Gadiſche Volkszeitung) der Stadt Maunheim und Umgebung. Mannheimer Voltsblatt) Telegramm⸗ Adpeſſee 9(N„Journal Mannheim.“ Verantwortlich: Chef⸗Redakteur * Inſerate: druckerei, Für den Inſeratentheil: Die Colonel⸗Zeile 20 Pfg. Jahrgang. ie R Zei Das„Mannhei Journal“ eeen, Amts und Kreisverkündigungsblatt a Doppel⸗Nummern 5 Pfg. Erſcheint täglich, auch Sonntags; jeweils Vormittags 11 Uhr. ſämmtlich in Mannheim. n der Poſtliſte eingetragen unter 8 Nr. 2249. 5 Abonnement: 50 Pfg. monatlich, Bringerlohn 10 Pfg. monatlich, durch die Poſt bez. inel. Poſtauf⸗ ſchlag M..90 pro Quartal. K. Apfel. Rotationsdruck und Verlag der Dr. F. Haas'ſchen Buch⸗ Ar. 32.(elenben-lr. 28 Trleferdr und derbreitell Jtitüng in Auurhein und Angkbung. Dienſtag, 24. Dezember 1888. Auflage über 11,300 Egemplare. Politiſche neberſicht gade ed d de den kenee Notariell beglaubigt.) E Mauuheim, 23. Dezember, Vorm. Nachmittags und des Abends dicht bevölkert. Vor Allem müſſen in dieſer Beziehung naturgemäß die Planken und die Neue thatſächliche Meldungen über Emin Paſcha Breiteſtraße genannt werden. Tauſende von Menſchen gaben Un ere 0 und Stanley ſind nicht eingetroffen. Die Verwirrung ſich hier Rendezvous. Was war das für ein Leben un f onnen en der in dem Reuter'ſchen Telegramm weiß man auch ee e Kin meſten 55 111 50 8175 in Kreiſ Feffant e rtnitte ahnung des Kommenden, dort ein mit Kiſten un erſuchen wir in ihrem eigenen Intereſſe, die de ſ nch 1 Gin an meried ail, pe ke ſe deſiſe dedeeele drau wes 2 80 Beſtellun dieſer Zeit 450 ſind, u doſen. agegen wird all⸗ ladener Mann, da eine dürftig gekleidete Frau, welche weh⸗ 9 ei ung et dem Poſtamt ſeitig der von dem engliſchen Schatzſekretär als zuver⸗ muthsvoll und tief betrübt an einem Schaufenſter ſteht und ihres Wohnortes unverzüglich bewerkſtelligen laſſig bezeichneten Meldung der„Eaſtern Telegraph Comp.“, 1 e ade bn ⸗ ween. ſind d die ½: 2* 5 ‚ inf donag⸗ lich, denkt ſie gewiz im Innern ſind doch die Roichen⸗ zu wollen, damit bei der täglich wachſenden daß Emin und Stanley am Aruwin., alſo im Kongo ihren Kindern am Weihnachtsfeſt ſolch herrliche Sachen kaufen Abonnentenzahl unſeres Blattes keine Verzögerung Staate angelangt ſelen, erhebliche Bedeutung beigemeſſen] können; jie ſelbſt kann viellecht ihren Kleinen die, ſe gewiß oder Unterbrechung in der Zuſendung desſelben daß dieſe Meldung von der Kongo⸗Mündung telegraphirt abende mit Nichts erfreuen, ſie hat vielleicht nicht einmal und dies um ſo mehr, da aus London berichtet wird, ſo lieb hat, wie die Reichen ihre Kinder, am Weihnachts⸗ entſteht. ſel, alſo von der ostafritaniſchen Weſtküſte, während die welg, in Fülle Welch eine Jüle oon Foeſte ader hez Wir bitten, um Verwechslungen vorzubeugen, Reuterſche Meldung von der Oſtküſte kommt. Stammen Aaath lge Nient aib 1 ben Treiben eines Bobabend ausdrücklich zu beſtellen den die 515 e 5 Wenſe d ban 1 des 5 Der ſeit 1 Jabt beſtebend unabhängigen Quellen, ſo erhöht dies natürlich die ehrergeſaugverein. Der ie ahr peßegene enerdl Anzeiger der Stadt Mannhein Ciassofar Siz dieße en adgfl Be fernele e e 80 f ſtätigung noch abzuwarten. 1 75 0 Aden e 128 der 00 Unſere Zeitung iſt bis zum Schluſſe ieſes Wie die„Nat. Ztg.“ vernimmt, iſt es ungegründet, Eittenlkmann(Barito ie Sauer(Sorrac pe Fal Jahres noch eingetragen in der daß die Pan ama angelegenh eit en bereits von der e ee 95 eben, Poſtliſte unter Nr. 2249. franzöſiſchen Regierung zum Gegenſtand diplomatiſcher[ Hrimmer, Heiß und Wiedemann) und der Manner⸗ Verhandlungen mit den europäiſchen Regierungen gemacht chor des Lebrergeſangvereins. Direktion: Herr Maud zeke * 1 worden ſei. 158 5 5 ch. 5 An 100555 9 5 f ff 5 15 0 of' entſprungen, altdeutſches Weihnachtslied, Melodie g. d. * Ehre ſei Gotlt m der Höh'!„Wie es heißt, iſt der franzöſiſche Deputirte Hude 15. Jahrh. Satz von M; Prätorius(1609) b. Wohl denen, Ein Engel ſteigt hernieder zum Thal, ein Sendbote(Seine) am Samſiag zu Moſtaganem in Algier ver. von§. Mend ſuchen, Motetie für Scloßmmen(addandg⸗ oben! do 5 von F. Mendelsſohn. Y Achtes Violin⸗Concert(Geſangs⸗ ſtorben; Boulanger würde in Folge deſſen für das Seene) von L. Spohr. 3) Quintette für Sopran und 4 daes dofert Gottes Frieden, ſeliges] Seine⸗Departement ſeine Kandidatur aufſtellen. Männerſtimmen: 2. Lebensluſt von F. Hiller, b. Wanderers iges Hoflen n der Sitzung der italieni Nachtlied von A. Rubinſtein, o. Glockenthürmers Töchterlein 8 zee b. Reinthaler. 4) Baritonſoli: a Träume v. Meyer⸗Olbers⸗ Schon ſenken ſich die Dämmerſchatten des heiligen Sonnabend griffen mehrere Redner die Regierung wegen leben. b. Jung Werner von H. Brückler. 5) Sommernacht Abends zur Erde, und wecken überall das Licht der Liebe der Militärvorlage an Der Radikale, Cavalotti, be⸗ öſtimmiger Chor v. J. Brambach 8) Baritonſolt:, Iluthen⸗ und des Glaubens, und hell flammt es auf zwiſchen den balhedgr die de der 2 1 17 5 Go ſpan. eee b..75 115 0 vertheidigte die Regierung und bewies ferner, daß die Sant Spielmann v. J. Raff. oloquartette: 3. Liee 38. 5 11 5 1 1 das Kommen von Gottes Steuerkraft Italiens nicht erſchöpft ſei. Crispi erklärte, 58 0 5 Reiueh 8 n verkündend. 5 die Militärauslagen ſeien dringlich. Würde die Regierung Pallet von Peribt und 9 Voltslieber für Männerchor: a. Da hallen zuſammen die Klänge der Glocken, hell dieſelben nicht verlangen, ſo wäre ſie des Landesverrathes Schwimm hin, du Ringelein, Satz v. K. Hirſch. d. Wohin und klar tragen ſie den Jubelſang durch Berg und ſchuldig. Crispi erklärte, er wiſſe nicht, ob ein Krieg mit der Freud von Fr. Silcher. Das ganze Concert ging Thal, in Paläſte und in die Hütten der Armen und ausbricht oder nicht; jedenfalls herrſchte die dringende Pite einen dech unſiden Eindtan Derr C l Aermſten. Nothwendigkeit zu ſchnelſter Nüſtung. Italien dürfe aue Pforzheim ſpielte voriges Jahr bein Stittunzant da Still I ſeinen Platz unter den Großmächtigen keinesfalls aufgeben. hieſigen Lehrerturnvereins zum er ſten Male in Mannheim; till hält der Zeiger an der Weltuhr, damit die] Die Kammer ertheilte ſodann das Vertrauensvotum mit er hat in dieſem Jahre bedeutende Fortſchritte gemacht: ſein eine, einzige glückliche Stunde des Jahres nicht gar zu 231 gegen 45 Stimmen. Gaun dn le San 8115 95 aleteeee e raſch verſenke im Strom der Zeit, damit das drohende Nachdem die Milttärvorlage und die Eiſenbahnvor⸗ Sopran, ſie war zubem am Eontertaberde zecht gut dieponirt; „Morgen“ mit ſeinen Sorgen und Mühen das ſtille Glück lage mit großer Majorität angenommen worden waren, ihre reine Stimme erzielte namentlich in Ruhinſteins reizen⸗ 5 1 wurde daranf die Kammer bis zum 15. Januar vertagt; dem„Wanderers Nachtlied“ vielen Beifoll. Herr Jak. ieſes herrlichen Abends nicht gar zu früh grauſam zer⸗ doch nimmt man an, daß in den nächſten Tagen die Eſchellmann, ein Schüler des Herrn Muſikdirektors K. ſtöre. Irat Hirſch, hat einen ſehr kräftigen, rund und voll klingenden Publikation eines königlichen Dekrets beſchloſſen wird, und wohlgeſchulten Bariton. Seine 4 ſchönen Lieder wurden Und unter den lichtumfloſſenen Zweigen des Baumes wodurch die Finanzvorlage Maglianis beſeitigt wärez mit lebhaftem Danke entgegengenommen Herr Eſchell⸗ ſummelt ſich die Famille, im Auge des Einen glänzt das zun geſtrigen Nige ſollte die Barlegung der Finanz mann Seuneng enn engen Johre 56 5 lage erfolgen, ſie unterblieb j„geſetzter Schulung in wenigen Jahren ein hervorragender ge erfolgen, ſie unterblieb jedoch wegen eines augen⸗ Concerkſänger ſein. Bei den Vorträgen des oloquartettes freudige Glück des Anderen und was ſie denken, was ſie ßlickli 8 0 8 blicklichen Unwohlſeins Magliani's, deſſen Rücktritt erfolgt, merkte man mit Vergnügen den Einfluß der tüchtigen Hirſch'⸗ e 1 8 15 ſtrömt aus ſobald Criſpi einen geeigneten Nachfolger gefunden hat. 1 are Das Ualtee gilt von den 5 baonders ant n rte: ännerchören, bon welchen der., 4. und 5. b onders gut Das„Neue Wiener Tagbl.“ dementirt die Gerüchte geſungen wurden, Nach dem eigenklichen Concerte ſand eine Wohl dem, der an dieſem heiligen Abende die über eine drohende Revolution in Serbien, Mi⸗ geſellige Untergaltung ſtatt. bei welcher ſowohl für ſeine um ſich verſammelt ſieht, der kein theueres Haupt lan's ae ſei von unten her nicht bedroht. Milan 1 10 115 900 vermißt. Ihm hat ſich des Himmels Huld voll erſchloſſen. würde, falls die Radikalen eine Abänderung ſeiner Po⸗ den. Mikteerendegz r ſit eſonderer Dank ausgeſprochen 0 705 wurde. Der 1. d b talied dee e e e e en VVTCVöV; e a 8„Moll, ſowie eine begrüßende Zuſchrift de ngerchor nander gekettet durch die Banden der Nächſtenliebe und gen. Nach gegenwärtiger Sachlage müßte mit der Eventualität] des Wiesbadener Lehrervereins zur Kenniniß. der Treue zu dem angeſtammten Boden, ſo fühlen wir der freiwilligen Abdankung ernſtlich gerechnet werden. 4 Pandet an e Fel 1 5 ſich t ieilt lle heute doppelt ſchwer die Trauer, welche dieſes Jahres] Oeſterreich wie ſeine Verbündeten haben den Fall einer beenzel Zeihnachtsbeſch⸗ nare ſicteenee 5 5 1125 WMei tsb ung. In. Babett Lauf uns beſchieden. Zwei Kaiſer, geliebt und verehrt, Aenderung der Verhältniſſe Serbiens bereits in Rechnung in E6. 8, die elannte Woßtegltern welche ſels ein aſßenes ſenkten wir ins ftille Grab, an ihrer Bahre, und am Leiche 518 55 Orientpoliüe Oeſtere Potg hat auc dieſe Belh ibien wi e Welhpachbe⸗ eichs ſei ein eiftt Fyri 3 itzt, auch dieſe Weihnachten wieder eine Weihnachtsbe⸗ Sarge ihres Kindes ſahen wir unſeren Landesfürſten 80 17 ecſteung der Frmiche ehne für arme Kinder veranſtaltet. Dieſelbe ſand geſtorn und ſeine hohe Gemahlin trauernd dem Schickſal den 150 Wuber oa Wecbnaghenen, fe n een Ae Tribut zollen.——— Lebkuchen beſtehend, erfreut. Dem ſchönen Akte, welcher Schon läuten die Glocken das Feſt ein; verloren Aus Stadt und Land. AWhe e Hae 2 7 1 ſind uns die geſchiedenen Lieben, doch nicht vergeſſen!„Mauubeim, 23. Dezember 1888. 2 bei. 8 8 5 an 5 5 1405 „Das Jahr 1889 beginnt mit einer völligen Sonnen⸗ leins tegvenh in welcher er dieſelben auf die Bedeutung Und wenn der Freude Feierklänge finſterniß, die zwar nicht in Euroda, wohl aben in Amerila des Feſtes hinwies und ſie zur ſieten Dankbarleit gegen die ſet ihnen eine ſtille Thräne geweiht. Der hriſtaben 0 905 der 0 b Augee Kianen besb einen der Fel Nabete fü Sihte edde n 0 f ichtbar ſein wird, wo auch bereits Anſtalten zu ſorgfältiger Frl. Babette für ihre edle menſchenſreund⸗ läßt uns die Seligkeit ahnen, die unſer harrt, wenn hoiſenſcheitzcher Bedbachkung derraffen 111 955 anteal. liche That den wärmſten Dank aus auch wir dereinſt des Lebens Bahn durchmeſſen haben 1 der Finſterniß liegt im Staate Nevada. In der Beo⸗*Der Bayriſche Hilfsverein hielt geſtern Abend im werden zachtungsſtation Point⸗Areng in Kalifornien beginnt die Ver⸗ Saale des Badner Hofes ſeine diesjäbrig⸗ Weihnachtsfeier finſterung um 12 Ühr 15 Minuten 12 Sekunden Mittags, ab. Die Feſtlichkeit, welche einen duterſ ſchönen und wür⸗ Schon ſteckt der Herr die flimmernden Sternlein] die vollſtändige Sonnenfinſterniß um 1 Uhr 48 Minuten 46 digen Verlauf nabm, war ſehr aut beſucht. Ein ſtattlicher guf am Firmament, auf daß ſie denen leuchten die heute Sekunden. Dieſe dauert 120 Sekunden. Zum letzten Male hellerleuchteter Chriſtbaum prangte inmitten des Saales. Die 8 f daß ſi„ 5 Cbriſtb Licht nicht fiel auf den Reneeg eine Sonnenfinſterniß im Jahre Feſtesſtimmung der Anweſenden wurde noch erhöht durch vereinſamt und verlaſſen des hriſtbaums Licht n 1682 und das nächſte Mal wird dieſes der Fall ſein im mehrere von dem Geſangverein„Erholung“ vorgetragene, der er ällt ein] Jahre 2162. Früger war es der Fall in den Jahren 865 Bedeutung der Feier entſprechende Lieder. Der Vorſitzende doch auch in dieſer Aermſten H 11 1 5 und 1405 der chriſtlichen Zeitrechnung. des Bereing, Herr Vörtlein, Feel eine längere ee kahl der Seligkeit und auch ſie rufen uns: 106 eee ee 5 dee ad dabde in 135 er 119 0 e auf 1 e nd haben Jahr warf und per verſehiedenen raurigen und fröhliche Friede auf Erden! allem Anſcheine nach die Beſitzer der Verkaufsſtände ein Ereigniſſe in demſelben gedachte. Der borcheſtrale Ebell des —— gutes Geſchäft gemacht. Ueberbaupt war geſtern, namentlich Programms wurde von der Kapelle Petermann in der be⸗ am Abend, nachdem in den prächtigen Schauläden die Lichter kannten trefflichen Weiſe ausgeführt. hun auf dem See g noch der Tummelplatz zahlreicher Schlitt⸗ iſt in Folge des eingetretenen Thauwetters eworden. Ueberhaupt iſt die Ausſicht 1 zu Waſſer geworden, da heute Mor⸗ erung eingetreten iſt. gen regne: * N + sdienſt findet auch heute farrkirche zu Ludwigshafen auch diesmal von den ms wohl zablreich beſucht werden. ifug. Zur Anzeige gelangte geſtern wegen junger Maun, der, ohne hierzu berechtigt zu ſein, die eines bayriſchen Chevauxlegers aufgeſetzt und den Schleppfäbel eines ſolchen umgeſchnallt hatte und ſich 8 auf der Straße in der Gegend von F7 lärmend herum⸗ rieb. Aus dem Großfherzogthum. Ii Schwetzingen, 23. Dez. Am vergangenen Freitag Nachmittag fand in der Kleinkinderſchule die alljährliche Weihnachtsbeſcheerung ſtatt. Nach einer Anſprache des kath. Stadtpfarrers und den Geſängen und Gebeten der Kinder erhielten dieſe ihre Gaben, beſtehend in Kleiderſtoffen, Eß⸗ waaren und Spielſachen. Die Mittel hierzu hatten Jung⸗ frauen wenige Tage vorher von Haus zu Haus geſammelt und konnte eine recht erhebliche Summe aufgewendet werden. Die Anſtalt, welche über 140 Kinder zählt, ſteht unter der Aufficht des d de Vorſtandsmitglieder die 0 et tiger Got ht wie n der katholiſchen P ſtatt und wird, wie alljährlich, Katholiken Mannhei Grober groben Unfugs Anſtalt abwechſelnd beſuchen bei der Speiſung der Kleinen den Schulſchweſtern behilflich ſind. Heidelverg, 22. Dez. Dem berühmten Rechtslehrer Geheimerath Profeſſor Dr. Windſcheid in Leipzig iſt von der juriſtiſchen Jakultät der hieſigen Univerſität ein in herz⸗ 7 1 Worten abgefaßtes Glückwunſch⸗Schreiben zugeſandt worden. OHeidelberg, 28. Dez. Auch in unſerer Stadt ſoll demnächſt eine Katholikenverſammlung ſtattfinden. O Heidelberg, 23. Dez. Die vorgeſtern ſtattgefundene Bürgerausſchußſitzung war von 86 Mitgliedern beſucht. Die Tagesordnung umfaßte nur zwei Punkte. Der erſte Gegen⸗ ſtand betraf die Kapitalaufnahme der Stadtgemeinde für Schlachthausbauzwecke und behufs Uebernahme des Abfuhr⸗ weſens. Der diesbezügliche ſtadthräthliche Antrag wurde nach kurzer Debatte Anftinentg gutgeheißen. Auch der zweite Punkt der Tagesordnung der Vereinigung der ſämmilichen drei hier beſtehenden Ortskrankenkaſſen in eine einzige Kaſſe fand einſtimmige Annahme. Sinsheim, 23. Dez. Der Dienſtknecht Johannes Heismann von Daisbach wurde auf dem Wege zwiſchen Reihen und Weilen durch eine nachkommende Lokomodile überfahren und erlitt dabei ſchwere innere Verletzungen, daß er nach 2 Stunden ſeinen Geiſt aufgab. Bruchſal, 24. Dez. Die gegen Privatier Vincenz Speckart von Langenbrücken wegen Brandſtiftung und Dieb⸗ ſtahls(Schloßbrand vom 10. Oktober d..) geführte Unter⸗ ſuchung hat hinreichendes Belaſtungsmaterzal gegen den An⸗ geklagten nicht ergeben; derſelbe wurde vielmehr, nachdem vorgeſtern noch einmal dahier eine umfaſſende Zeugeneinver⸗ nahme durch den Gr, Unterſuchungsrichter ſtattgefunden hatte, noch am gleichen Abend auf freien Fuß geſetzt und das Strafverfahren gegen ihn eingeſtellt.— Auf ſchreckliche Weiſe perunglückte geſtern unweit des hieſigen Bahnhofs der Wa⸗ genwärter Andreas Fiſcher von Ulm; er fiel au bis jetzt unerklärter Urſache von ſeinem Wagen und gerieth zwiſchen die Räder, fo daß das linke Bein buchſtählich wurde. Herr prakt. Arzt, Dr. Friedberg, war alsbald zur Stelle und legte den erſten Verband an; der Verletzte wurde ſofort nach dem hieſigen Spital ebracht, ſtarb aber noch am gleichen Abend. Er hinterläßt eine in Ulm wohnhafte Wittwe und 4 Kinder in ziemlich bedrängten Verhältniſſen. Kleine Chronik. In Heidelberg ſiel vom Schlage Hoörzifen ein 61 Jahre alter Tapezier beim Aufmachen von orhängen in ſeiner Wohnung von einem Tiſche, auf welch em er ſtand, auf ein nebenanſtehendes Bett und war ſofort eine Leiche.— In Villingen wurden einem Fabrikarheiter von einer Fräßmaſchine der Zeigefinger und der Mittelfinger der linken Hand abgeſchnitten.— In Nenzingen ſind 60 Kinder an den Maſern erkrankt; in einem Hauſe ſind bereits 8 Kinder an der genannten Krankheit geſtorben. Wfälziſche Nachrichten. Ludwigshafen, 22. Dez. Vom I. Januar 1889 an werden ſämmtliche Perſonen und Schnellzüge der Pfälz. Eiſenbahnen mit Ausnahme der auf den Nebenlinien verkeh⸗ renden Züge) mit der Schleiferſchen Luftdruckbremſe ausge⸗ rüſtet ſein. Nachdem die Vorbereitungen zu dieſer hochwich⸗ tigen Einrichtung von langer Hand getroffen ſind, tritt dieſelbe an dem genannten Tag gleichzeitig bei allen Zügen der Haupt⸗ linien in Kraft. Ludmiashafen, 22. Dezember. In der Schulſtraße ſtürzte geute Nachmittag aus dem dritten Stockwerk die Frau eines Eiſenbahnbedienſteten herab und erlitt dieſelbe ſehr ſchwere Verletzungen. *Speier, 22. Dezember. Heute Nachmittag ging die am 1. ds. Mts. begonnene Prüfung der zum Staatsdienſte ad⸗ Teuilleton. Weihnachtsabend. Weihnachtsabend! Dein Erſcheinen Grüßen freudig Jung und Alt; Wenn an dir der lieben Kleinen Dankerfüllter Jubel ſchallt, Fällt's wie heller Sonnenſchein Auch in unſer Herz hinein. Weihnachtsabend! Ach zu hoffen, Was uns nützt und was uns frommt Stehen alle Herzen offen, Wenn der heil'ge Chriſt uns kommt. Sei der traute Weighnachtsbaum Uns nicht blos ein Jugendtraum! Weihnachtsabend! Jedem Herzen, Das verlaſſen in der Welt, 5 Werde in des Chriſtbaums Kerzen Seiner Zukunft Pfad erhellt; Allen hat die heil'ge Nacht Segen ja und Heil gebracht! Weihnachtsabend! Frieden, Frieden Kündeſt Du dem Erdenrund; Bleib er ferner uns beſchieden, Stammelt betend unſer Mund, Schirme Gott mit ſtarker Hand, Heimath uns und Vaterland! Mannheim, Weihnachten 1888. Luüudwig Rudolph Schaufert. — Keine Weſte ohne„Knöppe,. In dem großen Bankhauſe von M.— ſo erzählt das„Ill. Sonntagsbl.“— war es Sitte, daß die Angeſtellten vom erſten Disponenten bis zum letzten Boten herab zum Weihnachtsfeſt Stoff für eine Weſte erhielten, deſſen Werth ſich nach der Stellung des Betreffenden richtete In den Packeten befand ſich außerdem noch etwas Gerolltes. Seit ungefähr einem Jahre war nun adtparkes, ſpirirenden Rechtskandidaten zu Ende Der Prüfung unter⸗ Seneral-Anzeiger zogen ſich 27. Herren. Mittheilungen aus Heſſen. Worms, 22, Dec. Gutem Vernehmen nach ſoll die Königl. Preuß. Regierung geneigt ſein, behufs Er⸗ weiterung der Schleußen auf der Mainſtrecke Mainz ⸗Frank⸗ furt alsbald das Erforderliche einzuleiten. Amöneburg, 23. Dez. Ein Wiesbadener Conſor⸗ tium kanfte in den Eöten Tagen zu einem ſehr hohen Preiſe eirca 20 Morgen Ackerfeld in hiefiger Gemarkung an, welche zur Anlage einer großen Fabrik dienen ſollen. 5 dGroß⸗Gerau, 23. Dez. Die hieſige Sparkaſſe hat ſich bereit erklärt, ein Poſtgebäude für ein Poſtamt 2. Klaſſe (Groß⸗Gerau hat bis jetzt nur ein ſolches dritter Klaſſe, was den geſteigerten Bedürfniſſen nicht mehr entſpricht) unter den von der Ober⸗Poſtdirektion geſtellten Bedingungen aufzuführen. Dieſe bewilligt 4 pCt. Zinſen für den Bauplatz und 6 PCt. Zinſen für die Bauſumme und ſoll ein 30jähriger Miethver⸗ trag abgeſchloſſen werden. Tagesneuigkeiten. „— Jn treuer Pflichterfüllang hat, wie wir der „Neueu Zeit“ entnehmen, der 18jährige Otto Scope, der Sohn eines Berliner Schutzmanns, welcher auf einem Kriegsſchiffe dienend, die Reiſe nach Sanſibar mitgemacht hatte, ſeinen Tod gefunden. Er wurde mit Zweien ſeiner Kameraden auf einem Patrouillengange von den Eingeborenen meuchlings ermordet. — Der Studioſus Eichler in Berlin, der den Stu⸗ dioſus Blum im Duell erſchoſſen hat, iſt noch am Donnerſtag Nachmittag gegen eine Caution von 10,000 Mark aus der Unterſuchungshaft entlaſſen worden. — Erbſchafts⸗Verzicht. Einer Meldung des Pariſer „Figaro“ zufolge, hat die Comteſſe Münſter die ihr von der Herzogin von Galliera teſtirte Erſchaft abgelehnt. Auch der Kaiſer von Oeſterreich ſoll die Annahme des Palais Gal⸗ liera verweigert haben. 5 — Eine gute Interpretation. Alt⸗Heidelberg, die Feine, iſt bekanntlich von Engländern geradezu überſchwemmt. Nicht nur während der ſommerlichen Reiſezeit, ſondern das ganze Jahr hindurch darf man ſicher ſein, faſt in jedem dritten Menſchen, dem man auf den Promenaden der Stadt begegnet, einen„Bor⸗Blox“, wie man dort ſagt, vor ſich zu haben. Eine große Zahl britiſcher Familien haben ſich näm⸗ lich ganz und gar in der feuchtfröhlichen Neckarſtadt nieder⸗ gelaſſen und auch längſt ihre eigene Kapelle da gebaut. Aber öffentliche engliſche Schulen gibts in Heidelberg noch nicht; die jungen Inſel⸗Söhne und Töchter beſuchen meiſt Privat⸗ ſchulen oder die ſtädtiſchen Bildungsanſtalten und folgen dort, ſo gut und ſo ſchlecht es eben geht, dem deutſchen Unter⸗ richt. In einer der Klaſſen des Gymnaſiums ſollte, wie das „Witt. Tagebl.“ erzählt, ſo ein kleiner blonder Box⸗Blox bei der Lektüre der Sterbeſzene Geßler's in Schillers„Wilhelm Tell“ die Verſe in Proſa ſetzen:„Raſch tritt der Tod den Menſchen an; es iſt ihm keine Friſt gegeben.“ Mit der ſeinen Stammesgenoſſen eigenen Anmuth erklärt das Eng⸗ liſchmännchen:„Das heißt, daß der Meuſch muß ſchnell ſterben, uenn ihm nicht iſt gegeben, uas er frißt.“ —,Die Jagd in Elſaß⸗Lothringen. Auch eine„Er⸗ rungenſchaft“ der franzöſiſchen Revolution iſt die Freiheit der Jagd in Frankreich. Stand früher das Jagdrecht nur den 97 8 und Herrn zu, ſo wird es jetzt einem Jeden gegen Bezahlung von jährlich 20 Franks ertheilt; mik den Feld⸗ eigenthümern muß der Jagdliebhaber ſich ſelbſt abfinden. Die Folge davon war und iſt eine ſiellenweiſe vollſtändige Vernichtung und Ausrottung des Wildſtandes, ſo daß der Haaſe eine Seltenheit iſt und durch die Lapins erſetzt wer⸗ den mußte. Der raubmäßige forſtwirthſchaftliche Betrieb, welchem Frankreich es verdankt, daß ganze Departements ohne Hochwald und in Folge vieler kahler Bergabhänge regelmäßig wiederkehrenden Wolkenbrüchen und Ueberſchwem⸗ mungen ausgeſetzt ſind, hat auch einerſeits zur Vernichtung des Rehſtandes und andererſeits zur Ueberhandnahme des Schwarzwildes und der verſchiedenen Raubthiere geführt. Auch hierin mußte die deutſche Verwaltung im Reichslande Ordnung ſchaffen, und dies geſchah indirekt durch den ratio⸗ nellen Forſtbetrieb, deſſen glänzende Reſulate bereits offen zu Tage liegen, und direkt durch ein Jagdgeſetz, welches dem Wildſtand den nöthigen Schutz bietet, ohne zu ſcharf in das Eigenthums⸗ reſp. Benützungrecht der Grundbeſitzer ein⸗ greift. Nach dieſem Geſetz waren alle Jagden vom 1. Fe⸗ bruar 1889 an auf Jahre zu verpachten und zwar mit Aus⸗ ſchluß franzöſiſcher Pächter. Dieſe Verpachtungen haben im Laufe der letzten Wochen ſtattgefunden und ein über Erwarten günſtiges Ergebniß gehabt. Der Pachtpreis, welcher je nach Beſchluß der Gemeinden entweder der Ge⸗ meindetaſſe zufließt oder unter die Grundbeſitzer nach dem Flächeninhalte ihres Beſitzes vertheilt wird, beträgt 2 bis 3 Mark per Hektar, was den Betrag der Grundſteuer mehr⸗ mals decken dürfte. — Das Liebesdrama in Florenz. Zu dem bereits telegraphiſch gemeldeten furchtbaren Liebesdrama, das ſich in Florenz abſpielte, wird weiter mitgetheilt: Es war kurz nach 1 Uhr Mittags, als an dem weit von der Stadt gelegenen Friedhofe San Miniato al Monte eine elegante Droſchke vor⸗ fuhr, der die in dem Florentiner high-life wohlbekannte ver⸗ wittwete junge Gräfin Coſta und ein Offizier der Artillerie der Sohn eines bedeutenden Bankiers in der Provinz in das Bankhaus von M. als„Volontär“ eingetreten, litt aber bei ſeinen noblen Paſſionen“, da die lieben Eltern ihn etwas knapp hielten, an chroniſcher Geldnoth. Arthur— ſo hieß der Jüngling— hatte nun ſeine ganze Hoffnung auf das Gerollte geſetzt. Mit Sehnſucht ſah er der Stunde entgegen, in welcher ſich die dunkle Ebbe ſeines Portemonnaies in eine blinkende verwandeln ſollte. Mit lebhaftem Intereſſe ſuchte er zu erforſchen, wie viel Goldfüchſe wohl das Weih⸗ nachtsfüllborn über ſeinen Vorgänger ausgeſchüttet hätte. zPah“, äußerte Arthur dabei, und dies kam dem„Chef“ zu Abren, lächerliche Sache mit dem ſamoſen Weſtenſtück! Den Plunderkram nehme ich entſchieden nicht! Mein cher papa würde entrüſtet ſein, wenn er erführe, daß ich, der Stolz der Familie, mich mit einer Weſte beſchenken ließe.“ Der Weihnachtsabend kam heran; die Angeſtellten des Bankhauſes waren im Salon aufgeſtellt, und der freundliche alte Herr übergab einem Jeden, Worte des Lobes oder der Ermunterung ſpendend, das Packet mit dem üblichen Weſtenzeug. Als er bei Arthur angelangt war, ſprach er mit lauter Stimme: „Mein lieber Herr Arthur.! Ich habe gehört, daß Sie mein Weſtenſtück verſchmähnen. Nun, wenn Sie das Zeug nicht brauchen können, dann werden Ihnen ja auch die „Knöppe“ nichts nützen!“ 5 —Ueber die Lebensweiſe des VBapſtes berichtet ein Gewährsmann der Hamb Nachr.“ folgende Einzelheiten: Im ganzen Vatikan befindet ſich weder ein Ofen noch eine andere Heizungsvorrichtung, als ein paar Kamine. In den wenigen, von Leo XIII bewohnten äumen wird nie ein Feuer angezündet. Der Papſt erquickt ſich nur an der Sronek Wärmequelle, die für Arme und Reiche gleich freigebig iſt, der Sonne, die in ſeine, nach Süden gelegenen Räume ſcheint. — Die einzige Erholung, welche ſich Leo XIII. gönnt, ſind ſeine tälichen Spaziergänge in den vatikaniſchen Gärten, wo er unter eigener Aufſicht und Leitung einen Theil des Bodens mit Weinreben hat laſſen, was dem Ganzen ein freundliches, ländliches Ausſehen verliehen hat. Der Cardi⸗ nal Lavigerie hat dem Papſfte zwei Gazellen aus Afrika mit⸗ gebracht; von anderer Seite ſind ein Damhirſch und ein entſtiegen. Unter dem Steinbock hinzugekommen, für welche Einzäumungen in den 25. Vezemrer. and, am Grabe ihres Gatten in der Familiengruft der Coß eten zu wollen, ließ die Gräfin ſich vom Portier den Schlüſſel geben und entfernte ſich am Arme ihres Begleiters eiligſt in der Richtung der Grabkapelle, Kaum waren hierüber einige Minuten vergangen, als ein, dann ſchnell darauf noch mehrere andere Schüſſe aus der Gegend der Coſta'ſchen Familiengruft her dröhnten. Ein Unglück ahnend, eilten die Wärter dorthin und als ſie in die Grabkapelle eintraten, bot ſich ihnen ein furchtbarer Anblick. Die Gräfin und ihr Geliebter lagen todt am Boden; Gräfin Iſabella Coſta von Stiletſtichen und Revolverſchüſſen durch⸗ bohrt, Hauptmann Boſchermi mit zerſchmettertem Schädel, Ueber den Liebesroman, der dieſer tragiſchen Löſung voran⸗ ging, iſt bis zur Stunde noch nichts Näheres bekannt. Theater und Muſtik. Die erſte Anfführung von Wagner's„Triſtan und Iſolde“ im Stadtheater zu Köln wird, wie man uns ſchreibt, am 7. Jan. ſtattfinden. 5 Herr Ranzenberg iſt aus dem Verbande des Berliner 1 ausgeſchieden und für das Leſſing⸗Theater engagirt worden. Eine geſchichtskundige Regie beſitzt die deutſche Oper in New⸗Nork. Bei der jüngſten Aufführung der„Huge⸗ notten“ unterhielten ſich die Damen während des II. Akts (Balletſeene) damit, daß ſie in Photographie⸗Albume blätter⸗ ten. Margarethe von Valois bewunderte ihre neueſte Pho⸗ tographie,. Maunheimer Handelsblatt. Urſprungszeugniſſe für den Export nach Frankreich. Das Königliche Hauptſteueramt für ausländiſche Gegenſtände in Berlin ſchreibt dem Aelteſtenkollegium der Berliner Kauf⸗ mannſchaft bezüglich der Ausſtellung von Urſprungszeugniſſen für den Export nach Frankreich Folgendes:„Die Herren Ael⸗ teſten benachrichtigen wir ergebenſt, daß nach den von der franzöſiſchen Regierung gegebenen Aufklärungen in denjenigen Ländern, welchen Fraukreich die Behandlung auf dem Fuße der meiſtbegünſtigten Nation zugeſtanden hat, alſo auch in Deutſchland die Urſprungszeugniſſe, d. h. die von den Er⸗ zeugern oder Fabrikauten, oder von jeder anderen durch dieſe hierzu ermächtigten Perſon über die einheimiſche Herkunft oder Fabrikation abzugebende Erklärung, vor den Ortsbehörden des Erzeugungsortes oder des Niederlageortes abgegeben werden können und daß unter der allgemeinen Bezeichnun „Ortsbehörden“ die Vorſtände der Zollämter im Innern un der Grenzzollämter begriffen ſind. Mannheimer Fettpieh⸗Markt vom 24. Dez. Es wurden beigetrieben und wurden verkauft: per 100 Kilo Schlacht⸗ gewicht zu Mark: 45 Ochſen I. Qualität Mk. 125, II. dto. Mk. 120, 303 Schmalvieh I. Qualität Mk. 115, II. dto. Mk. 80. 261 Kälber J. Qualität 120, II. dto. Mk. 100, 439 Schweine I. Qualität Mk. 112, II. dto. Mk. 108, 5 Farren I. und II. Qualität Mk. 95 bis 85, 26 Milchkühe Mk. 300—175, 5 Schafe 25 M. per Stück. Zuſammen 1084 Stück im Geſammt⸗ Erlös von M. 123,862. Freiburg, 22. Dez.(Original⸗Marktbericht). Auf dem heutigen Wochenmarkte wurden die Früch te verkauft per 100 Kilo: Weizen Mk. 22.50, 20.85, 20.—, Halbweizen 19.—, 17.28, 16.50. Roggen 17.50, 16.93, 16.—, Molzer 16.50, 15.55, 14.50. Gerſte 18.50, 13.50, 18.—. Hafer 15.—, 18.71, 13.—, Verkauft wurden 20146 Kilo. Geſammterlös Mk. 3750.80. Schifffahrts⸗Angelegenheiten. Maunheimer Hafen⸗Verkehr. Folgende Schiffe ſind am 28. Dezember angekommen: Hafenmeiſterei II. Schiffer ev. Kapitän. Schiff. Kommt von Labung Etr. Bickert Moltke Rotterdam Stückgüter 208 v. e Willem 1 75 1 1230 G. Ch. Dunck Gienanth 5 85 3785 Napp Bismarck Köln 5 2⁵ W ds⸗ ichten. Rhein. 5.59 m..00. Bingen, 22 Dez. 1,24 m..00. Kouſtanz, 28. Dez..91 m.—.00. Hüningen, 28. Dez..88 m.—.08.] Koblenz, 22. Dez.74 m. +.01. Kehl, 22. Dez..27 m—.00. Köln, 22. Dez..62 m. +.01. Sauterburg, 22 Dez..79 m.—.01.Ruhrort, 22. Dez. 101 m.—.06. Maxau, 22 Dez.14 m—.09. Neckar. Mannheim, 24. Dez..65 m. +..00. Mannheim, 24. Dez..70.—.00 m. F. Körner Schirmfabrik E 1, 4 Breitettage. Geſchw. Alsberg, Mannheim. Specialität: Gardinen, Portièren, Stores. Verkauf zu Engros-Preiſen. 12254 Die Fabrikate der Firma Otto Herz& Cie., Schuh⸗ fabrik, Frankfurt a.., übertreffen die beſte Mgaßarbeit in Bezug auf Haltbarkeit und Eleganz und ſind nur eniges theuerer als andere minder gute Waare. Mannheim und Ludwigshafen Alleinverkanf bei Georg Hartmann, Schuhgeſchäft, E 4, 6, am Fruchtmarkt untere Ecke(Telephon 443). 12052 vatikaniſchen Gärten gemacht worden ſind. Aus ihnen ſtrecken die Gazellen beim Vorüberfahren des Papſtes die Köpfe her⸗ aus und er verfehlte nie, bei ihnen anzuhalten. Trotz der bekannten 11.000 Zimmer des Vatikans, beſchränkt ſich die Privatwobnung des Papſtes auf 4 Räume in einem und 4 in dem darüberliegenden Stockwerke. Von dieſen iſt nur die Bibliothek ein grͤßer Saal zu nennen, alle übrigen ſind eng und niedrig, da ſie durch eine in halber Höhe eingeſchobene Decke halb ſo hoch geworden ſind, wie der Wendt der wie die übrigen Räume des Vatikans hoch gewölbt iſt. Bis jetzt befand ſich das Schlafzimmer Leo's XIII. in dem dritten Zimmer neben der Bibliothek und der Papſt ſpeiſte entweder in der Bibliothek pder in dem Schlafzimmer ſelbſt. Neuer⸗ dings iſt daſſelbe in das obere Stockwerk verlegt worden und in dem bisherigen Schlafzimmer hat der Papft ſeine Privat⸗ kapelle errichtet, wo er Meſſe lieſt und Abends mit ſeinem Hofſtaate den Roſenkranz betet. Zu einem Hofangeſtellten, welcher dem Papſte bemerklich machte, daß dieſe oberen Räume im Sommer zu heiß ſein würden, ſagte er:„Dann werde ich mein Bett in die Bibliothek ſtellen laſſen“— ein Wort, wel⸗ ches ſein einfaches Privatleben ſehr gut kennzeichnet. — Nur immer ſchlau. Vor Kurzum wurde in Lichte (Thüringen) ein ſalomoniſches Urtheil gefällt und auch voll⸗ ogen, aber nicht an einem Kind, ſondern an einem Stück egwild, welches angeſchoſſen war und in dem Lichtebach verendete. Der Domänenfiskus und der Gemeindeiagdpächter erhoben gleiche und einigten ſich dahin, dasſelbe zu theilen und gegen Jägerbrauch der Länge nach mit Haut und Haar zu ſpalten. Suum euique! — Die Gefahren des Hypuotismus. Hypnotiſeur: „Ich bin Ihre Gatte, nicht wahr?“— Medium: a, Hypnotiſeur:„Ich bin aus geweſen und komme jetzt nach Hauſe.“. Klatſch! hat der Hypnotiſeur ein paar fürchterliche Ohrfeigen.(D. 0 — Die 1 Szeue an der Himmelsthüre ſchil⸗ dert die„Neue Muſikztg.“: Petrus:„Wer biſt Du und was willſt Du an der ee— Fremder:„Schließe, leunigſt das ſchlotternde Schloß ſchlichteſter Schließer, mir auf!“— Petrus:„Ui, erl, der Richard Wagner!“ Kaub, 22. Dez.32 m. +.02 Extra⸗Betlage zum „General⸗Anzeiger“ Nr. 229. von NRic-chard Wagner. Das Kunſtwerk der Zukunft. In einem im Februar 1860 an Hector Berlioz ge⸗ richteten Briefe beklagt ſich Wagner bitter darüber, daß der geiſtvolle franzöſiſche Tonkünſtler und Kritiker in einer irr⸗ thümlichen Auffaſſung des Wagner'ſchen Syſtems die Frage einer„musique de'avenir“ por das Publikum brachte, um es über dieſes„wunderliche Ding“ aufzuklären.„Erfahren Sie“— ſo ſchreibt Wagner—„daß ich nicht der Erfinder der„musique de Lavenir“ bin, ſondern ein deutſcher Muſik⸗ Rezenſent, Herr Profeſſor Biſchoff in Köln, Freund Ferdinand Hiller's, der Ihnen wiederum als Freund Roſſini's bekannt geworden ſein wird. Veranlaſſung aber zur Erfindung jenes tollen Werkes ſcheint ihm ein ebenſo blödes als böswilliges Mißverſtändnis(man ſieht, Wagner liebte Klarheit in ſeiner Briefſprache) einer ſchriftſtelleriſchen Arbeit gegeben zu haben, die ich vor zehn Jahren unter dem Titel„Das Kunſtwerk der Zukunft“ veröffentlichte.“ Im Jahre 1857, alſo ſieben Jahre nach dem Erſcheinen der das Kunſtwerk der Zukunft erläuternden ſchriftſtelleriſchen Arbeit, entſtand die Dichtung des„Triſtan“, der in den Jahren 1858 und 59 die muſikaliſche Bearbeitung des Sagenſtoffes folgte; wir haben nach Wagner's unzweifelhaften Worten, und vor Allem aus dem„Muſikdrama“ ſelbſt, im„Tri⸗ ſtan“ die Frucht der auf die Schaffung des Kunſtwerks der Zukunft verwendeten Arbeit vor uns, und nur unter dieſem Geſichtswinkel wird die, von welchem Standpunkt immer man ſie betrachten möge, mächtige dramatiſch⸗muſikaliſche Umbildung der Triſtanſage ſich beurtheilen laſſen. In ſeiner Schrift über das„Muſik drama“ verwahrt ſich Wagner dagegen, daß man ſeinen neueren dramatiſchen Arbeiten dieſe Bezeichnung beilegt. In ſeinen„Geſammelten Schriften und Dichtungen“(Leipzig, Verlag von S. W. Fritzſch), findet ſich auf Seite 302 der 28. und 29. Lieferung folgende Stelle:„Zwar habe ich Grund anzunehmen, daß mit dieſer Bezeichnung(Muſikdrama) zuerſt meinen neueren dramatiſchen Arbeiten die Ehre einer ausnehmenden Klaſſifizirung zuge⸗ dacht worden ſei; je weniger ich mich aber geneigt finden konnte, dieſe mir anzueignen, deſto mehr gewahre ich dagegen andererſeits die Neigung, mit dem Namen„Muſikdrama“ ein neues Kunſtgenre zu beſtimmen, welches, ſehr vermuthlich auch ohne meinen Vorgang, als einfach der Stimmung und den Anforderungen der Zeit und ihren Tenden⸗ zen entſprechend, ſich nothwendig herausbilden mußte, und nun für Jeden, etwan als bequemes Neſt zum Ausbrüten ſeiner muſikaliſchen Eier, bereit liege.“.. Und ferner Seite 307:„So mußte ich denn, da man ſie(die neueren drama⸗ tiſchen Arbeiten) namentlich ihrer großen Unähnlichkeit mit „Don Juan“ wegen, auch nicht als„Opern“ paſſiren laſſen wollte, verdrießliche: Weiſe mich entſchließen, meine armen Arbeiten den Theatern ohne alle Be⸗ nennung ihres Genre's zu übergeben;: und bei dieſem Auskunftsmittel gedenke ich zu verbleiben, ſo lange ich eben mit unſeren Theatern zu thun habe, welche mit Recht nichts anderes als Opern kennen, und, man gebe ihnen ein noch ſo korrektes„Muſik⸗ drama“, doch wieder eine Oper daraus machen. Wer dem Bühnenfeſtſpiel(in Bayreuth) einmal beigewohnt haben wird, behält dann vielleicht auch eine Erinnerung daran, und hierbei fällt ihm wohl ebenfalls ein Name für Dasjenige ein, was ich jetzt als namenlofſe künſtleriſche That meinen Freunden darzubieten beabſichtige.“—— Wir glauben daher, daß es uns ſelbſt kritikloſe Wagneriauer nicht zum Vorwurf machen werden, wenn wir die namenloſe That“, die Wagner im„Triſtan“ darbietet, trotz des Meiſters Abneigung als„Muſikdrama“ bezeichnen, denn wie könnten wir die richtigſte Be⸗ zeichnung finden, wenn der Meiſter nach ſeinen Worten ſelbſt nicht wußte, unter welcher Benennung er ſeine dramatiſchen Arbeiten den Theatern übergeben ſolle; wir haben alſo ein gewiſſes Recht, zu dieſem Auskunftsmittel“ zu greifen, und ſodann glauben wir, Wagner's Abneigung gegen die Bezeichnung„Mufikdrama,“ welche er nur deßhalb hegte, weil die Theater doch wieder„Opern“ aus denſelben machen würde, müßte ſich wohl verlieren, wenn er ſähe, mit welcher Sorgfalt und einer durch dieſe peinliche Sorgfalt geradezu bedingten Vernachläſſigung alles deſſen, was nicht zum„Muſikdrama“ gebört, ſeine„namenloſen“ dramatiſchen Arbeiten auf den Theatern zur Aufführung gelangen. Man geſtatte uns demnach, in den folgenden Ausführungen, die Eine Studie von Julius Katz. zwar verponte, aver trotzbem in ven augemeinen Brauch eingeführte Bezeichnung„Muſikdrama“ beizubehalten. Man wird, wenn man den reformirenden Kunſtanſchau⸗ ungen Wagners gerecht werden will, im„Triſtan“ das Ziel erblicken müſſen, das deſſen Schöpfer dem Kunſtwerk der Zu⸗ kunft ſetzt: es ſoll ſein ein Kunſtwerk,„in welchem das Höchſte und Tiefſte, was der Menſchengeiſt zu faſſen im Stande iſt auf die dem einfachſten Rezeptionsvermögen rein menſch⸗ licher Mitgefühle verſtändlichſte Weiſe mitgetheilt werden könnte, und zwar ſo beſtimmt und überzeugend, daß es keiner reflektirenden Kunſt bedürfen ſollte, um dieſes Verſtändniß deutlich in ſich aufzunehmen.“— Mit dem „Triſtan“ bricht Wagner alle Verbindungsbrücken, die zu ſeinen früheren Werken hinüberleiten, ab, und es beginnt damit der mit unbeugſamer Energie und rückſichts⸗ loſer Konſequenz durchmeſſene Weg von den„Meiſterſingern“, bis zum Bühnenweihfeſtſpiel„Parſifal“. Welcher verſtändige Verehrer Wagners wollte aber ſich darüber täuſchen, daß dieſer zum Gipfel künſtleriſcher Höhe— natürlich im Wag⸗ ner'ſchen Sinne— führende Weg nicht geradeaus dem Ziele zuſtrebt, daß vielmehr in den auf den„Triſtan“ folgenden Muſikdramen ihr Schöpfer manchen Schritt vom Wege und zurück zu den einſt verlaſſenen künſtleriſchen Bahnen gethan hat? Iſt nicht das Bühnenweihfeſtſpiel in gewiſſem Sinne eine Verleugnung der im„Triſtan“ proklamirten und mit Con⸗ ſequenz durchgeführten Theorie vom Kunſtwerk der Zukunft? Ja, macht ſich nicht ſogar ſchon in der„Götterdämmerung“ ein ganz leiſes Abſchwenken von der Bahn bemerkbar? Wenn wir im„Triſtan“ das unantaſtbare Vermächtniß Wagners auf dem Gebiete des Kunſtwerks der Zukunft be⸗ ſitzen, ſo iſt es eine naturgemäße Folge, daß man das Muſik⸗ Drama unter den von Wagner ſelbſt in ſeinen Schriften und Erläuterungen feſtumſchriebenen Grundbedingungen auf ſich einwirken laſſen muß. Iſt es nicht eine geradezu unfaß⸗ bhare Kunſterſcheinung, daß der„Triſtan“ dreißig lange Jahre für unſer Hof⸗ und Nationaltheater als todtes Werk nicht vorhanden war, bis es jetzt, nachdem eine Generation ſeit ſeiner Entſtehung den Gang durch's Leben gewandelt, als lebendiges Evangelium an der Stätte, von der aus zu wirken ſein Lebensziel iſt, dramatiſch verkörpert in die Er⸗ ſcheinung tritt? Und das in einer Stadt, wo der Wagner⸗ kult eine bewährte Heimſtätte beſitzt, an einer Bühne, die ſeit Jahren den„Ring des Nibelungen“ als künſtleriſchen Schatz hütet, und die zweifelsohne den„Parſifal“ bereits zur Auf⸗ führung gebracht hätte, wenn dies Bühnenweihfeſtſpiel nicht als unveräußerliches Erbe dem Wagnertheater zu Bayreuth von ſeinem Schöpfer hinterlaſſen worden wäre. Sagt doch Wagner 1878 im erſten Stück der„Bayreuther Blätter“:„So werde mir denn durch jede Nachſicht die friedliche Muße für die völlige muſikaliſche Ausführung meines„Parſifal“ gegönnt, welchen ich, unter ſo freundlichen Umftänden, jedenfalls zu einer erſten Aufführung in unſerem Bühnenfeſthauſe zu Bayreuth im Sommer 1880 bereit zu ſtellen verſpreche. Dieſe Aufführung ſoll dann unter ähnlichen Umſtänden, wie die erſten vom„Ring des Nibelungen“ vor ſich gehen— nur diesmal unfehlbar ganz unter uns!“— Daß ſich dieſe Verſicherung ganz erfüllt hat, wird man wohl bezweifeln dürfen; thatſächlich wird aber der„Parſifal“ noch heute in gewiſſem Sinne als ausſchließliches Eigenthum der Wagnergemeinde betrachtet und bleibt von den übrigen Bühnen bis auf Weiteres ausgeſchloſſen— ob zum Vortheil der durch Wagners geniale, raſtloſe Arbeitskraft erſtrebten und zum Theile auch erreichten künſtleriſchen Ziele? Jene, die in Bayreuth waren, werden dieſe Frage bejahen, die an⸗ deren nicht minder für Wagners Ideale erglühten Kunſt⸗ freunde, denen eine Pilgerfahrt nach der Frankenſtadt als unerreichbares Ziel vorſchwebt, werden ſie verneinen. Sie werden darauf hinweiſen, daß die wahre Kunſt eine univer⸗ ſelle, bildende Kraft beſitzt, daß, wer die Sixtiniſche Madonna bewundern will, nicht immer nach Dresden reiſen könne, und ſich mit einer, wenn auch an das Original nicht heran⸗ reichenden Copie begnügen müſſe, daß Mozart's„Don Juan“, Beethovens„Fidelio“ auch in einer weniger gelun⸗ genen Ausführung ihrer tiefgehenden Wirkung auf das Volk nicht verluſtig gehen. Sind doch dieſe Opern in gewiſſem Sinne auch das Kunſtwerk der Zukunft, da ihre Schöpfer vor vielen Jahrzehnten mit ihrem Geiſte der Zeit voran⸗ eilten, und in den ewig ſchönen Tönen des„Don Juan“ und des„Fidelio“ für die Zukunft die Werke ihrer Kunſt ſchufen, die wir heute mit Andacht genießen (Alle Rechte vorbehalten.) Soute der„Triſtan zur Zei ſemer Entſtegung das Kunſtwerk der Zukunft werden, ſo iſt, ſoweit die zeitliche Dauer in Betracht kommt, dieſes Ziel erreicht. Leider war es dem genialen Tondichter nicht vergönnt, dieſem vorbild⸗ lichen Werke jene Bühnenverbreitung zu ſichern, deren ſich ſeine anderen Tondramen erfreuten; ſo ſehen wir erſt 30 Jahre nach der Erfüllung ſeines Werdeproceſſes den„Triſtan“ an unſerer Bühne zum Leben erwachen. Iſt es Mangel an Verſtändniß bei der Allgemeinheit, oder iſt es die Schuld des Mufikdramas, daß gerade dieſes Werk Wagners, das Fleiſch von ſeinem Fleiſche, Blut von ſeinem Blute iſt, ein Fremd⸗ ling auf den deutſchen Bühnen bleibt? Vielfach wird behauptet, es ſeien die ermüdende Länge des „Triſtan,“ die aller Beſchreibung ſpottenden Schwierigkeiten, welche eine ungekürzte Aufführung den Sängern auf⸗ legt, daß dieſes Muſikdrama auf den Bühnen ſo ſelten erſcheint. Gewiß iſt dieſe über das geiſtige Aufnahme⸗ vermögen der Zuhörer und die phyſiſche Darſtellungs⸗ kraft der Künſtler hinausgehende Rieſenarbeit das größte Hinderniß, das ſich der öfteren Aufführung des„Triſtan“ entgegenſtellt, doch warum räumt man dieſes Hinderniß dann nicht aus dem Wege? Es iſt eine falſche Auffaſſung der Bühnenleiter, die ſich an die Aufführung des„Triſtan“ her⸗ anwagen, daß ſie vermeinen, nur eine ungekürzte Wiedergabe des Dramas— auf Koſten des künſtleriſchen Eindrucks— entſpreche den Abſichten des Dichter⸗Komponiſten. In einem an den Redakteur Uhl in Wien anläßlich der damals be⸗ abfichtigten, aber nicht zu Stande gekommenen Aufführung des„Triſtan“ an der Wiener Hofoper, ſchreibt Wagner unter m 18. April 1865 u..:„Sie wiſſen, worin mein Hauptbedenken beſtehen mußte: dem beliebten Sänger Ander, deſſen neulicher Tod uns alle mit ſo herzlicher Trauer erfüllte, mußte die ungemein anſtrengende Aufgabe der Darſtel⸗ lung der Hauptrolle des„Triſtan“ jedenfalls viel zumuthen. Da alle übrigen Parthien aber vortreff⸗ lich zu beſetzen waren, konnte ich mich dazu verſtehen, die nöthigen Aenderungen, Kürzungen und Aneignungen vorzunehmen, welche die Löſung ſeiner Aufgabe auch dieſem Sänger ermöglichen ſollten..(Ed. Hanslick:„Mufi⸗ kaliſches Skizzenbuch“ Seite.)—— Was der Meiſter, um eine Aufführung des Muſikdramas zu ermöglichen, zu thun nicht zögerte, nämlich im Intereſſe der tadelloſen Ausführung Kürzungen vorzunehmen, davor ſollten und brauchten auch ſeine wärmſten, zur Interpretation ſeiner Werke berufenen Verehrer nicht zurückzuſchrecken und zwar um ſo weniger, als nach den erſten Aufführungen ſich ohnehin die Unmöglichkeit herausſtellt, an einer vom Publikum ab⸗ hängigen Bühne„mit den vorhandenen Kräften“(um einen Wagner'ſchen Ausdruck zu gebrauchen) den„Triſtan“ auf die Dauer ungekürzt zu geben. Dieſe Thatſache hat ſich an allen Theatern, die den„Triſtan“ aufführten, herausgeſtellt, mit Ausnahme der Darſtellung an der Bayreuther Muſterbühne, die ja eine ganz beſondere Stellung unter den Theatern ein⸗ nimmt und einnehmen will und deren künſtleriſche Kräfte, losgelöſt vomgewöhnlichen Theaterrepertoire⸗ derartigen Aufgaben ſich unterziehen können. Man wird es freudig begrüßen dürfen, daß auch unſer Hof⸗ und Nationaltheater, anknüpfend an ſeine ruhmreichen Traditionen, es als eine Ehrenpflicht betrachtet hat, die allen Bühnen zugänglichen Opern und Muſikdramen Wagners in ihrer Geſammtheit zur Aufführung zu bringen und daß der mufikaliſche Leiter und die darſtellenden Künſtler unſerer Bühne nicht zurückgeſchreckt ſind vor den Mühen, welche eine der Bedeutung des Muſikdramas würdige Auf⸗ führung an alle zu ihrer Erfüllung berufenen Kunſtkräfte in einer bis zum Entſtehen dieſes Werkes in der Muſikge⸗ ſchichte unerhörten Fülle ſtellt. So darf denn die geſtrige Aufführung von„Triſtan und Iſolde“, ganz abgeſehen von der Erörterung der Frage, ob wir es hier wirklich mit dem „Kunſtwerk der Zukunft“ zu thun haben, als eine künſt⸗ leriſche Großthat bezeichnet werden. 8. Die Abwendung Wagners vom Gebiete der Hiſtorie zur Sage. In demſelben Jahre, in welchem Wagner in dem oben mitgetheilten Briefe an Berlioz ſich gegen den Ausdruck „Zukunftsmuſik“ verwahrte, richtete der Tondichter des„Tri⸗ ſtan“ als Vorwort zu einer Proſaüberſetzung ſeiner Opern⸗ dichtungen an den Franzoſen Villot eine längere Abhandlung über dieſes vom Kölner Profeſſor Biſchoff erfundene und in 4. Seite. General⸗Anzeiger 25. Vezemver. den Sprachgebrauch der mufikaliſchen Litteratur übernommene Wort. Wagner legt in demſelben dem Franzoſen eine um⸗ fangreiche Beichte über die Entſtehungsgeſchichte ſeiner Opern⸗ dichtungen ab. Er erzählt mit Bezug auf den„Fliegenden Holländer“, den er urſprünglich nur in einem Akte aufgeführt wiſſen wollte, daß er ſich bei der Abfaſſung des Gedichts anders fühlte, als bei der Aufzeichnung ſeines Librettos zu„Rienzi“, wo er eben nur noch einen„Operntext“ im Sinne hatte, der es ihm ermöglichen ſollte, alle die vorgefundenen, geſetzgeben⸗ den Formen der eigentlichen großen Oper, als da ſind: In⸗ troduktionen, Finale's, Chöre, Arien, Duette, Terzetten u. ſ. w. ſo reichlich als möglich auszufüllen. Nach dieſem Geſtändniß und der Verſicherung, daß er auf den„Rienzi“ keinen beſonderen Nachdruck lege, weil in dieſem Werke noch kein weſentliches Moment ſeiner ſpäter ſich geltend machenden Kunſtanſchauung erſichtlich enthalten ſei, fährt Wagner in ſeiner Erläuterung wörtlich fort:„Mit dieſem(Holländer) und allen folgenden Entwürfen wendete ich mich auch für die Wahl des Stoffes vom hiſtoriſchen Gebiete ein⸗ für allemal zum Gebiete der Sage... Die Sage, in welche Zeit und welche Nation ſie auch fällt, hat (vor der Vorſtellung des Hiſtoriſch⸗Konventionellen) den Vor⸗ zug, von dieſer Zeit und dieſer Nation nur den rein menſch⸗ lichen Inhalt aufzufaſſen und dieſen Inhalt in einer nur ihr eigenthümlichen, äußerſt prägnanten und deshalb ſchnell verſtändlichen Form zu geben.... Die ſagenhafte Färbung. in welcher ſich uns ein rein menſchlicher Vorgang darſtellt, hat namentlich auch den wirklichen Vorzug, die dem Dichter zugewieſene Aufgabe,— der Frage nach dem Warum? be⸗ ſchwichtigend vorzubeugen,— ganz ungemein zu erleichtern. Wie durch die charakteriſtiſche Szene, ſo durch den ſagen⸗ haften Ton wird der Geiſt ſofokt in denjenigen träumeriſchen Zuſtand verſetzt, in welchem er bald bis zum völligen Hell⸗ ſehen gelangen ſoll, wo er dann einen neuen Zuſammenhang der Phänomäne der Welt gewahrt, und zwar einen ſolchen, den er mit dem Auge des gewöhnlichen Wachens nicht ge⸗ wahren konnte, weshalb er da auch ſtets nach dem Warum? frug, gleichſam um ſeine Scheu vor dem Unbegreiflichen der Welt zu überwinden, der Welt, die ihm nun ſo klar und ver⸗ ſtändlich wird.“ Wagner geſteht ſodann zu, daß er ſich des durch die Sage für die dichteriſche Ausführung des Stoffes gewählten Vortheiles erſt allmählich bewußt wurde, was das mit jedem dramatiſchen Gedichte zunehmende Volumen dezeuge und er erklärt ſeine anfängliche Befangenheit dagegen, der Dichtung eine breitere Entwickelung zu geben, durch den Umſtand, daß er zunächſt immer noch zu ſehr die herkömmliche Form der Opernmuſik im Auge hatte, welche bis dahin ein Gedicht unmöglich machte, das nicht zahlreiche Wortwiederholungen erlaubte. Durch die Dichtung des„Hol⸗ länder“, des„Tannhäuſer“ und des„Lohengrin“ hindurch, deren ſagenhaften Stoff Wagner in immer breiterer Weiſe ent⸗ wickelte, kam der geniale Tondichter ſchließlich an die Triſtan⸗ ſage, und hier ruft Wagner, nachdem er ſich„mit voller Zu⸗ verſicht nur noch in die Tiefen der inneren Seelenvorgänge verſenkte und zaglos aus dieſem intimſten Centrum der Welt ihre äußere Form geſtaltete“ freudig und offenbar am idealen Ziele angelangt aus: Jeder Zweifel war mir endlich ent⸗ nommen, als ich mich dem„Triſtan“ hingab! Wie Wagner dieſe Zweifel gelöſt, wie er mit unbeug⸗ ſamer Zähigkeit an die Durchführung einer(wie er an Berlioz ſchreibt)„wenn irrigen, doch jedenfalls tie f⸗ gehenden Idee“ die Zeit ſeines Lebens, die ſchier uner⸗ ſchöpfliche Kraft und Fülle ſeiner genialen, formengeſtaltenden Phantaſie als Daſeinszweck eingeſetzt und im„Triſtan“ das Kunſtwerk der Zukunft zu bilden glaubte, das ſei in den folgen⸗ den Ausführungen darzuſtellen verſucht. „Triſtan und Iſolde.“ Die„Triſtan“-Sage, vom mittelalterlich roman⸗ kiſchen Halbdunkel umwoben, iſt ein hohes Lied der ſeligſten Liebe und des unſeligſten Liebesſchmerzes. Von allen Triſtan⸗ Dichtungen ſcheint jene Gottfrieds von Straßburg den drama⸗ tiſchen Wiedererwecker der deutſchen Sage bei der Geſtaltung ſeines Muſikdramas am meiſten geleitet zu haben, wenngleich die bei Meiſter Gottfried üppig ſprudelnde, lebensvolle Sinn⸗ lichkeit der beiden Liebenden bei Wagner in das myſtiſche Dunkel einer zwiſchen Begehrlichkeit und Entſagen ſchwanken⸗ den, unter den Zauber eines Trankes mit aller Gluth ge⸗ nährten Liebe gebannt iſt. Hans von Wolzogen gibt uns in ſeiner mühevollen Zuſammenſtellung eines thematiſchen Leitfadens durch dieſes Muſikdrama die Deutung der Namen. Denjenigen Triſtan's erklärt man aus dem Keltiſchen als Dryſtan, den Stürmiſchen(ogl. deutſch: thürſtig= kühn, wild; griechiſch: thraſys, muthig.) Im Sanskrit heißt Driſh⸗ tan, keck, frech. Wir erkennen hiernach in Triſtan's Namen, wie in ſeiner Sage, ein altindogermaniſches Gut.— Iſolde's Name dagegen erſcheint deutſcher Herkunft. Deutlich enthält er die beiden Namen der deutſchen Wintergöttin: Iſa(daher Iſenaha, Eiſenach) und Holda(daher Holdaberg, Venusberg bei Eiſenach), d. h. die Eiſige und die Verhüllte.—— Der erſte Aufzug des Muſikdramas ſpielt auf hoher See. Triſtan, der ausgezogen war, um Iſolde, die Tochter des von ihm beſiegten Königs der Iren, ſeinem Oheim Marke, König von Kornwall, zur Braut zu erküren, ſteuert das Schiff der nahenden Küſte von Kornwall zu. Iſolde, die einſt dem von Triſtan im Kampfe getödteten Iren Morold als Ver⸗ lobte verſprochen war, ſieht ſich jetzt einem ungeliebten Gatten zugeführt; die Nachricht, die ihr die treue Magd Brangäne bringt, daß ſich das Schiff dem Geſtade nähere und „auf ruhiger See vor Abend“ das Land ſicher erreicht wird, erpreßt Iſolden den ſchmerzerfüllten Ruf: „Nimmermehr, nicht heut', nicht morgen.“ Auf die beſtürzte Frage Brangänens„Was barg'ſt du mir ſo lang 2“ enthüllt Iſolde der„thör'gen Magd“ das Geheimniß ihres Lebens, ihrer Liebesgluth Als„Triſtan“ ihren Verlobten im Kampfe getödtet, da kam er krank zu Iſolde, ſich als Tantris ver⸗ ſtellend. Iſolde pflegte den Krauken, doch als ſie ihn er⸗ keunend das Schwert zum Todesſtreich gegen den Mörder ihres Verlobten erhebt, trifft ſie ein Blick aus Triſtans Augen; die Rache weicht der allſtegenden Liebe. Geſundet und zurück⸗ gekehrt an König Markes Hof, preiſt Triſtan laut Iſoldens Schönheit, bis daß Marke ihm geſtattet, beim Irenkönig um die Hand Iſoldens für den Oheim anzuhalten, und im Triumphe führt er jetzt die Tiefgekränkte nach Kornwall. Nicht ſah ſein Blick Iſolde, ſeit er zu Schiffe ſie gebracht, denn, ſo ſagt er's ſelbſt:„Triſtans Ehre, höchſte Treu“! Und nun klagt Iſolde der treuen Brangäne des Herzens Leid: „Der zagend vor dem Streiche ſich flüchtet wo er kann, weil eine Braut als Leiche er ſeinem Herrn gewann!— Dünkt es dich dunkel mein Gedicht? Frag' ihn dann ſelbſt den freien Mann, ob er mir zu nahen wagt? Der Ehren Gruß und zücht'ge Acht vergißt der Herrin der zage Held, daß ihr Blick ihn nur nicht erreiche ⸗ den Kühnen ohne Gleiche! O, er weiß wohl warum!— Iſolde befiehlt, daß Brangäne„zu dem Stolzen“ gehe und ihm vermelde, daß Iſolde ihn zu ſehen wünſche. Doch Triſtan weigert ſich deſſen „Ließ ich das Steuer Jetzt zur Stund', Wie lenkt ich ſicher den Kiek Zu König Markes Land?“ Und nun, da Brangäne das abweiſende Wort des Hel⸗ den Triſtan ihrer Herrin überbringt, da bäumt ſich das ſtolze, tiefgekränkte Weib im herben Schmerze auf und mit ſchneidender Klage gemahnt ſie Brangäne der Zeit, da dieſe den unerkannten„Tantris“ pflegen half, der jetzt„auf ſtol⸗ zem Schiff von hohem Bord, Irlands Erbin begehrt zur Eh' für Kornwalls müden König, für Marke, ſeinen Ohm!“ Sie beklagt ihr Mitleid, das ſie einſt verleitet, den Mörder ihres Verlobten an ſeinem Leben zu ſchonen. „O wehe mir! Ich ja war's, Die heimlich ſelbſt Die Schmach ſich ſchuf! Das rächende Schwert, Statt es zu ſchwingen, Machtlos ließ ich's fallen— Nun dien' ich dem Vaſallen.“ Fluch Dir Verräther! Fluch Deinem Haupt! Rache, Tod! Tod uns Beiden! Brangäne will den Liebestrank, den Iſoldens Mutter in einem Schranke mit anderen Zaubertränken der ſcheiden⸗ den Tochter mitgegeben, miſchen, um König Marke und Iſolde in Liebe zu vereinen, doch dieſe ſucht den Tod, den Tod mit Triſtan! Durch den raſchen Eintritt Kurwenals, des Knappen Triſtans, der das Nahen zum Lande meldet, wird die Scene unterbrochen. Iſolde weigert ſich, an's Land zu gehen, wenn nicht zuvor Triſtan ihr Sühne für Morold's Tod zugetrunken. Ehe Triſtan zu den Frauen tritt, beſchwört Iſolde ihre Magd, den Todestrank den Bei⸗ den zu reichen. „Kennſt du der Mutter Künſte nicht? Wähnſt du, die Alles klug erwägt ohne Rath in fremdes Land hätt' ſie mit dir mich entſandt? Für Weh' und Wunden gab ſie Balſam; für böſe Gifte Gegen⸗Gift: für tiefſtes Weh' für höchſtes Leid— gab ſie den Todes⸗Trank Der Tod nun ſag ihr Dank!“ Triſtan tritt ein. Iſolde bietet ihm den Sühne⸗Trank, zu büßen alle Schuld, doch ihre Hälfte wahrt ſie ſich. Im Angeficht des Todes erblühet ihnen das Leben. Brangäne hatte den Todtgeweihten ſtatt des Todestrankes der Mutter Liebestrank gereicht. Mit ſteigender Sehnſucht blicken ſich die Beiden„Welten⸗entronnen“ in die Augen und in ſeligſter Liebesluſt verbleiben ſie zunächſt in„ſtummer“ Umarmung, bis das lang zurückgehaltene Glück in wonnebegeiſterten Worten,„der ſehnenden Minne ſchwellendes Blühen, der ſchmachtenden Liebe ſeliges Glühen“ Jubelhymnen ſingt. Trompetenſchall, das nahende Kommen König Markes und ſeines Hofes kündend, ſchreckt die Liebenden aus„Trug⸗ geweihtem Glücke“ jach auf und unter allgemeinem Auf⸗ ruhr an Bord fällt der Vorhang über der ſpannungsvollen Entwickelung der dramatiſchen Handlung des erſten Aufzugs. Der zweite Aufzug vereint die Liebenden in trauter Sommernacht; ihre Herzen, die ſich längſt gefunden, ſchmachten in den Banden, in die des Tages Licht ihre Liebe geſchlagen. Während König Marke mit ſeinem Troſſe zur Jagd auszieht, treffen ſich Triſtan und Iſolde unter den geheimnißvollen Schatten ſpendenden Laubkronen hoher Bäume. Von der Ferne tönt noch des Jagdhorns Schall; die ſehnſuchtsvoll harrende Iſolde achtet der angſterfüllten Warnungen Bran⸗ gänens nicht, die noch den nahen Ton des Hifthorns hört. „Noch ſind ſie nah': Deutlich tönt's da her—“ doch Jfolde wehrt der Jurchtſamen mit den vom Liebesſehnen durchglühten Sorgende Furcht beirrt dein Ohr: dich täuſcht des Laubes ſäuſelnd Getön, das lachend ſchüttelt der Wind. Der meiner harrt, in ſchweigender Nacht, als ob Hörner noch nah' dir ſchallten, willſt du ihn fern mir halten? Und mit eigener Hand löſcht ſie die an der geöffneten Thüre ihres Gemaches aufgeſtellte Fackel;„Frau Minne will, es werde Nacht.“ Triſtan eilt herbei und in glühender Um⸗ armung athmen Beide die„ſüße, hehrſte, kühnſte, ſchönſte, ſeligſte Luſt“. Und nun beginnt ein Deuteſpiel in Worten, das den heftigſten Kampf der Geiſter im Lager der Wagner⸗ enthuſiaſten und der Gegner dieſer auf Töne geſetzten philoſophirenden Reflexionen ſeit Jahrzehnten hervorruft, und das der dramatiſchen Handlung Hemmſchuhe anlegt. Blitzartig auftauchende geniale Gedanken vermögen nicht den Mangel an thatſächlichen Begebenheiten vergeſſen zu machen und als eine Erlöſung wird es begrüßt, wenn der von einem Höfling gewarnte König Marke plötzlich vor den Liebenden erſcheint. Im Kampfe mit dem verrätheriſchen Höfling wird Triſtan verwundet und ſterbend nach Kareol, der Burg ſeiner Väter, gebracht. Der Vorhang ſenkt ſich zum zweitenmale. Im Burghofe liegt Triſtan, den Tod im Herzen; ſehn⸗ ſuchtsvoll erwartet ſeine Seele das Nahen Iſoldens, da ſein Geiſt nicht eher eingehen kann in das weite Schattenreich. „Welches Sehnen welches Bangen, ſie zu ſehen, welch Verlangen! krachend hört' ich hinter mir ſchon des Todes Thor ſich ſchließen: weit nun ſteht es wieder offen: der Sonne Strahlen ſprengt' es auf Das Licht, wann löſcht es aus? Wann wird es Nacht im Haus? Kurwenal, der Treue, tröſtet Triſtan mit den Worten: „Das Schiff? Gewiß, das nah't noch heut'! es kann nicht lang' mehr ſäumen.“ Der liebeſehrende Triſtan ſchickt Kurwenal hinauf zur Warte, auf daß, was ſein Geiſt ſo hell und licht ſieht, daß es ihm, Kurwenal, nicht entgehe. Da läßt der Hirt am äußeren Burgrande einen fröhlichen Reigen ver⸗ nehmen, das mit Kurwenal verabredete Zeichen, daß ein Schiff der Burg ſich naht. Die Freude Kurwenals, der jetzt das Schiff, vom Norden kommend, vor ſich ſieht, entflammt Triſtan zu hehrer Begeiſterung. „Wußt' ich's nicht? Sagt' ich es nicht? Daß ſie noch lebt, noch Leben mir webt? Die mir Iſolde einzig enthält, wie wär' Iſolde mir aus der Welt? Er haſtet Kurwenal an, damit er an den Strand Frau Iſolden zu Hilfe eile. Im wonnig durchglühten Hym⸗ nus preiſt Triſtan„dieſe Sonne, dieſen Tag, dieſer Wonne ſonnigſten Tag!“ Triſtan, der Held, in jubelnder Kraft, hat ſich vom Tode emporgerafft. Und nun erhebt ſich, da er die liebende Stimme Iſoldens von außen rufend vernimmt, der Jubel der Begeiſterung in furchtbarſter Aufregung zur Viſtonn „Wie hör' ich das Licht? Die Leuchte— ha! Die Leuchte verliſcht Zu ihr! Zu ihr!“ Hör' ich das Licht!? Das Licht, es iſt Iſoldens wieder ihm ertönende Stimme; ſie iſt die Leuchte, die einſt, da er in trauter Dämmerſtunde zu ihr trat, verloſch, und im Erlöſchen ihm das Liebesleben gab! Er ſtürzt Iſolden ent⸗ gegen, den Blick zu ihr aufgeheftet, ſinkt er leblos in ihren Armen zu Boden.„Iſolde kam, mit Triſtan treu zu ſterben,“ und da ſie kam„betrügt ſie Triſtan um dieſes einz ge ewig⸗kurze Welten⸗Glück.“ Schmerzdurchbebt erhebt Jſolde jetzt die Todtenklage: „So bange Tage wachte ſie ſehnend. um eine Stunde mit dir noch zu wachen Uns beiden vereint erlöſche das Lebenslicht! Gebrochen der Blick!— Still das Herz!— Treuloſer Triſtan, mir dieſen Schmerz? Straf'ſt du mich ſo mit härteſtem Bann? Nicht meine Klagen darf ich dir ſagen?“ Obnmächtig ſinkt Sſolde über Triſtans Leiche zuſam.. men.——— Da raunt der Hirt dem Kurwenal die Kunde zu, daß noch ein zweites Schiff der Burg nahe. Kurwenal lugt über die Brüſtung dem Schiffe entgegen; mit furcht⸗ barem Grimm erfüllt es ihn, da er König Marke auf Meeres⸗ wogen dem Strande zuſteuern ſieht. In Haſt verrammelt er das Thor, doch muß er der Uebermacht weichen; käm⸗ pfend tödtet er noch Melot, den verrät 25. Dezember: Geueral⸗Anzeiger. e Sete von Triſtans Leiche zuſammen; dem theuern Herrn noch im Tode treu, grüßt er ihn an des Lebens Ausgangspforte mit den Worten:„Triſtan! Trauter! Schilt mich nicht, daß der Treue auch mit kommt!“— Doch Marke kam nicht, um zu richten. Als er von Brangräne des Liebestrankes Geheimniß erfuhr, ſtach er mit ſorgender Eile in See, Iſolden zu er⸗ reichen, ihr zu entſagen, ſie zuzuführen dem Freunde! Und nun ſieht Marke ſchmerzlich, daß ihm der Todesengel war zuvorgekommen. „Doch Unglückes Ungeſtüm, Wie erreicht es, wer Frieden bringt? Die Aernte mehrt' ich dem Tod: der Wahn häufte die Noth!“ Iſolde aber achtet der Worte nicht; ihr Geiſt weilt bereits in den ſeligen Gefilden, dahin ihr„treulos“ Triſtan vorangeilt, in ſeeliſcher Verklärung ſtreift ihre liebende Seele die Feſſeln des Lebens ab und verſinkt unbewußt„in des Welt⸗Athems wehendem All.“——— 0 Dichtung und Muſik. Richard Wagner hatte das Glück,— oder ſollte es beſſer heißen?„das Mißgeſchick“—, daß ſich ſtets an ſeine Werke, die glänzenden Sterne, ein häßlicher Kometenſchweif ſogenannter commentirender Broſchüren aus den Federn vordringlicher Verehrer ſeines Styls anfügte. Mit mehr Aufwand an Worten, als überzeugenden Motiven ſuchen dieſe gefährlichen Enthu⸗ ſiaſten die Welt von dem„Irrwahn“ zu curiren, daß es außer Wagners künſtleriſcher Eigenart auch noch andere, gewiß nicht minder berechtigte Kunſtgattungen gibt. Kein Wunder alſo, daß ſich die ſchriftſtellernde, lärmende, litterariſche Leib⸗ garde Wagners gerade das Muſikdrama„Triſtan und Iſolde“ zum ergiebigen Verſuchsfelde ihrer gezwungenen Deutekunſt erkor, denn dieſe Dichtung iſt auch heute noch die beſtrittenſte, und Dank ihren reichen philoſophiſchen Wort⸗ und Satzwendungen das fruchtbarſte Objekt überſinnlicher Auslegekunſt. Man wird ein Gegner des Wagner'ſchen „Triſtan“ ſein können, ohne dieſe Gegnerſchaft ſoweit zu treiben, um mit Hanslick auszurufen:„Sobald ſämmtliche Opernkomponiſten im Styl von„Triſtan und Iſolde“ eomponiren, wandern wir Zuhörer unfehlbar alle in's Toll⸗ haus“, aber man wird auch anderſeits als ein ehrlicher Wagnerverehrer gelten dürfen, ohne dieſe Verehrung bis zur völligen Entgeiſterung zu treiben, wie es die ſchrift⸗ ſtellernden Bayreuther Schildknappen unter den Augen des Meiſters zu thun wagten. Dabei ſehen wir noch ab von den Jüngſten dieſer Geſellſchaft, welche kein weiteres Verdienſt für ſich haben, als ihre große Jugend und trotzdem ſich vermeſſen in mitunter flegelhafter Manier, die ſie als „national⸗„teutſche“ Errungenſchaft preiſen, über anerkannte Meiſter, deren Werke die Zeit geheiligt hat, den Stab zu brechen.—— Man wird über dieſe kindiſche Wichtigthuerei, die ſo leb⸗ haft an den aufgeblaſenen Froſch erinnert, verächtlich hinweg⸗ gehen können; aber auch dasjenige was die alte litterariſche Gefolgſchaft Wagners, die ſeit Jahrzehnten für den Meiſter kämpft und für die Erkenntniß und Verbreitung ſeiner Dramen vorgearbeitet hat, über den„Triſtan“ ſchreibt, iſt wenig ge⸗ eignet, die Gegenſätze zu mildern. Was ſoll das heißen, wenn der Philoſoph Nitzſche feierlich erklärt:„Wagner wolle nur noch in Tönen philoſophiren;„Triſtan und Iſolde“ ſei das Opus metaphysicum aller Kunſt!“ Und dieſer Herr Nitzſche ſpricht im Sinne Wagners, der ihn am 12. Juni 1872 mit einem langen, in die„Geſammelten Schriften“ aufgenommenen Briefe erfreut. Doch Herr Prof. Nitzſche erläutert ſeine Behauptung ausführlich. In ſeinem Werke: „Die Geburt der Tragödie aus dem Geiſte der Muſik“ leiſtet ſich dieſer Profeſſor und Wagnerenthuſiaſt folgenden höheren Unſinn:„Wer könnte ſich einen Menſchen denken, der den dritten Akt von„Triſtan und Iſolde“ ohne alle Beihilfe von Wort und Bild rein als ungeheueren ſymphoniſchen Satz zu percipiren im Stande wäre, ohne unter einem krampfartigen Ausſpannen aller Seelen⸗ flügel zu verathmen? Ein Menſch, der wie hier gleichſam das Ohr an die Herzkammer des Weltwillens ge⸗ legt hat, der das raſende Begehren zum Daſein von hier aus in alle Adern ſich ergießen fühlt, er ſollte nicht jählings zerbrechen?“— Und das alles von wegen des dritten Akts aus„Triſtan und Iſolde“!? Muß nicht der wärmſte Wagner⸗ verehrer in Zorn gerathen, wenn er fieht, wie man durch einen ſolchen dreidimenſionalen Blödſinn das ureigenſte Weſen der Tonkunſt verleugnet? Solchen„unparteiiſchen“ Kritikern kann man es aller⸗ dings nicht verübeln, wenn ſie den„Dichter“ Wagner über Goethe und Schiller ſtellen und die merkwürdige Sprache, in welche Wagner, wie in den„Nibelungen“ auch im„Triſtan“, ſeine Handlung einkleidet, als den Gipfel der Reinheit und Natürlichkeit preiſen! Doch mit dieſer Reinheit iſt es ſchlecht beſtellt! Wagner hat zwar die Wortwiederholungen, wie ſie früher in der „Oper“ das Entſetzen der Gebildeten hervorriefen, im „Triſtan“ peinlich vermieden; ſelbſt in der höchſten Lie⸗ besleidenſchaft wird keine Phraſe wiederholt. Aber deſto größere Freiheit in der Wort⸗ und Satzbildung hat ſich der Meiſter gerade in dieſem„Kunſtwerk der Zukunft“ geſtattet und dadurch oft in unfreiwilliger Weiſe den Humor dort er⸗ regt, wo er am gefährlichſten für die Situation iſt. Wir führen hier nur folgende Stellen an: Mir erkoren— mir verloren— hehr und heil— kühn und feig—(. Aufzug, Seite 4) Befehlen ließ' dem Eigenholde Furcht der Herrin Nicht minder ſeltſam klingen Triſtan's Wort: „Triſtan's Ehre— Höchſte Treu: Triſtan's Elend— Kühnſter Trotz Trug des Herzens: Traum der Ahnung: Ew'ger Trauer Einziger Troſt, Vergeſſens güt'ger Trank! Dich trink ich ſonder Wank!„Seite 26). Man wird dieſe Entſtellung der deutſchen Sprache, dieſe ge⸗ radezu abſichtliche Verneinung der einfachſten grammatikaliſchen Regeln doch nicht als eine beſonders freudig zu begrüßende Errungenſchaft bezeichnen können. Den Höhepunkt aber erreicht dieſe ſonderbare Sprache im großen Liebesduett des zweiten Aufzugs. Nachdem Triſtan und Iſolde die„ungeahnte, niegekannte, überſchwänglich hoch er⸗ hab'ne ſeligſte Luſt, Freude⸗Jauchzen, Luſt⸗Entzücken, himmel⸗ höchſtes Weltentrücken“ und noch vieles Andere durchgekoſtet haben, beginnt das Spiel mit Worten und Bildern: Iſolde: „Wie lange fern! Wie fern ſo lang'! Triſtan: Wie weit ſo nah'! So nah' wie weit! O, Weit' und Nähe, Hart entzweite Holde Nähe, Oede Weite! Wahrlich, nur der herrlichen muſikaliſchen Umrahmung dieſer burlesken Worte dankt es der Dichter Wagner, wenn hier die Stimmung nicht in helle Heiterkeit umſchlägt. Solange wir auf der Schaubühne das künſtleriſch ver⸗ klärte Abbild des wirklichen Lebens wiederzuſehen wünſchen, ſolange wird auch das nun folgende Zwiegeſpräch der Lie⸗ benden mit ſeinen unergründlich tiefen Deutungen über die Worte Tag und Nacht einer lebensvoll auf Geiſt und Herz wirkenden Macht entrathen. Es würde zu weit führen, woll⸗ ten wir hier auch nur den geringſten Theil jeuer Interpre⸗ tationskünſte beſprechen, die auf dieſes in Muſik geſetzte Gleichniß aufgewendet worden ſind; uns vermögen alle dieſe ſehr oft beſſer gemeinten, als gemachten Erklärungsverſuche nicht über den Mangel an dramatiſcher Handlung hinwegzu⸗ täuſchen, und nimmermehr werden wir es für möglich halten, daß ein am Ziele der Wünſche angelangtes Liebespaar, und ſei es auch das„hehrſte“ auf dem höchſten Gipfel der Leiden⸗ ſchaft alle Liebesluſt in philoſophirenden Allegorien ausſtrö⸗ men läßt. Wir ſprechen hier kein niedrig ſinnliches Moment aus, ſondern geben der Natur ihr Recht, und wir glauben, daß es gerade Meiſter Wagner war, der dieſe natürliche, alle Schranken durchbrechende Leidenſchaft in ſeinen Geſtalten vom„Tannhäuſer“ an in vollſter künſtleri⸗ ſcher und dichteriſcher Freiheit geſchildert hat; mehr noch als in dem Venusberg flammt dieſe verzehrende Leidenſchaft im Liebesduett der„Walküre“ und dem Schlußgeſang im„Sieg⸗ fried“ auf.—— Es iſt eine logiſche Folge der ganzen Anlage der „Triſtan“⸗Dichtung, daß ſelbſt der Auftritt des Königs Mar⸗ ke, der das ungetreue Paar„in offener That“(wie Melot ſagt) überraſcht, des dramatiſchen Wurfs entrathen muß. Mild und faſt verſöhnend tritt der König„dem freundlichſten der Freunde“, wie er auch jetztenoch Triſtan nennt, ent⸗ gegen; Marke hat Iſolden, ſeine Gattin, nie ganz beſeſſen, wie er nun bekennt: „Der mein Wille Nie zu nahen wagte Der mein Wunſch Ehrfurcht⸗ſcheu entſagte“ warum ſollte er„dem Freund“ den in ſeiner Ehre tödtlich verwundeten Gatten und Herrn rächend zeigen? Auch hier wird alſo der mit Naturnothwendigkeit eintretende dramatiſche Conflikt abſichtlich umgangen, denn daß ein Höfling des Königs angetaſtete Ehre wieder von dem Schandfleck reinigt, das kann doch nicht als Sühne in dramatiſchem Sinne gedeutet werden, Statt deſſen gefallen ſich Iſolde, Triſtan und Marke in Wort⸗ ſpielereien. Nun müht ſich der litterariſche Heerbann Wagners im Schweiße ſeines Angeſichtes ab, allen Worten eine über⸗ ſinnliche Bedeutung zu unterlegen und auch eine vom hieſigen Rich Wagner⸗Verein herausgegebene Erläuterungsſchrift wan⸗ delt dieſelbe Bahn philoſophirender Deutekunſt. Immerhin wollen wir gerne anerkennen, daß gerade dieſe aus der Feder Karl Heckels ſtammende Schrift ſich durch ihre ruhige, in gutem Sinne belehrende Sprache vortheilhaft von der den gleichen Zweck erſtrebenden Maſſe anderer„Triſtan“⸗ Erläuterungen abhebt. Wie Herr Heckel am Schluſſe ſeiner Broſchüre ſelbſt ſagt,„will ſie nicht zu Streit und Kampf mit Meinungen ausziehen; freundlich möchte ſie zum ernſten Genuß des Kunſtwerkes einladen, indem ſie, ſelbſt erfreut, in deſſen reiche Tiefe weiſt.“ Wir geſtehen dem Autor gerne zu, daß er bemüht war, dieſen verſöhnenden Standpunkt zu wahren, und wir würden es deshalb mit Genugthuung begrüßen, wenn man in unſerer— durch die ihr gezogenen knappen Grenzen— keines⸗ wegs erſchöpfenden Studie nicht eine Streit⸗ und Trutz⸗ ſchrift, ſondern vielmehr den Ausdruck tiefinnerſter Ueber⸗ zeugung anerkennen wollte. Aber gerade dieſe vom redlichſten Wollen und der wärmſten Verehrung für das von Wagner Geſchaffene erfüllte Ueberzeugung verhindert uns, in der Dichtung zum„Triſtan“ das vielgeprieſene, aber auch ſtark angefeindete Meiſterwerk der Kunſt zu begrüßen; nicht nur die gezwungene Sprache mit ihren willkürlichen Wort⸗ und Satzverrenkungen, ſondern auch der Mangel an thatſächlicher dramatiſcher„Handlung“ ſind klaſſiſche Zeugen der Unzu⸗ länglichkeit dieſer Schöpfung, Die letztere Thatſache aner⸗ kennt Wagner ſelbſt mit unzweideutiger Klarheit in einer gegen W. A. Riehl gerichteten polemiſchen Stelle ſeiner wwie mir 3. B. börgewoörſen Wörben iſt⸗ daß ich im zweiten Akt des„Triſtan“ verſäumt babe, ein glänzendes Ballfeſt vor ſich gehen zu laſſen, während welches ſich das unſelige Liebespaar zur rechten Zeit in irgend ein Bosquet verloren hätte, wo dann ihre Entdeckung einen gehörig ſtandalöſen Eindruck und alles dazu Paſſende ſonſt noch veranlaßt haben würde; ſtatt deſſen geht nun in dieſem Akte faſt gar nichts wie Muſik vor ſich, welche leider wieder ſo ſehr Muſik zu ſein ſcheint. daß Leuten von der Organiſation des Herrn W. A. Riebl darüber das Hören vergeht, was umſo ſchlimmer iſt, da ich dabei faſt gar nichts zu ſehen bdiete.“— Alſo kein Schauſpiel, und keine dramatiſche Handlung während eines über eine Stunde währenden Aufzugs! Wagner ſagt es ja ſelbſt! Da wird es doch wohl geſtattet ſein, zu erklären, daß man dieſen Aufzug wirklich zu den„namenloſen künſtleriſchen Thaten“ rechnet, die in kein bisheriges Kunſtſyſtem vaſſen wollen. Nun wird man uns erwidern, daß es ſich gar nicht darum handeln kann, den„Triſtan“ und die übrigen„Kunſtwerke der Zu⸗ kunft“ in ein bisheriges„Syſtem“ hineinzuzwängen; ſie ſind Thaten eines freiwaltenden, reſormirenden Geiſtes, der ſich nicht durch landläufige Regeln in Bande ſchlagen läßt. Aber dann muß doch anderſeits das Urtheil über ſolche regel⸗ und feſſelloſe in Mufſik geſetzte Dramen freigeſtellt und es muß erlaubt ſein, im„Triſtan“ wohl das Gebilde einer ausſchweifenden Phantaſie in ſeiner Größe zu bewundern, ohne daß man dadurch auch dieſe Kunſtgeſtaltung als dasjenige Kunſtwerk anerkennen müßte, das berufen er⸗ ſcheint, den Bruch mit allen Traditionen zu begründen. Die erſte Aufführung am Großh. Hof⸗ und National⸗ theater zu Maunheim. Wir haben am Eingange dieſer Schrift geſagt, daß die Aufführung des„Triſtan“ an unſerer Bühne eine kün ſt⸗ leriſche Großthat bedeute. Wem es geſtern vergönnt war, dieſer Aufführung anzuwohnen, wird, deß find wir gewiß, dieſe höchſte Anerkennung den Künſtlern nicht verſagen. Es war ein Ehrentag in des Wortes ſchönſter Bedeutung und auch außerhalb der lokalen Bannmeile wird dieſe That als eine vom künſtleriſchen Geiſte beſeelte, an die Höhen menſch⸗ lichen Könnens heranreichende, in die Annalen der deutſchen Theatergeſchichte eingegraben werden. Gedenken wir zunächſt Aufführung in pietätvollem Sinne geleitet und ſein Herzblut daran geſetzt hat, dieſes Meiſterwerk mufikaliſcher Technik in würdigſter Weiſe zur Darſtellung zu bringen: Herrn Hofkapellmeiſter Paur gebührt der aufrichtige Dank aller Wagnerverehrer, iym ſind auch die Darſteller zu trener Anerkennung verpflichtet für das aneifernde Beiſpiel, das er ihnen Allen gegeben. Das Bewußtſein, dieſes ſchwie⸗ rigſte aller Muſikdramen, trotz aller Hinderniſſe, dem Reper⸗ toir unſerer an großen, erhebenden Traditionen reichen Schau⸗ bühne eingefügt zu haben, mag Herrn Paur der herrlichſte Lohn für ſein Walten ſein. Und nun ein Wort der lebhafteſten Anerkennung den darſtellenden Künſtlern. Wahrlich, was hier mit den„vor⸗ handenen Kräften“ zu Stande gebracht wurde, beweiſt, daß unſere Bühne wenigſtens den allgemein gehaltenen Vorwurf Wagner's:„aus dem korrekteſten Muſikdrama doch wieder nur eine„Oper“ zu machen“ nicht verdient und daß er ihr Stolz muß es alle kunſtſinnigen Kreife erfüllen, daß die Aufführung eines ſolchen Werkes und in ſolcher Vollendung ohne die Mitwirkung fremder Künſtler hier ermöglicht wurde Fräulein Mohor hat als„Iſolde“ in glänzendſter Weiſe dargethan, daß ſie zu den berufenſten Waaner⸗ ſängerinnen ſchon jetzt gezählt werden und ſich kühn neben die hervorragendſten Vertreterinnen dieſer außerordentlich anſtrengenden Partie ſtellen darf. Man wird nur mit der unbegrenzteſten Hochachtung von dieſer Leiſtung ſprechen und der freudigſten Ueberraſchung Ausdruck geben dürfen ob der geiſtig und muſikaliſch gleich vollendeten Art, mit der Fräulein Mohor die„Iſolde“ lebensvoll und wahrhaftig leriſch geläuterte, in vollſtem Ebenmaße der muſikaliſchen Formen erglänzende Leiſtung war auch die von Frau Seubert⸗Hauſen dargeſtellte„Brangäne“, deren dramatiſch ausgeſtaltetes Spiel und ſeelenvoller Geſang zur ſtürmiſchen Bewunderung hinriß. Die außer⸗ ordentlich anſtrengende Parthie des„Triſtan“ fand in Herrn Goetjes einen ſtimmlich hervorragenden Interpreten, der ſchon geſtern, trotz einer während des ganzen erſten Aktes andauernden leichtbegreiflichen Befangenheit, ganz bedeutende und überraſchend ſchöne Momente hatte. Eine Glanzleiſtung in muſikaliſch⸗techniſchem Sinne bot Herr Goetjes in der großen Sterbeſcene des dritten Aufzugs, die er bis zum letzten Seufzer in vollendeter Weiſe ausgeſtaltete. Herr Knapy hat als Kurwenal durch die ſichere Intonation, die markige Verkörperung des treuen Charakters und die ſtimmlich vollendete Durchführung ſeiner Rolle erfreut. Spiel und Geſang ergänzten ſich hier in harmoniſcher Weiſe. Den „König Marke“ ſo darzuſtellen, daß dieſer„müde Mann? nichts von der Hoheit ſeiner Perſon einbüßt, das iſt und bleibt eine der ſchwierigſten Aufgaben für den Darſteller. Daß Herr Mödlinger dieſe Klippe zu umgehen wußte, muß ihm an ſich hoch angerechnet werden, die Art aber, wie er die große Scene des zweiten Aufzugs muſikaliſch vorzutragen wußte, bildet ein neues Ehrenblatt für den Künftler.— Den vortrefflichen Darſtellern auf der Bühne ſchloß ſichldas Orcheſter unſeres Hoftheaters in einer über alle Maßen rühmenswerthen Weiſe an; die ganz außer⸗ ordentlichen Schwierigkeiten dieſer Inſtrumentation wurden in einer Art überwunden, wie ſie nur ausgeprägte Künftler⸗ ſchaft und hochentflammte Begeiſterung zu zeitigen vermag. Und nun noch ein Wort über die Ausſtattung und den (Seite 6) ich. Iſolde. Schrift über das„Muſikdrama“. Es heißt daſelbſt wörtlich: Rabmen welchen Herr Auer mit neuen ſceniſchen Bil⸗ des Mannes, der dies Alles ſo glücklich gefügt, der die vom Meiſter wohl jetzt nicht gemacht worden wäre. Mit zu verkörpern wußte.— Eine gleich hervorragende, künſt⸗ 6. Sotte. Seneral⸗Auzeiger. 25. Dezember. dern geſchmückt hal. Man darf dabel nicht vergeſſen, daß anſere Bühne nicht mit jenen vielſachen techniſchen und maſchinellen Hilfsmitteln ausgerüſtet iſt, deren ſich die neu erbauten Theater zu erfreuen haben, daß vielmehr auf einem in der Breite engbeſchränkten Raume das künſtliche Gemälde aufgebaut werden muß, welches die Welt der darſtellenden Künſtler und der genießenden Zuſchauer wenigſtens für die Dauer einiger kurzer Stunden des Abends ausmacht. Darf ſich alſo die Mannheimer Bühne auch nicht im Entfernteſten mit den Einrichtungen des Bayreuther Bühnenfeſtſpielhauſes bergleichen, ſo iſt ihr dennoch die Ehre widerfahren, von Richard Wagner in ſeinen Werken rühmlich erwähnt zu cerden. Er ſpricht ſich nämlich an einer Stelle, wo er die Einrichtung des Zuſchauerraumes des in Bayreuth zu er⸗ richtenden Hauſes beſchreibt, über das Mannheimer Theater folgendermaßen aus: „Ueber das beleidigend freche Hervortreten des ſceniſchen Bildes bis zur Betaſtbarkeit durch den Zuſchauer, habe ich mich kürzlich bei Gelegenheit eines Einblickes in das heutige deutſche Opernweſen ausgeſprochen: ich habe dem dort Ge⸗ ſagten hier noch hinzuzufügen, daß ich mit wahrer Genug⸗ thung bemerkte, wie der gleiche Uebelſtand bereits von einem Theatererbauer, aber meiner Kenntniß nach auch nur von dieſem einzigen, nämlich demjenigen des Schauſpielhauſes in Mannheim gefühlt, und, ſo weit dies im heutigen Theater möglich war, dadurch ihm abgeholfen worden iſt, daß die Proſceniumlogen verbannt waren, und dafür wirklich ein in den Seiten vertiefter leerer Raum zwiſchen einem davorſtehen⸗ den zweiten Proſcenium die Iſolirung des ſceniſchen Bildes borbereitete. Leider blieb in dieſem Raume das Orcheſter aber ſichtbar, und die aufgethürmten Logenräume ragten fort⸗ während hart an das Proſcenium heran, wodurch die gute Wirkung aufgehoben wurde, und nur der vortreffliche Ge⸗ danke des Baumeiſters zu erkennen übrig blieb.“ Dieſes Urtheil Wagner's würde jedenfalls noch um Vie⸗ les länger geworden ſein, wenn er damals ſchon un⸗ ſere Bühnenverhältniſſe ſelbſt kennen gelernt hätte. Je größer die Schwierigkeiten ſind, die ſich dem Maſchiniſten und dem Maler bei der Einrichtung des ſzeniſchen Bildes entgegen⸗ ſtellen, deſto höher auch muß das Lob ſein, das ihm geſpendet wird, wenn es ihm gelingt, dieſelben alle glücklich zu über⸗ winden. Auch Richard Wagner iſt in ſeinen Forderungen, die er an den bildenden Künſtler ſtellt, kaum weniger anſpruchslos als in jenen, die er an die Kraft und Ausdauer der Dar⸗ ſteller erhebt. Der Vorwurf des der Burg König Marke's zuſteuernden Schiffes, in deſſen zeltartigem Gemache die Frauen verweilen, während draußen die Helden der nahenden Küſte entgegenblicken, gehört nicht zu den einfach zu löſenden Aufgaben moderner Bühnentechnik. Läßt doch R. Wagner ſelbſt das Fahrzeug, welches„auf der Wogen Gefilde“ des Königs Braut trägt, mit dem Steuerruder voran, dem Lande zuſegeln. Die Eintheilung des Schiffes wie dieſes ſelbſt und ſeine Ausſchmückung iſt Herrn Auer nicht weniger gelungen, als die parkartige Gartenſzene, auf welcher der Duft einer milden Sommernacht und die zarte Beleuchtung des ſanften Mondlichts liegt. Die gewaltigen Baumrieſen mit ihren vielfach durchbrochenen Geäſte und Gezweige, das bis an die Zinnen von König Marke's Schloß heranreiht, ſtimmen traulich zu dem LViebesleben Triſtans und Iſoldens. Ueber der halbver⸗ falleuen Triſtans⸗Burg Kareol mit ihren Zinnen und Zacken und den zerbröckelnden Mauern und verwahrloſten Thürmen, durch deren Bögen das weite Meer glänzt, liegt etwas von jener Todesahnung, welche den ſterbenden Helden umfangen hält. Auch dieſe ſzeniſche Ausſchmückung iſt eine Arbeit, welche dem eiſernen Fleiße unſeres Meiſters Auer und ſeinem guten Geſchmacke alle Ehre gemacht hat. ———————— Es ſei uns geſtattet, zum Schluſſe dieſer kurzen, die Auf⸗ führung betreffenden Darlegungen eines Mannes zu gedenken, deſſen energiſcher Initiative die Pflege des Wagner ſchen Kunſtſtils, nicht nur in Mannheim, viele Anregung zu ver⸗ banken hat. In ſeinem Berichte über die Grundſteinlegung zum Bühnenfeſtſpielhaus in Bayreuth, ner wörtlich:„In Mannheim rief ein, bis dahin perſönlich mir unbekannter, vorzüglich thatkräftiger Freund meiner Kunſt und meiner Tendenzen, von gleich ernſtlich gewogenen Genoſſen unterſtützt, einen Verein zur Förderung des von mir angekündigten Unternehmens, in das Leben, welcher ſich fortan, allem Hohne zum Trotz, kühn den Namen„Richard Wagner⸗Verein“ beilegte“.— An der Geburtsſtätte dieſer Vereine iſt geſtern das muſikaliſche Meiſter⸗ werk Wagners unter enthuſiaſtiſchen Beifallsausbrüchen des Publikums ins Scene gegangen; ein Wort wärmſter Aner⸗ kennung gebührt am heutigen Tage auch dem Schöpfer dieſer Vereine, dem„thatkräftigen Freunde“ Wagners: Herrn Emil Heckel! Zur Erinnerung an die erſte Aufführung dieſes Wagner'ſchen Muſikdramas an unſerer Bühne ſei dieſer Schrift der Theaterzettel des geſtrigen Tages einver⸗ leibt: ee Waunhein. HHNHNN Gr. Bad. Hof⸗. S88%%Nationaltheater. Sonntag, 5 8 6. Vorſtellung den 23. Dez. 1888. außer Abonnement. Vorrecht der-Abonnenten. (Mit aufgehobenem Abonnement.) Zum erſten Male: Triſtan und Iſolde von Richard Wagner. 7 Herr Götjes. ſchreibt Wag⸗ . 2 Triſtan König Marke 5 5 Herr Mödlinger. Iſolde 8 2. Fräul. Mohor. Kurwenal 8 f Herr Knapp. Melot 8 5 5 Herr Erl. Brangäne Frau Seubert. Ein Hirt 5 Herr Grahl. Ein Steuermann Herr Starke. Schiffsvolk. Ritter und Knappen. 12 15 15 Schauplatz der Handlung: Erſter Aufzug: Zur See auf dem Verdeck von Triſtan's Schiff, während der Ueberfahrt von Irland nach Kornwall. Zweiter Aufzug: In der Königlichen Burg Marke's in Kornwall. Dritter Aufzug: Triſtan's Burg in Bretagne. Sämmtliche Decorationen ſind entworfen und ausgeführt von Herrn Auer. 1 15 12 15 12 12 1 1 1 Anfang ½6 Uhr. Ende g. ½11 Uhr. Kaſſeneröffn. 5 Uhr. Erhöhte Preiſe. EINAHNHHRHAHHNMRHNHAHNHAHAHEZ Epilog. Im Vorworte zur erſten Auflage ſeiner Kampf⸗ und Trutzſchrift„Oper und Drama,“ ſechs Jahre vor der Con⸗ ception des„Triſtan“ ſchreibt Wagner:„Hoffnung, ſo ver⸗ ſtanden zu werden, wie ich es wünſche, habe ich nur bei De⸗ nen, die den Muth haben, jedes Vorurtheil zu brechen.“ Sie⸗ benunddreißig Jahre ſind ſeither hinabgetaucht in den raſtlos dahinrauſchenden Strom der Vergangenheit, die genialen Kunſtſchöpfungen Wagners ſind Gemeingut der gebildeten Welt geworden, wenngleich der Meiſter es nicht zu hindern vermochte, daß ſie nicht nur Jenen zugänglich wurden,„die den Muth haben, jedes Vorurtheil zu brechen.“ Gegen eine Welt von Gegnern hat Wagner die Erreichung ſeiner künſtleriſchen Ziele erſtrebt, ſchritt⸗ weiſe den Boden erkämpfend, iſt er endlich am Ziele an⸗ gelangt. Daß aber das allgemeine Verſtändniß trotz dieſes in der Kunſtgeſchichte unerhörten Erfolges eines ſchaffenden Künſtlers ſchon ſo weit gediehen wäre, um mit jedem„Vor⸗ urtheil“ zu brechen, d. h. vorbehaltlos die in den großen dramatiſchen Werken Wagners niedergelegten Kunſtanſchau⸗ ungen anzuerkennen, das könnte ſelbſt der treueſte Wagner⸗ verehrer, deſſen Begeiſterung den Siedehitzegrad erreicht hat, nicht behaupten. Im Gegentheil kann man wohl ſagen, daß durch miß verſtandene Aeußerungen des Bayreuther Tonſchöpfers Vorurtheile neu geſchaffen und beſonders hiezu empfänglichen Gemüthern eingeimpft worden find. Un⸗ künſtleriſche Vorurtheile, blinde Befangenheit in einer Kunſtrichtung ſind die äußeren Kennzeichen der wild ge⸗ deihenden Gattung exaltirter Wagnerianer, welche ſich in kindlicher Einfalt vermißt, das Märchen von der„alleinſelig⸗ machenden“ Kunſt Wagners zu erfinden, und die Acht und Aberacht über Jeden verhängt, der es wagt anderer Meinung zu ſein. Mit Vorurtheilen zu brechen, dazu bietet der „Triſtan“ genügende Gelegenheit, und wenn dieſe nicht immer und nicht überall im Sinne Wagners ausgenützt wird, ſo wird doch wohl die Dichtung und vielleicht auch die Länge der muſikaliſchen Ausgeſtaltung einen Theil der Schuld an dieſer Verſäumniß tragen müſſen. Gegen die Allgemeinheit heute noch den Vorwurf zu erheben, ſie komme den Werken Wagners nicht freudwillig genug entgegen, ſie verſchließe ſich verſtockt den Offenbarungen ſeines Geiſtes, das brächten ſelbſt die allergetreueſten litte⸗ rariſchen Schildknappen des Meiſters nicht mehr fertig. Wenn der„Triſtan“ ſelbſt heute noch nicht, nach den„Nibe⸗ lungen“, eine dauern de Heimſtätte auf den Bühnen ſich zu erringen vermochte, ſo muß doch der Grund dieſer abſonder⸗ lichen Kunſterſcheinung etwas tiefer liegen, als in der „Stumpfſinnigkeit“ des Publikums. Freilich, wenn ein be⸗ geiſterter— oder ſollten wir nicht beſſer ſagen?— ein ent⸗ geiſterter Verehrer Wagners Recht hätte mit ſeiner Bemerkung: „Das Bayreuther Frſtſpiel ſei die erſte Weltumſegelung im Reiche der Kunſt, wobei nicht nur eine neue Kunſt, ſondern die Kunſt ſelber entdeckt wurde,“ dann hat ſich die Welt, in der man ſich ſeither für die Kunſt nicht nur inte⸗ reſſirte, in der man vielmehr Geiſt und Gemüth an ihren Werken geſtählt hat, bis vor kurzer Zeit im Schlafe befunden und ſie iſt erſt durch die„Dichtungen“ und„Handlungen“ Wagners zum Leben erweckt worden. Bedarf es noch ausſchweifender Auseinanderſetzungen, daß es auch vor Wagner eine Kunſt gab, daß er ſie nicht erſt„entdecken“ mußte, daß er ſie aber vielleicht wieder⸗ fand!?— Hans von Wolzogen hat in ſeiner Broſchüre „Die Tragödie in Bayreuth und ihr Satyrſpiel“ ſich den Satz geleiſtet:„NNur wer Wagner liebt, darf über ihn urtheilen.“ Wäre dieſer kernige Satz wahr, dann wäre die Urtheilsfähigkeit überhaupt als unnützer Ballaſt über Bord geworfen, denn die Liebe iſt wahrlich der ſchlechteſte Beurtheiler, ſie übertreibt die Vorzüge und ſucht die Schwächen ganz zu verleugnen. Vielleicht aber ſtimmt trotzdem Herr von Wolzogen mit uns überein, wenn wir ſeine Theſe umkehren und logiſch folgern:„Wer die Werke Wagners kennt und ſie zu beurtheilen verſteht, der wird und muß ihn lieben!“— Mit dieſen der tiefſten Ueberzeugung entſpringenden Worten ſei unſerer Studie ihr kennzeichnendes Merkmal gegeben; der ſie geſchrieben, iſt ein nicht minder begeiſterter Anhänger des Bayreuther Ton⸗ dichters, als es viele andere zu ſein vermeinen, die wahllos und ohne tiefere Kenntniß ſeiner Kunſtanſchauungen die Welt mit ihrem Lärm erfüllen. Ob der„Triſtan“ das Kunſtwerk der Zukunft iſt— wer vermöchte das voraus⸗ ſchauenden Blickes heute ſchon mit Beſtimmtheit zu ſagen? Das aber wiſſen wir wohl und es iſt durch die urew'gen unwandelbaren Geſetze des Kunſtſchönen verbürgt: das Kunſtwerk aller Zeiten wird die Bedingung er⸗ füllen, welche Franz Grillparzer in einem ſeiner formvollendeſten, der Enthüllung des Mozart⸗Denkmals in Salzburg gewidmeten Gedichte den Schöpfungen dieſes Unſterblichen nachgerühmt hat: „Das Reich der Kunſt iſt eine zweite Welt, Doch weſenhaft und wirklich, wie die erſte, Und alles Wirkliche gehorcht dem Maß.“ Maunheim, Weihnacht 1888. 285. Dezember. da von E Rohr. 365 54 iſez elegant geb. M..50. Zu beziehen durch alle Buchhandlungen. 20991 F. Nemnich, 3 ichholg. Manuheim. Sr ß I. I. Leyy, Optisches institut E—— P 2, 14, vis--vis dor Post an den Planken. Hannkeim. 5237 MONORAMu F in allen Stylarten. Zum An⸗ und Verkauf von Häuſern, Aeckern, Lie⸗ genſchaften, Kapitalien jeder Größe, ſowie Gelder auf Darleihen beſorgt reell und diseret 21621 Anton Kurz, Rathhausſtraße, Neckarau. J. 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Geſuch der Zellſtofffabrik Nah um Gene 1 der e zerung der Uferanlage am ne Negarvorlande oberhalb der behhceug des Sgiſfers 9 eſu E ſißfer ein⸗ rich Peter in Haßmersheim um Ertheilung eines Schifferpatents. 10. Die Betriebskrankenkaſſe des Vereins chemiſcher Fabriken für die Fabrik Waldhof, hier Er⸗ höpung es Beitrags betr. Die Sänitä 1510 0 19 im Haue des Landwir Philipp Fügen in 10 26 18 des Karl Buß in Peter Linker in F 7 3U4 des Valentin Thomas in +„0. Sämmtliche auf die Tagesord⸗ nung bezüglichen Akten llegen 3 Tage vor der Sitzun Rer Eipſicht der Betheiligten un erren Aade an auf dies eitiger 22884 Kanzlei auf. Nan 22, d 1888. gamt. Geoſ Bezir ufinger. It. Pad. Slaatsefſenbapnen. 9105 Wirkung vom 1. Januar „wird im Mannheim zc. 590 kiſchen Güterverkehre der Ar⸗ tel„Thomasſchlacken, roh und 70 en“ nach den Sützen für 5 100(Ausnahmetarif Nr. 19 abgefertig 2233 erner ee mit ſoforti 1 Giltigleit im gle 111. rohe Steine ic des A. T 3 0 1 5 106 175 annheim ein g M. für 100 1275 5 00 Karlsruhe, Geeraldiee 923— Heſſentliche Juſtellung. 18161. Der Gemeindergth C eiſtian Ba ch dectgunvol Naſßerme Mach den dacz · aſſermann, klagt gegen den Rath⸗ chreibergehülfen en Nledlaus Rein⸗ ardt von da, zur Zeit an unbe⸗ annten Orten abweſend, wegen Jaſene mit dem g e auf ahl von 450 M. 5% 55 vom au und ladet den Beklagten zur münblichen e es Rechtsſtreites vor die 3. Civil⸗ kammer des 50 Landgerichts⸗ 9. Mgnnheim zenſgge, 1157 15 Sbeſthe 1889 Vormittags mit der Auffordeung, einen bei Anwalt zu beſtellen. eiland Zwecke der 5 5805 en ufte 99 AWg wird Emict an annt gemach ie 1888. „Beuckiſer, Gerichts Frelber des Großherzog⸗ 58 ligen Landgerichts. Auſchaffung einer Dampf⸗ ſtraßenwalze. Nr. 1786. Die Sindtgemeinde Mannheim eine 5 traßenwal 5 5 5 von ca. 1 anzu⸗ 555 und geſucht d die— dieſe eferung reflectirenden Maſchi⸗ enfabri en ihre Offerten unter Aaſchlu einer genaulen Beſchrei⸗ 5 ngabe der Lieferzeit und Garantie, Nachweiſung u. Zeug⸗ 95 75 ieferungen 155 Jennar 1889 bei uns einzureichen. 22349 Mannheim, 22. Dezember 1888. Tiefbauamt tter. a en„Verſtrigerung. ftrage 33 den 809 5 Is., Nachm. 2 Uhr mene Aaen ca.. 0h. 45 jeine& idebene 4, 1 15 eide heerweine. d reine Gährungs⸗ ünder⸗ Kee au und Ae 5 5 lben eignen de er—5 für nheim, 23 5 ezember 1888. üffner 2234¹ Geri tsbollzſeher. Ligarreuuerſteigerung. Im aſetg r. Dezembr. I. J. mittags 2 Uhr 16 gegen Baarzahlung 5— Mill Cigarren, feinere u. mittlere Sorten, geeignet für Wirthe. 22342 Mannheim, 23. Dezember 1888. Hüffner, Gerichtsvollzieher. itte an edeldenkende Menſchen. Wer leiht einem Handwerksmaun 150 Mk. auf monalliche Raten⸗ abzahlungen und gute Zinſen. Näh. unt. R. M, No. 22332 da des Expedition 85 Bl. 22882 Steigerunggankündigung. Im Vollſtreckungswege ver⸗ 15 ich in meinem Pfandlo⸗ le 8 4, 17 dahier 22337 Freitäg den 28. d. Mts., Nachm. 2 Uhr 1 Kanapee, 2 Kommode, 1 runder Tiſch, 2 Meerroprfaſſel, 1 Spiegel mit brauner Rahme, 1 9956 0 Bett, 2 Waſchkom⸗ e, 2 Na ueee e Athüriger K—— 0 rank, a Gerſte, 1 Sack Gries, ack Reis, etwa 25 Pfd. 19 5 etwa 0 gfd Linſen, 2 Kiſten Confekt, 180. Senf, a Jaß Wei wee Parthie Thee, ar und ſonſt 1 5 ie Ci 5 chiedene Gegenſtände öffentlich geg en Baarzuhlung. Mannheim, 24. Benber 1888. Kräuter, Gerichtsvollzieher. Zu Welhnagtsgeſhenke ei gnet empfehle: lleine wrſtphäl. Schintzen Pommerſche Gänſebrüſte ſtiuſte Goth. Cenelatwurſt und Salami ächten Buſſiſchen und Elb⸗ Cavlar in Anae Holzkübelchen u. Doſen Ochſenzungen Corned-Beef in /½ und ½ Doſen Aal in Gelée in Gläſern. Auchovis in Gläſern. Compot⸗Früchte in Gläſern und Doſen. Südweine Sherry, Madeira, Malaga ꝛc. Punschessenzen von Selner, Röder zc. Deutſche Schaumweine üdfrüchte Oraugen, Mandarinen ꝛc. J. H. Kern, C 2, 1 gress Hokkenheimer Treibjagd: Große Haſen, Rehe: Schlegel, Bug, Ragout ꝛc. Theodor Straube N 3, 1 ke gegenüber dem„Wilden Mann.“ Jür die Jeſttage: Punsch-Essenzen. von Röder, Kramer, Henekens ete,, per 8 705 von M..80 M..20. OCognac v. P. Frapin Cie. Segonzac, per Flasche M..50,.50 .50 und höher. Teinste Aiaueure 22346 Aechter ee Ma- rasquino- Chartreuse, Cu- ragabo, Gilka, Hamburger Tropfen, Boonekamp eto. 1888r tonſervirte Gemüſe feine Erbſen 1 Lit.⸗Doſe M..—, ½ Liter⸗Doſe 60 Pfennig. Mittel⸗Erbſen 1 Liter⸗Doſe 80 Pfennig., L ½ Lit.⸗Doſe 50 Pf. Schnitt⸗Bohnen 1 Lit.⸗Doſe 70 Pf. ½ Liter⸗Doſe 40 Pſennig. Orangen und Citronen pr. Stck. 10 Pf., pr. Dutz. M. 1. Malagalranbeu, Tafelmandeln, Haſeluüſſe, Califat⸗Datteln per Pfund 30 Pf. Tafel-Feigen per Pfund 40 Pf. lohannes Meier, C 1, 14. Coloaialw. u. Delieateſſenhdl Telephon 370. Gefunden und bei Gr. Bezirks⸗ 22333 amt deponirt: ein Portemoungie. K 4, 3. St., 2 heizbare Schlafſtellen 1150 ohne Köß zu verm. 2238 Bekanntmachung. Wir erlauben uns ſchon jetzt darauf aufmerkſam zu machen, daß die Armen⸗Commiſſion auch in dieſem Jahre Karten für Enthebung von Neufahrs⸗ Gratulationen gegen Entrichtung von wenigſtens einer Mark aus⸗ geben wird. 22033 Die Karten können vom 27. ds. Mts. an auf dem Bureau der Armen⸗ Verwalkung R 5, 1, auf der ge⸗ meinſamen Meldeſtelle O 2, 5 und am Zeitungskiosk in Empfang genommen werden. Mannheim, 15. Dezember 1888. Armen-Commission. Bräunig. Katzenmaier. Ein junger Maun, 29 Jahre alt, der 6 Jahre als Werkführer Maunßeimer Achertafel Mittwoch, den 26. Dezember Abends 7 Uhr Abendunterhaltung mit Tanz im großen Saale des Saalbaues. und Aufſeher thätig war, ſucht auf gute Zeugniſſe geſtützt ähn⸗ liche Stelle. ie Näheres durch Rundſchreiben. Näheres bei Kübler, 22120 Der V Vorſtand. 8 4, 14, Hinterh. 21889 GOOOOOOOOO0OOοοοοο 8 888 Von der Verlobung meiner Tochter O Franziska mit Herrn William Wister in New-Vork beehre ich mich hiermit Mittheilung zu machen. 22816 Chr. Schwenzke. Mannheim, Weihnachten 1888. Schellſiſche, lebende u. lebend abgekochte Hummer u. ſ. w. 22347 Ph. Gund. 2, 9, Plauken. Selbſtbereitete 21647 Muſtkverein. Donnerſtag, den 27. Dezember Gesammtprobe. Sporan und Alt Anfang 7 Uhr Tenor und Baß Anfang 7½ Uhr. Veteranen⸗Verein Mannheim. Es diene unſern Mitgliedern zur Kenntniß, daß unſere dies⸗ jährige Weihnachtsbeſcheerung wie alljährlich in unſerem Ver⸗ einslokal(Rheinhafen) Mittwoch, den 26. Dez. am zweiten Weiſ⸗ nachtsfeiertag abgehalten wird, und zwar Abends 6 Uhr, wozu wir Unſere verehrlichen Mitglieder! mit Familienangehörigen höflichſt 5. Haſche M..25, 0 22325 0 zähliges e Breiteſtraße 9 1, 3. Punſch⸗Eſſen; Pellkan Apotheke 2 2 2 2 2 0 OOOOOOOOOOOOOOOOο Danksagung. Für die vielen Beweiſe herzlichſter Theilnahme an dem uns ſo ſchwer betroffenen Verluſte unſerer unver⸗ geßlichen Mutter, Schwiegermutter, Großmutter, Schweſter und Schwägerin ſprechen wir unſern Beſgehnee 925 Dank aus. 843 Mannheim, den 23. Dezember 1888. 5 Im Namen der trauernden Hinterbliehenen Guſtav Seiterle, Poſtſekretär. Tran.—85 Badner Hof. Mittwoch(2. Weihnachtsfeiertag) 22281 Oeffentlicher Feſt⸗Ball. Anfang Nachm. 3 Uhr mit Feierabendverlängerung. UI, 101üne Haus U1,1 Mittwoch, den 28. Dezbr. 1085 Gweiter Weihnachtstag) Zum 1. Mal: 0 Heffentlicher Feſt⸗Ball. 9 Gutbeſetztes Orcheſter: 0 Manuheimer Cäcilien⸗ Kapelle: 8 Anfang 3 Uhr. 22247 — NB. Neuer Parquetboden im Saal. Es labet dum freundlichſt ein Robert Heller. Kaiserhütte. Mittwoch(2. Weihnachtsfeiertag) 22280 Oeffentlicher Feſtball. Aufang Nachmittags 3 Uhr mit Feierabendverlängerung. Schwarzes Lamm. Mittwoch(2. 22279 Oeffentlicher Feſtball. Anfang Nachm. 3 Uhr mit e e festauralion 8A TOR, Ländenhof. Mittwoch(2. Weihnachtsfeiertag) 22277 Oeffentlicher Feſtball, Anfang Nachm. 3 Uhr mit Feierabendverlängerung, verbunden mit Schlachtfeſt. b6 und 9 Uhr Française. Reſtauration Weigel, Lindenhof 110, 12. Mittwoch(2. Weihnachtsfeiertag) 22278 Oeffentlicher Feſtball, wozu freundlichſt einladet Weigel. Anfang Nachm. 3 Uhr mit Feierabendverlängerung. Entree frei. Großer Mahyerhof. ittwoch, oen 26. Dezember Auſtich n hochfeinen Bock⸗Bier 22844 Frühschoppen-Concert. D 5, l. Stadt Aachen. U 5, l. Am zweiten Weihnachtsfeiertage 22329 AnStieh un behenen Bock!-Bier aus der Baheriſchen vorm. Schwartz aus Speyer, nebſt guter Küche. H. Haegele. Eglys Eisenbahn-Hotel. Während den Weihnachts⸗Feiertagen Ausschank von 15 hochfeinen Boc⸗ Biere 0 Naus dem bürgerlichen Brauhaus München. Auch üchener Biere in Flaſchen zu jeder 22839 Kirchen⸗Anſag en. Evangel. proteſt. Gemeinde. Dienſtag, den 25. Dezember. 1. Chriſtfeſt. Trinitatiskirche. ½9 Uhr Predigt, Herr Stadty. Fiſcher. 11 N(Colleete.) 10 Uhr Predigt, Herr Stadtpfr. Ruckhaber, Ollecte. Concordienkirche. ½10 Uhr Predigt, Herr Stadtpfr. Greiner, Communion und Vorbereitung unmittelbar vorher. (Collecte.) Ab. 6 Uhr Predigt, Herr Stadtpfr. Httzig.(Collecte.) Lutherkirche. 10 Uhr Predigt, Herr Stadtpfr. Simon. Communion und Vorbereitung unmittelbar vorher.(Collecte.) Ab. 6 Uhr Predigt, Herr Stadtpfr. Simon.(Colleete) Diakoniſſenhauskapelle, 8 Uhr Abendgottesdienſt, Herr Vikar Schluſſer. Mittwoch, den 26. Dezember 1888. 2. Chriſtfeſt. Trinitatiskirche. 10 Uhr Predigt Herr Stadtpfr. Ahles. (Colleete). Concordienkirche. ½10 Uhr Predigt Herr Stadtv. Rohde. (Collecte). ½8 Uhr Kinder⸗Chriſtfeier Herr Stadtv. Rohde. Lutherkirche. 10 Uhr Predigt Herr Stadtpfr. Simon. EIAAUHAHMHR Manuheim. HHHmmHm r. Bad. Hof⸗ u. Nalionaltheater. 5 Dienſtag, den 25. Dezember 1888 51. Vorſtellung. Abonnement B. Neu einſtudirt: Romeo und Julia. in 5 Aufzügen von Shakeſpeare. Nach Schlegel's Ueberſetzung. Escalus, Prinz von Verona Herr Jacobi. Graf Paris, Verwandter des Prinzen Herr Rodius. Montague) Häupter zweier feindlicher(Herr Tietſch. Capulet) Häuſer(Herr Neumann. Capulet's Gemahlin„„ Frl. v. Rothenberg. Julia, Capulet's Tochter 5„Frl. Blanche. — Capulet's Oheim Herr Orth. Tybalt, Neffe der Gräfin Capulet Herr Eichrodt. Romeo, Montague's Sohn Herr Stury. Benvolio, Montague's Neffe, Romed's Freund Herr Weigel. Mereutio, Verwandter des püünten, Romeo's Freund 8„Herr Baſſermann. Julia's Wärterin Frau Jacobi. Bruder Lorenzo, Franziskauer 2 Herr Bauer, Baltaſar, Romeo's Page 5„Fräul. De Lank. Abraham, Bedienter Montague'.Herr Moſer. Peter,);(Herr Homann. Gregorio,) Diener Capulet's„(berr Groſſer. Ein Page des Grafen Paris. Fräul. Wagner, Ein Apotheker 5 155 Starke. 1 Herr Peters. Bücze•berr Schilling. Simſon, Diener Capulet's 5 Herr Grahl. Bürger von Verong. Verwandte beiber Häuser. Masken. Wachen und anderes Gefolge. Die Scene iſt den größten Theil des Stückes hinburch in Verona; zu Anfang des 5. Aufzuges in Mantua. Anfang 6 Uhr. Ende 9 Uhr. Kaſſeneröffu. ½6 Uhr Große Preiſe. Mittwoch, den 26. Dezember 1888 7. Vorſtellung außer Abonnement. Vorrecht der-Abonnenten. (Mit aufgehobenem Abonnement.) Zum 1. Male wiederholt. Triſtan und Iſolde von Richard Wagner. Anfang ½6 Uhr. Ende g. ½11 Uhr. Kaſſeneröffn. 5 Uhr. Erhöhte Preiſe. Freitag, 28. Dezbr., Abonnement., Neu einſtudirt: „Die zärtlichen Verwandten.“ Original⸗ Luſtſpiel in 3 Aufzügen von Roderich Benedix.