In der Waiſie. en unter(Badiſche Volkszeitung.) Abonnement: 50 Pfg. monatlich, Bringerlohn 10 Pfg. monatlich, durch die Poſt bez. inel. Poſtauf⸗ ſchlag M..90 pro Quartal. Inſerate: Wie Colonel⸗Zeile 20 Pfg. Die Reklamen⸗Zeile 40 Pfg. Einzel⸗Nummern 3 Pfg. Doppel⸗Nummern 5 Pfg. Mannheimer der Stadt Mannheim und Umgebung. (98. Jahrgang. (Nannheimer Volksblatt.) Journal. Amts⸗ und Kreisverkündigungsblatt Erſcheint täglich, auch Sonntags; jeweils Vormittags 11 Uhr. Telegramm⸗Adreſſee „Journal Mannheim.“ Verantwortlich: 8 Chef⸗Redakteur Julius Katz. Für den F „Apfel. Rotationsdruck und Verlag der Dr. H. Haas'ſchen Buch⸗ druckerei, 98 (Das„Mannheimer Journak“ iſt Eigenthum des kafholiſchen Bürgerhoſpitals.) ſämmtlich in Mannheim. Nr. 333.(Celenhon⸗Ar. 218.) Auflage über 11,300 Exemplare. (Notariell beglaubigt.) Unſere Poſtabonnenten erſuchen wir in ihrem eigenen Intereſſe, die Beſtellung dieſer Zeitung bei dem Poſtamt ihres Wohnortes unverzüglich bewerkſtelligen zu wollen, damit bei der täglich wachſenden Abonnentenzahl unſeres Blattes keine Verzögerung oder Unterbrechung in der Zuſendung desſelben entſteht. Wir bitten, um Verwechslungen vorzubeugen, ausdrücklich zu beſtellen den General⸗Auzeiger der Stadt Mannheim (Alaunheimer Journal). Unſere Zeitung iſt bis zum Schluſſe dieſes Jahres noch eingetragen in der Poſtliſte unter Nr. 2249. X 677*** Mürſt Bismarck und ſeine konſervaliven 7 Geguer. Der preußiſche Landtagsabgeordnete Cremer, früher eine Stütze des Berliner Antiſemitismus und ein Freund Stöckers, hat ſoeben eine Broſchüre erſcheinen laſſen, die auf das Verhalten der Extrem⸗Konſervativen dem Fürſten Bismarck gegenüber ein grelles Licht wirft. Herr Eremer ſchreibt u..: „Es iſt ſehr die Boene daß, als in dem nunmehr ab⸗ gelaufenen Jahre die Vorſtände konſervativer Berliner Bürger⸗ vereine ſich gelegentlich der Geburtstagsfeier des Fürſten Bismarck, wie faſt alljährlich, zu einer gemeinſamen Glück⸗ wunſch⸗Adreſſe vereinigten, nur der Vorſitzende des„Thier⸗ garten⸗Bezirksvereins“ ſeine Unterſchrift verweigerte. Dieſer Vorſitzende iſt mit dem Chefredakteur der„Kreuzztg. identiſch. Ein anderer Vorſitzender aus dem 2. Reichstags⸗Wahlkreiſe, der bei der letzten Landtagswahl als Kandidat der onſerhatge — der Kartellfeindlichen— aufgeſtellt war, ſagte gelegentlich zu mir, um mich über die Verkehrtheit meiner Kartellideen zu belehren:„Was kümmern Sie ſich denn noch um Fredrichsruh? das thue i ängſt nicht mehr!“ Als ich darauf 9 beſcheiden bemerkte, daß ich den Fürſten Bismarck für die Leitung der deutſchen Politik vorläufig noch in höherem Maße verantwortlich erachte, als Herrn Hofprediger Stöcker, und auch die Verdienſte des Herrn Reichskanzlers um das deutſche Vaterland ſogar noch über die des Herrn Stböcker ſtelle, erwiderte mir jener Zukunftsminiſter:„Ach was, ſelbſtſtändige Politik, das iſt die Hauptſache!“ In manchen untergeordneten Köpfen hat ſich auf Grund deſſen die Vorſtellung, daß der Fürſt Reichskanzler der eigentlich zu bekämpfende Gegner ſei, bereits ſo ſehr feſtgeſetzt, daß man von ihnen den Ausruf vernehmen kann:„Wir jagen den Fürſten Bismarck, falls ex es nicht anders macht!“— Wenn auch dieſe 0 ſich bisher nicht vor dem großen Publikum abgeſpielt haben, ſo deutet doch Alles darauf hin, daß in allernächſter Zeit offenkundige Bethätig⸗ ungen des gekennzeichneten Geiſtes erfolgen werden.“ Gegen Herrn Cremer erlaͤßt nun der Chefredakteur der„Kreuzztg.“, Freiherr v. Hammerſtein, eine Er⸗ klärung, der wir Folgendes entnehmen: Herr Cremer findet es ſehr bezeichnend, daß, als in dem nunmehr abgelaufenen Jahre die Vorſtände konſervativer Berliner ſich gelegentlich der Geburtstagsfeier des Fürſten Bismarck wie faſt alljährlich zu einer gemein⸗ ſamen Glückwunſch⸗Adreſſe vereinigten, nur der Vorſitzende des„Thiergarten⸗Bezirksvereins ſeine Unterſchrift ver⸗ weigerte. Dieſer Vorſitzende iſt mit dem Chefredakteur der„Kreuzzeitung“ identiſch. Wenn ein Diener ſeinem Kollegen Vorſtellungen darüber macht, daß er dem Herrn nicht pflichtſchuldigſt zum Geburtstag gratulirt hat, ſo iſt das der Ausdruck eines berechtigten Gefühls; greift derſelbe mit ſeinen Vorwürfen aber über den Bedientenkreis hinaus, ſo macht er ſich lächerlich. Ich ſtelle deshalb feſt, daß wenn ich die Unterſchrift unter der Glückwunſchadreſſe der Bürger⸗ vereine abgelehnt habe, das nur deshalb und mit dem aus⸗ drücklichen Bemerken geſchehen iſt, daß ich meinen Glück⸗ wunſch in der Regel entweder perſönlich oder als Vorſtands⸗ mitglied der konſervativen Fraktion des Abgeordnetenhauſes zum Ausdruck zu bringen pflege.“ Politiſche Ueberſicht. Mannheim, 30. Dezember, Vorm. Die Mittheilung über den Zuſammentritt einer militäriſchen Kommiſſion zur Feſtſtellung eines Exer⸗ zier⸗Reglements für die Artillerie it von verſchiedenen Seiten dahin aufgeſaßt worden, als ſtände die Arben dieſer Kommiſſion mit der mehrfach erwarteten Borlage für den deutſchen Reichstag bezüglich der Er⸗ Geleſeulle und verkreitette Zeitung in Maunhein weiterung der Artillerie im Zuſammenhang. Dies ſſt jedoch nicht der Fall. Nach einer Meldung der„Neuen Freien Preſſe“ aus Peſt ſoll den ungariſchen Delegationen eine Creditforderung zugehen zum Zwecke der Errichtung einer Kriegsflottille auf der Don au. Die Veranlaſſung hierzu habe die Denkſchrift des Ober⸗ commandanten der Marine, des Admirals Frhrn. v. Sterneck, gegeben, welche darauf hinwies, daß Rumänien auf der unteren Donau ſich eine Kriegsflottille geſchaffen habe, und daß Rußland nach erfolgter Regulirung des Eiſernen Thores Kriegsſchiffe von gewiſſer Größe die Donau aufwärts ſenden könnte. Es ſei deshalb ein Gebot der Nothwendigkeit für Oeſterreich⸗Ungarn, ſich ebenfalls eine zur Vertheidigung ausreichende Kriegs⸗ flottille dort zu beſchaffen. Dieſe Meldung iſt inſofern richtig, als in öſterr. militäriſchen und in Marinekreiſen der Gedanke ſeit längerem erwogen und die Ausführung dieſes Planes befürwortet wird. Die weitere Meldung indeſſen, daß nunmehr die Verwirklichung bereits bevor⸗ ſtehe und eine entſprechende Creditforderung den Dele⸗ gationen nächſtens unterbreitet werde, findet einer Wiener Meldung zufolge, in den zuſtändioen Kreiſen keine Be⸗ ſtätigung. Mittelſt Dekrets vom geſtrigen Tage wurde der bisherige italieniſche Handelsminiſter Grimaldi an Stelle Magliani's zum Finanzminiſter, der Senator Perrazzi zum Miniſter der Schatzes, und der Deputirte Micelli zum Miniſter des Ackerbaues und des Handels ernannt. Perazzi war langjähriger Mitarbeiter Sella's, als dieſer Finanzminiſter war. Die durch die Verſchiebung der entſcheidenden Sitz⸗ ung der großen ſerbiſchen Skupſchtina von geſtern auf heute(Sonntag) erzielte Friſt wird eifrig benutzt, um die radikalen Intranſigenten in Belgrad zu veranlaſſen, eine Interpellation wegen der Eheſcheidung fallen zu laſſen, zumal die Skupſchtina geſetzlich zu einer ſolchen Erör⸗ terung unberechtigt iſt. Die Oppoſition gegen die neue Verfaſſung ſoll nur noch 65 Abgeordnete zählen. Eine von fünfzehn Studenten unterzeichnete Adreſſe fordert die Skupſchtina zur Verwerfung der Verfaſſung auf, jedoch wird eine größere Kundgebung der Studentenſchaft der Hochſchule für die Verfaſſung erwartet. Die„Polit. Correſp.“ veröffentlicht den Inhalt einer Unterredung mit dem Fürſten Ferdinand von Bul⸗ garien. Derſelbe äußerte demzufolge, er bereue keines⸗ wegs die Uebernahme der an ihn herangetretenen Auf⸗ gabe. Er würde, heute vor die Entſcheidung geſtellt, nicht anders beſchließen. Er habe die Schwierigkeiten voraus geſehen, er ſei daher von deren Eintritt wenig überraſcht, noch durch dieſelben entmuthigt worden. Er ſei vielmehr entſchloſſen, auszuharren. Müſſe er unterliegen, dann werde dies nur ehrenvoll geſchehen. Warm lobte er die Befähigung und den Pa⸗ triotismus Stambulows und beſtritt entſchieden die Mög⸗ lichkeit, Bulgarien wolle irgend welchem Abenteuer folgen und die Bahn ruhiger Entwicklung verlaſſen. In gleicher Weiſe äußerten ſich Stambulow und Stransky, welche meinen, Bulgarien habe keine auswärtige Politik, brauche vielmehr einige Jahre des Friedens behufs Befeſtigung ſeiner inneren Verhältniſſe. Die portugieſiſche Regier ung hat über die an der Oſtküſte von Afrika zwiſchen dem 10. Grad 28 Minuten und 12. Grad 58 Minuten ſüdlicher Breite belegenen Häfen, Meerbuſen und Buchten den Blockade⸗ zuſtand verhängt. Aus Stadt und Land. *Maunheim, 30. Dezember 1888. WMerſonalnachrichten. Miniſterium der Juſtiz, des Kultus und Uuterrichts. Beurlaubt wird: Gerichtsſchreiber Friedrich Meier bei Gr. Amtsgericht Mannheim für die t vom 1. Januar 1889/¼0. Aktuar Auguſt Hörſt beim Amtsgericht Mannheim wird für die genannte Zeit mit Verſehung einer Gerichts⸗ ſchreiberſtelle daſelbſt beguftragt.— Verſetzt werden: Aktuar Johann Trunk beim Amtsgericht Durlach zum Gr. Amts⸗ gericht Mannheim. Aktuar Joſef Lipp beim Amtsgericht Lörrach zum Gr. Amtsgericht Durlach. Aktuar Geor Krauth beim Amtsgericht Bruchſal zum Gr. Amts erſcht Karlsruhe. Aktuar Wilhelm Blatz beim Landgericht Offen⸗ burg zum Gr. Amtsgericht Bruchſal.— 1 0 werben: Aktuar Friedrich Kiefer in Heidelberg dem Gr. Amtsge⸗ richt Lörrach. Aktuar Philipp Daniel Schweinfurth in Wiesloch der Gerichtsſchreiberei des Gr. Landgerichts Offenburg. m aet Schulweſen. Volksſchulen. Verſetzungen und Ernennungen: Bender, Adolf Guſtav, Schulkandidat, als Unterlehrer nach Oeſchelbronn. Biſchoff, Ernſt, Unterlehrer in Oeſchel⸗ bronn, als Unterlehrer nach Karlsruhe. Britſch, Chriſtof, Unterlehrer in Eppingen, als Schulvetwaer nach Mack, Philipp Friedrich, Schullanr“ dals Unterlehre Mölbert, Daniel ech, Unterlehr Srn⸗ Gendarmerie⸗Kok. Befördert wurden: Gendarm 1. Kle. um Büch vom 4. Diſtrikt, ſtationirt in Hilsbach, zum Vizewachtm⸗ Gendarm 2. Kaſſe Nikolaus Merkel vom 3. D ſtationirt in Königsbach in die 1. Klaſſe und Gend Klaſſe Heinrich Holderbach vom 1. Diſtrikt, ſtatiom. Stetten am k.., in die 2. Klaſſe.— Verſetzt wurv⸗ Gendarm Joſef Bergmeiſter von Eberhach nach Wall⸗ dürn, Gendarm roglin von Mannheim 115 Eberbach.— Penſſonirt wurde: Gendarm 1 Klaſſe Heinei Schmikt vom 4. Diſtrikt, ſtationirt in Hockenheim. 8 inanzminiſterium.) deeenz Von Großh. Finanzminiſterium wurden die zur Zeit als Steuerkommiſſäraſſiſtenten bei der Kataſterkontrole verwendeten Finanzpraktikanten Adolf Sauer und Wilhelm Jentne; zu Steuerkommiſſären und zwar Erſterer 105 den geeden Wolfach mit dem Wohnſitz in Wolfach und Letzterer für den Amtsbezirk Bretten mit dem Wohnſitz in Bretten ernannt. Von Großh, Steuerdirektion wurden ernannt: Steuer⸗ kommiſſäraſſiſtent Heinrich Gutfleiſch, z Z. Berweſer des Steuerkommiſſärdienſtes Kehl, zum Amtsbezirk 16 7 mit dem Wohnſitz in Eppingen Steuer⸗ micendae ſiſtent Karl Ludwig Mülker f Zt. Steuerkom⸗ miſſiärdienſtverweſer in Eppingen 775 Affiſtenten bei dem afſ Oberſteuerlommifſär in Raſtatt, Steuerkommiſſth⸗ aſſiſtent Mathias Sauter z. 8. Stenerkommifſär⸗Pienſt⸗ verweſer in Wolfach, 38 Aſſiſtenten bei großh. Oberſteuer⸗ kommiſſär in Baden, Steuerkommiſſärafſiſtent uguſt Matt, z. Z. aushilfsweiſe bei der Kataſterkonttole, zum eataſter⸗ aae e Kataſterkontrolaſſiſtent Matthäus Vogel um Aſſiſtenten bei dem Steuerkommſſſär in Emmendinzen. erſetzt; Fiender Ue e Friedrich Raſtatt in gleicher Arkema t zu 1 52 berſt 1. 911 l nach Eppingen. in Karlsruhe, als Schulverwalter nager in Karlsruhe, Steuerkommiſſärgehlſſe 1. fuß Dill, bei Großh. Oberſteuerkommiſſar falls in gleicher Eigenſchaft zu dem Steuerkommifſär Schopfheim. Verliehen wurde Die zußere ſtauszeich⸗ ehern Jakob nung für 12jährige treue Dienſte den 855 Bfemelin in Mühlburg und Micaek Bubomann in Ottenheim. Domäsen⸗Direktion, „Finanzpraktikant Perſon in Bruchſal wurde von Proßß. der Finanzen auf ſein Anſuchen aus dem Dien der Fingnzverwaltung entlaſſen. Buchhalter Franz Braun, 1. Gehilfe bei der Domänenperwaltung inn Weat wurde in gleicher Eigenſchaft zur Domänenverwaltung Bruchſal verſetzt, * Ordensauszeichuungen. Der Großherzog hat unter dem 19. Dezember den gachbenannten Königlich Preußiſchen Offizieren, Sanitätsoffiztieren. Militärbeamten und Mannſchaften folgende Ordens⸗ und Medaillenausseich, nungen verliehen: A, den Orden vom mir Löwen: 1. das Ritterkrenz 1, Klaſſe: den Maſors Plock im 3. Gr, Heſſ. Inf.⸗Reg. Nr. 117, Dahlke im 7, Rhein. Inf.⸗ Reg, Nr. 69, Freiherrn Rüdt von Collenberg, aggre⸗ irk dem 1. Magd. 5 Fa Nr. 26, und dem 1 114 ueſchel im 6. Bad. Inf.⸗Reg. Kaiſer Friedrich III. Nr. 114; T, das Ritterkreuz 2. Klaſſe mit Eichenlauß! dem Stabsarzt Dr. Loos im Gren.⸗Reg. Kronprinz Friedrich Wilhelm(2. Schleſiſches) Nr. 11, dem früheren Diviſions⸗ pfarrer der 29. Diviſion, Hanene Ströbe in Werth⸗ heim, und dem Garniſon⸗Bauinſpektor Jungenblodt in Freiburg: 3, das Ritterkrenz 2, Klaſſe: dem Zahlmeiſter Martini im 3. Badiſchen Infanterie⸗Regiment Nr. 111 und dem Kaſerneninſpektor Freuz, Vorſtand der Garniſonver⸗ Vieveng Neu⸗Breiſach 1. die kleine goldene Ber⸗ dienſtmedaille dem Stabshautboiſten Heußer im 3. Bad. Inf.⸗Reg. Nr. 111 und dem Büchſenmacher Stengele im 2. Bad. Gren.⸗Rgt. Kaiſer Wilhelm I. Nr. 110; 2. die filberne Verdfenſtmedaille dem Wachtmei⸗ ſter Fritſch im 3. Bad. Drag.⸗Reg. Prinz Karl Nr. 22, dem Stabstrompeter Moebius i chen Regiment, dem Oberlazarethgehilfen Gabel ebendaſelb 2 dem Sergeanten(Hautboiſten) Maier im 5. Bad. Inf⸗Reg. Nr. 118, dem Zahlmeiſter⸗ aſpiranten, Wachtmeiſter Schröder im Bad. Train⸗Bat. r. 14, dem Sergeanten(Hautboiſten) Schickel im 6 Bad. Inf.⸗Reg. Kaiſer Fein 114, dem Bezirksfeld⸗ webel Bercher beim ommando Heidelberg, Büchſenmacher Schnauz im 1. Bad, Leib⸗ 155 1 20, dem Kaſernenwärter Mayer in Karlsruhe u Kaſernenwärter Schneider daſelbſt. „ Hoflieferanten. Der Großherzog hat dem Kon⸗ ditor Heinrich Karl Thraner, Schuhfabrikant Zub⸗ wig Aberle und Kürſchner Guido Pfeiffer, ſämmtlich in Mannheim, auf deren Anſuchen das Prädikat„Hof⸗ lieferant“ verliehen. * Statiſtiſches aus der Stadt N von ez. bis 15. S5 n Todes⸗ urſachen für die 24 Todesfälle, die in unſerer Stadt vor⸗ der 50. Woche von 1888(9. kamen, verzeichnet das kaiſerliche Geſundheitsamt folgende Krankheiten: In 1 Jalle Mlaſer und Rötheln, in 1 Falle Scharlach, in 4 5 en Lungenſchwindſucht, in 6 akute Erkrankung der Athmungsorgane. In 9 Fällen ſon⸗ ſtige verſchieden Krankheiten. In 1 Jalle Selbſtmord. dem ——— 5 Montag, 31. Dezember 1888. teuerkommiſſär für den in 15 obeßfälle in der Zeit vom 9. Dez. bis 15. 4 Tae Jen Perbftendidungen bes kalt üldeh Gtt — 5 7 2. Gilie. heikzamts ſind in der bezeichneten Woche berechnet auf das di dohner und das ganze Jahr, als geſtorben ange⸗ det? In Kaſſel 12,3; Altong 13,5; Leipzig 14,9; Eſſen Wiesbaden Charlottenburg 17,1; sdam 15,0; Barmen 15,1; Metz 15,2; Lübeck 16,2; Bremen 17.1; 46,1; Aachen 17,5; Dresden 17,5; Stuttgart 17,6; Berlin 17,8; Mühlzauſen i. E. 17,8; Erfurt 17,9; Frankfurt a. M. 18,1; Düſfeldorf 18,2; Görlitz 18,7; Plauen i. V. 18,9; Mann⸗ heim 19,.⸗Gladbach 19,6; Darmſtadt⸗Beſſungen 19,6; Bochum 19,8; Würzburg 29/0; Köln 20,2; Hannover 20,7; Ehemzitz 21.0; Erefeld 21,1; Freiburg i. Br. 21,3; Dort⸗ mung 213: Halle a. S. 21,4; Magdeburg 22,2; Karlsruhe 22½ Straßburg i E. 224; Braunſchweig 22,4; Mainz 286 Danzig 23,8; Elberfeld 23,9, Frankfurt a. O. 24,3; Stetie 24,6: Poſen 24,6; Hamburg 25,1; Kiel 25,1; Nürn⸗ berg Königsberg 26,3; Zwickau 26,4; Duisburg 26,6: Bree 27; Liegnitz 26.8; Roſtock 26,9; Augsburg 27,4; Münfte 28,3; München 30,6. dauordnung. Wir verweiſen an dieſer Stelle auf die im Aſeratentheil befindliche Bekanntmachung des Großh. dieſer Bilarn die Handhabung der Baupolizei betr. Abdrücke Dieſer Bekanntmachung ſind durch die Buchdruckerei dieſes Blattes zu beziehen. Sur Frage des Wagenmangels. Auch in dieſem Jahre haß die von der Eiſenbahnverwaltung ab 11. Septem⸗ ber J. J. angeordnete Herabſetzung der Friſt zur Verladung und Entladung der Wagenladungsgüter auf 6 Stunden die erartete günſtige Wirkung auf die Bewältigung des Herbſt⸗ berkehrs ausgeübt, ſo daß die Eiſenbahnverwaltung trotz des auße ordentlich ſtarken Güterandranges den an ſie geſtellten Anfarderungen im allgemeinen ohne namhafte Verzögerung zu eüſprechen vermpehte, wobei das Entgegenkommen des ühhlikums dankbar derkannt werden muß. Nachdem nun Güterandrang er nachgelaſſen hat, ſo iſt es möglich orden, mit 1. a. e k. J. die bisherige Beſchränkung de⸗ und Entf Liſten, aufzuheben und die letzteren wie⸗ alle Wagengattungen ohne Unterſchied auf 24 Stun⸗ zuſetzen. Zedenket unſerer Woſtboten. Auch in dieſem dee richten wir an unſere Leſer die Bitte, beim Jahres⸗ Kchſel der Poſtboten freundlich zu gedenken, welche gerade in der jetzigen unfreundlichen Jahreszeit mit Arbeit über⸗ laden ſind. Trepp auf, Trepp ab müſſen ſie den ganzen Tag laufen, nur um Andern Geſchenke und Glückwünſche in? Haus zu tragen Tag für Tag müſſen ſie ihres Amtes walten, bei Hitze, Kälte, Sturmgebraus, Regenſchauer und Schneetreiben und dies bei einem durchaus nicht glänzenden Einkommen. Alſo, verehrte Leſer, thut Eure milde Hand auf und beſchenkt die Diener der Poſt. Dafür bringen ſie Euch im neuen Jahre ſicherlich einen ſchweren Geldbrief ins Haus oder ein zärtliches Liebesbrieſchen— was Ihr eben lieber habt. Capitänspatent. Dem Schiffer Heinrich Peter don Haßmersheim wurde das Capitänspatent ertheilt. * Ein Schnellzug in Gefahr. Donnerſtag Abend drohte dem Schnellzug der Main Neckar⸗Bahn kurz vor dem Walde bei Frankfurt ein großes Unglück, welches nur durch Ne Geiſtesgegenwart des Lokomotivführers verhütet wurde. Der Bahnwärter gab das Signal, daß der in voller Fahrt befindliche Zug die Strecke paſſiren könne, in demſelben Augenblic gap er aber auch rothes Licht. Nur mit der äußerſten Anſtrengung der Bremſen gelang es, den Zug dicht bor einem auf dem Geleiſe befindlichen Wagen mit Schienen, der vor dem Eintreffen des Schnellzuges nicht rechtzeitig entfernt worden war, zum Stehen zu bringen. Die Paſſa⸗ giere dankten Gott, der ſie aus ſichtlicher Lebensgefahr durch Die Sgegenwart des Lokomotivführers errettet hatte. Füberne Pochzeit. Heute feiern der Droſchkenfuhr⸗ verksbe 3 bdder f und ſeine Gattin Katharina, 70 hler, in voller Rüſtigkeit das Feſt der ſilbernen her Serein. In dem großen Saale des Saalbaues fand geſtern Abend die alljährliche Abend⸗ ünterhaltung des Kaufmänniſchen Vereins ſtatt. Dieſelbe war, wie nicht anders zu erwärten ſtand, wiederum außer⸗ Irdentlich ſtark beſucht, ſo daß die weiten Räume die Er⸗ Fienenen kaum zu faſſen vermochten. Der Kaufmänniſche Verein war von jeher beſtrebt, in ſeinen Herrenabenden und Abendunterhaltungen den Beſuchern etwas Exqguiſites und Außergewöhnliches zu bieten, zu welchem Zwecke ſtets tüch⸗ lige und bewährte einheimiſche oder auswärtige Kräfte für die betreffenden Abende, ohne Rückſicht auf den Koſtenpunkt, gewonnen wurden. Der Vorſtand ging jedenfalls jeweils don der wohl ganz zutreffenden Anſicht aus, daß den Mit⸗ gliedern des Kaufmänniſchen Vereins und deren Angebörigen nicht mit gewöhnlichem Tingel⸗Tangel aufgewartet werden dürfe, ſondern daß, ſollten die Veranſtaltungen des Vereins ihr altes gutes Renomms behalten und an ihrer Anziehungs⸗ kraft keine Einbuße erleiden, ſtets das Beſte von dem Beſten geboten werden müſſe. Dieſer Anſchauung hat unzweifelhaft der Vorſtand des Vereins auch gehuldigt, als er das ſtrige Veranſtaltung aufſtellte, denn war Programm für die geſ der Unterhaltungsſtoff wiederum ein äußerſt ge⸗ Teuilleton. Ineber ein Gnadengeſchenk des Kaiſers wird der„Barmer.“ aus Gevelsberg Folgendes gemeldet: Eine arme Wiftwe, deren Mann durch die Strapazen des letzten frieges lungenleidend geworden, in dieſem Jahre ſtarb und ſeine Frau mit 6 Kindern in den traurigſten Verhält⸗ kiſſen zurücklien, wandte ſich in ihrer höchſten Noth an den Kalſer. Vor einigen 8 555 nun erhielt ſie durch das Hof⸗ Marſchallamt die Mittheilung, daß ihr vom 1. Oktober d. J. b aus dem Allerhöchſten Dispoſitionsfonds eine monatliche Erziehungshilfe von 5 Mark für jedes Kind, ſomit bis zum 15. Lebensjahre des Kindes bewilligt ſei. „ Ein Briefwechſel König Ludwig's II. Man meldet aus München: In der Verlaſſenſchaft des Herzogs zar in Baiern fand man in den letzten Tagen eine große, mit orvdirtem Silber beſchlagene Caſſette, welche einen Pack Briefe des Königs Ludwig II. von Baiern enthält. Bieſe ſtammt aus den Jahren vor der Verlobung des Königs mit ſeiner Couſine Sophie. Der verſtorbene Herzog Max war ſo ordnungsliebend, daß er ſämmtliche Briefe genau dem Datum nach aneinander gereiht hat, und es dürſte in den nächſten Tagen entſchieden werden, was von dieſen Schriftſtücken im Familienarchiv aufbewahrt und was der Vernichtung zugefütrt werden ſoll. Als intereſſantes Detail erzählt man in Bezug auf dieſe Briefe, daß ſich der unglückliche König dazu einer Gattung Papier bediente, welches ſtatt des Wappens je einige Tacte aus Wagner'ſchen Opern aufgedruckt hat. 8 Eine luſtige Geſchichte wird aus Plymouth mit⸗ etheilt. Sie ſpielt an Deck eines ſoeben aus einer transat⸗ antiſchen Station zurück engliſchen Kriegsſchiffes, welches ein mit einem Erlaubnißſcheine verſehener Herr im Eivil zu beſichtigen wünſcht. Da die meiſten Offtziere an's and gegangen ſind fällt die Rolle eines obligaten Begleiters einem jungen See⸗Cadetten zu, der die Gelegenheit benützt, um ſich ein wenig auf Koſten des ältlichen, nicht ſehr anſehn⸗ ichen Herrn luſtig zu machen. Während er ihn herumführt, erklart er ihm das Compaßblugchen als Schiffs⸗Kaffe⸗Maſchine, 28—— 8 Seueral⸗Anzeiger: wählter und in hohem Grade feſſelnder und genuß⸗ reicher. Da erfreute vor Allem Herr C. Grün, ein Mitglied vom Frankfurter Stadttheater, die Anweſenden durch drei komiſche Vorträge, nämlich: a) Ein verkanntes Genie, b) Tannhäufer⸗Parodie und c) das Lied vom Concert. Herr Grün leiſtete in der Komik ganz Vortreffliches und hatte ſich wohl ſehr bald die Herzen aller Freunde eines guten geſunden Humors erworben. Und wer wollte ſich nicht zu dieſen Freunden zählen? Einen ungeheuren, aber ſehr berechtigten Erfolg erzielte Herr Henry de Vry mit ſeiner mimiſchen Darſtellung von Dichtern, Componiſten, Malern und Staatsmännern. Man traute faſt kaum ſeinen Augen, als an Stelle des ſchmucken jungen Mannes plötzlich der Walzerkönig Strauß, die Componiſten Offenbach und Suppe, der Dichter Schiller, der Maler Markart, der Mini⸗ ſter Puttkamer, die kleine Excellenz Windthorſt, Friedrich der Große ꝛc., wie ſie leibten und lebten ooer noch leben, auf dem Podium ſtanden. Nicht enden wollten die ſtürmiſchen Beifallsrufe des Publikums, welches ſich kaum wieder zu be⸗ ruhigen vermochte. Hoch intereſſant waren die Leiſtungen des genannten Künſtlers als Paſtell⸗Schnellmaler. In wenigen Minuten zauberte Herr de Bry ein Porträt, eine Landſchaft zꝛc,. auf den Carton. Herr de Vry wollte ſpäter noch die ſämmtlichen europäiſchen Herrſcher Deutſchlands mimiſch dar⸗ ſtellen, doch war es uns, vorgerückter Zeit halber, nicht möglich, den gewiß nicht minder intereſſanten Produktionen beizu⸗ wohnen. Der übrige Theil des Programms beſtand aus 3 Geſangsvorträgen des Geſangsvereins„Liedertafel“ und aus Orcheſternummern, welche von der Grenadier⸗Kapelle in der bekannten vorzüglichen Weiſe durchgeführt wurden. * Der hieſige Radfahrerverein hielt geſtern Abend in den Sälen des„Baduer Hof! ſeine diesjährige Weih⸗ nachtsfeier ab. Dieſelbe beſtand in einer Tanz⸗Unterhaltung mit Chriſtbaumverlooſung. Ein im Saale aufgeſtellter mächtiger und herrlich geſchmückter Chriſtbaum wies auf die Bedeutung der Feſtlichkeit, welche leider mäßig beſucht war, hin. Die Feier verlief in der ſchönſten und harmoniſchſten Weiſe. Aus dem Großherzogthum. OHeidelberg, 29. Dezbr. Bei der geſtern ſtattgefun⸗ denen Wahl der Vertreter der Arbeitgeber zur Generalver⸗ ſammlung der gemeinſamen Ortskrankenkaſſen ſtimmten von 3500 Arbeitgebern nur 12 ab. Es iſt hochbedauerlich, daß unter den Arbeitgebern ſo wenig Intereſſe für die Angelegen⸗ heiten der ſo überaus ſegensreichen Ortskrankenkaſſen herrſcht. — Der Unterländer Studienfonds ſoll das Herrn Joſeph Bodenheimer ſeither gehörige Anweſen Plöck 57 käuflich er⸗ worben haben und zwar um den Preis von 145,000 M. 2? Werthheim, 29. Dezember. In einer hieſigen Wirth⸗ ſchaft kam es zwiſchen zwei auf Urlaub befindlichen Soldaten, dem Unteroffizier Freudenberger vom 14. Artillerie⸗Regiment, gebürtig von Waldenhauſen, und dem Gemeinen Michael Weimer von Wiſſenthal, bei der k. Luftſchifferabtheilung in Schöneberg dienend, zu einem Wortwechſel. Derſelbe wurde jedoch von mehreren anweſenden Gäſten alsbald beigelegt. Als kurze Zeit darauf Weimer das Lokal verließ, ſprang ihm Freudenberger nach und ſchlug ihm, ohne vorher ein Wort zu ſagen, den blank gezogenen Säbel derart auf den Kopf, daß an der Stirne eine tiefe und gefährliche Wunde entſtand. Freudenberger wurde natürlich ſofort verhaftet und wird der⸗ ſelbe jedenfalls eine ſchwere Strafe erhalten. Neuenheim, 29. Dez. Vorgeſtern Nachmittag ſtürzte in der Römerſtraße der weſtliche Giebel eines Neubaues, deſſen Dachgebälk vor wenigen Tagen aufgeſchlagen worden war, zuſammen. Auch die Straßenfront zeigt Ausbiegungen. Der ganze Bau wird wohl abgetragen werden müſſen. Schwere Konſtruktionsfehler, wie Mangel an jeder Veranke⸗ rung und haſtige Aufmauerung ſcheinen die Urſachen des Einſturzes zu ſein. Offeuburg, 29. Dezember. Nach eingetroffener Mini⸗ ſterialgenehmigung gibt der hieſige evaugeliſche Kirchenge⸗ meinderath 8000 Looſe zu 1 M. aus, auf welche 915 Gewinne im Geſammtwerth von 5800 M. fallen. Der Ertrag dieſer Gabenverlooſung iſt zur raſcheren Tilgung der ziemlich an⸗ ſehnlichen Bauſchulden der jungen evangeliſchen Gemeinde Offenburg beſtimmt. Kleine Chronik. Der Juhrbote Jakob Strohm von Schwenningen glitt dieſer Tage zwiſchen Simons⸗ wald und Waldkirch auf dem gefrorenen Boden aus, wobei ihm der hintere Wagen über das linke Bein wegging. Die dabei erhaltenen Verletzungen ſind ziemlich ſchwere.— In Bruckfelden iſt anläßlich des kürzlich ſtattgehabten Brandes die 33 Jahre alte, ledige Hauſiererin Eliſabetha Serempus, welche allein in dem abgebrannten Hauſe in der Miethe gewohnt hatte, als der Brandſtiftung dringend verdächtig, verhaftet und nach Ueberlingen eingeliefert worden. In der Nähe des abgebrannten Hauſes wurden Geld und andere Gegenſtände vergraben aufgefunden.— In Bühl fand man dieſer Tage den Gerichtsvollzieher Schmitt er⸗ froren vor ſeiner Wohnung liegen. Derſelbe ſoll im Gaſthaus „zum Schützen“ geweſen ſein und ſich erſt ſpät in der Nacht auf den Heimweg begeben haben. Pfälziſche Rachrichten. =Speyer, 29. Dez. Nach langjähriger ſegensreicher Thätigkeit ſtarb heute dahier der quiescirte königl. Gymnaſial⸗ profeſſor Herr Ferdinand Oſthelder im hohen Alker von eine 18centimetrige Kanone ſtellt er ſeinem Beſuch als Cham⸗ pagnerkühler der en vor, von der großen Raa hehauptet er, daß ſie zum Trocknen der Sonntagshemden des Capitäns diene, und ſo weiß er noch eine Menge ähnlicher intereſſanter Dinge zu erzählen. Als der alte Herr Alles geſehen hatte, was er ſehen wollte, reichte er ſeinem gefälligen Führer eine Karte mit den Worten:„Junger Herr, Sie ſind in der That ein ganz netter Burſche, voll der weitgehendſten Kenntniſſe, und ich hoffe, Sie werden auch ſo freundlich ſein, dieſe Karte ohne Umwege an Ihren Capitän gelangen zu laſſen. Der Cadet ſchielte ein wenig auf die Karte; allein bevor er ſich noch der Situation vollſtändig bewußt geworden, hatte der Hafen⸗Admiral, Lord., mit einem Abſchiedsnicken und freundlichem Lächeln das Schiff verlaſſen. — Preisgekrönt. In der am letzten Montag ſtattge⸗ fundenen Sitzung der Akademie der Wiſſenſchaften zu Paris fand die Vertheilung der diesjährigen Preiſe ſtatt. Den erſten Preis in der Mathematik errang eine Frau, Madame Kowa⸗ lewski, welche eine Profeſſur an der Stockholmer Univerſität bekleidet und die ihre Abkunft von Mathias Corvinus her⸗ leitet. Unter den übrigen zur Vertheilung gelangten Preiſen iſt der intereſſanteſte der Preis Montyon, der an das Aka⸗ demie⸗Mitglied Dr. Henocque für eine neue Methode der e durch Anwendung des Spectroſkops verliehen wurde. — Die Droſchken Londens. Eine 44 lengliſche) Meilen lange Droſchkenreihe iſt ein Anblick, der Einen ſchau⸗ dern machen könnte, und doch iſt dies die Länge der Reihe, welche die Londoner Droſchken einnehmen würden, wenn ſie hinter einander aufgeſtellt wären Wir verdanken dieſe in⸗ tereſſante Berechnung dem letzten Polizei⸗Chef Londons, Sir Charles Waaren, erfahren jedoch aus demſelben Berichte, daß die Standplätze Londons nur eine Länge von 23 Meilen betragen, ſich mithin in den Straßen Londons beſtändig eine Kutſchenreihe von 21 Meilen Länge in Bewegung findet. — Die ſchwerſten Briefe. Die Poſtämter der euro⸗ päiſchen Staaten werden demnächſt eine eigenthümliche poſta⸗ liſche Frage zu entſcheiden haben, wie nämlich mit dem Edi⸗ ſon'ſchen Phonograph geſandte Botſchaften zu behandeln ſind. Die Aufgeber, vorläufig zunächſt jene in den Vereinigten 31. Dezember⸗ 79 Jahren. Seine zahlreichen Schüler, zu denen auch Ihr Korreſpondent gehörte, werden ihm ein dankbares Andenken bewahren. Ditrichingen, 29. Dez Der älteſte Bürger unſerer Gemeinde, Namens Trier, wurde vorgeſtern, 94 Jahre 2 Monate alt, zur großen Armee abgerufen. Derſelbe hat ſchon unter Napoleon I, gedient, den er, wie er oft und gern erzählte, perſönlich geſehen. Nur eine einzige Enkelin iſt ihm von ſeinen Nachkommen geblieben geweſen. Rockenhauſen, 29. Dezember. Weihnachten war in dieſem Jahre für den Lehrer der nahen Gemeinde Rupperts⸗ ecken, Herrn Theiſinger, ein Feſt des Jammers, da ihm innerhalb 3 Tagen ſeine 3 Kinder am Eroupehuſten weg⸗ ſtarben. Zwei Knaben ſtarben am 22. und wurden in einem Sarge gebettet, und am erſten Feiertag folgte ſein einziges Töchterchen den Beiden im Tode nach. Die Theilnahme an dieſer ſchweren Heimſuchung iſt eine allgemeine. leh Aus der Pfalz, 29. Dezember. Unſere 6 Präpa⸗ randenſchulen werden gegenwärtig von 338 Schülern beſucht, 551 einer Mehrung von 35 gegen das letzte Schuljahr gleich⸗ ommt. Mittheilungen aus Heſſen. I. Roßdorf, 28. Dez. Am erſten Feiertag kam es in einer hieſigen Wirthſchaft zu einer Schlägerei, bei welcher auch die Meſſer eine Rolle ſpielten. Einige der Betheiligten wurden übel zugerichtet. Ebenſo erging es am zweiten Feiertag einem Soldaten bei einer Tanzmuſik. 98 Hainſtadt i. Odenwald, 28. Dez. Der 18jährige Sohn des Schuhmachers Lang kam in Abweſenheit ſeiner Eltern mit ſeiner älteren Schweſter in Streit und ſoll von dieſer mit Schlägen beſtraft worden ſein. Der Junge ent⸗ fernte ſich darauf und wurde in einem Zimmer in der eige⸗ nen Wohnung hinter der Thüre erhängt aufgefunden. Gerichtszeitung. Schwetzingen, 28. Dezbr.(Schöffengericht) Vorſitzender: Gr. Oberamtsrichter Herr Mündel. Nach⸗ ſtehende Fälle wurden in heutiger Sitzung erledigt: 1) Cigarrenmacher Louis Fugger und Cigarrenmacher Franz Rinklef, beide von Schwetzingen, wegen Sachbe⸗ ſchädigung und Cigarrenfabrikant 1 815 Duſſel von Schwetzingen, wegen Anſtiftung hierzu. Urtheil: Sämmt⸗ liche Angeklagten wurden freigeſprochen.— 2) Joſeph Dei⸗ ters, Generalagent in Bremen, wegen Anpreiſung uner⸗ laubter Lotterielooſe. Urtheil: Geldſtrafe von 60 M.— 3) Fabrikarbeiter Joſeph Hafenrichter von Wildſtein, 3. Zt. in Friedrichsfeld, wegen Körperverletzung. Urtheil: 3 Wochen Gefängniß.—) Philipp Kahrmann, Adam Reif, Anton Ewald und Peter Hinterberger, ſämmtlich von Neckarau, wegen Diebſtahls. Urtheil: Je 1 Tag Gefängniß.— 5) Johann Metzger, Taglöhner von Brühl, wegen Körperververletzung. Urtheil: 3 Wochen Ge⸗ fängniß.— 6) Die Privatklage des Gemeinderaths Nikolaus Zemmerich von Ketſch gegen den Gemeinderath Balthaſar Schäfer von Ketſch, wegen Beleidigung, wurde durch Ver⸗ gleich erledigt. — Tagesnenigkeiten. — Die Panuik im Berliner Theater. Ueber die Urſache der am Donnerſtag Abend im„Berliner Theater“ ſtattgehabten Störung haben die amtlich angeſtellten Erheb⸗ ungen das Folgende ergeben: Kurz nach Beginn des fünften Aktes erhob ſich in einer der vorderſten Parquetreihen eine Dame, um das Haus zu verlaſſen; ihr folgte bald darauf ein Ehepaar, das notoriſch außerhalb Berlin wohnt, und ſich wahrſcheinlich beeilte, um zeitig zum Bahnhofe zu gelangen. Dieſer Umſtand und der ſich anſchließende Ruf um Ruhe u. ſ. w. rief bei einigen ängſtlichen Zuſchauern den Glauben wach, eine elementare Störung ſei eingetreten. Die nun ent⸗ ſtandene momentane Unruhe wurde in kürzeſter Friſt dadurch beſeitigt, daß Direktor Ludwig Barnay in Begleitung eines Feuerwehrmannes auf der Bühne erſchien und dem Publikum die Mittheilung machte, daß das Gerücht abſolut grundlos ſei. Die Vorſtellung nahm hierauf ihren weiteren Verlauf. Amtlich und auch ſeitens des Publikums wurde bei dieſer Gelegenheit konſtatirt, daß am Berliner Theater alle bezüg⸗ lichen Einrichtungen trefflich funktionirten, daß die Thüren geöffnet, die Gänge und Treppen doppelt beleuchtet waren, und daß die Garderobieren, Logenſchließer und alle Beamten auf der Bühne und im Zuſchauerraum ihre Plätze be⸗ haupteten. — Dom Thurm geſprungen. In Altenburg ſtürzte ſich eine Frau von dem oberſten Rundgange des Rathhausthurmes auf den Marktplatz, wo ihr arg verſtüm⸗ melter Leichnam ſofort aufgehoben wurde. Die Frau litt ſchon ſeit Jahren an Geiſtesſchwäche. Der Thurmwächter bemerkte die Frau, als ſie auf den Rundgang hinaustrat, konnte ſie aber nicht zurückhalten. —Eine intereſſante Erſcheinung. Der Brüſſeler „Appellhof“ hat nach der„Voſſ..“ die Entſcheidung in der ſchon früher erwähnten Klage gegen den Beſitzer des Brüſſeler Panoptikums, Herrn Caſtan, wegen Ausſtellung der Wachs⸗ figur des Mörders Armand Peltzer gefällt. Der Brüſſeler Appellhof hat der Familie Peltzer recht gegeben. Das Er⸗ kenntniß erklärt, daß es verboten iſt, die Geſichtszüge einer Perſon ohne ihre Zuſtimmung auszuſtellen oder wiederzu⸗ geben. Staaten, behaupten, es ſeien Packete; die engliſche Poſt jedoch, bei der die Angelegenheit bereits in das Stadium der a⸗ lität getreten iſt, neigt ſich zur Anſicht, derlei Sendungen als Brieſe aufzufaſſen. Wenn dieſe Anſicht durchdringt, wären dies ficherlich die ſchwerſten Briefe, welche je der Poſt zur Beförderung anvertraut worden ſind. 5 „Eine kaiſerliche Braut. Dem„North Ching Herald“ zufolge hat die Kaiſerin⸗Wittwe von China endlich eine Gemahlin für den jugendlichen Kaiſer von Ehina auserkoren. Die Glückliche iſt eine Nichte der Kaiſerin; ſie zählt erſt 13 Jahre, ihr Manchu⸗Name iſt Ve⸗ hch⸗na-la. Die Aſtrologen haben den 23. Februar als einen glückverheißenden Tag bezeichnet; folglich wird die Vermähl⸗ ung an dieſem Tage gefeiert werden. — Der Componiſt auf Beſtellaug. Wie ſich auch in Petersburg das Kunſtgewerbe gehoben hat, erhellt aus folgender Empfehlungskarte, welche ein dortiger Pianiſt an ſeine Gönner und an muſikliebende Dilettanten zu verſenden pflegt:„Alexander Buſſoken komponirt Polkas, Quadrillen, Walzer und Maſureks aller Art, widmet Reflektanten ſeine Kompoſitionen zu äußerſt mäßigen Preiſen. — Der elegante derr Kommerzieurath Aaron ſteht nachdenkſich vor der Börſe; da tritt ein kleiner, ſchäbiger Taugenichts an ihn mit der Frage heran:„Na, lieber Freund, wie geben Sie Ruſſen?)— Entrüſtet wendet ſich der e um und ſpricht würdevoll:„Erſtens bin ich für Sie der Herr Kommerzienrath Aaron; zweitens bin ich nicht Ihr lieber Freund und drittens— per wann wollen Sie ſie haben?“(Luſt. Bl.) — Ein alter Artillerie⸗Oberſt iſt ſo taub, daß er, als neulich der Pulverthurm der Feſtung in die Luft flog, ſich ärgerlich vom Sofa erhob und knurrend„Herein! rief. — Guter Troſt. Geiſtlicher:„Tröſten Sie ſich meine Tochter, bald werden Sie, des Irdiſchen entrückt, im Himmel ſein.— Alte Jungfer:„Ach, wie freue ich mich Dort werden ja die Ehen geſchloſſen.“ 8 Arzt und Advokat. Arzt: Sie müſſen— ſtehen, daß Ihre Beſchäftiaung aus den Menſchen keine Engel macht.“— Advokat:„Darin können wir allerdings mit der Ihriaen nicht konkurriren. r. mußt vor d mit bloß dern horit Prado. Die letzten Wochen. Ueber Prado's Verhalten in den letzten Wochen wird u Paris geſchrieben: Seit dem 15. November, dem Tage Iiher Einkerkerung in dem Gefängniſſe Grande Roquette. hat ſh Prado ſo ziemlich gleichmüthig in ſeinem Benehmen ge⸗ iit Er unterhielt ſich nur wenig mit den Gardeſoldaten, i den größten Theil des Tages auf dem Bette, die Cigarette Munde, und mit Lektüre insbeſondere von Reiſebeſchreib⸗ Ihhen. beſchäftigt. Der Abbé Faure, der Almoſenier des Ge⸗ Ihiſſes, beſuchte ihn häufig nie, ohne ihm Cigarrettenpapier Tabak mitzubringen, und ſuchte den zum Tode Verurtheilten ſirgeiſtliche Tröſtung empfänglich zu machen: allein Prado zeigte uuch nicht das mindeſte religiöſe Gefühl oder Verſtändniß. iin neiſten beſchäftigte es ihn ſtets, Gewißheit über ſein end⸗ ſliges Schickſal zu erlangen. Ein Gnadengeſuch zu unter⸗ lachnen, hatte er ſich geweigert und ſich mehrmals in Ge⸗ hrächen mit ſeinem Vertheidiger Mr. Combly und dem urch die Hand der Gerechtigkeit kfängniß⸗Direktor Beanquesne gegen jede Strafherabmilder⸗ ung von Seite des Präſidenten der Republik geäußert.„Ich 1 keine Begnadigung, pflegte er dann zu ſagen;„wenn Caſſationshof entgegen meiner Vermuthung, ſich für die Aerfung meines Recurſes erklärt, dann möge man der Züftis freien Lauf laſſen und mich hinrichten!“ Zwiſchen Leben und Tod. Am Freitag Morgens im erſten Frühlicht wurde der ktauenmörder Prado in Paris hingerichtet. Der Tod exrreichte den Verbrecher Prado war bis wenige Minuten, ehe er ſeinen ibten Gang antreten mußte, über ſein Schickſal im Unklaren klaſſen worden. Auch in der franzöſiſchen Hauptſtadt, wo gan durch Wochen und Monate mit fieberhafter Aufregung ias wechſelnde Geſchick des faſt berühmt gewordenen Ver⸗ lrechers verfolgte, herrſchte tiefes Dunkel darüber, daß die Stunden Prado's gezählt ſeien. Kaum ein paar Hundert Perſonen in der Millionenſtadt hußten davon, daß das Todesurtheil vollzogen werden ellte. Aus dieſem Grunde unterblieben auch bei der Hin⸗ ſchtung des Frauenmörders jene aufregenden und lärmenden Heenen, die ſich bei ähnlichen traurigen Anläſſen oft genug kteignet hatten. Tiefe Nacht lag über den Straßen von Paris, dem Gefängniſſe von La Roquette die erſten Zuſchauer ahten. Um das Gebäude zog ſich bereits ein doppeltes Spalier von Soldaten. Durch die ſtille Nacht vernahm man ſu kurzen Pauſen das ungeduldige Scharren der Pferde einer Schwadron der Garde Républicaine, deren Reiter hier Wache flelten, ab und zu das Aufblitzen eines Bajonnets, dann in rzen Pauſen das geheimnißvolle Flüſtern und Murmeln der anwachſenden Zuſchauer. Mit einemmale, die vierte Stunde gatte erſt geſchlagen, eilten die Diener des Gefängniſſes her⸗ das Blutgerüſte errichten. Alles drängte ſich dazu, das traurige Schau⸗ ick in nächſter Nähe zu beobachten. In einer Stunde war us Werk vollzogen, deſſen Ausführung der Henker Monſieur eibler ſelbſt überwachte. Handwerker, die zu ihrer Tages⸗ beit ſich rüſten, ziehen in kleinen Gruppen vorüber und lalten einige Augenblicke ſtill; Andere wieder, von dem blu⸗ igen Schauſpiel, das ſich hier abſpielen ſollte, angezogen, irgeſſen heute ihres Berufes und vermehren das Häuflein der Zuſchauer. us dem Gefängniſſe, auf das die Blicke der Neugieri⸗ en mit ſcheuer Haſt ſich richten, dringt noch immer kein ſchien, den Unwilligen zur Umkehr 0 blo Faut. Dort ſchläft Prado einen tiefen Schlaf, wie der Ge⸗ krechteſten Einer. Er hatte bis 2 Uhr Nachts gewacht und lich, wie ſo oft vorher, mit der Abfaſſung eines Briefes an znen Rechtsvertreter beſchäftigt, in welchem er die bitterſten klagen über ſeine verfehlte Art der Vertheidigung an ihn Uchtete. Dann erſt ſuchte er die Nachtruhe anf. Ein ſchreckliches Erwachen. Nach 7 Uhr Morgens wurde Prado von ſeinem Lager gufgeſchreckt. Der Polizei⸗Chef Goron trat in die Zelle, um dei Frauenmörder das letzte Urtheil zu ſprechen. Prado, Per beim Nahen des Polizei⸗Chefs ſofort von ſeinem Lager dufgeſprungen war, trat dieſem mit einem leichten Lächeln ſam die Lippen entgegen. Er erwaxrtete, vielleicht eine gute Nachricht von ihm zu hören. Als Monſieuer Goron jetzt das entſcheidende Wort ſprach, verließ auch den Verbrecher hicht ſeine unerſchütterliche Ruhe. Er verbeugte ſich mit gaſt übertriebener Höflichkeit vor dem Polizei⸗Chef und bat, ihm nur einige Zeit zu gönnen, um ſeine Toilette zu vollen⸗ den. Prado kleidete ſich mit ſtutzerhafter Eleganz zu ſeinem letzten Gange. Er ordnete noch einmal ſein Haar, warf einen zufriedenen Blick auf ſeine Lackhalbſchuhe, aus denen der rothe Seidenſtrumpf hervorlugte und verneigte ſich wie⸗ der vor Monſieur Goron, als wollte er ihm ſagen:„Allons, ich bin fertig!“ In dieſem Augenblicke betrat der Geiſtliche des Gefängniſſes die Zelle, um dem Frauenmörder Troſt zu⸗ Aſprechen. Als Prado aber den Prieſter erblickte, winkte er ihn mit beiden Händen ab. Und mit bitter⸗höhniſchem Lächeln rief er ihm zu:„Ihren Zuſpruch, alter Herr, bedarf ich licht! ergebens ſuchte der Geiſtliche, der tief erſchüttert zu bewegen. Aber Prado Weigerte ſich ſtandhaft. Sie wollen mir“ ſchnitt er endlich alle Einwendungen des Prieſters ab,„Troſt von Gott bringen, aber Gott läßt einen Unſchuldigen nicht durch Henkershand nichten!“ Jetzt erinnerte der Polizei⸗Chef Goron daran, daß keine Zeit mehr zu verlieren habe.„Wohlan“, ſchrie rado, wie von einem wilden Taumel fortgeriſſen, die Hände guch erhebend,„gehen wir auf den Schlachtplatz!“ Ein iguet von vier Infanterie⸗Soldaten, das vor der Thür der Zelle mit aufgepflanztem Bajonett harrte, nahm jetzt Prado iu ſeine Mitte und langſam bewegte ſich die Gruppe, geführt hon dem Polizei⸗Chef und dem Prieſter, zur Richtſtätte. Wie die Menge des Frauenmörders anſichtig wurde, giug ein rmeln der Erregung durch ihre Reihen, und wie 5 ein Zeichen entblößten die Männer das Haupt. Alle licke ſind auf den Unglückſeligen gerichtet. Prado verſucht ſprechen, aber mit dem Rufe: Ich kann nicht mehr! ſenk er zuſammen. Ein Aufſchrei— und der Frauenmörder kado hat aufgehört zu ſein. Nur mit Mühe vermag das elitär die Menge, die zur Richtſtätte drängt, zurückzuhalten. Leichnam Prado's wird inzwiſchen in einen Wagen ge⸗ boben, der bald darauf den Platz verläßt, um den Körper len Gerichteten nach dem Friedhofe der Verlorenen zu en. rado ſtarb, ohne ein Geſtändniß gemacht, noch ſeinen wahren Namen genannt zu haben. Seine letzten Worte gren:„Dieſe Viper, dieſe Eugenie!“ —— Theater und Muſtk. er bad. Hof⸗ und National⸗Tbeater in Mauubeim. Prezioſa. In Ermangelung eines paſſenden Weihnachtsſtückes bodſ⸗ geſtern Nachmittag Prezioſa ihre Künſte und Reize ur dem großen und kleinen Volke entfalten, ohne aber da⸗ mit einen beſonderen Enthuſiasmus zu erwecken. Um nicht 8 5 dem ſpaniſchen Publikum die Köpfe zu verdrehen, ſon⸗ 9 auch im Zuſchauerraume zu entzücken, muß die Sen⸗ drita neben der unerläßlichen Vorbedingung eines erkleck⸗ lichen Quantums natürlicher Anmuth und Grazie auch die 1. Dezember⸗ General⸗Anzeiger. richtung des Frauenmörders Fähigkeit beſitzen, den Bolero zu tanzen und lieblich zu ſingen, e Hin 5 2 zum Mindeſten aber ſollte ſie deklamiren können und im Stande ſein, deutſche Verſe fehlerlos zu ſprechen, dasjenige aber, was wir geſtern zu hören bekamen, klang allerdings recht ſpaniſch, bewies aber auch nur allzu deutlich, wie raſch man ſich ſprachliche Unarten angewöhnen und Gelerntes wieder vergeſſen kann. Weitaus das Beſte an der geſtrigen Vorſtellung, welcher der rechte Zug pöllig abging, iſt für das Ohr die liebliche Weber'ſche Muſik geweſen, für das Auge die geſchmackvolle Schlußdecoration, in welcher wenigſtens das rauſchende Waſſer der Cascaden Leben entwickelte, das den Künſtlern auf der Bügne völlig abhanden gekommen zu ſein ſchien. Herr Groſſer war redlich bemüht, als Schloßvogt Pedro etwas Abwechslung in den einförmigen und ſchleppenden Gang der geſtrigen Vorſtellung zu bringen, und die kleine Welt, welche gekommen war, um von Herzen zu lachen, fand wenigſtens bei ihm ihre Rechnung. Das ſehr gut beſetzte Haus wußte ihm dafür Dank, verhielt ſich jedoch im Uebri⸗ gen recht reſervirt und äußerte nicht jenen geräuſchvollen und reichlichen Beifall, der ſonſt bei Volksvorſtellungen das Merkmal einer animirten und dankbaren Stimmung zu ſein pflegt. Dr. Hermann Haas. Frankfurter Stadttheater.(Repertoire.) Opern⸗ haus. Dienſtag. 1. Jan., Nachmittags.„Märchenbrunnen“. Abends„Mignon“— Mittwoch,.: Nachmittags„Märchen⸗ brunnen“.— Donnerſtag,.: Nachmittags„Märchenbrunnen“ Abends„Hamlet“. Freitag,.:„Wilhelm Tell“. Samſtag, .: Nachmittags„Märchenbrunnen“, Abends„Joſeph in Egypten“. Sonntag,.: Nachmittags„Märchenbrunnen“, Abends„Euryanthe“. Schauſpielhaus. Dienſtag, 1. Jan.:„Madame Bonivard“,„Der dritte Kopf“. Mittwoch,.:„Stützen der Geſellſchaft“. Donnerſtag,.:„Der Gnadenlöhner“. Sam⸗ ſtag,.:„Madame Bonivard“,„Der dritte Kopf“. Sonn⸗ tag,.:„Zwiſchen zwei Herzen“. Schauſpiel von Richard Voß.— Montag,.:„Unſere Zeitung“.— Dienſtag,.: „Zwiſchen zwei Herzen“. Reueſtes und Celegramme. *München, 29. Dez. Im Auftrag des Prinz⸗ Regenten begeben ſich die beiden Armeekorps⸗Komman⸗ danten Prinz Leopold und General v. Orff dieſer Tage nach Berlin, um mit den übrigen deutſchen kommandirenden Generalen dem deutſchen Kaiſer die Glückwünfche zum beginnenden Jahre darzubringen. *Paris, 29. Dez. Deputirtenkammer. Camelinat (Arbeiterpartei) beantragt einen Straferlaß für Perſonen, die wegen Ausſtands⸗, politiſcher oder Preßvergehen ver⸗ urtheilt ſind. Floquet erklärt, die Regierung ſei geneigt, Mitbürger zu begnadigen, die ſich vom Augenblick hatten hinreißen laſſen, ſie könne dieſe Milde jedoch nicht auf die berufsmäßigen Verhetzer ausdehnen. Basly(Arbeiter⸗ partei) ſagt, ſeit Carnot die Präſidentſchaft angetreten, habe man auf ſeine Milde gebaut. Floquet bemerkt dem Redner, er möge ſich an die Miniſter halten, nicht den Präſidenten der Republik in die Erörterung hineinziehen. Senat. Der Berichterſtatter des Budgetausſchuſſes empfiehlt, die Aenderungen der Kammer zu genehmigen. Der Berichterſtatter beantragt ſodann, den von der Kammer verworfenen Zuſatzantrag zu Artikel 30, welcher der Regierung das Recht entzieht, neue Eiſenbahnconceſ⸗ ſionen zu verleihen, wieder herzuſtellen. Nach langer Be⸗ rathung wird der Zuſatzantrag trotz lebhaften Wider⸗ ſpruchs des Finanzminiſters mit 139 gegen 97 Stimmen angenommen.(Dieſer Beſchluß, der bedingt, daß das Budget nochmals an die Kammer zurückgeht, erregt großes Aufſehen.) Das Geſammtbudget wird ſodann mit 266 gegen 18 Stimmen genehmigt. Bei der Berathung des außerordentlichen Kriegsbudgeis wird Art. 1 angenommen. Buffet ſchlägt vor, neue Kriegs⸗Ausgaben nur nach Maß⸗ nahme des noch verfügbaren Ueberreſtes aus der 4½0% Anleihe zu bewilligen. Man brauche nicht nur eine tüchtige Armee, ſondern auch gute Finanzen; wenn jedoch heute ein Krieg, den Frankreich nicht ſuche, ausbrechen ſollte, ſo würde das eine erſchreckende Kataſtrophe be⸗ deuten. Freyeinet bekämpfte den Antrag Buffets. Schließlich wird der Zuſatzantrag Buffet, daß der Kriegs⸗ miniſter die Arbeiten mit den verfügbaren Hilfsmitteln von 117 Millionen anſtatt der nöthigen 238 Millionen be⸗ ginnen ſolle, mit 170 gegen 111 Stimmen verworfen. * Rom, 29. Dez. Der Papſt richtete unter dem 25. d. an ſämmtliche Biſchöfe der römiſch⸗Akatholiſchen Kirche die Enzyklika:„Am Jahresausgang.“ Er dankt darin Gott für die Tröſtungen, welche ihm durch die Jubelfeier geworden ſeien und ſpricht dem Episkopat und allen Katholiken ſeinen Dank für die ihm zu Theil ge⸗ wordene Bekundung ihrer Zuneigung und Ergebenheit aus. In dieſer Enzyklika wolle er die Aufmerkſamkeit auf die Pflichten des chriſtlichen Lebens lenken, denn der Glaube ohne die chriſtlichen Tugenden und Werke ſei eitel. Leider wichen die Sitten unſerer Zeit von den evangeliſchen Prinzipien ab. Die Tendenz des Jahr⸗ hunderts ſei auf materielle Intereſſen gerichtet, aus wel⸗ cher Richtung der Hochmuth, die ſchlechte Preſſe, die ſchlechten Theater, die Demoraliſirung der Künſte, das Betreten falſcher Bahnen beim Unterrichte in den Schulen, die materialiſtiſchen und atheiſtiſchen Tendenzen, die Ver⸗ dunkelung des wahren Rechtsbegriffs, ſowie die Schädig⸗ ung des privaten und öffentlichen Lebens entſprängen. Auch Sozialismus, Nihilismus und Kommunismus ſeien Früchte dieſer auf materielle Genüſſe gerichteten Tendenz. Das Heil liege allein im Chriſtenthum. Der Papſt empfiehlt zum Schluß die Wiederherſtellung des chriſtlichen Lebens in Demuth, Selbſtverleugnung, Ergebung u. muthvoller Uebung der Tugend, und betont die beſondere Nothwendigkeit der Tugendhaftigkeit für den Klerus. Er erfleht den Frie⸗ den für das Menſchengeſchlecht, damit Alles zur Ruhe und Ordnung zurückkehre.— Der Papſt ſpendet für die Armen Roms 50,000 Franken, ebenſoviel für die italieniſchen Seminare; er wird im nächſten Konſiſtorium insgeſammt drei italieniſche Kardinäle ernennen. * Neapel, 29. Dez. Heute Mittags fand hier das Leichenbegängniß Maneini's unter Betheiligung der Ver⸗ 38. Seite treter des Königs und Parlaments, des Juſtizminiſters, der Behörden, von Deputationen in großer Anzahl, von Offizieren und Studirenden feierlich ſtatt. 14 * — unnheimer Handelsblatt. Mannheimer Effekteubörſe vom 29. Dezember. Der Verkehr an der heutigen Börſe war ziemlich belebt, die Tendenz im Gegenſatz zu Frank Alkaliaktien zogen bedeutend an furt auf der ganzen Linie feſt. und blieben zu 187.75 geſucht; ebenſo zeigten ſich für Oberrheiniſche Verſ.⸗Aktien Liebhaber, der Cours ging auf 320, ohne daß ſich hierzu Abgeber gefun⸗ den hätten. Auch andere Verſicherungsaktien notirten heute höher. Mannbeimer Rück 420, Württemb. Transport 830, Badiſche Schifffahrts⸗Aſſekuranz waren dagegen zu 1440 oſſe⸗ rirt. Brauereiaktien waren ebenfalls ſehr lebhaft und gingen zu erhöhten Courſen um. Eichbaum zu 181.50, Ludwigshafener Brauerei 222.50. Anilinaktien notirten 286.50 B. Coursblatt der Mannheimer Börſe vom 29. Dezember. Obligationen. 4 Bad. Oblig. Mart 105.10 B. „„ 1886 109.— b 5 5 fl. 102.60 G. 3¼„ fl. 4 T. 100 Looſe 139.50 G. 108— G. 4 Reichsanleihe 357 108.— bz. * 4 Preuß. Conſol 107.50 bz. 3½„ 5 104.— bz. 4 Bayer. Obligationen Mk. 107.— G 4 Pfälz. Ludwigsbahn Mk. 104 75 G. 4 Pfälz. Sudwigsbahn fl. 102.50 G. 3½ Rhein. Hyp.⸗Pfandbriefeſ 98.70 bz. 4 R. Hyp. Pfandbr. S. 40-49100.30 B. 4 48—49 102.40 G. „„ 4½„ 5 18880100.50 B. 1 Com. O. 100.— G 30½ Mannheimer Obl. 101.— G. 1885 108.— B. 4„ 4 Heidelberg 108.25 B. 3— Sie i. B. Obligat. 101.— G 4½ Ludwigshafen Mk. 108.50 G. 4 ö 1 4½ Wagh. Zuckerfabrik 102.75 G. 4„ Maxbahn 104.10 G. 5 Oggersheimer Spinnerei 101.70 8 3 Nordbahn 103.10.5 Verein Fabriken 99.— B. 3/„— Priorit 101.20 B. 5 Weſteregeln Alkaliwerke 104.— G. Actien. Badiſche Bank 111.— bz. Brauerei Schwartz 159.— B. Rheiniſche Creditbank 125.10 bz.[Bierbrauerei Sinner 166.50 G. „, Hyp.-B. 50 pCt. E. 128.50 G. Malzfabr. Hochheim—.— Pfälziſche Bank 125.— bz Werger ſche Branuerei 108 25 G Mannheimer Volksbank 119 50 G.]Badiſche Brauerei 109.50 B. Deutſche Unionbank 95.— G. Mannh. Dampfſchleppſchiff. 121.50 bz. Pfälziſche Ludwigsbahn 234.- G. Cöln. Sie e 91.— 8. „ Maxbahn 140.— G. Bad. Schifffahrt⸗Aſſecuranz 1440. B. 1 Nordbahn 109.25 G. Bad. Rück- u. Mitverſich. 640.— B. Heidelberg⸗Speyerer Bahn 30.50 G. Verein Chem. Fabriken—.— Badiſche Anilin u. Sova 236.507B. Weſteregeln Alkaliwerke 187.75 G. Hofmann u. Schötenſack 125 75 B. Verein Oelfabriken 128 50 G. Waghäusler Zuckerfabrik 93.— G. Mannheimer Zuckerraſfin. 90.— bz. Mannheimer Aktienbrauerei 206 50 8. Eichbaum-Brauerei 181 50 G. Ludwigshafener Brauerei 223.50 G. Schweßzinger Brauerei 81.58 B. Brauerei z. Storch 136 50 B. Heidelberger Aetienbrauereiſ149 50 G. Mannheimer Verſicherung 555.— 5ß. Mannheimer Rülckverſich. Wllrtt. Transportverſich. Oberrhein. Verſ.⸗Geſellſchaſt 320.— G. Oggersheimer Spinnerei 50.50 G Ettlinger Spinnerei 127.50 Mannheimer Lagerhaus 97.— Deutſche Seehandl. 25.— 8 Manuh. Gum. u. Asbfbrk.] 48.— G. Karlsruher Maſchinen—.— Huttenheimer Spinnerei Nähmaſchinen Haid u. Neu—.— Nähmaſchinen Gritzner—.— Speyerer Dampfziegelei Frankfurter Mittagbörfe. Frankfurt a.., Stimmung machte heute nach kurzer Den Anlaß erbiſ gab Berlin, matteren Strömung Platz. woſelbſt man von hier nicht wiſſen wollte. 29. 95 5 Die geſtrige feſte ei einer ausgeſprochen bekannten ſerbiſchen Unruhen Auch die Vorlage wegen Schaffung einer öſterreichiſchen Kriegsdampferflottile auf der Donau und die von einem Hamburger Blatte für demnächſt angekündigte Vorlage zur Vermehrung der deutſchen Artillerie wurde in's Treffen geführt. Vorwand dienen müßte, um ei auftretendes Realiſationsbedürfniß Liquidation hat in einer Reihe von und Marienburger, Duxer und poſitionen gezeigt, denen nur reſſen gegenüberſtehen. 5 die Induſtriepapieren war Berlin Es ſcheint aber, als wenn dies nur als n auf manchen Gebieten ſtärker u maskiren. Die letzte ebenwerthen Oſtpreußen Montanwerthe große Hauſſe⸗ ſehr unbedeutende Baiſſeinte⸗ ſen Papieren, ſowie in einigen prozentweiſe matter und das drückte auf die Geſammttendenz. Kreditaktien 1 fl., Diskonto 1¼ pCt. matter. Banken matter. Marienburger 4 pCt., driger. Schweizer Bahnen behauptet. Mecklenburger ca. 3 pCt. nie⸗ uxer ſeit geſtern Mittag etwa 10 fl., Buſchtherader 2 fl., Staatsbahn 1½ fl., Lombarden 1 fl. zurückgegangen. Lemberg⸗Czernowitzer auf die Verhandlungen mit der rumäniſchen Regierung ca. 1 fl. ge⸗ ſtiegen.— Ausländiſche Fonds wenig verändert. Von In⸗ duſtrieaktien Bad. Anilin befeſtigt. Privatdiskonto 3¼ pCt. Frankfurter Effektenſocietät. chluß courſe: S Bank 160.90, Deutſche Bank 17 Gotthard 130.60, Central 123, Kreditaktien 259, Darmſtädter 0,70, Dresdener Bank 143.20, Nordoſt 101.70, Jura 106.30, Union 91.70, Weſtbahn 30, 5 pCt. Italiener 94.90, 3 pCt. do. 61.30, Heidelberg⸗Speyer 31, Mecklenburger 149.50, Duxer 357¾, Lemberg⸗Czernowitz 179, Elbthal 170¾, Prag⸗Duxer⸗ Prior.⸗Aktien 33 ¼, Marienburger 86,90, 4 pEt. ungar. Gold⸗ rente 85.55, Papierrente 78.40, 4 pCt. Egypter 88.65, Otto⸗ man. Zoll⸗Obl. 68.95, 4 pCt. Griechen 74.95, 4½ pet. Ar⸗ gentiner 87, 6 pEt. Mexikaner 91.15, Badiſche Zuckerfabrik 93.80, 3 pEt. Portugieſen 64.90. Bei ruhigem Verkehr erſuhren die weittggeſe über⸗ wiegend mäßigen Rückgang. ecklenburger Eiſenbahnaktien notirten anſehnlich niedriger, dagegen waren Schweizer Weſt⸗ aktien gebeſſert. Amerikaniſche Produkten⸗Märkte.(Schlußcourſe vom 29. Dezember.) New⸗Nork Chicago Monat Weizen Mais Schmalz Cafſee Weizen Mais Schmalz Januar 1015 46—— 14.80 101½ 347se—— Februar————— 16 80——— 1 50 22 Apri——— 14.88——— Mai 107— 43—— 14.90 108% 377˙Lt— Juni 106/——————— Juli ß T2S2E00 0 Auguſt————.———— September———— 15.10————— Oktober——————— November—————. 2 Dezember 1015/ 46———d—.— 101¼ 344— Lear——————— Geld⸗Sorten. Dukaten Mk..70— Ruſſ. Imperials Mk. 16.74—69 20 Fr.⸗Stücke„ 16.16—12 Dollars in Gold„.20—16 Engl. Sovereigns„ 20.38—28 Waſſerſtands⸗Nachrichten. Rhein Mainz, 29. Dez..70 m. +.18. hein. Bingen, 29. Dez. 1,32 m. 4..12. Kouſtanz, 29. Dez..93 m.—.02.Kaub, 29. Dez.40 m. +.12. Hüningen, 29. Dez..34 m.—.02.] Koblenz, 29. Dez..10 m. +.07. Kehl, 29. Dez..27 m.—.00. Köln, 29. Dez..11 m..08. Lauterburg, 29. Dez..82 m.—.08. Maxau, 28 Dez..13 m—.02. Mannheim, 29. Dez..80 m. +.00. Ruhrort, 29. Dez..48 m. +.29. Neckar. Mannheim, 29. Dez..88..01 m. Friedrich Büh er, Mannbeim D 2 No. 11— Theaterstrasse— D 2 No. 11 Weißwaaren u. Waäſche⸗-Geſchäft Specialität: Anfertigung von Herren-, Damen u. Kinderwäschs, 255 Seneral⸗Anzeiger J. Die Handhabung der Bau⸗ polizei betr. 833) No. 97,195. Mit Bezug auf die diesſeitige Bekanntmachug vom 9. November d. Is. in No. 292 d. Bl. weiſen wir die Bauunter⸗ nehmer, bauleitenden Techniker und Bauhandwerker in hieſiger Stadt auf die gemäß der Ver⸗ ordnung vom 21. März d. JIs. unterm 22⁵538 1. Januar 1889 in Kraft tretende Abänderung der Landesbauordnung vom 5. Mai 1869 noch beſonders hin, ſoweit hiedurch die Beſtimmungen der im Uebrigen noch weiter Geltung beſitzenden Bauordnung für die Stadt Mannheim vom 6. Mai 1879 beeinflußt werden. I. Genehmigungs⸗ und anzeige⸗ pflichtige Bauten. a. ben Baugenehmig⸗ ung bei dem Bezirksamte iſt ein⸗ zuholen(8 51 Abſ. 1.⸗O.): bgeſehen von den Fällen, in welchen geſetzliche Vorſchriften Geſtgeſoh§ 57 und folgende, eſetz vom 20. Februar 1868, Artikel 11, 15, 16, Straßengeſetz § 81, Waſſergeſetz Artikel 86, Ge⸗ werbeordnung 8 16 u. ſ..) die Ausführung von Bauten an eine beſondere Erlaubniß knüpfen, u der haulichen Herſtellung ene, An⸗ und Umbau) von Wohn⸗ und ſonſtigen Ge⸗ bäuden mit Feuerung, von Fabriken und Werkſtätten, ferner von Bauten, welche um Aufenthalt größerer Men⸗ 158 zu dienen beſtimmt ind, und von ſolchen Gebäu⸗ den ohne Feuerung, deren Länge oder Tiefe 24 Meter oder mehr beträgt, owie zu der mit einer Ver⸗ ünderung des Grundplanes verbundenen Aufführung neuer Stockwerke oder eines Knie⸗ 9007 in den bezeichneten Ge⸗ äuden b. Anzeige an das Bezirksamt vor Beginn der Bauarbeiten nach unten erfolgender näherer Anweiſung hat, ſoferne nicht be⸗ ſondere Erlaubniß oder baupoli⸗ zeiliche Genehmigung zu erwirken iſt, zu 155(§ 55..): Vei der Vornahme von einzel⸗ nen Hauptveränderungen und e an be⸗ ehenden Bguten der in 8 51 be⸗ zeichneten Art, insbeſondere bei der der Veſeabto Ver⸗ etzung oder Beſeitigung von Mfaſtangzmauken, Tragbal⸗ ken, Durchzügen oder Ge⸗ wölben, 5 bei der ee eines oder mehrerer Stockwerke oder eines Knieſtockes, ſofern der Grundplan unverändert bleibt, bei der Anbringung eines neuen oder bei Aenderung eines heſtehenden Ae ee bei Erneuerung oder beim Unterfangen der Fundamente, bei Veränderung der Länge oder Breite des Gebäudes an Straßen oder öffentlichen —5 be baulicher Veränderun der Fgegden an Straßen un 75 ichen Plätzen, eim Anbgu von Balkonen, ——9 Erkern, Gängen und allerien und bei Anlegung neuer und bei Berſetzung oder Aenderung be⸗ ſtehen 1 rſtätten, inſo⸗ weit es ſich nicht ledi lich um das Setzen von Oefen und erden zu i Ge⸗ rauche än beſtehenden Ka⸗ A 0 gegepſche Bauaus anzeigepflichtige Bauaus⸗ run 55(8 550 1 zu betrachten, alle diejenigen Bau⸗ arbeiten, welche in 9 2 Ziff.—9 der ſtädtiſchen Bauordnüng auf⸗ 5 t und porſtehend nicht ſchon als ausdrücklich genehmigungs⸗ fa⸗ anzeigepflichtig bezeichnet N 0. Hiebei iſt noch beſonders hervorzuheben: 15 Hithetebnsoſftei iſt in inkunft die Herſtellung eines abrikgebäudes und einer Werk⸗ tätte auch ohne Feuerung. mbau. auch dann vor, wenn ein Bauwerf, zu deſſen Errichtung es keifſer Geneh⸗ migung bedurft hatte, in ein —5 e 12 in—5 Fech⸗ ordnun„0 0 neten At umgebaut 51 in der Regel, wenn es ſich bei elnem heſtehenden Gebäude um mehr als eine einzelne anzeige⸗ flichtige Veränderung oder aratur handelt. Bei Errichtung neuer Kamine, ſowie bei Ausbeſſerung oder eilweiſer Erneuerung der amine unter Dach(b. h. von der 120 ff fot ſ0 würts der re iſt ſpäteſtens von der Lollendun, des Baues aber vor der Verputzung Anzeige an das Großh. Bezirksamt zu 5 18 55b der.⸗D.) II. vorlage u. Baugeſuch. orſchriften der 9 8, 4 und 5 der ſtädtiſchen Bauordnung in eziehung ſind im We⸗ dürch die Verordnung Dem Wiichen Bauh 100 riftli augeſuche Pläne in doppelter beizuſchließen: „ein— erforderlichenfalls von zinem Geometer— gefertigter Situationsplan, welcher Bauplatz mit ben auf dem⸗ ſelben ekwa vorhandenen Ge⸗ uden, ſowie die angrenzen⸗ den Gebäude und Grundſtücke, unter Angabe der Eigenthums⸗ Wenzen und der Namen der 10 e 14 Eigenthümer, die auf dem Bauplatz befindlichen Kanäle und Waſſerläufe, Brunnen⸗ ſchachte, Gruben und ähnliche Anlagen, ferner die vorbei⸗ führenden Straßen, unter An⸗ gabe ihrer Breite, ſowie der beſtehenden oder in Ausſicht genommenen Bauflucht, endlich auch die beabſichtigte Bauher⸗ ſtellung einſchließlich der Brun⸗ nen, Gruben und ähnlichen An⸗ lagen unterſcheidbar bezeichnet; ein Grundriß des Kellerge⸗ ſchoſſes mit Angabe der etwa vorhandenen gemeinſchaftlichen Mauern, deren Theilung durch die Grenzlinie anzudeuten iſt; 3. die Grundriſſe ſämmtlicher Stockwerke, in welchen die Richtung der Balken einge⸗ zeichnet iſt, unter Angabe der Beſtimmung der Räuüme und Bezeichnung der Feuerungs⸗ anlagen; 4. ein vollſtändiger Ouerdurch⸗ ſchritt, mit Angabe der Schnitt⸗ linie, auf welcher er genom⸗ men iſt; die Anſichten ſämmtlicher Fa⸗ caden. Außergewöhnliche Bauten, ſo⸗ wie Konſtruktionen in Eiſen ſind durch beſondere Detailzeichnung und Beſchreibung vollſtändig zu erläutern und durch ſtatiſtiſche Berechnungen zu begründen. Auch ſonſt können, wenn das zur Prüfung und Beurtheilung eines Bauvorhabens erforderlich erſcheint, weitere Zeichnungen, ſchriftliche Erläuterungen, Feſtig⸗ keits⸗Berechnungen ꝛc. verlangt werden. Bei Umbauten müſſen die Bau⸗ eichnungen den beſtehenden und en künftigen Zuſtand deutlich und durch verſchiedene Farben kenntlich machen. Die neuen Bau⸗ ſee en ſind mit rother, be⸗ * 1 ſtehende Baulichkeiten aber, ſoweit ie eine Aenderung nicht erfahren, mit ſchwarzer und, ſoweit ſie be⸗ ſeitigt werden ſollen, mit gelber Farbe zu bezeichnen. Endlich iſt bei Vorlage des Baugeſuchs— nöthigenfalls unter der Nipellements— an⸗ zugeben, in welcher Weiſe das zu errichtende oder umzubauende Ge⸗ bäude entwäſſert werden ſoll. Der Situationsplan iſt im Maß⸗ ſtab von 1: 500, die Bauzeich⸗ nungen ſind in ſolchem von min⸗ deſtens 1: 100 auszuführen. Auf ſämmtlichen Plänen und Zeich⸗ nungen iſt der Maßſtab änzu⸗ geben; die Henpta e ſind auf denſelben einzutragen. Die Pläne, zu welchen gutes Material zu verwenden iſt, haben Bauherr und Planfertiger mit ihrer Unterſchrift und mit Datum zu verſehen; Beide ſind für die Richtigkeit der Vorlagen ver⸗ antwortlich. Wenigſtens ein Exemplar der Pläne iſt in einem zur Vereinigung mit den Akten geeigneten Formate(in Blättern oder in Heften von 33 em Höhe und 21 em Breite vorzulegen. Bei Einreichung des Bau⸗ geſuchs hat der Bauherr zu⸗ gleich diejenige Perſönlichkeit zu bezeichnen, verantwortliche Leitung des Baues übertragen wird. Tritt während des Baues ein Wechſel in der Perſon des Bauleiters ein 8 iſt hievon dem Bezirksamt dur ermittlung der Ortspolizeibe⸗ örde Anzeige zu 2 Verſahren in Bauſachen. a, In dem Verfahren zur Her⸗ beiführung der baupolizeilichen e g bei genehmigungs⸗ Nud igen Bäuten(I. a) tritt keine enderung ein; Eine beſonders eingehende Prü⸗ ung wird in Hinkunft die Frage er Abwaſſerleitung bei derar⸗ tigen Neubauten in der Richtun jeweils unterzogen werden, o ieſelbe den wn en der Verordnung Großh. Miniſteriums des Innern vom 27. Juni 1874, die Sicherung der öffenklichen Ge⸗ ſundheit und Reinlichkeit und des § 18 der ſtädtiſchen Bauordnung entſpricht und unliebſame Zuſtän⸗ de in Folge mangelhafter Ab⸗ leitung des Abwaſſers, wie ſolche bereits hervorgetreten ſind, nicht zu befürchten ſtehen; b. Bei blos anzeigepflichtigen Baugrbeiten(J..) iſt ſpateſtens Tage vor Beginn der Aus⸗ führung vom Bauherrn eine Be⸗ naue ſchriftliche Anzeige und Be⸗ ſchreibung des Bauvorhabens unter Bezeichnung des ausfüh⸗ renden Bautechnikers, ſowie unter Anſchluß der zur Erläuterung nöthigen Pläne bei dem Gr. Be⸗ irksamte einzureichen. Die hin⸗ des Inhaltes und der eſchafſenheit der Pläne für ge⸗ nehmigungspflichtige Bauten ge⸗ troffenen Beſtimmungen finden hier gleichfalls An⸗ wendung(§ 55 V..) Bei zweifelhaften Fällen wird da Vermeidung von Weiterungen as Verfahren der förmlichen Bau⸗ genehmigung einzuhalten ſein. e. Genehmigungspflichtige Bau⸗ ten dürfen erſt nach Zuſtellung der Genehmigungsverfügung be⸗ gonnen werden. Wird bei blos anzeigepflichtigen Bauarbeiten nicht binnen 14 Tagen nach Einreichnung der Anzeige bei dem Bezirksamte(worüber auf Verlangen Beſcheinigung er⸗ theilt wird) dem Geſuchſteller er⸗ öffnet, daß die Bauausführung zu beanſtanden, d. h. nicht oder nur unter Bedingungen zeiz aſten ſei, ſo darf mit der Arbeit ange⸗ fangen werden. d. Wird von der ertheilten Baugenehmigung binnen f0 f friſt kein Gebrauch gemacht, ſo iſt ſie erloſchen. Wird bei anzeigepflichtigen Bau⸗ arbeiten die Ausführung nicht binnen einem Jahre nach Ein⸗ welcher die.⸗ reichung der Anzeige begonnen, ſo hat der Bauherr ſpäteſtens 14 Tage vor Beginn der Aus⸗ führung die Anzeige zu erneuern. Unterbleibt letzteres, ſo hängt die Fortſetzung des Baues von der beſonderen Erlaubniß des Bezirksamtes ab(§ 55 d..⸗O.) L. Wenn gegen eine baupolizei⸗ liche Verfügung oder Anordnung des Bezirksamtes Beſchwerde oder Einſprache erhoben werden will, ſo hat dies binnen 14 Tagen von der Eröffnung der bezirks⸗ amtlichen Verfügung an gerechnet zu deſch den(8 50.⸗O.) V. Baukontrole. Bezüglich der polizeilichen Auf⸗ ſicht über die Bauausführung iſt neben den Beſtimmungen des 8 75 der ſtädtiſchen Bauordnung in Hinkunft ganz beſonders fol⸗ gendes zu beachten. „Späteſtens mit dem Be⸗ ginn eines genehmigungspflich⸗ tigen Baues iſt hiervon durch den Bauherrn oder im Falle ſeiner Abweſenheit oder ſonſtigen Ver⸗ hinderung durch den Bauleiter dem Bezirksamte Anzeige zu er⸗ ſtatten.(§8 53 der.⸗O.) 5 Zu den bisherigen Baurevi⸗ ſionen(nach Vollendung des Roh⸗ baues und vor Ingebrauchnahme zur Wohnung) kritt eine weitere Beſichtigung, welche(neben der Reviſion der 7 ſtäd⸗ tiſche Bauordnung) ſtattzufinden hat, ſobald der Bau bis auf Sockelhöhe fertiggeſtellt iſt. Die Vornahme dieſer Prüf⸗ ungen iſt durch den Bauherrn oder bei deſſen Abweſenheit oder ſonſtiger Verhinderung durch den Bauleiter mittelſt entſprechender Anzeige rechtzeitig zu beantragen. Bei der Prüfung, welche auf Eingang der Anzeige thunlichſt raſch ſtattzufinden hat, müſſen dem Baukontroleur alle Theile des Baues in dem erforderlichen Maaße ſicher zugänglich und ſicht⸗ bar gemacht, ſowie der bezirks⸗ amtliche Baubeſcheid und ſämmt⸗ liche dazu Wane Bauzeich⸗ nungen vom Bauherrn oder Bau⸗ leiter vorgelegt werden, Dem Bezirksamt bleibt vor⸗ behalten, ſofern es nach Be⸗ ſchaffung des einzelnen Falles ſched erſcheint, im Baube⸗ cheid noch für weitere Ab⸗ ſchnitte der Bauausführung die Vornahme einer Baurebi⸗ ſion vorzuſehen.(9 54 der.⸗O.) V. Verantwortlichkeit für die Bauausführung. „Durch die in den pvorherge⸗ henden Beſtimmungen vorge⸗ ſchriebenen Prüfung ſowohl der Bauvorhaben und der darauf bezüglichen Pläne und Zeichnungen, als auch der be⸗ gonnenen und ausgeführten Bauten wird die dem Bau⸗ herrn, den Bauleitern, den gusführenden Technitern und Banhandwerkern hinſichtlich der Beachtung der einſchlägi⸗ 92 Polizeivorſchriften, ſowie inßchtlich der Sicherheit der Kosſtruktion obliegende Ver⸗ antwortlichkeit nicht aufgeho⸗ ben 15 5 gemindert.(§ 55 der Die Beſtrafung baupolizeilicher Hebertretungen erfolgt nach Maß⸗ gabe der für die Verfolgung von Uebertretungen geltenden allge⸗ meinen Beſtimmüngen. Entſteht dargus, daß bei der Leitung oder Ausführung eines Baues den allgemein anerkannten Regeln der uwiderge⸗ ſe ſk t* 55 loung 0 rafge e Verfolgung nach§ 380 des.⸗St.⸗G.⸗B. her⸗ beizufüühren. 47 der.⸗O.) Die Bethei 415 werden auf dieſe neuen Beſtimmungen unter Hinweis guf die aus der Zu⸗ widerhandlung ſich ergebenden ſam ge⸗ macht. Abdrücke dieſer Bekanntmachung ſind bei der Druckerei des Ge⸗ nerglanzeigers 285 beziehen. Mannheim, 29. Dezember 1888. roßh. Bezirksamt ußbaum. Bekanutmachung. Am Sonntag, den 30. d.., werden die Schalter des Poſt⸗ amts von 8 bis 9 Uhr Vormittags und von 4 bis 8 Uhr Nachmittags geöffnet ſein. 5 22553 m 31. d. M. wird der Brief⸗ annahmeſchalter bis 9½ Uhr Abends für das Publikum offen gehalten werden. annheim, 29. Dezember 1888. Kaiſerli 1 Poſtam. er. beſonders aufmer Handelsxegiſtereſntrag. n das Handelsregiſter wurde unter Ordnungszahl 188 des Ge⸗ ellſchaftsregiſters Band VI zur irmia:„Zellſtofffabrik Waldhof“ in Mannheim eingetragen: Durch die eneralver⸗ ſammlung vom 5. November 1888 bi degehohugg pes leihert Die Erhöhung des ſeitherigen, aus 2,000000 2 beſtehen en Grundkapitals der Geſellſchaft durch Ausgabe neuer 1000 Stück Actien à 1000 M. um 1,000,000 M. beſchloſſen, und feſtgeſetzt, daß die neuen Actien nicht unter dem Kurſe von 120% ausgegeben wer⸗ den dürfen, 2. Die Beſtimmungen der 88 2, 5, 7, 11, 12, 18, 18 und 84 des, Seſenſchaftsöertrags abgeün⸗ ert. Hiernach iſt die Geſellſchaft nun auch berechtigt, bei induſtriellen Anlagen ähnlicher Art ſich zu betheiligen oder ſolche zu erwerben. Die alten 1000 Stück Actien 4 2000 M. werden durch Umtauſch umgewandelt in 2000 Stück Actien A 1000 M. 22566 Maunheim, 14. Dezember 1888. G Amtsgericht 3. 231. Oezender:? 1889 Humoristische Postkarten. 1889 8 Neujahrs⸗Gratulakionskarten. 13 2 Vorzügliche und große Auswahl der ſchönſten— Neujahrs⸗Gratulationskarten. 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Waldhüter Jakob Herbel 3. in Saändhofen. Mannheim, 29. Dezember 1888. Evängeliſche Collectur: Sauler. XI Sing-Verein. Sonntag, den 30. Dezember 1888, Abends 5 Uhr Bier-Frobe wozu höflichſt einladet 22497 Der Vorſtand. Puuſch-Eſſenzen feinſte Marken, per Flaſche M. 2.— M..50. Bordeaux⸗Weine zu Glühwein, 22470 per Flaſche ohne Glas M..—, Wathenheimer Schaummein per Flaſche M..50. Deutſcher Sect von Müller, Siligmüller, per Flaſche M..50 bis M. 5, Franz. Champagner von E. Mercier u. Eie, in Epernay per Flaſche M. 5. bis M..— Arac, Rum, Cognac ꝛc. Orangen u. Citronen. Johannes Meier, 1, 14, Telephon 370. Puuſc Cſenze der renommirteſten Marken von Mk..50 an, Vorzügliche 22541 Bordeaux-Weine, Rum, Arac, Cognac, Whisky, holl. Genever ꝛc., ſchönſte Tafelfrüchte Citronen und Orangen ꝛc. ꝛc. empftehlt Adolf Leo, E I, 6 E I, 6 Selbſtbereitete Punſch⸗Eſſenzen zu.80 und.25 per ¼ Fl. empfiehlt 22388 W. Sieberg, Apotheker Medieinal⸗Droguerie Selbſtbereitete 21647 Punſch⸗Eſſen; p. Haſche M..25. 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Kammerdiener des Grafen uſanne, ſeine Braut Cherubin, Page des Grafen Marzelline, Wirthſchafterin im Schloſſe nheim. onallhentet Figaro's Hochzeit. den 915 N SAHMHAHENN + 53. Vorſtellung. Abonnement B. 0 Herr Neidl. Frau Seubert. Herr Mödlinger⸗ Frl. Prohaska. . Frl. Sorger,. * des Grafen 8 1 5„ Frl. Bößl. Bartolo, Atꝑt d Baſtlio, Mufikmeiſter.„Herr Grahl. Don Curzio, Richter 5 Herr Peters. Antonio, Gärtner im Schloſſe, Oheim der Suſanne)%%%% ͤ Bärbchen, deſſen Tochter„„Frl. Wagner. Werrrreneerte, Anfang 6 Uhr. Ende 9 Uhr. Kaſſeneröffn. ½6 Uhr. Große Preiſe. Todes-Anzeige. Freunden und Bekannten die ſchmerzliche Mitthei⸗ lung, daß uns unſer lieber Gatte, Bruder und Schwager Herr Josef Mun: heute Morgen plötzlich durch den Tod entriſſen wurde. Die Beerdigung findet heute Sonntag, Mittags 2 Uhr, vom Allgemeinen Krankenhaus aus att. Um ſtille Theilnahme bitten Die tranernden Hinterbliebenen. Mannheim, den 29. Dezember 1888. daß unſere liebe Tochter, Schweſter und Nichte 22557 Todes-Anzelge. Freunden und Bekannten die traurige Mittheilung, 22560 Sophie Eberlein heute Vormittag ¼12 Uhr nach langem ſchwerem Leiden im Alter von 13½ Jahren, verſehen mit den heiligen! Sterbſakramenten, ſanft entſchlafen iſt. Mannheim, den 29. Dezember 1888. Die trauernden Hinterbliebenen Joſ. Eberlein mit Familie. Die Beerdigung findet Monta hr, vom Sterbehauſe Vormittags 10 den 31. Dezbr. 3, 13 aus ſtatt⸗ miß.