n der Poſtliſte eingetragen unter 8 Nr. 2249. 5 Abonnement: 50 Pfg. monatlich, 10 Pfg. monatlich, durch die Poſt bez. incl. Poſtauf⸗ ſchlag M..90 pro Quartal. Inſerate: Die Colonel⸗Zeile 20 Pfg. Die Reklamen⸗Zeile 40 Pfg. Einzel⸗Nummern 3 Pfg. Doppel⸗Nummern 5 Pfg. (Badiſche Volkszeitung.) Mannheimer der Stadt Mannheim und Umgebung. (98. Jahrgang. Amts⸗ und Kreisverkündigungsblatt Erſcheint täglich, auch Sonntags; jeweils Vormittags 11 Uhr. Verantwortlich: Chef⸗Redakteur ulius Katz. Für den Inſeratentheil: K. Apfel. U (Mannheimer Volksblatt.) Telegramm⸗ Abreſſe: „Journal Mannheim.“ Rotationsdruck und Verlag der Dr. H. Haas'ſchen Buch⸗ druckerei, (Das„Mannheimer Journal“ iſt Eigenthum des katholiſchen Bürgerhoſpitals.) ſämmtlich in Mannheim. Nr. 312. 1. Blatt.(deltphoan⸗Ar. 218.) (Notariell beglaubigt.) VUnſere heutige Nummer enthält 12 Seiten. ———.TBH KHKH— * Dir Hovelle zum Genoſſenſchaftsgeſetz. Bekanntlich liegt dem Reichstage ein die bisherigen Beſtimmungen des Genoſſenſchaftsgeſetzes abändernder Entwurf zur Berathung vor, der von einer der Regter⸗ ung naheſtehenden Seite folgendermaßen begutachtet wird: Die bemerkenswertheſte der Aenderungen iſt die beabſichtigte Einführung von Genoſſenſchaf⸗ ten mit beſchränkter Haftung. Schon ſeit Jahren machte ſich in immer weiteren Kreiſen die Anſicht geltend, daß die Solidarhaft der Genoſſenſchafter die Ent⸗ wickelung des Genoſſenſchaftsweſens in bedeutendem Maße hemme, und zwar deßhalb, weil bemittelte Perſonen ſich von demſelben in Folge des unvermeidlichen Riſikos viel⸗ fach fern hielten. Obwohl es auch an Stimmen nicht gefehlt hat, die ſich gegen die Einführung der beſchränkten Haftung bei Genoſſenſchaften ausſprachen, wir erinnern nur an den bekannten Beſchluß des 18. deutſchen Juri⸗ ſtentages von 1886, ſo haben die wirthſchaftlichen Gründe doch die Oberhand behalten muͤſſen, und man darf be⸗ haupten, daß ſich der Entwurf mit der oͤffentlichen Mein⸗ ung und den Anſchauungen der Sachverſtändigen auf die⸗ ſem Gebiete im Einklang befindet, und dies um ſo mehr, als er den Befürchtungen, daß die Creditfaͤhigkeit der Genoſſenſchaften durch die neue Beſtimmung leiden könnte, durch genügende Vorſichtsmaßregeln begegnet und keiner Genoſſenſchaft es verwehrt, die Solidarhaftung für ſich anzunehmen. Veon einſchneidender Bedeutung ſind die Vor⸗ ſchriften über das Konkursverfahren; die Genoſſenſchafter können zwar im Wege des Einzel⸗ angriffs zur Zahlung angehalten werden, indeſſen kann dieſer Einzelangriff in Folge einer genauen Ordnung des Umlegungsverfahrens erſt dann erfolgen, wenn trotz Nach⸗ ſchuß⸗ und Vorſchußleiſtungen die Befriedigung der Gläu⸗ biger durch beſondere Umſtände verzögert wird. Die di⸗ rekte Haftpflicht tritt alſo erſt ein, wenn die Befriedig⸗ ung der Gläubiger im Weſentlichen erreicht oder z. Z. überhaupt nicht zu erreichen iſt. Selbſtverſtändlich ſteht dem im Einzelangriff verurtheilten Genoſſenſchafter ein Regreßanſpruch zu, ſo daß alſo eine direkte Benachtheilig⸗ ung desſelben vermieden iſt. Den Genoſſenſchaften ſelbſt iſt zu ihrer Sicherung das Recht verliehen, den ausgeſchiedenen Ge⸗ noſſenſchafter zur Zahlung der Genoſſen⸗ ſchaftsſchulden heranzuziehen, und zwar iſt das Ausſcheiden dann als nicht erfolgt anzuſehen, wenn die Genoſſenſchaft ſich binnen 6 Monaten nach demſelben auflöſt. Ferner haftet der ausgeſchiedeue Genoſſe den Gläubigern für die bis zu ſeinem Ausſcheiden vorhan⸗ denen Schulden, gleich den in der Genoſſenſchaft bleiben⸗ den Mitgliedern, auf die Zeit von 8 Jahren. Dieſe Beſtimmungen erſchweren natürlich die Ver⸗ pflichtungen der einzelnen Genoſſenſchafter nicht unweſentlich. Sie ſind jedoch nöthig, da man die Genoſſenſchaften ſonſt der Gefahr ausſetzen würde, daß bei ſtockendem oder ſchlechtem Geſchäftsgange zahlreiche Mitglieder austreten und dadurch den Zuſammenbruch der Genoſſenſchaft herbeiführen würden. Durch einen logiſch durchgeführten Regiſterzwang wird jeder Glaubiger und ſonſtige Intereſſent in die Lage verſetzt, zu jeder Zeit feſtſtellen zu können, wer Mitglied einer Genoſſenſchaft iſt, ſo daß auf dieſem Wege eine nicht hoch genug zu veranſchlagende Verkehrsſicherheit geſchaffen worden iſt. Eine neue Beſtimmung verpflichtet jebe Ge⸗ noſſenſchaft zur Ernennung eines nur aus Mitgliedern beſtehenden Aufſichtsrathes. Derſelbe wird auf die ord⸗ nungsmäßige Führung der Geſchäfte von entſchieden günſtigem Einfluſſe ſein und das Intereſſe an dem Ge⸗ 9 97 der Genoſſenſchaft im Kreiſe der Mitglieder be⸗ gehen. Die Aufnahme, welche der Entwurf in der Oeffent⸗ lichkeit gefunden hat, iſt im Allgemeinen eine ſo günſtige, daß an dem Zuſtandekommen desſelben ein begründeter Zweifel nicht beſtehen kann. Es ſind nur einzelne Be⸗ ſtimmungen, die Angriffe erfahren haben, und einer Ver⸗ ſtändigung über dieſelben werden keine erheblichen Schwie⸗ rigkeiten entgegenſtehen. Auflage über 11,300 Exemplare. Heleſeult und verkreitetſte Zeitung in Maunheim und Umgebung. — »Deutſcher Reichstag. Berlin, 6. Dezember. Erſte Leſung des Geſetzentwurfs über die Alters⸗ und Invalidenverſicherung. Staatsſekretär v. Bötticher be ⸗ gründete den Entwurf auf das eingehendſte. Die Regier⸗ ungen ſeien für die von den Männern der Wiſſenſchaft ausgehenden Kritiken dankbar, weniger für die Kritiken, welche von dem politiſchen Standpunkte ausgeübt worden wären, Redner beſpricht die gegen den Entwurf erhobenen Bedenken und rechtfertigt die Ausdehnung des Entwurfs auf die geſammte Arbeiterſchaft. Was die Vorwürfe gegen die niedrig bemeſſene Rente angehe, ſo ſei es beſſer mit einer geringen Rente anzufangen und dieſe ſpäter zu erböhen. Die Erſetzung der Ortsklaſſen durch Lohnklaſſen erſcheine disku⸗ tabel, wie überhaupt die Regierung den Entwurf nicht als ein„noli me tangere“ betrachten, ſondern dankbar Aender⸗ ungs vorſchläge entgegennehmen werden. Gegen die Herab⸗ ſetzung des Alters(70 Jahre) ſpreche der alsdann nöthig werdende weſentlich größere Den Vorwurf, daß der Entwurf nur eine„verſchleierte Armenpflege“ ſei, habe bereits der Reichskanzler im Jahre 1881 widerlegt. Daß durch das gegenwärtige Prämiendeckungsverfahren zu große Capitalien angeſammelt würden, ſei kein ſtichhaltiger Einwand, wie die Erfahrung bei milden Stiftungen zeige. Die von den bisherigen Verſicherungen abweichende Organiſation, wonach die Communalverbände herangezogen werden, ſei dadurch ver⸗ anlaßt, daß U e Entwurf alle Arbeiter umfaſſe. Weder die Uunfall⸗ und die Krankenverſicherung hätten hierbei als Vorbild dienen können. Der Miniſter widerlegt die Ein⸗ wende gegen das Markenſpſtem und die Quittungsbücher. Letztere bilden das einzig praktiſche Quittungsſyſtem. Auch 00 die mißbräuchliche Verwendung derſelben geſetzlich unter⸗ agt. Redner hebt ſchliezlich hervor, es handle ſich um ein großes, oft verſuchtes und noch nie gelungenes Werk. Kaiſer Wilhelm der Erſte verſicherte, das Zuſtandekommen dieſes Geſetzes ſei die größte Freude ſeines Lebens. Der edle Kaiſer riedrich war von denſelben Gedanken beſeelt. Der jetzige aiſer erſehne die Vollendung des Werkes, von welchem er die Wohlfahrt des Reiches erwarte und welches eines der 29 1 Blätter der geſchichtlichen Entwicklung des Vater⸗ andes ſein werde. Redner ſchließt mit dem Wunſche, der Reichstag möge bei der Berathung ſich von der Deviſe leiten laſſen:„Liebet die Brüder.“ 8 Abg. Grillenberger(Sozialdemokrat) erklärt, die Sozialdemokraten würden mit Ernſt in die Berathung ein⸗ treten, da ſie mit dem prineipiellen Grundgedanken des Geſetzes einverſtanden ſeien. Redner kritiſirt ſcharf das bis⸗ herige Vorgehen gegen die Arbeiter, namentlich durch das Sozialiſtengeſetz und die Steuerpolitik und bemängelt die vorgeſchlagene Organiſatior, ſpricht ſich dagegen für den Ge⸗ danken einer Reichsperſicherung aus; auch mit der geplanten Dreitheilung der beitragenden Jactoren könne er ſich im Prineip einverſtanden erklären, bezüglich der Altersgrenze aber ſei er mit den gemachten Vorſchlägen nicht ein⸗ verſtanden. Die Arbeiter würden gerne höhere Be⸗ träge zahlen, wenn ſie eine ausreichende Rente in einem nicht 17 ſpätem Alter erhalten. Im beſten Mannesalter(bis 40 Jahre) ſtürben doppelt ſoviel de als ſonſtige Perſonen. Das richtigſte ei, das 56. Lebensjahr als dasjenige anzunehmen, wo eine Schwächung der Arbeitskraft eintritt und die Penſionirung erforderlich ſei. Grillenberger will nicht nur die dauernde, ſondern ſchon die Halbinpalidität berückſichtigt wiſſen. Die Zahl der Arbeitswochen ſei auf 40 herabzuſetzen. Das vor⸗ geſchlagene Kapitaldeckungsverfahren führe nur zu einer ge⸗ fährlichen eee und das Quittungsbuch ſei ein verkapptes Arbeitsbuch. In der jetzigen Form ſei der Entwurf nicht annehmbar. Badiſcher Bundesbevollmächtigter Freiherr v. Mar⸗ ſchall weiſt auf das Entſchiedenſte den Verſuch Grillenber⸗ gers und der Sozialiſten zurück, den Entwurf als eine Art Armengeſetzgebung zu discreditiren. Das ganze Auftreten der Sozialiſten beweiſe lediglich, daß man ſich auf dem rich⸗ tigen Wege befinde. Der verſtändige Theil drr Arbeiter werde das den Sozialiſten zum Trotz anerkennen. Fortſetzung morgen 11 Uhr. —— Politiſche Ueberſicht. E Maunheim, 7. Dezember, Vorm. Die Richter'ſche„Freiſinnige Zeitung“ hatte mit⸗ getheilt, daß in dem wegen unbefugten Nachdrucks von hinterlaſſenen Aufzeichnungen des Kaiſers Friedrich gegen ſie angeſtrengten Prozeß ihr Redakteur den Einwand geltend machen werde, das Eigenthum an dem Tagebuch des verewigten Monarchen wäre ſchon bei ſeinen Lebzeiten der Kaiſerin Friedrich überlaſſen worden und befinde ſich„mit deren Privatſiegeln verſchloſſen im Hausarchiv“. Auch hier macht ſich wieder in ihrer ganzen Peinlichkeit die Frage geltend, wer dem Freiſinn ſoche Mittheilungen intimſter Natur aus der kaiſerlichen Familie zuträgt. Was ſonſt durch den obigen Einwand bewieſen werden ſoll, iſt nicht recht verſtändlich. Daß Papiere eines Monarchen, in denen Staatsange⸗ legenheiten behandelt oder berührt werden, nach ſeinem Tode in andere Hände übergehen können, als die ſeines Nachfolgers auf dem Thron, daß der Gebrauch, der von ſolchen Papieren gemacht wird, dem Belieben irgend welcher Privatperſonen anheimgeſtellt werden koͤnnte, iſt eine Anſchauung, gegen die ſich ſchon der ſchlichte Laienverſtand jedes Patrioten auflehnt. Samſtag, 8. Dezember 1888. Gerade die von der„Freiſ. Ztg.“ mitgetheilte Thatſache — ihre Richtigkeit vorausgeſetzt—, daß die Kaiſerin Friedrich die betreffenden Papiere an das Hausarchir abgeliefert hat, beweiſt die Richtigkeit unſerer ſtaatsrecht⸗ lichen Auffaſſung. Mit welchen Siegeln dieſelben ver⸗ ſchloſſen ſind, wird nicht weiter von Bedeutung erſcheinen, ſo lange es auf die Frage, wer zur Löſung dieſer Siegel allein ermächtigen kann, nur eine Antwort gibt. Trotz mancher von der belgiſchen Regierung unternommenen Vertuſchungsverſuche greift zweifellos die revolutionäre Bewegung unter den belgiſchen Arbeitern um ſich. Bereits iſt dort die Entwickelung der Dinge über die Forderungen des allgemeinen Wahlrechts, der allgemeinen Wehrpflicht und der Lohnerhoͤhungen hinausgediehen. Die gegenwärtige Gährung hat ſich, ohne noch recht zum Ausbruch gekommen zu ſein, in weit unheimlicheren Formen kundgegeben, als die Unruhen vor zwei Jahren. Sie zeigt einen verſchwöreriſch revolutio⸗ nären Charakter und offen wurde aus der Mitte der Arbeiter geradezu der Anſchluß an Frankreich proklamirt. Dieſes Land gilt jetzt als das Paradies revolutionärer Hoffnungen, und es iſt doch nicht ganz leicht zu nehmen, wenn dicht an der franzöſiſchen Grenze gerade gegenwärtig belgiſche Arbeiterſchaaren mit fran⸗ zöſiſchen Fahnen und den Anſchluß an Frankreich heiſchen⸗ den Kundgebungen auftreten. Daß hieraus im Augen⸗ blick internationale Verwickelungen entſtehen könnten, iſt, wie die„Nat.⸗Ztg.“ betont, zwar wenig wahrſcheinlich. Nichtsdeſtoweniger belaſtet auch dieſes Symptom die Ver antwortlichkeit der klerikalen Regierung Belgiens, die es nicht werſtanden hat durch praktiſche arbeiterfreund⸗ liche Maßnahmen das Elend der Grubenleute wenigſtens etwas zu mildern. Franzöſiſche Spiont. Die„Nordd. Allg. Ztg.“ ſchreibt:„Die franzöſi⸗ ſchen Zeitungen haben eine ſtehende Rubrik, in der ſie ihren leichtgläubigen Leſern Fabeln von activen deut⸗ ſchen Offizieren erzählen, die in flagranti beim Spioniren ertappt und verhaftet worden ſind und ihrer Verurtheilung entgegengehen. In den meiſten Fällen hat damit die Erzählung ihr Ende erreicht, der in der Einbildungskraft eines gewiſſenloſen Reporters auf⸗ getauchte Spion verſchwindet ſpurlos und man hoͤrt nicht wieder von ihm ſprechen. Bei einigen anderen Gelegen⸗ heiten entpuppt ſich der aetive Offizier als ein harmloſer Reiſender, einem beliebigen Stande angehörig, dem ſchließ⸗ lich kein anderer Vorwurf zu machen iſt, als daß er ahnungslos von den herrſchenden franzöſiſchen Zuſtänden angenommen hat, es ſei einem beſuchenden Fremden ge⸗ ſtattet, ohne Gefahr für Leben und Geſundheit ſich eine hübſche Landſchaft anzuſehen und davon eine Skizze zu entwerfen. Der deutſche Offizier als Spion in Frankreich iſt eine Mythe, der jede, auch die geringſte thatſächliche Unterlage fehlt. Ganz anders liegen die Dinge in Bezug auf den Aufenthalt franzoͤ⸗ ſiſcher activer Offiziere in Deutſchland. Von dieſen ſind in einem Zeitraume von nicht ganz zwei Mo⸗ naten, nämlich vom 22. September bis 17. November, nicht weniger als 13, die namhaft bekannt geworden ſind, aus Deutſchland als verdächtig ausgewieſen worden, und zwar am 22. September von der Poltzeidirektion Aachen der Capitän Valabrique, am 22. September von der Polizeidirektion Aachen der Capitän Vidal, am 23. Sep⸗ tember von der Polizeidirektion Aachen der Unterlieute⸗ nant Wahl, am 4. Oktober von der Polizeidirek tion Coblenz der Adjutant⸗Major Lorenzi, etwa am 10. Oktober von der Polizeibehörde Dresden der Lieutenant Ludovic de Contenſon, am 13. October von der Polizei⸗ direktion München der Hauptmann Vittu de Kerravul, am 13. October von der Polizeidirektion München der Lieutenant Charles Martin, am 22. October von dem Polizeipräſidenten in Wiesbaden der Lieutenant Henry Michel, am 30. Oktober von der Polizeidirektion Mün⸗ chen der Lieutenant Reynes, am 1. November von der Polizeidirektion München der Lieutenant C. Vi⸗ dalon, am 17. November von dem Polizeipräſidenten in Berlin der Offizier Felit Ayraud. Sämmtliche ge⸗ nannten Offtziere hatten angegeben, daß ſte nach Deutſch⸗ land gekommen wären, um dort Sprachſtudien zu machen, und ſämmtliche mit einziger Ausnahme des Herrn Fe Ayraud hatten ſich zu dem Zwecke in Sachſen, Heſſe Bayern und in den Rheinprovinzen niedergelaſſen. Die franzöſiſchen Offtziere, die wir namhaft gemacht haben, ſind keine Mythen, ſie gehören ohne Ausnahme der aktinen Armee, dem 54., 67., 144., 58., 68. und 8 Seneral-Angeiger; Infanterieregiment, dem 31. Artillerieregiment dem Jäger⸗ bataillon und einer von ihnen, Vittu de Kerravul, ge⸗ hört dem Generalſtabe des 4. Corps an. Auch Oberſt Stoffel iſt neben dieſen wiſſensdurſtigen Mitgliedern der Armee zu nennen, nur, daß der ehemalige Militär⸗ attachs in Berlin nicht ſeine gute Kenntniß des deutſchen auffriſchen, ſondern in der Nähe der Grenze hiſtoriſche Studien über Cäſars Krieg gegen die Germanen vornehmen wollte. Herr Oberſt Stoffel und ſeine jüngeren Kameraden ſind hoͤflichſt gebeten wor⸗ den, Geſchichts⸗ und Sprachforſchungen auf anderem Bo⸗ den anzuſtellen, als auf deutſchen. Deutſchen Of⸗ fizieren in Frankreich würde es unter ähnlichen Verhältniſſen wie den Stu⸗ denten in Belfort ergangen ſein, und ſie würden von Glück zu ſagen haben, wenn ſie den Wuthausbrüchen des franzöſi⸗ ſchen Pöbels mit heiler Haut entgangen wären. Franzöſiſche Offiziere ſind, wie wir wiſſen, von maßgebender Seite darauf aufmerkſam ge⸗ macht worden, daß ihre Anweſenheit in Deutſchland nicht erwünſcht iſt. Wir hoffen, ſie werden ſich dieſem be⸗ rechtigtem Wunſche in Zukunft gefügiger zeigen, als dies ſeither geſchehen iſt.“ Aus Stadt und Cand. Mannheim, 7. Dezember 1888. Vom Hoflager. Nach der Ankunft in der Reſidenz beſuchten der Großherzog und die Großherzogin den Prinzen und die 5 Wilhelm, ſowie den Prinzen Karl und deſſen Gemahlin, die Gräfin Rhena. Geſtern Vormittag empfing der Großherzog den Finanzminiſter Ellſtätter zu längerem Vortrag. Nachmittags nahm der Großherzog die Vorträge des Geheimenraths Freiherrn von Ungern⸗Stern⸗ berg und des Legationsſekretärs Freiherrn von Babo ent⸗ gegen. Hoflieferant. Der Großherzog hat den Schaum⸗ wein⸗Fabrikanten Euler u. Blankenhorn(Inhaber der Firma Fritz Strub u. Cie.) in Eimeldingen auf Anſuchen das Prädikat„Hoflieferanten“ verliehen. * Poſthilfſtelle. Am 10. Dezember wird in dem zum Beſtellbezirke des Poſtamts in Oppenau gehörigen Orte Hirzig eine Poſthilfſtelle eingerichtet werden. Auszeichuung. Die Königl. Geſellſchaft der Wiſſen⸗ chaften zu Göttingen hat den Profeſſor Dr. Hertz an der Techniſchen Hochſchule zu Karlsruhe zum Korreſpondenten in ihrer mathematiſchen Klaſſe gewählt. Auszeichnung. Dem e der Anatomie an der Univerſität in Freiburg, Dr. R iedersheim, iſt die Ehre zu Sheil geworden, in das„Comits de patronage des internationalen 0 Congreſſes, der am 1. Auguſt 1889 in Paris tagen wird, gewählt zu werden. Herr Guido Pfeifer hier iſt, wie die„Deutſche Kürſchnerzeitung“ ſchreibt, durch die Generalverſammlung des Vereins deutſcher Kürſchner für die Oſtern k. J. in Leipzig ſtattfindende Fachausſtellung zur Feſtſtellung der Mode in die Prüfungskommiſſion gewählt worden. Belobhnung. Die von den Ham burger Be⸗ hörden für die Feſtnehmung des Raubmörders Dauth ausgeſetzte Belohnung von 1000 Mark ſoll vollſtändig an die Karlsruher Schutzmannſchaft ausbezahlt werden, weil durch deren raſches und energiſches Vorgehen der e Erfolg geſichert wurde, zu welchem namentlich guch die Ermittelung des zweiten Koffers mit ſeinem, jedes Leugnen ausſchließenden blutgetränkten Inhalt gehört. Die an der Ermittelung erfolgreich betheiligten Hamburgiſchen Bedienſteten ſollen geſonderte weitere Belohnung erhalten. Belagerungsübungen werden im nächſten Sommer im Gebiet der Feſtung Ulm ſtattfinden, an welchen auch ein badiſches Feſtungsartillerieregiment betheiligt ſein wird. Die Aufgabe desſelben wird darin beſtehen, das Fort Fritt⸗ witz und das Alpecker Fort zu belagern. *Die goldene Hochzeit des Mayer Friedmaun'⸗ ſchen Ehepaares verlief in einer für die Theilnehmer desſelben unvergeßlichen Weiſe. Vom frühen Morgen bis zum ſpäten Abend liefen Glückwunſchtelegramme ein, die Zeugniß davon ablegten, daß das Jubelpaar es verſtanden hat, ſich die Herzen aller ſeiner Bekannten zu erwerben. Spe⸗ ciell bewieſen die Depeſchen aus dem früheren Wirkungsort des Jubilars, daß derſelbe dort noch in 1 5 Andenken ſteht. Prachtvolle Blumenſpenden verwandelten die Wohn⸗ räume des Hochzeitspaares bald in einen Blumengarten und auch ſonſt wurde dasſelbe durch die koſtbarſten Geſchenke er⸗ freut. Am Abend vereinigte die Familienmitglieder ein ſolen⸗ nes Feſtmahl, wobei auf das Juhelpaar Toaſte ernſten und heiteren Inhalts ausgebracht wurden, die ſtets begeiſterten Anklang fanden. Hoffen wir, daß uns noch dereinſt Gelegen⸗ heit gegeben werde, auch über das diamantene Hochzeitsfeſt des Jubelpaares referiren zu können! Feuilleton. — Falſcher Verdacht. Auf dem Zollamte zu Neapel lagern gegenwärtig zwei Büſten unſeres Kaiſers, welche der Adreſſat, ein dort lebender Deutſcher, nicht herausbekommen kann; die italieniſchen Zollbeamten können nämlich durch das von den Gebrüdern Micheli zu Berlin ausgeſtellte Urſprungszeugniß, in welchem die Unterſchrift derſelben durch den Polizeilieutenant des Reviers beglaubigt und vom Polizei⸗Präſidium beſtätigt wird, nicht überzeugt wer⸗ den, daß die Büſten des Deutſchen Kaiſers in Deutſchland und nicht in Frankreich(0 bergeſtellt ſind, mit wel⸗ chem Italien im Zolltrieg lebt, deſſen Waaren es daher auch nicht auf dem Umwege über Deutſchland zulaſſen will. Man verlangt in Neapel, das Polizei⸗Präſidium ſolle nicht nur die Unterſchrift der Abſender beglaubigen, ſondern auch die Herſtellung der Büſten in deren Werkſtatt beſcheinigen. Demnach müßte alſo ein Beamter vom Beginn der Her⸗ ſtellung ab bis zur Ablieferung der Kiſten auf dem Bahn⸗ hofe ununterbrochen zugegen ſein. eHobe Auſprüche. Prinz Eugen von Schweden, ein Sohn des Königs von Schweden, welcher ſich bekanntlich der Malerei widmet, abſolvirt gegenwärtig in Paris ſeine Studien. Eine wegen ihrer Excentricitäten berühmte Pariſer Großinduſtriellen⸗Gattin faßte dor Kurzem den kühnen Plan, es auf irgend eine Art durchzuſetzen, daß der Prinz ihr Porträt male. Kurz entſchloſſen, ſchrieb ſie dem Prinzen und dieſer antwortete der Dame, er ſei wie jeder andere junge Maler hocherfreut, eine Beſtellung zu erhalten. Als das Bild, welches noch ziemlich den Dilettanten verräth, vollendet war, fragte die Dame den Künſtler, den ſie während der Sitzungen durch ihr zu lebhaftes Weſen in Wuth gebracht, um den Preis und dieſer verlangte eine Summe, wie ſie— Meiſſon⸗ nier für ein Bild zu begehren pflegt. die Dame verſuchte zu handeln, doch der Prinz ſagte mit einer galanten Ver⸗ beugung:„Ich kann nichts nachlaſſen, Madame, denn ich habe den Erlös dieſes Bildes für die Pariſer Armen beſtimmt.“ — Eine„Heroine“, welche zufällig auch Pianiſtin ar, hatte auf einer Volksbühne New⸗orks Abend für Lbcid dieſelbe Rolle zu ſpielen. Jür ihr Leben gern hätte Blücher's Rheinübergang bei Caub Zu dieſerr in unſerer vorgeſtrigen Nummer enthaltenen Notiz wird uns von ſehr geſchätzter Seite geſchrieben:„In Ihrer vorgeſtrigen Notiz betr. die Gedenktafel für den„Marſchall Vorwärts“ beruht es wohl nur auf einem Druckfehler, wenn darin der Rheinübergang Blüchers zu Caub auf den 1. Januar 1813 angegeben wird, der ja bekanntlich nur wenige Stunden früher ſtattfand, als derjenige von Truppen das Sacken'ſchen Corps am 1. Januar 1814, 6 Uhr Morgens, unterhalb des früheren Einfluſſes des Neckars in den Rhein, an welchem König Friedrich Wilhelm III. nebſt ſeinen beiden Söhnen, dem Kronprinzen und dem Prinzen Wilhelm(nachmaligen Kaiſer Wilhelm.) theilnahmen. Uebrigens wird Blücher bei Caub auch ein Denkmal errichtet. Man ſchreibt hierüber: „Dem Rittmeiſter a. D. Hepke, Bürgermeiſter in Neuenahr, iſt ſeitens des Kriegsminiſters und Cultusminiſters ein Erlaß im Auftrag des Kaiſers zugegangen, dem wir folgende Stellen entnehmen: Bei dem Vortrage äußerte der Kaiſer ſich dahin, daß es ſich empfehlen werde, für die Aufſtellung des Denkmals einen Platz am Ufer des Rheins derart zu wählen, daß das Denkmal ſowohl von der Eiſenbahn als auch von den vorüberfahrenden Schiffen aus deutlich geſehen wer⸗ den könne. Dagegen wünſchte der Kaiſer unbedingt nicht, daß hierfür die Pfalz in Ausſicht genommen werde, weil bei dem geringen Umfange der Pfalz und bei deren Lage mitten im Rhein das Denkmal auf dieſer kleinen Inſel ſchwerlich einen großen und würdigen Eindruck machen, überdies zu näherer Betrachtung nicht ohne Umſtände zu erreichen und deßhalb wenig beſucht ſein würde. *Ein gewiß äußerſt ſeltenes verwandtſchaftliches Verhältniß beſteht in einer der angeſehenſten Familien des nahen Feudenheim. Das Oberhaupt derſelben, ein 74. jähriges Greis, hat nämlich Geſchwiſter von väterlicher Seite, welche jünger ſind als ſeine eigenen Enkel. Demnach war deſſen Vater ſchon Urgroßvater, als ihm in dritter Ehe noch mehrere Kinder geboren wurden. Theater Variété. Seit einigen Tagen gibt eine Sängergeſellſchaft im großen Saale des Saalbaues Vor⸗ ſtellungen. Daß hier etwas Gutes geboten werden muß, exhellt ſchon aus der Thatſache, daß die weiten Räume des Saalbauſaales allabendlich ziemlich gut beſetzt ſind, eine Thatſache, die bei der jetzigen mit Vergnügungen überſättigten Jahreszeit nicht hoch genug angeſchlagen werden kann. Die Geſellſchaft gibt ſich jedoch auch alle erdenkliche Mühe, um dem anweſenden Publikum den Abend zu einem recht amü⸗ ſanten und fröhlichen zu geſtalten. Das Programm weiſt jeden Abend etwas Neues auf. So führte geſtern Miſter Jigg zum zweiten Male den ſingenden Pudel und ſodann 4 dreſſirte Gänſe vor. Daß Hunde, Pferde, Ziegen ꝛc. bei richtiger Dreſſur allerhand Kunſtſtücke auszuführen in der Lage ſind, war uns bekannt, daß man jedoch auch die Gänſe auf eine ſo hohe Stufe der Dreſſur zu bringen vermag, war uns etwas Neues. Umſomehr erregte es unſer Erſtaunen, als wir geſtern Gänſe ſich produzixen ſahen und zwar führten dieſelben ihre Kunſtſtücke in einer äußerſt exacten Weiſe aus. Aus den übrigen Programmnummern des geſtrigen Abends wollen wir nur noch des Auftretens der Doppeljongleure und Equilibriſten Geſchwiſter Membrini, der Wiener Original⸗ Duettiſten Herrn Schäfer und Frl. Waldburg, der Coſtümſoubrette Frl. Erika, der deutſch⸗ ungariſchen Sän⸗ gerin und Tänzerin Frl. Annette Waldburg und der Walzer⸗ und Liederſängerin Frl. Conrad gedenken. Die ſämmtlichen Künſtler und Künſtlerinnen ernteten bei dem an⸗ weſenden Publikum für ihre durchweg rühmenswerthen Leiſtungen reichen Beifall. Unterlaſſe Niemand den Beſuch dieſes Theaters. * Die hentige Nummer unſeres Blattes enthält eine Beilage des 50 Pfennig⸗Bazars H. Beer, Marktplatz G 26, worauf wir unſere Leſer hiermit beſonders aufmerk⸗ ſam machen. Aus dem Grofherzogthum. Neckarau, 6. Dez. Heute wurde der neu ernannte bieſige evang. Pfarrer, Herr Sauer, am Bahnhofe von dem Bürgermeiſter, dem Gemeinderath, dem evang. Kirchen⸗ vorſtand und den Schulkindern empfangen, eine Schaar weißgekleideter Mädchen begleiteten ihn in ſein neues Heim. Heute Abend brachte der evangeliſche Kirchengeſang⸗Verein ein Ständchen; möge das Wirken des Herrn Sauer für die hieſige Gemeinde voll Segen und von langer Dauer ſein. Ul Schwetzingen, 6. Dez. Auch in unſerem Städtchen ſoll eine ultramontane Volksverſammlung abgehalten werden und zwar findet dieſelbe bereits am nächſten Sonntag im Saal„zum grünen Hof“ ſtatt. 8 Karlsruhe, 6. Dez. Auf das von dem bieſigen Komits zur Errichtung eines Scheffeldenkmals erlaſſene Ausſchreiben zur Einſendun von Entwürfen ſind insge⸗ ſammt 16 Slizzen eingelaufen. Dieſelben wurden im großen Rathhausſaale dur Aufſtellung gebracht.— Bekanntlich beab⸗ ſichtigt ſowohl die hieſige evangeliſche Gemeinde als auch die katholiſche die Errichtung einer neuen Kirche. Unſer Groß⸗ herzog hat nunmehr den beiden Kirchengemeinden für den gedachten Zweck zwei ſehr ſchön und paſſend gelegene Bau⸗ plätze auf ſeine Koſten ſchenkungsweiſe überlaſſen. Der Bau⸗ platz für die neue evangel Kirche liegt in den Anlagen in der Weſtendſtraße, jener für die katholiſche Kirche vor dem ehemaligen Durlacher Thor in der geraden Verlängerung der Kaiſerſtraße. ſie dem Publikum ihre muſikaliſche Begabung offenbart, aber die Rolle bot keinen Anlaß dazu. Endlich kam ihr die Er⸗ findungsgabe zu Hülfe und ſie entdeckte eine Stelle in der Handlung, wo die Pianiſtin mit der Heldin Hand in Hand gehen konnte. Als der Vorhang ſich über der Wildniß der ſchwarzen Berge erhob, ſah das Publikum zu ſeiner Ueber⸗ raſchung einen Steinway'ſchen Flügel am Fuße der Felſen ſtehen. Die Heroine kletterte mit der Haſt einer Verfolgten den Felsſtieg herab, blieb überraſcht vor dem Flügel ſtehen und rief:„Die Wilden haben unſere Hütte verbrannt, haben Vater und Mutter ermordet, meine Brüder ſkalpirt und unſer Vieh weggetrieben, aber— dem Himmel ſei Dank! ſie haben mir mein Klavier gelaſſen. Die Muſik ſoll mir Tröſterin ſein im Leid, und wenn die Herrſchaften geſtatten, ſo werde ich ihnen ein Potpourri zum Beſten geben.“ — Das klügſte Pferd. Im Londoner Hippodrom er⸗ regt gegenwärtig der Hengſt„Sebaſtopol“ rieſiges Aufſehen. Das Thier iſt ausgezeichnet dreſſirt und vollkommen ruhig, hat jedoch die ſeltſame Eigenheit, abſolnt keinen Reiter zu dulden um ſich nur, wie der Stallmeiſter ſtets bei der Vor⸗ führung erzählt, von ſchönen Damen lenken zu laſſen. Wirk⸗ lich pflegt Sebaſtopol“, ſo oft ſich ihm eine Dameſnaht, die⸗ ſelde eine Weile kritiſch zu betrachten; wenn ſie ihm gefällt, macht er heftig bejahende Bewegungen mit dem Kopfe und hält dann ſtille. Im Hippodrom ſelbſt ſind ein paar recht garſtige alte Damen engagirt, die dann gleichfalls verſuchs⸗ weiſe vor„Sebaſtopol“ aufmaſchiren. Der Hengſt aber 12 5 wie wüthend aus und es wäre gefährlich, wenn eine ieſer Damen einen Ritt wagen würde. — Die Federbetten. Vor einigen Tagen wurde im Hauſe des Lord Gypſow in London, wie gewöbnlich, im Hof⸗ raume das Bettzeug gelüftet, da plötzlich ſchlüpfte beim Thore eine ſchlanke junge Frau herein, ergriff zwei mit Eiderdunen gefüllte ſeidene Federbetten und rannte damit hinaus. Im Hofe waren nicht weniger als zwölf Diener verſammelt, doch die Frechheit mit welcher der Diebſtahl ausgeführt wurde, verblüffte Alle derart, daß ſie auf die Verfolgung vergaßen. Erſt auf die Anzeige bei der Polizei erfuhr man, daß das koſtbare Bettzeug verpfändet worden. Die Diebin wurde in der Niährigen Suſie Crago zu Gericht geſtellt. Die Ange⸗ . 8. Dezember. AKlein⸗Eicholzheim, 6. Dez. Bei der vor einigen Tagen im benachbarten Limbach vorgenommenen Bürger⸗ meiſterwahl wurde der ſeitherige Ortsvorſtand wiedergewähl! und iſt derſelbe bereits in Buchen verpflichtet worden. In Großeicholzheim ſetzte der Militärverein eine Kaſſer Wil⸗ helms⸗ und eine Kaiſer Friedrichs⸗Linde. Möchten die Vereine der Nachbargemeinden doch dieſem patriotiſchen Beiſpiele folgen. „Radolfszell, 6. Dez. Vor dem hieſigen Schöffenge⸗ richt kam jüngſt ein Fall zur Verhandlung, der es verdient, weiter verbreitet zu werden. Der Ankläger war ein Guts⸗ beſitzer; auf der Anklagebank ſaß der Feldhüter und Maul⸗ wurfsfänger J. Hany von Gailingen. Letzterer war ange⸗ klagt, daß er, während er ſeine Funktionen als Maulwurfs⸗ fänger ausübte, dem Herrn Gutsbeſitzer unter den Bäumen ſeines Gutes 1 Apſel, ſage mit Worten: einen Apfel aufgeleſen habe zu ſofortigem Gebrauche. Der Angeklagte beſtritt ſedoch auch dieſes und der Gutsbe⸗ ſitzer hatte keine Zeugen, und abgeſehen davon gah das Schöffengericht zu verſtehen, daß es nicht im Stande ſei, dieſen einen Apfel zu taxiren, da ja der allerſchönſte nicht einmal auf 1 Pfennig zu ſtehen komme im heurigen Jahr⸗ gange, wo noch manche Bäume ganz uneingeheimſt draußen ſtehen geblieben ſind, und wo man die Ohſtmaſſe nicht ein⸗ mal zu plazieren im Stande iſt. Der Angeklagte wurde freigeſprochen von Rechtswegen. Zu bemerken iſt, daß der gleiche Herr Gutsbeſitzer einen andern armen Mann, der ein paar Nüſſe aufgeleſen hatte, auch zu 2 Mk. Strafe gebracht. DStübßlingen, 6. Dez. Der Bahnbau Waizen⸗Hint⸗ ſchingen fordert fortwährend viele Opfer. Faſt vergeht kein Tag, an welchem nicht ein Unglücksfall zu beklagen wäre. So wurde geſtern Bahnaufſeher Wilhelm Bühler aus Wangen bei Zürich, 31 Jahre alt, beerdigt, dem beide Beine zermalmt worden waren. Der Verunglückte hinterläßt eine Wittwe, welche der Niederkunft nahe iſt und zwei kleine Kinder. Freiburg, 6. Dez. Vorgeſtern Abend wurden, laut „Breisg. Ztg.“, die Bewohner der Straße Im Grün durch einen ſtarken Knall erſchreckt; in einem Hauſe der Straße war nämlich eine heftige Gasexploſion vorgefallen. Eine Bewohnerin des Hauſes war im Begriffe, vom Gange aus ihr Zimmer zu betreten, als in Folge des aus dem ge⸗ genüberliegenden Badezimmer entſtrömenden Gaſes die Ex⸗ ploſion erfolgte. Zwei Wände des Badezimmers barſten gänzlich und ſtürzten ein, und ſämmtliche Fenſterſcheiben des betreffenden Stockwerkes ſprangen entzwei. Die ſchon erwähnte Bewohnerin des Hauſes erlitt nicht unerhebliche Verletzungen im Geſichte. Wie mächtig die Erſchütterung war, geht aus dem Umſtande hervor, daß an den Nachbar⸗ häuſern über hundert Scheiben zerſprangen. Kleine Chronik. In Grünwangen traf beim Garbenumwerfen in der Scheune der 19 Jahre alte Anton Riſt ſeinen 60 Jahre alten Vater mit einer Garbe ſo unglücklich auf den Kopf daß Gehirnerſchütterung eintrat, die den Tod des alten Riſt zur Folge hatte.— In Frie⸗ denweiler brach im ſog, Meierhofe, welcher Eigenthum der Fürſtl. Fürſtenberg'ſchen Standesherrſchaft iſt, Feuer aus, welches den Hof in kurzer Zeit völlig zerſtörte. Pfälziſche Nachrichten. Sudwigshafen, 6. Dez. Wie dem„Pf..“ mitge⸗ theilt wird, hat die Direktion der Aktienbrauerei dahier jüngſt wie im Vorjahr der hieſigen Volks⸗ und Schüler⸗ Bibliothek den anſehnlichen Beitrag von 50 M. geſpendet. (Verdient auch anderwärts Nachahmung. D..) Svevyer, 6. Dez. Das kal. proteſtantiſche Conſiſtorium der Pfalz gibt den Dekanaten und Pfarrämtern Kenntniß einer Entſchließung, wonach ſolche Pfarramtscandidaten, welche ihrer Militärpflicht nicht genügt haben, zur Ordi⸗ nation nicht mehr zugelaſſen werden. Die Pfarramtscandi⸗ daten ſind durch die Pfarrämter dahin zu verſtändigen, daß ſie womöglich während der Studienzeit ihre Militärpflicht zu erfüllen haben. Waldfiſchbach, 6. Dez Die Moſchel mühle in der Gemeinde Burgalben ging bei ſtattgehabter Verſteigerung um den Preis von 17,.000 M. in anderen Beſitz über. Das⸗ ſelbe Anweſen war vor ſieben Jahren um 31,000 M. käuflich erworben worden. Mittheilungen aus Heſſen. *Kaſtel, 6. Dez. Ein ſchrecklicher Unglücksfall hat ſich geſtern Abend in der Albert'ſchen Fabrik guf der Amöneburg zugetragen. Ein etwa 7jähriges Kind ſiel dort in einen mit Säure gefüllten Behälter und blieb auf der Stelle todt. Die Mutter, welche das Kind retten wollte, verbrannte ſich dabei Hände und Füße in jämmerlicher Weiſe. Kirdorf, 6. Dez. In einer hieſigen Familie kamen in verfloſſener Woche die vierten Zwillinge an. * Aus Rheinheſſen, 6. Dez. Der wegen des an dem Kaufmann Baum aus Poſen verübten Raubmordes ſteck⸗ brieflich verfolgte M. Eilert aus Pölers iſt in Saarbrücken verhaftet worden. = Aus dem Ried, 6. Dezember. Das Krautgeſchäft, welches in dieſem Jahre ſo bedeutend war wie ſchon lange nicht mehr, geht almälig zu Ende. Sowohl unſere Bauern als auch die Händler ſind mit dem dabei gemachten Gewinn ſehr znfrieden. Gerichtszeitung. »Mannheim, 6. Dezember.(Strafkammer 1) Laa—— eeeeeeeeeeeeeeacee klagte geſteht ihr Vergehen unter bitteren Thränen ein er⸗ zählt aber, daß, wenn ſie die Sachen nicht geſtohlen hätte, ihre Kinder verhungert wären. Eine Anzahl Perſonen aus der Nachbarſchaft gaben Frau Crago das beſte Zeugniß, der Richter ſagt bedauernd, es falle ihn ſchwer mit einer Ver⸗ urtheilung vorgehen zu müſſen. Unter Schluchzen erwidert Mrs. Crago:„Für mich wäre die kleinſte Verurtheilung das größte Unglück, ich bin die Wittwe eines Soldaten, der in Afrika gefallen und wenn mir eine Strufe diktirt würd verliere ich meine kleine Penſion. In dieſem Augenbli meldet ſich der, als Zeuge erſchienene Lord Gypſow zum Worte, er ſagt dem Richter:„Euer Lordſchaft, die Geſchichte beruht von Anbeginn auf einem Mißverſtändniß, ich habe die zwei Federbetten der Angeklagten geſchenkt und ſie, um mei⸗ nen Dienern die Mühe zu erſparen, bolte ſich die Gabe ſelbſt Für dieſe Dienſtleiſtung hat ſie bei mir ein Guthaben von 30 Pfund Sterling, die ich ſofort erlege.“ Die arme Frau iſt keines Wortes mächtig, in Thränen aufgelöſt ſinkt ſie zu Bo⸗ den, der Richter wendet ſich an den Zeugen und jſagt ihm: Euer Lordſchaft haben ein gutes Werk gethan, möge es Ihnen Gott vergelten.“ — Von den nengriechiſchen Klageweibern wird folgende Schilderung gemacht:„Sie treten ganz luſtig in's Leichenzimmer, ſtreiten ſich eine Weile mit den Verwandten, wieviel es koſten ſoll, leeren dann einige Krüge Wein und fangen dann endlich die„Thränenodien“ an. Ein dumpfes Stöhnen mit leiſem 0 vermiſcht, iſt das Vorſpiel. Allmälich aber werden die Töne immer ſtärker, und bald ſcheinen die Weiber vor Schmerz und Betrübniß außer ſich 5 ſein. Unter Strömen von Thränen zerkratzen ſie ſich das ickgeſchminkte Geſicht, 995 ſich ganze Büſchel von falſchen Hgaren aus und ich auf dem Boden herum. Dann folgt die Litanei, endlich der feierliche Todesgeſang, in wel⸗ chem jedes dieſer Weiber ſeine eigenen Strophen hat. So treiben ſie es, je nach dem bedungenen Preiſe, eine halbe Stunde, oder auch länger, bis zum Begräbniß, an welchem ſie fich gleichfalls betheiligen. Aber kaum iſt der Sarg in's Grab geſenkt. ſo kehren ſie in das Leichenhaus zurück, ſetzen ſich zu einem tüchtigen Abendeſſen nieder und werden ausgelaſſeuſten Bacchantinnen. die man ſeden kann. — 8. Dezember. General⸗Anzeiger. 3. Seite. Vorſitzender: Herr Großh. Landgerichtsdireckor Baſſer⸗ mann. Vertreter der Großh. Staatsbehörde: Herr Großh. J. Dietz. Es kamen folgende Jälle zur Ver⸗ andlung: 1) Adolph Ketterer, 19 Jahre alt, ledig, Poſtgehilfe von Casbach, wegen Unterſchlagung im Amte. Am 24. April d. F. war auf dem Bahnpoſtamt hier ein Werthſtück mit 4000 Mark Inhalt verloren gegangen. Durch große und auffallend unnöthige Ausgaben, welche der Angeklagte, der als Poſtgehilfe beim hieſigen Kaiſerlichen Poſtamte anſtellt war, machte, lenkte er den Verdacht des Diebſtahls auf ſich. Der Angeklagte leugnete zwar die That, verwickelte ſich jedoch dadurch in Widerſprüche, daß er zuerſt das Geld von ſeinen Eltern, dann von Verwandten Aholten, ſchließlich es am 7. Mai hier in der Stephanien⸗Promenade bei einer Bank gefunden zu haben. Urtheil: 3 Jahre 8 Mongte Ge⸗ fängniß, abzüglich 4 Mongte Unterſuchungshaft. Verthei⸗ diger: Herr Rechtsanwalt Dr. Roſenfeld.— 2) Ludwig Klar, 48 Jahre alt, verheirathet, Küfer von Mannheim, wegen Betrugs. Der Angeklagte, ſchon mehrfach vorbeſtraft, hat dem Fuhrmann Jakob Pfeifer hier dadurch 150 M. abgelockt, daß er angab, ſeine Frau beſitze einen Acker, wel⸗ chen er verkaufen oder verſteigern laſſen wolle; Pfeifer könne dann ſein Geld ſofort zurückerhalten, was aber bis jetzt 5 nicht geſchehen iſt. Urtheil: 4 Monate Gefängnis.— ) Katharina Brehm genannt Magdalena Diehl, 18 Jabre alt, ledig, Dienſtmädchen von Sandhofen, wegen Diebſtahls. Die Angeklagte, ſchon vorbeſtraft, ſoll am 16. September d. J. ihrer Dienſtherrin, Wilhelmine Link, einen ſchwarzſeidenen Regenſchirm im Werthe von 7 Mark ent⸗ wendet haben. Die Angeklagte wird freigeſprochen. Verthei⸗ diger Herr Rechtsanwalt Dr. Köhle r.— 0 Wilhelm Heß, 19 Jabre alt, lediger Maurer von Haag, wegen Diebſtahls. Der Angeklagte, ſchon vorbeſtraft, hat im Monat Oktober d. J. ein verſchloſſenes Kiſtchen, das einem Taglöhner ge⸗ hörte, gewaltſam erbrochen und daraus 6 Mark entwendet. Ferner ſtahl er einem Dienſtknechte aus deſſen Schlafzimmer ein Paar Hoſen im Werthe von 10 Mark. Der Angeklagte wird unter Annahme mildernden Umſtänden zu 4 Monaten Gefängniß verurtheilt.— 5) Peter Schulz von Heidelberg und 41 Genoſſen wegen Verletzung der Wehrpflicht. Die⸗ ſelben wurden zu je 150 Mark Geldſtrafe event. eine ent⸗ ſprechende Gefängnißſtrafe verurtheilt. Die Feudenheimer Rirchenglocken. (Originalbericht des„General-Anzeigers“.) Wenn unſere geehrten Leſer ſich einen Begriff von dem ſtürmenden Vorwärtsſchreiten unſeres„eiſernen“ Zeitalters machen wollen, ſo brauchen ſie nur nach Frankenthal u dem berühmten Schöpfer der Deutſchen„Kaiſerglocke“ im ölner Dom, Meiſter Hamm, ſich zu begeben. Im 1285 desſelben finden ſie gewaltige Mörſer, deren Inſchrift beſagt, daß ſie im Jahre 1863 angefertigt wurden, wo ſie als„ge⸗ ogene“ Geſchütze einen Weltruf hatten, um heute, 25 Jahre ſpater, zum„alten Eiſen“ zu gehören und als ſolches einge⸗ ſchmolzen zu werden.— Was gehört dazu, einen ſolchen Koloß, und wäre er auch in Trümmer zerſchlagen, zum Schmelzen zu bringen! Im Flammofen Meiſters Hamm befanden ſich vorgeſtern 78 Zentner flüſſiges“ Metall, eine weißglühende, wogende Maſſe mit züngelnden Gluthflammen bedeckt. Der Ofen ſelbſt hat ſeinen Namen da⸗ her, daß die Pfanne, in welcher ſich das zu ſchmelzende Me⸗ tall befindet, nicht oberhalb der Flamme iſt, ſondern daß dieſe über dem Metalle hinſchlägt und dasſelbe von oben⸗ her ſchmilzt. Der Feuerherd beſteht aus gewaltigen ſchmiedeiſernen Stäben unb iſt ſelbſtverſtändlich überbaut, ſo daß die Flam⸗ mengluth ſich in Folge des Luftzu⸗ und Abzuges über der Schmelzpfanne nach dem über deren vorderem Theil ange⸗ brachten Schlot hinwälzen muß. Die Feuerung geſchieht von der Seite und Kohlenſtücke, wie ſie die Grube mit ſich bringt, vou einem Fuß und mehr im Geviert, ziſchen beim Hineinwerſen auf, um ſofort lichterloh zu brennen und nach wenigen Augenblicken wie gebrannter Kalk auseinander zu allen. 1600 Grad Celſius muß die Gluth der Schmelzpfanne haben; darnach mache man ſich einen Begriff von der Gluth im Feuerungsherde und von dem nöthigen Brenn⸗ Material. Die Glockenſpeiſe beſteht aus Kupfer und Zinn, und alle Berichte aus alter Zeit von Silber oder Gold, welches in die GlockAſpeiſe zur Veredlung des Tones geworfen worden ſein ſoll, iſt ein Märchen, denn dieſe beiden Metalle würden bei ſolch gewaltiger Gluth einfach verbrennn, wie dies mit den „alten“ Geldſtücken der Fall war, welche vorgeſtern ein Feuden⸗ heimer Bürger in die Schmelzpfanne warf. Beim Guſſe der Glocke hängt der Ton nicht nur von der Dicke des Mantels, ſondern auch von der Miſchung ab, und Meiſter Hamm hat gerade in dieſer Beziehung einen Weltruf ſich erworben. Als wir nach Mittag, auf erhaltene freundliche Einladung von Feudenheim, in der Glockengießerei anlangten, waren noch 10 Centner Metall einzuſchmelzen. Nachdem die ſchmiedeiſernen Haken der alten Feudenheimer Glocken und der zwei mit eingeſchmelzenen Mörſer mittels eiſerner Stangen und Kitſchen herausgeſchafft waren, wurden Zinn⸗ Auf Irrfahrten zum Siel. Novelle von Marie Beeg. MNachdruck verboten.) 7(Fortſetzung.) Frau von Altenbach ſchien dies mit feinem Inſtinkl zu ahnen. „Willſt du nicht dem Herrn Doktor eines deiner neuen Lieder zum Beſten geben, Liebchen?“ frug ſie zärtlichen Tones, indem ſie Gerdas Köpfchen liebevoll ſtreichelte. „O bitte, das wäre mir ein köſtlicher Genuß, Fräulein Gerda“, rief der Doktor feurig und folgte dem bereits ſich erhebenden Mädchen in das anſtoßende Gemach, wo der große Flügel ſchräg in die Ecke gerückt ſtand, während bhohe Blattpflanzen und Palmenwedel den Spielenden wie in einer Laube umrahmten. Weiche, koſtbare Teppiche dämpften die Schritte, niedrige Fauteuils und Cauſeuſen ſtanden in bunter Abwechslung an den Wänden, deren Flächen durch einige auserleſene Kunſtwerke in Marmor und Thon anmuthig unterbrochen wurde, und eine einzige rotbe Ampel beleuchtete von oben her den ganzen traulichen Raum mit einem ange! nehmen milden Schein. In dieſem anmuthigen Raume ließ ſich nun Gerda an dem Flügel nieder, während der Doktor ſich tief in den Schatten zurückgezogen hatte, um deſto ungeſtörter ſeine Blicke auf der reizenden Sängerin weilen zu laſſen. Noch nie, deuchte es ihm, hatte er ſie ſo hold erblickt als jetzt, va ſie, in das Reich der Töne entrückt und von denſel⸗ ben geweiht, ihre ganze innerſte Seele in den Worten des Liedes auszuſtrömen ſchien. Abgefallen von ihr war all der pberflächliche Schein, das übermüthige Getändel, nur der Aunber brer lüben Auuafräulichkeit war aeblieben. Welch mächtige Sehnſucht war es, die da ſoeben wie tiefſter Herzens⸗ barren von einem halben Tenfner in die flüſſige Maſſe hin⸗ eingeſchoben, welche raſcher zerfloſſen waren, als ein Stück Butter im Tigel. Von Zeik zu Zeit wurden zerkleinerte Holzkohlen über dieſes glühende Meer hingeworfen, welche im Augenblick als weißglühende große Funken darauf herum⸗ ſchwammen. Sie dienen zur Bindung der entweichenden Oxyde, denn 5 Prozent des geſchmolzenen Metalls verflüch⸗ tigt ſich in der Luft. 7 weitere Vorbereitung zum Guſſe beſteht in Herricht⸗ ung der 9o r m, zu welcher wochenlange Aebeit erforderlich iſt. Die Form ſelbſt beſteht wieder aus dem„Kern“ und dem Mantel.“ Der„Kern“ entſpricht der inneren Höhlung der Glocke, iſt gemauert und mit Thon glatt beſtrichen; der Mantel, deſſen innere Seite genau der äußeren Seite des Kernes entſpricht und nur verhältnißmäßig weiter iſt, ſtülpt ſich über den Kern und läßt zwiſchen ſich und dem Kern den Raum frei, welcher, mit der Glockenſpeiſe gefüllt, die Glocke bildet. Die Aufſchriften auf Glocken werden alſo in die in⸗ nere Seite des Mantels eingefügt und erſcheinen dann auf der äußeren Seite der Glocke. Die ganze Form iſt in der Erde eingegraben und die Glockenſpeiſe ergießt ſich durch Kanäle in eine Oeffnung über der Form.— Da geſtern 6 Glocken auf einmal gegoſſen wurden, ſo war über dieſen 6 Formen ein ganzes Kanalnetz hingezogen, das ſelbſt wieder aus drei Abtheilungen beſtand. Mit der erſten ſtanden die drei 1 für Feudenheim in Verbindung, mit der zweiten zwei Formen für Glocken von Kirchen in der Nähe von Cob⸗ lenz und auf dem Hunsrück und die dritte mit einer Form für eine Glocke einer Kirche bei Kreuznach. Dieſe Kanäle ſind aus Backſtein gebaut und wohlgefügt, und um ihnen noch mehr Halt zu geben, werden ſie zu beiden Seiten mit ſchweren Eiſenbarren eingefaßt und auf den Backſteinen ſelbſt längshin überdeckt. Damit die Glockenſpeiſe nicht zu raſch erkalte und infolge der Feuchtigkeit der Steine und ihres Bindemittels nicht aufſpritze, werden die Kanuäle ſchon einige Stunden vor enlabt mit brennenden Holzkohlen gefüllt und aus⸗ geglüht. Der Guß beginnt erſt, nachdem die glühende Glockenſpeiſe mit einer großen eiſernen Kitſche gut durcheinander gerührt und ihr mit einem Schöpflöffel eine Probe entnommen wurde. Zeigt dieſe nach ihrem Erkalten, daß die Schmelzung und Ver⸗ miſchung eine vollſtändige iſt, ſo heißt es:„Alle Mann an Platz!“ Um nämlich das Eindringen von Kohlen oder anderen nichtmetallenen Beſtandtheilen in die Form zu ver⸗ hindern, muß die Oeffnung einer jeden mit einem eiſernen Zapfen an langer Stange geſchloſſen werden, bis 010 1 85 Metall in den Kanälen eine beſtimmte Höhe er⸗ rei at. Athemlos umſtanden die zahlreichen Zuſchauer aus Feu⸗ denheim den Platz, in welchen die Formen eingegraben waren; Meiſter Hamm überſah nochmals mit prüfendem Blicke alle Vorbereitungen; er war zufrieden damit, und nun gab ſein Sohn Karl, von dem man ſagen darf, daß er der würdige Sohn ſeines Vaters iſt, den Befehl:„Stoße zu in Gottes Namen.“ Der ſchmiedeiſerne Zapfen, welcher die Mündung der Schmelzpfanne verſchloß, indem der dickere Theil nach Innen ſtand, wich den gewaltigen Stößen der eiſernen Stange in der Hand des erſten Arbeiters, und in unbeſchreibicher Majeſtät, möchten wir ſagen, ergoß ſich die weißglühende Maſſe in die Kanäle: der Befehl:„Auf!“, die Oeffnungen der Formen ſind frei, und in dieſe hinein ſtrömt dieſe feurige Fluth, um, erkaltet, ihren Ruf an das Menſchenherz ergehen zu laſſen. Rechts und links von dieſen Oeffnungen befinden ſich andere, durch welche die in den Formen enthaltene Luft entſtrömt, während die ſich entwickelnden Gaſe durch Röhren aufſteigen und, an⸗ gezündet, mit bläulicher Flamme brennen. Der Guß der Feudenbeimer Glocken iſt beendet, die zweite Abtheilung wird geöffnet, dann die dritte, und mit dem Tone berzlichſter Freude und Genugthuung erklärt Meiſter Hamm die Arbeit als gelungen. Herr Pfarrer Schmitthenner ſprach einige Worte dankender Anerkennung und einen poetiſchen Segenswunſch, worauf Meiſter Hamm den Anweſenden Bruchſtücke des Probeguſſes als Andenken überreichte, die gewiß in den ver⸗ tretenen Familien hoch in Ehren gehalten werden. Damit war die Zahl der in dieſem Jahre gegoſſenen Glocken auf 76 geſtiegen, und wollen wir nur noch erwähnen, daß die Feudenheimer Glocken das reſpektable Gewicht von über 50 Zentner haben. Dem Großherzog, welcher 1000 Mark zum Glockengeläute geſpendet, wurde telegraphiſch Meldung vom Gelingen des Guſſes geſendet. Wir müſſen dem Meiſter Hamm beſonders danken, für ſeine freundliche Aufklärung, die uns die Sache noch intereſſanter machte. Die Glocken ſelbſt werden am Samſtag ausgegraben, um ſobald als möglich der Probe auf ihre Tonreinheit unterzogen zu wer⸗ den. In der Neujahrsnacht ſollen ſie, nach vorheriger Weihe, zum erſten Male läuten. Tagesneuigkeit. — Fünf Opfer einer Kaffeefpekulation. In Zürich hatten ſich mehrere Kaufleute zuſammengethan, um nach gro⸗ ßen Ankäufen, die ſie machten, den Preis des Kaffee durch Andere in die Höhe treiben zu laſſen. Der Koup mißglückte jedoch, und drei von den Spekulanten haben das Wagniß mit dem Leben bezahlt. Zwei n ſich in die Pimot, ein dritter entleibte ſich, der vierte iſt in Konkurs gerathen u. der fünfte bietet 10 pCt. ſeinen Gläubigern. — Die beiden Compagnond. Vor einiger Zeit ſtarb in Trieſt der Geſchäftsmann Feruzzi eines plötzlichen Todes. Der Hingang des langjährigen Freundes machte auf ſeinen Geſchäfts⸗Tompagnon de Jurko einen derartigen Ein⸗ druck, daß derſelbe ebenfalls wenige Stunden ſpäter ſtarb. — Der Räuber von der Riemandsinſel. Vor Kurzem haben wir gemeldet, daß die Donauinſel Oſtrova(Niemands⸗ inſel) von ungariſchen Gendarmen eernirt iſt, weil ſie dort die Spur des wegen blutiger Verbrechen zum Tode verurtheilten flüchtigen Raubmörders Staniszapljevits ver⸗ 9 15 Der Verbrecher hielt ſich damals thatſächlich auf der Inſel auf; als er jedoch die 12 0 wahrnahm, flüchtete er ur iſbe ler in einem kleinen Kahne unbemerkt an das ferbiſche Ufer und begab ſich nach Pozarevac, wo er vor längerer Zeit zum Tode verurtheilt worden war und wo auch ſeine Schwiegereltern, biedere Landleute, leben. Dieſe wollten ihm keine Zuflucht gewähren und es entſtand zwiſchen dem Räuber und dem Schwiegervater ein Handgemenge. Schließlich griff Staniszavlſevits unter furchtbaren Droh⸗ ungen zur Piſtole; in dem Momente jedoch, wo er dieſe auf ſeinen Schwiegervater abfeuern wollte, riß der Letztere einen Revolver aus der Rocktaſche und jagte dem Verbrecher eine Kugel in die Bruſt und ſodann eine zweite in den Nacken, ſo daß Staniszavljevits blutüberſtrömt zu Boden ſtürzte und in wenigen Minuten den Geiſt aushauchte. Der alte Mann begab ſich dann 15 Gerichte und erſtattete die Meldung von ſeiner That. Er wurde auf freiem Fuße belaſſen. Auf den 7 des Mörders war eine Belohnung von 200 Ducaten ausgeſetzt. Das Auglück bei Altenhrin auf dem Rhein. traßburg, 5. Dezember. Geſtern Abend hat ſich auf dem Rheine beim Altenheimer Hof ein großes Unglück zugetragen, dem ſieben Menſchen⸗ leben zum Opfer gefallen ſind. Die Gemeinde Altenheim hat an den Reichsmilitärſis⸗ cus von ihrem auf der badiſchen Seite N Gemeinde⸗ wald kleine Strecken zur Abholzung abgetreten. Die Ab⸗ holzung ſollte demnächſt vorgenommen werden, nachdem eine Abſchätzung erfolgt. Zur ettec des Werthes des Holzbeſtandes hatte ſi geſtern orgen eine Com⸗ miſſion des Gemeinderaths von Altenheim, beſtehend aus dem Bürgermeiſter Sutter und den Gemeinderäthen Roth, Strohſack I. Hügel, Ringel und Strohſack II., in Be⸗ zweier Waldhüter in den etwa 1½ Stunde von ltenbeim gelegenen Wald begeben. Am Spätnachmittag, als die Arbeit zu Ende, ſetzten die acht Perſonen mit einem Nachen über den Rhein, um ſich in dem nächſten, am elſäſ⸗ ſiſchen Ufer gelegenen Wirtshaus zum Altenheimer Hof“ zu erwärmen und einen Imbis zu nehmen. Um 4¼ Uhr beſtiegen ſie dann wieder das Schiff, ſieben davon, um ihrem Untergange entgegenzufahren. Der einzig Ueberlebende der Geſellſchaft, der jetzt krank dar⸗ niederliegende Gemeinderath Strohſack., hat ſeinen Ver⸗ wandten über den Vorfall das Folgende erzählt: Wir hatten uns zu acht in dem ziemlich großen Schiff zurecht geſetzt und waren gegen 4½ Uhr vom Ufer ab⸗ geſtoßen. Auf dem Rhein lag ein ſo dichter Nebel, daß man kaum die Hand vor den Augen ſehen konnte. Das Land entſchwand denn auch bald unſeren Blicken, wir wur⸗ den aber durch einen Ruf aufmerkſam gemacht, der da etew- „Ihr fahrt letz“ oder„Ihr fitzt letz“ lautete und v dem Dammmeiſter herkam, der unſerer Abfahrt beiwohn Wir bemerkten auch bald, daß wir in ein ſchlechtes Fahl waſſer gekommen waren und daß der Nachen Waſſer be⸗ kam. Kaum hatten wir dieſe Wahrnehmung gemacht, als unſer Nachen plötzlich guer gegen den Strom drehte und die Wellen in denſelben hineinſchlugen. In demſelben Augenblick ſah ich, wie vier von uns über Bord fielen und im Waſſer verſchwanden. Wir anderen ſprangen auf und ſtanden nun in dem ſchräg mit dem Strom gehen⸗ den, mit Waſſer gefüllten Nachen. Ich rief meinen Gefährten zu:„Nur ruhig bleiben, wenn Gott will, ſo wird er uns retten!“ Aber ſie werden die Worte nicht mehr gehört haben, denn der Nachen drehte ſich plötzlich, der Vordertheil des⸗ ſelben hoh ſich empor und in demſelben Augenblick befand ich mich im Waſſer. Wie lange ich vom Strome fortgeführt wurde, weiß ich nicht, ich faßte aber noch rechtzeitig das Kiel des umgeſtülpt dahintreibenden Nachens und meinen Anſtreng⸗ ungen gelang es, mich auf den Nachen 1 und mich dort hin ulegen. So trieb ich denn im Rheine auf dem umgeſtürzten Nachen liegend dahin. Ich durfte mich nicht rühren, ſonſt war mir bei dem Schwanken des Bootes der Tod ſicher. Meine Glieder wurden in der Kälte ſtarr und ich gab mich ſchon verloren. Wie lange ich ſo getrieben, weiß ich nicht, vielleicht—5 Minuten, für mich aber eine Ewigkeit. Plötzlich fühlte ich den Nachen unter mir erzittern und ſich drehen, er war auf einen feſten Gegenſtand geſtoßen, jetzt noch einmal, aber dieſer Stoß warf mich ins Waſſer und nun dachte ich mein Ende gekommen. Ich verſuchte zu ſchwimmen und Gott war mir gnädig! Ich fühlte Steine unter mir und bemerkte jetzt, daß ich an das Land getrieben worden war. Mit großer Mühe kletterte ich an das Ufer 1 925 ſank ich, einen lauten Hilferuf ausſtoßend, bewußt⸗ os nieder. „Mir ſcheint, du haſt bereits die Antwort ſelbſt gefunden, ton durch ihre Klänge zitterte, daß des Lauſchers Ohr wie im ſüßen Schreck erbebte? „Du meine Seele, du mein Herz, Du meine Wonne, du mein Schmerz, Du meine Welt, in der ich lebe, Mein Himmel du, darein ich ſchwebe, O, du, mein Grab, in das hinab Ich ewig meinen Kummer gab! Du biſt die Ruh, du biſt der Frieden, Du biſt vom Himmel mir beſchieden— Daß du mich liebſt, macht mich mir werth, Dein Blick hat mich vor mir verklärt— Du hebſt mich liebend über mich— Mein guter Geiſt, mein beſſres Ich!“— „Meir guter Geiſt, mein beſſres Ich.“ Aus zweier Seelen, von beider Munde war es erklungen, und aufiauchzend hielt Moorten das geliebte Mädchen in ſeinen Armen, welche ihm ſelig lächelnd an die Bruſt geſunken war. Wie raſch dies Wunder ſich vollführt hatte, was in den nächſten Augenblicken geſchehen war, die beiden Liebenden wußten es ſelbſt nicht zu ſagen. Das„Liebſt du mich, einzig Geliebte?“ war erklungen,—„Dein dein auf ewig“ war es zurückgegeben worden, und in einem heißen, ſeligen Kuſſe war der ſo raſch geſchloſſene Bund beſiegelt worden. Als die Hausfrau nach einiger Zeit in das ſo merwür⸗ dig ſtille Gemach Einblick halten wollte, fuhren zwei junge Menſchenkinder tief erröthet und erſchrocken auseinander, und Gerda rief in holder, glücklicher Beſchämung erregt: „O, Mama, er hat mir ſeine Liebe geſtanden, und mich zur Frau begehrt; was ſoll ich thun?⸗ lächelte die Mutter in höchſter Befriedigung, indem ſie dem willkommenen Schwiegerſohn huldvoll die ſchöne Hand zum Kuſſe reichte.„Nehmen Sie denn mein geliebtes Kind, und machen Sie es ſo glücklich, als es verdient.“ „Dies ſoll von nun an meine ſchönſte Lebensaufgabe ſein!“ erwiederte der glückliche Mann tiefbewegt, während er das holde Geſchöpf an ſeiner Seite feſt umſchloß; da wurde die Portiere heftig auseinander geriſſen: „Hurra, hurra!“ ſchrie die kräftige Stimme des Lieute⸗ nant in ſeinen mächtigſten Tönen,„Baby, Mama, wo ſteckt ihr! Iſt denn keines da, das mir zu meinem fabelhaften, zu meinem wunderbaren Glück gratuliren will? Der alte reiche Goldonkel, der famoſe Sonderling, iſt zu ſeinen Vätern heim⸗ gegangen und hat mich, ſeinen vortrefflichen Pathen, zum Erben eingeſetzt. Nun, ade Schulden und Sorgen, jetzt geht ein herrliſch glückliches Leben an.“ Der aufgeregte Sprecher hatte, dunkelroth vor Freude, dies alles in jubelndem Tone herausgeſprudelt und war auf die Gruppe im dämmerigen Gemach zugeſtürzt; jetzt erſt ſchien er die vertrauliche Stellung zu gewahren, in welcher ſich Moorten und Gerda befanden. „Wie, was ſoll das heißen?“ frug er ſtammelnd und zu⸗ rückfahrend. „Das heißt, daß Sie in mir einen Schwager begrüßen dürfen, indem Ihr Schweſterchen meine geliebte Braut iſt,“ erwiederte der Jungverlobte glücklichen Tones. „Unmöglich, Gerda, ſage, daß es nur ein Scherz iſt,“ heiſer und tonlos klang die Stimme des Ofſiziers, deſſen Antlitz noch eben tief geröthet, ſich mit einer plötzlichen fahlen Bläſſe überzogen hatte; ſchwankend ſuchte er an dem nächſten Stuhle einen Halt zu gewinnen, und vermochte doch das haß⸗ Schee. Seneral-Aazeiger. S Deizemm, o ungefähr die Erzählung des Geretteten. Der Stromwächter Hummel hatte den Hilferuf vernom⸗ men und demſelben nachforſchend, fand er den bewußtlos und erſtarrt daliegenden Gemeinderath Strohſack und trug ihn in ſeine Wächterhütte, wo es ihm gelang, den Verunglückten ſo weit herzuſtellen, daß derſelbe heute Morgen über Straßburg ſeinen Heimweg antreten konnte. In Altenheim wartete man geſtern Abend dergebens auf die Heimkehr der Tommiſſtons⸗ mitglieder und der Waldhüter; man glaubte, alle würden am elſäſſiſchen Üfer übernachten. Erſt heute Morgen kam die Trauerkunde in's Dorf, in welchem großer Schrecken und Aufregung herrſchte, denn gar viele Familien find durch den Unglücksfal betroffen worden. Sämmtliche Verunglückten waxren verheirathet und beide Waldhüter hinterlaſſen bedürf⸗ tige Jamilien, von denen die eine ſieben Köpfe zählen ſoll! Hier iſt edlen Menſchenfreunden Gelegenheit gegeben, zu helfen!(Str..) Theater und Muſtk. Muſikaliſche Aufführnug des„Süngerbundes“. Ein mit künſtleriſchem Geſchmack zuſammengeſtelltes Pro⸗ ramm und eine nicht minder treffliche Ausführung der Ge⸗ ſänge gaben der geſtern im Hoftheaterſaale veranſtalteten muſikgliſchen Aufführung des„Mannheimer Sängerbundes“ das Gepräge. Die Leitung des Bundes hatte für ihr dies⸗ jähriges Concert— ich bitte, mir dieſe letztere Bezeichnung auch ferner noch zu geſtatten— faſt durchweg a capella-Thöre gewählt und dadurch ein eingehendes Urtheil über die Veiſtungsfähigkeit des Chors ermöglicht. An der Spitze des Programms ſtand Vincenz Lachners„Hymne an die Muſik“. Wer anders wäre ſo ſehr berechtigt, das Lob der edlen Frau Muſika zu ſingen, als der Altmeiſter der Töne, deſſen Erinnerungen noch zurückreichen in jene Zeit, da der Begriff der„Zukunftsmuſik“ noch nicht geboren war wer ſonſt wäre ſo ſehr verpflichtet der Muſik den Dankeshymnus darzubringen, als dieſer Mann, deſſen ganzes langes Leben verſchönt war durch die herrlichen Gaben, welche der Born ſeiner mufikaliſchen Phantaſie ihm erſchloſſen? Ernſt und tief empfunden klingt Lachners Hymnus an die Muſik„zu den Sternen“ empor. Und noch eine zweite Gabe aus Lachner's Liederſchatze bot der„Sängerbund“; das Spielmannslied aus Julius Wolff's„Rattenfänger“. Nun geſtehe ich es offen, daß ich mit Zagen einem ſolchen Chor entgegengehe. Es will mir nicht in den Sinn, warum uſt ein Jeder dieſer ſechszig oder noch mehr Sänger ein„roth⸗ aariges Schätzelein“ hat,„rothhaarig wie ein Fuchs!“ Lachner zat dieſes Lied mit der ihm eigenen feuchtfröhlichen Laune auch ür eine Geſangsſtimme componirt les ſei mir geſtattet den verehrten Meiſter an ſein ie Album zu erinnern!) und gerade dieſes einſtimmige Lied iſt eine Perle anmuthiger Heſangeskunſt. Trotzdem wird man auch dem Chorlied feiſche und reizende Melodit nachrühmen dürfen. Daß ein Saͤnger in künſtleriſchemzllebereifer ſeinen Sangesgenoſſen einmal ſchüchtern vorgreifen wollte, iſt ein geringes Verſehen, das durch die begreifliche Luſt ſein, Schätzelein“ beſonders zu rzühmen, entſchuldigt werden muß. Ein Rheinberger ſcher Chor„Jern vom Rhein“ iſt offenbar an den Üfern der Jſar entſtanden; wer am Rhein geleht und ihn dann miſſen ſoll, dem ſingt es anders in der Bruſt. Nicht einmal die tech⸗ niſche Mache erhebt ſich über das gewöhnliche Niveau und ich fürchte, daß, wenn ein Schüler des Conſervatociums dem Herrn Direktor Rheinberger dieſes Opuß zur Prüf⸗ ung überxreicht hätte, dieſer„wunderſame Sang“ das Licht der Oeffentlichkeit nicht erblickt haben würde. Dagegen hob ſich das„Morgenlied“ von Rietz weit ab aus m Rahmen der Durchſchnitts Choreompoſttion. Gz i u bedauern, daß die Werke des ehemalſgen Dres⸗ dener General⸗Muſfikdirektors ſo raſch der Vergeſſenheit anbeimgefallen ſind ſelten begegnet man ſeinem Namen, Hier wäre mancher muſikaliſche Schatz zu heben, der die Arhbeit des Suchens lohnen würde. Dieſes„Morgenlied,“ deſſen Dichtung(von dem empfindſamen Eichendorff) und deſſen mu⸗ fkaliſche Bearbeitung uns die Schauer und ahnungsvolle Seligkeit des aus dem Halbdunkel dem Tage entgegendäm⸗ mernden Morgens auf Bergeshöhe, durchkoſten läßt, 7 ein Meiſterſtück des CThorgeſangs. Wir müſſen der iſtung des„Sängerbunds“ und ſeines Dirigenten, Herrn Concertmeiſters Schuſter, das uneingeſchränkteſteLob ſpen⸗ den. Die feine Abtönung dieſer muſikaliſchen Malerei — dem Chor vollſtändſg: Kraft des Ausdrucks, Milde er Tongebung ergänzten ſich zur harmoniſchen Vollkommen⸗ eit.— Schuberts ſehr ſchwieriger„Nachtgeſang im alde“, vom Hornquarfett unſeres Hoftheater⸗ rcheſters wirkungsvoll unterſtützt, gelang in den heiklen nſätzen und in der 17 7 Ausführung vollkommen. Eine intereſſante Gabe bot der Verein mit dem Vortrag von ſechs Atniederländiſchen Volksliedern in der Bearbeitung Kremſers. 25 bin kein hegeiſterter Freund archäologiſcher Ausgrabungen guf mufſkaliſchem Gehiete; der muſikaliſche Strom ſollte nicht ſo ſehr in ſeinem Bette eintrocknen, daß man genbthigt wäre, längſt verſchüttete Bronnen wleder zu erſchließen; in dieſem alle jedoch kann man die Wiedererweckung altniederländiſchen anges willkommen heißen. Zwiſchen den Chören und ſie einleitend ward ein erklärender Text von Herrn Hofſchau⸗ ſpieler Tietſch ausdrucks⸗ und verſtändnißvoll vorgetragen. Die Chöre und die Solis errangen den wohlverdienten Bei⸗ fall der Anweſenden. tige Zittern ſeines mächtigen Körpers nicht zu verbergen. Wie in hilfloſer Angſt ſtarrten ſeine entſetzten Augen ihr in das Geſicht, ſo daß ſie ſeltſam betreten, nur leiſe zu ſtammeln vermochte: „Hans hat keinen Scherz gemacht, Frieprich, ich bin ſeit einer Viertelſtunde ſeine Braut!“ „Alſo alles umſonſt,“ murmelte der junge Offizier mit tieferblaßten Lippen, und plötzlich, ehe Jemand der Anweſen⸗ den hilfeleiſtend herzuſpringen konnte, fiel die lange, kräftige Geſtalt wie vom Blitz gefällt zu Boden; der allzugroßen Aufregung, dem furchtbaren Wechſel von höchſter Freude zum tiefſten Schmerz hatte ſelbſt ſeine kräftige Natur nicht zu widerſtehen vermocht. Im höchſten Schrecken ſprangen alle herzu, und der junge Mann hatte ſich auch bald wieder erholt, bat aber mit ſolcher Dringlichkeit, für einige Zeit allein gelaſſen zu werden, daß die Andern nichts zu thun vermochten, als ſeinen Bitten zu willfahren. Aber wie ein kalter Reif war der ſeltſame Vorfall mitten in die Freude gefallen; Gerda lehnte bleich und zitternd in der Sofaecke, und ihr Verlobter, ſelbſt erſchüttert, ſuchte ſie zu beruhigen. Frau von Altenbach war hinüber zu ihrem Gemahl geeilt, dieſem die Vorfälle der ereignißreichen letzten Stunde mitzutheilen und ihn zu fragen, ob nach der günſtigen Schickſalswendung, welche Friedrich durch die Erbſchaft des Onkels erfahren, nicht das eben geſchloſſene Verlöbniß Ger⸗ das rückgängig zu machen ſei. „Ich bin wirklich ganz außer mir, Oskar,“ rief ſie alterirten Tones,„daß ich ſo fabelhaft blind die ganze Zeit geweſen ſein konnte, und nicht bedenken, daß Friedrich ſich ja einmal vor⸗ trefflich zur Partie für Gerda eignen könnte, wenn der er⸗ wartete Glückszufall von deſſen Erbſchaft wirklich eintreffen Fräulein Olfenſus, eſnem Theile unſeres Publifums durch wiederholtes Auftreten im bieſigen Concertſaale bereits bekannt, ſang geſtern einige Lieder. Ich habe die künſtleri⸗ ſchen Vorzuge der Dame, an welchen ihr Geſang auch ge⸗ ſtern reich war, wiederholt beſprochen, möchte jedoch die Sängerin darauf aufmerkſam machen, paß die Ausgleichung der Regiſter noch zu wünſchen übrig läßt, auch wird Frln. Olfenius auf reinere Intonation in den döberen Tönen achten müſſen. Das Publikum zeichnete die Künſtlerin viel⸗ fach aus und ſpendete unſerem Celliſten, Herrn Kündin⸗ ger, der einige Soloſtücke vortrug, ebenfalls lebhaften Beifall. Julius Katz. Schumaun⸗Abend. Die von Frau Seubert⸗Hauſen alljährlich arran⸗ girten Lieder⸗Abende gehören längſt ſchon zu den angeſehenſten und von den Intimen unter unſeren Muſikfreunden ſtets mit ganz beſonderer Freude begrüßten Hochgenüſſen der muſika⸗ liſchen Saiſon. Der geſtrige erſte Lieder⸗Abend iſt pietätvoll dem Lyriker Schumann, einem der fruchtbarſten der deutſchen Liederdichter, geweiht geweſen. Die Einleitung des Abends hildete des Meiſters Andante und Variationen für zwei Clavierxe, ein von Herrn und Frau Paur mit meiſter⸗ licher Virtuoſität und edlem Ausdrucke vorgetragenes Werk. Der große Cyklus Heine'ſcher Lieder, worin Schuman als der Troubadour des innerſten Seelenlebens und der zarten Empfind⸗ ungen edler Frauen in die Saiten greift, iſt von Frau Seubert mit jenem innigen Gefühle und in jener edlen maßvollen Weiſe vorgetragen worden, durchwelche ſich dieſe ausgezeichnete Lieder⸗ ſängerin längſt ſchon ihren Platz im Herzen verſtändnisvoller Muſikfreunde errungen hat. Der reiche bietet auch reiche Abwechslung in der Wiedergabe der verſchieden⸗ artigſten Gefühle und Empfindungen, anfangend mit den Thnen ſtillen, zarten Hoffens, anſteigend bis zu den Jubel⸗ rufen eines frohlockenden Herzens, das ſich geliebt weiß und ausklingend in die ernſten, klagenden Weiſen einer ſtillen Reſignation. Der Carneval iſt ein Bravourſtück erſten Ranges, deſſen Schwierigleiten Herr Paur mit virtuoſer 1 Ael überwunden hat, der rauſchende Beifall, der ihm u Theil ward, iſt ein wohlverdienter geweſen. Von den uf Liedern, welche als die zweite Serie des Abends zum Vortrage gelangten, gefiel uns am beſten„Die Soldaten⸗ braut“, in welchem Liede die frohe Liebesluft und Liebes⸗ gewißheit in entzückender Weiſe zum Ausdruck gelangte. Einen ſonnigen Schein wußte die treffliche Künſtlerin in den Vortrag des Liedes an den„Sonnenſchein“ zu weben und die hingebende Liebe, das völlige Aufgehen im Geliebten fand in der, Widmung“überzeugungsvollen und doch auch rührenden Ausdruck Ein unverwelklicher Kranz iſt es wiederum, der geſtern Ahend zu den Fü ßen Robert Schumann's in an⸗ Huldigung niedergelegt wurde, J. Ch. ablo de Saraſate in Heidelberg. Der berühmte Künſtler gibt am nächſten Samſtag unter Mitwirkung der Pianiſtin Frau Bertha Marx in unſerer Nachbarſtadt Heidelberg ein Concert. Da das Programm ein ſehr ge⸗ diegenes iſt— wir nennen u. A. nur die Kreutzer⸗Sonate—, ſo dürfte das Concert auch von hieſigen Verehrern des großen Geigers beſucht werden. Die Muſikalienhandlung von A. asdenteufel, welche auch das Arrangement des Heidel⸗ erger Concerts beſorgt, nimmt Beſtellungen auf Billets entgegen. Wiener Theater. m Laufe der 155 15 Woche begiunen im Burgtheater die Bühnenproben zu„ 7 von Berlichingen“, Dies iſt das nächſte klaſſiſche Stück, welches— von Dr. Förſter 1l inſcenirt— im neuen Hauſe zur Aufführung kömmen oll. Franz von Schünthgn hat ſein neueſtes Luſtſpiel „Die berühmte Frau“ vom Burgtheater zurückgezogen und an das neue deulſche Theater verkauft. Rarcella Sembrich, die im Laufe dieſer Saiſon auch im Hoſopernthegter ein Gaſtſpiel abſolvireu ſollte, hat auf Anrathen ihres Arztes, der ihr das anſtrengende Reiſen auf einige Zeit unterſagte, für die nächſten zwei Monate alle und Gaſtſpiele aufgegeben; ſie iſt nach ihrem Ruhe⸗ ſitz Dresden zurückgekehrt. Aeueſtes und Telegrumme. Bexlin,.½Dez. Der Reichstag wird bis Ende näaͤchſter Woche Sitzungen halten und dann die Weihnachtsferien beginnen. Außer der Fortſetzung der Spezialberathung des Etats wird in dieſer Zeit noch die erſte Leſung des Genoſſenſchaftsgeſetzes(vgl. den Leitartikel) ſtattfinden und der Zuſatzvertrag zu dem Han⸗ delsverttage mit der Schweiz erledigt werden, welcher dem Reichstage heute zugegangen iſt.— Ein Tag der Reichstagsverhandlungen wird der Frankf. Ztg. zufolge für Inittativanträge aus dem Hauſe freigehalten, und es iſt ſehr wahrſcheinlich, daß an dem⸗ ſelben auch der Antrag des Centrums über die Unter⸗ drückung der Sklaverei zur Verhandlung kommen wird. Es beſteht, wie es heißt, auch Seitens der Regierung der Wunſch, ſich noch vor Weihnachten über die Kolonial⸗ zuſammentreffen, als ich meine Rarten alle verſpielt und dem Doktor die Wege geebnet hatte, zu Gerda zu gelangen,“ „So haſt du ſelbſt die Gelegenheit dazu gegeben d“ fragte ihr Gemahl aufmerkſam. „Freilich, wie konnte ich wifſen, daß die Eile ſo von Schaden ſei!“ jammerte die Dame laut.„Nun nehme ich eben einfach mein Wort wieder zurück, und ſage, du ſeiſt nicht einverſtanden.“ „Das wirſt du nicht thun, Klothilde, ich verbiete es dir!“ ſprach der greiſe Mann, ſich mit einer ſolch hoheitsvollen Gebärde von ſeinem Seſſel erhebend, daß die überraſchte Gattin einen Schritt zurücktrat.„So nahe mir das Schick⸗ ſal meines Sohnes geht, werde ich doch nie zugeben, daß einem Ehrenmann wie Moorten in meinem Hauſe ein der⸗ artiger Schimpf angethan und ihm um egoiſtiſcher Vortheile willen das bereits gegebene Wort gebrochen werde. Gerdo, welche ihm mit aufrichtiger Liebe zugethan ſcheint, würde dies wohl auch nie zugeben, und ſo mußt du dich wohl oder übel in die Rolle einer Schwiegermutter finden, welche dir noch vor Kurzem ſo verführeriſch erſchien. Mein armer, lieber Friedrich wird ſich, ſo Gott will, bald wieder von der er⸗ fahrenen Enttäuſchung erholen, welche ihm dieſer Liebestraum bereitet hat, ich ſelbſt aber bitte dich, das Unvermeidliche nun wenigſtens mit Würde zu tragen.“ Beleidigt wollte die Dame ſich entfernen, doch ihr Gatte hielt ſie noch mit ernſter Bewegung zurück: „Habe die Güte, Klothilde, mir noch einen Augenblick dein Ohr zu leihen. Es gilt eine Angelegenheit, welche dich ia eigentlich näher angeht als mich, aber da du ſo ungern dich mit allen geſchäftlichen Dingen befaßt, habe ich dir ja bereits würde. Und nun mußte es alles gerade in dem Augenblick ſeit lange dieſelben alle abgenommen. Nun erhielt ich heute polftif auszufprechen und das wird bel dieſer Gelegeuheit geſchehen. Beſtimmte Beſchlüſſe über ihre Haltung in der oſtafrikaniſchen Frage hat die Regierung bis jetzt noch nicht gefaßt. Es dürfte aber in allernächſter Zeit ge⸗ ſchehen und damit ſteht auch die Reiſe des Grafen Bis⸗ marck nach Friedrichruy in Verbindung.— Die Nachrichten aus Oſtafrika lauten ungünſtig. Nicht mehr nur aus engliſchen, ſondern jetzt auch aus deut chen Quellen wird berichtet, daß der Aufſtand an der Küſte neuerdings erſichtlich im Zunehmen begriffen iſt. »Berliu, 6. Dez. Wie der„Poſt“ aus Wien gemeldet wird, veranſtalteten geſtern Abend in Preß burg (Ungarn) eine Anzahl Studenten eine Demonſtration gegen den Buͤrgermeiſter und warfen demſelben die Fenſter ſeines Hauſes ein, weil vorgeſtern bei der Theaterfeſtvor⸗ ſtellung die Büſte des Kaiſers mit ſchwarzgelben und nicht mit ungariſchen Farben drapirt war. *Berlin, 6. Dez. Den„Berl. Pol. Nachr.“ zu⸗ folge befindet ſich ein Weißbuch über die oſtafrika⸗ niſche Frage in Vorbereitung, welches in den nächſten Tagen dem Reichstage zugehen wird. Hamburg, 6. Dez. Der ane Börſenhalle“ wird aus Gonaſtes auf Haiti gemeldet, daß Gongives am 1. Dezember beſchoſſen und dork eine vorläufige Regierung gebildet worden ſei. * Wien, 6. Dez. Am 14. Dezember findet im Saale des Muſikvereins eine Antiſklavereiverſammlung ſtatt „Bern, 6. Dez. Der Nationalrath genehmigte die Mi⸗ litärſtrafgerichtsordnung.— Der Ständerath begann die Budgetberathung. *Paris, 6. Dez. Boulanger hat die Wahl für das Departement Nord angenommen. Infolge deſſen muͤſſen für die Departements Somme und Cha⸗ rente inſerieure Neuwahlen vorgenommen werden. „Berlin, 6. Dez. In militäriſchen Kreiſen glaubt man, daß ſchon in nächſter Zeit die Abſchiedsgeſuche der commandirenden Generäle des ſechſten und elften Armeecorps, Genekals der Infanterie v. Boehn, Generals der Cavallerie v. Schlotheim, vom Kaiſer an⸗ genommen werden dürften. *Paris, 6. Dez. In der Kammer kam es zwiſchen zwei Abgeordneten zu einem thätlichen Skan⸗ dal, nachdem der aufgerufene Schiedsrichter erklärte, daß der Zwiſchenruf:„Sie ſind ein Eſel“, keine Be⸗ leidigung, da ſte in der Erregung ausgeſtoßen worden ſei, wird dieſe komiſche der„großen“ Nation würdige Parlamentsſcene kein Nachſpiel haben. Paris, 6. Der Extrag der indirekten Steuern Feanten böher als der bängebrriſe Boranſchlag, un d8f, aeen als der Lrtrag in der gleichev Zeit des orjahres. 85 London, 6. Dez. Das Oberhaus erledigte heule die Einzelberathung der iriſchen Pachtgutsankaufsbill. Chriftauid, 6. Dez. Die Wahlen zum Stor⸗ thing find jetzt abgeſchloſſen. Das Reſultat derſelben 1 die Wahl von 51 Konſervativen, 37 Liberalen und 22 miniſteriell Geſonnenen. Echlafröcke, Knabeupaletotz Kaed Weihnachts⸗ geſchenke) bei Gebrüder Labandter, 21292 Planken, im Zutt'ſchen Hauſe. 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Er wagt anzudeuten, daß ihm das Schickſal ſeiner jun⸗ gen Herrin, welche in ihrem hilfloſen Zuſtand ſo allein und verlaſſen auf dem Schloſſe len, zu Herzen gehe, und ob denn Niemand von der Familien m nach ihr ſehen wolle? Nun muß ich ganz offen geſtehen,„ mich dieſe einfache Mahnung höchſt peinlich berührt hat, denn wenn deine Stieftochter mir auch durchaus unbekannt und fremd iſt, ſo kann ich es doch nimmermehr billigen, daß die Behandlung, welche Du ihr angedeihen läſſeſt, eine ſo unendlich ſchroffe und grauſame iſt. Was ſoll die Welt darüber denken?“ „Die Welt? Habe ich der Welt gegenüber etwa irgend welche Verpflichtungen, als einige rein geſchäftliche für meine Stieftochter, da das Band, welches mich mit ihr verband, ſeit langen Jahren zerriſſen wurde.“ Hart und feindſelig klang die ſonſt ſo ſchmeichelnde Stimme, und ein böſer Zug entſtellte das Antlitz der ſchönen Frau.„Wer war von uns Beiden die Bedauernswerthe, bevor ich die Ehre hatte, deine Gattin zu werden? Das mit Glücksgütern reich geſegnete Mädchen oder ich, welche an allen Luxus des Lebens gewöhnt, nach dem Tode des erſten Gatten völlig mittellos allen Stürmen des Schickſals preisgegeben war. Und dann hatte die alte Frau von Eberſtadt in gehäſſiger Weiſe ſelbſt über ihren Tod hinaus verfügt, daß meiner Stieftochter von vormundſchaftlicher Seite die Hände gebunden waren, um ihrer Mutter nicht im Geringſten in der Noth beiſtehen zu können. Kannſt du da noch ein herzliches Entgegenkommen von meiner Seite ver⸗ langen?“ Fortſetzung alat.) ———— 8. Dezember. Mannheimer Handelsblakt. Maunheim, 25 15 Dezember. Die Bedeutung der neueſten Handelsverträge der Schweiz mit Oeſterreich und Deutſchland wird vor Allem in fol⸗ genden Artikeln für Deutſchland nach beiden Ländern zum Ausdruck kommen, wobei wir vorwiegend auf diejenigen Waaren, welche den hieſigen Platz am meiſten in tereſſiren, Rückſicht nehmen. Bei der Einfuhr in die Schwei z: Bau⸗ und Nutzholz, gemeines ſtatt 20 15 es, anderes(als eichenes) 70 eſ, ſtatt 1 J8., gebundenes 1,70 ſtatt 1,50 Fs., Holzwaaren 3 ſtatt 4 Fs, fertige oder rol e Möbel aus gemeinem gebogenem Holz 12 ſtatt 20 u. 35 J3., Früchte in Zucker epgemach.kandirt 40 ſꝗtatt 50 F5s., Getreide Mais u. Hülſenfrüchte geſchrotet oder eſchält 2 ſtatt 2,50 Js., Malz 1 ſtatt 1,20 5s., Bier in Fäſſern 4 ſtatt 5 88. Naturwein 3,50 ſtatt 6,20 Js., Bett⸗ federn 7 ſtatt 10 Fs., Portlandcement 70 ſtatt 80 cs., Kaffee⸗ ſurrogate 6 ſtatt 8 Fs, feine Stroh⸗, Rohr⸗ und Baſtwaaren M 60 ſtatt 70 Fs.— Bei der Einfuhr nach Oeſterreich⸗ Ungarn: Ricinusöl 80 Kr. ſtatt 4 Gulden, Alizarin 1,50 ſtatt 10 Gulden. Stuttgart, 4. Dez.(Allgemeiner Deutſcher Verſicher⸗ 5 ungs Verein.) Im Monat Nop. 1888 wurden 314 Schaden⸗ fälle durch Unfall angmeldet. Von dieſen hatten 2 den ſo⸗ fortigen Tod und 15 eine oder theilweiſe Inva⸗ lidität der Verletzten zur Jolge. Von den Mitgliedern der Sterbekaſſe ſtarben in dieſem Monat 31. Neu abgeſchloſſen wurden im Monat Nov. 1246 Verſicherungen über 8648 Per⸗ ſonen. Alle vor dem 2. Auguſt 1888 eingetretenen Schäden incl. der Todes⸗ und Invaliditäts⸗Fälle ſind bis auf die von 28 noch nicht geneſenen Perſonen vollſtändig regulirt. RNeichsbank Mannheim Die Reichsbank hat den Wechſel⸗ discont auf 4½, den Privatdiscont auf 3½ pCt. erhöht. 20 N Maunheimer Effektenbörſe vom 6. Dezember. er mit Frankfurt 288.80 bez. Verein deutſcher Oelfabriken wur⸗ den zu 128.50 pCt. um 115 Brauereiaktien lagen ruhig; nur Eichbaum waren höher und gingen zu 280 pCt. um. Mannheimer Verſicherungsaktien wurden zu M. 555 gehan⸗ delt und Mannheimer Lagerhaus zu 97. Pfälz. Ludwigs⸗ bahnaktien waren zu 229.78 geſucht. Conrsblatt der Maunheimer Börſe vom 6. Dezember. Aag a t ne n. Bab. Oblig. 5 5 105.10 3½ Nhein. Hyp.⸗Bfanbbriefef 98.70 Pz. 5 109.—. 4 K. Oyp. Pfandbr. B. 40·48100.30 B. 4 105,% C. 4„„ 46—49102.40 G. „— 4½„ 1688 100.50 B. 4 T. 100 Looſe 159.50 G.„ Com. O. 100.— 4 leichzanleihe 100— F.% Manng einier Oöl. 01.— 8. 35⁰ 0 105.80 50.4 1 1885 108.— B. 2 Preuß. Conſol 107.50 53. 4 Heidelberg 108.25 H. 104— 63. 8 Freſburg 1.. Poltgat. 101.— C. 4 Baher. Obllgationen Mk. 107.— 9% 2 4½ Sudwigshafen Mk. 10.50 G. 4 Flalz Sudwigsbahn Mk. 104 75 G. 4 4 9—.— 4 Pfälz. Sudwigsbahn ſl. 108.50. 4½ Wa b. Zuckerfabrit 10.75 G. 65 1 94.10 S. 8 Dogerd heiner Spinnerel 101.70 G. 4„ Nordbt 104.10 G. 5 Verein Chem. Jabriken 99.— B. 3½„ Priorit. 101.76.5 Weſteregeln Alkaliwerke 104.— 8 Habiſche Bant 11 1 800 189.36 5 Ahelce Erebithank 125.45 Bierbraueteſ Sinnen 166.60 25 5 1 58 5⁰ 189.— B. Malzfabr. Hochheim—.— Pfälziſche Bank 124.50.] Werger ſche Braueret 109 60 D. aunheimer Volksbank 119 80 G. Badſf e Brauerei 109.75 B. Deutſche Unionbank 95.—.] Mannh. Dampfſchleppſchiff. 133.— B. Pfälziſche Zubwigsbahn ſogg. 75.] Töln. Rheln⸗u,Seeſchifffahrt 91—. 8. „ Maxbahn 189.50 Bab. Schifffahrt⸗Aſſecuranz 1449. 53. „ Norbbahn 109.— Bad. Rück- u. Mitverſich. 640.— bz. Bahn 381.— 8 Verſicherung 555.— 53. erein Chem. Fabriken— Mannheimer Rückverſich. 415.— bz. Badiſche Anilin u. Soda 288.80. Württ. Transportverſich. 828.— B. Weſteregeln Alkaliwerte 166. Oberrhein. Verſ.⸗Goſellſchaſt 810.— G. Hofmann u. Schbtenſak 1328— bz. Oggersheimer Spinnerel 46.50 G. Berein Oelfabriken 128 50 53. Ektlinger Spinnerei 128.— B. Waghäusler Zuckerfabrik 57.— B. 8 8 97.— B. Manuheimer Zuckerraffin, 90.— bs.] Deutſche Seehandl. 85.— B. Mannheimer Aktienbrauerei 0s 50 3. Manuh.&um., u. Asbförk. 48.—;. Eichbaum⸗Brauerei 180—;z. Karlsruher Maſchinen—.— Ludpwigshafener Brauerei 216.— G. uttenheimer Spinnerei 104.50 Schwetzinger Brauerei 80.— G. ähmaſchinen Haid u. Neuf—.— Brauerei z. Storch 166.50.] Nähmaſchinen Gritzner—.— Heidelberger Aetienbrauerei 148 88 Speyerer Dampfziegelei 127.— 6. Dez.(Mannheimer Börſe.) Produkten⸗ arkt. Weizen pfälger 20.—20.60 Hafer,(alter) babiſchen—.—.—.— „ AVorbdeutſcher 21.465—21.50„ neuer 18.35—15.75 „ Rebw.—.—„ württemb. Alpn, 14.25—14 75 figruff——.— 1 melli—.—.— „ fbruſſiſcher Azima 28.36——.50 Mais amerlkan. 18.78— 14.— „ Girka 81.75—22.50 Donan 14.50—14 75 „ Taganrog 31.36—22.25 Boßhnen—.—.— am.—.— 815——.— „ Da Plats—.—.—Kohlreps, deutſcher 30.—.— Lernen 30.59—31—„ ürngariſcher——.— Roggen, pfälzer 1850—16.76 Wicken 19.—.— 5 norddeutſcher—.——— Soer Rohſprit 106—— 16.25—16 50 7oer„ unverſteuert 328.—.— „ bulgariſcher—.—.— Branntwein 100%.—“! Girka—.——.— Leindl, in Partien—.— amertt. Winter—.——.— Rüböl„ 5 64.—.— Gerſte, hierländiſche 18.50—16.— Fetroleum Wägl.(Tybe wh.) 25.50 2 pfälzer 16—16.50 7 40 19.——20.— 1 4 Weize r. 0 1 4 e 88.— 14.— r Koggenmehl Nr. o) 27.50——.— J) 84.——.— Tendenz: Weizen etwas feſter. Roggen behauptet. Gerſte und Hafer unverändert, Kleeſamen deutſcher 1 Mk. 120, dto. 155 5 5 105, Luzerner 118—125, Provencer 140, Espar⸗ e 26—28. — Frankfurter Mittagbörſe. Fraukfurt a.., 6. Dez. Während Disconten noch al dir am offenen Markte zu 3¼ ptt. zu placiren waren, hat die Reichsbank heute 1 955 offtciellen atz auf 4½ PCt., ihren Privatſatz auf 3 ½ pCt. erhöht. Schon dieſer weſent⸗ liche Abſtand beweiſt aber, daß diefe Maßregel keinem augen⸗ blicklichen Bedürfniſſe Es würden ſogar Vermu⸗ thungen laut, daß dieſelbe der ruſſiſchen Emiſſion entgegen⸗ zuwirken den Zweck habe und hauptſächlich durch die Zurück⸗ ziehung des Giroguthabens einer in letzter Zeit vielgenann⸗ ten Bankfirma verurſacht worden ſei. Einige ſchüchterne Verſuche, auf die Courſe F machten ſehr hald einer veränderten und feſteren Stimmung Platz. Begünſtigt wurde dieſe letztere durch die fortgeſetzte Steigerung der Dux⸗Bo⸗ venbacher Actien, ſowie durch die guten Wocheneinnahmen der öſterr. Eiſenbahngeſellſchaften. In der Nachbörſe waren indeß die anfänglich animirten Staatsbahnactien matter, auch Lombparden gaben nach. Kreditaktien haben bei ruhigem Geſchäft und kleinen Schwankungen gegen Abends ½ fl. Diskonto hat/ PEt. verloren. Von öſterr, Bahnen ſind Duxer 5 fl. geſtiegen. Ga⸗ lizier haben 1½ fl., Staatsbahn 2 155 Lombarden ½ fl., Elbthal 1½fl. verloren. Schweizer Bahnen unverändert, von deutſchen Bahnen Marienburger ca. 2 pCt. matter. Auslän⸗ diſche Fonds ſehr ruhig. Griechen und Serben feſt. Ruſſen behauptet, Ungarn und Egypter Bruchtheile matter. Auch liegen meiſt etwas ſchwächer. Privat⸗Disc. 2. Frankfurter Effektenſocietät. 5 Schlußcourſe: Kreditaktien 252, Staatsbahn⸗Aktien 207, Lomibarden 81, Diskonto⸗Commandit 217.90, Ber⸗ liner Haudelsgeſellſchaft 170, Galizier 173¾,„ͤ Dresdener Bank 141.50, Badiſche Anilin 284.30, Gotthard 125.50, Central 120.40, Nordoſt 97.60, Jura 08.80, Unſon 89.40, Weſtbahn 59.10,„ pCt. Italiener 85.50, Buſchtherader 252, Elsegal 169%8, Prag⸗Duxer Prior.⸗Aktien 93½, Graz⸗Köflacher 196½, Dux Bodendacher 571½, 4 pt. ung. Goldrente 88.80, eutigen Börfe notirten Anilinaktien im Einklang Beneral-Angeiges öſterr. Goldrente 91.85 187IT— 78r Ruſſen 87.70, Fahpter 82.35, Tribut 82.70, Ottoman. Zoll⸗Obl. 6725, Griechen 72.70, FWeet Posgellen 150.50, Stuttgarter Verlag 260.20, Ludwig Weſſel, Porzellanfabrik 135.50, Guano⸗Werke 125. Bei ruhigem Verkehr waren die leitenden Spekulations⸗ werthe wenig verändert. Einzelne böhm. Bahnen notirten höher, dagegen Dux⸗Bodenbacher⸗Aktien niedriger. Der von London N Bankausgang von Oſt. 150,000 machte keinen Ein⸗ ruck. Amerikaniſche Produkten⸗Märkte.(Schlußcburſe vom 6. Dezember.) New Hork Thieago Monat Weizen Mais Schmalz Caffee Weizen Mais Schmalz Jannar 10ü—— 5 50 103 FJebruar———— 15 0———ͤ— Mäͤrz—.————— April——— 16.10——— ai 111⁰% 46¼ ⁰— 16.38 19½¼ 37⁷ẽ— uni 111—————— Jal——— 10——— Auguſt———————— September——— 16.0— ktober—————— 2 November———————ͤ— Dezember— 47———— 1„ 36%/ Tear————5—— Geld⸗Sorten. Dukaten Mk..80—70 115 Imperials Mk. 16.74—69 20 Fr.-Stücke„ 16.17—18 Boflarsß in Gold„.29—16 Engl. Sovereigns„ 20.88—8 Schifffahrts⸗Angelegenheiten. Maunheim, 7. Dez. Der Verkehr auf dem Rheine und Neckar liegt infolge des anhaltenden Nebels vollſtändig dar⸗ nieder. In Bingerbrück mußte un der Trajektperkehr ein⸗ 755 werden. Dabei fällt das Waſſer durchſchnittlich 3 bis m. Maunheimer Hafen⸗Berkehr. Folgende Schiffe ſind am 6. Dezember angekommen: Hafenmeiſterei I.(Rheinvorland), Schiffer ev. Kapitän Schiff. Kommt von Ladung Etr. Peter Claaſen Coſter Rotterdam Stückgüter] 1092 Claasmann Stolzenfels 1 816 Kempters Agrippina 5 2 1138 Mohr Viktoria 2 5 580 Billisheim Göthe 4 7 316 .85 Bismarck 5 1 356 F. Hömmerich Trifels 5 2696 f0 Hafenmeiſterei II. r. Müller Gebr. Marx 5 Altripp Steine 42⁰ Feudel AnnacCatharina Rotterdam Getreide 7938 Krapp Pfalz 1 Köln Stückgüter 1500 K. Weber 2 brſſcht Rotterdam e J Hömmerich Ludwigshafen 7 5 Getreide 6862 P. Dumont Mannheim 5 5 Petroleum 8920 Waſſerſtauds⸗Nachrichten. ; Mainz, 6. Dez..07 m..08. 01. ee Donſtanz, 6. Dez..26 m.—.01. W 7 J 7 1 09. Lehl. Wen, 85..61 m.—.16. Lauterburg, 8. Deg..31 m.—.06. Maxau, Dez..53 m—.08. Maunbdeim, 7. Dez..85 m.—.05. Bekanntmachung. Auf die für das Jahr 1888 feſtzuſetzende Dividende der Reichsbankantheile wird vom 15. d. Mts. ab eine zweite halbjährliche Abſchlagszahlung von zwei und ein viertel Prozent oder 21884 67 Mark 50 19—— e für den Dividendenſchein No. 8 bei den Reichsbankhaupt⸗ ſtellen, Reichsbankſtellen und⸗Kommanditen, ſowie bei den Reichsbanknebenſtellen in Barmen, Bochum, Darm⸗ ſtadt, Duisburg, Heilbronn und Wies baden erfolgen. Berlin, den 1. Dezember 1888. Der Reichskanzler. In Vertretung: v. Boettioher. Mannbeimer Volksbant Aot.-bes, Wir beehren uns, die Aktionäre unserer Bank davon in Kenntniss zu setzen, dass wir beschlossen haben, eine weitere Einzahlung auf unsere Aktien Neckar. Wanuhbeim, 7. Dez..26 m.—.08. von 17846 25%— Mk. 125.— pro Stück einzufordern. Die Einzahlung kann von heute an bis längstens 15. Dezember d. Js. in den üblichen Kassenstunden auf unserem Büreau geleistet werden und hat zu diesem Behufe die gleichzeitige Ein- reichung der Interimsaktien(ohne Coupons- bogen) zu erfolgen. Die Einzahlung wird bis Ende Dezember d. J. mit 4% verszinst und tritt mit dem 1. Januar 1889 in Vollgenuss der Dividende. Mannhelm, den 12. October 1888. Der Aufsichtsrath: Louis Stoll. Kirchen⸗Anſagen. Diakoniſſenhauskapelle. Freitag: 8 Uhr Abendgottes⸗ dienſt, Herr Vikar Schluſſer. Külheliſche Seneindte. 1 : Nachmittags Beicht. amſtag: Feſt Maria⸗Em⸗ 1 Tilularfeſt der Marian. Sodalität: 6 Uhr Frühmeſſe. 8 Uhr zweiter Gottesdienſt. ½10 Uhr Hochamt. 11 Uhr Meſſe. ½3 Uhr Feſtpredigt. Prozeſſion. Te deum. Schulkirche. Samſtag: 9 Uhr Kindergottesdienſt. Kathol. Bürgerhoſpital. Samſtag: 8 Uhr Singmeſſe, 4 Uhr Abendandacht. — Intere kath. Pfarrei. Samſtag: Feſt Maria⸗Empfängniß, ½7 Uhr Frühmeſſe. 8 Uhr Singmeſſe. ½10 Uhr Amt mit Segen. 11 Uhr ſtille hl. Meſſe. ½8 Ubr Besper. i Neckarkirche. Samſtag: /10 Uhr Amt mit Segen. Synagoge. Freitag, 7. Dezbr., Abends 4 Uhr, Samſtag, 8. Dezbr., Morgens 91%Uhr Nachmittags 2½ Uhr Jugendgottesdienſt mit Schrifterklärung. Eisgemmunng. Zur Ordnung der Concurren bezüglich der Gewinnung von Ei aus dem Rhein und Neckar, wird mit erer Ermächtigung beſtimmt, daß Eisgewinnungs⸗ lätze, welche wegen bequemer fael und günſtiger Lage viel egehrt werden, gegen Zahlung einer Gebühr vergeben werden. Bewerber um 105 N 1 85 wollen ihre Angebote 955 innerhalb 8. Tagen auf dem Bureau der Gr. Rheinbauinſpection Mann⸗ eim oder bei Dammmeiſter mann daſelbſt, wo auch die Looseintheilung und Bedisgungen eingeſehen werden können, ein⸗ zureichen. Mannheim, 4. Dezember 1888. Gr. Nheinbau⸗Jnſpection. Jadung. No. II. 3 904. Der 25 Jahre alte Peter Forſchner von riesheim, zuletzt wohnhaft ge⸗ weſen aaſe wird beſchuldigt, daß er als beurlaubter Reſerpiſt ohne Erlaubniß ausgewandert ſei; Uebertretung von§ 360 3. 8, St. G. B. wird auf Anord⸗ 75 des Großh. Amtsgerichts V au Dienſtag, 29. Jannar 1889, Vormittags halb 9 Uhr vor das Schöffengericht Mannheim Bei e geladen. ei unentſchuldigtem Ausbleiben wird derſelbe auf Grund der na 472 St. P. O. von dem Kgl. andwehrbezirkskommando 11 Hei⸗ delberg ausgeſtellten Erklärung verurtheilt werden. 21323 Mannheim, den 4. Dezbhr. 1888. Der Gerichtsſchreiber Großh. Amtsgerichts. Galm. Nieferung. Der Bedarf an Maſtochſen⸗ alb⸗ und Schweinefleiſch, Waſſerwecken, Milch u. Rahm für 1889 ſoll im Wege des An⸗ gebots vergeben werden. Luſttragende wollen ihre Preiſe chriftlich und verſchloſſen bis päteſtens 21310 — den 10. Dezember, bends 5 Uhr einreichen. Die Lieferungsbeding⸗ ungen im Geſchäftszimmer des Gr. Verwalters zur Einſicht offen. Großh. Landesgefängniß⸗ verwaltung. Abfälleverkanf. Wir haben eine größere Parthie Lumpen, Papier⸗ und Leder⸗ abfälle abzugeben und nehmen per 100 kg. geſtellt is zum 12. d. M. entgegen. Großh. Landesgefängniß⸗ verwaltung. 21308 Backwaarenlieferung. Die Armenanſtalt dahier bedarf pro I. Quartal 1889 ca. 15000 Kilo Schwarzbrod II. Sorte e. 550 Kilo Schwarzbrod I. Sorte deſſen Lieferung im Submiſſions⸗ wege vergeben werden ſoll. ngebote hierauf wollen bis Mittwoch, 19. Dezember 1888 Vormittags 11 uhr verſtegelt und mit der Aufſchrift Backwaarenlieferung für die Armenanſtalt Mannheim“ ver⸗ ehen auf dem Büreau der rmenverwaltung n 8, 1 Sei⸗ tenban eingereicht werden. Die Lieferungsbedingungen lie⸗ Henn inzwiſchen auf genanntem ureau zur Einſicht offen. Mannheim, den 4. Dezbr. 1888. Armen⸗ und Krankenkommiſſion 21364 atzenmeier. Nieferungen für die Kranken⸗Anſtalt Mannheim. 1. Backwaaren für das I. Quartal 1889 ca. 6000 Kilo Schwarzbrod I. Sorte, ca. 2400 Kilo Weißbrod, cg. 2600 Kilo Milchbrod, 2. Maſtochſenfleiſch ov. prima Rindfleiſch für das I. Halb⸗ jahr 1889. cg. 5000 Kilo, 8. Kalbfleiſch für das I. Halb⸗ jahr 1889. ca. 3300 Kilo, 4. Milch für das I. Halbjahr 1889 eg. 84000 Liter, 5. Sodawaſſer für das ganze Jahr 1889 ca. 6000 Syphons. Die Lieferung vorbezeichneter Waaren⸗Produkte ſoll auf die bei jedem Gegenſtande beigefügte Zeit im Submiſſionswege vergeben werden. Angebote hierauf wollen bis Dienſtag, 18. Dezember d. J. Vormittags 10 Uhr verſiegelt mit entſprechender Auf⸗ ſchrift verſehen bei unterzeichneter Stelle eingereicht werden. DieLieferungsbedingungen liegen inzwiſchen auf diesſeitiger Kanzlei zur Einſicht offen; es wird jedoch jetzt ſchon bemerkt, daß 1. Die die Liefe⸗ rungen von Maſtochſenfleiſch, bezw. prima dent Kalbfleiſch nach einem zu bewilligenden Rabatt an dem jeweiligen Ladenpreis zu richten ſind ferner 2. die unter Ziffer 1, 2, 8 u. 4 bezeichneten Gegenſtände von den Lieferanten in der Kranken⸗Anſtalt zu übergeben ſind. Unter den Submittenten wird die Wahl vorhehalten. Mannheim, den 4. Dezbr. 1888. Armen⸗ und Kranken⸗Kommiſſion Bräunig. 16333 Katzenmeier. 8 das 5 de n das Handelsregiſter dur eingetragen: 21⁴⁰ 1..Z. 389 des Firm⸗Reg. Bd. II Manng 5— Firma:„J. Z. Ruber, mer Velociped⸗Depot“ in Mannheim: Dieſe a iſt er⸗ loſchen. 2..⸗Z. 498 des Firn zeue Bd. III zur Firma: 178 Disque in Mannhelmn. Dieſe Firma iſt erloſchen. 3..⸗Z. 187 des Geſ.⸗Reg. Bd. VI zur Firma:„H. Engel⸗ hard“ in Maninheim: In Berlin wird eine Zweigniederläſſung er⸗ e annheim, 4. Dezember 1888. Größh. Amtsgericht 8, Düringer. Handelsregiſtereintrag. n das Handelsregiſter wurde unter Ordnungszahl 127 des Ge⸗ Kae dag Band VI zur Firma:„Aktiengeſellſchaft für ge miſche Induſtrie“ in Mannheim eihdhen en: hemiker Emil Grauer in Rheingu iſt aus dem Vorſtande ausgeſchieden und iſt damit deſſen Berechtigung zur weeeeeen erloſchen. 4. Dezember 1888. r. Amtsgericht 8. Düringer. Auffordern 1. Nr. 2101. In der Nacht vom 17.18. Oktober d. J. kurz vor 3 Uhr machte ein junger Mann einem Schutzmann die Anen daß er in den ſtädtiſchen Anlagen bei M 7 einen Mann mit einem Korbe mit abe ſtehen ſehen. Dieſe Weinflaſchen rühren von einem Einbruchsdiebſtahl ſic 905 erſuche den betr. Herrn, 17 ei mir oder auf der Criminal⸗ polizei einzufinden. 21279 anfheim, 3. Dezember 1888. er Unterſu ndger am Großh. Landgericht roeger. Aaftenilahe Erbuorladung. unga Gerlach, ungefähr 32 Jahre alte Tochter des am 2. De⸗ zember 1888 dahter verſtorbenen Gärtners Paul Gerlach und der gleichfalls verſtorbenen Gliſabetha Kraus von hier, iſt zur väter⸗ lichen Erbſchaft als einzige 911575 liche Erbin berufen. 21373 Da deren Aufenthaltsort un⸗ bekannt iſt, wird ſte oder ihre ehelichen Rachkommen hiermit auf⸗ gefordert, ſich zur Vermögens nahme und Theilun binnen drei Mongten bei dem unterzeichneten Theilungs⸗ beamten zu melden, widrigenfoll? die Erb chaft den nächſtberecht ten Betheiligten zugetheilt wird Mannheim, 3. Dezember 1882 Großherzogl. Notar. udmann. oſ Jee Die hieſige Gemeinde läßt am Donnerſtag, 13. Dezbr. d. Is., Nachmittags 3 Uhr ſehr fetten entlich verſteigern. im Rathhaus einen 8000 0 eutershauſen, 6. Dezbr. 1888. Das Blürgermeiſteramt. 21417 Pftſterer. Nerfteigerungsankündigung den 10, d. Mis. achm. 2 Uhr wird in M 5, 8, part., gegen Bagr verſteigert: 21896 ippſachen, Kupferſtiche, Bilder, Waffen, Uhren, Lüſtre, 1 ſilberne Doſe, verſch. Frankenthaler Por⸗ zellan, Caraſſe, ein eingelegter Schrank mit Aufſatz, ſehr gut er⸗ 5 ten(Rococo), eine Schmetter⸗ ingsſammlung, 1 großes Servir⸗ brett,ferner Hemdeneinſäktze, Hand⸗ ſchuhe, Kragen ꝛc., 1 gut erhaltenes großes Sopha mit 6 el, 1 alte Bettlade, Garderobehalter u. Verſchiedenes, wozu ſchling ein⸗ ladet J. P. Irſchlinger. Verſteigerungen, wie Gegen⸗ ſtände, welche ſich zum Verſteigern eignen, nehme ſtets entgegen. Damen⸗Aüntel⸗ und Waaren⸗Verſteigerung. Mittwoch, 12. Dezember u. die folgenden Tage, jeweils Nachmitta 8 2 Uhr anfangend, werden im Auftrage der Firma M. Weiß Sohn in deren Geſchäftslokal E 1, 6 wegen Geſchäftsaufgabe gegen Baarzahlung verſteigert: Eine große Parthie Reſte, Kleiderſtoffe, Cachemire, Tuche, Buxkin, Barchent, Bettzeug, Hand⸗ tücher, Cattun, Vorhangſtoffe, Flanell ꝛc. 21246 Außerdem eine oße Parthie Regen⸗ u. Winter⸗Wäntel. Ferd. Aberle. efünden und bel Or. Bezirks⸗ amt deponirt: 1362 Ein Portemennaie. ti zu 4½%/0. Stiſtungsgelder zrsgzere Be⸗ träge zu 4% auf liegenſchaftliche Unterpfänder vermittelt prompt und billig 21815 Karl Seiler, Buchhlt. bei en. Collectur, A 2, 4. Hypothekendarlehen zu 4½%, in größeren Beträgen zu%ͤ beſorgt prompt u. billig Ernst Weiner, 13729 D 6, 15. Eine geſunde Amme wird ge⸗ ſucht. Näßeres G 5, 18. 21888 Seneral⸗Anzeiger „ Peleranen⸗Herein Mannheim. Syonutag, 9. Dezember, Nachm. 4 Uhr in unſerm Lokal zum Rheinhafen. 85 Mitglieder⸗Verſammlung. 1 Betreff: Weihnachtsbeſcheerung. —— Vollzähliges Erſcheinen erwartet Der Vorſtand. Rrleger. Verefn. Samſtag, den 8. ds. Mts., Abends ½9 Uhr Mitglieder-Versammlung im Vereins⸗Lokal P 2, 10(Stadt Lück 21330 Um zahlreiches Erſch inen erſucht Der Vorſtand. Kaufmänniſcher Verein. Samſtag, den 8. Dezember 1888, Abends 8 Uhr im Theater⸗Saale Vortrag des Herrn Prof. Dr. Soldan aus Crefeld über: „Die deutſche Hauſa.“ Für Nichtmitglieder ſind Abonnementskarten 3 12.— für ſämmtliche Vorträge, Tageskarten à.50 in unſerem Bureau, in der Hof⸗Muſikalienhandlung K. F. Heckel, in den Muſikalien⸗ handlungen A. Donecker, A. Hasdenteufel, Th. Sohler und im Zeitungskiosk hier, ſowie in A. Lauterborn's Buchhandlung in Ludwigshafen zu haben. Die Karten ſind beim Eintritt in den Saal vorzuzeigen(die Tageskarten abzugeben). Die Saalthüren werden punkt 8 Uhr geſchloſſen. Ohne Karte hat Niemand Zutritt. Kinder find vom Beſuche der Vorleſungen ausgeſchloſſen. 21171 Der Vorſtand. Arion Mannheim. lsenmann'scher Männerchor. Samſtag, den 8. Dezember 1888, Abends 8 Uhr Abend⸗Unterhaltung im Badner Hof, 21115 wozu wir unſere Mitglieder nebſt Familienangehörigen ergebenſt einladen. Mannheim. Freitag, 7. Dez. 1888, Abends ½9 Uhr 13847 Verſammlung im Lokale Cafs Letſch. Wir bitten um pünktliches und vollzähliges Erſcheinen. Baädfahrer⸗Perein MHannheim. Freitag Aben d S 9 Uhr 14027 Versammlung im Vereinslokale Keſtanrant zum Weinberg. Der Vorſtand. Mannheimer Auderverein Amicitig. Wir beehren uns hiermit zur Kenntniß zu bringen, daß unſere diesjährige 21418 Weihnachts⸗Feier am Samſtag, den 22. Dezember 1888, Abends ½9 Uhr im Lokal des Maunnheimer Singvereins, Litera J 1, 1 ſtatt⸗ findet, wozu wir unſere verehrl. gertven und paſſiven Mitglieder nebſt Freunden des Vereins ergebenſt einladen. Die Geſchenke zur Verlooſung können am 20., 21. und 22. Dezember, jeweils Mittags zwiſchen 1 und 2 Uhr im obenge⸗ nannten Lokal abgegeben werden. Der Vorſtand. Freidenker-Verein Mannheim. Sonntag, den 9. Dezember, Nachmittags 3 Uhr Volks⸗Verſammlung im Baduer Hof. Referent Herr Dr. Rüdt—Heidelberg über das Thema: Nie geſchichtliche Wahrheit über die Alöſter und über die Möncherei. Ein Proteſt gegen Glaubenswahn u. Volksverdummung. Alle Freunde des Lichts und der Geiſtesfreiheit ſind hierzu eingeladen. 21848 Der Vorſtaud. 2, 15 C 2, 15 neb. d. Deutſchne Hof. H. Platz neb. d. Deutſchen Hof. Grösstes Lager aller optischen Artikel empfiehlt zu paſſenden 2 Weihnachts⸗Geſchenken: Barometer in quecksilber und Metall(Rolosterik), zuit und ohne Thermometer, in den einfachſten bis zu den feinſten Holz⸗ und Metallrahmen. Thermometer in jeder nur denkbaren Art. Stereoscopen-Kästen und-Bilder, Laterna- magica, Wunder-camera u. ſ. w. Reichhaltiges Lager in opernglasern, Brlllen, Pince-nez u. ſ. w. bei nur prima Qualität zu den billigſten Preiſen. 20999 Geſchüftseröffnung und Empfehlung. Einem tit. Publikum, ſowie der geehrten Nachbarſchaft zur gefl. Mittheilung, daß ich unterm Heutigen in dem Hauſe 5 18 5 101, 3, eine Bückerei nebſt Spezereihandlung errichtet habe. Es wird mein eifrigſtes Beſtreben ſein, nur durch Verabreichung friſcher ſchmackhafter Waare und prompter reeller Bedienung, meine werthen Abnehmer ſtets auts Beſte zufrieden zu ſtellen. Indem ich um geneigten Zuſpruch bitte zeichne Hochachtend — Joseph Stahl. Empfeble zugleich auf bevorſtehende Weihnachten meine vor⸗ Züglichen Mehle. 21205 Meine Wohnung befindet ſich KS, 1S, 3. Stock. Karl Leonhard, 21095 Privattheaterbeſitzer. 2* Heute Samſtag und morgen Sonn⸗ tag Wellfleiſch mit Sauerkraut, FUAbends Wurſtſuppe und hausge⸗ machte Würſte. 21429 Sonntag früh Schweinepfeffer u. Kartoffelklös, wozu einladet Wilhelm Münch, Reſtaurateur. D55, II Sfadt Aachen I 5, I1 Heute 1 4 ESchlacht-Fest, Morgens Wellfleiſch mit Kraut, Abends Wurſtſuppe, haus⸗ gemachte Würſte, prima Bier, wozu freundlichſt einladet 20728 H. Haegele. 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Durch Frau Hachenburg von E. S. 5 M. Durch Frau Maas von N. N. 5., H. S. 5., Dr. S. 5., J. M. 10., J. R. 5., E. H. 10., O. H. 10., A. K. 10., Irl. K. Waaren, H. L. 5., C. S. 5 M. Durch Frau Neumaun von M. D. 10., H. J. 5., F. L. 10 M. Durch Frau Nöther von S. B. 5., A. L. 5., R. B. 4 M,, J. W. Waaren. Durch 17855 Zimmern von M. M. 4., M. S. 4., R. A. 6 M. S. Waagren, L. B. 5., J. M. 3 M. J. 5., J. D. 3., H. 8. ., F D. i Teſthenlnc 8 „ J. D. 12 Taſchentücher, ., M. De. Seife, M. L. K. 5., H. H. 5., H. Torte, S. W. 2., N. N. 1 Ranzen, M. 2 M. 50 Pfg., M. 21394 Für ſämmtliche Geſchenke ſagen hiermit den edlen Gebern herz⸗ lichſten Dank. Der Vorſtand. e Turnperein G 1b Mannheim. Samſtag, den 8. 8Dezember 1888 —HAbends 8 Uhr im Lokal S 2, 21 D Kneipe, unter Mitwirkung der Haus⸗ kapelle. 21881 Um zahlreiches Erſcheinen bittet Der Vorſtand. „Arion“ Mannheim. (Iſenmann'ſcher Männerchor). Freitag, den 7. Dezember, Abends ½9 Uhr im Caſino(3. Stock) Kartenausgabe für die Einzuführenden. 21404 Der Vorſtand. Singverein. Samſtag Abend ½9 Uhr Geſammtprobe. Um vollzähliges Erſcheinen bittet 21382 Der Vorſtand. Liederkranz. Samſtag Abend 8 Uhr 21391 Gesammt-Probe. Geſangverein Concordia. Sountag, den 9. d. Mts., Abends 7 Uhr Theatral. Hier⸗Abend im Lokal, wozu ſämmtliche Mitglieder mit Familien freundlichſt einladet 21401 Der Vorſtand. Tüchtiger j. Mann, welcher 4 Jahre in einer Eigarren⸗ fabrik thätig war und gereiſt, gegenw. auf Reiſen für ein Co⸗ lonialw.-en-gros-Geſch. ſ. Stelle fof. oder 1. Jan. Off. unter No. 21376 an d. Exvd. 21376 Colportenre werden auf dauernde Beſchäftigung ſofort geſ. 21412 S 1, 4, 2. St. Cüchtige Schreiner geſucht. 21838 Gebr. Seck, Mühlenbauanſtalt Darmſtadt. Ein anſtänd. Hausburſche mit guten Zeugniſſen ſof. geſucht. Fr. Joſ. Heiſel, 21414 Ludwigshafen a. Rbein. 8. Dezember. 8 2. A 255 Schellfiche, Cabljau, Seezungen, Tur⸗ bot, Hummer, Auſtern, Winterrheinſalm ꝛc. ꝛc. 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Js. an bei der Mannheimer Volksbauk.⸗G. hier erhoben werden. 20906 Mannheim, 30. Nov. 1888. Der Aufſichtsrath. Einladung zur Erueuerungswahl der katholiſchen Stiſtungs⸗ Kommiſſion. Gemäß 8 4 der Dienſtinſtruktion für die katholiſchen Stif⸗ tungskommiſſtonen geht mit dem 31. Dezember 1888 die Amtz⸗ dauer zu Ende für die Herren: Franz, Louis, Kaufmann, Göhring, Friedrich, Juwelier, .Rau, Heinrich, Bierbrauereibeſitzer, „Reinhard, Jakob, Rechtsanwalt(weggezogen), Schwander, Franz, Hoftünchermeiſter, Tranſier, Balthaſar, Kaufmann 5. Es ſind ſomit ſechs Mitglieder auf 6jährige Amts⸗ = ldauer zu wählen. Außerdem iſt für den verſtorbenen Herrn Heinrich Bauer ein Erſatzmann auf 3 Jahre zu wählen. Die Wahl iſt eine directe und geheime, ſie findet ſtatt in der Sacriſtei der unteren Pfarrkirche F 1, 7(Eingang durch das Pfarrhaus): Samſtag, 8. Dezember, von 11—1 Uhr und von—5 Uhr Sonntag, 9. 1*** Moutag, 10. 5 5 8 1 Die Wähler haben ihre Stimmzettel der Wahl⸗Commiſſion perſönlich zu übergeben. Zur Wahl berechtigt ſind alle hier wohnenden ſelbſtſtändigen katholiſchen Männer, welche das 25. Lebensjahr zurückgelegt haben, ſofern ſie nicht nach§8 2 der Wahlordnung vom Stimmrecht aus⸗ geſchloſſen werden. Wählbar find nach§ 4 alle ſtimmberechtigten Männer, mit Ausnahme von nahen Verwandten eines Mitgliedes der Stif⸗ tungs⸗Commiſſion oder des Kichenfonds⸗Rechners. Die Wähler haben ihr Augenmerk auf Männer von gutem Ruf und bewährtem chriſtlichem Sinn, von Einſicht und Erfah⸗ rung, zu richten. Die austretenden Mitglieder ſind wieder wählbar. Wir laden hiermit alle ſtimmberechtigten Angehörigen der obern und untern Pfarrei zur Wahl ein. Mannheim, den 28. November 1888. Katholiſche Stiftungs⸗Commiſſion. Koch. 20874 Wahlvorschlag für die kakholiſche Sliftungs⸗Kommiſſion. Für 6jährige Amtsdauer. 1. Louis Franz, Kaufmann. 2. Friedrich Göhring, Juwelier. 3. Wilhelm Metzger, Profeſſor. 4. Heinrich Nau, Bierbrauereibeſitzer. 5. Stephan Rudmann, Notar. 6. Carl Schweickart, Architekt. Für sjährige Amtsdauer. 21886 Ferdinand Gruber, Landwirth. Prein für Kinderpflege. Auch in dieſem Jahre wendet ſich der arde ohllhäter des Vereins für ie an deſſen Freunde und Wohlthäter mit der Bitte, ihn durch Zuſendung von Geſchenken an Kinderſachen und Spielzeug oder von Geldbeträgen in den Stand zu ſetzen der die Anſtalt 0 Kinderſchaar ein fröhliges Weihnachtsfeſt zu bereiten. Kinderherzen zu erfreuen, iſt eine, mit der Bedeutung des Weihnachtsfeſtes ſo eng verknüpfte ſchöne und von Mannheims Bewohnern ſtets gern geübte Sitte, daß wir nicht zweifeln, auch in dieſem Jahre mit unſerer Bitte Widerhall in den 1 Vieler zu finden. Handelt es ſich dabei 28 zugleich um Befriedigung noth⸗ wendiger Bedürfuiſſe der kleinen Zöglinge unſerer Anſtält für die Winterzeit 21281 kalte? e Mitglieder des Vorſtandes ſind gerne bereit, Gaben in Gmpfang zu nehmen und darüber öffentlich zu quittiren. Dr. J5 Lindmann, C 2, 23. Gg. Schwauholz, G 7, 16½. Fr. Dröll, Q 1, 1. Caͤrl Steiner, K 3, 3. ul. Darmſtädter, D 7, 11. Peter Standt, D 3, 15. erd. Gantner, K 4, 8. Carl Sperling, 20 1,18019 n. St. ouis Hirſch, D 7, 14. L. Weber, Friedrichsfelderſtr. ö. Victor Lenel, N 7, 4. Carl Wingenroth, L 1 4. J. Liebmann, A 3, 5. Ludw. Würmell, 20 2, 18 n. St. Heinrich Roes, J 4, 15. Anmeldungen zum neuen 21888 Tanz-Cursus werden entgegengenommen.— Extra⸗ und Privatunterricht wird zu jeder gewünſchten Tageszeſt ertheilt und Walzer oder Franbaise in—3 Stunden gelehrt. J. Kühnle, A 3, 7½ T A. Lor. Freimüller T J. 4. empfiehlt 21366 feinſten Honig⸗Lebkuchen und ſäumtliche Sorten Confect in ſchöner großer Auswahl. Grlsverein der dentſchen Ciſchler(Schreiner) U. nerw. Berufsgenoſſen. Samſtag, 15. Dezember, Abends ½9 Uhr Mitgliederverſammlung im Lokal zum„Halben Mond“, ordnung: 1 Protokoll. 2. des Vorſtandes für das Jahr 1889. 3. Verſchiedenes. Es werden die Mitglieder erſucht, recht zahlreich zu Adi. nen. Die Mitgli. der der Medi 22 2 een wegn gegenüber der Reichspoſt. P 2, 1. Usver 1II Jah ſchl uß ihre Beil träge zu— Der Vorſtand. Arbeiter⸗Kortb.⸗Berein R à, 14. Wir erſuchen diejenigen Eltern, welche wänſchen, daß ihre Kinder an der im Lokal ſtattfindenden am 26. ds. en, letztere mit deutlicher 18⸗ und Altersangabe bei em Vorſtande längſtens bis 20. ds anzumelden und laden gleichzeitig die Spender von Ge eſchenken zur Feier er⸗ gehenſt 21329 55 die freiwillige 8 Verlooſung am 25. e Abends 7 Uhr wird ls am 20. ds. geſchloſſen. Wir bitten alle Theilnehmer, dieſen Termin Der Vorſtand. Bahriſcher Hilfs⸗Verein. Sonntag, den 9. Dezembrr 21250% fuchtsausfelung Hirschland& C0. Corset IRENE letzte Pariſer Lorm gefl. Abnahme. — Weihnactten. Wie alljährlich habe ich eine Par⸗ 5 thie Alterer Kleiderstoffe einem ausgeſetzt und empfehle ſolche bedeutend unter dem ſeitherigen Preiſe zur 5 Hochachtend J. Gross, am Marktplatz. 1 9 ee e 2 8h D. R. Ihüre Z2u! 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