In 204 agen unter(Badiſche Volkszeitung.) Abonnement: 50 Pofg. monatlich, Bringerlohn 10 Pfg. monatlich, durch die Poſt bez. incl. Poſtauf⸗ ſchlag M..90 pro Quartal. Inſerate: Die Colonel⸗Zeile 20 Pfg. Die Reklamen⸗Zeile 40 Pfg. Einzel⸗Rummern 3 Pfg. Doppel⸗Nummern 5 Pfg. Mannl der Stadt Maunheim und Umgebung. eimer (98. Jahrgang. Journal. Amts⸗ und Kreisverkündigungsblatt Erſcheint täglich, auch Sountags; jeweils Vormittags 11 Uhr. (Mannheimer Volksblatt.) Telegramm⸗Adreſſe: „Journal Maunheim.“ Verantwortlich: Chef⸗Redakteur Julius Katz. Für den Inſeratentheil: K. Apfe Apfel. Notationsdruck und Verlag der Dr. H. Haas'ſchen Buch⸗ druckerei, (Das„Mannheimer Journal““ iſt Eigenthum des katholiſchen Bürgerhoſpitals.) ſämmtlich in Mannheim. Nr. 306, 2. Blatt. Geleſt uſte und nerbreiteiſte Jeinng in Maunheim und Ungebung. — Briefkaſten. Wiſſensdurſtiger Gymnaſtaſt hier. Der Ausdruck aus dem en hat nichts mit der Muſik zu thun und bedeutet nicht fortissimo, ſondern rührt aus der juriſtiſchen Praxis her. Der Haupttheil des Corpus juris wird mit dem griechiſchen Namen„Pandekten“ bezeichnet und abgekürzt durch den griechiſchen Buchſtaben bi ausgedrückt. Dieſen griechiſchen Buchſtaben wußten ſich Leute, welche das Griechiſche nicht kannten, auch nicht zu deuten und hielten denſelben für ein lateiniſches doppel kk, bei welchem der Strich zu hoch hinauf⸗ gerathen ſei. Etwas aus dem f verſtehen, heißt alſo ſoviel als: den Buchſtaben des Geſetzes kennen, die Behauptung mit der geſetzlichen Unterlage begründen können; und von dieſer Deutung aus iſt denn auch die Redensakt in den populären Sprachgebrauch übergegangen, in welchem ſie ſo⸗ viel ſagen will als: etwas gründlich verſtehen. Abonnent R. A. bier. Eiſerne Viſitenkarten, über welche wir früher in unſerem Blatte berichtet haben, ſind in Berliu in dortigen Galanteriegeſchäften zu haben. Ob auch gußſtählerne Viſitenkartentaſchen daſelbſt zu beziehen d, vermögen wir nicht anzugeben. Abonnent Sie täuſchen ſich, nicht unſer Groß⸗ herzog, ſondern Kaiſer Friedrich hat der Univerſttät Heidel⸗ berg das großartige Geſchenk der Maneſſeiſchen Lieder⸗ gemacht. Wir haben damals eingehend hierüber EK. Abonunent C. E. bier, König Humbert von Italien in der Chef des erſten Heſſiſchen Huſaren⸗Regiments Nr. 13. Das Regiment hat in dieſen Tagen das Feſt ſeines 75jähr. Beſtehens gefeiert. Obtwobl ſchon 1688 als Dragoner⸗Regi⸗ ment errichtet, wurde es 1809 aufgelöſt und 1813 als Leib⸗ Orggoner⸗Regiment neu gebildet. 1821 erhielt es die Be⸗ zeichnung 2. Huſaren⸗Regiment und 1825 den Namen Herzog von Sachſen⸗Meiningen. 1832 wurde es wieder Leib⸗Drago⸗ ner⸗Regiment und 1845 1. Leib,Huſaren⸗Regiment. Das Regiment wurde 1866 aus dem Kurheſſiſchen übernommen und führt die heutige Bezeichnung ſeit 17. November 1867. Im Kriege gegen Frankreich hat es ſich rühmlichſt bei Weißen⸗ burg, Wörth, Sedan, Le Mans ꝛc. ausgezeichnet. Bei dem Beſuch unſeres Kaiſers in Rom wurde der Kronprinz von Italjen am 13. Oktober à la suite des Regiments geſtellt. Abonnent Johann. Dem Standesbeamten haben Sie zum Zwece der Eheſchließung Ihren Geburtsſchein und falls Sie das 25. Lebensjahr noch nicht überſchrltten haben, die Einwilligung der Eltern, inſoweit ſolche vorhanden find, vorzulegen. Das Aufgebot muß während 14 Tagen am Ge! meindehauſe derjenigen Gemeinde angeſchlagen werden, in welcher die Verlobten wohnen. Sind alle Papiere in Ord⸗ dnung, ſo können Sie na Ablauf dieſer Friſt die Trauung beim Standesbeamten nachſuchen. Die ſtandesamtliche Trau⸗ ung iſt die vom Geſetze vorgeſchriebene, bei der kirchlichen iſt dieſes nicht der Fall. Für die kirchliche Trauung iſt dem Geiſtlichen die ſtandesamtliche Beſcheinſgung über die ſtattgehabte Ain. vorzulegen. bounentin P. Das hängk von den jeweiligen Nach⸗ fragen nach ſolcher Hausarbeit ab. Verſuchen Sie es einmal mit einem kleinen Inſerate. „„Trene Abonnentin hier. Beſondere Lehrſtühle für „Haarkrankheiten“ ſind auf deutſchen Hochſchulen nch nicht erkichtet. Haarkrankheiten, ſo lange ſolche nicht bösarkig auf⸗ lreten, kuriert jeder tüchtige Friſeur durch richtige Pflege des Haares. Wo Haarkrankheiten fich als Hautkrankheiten äußern, frägt man am Beſten den Arzt um Rath. Spezialiſten für Hautkrankheiten beſitzen die meiſten Hochſchulen. Herren Ph. Leiſt und W. Jung. Wir empfehlen Ihneß die„Denkſchrift und Stgtut zur Exrichtung einer Bau⸗ und Spargenoſſenſchaft Familienheim“ Neuhauſen“(Friedrich Graf in München und Neuhauſen). In derſelben finden Sie das gewünſchte Muſterſtatut. Die lehrreiche Schrift haben ſine Sie kommen laſſen und ſtellen Ihnen ſelbe zur Ver⸗ ng, Abonnent B. J. hier. hat recht gerathen und die folgende Lhſung in gebundener Srache eingeſandk: Zwar meine Genealogie' Die wird nicht ſehr viel Ihnen frommen, Doch ſoll mein Schweſterchen Marie“ Im Blätt'l“(ſo ſagt ſie) mal kommen. Denn folgendes hat ſie vollführt: Sie hat mit dem Titel„Fanfarie“ Gedichtet ſelbſt und komponirt Die reizendſte, lieblichſte„Arie“. Pikaut und neu iſt dabei jedenfalls das Reimſpiel: „Makie, Fanfarie, Arie“ 5 Abonnent L. S. bier, Eine weitere hübſche Löſung mag hier Platz finden. Marie⸗Arie. Wie hat ſo oft Jung Werners Lied So ernſt mich und ſo weich geſtimmt, Welch' Schmerz durch uns're Seele zieht, Wenn er von„Marie“ Abſchied nimmt, Von der geliebten, theuern Braut, Der keine kaum an Liebreiz gleich; Voll Wehmuth klingt und doch ſo traut Die„Arie“ an Wohllaut reich! Senden Sie uns einmgl gefälligſt eine Probe ein. Abonnent K. B. M. Die Nebenbahn Mannheim⸗ Viernheim Weinheim dſt ein Pripgtunternehmen, das aller⸗ dings der badiſchen Polizei⸗Aufſicht unterſtellt iſt. inſodeit die Bahn badiſches Territorium durchmißt.— Die Zugänge und in Ppeepenler hat der Vermiether zu beleuchten. Wenn ſich ein Y iether an den im Hofe vom Vermiether aufgeſtell⸗ ten Gegenſtänden verletzt, ſo iſt Letzterer für daraus erwach⸗ ſende Beſchädigungen haftbar Abonnent S. WrNN Wir ſind allerdings große Freunde der Verdeutſchung und der Verdrängung der Fremd⸗ wwörter. Auch das iſt uns nicht ganz unbekannt, daß die rade in der„journaliſtiſchen“(auch ein Fremdwort!) Sprache herrſcht ein großer Reichthum von Fremdwörtern, welche im Zeitungsgeſchäft auf Schritt und Tritt ſich aufdrängen. Die Zeitung wird geſchrieben von„Redakteuren“ und von dieſen zuſammengeſtellt, der„Reporter meldet ſeine Neuigkeiten, der Schriftſetzer ſetzt das Blatt aus„Typen“ und der„Met⸗ teur“ reiht die Artikel in die einzelnen„Rubriken“ ein. Auch die Verſchiedenheit der Schriftarten und die Grade der Typen werden durch Fremdwörter bezeichnet(Fraktur, An⸗ tiqua; Cicero, Garmond, Petit, Colonel, Nonpareil; Verſa⸗ lien ꝛc. ꝛc.). Die Ausmerzung der Fremdwörter geht alſo auf dieſem Gebiete nicht ſo leicht, wie Sie ſich das vorſtellen. Einzelne Blätter haben übrigens angefangen, das Wort „Feuilleton“ mit„Kleine Zeitung“ zu verdeutſchen. Abounent Ph. K. Weinheim. Nach Mittheilungen der königl. Polizeidirektion in München iſt Herr Profeſſor Dr. Georg Chriſtoph Wittſtein am 1. Juni 1887 zu München verſtorbeu. Abounnent L. F. Heidelberg. Die fortgeſchriebene Bevölkerungszahl der Stadt Berlin betrug am 28. Oktober .461 0 ſie hatte gegen die Vorwoche um 4184 Seelen vermehrt. Abounent L.., Heidelberg. Wenn Sie Ihren Sohn in der kaiſerlichen Marine als Cadett unterzubringen wünſchen, müſſen Sie ſich ſchriftlich verpflichten, demſelben einen Monatszuſchuß von mindeſtens ſechszig Mark zu ge⸗ währen. Die erſte Equipirung erfordert einen Aufwand von gegen 1000 Mark. Abonnenten G. und Sch. Wagbänſel. Sie haben nicht das Richtige getroffen, die Auflöſung iſt nicht„Rhein“ der„Reinfall“ iſt nicht auf unſerer Seite. Abonnent G. L. Neckarhauſen. Torfſtreu konnte früher bei der Freiherrl. v Berckheim ſchen Verwaltung in Weinheim bezogen werden. Wenden Sie ſich an dieſe, welche Ihnen nähere Auskunft gewiß ertheilen wird. 5 Abonnent 3. D. Birkenau. Oeſterreich. Loos nicht gezogen. Abonnent H. B. Mercheuweiler. Wenn die Schenk⸗ ung nur eine geringfügige geweſen und dabei das Notherben⸗ recht der übrigen erbberechtigten Geſchwiſter nicht verletzt iſt, wird kaum etwas dagegen auszurichten ſein. Ueber den Ver⸗ mögenstheil, worüber man unter Lebenden verordnen darf, finden Sie das Nähere im Landrecht Satz 913 und folgende. Abonnent G. H. Buchsweiler. Die beſte Legitima⸗ tion iſt immer ein Paß. Auch ein Geburts⸗ und Heimaths⸗ ſchein werden genügen. Vergeſſen Sie aber ja nicht, ſich vor Ihrer Ueberſiedelung auf dem Polizeibureau und auf der Rathſchreiberei Ihrer Gemeinde Anonyme Briefſtellerin in Breslau. Mittheil⸗ ungen oder Berichtigungen, welche uns ohne Namens⸗Unter⸗ ſchrift zugehen, vermögen wir nicht zu berückſichtigen und können denſelben auch keine Aufnahme gewähren. Wenn Sie nicht über die eingeſandten drei Mark in Briefmarken dispo⸗ niren, werden wir dieſelben der Armenkommiſſton für ihre Zwecke überreichen. Abonnent A N. in K. Die Stadt Berlin beſitzt 120 Apotheken, ſo daß auf cg. 12,000 Perſonen eine Apo⸗ theke gerechnet werden kann. Die älteſte Apotheke Berlins iſt die Simons⸗Apotheke in der Spandauerſtraße, welche be⸗ reits ſeit 400 Jahren beſteht. Die gleichen Namen kom⸗ men bei den Berliner Apotheken mehrfach vor; es gibt nicht weniger als 10„Adler“⸗Apotheken: rothe weiße, ſchwarze Adler ꝛc. ꝛc. Eine Apotheke heißt Kaiſer Wilhelm⸗ Apotheke und eine andere nennt ſich Moltke⸗Apotheke. — Tagesneuigkeiten. —, Lohn der Pflichttreue. Von der letzten Hofjagd bei Ohlau wird von dem in Ratibor erſcheinenden„Ober⸗ ſchleſ. Anz.“ eine Epiſode mitgetheilt, welche das gengunte Blatt zwar unter aller Reſeroe, aber mit dem Hinzufügen veröffentlicht, daß der Fürſt von Pleß der Gewährsmann ſei. Derſelbe hat nämlich beim letzten Kreistage den an⸗ weſenden Herren erzählt, wie durch die Pflichttreue eines Eiſenbahnbeamten ein großes Unglück verhütet worden ſei, Gelegenklich der Rückfahrt des Kalſers exeignete es ſich, daß der Fürſt von Pleß im eifrigen Geſpräch oder im Ertheilen von Befehlen auf dem Perron die Abfahrt des Zuges ver⸗ ſäumte und zurückblieb. In Aufregung darüber forderte er den Stationsvorſteher auf, ihm ſofort eine Maſchine zu ſtellen, damit er dem Kaiſer nachfahren könne. Der Beamte weigerte ſich indeß, dieſes Verlangen zu erfüllen, indem er darauf hinwies, daß bereits ein anderer Zug unterwegs ſein könne. Er blieb auch bei ſeiner Weigerung, als der Fürſt erklärte, jede Verantwortung übernehmen zu wollen. Noch während der Verhandlungen kehrte der Kaiſerzug langſa zurück. Der Kaiſer hatte die Abweſenheit des Fürſten bemer und ſofort die Rückfahrt anbefohlen. Hätte der Stations⸗ vorſteher den Wunſch des Fürſten erfüllt und die Maſchine geſtellt, die dann doch jedenfalls mit vollem Dampf gefahren wäre, ſo wäre ein Zuſammenſtoß mit dem zurückkehrenden Kaiſerzuge unvermeidlich geweſen. Ein Doppelmord wurde in Schbneberg an der Weichſel begangen. In dem Dorfe wohnt eine gewiſſe un⸗ verehelichte Mathilde Gradetzki, welche Hökeref betrieb. Montag bemerkten mehrere Einwohner von außen, daß in der Stube eine große Blutlache war. Man drang in die verſchloſſene Wohnung ein und hörte aus dem Keller den Ruf:„Ich lebe noch!“ Dort fand man die G. im Blute liegend und unter ihr die Leiche eines 1 55 Mannes, etwa einen Fuß tief im Waſſer. Die Baarſchaft und mehrere Werthſtücke ſind der G. geraubt. Der Thäterſchaft verdäch⸗ tig erſcheint ein Knecht, Namens Lemke, welcher früher in dem Borfe gedient, päter beim Militär eingetreten, aber von ſeinem Truppentheil deſertirt iſt und ſich mehrere Tage in Schöneberg umhergetrieben haben ſoll. L. hat, wie man Bezeichnung„Feuilleton“ ein franzöſiſcher Ausdruck iſt. Ge⸗ Sonntag, 2. Dezember 1888. glaubt, mit einer Axt auf die Gradetzki eingeſchlagen in dieſem Augenblicke dürfte der 18jährige Jüngling, deſſen Leiche man gefunden hat, in den Laden gekommen ſein, um Einkäufe zu machen. Vermuthlich iſt er auf den Hilferuf der G. in deren Stube geeilt, um ihr Beiſtand zu leiſten, worauf der Räuber ſich gegen ihn kehrte und ihn erſchlug. Nach den Umſtänden zu ſchließen, hat der Mörder ſeine beiden Opfer für todt gehalten und ſie in den Keller ge⸗ worfen. Näberes über den Hergang des Verbrechens dürfte die bereits im Gange befindliche Unterſuchung ergeben. Die größte Waage der Welt dürfte diejenige ſein, welche dieſer Tage auf dem Kruppſchen Gußſtahlwert in Eſſen geaicht wurde. Dieſelbe hat eine Tragkraft von 100,000 Kilogramm. — Ein furchtbares Geſtandniß. Aus Prag wird gemeldet:„Der Rekrut Joſeph Gärtner ſtand ſeit 1. Okt d. J. in Turnau in Garniſon, von wo er während dieſer Zeit nun ſchon zum zweitenmale deſertirte. Er wurde auch diesmal aufgeſpürt und feſtgenommen. Beim Verhör geſtand Gärtner, daß er im Alter von vierzehn Jahren das Vater⸗ haus angezündet und im Jahre 1876 ſeinen Vater erdroſſelt habe. Um einen Selbſtmord glauben zu machen, habe er den Leichnam des Vaters dann auf einem Baume auf⸗ Gärtner wurde ſofort dem Gerichte in Turnau ein⸗ geliefert.“ — Mord. In Preßburg wurde ein Pionier auf offener Straße dicht bei der Honvedkaſerne ermordet. Einige Vorü⸗ bergehende ſahen einen Civlliſten plötzlich ſich auf den Pionier ſtürzen und dieſen niederſtechen. Polizei und Militärbehörde haben die umfaſſendſten Maßregeln zur Entdeckung des Mör⸗ ders angeordnet. — Erſtochen. Der Einjährig⸗Freiwillige Famis aus Weinberge wurde bei einer Feldübung in Jungbunzlau von dem Rekruten Sugydr mit einem Bajonnet ins Kreuz ge⸗ ſtochen und ſofort getödtet. Die That, die Jolge eines un⸗ glücklichen Zufalls, wirkte ſo erſchütternd auf Snaydr, daß dieſer ohnmachtig vom Platze getragen werden mußte. — Ein Zweikampf unter Indiauern. Nicht nur unter Europäern, ſondern auch unter Wilden finden mitunter Zweikämpfe aus Eiferſucht ſtatt, wie wir aus einem aus Neuſeeland kommenden Berichte erſehen. Einige Tagereiſen von Auckland entfernt, beftudet ſich ein neuerdings gufblühen⸗ der Badeort, Te⸗Aroha, in deſſen Nähe ſich ein ziemlich be⸗ trächtlicher Stamm der Maoris, der Ureinwohner von Neu⸗ ſeeland, angeſtedelt hat. Ein dort wohnender Deutſcher ſchil⸗ dert nun in einem der„T..“ zur Verfügung geſtellten Briefe den erwähnten Zweikampf folgendermaßen:„Vor einigenTagen beſuchte mich ein junger Maori⸗Krieger, der ſich mit mir be⸗ reits ſeit einiger Zeit angefreundet und mir vielfach intereſ⸗ ſante Aufſchlüſſe über Lebensweiſe und Eigenthümlichkeiten ſeiner Landsleute gegeben hatte. Dies Mal lud er mich nun ein, einem Zweikampf beizuwohnen, der zwiſchen zwei jungen Häuptlingen ſeines Stammes ausgefochten werden ſollte. Die Veranlaſſung zu dem Streite hatte eine junge Maori⸗Schöne gegeben, um deren Gunſt ſich heide Herren ſtritten. Als ſich die Dame von dem Einen entführen ließ, hatte der Andere den glücklichen Nebenbuhler gefordert.— Als wir die zum Kampfplatz auserſehene Waldlichtung betraten, fanden wir die Männer des ganzen Stammes ſchon verſammelt; von den weiblichen Mitgliedern des Stammes war nur die umſtrit⸗ tene Schöne und deren Mutter anweſend, die Beide zur Seite ihres zukünftigen Gatten bezw. Schwiegerſohnes Platz ge⸗ nommen hatten. Dieſen Damen war in dem zu erwartenden Schauſpiel ebenfalls eine Rolle zugedacht. Die beiden Käm⸗ pfer waren in einer angemeſſenen Entfernung, vielleicht 30 Schritt, von einander aufgeſtellt worden und gahen ſich mit wüthenden Blicken an. Es wurden nun dem Verſchmähten, der die Forderung erlaſſen hatte, 15 hölzerne, mit eiſernen Spitzen verſehene Lanzen eiugehändigt. Auf ein von dem Stammesälteſten gegebenes Zeichen warf er dieſe Speere mit fabelhafter Geſchwindigkeit aad ſeinen Gegner, der durch Abwehren mit den Händen und durch zur Seite ſpringen dik gegen ihn fliegenden Geſchoſſe unſchädlich zu machen ſuchte, was ihm auch bei allen 15 aufs Beſte gelang. Inzwiſchen ſammelte die Maori⸗Schöne die weithin zerſtreuten Lanzen und übergab dieſelben ſodann ihrem Geliebten, der nun nicht minder ſchnell und geſchickt die Speere zurückſchleuderte und mit dem 12, ſeinem Gegner den linken Arm durchbohrte Den offtciellen Schluß des Kampfes deutete endlich die Schwieger⸗ mutter dadurch an, daß ſie die 15 zerſtreuten Speere ſammelte und über ihrem Kniee zerbrach. Ein allgemeines Feſtmahl, an dem ich aber wegen der mangelhaften und verdächtigen Zubereitung einiger Speiſen lieber nicht Theſl nahm, been⸗ digte in verſöhnender Weiſe den Streit. Der Verlauf des Kampfes hatte für mich dadurch noch beſonderes Intereſſe gebabt, daß, während Urſache und Art der Herausforderung ganz europäiſch waren, der Fordernde, und nicht wie bei uns der Geforderte in der oben geſchilderten Weiſe einen erheb⸗ lichen Vortheil vor ſeinem Gegner erhielt.“ ＋ 20787 J. J. Peter, Mübelfabriß, Mannheim Boflieferant Se. Aof. Tofeif des Veoe; Fabrik u. Tager C 8. 3— Außgſtellungsſtltale N 2. 8 Uebernahme von eompletten Wohnungs⸗Einrichtungen inel Vorhänge, Teppiche, Lüſter, Decorationsgegenſtände etc. Großes Jager Uon ferligen Möbeln in der einfachſten bis zur reichſten Durchführung. Sigenes Atelier für Entwürfe. Aoſtenanſchläge bereſtwilligſt. 20 Muſterzimmer in jeder Preislage. König gudwigs mMledaille Nürnberg 1886 für hervotragende kunſtinduſtrielle Ceiſtung. Schirmfabrik F. Köruer 20956 E., 4 Breiteſtraße.

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In der geſtern ſtattgehabten Generalverſammlung wurde die Dividende für das Geſchäftsjahr 1887/1888 auf Vier Mark pro Actie feſtgeſetzt und kann die Dividende gegen den ſechsten Divi⸗ dendenſchein vom 1. Dezember d. Js. an bei der Mannheimer Volksbank.⸗G. hier erhoben werden. 20906 Mannheim, 30. Nov. 1888. Der Auffichtsrath. Actienbrauerei Ludwigshafen a. Rh. In der heutigen Generalverſammlung wurde die Divi⸗ dende für das Geſchäftsjahr 1887/88 auf 20841 140 Mark pro Actie feſtgeſetzt, welche gegen Einlieferung des Coupons Nr. 26 auf dem Buxeau der Geſellſchaft dahier erhoben werden können. Ludwigshafen a. Rh., den 28. November 1888. Actienbrauerei Tudwigshafen a. Rhein. Der Vo rſtan d: Felix Müller. Kohlen-Preisverzeichniss. In Folge bedeutenden Aufſchlags ſämmtlicher Zechen werden die Verkaufspreiſe der 20788 Ruhrkohlen für den hieſigen Privathedarf 05 17 Dezember ab bis auf Weiteres wie folgt eſtgeſetzt: Fettſchrot M.—.700 E2 Nußkohlen, gewaſchen u. geſiebt„—.95.8 Stückkohlen„.15 82 Anthraeitkohlen 5„.40) 3 Die Notirungen verſtehen ſich netto Caſſa bei Ab⸗ nahme mindeſtens ganzer Fuhren, für kleinere Bezüge und Beanſpruchung längeren Credits bleibt entſprechende Erhöhung vorbehalten. Bei Beſtellungen über die Stadtwaage hat der Empfänger das Waaggeld 1 Pfg. per Centner zu tragen. Maunheim, den 30. November 1888. Anzeige. Wir beehren uns, Ihnen die ergebene Mittheilung zu machen, daß Herr Jean Dann mit dem heutigen Tage aus der Firma Hartmann& Dann Aesscuranz-Burtan, Helz-, Koblen- und Baumaterialien-Handlung dahier austritt und dieſe Firma erliſcht. Der verbleibende Theilhaber Herr Johann Friedrich Hartmann übernimmt das Geſchäft mit Aktiven und Paſſiven und führt daſſelbe unter der Firma Johaun Ftiedrich Hartmann Aſſecuranz⸗Bureau, Holz⸗, Kohlen u. Baumaterialen⸗ Händlung fort. 20558 Indem wir Sie bitten hievon Kenntniß zu nehmen, zeichnen wir Maunheim, 21. Nov. 1888. Hochachtungsvo Joh. Friedr. Hartmann. Jean Dann. Das Bureau befindet ſich bis auf weiteres& 4, 8. Mein Bureau befindet ſich von heute an bis auf Weiteres in dem Hauſe des Herrn Friedr. Brüſſel 20816 Lea H 4, 22. Mannheim, den 29. November 1888. Johann Friedrich Hartmann. Nußkoßken ewaſchen und geſiebt, wenig rußend; ſtückreiches Fett⸗ chrott, Antracitkohlen und Griquettes Marke B em⸗ pfiehlt beſtens H7, W. Jac. Hoch, 17,. Telephon Nr. 438. 10665 Geuerai⸗unzeiger Algemeiner Wettſtreit für Kunſt und Wiſenſchaft Brüssel 1888. Ehrenpreis daea n emn goldene Ledaille mit Bhrendiplom Goldene Medaille. 8 8 1 8 Karisruhe 1877 (Höchste Auszeichnung) Silberne Medaille. U 10 U Auerkennungs-Diplom. A2, 7 Hof-Photograph A 2, 7 Seiner Königlichen Hoheit des Grossherzogs von Baden Antwerpen 1685 I. Preis. —— Wien 1875 Silberne Medaille. Heldelberg 1888 I. Preis. Wien 1873 Frankfurt 1884 I. Preis. der Grossherzoglich. Hoheit Prinzessin Marie von Baden Herzegin von Hamilton. Im Besitze vorstehender Auszeichnungen, empfehle ich zu Weihnachten die in geschmackvollster, schönster Ausführung und neuester Ausstattung hergestellten Arbeiten meines Ateliers. 18870 Tapisserie. Grosse Weihnachts Ausstellung; zyu deren Beſuch wir die geehrten Damen höflichſt einladen. 20362 I.& E. Lein, N 1. 9 Kaufhaus. Wolmalraßen Erſatz für Roßhaare, jedoch billiger, weicher und angenehmer verfertigt das Stück ſchon von Mk. 20 an. 11952 Max Keller, 0 3, 10ll. Asphalt- und Cemenk⸗Arbeilen übernehmen in beſter Ausführung zu reellen Preiſen und unter Garantie 14174 L. Seebold& Co., Asphaltgeschäft in Wiesbaden nnd Mannheim. 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Zur Entgegennahme von Gaben ſind bereit: Fräulein Kegel, 1. 75 97 odins, 2 3, 34; Frau de Haas, H 7, 26; Frau Kahn, K 3, 1011; Frau Marx, P7, 18; Herr Prediger Schneider, 20 2, 23 und der Gemeindevor⸗ ſteher Duffing, K 2, 11. 20076 Bitte.“ Beim Herannahen des Weih⸗ nachtsfeſtes bitten wir auch in dieſem Jahre wieder die Freunde nſe Kleinkinderſchule um günde Gaben, damit wir den 150 Lindern unſerer Anſtalt, die faſt alle der Klaſſe der Armen 5 E= bören, eine Weihnachtsfreude reiten können. Die Unterzeichneten ſind zur Annahme von Geſchenken für dieſen Zweck gerne bereit. Mannheim, den 28. Nov. 1888. Pfarrer Greiner, K 1, 13. Laufm F. A. Walter, D 8,3. Frau L. Leicht, H 7, 20. rau A. Ruppert, Europ. Hof. 25 F. Schrader, 2 1, 2. Jorgel. Waiſenverein. Zur Feier des Tempelweihe⸗ Feſtes(C anuka) findet Mitt⸗ woch, 5. Dezember, Abends 5 Uhr, im Klauslokale w. 11, eine Beſchenkung unſererpfleg⸗ linge ſtatt, wozu wir alle Freunde und Gönner ergebenſt einladen. Der unterzeichnete Frauenvor⸗ ſtand iſt bereit freundliche Gaben zu dieſem Zwecke entgegen zu nehmen. 20315 Mannheim, 20. Novbr. 1888. Fr. Aberle, Henriette, 8 2, 9½. „ Dreifuß, Emma, J 1, 7½. „ Gieſer, Pauline, O 7, 5. „ Hachenburg, Johanna, B 6, 6 „ Maas, Delfine, E 3, 16. „ Neumann, Nanni, M I, 8. „ Nöther, Sara, D 7, 6. „ Traumann, Sofie, O 7, 6. Zimmern, Henriette, K 6, 3 Nheiu⸗Danpffhiffahrt. Kölnische und Düsseldorfer Gesellschaft. Personen- und Güterbeförde- rung nach allen Rheinstationen bis Rotterdam und in Verbind- ung mit der Great Eastern Eisenbahn nach London via Harwich. Abfahrt von Mannheim vom 25. Okt. ab: Morgens 5½ Uhr nach Köln- DüsseldorfArnheim- Rotterdam und Zwischenstationen. Abfahrten von Mainz: Morgens 7½½ und 10 Uhr bis Köln, 11 bis Coblenz, sowie Mittags 12 Uhr nach Mannheim. Weitere Auskunft über Frach- ten etc, ertheilt Die Agentur. Actien⸗Geſellſchaft Talterſall. 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Wozu wir unſere verehrlichen Mitglieder hiermit höfl. einladen mit der Bitte gefl. pünktlich er⸗ ſcheinen zu wollen. 20776 Der Vorſtand. Ler Club. Sonntag, Nachm. von 5 Uhr ab Vesper im Lokal. 15961 Der Vorſtand. Ortsverein der denlſchen Liſchler(Ichreiner) u. verm. Berufsgenoſſen. Am Samstag, den 1. Dez. Abends 8½ Uhr Mitglieder⸗Verſammlung im Lokal zum„halben Mond“. Die Mitglieder, welche noch im Beſitze von Büchern unſerer Bibliothek ſind, werden freundl. erſucht, ſolche behufs Abſchließ⸗ ung des Inventariums alsbald zurückzubringen. 20740 Umfzahlreiches Erſcheinen bittet Der Vorſtand. Geſangverein Contordia, Heute Samſtag Abend Probe. Um vollzähliges Erſcheinen bittet Der Vorſtand. Samſtag, den 1. Dezember, Abends 9 Uhr im Lokal(Ferd. Schmitt) Saupt⸗Verſammlung. Beſprechung: Weihnachts⸗Be⸗ ſcheerung betr. 20908 Wir laden hiezu unſere ver⸗ ehrlichen activen und paſſtven Mitglieder freundlichſt ein. Der Vorſtand. Heirath. Wollen Sie einem gut ſtituir⸗ ten Herrn, auch hoh. 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Hochachtend 20484 Hans Drinneberg Atelier für Glasmalerei Karlsruhe. „Die Beſichtigung der Ausſtellung iſt bei freiem Zutritt während der ganzen Tageszeit geſtattet. BVertreter für Maunheim A. tasdlenteufel, O 2, 10. Photographien jeden Genres nach allen Ver- fahren. Aufträge zu Weihnachten bald- möglichst erbeten. 19360 Jacob Hartmann sen., G 5, gegenüber der Arinitatiskirche. Empfehle Tunzſhuhe, Ballſchuhe in Bronee „ Gems Perlgeſtickt „ Chagrin von 3 bis 6 Mark. (Strassburger) 3 06 („Neueſte Nachrichten General-Anzeiger für Elsass-Lothringen. S 2/ Inseriren brinat dewinn 7 E 2 2 8 2 8 Tüglich über 5 ＋ S3 83— notariell begfaubigte 2 Auflage! 2 — E— 2 8 5„ nseriren bringt Gewinn! 8 Erstes wirksamstes Insertionsorgan der Reichslande von ſämmtlichen den cwerfteſtee Notaren ꝛc. 12679 Kurzgeſchnittenes trockenes Tannen⸗Bündelholz * 11 Material zum Feueranzünden liefert 0 er Centner frei ans Haus. Jac. Hoch, H 7, 28. Telephon Nr. 834. Yhilharmoniſcher Verein. Untrumental-Husik.) Die Proben zu unſerem zweiten Coneerte beginnen Dienſtag, den 4. Dezember in unſerem Lokale Stadt Lück, P 2, 10 halb 9 Uhr Abends. Anmeldungen von nenen aktiven Mitgliedern werden bis zum 15. Dezember enigegengenommen von dem Dirigenten Herrn Hofmuſikus Th. Gaulé(0 2, 13/14) und den Vorſtandsmit⸗ gliedern Herren Th. Sohler(O 2, 1) und Jac. Klein(E 1, 16). Wir bemerken noch, daß wir unbemittelten, befähigten Dilet⸗ tanten gerne die koſtenfreie Mitwirkung in unſerem Vereine ge⸗ ſtatten. Der Vorſtand. Lieder Eranz. Samstag, den 1. Dezember 1888, Abends 8 Uhr Abendunterhaltung darauftoigenden Tanz, 5 im Saalban. 20212 Näheres durch Rundſchreiben. Der Vorſtand. Sängerbund. Donnerſtag, den 6. Dezember, Abends 7 Uhr Muſikaliſche Aufführung im Conecertſaal des groſtherzogl. Hoftheaters. —— 0 18 ＋4 Kaufmänniſcher Verein. Dienſtag, den 4. Dez., Abends 8 Uhr im Liedertafel⸗Lokale, K 2, 24%½5 20577 Herren-Abend wozu wir unſere verehrl. ordentlichen und außerordentlichen Mit⸗ gliebder hiermit freundlichſt einladen. Zum Eintritt berechtigen die Legitimationskarten pro 4. Quartal 1888. Der Vorſtand. „Olymp.“ Sonntag, den 2. Dezember 1888 Herren-Abend mit humoriſtiſchen Vorträgen im Lokal„Deutſche Eiche“, 8 4, 19, wozu wir die verehrl. Mitglieder nebſt Freunde und Gönner des Vereins höflichſt ein⸗ laden. Der Vorſtand. Frohsinn. Samſtag, den 1. Dezember a.., Abends 8 Uhr General-Versammlung. Tagesorduung: Rechnungſtellung; Vorſtandswahl; Be⸗ ſprechung verſchiedener Vereinsangelegenheiten. 20602 Um vollzähliges Erſcheinen bittet Der Vorſtand, Geſang-⸗Verein Vavaria. Sonntag, den 2. Dezember, Abeuds 7 Uhr Familienabend mit komiſchen Vorträgen und Geſang wozu die Mitglieder freundlichſt einladet 20612 Der Vorſtand. A A— Ftoheſcher Stenographen⸗Verein. Wir erlauben uns hiermit, diejenigen Herren, welche ſich zur Theilnahme an unſern neuen Unterrichtskurſen gemeldet haben, zu einer Beſprechung behufs Eintheilung der Kurſe und Feſtſetzung der Unterrichts⸗Abende auf Dieuſtag, 4. Dezember, Abends ½9 Uhr in unſer Vereinslokal Zum Zwiſchenakt B 2, 12 ergebenſt einzuladen. 20926 Etwaige weitere Anmeldungen können an dieſem Abend noch erfolgen. Der Vorſtand Friedr. Stoll, I. Vorſitzender. Gabelsberger Stenographenverein. Wir übernehmen jederzeit die Uebertragung von Stenogram⸗ men nach Gabelsberger, die ſtenografiſche Aufnahme und alsbal⸗ dige Uebertragung in Kurrentſchrift von mündlichen Verhand⸗ lungen und Vorträgen aller Art, auf Wunſch auch die Verviel⸗ fältigung derartiger Uebertragungen. Honorar nach Vereinbarung. 206387 Der Vorſtand: Dr. Landgraf. Vebersetzungs-Bureau. Wir machen den verehrl. Handelsſtand darauf aufmerkſam, daß wir Ueberſetzungen in folgenden Sprachen beſorgen: Franzöſiſch, Italieniſch, Engliſch, Spaniſch, Holländiſch, Por⸗ tugieſiſch, Rumäniſch, Däniſch(Norwegiſch), Schwediſch, Ruſſiſch 20903 20795 Großer Mayerhof. Heute Samſtag Abend, Anfang 8 Uhr SGONGERT Morgen Sonntag Nachmittag, Anfang 3 Uhr GROSSES CONCGERT der Hauskapelle(Kapelle Petermann). 20909 M. Weiß. §3, 2½ Restauration Wagner.& 3, 2, Sonntag, den 2. Dezbr. 20980 Großes Streich Concerl. Anfang 3 Uhr. Neuer Rheinpark. Sonntag, 2. Dezember, von Mittags 3 Uhr an SERIT ausgeführt von der hieſigen Dragonerkapelle. Brillante elektrische Beleuchtung, ff. Lagerbier. Für gute Speiſen und Getränke iſt beſtens geſorgt Es ladet freundlichſt ein Der Beſitzer F. Geyer. Der Saal iſt geheizt. Entree frei. Hotel National vis--vis dem Bahnhof Cafs, Reſtaurants erſten Ranges Anerkannt gute Küche. Münchener Bier. Mittagstiſch und Abendeſſen im Abonnement, ſowie volle Penſion zu mäßigen Preiſen. 2 R. Voigt. 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Aber wirkliche„Meister vom Brett“— nieht grundsätzliche Remisspieler— wussten und suchten— offene Feldschlacht dem Kample hinter Verschanzungen vorziehend— auch ebenbürtige Gegner auf's Geist⸗ reichste in ein unzérreissbares Matnetz zu verstricken.— Finzelne wohlaufgenom- mene Erscheinungen der Schachliteratur haben sich nicht vergebens an den, der fei- nen Partie-Pointe immer noch zugeneigten, Sinn des Publiküms gewendet. 80 die vor einigen Jahren erschienenen„Piflas de Ajedrez“, eine Sammlung kurzer, elegant abschliessender Partien. Aus dem gleichen Gesichtspunkte ist die gesteigerte Pflege des praktiscken Eudspieles in den verschiedenen Zeitschriften zu betrachten. Nun⸗ mehr hat sich auch Herr Adolf Rögner in Deipzig der schätzenswerthen Be- sorgung unterzogen, 120 mehr oder minder glänzende Opfercombinationen zumeist moderner Spieler in saubere Diagramme zusammenzustellen und unter dem viel- sagenden Titel„Vademecum der Cembinationspraxis“ zu verlegen. Das Büchlein ist„Herrn H, Zwanzig, dem sisernen Sehachkanzler, Vicepräsiden- ten der„Augustea“, Ehrenmitglied zahlreicher, einzeln aufgeführter, grösserer und kleinerer Vereine in Verehrung zugeeignet.“— Der Himmel beschütze den verdienst⸗ vollen Herrn Zwanzig vor seinen Verehrern! Das Werkchen, dem wir demnächst einige Beispiele zu entnehmen gedenken, kann Freunden der Partie empfohlen wer⸗ den und mag auch Componisten zu kunstgemässer Bearbeitung interessanter Spiel⸗ wendungen Anregung gewähren.— Der Lernende zwar sollte stets bedenken, dass nicht in dem Erkennen eines auf der Oberfläche sich darbfetenden„Brillantzuges“ die Kunst der Spielführung liegt, sondern in der vorausgshenden zielbewussten Ver- müpfung der Züge au scheinbar unvermittelt hereinbrechender, unabwendbarxer Ka- tastrophe. Auflösungen. Nr. 327.(Von Svobodin Pajkr), 9 g2—g8, ebedd; 2) Dbs—dl, beliebig; 3) S od. Dg. .„—f5 2) Dbssced od. 155(aual), bel.; 8) Dg. Nr. 328.(Von J. Dobrusky). 5 8f2—h1, LgaychI; 2) Dez—bh2; 8) S od. B Nr. 329.(Von Kohtz und Kockelkern). )—as, 48—d8; 2) LI3—g2, dB6—d4 3) Kf2—g3, Kls—e2; 4( I82—flz. 1).. Kds-dd; 2) Deli—d2-L, Kdd=es; 0) LI dS, beliebig; 4 DPd2—g5 f. oo„Kdd—c4; 3) Dda-b4, Ked-=d3; 4) Lfged=h. Nr. 330.(Vom Einsiedler in Schwabing). ) SbE— d5, beliebig; 2) 8 od. Fahgen Nr. 331.(Von M. W. Jensen). 1) Les-g1, Ser Kd5; 2) Dbs—e5.., födces; 3) Sed—déz=. „Se/—c6; 2) 804—d2.L, Kedded5; 3)—ed=, ˖)..„ Thrts; 2) Dbs—de, bellebig; 3) S⸗. 8„Kel Kdg5; 2) Dbs— d6é, belisbig; 3)=. Bichtig eben von H. G. in Berlin; N. H. in Jaworow; H. E. in Freiburg und A. O. hier. 5 Beriehtigung. Die Partien in Nr. 46, Seite 182 und 183 sind mit den Nummern 242, 248 und 244 zu versehen. Briefkasten. P. H. Berlin, H. L. in WISsmar, H. E. in Freiburg, N. H. in Ja worow, J. K. in San Remo. Gefällige Zusebriften, bezw. Beiträge. mit verbindlichem Danke empfangen. Directe Beantwortung vorbehalten. E. D. in Hannover. Expedirt wurde richtig. Wir liessen die nicht angekommene Nummer nochmals an Sie abgehen. Freündl. Gruss! I. M. in N Urnberg. Für Mittheilungen sehr verbunden; solche sind immer ex- Wünscht. Monirtes wurdle besorgt. v. H. und d. L, in Wiesbaden. Beide Karten sind uns richtig zugegangen. Ver- bindlichen Dank. I I. in Wien. Von gefalligen Mittheilungen verbindlichst dankend Kenntniss ge⸗ nommen. 1 E. in Gross-Zombor. Sehr erfreut, Brief folgt. Besten Dank und Gruss! n Künchen, Jhrem Wunsche würde gerne entsprochen. Freundl. Gruss! Mit Heutigem habe ich mein Geſchäft von F 4, 8 nach äußerſt billigen Fabrikpreiſen fort. größere Parthien Geſchäftsbücher, Stahlfedern, Luxusbrief⸗ 12 9 Reinwolle, ſowie ſonſtige Reſte für 9ganze Kleider paſſend, neu angekommen. Verkauf wie ſeither ſehr billig. 20838 Th. Hirsch Wwò., E J 18. aheneef derkeen ftla. Tannen⸗ und Buchenholz kleinert und Sterweiſe empfiehlt in trockener Waare zu billigſten Otto Hayd. 2,.e 12036 —— I. Fh. Zeyher, K 3, 4, am Hecharhafen. 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Schwarz: Hirschler. 1) e2—e4 e7—e5 23) Tdids S e6 7/ 2) Lf1—04 8g8—f6 24) TdSdceS Tas&e8 3) 8g1-13 8f65α,i 25) Tf1—d1—f5 7 Eine gute Entgegnung. Auch)... d7—d5 kann geschehen. ) Dies ist nicht minder stark, wie 9)..—0. ) In Betracht käme auch 10) Ke2 f2, Sda—ed-＋; 11) Kf2—g1. Es konnte 11) Sfgeß, Dds-—e7; 12) Keg—ds,—0; 13) Tal—el geschehen. ) Sehr stark. Nimmt der L den Bfͤ nicht, so droht 17) Dds-d7. ) Gseigneter wäre wohl 17) Le4—e2. ) Es giebt nicht viel Auswahl. Geht die D nach bs, o oder di, 80 folgt 19) 4 8b1—es Se4 es 26) 84—08 Kgs170 155 11 0 ete. Ebenso nach 19) Thi—dl. Das Beste . ee e) Wenn 21) Lod—b5, Tas—es.; 22) Kes-—18, Dds-d5f; 28) Kf8—fN, Dds—df —860 25) Tan—d—ge 24) K bel.; Tes—es und gewinnt. 0 7) Ddl—e2 ILIfS—g7 29) 93—46 Se6—da⸗) 8) Le1—Hf4 d7-d5 30) Seg3.d5 Sdadec2 2 31) Lgöf6 g7-f8 Partie Nr. 251. 10) Le4—bg 0— 0 32) LfGEẽeB5! Tes—es6 Russische Eröffnung. 11) Lf4—eg Dds—e7 38) 8 d5—f6. Tes6dcf 6(Gespielt zu Warschau, am 17. April 1888.) 12) 03—049) d5 ο) 34) Lebpef 6 65—04 Weiss: Zabinsky. Schwarz: Alapin. 18) Lbssscea-ꝰꝗ LeS-e 35) Kg1—f1 b6—-b5 1) e2—e4 e7—e5 10) S e5—g6 De7dce2- 14) De2— dg SbS— d7 36) Kf1—e2 b5—b4 2) 8g1—-f8 8g8—6 11) S gadee Tha—hs6 15) a2—ag IfS— ds 37) agdeb4 SoNb4 3) 851—08 ILf—b4 12) Se2—-f40) Les-f5 16) Dds—b3 Lebce4 17) Dbsee 4＋. De7-f7 38) Lf—e7 ILf SDcCe7 39) Td7oce7 Sba- da 4) Lf—04) 8f6Ge4 5) LoANf7i) KeSDt 7 18) Sgö-h4 IIf5402 14) SfA d5) Th6—es- 18) Dea—ba4 b7—b6 40) Te7—b7 47—a5 6) So8deeA d7db5ᷣ 15) 8 dõ—es Lo 2— ds 19) Db4- dé 66—05 41) 92—g3 Kg8—f8 7) SfSe5-E Kf7-g8 16) b2—b3) Lb4—e7 20) Dd6—e7 Df7-es5) 42)—4 Kf8—g8 8) Sed4—g3) Dds—e7 Aufgegeben. 21) 8f8—d2 847—-—f8⸗) 43) Ke2—d2 45—34 9) Ddl—e2) by-ho 22) 8 d2—e4 818—e6 44) Kd2—02 Aufgegeben. 5) Vorzug verdient 4) Sfg eß. ) Veblicher und besser scheint 6).. Sbs—e6 zu sein.) In Betracht käme 5) Scg Ked, d7—d5; 6) Sfghceb5, Dds—e7; 7) O0-0, De7ce5; 8 ) Ein— 0 Zug, dessen nachhaltige Wirkung der folgende Angriff des Weissen eweist. ) Besser wäre hier, nicht auf die Intention des Anziehenden einzugehen, sondern den Bd5ß auf dd aufzuopfern. Folgte dann 13) c4—e5-,, so0 Les—e6 und Weiss müsste, um den-Bauern nicht zu verlieren, tauschen, wonach sich die Spiele ziemlich ausgleichen. Nicht rathsam wäre, hiernach 15).. Desdca2? zu spielen, denn Weiss würde durch 16) b2—b3 die schwarze Dame einengen und bei Aufopferung des L. auf dâ einen entscheidenden Angriff erhalten. Weiss übersah hier die Fortsetzung— anstatt des Textzuges— 13) De2dccA-g, in welchem Falle nach Kgü-—hs! durch 14) Les—c5 die Qualität gewonnen Wird. Schlecht wäre 13).. Def-—f7, wegen 14) Deäseff-=, ITfGDf7, 15) Tdi—ds-t und Verlust einer Figur und Qualität. ) Nothwendig, um 21) Sfa eß zu verhindern. ) Beachtung verdiente hier 21). f6—f5. ) Vorzusiehen wäre 23).. Des— ds, um den Weissen die Gelegenheit zu nehmen, die-Linie zu besetzen ) Es musste hier 26) Lg7-—fs oder f5—f4 gespielt Werden. )Falsch; jedenfalls entging dem Nachziehenden die folgende hübsche und ent- scheidende Combinatin A. Albin's, wodurch die Qialität und die Partie ge- wonnen wird. Anm. von K. Boldog.) Partie Nr. 250. Englische Eröffnung. (Gespielt zu Warschau, am 17. April 1888.) Weiss: Alapin. Schwarz: Zabinsky. 1) e2—e4=e5 12) badc5 e4Nf3- 2) 8g1—f38 8 bs—e6 13) Kegdef3 0— 0 3)—08 8g8—f6) 14) Lf—4 d7d5õ 4) d2— d4 8fGαe 15) od6-. Kgs—h8 5) d4— d5 Lf—05 10 ha—h4 15—400 6) dbö6 Le 5Def 2＋ 17) Ldef4%0 Dds ds 7) Kel—e2 b7% 18) g2—g8 e6—05 80 Ddi—a4—H5 19) Kf38—es!) Tf Scf4 9) 8b1—d2 S eddcd2“ 200 Los—d 10) Lelcde!) Lf2—e5 Aufgegeben.“) 11) b2—b4 e5—64 Se4—08.(D..) ) Besser wäre 8) Ddi—e2. ) Hier kann 9)—0, De7seß; 10) Tfl—el, D bel.; 11) Tel—es-g, und gewinnt Ths oder Les, geschehen. D..) ) Besser wäre 12) Sg6—14. ) Vorzug verdiente 14)—0. ) Ein Fehlzug, intolge dessen der Shâ oder der Tal verloren geht. Mit 16) Sh4—f8 konnte Weiss sich noch vertheidigen. (Anm, v. M..) Rundschau. Nürnberg. Der Schachelub„Nürnberg“ eröffnet Anfangs Dezember ein Winterturnier, wobei auf je zwei Theilnehmer ein Preis fällt. Die Preise bestehen aus Werthgegenständen.— Herr Dr. S. Tarrasch spielte am 20. November gleich- zeitig gegen zehn Gegner. Er eröffnete das Simultanspiel um 9½ Uhr Abends und hatte nach Verlauf von fünfviertel Stunden sämmtliche zehn Partien gewonnen. Literarisches. Partie- und Problemwesen pflegen in der Gunst des Schach- Publikums je nach den Leistungen ihrer Vertreter abzuwechseln. Vor den glanz- vollen Improv sationen genialer Meister der Partie, wie de la Bourdonnais“, Anders- sen's, Morphy's, verblassten selbst hervorragende Erzeugnisse des erfinderischen Fleisses gleichzeitiger Componisten. Die Anhänger des gegenwärtig wieder einmal die Praxis beherrschenden„Positionsspieles“ halten— und auch der ＋ J. H. Zuker- tort liebte es, sich in solchem Sinne zu äussern— jedes Opfer, rechtzeitig richtig erwidert, für fehlerhaft und suchen unter Vermeidung waghalsiger Verwicklungen vermittelst Vorschieben der Bauern in abwartender Weise auf die gegnerische Stellung zu drücken. Geistreichen, sich etwa darbietenden Wendungen brauche man nicht eben aus dem Wege zu gehen.— Sie finden sich zwar selten am Wege. — Wie schon die Praxis Philidors, eines der grössten Positionsspieler, durch Stam- ma's, dem Verlangen der Schachwelt nach Reizvollerem entsprechende, Endspiele er- güngzt wurde, so ist gegenwärtig gegenüber der berufsmässig trockenen Spielführung in Wettkämpfen und nieren das Problem als Gegengewicht mit Fug zu gesteigerter Geltung gelangt. Bei Turnieren und Wettkämpfen kommt es im Allgemeinen zu wenig auf die Art des Gewinnens an, daher viele unter deu „Meistern“ einen guten„Gewinn-Record“ höher anschlagen, als die„unsterb- Uchste“ Partie.— Natürlich soll die schwächeren Spielern gegen-

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