en der Poſtliſte eingetragen unter ee Abonnement: 50 Pfg. monatlich, Bringerlohn 10 Pfg. monatlich, durch die Poſt bez. inel. Poſtauf⸗ ſchlag M..90 pro Quartal. Juſerate: Die Colonel⸗Zeile 20 Pfg. Die Retlamen⸗Zeile 60 Pfg. Einzel⸗Nummern 3 Pfg. Doppel⸗Nummern 5 Pfg. (Badiſche Volkszeitung.) der Stadt Maunheim und Umgebung. (99. Jahrgang.) Amts⸗ und Kreisverkündigungsblatt Erſcheint täglich, auch Sonntags; jeweils Vormittags 11 Uhr. (Mannheimer Volksblatt.) Telegramm⸗Adreſſe: „Journal Mannheim. Verantwortlich: für den politiſchen u. allg. Theil: Chef⸗Redakteur Julius Katz, für den lokalen und prov. Theil: für A. Apſe. heil: Rotationsdruck und Verlag der Dr. H. Haas'ſchen Buch⸗ druckerei, (Das„Mannheimer Journal“ iſt Eigenthum des katholiſchen Bürgerhoſpitals.) ſämmtlich in Mannheim. Nr. 13. elephon-Ar. 218.) Auflage über 11,300 (Notariell beglaubigt.) DSSSS—————— 25.—— * Jur OGfßenburger Reichstagswahl. Der Ausfall der Offenburger Reichstags⸗ Erſatzwahl erfüllt die demokratiſch⸗ultramontane Preſſe mit ungezügelter Freude, obzwar der nat. ⸗lib. Kandidat mit mehr als 500 Stimmen dem ultramon⸗ tanen Bewerber„uüber“ iſt. Die Ultramontanen erwar⸗ ten, daß ihr Kandidat, Dank ſozialdemokratiſcher Unter⸗ ſtützung, in der Stichwahl durchkommen werde. Wir ſind keine Freunde der Selbſttäuſchung; wir hoffen zwar, daß der nat.⸗lib. Bewerber in der Stichwahl ſiegen werde, vermögen uns jedoch nicht der Thatſache zu ver⸗ ſchließen, daß die nat.⸗lib. Stimmenzahl immerhin abge⸗ nommen hat. Das kommt für uns nicht überraſchend, denn ſchon am 21. November, alſo vor faſt drei Mo⸗ naten ſchrieben wir wöͤrtlich: „Als im vorigen Jahre die Beſchaffung neuer Kräfte für die Sicherheit des Reiches, die nach des Kaiſers Wilhelm I. eigenen Worten bedroht war, in Frage ſtand, da wandte ſich das Volk von den Freiſinnigen ab; es wußte, daß bei dieſer Geſellſchaft wenig Ver ſtändniß und ſchlechter Wille die Entſchließungen be⸗ einflußte. Daher kam es, daß Degenfeld, weil er ſich als Septennatskandidat bekannte, den Sieg im Offenburger Kreiſe gewann. Hätte der damalige ultramontane Kandidat ſich dazu herbeige⸗ laſſen, gleich ſeinem Collegen Lender den Wäͤhlern zu ſchwören, daß er für das Septennat ſtimmen werde, der Wahlkreis wäre ultramontan geblieben. Heute iſt, Gott ſei Dank, das Reich— zwar nur gegen äußere Feinde — gefeſtigt, heute können die Windthorſtknappen wieder an's Tageslicht ſich wagen. Man wird gut thun, dieſe Thatſachen im Auge zu behalten, wenn man die diesmaligen Wahlausſichten überſchlägt.“—— Unſere damals geäußerten Anſchauungen ſind in⸗ zwiſchen durch die Thatſachen beſtätigt worden. Zum ſtegesgewiſſen Jubel hat die ultramontane Partei wahr⸗ lich keine Veranlaſſung, insbeſondere wenn ſte ſich von der„Frankf. Ztg. in's Geſicht ſagen laſſen muß, daß die„bürgerliche Demokratie“ für den ſchwarzen Bewerber nur aus Oppoſttionsluſt ſtimmen werde Die„Frkf. Ztg.“ ſchreibt wörtlich:„Nicht, als ob die Ultramon⸗ tanen etwa beſonderes Vertrauen verdienter; daß ein Theil der Partei ebenſo freiheitsfeindlich und reaktionär, wie das Kartellbrüderthum iſt, bedarf keines Beweiſes.“ Trotzdem ruft das demokratiſche Blatt den volkspar⸗ teilichenͥ„Heerbann“ auf, un dem„f iheitsfeind⸗ lichen und ealrionä en“ Itramontanen Kan⸗ didaten zur Hilfe zu eilen.— Ese ſt mit der„buͤr⸗ gerlichen Demokratie“ wirklich weit gekommen! Das letzte Wort in dieſem Wahlkampfe iſt übrigens noch nſcht geſprochen und es iſt zu hoffen, daß jenem Be⸗ werber die Stimmenmehrheit zufallen wird, der bereit iſt, dem Reiche und ſeinen Theilen zu gewähren, was ſie benöthigen, um zu gedeihen und ſich machtvoll zu entfalten. * Kaiſer Friedrich und der Reithskanzler. Berlin, 12. Jan. Die„Nordd. Allg. Ztg.“ ſchreibt: Wir freuen uns, in den Stand geſetzt zu ſein, das nach⸗ folgende Handſchreiben, welches Kaiſer Friedrich an den Fürſten Bismarck bei Gelegenheit der 50⸗ jährigen Erinnerung an deſſen Eintritt in die Armee gerichtet hatte, zu veröffentlichen, weil in demſelben der hochſelige Kaiſer ſelbſt ein Zeugniß dafür ablegt, wie weit ſeine Intentionen von der Richtung der landläufigen Oppoſition des Fortſchritts und der freiſinnigen Partei abwichen und wie vollkommen ſie dem Geiſte entſprachen, in welchem Kaiſer Wilhelm I. regiert hat. Ein der⸗ artiges Zeugniß wirft ein ſcharfes Schlaglicht auf die Frivolität des Beſtrebens der freiſinnigen Preſſe, den hochſeligen Kaiſer noch im Grabe zu einem Geſinnungs⸗ senoſſen zu ſtempeln. Das Handſchreiben lautet: Charlottenburg, 28. März 1888. Ich gedenke mit Ihnen, mein lieber Fürſt, der heute ab⸗ gelaufenen 50 Jahre, welche verſtrichen find, ſeitdem Sie in das Heer eintraten, und freue mich aufrichtig, daß der Garde⸗ Jäger von damals mit ſoviel Zufriedenheit auf dieſes abge⸗ laufene halbe Jahrhundert zurückblicken kann. Ich will mich heute nicht in lange Auseinanderſetzungen über die ſtaats⸗ männiſchen Verdienſte einlaſſen, welche Ihren Namen für immer mit unſerer Geſchichte verflochten haben. Aber das Heleſeuſte Exemplare. Eine muß ich hervorheben, daß, wo es galt, das Wohl des Heeres, ſeine Wehrkraft und ſeine Schlagfertigkeit zu ver⸗ vollkommnen, Sie nimmer fehlten, um den Kampf aufzu⸗ nehmen und durchzuführen. Somit dankt Ihnen das Heer für die erlangten Segnungen, die es Ihnen niemals vergeſſen wird, und an der Spitze desſelben der Kriegsherr, der erſt vor wenigen Tagen berufen worden iſt, dieſe Stellung nach Heimgang deſſen einzunehmen, der unausgeſetzt das Wohl der Armee auf dem Herzen trug. Ihr wohlgeneigter Friedrich. — ů— Deutſcher Reichstag. Berlin, 12. Januar. Vaumbach begründet ſeinen Antrag auf Einführung der Gewerbegerichte Bundesbevollmächtigter, Geh. Ober⸗ regierungsrath Lohmann erwidert, die frühere Erklärung des Miniſters, daß die Regierung Gewerbegerichten grund⸗ ſätzlich nicht abgeneigt ſei, treffe auch heute noch zu. Daß bei ortsſtatutariſchen Gewerbegerichten ſich große Ungleichheiten ergäben, habe nichts Bedenkliches. Die Regelung der Ange⸗ legenheit erſcheine indeſſen gegenüber wichtigeren geſetzgeberi⸗ ſchen Arbeiten betreffs des Arbeiterwohls, durch welche die Aufgaben der Gewerbegerichte ohnehin eine weſentliche Ver⸗ minderung exführen, weniger dringlich, Hartmann ſpricht gegen den Antrag: Strucmaun, Hitze und Bebel für denſelben. Miniſter v. Bvetticher weiſt den Vorwurf Bebels zurück, daß die Regierung in der vorliegenden Frage eine arbeiterfeindliche einnehme und nimmt für den Bundesrath dasſelbe Recht in Anſpruch, eine eigene Meinung in dieſer Sache zu haben, wie der Reichstag. Grundſätzlich widerſtrebe die Reichsregierung keineswegs, aber die behauptete hohe Dringlichkeit der Regel⸗ ung dieſer Frage ſei ungerechtfertigt. Er ſei übrigens gern bereit, den Antrag im Bundesrathe zu unterſtützen. Beſſer wäre freilich, die Schiedsgerichte erſt einige Zeit wirken zu laſſen, um das wahre Bedürfniß zu erkennen, Klemm hält eine obligatoriſche Regelung gegenwärtig nicht für dringlich. Windthorſt ſpricht für den Antrag und verlangt vor allem die Fertigſtellung der Arbeiterſchutzgeſetzgebung. Bebel be⸗ antragt, die Gewerbegerichte obligatoriſch zu machen. Der Antrag wird nicht genügend unterſtützt, daxauf der Antrag Baumbach gegen die Stimmen der Conſervativen ange⸗ nommen. Nächſte Sitzung Dienſtag; Tagesordnung; Etat des Auswärtigen Amts, der Eiſenbahnverwaltung, der Poſt⸗ und Telegraphenverwaltung, ſowie der Reichsdruckerei. Politiſche ueberſicht. * Maunbeim, 13. Januar, Vorm. Der amerikaniſche Generalconſul in Samoa, Sewell, wurde geſtern von dem Ausſchuſſe des Senats für aus⸗ wärtige Angelegenheiten zu Waſhington in geheimer Sitz⸗ ung vernommen. Er ſoll geſagt haben, er erwarte mit der nächſten Poſt aus Samoa Nachrichten über weitere Kämpfe der Deutſchen mit den Eingeborenen, da das Blutvergießen die Lage gründlich verändert habe. Wenn nicht beabſichtigt werde, dem deutſchen Reiche die Controle über die Inſeln gänzlich einzuräumen, ſo würden die Mächte entſchiedene Schritte thun müſſen. Der Druck der Deutſchen trage die Schuld(7) an der augenſcheinlichen Entzweiung der Eingeborenen. Schließlich ſoll er die Wichtigkeit betont haben, mindeſtens die Neutralität der Inſeln aufrecht zu erhalten. Es ſind Befehle ergangen, die Ausrüſtung von drei Kriegsſchiffen zu beſchleunigen, welche entweder nach Samoa oder nach der Meerenge von Panama entſchickt werden ſollen. Die„Neue Freie Preſſe“ veröffentlicht eine ſechs Spalten lange Erklärung des zſterr. Präſtdiums des Rothen Kreuzes, worin daſſelbe gegen das Kriegsminiſterium polemiſirt und durch Gruppirung der Ziffern Anklagen der„Deutſchen Zeitung“ zu wie⸗ derlegen ſucht, jedoch das Verlangen der öffentlichen Meinung auf ſtrenge Unterſuchung der geſamten Finanz⸗ gebarung umgeht. In dem geſtrigen Miniſterrath kündigte Präfident Carnot einen Entwurf an, welcher zur Ausrüſtung von zwei Panzerſchiffen von ungefaͤhr 5000 Tonnen Inhalt und von 15 Torpedobooten zum Küſtenſchutz ermächtigte. In der Kammerſitzung erſchien plötzlich Boulanger mit den boulangiſtiſchen Abge⸗ ordneten um 2¼ Uhr und verließ das Haus nach Ablauf einer Stunde wieder, ohne daß ſeine Anweſen⸗ heit den geringſten Lärm verurſacht haͤtte. Bei ſeinem Weggehen lediglich wurde ein vereinzeltes Hoch laut. Nach Hauſe zurückgekehrt, empfing Boulanger eine Ab⸗ ordnung von Weinhändlern des Seinedepart⸗ments, welche in ihn drangen, die Niederlegung des Mandats als Abgeordneter des Departements du Nord nicht aus⸗ zuſprechen, damit er ſich die parlamentariſche Strafloſig⸗ keit ſichere. und ukrhreitetſtt Zeitung in Maunhein und Umgebung. Montag, 14. Januar 1889. ſtürmiſche Sitzung, aber alles lief glatt und ruhig ab. Die Kammer fuhr in der Berathung des Rekrutlirungs⸗ geſetzes fort. Mit 412 gegen 139 Stimmen wurde der Zuſatzantrag angenommen, daß auf Antrag des Vor⸗ ſitzenden der Rekrutirungskommiſſion nach einfähriger Dienſtzeit der Dispoſitionsurlaub unter Entlaſſung in die Heimath ausgeſprochen werden könne. Der Geſetz⸗ entwurf wurde in die Kommiſſion zurückverwieſen, worauf ſich die Kammer bis Donnerſtag vertagt. n der Vierteljahrsverſammlung der„Royal Sur⸗ geons“, welche am Mittwoch in London tagte, wurde in Gegenwart der hervorragendſten Chirurgen Englands (Wells, Paget, Marſhall, Buns) der Beſchluß gefaßt und Sir Morell Mackenzie brieflich zugeſandt, daß in Hinſicht auf das Buch über die Krankheit des Kaiſers Friedrich das„Council des Royal College of Surgeons“ bedauert, daß ein Mitglied ſolche Beſchuldigungen gegen andere Chirurgen erhoben habe; keinerlei Aufregungen hätten die darin geführte Sprache rechtfertigen können. Ueber Mackenzie haben alſo die beiden höchſten medizini⸗ ſchen Körperſchaften Englands den Stab gebrochen. Wie der„Staats⸗Courant“ meldet, halten die be⸗ unruhigenden Symptome im Zuſtande des Köͤnigs der Niederlande an. Die Ueberreizung vermindert die Kräfte. Der Zuſtand des Königs iſt ſehr unbefriebigend. Seit einiger Zeit tauchten fortwährend Gerüchte auf, der deutſche Geſandte in Belgrad Graf Bray werde abberufen werden, weil er ſeine Regierung in Berlin über die Vorgänge bei der Ernennung Chriſtiſch's zum dor⸗ tigen Geſandten nicht unterrichtet habe. Graf Bray ſtellt jetzt amtlich die Richtigkeit dieſer Meldungen in Abrede. Aus Stadt und Land. Mauunheim, 13. Januar 1889. Perſonalnachrichten. Miniſterium des Innern. Ernannt wurden: Gefreite Adolf Wickenhäuſer von Landshauſen zum Schutzmann beim Amt Freiburg; Unter⸗ offizier Alois Biederm ann von Wahlwies zum Schutz⸗ mann beim Amt Karlsruhe; Unteroffizier Wilhelm Schießke von Ruſt zum Schutzmann beim Amt Karlsruhe; Unter⸗ offizier Alois Maier von Nollingen zum Schutzmann beim Amt Karlsruhe und Unteroffizier Chriſtof Wenger von Helmhof zum Schutzmann beim Amt Pforzheim. Schulweſen. Volksſchulen, Verſetzungen und Ernennungen: Rohrbacher, Ludwig Joſeß, Hilfslehrer in Eggenſtein als Unterlehrer nach Karlsruhe, Strauß, Friedrich Ludwig, als Hilfslehrer nach Nöttingen, Zilling, Ludwig, Schul⸗ kandidat, als Hilfslehrer nach Eggenſtein.— Geſtorben: Albrecht, Friedrich, Schulkandidat, in Lengewieden. Großh. Gendarmerie⸗Korps. Verſetzt wurden und zwar im 2. Diſtrikt Freiburg: Die Gendarmen Dörr von Wolkach nach Kandern, Vogel von Breiſach nach Appenweier, Kamuf von Kandern nach Breiſach und Seppling von Appenweier nach Wolfach.— Belohnt wurden für beſondere hervorragende Dienſtleiſtungen: Die Wachtmeiſter Mack in Waldshut, Herold in Vörrach, Sauer und Marx in Offenburg mit je 15 Mk., Gendarm Wiedenmaier in Herriſchried, Walter in Füzen, Funk in Grießen und Be nder in Endingen mit je 10 ſowie Gendarm Weißer in letzterem Ort mit 6 Mark. (Finanzminiſterium.) Staatseiſenbahn⸗Berwaltung. Verſetzt: Expeditionsaſſiſtent Heinrich Peters in Baſel nach Graben⸗Neudorf, Averſalgehilfe Heinrich Groß in Waldshut zur Centralverwaltung, Schaffner Jakob Müller in Karlsruhe nach Baſel, Schaffner Leonhard Philipp Schröder in Karlsxruhe nach d Bahnwärter und Emil Hohlwegler in Leopoldshafen nach attingen. Steuerverwaltung. Von Großh Finanzminiſterium wurden die erledigte erſte Gehilfenſtelle bei der kombinirten Verechnung Villingen dem nanzpraktikanten Julius Eichhorn z. Zt. bei Großb. omänenverwaltung Karlsruhe, die erledigte erſte Gehilfen⸗ ſtelle bei der kombinirten Verrechnung Stockach dem Finanz⸗ Praktikanten Ludwig Waibel, z. Zt. gleichfalls bei Gr. Domänenverwaltung Karlsruhe, die erledigte erſte Gehilfen⸗ ſtelle bei Gr. Obereinnehmerei Achern dem Fiwanzprabtitanten ranz Effinger, z. Zt. bei Gr. Domänenverwaltung onſtanz, die erledigte erſte Gehilfenſtelle bei Gr. Oberein⸗ nehmerei Raſtatt dem Finanzpraktikanten Karl Bäuerke daſelbſt, die erledigte erſte Ge bei Gr. Hauptſteuer⸗ amt Heidelberg dem Finanzpraktikanten Karl Neßler da⸗ ſelbſt— ſämmtlichen zunächſt unter Belaſſung in ihrer Eigen⸗ ſchaft als überzäblige Gehilfen— übertragen.— Von Ur. Steuerdirektion wurde Buchhalter Stodat trittmatter bei der kombinirten Verrechnung Stockach in gleicher Eigen⸗ ſchaft zur Gr. Obereinnehmerei Bruchſal verſetzt. In der Deputirtenkammer erwartete man eine „Der Erbgroßberzog und die Erbgroßherzogin von Baden beſuchten 5 5 Seeitag Woeds Aant⸗ General⸗Anzeiger. be⸗Muſeum, wo dieſelben längere Zeit verweilten, und nahmen darauf auch noch einige andere Sehenswürdigkeiten in Augenſchein. Mittags hatten die Großherzogin und die Erbgroßherzogin von Baden die Kaiſerin Auguſta nach dem Auguſta⸗Stift zu Charlottenburg begleitet.— Am Nachmittag entſprachen der Erbgroßherzog und die Erbgroßherzogin von Baden einer Einladung des Badiſchen Geſandten am Berliner Hofe, Freih von Marſchall, zur Tafel nach der Badiſchen Geſandtſchaft in der Behrenſtraße, und am Abend nahmen Zieſelben den Thee bei der Kaiſerin Auguſta im Königlichen Palais ein. Die Großth. Laudeskommiſſäre waren dieſer Tage in Karlsruhe zum erſten Male zu einer 1 bei dem Miniſterium des Innern vereinigt. Für die Wahrnehmung der Wünſche und Bedürfniſſe in den einzelnen Landestheilen, ſowie für die Berathung allgemeiner Anordnungen und et⸗ waiger Geſetzesvorlagen find die Vollſitzungen von beſondez rem 5 83 6 Eutlaſſung. Der Großherzog hat den Fabrikanten Rudolf Henbach von Heidelberg auf ſein Anſuchen von dem Amte eines ſtellvertretenden Handelsrichters bei der Kammer für Handelsſachen am Mannheim auf den 1. März 1889 zu entheben geruht. Das„Verorduungsblatt der Domänendirektion“ Nr. 5 vom 31. Dezember 1888 enthält eine Verordnung, die e e in domänenärariſcher Baupflicht unterliegenden evangeliſchen Kirchen betreffend, und Dienſt⸗ nachrichten. Die Erbebung der Brauntweinſtener in den Zollausſchlußgebieten betr. Das„Geſ⸗ und B. J. Bl“ macht bekannt, daß zufolge allerhöchſter Stgatsminiſterial⸗ Entſchließung vom 2. Januar, nachdem der Bundesrath die zollfreie Einfuhr des in den badiſchen Zollausſchlüſſen er⸗ ent Branntweins in das deutſche Zollgebiet für unzuläſ⸗ ig erklärt hat, die Beſtimmung in§ 3 der landesherrl. Ver⸗ grdnung vom 14. September 1887 hiermit aufgehoben wird. In Bezug auf die Befreiung von der Verbrauchs⸗Abgabe und die Rückvergütung der Maiſchbottich⸗ bezw. Materialſteuer für Branntwein, welcher aus den Zollausſchlußgebieten gus⸗ geführt wird, kommen fernerhin lediglich die allgemeinen Vor⸗ ſchriften nach Maßgabe von 8 1 Abſatz 2 jener landesherr⸗ lichen Verordnung zur Anwendung. dDie Aichung der Rheinſchiffe. Von Seiten des Miniſteriums des Innern wurden verſchiedene Verordnungen zur Ausführung der im Auguſt d. J. getroffenen neuen Ver⸗ einbarungen über die Rheinſchifffahrt erlaſſen, und zwar: 1. über die Aichung der Rheinſchiffe; 2. über deren Unter⸗ ſuchung und 3. über die übereinſtimmende Bezeichnung der Durchfahrtsöffnungen bei den Rheinbrucken Maximiliansau, Germersheim und Speyer. Die Aichung der Schiffe ge⸗ ſchieht durch das Aichamt in Mannheim; daſſelbe beſteht aus einem vereideten Schiffsmeſſer und einem Beamten der Rhein⸗ hauinſpektion und unterſteht dem Miniſterium des Innern. Als Gebühren für die Aichung werden beiſpielsweiſe berechnet: Für ein Fahrzeug von 50—200 Ztr. 2 M. 40 Pf, für ein ſolches von 7001.10,000 Ztr. und mehr 40 M. Nach vorläufiger Ermittelung haben laut K. Z. bei der ſtattgehabten Erſatzwahl im 7. bad. Reichstagswahlkreiſe Stimmen erhalten: v. Bodman Reichert Geck 51¹ Kehl 4993 119 Oberkirch 759 1959 197 Offenburg 2 525 5 686 969 8 277 771¹⁴ 1217 Die Ziskulation von Denkmünzen betr. macht das hieſige bekannt, daß die Herſtellung und Weiter⸗ gabe derſelben unter die Strafbeſtimmungen des 8 360 Ziff. 4 und 11 des.St..B. fällt, da durch deren Aehnlichkeit mit den Zwei⸗ bezw. Zehnmarkſtücken eine Täuſchung des Publikums ermöglicht und die Sicherheit des Geldverkehrs gefährdet wird. Tabakbau-Verbeſſerungs⸗Verſuche. Wir hören, daß dem hieſigen Tabakverein zur Fortſetzung ſeiner Anbau⸗ Verſuche von der Großh. Regierung in bereitwilligſter Weiſe eine Beihülfe zu den beträchtlichen Koſten im Betrage von M. 2000 in Ausſicht geſtellt wurde. Die Anbau⸗Verſuche werden im nächſten Jahre wieder in Käferthal vorgenom⸗ men und wurde bereits mit der Düngung der Felder be⸗ gonnen. Statiſtiſches aus der Stadt Maunbeim von der 52. Woche von 1888(23. Dez. bis 29. Dez.). An Todes⸗ urſachen für die 35 Todesfälle, die in unſerer Stadt vor⸗ kamen, verzeichnet das kaiſerliche Geſundheitsamt folgende Krankheiten: In 2 Fällen Scharlach, in 2 Fällen Biph⸗ therie, in 4 Fällen Lungenſchwindſucht, in 1 Falle akute Erkrankung der Athmungsorgane. In 22 Fällen ſonſtige verſchiedene Krankheiten. *Todesfälle in der Zeit vom 23. Dez. bis 29. Dez. 1888. Nach den Veröffentlichungen des kaiſerlichen Geſund⸗ heitsamts ſind in der bezeichneten Woche, berechnet auf das 1000 Einwohner und das ganze Jahr, als geſtorben ange⸗ meldet: In Würzburg 10,9; Hannover 14,4; Darmſtadt⸗ Beſſungen 14.7; Crefeld 15,3; Leipzig 15,5; Kaſſel 16,3; Elberfeld 16,5; Eſſen 16,5; Frankfurt a. M. 175; Karls⸗ ruhe 17,6; Braunſchweig 17,.8; Altona 18,6; Erfurt 19,6; Feuilleton. — Der alte„Maskenkönis“ in Berlin iſt ge⸗ ſtorben Mit demſelben iſt dieſer Tage eine Perſönlichkeit zu Grabe getragen worden, die wohl auf Originalität berech⸗ tigten Anſpruch machen durfte.— Es hat nämlich ſeit dreißig Jahren im Norden und Oſten unſerer Stadt keinen beſſern Maskenball gegeben, den nicht der alte„König“ in elegantem Masken Coſtüm beſucht hätte. K. war trotz ſeines Alters— er iſt 78 Jahre alt geworden— ein vorzüglicher Tänzer, der keine Tour ausließ.—„Maskenkönig“, wie derſelbe mit Henel bipen ſeines Namens genannt wurde, war ein entier der, recht gut ſituirt, eine wahre Leidenſchaft für originelle, von ihm ſelbſt erfundene Maskencoſtüme hatte; nach ſeinem Tode wurden ca. 30 werthvolle Maskenkleid⸗ ungen mit allem Zuhehör, welche K. eigens für fich im Laufe der Zeit hatte anfertigen laſſen, von ſeinen Erben an einen hieſigen Maskengarderobenhändler ſür mehrere tauſend Mark verkauft., welcher noch in der Sylveſternacht einen Maskenball mitgemacht, wurde am Neujahrsmorgen von ſeiner Haushälterin todt in Folge eines Schlagfluſſes auf ſeinem Bett im Coſtum Ludwig des Vierzehnten, die Bruſt mit Cotillonorden beſteckt, aufgefunden, die Tanzordnung in der Hand baltend. — Eine oxiginelle Wette wurde dieſer Tage vom Barbier Franz Thiele in Potsdam ausgefochten. Der⸗ ſelbe erbot ſich, einem Herrn während voller Trabfahrt in einer Droſchke zu raſiren und brachte dieſes Bravourſtück auch wirklich fertig. Die Droſchke wurde am Brandenburger Thor beſtiegen. Mit dem Einſeifen des Geſichts war Herr T. vor dem Wernsdorf'ſchen Reſtaurant fertig. Kurz vor der Wildparkſtation that der Herr„Wunderdoktor“ den letzten Meſſerſtrich und die Raſur war ohne jegliche Hautwunde vollendet. Die Weiterfahrt galt einer Bierreiſe auf Koſten des Eingeſeiften. 8 — Die größte Curioſität auf der nächſten Pariſer Weltausſtellung wird ſicherlich der Frauen⸗Congreß ſein. Es ndelt ſich nämlich um einen allgemeinen und internationalen eßß.— Er ſetzt ſich aus drei Arten von Mitgliedern zu⸗ II. Januar. CTharlottenburg 204; Berlin 20,6; Dresden 20,7 M. bohl Niemand behaupten wollen, daß es in unſerem lieben Gladbach 20,7; Aachen 21,1; Münſter 21,5; Wiesbaden 21,5; Stuttgart 22,1; Liegnitz 22,2; Danzig 22,5; Bremen 22.J: Metz 22,9 Kiel 253: Lübeck 23,5: Straßburg i. E. 23,.8; Zwickau 23,8; Königsberg 24,3; Barmen 24,1: Bres⸗ lau 24,6; Augsburg 25,2; Hamburg 25,2; Poſen 25,4; Köln 25,4: Görlitz 25.8; Dortmund 25,8; Potsdam 25.9; Freiburg i. Br. 26,1; Mainz 26,3; Duis burg 26,6; Roſtock 26,9; Nürnberg 27,1; Stettin 276; Mannheim 279; Magdeburg 28,0; Halle a. S. 28,6; Düſſeldorf 29,4; Mun⸗ chen 29.9; Bochum 30,3; Frankfurta a. O. 30,9; Chemnitz 31.0; Mühlhauſen i. E. 32,1; Plauen i. V. 36,6. *Zur Bürgermeiſterwahl. Ein in der Bensheimer“⸗ ſchen Druckerei gedrucktes Blatt veröffentlicht geſtern einen von„hervorragend nationalliberaler Seite“(2) eingeſandten Artikel über die Bürgermeiſterwahl, der leider nicht geeignet iſt, die Frage einfacher und klarer zu geſtalten, ſondern eher die Sachlage noch mehr zu verwirren droht. Der Artikel⸗ ſchreiber beklagt ſich, daß in der Beſprechung des Bürgeraus⸗ ſchuſſes nicht die Namen ſämmtlicher Bewerber genannt wur⸗ den. Wir möchten eher den Takt der Commiſſion loben, daß ſie hiervon Abſtand genommen hat, denn wohl den meiſten Bewerbern würde es höchſt unangenehm ſein, wenn ihre Namen genannt und ihre Befähigung für das zu beſetzende Amt in öffentlicher Sitzung discutirt worden wäre. Der Artikelſchreiber hebt auf einen nicht akademiſch gebildeten Be⸗ werber ab(uns ſind die Namen unbekannt), betont, daß ge⸗ nügend Juriſten in der Gemeindeverwaltung ſitzen und fügt an, daß wenn es ſich um die Oberbürgermeiſter⸗Stelle handle, wir ſicher einen Verwaltungsbeamten erhalten würden. Die Commiſſion wird, deß' ſind wir gewiß— dafür bürgt auch ihre Zuſammenſetzung—, die hieſigen nicht akademiſch gebildeten Bewerber; wenn ſolche ſich gemeldet haben, in Betracht gezogen haben. Der Artikel⸗ ſchreiber führt aber mit Unrecht die Beſetzung der Ober⸗ bürgermeiſterſtelle ins Gefecht, denn um dieſe handelt es ſich nicht; dieſe iſt durch einen Kaufmann beſetzt, der erſte Bürgermeiſter iſt Advokat, im Stadtrath haben wir einen Juriſten. Wir dürfen alſo wohl fragen: wo ſind denn die vielen Juriſten auf dem Rathhauſe? Gerade die Zuſammenſetzung des Collegiums ſcheint die Aufmerkſamkeit der Commiſſion mit Recht auf Verwaltungs⸗ oder Gemeinde⸗ Beamten gelenkt zu haben. »Etwas vom Wetter. Wenn man der alten Witter⸗ ungsregel:„Wie die 12 Nächte, ſo die 12 Monate, glauben darf, ſo gehen wir einem der Hauptſache nach milden und trockenen Jahre entgegen. Danach würden Januar und Feb⸗ ruar mild, der März, beſonders in der zweiten Hälfte, warm, der April weniger ſchön, Mai und Juni ſehr ſchön und warm, der Juli kühl und die übrigen Monate Novem⸗ ber und December aber ſehr kalt werden. Der Anfang des Jahres geſtaltete ſich bekanntlich recht grimmig; augenblicklich 1255 der Eismann aber wieder an Macht verloren zu aben. *Schifferball. Heute Sonntag Abend findet, wie aus dem Inſeratentheil erſichtlich, der alljährliche Schifferball ſtatt, welcher wohl unzweifelhaft eine erſte Stelle in der großen Reihe der Vergnügungen, die in unſerer Stadt eweils während des Winters dder deſel werden, einnimmt. Vorausſichtlich wird der Beſuch der Feſtlichkeit, wie alljährlich, ein außergewöhnlich ſtarker ſein. „Der hieſige Turnverein hielt geſtern Abend ſeinen diesjährigen, im Anfange des Jahres ſtattfinden⸗ den Ball ab. Der Turnvereinsball hat einen guten Klang in Mannheim, wie überhaupt alle Feſtlichkeiten genannten Vereins mit zu den hervorragendſten und beliebteſten unſerer Stadt gehören. Kein Wunder daher, daß der Beſuch aller Veranſtaltungen ſtets ein ſehr großer, faſt möchte man ſagen, ein zu großer iſt. So war es arch geſtern Abend wiederum der Fall. Ganz beſonders war natürlich die Welt ſehr ſtark vertreten, galt es doch ausſchließlich der Göttin Ter⸗ ſipchoren zu huldigen. Und wer wollte da zurückbleiben? Die Anfaugs⸗Polonaiſe wurde von cireg 150 Paaren eine jedenfalls ſehr anſehnliche ſtattliche Zahl. Nach Beendigung der erſten Polonaiſe fanden turneriſche e am Hochpferd ſtatt, welche wiederum von der Ge⸗ wandtheit und Geſchicklichkeit der Turner des in Rede ſtehenden Vereins ein glänzendes Zeugniß ablegten. Daß der Verlauf der ganzen Feſtlichkeit, welche in den feſtlich ge⸗ ſchmückten Sälen des Badner Hofes ſtattfand, ein ſehr ani⸗ mirter und fröhlicher war, bedarf wohl keiner beſonderen Erwähnung. Der Hahn hatte ſchon längſt zum dritten Male ſeſchrieen, als endlich die letzten Tänzer den Feſtſaal ver⸗ ießen und die d Ruhe aufſuchten, erfüllt von dem frohen Bewußtſein, wieder einmal einen ſchönen Abend verlebt zu haben. Heute Vormittag 11 Uhr findet im Lokale des Turnvereins zur Nachfeier ein von der Hauskapelle des Vereins ausgeführtes Frühſchoppenkonzert ſtatt. * Neues Wirthſchafts⸗Etabliſſement. Es wird ſammen; erſtens: den Ehrenmitgliedern, welche einen„frei⸗ willigen“ Beitrag zablen, der jedoch mindeſtens 25 Fres. be⸗ tragen muß, 2) den aktiven Mitgliedern, welche allein Srimm⸗ recht beſitzen, und zu einem laufenden Beitrag von 10 Fres. verpflichtet find, und J) aus unentgeldlich empfangenen, nur der Sache ergebenen Mitgliedern. Die Theilnehmerzahl iſt bereits eine ſehr unge 9 der internationale Frauenkongreß, der bereits ſeit langer Zeit in Amerika exiſtirt, hat 150,000 Fres. für den Congreß von 1889 bewilligt. — Ein merkmürdiges Beiſpiel von Langlebigkeit. In dem Weiler von Haddatha ſtarb kürzlich ein Türke im Alter von 132 Jahren. Sein Name war Hadſchi Soliman Saba. Er hatte ſieben Frauen, die ihm alle im Tode vorangegangen waren, und mit dieſen ſieben Frauen ſechzig Söhne und neun Töchter, welche auch bereits alle geſtorben ſind. Er heirathete ſeine ſiebente Frau in dem Alter von 98 Jabren und erhielt von dieſer noch drei Söhne. Saba gedachte ſogar in ſeinem letzten Lebensjahre, nämlich in dem eben abgelaufenen Jahre, noch einmal heirathen, konnte aber nicht genug Geld dazu auftreiben. war ſein ganzes Leben hindurch Landmann geweſen, lebte beinahe ausſchließlich von Gerſtenbrod und Bohnen, trank nur Waſſer und aß einzig und allein an den zwei Tagen des türkiſchen Bairamfeſtes Fleiſch. Seine Kleidung ſetzte ſich aus einem Leinenhemd und einem Paar Hoſen zuſammen, doch trug er letztere nur auf Reiſen. Sein Bett beſtand aus einer Strohmatte und einem Spreupolſter. Er war in ſeinem Leben nie krank geweſen, außer an den vier Tagen, die unmittelbar ſeinem Tode vorausgingen. — Die Macht der„Muſik“. Aus Dorna⸗Watra ſchreibt man den„Bukowinger Nachrichten“:„Als am 4. Januar der Poſtwagen ſich auf der Straße zwiſchen Jako⸗ beny und Dorna bewegte, wurden plötzlich unweit der Adelinenquelle die Poſtpferde ſcheu, indem ſie zuerſt auf⸗ bäumten und dann zurückzuweichen ſuchten. Der Poſtillon ſtieg deshalb ab, um nach der Urſache zu ſpähen und be⸗ merkte im Dämmerlicht drei Wölfe, welche die Straße beſetzt hielten und bei ſeinem Erſcheinen eine drohende Stellung ſig der Pon a en 9 5 ſchwan ich der Poſtillon raſch auf den und begann a der Höhe des Poſtwagens feinem Horn die aränlichſten Tönt Mannheim an Wirthſchaften fehle. Mit der Vermehrung der Einwohner hat die Zahl der Bier⸗ und Weinwirthſchaften zleichen Scritt gehalten und für die Conſumirenden iſt dies jedenfalls kein Schaden. Mannheim hat in den letzten Jah⸗ ren verſchiedene ſchöne größere derartige Lokale erhalten. Eines der ſchönſten und größten wird ſich aber dem Publikum heute über 8 Tagen öffnen. In der Neckarſtraße, K 1 hat Herr Heiler ein Etabliſſement geſchaffen, welches in Be⸗ ziehung auf Geöße und innere Einrichtung allen Anſprüchen entſprechen dürfte. Wir wollen auf eine nähere Beſchreibung des Lokals und der Einrichtung desſelben vorerſt nicht ein⸗ gehen, ſondern dieſe bis zur völligen Herſtellung verſchieben. Einſtweilen rufen wir dem deutſchen Michel,“ welchen Na⸗ men das Lokal erhalten wird, ein herzliches„Glück auf!“ zu. Aus dem Großherzogthum. =Schwetzingen, 12. Jan. Der hieſige gemeinnützige Verein hal auch in dieſem Jahre wieder von einem lang⸗ kin Gef Freunde und Gönner einen Beitrag von M. 60 u ein Geſchenk von 100 M. zugeſandt erhalten. Heidelberg, 12. Jan. Vergangene Woche ließ hier⸗ ſelbſt ein Dienſtmädchen unvorſichtiger Weiſe eine brennende Petroleumlampe fallen und zog ſich hierdurch bedeutende Brandwunden zu. Die Bedauernswerthe wurde ins akade⸗ miſche Krankenhaus verbracht, wo ſie geſtern Abend ihren entſetzlichen Schmerzen erlag. Nußloch, 12. Jan. Vergangene Nacht um 2 Uhr brach in der Zigarrenſabrik von Gebrüder Wenke aus Bre⸗ men, wahrſcheinlich in den Zigarrentrockenräumen, ein Scha⸗ denfeuer aus, das aber von der Nachtwache gleich entdeckt und durch 100h herbeigekommene Hilfe ſofort wieder gelöſcht wurde. Der Schaden an verbrannten und verdorbenen Zigarren 9108 ſoll ſich auf M. 6000 belaufen. Die Herren ſind verſichert. Karlsruhe, 12. Jan. Der Verein bildender Künſtler hat beſchloſſen, wegen eingetretener unvorhergeſehener Schwie⸗ rigkeiten von der Abhaltung des geplanten Künſtlerfeſtes für dieſes Jahr Abſtand zu nehmen. Eberbach, 12. Jan. Der hieſige Geflügelzuchtverein hielt Abend ſeine diesjährige Generalverſammlung ab. Wie aus dem hierbei erſtatteten Jahresberichte hervor⸗ 99 95 hat der Verein zur Zeit ein Baarvermögen von 245 M. 6 Pfg. Die Mitgliederzahl beträgt gegenwärtig 53. Be⸗ kanntlich findet in dieſem Jahre in unſerem Orte das landwirthſchaftliche Gaufeft ſtatt un 111 der hieſige Geflügelverein für dieſelbe Zeit eine ausſtel⸗ lung nebſt Verlooſung in Ausſicht genommen. Um Etwas Gutes und Gediegenes bieten zu können, iſt der Verein beim Großh. Miniſterium um eine ſtaatliche Unterſtützung vorſtellig geworden. Hoffentlich wird ihm dieſelbe gewährt. 5 Nser 9en 12. Jan. Als vorgeſtern Herr Haupt⸗ lehrer Kaiſer von hier nach Marxzell ging, um dort den Organiſtendienſt zu verſehen, glitt er aus und fiel ſo un⸗ glücklich, daß an ſeinem Aufkommen gezweifelt wird. Tagesveuigkeiten. — Zum Morde in Feuerbach. Die beiden muth⸗ maßlichen Thäter des Einbruchdiebſtahks in Feuerbach Namens Wizemann und Deeg wurden in Hamburg verhaftet. — Dreizehn Perſonen vergiftet. Aus Reichenau an der Knezna wird telegraphiſch berichtet„Hier erkrankten nach dem Genuſſe von Sauerkraut dreizehn Perſonen unter Symptomen einer acuten Vergiftung. Mehrere Perſonen liegen noch lebensgefährlich krank darnieder. Wieſo das Gift in das mit Sauerkraut gefüllte Faß gerathen, iſt bisher un⸗ aufgeklärt.“ 5 — Behufs Ausbildung mit Lanzen, ſchreibt die „Potsd. Ztg.“, werden zum 1. April die Reſerviſten des Leib⸗ Garde⸗Huſaren⸗ und des Gardes du Corps⸗Regiments zur Uebung beim 1. bezw. 3. Garde Ulanen⸗Regiment eingezogen, hierfür dann die Reſerviſten der letztgenannten Truppen aber bis zur vollendeten Ausbildung der„Lanzenreiter“ entlaſſen. — Welcher Werth übrigens der Lanze als Waffe innewohnt, beweiſt das Bravourſtück eines 1. Garde⸗Ulanen. Derſelbe wurde vier Ulanen gegenübergeſtellt, die ihn mit dem blanken Säbel zu bekämpfen hatten. Der wackere„Lanzknecht“ jagte furchtlos auf ſeine 4 Gegner los und hob gleich einen aus dem Sattel, während die andern 3 Säbelhiebe an der 35 ſchickt geſchwungenen Lanze faſt gleichzeitig abprallten. In kurzen Zwiſchenpauſen lagen auch die anderen drei Sähel⸗ gelden in dem Sand und die Lanze hatte ihrem Träger den Lorbeer errungen. Als Belohnung wurde der wackere Krieger trotzdem er erſt im zweiten Jahre dient zum Gefreiten er⸗ nannt und auch ſonſt von dem Offizierkorps ehrenvoll aus⸗ gezeichnet. 8 — Ueber eine brave That dreier Mäuner wird der„V..“ berichtet: Am Donnerſtag Nachmittag brachen auf der Spree, zwiſchen Stralau und dem Zenner'ſchen Wirths⸗ hauſe in Treptow, die beiden 11 und 9 Jahre alten Kinder des Lokomotivführers Meier ein, und zwar in der dünnen Eisſchicht der Furche, welche der Eisbrecher auf der Mitte der Spree gezogen hatte. Auf ihr Hilfegeſchrei ſammelten ſich über hundert Perſonen an, ohne helfen zu können. unternal m es der auf dem Kahn gegenüber Treptow befind⸗ liche 95 Weigelt, welcher bereits Sonntag, 6. d.., in ähnlicher Weiſe einen Mann vom Tode errettet hatte, mit den Männern Baumann und Horchert auf zwei Brettern mit zu entlocken. Kaum vernahmen die unheimlichen Beſtien die fürchterliche Muſik, als ſie Entſetzen erfaßte, ſo daß ſie, nachdem ſie vorher durch Wuthgeheul ihr Unbehagen mit dem muſikaliſchen Zetermordio kundgaben, im Waldesdickicht verſchwanden.“ — Die Indiauer und der Telegraph. In einigen Diſtrikten Südamerika's iſt es nicht leicht, die Telegraphen⸗ drähte und Pfoſten vor den räuberiſchen Händen der Roth⸗ häute zu ſchützen Bei der Anlage einer neuen Linie in Chili führte General Pinto daher folgenden Plan aus: Er deri 40—50 kriegsgefangene Indianer, welche ſich im Chilier Feld⸗ lager befanden, vor ſich und zeigte ihnen die Drähte einer elektriſchen Batterie. Seht Ihr dieſe Drähte hier?“—„Ja, Herr General.“—„Nun gut. Ich will Euch nur zu ver⸗ ſtehen geben, daß Ihr ſie ja nie berühren, ja nicht einmal in ihre Nähe gehen ſollt, denn wenn Ihr es thut, ſo werden Eure Hände feſtkleben.“ Die Indianer lächelten ungläubig. Der Geueral rief hierauf Einen nach dem Anderen auf, be⸗ fahl ihnen, die Enden des Dragtes anzufaſſen, und ſetzte ſo⸗ dann die Batterie in Gang.„Laſſ' jetzt den Draht los!“ befahl er.—„Herr General, ich kann nicht, meine Hände ſind gelähmt.“ Erſt als der Strom unterbrochen wurde, konnten ſie natürlich die Hände ſinken laſſen. Jede der Rothhäute mußte das Experiment durchkoſten. Ehe er ſie entließ, trug ihnen der General ſtrenge auf, das Geheimniß zu bewahren und ihren Landsleuten kein Wort von dem Erlebten zu ſagen. Wie er richtig vorausſetzte, hatte dieſer Befehl nur die ent⸗ gegengeſetzte Wirkung, und die Nachricht von dem Abenteuer verbreitete ſich wie ein Lauffeuer unter den Stämmen. Seit 5 5 blieben aber auch Drähte und Telegraphenſtangen erührt. — Eine Pariſer Dame, die unter dem Zahne der Zeit erſichtlich gelitten hat, erzählt einer nicht ohne eine gewiſſe eee daß ihr neulich auf der Straße ein Herr nachgegangen ſei.„Hm,“ ſagte die„Freun⸗ din! nachdenklich,„das kann nur der 102jährige Cheoreuil geweſen ſein.“ — D Eitelkeit! gott, iſt der Huber ein eitler Nag! Oat der Ntl o wieber a anderes Paas estifſene Süttetaat n nn e 7 nnn nreneeen r eeee rnnreeeeeereeern 14. Januar. General⸗Anzeiger. größter Jebensgefahr über die eingebrochene Stelle zu kriechen und in letzter Sekunde die Kinder zu retten. Die opfermuthige That iſt bereits zur Kenntniß der Behörden gebracht worden. — Ueber das Drama am Meeresſtrande bei Mell⸗ neraggen, welches wir bereits gemeldet haben, ſchreibt man der„Oſtd. Voltsz.“: Die zu Memel im Wiener'ſchen Kauf⸗ mannsſtift wohnhafte, allgemein geachtete Kaufmannswittwe Göbel, ſeit vielen Jahren als Repräſentantin im Galanterie⸗ Geſchäft des Kaufmanns Thiel hierſelbſt thätig, hatte durch ihre ſcheinbare Redlichkeit, Treue und Umſicht das Vertrauen ihres Chefs erworben, ſo daß ſie ſogar über die Kaſſe ver⸗ fügen und Abends Herrn Thiel, welcher außerhalb ſeines Geſchäftes wohnt, die Kaſſe überbringen durfte. Das Ge⸗ ſchäftsverſonal hatte aber vielfältig bemerkt, daß die Dame Goldſtücke in ihrer Hand behielt. Herr Thiel ſchenkte den Mittheilungen, die ihm darüber zugingen, zuerſt keinen Glau⸗ ben; endlich aber überzeugte er ſich ſelbſt, wie die Göbel ſein Vertrauen mißbrauchte und beim Hineinlegen des Geldes in die Kaſſe ein Goldſtück in ihrer Hand zurückbehielt. Obwohl Herr Thiel die Sache nicht zur Anzeige brachte, ſondern nur die Frau entließ, wurde dennoch eine Hausſuchung in der der Göbel und ihrer Tochter, welche im Galanterie⸗ geſchäft des Kaufmanns Huhn als Kaſſirerin fungirte, ange⸗ ordnet, wobei nicht nur mehrere hundert Mark baares Geld, ſondern auch viele koſtbare Waaren von beiden Kaufleuten gefunden wurden, ſo daß beider Verhaftung bald darauf er⸗ folgte. Vor dem Unterſuchungsrichter machten Mutter und Tochter ein offenes Geſtändniß und es erfolgte ihre vorläu⸗ ſige Freilaſſung, worauf Mutter und Tochter gemeinſchaftlich 1 5 Tod gingen, indem ſie ſich, wie bekannt, ins Meer ürzten. DEine wunderſame Rettung. Nach einer Meldung aus Paris entgleiſte zwiſchen Eymontiers und Chateauneuf der von Uſſel nach Limoges fahrende Perſonenzug. Wie durch ein Wunder blieben drei Wagen über einem Abgrund von 30 Meter Tiefe hängen; ein Wagen zertrümmerte voll⸗ en 8 wäbrend die Maſchine und die übrigen entgleiſt auf dem Bahnkörper ſtehen blieben und ſo gegen die hängenden Wagen ein Gegengewicht bildeten. Dieſem glücklichen Um⸗ ſtande iſt es zuzuſchreiben, daß kein Menſchenleben verloren gegangen iſt. — Die Congobahn. Die Jagenieure, welche im Auf⸗ trage der Bahngeſellſchaft für die Congobahn die Strecke zwiſchen Matadi und Stanley Pool aufzunehmen hatten, ſind in Liſſabon angekommen und erklären, ihre Aufgabe ſei voll⸗ ſtändig gelungen. Theater und Muſik. Die beſte Kritik iſt bekanntlich für die weitaus überwiegende Mehrzahl der Schauſpieler jene, die friſch und fröhlich ohne Einſchränkung lobt. Ein warmer Nekrolog, der die Vorzüge des Dahingeſchiedenen in hellſtem Lichte er⸗ ſtrahlen läßt, iſt„die beſte Kritik“ ſeines Lebensganges. Geſtern waren wir in die Lage verſetzt, eine ſolche Lebenskritik zu verfaſſen, ſie war wirklich die beſte, welche einem Künſtler zu Theil werden konnte— alles ſtimmte, nur nicht die Haupt⸗ ſache: Fritz Plank lebte, als wir den aufrichtig trauern⸗ den Nachruf niederſchrieben, und er lebt— Gott ſei Dank— auch heute noch. Wir ſind durch eine falſche Nachricht aus Karlsruhe irregeführt worden. Jedermann, der nur einen Tag in einer Zeitungsredaktion verbracht oder einen Blick in dieſelbe geworfen hat, wird es begreifen, daß der ganze Zeitungsapparat ſich auf dem Vertrauen aufbaut, das man dem Nächſten entgegenbringt. Wir können nicht jede von auswärts kommende Nachricht im letzten Augenblicke prüfen; hat man uns belogen— umſo ſchlimmer für uns. Doch in dieſem Falle ſagen wir es freudig: Hat man uns diesmal belogen, umſo beſſer! Unſer ſtimmgewaltiger Fritz wird, ſo hoffen und wünſchen wir, trotz der ſchweren Krankheit, die ihn befallen, geſunden und dann wenigſtens aus unſerer geſtrigen Zeitungsausgabe erſehen können, wie ihm einſt nach ſeinem Tode„die beſte Kritik“ nachfolgen wird. Herr Jobaun Baptiſt Dellinger, der Vater Rudolf Dellinger's, des Componiſten des„Don Ceſar“, iſt am 9. Januar zu Graslitz geſtorben. Er war Inſtrumenten⸗ macher und hat ein Alter von 74 Jahren erreicht. * Herr Hofſchauſpieler Arthur Stein, dem wir manche fröhliche Stunde verdanken, hat nun nach län⸗ gerem Krankſein zu Meran die Augen zum ewigen Schlum⸗ mer geſchloſſen. Als Künſtler von dem Willen beſeelt, die ganze Kraft einzuſetzen, als Menſch treu und bieder, ein wackerer Mann, und ein arfopfernder Familienvater, wird er von einem großen Kreiſe aufrichig und herzlich betrauert werden. Gerade als es il n geli,gen ſollte, zu höherem Fluge der Kunſt die Schwi gen zu regen, bereitete ein grau⸗ ſames Schickſal ſeinem Streben ein jähes Ende. Ein ächter deutſcher Künſtler lernte er neben dem Schimmer und Glanze der Bühne auch die Grauſamkeiten und die Härten des menſchlichen Lebens kennen, und gleich dem alten Schuhmacher Weigell in mein„Mein Leopold“ hätte er gar oft ſingen könnnen:„Denn es lacht ja der Mund und iſt heiter das Geſicht, wenn das Herz dabei weint, wenn das Herz dabei bricht.“ Nun iſt das arme dem Leben und den Freunden warm entgegen⸗ ſchlagende Herz gebrochen,— wir aber wollen ihm alle ein dauerndes, dankbares Andenken bewahren. *Großherzogliches Hoftheater in Karlsruhe. Sonntag, 13. Jan.:„Rienzi“, von Richard Wagner. Dienſtag, 15. Jan.:„Die Sternſchnuppe“, Schwank von G. v. Moſer und Otto Girndt. Donnerſtag, 17. Jan.:„Das Teſtament des großen Kurfürſten“, Schauſpiel von G. zu Putlitz. Frei⸗ tag, 18. Jan.: Gaftſpiel des Frl. Bianca Bianchi:„Die Nachtwandlerin“ Oper von Bellini. Sonntag, 20. Jan.: „Margarethe“, Oper von Cb Gounod. In Baden. Mitt⸗ woch, 16. Jan.:„Das Teſtament des großen Kurfürſten“, Schauſpiel von G. zu Putlitz. Trankfurter Stadttheaterrepertoire. Opern⸗ haus. Dienſtag, 15. Jan.:„Cosi fan tutte“. Mittwoch, 16.:„Der Zigeunerbaron“. Von Johann Strauß. Don⸗ nerſtag, 17.:„Lohengrin“. nieg 19.„Der Freiſchütz. Sonntag, 20.: Nachmittags.„Der Märchenbrunnen“. Abends.„Carmen“. Montag, 21.:„Der Zigeunerbaron“. 55 Schauſpielhaus. Dienſtag, 15. Jan.: ⸗Alt⸗Frankfurt“. Mittwoch, 16.:„Zwiſchen zwei Herzen“. Freitag, 18.: „Juditb“. Samſtag, 19.:„Judith“. Sonntag, 20.:„Ma⸗ Bonivard“.„Der dritte Kopf“. Montag, 21.:„Anton ony“. Ueber das Befinden der Frau Jobhanna Schwarz⸗ Hanfſtängl in Berlin lauten die Nachrichten inſofern erfreulicher, als die Hoffnung auf baldige Geneſung der aller⸗ dings ſchwer Erkrankten keineswegs ausgeſchloſſen ſt. Die Künſtlerin iſt übrigens nicht unvermählt, ſondern bereits ſeit 8 Zeit verheirathet; ihr Gatte hat ſeinen Wohnfitz in en. Separatvorſtellungen des Kaiſers. Freiſun aulnan and im Königlichen Opernhauſe vor dem Faiſer ie Prohe⸗ ährung von Wagners„Rheingold“ ſtatt. Der Kaiſer erſchien mit Gefolge und nahm in der Mitte der ſiebenten Parquetreihe Platz. Fünf Minuten nach 11½ Uhr begann die Probe und endete Punkt 2 Uhr. Der Kaiſer dankte hierauf dem Hofkapellmeiſter Sucher für das Gelingen der Aufführung und beauftragte denſelben, den Mitgliedern ſeinen Dank zu übermitteln. Der Kaiſer ſprach ſich voll Anerkenn⸗ ung über jedes einzelne Mitglied von den Mitwirkenden aus und hob namentlich hervor, daß er die drei Rheintöchter noch nie ſo vortrefflich wiedergegeben gehört habe, als am hieſigen Hoftheater. An Alma Fohſtröm, der bekannten„Schwediſchen Nachtigall“, iſt in New⸗York, wo ſie gaſtirt, ein Buben⸗ ſtreich verübt worden. Ein dortiger College hat, wie es ſcheint, um für eine wüthende Rivalin an ihr Rache zu nehmen, ihr mit einer Hellebarde einen Hieb über den Kopf verſetzt, wobei ſie eine Stirn⸗ und eine Kopfwunde davon⸗ trug und ohnmächtig von der Bühne getragen wurde. Doch erholte ſich die Sängerin ſehr bald wieder und iſt jetzt in ihrer Geneſung bereits ſoweit vorgeſchritten, daß ſie ſich wieder ihrem Berufe widmen kann. Aeueſtes und Telegramme. *Die Tabakſteuer. Berlin, 12. Jan. Heute berieth die Kommiſſion den Etat der Zölle und Verbrauchsſteue rn. Der Abgeordnete Witte führte, l.„Fr. Ztg.“, Beſchwerde uͤber das ſpäte Bekanntwerden des neuen amtlichen Waaren⸗ verzeichniſſes. Bei dem Titel Tabakſteuer brachte v. Wedell⸗Malchow, unterſtützt von den Abgeordneten Frhr. v. Franckenſtein und Diffens, eine Reſolution ein, dahin gehend, die inländiſche Tabakſteuer möge her⸗ abgeſetzt werden. Auch der Abg. Müller(Marien⸗ werder) trat für dieſe Reſolution ein; die Lage der Tabakbauer ſei eine ſehr traurige. Der Abg. Hobrecht und der Staatsſekretär v. Maltzahn wider⸗ ſprachen; die bedrängte Lage ſei allerdings vorhanden, aber das vorgeſchlagene Mittel werde nichts helfen und die Reichsfinanzen erheblich ſchädigen. Was geſchehen könne, ſei allein auf dem Gebiet der Erleichterungen im Modus der Steuererhebung zu ſuchen. In dieſem Sinne wurde eine zweite Reſolution vom Abg. Hobrecht ein⸗ gebracht. Auch der Abg. Barth(freiſ.) ſprach ſich gegen die Reſolution auf Steuerherabſetzung aus. Der Abge⸗ ordnete Hobrecht wies darauf hin, daß die von ihm eingebrachte Reſolution die Regierung nicht verhindere, ihre Unterſtützung ſo weit zu erſtrecken, als ſie irgend wolle; man dürfe aber nicht heute unrealiſirbare Hoffnungen auf Steuerherabſetzung erwecken. Das würde ſofort zur Ueberproduktion führen. Der Abgeordnete Müller regte den Gedanken der Kontingentirung an. Es wurde mit 12 gegen 9 Stimmen beſchloſſen, dem Plenum eine Reſolution zu unterbreiten, welche die verbündeten Re⸗ gierungen auffordert, in eine Prüfung der Sache einzutreten, inwieweit eine Erleichterung der Formen der Veranlagung und Erhebung der Tabakſteuer, ſowie der Steuerſätze für Tabak ſich empfiehlt, und das Ergebniß dieſer Unterſuchung dem Reichstage mitzutheilen. *Offenburg, 12. Januar. Der Termin für die Stichwahl im Reichstagskreiſe Offenburg⸗Kehl⸗Ober⸗ kirch iſt auf den 25. Jan. feſtgeſetzt. Berlin, 12. Januar. Der Kaiſer empfing den Reichskanzler in einſtündiger Audienz.— Der„Nat.⸗Z.“ zufolge iſt für die vorausſichtlich längere Vertretung des Admiralitätschefs Monts eine Theilung der Funktionen derart beabſichtigt, daß der Direktor in der Admiralität Heusner die Verwaltungsgeſchäfte führen und mit dem Commando der Marine ein anderer Seeoffizier beauf⸗ tragt werden ſoll. Berlin, 12. Jan. Nach einem hier aus Sanſibar eingegangenen Telegramm ſind die Aufſtändiſchen bei einem Angriffe auf Dar⸗es⸗Salgam mit großem Verluſte zurückgeſchlagen worden. Deutſcherſeits wurden nur die Beamten der oſtafrikaniſchen Geſellſchaft, Namens Boren⸗ ſtein, und Schweſter Marie Fingerle, die der beim Kampf in Brand gerathenen Niederlaſſung der evange⸗ liſchen Miſſionsgeſellſchaft angehört, verwundet. Berlin, 12. Jan. Mit großer Beſtimmtheit tritt in parlamentariſchen Kreiſen das Gerücht auf, daß Fürſt Bismarck am Dienſtag oder Mittwoch nächſter Woche im Reichstag erſcheinen werde, um bei der Berathung des Etats des Auswärtigen das Wort zu nehmen. * Braunſchweig, 12. Jan. Die Gerüchte über neue Verhandlungen Preußens mit dem Herzog von Cumber⸗ land ſind, lt. Frkf. Ztg. zufolge, grundlos. *Madrid, 12. Jan. Zwiſchen Kap Adrian und Finisterre auf der Höhe der Inſel Siſargas iſt heute ein großer Poſtdampfer geſcheitert. Es iſt der engliſche Dampfer„Priam“, Kapitän Jackſon, unterwegs von Liverpool nach Honkong. Von den 42 Mann Beſatzung und 5 Paſſagieren ſind 9 Perſonen ertrunken. Mannheimer Handelsblatt. Reichsbauk Mannuheim. Die Reichshank hat den offiziellen Satz von%½ auf 4 pCt. und den Privatdiscont von 2¾ auf 2½ pCt. ermäßigt. Maunheimer Effekteubörſe vom 12. Januar. Der Verlauf der Börſe geſtaltete ſich heute wieder äußerſt ruhig. Die Courſe waren ziemlich unverändert; nur Brauerei Kleinlein in Heidelberg.50 pCt. über geſtern, zu 151 pCt., geſucht. Umgeſetzt wurden Oggersheimer Spinnerei zu 65 pCt. Würzburg, 12. Jan. Viktualienpreiſe. Butter Mark.70—.90. Schmalz.00, Rehfleiſch.70, das Pfund alte Hühner 0,95, junge Hahnen.89, Feldhühner.10, Haſen .30, Enten.50, Gänſe.50 das Stück, junge Tauben.90, alte.70 das Paar, Eier.6 das Stück, ein Spanuſerkel—, ein Mäschen Kartoffel.11.— Schrannenpreiſe. Weizen —.—, Korn—.—, Gerſte————, Hafer.20 bis .60, Sinſen———.—, Heu.00—.50, Stroh.00—.50, her Etr. Fraukfurter Mitkegbörſe. Frankfurt a.., 12. Jan. Das Geſchäft war heute nicht ſehr belebt, mangels neuer Ordres Seitens des Privat⸗ publikums, welches das derzeitige Coursnivean faſt aus⸗ 8. Sente. ſſchließlich zu Realiſirungen benußt, hatte die Arbitrage das zum Verkauf gelangende Material in Spekulationspapieren aufzunehmen und dann nach Berlin zu dirigiren. Dortſelbſt war anſcheinend geneigt, die Diskonto⸗Herabſetzung der Reichsbank um.50 pEt. als Hauptmotiv auszunutzen, während hier dieſe Thatſache nur geringen Eindruck ge⸗ macht b itaktien und Diskonto behauptet. Darmſtädter Bank eröffnete etwas niedriger und gewann 1pCt. Marienburger .50 matter, Mecklenburger.20 geſtiegen, Lübecker und Mainzer behauptet. Duxer ſtiegen 1 fl., Staatsbahn etwa 1 fl. matter, Albrechtaktien ſteigend, Lombarden gewannen ca. ¼ Ufl., Schweizer Eiſenbahnen matt, Gotthard wie Nordoſt gegen geſtern Mittag je.50 pCt. niedriger. Ausländiſche Fonds recht feſt, 1880er und Aad Ruſſen viel gekauft. Amerikaniſche Prioritäten für Anlagezwecke ſtark geſucht und auch Aproz. öſterr.⸗ungar. Staatsbahn⸗Prioritäten namhaft geſtiegen. Induſtrie⸗Aktien feſt, doch ohne größere Aenderungen. Privat⸗Diskonto 2⅝ pCt. Fraunkfurter Effekteuſoeietät Schlußcourſe: Kreditaktien 261¾„ Diskonto⸗Kom⸗ mandit 229.40, Berliner Handelsgeſellſchaft 176.90, Darm⸗ ſtädter Bank 172, Deutſche Vereinsbank 104.30, öſterr. franz. Staatsbahn 219¼, Lombarden 85¾, Gotthard 132.90, Tentral 123.40, Nordoſt 101.30, Jura 11.30, Union 92.60, Weſtbahn 29.90, 5 pCt. Italiener 96.30, 5 pCt. Rumänier 95.0, Böhm. Nordbahn 166, Buſchtherader 271¾, Duxer 3675, Lemberg⸗Czernowitz 187, Elbthal 171½, Prag⸗Duxer Stamm 40½, Albrecht 44¾, Raab⸗Oedenburg 63¾, 1880r Ruſſen 88, Orient II 64.80, Orient III 64.40, 4½ PCt. Por⸗ tugieſen 97.70, Türken⸗Looſe 12.75, Ottoman. Zoll⸗Obl. 69.20, 4 pCt. Griechen 76.40, Deutſche Oelfabriken 132.40, Laura 140.10, Deutſche Reichsbank 134.70. Bei feſter Geſammttendenz waren gegenüber dem Mit⸗ tagsſchluſſe vornehmlich ruſſiſche Werthe, ſowie Deutſche 8 ferner Böhmiſche Nordbahn und Gotthardaktien gebeſſert. Amerikaniſche Produkten⸗Märkte.(Schlußcourſe vom 12. Ja nuar.) New-Pork Chicago Mondgtkt, 13 Weizen Mais Schmalz Caffee Weizen Mais Schmalz 1 0 98½% 441..— 15 35 86— 337⁵/»¹4b— 995% 44/(— 1520— 34— 101—— 15 15,—.——— 103/. 45½— 15.20 101— 36%.—— 103½ 1825—— 99—— 15.80 92ͤ(—— November——————————— Dezember—————.———.——— Lear————.———— Geld⸗Sorten. Dukaten Mk..70— Ruſſ. Imperials Mk. 16.74—69 20 Fr.-Stücke„ 16.15—12 Dollars in Gold„.29—16 Engl. Sovereigns„ 20.88—28 Schifffahrts⸗Angelegenheiten. Maunheim, 16. Jan. Ein altes Sprüchwort:„Strenge Herren regieren nicht lange“ hat ſich auch jetzt wieder be⸗ währt. Die mit Beginn des neuen Jahres eingetretene ſtrenge Kälte iſt gegen Mitte der Woche wieder zurück⸗ gegangen und haben wir heute vollſtändig Thauwetter und Regen. Obwohl nun einige Boote ihren Dienſt wieder auf⸗ genommen haben, ſo wird die Schifffahrt, ſchon wegen des niederen Waſſerſtandes noch einige Zeit geſchloſſen bleiben müſſen.— Die Zahl der in den hieſigen Häfen über Winter liegenden Schiffe iſt ganz bedeutend. Außer den Remorqueuren und Schraubenboote„Greif“,„Falke“,„Moeve“,„Gutjahr“, „Baden.,„Tullg,„Blitz“„Pfalz f17,„Inzuſtrie k⸗ „Induſtrie II“,„Mannheim IV“,„Mannheim“„Mannheim VI“,„Faher.,„Jaber II“,„M, Stinnes II“,„M. Stin⸗ nes V“„Ruhrorter Dampfrhederei!“,„Diſch V/„Haniel IV“, „Haniel VI“,„Tauerei 1“ und 2 Kettenboote, haben noch 343 Segelſchiffe und 21 ſonſtige Fabgeer zuſammen 388 Fahrzeuge hier Schutz gefunden und trotzdem ſind die Häfen nicht überfüllt. Waſſerſtands⸗Nachrichten. Rhei Mainz, 12. Jan..86 m.—.01. Vein Bingen, 12. Jau. 1,01 m. 4.00. Kouſtanz, 12. Jan..82 m.—.00. Kaub, 13. Jau.10 m. +.02. Hüningen, 12. Jan..08 m.—.01. Koblenz, 13. Jan 158 m.—.01. Kehl, 12. Jan..69 m—.00. Köln, 12. Jan..40 m. +.0n. Lauterburg, 12 Jan. 2 48 m.—.02. Ruhrort, 18. Jan..70 m. 0,00. Maxau, 12 Jan.83 m—.01. Neckar. Mannheim. 12. Jan..34 m. +.06.] Mannheim, 12. Jan..48 m. + 00.1. Flüſſige Gold⸗ und Filberfarhen. Einen weſentlichen Fortſchritt in der modernen Farben⸗ technik bilden die von der Firma Leop. Epſtein in Brünn (Mähren) erfundenen flüfſigen Gold⸗ und Silberfarben, die ſich ſeitens aller betheiligten Fachkreiſen des größten Beifalls erfreuen. Nach vieljährigen mühevollen Verſuchen iſt es der genannten Firma gelungen, dieſe Farben in ſolcher Voll⸗ kommenheit darzuſtellen, daß ſie ſelbſt hochgeſpannten An⸗ forderungen in jeder Richtung entſprechen. Die flüſſigen Gold⸗ und Silberfarben eignen ſich zu Kunſt⸗ und Deco⸗ rationszwecken, zur Vergoldung und Verſilberung von allen möglichen Gegenſtänden aus Holz, Glas, Porzellan, Stein, Metall, Papier, Leder, Wachs, von Bilder⸗ und Spiegel⸗ rahmen, Korbwaaren, Holz, und Beinſchnitzereien, Gips⸗ figuren, Gasluſtres ꝛc. ꝛc.; ſie laſſen ſich mit der größten Leichtigkeit einſach mit einem Pinſel auf jeden beliebigen Gegenſtand auftragen, ſind in Glanz und Reinheit unerreicht, harzen nicht, vermöge deſſen ein leichter zarter Anſtrich von größter Feſtigkeit und Dauerhaftigkeit erzielt wird. Da von der Firma die Farben zu einem ſehr billigen Preiſe ver⸗ kauft werden, dieſelben überdies ſehr ausgiebig ſind und ſich in Folge deſſen ſehr ſparſam und vortheilhaft verarheiten laſſen, ſind ſie ſchon wegen ihrer Billigteit allen anderen Fabrikaten vorzuziehen. Gegenüber dem bisherigen umſtänd⸗ lichen Vergoldungs⸗ und Verſilberungsverfahren bieten dieſe flüſſigen Gold⸗ und Silberfarben geradezu unſchätzbare Vor⸗ theile. Die Einfachheit in der Anwendung ermöglicht es Jedermann, beſchädigte Bilder und Spiegelrahmen, Kunſt⸗ ſachen, ſowie überhaupt alle Gegenſtäude, deren Vergoldung ſchadhaft geworden iſt, ohneweiters ſelbſt zu renoviren und neu zu vergolden oder zu verſilbern. Die Firma Leo Epſtein in Brünn(Mähren) verſendet die flüſſigen Gol und Silberfarben zum Preiſe von M. 2 per Flaſche oder per Kilo M. 16.50 gegen baar oder Nachnahme. 2164⁴ Friedrich Bühler, Mannheim D 2 No. 11— Thesterstrage Weißwaaren u. Wäſche⸗Geſchäft Specialitat: Anfertigung von Herren-, Damen u. Anderwäsche, 27850 — Bekaunimachung. Den Schutz der gegen Ent⸗ geld in Pflege gegebenen Kinder betr. (48) No. 3288. Die Ortspolizei⸗ behörden des Landbezirks werden an die gemäß 8 7 der bezirks⸗ olizeilichen Vorſchrift vom 30. Ok⸗ ober 1882— Amtsblatt No. 325 7 erſtattende Vorlage einer Tabelle über die während des ab⸗ gelaufenen Jahres in der Ge⸗ meinde gegen Entgeld in Privat⸗ pflege gegebenen Kinder unter 7 Jahren event. um Erſtattung einer Fehlanzeige hiermit erinnert. 9. Januar 1889. 550 Bezirksamt. enzken. Bekanntmachnug. Die Circulation von Denk⸗ münzen betr. (13) No. 2726. Es wurden in Fensſter Zeit von een en deeſchez Stadt Denkmünzen wei⸗ bezw. 24746 von der Größe eines Zehnmarkſtückes in Verkehr ge⸗ 0 welche auf der einen Seite as Bildniß S. M. des Kaiſers Friedrich bezw. Wilhelm II., auf der andern Seite die Geſchäfts⸗ firma tragen. 24747 Die unbefugte Herſtellung der zur Prägung benützten Stempel, welche auch zur An ertigung von Metallgeld zu dienen geeignet ſind, ällt unter die Strafbeſtimmung 1 38 360 Ziff. 4.⸗St.⸗G.⸗B.; die Weitergabe der Denkmünzen erſcheint nach 8 360 800. 11 ſtraf⸗ bar, da durch deren Aehnlichkeit mit den Zwei⸗ bezw. eine Täuſchung des Publi⸗ ums ermöglicht und die Sicher⸗ faß des Geldverkehrs dadurch ge⸗ 230 5 iſt. Wir bringen dies unter Hin⸗ weis auf die Folgen der Zu⸗ widerhandlung zur allgemeinen Kenntniß. Mannhbeim, 7. Januar 1889. Großh. Bezirksamt. Nußbaum. Vergebung von Bauarbeften No. 30. Folgende Arbeiten zum Umbau des ſtädtiſchen Freibades ſollen auf dem Verdingungswege vergeben werden. 15 11.397 Mk. ca. 2. Schloſſerarbeiten veranſchlagt zu ca. 750 Mk. 3. Blechnerarbeiten veranſchlagt 4. Tüncherarbeiten ve. „Tüncherarbeiten veranſchlagt zu cd. 1566 Ak. Angebote hierauf ſind ſpäte⸗ ſtens bis den 25. Januar l.., ormittags 11 Uhr bei unterfertigter Stelle einzu⸗ reichen, woſelbſt inzwiſchen die Bedingungen eingeſehen und die de gegen Er⸗ ſtatung der A ſchrelbegebühren in Empfang genommen werden önnen. 24699 Mannheim, 5. Januar 1889. Das Hochbauamt. Uhlmaun. Bekauntmachung. No. 37. Die Vergebung kleinerer Bauunterhaltungsar⸗ eiten als da ſind: Maurer⸗, Zimmer⸗, Schloſſer⸗, Gypſer⸗, Schreiner⸗, Glaſer⸗, Tüncher⸗, Dachdecker⸗, Gas⸗ und Waſſer⸗ leitungs⸗ und Tapezierarbeiten betreffend. Hieſige tüchtige Handwerks⸗ meiſter, welche gegebenen Falls ch an der Ausführung obiger kheiten betheiligen wollen, werden eingeladen, auf dem Ho bauamte Lit. 2, 4 die aufgeſtellten Normal⸗Preisliſten einzuſehen und zuſagenden Falls dieſelben durch Namensunterſchrift als bindend anzuerkennen. 24748 Diesbezügliche werden von„Samſtag, den 12. bis Samſtatz, den 19. d..“ in den Geſchäftsſtunden an unter⸗ fertigter Stelle e men. Das Hochbauamt: Imann. Erklärungen au. General⸗Anzeiger. Einladung. Die Wahl eines zweilen Bürger⸗ meiſters der Stadt Mannheim betr. Infolge Erwählung des Herrn Bürgermeiſters Bräunig zum erſten Bürgermeiſter wurde die Stelle eines zweiten Bürgermei⸗ ſters erledigt. 24774 Zur Vornahme der Wahl haben wir Tagfahrt auf Montag, den 21. Jan. 1889, Vormittags von 11—1 Ühr, in den Rathhausſagal, 2. Stock, Zimmer No. 2, dahier anberaumt, und laden dazu die nach§ 11 der Städteordnung wahlberechtigten Mitglieder des Bürgerausſchuſſes ein. Dabei bemerken wir: Die Mählbarkeit zum Amte eines Bürgermeiſters iſt nicht durch Staptbürgerrecht bedingt. Vielmehr iſt zu einem ſolchen Amte jeder im Vollbeſitze der und der hürger⸗ lichen hrenrechte befindliche männliche, nicht im activen Mili⸗ tärdienſt ſtehende Angehörige des deutſchen Reiches wählbar, welcher das 286. Lebensjahr zurückgelegt at. Die Wahl kann jedoch nur erjenige annehmen, welcher die badiſche Staatsangehörigkeit be⸗ ſitzt oder erwirbt. Mit Annahme der Wahl erlangt der e das Stadtbürger⸗ re 8 können aber: 1) diejenigen Beamten und die Mitglieder derjenigen Behörden, durch welche die Auſſicht des Stagtes über die Stadt ausgeübt wird, 2) die beſoldeten Gemeinde⸗ beamten, 8) Geiſtliche und Volksſchul⸗ ehrer, Y die beſoldeten Richter, die Beamten der Staatsan⸗ waltſchaft und die Polizei⸗ begmten die auf ſie gefallene Wahl nur dann annehmen, wenn ſie ihr Amt niederlegen. Vater und Sohn, Schwieger⸗ vater und Schwiegerſohn, Brüder und Schwäger, ſowie Diejenigen, welche als offene oder perſönlich haftende Geſellſchafter bei der nämlichen Handels⸗Geſellſchaft be⸗ theiligt ſind, können nicht zugleich itglieder des Stadtrath in. Iſt daher der zum Bürge meiſter Gewählte mit einem der Stadträthe auf die vorbezeichnete Weiſe verwandt oder verſchwägert, oder hei einer Handelsgeſellſchuft A ſo ſcheidet der Stadtrath au Bei der Wahl des Bürger⸗ meiſters gilt als gewählt der⸗ jenige, für welchen die abſolute Mehrheit aller Wahlberechtigten hat. Die Amtsdauer es Gewählten erſtreckt ſich auf neun Jahre. Die Wahl geſchieht mittelſt ge⸗ heimer Stimmgebung. Das Wahlrecht wird in Perſon durch verdeckte Stimmzettel ohne Unterſchrift ausgeübt. Die Stimmzettel müſſen von weißem Papier und dürfen mit keinem äußeren Kennzeichen ver⸗ 15 ſein. In dem Stimmzettel ſt der Name desjenigen, welchem der Wähler ſeine Stimme geben will, oder durch beliebige Mittel der Vervielfältig⸗ de „Der Vorgeſchlagene muß mit„ ſeinem Familien⸗ und e Vor⸗ Benennung, namen, ſowie mit der durch welche er von andern gleichen Namens in der Gemeinde unter⸗ chieden wird, ſo bezeichnet ſein, 105 kein Mißverſtändniß entſtehen ann. ür jeden Wahlberechtigten iſt ein Waßl ettel A löſſen. Die in Folge Ausſchreibens der II. Bürgermeiſterſtelle eingekom⸗ menen Bewerbungen liegen auf 55 Stadtrathskanzlei zur Einſicht Mannheim, den 10. 98 1889. Der Stadtrath. Moll. Winterer. ianina's vorzüglicher Qua⸗ Pianino's nf e“ 04 A. Donecker, 0 2, 9. Gefunden und im ſtädt. Bau⸗ of abzuholen: 247 in zweiräderiger Maurerkarr 54 nach dem ſtädt. Leihha Pfänder werden von und zuſe beſorgt. Becker, EK 6, 8, 2. St. öffentlich verſteigert: Das Lokal iſt geheizt. Verſteigerung. Wegen vollſtändiger Geſchäfts⸗Aufgabe werden Montag, den 14. Jannar d.., Nachmittags 2 Uhr und die folgenden Tage in dem Laden Lit. E 1, 8, zum Rodenſteiner dahier, gegen gleich baare Zahlung Der ganze Reſtbeſtand in emaillirten Geſchirren, Stahl⸗ und Britannia⸗Waaren, Küchengeräthe in Blech und Meſſing. Th. Paul jun., Auctionator. 24313 Verein? mnaf arepmn Probe für die Herren. Für die Damen vorausſichtlich itag den 18. Jan. Probe. übel ſür Salon⸗, Speiſe⸗, Wohn⸗ und Schlafzimmer, Küchen⸗ möbel ꝛc. fertige Betten, Matratzen ꝛc. alles in größter Auswahl. 24773 Ffaoür Brautleute beſte, reellſte und billigſte Einkaufs⸗Quelle. Fr. Rötter, I 5, 2. Im Friſirenn empfiehlt ſich bei Bällen, Con⸗ certen ꝛc. bei billiger Berechnung Frau Steinmetz, Q 7, 3a, Kurz geſchnittenes Eichenholz per Zentner 1 Mark frei ins Haus geliefert, ebenſo Tannenholz per Zentner 1 Mk. 25 Pf. 22451 R 4, 18, parterre. Ein niſſen wünſcht entſpr. Beſchäftg. ſcüheres im Verlag. Eine junge Frau Putzen. äheres K 2, 17 4. 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Mannheim, 12. Januar 1889. ichel Neckarstrasse K 1 NO. 2 Neckarstrasse Erüſnung: J. 5 — inſtag, den 19. Jannar 1889 — 4