In der Poſtliſte eingetragen unter Nr. 2288. 0 Abonnement: 50 Pfg. monatlich, Bringerlohn 10 Pfg. monatlich, durch die Poſt bez. inel. Poſtauf⸗ ſchlag M..90 pro Quartal. Inſerate: Die Colonel⸗Zeile 20 Pfg. Die Reklamen⸗Zeile 60 Pfg. Einzel⸗Nummern 3 f. fg. (Badiſche Volkszeitung.) Mannheimer der Stadt Mannheim und Umgebung. (99. Jahrgang. Journal. Amts⸗ und Kreisverkündigungsblatt Erſcheint täglich, auch Sonntags; jeweils Vormittags 11 Uhr. (Nannheimer Volksblatt.) Telegramm⸗Adreſſez „Journal Mannheim,“ Verantwortlich: Chef⸗Redakteur ulius Katzz „Apfel. Rotationsdruck und Verlag der Dr. 5. S uch⸗ druckerei, (Das„Mannheimer Journal“ iſt Eigenthum des kafholiſchen Bürgerhoſpitals.) ſämmtlich in Mannheim. Doppel⸗Nummern 3 Ar. 3.(Celephan⸗Ar. 2l8.) Auflage über 11,300 Exemplare. (Notariell beglaubigt.) Der„General⸗Anzeiger“ der Stadt Mannheim und umgebung (Maunheimer Journal) iſt von heute ab eingetragen in der Poſtliſte unter Mo. 2288. Sämmtlichen neu eintretenden Abonnenten liefern 115 101 Verlangen den bis jetzt erſchienenen Theil des oman „Der Schwur am Sterbebett“ gratis und franco nach. Poſtabonnenten wollen die Nachlieferung 55 unſerer Expedition durch Poſtkarte ver⸗ angen. *Fandſchreiben des Großherzogs. Die„K..“ iſt ermächtigt, in Nachſtehendem ein Hand⸗ ſchreiben zu verbffentlichen, welches der Großherzog beim Jahresſchluß von Berlin aus an den Präſidenten und die Mitglieder des Staatsminiſteriums hat ergehen laſſen. Dasſelbe lautet: Lieber Herr Staatsminiſter Turban! Das ſcheidende Jahr mahnt Mich zum prüfenden Rück⸗ blick auf die durchlebte Zeit und zur Gewiſſensfrage, wie es mit der Pflichterfüllung in dieſer Zeit geſtanden, und ob keine Verſäumniſſe zu beklagen ſind. Wohl fühle Ich dabei den ganzen Ernſt dieſer Fragen, deren Beantwortung ſtets ungenügend bleiben wird. Sehr befriedigend aber geſtaltet ſich Mein Rückblick, wenn Ich zu ermeſſen ſuche, welche Stütze Mir in dem ereignißreichen Jahre 1888 von Denen zu Theil ward, die mit Mir die Sorgen und Pflichten der Regierung zu theilen berufen ſind. Da iſt nur ein Gefühl vorherrſchend und dieſem den rechten Ausdruck zu geben, ſollen dieſe Beilen verſuchen. Ihnen zunächſt ſage Ich aufrichtigen Dank für alle Hilfe, die Sie Mir ſtets und in allen Lagen mit ſo großer Hingebung gewährten. Die Treue und Fürſorge, welche Sie Ihrer hohen Aufgabe widmen, muß gekannt ſein, wie Ich ſie durch viele Jahre hindurch habe ſchätzen lernen, um mit Berechtigung ſagen zu können— es iſt das eine der hingebendſten Pflichterfüllungen, die gedacht werden kann. Fern von aller Selbſtliebe und frei von Vorurthei⸗ len ſtehen Sie über den wechſelnden Tagesanſchauungen der Parteiſtandpunkte und helfen dadurch das Steuerruder durch die Hochfluthen ſicher zu lenken, In gleicher Dankbarkeit ſchätze Ich die treue Weit⸗ wirkung der Mitglieder des Staatsminiſteriums an der vielfach obliegenden, theils ſo ſchwierigen Regierungs⸗ arbeit und ergreife dieſen Anlaß, Ihnen Allen für Ihr treues Wollen und erfolgreiches Wirken Meinen warmen Dank zu ſagen. Möge das neue Jahr dem Lande Segen und Wohl⸗ fahrt bringen! Unſerer gemeinſamen Thätigkeit aber möge der göttliche Segen nicht fehlen. Wie bisher, ſo baue Ich auch im neuen Jahr auf Ihren und Ihrer Kollegen treuen Beiſtand und hoffe, daß es Ihrer gemeinſamen Fürſorge gelingen wird, die vielfachen Aufgaben, welche das Intereſſe des Landes zu behandeln erfordert, zu gutem Ziele zu führen. Trachten wir darnach, daß die Störungen in dieſer Arbeit, welche ſo leicht aus dem leidenſchaftlichen Kampfe der Parteianſchauungen ſich ergeben können, durch die möglichſte Unbefangenheit der Regierung überwunden werden. In dankbarer Geſinnung verbleibe Ich Berlin, Ihr wohlgeneigter den Friedrich. An den Herrn Staatsminiſter Turban in Karlsruhe. *Eine Enthüllung. Die„Köln. Ztg.“ veröffentlicht jetzt in der Ang e⸗ legenheit Morier— jenes engliſchen Diplomaten, der 1870 von Darmſtadt aus Verrath getrieben zu haben beſchuldigt iſt— zwei Schriftſtücke, deren Verfaſſer der Major und Flügeladjutant des Kaiſers, v. Deines, iſt. Derſelbe hatte während ſeines Commandos bei der kaiſer⸗ Seleſeuſte und verkreitetſte Zeitung in Aaunhein und Umgebung. lichen Geſandtſchaft in Madrid Gelegenheit, dem Mar⸗ ſchall Bazaine zu begegnen, mit dem er, da er in ihm einen tapferen und unglücklichen Soldaten würdigte, dem⸗ nächſt wiederholt zuſammentraf. Die Schriftſtücke, welche den Auszug aus einem Bericht Majors v. Deines bilden, lauten: Madrid, 2. April 1886. Ueber eine Unterredung, welche ich kürzlich mit dem Marſchall Bazaine hatte, beehre ich mich nachſtehendes zu berichten: der Herr Marſchall ſagte unter anderem, die Tage nach dem 13. Auguſt ſei er in völliger Ungewißheit geweſen über alles, was beim Feinde vorging; es ſei ihm vorgekommen, als habe er, Hauptquartier und Generalſtab, eine Binde vor Augen; die Maires, Bauecn, die Gardes Foreſtiers, niemand habe ſeine Schuldigkeit ge⸗ than und Nachrichten gebracht. Allerdings ſeien die Lokhringer immer als ſchlechte Franzoſen bekannt geweſen,„vous con- naissez le proyerbe, Lorrain malin; trafte Dieu et soi- mame“.(Sie kennen das Sprichwort: Der Lothringer verräth Gott und ſich ſelbſt.) Die erſte Nachricht, fuhr der Marſchall fort, von dem Linksabmarſche der Deutſchen über die Moſel habe ich durch ein Telegramm des engliſchen Geſandten in Darmſtadt— deſſelben, der bis jetzt hier(kin Madrid) war— enthalten. Ich habe ſpäter noch einmal eine bezügliche Aeußerung provocirt. Der Marſchall ſagte wörtlich: Je ne sapais rien de vos mouve- ments, jusqu'a ce que Lambassadeur'Angletterre, Monsieur Morier,'a fait savoir, que les Allemands staient prés de Mars-la-Tour; ce netait pas exget, dar il ny avait que quel- ques cavalierg, Pai regu de telsgramme par Londres le 16. au matin.(Ich wußte nichts von Ihren militäriſchen Be⸗ wegungen, bis der engliſche Botſchafter in Darmſtadt mich hat wiſſen laſſen, daß die Deutſchen nahe bei Mars⸗ la⸗Tour ſeien; doch war dies nicht ganz richtig. Ich erhielt jenes Telegramm am 16. Morgens aus London.) So weit der Bericht des Militär⸗Attache's und Flügel⸗Adjutanten des Kaiſers, Major v. Deines. In einem Schreiben aus Wien meldet derſelbe, in Folge einer an ihn gerichteten Anfrage Folgendes: Wien, 12. Nopember 1888. Bei meinem erſten Beſuch bei Marſchall Bazaine in Madrid brachte ich naturgemäß die Rede auf die FCampagne um Metz. Der ice ging 1115 darauf ein, a unter Anderem die Mängel ur hm unterſtellten Heeres, und gab ſeiner Bewunderung für das damalige preußiſche Ausdruck und ſpeziell über das Meldeweſen deſſelben. Er habe wohl eine ſtarke und gute Capallerie gehabt, aber der Aufklärungsdienſt habe ganz im Argen gelegen. Trotz wiederholten Befehls, Nachrichten zu bringen, habe er über die Bewegungen der Deutſcheu gar nichts gewußt. Und nun erzählte der Marſchall ganz ſportan und ohne irgend welche Frage von meiner Seite: So habe er am 15. oder 16. 8 die erſte Nach⸗ richt von dem Anerggnn der deutſchen Heere über die Moſel durch eine Depeſche des engliſchen Geſandten über London erhalten, dex kürzlich Madrid verlaſſen habe und welcher damals in Darmſtabt Geſandter geweſen ſei. Der Zufall hat es gewollt, daß bei der bezüglichen Unter⸗ redung ein Zeuge war, der Prinz Lduis Solms, der den Marſchall ſchon länger kannte und mich dieſem vorgeſtellt hatte. Mit dem Prinzen Solms habe ich, als wir die Woh⸗ nung Bazaines verlaſſen und auch ſpäter über die intereſſante Enthüllung geſprochen. Später bin ich bei einem der Be⸗ ſuche, die ich dem an einem Beinbruch darniederliegenden Marſchall 0 guf ſeine erſte Erzählung zurückgekommen. Er hat mir dabei beſtimmt und klar beſtätigt, daß jene erſte Nachricht über die Vorbewegung unſerer Armeen ihm durch ein Telegramm des engliſchen Geſandten in Darmſtadt über London zugangen ſei.(gez.) v. Deines. * Maunheim, 3. Januar, Vorm. Aus unterrichteten Kreiſen wird beſtätigt, daß Kaiſer Wilhelm bei dem Neujahrsempfang ſich mit einer gewiſſen Gefliſſentlichkeit jeder politiſchen Bemerkung in ſeinen Erwiderungen auf die Beglückwünſchungen der einzelnen Gruppen enthalten hat. In den Geſprächen mit einzelnen Perſonen berührte der Kaiſer faſt durch⸗ gängig deren Privatverhältniſſe. Man hat dieſen Vor⸗ gang ganz allgemein als ein greifbares Zeichen für die friedliche Lage der Gegenwart freudig begrüßt. Es iſt hierbei bekannt geworden, daß Kaiſer Wilhelm zunächſt weitere Reiſen nicht zu unternehmen gedenkt und daß auch über die erwarteten Gegenbeſuche verſchiedener Souveräne nach keiner Richtung hin irgendwelche Be⸗ ſtimmung getroffen iſt. Er küßt! Der Held und Vaterlandsretter Bo u⸗ langer weiß im nationalen Intereſſe das Angenehme mit dem Nützlichen zu verbinden; er hält patriotiſche Reden und küßt patriotiſche Mädchen. Auf ſeinen Reiſen wird der große General ſtets officiell von dreifarbig ge⸗ kleideten Mädchen begrüßt, die ihm im Namen der Republik ihre Huldigung darbringen; Boulanger huldigt ihnen auf ſeine Weiſe, indem er ſie herzhaft küßt— natür⸗ lich alles nur zu guten Zwecken. Auch am Neujahrstag hat ſich Herr Boulanger ſolch ein Feſttags⸗ vergnügen vergönnt, als mit einer Deputation Boulan⸗ giſten ein in elſaß⸗lothringiſche Farben gekleidetes Mäd⸗ chen vor ihm erſchien. Heil ihr, ſie fand Gnade vor Freitag, 4. Januar 1889. ſeinem Angeſicht und ward vor aller Welt geküßt. Es wird der erſte Kuß auch nicht geweſen ſein! Ein offielöſer Brief der„Politiſchen Correſpondenz' betont, man ſei ſich in Petersburg über die Ge⸗ fahren, welche der Sturz des Königs Milan von Ser⸗ bien herbeiführen könnte, klar und wünſche daher das Zuſtandekommen eines Ausgleichs zwiſchen dem König und ſeinen bisherigen Gegnern. Selbſt eine frei⸗ willige Thronentſagung Milans wäre bedenklich. Daher ſei gegenwärtig die Erhaltung des Status quo in Serbien wünſchenswerth, namentlich wenn derſelbe auf eine Lage der Dinge gegründet ſet, welche ſich aus den Wahlſtegen der Radicalen und Liberalen ergehen habhe. Wenn Oeſter⸗ reich dem Programm der Nichteinmiſchung in die inneren Angelegenheiten Serbiens treu bleibe, laſſe ſich, da Ruß⸗ land keine revolutionäre Bewegung gegen Milan hervor⸗ rufen werde, eine Beſchwörung der drohenden Verwick⸗ lungen auf unbeſtimmte Zeit hoffen. „AIAm Pinterhalte. Eine Straßenecke am Odeon in Paris. Es iſt ſchwarze Nacht. Vier Männer lauern im Hinterhalt an den an⸗ Straßenecken. Auf ein Zeichen eines derſelben reten ſie ſämmtlich bis in die Mitte der Straße vor. Erſter Mann: Sind Sie es, Clemenceau? Zweiter Mann: Ja, ich bins. Wer ſpricht da mit mir? Erſter Mann: Ich!(Er nimmt die Larve ab.) Zweiter Mann: Ah! Floquet! Floquet: Still! Sind Ihre Leute alle da? Clemenceau: Ich habe Pelletan mitgebracht. Und ie Floquet: Ranc iſt bei mir. Kommen Sie einmal her, Arthur! Ranc: Da bin ich, gut Freund! Pelletan: Silentium! Ich bemerke einige verdächtige Leute, welche ſich nähern. Ranc: Vielleicht iſt es Rochefort mit ſeinen Freunden. Flogquet: Wir wollen warten und beobachten. (Es gehen einige Leute vorüber, welche einige Worte wechſeln, die von den vier Männern im Hinterhalte gierig aufgefangen werden.) 7 Vorühergehende: Bei Gott! Es herrſcht eine Mords⸗ Kälte.— Und dabei ein entſetzlicher Schmutz auf der Straße. Ein Wetter, wie in einem Senftopf!— Floquet: Es ſind Zuſchauer aus dem Odeon—— Von 1 1 5 haben wir nichts zu befürchten Clemenceau: Auf unſere Poſten! Hoffentlich gelingt der uſchlag. Pelletan: Mit einer guten Büchſe und einer genügenden Doſis Ueberredungskunſt—— lioquet: Silenkium!— Sie zerſtreuen und verbergen ſich. Tiefe Stille. In der Ferne, immer näher kommend, hört man den Geſang einer Männerſtimme: Oft wechſelt der Menſch was er glaubt. Ein Narr iſt, wer ihm vertraut! loquet: Halt! Oder Du biſt ein Kind des Todes! er Unbekannte: Gnade! Clemence au: Die Candidatur oder das Leben! Der Unbekannte: Her zu mir Blum, Maurice, Meunier! ane: Halts M..! Dein Name? er Unbekannte: Vaquerie, Aujuſt. loguet: Ein anderer wäre mir lieber geweſen. Du biſt für uns allzu litterariſch gebildet. Allein das iſt jetzt gleichgiltig, wir haben keine andere Wahl. Vaquerie: Was wollt Ihr von mir? Clemenceau: Willſt Du die Candidatur gegen Bou⸗ langer annehmen? Vaquerie: Um keinen Preis! Lieber ſterben! Alſo mußt Du ſterben! Vaquerie: Bon! Stecht zu! Clemenceau: Sieh, Alter, wir haben keinen anderen unter der Hand, als Dich armen Teufel Iſo entſchließe Dich. Man wird dafür„Die Eiferſucht“ am Gymnaſe wieder aufnehmen. 28 Ranc: Koning ſteht auf unſerer Seite... Du darfſt ung dieſe kleine Bitte nicht abſchlagen. Vaquerie: Nein, nein, Ihr täuſcht mich, um keinen Preis, lieber den Tod. Floquet: Laßt den Menſchen laufen.. Er muß in die langweilige Academie. Sie wird uns an ihm rächen. (Vaquerie entfernt ſich, indem er ſingt): „Oft wechſelt der Menſch, was er glaubt, Ein Narr iſt, wer ihm vertraut!“ Clemenceau: Wir müſſen jetzt unſere ganze Comödie von neuem wieder anfangen. Sie begeben ſich von Neuem in den Hinterhalt. Man hört die Tritte eines Pferdes. Die vier Verſchworenen ſtür⸗ 75 hervor und Ranc fällt dem Gaul in die Zügel.) lemencegu: Steig ab, Reitersmann. Floguet: Rühr Dich nicht, keine Bewegung, oder ich drücke dieſen Revolver ab. Die Candidatur oder den Tod! Der Reiter: Unter keinen Umſtänden den Tod!i Ranc: Alſo die Candidatur. Reiter: Um was handelt es ſich denn eigentlich hier? Floguet: Du ſollſt an Stelle des Monſieur Hude, der be⸗ kanntlich abgekratzt iſt, candidiren. Der Reiter: Gut! Ich nehme an. und Euer liebenswürdiges Bene 5 men zukk!:! hatte, war ich entſchloſſen, anzunebmen. 8 . Snite. Seneral-Anzeiger: 6 Namen des Vaterlandes, hbhochherziger Bürger. Dein Name— Der Reiter:(indem er ſeinen Mantel zurückſchlägt und 10 einen prächtigen blonden Bart deutet) iſt Euch ſchon ekannt. Alle(mit Entſetzen): Boulanger! Floguet: Verflucht! (Nach Albert Millaud.) (Tableau.) Aus Stadt und Land. Maunheim, 3. Januar 1888. Jnt der Plenarſitzung der Handels⸗ kammer für den Kreis Mannheim am verfloſſenen Montag wurde der Jahresbericht fur das Jahr 1888 J. Theil zur Vorlage gebracht, von dem wir nachſtehend einen kurzen Auszug, der ein erſchöpfendes Bild der kommerziellen und induſtriellen Thätigkeit dieſes Handelskammerbezirkes darſtellt, wiedergeben. Während wir von 1887 ſagen konnten, daß es von den 0 1885, 1886 und 1887 das geſchäftlich weitaus beſte geweſen, dürfen wir von der Berichtsperiode wohl ſagen, daß Handel und Indu⸗ ſtrie im Großen und Ganzen, von Ausnahmen natürlich ab⸗ geſehen, eine noch befriedigendere Periode abgeſchloſſen haben. Das einzige allerdings ſchwer Bedauerliche iſt nur, daß die Ernte unſerer Landesprodukte in ganz Deutſchland, aber auch in anderen mehr oder weniger auf die Einfuhr von Brodfrucht angewieſenen Kulturländern, weder quantitativ noch qualitativ eine gute geweſen iſt, trotzdem blieben die Anjuhren des Getreidehandels zu Waſſer und natürlich auch im Ganzen, weil jene zu Bahn kaum ernſtlich in's Gewicht fallen, etwas gegen die von 1887 zurück: 2,447,000 Kilozentner gegen 2,528,009 Kilozentner. Erklärlich iſt dies durch die vor der Zollerhöhung eingebrachten größeren Vor⸗ räthe. Die Geſchäftsergebniſſe des Getreidehandels ſelbſt ſind, da die Verſorgung des ſüdweſtdeutſchen Marktes und der Schweiz, wenn auch nur theilweiſe über unſeren Platz, ſo doch durch Vermittkung unſeres hieſigen Handels, bei während eines Theiles des Jahres erheblich ſteigenden Preis⸗ verhältniſſen geſchah, durchaus günſtige zu nennen. Die 188 1 ö 7 8 90 0 der ihre 17 und, 1881 nahe; zugleich brachte ſie auch wegen ihrer Be⸗ ſchaffenheit große Enttäuſchungen. Jedenfalls aber ſind die ſteigenden Preiſe dem Hopfenhandel ſelbſt beſonders bei der Räumung der 1887er Vorräthe zugute gekommen. Für Sämereien war das Jahr 1888 noch ein ungleich größeres Fehljahr als das bekannte Jahr 1882. Das Geſchäft ſelbſt war wegen fortgeſetzt rückgängiger Konjunktur ſo ſchlecht wie kaum je; auch die angeſichts der ſchlechten Ernte vorüber⸗ gehend befriedigendere Geſchäftsgeſtaltung vermochte ſich nicht zu halten. Die Mühlen zogen gleichfalls von den in der Jahreshälfte ſteigenden iae e Nutzen. Der ehlhandel klagt über ſchwieriges eſchäft infolge der herrſchenden Zuvielerzeugung, der Branntwei nhandel über die durch das neue Branntweinſteuergeſetz gezogenen engen Grenzen. welche durch die geſchaffene Einheitlichkeit der Steuer in Deutſchland allein nicht wettgemacht würden. Die Branntweinbrennerei litt zu ſehr unter den reichen Vorräthen, welche noch vor Beginn des neuen Geſetzes ge⸗ lagert wurden, nicht minder aber auch durch die unnöthigen Erſchwerungen der Branntweingerſtellung ſelbſt. Befrie⸗ digend war das Geſchäft in Preßhefe. Die Malz⸗ Sceugung blickt auf einen durchaus Abſatz zurück. Gleiches, wenn nicht noch Erfreulicheres, gilt von der Bierbereitung, die ſich weiter vergrößerte, ob⸗ wogl ein ziemlich reicher Obſtertrag dem Bierverbrauch nicht förderlich war. Der Zuckerhandel hatte fortgeſetzt mit weichenden Herriebsabſch zu kämpfen, bis erſt nach Beginn des neuen Betriebsabſchnitts bezw. mit dem Inkrafttreten der neuen Verbrauchsſteuer eine feſtere Stimmung platzgriff. In Bezug auf den Kaffeehandel war das Jahr wo⸗ möglich noch bewegter als das unmittelbar vorausgegangene, ohne zugleich ein der Mühe und Aufregung entſprechend loh⸗ nendes zu ſein. Der Handel mit heimiſchem Tabak war ſchwierig und ſchleppend, da erſt im letzten Drittel nach den noch in größerem Umfange auf dem Markte befindlichen 1887er Tabaken Nachfrage ſich zeigte. Eig arren fabriken waren wieder in Erzeugniſſen mittlerer und beſſerer Preis⸗ lage trotz der theuren Tabake nicht unlohnend beſchäftiat. Die Portland⸗Cem re der Hohlenhandel, der Eiſen, Eiſenwgaren und Metallhandel gingen gut. ie Maſchinen fabriken waren ſo ziemlich alle voll beſchäftigt, beſonders für land⸗ wirthſchaftliche und gewerbliche Maſchinen. In der Anilin⸗ farben⸗Fabrikation haben ſich die zuletzt ausge⸗ ſprochenen Erwartungen wenigſtens in Bezug auf den. 0ſ erfüllt. Das Petroleum“⸗Geſchäft hängt davon ab, o durch Gat en der Schifffahrt der Wettbewerb der Eiſen⸗ hahnen mit Erfolg zu bekämpfen ſein wird. Die Lage der Bereitung von Pflanzenblen für Speiſe⸗ und gewerb⸗ liche Zwecke wird als eine günſtige geſchildert.— Die Ger⸗ bere! hat üher ein weiteres ſehr günſtiges Jahr 55 berichten; dagegen der Lederhandel nur theilweiſe.— Der Schub⸗ waarenhandel ſcheint mindeſtens beſſer wie 1887 gebettet geweſen zu ſein.— Der Handel mit Stammholz, und zwar ſowohl Tannen⸗ wie Eichenholz war hauptſächlich im zweiten Halbfahr kein günſtiger; das Geſchäft nach Holland ſcheint ſich allmählich verlieren zu wollen. Sägewaaren gewannen beſonders in der erſten Hälfte des Jahres einen Preisaufſchlag, der ſich mit geringen Abweichungen nahezu bis zum Schluſſe deſſelben erhielt. Aehnlich verhält es ſich mit den Erzeugniſſen der Hobelwerke, welche in⸗ deß im übrigen Theile des Berſchtsabſchnitts noch etwas beſſere, wenn auch noch nicht ſehr lohnende Preiſe— Die Schifffahrtsgeſellſchaften haben angeſichts des ausgezeichneten Rheinſtandes ein ſehr gutes Jahr abge⸗ ſchloſſen, nur der Perſonenverkehr litt natürlich unter den ungünſtigen Sommermonaten etwas; auch die Speditions⸗ und Lagerung sbetriebe berichten über ein lebhaftes und erfolgreiches Geſchäft mit einziger Ausnahme des Arti⸗ kels Getreide.— Die Ausſichten des Verſicherungs⸗ geſchäfts ſcheinen ſich nur ſehr langſam, wenn überhaupt verbeſſern zu wollen. Das Werthpapiergeſchäft hatte ſich außerordentlich entwickelt, man möchte faſt ſagen bis an die äußerſte Grenze, ſodaß ein kleiner Rückſchlag nicht —— konnte, der das Geſchäft wieder in ruhige Bahnen enkte. Clemenceau: Sei bedankt im Mannheims Zukunft! Unter dem Heutigen iſt folgende Zuſchrift bei uns einge⸗ laufen, die wir bei dem hohen Intereſſe des in Frage ſtehen⸗ den Gegenſtandes hier in ihrem Wortlaute folgen laſſen: Geehrte Redaktion! Mit beſonderer Genugthuung habe ich in jüngſter Zeit wiederholt wahrgenommen, welch lebhaftes und verſtändniß⸗ volles Intereſſe Ihr geſchätztes Blatt allen Fragen angedeihen läßt, welche ſich mit der Entwickelung unſeres aufblühenden Gemeinweſens, mit der Hebung und Vervollkommnung unſerer weltbedeutenden commerciellen und induſtriellen Anlagen be⸗ ſchäftigen. ich auch nicht fehl zu gehen, wenn ich verehr⸗ if ein von einem hieſigen Architekten aus 85 . Janaur. freiem Antriebe verfaßtes Projekt emer Stadterweſterung Mannheims aufmerkſam mache und dasſelbe einer geneigten Beſprechung in den Spalten des„General Anzeigers“ em⸗ pfehle. Indem ich Ihnen einen Planabdruck beſagten Projektes mit überſende, möchte ich nur auf den großen Grund⸗ gedanken desſelben näher aufmerkſam machen, im Uebri⸗ gen aber den Plan für ſich ſelbſt ſprechen laſſen. Dieſer Grundgedanke iſt die Verleg⸗ ung des Neckarflußbettes und zwar, vom Kirchhofe abzweigend, in nordweſtlicher Richtung längs dem nördlichen Hochge⸗ ſtade führendmitder Tinmündung in den Floßhafen bei dem Waldhofe. Was durch dieſen genialen Gedanken gewonnen wird, liegt klar auf der Hand. Zuerſt würden dadurch die Hoch⸗ waſſer⸗ und Eisgangs⸗Gefahren für unſere Stadt auf ein Minimum gegenüber den heutigen Verhältniſſen reducirt werden, indem nicht mehr wie heute zweigefährdete Ufer in Betracht kämen, ſondern nur ein einziges, das ſüd⸗ weſtliche, währenddem das nordweſtliche ſeine natürliche Ein⸗ dämmung durch das Hochgeſtade fände. Weiter würde durch die Sicherung des alten Neckarlaufes als Canal inmitten unſeres Stadtgebietes eine Hafenanlage geſchaf⸗ fen werden, welche ihres Gleichen in Binnenſtädten Europas nicht mehr finden dürfte. Ferner würden die Brücken⸗ fragen betreffs der Verbindung diesſeits und jenſeits des Neckars einer außerordentlich vereinfachten Löſung entgegen geführt werden, indem abgeſehen von der geplanten und in der Arbeit bereits vergebenen, in abſolut hochwaſſerfreier Höhe zur Ausführung gelangenden neuen Neckar⸗ brücke ſämmtliche übrigen Brücken nach dem in unſerem Hafengebiete bereits beſtehenden Syſteme als Drehbrücken ohne jede Schwierigkeit gebaut werden könnten. Daß damit gleichzeitig die Einbeziehung des Floßhafen⸗Gebietes in das eigentliche Hafengebiet mit Bahnver⸗ bindung ohne Schwierigkeit möglich gemacht iſt, bedarf kaum mehr beſonderer Erwähnung. Man denke ſich nun: Das ganze eoloſſale Ge⸗ lände des heutigen Neckarflußbettes mit ſeinen Vorländern und Ueberſchwemmungs⸗ gebieten wird auf einen Schlag der In⸗ duſtrie, dem Handel und der Bauluſt er⸗ ſchloſſen, und man wird auch ſofort einſehen, daß damit die Frage ihre Löſung gefunden hat: nach welcher Richtung bin ſich unſere Stadt in commerzieller und indu⸗ ſtrieller Hinſicht zu entwickeln und nach welcher Richtung hin die Anlage in Bezug auf comfortables, annehmliches Wohnen und in Bezug auf die Schaffung von Erholungs⸗ ſich zu erſtrecken hat. Was die Durchführbarkeit des Projektes anbelangt, ſo verweiſe ich nur auf den vorausgegangenen Satz, in welchem die Berechnung ausgedrückt iſt, indem das durch die Ver⸗ legung des Neckarflußbettes gewonnene Terrain, reſpective deſſen unbeſchränkte Nutzbarmachung, die Koſten der Ausfüh⸗ rung felbſt mehr als decken wird. Ich glaube, daß bei einer wohlwollenden Beurtheilung der Frage durch Staats⸗ und Stadtbehörden die Mittel, welche nur als Vorſchüſſe zu betrachten ſind, auch ohne Schwierigkeiten aufgetrieben wer⸗ den können. Hochachtungsvoll (Wir haben abſichtlich vorſtehendes Schreiben in ſeinem ungekürzten Wortlaut zum Abdruck gebracht, weil wir zu dieſer Frage, welche uns übrigens ſchon ſeit mehreren Wochen keine unbekannte mehr iſt, bis jetzt eine Stellung nicht zu nehmen vermochten, indem uns dieſelbe ſo einſchneidend in die Ver⸗ hältniſſe unſerer Stadt erſcheint, daß wir es für höchſt ge⸗ fährlich für alle im Gange befindlichen ſtaatlichen und ſtädtiſchen Unternehmungen bezüglich des Ausbaues unſerer Stadt betrachten müßten, wenn ein Blatt wie das unſerige, ohne eingehendſte vorherige Prüfung für ein ſolches Rieſen⸗ projekt in die Schranken treten würde. Nachdem uns nun aber von Außen her die Anregung geworden iſt, ſo halten wir uns unſeren Leſern gegenüber für verpflichtet, die Sache in die Oeffentlichkeit zu bringen; überdies haben wir dem Verfaſſer des Projektes, welcher Herr Architekt Thomas Bruch iſt, den Nath ertheilt, die Pläne zu dieſem ſicher⸗ lich das Intereſſe Aller in Anſpruch nehmenden Projekte durch Vermittlung der hieſigen Kunſthandlungen zur öffent⸗ lichen Anſicht zu bringen. Wir ſelbſt aber behalten es uns vor, noch weiter auf dieſen Gegenſtand zurückzukommen. Die Red.) *Die Ordnung für die Gehalts- und Dienſtverhältniſſe der ſtädtiſchen Be⸗ amten in Mannheim iſt von unſerem Stadtrathe nach längeren und eingehenderen Berathungen aufgeſtellt und geht nunmehr an den Stadtver⸗ ordneten⸗Vorſtand, ſo daß dieſes, für unſere ſtädtiſchen Be⸗ amten hochwichtige Geſetz den Stadtverordneten in ihrer nächſten Sitzung wird unterbreitet werden können. Nach dieſer Ordnung ihrer Gehalts⸗ und Dienſtverhältniſſe erlangen die ſtädtiſchen Beamten die Vortheile, in deren Genuß die Beamten des Staats ſich ſchon längſt befinden. Der Haupt⸗ vortheil aber beſteht darin, daß die ſtädtiſche Verwaltung, indem ſie die Exiſtenz und Zukunft ihrer Beamten ſicherſtellt, damit auch in die angenehme Lage verſetzt iſt, hervorragende Arbeitskräfte für ihren Dienſt zu berufen und auf die Dauer zu erhalten. Wir laſſen den Wortlaut des Regulativs hier folgen: Ordnung für die Gehalts⸗ und Dienſt⸗Berhältniſſe der ſtädtiſchen Beamten in Mannbeim. 1. Um die Gehalts⸗ und Dienſtverhältniſſe der ſtändig angeſtellten ſtädtiſchen Beamten in Mannbeim für die—5 kunft zu ordnen, treten mit Wirkſamkeit vom 1. Januar die nachfolgenden Beſtimmungen in Kraft. 8 2. Als ſtändig angeſtellte Beamte gelten diejenigen, welchen ein in den Gehaltsetats des Voranſchlags aufge⸗ führter ſtändiger Gemeindedienſt übertragen i Zu dieſen Beamten gehbren deshalb nicht diejenigen, renrr welche entweder nur vorüvergehend oder auf eine zum Vor⸗ aus beſtimmte Zeit oder für ein ſeiner Natur nach nur vor⸗ übergehendes Geſchäft angeſtellt ſind. § 3. Die unter dieſe„Ordnung“ fallenden Beamten werden gemäß dem anliegenden Gehaltstarif in 11 Klaſſen eingetheilt. Bei Beſtimmung der Gehalte und Zulagen iſt der angeſchloſſene Gehaltstarif ebenfalls maßgebend. Remunerationen als ſolche ſind ausgeſchloſſen. 8 4. Bei der erſten Anſtellung von neuen Beamten und bei jeder ſpäteren Aenderung in der Gehaltsklaſſe iſt dem Beamten eine Urkunde zuzufertigen, in welcher der Betrag des Einkommens angegeben iſt. 5 8 5. Zur Uebernahme von Nebenämtern, ſowie zu jeder länger andauernden Privatbeſchäftigung gegen Entgelt bedarf es der ausdrücklichen, unter dem Vorbehalt des Widerrufs zu ertheilenden Genehmigung des Stadtraths. 5 Wird Dienſtwohnung bewilligt, ſo werden dafür in den erſten 8 Klaſſen 20 pCt., in der 9. und 10. Klaſſe 10 pCt. vom Gehalt gekürzt. „Freier Brand und freies Licht, ſowie 57 5 Natural⸗ bezüge ſind im einzelnen Falle beſonders zu ſchätzen und vom Gehalte zu kürzen. Ausnahmsweiſe kann durch Beſchluß des Stadtraths von der Kürzung für eee und Berechnung von Brand und Licht oder ſonſtiger Naturalbezüge ganz oder theilweiſe Umgang genommen werden. § 7. Die Anſtellung eines jeden neu eintretenden Be⸗ amten erfolgt in der Regel mit dem Anfangsgehalt der Klaſſe, welcher er zugetheilt wird. Das Aufrücken in eine 0 5 Klaſſe kann nur durch Beſchluß des Stadtraths er⸗ olgen. Wird ein bereits angeſtellter Beamter zu einer höheren Stelle und in die damit verbundene höhere Klaſſe befördert und iſt der Anfangsgehalt dieſer Stelle niedriger, als ſein bisheriger, ſo tritt er gleich in die nächſte höhere Gehalts⸗ ſtufe der höheren Stelle. Werden neue Stellen geſchaffen, ſo beſchließt der Stadt⸗ rath, welcher Klaſſe ſie zuzutheilen 155 § 8. Die Beamten erbalten alle 4 Jahre die 1 5 die ein⸗ zelnen Klaſſen bezeichneten Zulagen bis zum höchſten Gehalt ihrer Stelle. 1.„Die Zulage beginnt mit dem 1. Januar des Jahres, in welchem der vierjährige Zeitraum überſchritten wird. 5 Jede Gehaltszulage hat 15 Vorausſetzung, daß die Würdigkeit und Dienſttüchtigkeit des detreffenden Beamten anerkannt wird. Keinem derſelben erwächſt durch dieſes Regulativ ein Rechtsanſpruch auf den Bezug der darin vorgeſehenen Zu⸗ lagen. Die Beſtimmungen bilden vielmehr eine Norm für den Stadtrath, von welcher bei treuer und gewifſenhafter Pflichterfüllung nicht abgewichen werden ſoll. Beſonders tüchtigen und ſtrebſamen Beamten können ausnahmsweiſe ſowohl für den Gehalt der Altersſcala, als auch über den höchſten Gehalt einer betreffenden Klaſſe hin⸗ aus noch perſönliche Zulagen gewährt werden unter der Vorausſetzung, daß ſolche in dem ordentlichen Budget vom begründet und vom Bürgerausſchuß genehmigt werden. Alle Beamten, auch wenn ſie für eine beſtimmte Stelle ernannt ſind müſſen ſich nach Beſtimmung des Stadtraths in anderen Stellen aller Zweige der ſtädtiſchen Verwaltung laß gleichartiger Natur und gleichem Gehalt verwenden aſſen. 10. Das Dienſtverhältniß kann, wenn nicht vertrags⸗ mäßig andere Beſtimmungen getroffen ſind, vom Stadtrathe und den Beamten nach vorausgegangener dreimonatlicher Kündigung aufgehoben werden, ſofern nicht Gründe für ſo⸗ fortige Entlaſſung eines Beamten vorliegen. 5 11. Dem Stadtrathe ſteht das Recht zu, nach Ablauf von zwei Jahren eine Reviſion dieſes Statuts vorzunehmen. 3 12. Uebergangs⸗Beſtimmungen. +.„Bei den zur Zeit des Inkrafttretens dieſer Ordnung angeſtellten ſtändigen Beamten können die Einnahmen aus Nebenämtern in Aurechnung gebracht werden. II. Bezieht ein jetzt angeſtellter Beamter bereits einen höheren Gehalt als ihm nach dem Gehaltstarif zuſtehen würde, ſo können die Zulagen erſt dann beginnen, reſpektive ſind ſolche ſo lange und in dem Betrage zu kürzen, bis der Gehaltsausgleich erzielt iſt. Bezieht ein Beamter dagegen 885 Zeit einen niedrigeren Gehalt, ſo rückt er nach Maßgabe des§ 8 in den beſtim⸗ mungsmäßigen Gehalt bis zum Maximalſatz ſeiner Klaſſe ein. Bezüalich der Dienſtwohnungen, des freien Brandes und Lichts, ſowie der Naturalbezüge ſind auch hier die im g 6 getroffenen Beſtimmungen maßgebend. 8 In allen Fällen, in welchen die Gehaltsverhältniſſe durch Verträge bereits geregelt ſind, wird der Gehalt, vor⸗ behaltlich etwaiger auf Grund gegenſeitiger Uebereinkunft, bis zum Ablau e Geltung behalten; ſonſt aber treten die nunmehrigen Beſtimmungen dieſer Ord⸗ nung mit dem 1. Januar 1889 in Kraft, finden aber nur auf diejenigen Beamten welche dieſelben bis zum 1. April 1889 ausdrücklich anerkannt haben. Gegen diejenigen Beamten, welche ſich 18„Ordnung“ nicht unterwerfen, kann eventuell die Kündigung ausge⸗ ſprochen werden. IV. Die zur Zeit des Inkrafttretens dieſer Ordnung an⸗ geſtellten Beamten, welche ſolche anerkannt haben, erhalten über ihre Einkommensverhältniſſe auf Grund des Gehalts⸗ tarifs in Verbindung mit den thatſächlichen Verhältniſſen eine Urkunde ausgefertigt. 5 V. Behufs Beiziehung ſämmtlicher unter die Ordnung fallenden ſtädtiſchen Beamten, ſofern ſie das 25. Lebensjahr überſchritten haben, und nicht ſchon kraft Geſetzes penſionsbe⸗ rechtigt ſind, wird eine Reviſion des„Ortsſtatuts über die Penſions⸗Wittwen⸗ und Waiſen⸗Kaſſe für die Beamten, An⸗ geſtellten und Bedienſteten der Stadt Mannheim“ vorgenom⸗ men und ſolche dem Bürgerausſchuß zur Beſchlußfaſſung un⸗ terbreitet werden. Gehalts⸗Tarif. I. Klaſſe. Anfangs⸗ chſter Gehaltser⸗ Gehalt ehalt höhung von 4 zu 4 Jahren M. M. M. Stadtrechner Grund⸗ u. Pfandbuch 8 Direktor des Gas⸗ un. 2 ſehbau, Irſpettor 85 0 Tiefbau⸗Inſpektor. II. Klaſſe. Verwalter des ſtädt. Armen⸗ und Krankenhauſes.000 5,500 3⁰⁰ III. Klaſſe. Verwalter der Abfuhranſtalt, Erſter Kaſſier u. Buchhalter des Gas⸗ u. Waſſerwerkes, Ingenieur beim Gas⸗ werk, Erſter Ingenieur beim Waſ⸗ Eiſter Jene beim Tief⸗ 3000 42⁰0 2³⁰0 banamt, ———————— 8 rnet e —90 10 21 3. Selte. 4. Januar⸗ Seneral⸗Anzeiger. Erſter Geometer beim Tief⸗ Erſte Nufſeher bei der Ab⸗ bauamt, 5 fuhranſtalt, Erſter Architekt beim Hoch⸗ Amtsvollzieher und Mahner, bauamt, Rathsdiener, Erſter Rathſchreiber u. Vor⸗ Verwalter des Iſolirſpitals. ſtand d. Stadtrathskanzlei. IX. Klaſſe. IV. Klaſſe. Bureaugehilfen: Zweiter Rathſchreiber und(Bureaubeamte III. Klaſſe) Drllier Rabſcreiber und ritter Ra reiber un Sportelverrechner.600.850 2⁵⁰ Erſter Sachverſtändiger bei der Ortsbau⸗Commiſſion V. Klaſſe. Buchhalter und Kaſſier bei der Armenſtalt, Buchhalter und Kaſſier bei der Krankenanſtalt, Buchhalter bei der Stadtkaſſe, Verbrauchsſteuer⸗ u. Pflaſter⸗ geldverrechner, Verrechner derfFriedhof⸗Kaſſe und Aktuar beim Einquar⸗ tirungs⸗ und Feuerver⸗ ſicherungsbureau, Erſter Sekretär beim Bür⸗ germeiſteramt, 50 3 beim Stan⸗ 15 88 esamt, 2⁰⁰ Erſter Sekretär bei der Armen ⸗ und Krankenanſtalt, Erſter Sekretär beim Grund⸗ und Pfandbuchführer, Gasmeiſter beim ſtädtiſchen Gaswerk, Zweiter Sachverſtändige bei der Ortsbaucommiſſion. weite Architekten, weite Ingenieure, weite Geometer, erwalter d. Schlachthauſes. VI. Klaffe. Bauführer beim Tiefbauamt. Straßenmeiſter, Stgdtgärtner, Erſter Gehilfe bei dem all⸗ emeinen ſtädtiſchen Kran⸗ enhaus, Erſter Gehilfe beim Gas⸗.900.90⁰0 2⁰⁰ und Waſſerwerk, Verbrauchsſteuer⸗ u. Pflaſter⸗ geld⸗Erheher: 8) an der Rheinbrücke, b) an der Neckarbrücke, e) and. Seckenheimer Straße. VII. Klaſſe. bei der Stadt⸗ aſſe, Buchhalter bei der Abfuhr⸗ Anſtalt, Rechner der Dienſtboten⸗ Krankenkaſſe, Sekretär bei der Bau⸗Com⸗ miſſion, Wana bei der Armen⸗ 1500 nſtalt, 2 2⁰⁰ Verbrauchsſteuer⸗ u. Pflaſter⸗ 525 gelderheber am Hafen⸗ Eingang, Untererheber für die Ver⸗ brauchsſteuern, Verbrauchsſteuer⸗Controleur, Controleur f. d. Armenpflege, Obermaſchiniſt bei d. Waſſer⸗ werk. VIII. Klaſſe. Bureaugehilfen: (Bureaubeamte II. Klaſſe) a) auf der Stadtraths kanzlei, 9) auf der Stadtkaſſe, e) auf dem Standesamt, d) bei der Grund⸗ u. Pfand⸗ buchführung, e) auf dem Einquartierungs⸗ und Feuerverſicherungs⸗ bureau, t) bei der Armen⸗ und Kranken⸗Anſtalt, 1,350 2,200 150—200 8) beim Gas⸗ und Waſſer⸗ werk, Maſchiniſten, Erheber beim Gas⸗ und Waſſerwerk und bei der Abführanſtalt, Der Schwur am Sterbebett. Original⸗Roman von Leopoldine Baronin Prochazka. Nachdruck verboten. 9(Fortſetzung.) Die kleine, weiße Hand ſtreift über die Stirne; ſie iſt ſcheinbar bemüht, ihre Gedanken zu ſammeln. Noch hat ſie den Vater nicht erblickt, der hinter ihr ſteht, auch ſcheint die An⸗ weſenheit der Mutter ſie wenig zu berühren. Als ob ein ſüßer Traum ſie gefangen hielte, umſchwebt ein Lächeln die ſchön geformten Lippen und in dem dunklen Glanz ihrer feuchten Augen ſpiegelt ſich die unerkannte und unſtillbare Sehnſucht, die ihre Seele erfüllt. Ein Schauer der Wonne läßt ihre Geſtalt erbeben, ſie tſt erwacht.„War es ein Traum, daß mich Flammen um⸗ züngelten, Mama?“ fragt ſie in leiſen, weichen Tönen,„und wenn ſo, wer, wer hat mich gerettet?“ Sie erfaßte der Mutter Hand und ſieht flehend in das ſtarre, ſtrenge Auge, welches den Kampf zwiſchen Liebe und Haß ſo treu wieder⸗ gibt. Noch nie hat dieſe Frau gelogen, ſie weicht auch jetzt der Lüge aus und erwidert feſten Tones: „Die Vorſehung, mein Kind.“ Das junge Mädchen erröthet leicht und ſchweigt. Nun tritt der Vater vor, um ſeine Tochter zu begrüßen, and mit ſeinem Erſcheinen taucht die ganze bittere Er⸗ innerung an das zerſtörte Glück in ihr lebhaft und ſchmerz⸗ lich auf. Sie fühlt es, ſie hat gelitten, ſeit ſie ihn zuletzt geſehen; ihr junges Leben hat den erſten Auprall eines erbarmungs⸗ loſen Schickſals tief empfunden. Ihr ſüßer Traum iſt mit a) auf der Stadtrathskanzlei, b) auf der Stadtkaſſe, o) auf dem Standesamt, d) bei der Grund⸗ und Pfandbuchführung, e) auf dem Einquartierungs⸗ und Feuerverſicherungs⸗ bureau, f) bei der Armen⸗ und Krankenanſtalt, g) beim Gas⸗ und Waſſer⸗ werk, ſowie dem Bauamt Zweite Aufſeher bei der Ab⸗ fuhranſtalt, Diener:.0⁰⁰0 1550⁰0 10⁰ a) beim Bürgermeiſteramt, b) bei der Stadtkaſſe, o) bei der Armen⸗ und Kranken⸗Commiſſion, Schuldiener: a) bei der Volksſchule, b) bei der Gewerbeſchule, o) beim Realgymnaſium, d) bei der Realſchule, Kaſſenbote für Dienſtboten⸗ Krankenkaſſe, Portier im allgem. Kranken⸗ haus, Waagmeiſter, Bauhofaufſeher, riedhofaufſeher, hurmwächter, X. ann 15 Anlageſchützen, raßenwarte, Diener beim Hoch⸗ u. Tie. 950 1,250 6⁰ bauamt. Klaſſe. XI. Klaſſe. Dekopiſten... Gehalt 600—800 Mark. Keine Erhöhungen. Ordensauszeichnung. Der Großherzog bat dem Major von Eichhorn, Generalſtabsoffizier der 5. Armeeinſpektion, das Kommandeurkreuz 2. Klaſſe Höchſtihres Ordens vom Zähringer Löwen verliehen und dem K. K. Oeſterr.-Ung. Konſul Joſef Bielefeld in Karlsruhe die nachgeſuchte Erlaubniß zur Annahme und zum Tragen des ihm von dem Kaiſer von Oeſterreich verliehenen Ordens der Eiſernen Krone 3. Klaſſe, dem K. Schwed. und Norweg Konſul Bankier Robert Koelle in Karlsruhe die nachge⸗ ſuchte Erlaubniß zur Annahme und zum Tragen des ihm von dem König von Schweden verliehenen Ritterkreuzes des Königlich Schwediſchen Waſa⸗Ordens ertheilt. Aus dem Staatsanzeiger. Referendär Julius von Heidelberg iſt als Rechtsanwalt bei Großh. andgericht Karlsruhe zugelaſſen und in die Anwaltsliſte dieſes Gerichts eingetragen worden.— Der Anfang der Hauptprüf ung im Forſtfache für das Jahr 1889 wird auf Montag, den 4. Februgr 1889 feſtgeſetzt. Die ſchriftlichen Anmeldungen zu dieſer Prüfung haben ſpäteſtens 14 Tage vor dem Beginn derſelben bei Großh. Domänen⸗ direktion zu geſchehen. Die Zahl der Forſt⸗Aſſeſſoren und Forſt⸗Refe⸗ rendarien iſt in Preußen ſo bedeutend angewachſen, daß nach einer Durchſchnittsberechnung 19 Jahre vergehen werden, ehe die in nächſter Zeit zu prüfenden Forſtbefliſſenen zur An⸗ ſtellung als Oberförſter gelangen. Der preußiſche Miniſter für Landwirthſchaft, Domänen und Forſten hat ſich deßhalb veranlaßt geſehen, die Beſtimmungen über die Ausbildung und Prüfung für den Forſtverwaltungsdienſt zu verſchärfen. Auch in unſerem Lande ſieht man in betheiligten Kreiſen einer baldigen Erhöhung der Semeſterzahl für die Forſtkandidaten von 6 auf 7 entgegen, um einestheils die Bewältigung der Anforderungen in beſſeres Verhältniß zu bringen und andern⸗ theils den Zudrang zum Studium der Forſtwiſſenſchaft zu erſchweren. Nenjahrs⸗Remuneration. Die Großh. General⸗ Direction der badiſchen Staatseiſenbahnen hat zu Ende des Jahres 1888 eine ſo hohe Summe für Remuneration aus⸗ geworfen, daß jeder Angeſtellte, wie bis jetzt noch nie, be⸗ dacht werden konnte. Die Weichenwärter ſollen 35 M. die Wagenwärter 65, Oberſchaffner 80, Zugmeiſter 90, die Füh⸗ rer 100 M. erhalten haben. derrx Ferdinand Scipis, deſſen Sohn im letzten Herbſt das Großh. Gymnaſium hier abſolvirte, hat aus Dank⸗ barkeit gegen die Anſtalt derſelben das reiche Geſchenk von 1000 Mark gewidmet. Dem Vernehmen nach ſollen die jährlichen Zinſen dazu verwendet werden, auch ärmeren Schülern die Theilnahme an den jährlichen Klaſſenaus⸗ flügen möglich zu machen. rauher Hand zerſtört und ihre Seele erbebt noch unter dem Schmerze der friſch geſchlagenen Wunde. Sie ſetzt ſich auf, umſchlingt ſeinen Hals, die Lippen zucken, das Auge wird feucht und mit dem Ausrufe:„O, Papa!“ deſſen Ton er nimmer im Leben vergeſſen, ſinkt ſie ſchluchzend an ſeine Bruſt. Er küßt ihr die Thränen weg und ſtreichelt das wunder⸗ volle Haar, er kämpft mit ſeiner eigenen Bewegung und in ſeinem Herzen erhebt ſich die ſtumme Klage gegen das Miß⸗ geſchick, das dieſe unglückliche Liebe dem Herzen ſeines Kindes eingeimpft. Kein Wort wird zwiſchen Vater und Tochter geſprochen, aber ſie verſtehen ſich— ſeine Liebkoſungen drücken ſein Herz⸗ leid aus, das Mitleid, das er mit ihr empfindet, und ihre Thränen flehen um des Vaters Schutz, daß er der Mutter Herz erweiche. Aber auch das iſt ja nur ein Traum, eine erſterbende Hoffnung, ſie weiß, es kann nicht ſein, und allmählich ſchwin⸗ det die ſüße Zuverſicht aus den zarten Zügen und ein weh⸗ muthsvoller Ausdruck lagert auf dem ſchönen Antlitz. Er vertröſtet ſein Kind auf den folgenden Tag. „Morgen, meine Melanie, ſollſt Du mir Deinen Kummer anvertrauen“, ſagte er, und mit bebenden Lippen küßte er ſie. Was wird er ihr morgen anderes ſagen können, als daß ſie dieſer Liebe entſagen muß. Ruhe iſt im Palais wieder geſchaffen. Melanie ſchläft an der Seite ihrer Mutter, während Herr von Kiefinger ſich ein Bett in ſeinem Arbeitszimmer aufſtellen ließ. Die Menſchen pflegen meiſtens bei großen Ereigniſſen, die tief in ihre Pläne eingreifen, zu vergeſſen, daß ſie nur eine Speiche ſind in dem Rad des Verhängniſſes, daß es nicht in ihrer Macht liegt, außerhalb des Reifes in den ſie * Die Vorlagen für die in nächſter Woche ſtatt⸗ 5111 Bürgerausſchußſitzung werden, außer der tädtiſchen Beamten⸗Ordnung, folgende Gegenſtände bilden: das neue Statut der Sparkaſſe, welches durch die Abänderung wichtiger Beſtimmungen des Spar⸗ kaſſengeſetzes bedingt wurde, ſowie die Normatipbeſtim⸗ mungen für die Anlage neuer ſtädtiſcher Straſren, der Canäle, Zuführungen aus den Häuſern und der Trottoirs. Dieſe beiden letzteren Punkte(Anlage der Canal⸗Zuführungen aus den Häuſern und der Trottoirs) dürften für unſere Hausbeſitzer von beſonderer Wichtigkeit ſein. Die nationalliberale Partei wird in den nächſten Tagen eine große Verſammlung einberufen, in welcher der Ent⸗ wurf des Alters⸗ und Invalidenverſicherungs⸗ geſetzes zur eingehenden Berathung gelangen ſoll. Wie wir vernehmen, hat auf Anſuchen des Parteivorſtandes der Vicepräſident des Reichstages, Herr Dr. Buhl⸗Deidesheim, ſich zur Uebernahme des Referats bereit erklärt. Herr Dr. Buhl iſt eine von allen Parteien gleich hoch geſchätzte Autorität auf dem wirthſchafts⸗ſozialpolitiſchen Gebiete und es darf ſeinem Vortrage mit dem lebhafteſten Intereſſe ent⸗ gegengeſehen werden. Eine empfindliche Kälte herrſchte am heutigen Morgen. Das Thermometer zeigte 6¼ Grad unter Null. Treib⸗Eis Rhein und Neckar gehen ſeit heute Morgen ſtark mit Treibeis. 8 Jn der Reſſonreegeſellſchaft hat mit dem 1. Januar Herr Fabrikant Eduard Schweizer den Vorſtitz übernommen, nachdem die Amtszeit des Herrn M. Stock⸗ heim umgelaufen war. „Eine muthvolle That. Auf dem Eiſe unterhalb der chemiſchen Fabrik Rheinau in Rheinau vergnügten ſich am vergangenen Sonntag 9 0 mehrere junge Leute beim Schlittſchuhlaufen, wobei ein Chemiker, Herr., das Unglück hatte einzubrechen und ohne Zweifel dem tückiſchen Schlamm⸗ boden des Weihers zum Opfer gefallen wäre, wenn nicht der junge Julius Pfiſter von dort, mit den Ver⸗ hältniſſen des Waffers genau pertraut, den Unglücksfall be⸗ merkt hätte und ſofort hingeeilt wäre, um raſch entſchloſſen mit Hintanſetzung ſeines eigenen Lebens den Verſinkenden vom ſicheren Tode zu erretten. Es iſt dies bereits das zweite Mal, daß der genannte junge Mann einem in dem Weiher Verſinkenden das Leben gerettet hat und verdient der 1 es jungen Pfiſter gewiß lobend erwähnt zu werden. *Schueller Tod. Geſtern Mittag wurde auf dem Bureau der Firma Gieſer& Odenheimer ein dort⸗ ſelbſt beſchäftigter junger Mann vom Schlage getroffen und gab der Unglückliche alsbald ſeinen Geiſt auf. 5 BVerhaftung. Ein Schiffer, welcher von hier aus wegen Diebſtahls verfolgt wurde, iſt in Worns verhaftet und in das hieſige Amtsgerichtsgefängniß verbracht worden. Gerichtszeitung. Maunheim, 2. Jan.(Schöffengericht.) Y Johann Zimmermann, Ehefrau von hier, wird wegen Diebſtahls zu 3 Monaten Gefängniß und 2 Wochen Haft verurtheilt.— 2) Georg Wolf von Speyer und Arnold Nußken von Lahr wegen Diebſtahls. Die Angeklagten werden freige⸗ ſprochen.— 3) Joſef Juvan von Laibach wird wegen Bettelns und Landſtreicherei mit 4 Wochen Haft beſtraft.— 4) Emil Seegner von Steinbach, Otto Fleiſchhauer und deſſen Ehefrau von hier, Marie Böhle von Flockenbach wegen Diehſtahls und Hehlerei. Es wird Seegner zu einer Gefängnißſtrafe von 3 Monaten verurtheilt, Böhle wird frei⸗ San Gegen Fleiſchhauer und deſſen Ehefrau wird die erhandlung ausgeſetzt.— 5) Andreas Kripp, Schuh⸗ macher von Hemshof, wird wegen Betrugs zu einer Ge⸗ Foler Scſr von 5 Monaten verurtheilt.— 6) Karl oſef Schwarz, lediger Spengler von hier, wird wegen Körperverletzung zu 3 Wochen Gefängniß verurtheilt.— d) Friedrich Holzmüller, Johann Wagner, Friedrich Mayer, Friedrich Morgel und Philipp Greiner, ſämmtlich von hier, wegen Thätlichkeiten. Die Angeklagten werden freigeſprochen. 9) Heinrich Geyer, verheiratheter Bäcker und Ludwig Geyer, lediger Taglöhner von Haß⸗ mersheim, wegen Vergehens gegen 8 120 des.⸗St.⸗G. B. Es wird Heinrich Geyer zu einer Gefängnißſtrafe von 6 Wochen und Ludwig Geyer zu einer Geldſtrafe von 3.ey. 1 Tag Haft verurtheilt. 10) Paul Peter, Ehefrau Pauline geb. Hörner von hier wird wegen Beleidigung zu einer Geld⸗ ſtrafe von 3 M. ev. 1 Tag Haft verurtheilt. 11) Albert Bensheimer und Genoſſen hier wegen Beleidigung. Die Angeklagten werden freigeſprochen. Wagesneuigkeiten. — Schreckliches Unglück. In Nürnberg ſind fünf 11 Leute beim Schlittſchühlaufen auf dem Ludwig⸗Donau⸗ ain⸗Kanal durch das Eis gebrochen und ſämmtliche er⸗ trunken! Die Kataſtrophe wurde dadurch herbeigeführt, daß vier der Schlittſchuhläufer ſich um den fünften ſchaarten, da dieſer einen gefüllten Maßkrug bei ſich hatte, von deſſen In⸗ halt ſie profitiren wollten. Während ſie lachten und ſcherzten, brach das Eis, welches für die Belaſtung noch zu dünn war, urplötzlich ein und die Unglücklichen eingezwängt, zu wirken, ſondern, daß ſie gegen ihren Willen in den Kreis feſtgebannt ſind und raſtlos dem Ziele zerſteuern müſſen, das ſie ihrem Unglück entgegen führt. Herr von Kieſinger ſchloß kein Auge. Gefoltert von der bangen Angſt um ſein Kind, ſchreitet er im Zimmer auf und ab— einen um den andern Plan ſchmiedend, der ſeiner Tochter— dem Abgott ſeine Seele— die Ruhe wieder geben ſoll. Er weiß es wohl, daß er gegen das Geſetz der Natur ankämpft, daß nicht jedes Herz geſchaffen iſt, ſich ſelbſt mit dem Heroismus des Spartaners den Todesſtoß zu ver⸗ ſetzen; er fühlt es auch, daß ſeine Tochter am allerwenigſten gewappnet iſt, gegen den bitteren Kampf, der ihrer harrt. Aber er trägt die Hoffnung in ſich, daß es ſeiner Liebe gelingen wird, jene andere zum Schweigen zu bringen. Dennoch iſt es ein unruhig quälender Schlaf, der ihn gegen Morgen heimſucht. In dem Schlafzimmer der Gräfin herrſcht die Ruhe des Grabes. Melanie ſchlummert ſanft, nur dann und wann kennzeichnet ein tiefer Seufzer, daß ſelbſt im Schlaf die Er⸗ innerung ihres Unglückes wacht. Die Gräfin ſucht Troſt im Gebet. Sie kniet auf den weichen Sammt ihres Betſtuhles und ſtreckt die gefalteten Hände zum Bild des Heilands empor. Sie trifft der Schlag am härteſten. Wie ein ſchneidendes Schwert durchzucken die Ge⸗ danken das tobende Herz. Die Leidenſchaft ihres Tempera⸗ mentes ſchärft den Kampf, der ſich in ihrem Innern abſpielt, zur höchſten Spitze, Sie, di ſelbſt ſo heiß geliebt, ſo muthig gekämpft für den Mann ihrer Wahl, verlangt von ihrer Tochter, daß ſie entſagt, bedingungslos entſagt, daß ſie dieſe Liebe aus ihrem Herzen reißt als ein Unding, ein wucherndes Uebel, das an ihrem Lebensmark nagen wird. So denkt ſie, ahnungslos, Seneral⸗Angeiger. 4. Juanmar. 4. Sente. kirzten in das eſſſge Waßſer. Afleringz Hlefen ſcforr Veibe zur Rettung herhbei, es gelang dieſen auch, alle fünf wieder berauszuziehen, doch leider war der Erfolg nicht der ge⸗ wünſchte, denn alle Wiederbelebungsverſuche waren umſonſt man hatte fünf Leichen geborgen. Mit beigetragen zu dem Unglücke ſoll der Umſtand haben, daß das Eis auf dem Budwig⸗Donau⸗Main⸗Kanal, in einzelnen Parzellen verpach⸗ tet, ſtets zu verſchiedenen Zeiten an verſchiedenen Stellen zusgehauen wird und natürlicher Weiſe in Folge deſſen in der Stärke ſehr wechſelt. Unglücksfall. Heute früh gegen 9 Uhr entzündete in der Nähe der hemiſchen Fabrik Zimmern überm Neckar ein Knabe einen Jeuerwerkskörper. Durch den heftigen Knall ſcheute ein vor einen Milchwagen geſpanntes Pferd und rannte gegen einen unweit daſelbſt ſtehenden eiſernen Brunnen. In Folge des hierdurch entſtehenden Stoßes fiel der Kutſcher von dem Milchwagen herab, während letzterer ſelbſt umſtürzte und der Inhalt der Kannen ſich auf die Straße entleerte. Der Fuhrknecht erhielt ſo ſchwere Verletzungen, daß er ins All⸗ gemeine Krankenhaus verbracht werden mußte. Das Pferd, welches ſich vom Wagen losgeriſſen hatte und davonge⸗ ſprungen war, wurde in den Neckargärten eingefangen. Theater und Muſtk. GSr. bad. Hof⸗ und National⸗Theater in Maunbeim. Der Pfarrer von Longuneval. Der gute Abbe Conſtantin, welcher in dem Compagme⸗ ſtücke der drei Operettenlibrettiſten Halevy, Cremieux und Decourcelle abſolut nichts anderes zu thun weiß, als 3zu eſen, zu trinken, zu ſchlafen und für ſeine Armen zu betteln, iſt bei uns mit einer ganz beſonderen Anfprachsloftgteit und eſcheidenheit aufgetreten und ſeit dem 17. November 1888, an welchem Tage er ſich erſtmals ſeinen neuen Pfarrlindern dahier vorgeſtellt hat erſt geſtern Abend wieder erſchienen. Das iſt ſonſt ſeine Gewohnheit nicht. In Berlin hat dieſer kreuzbrave Mann jeden Abend vor überfünten Häuſern ge⸗ geſſen, getrunken und geſchlafen, und die Großſtädter, welche dem Reſidenztheater zuſtrömten, in der etwas recht Frivoles zu erleben, ließen ſich von dem moraliſchen Liede, welches die drei Franzoſen in dieſem„Charakterbilde“ an⸗ ſtimmen, davon überzeugen, daß dieſe viel beſſer ſind als ihr Ruf. Es gibt allerdings Leute, die da meinen, der piquante Halevy dabe, als er die ehrwürdige Soutane über die ſeidenen Tricots ſeiner Vieblinge gezogen, ſich in vollſter Abſicht einen ganz kleinen Scherz muit ſeinen Landsleuten erlaubt, etwa wie Zola, der„im Traume“ ſich plötzlich bekehrt habe. Ehrlich geſtanden, ge⸗ fällt mir der Roman Halevy's beſſer, Compagnie auf Grund ſeiner Erzählung zuſammengeſtoppelte Stückchen, welches man wiederholt ein Pendant zu Erck⸗ mann Khatrians„Freund Fritz“ genannt hat. Die meiſte Aehnlichkeit haben beide Stücke wohl darin, daß gleich am Anfaug tüchtig gegeſſen und getrunken wird. Das ver⸗ 25 bekanntlich immer in eine behagliche Stimmung. Aber als das von der d Fritz iſ wenigſtens ein Charakterſtück, ſchildert ypen, die in Wirklichkeit exiſtiren und ländliche Zuſtände im 9ꝗ auch der Wirklichkeit angehören; im„Abbe Tonſtantin“ aber iſt alles von einer ganz unnatürkichen Süßlichkeit; die wenigen Perſonen, die da auftreten, find kreuzbrave Menſchen, ſo brav, daß wir uns ordentlich vor ihnen ſchämen müſſen und aim beſten daran thäten, nach Longueval auszuwandern, um uns unter die Fittige des Pathen? Abbe zu begehen. Im Romane iſt das Leben im Pfarrhauſe und auf den Schlöſſern jener Gegend traulich geſchildert, daß dieſe Lektüre ein darob verſäumtes achmittagsſchläfchen auf dem eigenes dazu eingerichteten Kanapee vßöllig aufwiegt. In das Stüg 5 konnte von den anmuthigen Schilderungen der Exzählung blutwenig her⸗ 5 werden, da man in jedem Drama, ſelbſt im ländlichſten Charakterbilde, wenigſtens etwas Handlung braucht, von der aber in dem ganze Buche nichts zu merken iſt. Der erſte Akt, in welchem die beiden plonden Amerikanerinnen mit ihrem heidenmäßig vielen Gelde die Bekanntſchaft des don Menſchenliebe und Sanſtmuth triefenden und dabei kind⸗ lich beſchränkten Pfarrers machen und ein zartes noch unbe⸗ mußtes Verhältniß zwiſchen dem Helden des Stücks, einem Artillerie-Lieutenant, und der Millionen⸗Erbin angebändelt wird, iſt für ſich ein kleines Idyll im Pfarrhauſe und wird, hübſch geſpielt, und mit Verſtändniß inſcenirt, ſicherlich nie⸗ mals verſagen. In der Ballſcene des zweiten Aktes vermei⸗ den die drei Herren Dichter die d der dramgtiſchen Ent⸗ wicklung, die ſich ihnen von ſelbſt aufdrängt, da ja in dieſem kreuzbraven Stücke unter ſo kreuzbraven Menſchen kein Blut fließen darf. Es findet daher ein höchſt friedfertiges Duell auf Degen mit trockenen Ausgange ſtatt, und das einzige, was kfließt, iſt der Regen und der Thränenſtrom der beiden mannhaften Kämpen, die ſich verſöhnen, um dann im dritten Akte ſich an Edelmuth zu Überbieten. Aecht i er⸗ leichtert die reizende Miß Percival ihr von 20 Mill. Dollars (uicht Mark!) beſchwertes Gewiſſen durch eine Beichte vor dem Abhe in ſeiner Soutane und dem Lleutenant in Uni⸗ daß es in der That beſſer wäre, ihr Kind läge im Grabe, ehe ſie von dieſer unſeligen Liebe erfaßt wurde. Sie erhebt ſich und tritt leiſe zum Bett. Ihr im Feuer der Aufregung ſtrahlendes Auge ruht auf der ſchlafenden Tochter. Inmitten der in wilder Haſt ſich überſtürzenden Gedanken erfaßt ſich tiefe Wehmuth bei dem Anblick dieſer wundervollen Schönheit. Thränen der Verzweiflung drängen ſich in ihr Auge. Warum mußte dieſes Unglück eben ſie treffen. Und da erinnerte ſie ſich plötzlich der Worte ihrer verſtor⸗ benen Mutter: „Kind, meine Thränen werden Dir Unglück bringen.“ Sie nimmt ihr Batiſttuch und drückt die Thränen hinweg. Die Lippen Melanies bewegen ſich, die Mutter beugt ſich hin⸗ ab,„Karl,“ kam es leiſe und zitternd aus dem halbgebffneten Mund, als ob ſie ſelbſt im Traum fürchtete, gehört zu werden. Die Züge der Gräfin verdüſterten ſich, die weiche Stim⸗ mung entſchwindet und in unſagbarem Schmerz bedeckt ſie ihr Geſicht mit den Händen. Während Vater und Mutter, beſeelt von dem Vorſatz, Alles daran zu ſetzen, um ihr Kind dieſer Liebe zu entreißen, und gegen die Ueberzeugung Hoffnung ſchöpfen, rüſtet ſich der heimtückiſche Jeind zum Kampfe gegen ſie. Die kleinen Stunden des Morgens ſind vorüber. Fünf laute Schläge ertönen von der Uhr am Kamin und noch hat die Gräfin keine Stunde des erquickenden Schlafes genoſſen. Sie fühlt das Bedürfniß nicht, demungeachtet will ſie ſich entkleiden, um den Verſuch zu machen. Bedarf ſie doch auch der Kraft zum bevorſtehenden Kampf. Ein leiſer Aufſchrei Melanies überraſcht ſie. Mit pochen⸗ dem Herzen wendet ſie ſich um. Das junge Mädchen ſitzt gufrecht im Bette, bleich, mit Fieberglanz in den Augen. form. Der leßtere ertheilt ihr ſelbſtverſtändlich Abſolution in ſeinen heldenhaften Armen und unter den Klängen des Harmoniums ſchließt die Handlung harmoniſch wie ſie be⸗ gonnen mit einem vollen Akkorde ohne Wagner ſche Diſſonanz ab. Selbſt der einzige Mißklang, welcher ein deutſches Ohr beleidigen könnte, und im Romane als die wirkliche Trieb⸗ ſeder für Jean Raynaud's Entſchließungen figurirt, der Revanchegedanken gegen die Prüſſiens iſt fein fäuberlich, von wegen der erhofften Tantiemen, geſtrichen. Es iſt recht brav und fleißig geſpielt worden; jeder war bemüht, ſich von der beſten Seite zu zeigen. Wenn der Er⸗ folg dieſen Beſtrebungen nicht entſprach, ſo liegt die Schuld eben daran daß eben nicht Jeder für jede Rolle paßt. Herr Jakobi hat als Rabbi Sichel eine Meiſter⸗ und Muſterleiſtung erſten Ranges ften f ſein Abhs Con⸗ ſtantin iſt mit viel Fleiß und gutem illen ausgearbeitet, aber die ſchlichte Einfalt und Demuth dieſes behaglichen, ſtets bei Appetit beſindlichen Seelſorgers erſcheint nicht natürlich, ſpricht nicht zum Herzen und erinnert allzu oft an die Verſtellung eines Tartuffe. Auch die Heldenrolle des Jean Raynaud entſpricht nicht der Individuglität des Herrn Dr. Aug. Baſſermann, und iſt ſeinem Weſen mit Recht unſympathiſch.— Sein Gebahren und Verhalten ermangelt der inneren Wahrheit, dieſer ſchmachtende Marsſohn, der vor 20 Millionen Dollars die Flucht ergreift, wird ſich auch in Deutſchland keine Milliarden zurückerobern. Die Damen⸗ rollen fanden in Fräulein Woytaſch und Frau Rodius eine geeignete Vertretung; aber das engliſche Lied à la um⸗Yum klang gar nicht hübſch. In dieſen Geſang hätte ich Raynaud nicht verliebt. Wenn an Frau Rodius etwas zu tadeln wäre, ſo könnte es nur das ſein, daß ſie des Guten zu viel thut; durch ihr allzuhäufiges Auftreten wird das Publikum den Reizen und Vorzügen ihres Spiels gegenüber abgeſtumpft. Durch den völligen Mangel einer komiſchen Alten an unſerer Bühne iſt Fräulein De Lank in ein Rollenfach hineingezwängt worden, das ihr wohl mehr Ge⸗ legenheit zur Entfaltung ihres Talents, nicht aber ihrer Eigenart gewährt. Die heitere Seite des Lebens und der Humor ſind die Domaine dieſer glücklich veranlagten jungen Dame. Eine herzerquickende und vor allem durch und durch ſalonfähige Leiſtung hat Herr Homann als Paul von Lavardens geboten, bei Weitem die beſte des Abends. Im Allgemeinen machte die geſtrige Vorſtellung aber einen recht ſchleppenden, ermüdenden und einſchläfernden Eindruck, es iſt dieſes, nachdem das Stück während 7 vollen Wochen „geruht“ hat, auch durchaus begreiflich. Das Arrangement im 1. Akte perräth keine glückliche Hand und die alten Salon⸗ Stühle paſſen wenig zu den bäuerlichen Brunnen. Die Mahlzeit wickelt ſich mit ſolcher Haſt ab, daß der gemüth⸗ liche Eindruck, den dieſe Scene machen ſollte, völlig verwiſcht wird und anderen Empfindungen weichen muß. Die Auf⸗ nahme war eine zwar wohlwollende, der Beifall aber ein recht lauer. Dr. Hermann Haas. Der Richard Wagner⸗Verein hier hat von den Er⸗ läuterungen zu„Triſtan und Iſolde“ eine Auflage von 2000 Exemplaren herſtellen laſſen, ſo daß auch gelegentlich der dritten Aufführung genannten Werkes Exemplare unentgeltlich in 1 Hofmuſikalienhandlung von K. Ferd. Heckel abgegeben werden. Neueſtes und Telegramme. Berlin, 2. Jan. Es heißt, daß der Kaiſer zum Neufahrstage dem ehemaligen Miniſter v. Puttkamer den Schwarzen Adlerorden verliehen hat. *Berlin, 2. Januar. Das„Militär⸗Wochenblatt“ veröffentlicht die Verleihung des Charakters eines Haupt⸗ manns an Wißmann und ſeine Kommandirung an das auswärtige Amt.— Das Staatsminiſterium hielt heute Nachmittag 3 Uhr eine Sitzung ab. Berlin, 2. Jan. Die Gerüchte über eine Erhöhung der Krondotation gewinnen greifbare Geſtalt. Die An⸗ gelegenheit wird wahrſcheinlich nicht aus der Mitte des Ab⸗ geordnetenhauſes angeregt werden, ſondern in Geſtalt einer Regierungsvorlage den andtag beſchäftigen. Die Erhöhung ſoll ſich auf drei bis vier Millionen belaufen, alſo die Do⸗ tation von 12 auf 15 bis 16 Millionen geſetzt werden. In den letzten Tagen hieß es Bewegung für KHün⸗ digung des Reichsban ⸗Privilegiums habe Aus⸗ ſicht auf Erfolg und werde von einflußreichen Stellen be⸗ günſtigt. Wie weit dies richtig iſt, bleibt ahzuwarten. Einſt⸗ weilen verſichern unterrichtete Perſonen, daß bis jetzt weder Jürſt Bismarck noch der Finanzminiſter v. Scholz ſich üder die Frage ausgeſprochen hätten. *Hamburg, 2. Januar. Die hieſige Handelskammer wählte für die nächſten 4 Jahre Siegmund Hinrichſen zu ihrem Präſidenten und Robert Meſtern zum Vicepräſidemen. Wien, 2. Jan. Nach einem Telegramm aus Belgrad wurde in der heutigen Sitzung der Skupſchtina, die neue Verfaſſung von den Referenten Ribarac(liberal) und Protic(radikal) verleſen. Protic betonte, daß das Projekt eine der liberalſten Verfaſſungen Europas ſei. „Mama,“ ruft ſie ängſtlich—„ich— ich erſticke!“ Die Mutter greift haſtig nach den Händen, ſie ſind kalt, auch die Stirne zeigt keine erhöhte Temperatur, dennoch ringt ſie ſichtbar nach Athem. Mit Blitzesſchnelle ſetzt die Gräfin den Telegraph in Bewegung. Die alte Kammerfrau, die nebenan ſchläft, iſt die erſte, die dem Rufe Folge leiſtet. „Den Arzt, ſchnell den Arzt!“ ruft die Gräfin ihr mit ſtockender Stimme entgegen. Bitte, Frau Gräfin,“ ſagte ſie tröſtend,„es wird vorüber⸗ gehen. Wir werden die Hände in warmes Waſſer ſtrecken. Es iſt gewiß nur eine Folge des Schreckens. Mein Gott, wenn ich denke, daß ich Unglückliche daran ſchuld bin.“ Die Gräfin ſpricht kein Wort, aber eine bange Furcht bemächtigt ſich ihrer, als die regungsloſe Geſtalt ihrer Toch⸗ ter ſtöhnend auf die Kiſſen zurückſinkt. Herr v. Kieſinger, der ſich unruhig in ſeinem Bett hin und her wälzt, hat den Lärm der haſtigen Schritte im Neben⸗ gemach vernommen. Er ſpringt auf, hüllt ſich in ſeinen Schlafrock und eilt in das Zimmer ſeiner Frau. Auch er er⸗ bebt bei dem Anblick ſeines leidenden Kindes. Das Ehepaar blickt ſich an mit zuckenden Lippen und feuchten Augen, aber ſie vermeiden es gegenſeitig ihre Befürchtungen auszuſprechen. In einer Stunde, während welcher die Athemnoth ſich ſtetig ſteigert, erſcheint Doktor Wehland, der Hausarzt. Seine Anweſenheit beruhigt. Er verſchreibt die üblichen Kirſchloorbeertropfen, dann ſagt er:„Beunruhigen Sie ſich nicht, Frau Gräfin, es iſt ein leichter Nervenanfall. Bei jun⸗ gen Damen, die gut organiſirt ſind, kommt dies ſehr häufig vor. In einigen Stunden wird ſich die Komteſſe vollkommen erholt haben.“ Er fühlt den Puls, legt die Hand auf das Herz und In der Debatte ſprachen Javanovic(radffal) und Kundovic(liberal) für das Projekt. Der Führer der Diſſidenten Tajſic ſprach ſehr aangſgt Die Debatte verlief glatt. Nach einer glänzenden Schlußrede Ribarac's empfahl der Miniſter des Akußeren die einſtimmige Annahme. Mit der vorliegenden Verfaſſung gebe die Nation dem Könige nichts, wogegen dieſer eine Anzahl ſeiner Prärogativen opfere. Die neue Verfaſſung wurde hierauf laut„Frankf. Zig.“ in namentlicher Abſtimmung mit 494 gegeu 73 Stimmen angenommen; 3 Deputirte enthielten ſich der Abſtimmung und 17 entfernten ſich. In diplomatiſchen Kreiſen haben die letzten Vorgänge einen ſehr günſtigen Eindruck gemacht und man zzweifelt nicht, daß der König auch fürderhin die Situation beherrſchen werde. Der König empfing heute Abend im Beiſein des Kron⸗ prinzen Alexander die Glückwünſche mehrerer Geſandten. Er ſprach dabei die Hoffnung aus, daß die nun kon⸗ ſolidirten Zuſtände Serbiens gleichfalls dem europäiſchen Frieden und den Intereſſen desſelben dienlich ſein bürften. Wie verlautet, hat König Milan bereits heute Abend der neuen Verfaſſung ſeine Sanktion ertheilt; er wird nach einer feierlichen Thronrede morgen vor der Skupſchtina den Eid auf dieſelbe ablegen. Wien, 2. Jan Es wurden zu Mitgliedern des Her⸗ renhauſes ernannt: Richard Graf Clam ee der 210 5 der niederöſterreichiſchen Handelskammer udolf sbaxy, der Landmarſchall von Niederhſterreich Chriſtian Graf Kinsky, Kämmerer cheln, der Probſt des Kollegialkapitels Vyſehrad Or. An⸗ ton Lenz, Kämmerer Arthur Graf Pokockt, Domdau⸗ meiſter Friedrich Baron Schmidt, Miniſterialrath in Rro⸗ Graf Ledebur⸗Wi⸗ ſion Franz Ritter von Schneider, Univerſttätsrath feſſor Hofrath Ritter von Sickel, der zweite Präſident des Oberſten Gerichtshofs von Stremayr, Kämmerer Gutsbe⸗ ban Franz Graf Thun⸗Hohenſtein⸗Sardagna, Ge⸗ eimrath Geſandter Carl Freiherr von Frankenſtein. Paris, 2. Januar. Der Zuſtand Floquets, welcher bereits einige Zeit hindurch in Folge von Er⸗ kältung unwohl war, iſt durch die geſtrigen Empfaͤnge etwas verſchlimmert worden, ſo daß derſelbe das Zimmer hüten muß. Mannheimer Handelsblatt. . J. Mannheimer Effektenbörſe vom 2. Januar. Die Tendenz der heutigen Börſe war feſt, das Haußtaugen⸗ merk jedoch auf die durch die Dividendendetachirungen be⸗ dingten Coursregulirungen gerichtet, FürOggersheimer herrſchte bei 57 und für Eichbaum zu 182 andauernd achfrage. Geld⸗Sorten. Dukaten Mk..70— Ruſſ. Imperials N. 16.74—65 20 Fr.-Stücke„ 16.15—12 Dollarb in Gold„.—16 Eugl. Sovereigns„ 20.88—28 Schifffahrts⸗Angelegenheiten. Mannheimer Hafen⸗Verkehr. Folgende Schiffe ſind am 2. Januar angekommen: Hafenmeiſterei I.(Rheinvorland) Schiffer ev. Kapitän. Schiff. Kommt von Ladung Etr. Merz Arndt Köln Stückgüter 200 Hafenmeiſterei II. H. Nipken Maxau Duisburg] Kohlen 5800 M. Schmidt Wilhelmine 8 0 8200 J. Aſteroth Ruhrort 4 Rotterdam Getreide 7360 A. Bretzel Induſtrie 11 St. Goar Stückgüter 2000 J. H. Veith Ruhrort 28 Rotterdam Getreide 16578 T. Duven Ruhrort 20 Köln Schienen 12498 Hafenmeiſterei III. J. Königsfeld Marie otterzem Stückgüter 620 Hafenmeiſterei W. Kersken Graf Moltke Ruhrort Kohlen 78600 N. Schneider Stadt Koblenz 5 2400 E. Nachtigall Straßburg.Weſel 9 3400 S. Dahmen Minerva Ruhrort 5 3500 Schmitz Maria 5 400⁰0 .Altenhoff Suſanna St. Goar 5 4100 F. Würz Margaretha Ruhrort 4800 75 Brans Idhn Cockerill 5600 .Terjung Joh. Wilhelm Mülheim 5 4250 Waſſerſtauds⸗Nachrichten. Rhein. Mainz, 2. Jan..56 m.—.88. Bingen, 2. Jan. 1,18 m.—.09. Kaub, 2. Jau.37 m.—.08. Koblenz, 2. Jan..93 m.—.08. Köln, 2. Jan..92 m.— 0. Ruhrort, 2. Kouſtanz, 1. Jan..93 m.—.03. Hüningen, 2. Jan..28 m.—.04. Kehl, 2. Jan..80 m.—.00. Lauterburg, 2. Jan..67 m..01. Maxau, 2 Jan..99 m—.01. Mannheim, 3. Jan..53 m.—.08. I. Körner Schirmfabrik 2 1. 4 Breteae verſpricht, gegen Abend wieder zu kommen. Ein erneuerter Aufſchrei läßt Vater und Mutter zuſammenfahren. Der Arzt ſtutzt. „Iſt vielleicht eine Gemüthsbewegung dieſem Unwohlſein vorausgegangen“, fragt er, von einem zum anderen blickend. „Die Gräfin erwidert raſch:„Allerdings und erzählt die Epiſode des Feuers. Sie klammert ſich an dieſe ſeichte Hoff⸗ nung mit hartnäckigem Sinn. Der Arzt nähert ſich neuerdings, er fühlt den Puls aber⸗ mals und fragt ſanft:„Sind Sie ſehr erſchrocken, Komteſſe Melanie?“ „Erſchrocken“, ſtammelt ſie leicht erröthend.„Ja, ich glaube“ und dann bricht ſie in Thränen aus. „Ich möchte die vollkommenſte Ruhe anempfehlen,“ ſagt der Arzt, ihr ſelbſt die Tropfen reichend, worauf er ſich ent⸗ fernt, um in einigen Stunden wieder zu kommen. Dem unruhig verbrachten Tag mit häufigen Anfällen folgt eine böſe Nacht. Dr. Wehland fängt an, die Sache ernſt zu nehmen. Der Puls ſteigt, die brennende Röthe auf den Wangen, das in hellem Glanze erſtrahlende Auge zeigt Fieber an und am dritten Tage erklärt der Arzt, es ſei ein Nerven fieber ſchlimmſter Art. Doktor Wehland iſt ein langjähriger Hausfreund und er hat Herrn von Kieſinger unumwunden die Wahrheit geſagt. Das Leben ſeines letzten und einzigen Kindes ſchwebt in Ge⸗ fahr. Der Arzt bezeichnet den Tag der Kriſis und gibt wenig Hoffnung.„Das Leiden ſpottet der Kunſt mit ganz beſonderer Härtnäckigkeit,“ fügt er hinzu. Fortſetzung folgtg ——— ̃——— KwK—¾——— 5 Sekauntmachung. Die Lokalbahn von Weinheim nach Heidel⸗ berg betr. No. 99078. Gemäß Waſſr⸗ Gr. Oberdirection des Waſſer⸗ und Straßenbaues vom 23. d.., bringen wir zur öffentlichen Kenntniß, daß die Pläne ſammt Beſchreibung über die Lokalbahn von Weinheim nach Heidelberg, ſoweit dieſelben die Gemarkung Schriesheim berühren, auf dem Rathhaus zu Schriesheim Per 3 Wochen zur Einſicht der B theiligten offen liegen. Etwaige Einwendungen wären innerhalb der genannten eit bei der Gemeindebehörde oder dem Be⸗ zirksamt anzubringen. 24102 Mannheim, 29. Dezember 1888. Groß Bezirksamt. 1 enfinger⸗ Bekauntmachnug. (). No. 99410. Wir bringen zur öffentlichen Kenntniß, daß err Angelus Huben von Laden⸗ urg heute als Bürgermeiſter dieſer Gemeinde verpflichtet wurde. Mannheim, 29. Dezbr. 1888. Großg, Bezirksamt. enſinger. 24103 Aufgebot. Küfer Johann Hart aus 755 tadt, z. Zeit in Mannheim, 195 as Aufgebot des auf ſeinen men lautenden, ihm angeblich 5 handen gekommenen Einlagebuches der Spärkaſſe der Stadt Mann⸗ heim Lit. D Nr. 35339 über eine 0 von 300 M. beantragt. Inhaber dieſes Einlage⸗ buchs; wird aufgefordert, penig in 111 guf Samſtag, Juli 1889, Vorm. 9 Uhr vor dem Gr. Amtsgerichte hier, Ahth. 31beſtimmten Termin ſeine Rechte anzumelden und das Sparkaſſen⸗ buch vorzulegen, widrigenfalls die Kraftloserklärung desſelben er⸗ 5 wird. aan zin, den 2. Jan. 1889. Gr. Amtsgericht (gez.) Düvinger. Dies veröffentlicht Der Gerichtsſchreiber Galm. 24143 Gr. Bad. Staatseiſenhahnen. 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Butter, 3000 Stück Eier, 3000 Liter Milch, je 200 KoErbſen, Linſen, Bohnen, je 100 Ko. W Meenme Graupen, Reis, Weizenmehl, Kaffee, 300 Ko. Sal 3400 Ko. Schfen⸗ Kalb⸗, 1 eiſch, mel⸗ und 3000 Ko. Karto Colonialwaaren als: 5 Citronen zc., ferner 50 Ko. weiße, 50 Ko. Schmmerſeife, 50 Ko. Soda und 1000 Flaſchen Soda⸗ waſſer, ſowie 1000 Ko. Eis ſoll in öffentlicher Submiſſton ver⸗ 0 werden und iſt hiezu ein ——5 ſtat 10. 8 d. onnerſtag, auuar d.., Vormittags 10 Uhr im Geſchäftszimmer des Lazareths anberaumt worden. Die Submiſſions⸗Bedingungen liegen daſelbſt zur Einſicht und Unterf 8 aus und müſſen von jedem Submittenten vor Abgabe er Offerten geleſen und unter⸗ ſchrieben werden. Am ſelben Tage Vormittags 11 Uhr werden die im Lazareth vorkommenden Küchenabgänge, Kommisbrodreſte, Knochen und das alte Lagerſtroh an den bietenden öffentlich verſteigert verden, ebenſo auch die Abfuhr des Abtrittdüngers. 24128 Köbingl. Mauuheln ⸗Lazareth — Maunheim. 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G 2, 17 Gaſthaus zum „ſchwarzen Lamm“ hier 5 Kanapee, 1 Chiffonnier, 1 8N Glaskaſten, 1 ovaler ch, 1 Spieltiſch, 4 015704 5 Geiſerne 1 Papierkorb Weckeruhr, 1 Kronleuchter, 2 Paar Radfahrerſtrümpfe, 1 Radfahrer⸗ anzug, Tricotzäckchen und ⸗Hoſen, 0 5 kicbe Kiſſen, 1 geſtickte Tiſch⸗ Parthie Wolle und Stickereien und 1 Paar geſtickte Schuhe Sagen baare Zahlung im Vollſtreckungswege öffentlich ver⸗ ſteg ern. 24156 Mannheim, 2. Januar 1889. Bränning, Gerichtsvollzieher in Mannheim Heſfentliche Verſteigerung. Freitag, 4. Jannar 1889, Nachmittags 2 Uhr werde ich in Litera& 2, 17 5 zum ſchwarzen Ferſch 2573 Schmuckſ erſchiedene muckſachen, Pfandſcheine, 1 goldene ere, ühr, 2 ſilberne Taſchenuhren, Ueberzieher, S 1 Detel, krug, 3 Aſchenbehälter, 1 Stock und 1 gegen baare fient⸗ ung im Vollſtreckungswege öffent⸗ lich verſteigern. 24157 annheinn 2. Januar 1889. Bräuning, Gerichtsvollzieher in Mannheim. 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Gebrlder Bundſchu. 24157 8 Herr Wilh. Brurein. 5 Rector H. 5 5 8 8 Wilh. Burbach. 6 5 Wilh. Clormann. Carl Cronberger. 10 Cronberger. Carl Dauß ſr. und Frau. Steuer⸗Commiſſär„Dauth und Frau. B. Danziger. amilfe v. Derblin. Herr ane und Frau. Frau Deutſch 18 err Emil Mayer⸗Dinkel. Dr. Döpfner. Chr. Dörzenbach u. Familie. A. Dreesbach, Stadtrath. Carl ced Dröll jr. Fried. Dröll ſr. rau Düringer Wtb. 77 7* 7* rau S. err Gd. 88.5 Marie Freyſeng. bler. Eberhard, Apotheker u. Frau. Wilh. Egel, Hauptlehrer. Theod. Eglinger und Frau. L. Egly, Hotelier und Frau. Ph. Ehmann. Verwalter Eichelsdörfer. Ph. Jac. Eichhorn. Rich. Eichrodt. ac. Emmrich und Frau. Eßlinger. 5 echtsanwalt Dr. Faißt, Handelsſchul⸗ director. Director Feidel, Oelfabrik. Baumſtr. Feſenbecker u. Frau. riedr. Fiedler und Frau. Fieſer, Ober⸗ ⸗Ingenieur. 89. Fischer, Nauf mann. Carl Flink und Frau. Eduard Forſter und Frau. Miniſterialrath Frech u. Frau. Daniel Frey und Frau. Lorenz Frey. drey Wtb. Freyſeng. Faas. Freytag und Kramer. 125 Gg. Fuücke, Me aurermeiſter. Berth. Fuhs und Frau. Wilh. Fulda. 8 Eun Gamper. J. P. Gaſchott. Cäſar Genen Amtmann Genzken. Dr. Jul. Gernandt. Herm. Gerngroß und Frau. Conrad Ginz und Frau. Ph. Glaß. Dr. Carl Glaſer. F. Göhring. Franz Görig u. Frau. Friedt Görig u. Frau. W. Görig u. Frau. Friedr. Goger. 0 171 Gräber u. Frau. H. Grahlf u. Frau. 1 Fuc ofphotograph Graß u. Frau. Stadtpfarrer Greiner. Eugen Grieſer. H. Grißlich. Waiſenkichter A. Gros u. Frau, geb. Biſſinger. Wilh. Groſch. Stadtrath Carl Groß. Daniel Groß. Jac. Groß. Carl Grün und Frau. au Marg. Grün Ww. err Ph. Gund und Frau. * 77 Theod. Gunzert. 9 1 D. Haas). Wilhe Haas 0 5 Oberlehrer Hack Aund Frau. ranz Hafner. erm. Hafner. avid Hamburger. Otto Hammer und Gg. Hammerſtein, Agent. ſamilie. eneral⸗ g. Hanſ er, Director. 17 Architekt. Aug. Hart. Gg⸗ Hartmann und Frau. Jak. Hartmann ſen. Schuh⸗ 8 F. J. Hartmeyer und Frau. Hasdenteufel. erm. Hauer und Frau. Haug, Gymnaſtums irektor. rau Hugo Hauſer Ww. err L. Hausmann und Frau. 7* 77 Hechler, Hauptlehrer. Jacob Heinzmann. rau Heißler Ww. G 7, 12. herr Conrad Hellmann. Simon Hellmann. Fol ſ. Henninger. hriſt. Henz und Frau. Konrgd Herold und Familie. Bernh. Herſchel. ge80h cheſer buworf eß, Neckarthal ilh. Heß. Dr. Guſt Heuck. Carl Heyd. Stadtrath Hillebrand. Emil Hirſch 9 5 Jakob Hirſch u. Sö hne, D 7, 14. r iedr. Hirſch Audwigshafen. Jac. Hirſch jun. Stadtrath Fritz Hirſchhorn. Wil 05 i und Frau. Apoth. und Chriſt. Hoffmann und e Frau. rau. Herren Gehr. Hoffmann. Herr Joſ. Hoffmann, Architekt. Fern Sannchen Hofmann. Herr Fritz Holzapfel. 5288 Hummel. Frofff ſſor Jäger und Frau. Iſage Jeſelſohn. Fämilie Johanning. err Hch. Irſchlinger. Jamderk und Frau. Jac. Juhitz. Ludwigshafen. Arthur a Ingenieur. Bernh. Kahn. Karl Kahn, L 2, 18. Emil Kahn. Dr. J. Kahn, prac. Arzt. Hch, Kallenberger, Sekretär. Jul. Katz, Chefredakteur. Joh. Katzenmaier, Sekretär. Tarl Kauffmann, Waiſenr. Fried. Kauffmann⸗Fehr. 5 Kauffmann und Frau J0. Kempf und Frau. Direktor H. Keßler u. Frau. Cornel Kieſer und Frau⸗ 77 77 ** 7 Frau Herr 17 7 77 7 77 err 77 acob Kirchner. iegfr. Klopfer. Direktor Kloſtermann. Joh. P ofopernſänger. ene ratze und Familie. Krehbiel Ww Jean Krieg und Frau. Louis Kühnle und Frau. Hch. Küllmer. James Labander u. Frau. r. Ladenburg. Dr Lächele. r. Landgraf u. Frau. 17— Magd. Lang Wtb. O. Lang, Ingenieur. Hch. Langeloth, D 3, ac. Langeloth und Fa, 4, ac. Langeloth, F 8, 20. h. Langeloth ilh. Langeloth Nöskapeliee Baumeiſter. Nocheneee Langer. 5 85 lbach und Frau. eemann un 0 Lehmann, F 1, —— Lehr, Aſe Leis. Grund⸗ und Pfandbuchsführer. Ernſt Lemmert. Louis Lenhard. ean Bapt. Lerſch. 995 5. Pet. Aincker. Lincker Fänt. Vaaerdorn err G. Link. Ferr Lippſchü tz. err 8 Lochert. Alb. L. Sob Höffler odher Werner.) S. Lomnitz, Apotheker. aue 1 115 8 ugen Lutz und Frau. Hilt Mack. 105„Manchot. J. Marx, Privatmann. Marx. Siegfr. Marx, Privatmaun. Adam Maſſot. 65. 15 15 5 er. Halek und Frau. Joſ. Mödlinger, 1 änger Oberbürgermeiſter Moll. Guſt. Murr, Verwalter. Neuer und Frau. Bankdirector Neuſtadt. Nieper in Firma Groß, F 2, 6. Amtmann Nußbaum. . Ollivier. ilh. Orlemann. Erwin Paul. N. 11 und Frau. fefferkorn geb. Lillia. rau ben Emil eer. und Frau. 7˙ Pfeiffer. eil und Frau. ſterer. Kath 5 1 5 Ka 5 2, 15. opp, zHauptlehrer. 85. 1 und Fra ecretäür Carl Raſtg Wtb. rau . 00 Hauptlehrer. 77 7* 453 err rau err Reinert. 290 Reinhard. M. Reuter, Baumeiſter. Ne on de ichter. 69. 5 ichter. 80 7 Riegel. K. Rieſter, Hauptlehrer. ch. Rit tmüller, firector Ritzſchel. Hans Rodius, Haſſcaieler d Frau. K. Röplingshofer. L. Rödlingshofer. Alwina Rös Wtb., B 6, 1. Conrad Noſch 8 91 55 Rö 5 ilh. Rommel. 9925 9 Architekt. 51 und Frau. Siadte arrer Ruckhaber. Notar Rudmann. 90 Rühl und Frau. Ruf, R 4, 11. 158 uchhalter. Rud. Sator und Frau. Rich. Sauerbeck. Familie Scharpinet. rau Herr rau err 7* U rau err 1 err 11 7 * 77 77 err 17 77 17 7* Frau 11125 ami Peg ran unk. amilie Schwalenber Herr räu Anna Scheffelmaier. Carl Scheirmann und Frau. Antonie Scheirmann. donz Schenk, G 2, 12. Uis e „ 8 8 5 beuer u. Frau. 9 5 85 125 Bernh. und Frau. Carl 5 5 Schwetzinger traße 96. Wilh. Schreiber, C8, 14. Ernſt Schröder, Director der Mannh. Actienbrauerei. Commercienrath Schüle. Caxl Shi u und Frau. und Frau. 5 2 Schneller Wtb. Wilh. Schwarz, Fuſt⸗ 2 l. Eliſe S weizer, F 2, 41 Chriſt. Schwenzke ſr. Ehriſt Schwenzke jr. Seltzer. Alfr. Seubert und Frau. Eduard Seuyfarth. . A. Seyfried. 4 Sido,— Si e ſeberg, Apothekee. imon. Oscar Smrecker. Anna Soencker Wtb. erm. Soherr und Frau. le von Soiron. Herr 1 Sommer. Sonner. Guſt. Spangenberg u. Frau. Carl San u. Frau. 15 Staudt. tauffert, Tele 7 Director. Carl Steinel, aumeiſter. Wilg. Steinel. J. Steiner, Proviantmſtr. N Steingötter, Pripatm. E. Stern, Specialarzt. J. aus Herr 0 Stockheim. 7 Mar Sto 1 5 „ Fried. Sto „ Louis Stoll. Emil Stolz und Frau. 800 S8eb Schweß. Str. 96. Carl Stutz Hauptlehrer. F. alde Theobald. Fuld⸗ Traumann. Emil Tremmel und Fried. Uebler, N 5, Bauinſpector Uhlmann. Ulm. C. A. Vetter. Adolf Villinger. Hch. Vögele. Carl Vogel und Fan i Geu Vogt. eorg Volſin und Frau. 510155 Volke und Frau. Wilh. Volz, Procuriſt der irma Engelhard. Vorbach, Inſt. ⸗Vopſt. Hch. Voß, Architekt. N. Wagner, pract. Arzt. Wagner. Emil Walch Hauptlehrer. Walleſer und Frau. Wegerle. 5 Weihrauch, Gr. Notar. „ Salomon Weilmann. „ Gg. e 1 2 Frau. „ Adam „ Jac. Weiß. „ Carl Aug. Werlin. „ Carl Werner. „ Dr. IJ. Werner. „ Ino Werner. 8. Werner und Frau. Fes arg. Will Wtb. err E. H. Willſtädter. „ Dr. Winzer, Profeſſor. „ Otto Wipprecht. Familie Louis Wolff. Herr Pet. Wolff, Weinhdlr., A 2, 4. 75 g. Wühler und Frau. „ Ludw. Würmel. Würtz, Baumſtr. u. Frau. „ Carl Würtz und Frau, 77 9 15 h. Jet ler, Director. 5 eiler, Direc Zeis, Hade. ader; wir die Namen vor⸗ ſtehender Perſonen nochmals zur öffentlichen Kenntniß bringen, he⸗ merken wir noch, daß der Ge⸗ e der Enthebun skarten 60 Mark beträgt, wofür wir unſern beſten Dank hierdurch pre 8 5 f 1. Januar 1889. Armen⸗ ⸗Commiſſion. Bräunig. Jaukſagung. Zum ſeer ſrr der Kin⸗ der unſerer freireligiöſen Ge⸗ meinde ſind an Geſchenken weiter ein on A. Sch bei 100 Kohn: 10, von J. K. M. 10, n e S. M. 10, von Frau. C. F. M„5, von H. M. 4 don F. W. M 20, von 5 5 und M. 955 von 1 5 1585 räulein Kegel: on M. M. von Ungenannt M. 1, von 155 L. M. 8 und Utenfilien. ei 8 d. Schneider: Von von Th. Ir 6 150 M. 5, von Fr.. M. 3, 55 rl. 700 1 Korb Con⸗ 1 von St. 12 Körbchen, von 6 Knabenhoſen, von G. F. 1 Knghbenanzug, von Ph. L. 1 des⸗ 91 5 von Fr. Schuluten⸗ rau. 2 3 22222 2 * 2* 2* 2 2 2 2 2 2 2 2 22 2 2 lien ꝛc., von A. M. 3, von E. 5, von D. M. 8, von.n M. 3. Vei Hrn. 18.55 Von Fr. S. M. 4, von„M. 6, von V. M. 5, von J. L. M. 3, von S. K. 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Vereinsabzeichen ſind zu tragen. 438 Der Vorſtand. Alle bßeuhe bittet man im Badner Hof abgeben zu W Sing⸗Verein. Freitag Abend ½9 Uhr Geſammt⸗Probe. Um vollzähliges Erſcheinen bittet 24106 Der Vorſtand. Philharmoniſcher Verein. Sonntag, den 6. Januar 1889 Vormittags 11 Uhr Concert der Vorſchule im Aula⸗Saale. 24070 Philharmoniſcher Jerein. Vorschule. Samſtag, den 5. Januagr 1889 Nachmittags 1 Uhr Haupt frobe in der Freidenker⸗Yerein Mannheim. 24154 Donnerſtag, den 8. Januar 1889 im Vereinslokal 0 5, 1 Vortrag über „Das Temperenzweſen in Nordamerika.“ Der Vorſtand. Velociped- Club Maunheim. Sonntag, den 6. Januar d. Js., Abends 8 Uhr im großen Localé des Cafe Bavaria Jamilien⸗Abend, wozu wir unſere verchrlichen Mit⸗ Dotte nebſt Familienangehörigen öfl. einladen. 4162 Der Vorſtand. Maunheimer Zither⸗Klub Samſtag, 5. 1 1889, ſeah 15 8 8 Uhr Familien⸗Abend mit Sahenverlasſung 22434 Glashalle des Audge Hofes, wozu wir unſere perehrlichen Mit⸗ glieder nebſt Angehörigen mit dem Aufugen ergebenſt einladen, daß Einführungen nur in be⸗ 14 aße geſtattet werden önnen. Der Vorſtand. Mannheimer Turnerbund „Germania“. Die Uebungsabende ſind bis auf Weiteres wie ſeolgt 1675 geſetzt: Montag, Abends von—15 Uhr Riegenturnen Mittwoch, Abends von 7½—10 Uhr Männerturnen Donnerſtag, Abends von—10 Uhr Riegenturnen Samſtag, Abends von—10 Uhr ürturnen in der Turnhalle des Großh. Gym⸗ naſtums. Eingang von der Schloßgartenſeite. 14210 NB. Aufnahms⸗Geſuche bitten wir ſchriftlich an den Turnrath des Mannheimer Turnerbund, 5 zu apital von 42000 Mark 1. F. Reicharũt, E 2, 10. Größte Auswahl in Kinder⸗& Puppenwagen 19549 ſowie Korbwaaren aller Art. 81 Stite. Max Sternſg pract. Zahnarzt Breitestr. F Große Auswahl in Werken der Geſchenk⸗ Literatur. 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Bohrmann, Heinr., Weinhdlr. 11 ülh,, Kaufmann. 32. Engelhard, Herm., Fabrikant. 12. 5 Carl, Kaufmann. 33. Nleb Jak., Schuhfabrkt. 13. Bopp, Carl, Fabrikant. 34. Moll, Ed., Oberbürgermeiſter. 14. 111 Alb., Miniſterialrath. 35. Nieper, Friedr., Kaufmann. 15. Voiſin, 69. Kaufmann. 36. Pohly, Joh., Kaufmann. 16. Walther, Carl, Schloſſermſtr. 37. Eckhard, Carl, Kaufmann. 17. Karcher, Gg., Buchbinder. 38. Müller, Herm., Kaufmann. 18. Ludwig, Friedr, Baumeiſter. 39. Neinhardt, Otto, Fabrikant. 19. Bender, Carl, Baumeiſter. 40. Jak. Brück, durch Wahl zum 20. Staudt, Peter, Stadtrath. Nelteſten. 2. Ausgeſchieden ſind: a) durch Wahl zu Aelteſten: Karl Groß, b) durch Tod: J. Daniel Linder, Kaufmann, 2. Wolfg. Vogelgeſang, Direector. Es ſind ſonach 40 Mitglieder auf 6jährige und 3 Mitglieder guf Zjährige Amtsdauer zu 1 Stimmberechtigt ſind alle Mitglieder unſerer Gemeinde, welche in der aufgeſtellten zu etwaiger Berichtigung aufgelegt geweſenen und zur Einſicht in der Facrißten der Trinttais⸗Kiche ſtes gufliegenden Liſte verzeichnet ſind. Wählbar ſind alle ſtimmberech⸗ tigten Mitglieder der Kirchengemeinde, wobei erwartet wird, daß Männer von gutem Rufe und bewährtem kirchlichem Sinne gewählt werden.(§ 17 der Verfgſſung), ie Wahl geſchieht mittelſt geheimer Stimmgebung durch verſchloſſene Stimmzettel, welche von den Abſtimmenden nicht u unterzeichnen ſind.(§ 10 des Kirchengeſ. vom 24. Oktbr. 1881.) Jeder, der ſein Stimmrecht ausüben will, muß erſcheinen und ſeinen Stimmzettel der Wa llommiſſton verſchloſſen übergeben. 0 lihaft(89 der Wahlordnung,) Eine Bevollmächtigung zur Abſtimmung iſt unſta Die Wahl geſchieht in der Saeriſtei der Coneordienkirche. Hauſe t neben dem untern Schulhauſe und gegenüber dem Pfarr⸗ hauſe K 1 No. 18 und zwar: für den I. Wahlbezirk unſaſen die Wahlberechtigten, deren Namen mit dem Buchſtaben A, B, 0, 5, und E anfangen am Montag, den 7. Jauuar 1889, für den II Wahlbezirk umfäſſend die Wahlberechtigten, deren Namen mit dem Buchſtaben P, G, kund J anfangen am Dienſtag, den 8. Jannar 1889, für den III. Wahlbezirk umfaſſend die Wahlberechtigen, deren Namen mit dem Buchſtaben K, L und M anfangen „ am Mittwoch den 9. Januar 1889, für den IV. Wahlbezirk ugafen die Wahlberechtigten, deren Namen mit dem Buchſtaben N, O, F, Q und 8 anfangen am Donnerſtag, den 10. Januar 1889, für den V. Wahlbezirk umfaſſend die Wahlberechtigten, deren Namen mit dem Buchſtaben R, 5 V, W und 2 919 en am Freitag, den 11. Jannar 1889, täglich Vormittags von 10 bis 1 Uhr. Jedem Wahlberechtigten wird ein Wahlzettel zugeſtellt, au können Wahlzettel im Wahllokale in Empfang 30 Bei der hohen Wichtigkeit der Wahl im Hinblick auf die nach .22 unſerer Verfaſſung der Kirchengemeindeperſammlung 1 Rechte, bitten wir ſämmtliche ſtimmberechtigten Mitglider ebenſo freundlich als dringend, in zahlreicher Betheiligung die Wahl zu vollziehen und dadürch mitzuwirken zum lebendigen und geſegneten Aufbau unſerer Gemeinde. Maunheim, den 24. Dezember 1888. Der evang.⸗prot. Kirchengemeinderath: Ruckhaber. Ehmann. Montag, den 7. januar 1889, Abends 7 Uhr im Casino-Saale Quartett-Soiréée der Herren Benno Walter, Hans Ziegler, Ludwig Voln- hals und Franz Bennat aus München. Programm: 1) Jos. Haydn, op. 50 No. 6 Quartett in .dur, 2) Ph. Wolfrum, op. 18 Quartett in-dur, 3) L. v. Besthoyen, op. 59 No. 3 Guartett in-dur. 22548 Billetverkauf in der Musikalienhandlg. von Th. Sohler. Reservirter Platz Mk..—, Nichtreservirter Platz Mk..—. Ressource- Gesellschaft. Samstag, den 12. 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