n der Poſtliſte eingetragen unter 8 Nr. 2288. Abonnement: 50 Pfg. monatlich, Bringerlohn 10 Fiu, monatlich, durch die Poſt bez. incl. Poſtauf⸗ ſchlag M..90 pro Quartal. Inſerate: Die Colonel⸗Zeile 20 Pfg. Die Reklamen⸗Zeile 60 Pfg. Einzel⸗Nummern 3 Pfg. Doppel⸗Nummern 5 Pfg. der Stadt Mannheim und Umgebung. (99. Jahrgang. Amts⸗ und Kreisverkündigungsblatt 5 Erſcheint täglich, auch Sonntags; jeweils Vormittags 11 Uhr. (Mannheimer Volksblatt.) heimer Journal. Telegramm⸗Adreſſe: „Journal Mannheim.⸗⸗ Berantwortlich: Chef⸗Redakteur Julius Katz. Für den Inſeratentheil: K. Apfel⸗ K. Apfel. Rotationsdruck und Verlag der Dr. H. Haas'ſchen Buch⸗ druckerei, (Das„Mannheimer Journal“ iſt Eigenthum des katholiſchen Bürgerhoſpitals.) ſämmtlich in Mannheim. Auflage über 11,300 Exemplare. (Notariell beglaubigt.) Der„General⸗Anzeiger“ der Stadt Mannheim und Umgebung (Mannheimer Journal) iſt von heute ab eingetragen in der Poſtliſte unter Nio. 2288. Sämmtlichen neu eintretenden Abonnenten lieſern wir auf Verlangen den bis jetzt erſchienenen Theil des Romans „Der Schwur am Sterbebett“ gratis und franco nach. Poſtabonnenten wollen die Nachlieferung bei unſerer Expedition durch Poſtkarte ver⸗ langen. 0( Wirthſchaftliche Rücblicke. Man ſchreibt uns: Die mancheſterliche Preſſe fährt fort, die zehnjährige Periode der durch den Reichskanzler Fürſt Bismarck inaugurirten Wirthſchaftspolitik in ab⸗ fälliger Weiſe zu beſprechen. In gemäßigtem Tone ge⸗ ſchieht dies ſeitens der Berliner„Voſſ. Zeitung“, die ja wohl im Innern davon durchdrungen iſt, daß das von der freiſinnigen Partei bisher verfolgte Syſtem des „Murrens und Nörgelns“ haltlos geworden, daß das zweite Dezennium eines Kampfes der unfruchtbaren Oppo⸗ ſition, des ſtarren Verneinens oder des billigen Bekrit⸗ telns, die Partei des ſogenannten„Fortſchrittes“ immer mehr nach„rückwärts“ konzentriren wird. Das große Organ der freiſinnigen Partei wagt es zwar nicht, ſich friſch und frei von der althergebrachten und liebgewon⸗ nenen Gewohnheit des Kampfes wider den Schutz der nationalen Arbeit, den ſozialen Ausgleich, die kolonialen Unternehmungen zu emanzipiren; allein das Blatt gibt doch der Wahrheit die Ehre, indem es anerkennt, daß das Jahresende eine freudige und gehobene Stimmung, Vertrauen in die Zukunft geſtattet, daß ein Rück⸗ blick auf das, was uns die letzten Jahrzehnte gebracht, uns in der Hoffnung beſtärken dürfe, daß auf jedes red⸗ liche Streben ein freudiges Vollbringen folge. Wir nehmen mit dieſem Wenigen gerne vorlieb, vornehmlich aber, wenn wir uns die geradezu unerquick⸗ liche Beſcheerung betrachten, mit welcher die Richter'ſche „Freiſinnige Zeitung“ die Welt zu überraſchen den Muth hatte. Aus dem Gemurre und Genörgel der letzten Jahrzehnte, aus der dumpfen Wuth über den Ausfall der hinter uns liegenden Wahlen ringt ſich ein Leit⸗ artikel empor, der in den überſchwänglichſten Dithyram⸗ ben die Macht der„freiſinnigen“ Idee feiert, die nach den höchſten und ewigen Gutern, des Menſchen unver⸗ äußerlichen Rechten ſtrebe und die nach muthigem Kampfe dennoch einſt ſiegen werde. Unter dem Titel:„Zahlen beweiſen“ wird die Wirthſchaftspolitik der Reglerung und der Regierungsfreunde in Grund und Boden ge⸗ bohrt und ein Vergleich zwiſchen„Damals“ d. i. anno 1879 und„Jetzt“ ſoll dem geneigten Leſer klar machen, daß die„Scheinheiligen“, welche immer noch nicht dem Richter'ſchen Stern folgen wollen, Blutſauger und Volks⸗ verderber ſind. Die Reichsſteuern haben ſich von 259,503,660 M. im Jahre 1879/80 auf 556,061,410 Mark im Jahre 1889/90 vermehrt, in den preußiſchen Staatsſteuern iſt keine Verminderung herbeigeführt und das Wachsthum der Kommunalſteuern in der Hauptſache nicht aufgehalten.„Und da gibt es,“ ruft Herr Eugen Richter aus,„noch Leute, welche glauben, den 10. Jahr⸗ gang des Dezemberbriefes des Reichskanzlers heute als eine Weihnachtsbeſcheerung feiern zu müſſen.“ Mit dieſen Worten iſt das Ziel der ganzen frei⸗ ſinnigen Darſtellung gekennzeichnet; es heißt: Verdäch⸗ tigung und Verunglimpfung der Wirthſchaftspolitik des Reichskanzlers. Und zwar ſoll dieſes Ziel durch künſt⸗ liche Mittel, durch die Vorführung von Zahlen erreicht werden, die wohl den oberflächlichen gedankenloſen Leſer, keineswegs aber Denjenigen verblüffen werden, der es ſich angelegen ſein läßt, einen auf reale Thatſachen baſirten Vergleich zwiſchen„Damals“ und„Jetzt“ zu ziehen. Die Reichseinnahmen aus indirekten Steuern ſind von 259 auf 556 Millionen geſtiegen Soll darin ein Vorwurf gelegen ſein? Wir dächten nicht; im Gegen⸗ Weil, jeder Patriot 333 ird dem erſten Staatsmanne Dank Nr. 6.(Celephon⸗Ar. 218.) celeſeuhe und verbreitetſte Zeitung in Mounheim uud Ungrbung. 5 wiſſen, daß es ihm gelungen iſt, durch weiſe Voraus⸗ ſicht das Gleichgewicht im Reichshaushalt herzuſtellen. Oder ſind vielleicht Ausgaben gemacht und verlangt wor⸗ den, die ſich als eine Verg udung des Nationalvermöge 3 darſtellen? Herr Eugen Richter hat derartiges nicht behauptet; und ſeine Parteigenoſſen haben ſogar in den weitaus meiſten Fällen nicht umhin gekonnt, ihrerſeits die Vollberechtigung der geforderten Mehrauslagen, die doch nur der Sicherheit des Reiches, der Vermehrung des Anſehens desſelben, dem erhöhten Schutz der nationalen Intereſſen ſeiner Bürger galten, anzuerkennen. Wie alſo hat ſich Herr Eugen Richter die Entwickelung des Bud⸗ gets gedacht? Sollte etwa eine Vermehrung der Ausgaben, die für berechtigt gelten, unter gleichzei⸗ tiger Herabſetzung der Einnahmen ſtattfinden? Der große Volkstribun ſchweigt darüber mit Nachdruck, er muthet ſeinen Leſern offenbar wenig Denkkraft zu, indem er ganz Unmögliches in einem Athem verlangt. Wir preiſen mit Recht auch aus dem Grunde das„Jetzt“ dem„Damals“ gegenüber, weil Fürſt Bismarck es zu Stande gebracht hat, daß die Allerhöchſte Thronrede vom 22. November d. Is. die befriedigende Lage des Reiches als eine ſolche zu bezeichnen vermochte, daß„die zur Erfüllung der unabweislichen Aufgaben des Reiches erforderlichen Mittel bereit⸗ geſtellt ſind.“ Allein es wäre ja allerdings von Uebel, wenn nun behauptet werden dürfte, die Sanirung der Lage des Reichsbudgeis ſei auf Koſten der allge⸗ meinen Wohlfahrt erfolgt, ſie bezeichne eine komplelte Niederlage in den wirihſchaftlichen Verhältniſſen der Reichsangehörigen. Das iſt aber bekanntlich nicht der Fall; im Gegentheil, das wirthſchaftliche Allgemeinbefinden hat bereits im vorigen Jahre eine entſchiedene Wendung zum Beſ⸗ ſeren genommen und dieſe Beſſerung iſt im ſtetigen Fortſchreiten begriffen. Als ein ſichtbares Zeichen des ſteigenden Wohlſtandes konnte der Fürſt Reichskanzler in der Sitzung vom 11. Januar 1887 die Thatſache konſtatiren, daß ſeit dem Jahre 1878 eine Erhöhung der Sparkaſſeneinlagen von 1385 auf 2261 Millionen Mark ſtattgefunden habe. Auf dem Gebiete des ſozialen Ausgleiches hat das Deutſche Reich geradezu erſtaunliche Fortſchritte gemacht, ſo daß es allen Kulturſtaaten nunmehr als Muſter gelten kann und immer mehr wächſt Gottlob die Zahl derjenigen ein⸗ ſichtsvollen Arbeiter, welche die Segnungen einer fürſorg⸗ lichen Regierungspolitik anerkennen und ſich von dem verderblichen Eiufluſſe ſozialdemokratiſcher und„freiſinnig⸗ demokratiſcher“ Einflüſſe zu emanzipiren wiſſen. Auch in Rückſicht auf unſere Kolonialpolitik muß jeder objektiv Urtheilende bezeugen, daß die zur Erweiterung unſeres wirthſchaftlichen Machtbereiches und zur Erſchließung neuer Märkte unternommenen Schritte dem Reſche zum Heile gereichen werden; die berufsmäßigen Nörgler und Murrer wiſſen nichts anderes gegen dieſe Aktion vorzubringen, als daß die Kolonialpolitik eben nicht eine Politik von heute auf morgen iſt, deren Fruͤchte ſchon der gegenwärtigen Generation in den Schoß fallen. Eine Entwickelung des deutſchen überſeeiſchen Handels im größeren Stile werd aber erſt jetzt möglich ſein, nachdem der Anſchluß der Hanſeſtädte Hamburg und Bremen er⸗ folgt und damit das„Einfallsthor“ der ausländiſchen Intereſſen geſchloſſen iſt. Das ſind die gewichtigen Gründe, weſche nicht nur zu einer günſtigen Beurtheilung der deutſchen Wirth⸗ ſchaftspolitik in den hinter uns liegenden Jahren drängen, ſondern auch das Vertrauen feſtigen, daß ein Fort⸗ ſchreiten auf der damals betretenen Bahn der„praktiſchen“ Maßnahmen dem Reiche zum andauernden Segen ge⸗ reichen wird. Politiſche Ueberſicht. * Mannheim, 6. Januar, Vorm. Der„Reichs⸗Anzeiger“ veröffentlicht folgendes Schrei⸗ ben des Kaiſers an den Fürſten Bismarck: „Lieber Fürſt! Das Jahr, welches uns ſo ſchwere Heimſuchungen und unerſetzliche Verluſte gebracht hat, geht zu Ende. Mit Freude und Troſt zugleich erfüllt mich der Gedanke, daß Sſe mir treu zur Seite ſtehen und mit friſcher Kraft in das neue Jahr eintreten. Von ganzem Herzen erflehe ich für Sie Glück und Segen und vor allem andauernde Geſundheit, und hoffe zu Gott, daß es mir noch recht lange vergönnt ſein möge, mit Ihnen zuſammen für die Wohlfahrt unſeres Vaterlandes zu wirken. Wilhelm.“ Berlin, 31. December 1888. An den Reichskanzler Fürſten v. Bismarck. Montag, 15 Januar 1889. Die friedlichen Nachrichten, die uns das neue Jahr von allen den offiziellen Stellen gebracht hat, auf deren Stellungnahme zur Kriegs⸗ oder Friedensfrage Gewicht zu legen iſt, haben überall den günſtigſten Ein⸗ druck gemacht. Es iſt dieſes öffentlich kundgegebene Vertrauen in die Erhaltung des Friedens gewiſſermaßen das Siegel auf die ſchon vor Neujahr oder am Neu⸗ jahrstage ſelbſt von der Preſſe faſt aller Länder in ihren einflußreichen Organen bezeugte Friedensſtimmung und Friedenshoffnung, welche die Wünſche und den Glauben der Bevölkerungen widerſpiegelt. Inſofern und durch die augenblickliche thatſächliche Lage der Dinge haben dieſe Neu⸗ jahrsfriedenshoffnungen der Diplomaten und Fürſten eine größere Bedeutung, als ſonſt dergleichen Wünſchen(die ja bei dieſer Gelegenheit ausgeſprochen zu werden pflegen, wofern nicht ein Krieg geradezu mit Sicherheit vor der Thür ſteht) innezuwohnen pflegt. Freilich darf über den zeit⸗ weilig günſtigen Ausſtchten auf längere Friedenserhaltung niemals die bleibende Gefahr vergeſſen werden, welche durch den unhaltbaren Zuſtand der Dinge in Frankreich wie durch die dauernde panſlaviſtiſche Strömung in Ruß⸗ land für Europa als ein vorläufig ſtehender Faktor ge⸗ geben iſt, der zu ſteter Vorſicht mahnt. In der deutſchen Preſſe iſt dieſer Tage mehrfach von Be⸗ ſtimmungen in Bezug auf Ausdehnung der deutſchen Geſchäftsſprache in Elſaß⸗Lothringen die Rede geweſen, welche mit 1. Januar 1889 in Kraft treten würden. Dabei wurde auch behauptet, daß die unterm 29. Juni 1887 angeordnete Aufhebung der Ge⸗ ſetzesbeſtimmung von 1871, betreffend Zulaſſung der franzöſiſchen Geſchäftsſprache bei den gerichtlichen Ver⸗ handlungen und Urtheilen, ſowie den Verhandlungen und Beurkundungen der Gerichts vollzieher in den Amtsbezirken beſtimmter Friedensgerichte erſt mit 1. Jan. 1889 wirkſam werde bezw. geworden ſei. Dieſe Aus⸗ nahmen ſind aber bereits mit 1. Januar 1888 in Weg⸗ fall gekommen, während am 1. Januar 1889 die Ver⸗ ordnung vom 29. Juni 1887 nunmehr auch bezüglich der Verhandlungen und Beurkundungen der Notare in Kraft getreten iſt. Eine Zuſchrift an die„Times“ beweiſt durch Gegen⸗ überſtellung der Briefe R. Moriers, Bazaines und des Majors v. Deines, daß R. Morier dem Grafen Bismarck zugemuthet habe, entweder ſelbſt zu lügen, indem er die Thatſache einer Unterhaltung Bazaines mit Deines ableugnete, oder Major Deines, einen Ehren⸗ mann und preußiſchen Offizier, als Lügner hinzu⸗ ſtellen, oder beides. Und alles dies auf die Au⸗ toritäl Bazaines hin! Graf Bismarck habe in richtiger Weiſe die Zumuthung als eine überraſchende beſchrieben; es ſei klar, daß es nicht Bismarcks Aufgabe ſei, ſich zum Frommen N. Moriers in einen Zeitungsſtreit einzulaſſen. Andere Zuſchriften in engliſchen Blättern ſuchen aus Bazaines drei Büchern und„'armée du Rhin“, Epi⸗ sodes de la guerre“ und„du blocus de Metz“ zu beweiſen, daß Bazaine ſchon in Mars⸗la tour mit Deut⸗ ſchen im Kampfe geweſen ſei, che er am 16. Auguſt Moriers angebliches Telegramm erhalten habe. Die Panamageſellſchaft ſoll die Bauunternehmer mit Schuldverſchreibungen der Panamgeiſenbahn bezahlt haben, welche Nachricht in den betheiligten Kreiſen einen ſehr ungünſtigen Eindruck macht. Wie ve lautet, berieth König Milan von Serbien mit Finanzmännern behufs ernſtlicher Regelung der ſerbiſcher Staatlsfinanzen. Der thatſächliche Fehlbetrag von 6 Millionen Franken jährlich wäre weder durch Anleihen noch durch neue Steuern zu decken, ſon⸗ dern durch Beſeitigung des Schlendrians im Finanzdien ſt und durch beſſere Organiſation des Monopoldienſtes aus der Welt zu ſchaffen. Der König hat ſich nunmehr da⸗ für entſchieden, daß die Spezialgeſetze gemäß der neuen Verfaſſung durch einen beſonderen Ausſchuß aus allen Parteien auszuarbeiten ſeien. Nach den jüngſten großen Anſtrengungen bedarf der König einiger Ruhe. Er ſoll, lt. Telegramm der Straßb. Poſt, die Abſicht hegen, auf einige Wochen ſich im Suͤden zu erholen.— Das Miniſterium hat dem König Milan ſeine Ent⸗ laſſung eingereicht. Als Nachfolger Chriſtitſchs wird der Radikale Simitſch genannt, nachdem Riſtitſch ein Zu⸗ ſammengehen mit den Radikalen abgelehnt haben ſoll. Die Entſcheidung des Königs Milan über das Ent⸗ laſſungsgeſuch des Cabinets und die Neubildung der Regierung dürfte erſt nach dem auf den 6. und 7. Jan. fallenden griechiſchen Weihnachtsfeſte erfolgen. 5 2. Seite. Seneral Anzeiger: t. Jununs⸗ VDerband. 5 „Aus Baden wird der„Straßb. Poſt“ von geſchätzter Geite geſchriehen: Der badiſche Militär⸗Vereins⸗Verband ſteht nach dem Ableben ſeines bisherigen hochverehrten Präſidenten, Gene⸗ rallieutenants z. D. v. Degenfeld, vor der für ihn überaus wichtigen Frage, wer der Nachfolger ſein wird. Da die Er⸗ nennung desſelben dem Großherzog zuſteht, ſo darf man ge⸗ ot hoffen, daß es ein Mann ſein wird, der nach jeder Richtung geeignet und auch im Stande iſt, manche Mißſtände, bie ja auch bei dem ſonſt ſo vorzüglich arbeitenden Organis⸗ mus beſtehen und auf die in Nachſolgendem hinzuweiſen wir uns nicht verſagen können, abzuſtellen. Ein Mißſtand iſt es ohne Zweifel, daß die Redaktion des„Militär⸗Vereins Blattes“ in der Hand eines der Präſidenten des Vereins iſt. Es iſt doch gewiß der Zweck des Blattes nicht nur der, ein rohr für die im Präfidium beſtehenden Anſichten und Abſichten zu ſein, ſondern offenbar auch der, Wünſche, Anſchauungen der Vereine oder einzelner Mitglieder zum Ausdruck zu bringen. So lange ſich letztere mit der Anſicht der Re⸗ daction decken, hat die Sache allerdings keinen Anſtand. Iſt dies aber einmal nicht der Fall, ſo läuft der Einſender nicht nur Gefahr, ſeinen Artikel von der Redaction zurück⸗ gewieſen zu ſehen, ſondern ſogar vom Präſidium ſelbſt zur Ruhe verwieſen zu werden. Ein weiterer Mißſtand, der ſchon manchmal ſich fühlbar gemacht hat, iſt der, daß die Mitglieder des engeren Präſidiums mit Arbeit überhäuft ſind. Zur Zeit der Gründung des Verhandes beſtand das engere Präſidium aus dem 1. und 2. Präſidenten, dem Caſſirer und dem Generalſekretär. Nach Abgang des früheren 2. Vorſitzenden, des General⸗ majors Dürr, wurde der Generalſekretär zum 2. Vorſitzen⸗ den ernannt; derſelbe blieb aber zugleich Generalſekretär. So bilden alſo nur noch 3 Mitglieder das engere Präſidium, obwohl die Größe des Verbands und wohl auch die Arbeit ſich verdoppelt hat. Es beſtehen ja allerdings noch einige beſondere Präſidialmitglieder, dieſelben ſind aber nur ſehr ſelten zur Arbeit herangezogen worden. In der neueſten Einrichtung, daß ſämmtliche Bezirksvorſtände zugleich Mit⸗ glieder der Centralvertretung ſind, kann ſchon der Vielköpfig⸗ keit wegen eine Entlaſtung des engeren Präſidiums in der Arbeit nicht gefunden werden. Es wäre darum gewiß zu wünſchen, daß mindeſtens die alte Vierzahl wieder herge⸗ ſtelt bezw. ein neuer Generalſekretär ernannt wird. Der dritte, unſeres Erachtens aber bedeutungsvollſte Mißſtand iſt wohl die beſtehende ſcheinbare Verqurckung des Verbandes mit einer Militärverſicherungs⸗ anſtalt. Wir glauben recht unterrichtet zu ſein, wenn wir 115 daß dieſe Verquickung ſchon innerhalb des Präfidiums ſelbſt unangenehm empfunden wurde und mit zu dem ſeiner Zeit ſehr bedauerten Rücktritt des früheren 2. Präſidenten geführt hat. Dieſe Verquickung beſteht ſchon äußerlich darin, daß die Bureauräume für die Centralleitung des Ver⸗ bands und die Verſicherungsanſtalt die gleichen ſind; außer⸗ dem aber hauptſächlich darin, daß ein Verbandspräſident gleichzeitig Direktor der Verſicherungsanſtalt, weiter, daß der Verbandskaſſirer zugleich Kaſſirer der Verſicherungsanſtalt iſt und daß noch einige ſonſtige Präſidialmitglieder des Ver⸗ bands auch zur Leitung der Verſicherungsanſtalt in einem nägeren Verhältniß ſtehen. Welche Mißlichkeiten dadurch entſtehen, liegt auf der Hand. Insbeſondere hat das an⸗ gedeutete Verhältniß zu der uns ſchon unzählige Male be⸗ gegneten, namentlich bei unſeren ländlichen Vereinen tief eingewurzelten Anſicht geführt, daß die Verſicherungsanſtalt nichts als ein Inſtitut des Verbandes ſelbſt ſei. Die Perſonglunion wird eben als ſachliche Union 1 und ein großer Vorwurf wird den in dieſer Anſicht befangenen Perſonen aus dieſer irrigen Anſchauung gar nicht gemacht werden können. Iſt dieſes Verhältniß an ſich ſchon mißlich, ſo dürfte es unter Umſtänden für den Verband gra⸗ dezu verhängnißvoll werden. Solche Mißlichkeiten ſind bei dem lebhaften Concurrenzkampf, der auf dem Gebiet des Ver⸗ ſicherungsweſens tobt, unberechenbar. Der vielfach getheilte Wunſch nach Abſtellung der erwähnten Mißſtände iſt gewiß ſachlich ſehr begründet. Hoffen wir, daß der gegenwärtige e uns der Erfüllung unſerer obigen Wünſche näher führt. *Honlanger und die Republik. Paris, 5. Jan. Der merkwürdige Ausgang der vorbereitenden Sitzung des royaliſtiſchen Ausſchuſſes, welcher Wahlenthaltung beſchloß, wird wohl die Mehrzahl der royaliſtiſchen Wähler Boulanger zu⸗ führen. Der Beſchluß wurde nicht ohne ſcharfen Wider⸗ ſtand gefaßt, da viele einen eigenen royaliſtiſchen Candi⸗ daten aufſtellen wollten. Wie es ſcheint, theilte der Vorſitzende Duval dem Ausſchuſſe einen Brief des Grafen von Paris mit, der Wahlenthaltung empfahl und ausſchlaggebend wirkte. Der Graf häͤält ſomit am weiteren Zuſammengehen mit Bonlanger feſt. Viele vorbereitende republi⸗ Feuilleton. —Nenjahrsbriefverkehr in Berlin. Während die gewöhnliche Stückzahl der täglich in Berlin zur Bearbeitung gelangenden Briefe etwa 400,000 beträgt, 1 der Neujahrs⸗ verkehr diesmal zu der ungeheuren Zahl von eirca ſechs Millionen Briefen an. Eine beſondere Eigenthümlich⸗ keit kam aber der Abfertigung und Beſtellung der papiernen Sturmfluth in dieſem Jahre zu ſtatten. Der 30. Dezember war ein Sonntag, und an dieſem fanden viele Hundert⸗ tauſende Zeit, ihren Neujahrsbriefverkehr zu erledigen, wäh⸗ rend ſonſt das Durchſchnittsmenſchenkind, wie es nun einmal iſt, hartnäckig bis zum letzten Tage des Jahres mit der leidigen Glückwunſchſchreiberei wartet. So kam es, daß in dieſem Jahre die Brief⸗Hochfluth ſich theilte: ſchon am Morgen des 31. Dezember waren etwa 2,000,000 Briefe ein⸗ gelaufen und kamen natürlich noch an dieſem Vormittag zur Beſtellung, und die reſtirenden 4,000,000 liefen ebenfalls, dank dem ſchreibgeeigneten Sonntag, zum größten Theil ſchon im Laufe des Sylveſtertages ein, ſo daß bis 6 Uhr Abends der größte Anſturm bewältigt war und die Nachtarbeit einen etwas ruhigeren Charakter trug. Die Beſtellung konnte ſich alſo diesmal auf zwei Tage vertheilen, was freilich die An⸗ ſpannung aller Kräfte auf längere Zeit denn ſonſt erheiſchte, dabei aber doch den Vortheil gewährte, größere Ruhe und Sicherheit der Abfertigung zu gewährleiſten. — Um einen Damenhut. Vor einigen Tagen fuhren hochgeſtellte Reiſende in Gemeinſchaft des Gendarmerie⸗Offi⸗ 1 v. S..⸗Gumbinnen die Landſtraße vom Bahnhofe tallupönen nach Naſſawen. Das werthvolle Reiſegepäck war am binteren Theil des Wagens befeſtigt. Am Endpunkte der Reiſe aber entdeckte man, der Fahrt ein Koffer gewaltſam erbrochen war. Dem 1 Spitzbuben ſcheint es merkwürdigerweiſe nur darum zu thun geweſen ſein, ſich einen Damen⸗Winterhut zu verſchaffen. Während er andere ſehr werthvolle Gegenſtände bei Seite ſchob, ſuchte er ſich nur den Damenhut aus, von welchem er ſich ſonderbarerweiſe ſogar noch den Schleier, ſorgſam abgeldſt, ſeiner Eigen · zurüdließ. kaniſche Verſammlungen fanden gleichfalls ſtatt. Die meiſten beſchloſſen, denjenigen Candidaten anzunehmen, der auf der morgigen(Sonntags⸗) Hauptverſammlung die Mehrheit erlangen werde; doch erklärten auch einige ſoztaliſtiſchen Vereine, daß ſie ſich, wenn ihr Candidat nicht angenommen werde, dem Mehrheitsbeſchluſſe nicht fügen würden. Boulangers Ausſichten wachſen ſomit. Der Polizeipräfekt Lo zé empfing heute ſeine Beamten. Oberſt Maſſol ſtellte die republikaniſche Garde vor und verſicherte in einer Anſprache deren Ergeben⸗ heit für die Republik. Der Präfekt erwiderte der „K..“ zufolge, er freue ſich, daß die republikaniſche Garde unter einem Befehlshaber ſtehe, deſſen Treue und Zuverläſſigkeit er kenne. Cobinetsvorſteher Vignier erklärte dem Präfekten, alle Verwaltungszweige hätten ſein Eintreten für die Aufrechterhaltung der Präfektur mit Genugthuung verfolgt. Caubet ſtellte die Polize⸗ offiziere vor und verſicherte, ſie würden die Republik vertheidigen. In ſeiner Antwort ſprach der Präfekt ſein Vertrauen zur Polizei aus und erklärte, er werde, falls es nöthig ſei, ſelbſt auf dem Platze ſein und in ſolchen Fällen die Ver⸗ antwortlichkeit für die Vorgänge perſönlich übernehmen. Dieſe Reden erregen hier mit Rückſicht auf die augenblickliche Lage ein gewiſſes Aufſehen. An vielen Stellen iſt der Wahlaufruf Boulangers von den Mauern abgeriſſen worden. —— * Mittelrheiniſcher Fabrikanten⸗ Verein. Man ſchreibt uns aus Mainz: 5 5 Die diesjährige Generalverſammlung des Mittelrheiniſchen Fabrikantenvereins gelangt kommenden Donnerſtag, den 10. d. Mts., Vormittags 11 Uhr zu Mainz im Caſino„Hof zum Gutenberg“ zur Abhaltung. Auf der Tagesordnung der⸗ ſelben ſtehen die nachfolgenden Gegenſtände: 1) Beſchlußfaſſung über den Beitritt zu dem Feuerver⸗ ſicherungs⸗Verbande der deutſchen Fabriken. 5 2) Die Alters⸗ und Invaliden Verſicherung der Arbeiter mit beſonderer Berückſichtigung der Vorlage der Re⸗ gierung an den Reichstag. 3) Vorlage der Rechnung für 1888. 8 4) 180 e des Voranſchlags für das Geſchäftsjahr 5) Wahl des Vorſtandes für das Geſchäftsjahr 1889. 6) Wahl der Rechnungsreviſoren für das Geſchäfts⸗ jahr 1889. Im Anſchluß an die Berathungen bierüber findet um 1 Uhr ein gemeinſchaftliches Mittageſſen der Theilnehmer der Verſammlung im ſogenannten kleinen Saale des Caſino „Hof zum Gutenberg“ ſtatt. Aus Stadt und Land. Maunheim, 6 Januar 1888. Werſonalnachrichten. Miniſterium des Innern. Ernennungen: Der im Revſſionsdienſte beim Amte Bühl beſchäftigte Aktuar mit Dekret Philipp Schmid wird zum Amtsrevidenten ernannt; der dem Amte Tauberbiſchofs⸗ beim zur Verwendung im Reviſionsdienſte beigegebene Aktuar mit Dekret Heinrich Theobald wird zum Amtsrevidenten daſelbſt ernannt; der dem Amte Ueberlingen zur Verwendung 1 ſionsdienſte beigegebene Aktuar mit Dekret Eduard erel wird zum Amtsrevidenten daſelbſt ernannt. Schulweſen. A. Mittel⸗ und Gewerbeſchulen, Lehrer⸗ bildungsanſtalten ꝛc. Verſetzungen: Pfeiffenberger, Ludwig Berthold, Realſchulkandidat und Unterlehrer an der Volksſchule in Karlsruhe, als proviſoriſcher Lehrer an das Gymnaſium in Mannheim. Aus dem öffentlichen Schuldienſt tritt aus: Gabriel, Georg Wilhelm, Hauptlehrer am Gymnaſium in Mannheim. B. Volksſchulen. Verſetzungen und Ernennungen: Alfery, Ferd., Unter⸗ lehrer in Riedöſchingen, wird Schulverwalter daſelbſt. Bar⸗ tholme, Johann, Unterlehrer in Eiersheim, als Unterlehrer nach Gamburg. Böhler, Karl, Schulkandidat, als Hilfslebrer nach Wiechs, A. Stockach. Fröhlich, Romuald, Hauptlehrer in Bankholzen, wird Hauptl. in Biethingen. Kalchthaler, Rud., Schulkandidat, als Unterlehrer nach Oberſchopfheim. Müller, Adolf, Hilfslehrer in Neuthard, als Unterlehrer nach Rotb. Rohrbacher, Ludwig, Schulkandidat, als Hilfslehrer nach Eggenſtein. Singer, Karl, Hilfslehrer in Schönwald, als Schulverwalter nach Grafenhauſen, Amt Bonndorf. Soth, Guſtav Adolf, Hilfslehrer in Dorf Kebl, — Ueber Stauley's Abkunft gibt die„Times“ fol⸗ ende Aufſchlüſſe. Der berühmte Afrikareiſende wurde am 28 Januar 1841 in Denby als Sohn des Farmers John Rowland in Segrwyd nahe der Stadt geboren. Seine Mutter war die Tochter eines Fleiſchers von Denhy. Das Kind war der Liebling ſeiner Großmutter mütterlicherſeits und prophetiſch pflegte ihn die alte Frau„ihren Mann der Zukunft“ zu nennen. Als der Knabe 5 Jahre alt war, ſtarb 109 Großvater, darauf kam die Familie auseinander und as Kind wurde einem gewiſſen Richard Price und deſſen Frau, welche im Bowling⸗Green in Denbigh Caſtle wohnten, übergeben. Kurze Zeit ſpäter aber trug der Sohn Price's den Knaben Stanley ins Arbeitshaus von St. Aſaph, wo er aufgezogen wurde und auch den Namen ſeines Vaters trug. Seine ſpätere Laufbahn ſchildert das vor einigen Jabren erſchienene Büchlein:„H. M. Stanley, Geſchichte ſeines Lebens, von Cadwalladr Rowland.“ Der Name Stanley kommt übrigens nicht von einer Dame her, welche iyn adoptirte, ſondern von einem Ladeninhaber, in deſſen Dienſten er zuerſt ſtand, als er nach Amerika auswanderte. Stanley's Mutter ſtarb 63 Jahre alt am 23. März 1886 und wurde auf dem Friedhof von St. Aſaph beerdigt. Auf der Platte des Sarges ſtehen die wenigen Worte:„Mutter H. M. Stanley's, des Erforſchers Afrikas.“ — Die Liſt einer Frau. Ein amuſantes Geſchichtchen findet ſich in Mr. Sims Reeves' kürzlich veröffentlichten „Leben und Erinnerungen“. Lady Huntingford, wie ſie der engliſche Autor neunnt, war die Frau des Führers der con⸗ ſervativen Oppoſition, eine ungewöhnlich hübſche Dame und außerdem eine vorzügliche Reiterin. Die Regierung(Whig⸗ Partei) hatte eine Reform⸗Bill eingebracht und ſämmtliche liberalen Mitglieder vom Lande waren aufgeboten worden, um dafür zu ſtimmen. Unter dieſen befand ſich auch Mr. Mandeville, ein älterer Herr, deſſen Familie mehrere Stimmen im Hauſe beſaß, und der nach London gekommen war, weniger aus Enthuſiasmus für die Reform⸗Bill als durch das traditionelle Gefühl, daß ein Mandeville zur ehöre und für dieſelbe ſtimmen müſſe. Als er eines. Tages 2 55 Hampſtead ritt, ſah er eine auffallend hübſche Dame auf einem den, don einem Groom gefolgt. ſeufzte. als Hilfslehrer nach Handſchuchsheim Stöober, Rarl, Schulkandidat, als Unterlehrer nach Hagsfeld. Geſtorben: Baumann, Georg, penſionirter Hauptlehrer in Mos bach. Feyl, Jakob Friedrich, penſionirter Hauptlebrer in Köndrin⸗ gen. Gr a 8, Mathias, penſionirter Hauptlehrer in Deger⸗ felder. Dienſterledigungen: und zwar Hauptlehrerſtellen, für Lehrer katholiſchen Bekenntniſſes: Die zweite Hauptlehrerſtelle in Engen, Amt Engen, 3. Claſſe. Die Hauptlehrerſtelle in Grüningen, Amt Villingen, 1. Claſſe. (Finanzminiſterium.) Steuerverwaltung. Kanzleiaſſiſtent a. D. Theodor Schraner in Karls⸗ ruhe wurde reaktivirt und zum Kanzleiaſſiſtenten bei Gr. Steuerdirektion ernannt. Zollverwaltung, Verſetzt wurde: Poſtenführer J. M. Fiſcher in Wallbach nach Oberſchwörſtadt; die Grenzaufſeher: E. Riegger in Oberſäckingen nach Wallbach, M. Schäfer in Lörrach nach Oberſäckingen, D. Kraus in Konſtanz nach Lörrach, D Sauer in Eyperfingen nach Konſtanz. L Büche in Wiechs(Singen) nach Staad, J. Kraft in Schuſterinſel nach Bühl(Stühlingen), J. Haller in Günzgen nach bei Rheinfelden, K. Genter in Konſtanz nach Schuſterinſel.— Zurückgenommen wurde die Verſetzung des e J. Stang zu Untereggingen nach Konſtanz.— Entlaſſen: Grenzauffeher E. A. Eck in Konſtanz. Domänen⸗Direktion. Ernannt: Forſttaxator Korn zum Gehilfen der Be⸗ zirksforſtei Kaltenbronn in Gernsbach. Perſonalnachrichten. Der Großherzog hat dem Be⸗ triebsinſpektor Rudolf Raquot bei diesſeitiger Generaldirec⸗ tion die nachgeſuchte Erlaubniß zur Annahme und zum Tragen des ihm von dem Prinzregenten von Bayern ver⸗ liehenen Bayeriſchen Verdienſtordens vom heiligen Michael IV. Klaſſe ertheilt.— Ernannt wurden: zum Güterexpeditor: Stationsaſſiſtent Guſtav Hau 0 er in Mannheim; zum Sta⸗ tionsaſſiſtenten; Expeditionsaſſiſtent Eduard Hoſp; zum Buchhalter: Stationsaſſiſtent Guſtav Adolf Koelmel; zu Aſſiſtenten der Centralverwaltung: Stationsaſſiſtent Ottmar Bürger, e iktor Kuenzer; zum Bu⸗ reaudiener: Schaffner Wilhelm Berberich; zu Bahnwär⸗ tern: Adam Ludwig Heuß von Diedesheim, Friedrich Herp von Ortenberg, Andreas Lotz von Waldenhauſen, Andreas Grom von Neudingen, Gregor Wehrle von Schweikhof. — Unter die Zahl der Eiſenbahngehilfen wurde aufgenom⸗ men: Auguſt Nimis von Heidelberg— In Ruheſtand wurde verſetzt: Wagenwärter Chriſtian Reichert.— Reac⸗ tivirt wurde der penſionirte Lokomotivführer Joſef Andreas Wunderlin.— Entlaſſen wurden: Remigius Geimer von Bremgarten und Theodor Raufer von 5n beide zuletzt Bahnhofarbeiter in Freiburg, Richard Wa braff von Freudenthal, zuletzt Bahnhofarbeiter in Konſtanz.— Ge⸗ ſtorben ſind: Lokomotivheizer Andreas Stahl am 14. Nov. v.., Bahnwärter Wendelin Schwendemann am 15. De⸗ zember v. 8. Güterexpeditor Karl Schaber am 28. De⸗ zember v. Jubiläum Der am Großh. 05 beglaubigte Säch⸗ ſiſche Geſandte Wirkl. Geh. Rath Freiherr v. Fabrice feiert am 8. Januar ſeinen 70. Geburkstag und ſein fünfzig⸗ jähriges Dienſtjubiläum. „BVerein badiſcher Lehrerinnen. Die Prinzeſfin hat dem Verein eine Gabe von 100 Mark zuge⸗ wendet. —Scheffeldenkmal. Der geſchäftsführende Ausſchuß des Scheffeldenkmalkomites in Karlsruhe hat einſtimmig be⸗ ſchloſſen, dem Komite die Ausführung des Denkmals nach dem Volz'ſchen Entwurfe zu empfehlen. *Vom neuen Jabhr. Vom 1. Januar d. J. an wird, wenigſtens für die jetzige Generation, die 9 nicht mehr aus der Jahreszahl verſchwinden. Wenn auch einer die Abſicht hat, noch ſo lange zu leben, wird es ihm, er müßte denn das geſegnete Alter von 111 Jahren erreichen, doch nicht gelingen, der 9 in der Jahreszahl zu entgehen. ů 8011 Das Thermometer zeigte heute Früh 6 Grad älte an. Jn unſeren Hafenanlagen ankern gegenwärtig, da die Schifffahrt bekanntlich in Folge der kalten Witterung ſchon ſeit einigen Tagen eingeſtellt iſt, eine überaus große Anzahl von Schiffen und Remocqueuren. * Waſſerſchaden. In einem Hauſe des Quadrats 6 7 9 ſiersch wieder(der 3. in dieſer Woche) ein bedeutender aſſerſchaden durch die Waſſerleitung entſtanden. Der Hah⸗ nen über dem Waſſerſtein blieb aus Verſehen offen wodurch das Waſſer über denſelben herunterlief und den Pla⸗ fond, welcher ſich darunter befindet, derart durchnäßte, daß deſſen vollſtändige Erneuerung nothwendig geworden iſt. Die Koſten für die Reparatur dieſes Schadens repräſentiren einen ganz hübſchen Betrag, wogegen ſich Hausbeſitzer und Miether bdei der am Platze vertretenen Verſicherungs⸗Geſellſchaft für eine mäßige Prämie ſchützen können. * Statiſtiſches aus der Stadt Maunbeim von der 51. Woche von 1888(16. Dez. bis 22. Dez.). An Todes, urſachen für die 24 Todesfälle, die in unſerer Stadt vor⸗ kamen, verzeichnet das kaiſerliche Geſundheitsamt folgend. Krankheiten: In 2 Fällen Scharlach, in 2 Fällen Diph, als ſie ſeinen Augen entſchwand. Am nächſten Tage ſah er ſie wieder, und es kam ihm vor, als ob das Pferd etwas zu wild für ſie wäre. Einen Augenblick ſpäter jagte ſie in wildem Galop an ihm vorbei— ihr Pferd war mit ihr durchgegangen! Mr. Mandeville folgte als galanter Ritter, trotz ſeiner Jahre, fing das Roß— und auch die Dame, welche in ſeine Arme fiel— und geleitete ſie nach Hauſe. Am nächſten Tage kehrte er wieder, um ſich nach ihrem Be⸗ finden zu erkundigen Fräulein Singleton empfing ihren Be⸗ wunderer und Mr. Mandeville verliebte ſich wahnſinnig in das hübſche Geſicht, das er vor ſich hatte. Nach einigen Augenblicken hatte er ihr ſeine Hand angetragen; ſie wollte dieſelbe jedoch ohne einen kräftigen Beweis ſeiner Liebe nicht annehmen. Wenn er aber gegen die Regierung ſtimmen und ſeine Verwandten veranlaſſen wollte, dasſelbe zu thun, dann gäbe es allerdings wenig, das er nicht erhoffen könnte. Nach einem heftigen Gemüthskampfe geſchah, was geſcheben mußte: die Stimmen waren abgegeben, die Regierung geſchlagen und Mr. Mandeville eilte, ſich ſeinen Lohn zu holen. Bei ſeinem Eintritte erhob ſich die Dame ging ihm mit gewinnender Anmuth entgegen und ſagte:„Geſtatten Sie mir, mein lieber Mr. Mandeville, daß ich Ihnen meinen Gatten, Lord Huntingford, vorſtelle.“ Es dauerte eine Weile, ehe der Aerger den Squire zu Worte kommen ließ.„Sie hätten ſich erinnern ſollen, Madame, daß ich Ihr Leben gerettet habe!“ ſtieß er ſchließlich hervor.„Das Pferd that einzig und allein, was ich wollte,“ erwiderte Lady Huntingford lächelnd, und dem armen Squire blieb nichts übrig, als zu dem doppelten 5 den er hinunterſchlucken mußte, die beſte Miene zu machen. — Kindliche Vorſicht. Ein kleiner Junge, der ſich 55 einen außergewöhnlichen Ferialtag verſchafft hätte, agt ſeine Mutter:„Mama, was gibt es denn für Krank⸗ eiten, bei denen man keine Medizin nehmen muß?“ e.„Welches iſt die geſichertſte Bank Berlins?“—„Die Mitteldeutſche Credit⸗Bank.“—„Warum?“ „Wenn man ihr die Mittel raubt und den Credit nimmt, bleibt immer noch die Deutſche Bank übrig. SSrr nn 9 2 rrnn eee 323* 27 Wnnnneeeereeee Waoe erreegerperere 7. Januar⸗ Gensral-ungeiger. eeeeee therie, in 4 Fällen Lungenſchwindſucht, in 1 Falle akute Erkrankung der Athmungsorgane. In 15 Fällen ſonſtige verſchiedene Krankheiten. »Bürgermeiſterwahl. Die unter dem Vorſitz des Stadtverordneten⸗Vorſtandes, Herrn Commercien⸗Rath Dif⸗ fené, geſtern Abend ſtattgefundene Beſprechung der Mit⸗ glieder des Bürgerausſchuſſes, welche im großen Saal des Rathhauſes ſtattfand, nahm den Bericht der aus dem Stadt⸗ verordneten⸗Vorſtand und 5 Stadträthen beſtehenden Com⸗ miſſion betreffs der Bürgermeiſterwahl entgegen. Nach Prüf⸗ ung der vorliegenden 37 Bewerbungen gelangte die Commiſ⸗ ſion einſtimmig zu dem Beſchluſſe, ihren Mandanten Herrn Senator Klotz aus Lüneburg für die Stelle eines zweiten Bürgermeiſters unſerer Stadt zu empfehlen. Die Commiſſion war wohl zunächſt von der Anſchauung durchdrungen in erſter Linie einen Badenſer zu nominiren, falls derſelbe bereits Erfahrungen im Verwaltungsfache aufweiſen könne und ſei es in der Gemeinde⸗ oder im Staatsdienſt bereits eine entſprechende Stellung ein⸗ genommen habe. Die Bewerbung der badiſchen Beamten war jedoch eine ſo ſchwache und perſönliche Schritte, welche zur Erlangung weiterer paſſender Kandidaten unternoamen wurden, blieben leider erfolglos, ſo daß ſich die Commiſſion, einzig geleitet von dem Wunſche, der Stadt eine hervorragende und von competenſter Seite empfohlene Kraft zu ſichern, zu dem Herrn Senator Klotz empfehlen⸗ den Beſchluſſe gelangte.— Eine lebhafte Diskuſſion, deren Verlauf wir aus Gründen der Diskretion und dem Wunſche des Herrn Präſidenten entſprechend in ihren Einzelheiten wiederzugeben nicht für paſſend erachten, entſpann ſich über den Antrag der Commiſſion, und zeigte dieſelbe, daß der Bürgerausſchuß die Unparteilichkeit der Commiſſionsarbeit lobend anerkennen müſſe. Eine größere Anzahl Mitglieder des Collegiums konnte ſich jedoch nicht mit der Beſetzung der Stelle durch einen mit den hieſigen Verhältniſſen noch gar nicht vertrauten Bewerber, deſſen her⸗ vorragende Eigenſchaften unaugefochten bleiben ſollten, be⸗ freunden und herrſchte bei einem Theile des Bürgerausſchuſſes die Abſicht, unbedingt einen Sohn unſer Stadt zu wählen. Es ſcheint ſonach die Perſonalfrage noch nicht geklärt zu ſein und werden die nächſten 14 Tage dazu dienen den Mit⸗ gliedern des Bürgerausſchuſſes durch Einblick in die auf⸗ liegenden Bewerbungen ihre Entſcheidung nach gewiſſen⸗ hafter Prüfung aller einſchlägigen Verhältniſſe zu ermöglichen. Jedenfalls, ſo hoffen wir, wird dieſe für unſere Stadt ſo wichtige Stelle eine entſprechende Beſetzung erhalten, da auch die geſtrige Verſammlung wiederum bewies, daß alle be⸗ theiligten Faktoren nur von dem Wunſche geleitet ſind, unſerer Vaterſtadt eine tüchtige Arbeitskraft zu ſichern. * Die Erſatzwahlen zum evangeliſch⸗proteſtan⸗ tiſchen Kirchengemeinderath finden morgen, ſodann Dienſtag, Mittwoch, Donnerſtag und Frei⸗ tag ſtatt. Wir machen die Wähler darauf aufmerkſam, daß die diesmaligen Wahlen von hervorragender Bedeutung ſind, da in dieſem Jahre zum erſten Male die neuen Kirchenſteuern und Umlagen erhoben werden. Auch aus anderen hier nicht weiter zu erörternden, allen freiſinnig denkenden Prote⸗ ſtanten am Herzen liegenden Gründen wäre eine möglichſt ſtarke Ausübung des Wahlrechts bei den diesmaligen Kirchen⸗ wahlen ſehr erwünſcht. Der Geſangverein Sängerhalle hielt geſtern Abend im Badner Hofe eine Abendunterhaltung mit nachfolgendem Tanz ab. Dieſelbe hatte einen ſehr guten Beſuch aufzuwei⸗ ſen. Der von der zahlreichen Sängerſchaar trefflich geſun⸗ gene Chor:„Waldkonzert“, eröffnete die Feſtlichkeit. So⸗ dann folgte das Soloquartett: Zither und Diandl, vorge⸗ tragen von den Herren Faiſt, Schmitt, Rück und Coblenz, hierauf das Terzett:„Chineſiſches Ständchen“, welches von deu Herren Göpferich, Kaufmann und Gerlach durchgeführt wurde, das von den Herren Amrhein 11 5 und Koblenz geſungene komiſche Terzett:„Die Zivi trauung auf dem Lande“, der Chor: Adonis Liebestod“ und das humoriſtiſche Duett:„Fidele Droſchkenkutſcher“, vorgetragen von den Herren Speyer und Gerlach. Sämmtliche hatten ich einer guten und beifallswürdigen Durchführung zu er⸗ euen und verdienen der Dirigent des Sängerchors der Ge⸗ ellſchaft, ſowie letzterer ſelbſt volles Lob, welches ihnen Sei⸗ tens der Zuhörerſchaft auch in reichem Maße durch Beifalls⸗ bezeugungen gezollt wurde. Die Krone der Unterhaltung bildete jedoch unzweifelhaft die Aufführung des Trompeter von Krächzingen, eines durch ſeinen reichen Melodienſchatz wie durch ſeinen fröhlichen Text in gleicher Weiſe anziehen⸗ des und feſſelndes den een Die Durchführung dieſes manche Schwierigkeiten bietenden Stückes war eine ſehr treffliche. Als Soliſten traten in demſelben auf die Herren Gordt, Schmitt, Koblenz, Amrhein und Rück. Die kaufmänniſche Geſellſchaft Merkur feierte geſtern Abend im kleinen Saal des Saalbaues ihr zweites Stiftungsfeſt und verband damit zugleich die Feier ihres diesjährigen Weihnachtfeſtes. Die Feſtlichkeiſt beſtand in einer Tanzunterhaltung, während welcher eine Gabenver⸗ looſung und die Verſteigerung des im Saale aufgeſtellten herrlich geſchmückten und beleuchteten Chriſtbaumes ſtattfand. Der Verlauf der Feier war ein ſehr animirter und fröhlicher. Aus dem Großherzogthum. * Bruchſal, 5. Januar. Herr Tob. Schmitt, Land⸗ kagsabgeordneter und durchgefallener Stadtverordneter von hier, hat nun wirklich den Rekurs gegen die Entſcheidung des Bezirksrathes vom 18. d.., wornach ſeine Anfechtung der vom 4. bis 17. Dezember v. J. vollzogenen Stadtver⸗ ordnetenwahlen unter Koſtenfolge verworfen wurde, einge⸗ reicht und zwar bei dem Groß h. Bezirksamt hier, dieſem überlaſſend, die Rekursſchrift dem Großh. Verwaltungsgerichts⸗ hof oder dem Großh. Miniſterium des Innern zur Entſcheid⸗ ung zu überweiſen. Wir zweifeln nicht daran, daß auch in dieſen Inſtanzen für ihn nichts herauskommen wird, als die Koſten. Es iſt nur bedauerlich, daß die Stadtratswahlen vor der Entſcheidung nicht vorgenommen werden können und das genügt unſerem Volksmanne allein ſchon, wenn er nur ſtbörend wirken kann. 5 „Karlsruhe, 5. Jan. Eine luſtige Geſchichte wird in den Blättern von den Orten Hagsfeld und Hardt erzählt. Man glaubte dort beſonders klug für den Gemeindeſäckel zu handeln, wenn man für die künftige Lokaldampfbahn weder Zuſchuß noch Gelände bewilligte. Die Dampfbahn, ſo war die Rechnung, müſſe ſo wie ſo jene Orte berühren. Da machte jedoch die Domänenkanzlei einen Strich durch die ſchöne Rechnung, indem ſie dem Unternehmen am Waldrande ein Gelände zur Verfügung ſtellte, um mit Umgehung der beiden Ort die Bahnlinie nach Blanckenloch zu leiten. Hierauf S nnesumkehr in den beiden Orten nebſt Bewilligung von 4000 M Ein zarter Druck zu rechter Zeit thut manch⸗ Mal erſtaunliche Wirkung. *Hüfſenbardt, 5. Jan. Der hieſige Conſumverein hat durch die Vermittlung eines Sachverſtändigen direkt aus Italien 240 Stück Original⸗Italiener Hühner nebſt dre: Hahnen bezogen. Die Hühner, von welchen wäyrend des zweiten Transvorts nicht ein Stück umgeſtanden, ſind bis jetzt ſehr zur Zufriedenheit ausgefallen. Die Thiere ſind ſo kräftig entwickelt, daß der größere Theil ſchon längſt zu legen angefangen. 8 5 Staufen, 5. Januar. Eine Firma Horſtmann u. Cie. in Hannover ſoll ſich erboten haben, die zwei Etſenbahnpro⸗ jekte Sulzburg⸗Heitersheim und Krotzingen⸗Staufen auszu⸗ führen und den Betrieb ſelbſt zu übernehmen. Die Beding⸗ ungen ſind freie Gewährung von Grund und Boden und ein⸗ malige Leiſtung eines Beitrags von mehreren tauſend Mk. Tagesneuigkeiten. — Banknotenfälſcher. München, 5. Jan.(Telear.) Der Polizei iſt es gelungen, eine Bande von ſechs Perſonen abzufaſſen, welche ſich hier und in einem entfernten Dorfe mit der Herſtellung falſcher Hundertmarkſcheine befaßte. Chemicalien und eine Druckerpreſſe wurden gefunden. Die Fälſchungen waren noch nicht ganz vollendet — Ein ſchauriges Ende fand die Sulfeſterfeier einer Familie in Wolfenbüttel. Der Goldarbeiter Hagen aus Hannover feierte bei ſeinem zukünftigen Schweaegervater, einem Korbwaarenhändler, Sylveſter. Gegen Mitternacht verließ H. mit ſeiner Braut das Zimmer unter dem Vor geben, ſich zu einer Aufführung vorzubereiten. Bald darauf erdröhnten zwei Schüſſe und die herauseilenden Angehörigen fanden Bräutigam und Braut leblos in der Werkſtatt Uegen. Beiden hatten durch Revolverſchüſſe in die Schläfe ihrem Leben ein Ende gemacht. Man fand noch einen Brief vor, in welchem Hagen dem Verkäufer der Revolper, Büchſen⸗ macher., mittheilt, daß die Revolver„ihre Schuldigkeit ge⸗ than hätten.“ Braut und Bräutigam erfreuten ſich eines guten Rufes und man fennt gar keine Beweggründe zu der unſeligen That. — Ein euntſetzlicher Unglücksfall ereignete ſich am Donnerſtag Nachmittag vor der neuen Synagoge in Berlin. Von einem mit Brettern und anderem Baumaterial hochbe⸗ ladenen Wagen gerieth der obere Theil der Laſt ins Rutſchen und fiel den Pferden in die Ferſen, die auf dem Wagen ſich befindenden Arbeiter mit herunterreißend. Der Führer des Wagens blieb unverſehrt, während der andere vom Wagen Geſtürzte mit zerſchmettertem Schädel liegen blieb. Ein nachgleitender ſchwerer Balken hatte ihm die ganze linke Kopfhälfte fortgeriſſen. Noch lebend wurde der Bedauerns⸗ werthe durch einen Krankenwagen des Kopp'ſchen Kranken⸗ Transport⸗Inſtituts in die Königliche Klinik gebracht, wo⸗ ſelbſt der Arzt nur noch den inzwiſchen erfolgten Tod kon⸗ ſtatiren konnte. — Ein großer Braud. Bern, 5. Januar.(Telegr.) Das Dorf Brançon bei Martigny im Canton Wallis iſt zur Hälfte niedergebrannt. Viel Vieh und die ganze Ernte iſt vernichtet. Menſchen ſind nicht perunglückt. Das Feuer iſt von einem Wahnſinnigen angeſteckt worden. Theater und Muſtik. Die erſte der Probevorſtellungen, welche auf den Wunſch des Kaiſers für ihn allein im Berliner Opernhauſe aufgeführt werden, hat Freitag Mittag ſtattgefunden. Zur Aufführung gelangte das neue Wildenbruch'ſche Schauſpiel „Die Quitzows“, und der Dichter deſſelben, der Legations⸗ rath v. Wildenbruch, war zu derſelben befohlen. Der Kaiſer verfolgte die Vorſtellung mit lebhaftem Intereſſe bis zum Schluſſe derſelben gegen 2¼ Uhr. Runſt und Wiſſenſchaft. * In der permanenten Kunſtausſtellung von A. Donecker iſt außer einer größeren Collection neuer Sachen, das vielbeſprochene Coloſſalgemälde„Dithyrambe“ von Pro⸗ feſſor Kiesling aus Dresden zu ſehen, worauf wir an dieſer Stelle aufmerkſam machen. Neueſtes und Celegramme. *Berlin, 5. Jan. Geh. Rath Geffcken iſt aus der Unterſuchungshaft entlaſſen worden. Ueber die Einſtellung des Verfahrens wider Geheimrath Geffcken ſeitens des Reichsgerichts erfährt die„Köln. Ztg.“ aus beſter Quelle folgendes: Die Thatſache, daß durch Ver⸗ öffentlichung des fraglichen Tagebuchs ein Landesverrath begangen worden iſt, bleibt ungeachtet der Entſcheidung des Reichsgerichts beſtehen. Das letztere hat in ſeinem Beſchluſſe am 4. dieſes Monats ausdrücklich feſtgeſtellt, daß das veröffentlichte Tagebuch in mehreren Beziehungen Staatsgeheimniſſe enthält, deren Geheimhaltung für das Wohl des deutſchen Reiches im Sinne des§ 92 Abſatz 1 des Strafgeſetzbuches geboten war. Es hat nur deshalb entſchieden, daß Geffcken außer Verfolgung zu ſetzen ſei, weil demſelben nicht genügend nachgewieſen ſei, daß.er das Bewußtſein von dem landesverrätheri⸗ ſchen Charakter ſeiner Veröffentlichung ge⸗ habt habe und daher der von dem Geſetz erforderte Vorſatz fehle. Weshalb das Gericht dieſes Bewußtſein vermißt hat, iſt nicht angegeben; doch dürfte man nicht fehlgehen, wenn man animmt, daß das Gericht von der Vorausſetzung ausgegangen iſt, der Haß gegen den Fürſten Bismarck habe ihn an der Einſicht in die Tragweite ſeiner Handlungsweiſe verhindert. Berlin, 5. Jan. Die Nachtragsforderung für militäriſche Zwecke erſcheint wieder auf der Bildfläche. Es muß, wie die„Frkf. Ztg.“ hervorhebt, dabei feſtge⸗ halten werden, daß man noch eine Forderung füͤr eine Vermehrung der beſpannten Geſchütze zu erwarten hat. Daß dieſe Frage ſchwebt und noch nicht entſchieden iſt, hat der Kriegsminiſter auf eine Anfrage im Reichstage bekanntlich auseinandergeſetzt. Davon, daß ſie inzwiſchen entſchieden ſei, iſt in Bundesrathskreiſen Sicheres auch jetzt noch nicht bekannt, möglich iſt es aber, und nach den Erklärungen des Kriegsminiſters mußte man auch darauf gefaßt ſein. Berlin, 5. Jan. Der deutſche Botſchafter in London, Graf Hatzfeldt, hat ſich heure Abend zum Beſuche des Reichskanzlers nach Friedrichsruh begeben. Der Erbgroßherzog und die Erbgroß⸗ herzogin von Baden werden übermorgen zu kurzem Beſuch am kaiſerlicher Hofe erwartet *Paris, 5. Jan. Das bonapartiſtiſche Centraltomité beſchloß, den Partigenoſſen anzu⸗ rathen, bei der Wahl eines Deputirten für Paris für Boulanger zu ſtimmen, da dieſe Kandidatur den energiſchſten Proteſt gegen die verabſcheuungswürdige Verwaltung und die verderbliche Politik der Regierung in ſich ſchließe. 7 Paris 5. Januar. Der Miniſter des Aeußern, Go⸗ blet, geht mogen nach Amiens, um ſeine Wahlſtimme abzu⸗ geben. In der Somme und in der Chgarente Inferieure fin⸗ den morgen Nachwahlen zur Depu nkammer ſtatt, da Boulanger, der in beiden Departements gewählt war, ſich für die Annahme im Nord er den hot. In der Somme ſteht de Canditat General Montaudon, der von den en nur ſchwach unterſtützt wird, gegen den Repu⸗ auvin: in der Charente Inferieure erfreut ſich der iditat Durport der eifrigſten Unterſtützung 1 Reiſe⸗Apoſtel gegen den Republicaner Mannheimer Handelsblakt. Reichsbank Maunheim. Die Reichsbank hat den Privat⸗ discont von 3 auf 2¼ peCt. ermäßigt. Mannheimer Effektenbörſe vom 5. Januar. An der heutigen Börſe waren Anilinaktien zu 276 pCt. ge⸗ ſucht. Oelfabrikaktien waren höher gefragt und ſtellten ſich 131 G. 131.25 B. Auch Waghäusler Zuckerfabrik wurden 2 PpCt. über geſtern, zu 96 pCt., gefragt. Für Oggersheimer Spinnereiaktien war 58.75 pCt. geboten, aber kein Material vorhanden. nercier.] 1 Frankfurter Effektenſoeietät. Schlußcburſe: Kreditaktien 263 ¼, Diskonto⸗Kom⸗ mandit 228.40, Berliner Handelsgeſellſchaft 174.40, Darm⸗ ſtädter Bank 167.70, Deutſche Reichsbank 127.70, öſterr. fr. Staatsbahn 218¾8, Lombarden 87¼, Dresdener Bank 145, Gotthard 131.90, Tentral 122.60, Nordoſt 101.70, Jura 110, Union 92.20, Weſtbahn 29.80, 5 pCt. Italiener 96.10, Galizier 174¼ ͤ Wiener Unionbank 184, ungar. Kredit 262, Albrecht 43¼, Böhm. Weſtbahn 287, Buſchtherader 273½%, Duxer 358¼, Lemberg⸗Czernowitz 182, Elbthal 170, Raab⸗ Oedenburger 61⅜, Czakathurn⸗-Agram 40, 4 pCt. ung. Gold⸗ rente 85.95, 1880er Ruſſen 87.25, Orient II 64.25, 3 pCt. Portugieſen 65 30, Ottoman. Zoll⸗Obl. 69.35, Serb. Tabak 83.80, 4 pCt. Griechen 76.15, Kölner Straßenbahn 151.50, Badiſche Zuckerfabrik 96.30, Höchſter Farbwerke 235, Verlag Richter 15230, Straßburger Verlag 150.70, Guano⸗Aktien 123, Ludwig Weſſel, Porzellanfabrik 135, Deutſche Oelfabriken 131, Brauerei Binding 178.50. Riebeck 174.70, Laura 138.90, 6 PCt. Jutern. Bau: und Eiſenbahn⸗Prior.⸗Aktien 108.70, Effektenbank 123.25, Vereinsbank 103½, Nordd. Lloyd 153.80. Bei mäßig belebtem Verkehr erfuhren die Mittagscourſe nur vereinzelt erhebliche Veränderungen. Von Banken waren namentlich Darmſtädter und ungar. Kredit bevorzugt und höher, dagegen erlitten Deutſche Reichsbank anſehnlichen Rück⸗ gang. Einzelne böhmiſche Bahnen, ſowie Gotthard und Bad. Zuckerfabrik waren gebeſſert. Amerikaniſche Produkten⸗Märkte.(Schlußeourſe vom 5. Januar.) New-Nork Chicago e Weizen Mais Schmalz Caffee Weizen Mais Schmalz Januar 101—— 44½—— 15.65 88% 33/— Februar 109½ 45—— 15 65—— 3l—— März 103%8—.——— 15 65——— April—ĩ————.————.— Mai 106 45³.0—— 15.75 104— 36⁵— Juni 1067.Ä————— Juli 101%—— 15 85 94%—— Auguſt———————.———— September————— 16.05————— Oktober—————.———— November—————.——— 1— Dezember————— Lear———„5 Geld⸗Sorten. Dukaten Mk..70— Ruſſ. Imperials Mk. 16.74—89 20 Fr.⸗Stücke„ 16.15—12 Dollars in Gold.30—16 Engl. Sovereigns„ 20.38—28 Schifffahrts⸗Angelegenheiten. Maunheim, 6. Januar. Das Wetter iſt plötzlich umge⸗ ſchlagen und haben wir heute bereits 7e Kälte. Der Neckar geht dicht mit Eis und iſt es unter ſolchen Verhältniſſen ſelbſt⸗ redend, daß der Verkehr nicht nur gehemmt, ſondern ſo gut wie eingeſtellt iſt, da auch die gleichen Witterungsberichte vom Main und der Moſel einlaufen. Ziehen wir dazu noch den nie⸗ dern Waſſerſtand in Betracht, ſo iſt es unausbleiblich, da bei andauernder Kälte im Rhein ſich ebenfalls bald Eis bil⸗ den wird. Allem Anſcheine nach ſind noch viele Schiffe unterwegs, hauptſächlich zwiſchen Bingen und Koblenz. Die in den letzten Tagen hier angekommenen Schiffe waren meiſtens mit Ruhrkohlen befrachtet, während Schiffe aus Holland weniger ankamen, dabei iſt zu bemerken, daß be⸗ reits Schiffe ſchon über drei Wochen von Duisburg abge⸗ fahren ſind und noch nicht ihren Beſtimmungsort exxeicht haben. Ein hinreichender Beweis, wie ſchwierig und mißlich eben der Verkehr auf dem Rheine iſt. Waſſerſtands⸗Nachrichten. 8 Mainz, 5 Jan..42 m.—.08. Rhein. Bingen, 5 Jan. 1,09 m.—.09. Kouſtanz, 5. Jan..85 m.—.01. Kaub, 5 Jau.15 m.—.16. Hüningen, 6. Jan.15 m— 0 03 Koblenz, 0. Jan 166 m. Kehl, 5. Jan..75 m—.01. 0. Köln, 5. Jan..57 m.—.14.9 Lauterburg, 5 Jan..53 m. ,02.Ruhrort, 5. Jan. 10 m.—.11. Maxau, 5 Jan..87 m—.08. Neckar. Mannheim, 5. Jan 2 40 m..05. JMannheim, 5. Jan..45 m.—.08.9 1) Hier treibt der Rhein/ mit Eis. Die Moſel in der ganzen Strom⸗ breite mit Eis ) Der Rhein hat Treibels. ) Neckar in der ganzen Strombreite mit Eis. Flüſſige Gold⸗ und Jilberfarben. Einen weſentlichen Fortſchritt in der modernen Farben⸗ technik bilden die von der Firma Leop. Epſtein in Brünn (Mähren) erfundenen flüfſigen Gold⸗ und Silberfarben, die ſich ſeitens aller betheiligten Fachkreiſen des größten Beifalls erfreuen. Nach vieljährigen mühevollen Verſuchen iſt es der genannten Firma gelungen, dieſe Farben in ſolcher Voll⸗ kommenheit darzuſtellen, daß ſie ſelbſt hochgeſpannten An⸗ forderungen in jeder Richtung entſprechen. Die flüſſigen Gold⸗ und Silberfarben eignen ſich zu Kunſt⸗ und Deco⸗ rationszwecken, zur Vergoldung und Verſilberung von allen möglichen Gegenſtänden aus Holz, Glas, Porzellan, Stein, Metall, Papier, Leder, Wachs, von Bilder⸗ und Spiegel⸗ rahmen, Korbwaaren, Holz und Beinſchnitzereien, Gips⸗ figuren, Gasluſtres ꝛc. ꝛc.; ſie laſſen ſich mit der größten Leichtigkeit einfach mit einem Pinſel auf jeden beliebigen Gegenſtand auftragen, ſind in Glanz und Reinheit unerreicht, harzen nicht, vermöge deſſen ein leichter zarter Anſtrich von größter Feſtiakeit und Dauerhaftigkeit erzielt wird Da von der Firma die Farben zu einem ſehr billigen Preiſe ver⸗ kauft werden, dieſelben überdies ſehr ausgiebig ſind und ſich in Folge deſſen ſehr ſparſam und vortheilhaft verarbeiten laſſen, ſind ſie ſchon wegen ihrer Billigkeit allen anderen Fabrikaten vorzuziehen. Gegenüber dem bisherigen umſtänd⸗ chen Vergoldungs⸗ und Verfilberungsverfahren bieten dieſe flüſſigen Gold⸗ und Silberfarben geradezu unſchätzbare Vor⸗ theile. Die Einfachheit in der Anwendung ermöglicht es Jedermann, beſchädigte Bilder und Spiegelrahmen, Kunſt⸗ ſachen, ſowie überbaupt alle Gegenſtände, deren Vergoldung ſchadhaft geworden iſt, ohneweiters ſelbſt zu renoviren und neu zu vergolden oder zu verſilbern. Die Firma Leop. Eypſtein in Brünn(Mähren) verſendet die flüſſigen Gold⸗ und Silberfarben zum Preiſe von M. 2 per Flaſche oder per Kilo M. 16.50 gegen baar oder Nachnahme, 2164⁴ 1¹ * ee e e 2 85 Seneral Anzeiger Bekauntmachung. Den Vertrieb und das An⸗ ſchlagen von Druckſchriften, Plakaten ꝛc. betr. (8) No. 99395. Mehrfache Beob⸗ achtungen veranlaſſen uns auf die Beſtimmungen des 943 der Reichs⸗ gewerbeordnung und des§ 65 der Vollzugsverordnung ganz be⸗ ſonders 5 24168 Wer im Gemeindebezirke ſeines Wohnſitzes oder ſeiner gewerb⸗ lichen Niederlaſſung ſich gewerbs⸗ mäßig mit dem öffentlichen Aus⸗ rufen, Verkaufen, Vertheilen, An⸗ eften oder Anſchlagen von Druck⸗ chriften, anderen Schriften oder ilawerken befaſſen will, hat die Erlaubniß hiezu bei der Orts⸗ in hieſiger Stadt em Gr. Bezirksamte nachzuſuchen und den im Falle der Erlaubniß⸗ ertheilung auszuſtellenden, auf ſeinen Namen lautenden, für das Kalenderjahr gültigen Legitima⸗ tionsſchein bei Ausübung des Ge⸗ werbebetriebes hei ſich zu führen. Die Erlauhniß wird in der Regel dann nicht ertheilt werden, wenn die in den§5 57 No. 1, 2, 4; 57a, 57b No. 1 u 2 u. 63 Abſ. 1 der.⸗O. angeführten Unter⸗ vorliegen. Ein ge⸗ werbsmäßiger Betrieb liegt auch dann vor, wenn die Verbreitung unentgeltlich geſchieht, der Ver⸗ breiter aber hierſer von einem Andern einen Lohn oder eine Vergütung erhält; die Erlaubniß felbſt iſt ſtets von der Perſon desjenigen nachzuſuchen, welcher die Handlung der öffent⸗ lichen Vertheilung vornehmen will, maäg er ſelbſtſtändiger Gewerbe⸗ treibender, Stellvertreter oder 5 Sperſon deſſelben ſein. Eine e des Scheines an Andere iſt nicht geſtattet. Dabei wird darauf hingewieſen, daß nach Art. 3 des bad. Ein⸗ führungsgeſetzes zum Preßgeſetze vom 20. Juni 1874 von 95 machungen, Plakaten und Auf⸗ 775 welche öffentlich ange⸗ 8 agen, traßen, öffentlichen Plätzen oder an andern öffentlichen Orten un⸗ entgeltlich vertheilt werden ſollen, bevor der Anſchlag, die Ausſtell⸗ ung oder die Vertheilung beginnt, ein Exemplar an die Ortspolizei⸗ behörde chier das Bezirksamt) unentgeltlich abzuliefern iſt, wor⸗ über auf Verlangen Beſcheinigung wird. Ausgenommen hievon ſind nur die amtlichen Bekanntmachungen der Reichs⸗, Staats⸗ und Ge⸗ eee ſowie ſolche Be⸗ kanntmachun en, Plakate und Auf⸗ kabe welche keinen andern Zweck haben, als Ankündigungen über nicht geſetzlich verbotene Ver⸗ ſammlungen, über öffentliche Ver⸗ gnügungen, über gellohlene, ver⸗ lorene oder gefundene Sachen, über Verkäufé, Vermiethungen oder andere Nachrichten für häus⸗ Zwecke und für den gewerb⸗ ie Bürgermeiſterämter des Landbezirks werden beauftragt, r genaue Einhaltung dieſer Be⸗ ungen in ihren Gemeinden orgt 45 ſein und das Polizei⸗ perſonal hierüber zu verſtändigen. annheim, 28. Dezember 1888. Aro h. Bezirksamt. Pbaum. ertsgull kiliche Porſchriſt. ie Abänderung der Wochen⸗ marktordnung betr. RNo 98984. Mit Geneh⸗ migun 1 515 Herrn Landes⸗ lonimüffürs rd in 158 Abänderung der Mochenmarkt⸗ Zane für die Stadt Mann⸗ eim folgende ortspolizeiliche Vor⸗ Se n elle der 5 und 16 der Wo amnktordüung ür die Stadt Mannheim vom 8. Auguſt v. Js. treten mit vom 1. Januar 1889 folgende Beſtim⸗ mungen: 5 8 5. Der Markt, das heißt der eigent⸗ liche Handel, beginnt Wochenmärkten(§ 1) in den Som⸗ mermonaten vom 1. April bis 30. September um 6 Uhr, in den Wintermonaten vom 1. Oktober bis 31. 81 um 7 Uhr Morgens uder Auſt* 5 Mittags. nfang de arktes wird durch das Aufſtecken der Markt⸗ — und deſſen Beendigung durch das Abnehmen derſelben kundgegehben. Vor reſp. nach dieſer darf auf dem Markte kein U 1 uß des Marktes i der Marktplatz zu räumen. 16. Das Einbringen der Markt⸗ waaren in die Marktplätze iſt— mit— 55 jeden Handels (bund ſoferne es ohne em⸗ Pfindliche Störung für die Nacht⸗ Anwohner geſchieht— eine Stunde vor Beginn des Marktes geſtattet. Während der Marktzeit iſt jeder ſerksverkehr, ſowie das oder Viehtreiben auf den Narktplätzen einſchließlich der bei Gan dem Rathhauſe vorbeifüh⸗ renden Straße unterſagt und hat — die Aicben das Auf⸗ oder Schieben befpannter eder unbeſpannter Fuhrwerke da⸗ ſelbſt zu unterbleiben, mit Aus⸗ nahine der Brodwagen auf dem für dieſelben beſtimmten Platze. de dürfen auf die Markt⸗ nicht mitgebracht, und die auf die Erde ausgebreiteten Magren dürfen nicht überſchritten Werden. 24169 Mannheim, 20. Dezbr. 1888. Bezirksamt ußbaum. ausgeſtellt oder auf ö Gr. Rheinbauinſpection Mann⸗ heim vergib e Lieferung von 4 Stück I Trägern D. N. Pr. No.J80 von je 9,5 m Länge im Geſammt⸗ gewichl von 2056 Kg. 24325 Angebote ſind bis zum 10 d. Mts., Vormittags 9 Uhr, einzu⸗ reichen, bis wohin Lieferungsbe⸗ dingungen auf dem Bureau ein⸗ geſehen werden können. Neckarau. Außbhaum⸗Verſteigerung. Dienſtag, 8. Januar ds. Is., Vormittags 10 Uhr verſteigern wir: 24321 21 Nußbäume u. 1 Birnbaum, wovon 10 Nußbäume den Gg. Wörns Erben gehören. Zuſammenkunft an der alten Dorfbrücke. Neckarau, 3. Januar 1889. Bürgermeiſter Kupferſchmitt. Bekaunimachung. Am Donnerſtag, 10. Jan. 1889, Vormittags 11 Uhr verſteigern wir auf hieſigem Rath⸗ hauſe den Platz zum Aufſtellen und Betrieb einer Reitſchule auf die Jahrmärkte, Pfingſten und Kirchweihe 1889, wozu Liebhaber eingeladen werden. 24329 Schwetzingen, den 4. Jan. 1889. Bürgermeiſteramt. C. Mechling. Ankündigung. Auf Antrag der Betheiligten werden aus der Verlaſſenſchaft des 1 Thierarzt Peter Kohlhepp in Ladenburg, auf dem Rathhauſe in Schriesheim folgende Liegen⸗ ſchaften öffentlich unterm onnerſtag, den 17. d.., Nachmittags 2 Uhr verſteigert, wobei der Zuſchlag erfolgt, wenn der Schätzungspreis erreicht wird, andernfalls bleibt obervormundſchaftliche Genehmig⸗ ung vorbehalten, nämlich: Lagbch. No. 4967. 1 V. 70 Rth. Weinberg und Kaſtaniengarten im Linſenbühl, neben Heinrich Lauer und Jakob Mack I, taxirt 1500 M. 1 Ladenburg, 4. Januar 1889. Großh. Notar. Willibald. 24330 Ankündigung. Auf Antrag der Betheiligten werden aus der Verlaſſenſchaft des Landwirths Johann Becher in Schriesheim auf dortigem Rath⸗ folgende Liegenſchaften öffentlich unterm Samſtag, den 19, Januar l.., Nachmittags 2 Uhr verſteigert, wobei der Zu⸗ ſchlag erfolgt, wenn wenigſtens derßSchätzungspreis erreicht wird, andernfalls bleibt Genehmigung vorbehalten, nämlich: 1. Labch. No. 4308. 31½ Rth. Acker in der Mörgel, neben Phil. Möll und Ig. Gg. Steidel II. Taxirt zu 450 M. 2 Lgbch. No. 2982. 32 Rth. Acker am Ladenburger Weg, neben An⸗ dreas Sander und Gemeinde. Taxirt zu 250 M. 3 25 No. 5321. 1 Morgen 23 Rth. Wieſen und Wald in der Katzenbach, neben Johann Peter Moraſt und Merander Oppel. axirt zu 850 M. 4. Ogbch, No. 2268. 38 Rth. Acker in der Zwerchgewann heimwärts des Galgens, neben 1 Hart⸗ mann und Phil. Fath. Täxirt zu 600 M. 5. Egbch. No. 4836. 30 Rth. Acker in der Mörgel, neben Weg und Heinrich Krämer. Taxirt zu 350 M. Ladenburg, den 29. Dez. 1888. Großh. Notar. 24331 (gez.) Willibald. Jagd⸗Nerpachtung. Donnerſtag, den 7. Februar 1889. Vorm. 11 Uhr, wird in dem Stadt⸗ Wal dahier die ald⸗ und Feld⸗ jagd in der Ge⸗ smarkung Gerns⸗ 1995 auf einen Zeitbeſtand von echs Jahren unter den im Termin bekannt zu gebendeu Bedingungen mittelſt öffentlicher Verſteigerung verpachtet. Gernsheim, Station der tädten Mainz, Darmſtadt, Worms,Frankfurt& Mannheim aus in einer Stunde bequem 85 erreichen. Die Wald⸗ und Feld⸗ lagd in einer zuſammenhängenden — erſtere ca. 3000 Morgen, etztere ca. 8000 Morgen enthaltend — iſt eine der ſchönſten und er⸗ giebigſten im Ried und bietet die reichſte Ausbeute von Wild aller Art. Ein ausgezeichneter Rehſtand macht dieſelbe beſonders beachtenswerth. Zur Ertheilung näherer Aus⸗ kunft ſind wir gerne bereit. ernsheim, 2. Januar 1889. Eroßh. Heſſiſche Bürgermeiſterei 8 Wernsheim 24226 Nußz. Berliner Pfannenkucgen, fſt. Hutzelbrod u. Tafelhonig empftehlt 24327 P. Freyseng, E 2, 8. Alleinſt. Perſon dienſt. Näheres E 2, 7. J. Monats⸗ 24298 7. Januar. FF Wahl⸗Vorſchlag. Zu evangel. Kirchengemeindeverſammlungs⸗Mitgliedern werden vorgeſchlagen: I. Bezirk: enthaltend diejenigen Wahlberechtigten, deren Namen mit den Buchſtaben A, B, C, D und E anfängt. Wahltag: 7. Januar 1889. Auf 6 Jahre: Kaufmann Mich., Privatem. Schluſſer Jak., Regiſtrator. Heßlöhl., Kaufmann Stern Martin, Kaufmann. Dörflinger Oskar, Fabrikant[ Bender Carl, Maurermeiſter Poſt Rich., Direktor Bohrmann Ph., Kaufmann. 24320 Viele Wähler. Verſteigerung. Wegen vollſtändiger Geſchäfts⸗Aufgabe werden Dieuflag, den§. Jäanuar d.., Nachmittags 2 Uhr und die folgenden Tage in dem Laden Lit. E 1, 8, zum Rodenſteiner dahier, gegen gleich baare Zahlung öffentlich verſteigert: Der ganze Reſtbeſtand in emaillirten Geſchirren, Stahl⸗ und Britannia⸗Waaren, Küchengeräthe in Blech und Meſſing. Th. Paul jun., Auctionator. Das Lokal iſt geheizt. 24818 Oeffentliche Dankſagung. Unſeren verehrl. Abonnenten ſagen wir hiermit auf dieſem Wege für die Geſchenke, die uns zu Theil wurden, öffentlich unſeren herzlichſten, innigſten Dank und bitten um ferneres, gütiges Wohlwollen. 24316 Die Trägerinnen des„Geueral Mannzeimer Jonrnal“. Anzeiger“& Zur Lichtmeſſe empfehle von veinem Wachs prima Wachsstöcke b, J. Brunn, 0., 10, Hof⸗Seifenfabrik. Wiederverkäufer erhalten Rabatt. 57.26 Ferd. Baum& Co. 57, 20 halten ſich zur Lieferung von: Ia. Fettſchrot, gew. Nußkohlen, Briketts, Marke B. Bündel⸗ und Caunenhalz, zerkleinert und ſterweiſe in beliebigen Quantitäten ſco. Haus beſtens empfohlen. 24304 Torfſtreu in Ballen, girſae. r Stroh, veſtes und billigſtes Strenmaterial. Lager„Verbindungs⸗Kanal“ linkes Ufer. Fraueuvperein Mannheim. Die bereits angekündigten Vorträge über Krankenpflege für Frauen und Mädchen, werden Dienſtag, den 15. d. M. beginnend, von Hrn. Dr. Lind⸗ männ an—6 aufeinanderfol⸗ genden Dienſtagen, jeweils von —6 Uhr Abends, in der Frauen⸗ Eine in gutem Zuſtande be⸗ zu verkaufen. Näheres bei Bäckermeiſter Gg. Mack hier, G 8, 18. B 5, 2 Zu verkaufen B 5, 2 eine rothe Plüſch⸗Garnitur in Roßhaar ſehr gut erhalten, be⸗ ſtehend in 1 Sopha, 2 Fauteuil 0 ſals 155 e 11 4 Salb⸗Funeulle 24314 im Kaufhaus gehalten werden. Der Vereinsdiener wird den Gg. Auctionator, Unterzeichnerinnen die Eintritts⸗ karten überbringen und gleichzeitig“ Ein Mädchen, das noch nicht dafür Mk. 3 erheben. 2422 hier gedient hat, gut bürgerlich 5. kochen kann und ſich willig allen er Ceſammtporſtand. häuslichen Ardeiten unterzieht, Kaufmänniſcher Verein. ic geleic Sele ⸗ Zu erfragen G 5, 4, 4. Stock. Dieuſtag, 8. 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