mal ein Schritt zu Marias Heilung geſchah. Und ſeit ich nun hier bei Ihnen im Hauſe bin, ſehe ich erſt recht ein, welch * Sete. Seneral-Anzeiger. 2. Dezember. fängniß.— 2) Expeditionsgehülfe Georg Apfel von Plank⸗ ſtadt, wegen erſchwerter Körperverletzung angeklagt, wurde freigeſprochen.— 3) Taglöhner Johann Georg Seitz von Plankſtadt, wurde wegen Jagdvergehens und Widerſtands gegen die Staatsgewalt in eine Gefängnißſtrafe von 20 Tagen verurtheilt.— 4) Kaufmann Georg Hepp von Schwetzingen, wurde von der Anklage des verſuchten Betrugs freigeſpro⸗ chen.— 5) Anna Margaretha Maaß von Friedrichsfeld erhielt wegen Diebſtahls 4 Tage Gefängniß.— 6) Dienſt⸗ knecht Georg Alle von Nußloch wegen Diebſtahls. Strafe: Tage Gefängniß.— 9) Cigarrenmacher Karl Wilhelm Maier und Eigarrenmacher Lorenz Ullmer, Beide von Edingen. Maier erhielt wegen Schmähung öffentlicher Diener und wegen Bedrohung mit der Begehung eines Ver⸗ brechens 8 Tage Haft und 1 Woche Gefängniß. Ullmer wegen Widerſtands gegen die Stagtsgewalt und wegen Be⸗ drohung mit der Begehung eines Verbrechens 20 Tage Ge⸗ fängniß. Tagesneuigkeiten. — Maſſen Petition für einen Geiſteskranken. Stadtamhof, 28 November. Große Aufregung herrſcht in unſerer Stadt. Herr Privatier Mulzer, einer der ehren⸗ wertheſten und geachtetſten Bürger der Stadt, welcher geſtern Abends bis 9 Uhr noch im Katharinenſpital⸗Bräuhauſe ſich in der Rae. Weiſe mit ſeinen Tiſchgenoſſen unterhielt, wurde heute Morgen aus dem Bette weg in die Irrenan⸗ ſtalt Karthaus⸗Prüll, auf Antrag ſeiner Kinder abgeholt. Als ſich dieſe Nachricht verbreitete, hielt es Niemand für möglich, da ja Hr. Mulzer, welcher in kurzer Zeit mit einer Lehrerin ſich verehelichen wollte, als ein äußerſt ruhiger und geſelliger Mann bekannt war, an dem Niemand auch nur die geringſte Spur einer Geiſteskraukheit wahrgenommen hat. Als jedoch die Nachricht zur Gewißheit wurde, gerieth Alles in die größte Aufregung. Allgemein verlangt man Aufklärung über dieſen für die geſammte Einwohnerſchaft von Stadtamhof und Regensburg höchſt räthſelhaften Vorgang. Bereits wird eine Liſte in Umlauf geſetzt, woran ſich die ganze Einwohnerſchaft durch Unterſchrift bekheiligt, welche die Entlaſſung des Hrn. Mulzer aus der Irrenanſtalt verlangt und worin die Bürger⸗ ſchaft von Stadtamhof für den Geſundheitszuſtand des Hrn. Mulzer in der Weiſe eintritt, daß ſie konſtatirt, ſeine Ent⸗ laſſung ſei mit keiner Gefahr für irgend Jemand verbunden. — Ein hölzerner Obelisk. Bozen, 28. November. Geſtern iſt ein zerlegbarer Obelisk aus Brettchen zuſammen⸗ geſetzt und mit marmorirter Wachsleinwand überzogen hier per Bahn angekommen und an das Ortlerkomitee nach Trafoi weiter gegangen. Der hölzerne Obelisk iſt jedenfalls dazu beſtimmt, von den Theilnehmern an der Ortlerfahrt zum Kaiſerjubiläumstage, den 2. Dez., auf den Ortler getragen und wenn möglich dort aufgeſtellt zu werden. — Der Knabenmord im Havaut. Die Aunahme daß der achtjährige Knabe, der nach dem„J. W..“, vor einigen Tagen in Havaut ermordet wurde, dem Frauen⸗ mörder von Whitechapel zum Opfer gefallen, eine Annahme, die uns ſehr unwahrſcheinlich erſchien, iſt unrichtig. Der Thäter wurde in der Perſon eines elffährigen Knaben eruirt, welcher geſtand, den armen Burſchen nur aus Mordgier ge⸗ thdtet zu haben. Theater und Muſtk. Großh. Hoftheater Maunbeim. Die geſtrige Wie⸗ derholung von Kreutzer'?„Nachtlager in Granada“ fand eine heifällige Aufnahme, bei mäßigem Beſuche des Hauſes. Den Jäger ſang Herr Knapp, deſſen ſchöner Tenorbariton im erſten Akte ſelbſtverſtändlich auch zur vollſten Wirkung kommen konnte. Die Verſuchung liegt nahe, eine Parallele zwiſchen unſeren beiden Baritons zu ziehen, welche nunmehr beide in kurzen Interwallen in derſelben Rolle vor das Publikum getreten ſind. Herr Neid! ſprang vor einigen Wochen dienſtbereit ein, als Herr Knapp ſich ernſtlich un⸗ wohl fühlte. Vermöge ſeiner arößeren und ausgiebi⸗ geren Höhe würde, wenn man die Rollen unter bei⸗ den Künſtlern nach ihrer ſtimmlichen Veranlagung re⸗ partieren wollte, Herr Rnapp mit Recht den Jäger für ſich in Anſpruch nehmen, während zum Beiſpiel der Holländer ausſchließliches Operationsfeld für Hru Neidl bleiben müßte. Wir beſitzen in dieſen beiden Künſtlern ein Sängerpaar, das ſich in einer überaus glücklichen Weiſe er⸗ gänzt und das man darum hier unbedingt feſſeln müßte. Und da es nicht möglich iſt, eine Demarcations.Linie zu beſtimmen, durch welche das Herrſchaftsgebiet eines Jeden unſerer beiden Baritons, als für den anderen Collegen unnahbar und Jaeroſanct, ſich Awedipton ließe, iſt es die Pflicht unſerer Theaterleitung ſo diplomatiſch zu operiren, daß Colliſionen unbedingt vermieden würden. Am leichteſten würde ſich dieſes zu Anfang jener Zeit haben bewerkſtelligen laſſen, von welche au unſer Bariton⸗Dualismus datirt. Eine ganze Serie von Rollen hätte jedem Einzelnen als ſein Mirkungkreis zugetheilt werden können, bei anderen hätte die Beſtimmung getroffen werden müſſen, daß alternirt werden müſſe. Das ſcheint lelder verſäumt worden zu ſein, denn Herr Neidl, welcher an unſeret Bühne keinen entſprechenden Wirkungskreis und keinen genügenden Spielraum für ſein Talent gefunden zu haben meint, wie er das erhoffte, hat, wie uns von verſchie⸗ denen Seiten mitgetheilt wird, dringend und wiederholt um ſeine alsbaldige Entlaſſung aus dem Verbande unſeres Theaters nachgeſucht. Wir glauben, daß damit vielleicht große Unterlaſſungsſünde es geweſen wäre, nichts zu ihrer Geneſung zu verſuchen, nicht wahr, Herr Doktor?“ „Gewiß,“ beſtätigte dieſer ernſt;„die Fortſchritte ſind ja ſchon ganz überraſchend, welche die Kleine in wenigen Wochen gemacht hat. Sehen Sie nur, gnädige Frau, wie die beiden jungen Freunde jetzt ſo tapfer neben meinem Aſſiſtenzarzt hinzuſchreiten bemüht ſind, welcher ſie zum Elektriſiren abzu⸗ holen gekommen iſt.“ Aufmerkſam folgten auch die Blicke der Dame jenen des Doktors, bis der junge Arzt mit den Kindern verſchwunden war, dann meinte ſie: „An Ihrem kleinen Patienten Hans werden Sie eines Tages noch Ihre Freude erleben können. Ich habe ſelten ein intelligenteres Kind geſehen, und die ritterliche Zärtlichkeit, womit er meine Maria umgibt, iſt wahrhaft rührend.“ Der Doktor nickte. „Sie haben recht, gnädige Frau, der Junge iſt mir ans Herz gewachſen wie mein eigenes Kind, deren ich leider keine beſitze, und ich denke ſchon mit einem wahren Schmerz daran, mich nach ſeiner Geneſung von ihm trennen zu müſſen. Aber 2s iſt hohe Zeit, daß er dann einem geregelten Schulgang wieder eingereiht werde, denn der arme Burſche hat viel nach⸗ zuholen, was ihm allerdings bei ſeinem Ehrgeiz und der emi⸗ nenten Befähigung ein Leichtes ſein wird.“ „Wie denken Sie ſich deſſen Zukunft?“ fragte die Dame halb zerſtreut. „Ich möchte ihn am liebſten ſtudiren laſſen,“ war die beinahe verſchämte Antwort.„Meine Mittel können mir dieſen Luxus erlauben, und vielleicht darf ich mir einmal einen Nachfolger an ihm heranziehen.“ „Sie ſind ein edler Mann,“ ſprach Frau von Eberſtadt, perſönlichen Intereſſen, nicht aber den allgemein künſtleriſchen, die ein Theater erſtreben ſoll, gedient wäre. Nepertoire des Gr. Bad. Hof⸗ und National⸗ Theaters in Maunheim vom 1. Dez, bis 12. Dezember. Samſtag, 1. ds.(B)„Ein Tropfen Gift.“(Hertha: Fräul. Schultze von Breslau als Gaſt.) Sonntag, 2. d. Abonn. ſusp. Vorr. B) Zum erſten Male:„Triſtan und Iſolde“. Montag, 3. d.(3)„Ein Falliſſement.“ Mittwoch, 5. d.(B) „Die luſtigen Weiber von Windſor“ Freitag, 7. d.(A) Neu einſtudirt:„Die Makkabäer.“ Sonntag, 9. d.(Abonn. ſusp. Vorr. A) Zum erſten Male wiederholt:„Triſtan und Iiolde.“ Montag 10. d.(8)„Der Pfarrer von Longueval. Dienſtag, 11 d.(Abonn ſusp) Volksvorſtellung:„Iphigenie auf Tauris.“ Verkauf der feſten Plätze: Samſtag, 8. Dez., Vorm. von 10—12 an der Theater⸗Abendkaſſe. * Das Grünfeld⸗Concert in Heidelberg hatte einen großen Erfolg. Die Berichte aus Berlin, Haunover und Wiesbaden waren in keiner Weiſe übertrieben; auch in Hei⸗ delberg wurde der eminente Künſtler enthuſiaſtiſch gefeiert und das Concert wurde durch die vom Publikum ſtürmiſch verlangten Zugaben ganz bedeutend über die feſtgeſetzte Zeit hinausgezogen. Frlu. Olfenius, welcher das Publikum anfangs etwas kühl entgegenkam, eroberte ſich nach und nach deſſen Gunſt und mußte ebenfalls da capo ſingen. Auch das heutige Concert in unſerer Stadt, welchem man mit großem Intereſſe entgegenſteht, wird ſich zu einem hohen künſtleri⸗ ſchen Genuſſe geſtalten. Frau Baumann in Leipzig hat einen glänzenden Antrag erhalten: ſie ſollte am Stadttheater in Frankfurt a. M. an Stelle der Frau Schröder⸗Hanfſtängl mit einer Jahres⸗ gage von 20,000 Mk. engagirt werden. Frau Baumann, welche dem Leipziger Stadttheater noch auf vier Jahre verpflichtet iſt, hat den Antrag abgelehnt. Der Tenoriſt Perotti hatte in New⸗Nork bei ſeinem erſten Auftreten daſelbſt am Donnerſtag als Raoul in den „Hugenotten“ einen ſenſationellen Erfolg. 5 Madame Judith Gautier, eine Tochter Theophile Gautier's in Paris hat das Textbuch zu einer einactigen komiſchen Oper geſchrieben, deren Hauptfigur Beethoven iſt. Die Oper, welche von dem Pariſer Mufiker M. Benedictus componirt wurde, führt den Titel:„Die Mondſchein⸗Sonate“. Aeueſtes und Telegramme. Berlin, 30. Nov. In Regierungskreiſen hat die Annahme, als ob die Regierung ſchon im Herbſt nächſten Jahres Neuwahlen zum Reichstag aus ſchreiben wolle, wie dies verbreitet wurde, über⸗ raſcht. Es wird verſichert, die Regierung habe noch gar nicht an die Frage einer Auflöſung des Reichstags vor Ablauf ſeiner Mandatsdauer gedacht, es liege vielmehr in der ausgeſprochenen Abſicht der Regierung, die ſozial⸗ politiſchen Geſetze in dieſer und der naͤchſten Seſſion zum Abſchluß zu bringen. Berlin, 30. Nov. Die Richter'ſche„Freiſ. Ztg.“ ſchreibt, daß ihr verantwortlicher Redakteur in dem vom Kaiſer gegen die Zeitung angeſtrengten Nach⸗ drucksprozeß das Eigenthumsrecht des Kaiſers an dem Tagebuch des Kaiſers Friedrich III. beſtritten hat. Der Redakteur behauptet, daß das Eigenthum an dem Tagebuch der Kaiſerin Friedrich ſchon zu Lebzeiten des Kaiſers übertragen worden iſt. Zur näheren Begründung deſſen hat der verantwortliche Redakteur ein Beweisanerbieten gemacht, daß ſich das ge⸗ ſammte Tagebuch des Kaiſers Friedrich, verſchloſſen mit den Privatſiegeln der Kaiſerin Friedrich, im Haus⸗ archiv befindet. Wenn hiernach das Eigenthumsrecht an dem Tagebuche nur der Kaiſerin Frtedrich zuſteht, ſo ſei Kaiſer Wilhelm nach dem Nachdruckgeſetz nicht legitimirt, Straf⸗ anträge wegen Nachdrucks des Tagebuchs zu ſtellen. Die Veröffentlichung Geffckens beruhe auf einer Abſchrift, welche derſelbe genommen hat, als ihm der Kronprinz vor 15 Jahren das Tagebuch für einen Tag zur Ein⸗ ſicht überlaſſen hatte. Geffcken hat aus dem Tagebuch einzelne ſcharfe, auf das Verhalten des Fürſten Bismarck bezügliche Worte geſtrichen. Richtig iſt der„Frank⸗ furter Zeitung“ zufolge, daß Profeſſor Geffcken vor ſeiner Verhaftung und nach Beginn des gerichllichen Einſchreitens in eiuem Moment geiſtiger Verwirrung die Fortſetzung der in ſeinem Beſitz befindlichen Abſchrift des Tagebuchs verbrannt hat, welches noch nicht ver⸗ öffentlicht worden iſt und daß die Kaiſerin Friedrich von dem veröffentlichen Inhalt des Tagebuchs aus der Zeit pon 1870— 71 bis zu deſſen Erſcheinen in der„Dent⸗ ſchen Rundſchau“ keinerlei Kenntniß gehabt hat. gerührt zu dem Arzt aufblickend, welcher in ſolch ſchlichter Weiſe ſeiner wohlthätigen Abſichten Erwähnung that.„Wüßte doch ich auch die Zukunft meines Herzblattes ſo geborgen. Mein einziger Troſt iſt nur, daß ich ſie in pekuniärer Weiſe vor meinem Tod noch ſicher ſtellen kann und ihr ſomit eine gewiſſermaßen gedeckte Stellung ihrer Familie gegenüber zu geben vermag.“ „Immer wieder die Todesgedanken,“ tadelte kopfſchüttelnd der Arzt,„das taugt durchaus nichts in Ihrem jetzigen Zu⸗ ſtand, und ich werde mein muntres Frauchen zu Ihnen ſen⸗ den, damit ſie etwas die Grillen vertreiben hilft, indes ich nach meinen kleinen Patienten ſehe, wie ihnen das Elektriſiren heute anſchlägt. Geht alles gut, ſo dürfen ſie ſpäter unter der Aufſicht Ihrer Dienerin Franziska ſich etwas im Freien ergehen.“ „Ich weiß nicht, das Mädchen will mir jetzt ſo gar nicht ge⸗ fallen in der letzten Zeit,“ klagte die Dame.„Wenn ſie auch über die verliebten Jahre hinaus iſt, ſo ſcheint mir doch, ſie habe noch Heirathsgedanken im Kopf und mache ſich bei den Stall⸗ leuten im Hofe immer mehr zu ſchaffen als nöthig iſt. Doch verzeihen Sie, daß ich Ihnen, vielgeplagter Mann, auch noch mit Dienſtbotenangelegenheiten den Kopf warm mache. Ich bin heute recht ſchwarzſeheriſch, und Sie thnn gut daran, wenn Sie mir Ihre kleine Frau etwas zur Aufheiterung ſenden.“ So empfahl ſich denn der Doktor und ſchritt raſch und elaſtiſch ſeiner Anſtalt zu, wo ſchon wieder eine Menge von Geſchäften ſeiner zur Erledigung harrten.— Ein wunderbar ſchöner Sommerabend war dem heißen Tage gefolgt, und erquickt ahmete alt und jung ſeiner Kühle entgegen. Auf dem großen Raſenplatz binten im Park befanden ſich die zwei unzertrennlichen Spielgefährten Hans und Maria Berlin, 30. Nov. Das Reichsjuſtizamt deaß⸗ ſichtigt eine Vorlage über eine Reform der Prozeß⸗ koſten vorzubereiten. Eine Novelle zum Patent⸗ geſetzee wird dem Reichstag noch in dieſer Seſſion vor⸗ gelegt werden. Kiel, 30. Noy. Gegen die„Kieler Zeitung“ iſt, der„Frkf. Ztg.“ zufolge, wegen Veröffentlichung dez Tagebuchs Kaiſer Friedrichs von 1866 Prozeß ange⸗ ſtrengt worden. Die Verhandlung findet Anfang De⸗ zember ſtatt. Paris, 30. November. Hier verbreiteten Gerüchten zufolge ſoll Herr Patenotre zum Miniſterreſidenten Frank⸗ reichs in Tanger ernannt werden. Paris, 30. Nov. Deputirtenkammer. Auch in der heutigen Sitzung war Wilſon wieder anweſend. Das Haus genehmigte die Vorlagen über die Umbildung der Jäger zu Fuß und der Artillerie. Die Anträge auf Einleitung des gerichtlichen Verfahrens gegen den Deputirten Gilly wurden in allen fünf Fällen genehmigt. Lüttich, 30. November. Im Kohlenbergwerk Marie la Haye iſt nun auch ein partieller Stricke aus⸗ gebrochen. Sanſibar, 80. Nopember. Geſtern verjagte der deutſche Geſchwaderchef die Aufſtändiſchen, welche ſich in Windi(ſüdlich von Bagamoyo) wiedergeſammelt hatten, von dort und zerſtörte das Dorf, wobei eine Matroſe leicht verwundet wurde. Feinstes Tafelobst, Spanische Trauben, Garnirte Obstkörbchen liefert 20828 Heh. Thomae D 8, Ia. Liebhaber von praktiſchem Schuhwerk mit breiten, run⸗ den und ſpitzen FJagonen, mit breiten, niederen, mittleren und hohen Abſätzen finden die größte Auswahl auch in ganz billig en Artikeln nur bei Georg Schuh⸗ geſchäft, E 4, 6, am Fruchtmarkt untere Ecke Seleheee Fr. Reutter Pr. der Hombopathie und 5 O 5 Nr. 1. Mannheim 5 Sprechſtunde täglich von 12—2 Uhr. 19093 L. Frankl Glttti 9 Mannbeim IL 17, 1 Gelkuchtung⸗ vls.-is dem Hauptbahnhof. Aulagen. * Telegtapher⸗ und 16625 Telephon⸗ Aulagen. Telephon No. 214. Eingeſandt. Im Inkereſſe aller, deren Haar vorzeitig ergraut iſt, mache ich auf die unſchädliche, dem Geſetze vom 1. Mai 1888 entſprechende Nussextract-Haarfarbe von J. F. Schwarzloſe Söhne, Hoflief., Berlin aufmerkſam, Dieſelbe iſt zu haben in Flaſchen à Mk. 2 und 3 in der Parfümerie⸗Handlung von 20247 Otto Heß, E 1, 16 Planken, vis-Avis dem Pfälzer Hof. C. Sieherling Kaufhaus. 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Nächſt Gott danke ich Ihnen für die Hei⸗ lung meiner quglvollen Leiden; mögen Sie noch Vielen Heilung und Hülfe bringen. Ihr dankbarſter und ergebenſter Pooſchke, Bauunternehmer, Warbelow b. Gumbinnen. Sbige St. Jacobstropfen ſind nur echt(Schutzmarke: IJim Stern“) zu haben in den Apotheken; Flaſche 1 M. e M. Schulz, Hannover, Eſcherſtr. 10. 18652 Zu hahen in den meiſten Apotheken, ſowie 77 t⸗Depot bei Jakob Uhl in Mannheim und E. Th. Chelius in Ludwigshafen. plaudernd und lachend ſorglich auf kleine Krankenſtühle hin⸗ gebettet. Sie hatten ſeit jener erſten Stunde, da ſie ſich ſahen, die innigſte Freundſchaft geſchloſſen, und keines ver⸗ mochte mehr lange ohne das andere zu ſein. Das friſche auf⸗ geweckte Weſen des Knaben hatte auf die allzuſanfte, ängſt⸗ liche Natur Marias eine beſſere Wirkung geübt, als je der Einfluß eines Arztes es zu Stande gebracht hätte; ihr Selbſt⸗ vertrauen und Muth waren durch ihn erweckt und bethätigt worden; an ſeinen täglich neuen Verſuchen zur Selbſtſtändig⸗ keit hatten ſich auch die ihren entzündet, und voll Eifer be⸗ ſtrebte ſie ſich das Vorbild zu erreichen, welches ihr in dem Gefährten geboten war. Für dieſen war der Umgang mit einem ſolch zarten, lieb⸗ lichen Weſen eine womöglich noch größere Quelle des Genuſſes, da ihm, von Liebe nie verwöhnt und nur Noth und Kummer kennend, erſt im Hauſe des Doktors ein liebevolles Entgegen⸗ kommen zu theil geworden war. Alle Zärtlichkeit, deren ſein junges Knabenherz fähig geweſen, hatte er bis jetzt ſeinem Wohlthäter, der ihn aus dem Dunkel hervorgehoben, und deſ⸗ ſen Gattin entgegengebracht. Nun führte ihm das Schickſal eine Gefährtin entgegen, welche ihm in ihrer zarten Schönheit einem lichten Engel gleich erſchien; ihre Hilfloſigkeit hielt dabei fortwährend ſein Mitleid und ſeine ritterlichen Gefühle wach, und kein ſehnlicherer Wunſch erfüllte ſeitdem ſeine Bruſt als der, die holde, kleine Freundin in voller Kraft und Geſund⸗ heit ſehen zu dürſen; ſein eigenes Leid erſchien ihm Vergleich zu dem ihren klein, ſo unbedeutend; ihre ganze Natur litt auch viel ſchwerer unter dem Druck, der ſie belaſtete. Gortſetzung folgt.) . Dezensber. Seneral. uzeiger. Mannheimer Handelsblatt. Maunheimer Waaren⸗Bericht. Griginalbericht des„General⸗Anzeigerz.⸗) Getreide. In der verfloſſenen Woche hat trotz der beſſern Tendenz in Amerika das Geſchäft 5 10 nicg be · leben können im Gegentheil iſt die Stimmung für effektive Waare eher flauer geworden und haben ſämmtliche Getreide⸗ ſorten eine kleine Einbuße erlitten. Es dürfte dies lediglich der gegenwärtig herrſchenden gelinden Witterung, wodurch die Seeſchifffahrt noch vollſtändig offen iſt, zuzuſchreiben ſein. Kohlen. Obgleich die gelinde Witterung momentan den Bedarf etwas verringerk, wird aus dem Ruhrgebiet fortſchreitend feſte Tendenz gemeldet, und ſowohl die Tages⸗ notirungen als auch die für sger Abſchlüſſe geforderten Preiſe ſind geſtiegen. enn nun auch unter dieſen Verhältniſſen der hieſige Platz mit Recht mit neuen Deckungen noch ſehr zurückhält und die für die große Hauſſe geltenden Gründe hier etwas anders beurtheilt werden als von den Zechen und Spekulan⸗ ten, ſo können ſich die hieſigen Effektenpreiſe doch keineswegs 9 5 beſtehenden Strömung entziehen und gehen gleichfa— Im Engroßverkehr notiren: Fettſchrodt Mk. 11.20—11.40, Flammkohlen 11.60—12.— gew. und geſ. Fettnuß I. Mk. 15.50—16.—. Nuß II. 15.20—15.60. Flamm Nuß III 12.50 bis 12.80 pro 1 Tonne frei Waggon und im Privatplatzver⸗ kehr wurden ab 1. Dez. die Winthrdenſſ* 1 auf 70 Pfg. Nußkohlen 98 Pfg. Anthracitkohlen Mk..40 per Ctr. frei an'? Haus gel. feſtgeſetzt. Holz. Die Zufuhren find noch immer lebhaft und iſt es nur zu bedauern, daß der— 8 5 an Schiffsraum an⸗ hält, was prompte ioen ahrgen ark beeinträchtigt. Der Waſſerſtand iſt den kleinen Fahrzeugen noch günſtig, an denen iſt aber gerade Mangel und halten ſich infolge deſſen die Frachten nicht nur, 1 weiſen ſteigende Tendenz auf. etroleum. Geſtern war in Amerika die Börſe ge⸗ ſchloſſen, daher keine die letzten Tage war Ten⸗ denz ziemlich feſt. Von den Seeplätzen offeriren Antwerpen 5 19½8, Bremen M..67½, Rotterdam M. 8. eim verzollt bei Doppelladungen M. 25.50. Mann⸗ Discont von 8½ auf 3¼ pCt. ermäßigt. Mannheimer Effektenbörſe vom 30. November. An der——.— Börſe waren Anilinaktien zu 280.75 pEt. eſucht. Weſteregeln wurden zu 186.75 pCt. umgeſetzt. Wag⸗ aus er Zuckerfabrik ſtellten ſich auf 97 G. 97.50 B. Von Brauereien notirten: Eichhaum 178., Heidelberger 144.50., Schwartz 159.50 B. und 112 bez. Mannheimer Ver⸗ ſicherungsaktien gingen zu M. 545 um, Rückverſicherung waren zu M. 390 geſucht. Coursblatt der Mannheimer Börſe vom 30. November. Obligationen. Reichsbank Maunheim. Die hat den Privat⸗ 9 4 Bab. Oblig. Mark 105.10 O. f 84% Nhein. Hyp.-⸗Bfandbriefef 98.70;. „„ 109.—— 1 R. Oyp. Pfandbr. S. 40-48 100.80 G. 7 103.60 33 10 48—49102,40 G. 8½„„ 5— 4%„ 5 18880100.50 B. T. 100 Looſe 159.50 G. 4„ FCom..100.— 4 Keichbanleihe 108—. 87½ Mannheinler Obl. 101.— G. 30 2 108.50 55. 4 1. 1885 108.— B. 4 Preuß. Conſol 107.50 b. 4 Heidelderg 108.35 B. 8½„ 104.— 1 8½ Freiburg k. B. Obligat. 101.— G 4 Paher. Oölſgationen Mk. 107.— 4½ Judwigshafen Fr. 103.80 G. 4„Judwigsbahn Pet. 104 76 G. 4 5 5—.— 4 Pfäls. Judwigsbahn fl. 102.50 G. 4% Wagh. Zuckerfabtik 103.78 G. 4„ 155 104.10 G. 5 Oggersheimer Spinnerei 101.70 G. 4„ Norbbahn 103.10 G. 5 Berein Chem. Jabriken 95.— 8. 3½„ Priorit. 101.75 B. 5 Weſteregeln twerke 104.— Actien. Badbiſche Bank 111.— 55.(Hrauerei Schwart 159.50 B. Uheiniſche Ereditbam 148.— G. Hree Sinner 188.89 C. 5 Want bct..0149.— B. Nalzfabr. Hochheim—.— Pfälziſche Bank 125.— 8. Brauerei 110— aunheimer Volkabank 112 50.] Badiſche Brauerei 112.— 55. Deutſche Unionbank 95.— G. Mannh. ceen Heescſch 123.— V. Pfälziſche Zudwigsbahn 227.—.] Cöln. Rhein. u. Seeſchifffahrt 91.—. „ 155 188.— G. Bad. ifffahrt⸗Aſſecuranz 1440. Norbbahn 107.28.] Bad. Rück- u. Mitverſich. 640.— eibelber 00 Bahn 51.— B. Mannheimer Verſſcherung 545.— 53. erein 15 abriken Mannheimer verſich. 890.— G. Badiſche Anilin u. Soda 380.75. Württ.„ 4825.— 8. Weſteregekn Alkaliwerke 186.75 55 Oberrhein. Verſ.-Geſellſchaſt 805.— G. u. Schötenſack 123—.Oggersheimer Spinner 46.50 G. erein Oelfabriken 128—.Ettlinger 128.— 8. Waghäußsler Zuckerfabrit 97.80 B Seanee 97.— G. Manuhefmer Zuckerraffin. 90.— 58.] Deutſche Sechandl. 25.— B. Maun er Akttenbrauerei 907— 8. Manuh. Gum, u. Asbförk. 46.— bz. Eichbaum-Brauerei 178.—.] Karlsruher Maſchinen—.— Judwigshafener Brauerei 118.—. Huttenheimer Spinnerei 10.50 B. Schweßinger Brauerei 78.— G. Nähma ſen Haid u. Neu—.— Brauerei 3. Storch 186 50.Nähmaſchinen Gritzner— SeibeldergerAettenbrauerei 144 5 WSpeyerer Dampfziegelei 127.— G. Mannheimer Börſenwoche. (Driginalbericht des„General-Anzeigers.“) Das Geſchäft hat in der verfloſſenen Woche ein etwas freundlicheres Ausſehen gewonnen und können wir über⸗ wiegend von Coursſteigerungen berichten. Beſonders feſt baß der Verſicherungsaktienmarkt und iſt unſere Vermuthung, daß das Publikum ſeine Mannheimer Verſicherungsaktien dee wird, eingetroffen; der Cours der Mannheimer erſicherungsaktien ging von 515 auf 545, während Rück bis 390(4. M. 20) avancirten. Man betrachtete allgemein die Situation der beiden Geſellſchaften weſentlich opttmiſtiſcher, indeſſen ſollte man bedenken, daß ſelbſt bei einer Dividende von—10 pt. der heutige Cpurs entſprechend ſein dürfte. Höbifffabrtsaſſekuranz zogen M. 20 und Württemberger 5 an. Brauereien verkehrten in keiner einheitlichen Tendenz. Schwetzinger, Ludwigshafener und Kleinlein avancirten je pCt., wogegen Mayerhof 1 pCt. Eichbaum 1,50 und Bad. Brauerei 2 pCt. verloren. Für Eichbaum und Werger, die früher ſtets am glatteſten anzubringen waren, fehlen in den letzten Wochen die Käufer gänzlich. Anilin und Weſteregeln, letztere bei großen Umſätzen, ein wenig feſter, Waghäusler .50 PCt. matter. Von Banken mußten Unionbank 1 pCt. und Pfälziſche Bank auf Realiſationen.50 pEt, nachgeben. Die neuen 3½ pCt. Mannheimer Obligationen wurden geſtern an unſerer Börſe eingeführt und zu 101 pCt. umgeſetzt. An der geſtrigen Frankfurter Börſe fand wegen lokalen Bet⸗ und Bußtags kein Verkehr ſtatt. Frankfurter Börſenwoche. (Originalbericht des„General⸗Anzeigers.“) Frankfurt a.., 1. Dez. „ Alle Welt fühlt, daß die Zuſtände in Frankreich einer Kataſtrophe entgegen eilen, dazu kömmt die Unſicherheit hin⸗ ſichtlich der ferneren Zinszahlung auf Panama⸗Aktien und Obligationen, welche Werthe im Belauf von vielen hundert Millionen zum größten Theil im Beſitze des franzöſiſchen Fapitals ſind und gerade dieſen Moment hält die Pariſer reſſe in gewohnter Urtheilsloſigkeit für geeignet, der dor⸗ tigen Börſe auf Grund der Uebernahme der ruſſiſchen An⸗ leihe, die frühere Bedeutung und das fruͤhere Uebergewicht wieder zu verſchaffen. Vorläufig hat die Ankündigung der bevorſtehenden Emiſſion die Börſe noch nicht begeiſtert, 1880r ſſen liguidirten faſt unverändert gegen Ultimo November, 2 8 eſchäft iſt weder am Ruſſenmarkt noch ſonſtwo zu Die Börſe iſt eben noch ſtark überladen, unter zehn Depots, die bei den Banken 10 großen Geldgebern liegen, befinden ſich ungefähr neun, die aus Argentiniern, Griechen und Zolltürken pder ähnlichen Werthen fünften Ranges be⸗ ſtehen, neue Emiſſionen dürften daher, wenn verſucht, Fiasco machen, wenn auch gewohnter Weiſe mitgetheilt würde, daß die Subſtription ſofort geſchloſſen wurde ꝛc. Die großen Häuſer ſind mit ihren Mittel nicht mehr flüſſig genug, um der Spekulation beiſpringen zu können und letztere iſt auf ſich ſelbſt angewieſen, ſehr zurückhaltend und apathiſch geworden. Nachdem die Beſorgniſſe wegen des Goldvorraths der Reichsbank durch Herrn von Dechend jüngſt zerſtreut worden, ſind Renten etwas feſter geworden, namentlich Ung arn mit Hinblick auf die Conperſion.— Herr v. Hausmann war in Paris und dieſe Thatſache hätte früher genügt, um eine kleine Hauſſe zu inſceniren Jetzt wartet eine Börſe auf das Signal der andern, keine will oder kann anfangen und ſo bröckeln die Courſe ab, aus der Dezemberhauſſe ſcheint nichts zu werden. Einige Faiſeurs verkaufen in Berlin Commandit, 17 5 An⸗ dere in Wien Ereditaktien und ſie ziehen immer mehr Anhang an fic Gehts nicht nach oben, ſo muß man es nach unten probiren, iſt der Wahl ſpruch der kleinen Spekulation, die von Hand zu Mund lebt und jeden Tag etwas thun muß. Für die Creditſchwäche wird die noch nicht perfekte Zu⸗ ſammenlegung der Tabakaktien verantwortlich gemacht, auch läßt ſich Wien anſcheinend durch die Vorgänge bei den Wahlen in Serbien beeinfluſſen. Vielleicht kömmt wieder etwas mehr Zuverſicht an der Börſe zur Geltung wenn der 2. Dez. und die Demonſtra⸗ tionen am Grabe Baudins vorüber ſind. Amerikaniſche Produkten⸗Märkte.(Schlußcourſe vom 80. November.) 5 Oeffentliche No. II. 69,859. Der minderjährige Wilhelm Günther, ver⸗ treten durch den Klagevormund Leopold Günther, Tagli 9955 von Linkenheim, dieſer durch Rechtsanwalt Süpfle in Karlseuhe, klagt gegen den an unbekannten Orten abweſenden Joſef Schuſter, Eiſen⸗ gießer von Bruck, zuletzt in Mannheim, auf Grund des Geſetzes vom 21. Februar 1851 aus dem vom April bis November 1887 mit der ledigen Louiſe Günther von Linkenheim vollzogenen außer⸗ ehelichen Beiſchlaf, mit dem Antrage auf Verurtheilung des Be⸗ 5 zur Zahlung eines wöchentlichen Ernährungsbeitrags von 1. M. 10 Pfg. vom 1. Junj 1888 an bis zum 12. April 1902 in Vierteljahresraten vorauszahlbar, ſowie auf vorkäuftge Vollſtreck⸗ barkeitserklärung des Urtheils bezüglich der verfallenen Beträge und ladet den Beklagten zur mündlichen des Rechts⸗ ſtreits vor das Großherzogliche Amtsgericht I zu Mannheim auf Donnerſtag, den 31. Januar 1889, Vormittags 9 um Zwecke der öffentlichen Zuſtellung wird dieſer Auszug der Klage ekannt gemacht. 20882 Mannheim, den 29. November 1888. Galm, Gerichtsſchreiber des Großherzoglichen Amtsgerichts. Verſteigernug der Plätze zum Fleiſchuerkauf auf dem Speiſemarkt, d 1. Die zum Verkauf von Fleiſch und Fleiſchwaaren auf dem Speiſemarkte G 1 eingeräumten 21 Plätze werden vom 1. Janugr 1889 ab auf ein weiteres halbes Jahr, d. i. bis zum 30., Juni 1889 in öffentlicher Verſteigerung an den Meiſtbietenden vergeben. Zu dieſer Verſteigerung haben wir Tagfahrt auf Montag, den 10. Dezember l. Js., Vormittags 11 Uhr in dem hieſigen Rathhauſe 2. Stock Nr. 2 anberaumt, wozu Steiglieb⸗ haber hiermit eingeladen werden. Die Bedingungen können inzwiſchen auf der Stabtraths⸗ kanzlei jederzeit eingeſehen werden. Trf N Mannheim, den 29. e 21001 Wenat weizen mals Schmat) Caſfer weßen wais Schnatnf Moll. Lemp. eee Tee eeeeee,Viehmarktgeld⸗Erhebung. Nare— 5„FCC000( Die Erhebung des Vieh⸗ und Pferdemarktgeldes ſoll für das Wat D%— ee, e,— Jahr 1889 im Submiſſionswege vergeben werden. Juni Luſttragende wollen ihre Angebote ſchriftlich und verſchloſſen Juli 15 8 ͤ——— fmit der Aufſchrift„Viehmarktgeld“ verſehen, längſtens dis Seene——— ine——— Mittwoch, den 12. Dezember d.., Sttober 3VVTTVCTVTVꝙCTꝗT1.. Vormittags 11 Uhr Nodember——— 22=28½—— fauf der Stadtrathskanzlei einreichen, woſelbſt auch die Pachtbe⸗ Dezember 104%% 47%%— 25. De 6%— dingungen und der Viehmarktgeld⸗Tarif zur Einſicht aufliegen. —— Fͤ ĩðV„u 8 Mannheim, den 29. November 1888. Geld⸗Sorten. Stadtrath. ee, ee ee e 2 *.— e* 17—13 ollars in 0* 80—16* 2 Engl. Sovereigns„ 20.88— Speich ervermiethung. Schifffahrts⸗Angelegenheiten. Amſterdam, 28. Nov. Wie Ihnen bereits berichtet, hat das neue Güterbvot„Amſterdam VIII“ bereits ſeine erſte Reiſe nach dem Oberrhein angetreten und wird das andere Boot„Amſterdam IX“ bald folgen. Bekanntlich ſollen noch zwei weitere Boote für die gleiche Geſellſchaft gebaut werden. Wir glauben jedoch im Intereſſe der Aetionäre nach den bis jetzt gemachten Erfahrungen den guten Rath geben in können, mit der Vermehrung des Fahr⸗Materials etwas angſamer vorzugehen. Roiterdam, 27, Nov. Hervorgerufen durch die ſtärkeren Zufuhren und wenig vorhandenen leeren Schiſſen ſind die Frachten wieder ganz bedeutend in die Höhe gegangen und trotzdem ſind die 1 mit den Aunahmen von La⸗ dungen ſehr bb„In Folgen des regen Verkehrs haben die Schlepphoote auch wieder mehr Beſchäftigung, doch könnten die Lohnſätze in der jetzigen Jahreszeit etwas höher ſein, ſo wird nämlich von den Bootsbeſitzern geklagt; wir finden jedoch dieſe Klage nicht ganz gerecht, da wenn man die Verhältniſſe des ganzen Jahres in Betracht zieht, dieſelben keineswegs ungünſtig waren. Man bezahlt heute an Schlepp⸗ john von Rotterdam nach Ruhrort⸗Duisburg pro Laſt 40 bis 50 Cts. in eiſernen Schleppkähnen, 80—90 Cts. für hölzerne Schiffe, von Antwerpen nach Dortrecht 35—45 Ets. pro Laſt für eiſerne Schleppkähne, 70—80 Ets. für hölzerne Schiffe, von den Ruhrhäfen nach dem Oberrhein und Main —8 Pfg. für den Etr. in eiſernen Schleppkähnen—10 Pf. in hölzernen Schiffen. 29. Nov. Gegen alles Erwarten haben wir hier im Hafen einen Spätjahrverkehr, wie man denſelben ſich lebhafter kaum denken kann. Es liegen hier durchſchnittlich 30—36 Schiffe am Aus. bzw. Einladen und ſind die Schiffer mit allen hieſigen Verhältniſſen ſehr zufrieden. Werden nun des Aulaſpeichers etr. Oer Speicher im Aulagebäude Lit. A 4, 4 ſoll vom 1. Januar 1888 an auf ein oder zwei Jahre vermiethet werden. Luſttragende wollen ihre Angebote, auf ein und auf zwei Jahre eingerichtet, ſchriftlich und verſchloſſen, mit der Auffchrift: „Anlaſpeichervermiethung“ verſehen, läugſtens bis Mitt⸗ woch, den 5. Dezember d.., Vormittags 11 Uhr auf der Stadtrathskanzlei einreichen, woſeldſt auch die näheren Be⸗ dingungen eingeſehen werden können. Mannheim, den 23. November 1888. Stadtrath 20572 Moll. Winterer. Verpachtung von Derkaufabuden. Die Benützung der drei ſtädtiſchen Buden auf dem Marktplatze zum Verkaufe von Bäckereiwaaren ſoll für bie Jahre 1889 und 1890 an den Meiſtbietenden im Submiſſtonswege ver⸗ geben werden. 21002 Deßfallſige Angebote wollen verſchloſſen und mit der Auf⸗ ſchrift:„Bäckerbuden“ verſehen, längſtens bis Mittwoch, 12. Pezember d.., Vormittags 11 Ayr anher eingereicht werden. Die Pachtbedingungen ſind die ſeitherigen und können auf der Stadtrathskanzlei eingeſehen werden. Mannheim, den 29. November 1888. Stadtrath: Moll. Marktgeld⸗Erhebung. Die Erhebung des ſtädtiſchen Marktgeldez auf den hieſigen Marktplätzen, mit Ausnahme der Gefälle des Viehmarktes außer⸗ halb der Stadt, ſoll vom 1. Jannar 1889 an auf zwei Lemp. noch den Wünſchen bezüglich der Verbeſſerungen an den Jahre im Submiſſlonswege verpachtet werden. Schleuſenkammern a Mertetez dann wird Frankfurt bald u den bedeutendſten Verkehrsplätzen des Rheins zu rechnen ein. Mannheim, 30. Nov. Begünſtigt durch den beſſeren Waſſerſtand kamen im Laufe dieſer Woche zahlreiche Berg⸗ ſchiffe an. Die Getreidezufuhren waren etwas ſchwächer, jedoch wird auch hier, im 1— kein Witterungsumſchlag ein⸗ tritt, in kommender Woche der Verkehr ſich bedeutend eben, da eine große Anzahl Fahrzeuge für den hieſigen Platz guf der Meiſe iſt. Die Kohlenzufuhren ſind ebenfalls ſehr be⸗ deutend, jedoch wird auch hier wie überall, wegen Wag⸗ gonmangel geklagt, da durch dieſen Mißſtand die Händler alles auf Lager nehmen müſſen, wodurch bekanntlich große Unkoſten entſtehen. Daß man über derartige mißliche Ver⸗ hältniſſe ſo ruhig bleibt, iſt uns unbegreiflich. Maunheimer Hafen⸗Verkehr. Folgende Schiffe ſind am 30. November angekommen: Hafenmeiſterei I.(Rheinvorland). Luſttragende wollen ihre Angebote, ſchriftlich and ee mit der Aufſchrift:„Marktgeld⸗Erhebung“ verſehen, längſtens bis Mittwoch, den 12. Dezember d. Js. Vormittags 11 Uhr auf der Stadtrathskanzlei einreichen, woſelbſt auch die näheren Bedingungen eingeſehen werden können. 21008 Mannheim, den 29. November 1888. Stadtrath. Moll. Lemp. Steigerungs⸗Ankündigung. Im Vollſtreckungswege verſteigere ich in meinem Pfandlokale S 4, 17 dahier Dienſtag, den 4. Dezember d.., Nach⸗ mittags 2 Uhr 1 aufgerüſtetes Bett, 1 doppelter Kleiderſchrank, 1 Spiegel mit Goldrahmen, 1 Tiſch, 1 Stehpult, 1 Copierpreſſe, 2 Hängelampen, 1 Kommode, 3 Ladentiſche und 8 Realen, 1 Tafelwaage, etwa 25 Pfd. Strickwolle, 1 Parthie Cigarretten, Schiffer ev. Kapitän. Schiff. Kommt von Ladung Ctr. etwa 50 Pfd. Hanfſamen, 1 Sack Mehl, etwa 25 Pfbd. gerollte Bauer Siegfried Rotterdam Stückgüter 906 Gerſte, 1 Kiſte Nudeln, 1 Parthie Nauchtabak, 1500 Stück Pan⸗ Bickert Moltke 1 7 512 toffelzapfen, 1 Kiſte Streichholz, 1 Parthie Einwickelpapier und Hafenmeiſterei II Dutten, verſchiedenes Confect und ſonſtige Gegenſtände öffentlich 5 1 8 Baarzahlung. J. Dries Gott mit uns Biebrich Cement 4650 gegen Fr. Walter Carolina Rotterdam Getreide 1820 Maunzelm, den utedencher, tbvolt ſe J. Urmetzer 0 5 5 10500. Träuker, Dert Neber. 20988 H. Witter Vier Brüder 5 5 17288 L. Schmidt Bertha Kböln Stückgüter 1750. Hafeumeiſterei III. + 1 f H. Heck Carolina Heilbronnſ Salz 1356 0 928— HZelge. A. 8 1 5 118 D. Hau tolzenfe 5 1218 d Be 5 S Seene eaaftfad 11 56 1 9 5 kannten die traurige Nachricht, daß au Olzenfe„. 1 5 . 5 N Hafenmeiſterei IV. 15 F. Rings Auguſt Duisburg] Kohlen 8400 Karl 1 auulhaber, Bern. Börgards Konrad„ 3040 Hofmuſikus a. D. Heinr. Dahmen Henriette Coakes 6000 heute früh um 4½ Uhr nach kurzem Leiden entſchlafeu iſt. Floßholz: angekommen 1131 Cbmtr., abgegangen 600. Waſſerſtands⸗Nachrichten. Rheln Mainz, 30. Nov..28 m. Konſtanz, 30. Nov..36 m.—.00. Hüningen, 30. Nov..92 m.—.08. Kehl, 30. Nov..27 m—.00. Lauterburg, 37. Nov..42 m. +.04. Maxau, 30 Nop..74 m +.04. —.02. Kaub, 30. Nov 204 m.—.08. Koblenz, 30. Nov.55 m...02. Köln, 30. Nov..83 m.—.00. Nuhrort, 30. Nov..42 m.—.63. Neckar. Mannheim, 1. Dez.5 1 m.—.04. Die Beerdigung findet am Sountag, früh um 11 Uhr, vom akademiſchen Krankenhaus dahier ſtatt. Heidelberg, den 30. November 1888. Die krauernden Hinkerbliebenen. NB. Dies ſtatt beſonderer Anzeige. 20945 Mannheim, 1. Dez.56 m.—.0f. IHeilbronn 24. Nos.00 m.—.08 6. Seite Vergebung von Kanalarbeil. Nr. 1606. Die Herſtellung nachſtehender Kanalarbeiten in der Kepplerſtraße ſoll im Submiſſionswege vergeben werden: eg. 140 lfd. m Cementkanal.70/1.05 m I. Weite 55.60/0.90„ 4 Einſteigſchachte aus Cementbeton. Verſetzen von 11 Sinkkaſten aus Thon nebſt Verlegen der Seitenleitungen von 9,15 m Lichtweite, einſchließlich der erforderlichen Ausgrabungen und Wiederherſtellung der Straße. Angebote, nach Einzelpreiſen geſtellt, ſind ſpäteſtens bis: Dienſtag, den 4. Dezember d. Is., Vormittags 11 Uhr bei uns einzureichen, woſelbſt Zeichnung und Bedingungen einge⸗ ſehen werden können. Mannheim, den 27. November 1888. Tiefbauamt. Nitter. Seffentliche Verſteigerung. Montag, den 3. Dezember d.., Nachmittags 2 Uhr werde ich im Pfandlokale T 1, 2 hier: 1 Kleiderkaſten, 3 Rohrſeſſel, 1 Tiſch, 1 Papierkorb mit Ver⸗ zierung, 1 Taſchenuhr, 1 Spiegel, 1 eiſerne Bettſtelle, 2 Kohlen⸗ becken, Gläſer, 1 Geſchirrbrett, 3 Koffer, Werkzeuge aller Art und ſonſt verſchiedenes, ſowie 10 Mille Cigarren gegen baare Zahlung im Vollſtreckungswege öffentlich verſteigern. Mannheim, 30. November 1888. 20957 Weixel, Gerichtsvollzieher. Maunheimer Aklienbrauerei. In der General⸗Verſammlung vom 28. November wurde die Dividende für das Geſchäftsjahr 1887/88 auf 14 Procent feſtgeſetzt und werden die betreffenden Coupons der alten Actien No. 1 bis 600 mit M. 140.—, diejenigen der neuen Aktien No. 601 bis 720 mit M. 105.— vom 2. Januar 1889 ab an unſerer Caſſe eingelöſt. Ebendaſelbſt können auch vom 2. Januar n. J. an die neuen Couponsbogen zu den Aktien No. 1 bis 600 gegen Zurückgabe der Talons in Empfang genommen werden. 20979 Bei der Verlooſung unſerer Obligationen wurden gezogen: 5% No. 45. 68. 131. 184. 147. 176. 4½0% No. 24. 33. 40. 207. 267. 269. 356, 20726 welche gegen Einlieferung der Obligationen und Coupons⸗ N bogen am 2. Januar n. J. an unſerer Caſſe zahlbar ſind. Mannheim, 1. Dezember 1888. Jer Vorſtand der Mannheimer Aklienbranerei. Kirchen⸗Anſagen. Evangel. proteſt. Gemeinde. Sonntag, den 2. Dezember, 1. Advent. Trinitatiskirche. ½9 Uhr Predigt Herr Stadtv. Fiſcher. 10 Uhr Predigt Herr Stadtpfr. Greiner. Concordienkirche. ½10 Uhr Predigt Herr Stabtpfarrer Ruckhaber. 11 Uhr Kindergottesdienſt Herr Stadtpfr. Ruckhaber. 2 Uhr Chriſtenlehre Herr Stadtpfr. Greiner und Ruckhaber. Abds. 6Uhr Predigt Herr Stadtpfr. Ahles. Lutherkirche. 10 Uhr Predigt Hr. Stadtpfr. Simon. 11 Uhr Ghriſtenlehre Herr Stadtpfr. Simon. Diakouifſenhanskapelle. 8 Uhr Abendgottesdienſt Herr Stadtpfr. Greiner. Schwetzingervorſtadt, früherem Reſtungshaus 71—78. Sountag: Nachmittags 1 Uhr Sonntagsſchule. Abends s8t Uhr bibl. Vortrag von Herrn Stadtmiſſionar Simon. Epangeliſches Pereinshang, K 2, 10. Sonntag, den 2. Dezember. Vorm. 11 Uhr Sonntagsſchule. Nachmittags 8 Uhr bibliſcher Bortrag von Herrn Pfarrer Neeff. Katholiſche Gemeinde. Sonntag, den 2. Dezember. Jeſuitenkirche. 6 Uhr Frühmeſſe. 8 Uhr Zweiter Goltes⸗ bienſt. /½10 Uhr Hauptgottesdienſt(Predigt und Amt. Collekte.) 11 Uhr Meſſe.(Collekte). 2 Uhr Chriſtenlehre. ½8 Uhr Sakra⸗ mentaliſche Bruderſchaft.(Collekte). NB. Die heutige Collekte iſt zum Beſten der Erzbiſchöfl. Ar⸗ menkinderhäuſer.— Während dem Abvent iſt jeden Dienſtag und Freitag Morgens 7 Uhr Rorate. chulkirche. 9 Uhr Kindergottesdienſt. Katholiſches Bürgerhoſpital. 8 Uhr Singmeſſe. 4 Uhr Abendpredigt. Untere kath. Pfarrei. ½7 Uhr Frühmeſſe. 8 Uhr Sing⸗ meſſe mit Predigt. ½10 Uhr Amt mit Predigt. 11 Uhr ſtille hl. Meſſe. 2 Uhr Chriſtenlehre. ½3 Uhr Corp⸗Chriſti⸗Bruder⸗ ſchaft. NB. Während der Adventzeit iſt jeden Dienſtag u. Freitag um 7 Uhr Rorate⸗Amt. Neckarkirche. ½10 Uhr Amt mit Predigt. Miethodiſten⸗Gemeinde, 6 7, 23. Sountag: Nachm. 3 Uhr Predigt. Jedermann iſt freundlichſt eingeladen. Alikatholiſche Gemeinde. Sonntag, den 2. Dezember. 10 Uhr Gottesdienſt. Hoktesdienſtordnung in der kath. Kirche zu zudwigshafen. Pfarrkirche. Samſtag: 3 Uhr Beicht. 4 Uhr Salve. Sonutag: 6 Uhr Beicht. ¼7 Uhr Frühmeſſe mit Homilie. ½9 Uhr hl. Meſſe für die Schulkinder. ½10 Uhr Predigt und levit. Hochamt. 1 Uhr Chriſtenlehre für die Knaben, ½2 Uhr für die Mädchen. 2 Uhr ſakram. Bruderſchafts⸗Andacht. 6 Uhr Roſen⸗ kranzgebet. Während der Woche: ½7 Uhr hl. Meſſe. ½8 Uhr Pfarrmeſſe.(Dienſtag und Freitag: 7 Uhr Roratemeſſe mit ſakr. Segen. Donnerſtag: 7 Uhr Engelamt.) Mittwoch und Samſtag: 9 Uhr hl. Meſſe. Freitag: 3 Uhr Beicht. Sam⸗ ſtag: Feſt Mariä Empfängniß: 7 Uhr Hochamt mit ſakr. Segen. Nothkirche Hemshof. Sonntag: ½9 Uhr hl. Meſſe für die Schulkinder. ½10 Uhr Predigt und heilige Meſſe. 1 Uhr Chriſtenlehre für die Knaben, ½2 Uhr für die Mädchen. 2 Uhr Andacht. 5 Uhr Roſenkranz⸗Gebet. Während der Woche: Mit Ausnahme Montags jeden Tag 7 Uhr hl. Meſſe. Civilſtandesregiſter der Stadt Mannheim. Hovember. Verkündete. 28. Joſef Münch, Schloſſer u. Annag Krämer. 28. Julius König, Tagl. u. Marie Hollerbach. 24. Theodor Würz, Sandformer u. Joſefine Thereſe Hug. 26. Friedrich Kohl, ener u. Eliſabeth Thomas. 27. Karl Friedrich Müller, Landwirth u. Anna Odenwald. 27. Johannes Schönmehl, Steinhauer u. Leopoldine Heitzmann. 27. Joſef Stefan Schleiſſinger, Maurer u. Marg. Raque⸗ 27. Heinrich Hofmann, Wagner u. Eliſabeth Böhnig. 5 27. Stto Niedtner, Verſicherungsbeamter u. Bertha Eick. 27. Philipp Mohr, Schreiner u. Kath. Freymeyer. 28. Johannes Blümel, Zimmerpolirer u. Sofia Bihel. . Heinrich Ehriſtian Schäfer, Schreiner u. Eva Magdal. Kerſten 8 Ualente Schaber, Weichenwärter u. Magdalena Brinzer. SGeneral⸗Anzeiger 29. Joſef Friedrich Ziegler, Schreiner u. Sofie Gckert. 24. 15 eorg Ehrmann, Conditar u. Liſette Bips. 24. Joh. fne Borſt, 151 8 u. Chriſtiane Kaucher. 28. Wilhelm Reiber, Fabrikarb. u. Adelheid Fertig. 29. Noſe Kamber, Schloſſer u. Anna Kath. Hoffmann. 29. Moſes Berg, Kaufmann u. Emma Weißmann. November. Getraute. 24. Joſef Stephan, Steinhauer m. Margaretha Goos. 24. Heinrich Naas, Steinhauer m. Juſtine Renner. 24. Joſef Köbel, Seiler m. Kath. Bär geb. Oeſterle. 24. Mathias Schlüter, Schloſſer m. Mathilde Stang. 24. Abraham Eberle, Schreinermſtr. m. Suſanna Mitternacht. Georg Krämer, Maurer m. Thereſig Sack geb. Kinzig. Traugott Wiegand, Tapezier m. Eliſabeth Allgaier. Mathias Schleich, Tagl. m. Katharina Schork. 24. Johann Gumb, Gärtner m. Margaretha Groh. 27. Andreas Trippel, Wirth m. Chriſtine Holzwarth. 29. Daniel Reinemuth, Maurer m. Katharina Feller. 29. Johann Vogler, Schneider m. Barbara Fieſer geb. Chauſſeaux. 29. Friedrich Muſcheck, Antiquar m. Eliſabeth Bauer. Nove mber. Geborene. 21. d. 4 Maurer Karl Philipp Staß e. T. Frieda Magdalena. Schneider Georg Reis e. S. Richard Georg. Kaufm. Emil Walliſſer e. T. Emilie Eliſabeth Hedwig. 18. d. Schmied Joh. Jakob Heinz e. S. Jakob Wilhelm. 20. d. Gärtner Karl Rlump e. S. Karl Jermann Wilhelm. 22. d. Taglöhner Julius Fichter e. T. Mathilde Anna. 18. d. Wirth Johann Georg Herrwerth e. S. Bernhard. 23. d. Schreiner Adam Schröder e. T. Emilie. 25. d. Pfläſterer Heinrich Ludwig e. T. Joſefine. 24. d. Zimmerm. Clemens Keſer e. T. Marie Luiſe. 22. d. Schreiner Georg Joſef Bundſchuh e. S. Johann. 22. d. Landwirth Joh. Baptiſt Neckenauer e. T. Barbara Sofie. 24. d. Gipſer Karl Lang e. S. Wilhelm Philipp. „d. Maurer Friedrich Engel e. T. Maria Karoline. 24. d. Gießer Adolf Rohn e. S. Adolf. Kaufm. Richard Steudel e. T. Emilie Marie Eliſe. „Wirth Auguſt Striebe e. S. Adolf. „Theaterarbeiter Georg Gaber e. T. Johanna Karoline. Schmied Daniel Hoffmann e. S. Paul Emil. „Kaufmann Johann Joſef Knab e. T. Bertha. Bremſer Heinrich Geßner e. S. Karl Stto 85 23. d. Weichenwärter Joh Georg Hölzer e. S. Johann Heinrich. 25. d. Gärtner Philipp Wellenreuther e. T. Eyg. 5 23. d. Schreiner Auguſt Emil Tüngerthal e. T. Auguſte Sabine nna. „Schreiner Seb. Auguſt Weidner e. S. Heinrich Auguſt. Magazinier Michael 1. Ott e. S. Joſef. .Taglöhner Abraham Boch e. T. Margaretha. 5 Jaeen⸗ Jakob Konrad Schmidt e. T. Hilda. 150 öhner Karl Philpp Nößner e. T Marie Anna. We e Michael Skuber e. T. Marie Eliſabeth. Spediteur Konrad Philipp Eimer e. T. Eliſab og Barbara. 27. d. Einkaſſirer Wilhelm Heusler e. S. Wilhelm Kark. 28. d. Aufſeher Joh. Guſtav Gentner e. T. Hermine. 29. d. Kaufm. Joſef 9755 Weisweiler e. T. Katharine. 26. d. Fabrikarb. Karl Bihl e. S. Adolf Otto. ovember. Geſtorbene. 23. Anna, T. d. Tagl. Gottfried Wilhelm Schneider, 10 J. 3 M. a. 5 1 l T. d. Kaufmanns Joh. Mathias Maerdian, 8 21 a. 3 23 23. Lina Soſte, T. d. Metalsgießers Anton Bauer, 7 M. 14 T. a. 28. Maria Pauline, T. d. Wirths Joſef Buttle, 1 M. a. 23. 25. Fruchtarbeiter Karl Friedrich Ziemer, 34 J. 3 M. 22 23 23 F RNSNDYN Paula Guſtap Adolf, S. d. Oberſchaffners Jakob Schardt, 2 M. 21 T. a. „de perh. Arbeiter Auguſt Sprenger, 61 T. 3 M. 8 T. a. Friedrich, S. d. Sergeanten Ferd. Stitz, 8 a. 23. d. verh. Kaufmann Karl Coblitz, 47 J. 2 M. 23 T. a. 24. Johanna Katharine, T. d. Tagl. Heinrich Schoch, 22 T. a. 24. Roſalie, T. d. Schloſſers Georg Lutz, 7 M. 22 T. a. 24. 5 Eduard, S. d. Kaufm. Germann Meyer. 3 J. 10 22 T a 26. Chriſtof Andreas S. d. Fabrikarb.Andreas Bundſchuh, 2 M. 18.4. David, S. d. Holzkommiſſionärs Leopold Boch, 8 2. .Friedrich Wilhelm, S. d. Küblers Joh. 8 M. 13 T. a. 5 a „. verh. Schuhmacher 8 Siefert, 31 J. 8 S. d. Gipſers Philipp r. Kreßer, 4 M. 12 T. a. arl Marx, 19 T. ie unbenannte Tochter d. Tünchers g. elm, S. d. Tagl. Gottlieb Wilh. Oehlſchläger, 1 4 T. a. die 5 Magd. Friederika Schick, 62 J. 3 M. a. 27. Jakob, S. d. Zimmermanns 55 Jakob Kieſecter, 4 M. 6 T. „d. verh. penſ. Hafenaufſeher Joſef, Angſtmann, 75 J. 4 M. 18 T. „d. verw. Privatmann Franz Jakob Mohr. 74 J. 3 M. a. „d. led. Zollbeamte Heinrich Brenzinger, 41 J. 5 M. 14 T. a. d. verh. Oberwachtmeiſter a. D. Theobald Stoll, 75 J. 1 8 27. Jakob, S. d. Cementarb. Johann Bambach, 1 J. 16 T. „S. led. Dienſtmagd Marie Dick, 19 J. 3 M. 10 T. a. Johann S. d. Mechanikers Joh. Martin Bamb, 1 7 J. 9 T. a. „ Harolina. T. d. Keſſelſchmieds Heinrich Kraft, 3 M. 28 T. a. geb. Braun, Ww. d. 7 Tagl. Joſef Pfannenſchlag, 4 0 * Jbeech geb. Kring, Ehefr. d. Tagl. Heinrich Mildenberger, 42 7 M. a J. 7 „dr led. Privatin Friederika Eberle 51 J. 7 M. 14 T. a. Gertrüde, T. d. Kohlenträgers Ludwig Aßmann, 9 M. 15 T. a. 30. Johann, S. d. Schloſſers Franz Langer, 2 M. 12 T. a. d. d. M. a 1 a. Auszug ans den Civilſtandes⸗Regiſtern der Stadt Jubwigshafen a. Nh. November. Verkündete. 22. Gane Beck,.⸗A. u. Eva Oehlenſchläger. 22. Johann Pet. Bär, Päcker u. Eliſe Phil. Betzaeag. 22. Johann Hopp, gen. Siebert, u. Philippina Loch. 24. Max Benz, Tüncher u. Barb. Fellhauer. 26. Nicol. Büchler, Schmied u. Eliſ. Marg. Stay. 26. Joſef Burger,.⸗Arb. u. Math. Müller. 26. Markell. Schmikt,.⸗Arb. u. Eliſab. Brand. 28. Joſef Kamber, Schloſſer u. Anna Kath. Hoffmann. November. Getraute. 24. Jak. 2 15 Nicol. Delarue,.⸗A. m. Anna Maria Jeckel 24. Tobias Matern,.⸗A. m. Kath. Johmann. 24, Gg. Mart. Gut gen. Böhm,.⸗A. m. Louiſe Friedericke Großhans 24. Gg. Wingerter, Tüncher m. Maria Künzel. 24. Wilh. Alfred Haiſeck, Schmied m. Clara Miſchon. Ludwig Seb. Gaab,.⸗A. m. Eliſab. Mohr. Jakob Rödel, Schutzmann m. Henriette Kleindienſt. 28. Johann Scharnagl, Eiſenbahnarb. m. Maria Kath. Knapp,. 8„Joſef Zahn, Schmied m. Marg. Dölger, Chri tof Märtin, Friſeur m. Juſtina Nicolai. Geburten: auling, T. v. Anton Heinemann,.⸗A. 22. Johann Adam, S. v. Phil. Götz, Tagner. Augu t. 21. Albert, S. v. Friedr. Göbels, Oekonom. Sofia, T. v. Wilhelm Gallenſtein,.⸗A. —— 1 Jakob, S. v. Johann Jakob unck, Spenglermeiſter. mma Louiſe, T. v. Nioldd Obry, Poſtpackergehilfe. „Franz Alois, S v. Alois Hirſch, Zimmermann. 25. Schloſſer und Carl Friedrich, Zwillinge v. Ludwig Carl Haſpel, oſſer. „Auguſt Berthold, S. v. Hch. Vetter, Maurer. Carl, S. v. Pö det Maſchinenmeiſter. 21. Wilhelm, S. v. Phil. Pet. R5068 Heizer. Eliſ. Sofia, T. v. Aug. Ganshorn, Techniker. . Anna Maria, T. v. Joh. Paul Spengler,.⸗A. . Anna, T. v. Math. Lauer, Tagner. 23. Eva Phil., T. v. Aaſef Ragozet, Tagner. 27. Katharina, T. v. Aug. Stahl, Schloſſer. Johann, S. v. Guſtav Adolf Mültin, Gärtner. 26. Friedrich Georg, S. v. Georg Joſef Mantel, Heizer. Philumena, T. v. Konrad Götz, Maurer. 24. Maria Eliſab., T. v. Chriſt. Schwarzwälder, Heizer. — 27. Adam, S. v. Adam Kohlmann,.⸗A. November. Barbara 27. Katharina Wilh., T. v. Peter Trautmann,.⸗A. 25. Maria Katharina. 28. Ludwig Georg, S. v. Gg. Heß, Schmied. November. Geſtorbene. 2. Dezemder. 23. 18„., S. uſtavr Adolf, 2 M.., S. 27. Anna Amalia, 17 J. 28. Bekanntmachung. Nr. 70,282. Wir bringen hiemit nachſtehenden Erlaß Gr. Miniſteri⸗ ums der Juſtiz des Kultus und Unterrichts vom 12. d. Mts. Nr. 17,769 zur öffentlichen Kenntniß. 1. Aus den folgenden den No⸗ tariatsdiſtricten Mannheim 1 und (Gr. Notare Lochert und 155 Theilen der Stadt annheim wird ein weiterer Diſtrict Mannheim 5 gebildet: Der Gemarkungstheil rechts des Neckars, die Schwetzinger⸗ Vorſtadt, die Mühlau, die in der Gemarkung als Woh⸗ nung dienenden 1925 und die mit C 9, D 8, E 8 L 16 und 17 und 2 1 bis 10 be⸗ zeichneten Wohnhäuſer. Der aus Landgemeinden beſteh⸗ ende Diſtrict mit dem Siſe des Notars in Mannheim, ſeither n 5 wird als Diſtrict Mannheim s bezeichnet 2. Die folgenden Diſtricte wer⸗ den den nachgenannten Notaren übertragen: 1. Mannheim 5 dem Gerichts⸗ notar Rudmann in Mannheim. 2. Mannheim 6 dem Notar Weihrauch in Philippsburg. Mannheim, 27. Nopbr. 1888. 25 Amtsgericht 4. Dr. Maas. Fahndung. wurde entwendet: 1. Vor etwa 10 Tagen aus dem Laden E 3, 10 1 Paar kalblederne Damenknopfſtiefel, 1 Paar Filz⸗ pantoffel. 20960 2. In der Nacht vom 24.025. J. Mts. im Hauſe P 7, 16017 ein meſſingener Firmenſchild. Am 26. l. Mts. im neuen Rheinhafen aus einer Schiffs⸗ dajüte: 1 Paar el, 1 Päax Zugſtiefel, 1 Paar Leder⸗ partoffel, 1 blaue Schiffmanns⸗ jacke, 1engliſchlederne Arbeitshoſe. 4. Am 14. d. Mts. vor dem Hauſe 0 2, 1 ein ſchwarzledernes Portemonnaie mit 17 M. Inhalt. 5. Am 29. d. Mts. vor dem Hauſe G 2, 1 ein hölzerner Fleiſch⸗ naden. 6. in der Zeit vom 25. bis 27. d. Mts. im Hauſe F 5, 5 56 M. baares Geld. Um ſachdienliche Mittheilungen wird erſucht. 20989 Mannheim, 30. Nopember 1888. Criminalpolizei. Meng, Polizei⸗Commiſſär. Max Stern pract. Zahnarzt? Das Beſte iſt das Südd. Kochbuch von E. Rohr. 2180 Recepte, 365 Speiſezettel, elegant geb. M..50. Zu beziehen durch alle Buchhandlungen. 20991 F. Nemnich, Buchholg. Mannheim. Weihnachtsausſtellung. Prachtwerke, Claſſiker, Jugendſchriften, Bilderbücher. Große Auswahl im Preiſe herabgeſetzter Bücher ꝛe., die ſich zu Feſtgeſchenken eignen. 20990 F. Nemnich Mannheim, Buchhandlung und Antiquariat. Friedrichsbad G 7, 10. 11586 5 Bade⸗Anſtalt. 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Jakob Heinrich,.⸗A. Verein deutſcer Kampfgenoſer 2 8 den 2. Dezember ittags 4 Uhr geſellige Zuſammenkunft mit 535 im Lokal H 5, I. Der Vorſtand. Maunheimer Liedertafel. Samstag, den 1. Dezember Abends halb 9 Uhr 20984 reklfe Sängerbund. Samſtag, den 1. Dezember Gefammtprobe. 20989 Anfang Abends halb 9 Uhr. Liederkranz. Nachmittags 4 Uhr eſammtprobe. 20987 Geſellſchaft„Pictoria“. Sonutag, den 2. Dez. 1888, Abends 8 Uhr Humoriſtiſche Abendunterhaltung im Lokal des Geſangvereins Ein⸗ tracht(C 7, 21), wozu wir unſere verehrlichen Mitglieder nebſt Fa⸗ milienangehörigen ſowie Freunde des Vereins höfl. einladen. 20975 Der Vorſtand. NB. Gefl. Anmeldungen zum Beitritt in den Verein bitten wir an unſeren Vereinsabenden im Lokal„Deutſcher Kaiſer“ an den Vorſtand gelangen zu laſſen. ion Ipengler Reſtunigtie Ipe 95505 „1. Jeden Sountag zum Frühſchoppen hochf. Königsbacher, Zwiebelkuchen. 98 300 und 20 Pfg Octroi treffen heute Abend ein. 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