1 der Poſtliſte eingetragen unter du der Boſfe388. Abonnement: 50 Pfg. monatlich, Bringerlohn 10 Pfg. monatlich, durch die +1 bez. inel. Poſtauf⸗ ſchlag M..90 pro Quartal. Inſerate: Die Colonel⸗Zeile 20 15 Die Reklamen⸗Zeile 60 Pfg Einzel⸗Nummern 3 Pfg. Doppel⸗Nummern 5 Pfg. (Badiſche Volkszeitung.) der Stadt Maunheim und Umgebung. Mannheimer Journal. (99. Jahrgang.) Amts⸗ und Kreisverkündigungsblatt Erſtheint täglich, auch Sonntags; jeweils Vormittags 11 Uhr. (Mannheimer Volksblatt.) Telegramm⸗Abreſſe: „Journal Mannheim.“ Verantwortlich: für den politiſchen u. allg. Theile Chef⸗Redakteur Julius Katz für den lokalen 98 Thel. er, 8 el. Notationsdruck und Berlag der Dr. H. Haas'ſchen Buch⸗ druckerei, (Das„Mannheimer Journal“ iſt Eigenthum des katholiſchen Bürgerhoſpitals.) ſämmtlich in Mannheim. Nr. 49.(Gelephon⸗Ar. 218.) Auflage über 11,300 Exemplare. (Notariell beglaubigt.) ** 2 5 + Die Schwetzinger Herſammlung, in welcher die Abgeordneten des Bezirks fuͤr den badiſchen Landtag und den Reichstag, die Herren Miniſterialrath Frech und Commerzienrath Diffens, ihren Wählern Bericht über die Thätigkeit der beiden parlamentariſchen Körperſchaften erſtatteten, fand geſtern Nachmittag ſtatt. Die große„Ritterhalle“ in Schwetzingen vermochte kaum die zahlreich erſchienenen Wähler, welche, wie es ſchien, allen im Bezirk vertretenen Parteien angehörten, zu faſſen. Zwiſchen den vollbeſetzten Tiſchen ſtanden die Zuhörer dicht beiſammen und erfüllten den ganzen großen Raum. Der Saal war ſchön mit Fähnchen in den Landes⸗ und Reichsfarben geſchmückt. Ueber dem Rednerpult war die überlebensgroße Buͤſte Kaiſer Wilhelms II. ange⸗ bracht, während unmittelbar vor demſelben in dichtem Tannenhain jene unſeres Großherzogs Platz gefun⸗ den hatte. Mit geſpannteſter Aufmerkſamkeit lauſchten die Anweſenden den Worten ihrer Vertreter im Parla⸗ mente. Prüfend verfolgten ſie den Gang ihrer Dar⸗ ſtellung und man konnte es wohl merken, daß das ohnehin lebhafte Intereſſe, welches ſie den Ausführungen darbrachten, in deren weiterem Verlaufe zu noch höherer Anregung Veranlaſſung gab. Doch es verdienten die Reden der Herren Abgeordneten dieſe Aufmerkſamkeit in vollſtem Maße. Indem wir auf die unten folgende Wiedergabe derſelben verweiſen, ſei es uns geſtattet, an dieſer Stelle die Bedeutung derſelben zu beſprechen. Hier ein hoher Staatsbeamter, der ſein erfolgreiches Lebenswirken in den Dienſt der Allgemeinheit geſtellt hat. Herr Landeskommiſſär Frech, der ſeit Jahrzehnten zu den treueſten Stützen der Staatsverwaltung zählt, iſt wohl, wie nur noch wenige Auserwählte, berufen und befähigt über alle die Intereſſen unſeres Heimathlandes berührenden Angelegenheiten aus eigener Anſchauung und vieljähriger Erfahrung zu urtheilen. Seine amtlicheStellung, wie ſeine ganze Vergangenheit hatten ſtets zur Folge, daß er mit den Volkskreiſen lebendige Beziehungen unter⸗ hielt, daß ſein ſcharfes Auge die Dinge und deren Urſachen durchforſchte, und daß er— um uns populär auszu⸗ druͤcken— genau weiß,„wo den Bauer der Schuh drückt“. Und daß er ihn oft drückt, daß da Abhilfe geſchaffen werden muß, das weiß der Volks⸗ vertreter Frech ſehr wohl. Es mußte daher alle Wähler des Kreiſes,— ſoweit es ihnen Zeit und Umſtände ermöglichten— veranlaſſen, dem Vortrage ihres Landtagsabgeordneten zu lauſchen. In klarer, über⸗ ſichtlicher, die überflüſſigen Redensarten meidender Form entwickelte Herr Miniſterialrath Frech vor den Augen der Anweſenden ein in lebhaften Farben gehaltenes Bild der wirthſchaftlichen und politiſchen Entwickelung Badens auf den letzten Seſſtonen des Landtags. Und wahrlich, die Zuhörer hatten alle Urſache als Bürger dieſes Staates mit der wahrheitsgetreuen Darſtellung der glücklicherweiſe günſtigen Verhältniſſe in unſerem Großherzogthum zu⸗ frieden zu ſein. Mit anerkennenswerther Offenheit ſprach ſich unter dem lebhaftem Beifall der Verſammlung Herr Frech über den§ 4 der kirchenpolitiſchen Vorlage aus. In einer den Frieden athmenden, verſönlichen Weiſe beleuchtete er den zwiſchen den verſchiedenen Bekenntniſſen herrſchenden einträchtigen brüderlichen Verkehr und gab mit klarer Begründung der Befürchtung Ausdruck,„daß dieſes koſtharſte Gut“— als welches dieſer Friede im Volke von unſerem allverehrten Großherzog in ſeinem Landtags⸗ abſchiede bezeichnet wird— uns hätte vernichtet werden können, wenn wir die Ordensgeiſtlichen wieder ins Land zugelaſſen hätten. Mit vollem Rechte wies Herr Ober⸗ amtsrichter Clauß in ſeiner begeiſterten Dankſagung an Herrn Frech darauf hin, daß ſich der verehrte Ab⸗ geordnete gerade hier wieder als der wahre Volk sver⸗ treter erwieſen hat. Hat der Wahlkreis demnach alle Urſache ſeinem Vertreter im Landtage für ſein erſprießliches Wirken ſeinen Dank zu bekunden, ſo dürften die Wähler aller Parteien wohl anerkennen, daß ihre Intereſſen durch Herrn Commerzienrath Ph. Diffene auch im Reichs⸗ tage die kräftigſte Förderung erfahren. Mitten im praktiſchen Leben ſtehend, mit allen das leibliche Wohl des Landwirths berührenden Sorgen ganz vertraut, iſt Herr Diffens der berufenſte Vertreter der in harter Arbeit ihr Tagewerk verrichtenden und durchaus wirthſchaft⸗ lich angelegten Volksſchichten. Nicht mit den ſattſam bekann⸗ len, ſinnverwirrenden Redensarten, wie ſie von gewiſſen Geleſenſte und verbreiteine Zeitung in Maunheim und Amgebung. Volksvertretern beliebt werden, ſucht er die Wähler ſeines Be⸗ zirks für ſeine Perſon einzunehmen. Es iſt nichts leichter, als die wirthſchaftlich Schwachen durch agitatoriſche Reben, mit ihrem Loſe unzufrieden zu machen, und ſie mit ſich ſelbſt und ihren Nebenmenſchen zu verbittern. Aus dieſer Drachenſaat der Zwietracht keimen die Zerwürfniſſe her⸗ vor, die leider nur zu oft unſer bürgerliches Zuſammen⸗ leben vergiften. Herr Ph. Diffens« iſt gewiß kein Mann nach dem Herzen ſolcher agitatoriſcher Friedens⸗ ſtörer—deſto beſſer aber eignet er ſich zum Vertreter der arbeitſamen Bevölkerung, deſto größere und wirkſamere Unterſtützung ihrer In⸗ tereſſen werden der Handelsmann und der FJa⸗ brikarbeiter, der Landwirth und die Ge⸗ werbetreibenden von dem Abgeordneten Dif⸗ fens zu erwarten haben. Auch geſtern wieder hat er es in wohlverſtandener Berückſichtigung der Verhältniſſe vermieden, das ſonſt bei vielen Volksvertretern beliebte Steckenpferd hoher Politik zu reiten. Herr Diffens gab der Ueberzeugung Ausdruck, daß die Lei⸗ tung der den Frieden verbürgenden auswärtigen Angelegenheiten bei Kaiſer Wil⸗ helm II. und dem Rathgeber ſeiner Väter, dem Fürſten Bismarck ebenſo wohl geborgen ſei, wie ehedem, und Jeder, der es mit dem Reiche und ſeinen Bürgern ehrlich meint, wird dieſe Ueberzeugung theilen. Deſto ausführlicher beſprach Herr Diffens alle den ſo ſehr wichtigen Stand der Landwirthſchaft betreffen⸗ den Fragen. haben da viele ſachliche Aufklärungen über die Getreide⸗ zölle und die Lage des Tabakbaues, ſeine Hebung und Förderung, uͤberdie Erhöhungder Rentabtlität des Tabaks erhalten und ſie werden es dem verehrten Reichstagsabgeordneten Dank wiſſen, daß er dieſen wirthſchaftlichen Fragen, deren Löſung für den Landwirth ſviel wichtiger iſt, alsallelang⸗ athmigen politiſchen Kannegteßereien, ſeine Aufmerkſaukelt zugewendet hat. Die beiden Herren Abgeordneten haben es in taktvollſter Weiſe vermieden, irgendwelche Bemerkungen über die Haltung ihrer Gegner zu machen; ſie beſchränkten ſich auf die Dar⸗ legung ihrer politiſchen und wirthſchaftlichen Anſchauungen. Auch wir wollen demgemäß darauf verzichten, einen nahe⸗ liegenden Vergleich zwiſchen den auf eine gedeihliche Thätigkeit gerichteten Beſtrebungen der Herren Frech und Diffens und den politiſchen Vielrednern zu ziehen. Der patriotiſch denkende Wähler wird ſelbſt wiſſen, wem er ſein Vertrauen zuwenden ſoll, und welche Partei⸗ richtung am beſten ſeine Intereſſen wahrt. Hoffen wir, daß die geſtrige Verſammlung auch nach dieſer Richtung der Aufklärung gute Früchte tragen wird. Ueber den Verlauf der Verſammlung iſt folgendes zu berichten: Die Verſammlung wurde von Herrn Oberamtsrichter Clauß von Schwetzingen kurz nach 4 Uhr mit folgender Begrüßungsrede eröffnet: Verehrte Anweſende! Zu ernſten Dingen ſind wir gier verſammelt und dennoch ſchlägt freudig unſer Herz beim An⸗ blick dieſer ſtattlichen Verſammlung deutſcher Männer, welche unſerem Rufe gefolgt ſind, um den Männern zu lauſchen, in deren Hände wir dertrauensvoll und aus freier Wahl die Vertretung unſerer höchſten Intereſſen gelegt haben, die Ver⸗ tretung unſerer Wohlfahrt, die Vertretung unſerer bürger⸗ lichen Freiheit, die Schirmung der bürgerlichen Eintracht im Skagte, die Schirmung des konfeſſionellen Friedens M. H. Es find genußreiche Stunden, welche uns bevorſtehen und ereicht es mir zur großen Freude und Ehre, dieſen verdienten ännern, unſeren Abgeordneten, ein herzliches Willkommen aus unſerer Mitte zuzurufen. Ein herzliches Willkommen rufe ich aber auch zu unſeren verehrten Freunden aus Mann⸗ heim, aus Ladenburg und überhaupt Ihnen allen, die von auswärts hierher gekommen ſind, trotz den Unbilden der Witterung, um unſerer Verſammlung anzuwohnen. Es iſt ziemlich geraume Zeit her, ſeit wir zum letzten Male hier zuſammen gekommen ſind und tief ſchmerzliche Ereigniſſe liegen dazwiſchen. Zwei edle deutſche Katſer, die Begründer des neu erſtandenen Deutſchen Reiches, ſahen wir im Laufe eines Jahres ins Grab ſinken. Doch Gottlob, nach der Nacht tiefſter Trauer erglänzt wieder hell der Morgen und jubelnd hallte es erſt kürzlich wieder vom 19 7 zum Meer, als Deutſchland den Geburtstag ſeines Kaiſers feierte, den Geburtstag des jungen Kaiſers Wilhelm II., der, was er bei der Thronbeſteigung gelobt, ſehr raſch und herrlich zur Wahr⸗ heit, zur That gemacht hat. Und wir haben bei jenem An⸗ laß wieder von Neuem in treuer Liebe und Verehrung unſereß eblen Fürſten gedacht, jenes hochherzigen Vaterlandsfreundes auf dem Fürſtenthron, der, getragen von der uneigennützigſten Vaterlandsliebe, ſo viel ſchon gethan zur Einiaung des deutſchen Vaterlandes und der es durch ſeinen Einfluß auch dahin gebracht hat, daß eine gewaltige, großartige Kundgeb⸗ ung bei der Thronbeſteigung Kaiſer Wilhelms II. ſich vor den Augen der Welt vollzog, das Erſcheinen faſt ſämmtlicher deutſchen Fürſten, um hierdurch zu dokumentiren, daß das neu geeinigte deutſche Reich feſt und unerſchütterlich dee M..! Wenn ich heute die Verſammlung darauf hinweiſe, Die zahlreich anweſenden Landwirthe Dienſtag, 19. Februar 1889. daß wir vor Allem dem Geiſt der Eintracht een huldigen wollen, ſo werden Sie ſelbſtverſtändlich Alle mit mir Übereinſtimmen. Vorwärts auf allen Gebieten des öffent⸗ lichen Lebens, vorwärts überall im Innern, wie nach Außzen, auf daß wir uns würdig zeigen der ſchwer errungenen Ein⸗ heit; weg mit dem perſönlichen Hader der Parteien und Be⸗ enntniſſe. M. H. Es iſt noch ſo Vieles zu ſchaffen und zu vollenden am Ausbau des deutſchen Reiches und in unſerem engeren badiſchen Heimathlande wartet ebenfalls noch ſo manche Arbeit ihrer Erledigung und erfordert dieſelbe die volle Kraft der berufenen Volkspertrer, ſie erſordert gber auch ein 15 und einiges Mitarbeiten des Volkes ſelbſt, damit nicht durch Zwietracht, durch Zerſplitterung der Krälte, die Arbeiten, die zum Wohle des Ganzen 05 ſind, die Arbeiten insbeſondere, die nöthig ſind zum Wohle der wirth⸗ We Schwachen, der unter dem Drucke der Verhältniſſe Lei⸗ enden gehemmt u. beeinträchtigt werden u. deßhalb ſage ich Ihnen heute nochmals: Eintracht und Duldſamkeit ſoll dieſe Ver⸗ ſammlung beherrſchen, insbeſondere, wenn die ungeheuer wichtigen und heiklen Fragen der Kirchen⸗ und Schulgeſetz⸗ 5 zur Sprache kommen, die leider ſo viel Staub auf⸗ gewirbelt und manches Gemüth in Leidenſchaft verſetzt hat. Eintracht und Duldſamkeit ſoll uns beherrſchen bei allem Feſtharren auf unſerem Standpunkte. Es müſſen ja, wo Staat mit Kirche, wo Gemeinde und Familie ſo eng aufein⸗ ander angewieſen ſind, alle dieſe Faktoren zuſammenwirken um ein Geſchlecht heranzubilden, dem nächſt der Gottes urcht die Liebe zum geeinigten Vaterlande, die Treue zu Kaiſer und Reich, dem Fürſt und Heimathland am höchſten ſteht. Vorwärts Kinder! So hieß es im Jahre 1870 als die Kugeln pfiffen und die Kanonen donnerten da hat Niemand nach dem Bekenntniſſe gefragt, ob katholiſch oder evangeliſch. Dieſes Vorwärts hat die Einigung Deutſchlands zu Stande ge⸗ bracht. Vorwärts, deutſche Männer, nicht rückwärts, vorwärts zur Einigkeit und Kraft, nicht rückwärts zu Zwieſpalt und Streit, vorwärts zur Gleichachtung aller Bekennkniſſe, nicht rückwärts zu Glaubenshader und Parteihaß. Das ſei die Signatur unſerer heutigen Verſammlung. Zielbewußt, feſt und ſicher, maßvoll und verſöhnlich. Und wollen wir eintreten in unſere heutige Verſammlung mit dem Gelöbniß: Vorwärts mit Gott für Kaiſer und Reich, für Fürſt und Vaterland. „Es betritt nunmehr Herr Miniſterialrxath, Landeskom⸗ miſſär Frech, der Abgeordnete für den Landtagswahlkreis Schwetzingen, die Rednertribüne, von den Anweſenden be⸗ geiſtert begrüßt. Redner giht zunächſt ſeinem herzlichen Danke für dieſen freundlichen Empfang Ausdruck, gedenkt ſo⸗ dann ebenfalls der ſchweren Schickſalsſchläge, welche im ver⸗ floſſenen Jahre über unſer badiſches Heimathland, ſowie über das ganze deutſche Reich hereingebrochen, und wies darauf hin, wie ſich in dieſen ſchweren Stunden die Liebe des badiſchen Volkes zu ſeinem Fürſtenhauſe von Neuem be⸗ währt habe; auch die badiſche Kammer 1105 nicht verſäumt, an den Stufen des Thrones dem Fürſtenhauſe in jenen trüben Tagen ihr Beileid niederzulegen., wofür der oß⸗ herzog in warmen Worten gedankt habe. Sodann ging Redner zur Darlegung der Arbeiten über, welche den hadiſchen Landtag in ſeiner letzten Seſſion beſchäftigten. Es ſeien mehr als 20 0 dch g zur Berathung gelangt. Zuerſt kam Herr Frech auf das Stagtsbudget zu ſprechen. Aus demſelben ſei hervorgegangen, duß die Finanzlage des badiſchen Landes eine geordnete und eine günſtige iſt. Redner erging ſich nun des Näheren über die einzelnen Einnahmen und Ausgabe⸗ Poſititionen dieſes Budgets, kam hierbei auch insheſondere auf unſere Staatsbahnen zu ſprechen, welche Herr Frech als die theuerſten in ganz Beutſchland bezeichnete. Bei der näheren Erörterung der Einnahmen wies Redner auch ganz br 8 darauf hin, daß unſere badiſche Staatskaſſe jetzt aus er Branntweinſteuer einen Gewinn von 3,600,000 Mark ziehe, während dieſelbe früher in Folge des Präzipualbeitrags an die Reichskaſſe 1,000,000 Mark habe zahlen müſſen, wäh⸗ rend ſie aus dem ganzen Branntwein überhaupt nur ca. 600,000 M. gezogen. Man habe im Lande vielfach Klage gehört, daß das Land durch die neue Branntweinſteuer ſchwer geſchädigt worden ſei. Redner glaubt zwar, daß die neuen geſetzlichen Beſtimmungen hie und da etwas hart empfunden worden ſeien, aber im großen Ganzen habe der Staat keine Urſache zur Klage. Nach dem Etat kam Herr Frech auf die Unfall⸗ und Krankenverſicherung der Arbeiter in land⸗ und forſtwirthſchaftlichen Betrieben zu reden, auf welchem Gebiete die Reichsgeſetzgebung der Landesgeſetzgehung großen Spielraum behufs weiterer Ausdehnung der Ver⸗ ſicherungspflicht eingeräumt habe, von welchem Rechte denn auch von der badiſchen Regierung in weitgehendſtem Umfange Gebrauch Faenn worden ſei. Hierauf ſtreifte Redner das Geſetz der Befreiung des Haustrunkes in landwirthſchaftlichen Betrieben von der Steuer. Gelegentlich einer landwirth⸗ ſchaftlichen Enquete ſei mehrfach der Wunſch geäußert worden, daß die Bereitung des Haustrunkes in landwirth⸗ ſchaftlichen Betrieben der Steuer nicht unterworfen werden werden ſollten. Auch habe man viele diesbezügliche Petitio⸗ nen an den Landtag gerichtet. Die Regierung ſei dieſen allgemeinen Verlangen denn auch nachgekommen und habe einen die Steuerfreiheit des Haustrunkes gewährleiſtenden Geſetzentwurf der Kammer vorgelegt, welchen dieſe auch ange⸗ nommen. Des Weiteren erwähnte Redner das S und hier ſpeciell die Erhöhung der Wirthſchafts⸗ und Gaft⸗ wirthſchafts⸗Konceſſionen, durch welch' letztere man glaubt. der großen Vermehrung der Schank⸗ und Gaſtwirthſchaften, welche ſich in den letzten Jahren bemerkbar Einhalt bieten zu können. Als eines der wichtigſten Geſetze, welche im letzten Landtag zur Berathung gekommen, bezeichnete Redner das Beamtengeſetz, durch welches die Stellung und die Ge⸗ halte der ſtagklichen Beamten endgiltig geregelt worden ſind. Es ſei bei dieſem Anlaſſe vielfach ſchwer empfunden worden, daß eine große Kategorie von öffentlichen Dienern vom Ge⸗ ſetze nicht berührt werden, nämlich die Lehrer der Volksſchule. Es ſei von dieſen beklagt worden, daß ihnen die Wohlthat der Gehaltsaufbeſſerung und der Gehaltsregelung nicht in 2. Se. gleichem Maße zu Theil geworden, wie den übrigen Ange⸗ ſtellten und habe man ſowohl der Großh. Regierung als auch der Kammer den Vorwurf gemacht, daß ſie die Intereſſen des Lehrerſtandes nicht genügend im Auge gehabt. Dieſer Vor wurf ſei nicht wahr. Die Volksſchullehrer ſeien keine vollen Staatsbeamten. Die Volksſchule ſei eine Gemeindean⸗ ſtalt. Der Staat ſtelle die Lehrer zwar an, doch die Gemeinde leiſte vorzugsweiſe die Bezahlung der Lehrer. Dieſes gemiſchte Verkältniß zwiſchen Staat und Gemeinde habe die Aufnahme in das Beamtengeſetz unmöglich gemacht. Im Lande wären insgeſammt 3500 Volksſchullehrer, welche einen Gehalt von 4358,250 M. beziehen. Ju dieſer Summe leiſtet der Staat nur einen kleinen Beitrag. Redner weiſt einmal darauf hin, daß durch die noch im Laufe der Berathung des Beamtengeſetzes von der Regierung vorgelegte Schulgeſetznovelle auch die Volksſchullehrer eine weſentliche Verbeſſerung ihrer Gehalts⸗ gerhältniſſe erfahren hätten. Doch ſei zu prüfen, ob für die Lehrer nicht noch mehr gethan werden könnte. Zum Schluß ſeiner hochintereſſanten Ausführungen kommt Herr Frech, nachdem er das Kirchenſteuergeſetz kurz erörtert, auf das kirchenpolitiſche Geſetz zu ſprechen, welches den letzten Land⸗ tag ſo viel und ſo lange beſchäftigt hat. Der Hauptſtein des Anſtoßes, den die liberale Kammermehrheit an dem von der Regierung vorgelegten Geſetzentwurf gehabt, habe in dem Arkikel 4 gelegen, welcher von der Zulaſſung der Ordens⸗ Geiſtlichen gehandelt. Zur Begründung der Nothwendigkeit dieſes Artikels wurde angeführt, daß eine große Zahl von katholiſchen Pfründen nicht beſetzt werden könnte, und die Zahl der vorhandenen Geiſtlichen eine ſolch geringe ſei, daß man die 0 nicht in geordneter Weiſe auszuüden ver⸗ möchte. Es iſt ja richtig, führte Redner aus, daß bis zu einem gewiſſen Grade hier ein Nothſtand herrſchte. Wer denſelben verurſachte, will ich nicht unterſuchen. Doch hat unzpeifelhaft die Kurie ſelbſt dazu beigetragen, indem ſie den Geiſtlichen verboten, das Staatsexamen zu machen. Es haben ſich aus dieſem Grunde viele junge Leute, welche ſich vielleicht im andern Fall der Geiſtlichkeit zugewendet hätten, hiervon abhalten laſſen. Seit den S0er Jahren iſt jedoch wahrnehm⸗ bar, daß in Folge Aufhebung des Zwanges der Ablegung des Stagtsexamens der jungen Geiſtlichen, die Zunahme der Zahl 15 Theblogie Studirenden eine ganz bedeutende iſt. Und dann Fes a auch der Regierung geſtattet, auswärtige Geiſtliche zur Skelſorge in Baden heranzuziehen, nur dürfen es keine Ordens⸗ geiſtliche ſein. Der Hauptgedanke, welcher gegen den Artikel 4 ſprach, war der, daß man ſich fragte, ob es im Intereſſe des konfeſſionellen Friedens gut ſei, Leute zur Seelſorge in unſerem Lande zuzulaſſen, die unſer Volk und unſere Ver⸗ hältniſſe gar nicht kennen, die im Auslande erzogen worden ſind und außerhalb des Landes wohnenden Vorgeſetzten, die wir gar nicht kennen, unbedingten Gehorſam ſchuldig find, die nach einer einſeitigen Richtung geſchult und herangebildet werden, die lediglich rückfichtslos das auszuführen ſuchen, was ihnen die Satzungen ihrer Kirche vorſchreiben. Dieſe Erwägungen haben mich beſtimmt, daß ich für meinen Theil nicht für das Geſetz ſtimmen konnte. Ich habe meine Meinung gegen Niemanden vorher ausgeſprochen, ich habe mit derſelben zurückgehalten bis zur Abſtimmung. Jeder ſollte ſelbſt mit ſich zu Rathe gehen, wie ich mit mir und dann ſeiner Ueberzeugung gemäß ſtimmen. Redner beklagt es ſodann noch, daß die Ablehnung des Artikels 4 in ſolch hohem Maße, wie es gegenwärtig geſchieht, zur Aufregung der Leiden⸗ ſchaften benutzt worden? iſt und vielleicht noch mehr benutzt werden wird. Mit einem von den Anweſenden be⸗ geiſtert aufgenommenen Hoch auf unſern Großherzog ſchloß Herr Frech ſeine ungefähr anderthalbſtündigen Ausführungen. Nachdem Herr Oberamtsrichter Clauß ſodann noch in Warmer begeiſterter Weiſe den Landtagsabgeordneten Herrn Frech gefeiert, ihm im Namen der Anweſenden den Dank für ſeine vortreffliche Rede ausgeſprochen und ein Hoch auf den ge⸗ ſchätzten Herrn Abgeordneten ausgebracht, ergriff Herr Reichs⸗ zagsabgeordneter Py. Diſfens, ebenfalls von den Anweſen⸗ den ſtürmiſch begrüßt, das Wort. Derſelbe dankte zunächſt für die warme ihm zu Theil gewordene Begrüßung und gedachte ſodann ebenfalls des Binſcheidens des Kaiſers Wilhelms k. und Kaiſer Fried⸗ richs III. Eine der wichtigſten Fragen, welche den Reichs⸗ dag in ſeiner letzten Seſſion beſchäftigk habe, ſei unzweifelhaft die Zolltariffrage, wenigſtens inſoweit ſie ſich auf landwirth⸗ ſchaſtliche Produkte beziehe. Die Erörterung dieſer Frage habe einen weiten Rahmen angenommen. Vor wenigen Tagen hätte die ſozialdemokratiſche Partei einen Antrag im Reichstag eingebracht auf Aufhebung der ganzen Getreide⸗ ölle. Dieſer Antrag ſei von dem Führer der Sozialdemo⸗ aten damit zu begründen verſucht worden, daß er nachzu⸗ weiſen verſuchte, die Getreidezölle hätten eine Vertheuerung des Brodes zur Folge gehabt und um durchſchnittlich 2. Pfg. das Pfund. Das mache au ein Jahr und auf eine Arbeiterfamilie berechnet, durchſchnittlich ca. 40 Mark, alſo bei einem gewöhnlich angenommenen Durchſchnittslohn von Mark eine Erhöbung von 7 pEt und bei einem Arbeits⸗ lohn unter 630 Mark bis zu 10 pEt. Das ſei eine unge⸗ rechtfertigte Belaſtung des arbeitenden Standes und müßten die Getreidezölle aufgehoben werden Redner warf uun zunächſt einen kurzen Rückblick auf die Geſchichte der Ge⸗ treidezölle. Die Getreidezölle habe man eingeführt, um die Preiſe zu heben. Nun ſei jedoch ein ganz anderes eſultat erzielt worden, nämlich der deutſche Getreideexport Teuilleton. Mit Rückeumarkskranken hat der berühmte Pariſer Mediziner Charcot in dem Krankenhauſe Salpetriere vor einiger Zeit Berſuche angeſtellt, welche faſt ausnabmslos eine weſentliche Beſſerung in dem Befinden der Patienten er· en in einem Falle ſogar den Erfolg hatten, daß ein aun, welcher bei jeder Bewegung ſeine Gliedmaßen zu eſchleudern! pflegte, jetzt mit der größten Sicherheit von einem kollenden Tramwaywagen abſpringt. Welche Prozedur gin dieſer merkwürdigen Veränderung voran? Hänget ſie! war die Parole. Charcot ſtellte in der Salpetrisre einen ſehr einfach konſtruirten Apparat auf, welcher den Zweck hat den rückenmarksleidenden das erſte Mal eine Minute, päter dwen, auch drei Minuten hängen zu laſſen. Undeſorgt, ne hänfene Schlinge kommt dahei in Verwendung.„Wir werden jetzt ein klein wenig Aktrobatik treiben“, ſagt Meiſter Charcot zu ſeinem Patienten, ſteckt deſſen Arme in zwei Doppelriemen, welche von einer balancirenden Stange herab⸗ ängen, hebt durch eine einfache, ſeitlich angebrachte Rolle den körper des Leidenden eine mäßige Entfernung vom Boden empor und läßt ihn eine Minute in dieſer Poſition.„Durch an der Stange paſſend angebrachte Haltepunkte für Kinn und Nacken iſt dafür geſorgt, daß der Kopf ſo bequem als unter dieſen Umſtänden möglich, auf dem Holze ruht.„Ach, ich füble mich jetzt unendlich wohl, ich bin nicht mehr das hilf⸗ loſe Kind von ehedem, ich fühle mich wieder als Mann“, ſo ungefähr ſpricht Jeder, mit dem die Prozedur vorgenommen worden, ſchon nach wenigen Verſuchen, deren drei wöchentlich geſchehen. Und das ſind Leute, welche nicht etwa blos„ſo nervßs“ im Allgemeinen ſind, ſondern ehrliche Tabetiker, das heißt: Rückenmarkskranke von der ſchweren Sorte. In ufzehn genau beobachteten Jällen war völliges Schwinden er quälenden Schmerzen bei der Beivegung zu verzeichnen and alle Funktionen hatten an Regelmäßigkeiten gewonnen. . Als man Charcot zu ſeinen Erfolgen beglückwünſchte, bnte er beſcheiden ab und ſagte:„Das Verdienſt gebührt ruſſiſchen Arzte, welcher den einfachen Apparat zum — Mal im Dienſte der Wiſſenſchaft anwandte. Neu iſt die Konſtruktion übrigens nicht, denn aus der Türkei erzählte nir, daß dieſe Art von Schwebe⸗ man ein Uebel veſeitigen wolle losgehen müſſe. Es war vor ſichern. Das konnte nur auf zu faſſende Weg iſt derjenige, es trotz der ungünſtigen Weltlage zu dem Ausland zu verſchicken und Identitätsnachweiſes. Es war großen Zeitungsartiteln geholfen raſche nochmalige Erhöhung der Bedenken einzuwenden. Erſtens würde, man im Publikum einmal höhung der Zölle ſich erkläre, ſon was damals von der nationallibe ſteigerung gegen das Jahr 1887 ausländiſches Getreide nach Deu ſich dieſelben nur wieder allmähli Produktionskoſten kommt. Redner Ne In dieſem Falle Ausübung ſeines wären die länd eingetreten. Herr Diffene kam Tabakzolles zu ſprechen. 0 er vor ca. zwei Jahren in Schlr welcher er den Schwetzinger tabak gerathen hatte, eine Eingabe a Tabakſteuer eintreten könnte. bauenden hatten denn auch den befolgt und die Petition erſt ſp ſam gemacht habe, daß wenn eine komme, dies etwas 125 anderes aus Polen oder ſonſt i um Erhöhung des Tabakzolles ſin ſein könne und den bringen, daß man darauf hinwies ſtangen in ſeiner Heimath, und die Pferdeeiſenbahngeſpanne die Mütterchen die.⸗Straße entlan vor dem Hauſe, in welchem ſich Schneegeſtöber verirrt und wollte pochte es an die Thüre am beſten nach der ſo angeredete Wachtmeiſter u Welt da. Des Frau heraus; ſie hat ein mildes nehmen; bei uns können Sie nicht pochte es wieder. Pflichtgefühl und Menſchenliebe. würde, blickte er nach der Uhr; an ſeinem Tiſche Platz. Während Seneral⸗Anzeiger. wäre durch die Getrefdezölle verloren gegangen. Eine große Anzahl von durchaus warmen Freunden der Landwirthſchaft habe vorgeſchlagen, eine Beſſerung dieſer Zuſtände durch eine nochmalige Zollerhöhung auf Getreide zu erſtreben. Die nationalliberale Partei dagegen ſei der Meinung, daß wenn durch den Schnee. Da ſchleppte ſich befindet. Das Mütterchen war ſehr alt, es und die Alte hinkte wieder von dannen. 19. Februar. „man direkt auf daſſelbe Allem darauf Bedacht zu nehmen, dem deutſchen Getreide den Export wieder zu zwei Wegen erreicht wer⸗ den. Von dem erſten Weg, die Getreidezölle wieder zu beſeitigen, konnte keine Rede ſein. Der zweite ins Auge den deutſchen Exporteuren ermöglichen, Getreide nach zwar durch Aufhebung des zwar offenbar, daß die Staatskaſſe dabei ſchlechte Geſchäfte gemacht haben würde, allein der Landwirthſchaft kann nicht mit ſchönen Reden und werden. Gegen eine ſo Getreidezölle wären viele befürchtete man, durch die⸗ ſelben bei der arbeitenden Bevölkerung eine gewiſſe Ver⸗ ſtimmung hervorzurufen, zweitens ſtelle man ſich damit vor das Riſiko, daß, wenn durch die Erhöhung der Getreidezölle eine nennenswerthe Erhöhung der Getreidepreiſe eintreten nicht nur gegen die Er⸗ dern gegen die geſammten Getreidezölle ſich auflehne und dann hegte man auch noch die Befürchtung, daß eine nochmalige Erhöhung der Zölle zu agitatoriſchen Zwecken ausgebeutet werden würde. Alles, ralen Partei vorausgeſagt wurde, iſt eingetroffen. Man verlangt jetzt, die Zölle über⸗ haupt über den Haufen zu werfen. Solange nun der Reichs⸗ tag ſo zuſammengeſetzt iſt wie der gegenwärtigé, hat ja die Sache weiter Nichts auf ſich, wenn aber einmal der Reichs⸗ tag anders zuſammengeſetzt ſein ſollte, dann könnte die Er⸗ höhung der Getreidezölle ſehr unangenehme Folgen haben. Redner weiſt nunmehr nach, daß die Angaben von einer Vertheuerung des Brodes nicht auf Wahrheit beruhen. Der höchſte Preis an der Mannheimer Börſe ſei jetzt 218 Mark, während in den Normaljahren 1880—82 der niedrigſte Preis für Getreide ſich auf 230 Mark belaufen babe. Die Preis⸗ ſei in Folge der ſchlechten Ernten im vorigen Jahre eingetreten. Thatſächlich liegen die Verhältniſſe ſo, führte Herr Diffens weiter aus, daß in früheren Jahren die Preiſe ungewohnt niedrig waren, weil maſſenhaft tſchland geworfen wurde. Wenn jetzt etwas höhere Getreidepreiſe einkreten, ſo nähern ch den Normalpreiſen. Das ſagten ſich auch unſere Arbeiter, die, ſoweit ſie nicht von den Sozialdemokraten verhetzt, ganz vernünftige Leute ſind, daß man dem Landwirth nicht zumuthen kann, das Getreide zu einem Preiſe zu liefern, bei welchem er nicht einmal auf die kommt ſodann auf die Er⸗ höhung des Gerſtenzolles zu ſprechen. Dies ſei eine Frage, in welcher ſich die ſtädtiſchen und die ländlichen Intereſſen ge⸗ ſei einem Abgeordneten die andates ſchwer. Doch müſſe man ſich ſragen, wo die größten Intereſſen liegen. In dieſem Falle en Intereſſen größer, als die ſtädtiſchen. Der Landwirth bedürfe unbedingt eines höheren Preiſes für ſeine Gerſte, während es den Bierbrauereien, die mit weit mehr Kapital arbeiteten, leicht möglich ſei, etwas mehr für die Gerſte zu zahlen, ohne daß ihnen dadurch eine bedeutende Einbuße vom Gewinn entſtehen würde. Der Gerſtenzoll iſt gewiſſermaßen eine Lebensfrage für den kleinen Bauern. Er ſei deshalb mit gutem Gewiſſen für eine Erhöhung des Gerſtenzolles ſodann auf die für den Schwetzinger Bezirk ebenfalls äußerſt wichtige Frage des knüpfte an eine Rede an, die vetzingen gehalten und in bauenden Landwirthen ab⸗ n den Reichstag um Er⸗ höhung des Tabakzolles zu richten, da zu jener Zeit die Reichsregierung eifrig auf der Suche war nach Objekten, welche noch zu weiteren Beſteuerungen herangezogen werden konnten und ſomit die Gefahr beſtand, daß wenn man die Aufmerkſamkeit der Regierung auf den Tabak lenkte, mit der erwünſchten Erhöhung des Tabakzolles auch eine ſolche der Die Schwetzinger Tabak⸗ Rath des Herrn Diffene äter, zu einem geeigneten Zeitpunkt, nachdem der Branntwein und der Zucker mehr beſteuert und ſomit die Bedürfniſſe des Staates vorläufig befriedigt worden waren, eingeſendet. Herr Diffens ver⸗ ſicherte, daß er für die Schwetzinger Eingabe mit allen Kräften eingetreten ſei und namentlich auch darauf aufmerk⸗ Petition aus ne ſei, als wenn eine ſolche woher vorliege. Die anderen Eingaben bisher aus Gegenden ge⸗ kommen, wo der Boden ein ſchlechter iſt, während Schwetzingen bisher ſtets als der altrenommirteſte Bezirk des deutſchen Tabalbaues betrachtet worden iſt und die Eingabe aus dieſem Bezirke ſomit beweiſe, daß die Sache doch anders liege. Der Antrag auf Erhöhung des Tabakzolles fand aber auch Gegner. Es wurde ab ſute daß die Eingabe unmöglich begründet uchte man den Gegenbeweis damit zu er⸗ daß laut den ſächſiſchen zwar bei den vornehmen Paſchas längſt bekannt iſt und in der bilderreichen Sprache des Oſtens„Der letzte Troſt des Alters“ heißt. — Eine Nachtſkizze aus der Weltſtadt. Zu tollem Wirbel trieb eiſiger Wind am Mittwoch Abend die Schnee⸗ flocken. Faſt menſchenleer waren bereits die Straßen der die d Millionenſtadt. und ſchweißnaß WMogen etzten dichtbeſetzten Wagen auch noch ein armſeliges g. und blieb endlich ſteben das Polizeirevier⸗Bureau hatte ſich im nun nach dem Wege fragen. Zögernd ſchritt es die Treppen zur Wachtſtube hinan, zitternd und öffnete dieſelbe auf das geſtrenge„Herein!!—„Wie komme ich denn dem Aſyl, in der Prenzlauerſtraße, lieber auter Herr Lieutenant?“ war die Frage der Alten. „Das wird heute wohl nicht mehr möglich ſein“, antwortete nd fuhr fort:„Wer ſind Sie denn?“ Gewiſſenhaft gab das Mütterchen ſein Nationale gnz es war 1810 geboren und ſtand gänzlich verlaſſen in der Vachtmeiſters Herz rührte ſich, ſein Auge wurde feucht.—„Wiſſen Sie, Mutter, gehen Sie einmal hier nebenan nach dem Grünkramkeller und klopfen Sie die Herz und wird Sie auf⸗ bleiben,“ hob er dann an, Doch bald Von Neuem erſchallte ein barſches „Herein!“ Nochmals trat das gebeugte Mütterchen ein, treuherzig erhob ſie ihren Blick zu de agte:„Sie hat mir nicht aufgemacht; ſie muß wohl feſt chlafen.— Der Beamte ſchwieg, in ſeinem Innern rangen dem Beamten und Die Menſchenliebe kam zum Siege. Zögernd ſchob er der Alten einen Stuhl an den Ofen und fragend, ob er wohl noch revidirt werden nachdenkend nahm er dann dieſer wenigen Augenblicke Statiſtiken dort der Tabakdan immer mehr u mehr zunehme und es ſei doch nicht anzunehmen, daß dort die Landwirthe ihr Geld an etwas hängen, wo nichts oder höchſtens nur ſehr wenig zu verdienen iſt. Schwer war es natürlich nicht, dieſe Angaben zu widerlegen. Wo der Boden zur Tabakanpflanzung geeignet iſt und wo Tabak ſchon⸗ſeit Großvaters Zeit gebaut worden iſt, wo man alſo mit der Bebauung und Behandlung des Tabaks völlig vertraut iſt, da entſchließt man ſich immer wieder zum Tabakbau. Wer ſeinen Boden kennt und weiß, daß er ſich am Beſten zum Tabakbau eignet, der pflanzt im⸗ mer wieder Tabak und ſelbſt wenn nichts dabei zu verdienen iſt. Und dann, was ſoll er denn anpflanzen? Bei den anderen Feldfrüchten wird vielleicht noch weniger verdient. Soll er etwa etwas weniger Gutes mit etwas weit Schlechterem vertauſchen. Herr Diffens führt ſodann aus, daß ein möglichſt günſtiges Verhältniß zwiſchen Tabak⸗ zoll und Tabakſteuer herbeigeführt worden, und berichtet ſo⸗ dann über die Schritte, welche eine freie Vereinigung, die ſich unter dem Vorſitze des Abgeordneten v. Wedell⸗Malchow gebildet, in der in Rede ſtehenden Angelegenheit gethan hat und zwar findet dieſe freie Vereinigung, welche ſchon mehrere Sitzungen abgehalten hal, in der Herabſetzung der Ta⸗ bakſteuer das geeignetſte Mittel zur Hebung des Tabakbaues und nicht in der Erhöhung des Zolles. Auch noch verſchie⸗ dene andere Exleichterungen ſchlägt die freie Vereini ung vor, welche geeignet find, dem Tabakbau aufzuhelfen. Doch iſt Herr Diffens der Anſicht, daß mit der Herabſetzung des Tabakbaues und aller ſonſtigen kleinen Erleichterungen dem Tabakbauer nichts helfen, wenn er nicht beſtrebt iſt, beſſere und brennbarere Tabake zu erzielen. Durch Herab⸗ ſetzung der Steuer u. ſ. w. könne kein brennbarer Tabak erzielt werden. Redner weiſt darauf hin, daß im badiſchen Oberland der Tabak viel beſſer iſt als dexrjenige, welcher im Schwetzinger Bezirk gebaut wird, ſodaß die Mann⸗ heimer Tabakhändler gezwungen find, ſich ihren Tabak von dort kommen zu laſſen, trotz der großen Fracht und ſonſtigen Speſen, die hierdurch entſtehen. Der Mannheimer Tabak⸗ verein macht ſchon ſeit längerer Zeit Tabakbauverſuche, um ein geeignetes Düngungsmittel zu finden, einen guten brenn⸗ baren Tabak zu erzielen. Der Verein thue dies lediglich im Intereſſe der tabakbauenden Landbevölkerung. Herr Diffens kam hierauf auf die deutſche Kolonialpolitik zu ſprechen. an habe dem deutſchen Reichskanzler von gegneriſcher Seite Inkonſequenz in dieſer Frage vorgeworfen. Dies ſei der ungerechteſte Vorwurf, den man je dem großen Staats⸗ mann gemacht. Die Zeiten haben ſich feit damals als die erſte Idee einer deutſchen Kolonialpolitik auftauchte, geändert. Das Deutſche Reich iſt jetzt gefeſtigt nach Innen und nach Außen. Jetzt hat Fürſt Bismarck, der damals die Zeit noch nicht für gekommen hielt, ja geſagt und er hat den Zeitpunkt richtig erkannt. Das ational⸗ vermögen hat ſich in den letzten Jahren bedeutend vermehrt und man kann es jetzt ſchon wagen, etwas deutſches Geld inn Colonialunternehmungen zu ſtecken. Das Deutſche Reich als ſolches beſchränkt ſich auch jetzt nur darauf, die Schutz⸗ herrſchaft auszuüben über ſolche Länderſtrecken, welche in deutſchem Privatbeſitz ſind. Die weitaus beſte und eine große Zukunft verſprechende deutſche Beſitzung iſt gegenwärtig Oſt⸗ afrika. Behufs Coloniſationsverſuchen dortſelbſt hat ſich eine Privatgeſellſchaft gebildet, die fene Deutſch⸗Oſtafrika⸗ niſche Geſellſchaft. Daß dieſe Geſellſchaft jetzt noch keine bedeu⸗ tenden Erfolge aufzuweiſen hat, ſchreibt Herr Diffens den großen Schwierigkeiten zu, welche ſich den Coloniſationsverſuchen dortſelbſt infolge der großen Macht und des Einfluſſes, den die reichen Sklavenhändler dortſelbſt beſitzen, entgegenſtellen, doch hofft er von der Zukunft das Beſte. Alsdann kommt Redner noch kurz auf das Budget des Reiches zu ſprechen und konſtatirt, daß die Armee und die Flotte einen großen Theil desſelben verlangen. Die Militärlaſten würden jedoch vom deutſchen Volke freudig getragen, denn unſere Soldaten müßten mit den beſten Aae aus⸗ gerüſtet werden, die exiſtirten. Wenn die Laſten auch ſchwer ſeien, ſo wäre es doch auf der andern Seite ein ſchönes Bewußtſein, dem Vaterlande gegenüber ſeine Pflicht erfüllt zu haben. Zum Schluß ſeiner Ausführungen gedachte Redner noch der Reiſen unſeres jungen Kaiſers an die ver⸗ ſchiedenen deutſchen und ausländiſchen Höfe und ſchloß mit einem von den Anweſenden begeiſtert aufgenommenen Hoch auf Kaiſer Wilhelm II. Nachdem das ſtürmiſch dargebrachte Hoch verklungen war, betrat Herr Ritzhaupt vom Werſauer Hof das Po⸗ dium, um in äußerſt warmer Weiſe Herrn Comerzienrath Diffene für den lichtvollen Vortrag zu danken. i Recht wies Herr Ritzhaupt darauf hin, daß der Wahlkreis ſtolz ſein könne, einen ſolchen Mann als ſeinen Vertreter im Reichstage begrüßen zu können. Die Ver⸗ ſammlung ſtimmte hierauf begeiſtert in das Herrn Diffens dargebrachte Hoch ein.— Damit hatte die ſchöne Ver⸗ ſammlung ihr Ende erreicht, das mit Rückficht auf die Eiſenbahnverbindung auf eine frühere Zeit feſtgeſetzt werden mußte, als es die inhaltreichen Darſtellungen der Herren Redner eigentlich zugelaſſen gätten. Wir ſchieden mit dem Gefühle des Dankes von den Schwe inger Freunden, die durch die Veranſtaltung der geſtrigen erſammlung be⸗ wieſen haben, daß ſie das regſte Intereſſe den Tagesfragen entgegenbringen. Möge die gute Saat, die geſtern ausge⸗ ſtreut worden, eine reichliche Ernte reifen laſſen. denn einer meiner Hörer war das Mütterchen auf dem Stuhle eingeſchlafen— Und er wurde nicht revidirt. Es kam die ſechſte Stunde heran: das arme Geſchöpf erwachte, dankend richtete ſich ſein erſter Blick auf den Wohlthäter, der ihm nun den Weg ſagte und 50 Pf. zu Kaffee und Fahrt ſchenkte. 5 — Transplautativnen. Der ſpaniſche Chirurg Al⸗ Tamirano gat einem ſeiner Kranken, angeblich mit Erfolg, als Erſatzmittel für einen Hautverluſt einen Hahnenkamm eingeheilt. Es handelte ſich um einen Mann, der nach einem Carbunkel ein hartnäckiges Geſchwür zurückbehalten hatte, deſſen Ueberhäutung auf keine Weiſe gelingen wollte. Altramirano legte zehn kleine Theilchen eines Hahnenkammes mit ihrer blutigen Fläche auf das angefriſchte Geſchwür und befeſtigte ſie mit einem antiſeptiſchen Verbande. Am dritten Tage wurde der Verband, welcher ſtändig feucht gehalten war, entfernt und ſämmtliche zehn Stückchen fanden ſich in organiſchem Zuſammenhange mit der Geſchwürsfläche. Ebenſo blieben eine Anzahl weiterer Pfropfſtücke, welche überpflanzt wurden, haften. Mit der Zeit ſollen alle einzelnen Theil⸗ chen unter einander verwachſen ſein und jetzt eine zuſammen⸗ hängende Hautdecke darſtellen, welche die normale Haut völlig erſetzt. Die nördlichſte Zeitung der Welt wird zu Ham⸗ merfeſt in Norwegen herausgegeben, und endlich ſei noch ihres formidablen Tiſels wegen eine ebenfalls im hohen Nor⸗ den, nämlich in Grönland, erſcheinende Zeitung erwähnt, die an ihrer Spitze den etwas langathmigen Namen:„Arragag- liotio Nalinginnavnik Sysaraminasassinik“ trägt. Die kleinfte Zeitung. Dem Formake nach dürfte, wie die„Weſ.⸗Ztg.“ ſchreibt, die kleinſte Zeitung der Welt ein in Guadalajara in Mexiko erſcheinendes Wochenblatt ſein, welches den Titel Das Telegramm“ führt. Die Miniatur⸗ ausgabe beſteht aus vier in je drei Spalten getheilten Seiten von fünf Zoll Länge und vier Zoll Breite. Auf dieſem engen Raum enthält es in condenſirteſter Form Nachrichen aus der ganzen Welt. Das Motto dieſer kleinen Merk⸗ würdigkeit lautet:„Wenig Stroh und viel Weizen.“ AZwei Sie:„Wer hätte auch 15 Eichen nicht lieb! Wie himmliſch iſt der Eiche grüne Pracht Er:„Und wie göttlich nicht der eichene Stammtiſch! —5 e. General⸗Angeiger. . Sette. 19. Februax: Aus Skadt und Land. * Maunheim, 18. Februar 1889. * Kaiſer Wilhelm Stiftung für dentſche Invaliden. Bezirksverein Mannheim. Geſtern Sonntag Vormittag 11 Uhr fand im Saale der Handelskammer die diesjährige Generalverſammlung ſtatt. Den Vorſitz führte Herr Victor Lennel, welcher dem verſtorbenen Mitgliede, Oerrn J. B. Götz einen warmen Nachruf widmete. Sodann er⸗ ſtattete der Rechuer der Stiftung, Herr Kommerzienrath Jörger den Kaſſenbericht für das verfloſſene Jahr. Hiernach betrugen die Einnahmen insgeſammt 16,157 Mark 12 Pfennig. Die Ausgaben ſtellen ſich folgendermaßen: Unterſtützung an Invaliden 4380 Mark. Unterſtützung an Hinterbliebene von Invaliden 3918 Mark einmalige Unterſtützungen 310., für Kohlen an Unterſtützungsbe⸗ dürftige 623 M. 31 Pfg. Centralfonds 2000., Saldo 4925 M. 81 Pia. An Unterſtützungen wurden vertheilt im Jahre 1882 303., 1883 4807 M. 1884 5285 M. 1885 6188., 1886 8060., 1887 8857., 1888 8608 M. Hieraus iſt zu entnehmen, daß die Unterſtützungen ſeit 1883 ganz bedeutend geſtiegen ſind. Das Reinvermögen der Stif⸗ tung belief ſich Ende e 1888 auf 216,936 M. 31 Pfg. Hiernach wurden die Voranſchläge pro 1889 feſtgeſtellt. In denſelben figuriren die Einnahmen mit 13,415 M. 81 Pf. und die Ausgaben mit 10,925 M. Der Rechner konſtatirte, daß zur Bezahlung der Quartalspenſionen genügende Mittel vorhanden ſind. Behufs Schaffung der Mittel zur Deckung der Beiträge an den Landesinvalidenfonds zu Karlsruhe ſollen Werkhpapiere veräußert werden. Bei der Vorſtands⸗ neuwahl wurden die ſtatutenmäßig austretenden Herren Phil. Diffené, C. Jörger und Emil Hirſch wieder⸗, und an Stelle des früheren Bürgermeiſters Schaaf von Feudenheim der jetzige dortige Bürgermeiſter, Herr Bohrmann, neuge⸗ wählt. Zu Kaſſenreviſoren wurden ernannt die Herren Algardi, O. Glöcklen und L. Hohenemſer. Das Vermögen der Stiftung hat gegen das Vorjahr um circa 4000 M. abgenommen. Mahnung zur Verſicherung gegen Waſſer⸗ ſchüden. Es liegt uns ein Urtheil des Frankfurter Königl. Landgerichts vom 8. Januar d. J. vor, wonach ein Miether wegen Platzen eines Waſſerleitungsrohres zu einem chaden⸗ erſatz von Mark 537,17 an den Hauseigenthümer verurtheilt worden iſt. In den Entſcheidungsgründen heißt es:„1. der Miether hatte es verſäumt, den am Reſervpoir befindlichen Hahn zu ſchließen; 2. das in dem Rohr zwiſchen Reſervoir und Bad befindliche Waſſer abzulaſſen; 3. den Abfluß an der Badewanne zu öffnen. Es iſt allgemein bekannt, daß im Winter das Waſſer in den Leitungsröhren einfrieren und danach den Schaden wie er hier vorliegt, herbeiführen kann. Es iſt daher die Pflicht des Miethers in der Zeit, in welcher Froſt eintreten kann, dafür zu ſorgen, daß ein ſolcher Unfall nicht vorkommt.“ Aus dieſem gerichtlichen Urtheil geht her⸗ vor, daß die Miether ſchweren Verluſten ausgeſetzt ſind, falls ſie oder ihr Dienſtperſonal ſich das geringſte Verſehen zu Schulden kommen laſſen. Umſomehr empfiehlt ſich die Ver⸗ ſicherung gegen Waſſerleitungs⸗Schäden. A. Freidenker⸗ Verein. Geſtern Nachmittag hielt im Ballhauſe Herr Dr. P. A. Rüdt einen Vortrag über das Thema:„Iſt die Todesſtrafe gerechtfertig.“ Der große Saal war dicht beſetzt, ſo daß die Späterkommenden ſich mit Stehplätzen begnügen mußten. Redner ging zurück auf die Anſichten, warum die Todesſtrafe aufrecht erhalten werde und beſprach die geſchichtliche Entwickelung derſelben. Im vorigen Jahrhundert waren es namentlich Frankreich, Eng⸗ land und Italien, welche gegen die mittelalterliche grauſame Art der Todesſtrafe reformatoriſch vorgingen, namentlich war es auch Voltaire, der mit ſeinem ſcharfen Geiſte gegen dieſelbe zu Felde zog. Von Fürſten des vorigen Jahrhun⸗ derts waren es namentlich der„alte Fen„Joſeph 11. und Katharina II. von Rußland, welche der Abſchaffung derſel⸗ ben ſympathiſch gegenüberſtanden. Redner geht nun über zu den 1 516 die Todesſtrafe rechtmäßig und iſt ſie weckmäßig, welche beide Fragen Redner entſchieden verneint. om Standpunkt der poſitiven Religion ſei die Todesſtrafe grundſätzlich zu verwerfen ſie beſtehe auch nicht vor der chriſtlichen Lehre und die Nothwendigkeit derſelben ſei abſo⸗ lut nicht erwieſen. So lange die Vererbung von geiſtigen und körperlichen Gebrechen von Geſchlecht zu Geſchlecht nach⸗ ewieſen werden könne, verurtheile ſich die Todesſtrafe von ſeah und erſt in den letzten Tagen hätten wir durch einen urchtbaren Selbſtmord ſehen können, was der Wahnſinn in einer Familie verurſachen könne. Die Todesſtrafe ſei aber auch nicht zweckmäßig und durch die Zulaſſung der Oeffent⸗ lichkeit bei Hinrichtungen werde die große Maſſe verroht und verthiert. Als einen der größten Gegner der Todes⸗ citirt Redner den berühmten Rechtslehrer der Heidel⸗ ger Univerſität, den ausgezeichneten Crimingliſten, Carl Joſeph Mittermaier, der ſie als döchſt unſittlich bezeich⸗ nete. Zum Schluſſe gibt Redner eine Aufzählung geſchicht⸗ licher Thatſachen hinſichtlic der Todesſtrafe bis in die neueſte Zeit und richtet ſeine Schlußworte namentlich gegen die Verwilderung der heranwachſenden Jugend, welcher der Sinn für das Ideale abhanden gekommen ſei. Reicher Bei⸗ fall lohnte die intereſſanten Ausführungen des Redners, der aus dem großen Buche der Weltgeſchichte für viele der Au⸗ weſenden wohl manches Neue gebracht haben dürfte. Der achwur am Sterbebett. Original⸗Roman von Leopoldine Baronin Prochazka. Nachdruck verboten. Fortſetzung.) Mittlerweile war ein Arzt der Rettungsgeſellſchaft er⸗ ſchienen und Fräulein Clairville wurde in hoffnungsloſem Zuſtande zu den Eliſabethinerinnen gebracht. Dem Wagen des Herrn von Kieſinger war nicht viel geſchehen und hatte derſelbe bald darauf ſeine Fahrt nach dem Karltheater fortgeſetzt, wo die beiden Herren ſich vor⸗ trefflich unterhielten, ahnungslos, daß der Zuſammenſtoß ſo ernſte Folgen für ein armes Menſchenkind nach ſich gezogen. 22. Kapitel: Des Vaters letzte Bitte. Karl Norbert ſteht am Vorabend ſeines Glückes. Nur wenige Stunden trennen ihn vom Hochzeitstag. Nach allen menſchlichen Berechnungen bedroht ihn keine Gefahr. Nichts mehr ſteht ihm hindernd im Weg. Er hat ſeine Frau nicht zu befürchten. Moritz Dallſtein hat ihm einen feierlichen Eid geleiſtet, daß Fräulein Clairville in ſicherem Gewabrſam iſt und daß ihr Erſcheinen ebenſo unwahrſcheinlich iſt, als daß die Todten ihren Gräbern entſteigen. Er hat alle Brücken hinter ſich abgebrochen. Die kleine pikante Tänzerin iſt im Beſitz von den 800 Gulden und hat den Empfang mit ſeinen Liebesbriefen quittirt. Dieſe nebſt pielen anderen in allen Farben und duftend von den verſchie⸗ denartigſten Parfums haben die Flammen verſchlungen. Seine eingelöſten Wechſel vollendeten das Aufo- da- fe. Er hat mit der Vergangenheit gebrochen und heſchwichtigt ſein hin und wieder ſchwach aufloderndes Gewiſſen mit dem 47 7 Der hieſige Kaufmänniſche Verein beranſtaltete vorgeſtern Abend im Liedertafellokale ſeinen diesjährigen Kappenabend. Derſelbe erfreute ſich eines äußerſt zahlreichen Beſuchs. Das Programm enthielt 18 Nummern, welche na⸗ türlich ſämmtlich, entſprechend dem Charakter eines Kappen⸗ abends humoriſtiſchen Inhalts waren. Die äußerſt ſchwung⸗ volle Begrüßungsrede wurde von Herrn Röſch gehalten. Was die einzelnen Piecen des Programms anbelangt, ſo iſt es uns ſelbſtverſtändlich nicht möglich, über die Durchführung jeder derſelben 0 berichten, da uns dies zu weit führen würde. Wir beſchränken uns deshalb darauf, diejenigen Cou⸗ plets und ſonſtigen Vorträge, welche eine beſonders große Wirkung erzielten, kurz zu erwähnen. Da war es zuerſt das von den Herren Roos, Delank und Leininger durch⸗ geführte Ferzelt:„Muſtkaliſch bis zum Nachtwächter, welches in Folge ſeines äußerſt komiſchen Textes einen wahren Bei⸗ fallsſturm entfeſſelte. Große Heiterkeit erregte ferner das Auftreten des ächten Tyroler Quartetts aus dem Puſterthal (die Herren Schneider, Sommer, Schuſter und Lehmann.) Die Krone des ganzen Programms bildete jedoch unſtreitig die Schauermuſik zu„Bummsmöhlia“ oder: „Die blutwurſtige Rache auf dem Lindenhofſteg!. Auch das Gaſtſpiel der berühmten Coſtümſoubrette und Walzertänzerin Fräulein Erika Waldburg(Gerr Roos) war von e auf die Lachmuskeln der Zuhörerſchaft. erner ſei noch der künſtleriſchen Leiſtungen des Paſtell⸗ und Schnellmalers Henry de Vry(Herr Koop rühmend erwähnt. In die Durchführung der übrigen Programm⸗ nummern theilten ſich verſchiedene Mitglieder des Kaufmän⸗ niſchen Vereins. Die Klavierbegleitung zu den Couplets ee. lag in den Händen des Herrn Gil lert. Nicht ver⸗ geſſen ſei, daß im Laufe des Abends auch 4 Cantus ge⸗ ſungen wurden. Den muſikaliſchen Theil der Feſtlichkeit, welche erſt gegen 3 Morgens ihr Ende erreichte, führte ein Theil der hieſigen Dragonerkapelle aus. * Der Lehrergeſangverein Maunheim⸗Ludwigshafen veranſtaltet am Dienſtag Abend unter Direktion des Herrn Aaeen Carl Hirſch⸗ Mannheim eine muſikaliſche Aufführung im großen Saale des Geſellſchaftshauſes zu Ludwigshafen. Das Programm an deſſen Ausführung außer einem Solo.—Quartett und dem Chor des Lehrergeſangvereins auch die Sopraniſtin Frl. Mathilde Heim⸗ Ludwigshafen und Herr Hofmuſikus L. Kratochvil⸗Mannheim mitwirken, iſt äußerſt reichhaltig und beweiſt, daß dieſer Verein auf der Höhe ſeiner Aufgabe ſteht was bei den geſchulten Kräften Und den vortrefflichen Stimm⸗Mitteln, über welche er verfügt, nicht anders zu erwarten iſt. Mit dieſer Aufführung legt der Verein, ſoviel wir wiſſen, zum erſter Male in größerem Maßftabe Zeugniß von ſeinem Streben und ſeinen Leiſtungen ab und zwar wird dies wie morgen in Ludwigshafen ſo auch am Samſtag hier in Mannheim, nur vor einem Kreiſe der Bereinsmitglieder, ihrer Angehörigen und beſ ondersſeingeladener reſp. eingeführter Zuhörer geſchehen. Zum erſten Male wird der Verein mit einem Concerte im Theaterſaal vor die Oef⸗ fentlichkeit treten, welches im Laufe des nächſten Monats u Gunſten der zur Schule in ſo enger Beziehung ſtehenden nabenhorte veranſtaltet werden wird. Es wird uns jedenfalls noch Gelegenheit 2 ſein, über den Verein felbſt, der über den ſtärkſten Chor verfügt und ſomit größere Werke zur Aufführung bringen kann, noch nähere Auf⸗ ſchlüſſe zu geben. * In unſeren Kuabenhorten macht ſich, wie man uns mittbeilt, bei den ärmeren Zöglingen der Mangel guten Schuhwerkes empfindlich fühlbar. Wir erlauben uns deshalb an jene Familien, welche Söhne im Alter der Knabenhort⸗ Zöglinge haben, die herzliche Bitte, abgängiges Schuhwerk derſelben den Leitern der Knabenhorte, den Herrn Haupt⸗ lehrern Bruder⸗ Neckarvorſtadt und Göller⸗ Schwetziger⸗ vorſtadt gütigſt zufenden zu wollen; es wird bei dem theil⸗ nahmsvollen Intereſſe, die die Knabenhorte ſich erfreueu, wohl auch ein oder der andere wohl geſinnte Schuhmachermeiſter ſich finden, welcher die Reparatur und Inſtandſetzung ſolcher Gaben um billigen Preis beſorgen wird. Ueberzeugt, daß unſere Bitte Beachtung finden wird, möchten wir ſie auch auf baldige Erfüllung gerichtet haben. *Concert im Saalbau. Das geſtrige Concert im hieſigen Saalbau, ausgeführt von der Capelle des 2. badiſchen Grenadier⸗Regiments Nr. 110 unter der Leitung des Herrn Muſikdirigenten O. Schirbel war äußerſt zahlreich beſucht und wurden fämmtliche aufgeführten Piecen ſehr beifällig aufgenommen. Ganz beſonders war dieſes bei den Ouver⸗ türen 55 den Opern„Othello“ und„Freiſchütz“ der Jall, welche Da capo verlangt wurden. Aus dem Großherzogthum. Bruchſal, 16, Febr. Der hieſige gemeinnützige Ver⸗ ein hat in ſeiner letzten Sitzung beſchloſſen, zum Andenken daran, daß Kaiſer Wilhelm., damals noch Prinz von Preußen, im Jahr 1849 an der Treppe des hieſigen Kom⸗ mandanturhauſes eine Truppenbeſichtigung abgenommen, an dieſem Hauſe eine marmorne Gedenktafel anbringen zu laſ⸗ ſen.— eeee Günther von hier, ein junger kräfti⸗ ger Mann, wurde geſtern Mittag, als er ſeinen mit Pferden beſpannten Wagen in eine Einfahrt führen wollte, von der Deichſel erfaßt und ſo unglücklich gegen die Wand gedrückt, daß ihm mehrere Rippen gebrochen und die Bruſt eingedrückt wurde; nach wenigen Minuten erlag er ſeinen gräßlichen Verletzungen. Vorſatz, daß er von nun an ein ehrlicher Mann werden will. Nur ein Wehrmuthstropfen trübt und vergällt den Genuß des Freudenbechers. Das myſteriöſe Verſchwinden des Trau⸗ ſcheines und das nicht wegzuleugnende Daſein ſeiner Frau. Weshalb hätte dieſes wahnwitzige Weib das wichtige Dokument dem Koffer entnommen und zu ſich geſteckt, wenn nicht ein lauernder Funke ihrer Vernunft ſie hierzu bewogen. Doch wozu nun weiter grübeln, er war ja ein Kind des Glückes, das aus dem armen Schreiber einen Millionär ge⸗ macht, das ihn auf allen ſeinen Wegen begleitet und jedes ſtörende Hinderniß ohne ſein Zuthun entfernt. Dieſes ſtolze Bewußtſein ſchwellt ſeine Bruſt, es verſcheucht die letzten ängſtlichen Bedenken und läßt ihn ruhig ſchlafen die Nacht, welche dem wichtigſten Tag ſeines Lebens vorangeht. Minder beruhigt fühlt ſich Moritz Dallein, auch er nähert ſich dem erſehnten Glück, auch er genießt bereits im Gedanken den Freudenwahn, der nach ſo vielen Stürmen und Leiden ſein Leben verklären ſoll. Wonnetrunken gedenkt er ſeiner Heirath und auch in ſeiner Seele wurzelt der Vorſatz, fort⸗ an den Pfad der Gerechten zu wandeln. Aber auch für ihn gibt es einen Stachel, der ſpitz und ſchneidig ſich eingräbt. Die Erinnerung. Sie faßt ihn ſcharf und bitter; er kämpft vergebens dagegen. Schon graut der Morgen und noch ſitzt er an ſeinem Schreibtiſch und ſtarrt die Werthpapiere an, die vor ihm liegen. Es iſt die Summe, welche Karl Norbert gemäß dem Pakt, den ſie geſchloſſen, ihm am Vorabend ſeiner Vermählung ausgezahlt. Da liegt er nun, der Sündenlohn, der jene Andere in den Tod getrieben. 88 Pforzheim, 17. Febr. Unſer Stadtrath hat in ſeiner letzten Sitzung die von der Finanzkommiſſion aufgeſtellten Voranſchläge für den Haushalkungsetat vro 1889 genehmigt. Hiernach ſtellen ſich die Umlagen vom Grund⸗ und Häßſer⸗ kapital und vom Gewerbeſteuerkapital auf 84 Pf, vom Ein⸗ kommenſteuerkapital auf 1 M. 02 Pf. und vom Kapital⸗ rentenſteuerkapital 8,8 Pf. von 100 M. Steuerkapitall ) Bretten, 17. Febr. Unſer Bürgerausſchuß hat ein⸗ ſtimmig die alsbaldige Ausarbeitung von Plan und Ueber⸗ ſchlag für den Turnhallebau beſchloſſen; die Ausführung wird ſich nun raſch vollziehen. Als Bauplatz iſt jener neben der höheren Bürgerſchule auserſehen. Pfälziſche Nachrichten. Ludwigsbafen, 16 Jebr. Chriſtian Rathgeber. Privatmann verkaufte ſein Haus an der Hemshofſtraße mit Wirthſchaft an den jetzigen Zäpfler Jakob Scharf um den Preis von 27,000 Mark. 5 Wachenheim, 16. Februar. Das hieſige Bürgerhoſpital wird nun in Bälde— vielleicht ſchon am 1 März nächſthin — ſeiner Beſtimmung übergeben werden können. Von den verſchiedenen hierauf Bezug habenden Beſchlüſſen der Ver⸗ waltungscommiſſion dürfte beſonders der allgemeines Inter⸗ eſſe beanſpruchen, welcher die innere Verwaltung der Anſtalt regelt. Es hat nähmlich die Commiſſion faſt einſtimmig zu Pflegerinnen im Spital zwei Diaconiſſinnen beſtimmt, nach⸗ dem Frau Witwe Wolf die bierfür an das Mutterhaus zu Nachune Jahresvergütung von zuſammen 620 M. auf eigene echnung übernommen hat. S Kaiſerslantern, 16, Febr. Die 20jährige Tochter einer in der Nähe des alten Schlachthauſes wohnenden Fa⸗ milie ſoll ihr unehelich geborenes Kind gleich nach der Geburt durch's Fenſter in den vorüberfließenden Bach geworfen haben. Die Leiche wurde noch nicht aufgefunden. Aus der Wfalz, 16. Febr. Wie die„Pfälziſche Lehter⸗ zeitung“ mittheilt, iſt das Ergebniß der vorfährigen An: ſtellungsprüfung pfälziſcher Schuldienſtexſpektanten ein weit günſtigeres als in den früheren Jahren. Von den 127 Candi⸗ daten, welche ſich der Prüfung unterzogen haben, erhielten 4 die Note 1, 40 die Note II und 80 die Note III. Mittheilungen aus Heſſen. I. Von der Bergſtraße 16. Febr. Wie man hört, ndek die Verhandlung gegen den vom Dienſt ſuspendirten, der Gebührenüberhebung und Urkundenfälſchung angeklagten Gerichtsvollzieher Müller von Zwingenberg vor der Strafkammer in Darmſtadt im Mai ſtatt. Bei der Fülle des Anklagematerials iſt für die Hauptverhandlung eine volle Woche in Ausſicht genommen. »Darmſtadt, 16. Febr. Die geſtrige Stadtverordne⸗ tenverſammlung beſchäftigte ſich u. A. auch mit dem„Star⸗ kenburger Boten. Das bekannte ultramontane Blättchen richtete in letzter Zeit de e gegen die hieſige Victoriaſchule, in welcher angeblich der katholiſche Religions⸗ unterricht als Nebenſache behandelt werden ſollte und deren Verhältniſſe als„faule bezeichnet wurden. Eingehende Un⸗ terſuchungen haben alle Behauptungen des Hetzblättchens als vollſtändig aus der Luft gegriffen herausgeſtellt. Wie Herr Oberbürgermeiſter Ohly erklärte, wird er den„Boten“ auf Grund des Preßgeſetzes zu einer Berichtigung zwingen. *Arheilgen, 16 Febr. Ein hieſiger braver Burſche wollte dieſer Tage ſeinen Schlitten in der Scheuer vom Bo⸗ den herunterbringen, ſtürzte dabei mit demſelben in die Teune und brach beide Arme, ſo daß er wie ein bilfloſes Kind geſpeiſt werden muß. Tagesneuigkeiten. — Der Kaiſer hatte ſich vor etlichen Tagen nach Spandau begeben und dort die Garniſon alarmirt. Die Ankunft des Kaiſers war auf das Strengſte geheimgehalten und Niemand hatte eine Ahnung, daß der Kaiſer erſcheinen würde. Geſtern traf der Kaiſer ganz unerwartet ein; der Kaiſer benutzte auf der Fahrk dahin den Schlitten. Kaum war der Kaiſer, welcher die Uniform ſeines Leibgarde⸗Hu⸗ ſarenregiments trug, in Potsdam angelangt, ſo begab er ſich nach der Kaſerne des genannten Regiments und ließ daſſelbe alarmiren. Die Kaſino⸗Geſellſchaft hatte gerade um die eit einen Schlitten⸗Korſo veranſtaltet und die Offiziere eilten nun aus dem Vergnügen fort ihrer Kaſerne zu. Veran⸗ laßt durch die Alarmſignale waren auch die Offiziere des Regiments der Garde du Corps und der anderen Regi⸗ menter in ihren Kaſernen erſchienen. Nachdem der Kaiſer ſein Leibgarde⸗Huſarenxegiment einer genauen Beſichtigung unterzogen, begab er ſich für einen Augenblick nach dem Kaſino. Die plötzlichen Alarmirungen der Garniſonen der benachbarten Städte hahen natürlich auch in den weiteren Garniſonen großes Aufſehen hervorgerufen, da man eben nicht weiß, ob der Kaiſer eines Tages plötzlich in Branden⸗ burg, Frankfurt a.., Magdeburg erſcheinen wird. — Als Amme für den jöngſten Sohn des Kai⸗ ſers iſt, nach der„Irkf. Oderz. die Ehefrau des Aufſehers Schmibdt in der Korrigenden⸗Anſtalt zu Lübben gewählt worden und bereits nach Berlin übergeſiedelt. — Unter den Geſchenken, welche im Auftrage des Kaiſers der marokkaniſchen Geſandtſchaft üverreicht wurden, befindet ſich als koſtbarſtes Prachtſtück eine für den Bot⸗ ſchafter beſtimmte goldene, reich mit Brillanten geſchmückte Doſe, auf welcher der Namenszug des Kaiſers in prächtiger Er hatte ihm volle 200000 fl. gegeben, um damit er Sorge trage, daß ſie nie mehr aus dem Irrenhaus käme. Unwillkürlich denkt er an die Worte ſeiner Joſephine: „Laſſen wir das Geld, es liegt ein Fluch darauf.“ Er wagt daher nicht, die Rieſenſumme ihr zu geben. Erſt über den Ocean will er ſich zu dem Geld bekennen. Er ver⸗ ſucht vergebens des Eindruckes los zu werden, den der An⸗ blick dieſer Werthpapiere auf ihn gemacht. „Es iſt Blutgeld,“ ſagt er vor ſich hin. Es brennt ihm auf der Seele, er ſchiebt es in die Mappe und erhebt ſich, um den drückenden Alp los zu werden. Er fühlt die ganze Erbärmlichkeit ſeiner Handlungsweiſe, aber ſeine Hände ſind gebunden. Die Verhältniſſe zwingen ihn, von dem Gelde Gebrauch zu machen. Es iſt ſein alles, wie könnte er ſonſt Joſephine heirathen und mit ihr aus⸗ wandern. Er ſetzt ſich wieder und vergräbt ſein Geſficht in die brennenden Hände: er wühlt in ſeinem Haar und verwünſcht die Stunde, die ihn geboren. Selbſt die Rache, nach der er ſo ſiebernd dürſtet, vollzieht ſich unter Umſtänden, die ſeinem Tharakter zuwiderlgufen. „Was iſt aus mir geworden!“ jammert er. Demungeachtet hält er an der Rache feſt. Iſt doch die Befriedigung dieſer Rache die Bedingung, unter welcher ſie ſein Weib wird. Er wollte zwar, es wäre anders gekommen, aber er kann es ihr nicht verdenken, Mutter und Bruder mit einem Schlag! Ja, ſie hat einen Antheil an der Rache und ſie foll den Löwenantheil daran haben. Sie ſoll den Brief überreichen, welcher den Trauſchein ent⸗ hält der Ehe, die zwiſchen Fräulein Clairville und Karl Nor⸗ bert vor kaum einen Halbensabze geſchlaßten wurde. Sie ie 4. Smte. General⸗Anzeiger. . N Emafllearbeit afgebracht f. Nich die anderen Mitalieder der Geſandtſchaft erhielten überaus werthvolle Erinnerungs⸗ geſchenke, ſo z. B. Gewehre, Revolver und namentlich goldene Uhren.— Mährend ihres Aufenthaltes in Berlin waren die Marokkaner perſönliche Gäſte des Kaiſers, der die Koſten der Wohnung und Bewirthung aus ſeiner Schatulle beſtreitet. Im Kaiſerhof hatte die Geſandtſchaft 14 Zimmer des erſten Stockwerkes inne. Die Geſammtkoſten im Hotel ſollen ſich für den Tag auf rund 2000 Mark belaufen. Mehrfach iſt bemerkt worden, einen wie überwältigenden Eindruck der prunkvolle Empfang und die vielen Auszeichnungen von Seiten des Kaiſers auf die Marokkaner geübt haben. Aber mehr noch rühmen unſere fremdländifchen Gäſte die fein⸗ fühlige Rückſicht und namentlich die Herzlichkeit, mit der man ihnen bei Hofe und überall in Berlin entgegengekommen it. Auf der anderen Seite ſind auch die Marokkaner in der Reichshauptſtadt ſchnell volksthümliche Erſcheinungen ge⸗ worden. 2 „Der neu ernaunnte General⸗Stabsarzt v. Coler iſt 1831 in Göttingen im Kreiſe Oſchersleben geboren, hat ſeine Vorbildung im mediziniſch⸗chirurgiſchen Friedrich⸗ Wilhelms⸗Inſtitut in Berlin erhalten und 1857 ſein medi⸗ ziniſches Staatsexamen abgelegt. Seit 1868 iſt er als Dezer⸗ nent im Kriegsminiſterium thätig; er hat in dieſer Eigen⸗ ſchaft an der erfreulichen Entwickelung unſeres Militär⸗Sani⸗ tätsweſen regſten Antheil genommen; manche Fortſchritte, die daſſelbe zu verzeichnen hat, ſind ſeiner Anregung zu verdanken. Auch die Beſtrebungen des„Rothen Kreuzes“ fanden in ihm ſtets verſtändnißvlle, thatkräftige Förderung. Seit einer Reihe von Jahren bertrat er den General⸗Stabsarzt v. Lauer, wel⸗ cher durch ſein Amt als Leibarzt des Kaiſers Wilhelm häufig längere Zeit von Berlin ſerngehalten wurde, in der Leitung der Medizinalabtheilung des Kriegsminiſteriums. —, Hauptmann Wißmaunn iſt am Freitag von Berlin abgereiſt, aber nicht nach Oſtafrika, ſondern nach Halle zum Beſuch von Verwandten. Erſt in der nächſten Woche exfolgt ſeine Abreiſe nach Afrika. Da die Witzmanniſche Expedition mehrere Küſtenplätze beſetzen will und vorausſicht⸗ lich Züge von einem Beſatzungorte nach dem anderen und vielleicht nach dem Innern machen muß, ſo hat man auch für Befördungsmittel auf dem Lande geſorgt. Es ſind einige Offiziere vorausgeſandt worden, welche in Aden eine Anzahl Pferde und Eſel ankaufen ſollen. Was die perſönlichen Verhältniſſe der Mitglieder der Expedition betrifft, ſo iſt allein Hauptmann Wißmann als Reichskommiſſar in den Dienſt des Reichs übernommen, mit ihm allein hat das Aus⸗ wärtige Amt einen Vertrag abgeſchloſſen. Alle anderen Mit⸗ glieder der Expedition ſind von Wißmann angenommen und ſtehen in ſeinem Dienſt; er hat über die Bedingungen ihrer Aufnahme, ihrer Unterhaltung, ihrer Entlaſſung u. ſ. w. voll⸗ kommen freie Verfügung. Aus dieſen Verhältniſſe iſt es auch zu erklären, daß die betheiligten Offiziere nicht zum Aus⸗ wärtigen Amte kammandirt ſind, ſondern ihren Abſchied nehmen mußten. — Glück im Unglück. Der außerordentlich ſeltene Fall, daß ein Menſch von einer Lokomotive erfaßt, aber ſo zu Boden geworfen wird, daß er der Länge nach zwiſchen die beiden Schienen zu liegen kommt und Unverletzt bleibt, hat ſich auf dem Staatsbahnhof in Nürnberg binnen weniger Wochen zweimal ereignet. Wie man ſich erinnern wird, wurde unlängſt auch die Fürſtin Lieven, als ihr Schlitten von einem Zuge überfahren ward, auf gleiche Weiſe gerettet. Der Raubmörder Sudwig Riſch, der ſich am Donnerſtag wegen des am 23. Mai 1883 bei Croſſen ver⸗ übten Raubmordes vor dem Schwurgericht beim Landgericht in Guben verantworten ſollte, hat es vorgezogen, ſich dem irdiſchen Richter zu entziehen, und ſich in der Nacht zum Donnerſtag in ſeiner Gefängnißzelle erdroſſelt. Theater und Muſtk. Gr. bad. Hof⸗ und National⸗Theater in Maunbeim. Die geſtrige Vorſtellung der„Aida“ von Verdi empfing durch die geradezu virtuoſe Leiſtung des Fräulein Mohor in der Titelrolle ihre beſondere Bedeutung. In Geſang und auch in der dramatiſchen Ausgeſtaltung ihrer Rolle gleich begeiſtert, vermochte unſere Primadonna das beinahe aus⸗ verkaufte Haus zu wohlverdienten enthuſiaſtichen Kund⸗ gebungen eines rauſchenden Beifalls fortzureißen. Gleich ihre erſte Arie ſchlug zündend ein; aber als der Glanzpunkt der Vor⸗ ſtellung verdient doch das Trio des dritten Aktes an den Ufern des Nils beſondere Erwähnung; hier gelang es der machtvollen Stimme und dem prächtig abgetönten Spiel unſeres Knapp, der ſich im 2. Akte auf das Vortheilhafteſte aus ezeichnet hatte, vereint mit der glühenden Werbung Aida's ſe ſt dem kaltblütigen und ſchwerfälligen Rhadames des Herrn Götjes etwas warmes Leben einzu⸗ flößen, ſo daß auch dieſer Letztere, deſſen Stimme bis zum Ende kräftig aushielt, befriedigen konnte. Frau Seuhert als Amneris und Herr Mödlinger als Ram gervollſtändigten das Enſemble in und harmoniſcher Weiſe. Das Orcheſter zeigt ſich unter Langer's Leitung abn Aufgabe gewachſen und auch die Tubabläſſer auf der ühne geriethen nicht auf die Abwege einer ſonſt an dieſer Stelle nicht außergewöhnlichen Verirrung. J. Ch. Schumann's„Paradies und die Peri“ wird im echſten Abonnements⸗Concert des Inſtrumental⸗ und Bach⸗ Vereins in Heidelberg am kommenden Dienſtag, den phis Zeugin ſein von dem Unglück des Mannes, der den Tod ihres Theuren verſchuldet hat. Ein Unglück ſo groß und ſo vollkommen, daß es unbe⸗ rechenbar in ſeinen Folgen iſt. Er verliert nicht nur ſeine Braut, die er bis zum Wahnſinn liebt, ſondern er wird von dem Piedeſtahl des Glückes und des Reichthums in den Ab⸗ grund des Elends und der Verzweiflung geſchleudert. Knapp vor der Trauung ſoll das Unglück über ihn hereinbrechen. Er geht nun an die Ausführung; er entnimmt ſeiner Brieftaſche den Trauſchein und gibt ihn in ein Couvert. Sein Entſchluß iſt noch wankend bezüglich der Adreſſe. Er legt den Brief bei Seite und gedenkt ſeines Vaters, dem er ſeit langen Jahren nicht geſchrieben, denn es beſtand kein Verkehr zwi⸗ ſchen ihnen. Selbſt den Tod ſeiner Mutter erfuhr er durch fremde Hand. Aber nun er binnen kurzem Oeſterreich ver⸗ laſſen wird, um nie mehr zurückzukehren, will er es ihm be⸗ kannt geben, was aus ihm geworden. Mit finſterem Blicke ſtarrt er vor ſich hin. In ſeiner Seele ertönt neuerdings das Wehklagen der Reue, der na⸗ gende Vorwurf. Was nützen ihm alle guten Vorſätze? Die Vergangenheit läßt ſich nicht aus dem Gedächtniſſe ſtreichen. Der Brief, den er ſchreibt, lautet: „Mein Vater! Dein Fluch hat ſeine Früchte getragen. Aus dem edel⸗ müthigen Jüngling iſt ein Schurke geworden. Am Rande des Abgrundes, der ſich ſtets vor den Füßen der Unglücklichen dieſer Erde gähnend öffnet, habe ich in letzter Stunde einen rettenden Engel gefunden. Vereint mit ihr will ich in einem anderen Welttheile eine neue Exiſtenz gründen und kehre niemals zurück, Moöge die Reue über Deine grauſame, ungerechtfertigte 18., Februar, im Muſeumsſaale zur Aufführung gelangen. Die Solis haben übernommen: Frau Frieda Hoeck, Toncert⸗ ſängerin aus Karlsruhe(Sopran), Frau Helene Seubert, Hofopernſängerin aus Mannheim(Alt und Mezzoſopran), die Herren Leopold Paul, Hofopernſänger ausg Kafſel (Tenor) und Joſef Mödlinger, Hoſopernſänger aus Mannheim(Baß und Bariton). Die Chöre werden geſungen vom Bachverein und akademiſchen Geſangverein. ie Orcheſterbegleitung übernimmt das Heidelberger Stadt⸗ orcheſter, verſtärkt und ergänzt durch Mitglieder des Gr. Hoftheaterorcheſters in Mannheim. Die Direktion des Ganzen liegt in den Händen des akademiſchen Muſfik⸗ direktors Herrn Profeſſor Philipp Wolfrum Nach den getroffenen Vorbereitungen ſteht ein hoher künſtleriſcher Ge⸗ nuß zu erwarten. Repertoire der Theater in Fraukfurt a/ M. Opern⸗ haus. Montag, 18. Febr.:„Fra Diavolo“. Dienſtag, 19.: zMargarethe“ Fauſt: Herr Bandrowsky als Gaſt. Donner⸗ ſtag, 21.:„Tannhäuſer(Herr Bandrowsky a..) Freitag, 22.:„Reiſe um die Erde“. Samſtag, 23.:„Lohengrin (Hr. Bandrowsky a..) Sonntag, 24.: Nachmittags„Der Zigeunerbaron“, Abends„Figaro's Hochzeit“. Montag, 25.: „Traum ein Leben“;— Schauſpielhaus. Dienſtag, 49. Febr.:„Die beiden Leonoren“. Mittwoch, 20.;„Egmont⸗ Donnerſtag, 21.:„Madame Bonivard“,„Der dritte Kopf“. Freitag, 22.„Don Ceſar“. Samſtag, 23.;„Der Erbonkel“. Sonntag, 24.: Nachmittags„Madame Bonivad“,„Der dritte Kopf“, Abends„Der Hüttenbeſitzer“. 8 Ein pompöſes Ausſtattungsſtück. Im Victoria⸗ Theater in Berlin ging am Sonnahend Ernſt Scherenberg's „Germania“ in Scene, die Novität, mit der Direktor G. Scherenberg, der Bruder des Dichters, glänzenden Abſchied nehmen will von dem Hauſe, in dem er ſo lange regierte. An Ausſtattungspomp, an Darſtellungs⸗, Ballet und Geſangs⸗ kräften wird ein beſonderer Luxus entfaltet. C. A. Raſda hat zu Ernſt Scherenberg's dramatiſcher Dichtung„Ger⸗ mania“ eine umfangreiche Partitur geſchrieben, welche, dem Weſen der Dichtung entſprechend ernſt gehalten iſt und die⸗ ſelbe ſtimmungsvoll begleitet. Die Geſänge im Oratorien⸗ ſpiel für Sopran⸗, Tenor⸗ und Bariton⸗Solo mit Chor, ver⸗ binden theils die einzelnen Bilder, theils greifen ſie mit in die Handlung ein, wobei Orgel und Harfe wichtige Parte ugetheilt ſind. Für den orcheſtralen Theil iſt außer der Zühnenmufik eine Mehrbeſetzung erforderlich geweſen und ſind die Proben für das Zuſammenwirken der verſchiedenen Gruppen in vollem Gange.— Das Königliche General⸗ Kommando des Gardekorps hat in dankenswerthem Ent⸗ gegenkommen die Erlaubniß dazu ertheilt, daß bei dem patrio⸗ tiſchen Schlußbilde(Kaiſerapotheoſe) Mannſchaften aller hieſiger Regimenter in voller Uniform mitwirken. „Das Vandeville-Theater zu Parie, welches einer Aktien⸗Geſellſchaft gehört, ſchloß ſein letztes Geſchäftsjahr mit einer Einnahme von 1,200,000 Fres. ab und vertheilte an die Actionäre eine Dividende von 164 pCt. Esmeralda Cervantes, Hof⸗Harfenvirtuoſin der Königin Iſabella II. von Spanien, des önigs von Portugal und des Kaiſers von Brafilien, wird ſich in Verlin in der erſten älfte des Monats März zum erſten Male in einem eigenen oncert(Singakademie) hören laſſen. KRunſt und e Gemälde⸗Auction. Nach eingehender Beſichtigung der durch Herrn Kunſthändler Hasdenteufel am Mitt⸗ woch im Caſino⸗Saale zur Verſteigerung kommenden Ge⸗ mälde⸗Sammlung werden wir nicht verfehlen, unſern ver⸗ ehrten Leſern morgen einen kurzen Bericht darüber zu er⸗ ſtatten. Vorläufig empfehlen wir für morgen einen Beſuch ur Beſichtigung der ausgeſtellten Gemälde in den Auktions⸗ zokalitäten. Durch dieſe Auction wird namentlich jedem Kunſtliebhaber Gelegenheit geboten, ganz vorzügliche Ge⸗ mälde zu einem mäßigen Preiſe zu erwerben. Bemerken wollen wir noch, daß nur Originalſachen unter Garantie zur Auction kommen. In der permanenten Kunſt⸗Ausſtellung von A. Donecker, 0 2. 9 ſind neu ausgeſtellt: W. Velten„Hu⸗ ſaren-Einquartirung— Max Todt„Genrebild“— Schwen⸗ ninger Lichtſtein“— C. Seligmann„Im Atelier“— M. Schäfer„Ziſcherfamilie“— M. J. Wagenbaur zLandſchaft“— Th. Schüz„Jetzt gang i an's Brünnele“ einberger„Zwei Jagdſtücke“. Krupp⸗Denkmal. Zur Preisbewerbung um ein Denk⸗ mal des Geh. Kommerzienraths Alfred Krupp in Eſſen läuft die Friſt am 15. Juni d. J. ab. Das Preisrichternmt haben die Bildhauer Prof. eden dee a. M. und Lang⸗ München im Verein mit dem Architekten Prof. Schill⸗Düſſel⸗ dorf ühernommen. Die Preiſe betragen 2000, 1500 und 1000 Mark; außerdem ſteht zum Ankauf eines vierten Ent⸗ wurfs der Betrag von 506 Mark zur Mert n ſcht ark in Ausficht deſtel des Denkmals find 75,000 eſtellt. Der„Floh“ in Berlin. Das Wiener Witzblatt„Der Plah, will eine beſondere Ausgabe in Berlin erſcheinen aſſen und befindet ſich der Vertreter bereits ſeit einigen Tagen in Berlin, um die geeigneten Kräfte zu engagiren und das Unternehmen zu organiſiren. Ausgrabungen in Pergamon. Nachrichten aus Kon⸗ ſtantinopel zufolge hat Herr Dr. Humann in—— ein großes Grab entdeckt, welches u. A. eine erkleckliche Zahl Härte mir gegenüber Dich nicht in der Stunde des Tode erfaſſen! Dein unglücklicher Sohn Moritz.“ Ueberwältigt von ſeinen Gefühlen, erhob er ſich und trat zum Fenſter. Schon wird es lebendig auf den Straßen. Der Tag iſt herangebrochen, trüb und düſter. Wenn Karl Norbert heute erwacht, mag er die ſchweren grauen Wolken als eine üble Vorbedeutung betrachten. Aber dies mahnt ihn, daß es an der Zeit iſt, mit ſeinen Vorbereitungen fertig zu werden. Joſephine weiß noch nichts genau. Er hat nur flüchtig die Sache beſprochen. Er zögerte noch mit Durchführung, aber uun er den Entſchluß gefaßt, muß zur Handlung geſchritten werden. Er beſchließt, den Brief mit dem Trauſchein an die Grä⸗ fin zu adreſſiren, es ſcheint ihm ſicherer. Sie haßt ihren zukünftigen Schwiegerſohn und ein Brief, überreicht im Na⸗ men des Fräulein Clairville, mit dem Wort dringend darauf, genügt, um ihren Verdacht zu erwecken. Er nimmt die Feder zur Hand, da fällt ihm ein, daß die Gräfin ſeine Schriftzüge kennt, er darf ihn nicht adreſ⸗ ſiren, er muß dies Joſephine überlaſſen. In dieſem Augenblicke klingelt es heftig an ſeine Thüre. Moritz Dallſtein pflegt keine Beſuche zu empfangen; wer konnte es ſein, der ſo ungeſtüm Einlaß gegehrt. Sollte ſeiner Joſephine etwas geſchehen ſein? Er öffnet haſtig und bleibt wie feſtgebannt ſtehen. Der alte Kammerdiener ſeines Vaters ſtand vor ihm. „Gott ſei Dank, daß ich Sie gefunden habe, Herr Baron.“ 1 Kekten, Ringe und Armenen arholken 5 85 bald die Pforte davon erfuhr, ertheilte ſie ihrem Ventreter in Smyrna den Auftrag, dafür zu ſorgen, daß der ihr zu⸗ kommende Theil ſorgfältig gehütet werde. Aeueſtes und Jelegramme. Berlin, 17. Febr. Eine Beſprechung des Windt⸗ horſt'ſchen Schulantrages ſchließt die„Nordd. Allg. Zig.“ folgendermaßen: Da man ſo ziemlich auf allen Seſten einig ſei, daß der Antrag nur taktiſche nicht praktiſche Zwecke verfolge, ſo werde man der weiteren Entwickelung des Zwiſchenſpieles ohne die Beſorgniß zuſehen, es könne der Schule, dem Staate oder der Kirche ernſtlich Schaden geſchehen.(Dieſe Anſicht entſpricht ganz den am Samſtag von uns an leitender Stelle ausgeſprochenen Anſchauungen. D. Red.) Paris, 17. Febr. In Betreff der Kabinets⸗ Bildung liegt auch heute früh Beſtimmtes noch nicht vor. Die einzigen Perſönlichkeiten, welche geneigt ſein möchten, in ein Kubinet Meline einzutreten, ſcheinen Rouvier, Caſimir, Périer und Waldeck⸗Rouſſeau zu ſein. In einzelnen Morgenblättern wird auch Lonbet genannt, während nach anderen auch Waldeck⸗Rouſſeau noch mit ſeiner Entſcheidung zögert.— Die opportuniſtiſche Preſſe verlangt von dem neuen Miniſterium ſofortige und ent⸗ ſchloſſene Thaten gegen die boulangiſtiſche Ver⸗ ſchwörung. Maäline findet Schwierigkeiten, ein Kabinet zur Ausführung dieſes Programmes zu bilden. Die radicale Preſſe will nichts von einem opportu⸗ niſtiſchen Kabinet wiſſon und gibt demſelben nicht zwei Tage Dauer. Brüſſel, 17. Febr. Alle bonapartiſtiſchen Ab⸗ geordneten und Senatoren treffen heute hier zur Berath⸗ ung unter dem Vorſitz des Prinzen Viktor Napoleon ein. Letzterer gründet zwei neue bonapartiſtiſche Sou⸗ lätter. Petersburg, 17. Febr. Aus der Gouvernements⸗ ſtadt Tambow wird telegraphirt: Das Geſchworenen⸗ gericht hat in dem Prozeß wegen Unterſchlagung von 350,000 Rubel in der dortigen Bank den Direktor der⸗ ſelben zum Verluſt der Standesrechte und zu lebensläng⸗ licher Verbannung nach Sibirien, ein Direktionsmitglied zu 3 Jahren Einreihung in eine Strafeompagnie ver⸗ urtheilt. Konſtantinopel, 17. Februar. Die bulgariſche Regierung hat lt. Fr. Zt. den hieſigen Exarchen benach⸗ richtigt, daß ſie den Zuſammentritt der bulgariſchen Sy⸗ node in Ruſtſchuk, wie beabſichtigt war, nicht geſtatten könne, da ſie Beweiſe dafür habe, daß ein Thell der Metropoliten dem Fürſten noch immer feindlich geſinnt ſei. Mannheimer Handelsblatt. 4½ pCt. F der Maunheimer Aktien⸗ brauerei. Die von der Rheiniſchen Creditbank und Bank⸗ eommandite Heinemann, Sin u. Co. hier übernommenen 4½ pCt. Obligationen der Mannheimer Aktienbrauerei ſind, wie wir erfahren, vom 11 555 1894 an innerhalb 30 10— 1 verloosbar; eine veyſtärkte 5 oder Totalkündigung kann indeß Seitens der Brauereigeſellſchaft erſt vom Jahre 1899 an erfolgen. N e von 1889. 4½ PCt. Der Inſeratentheil unſeres Blattes enthält den Proſpelt Uber 420,000 de M. 406.— Dieſe Anleihe wird Donnerſtag, den 21. ds. Mts in Berlin. Frankfurk g. M, Darmſtadt und Dresden zur Emiſſion kommen. Die 1 iſt zum größten Theil zur Convertirung der älteren 5 Ankehen beſtimmt; für Zpek eeſee gegen baar iſt der Eub⸗ 97¾ p. fe eſetz„ ſr. Es wurden beigetrieben ſeripklonspreis auf Mannheimer Fettvleh⸗Markt vom 18. und wurden berkauft per 190 Kilo Schlachtgewicht zu Mark: 80 Ochſen J. Oua⸗ lität M. 125, II. Qualität M. 110. 361 Schmalvieh I1. 180, II. 80, 10 Farren 1. 100, II. 30. 204 Kälber k. 120, 1I. 109, 566 Schweine k. 112, II. 100. 5 Milchkühe zer Stück M. 800—175,— Schafe per Stück M.—. Zuſammen 1898 Stück im Geſammterlös von N. 148,560. eiburg, 28. Febr.(Original⸗Marktbericht). Auf dem heutigen t⸗ bie Rruchte verkauft per 100 Kiſo: Weizen Mark 20.—, Halbweizen—.,—.—.—.—, Koggen 17.—, 16.18, 15.50, Molzer 15.—, Gerſte 18.——.—,—— Hafer 15.—, 14.64, 14.50. Verkauft Kiio. Gefammterlös Mark 1071.8. 7 wurden 6111 Schifffahrts⸗Angelegenheiten. Maunheimer Hafen⸗Verkehr. Folgende Schiffe ſind am 16. Februar angekommen: Hafenmeiſterei III. Schiffer ev. Rapitän, Schiff. Kommt von Labung Etr. B. Demmer Amſterdam 7 Amſterdam Stückgülter J 498 R5—55 10 0 049 m. +.01 Kouſtanz, 16. Jebr..78 m.— 0. Hüningen, 17. Jebr..76.— 0 0. Kehl, 18. Febr..22 m— %0 Ruhtort, 10. Febr..18 m. 4 008. 0 Lauterburg, 17. Febr..86 m. Maxau, 16 Febr..92 m +.00. Neckar. Mannheim, 18, Febr..01 w. +.00. Mannheim, 18. Febr..95 m. +.98. Bitte an edle Meuſchenfreunde! Eine in den dürf⸗ tigſten Verhältniſſen lebende hieſige Familie mit 5 Kindern, deren Ernährer ſchon ſeit 8 800 arbeitslos und auch in Folge vorgerückten Alters keine Beſchäftigung mehr finden kann, während die Frau andauernd kränklich iſt, bittet edle Menſchenfreunde um W e zur Linderung der berrſchenden Noth. Wir richten deßhalb an die Wohlthäter der Armen die höfliche Bitte uns gütigſt Gaben für dieſe Familien zukommen laſſen zu wollen, was hier um ſo mehr angebracht iſt, als der Mann die Feldzüge von 1866 und 1870/1 mitgemacht hat, in dem leßteren ſogar durch die Verleihung des Eiſernen Kreuzes ausgezeichnet purde. Gütige Gaben für dieſe Familie anzunehmen iſt die Expedition des „General⸗Anzeigers“(„Mannheimer Journal“) gerne bereit, 18 zu jeder 1 e erbötig iſt. 19715 Jür die arme hieſige Familie gingen ein: Trau port 17., M. B. 2., l 15 5 M. 8 M. Sch. 3 Notar Locherk 3 M. M. 1., H. E. 5 3 M. Ungenannt 2 M. Summa 28 M. Zur Empfangnahme von weiteren Gaben iſt ſtets gerne bereit Die Expedition. I. Körner Schirmfabrik z 1. 4 Bretteate Die Fahrikate der Firma Otto Herz& Cte., Schuh⸗ fabrik, Frankfurt a.., übertreffen die beſte Maaßarbeit in Bezug auf Haltbarkeit und Eleganz und ſind nur Weniges theuerer als andere minder gute Waare. Für * ., Ungenannt (JFortfetzung folgt.) daeſce, eee 1 5 Gafen ertmaun. Schuhgeſchäft. E 4. 6, am Fruchtmarkt untere 6 Telenhon 400 bahe PRNOSDEECOCrTrS. 4* dusseſe U ſl-Anleite Argentinischen Republik vom Jahre 1888 zum Nominalbetrage von 5290000 L. Sterling. Durch Geſetz vom 1. Auguſt 1888 iſt die ausführende Gewalt der Argentiniſchen Republik ermächtigt, behufs Convertirung verſchiedener öprocentiger äußerer Anleihen, welche die Nation emittirt hat oder für welche ſie die ſelbſtſchuldneriſche Verpflichtung übernommen hat, eine äußere Anleihe bis zur Höhe von 27 Millionen Peſos nationaler Währung in Gold aufzu⸗ nehmen. 26972 Demgemäß emittirt die Nationalregierung eine äußere Anleihe im Betrage von 5 290 000 L. Sterling, für welche ausweis lich des auf den Obligotionen abgedruckten, über den Geſammtbe⸗ trag der Anleihe ausgeſtellten General⸗Bond folgende Beſtimmungen getroffen worden ſind: Die Anleihe wird in Obligationen auf den Inhaber und in 24 500 Abſchnitten zu Lſtr. 20— Lſtr. 490 000 25 000 5„ 2 500 000 3 000 00 800 ih 00808 Eſtr. 5 290 000 ausgefertigt. Die Obligationen werden mit pierundeinhalb vom Hundert in Halbjährlichen Zie⸗ len am 1. April und 1. Oktober jeden Jahres derzinſt. Die Zahlung von Coupons und gelooſten Stücken iſt für alle Zeiten von allen gegenwür⸗ tigen oder zukünftigen Argentiniſchen Steuern oder Abgaben befreit. „Die Tilgung der Obligationen erfolgt zum Nennwerkh innerhalb längſtens 39 Jahren im Wege halbjährlicher Auslooſungen von mindeſtens je ½% des urſprünglichen Nominal⸗ betrages der Anleihe unter Zuwachs der erſparten Zinſen. Die Verlooſungen finden im Juni und Dezember jeden Jahres vor einem Vertreter der Argentiniſchen Regierung ſtatt; die Rückzahlung der ausgelooſten Obligationen geſchieht am darauffolgenden 1. Oktober bezw. 1. April. Ueber die Verlooſungen, wilche durch die Herren Baring Brothers& Co. in London bewirkt werden, iſt eine notarielle Urkunde zu errichten. Die ae rkelh behält ſich das Recht vor, die halbjährliche Tilgung jederzeit zu verſtärken, nuch die ganze Anlei e jederzeit zu dem alsdann noch umlaufenden Betrage nach voraufgegangener gechsmonatlicher Kündigung an einem der beiden Coupons⸗Zahlungstermine zurückzuzahlen. Die nalbjährlichen Coupons, ſowie die perlooſten Obligationen ſind zahlbar geſtellt: in London in L. Sterling bei den Herren Baring Brothers 4 Oo. und dle Murrieta& Co.; in Paris in Franks bei dem Comptoir'Escompte de Paris; in Deutſchland in Mark und zwar in Berlin: bei der Direktion der Disconto⸗Geſellſchaft und bei der Dent⸗ 12 75 VBank; in Hamburg bei der Norddeutſchen Bauk in Hamburg; * in Frankfurt g..: bei den Herten M. A. uun Bath⸗ * ſchild& Jöhne; in Köln: bei den Herren Sal. Oppenheim jun.& Co. In Paris und in Deutſchland geſchieht die Zahlung nach dem jeweilig bekannt zu Aschenden, dem Vistacourſe auf London entſprechenden Umrechnungscourſe. Alle Bekanntmachungen betreffend die Einlöſung von Coupons oder die Verlooſung, kündigung und Rllckzahlung der Obligationen geſchehen in je zwei Zeitungen in Berlin, London und Paris und durch ſe eine Zeitung in Hamburg, Frankfurt a. M. und Köln. Ueber die Anleihe iſt ein Generak⸗Bond' ausgeſtellt worden, welcher bis zur völligen Algung der Obligationen in der Verwahrung der Direktion der Disconto⸗Geſellſchaft bleibt. Zur Convertirung beziehungsweiſe Rückahlung ſind die fol 1, Büenos Aires 6% Provinz⸗Anleihe vom Jahre 18 (von der Nation übernommen), urſprünglich im Betrage von Lſtr. 1034 700.—, ausſtehend 5 8 8 . Argentiniſche 6% Staats⸗Anleihe vom Jahre 1871 ene irs im Betrage von Lſtr. 6 122 400.—, ausſtehend Buenos Nires 6% Provinz⸗Auleihe vom Jahre 1873 (von ber Nation übernommen), urſprünglich im Betrage von Iſte. 3 040 800.— ausſteheedndndd 4. Argentiniſche 6% Staats⸗Auleihe vom Jahre 1882 urſprünglich im Betrage von Lſtr. 817 000.—, ausſtehend Anleihen beſtimmt: Iſtr. 715 000.— Iſtr. 1 495 400.— Lſtr. 1579 400.— Ifir. 700 000.— zuf. 55 7789 800.— Die Argentiniſche Regierung hat die Anleihen von 1871 und 1878 bexeſts zur Akündigt und wird die Anleihen von 1870 und 1882 zu den nach den Anleihe⸗Bedingungen un en Geſetzen zuläſſigen nächſten Terminen zur Rückzahlung kündigen. m 31. März 1888: Aſtr. 47 100 100. 0 0* 1„ 92 427 000.— ſchwebenden Schuld am 30. April 1888: eſtr. 4 684 595.88. (Angaben nach der Votſchaft des Präſidenten der Republik vom 30. April 1888.) Veranschlagtes Budget für 1889. Stand der Sch Innere Schulden Aeußere ulden a 0*** 17 Stand der Eiunahmen. Einfuß dlle 4 5* 0 0„ 0 0 Lſtr. 38 800000.— Lagergebühren ꝛce. 5 5 g 8 950000.— Stempelpapier 5 5 5„35909000. Allgemeine Stempelabgaben 250 000.— Gewerbeſteuer).!. JCVVVVVVV)VVVVVVVVV((( ĩ fEfũyrktnt.... 1050 000.— Delsgraßſengng¶agg 500 000.— Leuchtthürme 8„ 6„ 5 160000.— Hafenärztliche Controlle 2J2J 55000.— 0 8 5 0„ 9 15 000.— erichtliche Depoſtten 5„* 80000.— Actien der Central Argentine Bhhnn 400 000.— * Andino Bahn:„ 11 190000.— 5 Actien der National⸗Bank))VVVVVVVVVVVVTTTT Se lkkk!!! 86 1154000.— Hafen⸗ und Quai⸗Einnahmn 750000.— Conſular⸗Gebühren„ 120000.— Berſchiedenes 00000 300000.— * Iftr. 54 404000.— 3 3 5820000.— 2 Iſtr. 60 724000.— 18% Zuſchlag auf Zölle 7 betrag von 4½% Obligationen, ſoweit derſelbe Ausgaben. „FSſtr. 14768 025.30 1419 216.— 9 0 Miniſterium des Innern des Aeußern 0 5 der Finanzen 5 ‚.„„ 24666 989.08 0 der Juſtiz, des öffentlichen Unterrichts und des Cultus 5 des Krieges 8002 719.64 5 der Marine„%% · 2882 552.40 Aſtr. 60 028 680.— Berlin, den 12. Februar 1889. gez. Carlos Calvo, außerorbentlicher Geſandter und bevollmächtigter Miniſter der Argzentiniſchen Nepublik. Subſeriptions⸗Bedingungen. Auf Grund des vorſtehenden Proſpectus findet die Subſeription guf die 4s% äuſtere Golb⸗Anleihe der Argentiniſchen Republik vom Jahre 18888 in Höhe von Fſtr. 5 968 560 Nominal(unker Abzug der erſten bedingungsgemäßen Verlooſung vom Dezember 1888) in London bei den Herren Baring Brothers& Co. „ C. de Murrieta& Co,, zu den von dieſen der Banque de Paris et des Pays-Bas, 5* 70 Paris bei Bankhäuſern aus⸗ +* „„„ dem Comptoir'Escompte de Paäris, Wgen e „ Brüssel bei der Banque de Paris et des Pays-Bas. in Paris nut zum Succursale de Bruxelles, Umfauſch gegen die Antwerpen bei der Banque'Anvers, „„ẽ Banque Ceutrale Anversoise, 55„den Herren J. Baschwitz& Co., Berlin bei der Direction der Disconto-Gesellschaft, 15„„ Dentschen Bank, Hamburg bei der Norddeutschen Bank in Hamburg, „Frankfurt afM. bei den Herren M. A. von fothschild& Söhne, „ Köln bei den Herren Sal. Oppenheim jun.& Co. Bial Hubfenlpen aafolgk üm lümtauſch gegen Oblügattonen der zu Conbertirung Ubſe on erfo m Umtan egen ütionen der zur Convertir beſtimmten 6% Ankethen in der Zeit 50 8 5 vom 20. bis 26. Februar 1869 einſchließlich und zugleich gegen baare Zahlung am Mittwoch, 20., Donnerſtag, 21., Freitag, 22 Februar 1889, in beiden Fällen während der bei jeber Stelle Anhen Geſchäftsſtunden. Die eeeen zum Umtauſch werden vorzugsweiſe berü Fechenlade ſſen die umzutauſchenden 6, Obligationen eingeliefert werden, und zwar dieſenigen er Anleihen von 1870 und 1873 mit Conpons über die Ziuſen vom 1. Apri 1889 ab; diejenigen der Anleihe von 1871 mit Conpons über die Zinſen vom 1. Mürz 1889 ab und dieſenigen der 90 0 von 1882 mit Coupons über die Zinſen vom 1. Februar 1889 ab; wo⸗ egen die 4½% Obligatſonen der neuen Anleihe mit Coupons über die vom 1. April 1889 ab⸗ aufenden Zinſen ausgehändigt werden. Bel dieſem Umtauſche werden die 4½% Obligationen zum Kurſe von 90%, 1 L. Sterling 20,40 Mark, mit Mark 1836.— für je 100 L. Sterling Nominal⸗Kapital berechnet und dagegen die der Convertirung unterliegenden Obligattonen wie folgt der 6% Ruenes Aires-Anleihen von 1870 und 1873 al pari, 1 C. 20,40 Mark gerechnet, mit Mark 2040.— für 90 100 L. Sterling Nominal⸗Kapital, der 60% Argentiniſchen Staats⸗Anleihe von 1871 al pari, 1 L. Sterling= 20,40 Mark gerechnet, mit Mark 2040,— für je 100 L. Sterling Nominal⸗Kapfital zuzüglich 10,20für 6% Stückzinſen vom 1. März bis 31. März 1889 einſchließlich zuſammen mit Maff. 2950,80 der 6% Argentiniſchen Staats⸗Anleihe von 1882 al pari 1 sſtr. Sterling= 20,40 Mark gerechnet mit Mark 2040,— für je 100 Eſtr.⸗Sterling Nominal⸗Kapital zuzüglich 0,40 für 6% Stückzinſen vom 1. Februar bis 31. März 1889 einſchließlich, 2 zuſammen mit Mark 2060,4⁰0 Nach dſeſer Berechnung erhält der Zeichner 6% Anleihe von 1882 79 2 22 2* 2* ckſichtigt. Mit der den durch 20 L. Sterling theilbaren Nominal⸗ durch den Anrechnungswerth der eingelteferten hrend der überſchießende Betrag der leßteren von den Subſertp⸗ II. Für die Zeichnungen gegen Baar iſt der Subſeriptionsprels auf 90% abzüglich der Stück⸗ zinſen vom Tage 90 Abnahme bis zum 31. März d. 9. einſchließlich, feer te Abnahme bis zu dieſem Tage ſtattfindet, und zuzüglich der Stückzinſen vom 1. April d. J. ſofern die Ab⸗ nahme nach dem 81. März ſtattfindet, zahlbar in deutſcher Reichzwährung, 1 L. Sterling= 20,40 Mark gerechnet, Inn Handel an der Börſe wird 1 L. Sterling ebenfalls +20,40 Mark umgerechnet werden. N Bei der Zeſchnung muß eine Kaution von 5 Prozent des Nominalbetrages hinterlegt werben. Dieſelbe iſt entweder in Baar oder in ſolchen nach dem Tageskurſe zu veranſchlagenden Effekten zu hinterlegen, welche die betreffende Auflageſtelle als Aeleſe erachten wird. Elner jeden Anmeldungsſtelle iſt die Befugniß an bei der Subſkription gegen Baar nach ihrem Ermeſſen die Höhe des Betrages jeder einzelnen Zutheilung zu beſtimmen, auch die Subſkription vor Ablauf des feſtgeſetzten Termins zu ſchließen. Die Zutheilung wird ſo bald wie möglich nach Schluß der Subſkription unter Benach⸗ richtigung an 5 en Zeichner erfolgen. Im Falle die Zutheilung weniger als die Anmeldung beträgt, wird die überſchießende Caution unverzüglich zurlckgegeben. Der Zeichner hat die zugetheilten Schuldverſchreibungen mit Coupons über die Zinſen vom 1. April 1889 ab vom 12. März d. J. ab, ſpäteſtens am 12. April d.., abzunehmen. Nach vollſtändiger Abnahme wird die auf den zugetheilten Betrag hinterlegte Caution verrechnet bezw. zurückgegeben. Anmeldungen auf beſtimmte Abſchnitte der weit betückſichtigt werben, als dies nach Ermeſſ anderen Zeichner verträglich iſt. Bis zur Fertigſtellung der definitiven Stücke werden von den Subſeriptionsſtellen Interims⸗ ſcheine ausgegeben, gegen deren Einlieferung in Gemäßheit näherer Bekanntmachung die definitiven Stücke ausgehändigt werden. Die von den deutſchen und belgiſchen Auflageſtellen auszugebenden Interimsſcheine und definſtiven Stücke ber 4½% Schuldverſchreibungen ſind mit dem deutſchen Reichsſtempel verſehen. Bel den deutſchen Stellen können nur 6% Obligattonen eingeliefert werden, welche den beutſchen Stempel tragen. Anmeldungsformulare zur Zeichnung gegen bagre Zahlung wie zum Umtauſch von 80% ſtellen koſtenftei bezogen werden. Obligatlonen Deckung findet, wä tionsſtellen baar beglichen wird. ten 4½% äußeren Gold⸗Anleihe können nur inſo⸗ en der Zeichnungsſtelle mit den Intereſſen der Berlin, Hamburg, Fraukfurt a. M. und Köln, im Febiuar 18 Direction der Disconto- Norddeutsche Bank in Hamburg. Sal. Oppenheim jun.& Co. Ohligatfonen köunen von allen vorgenannten Suübſcriptions 89. Gesellschaft. Deutsche Bank. M. A. von Rothschild& Söhne. 6. Seite. e, 19. März 1877. Den Betrieb des Armenbades in Baden betr. (49). No. 4461. Den Großh. Bezirksämtern wird unter Be⸗ auf die diesſeitige Ver⸗ 0 nung vom 9. Januar 1872 (Geſ.⸗ und Verordn.⸗Bl. von 1872 No. III) eröffnet: Nach den Erfahrungen der letzten Jahre werden die Räume des Armenbades in Baden durch die Aufnahme ſolcher Kranken, welche aus öffentlichen Mitteln unterſtütztwerden, nicht vollſtändig in Anſpruch genommen. Man ſieht ſich daher veranlaßt, um die ge⸗ nannte Anſtalt möglichſt vielen Kranken nutzbar zu machen, künftig ſoweit noch Räume verfügbar ſind, die Aufnahme in das Armenbad auch ſolchen weniger bemittelten Kranken 15 geſtatten, welche die Koſten ſe 5 zu beſtreiten haben. Für die Kränken letzterer Art werden folgende Beſtimmungen getroffen: 1. Die der Anſtalt zu leiſtende Vergütung für Wohnung, Ver⸗ köſtigung, Abwartung, Bäder und Arzneimittel beträgt 2 M. 50 Pf. täglich für den Kopf. 2 der Ko wird täglich ¼ Liter Wein ohne beſondere Auſrechnung verabreicht. Für weitere Abgaben von Wein, welche jedoch nur mit Genehmigung des Hausarztes ſtattfinden, iſt be⸗ ſondere Vergütung zu leiſten. 2. Behufs Geſtattung der Auf⸗ nahme haben ſich die Kranken — die Fälle erſt ſpäter eintretender Krankheiten ausgenommen— je⸗ weils in der erſten 1 des Monats April unter Vorlage eines ärztlichen Zeugniſſes an Großh. Badeanſtalten⸗ ommiſſion in Baden zu wenden, welche die voxkommenden Geſuche zu prüfen und den Tag des Eintritts zu beſtimmen hat. 26963 3. Die von den Kranken zu lei⸗ ſtende Vergütung iſt für die muth⸗ maßliche Dauer der Kur an die Verrechnung des Armenbades zum Voraus zu bezahlen. 4. Im Uebrigen finden die Be⸗ ſtimmungen der 897 0 vom 9. Januar 1872 Geſ.⸗ u..⸗O.⸗Bl. No. III auch auf die ſelbſt zah⸗ lenden Kranken Anwendung. gez. Stößer. Beſchluß. Vorſtehenden Erlaß bringen wir hiermit wiederholt zur Kenntniß⸗ nahme. annheim, 15. Februar 1889. Großh. Bezirksamt. Henfnger⸗ Bekanntmachung. Die Naturalleiſtung für die bewaffnete Macht im Frieden betr. (49) No. 17,267. Unter Hin⸗ weiſung auf§ 9 des Reichsgeſetzes vom 13. Febr. 1875 bezwſe. Art. 28 6 des vom 21. Juni 1887, die Naturalleiſtung für die bewaffnete Macht im Frieden betr., wonach die Ver⸗ gütung für verabreichte Fourage mit einem Aufſchlag von fünf vomHundertnach dem Durchſchnitt der höchſten Preiſe des Kalender⸗ monats, welcher der Lieferung vorausgegangen iſt, von dem für den Amtsbezirk maßgebenden Hauptmarktorte, erfolgt, werden die für den Amtsbezirk Mannheim maßgebenden Vergütungsſätze für den Monat Januar l. J. hiermit zur öffentlichen Kenntniß gebracht: Hafer pro 100 Kilo 15,57 M. Stro 77 7· 75.87 7* 17 Heu 1„. N 9745 0 15 Mannheim, 15. Januar 1889. roßh. Bezirksamt. Genztken. 26962 Gr. Had. 8 taatseiſenbahnen. Die nachſtehenden Bauarbeiten zur Herſtellung eines Dienſt⸗ wohngebäudes mit Stallanbauten und Stützmauern auf hieſigem Centralgüterbahnhofe ſollen im Submiſſionswege einzeln oder im Ganzen vergeben werden. 1. Erd⸗, Maurer⸗ und Steinhauerarbeiten 19970 M. 2. Gypſerarbeiten 1840„ 3. Zimmerarbeiten 6420„ 4. Schreinerarbeiten. 2670„ 15 5. Glaſerarbeiten 830„ 6. Schloſſerarbeiten 1750„ 7. Blechnerarbeiten 780„ 8. Aeußere Abpflaſter⸗ F 540„ 9. Anſtreicherarbeiten 1190 7* Koſtenanſchläge, in welche von den Submittenten die Einzelpreiſe einzutragen ſind, werden auf der Kanzlei des Unterzeichneten, wo⸗ ſelbſt auch die Pläne und Be⸗ dingungen zur Einſicht aufliegen, auf Veslangen abgegeben. Die ſind längſtens bis zum 25. Februar d. Js., Vormittags 10 Uhr, zu welcher 155 ſton die Exöffnung der Submiſ⸗ 0 tonen ſtattfindet, an den Unter⸗ zeichneten einzureichen. 26537 annheim 10. Februar 1889. Bahnbauinſpektor. Lehrlinge No. 2,322. Die Armen⸗Com⸗ miſſion hat auf Oſtern mehrere Knaben in Lehrſtelle unterzu⸗ bringen. Tüchtige Meiſter, welche ge⸗ willt ſind, Lehrlinge aufzunehmen, wollen ſich alsbald auf dem Bu⸗ reauder Armen⸗Verwaltung R5, 1 melden, woſelbſt auch die Be⸗ dingungen eingeſehen werden können 8 26933 Mannheim, 15. Februar 1889. Armen⸗Commiſſion Bräunſg. Katzenmaier. Ne Bekauntmachung. Diejenigen Perſonen oder Fir men, welche ihre Pehwenge ſchäftsräume u. ſ. w. im Laufe dieſes Jahres an die Stadt⸗Fern⸗ ſprecheinrichtung anzuſchließen wünſchen, werden erſucht, ihre Anmeldungen ſpäteſtens bis zum 1. März an das Kaiſerliche Tele⸗ graphenamt im Orte gelangen zu laſſen, wo auch die Bedingungen für die Theilnahme an einer Stadt⸗Fernſprecheinrichtung ein⸗ geſehen oder in einem Druck⸗ exemplar koſtenfrei in Empfang genommen werden können. Nach dem 1. März eingehende werden zuürückge⸗ ſtellt und können nicht mit Sicher⸗ 15 auf Berückſichtigung im lau⸗ enden Jahre rechnen. 26342 Karlsrühe(Baden), 4. Febr. 1889. Der Kaiſerliche Ober⸗Poſtdirector, Geheime Heß. Steigerungs⸗Aukündigung. Da in dem heutigen erſten Steigerungstermin auf die nach⸗ beſchriebenen Liegenſchaften der Johann Ritter's Chefrau Roſina Katharina geb. Höll dahier der Schätzungspreis nicht geboten wurde, ſo werden dieſelben in Folge richterlicher 1 am Freitag, 22. Februar 1889, Nachmittags 3 Uhr im Rathhauſe dahier der zweiten Steigerung ausgeſetzt und den Höchſtgeboten zu Eigenthum end⸗ giltig zugeſchlagen, wenn der Auſchlag auch nicht erlöſt wird. Beſchreibung der Liegen⸗ ſchaften: 1. La. 0 1 No. Ia. 33 Ar 49,34 qm. Ge⸗ lände im Pflügers⸗ rund(Neckargärten) ammt allen darauf befindlichen theils zwei⸗ theils einſtöckigen Ge⸗ bäulichkeiten; begrenzt von Straßen, Max Hahn, Peter Jenſen Eheleute und Andreas Gutting; Brandverſ.⸗ Anſchl. 48,900., Tax 2. La. D 1 No. Ib. 4 Ar 33,74 qm. Garten⸗ land allda, ſammt allen darauf befindlichen theils zwei⸗ theils einſtöckigen Gebäulich⸗ keiten; begrenzt einſeits 56,000 M. Johann Adam För⸗ derer und Theodor Kempf, andererſeits Johann Adam Müller; Brandverſ. ⸗ Anſchlag 26,000 M. Tar. 22,000 M. uſammmen 785000 N. ſtatt Die Serſteiger gebrengune können in dem Amtszimmer des Unterzeichneten 0 2, 11 eingeſehen werden. 26442 Mannheim, den 8. Februar 1889. Der Vollſtreckungs⸗Beamte r. Notar u d man n. Kiegenſchafts⸗Verſteigerung. Mit obervormundſchaftlicher Er⸗ mächtigung werden die nachbe⸗ ſchriebenen Liegenſchaften der Landwirth Dapid ender's Kinder von hier zum Zwecke der Gemeinſchaftsaufhebung am e, den 1. 1 Js., Vormittags 9 Uhr in dem Amtszimmer des Unter⸗ zeichneten C 2, 11 öffentlich zu Eigenthum verſteigert und end⸗ giltig zugeſchlagen, wenn wenig⸗ ſtens der Schätzungspreis erlöſt wird. 26374 Beſchreibung der Liegenſchaſten: Gemarkung Mannheim. Anſchlag 1).⸗B. No. 1280. 41 à 42,989 qm Acker in der 8. Sandgewann ne⸗ ben Chriſtoph Fertig u. Stadtgemeinde. 2).⸗B. No. 339. 35 à 18,19 145⁵0 m Acker in den mueben, eenen worauf eine Scheuer u. Schopfen erbaut iſt. 3 0. .⸗B. 52,000 25 à 37,64 qm Acker in den Meeräckern. 4).⸗B. No. 539. 11 a 74,23 qm Acker im vorderen Meerfeld. 5).⸗B. No. 536. 28 4 62,77 qm Acker allda. 6).⸗B. No. 1125 960 1170 2360 253. 89 à 84.43 qm Acker in der 5. Sandgewann. 7).⸗B. No. 1070½ 72 à 53,.55 qm Acker in der 4. Sandgewann. 8).⸗B. No. 1204. 71 à 52,12 qm Acker in der 6. Sandgewann. 9).⸗B. No. 1315. 103 à 72,68 qm Acker in der 10. Sandgewann. 10).⸗B. No. 1176½ 37 a 80,45 qm Acker in der 6. Sandgewann. 11).⸗B. No. 41. 24 à 10,02 qm Acker im Kleinfeld. 6750 3200 8730 zuſammen MN. 88,20 Die Verſteigerungsbedingungen können bei dem Unterzeichneten werden. Mannheim, 2. 1 1889. Großh. Notar. Rudmaun. Vexſteigerung. Mittwoch, den 20. d. M. und die darauffolgenden Werktage, Nachmittags von 2 bis 4 Uhr, werden im hieſigen ſtädtiſchen Leihhauſe die Pfänder vom Mo⸗ nat Januar 1888 Lit. C No. 1 bis mit No. 8882, welche am 19. d. M nicht ausgelöſt oder erneuert ſind, gegen baare Zahlung öffent⸗ lich verſteigert. 26000 Mannheim. 1. Februar 1889. Die Leihhaus⸗Verwaltung. 2260 9640 Senueral-Anzeiger Heffentliche Perſteigerung. Mittwoch, den 20. Februar⸗ Nachmittags 2 Uhr werde ich im Pfandlokale in Lit. T 1, 2 dahier 26978 1 Spiegelſchrank, 1 Secretär, 2 Kanapee, 6 Seſſel, 1 Chiffonier, 2 Kommoden, 1 Pfeilerſchrank, 1 Waſchkommode, 1 Rer ich Nachttiſch, 1 opaler Ti 0 3 Wirthstiſche, 3 Bänke, 1 Theke, 1 Wanduhr, 4 Paar Vorhänge, 2 Spiegel, 1 Parthie Franzen, Spitzen, Poſamenterie und ver⸗ ſchiedene Bürſtenwaaren gegen Baarzahlung im Vollſtreck⸗ ungswege öffentlich verſteigern. Mannheim 17. Februar 1889. Burgard, Gerichts vollzieher. Heffentliche Nerſteigerung. Mittwoch, den 20. Februar⸗ Vormittags 11 Uhr werde ich auf dem Neckarvorland, mii Zuſammenkunft bei der Ne⸗ ſtauxation Götz 2 3, dahier eine große Bordhütte gegen Baar⸗ ahlung im Vollſtreckungswege öffentlich verſteigern. 26977 Mannheim den 17. Febr. 1889. Burgard, Gerichtsvollzieher. Perſteigerung. Aus dem Nachlaſſe des ver⸗ ſtorbenen Privatmannes Herrn Iſak Dreyfuß werden in Lit. E 3, 2 im zweiten Stock am Dienſtag, 19. Jebruar 1889 u. Mittwoch, 20. Februar, Morgens ½10 Uhr und Nachmittags 2 Uhr öffentlich gegen Baarzahlung ver⸗ ſteigert: „Küchengeſchirr und Küchenein⸗ richtung, Herrenkleider, Weißzeug, Bettung, Vorhänge, Rou eauß Bilder, 1 Peluche⸗Kanapee mit 6 Stühlen, 1 Schreibtiſch, 1 Sil⸗ berſchrank, 1 Nähtiſch, 1 Secretär, 1 Conſol mit Spiegel, 1 Pfeiler⸗ ſchränkchen, verſchiedene Spiegel, Tiſche, 1 Canapee, 1 Kleiderſchrank, 1 Maſchtiſch mit Marmorplatte, bene 2 Pendule, 1 Regulator, ſilberne Löffeln, Gabeln u. Meſſer, 1 ſilberne und 1 goldene Taſchen⸗ uhr, 1 ſilberne und eine goldene Kette, Ringe, 1 Brillantring Broche mit Ohrringen, 1 Kaſſen⸗ ſchrank und Verſchiedenes. 26741 C. Kauffmann, Waiſenrichter. Fraueuverein Mannheim. Der 5. Vortrag des Herrn Dr. Lindmann findet, eingetre⸗ tener Hinderniſſe wegen, nicht am 19. ſondern am 26. d. Mts. 26965 Mannheim, 17. Februar 1889. Geſammtvorſtand. — 15. Februat. Ich empfehle in gutkochender Waare: 26719 Linſen per Pfund von 12 Pfg. an, Bohnen per Pfund von 18 Pfg. an, Erbſen per Pfund von 18 Pfg. an, dürre Zwetſchgen per Pfund von 15 Pfg. an, dürre Kirſchen, Birn⸗ und Aepfelſchnitze, Ningäpſel, Brünellen, Obstmelange per Pfund von 25 Pfg. an, Gorg Dietz 2, 8, Marktplatz. Liebig's Malto⸗ Leguminoſen⸗Chocolade Chocoladenpulver u. Cacao (zu Original⸗Fabrikpreiſen) Liebigs und Kemmerichs Fleiſchextrakt Nestles Kindermehl Kuorrs Hafermehl dxetrinirte Hafergrütze condensirte Mileh Gerickes Graham⸗Brod und Zwieback 26979 für Magenleidende ärztlich empfohlen J. I. Kern, C 2, fl. Zither-Club. Heute Montag, Abends 9 Uhr Probe. 18020 Um pünktliches Erſcheinen bittet Der Vorſtand. Saenet8 Ssoſiog u bH'A A8 2 Sunuqosez SuV Oõ 28285 uepuag Sonο,ανsnο b ek a8 88E.Y füendmogdlo Pianinos A. Donecker, 0 2, 9. vorzüglicher Qualität bei 240 Hotel 3 Clocken. Müuchener Löwenbrän Beſtes Münchener Bier. Alleinrges Depot Hotel 3 Glocken. Fäſſer in allen Größen, ſowie vorzügliches Flaſchenbier. Ich mache außerdem auf meinen vorzüglichen Mittagstiſch im Abonnement, ſowie reichhaltige Frühſtücks⸗ und Speiſekarte aufmerkſam. Tagesplatten ſtets wechſelnd. 26881 B. Hasenbein. kine Cäuſchung flüſſtigem Pflanzenöl iſt, unſerer Behauptung, Jodzahl. gelb gefärbt iſt, als verkauft werden. P. Müller 15 Georg 82, 3 15 La Desdenosa „ Reine „ Utilidad 1 Pflanzenbutter Wir halten unſere Angabe, daß die Pflanzenbutter eine gelb gefärbte Miſchung von feſtem Pflanzenfett und veröffentlichten Analyſen beweiſen nicht das Gegentheil ſondern bekräftigen dieſelbe— Wenn eine Miſchung verſchiedener Natarprodn darf, ſo könnte auch die Kunſtbutter— nunmehr nach geſetzlicher Vorſchrift Margarine zu nennen— als garantirt reines Naturprodukt Mannheimer Cocosnußbutterfabrik Marktplatz MANNHEIM empfiehlt ſein reichhaltiges Lager in Cigarren, Cigaretten Nauch⸗ u. Schnupftabaken beſonders empfehle die ſehr beliebten Marken in Eigarren: per Stück 5 Pfg.) 6 ſowie die berühmten Sehuss 2 Stick 20 Pfennige. des Publikumg. vollſtändig aufrecht. Die Fe⸗ die zudem t bezeichnet werden 26973 Söhne. 75 Dietz, G 2, 8 26980 in Kiſtchen 7 J Ermäßigung 7„ ßigung 7 Meinen werthen Freunden und Sönnern, ſowie der verehe⸗ lichen Nachbarſchaft die ergebene Anzeige, daß ich die im Hauſe D 8, 7½ befindliche 26974 Kuffer⸗, Wein⸗ und Sierwirthſchaft übernommen habe. Für gutes Bier aus der Brauerei Löwenkeller, reine Weine, kalte und warme Speiſen zu jeder Tageszeit iſt beſtens geſorgt und bitte um geneigten Zuſpruch. Ich wohne jetzt 22567 A NMr. S, à. Stock. Traugott Mayer. Ruwiderruſſich Nur noch Heute kommen im Laden D 3, S die Reſtbeſtände des Waarenlagers zum fabelhaft billigen Ausverkauf. Patent⸗Wäſcheknöpfe, 6 Otzd. 20 Pfg., beſponnene lein. Zwirnknöpfe, 3 Dtd. 25 Pfg., Haufzwirn, 12 Knäule 35 Pfg., beſtes Schlüfſel⸗Häkelgarn, ganz große Knäule 15 u. 20 Pfg., echt engl. 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Hof⸗ u. „ 2 Montag,„0. Vorſtellung. den 18. Febr. 1889. nbonncnent B. Er experimentirt. Scherz in 1 Akt von Heinrich Hollpein. Theodor, dramatiſcher Schriftſteller. Herr Baſſermann. Eliſe, ſeine Frau 5„Frl. Blanche. Julius, Maler 4 Herr Rodius. Der Pariſer Taugenichts. Luſtſpiel in 4 Abtheilungen, nach dem Franzöſiſchen von Töpfer. General Morin„Herr Jacobi. Eduard, ſein Sohn, Capitän Herr Rodius. Baronin von Morin, ſeine Schwägerin Frau Jacobi. Madame Meunier 2 855.Rothenberg. Louis,); Frau Rodius. Eliſe,) ihre Enkel 8 rl. Jenbach. 1 1 11 Bizot, Pfandleiher 8 Herr Bauer. Hilaire, Kammerdiener des Generals Herr Moſer. Frangois,)(Herr Schilling. Jean, Bediente des Generals(Herr Peters. Die Handlung geſchieht zu Paris, in den beiden etſten Akten in der Wohnung der Madame Meunier, in den beiden letzten im Hauſe des Generals. Zeit: ungefähr 1829. E. Anfang ½7 Uhr. Ende 9 Uhr. Kaſſeneröffn. 6 Uhr. Mittel⸗Preiſe. eeeeee Todes-Anzeige. Freunden und Bekannten die ſchmerzliche Nachricht von dem Ableben uuſerer guten Gattin, Mutter und Großmutter 26970 Magdalena Benz geb. Sperling. Um ſtille Theilnahme bitten dit ktrauernden Hinterbliebenen Heinrieh Benz nehst Familie. Die Beerdigung findet Dienſtag morgen ¼10 Uhr vom Hauſe G 4 No. 4 aus ſtatt. erreperenr General⸗Anzeiger. 19. Februar. Von dem läſtigen 7 5 8——— Bettnässen it Hehger Reignel! LAlrbeiterinnen aant unſchüdlicges Mitel chel! Meßgerel n Spe. öRosenteſc n n, und probat an Knaben und Mäd⸗ gereigeſchäft für den Verbindungskanal. chen, ſo auch an Erwachſenen jeden Alters und Geſchlechts. Anerken⸗ nungs⸗ und Empfehlungsſchreiben vieler Privaten und Erziehungs⸗ Anſtalten. Preis M..50 geg. Voreinſendung oder Nachnahme. Zu beziehen durch 26958 F. Mayrhofer, München, Kleuzeſtraße 3. Oeffentlicher Dank! Herrn F. Mayrhofer in München für die ſo ſchnelle Heilung unſ. Tochter und war das Mittel von wahrhaft überraſchendem Erfolg. Szombathely, S. Förg. 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Februar 1889 die Obligationen der 5% Anleihen vom Jahre 1876, 1879, 1886 und 1887/88 im Geſammt⸗ uen von L. 6,819,880 zur Rückzahlung per 1. April 1889, mit welchem Tage die Verzinſung ufhört. Dagegen emittirt die Königl. Portugieſiſche Regierung auf Grund Königl. Decrets vom 8. Februar 1889 eine 4½% Anleihe, beſtehend aas 420,000 Obligationen im Nominalbetrage von Rs. 90,000 oder M. 406 oder Fres, 500 ober L. 19,18 sh. Stlg. oder holl. fl. 288, die beſtimmt 5 f a, zur Rückzahlung reſp. Convertirung der gekündigten oben bezeichneten 5% Obligationen, b. 2250 Contos de Reis innere 3% Schuld aus dem Verkehr zu ziehen, 0. außerordentliche Ausgaben des Etatsjahres 1888/89 zu beſtreiten, welche durch die 4½% Anleihe von 1888 noch nicht gedeckt ſind, d. für die laut Geſetz vom 21. Juli 1887 auszuführenden Hafenbauten die erforderlichen Mittel zu beſchaffen. Den Inhabern der gekündigten Obligationen wird ein Vorzugsrecht auf den Bezug der neuen 4½% Obligationen eingeräumt. Diejenigen Inhaber, welche von dieſem Rechte Pinen Gebrauch machen, haben ihre zur Rückzahlung beſtimmten 5% Obligationen ſpäteſtens einen Monat vor dem Tage, an welchem ſie den Nominalbetrag erheben wollen, bei derjenigen Stelle ur Abſtempelung einzureichen, bei welcher ſie das Geld in Empfang jzu nehmen wünſchen. Die bligationen werden, nachdem ſie abgeſtempelt ſind, den Einreichern zurückgegeben. Die Be⸗ nennung der Zahlſtellen, welche außerhalb Portugals mit der Einlöſung der Obligationen betraut werden, wird in einer beſonderen Kundmachung erfolgen. Vom 1. Juni a. e. ab findet die Einreichung der 5⅜ Titel behufs Rückzahlung nur noch in Portugal bei den Kaſſen des Königl. Treſors ſtatt. Die neu auszugebenden 4½ 0 Obligationen tragen halbjährige, je am 1. April und 1. Oktober zahlbare Coupons, lautend auf Rs. 2,025, M. 9,18½, Fres. 11,25, L. 0,8. 11½, hfl. 5,35 ½,. Die Tilgung erfolgt zum Nominalbetrage durch halbjährige öffentliche Ziehungen, welche ſpäteſtens im Jahre 1968 endigen. Die erſte Ziehung wird am 15. September 1889 unb die erſte Rückzahlung am 1. Oetober 1889 ſtattfinden. In dieſer Ziehung wird der ganze für das Jahr 1889 zur Aamortifation be⸗ ſtimmte Betrag ausgelooſt werden. Die gezogenen Nummern werden in Portugal im Journal offleiel und in zwei Zeitungen berjenigen Städte, in welchen der Coupon der Obligationen eingelöſt wird, veröffentlicht. Von 8515 zu Zeit wird das Verzeichniß der ausgelooſten und noch nicht zur Zahlung vorgezeigten bligationen bekannt gegeben werden. Die Obligalionen können auf Namen oder auf den Inhaber geſtellt werden; ſie werden entweder in Einzel⸗Stticken oder in Collectiv⸗Stücken von 5 und 10 Obligationen beſtehen. Der Text der Obligationen wird in Portugieſiſcher, Deutſcher, Engliſcher und Franzöſiſcher Sprache abgefaßt werden. Die Zahlung der Zinſen und der zur Rückzahlung gelangenden auf Namen geſtellten Obligationen wird in Portugal, und zwar in Liſſabon und in den Hauptſtädten der Verwaltungsbezirke des Königreichs Portugal erfolgen. Die fälligen Coupons und die ausge⸗ looſten, auf Inhaber lautenden Obligationen ſind nach Wahl des Inhabers zahlbar in Aſſabon in Reis, Paris in Franes, London in.⸗Sterling, Brüſſel in Franes, Amſterdam in Gulden holl bei den von der Regierung zu bezeichnenden Stellen, und ferner in Mark D. R. W. in Berlin bei der Bank für Handel und Induſtrie, 1„ bei dem Bankhauſe Mendelsſohn Co., 17„ bei der Berliner Handels⸗Geſellſchaft, 0 bei dem Bankhauſe Robert Warſchauer& Co., „ Frankfurt ſl. M. bei dem Bankhauſe Jatob 8. H. Stern, 8 bau der Filiale der Bank für Handel und Induftie, „Darmſtadt bei der Bank für Handel und Induſtrie. Die Zahlung der Coupons in England wird lediglich gegen Vorzeigung der Stücke erfolgen. Capital und Zinſen dieſer Obligationen ſind für Gegenwart und Zukunft von allen Portu⸗ gieſiſchen Steuern und Taxen, directen oder indirecten, befreit, mit Ausnahme der Einkommen⸗ ſteuer in Portugal, welcher indeſſen ausſchließlich diejenigen Coupons unterliegen, welche in Portu⸗ gal zur Zahlung vorgezeigt werden. Für die ausgelooſten und bei den Portugiefiſchen Zahlſtellen zur Einlöſung gelangenden Stücke gilt folgende Beſtimmung: Onant aux obligations remboursables présentées au paiement en Portugal, les detenteurs dolyent avoir paye Iimpoôt sur le revenu pendant les dernieres 5 aunses; dans le cas contraire deduction du montant équivalent sers falte lors du pajement des obligations. iſſabon, im Februar 1889. Der Finanz-Minister. Marianno Cyrillo de Carvalho. Die Contrahenten obiger 4½% Anleihe ſind Seitens des Königl. Portugieſiſchen Finanz⸗ Miniſters ermächtigt, die vorbezeichneten: 420,000 Oblägationen der 4½% Porkugieſ. Staatsanleihe vom Jahre 1889 Namens der Königl. Portugieſiſchen Regierunz in Portugal, Deutſchland Frankreich Holland, Belgien und— e zu emittiren, und findet die Subſeripiion auf Grund vorſtehenden Proſpeetes und in Gemäßheit des zu dieſem Proſpecte gehörigen Anmeldungs⸗ Jormulars in Deutſchland Berlin, Fraukfurt a.., Darmſtadt, Dresdeu, im Ffebruar 1889, Bank für Handel und Industrie. Mendelssohn ck C0. Donnerſtag, den 21. Februar d. J. in den blichen Geſchäftsſtunden: in Berlin bei der Bank für Handel und industrie, „ dem ankhanſe Mendelssohn& 000., „ der Berliner Handels-Gesellschaft, „ dem Hankhanſe Robert Warschauer& Co, „„„ der Dresdner Bank, „Frankfurt a. M. bei den gaukhauſfe Jacob§. M. Stern, bri der Filiale der Bank für MHandel und Industrie, „„ Deutschen Vereinsbank, 1„„„Deutschen Effecten- und Wechsel-Bank. „ Darmstadt bei der Bank für Handel und Industrie, „ Dresden bei der Dresdner Bank 55 15 33 93 0 93 75* 75 95 unter folgenden Bedingungen ſtatt: Die Subſeription kann ſowohl erfolgen im Umtauſch gegen die per 1. April 1889 gekündigten%% Anleihen vom Jahre 1876, 1879, 1886 und 1887½8ßf, als auch gegen Baare Zahlung. I. Die Zeichnungen zum Umtauſch haben das Vorrecht auf volle Berückſichtigung vor denen gegen Baarzahlung; ſie können auch ſchon vor dem obengenannten Ter⸗ mine eingereicht werden. Die umzutauſchenden Stücke müſſen mit der Zeichnung oder inner⸗ halb 21 Tagen nach der Zeichnung, ſoweit eine von der Umtauſchſtelle zu beſtimmende Caution geſtellt wird, eingeliefert werden, wobei die einzuliefernden 5% Anleihen mit den Coupons per 1. April 1889 und folgenden verſehen ſein müſſen. Der Betrag fehlender Coupons wird in Abzug gebracht. Bei dieſem Umtauſch werden angenommen die Obligationen der Auleihe vom Jahre 1876 mit M. 404(per 500 Fros. nominal) à 100%% 0 5.. 8 23 101 55 zuzüglich 5/ Zinſen vom 1. Oktober bis 1. April er. 10. 10 zuſammen val. p. 1. die Obligationen vom Jahre 1879, 1886 und 188 M. 408(p. 500 Fres. nominal) à 100%%% ee zuzüglich 5 15 Zinſen vom 1. Oktober bis 1. April er. 5 8— 10, 20 zuſammen val. p. 1. April er. M. 419. 75 und dagegen Auf den Inhaber lautende Obligationen der neuen 4½% Anleihe mit den Eoupons per 1. Oktober 1889 und folgenden zum Courſe von 97.625% wvom Nominalbetrage de M. 406.— M. 396.36 val. 1. April er. für jede Obligation von M. 408.— nominal ausgegeben. Nach dieſer Berechnung erhält der Zeichner den durch M. 406.— theilbaren Nominalbetrag der neuen 4½„oigen Anleihe, ſowejt derſelbe durch den Anrechnungswerth der eingelieferten ge⸗ kündigten Anleihe Deckung findet, während der überſchießende Betrag der letzteren von den ſeriptions⸗Umtauſchſtellen baar beglichen wird. II. Zeichnungen gegen Baar: 1. Der Subſeriptionspreis iſt auf 97¾% vom Nominalbetrag von 406 Mk. feſtgeſetzt. Der erſte Coupon verfällt am 1. October 1889. Die laufenden Zinſen werden bet Abnahme der Interimsſcheine bis 31. März er. in Abzug gebracht, reſp. bei ſpäterer Abnahme zugeſchlagen. 2. Bei der Subſeription iſt eine Caution von 5⅝ des Nominalbetrages baar oder in der Subſeriptionsſtelle geeignet erſcheinenden Sicherheiten zu hinterlegen. 5 8. Die Berückſichtigung der einzelnen Zeichnungen unterliegt dem freien Exmeſſen der Stelle, bei welcher die Zeichnung erfolgt iſt. 4. Die Abnahme der zugetheilten Stücke in mit dem Deutſchen Reichsſtempel verſehenen Interims ⸗Scheinen, welche von den unterzeichneten Bankfirmen gemeinſchaftlich ausgeſtellt ſind, kann vom 5. März er, ab gegen Zahlung des Preiſes bewirkt werden. Die Zeichner ſind indeſſen verpflichtet: ein Drittel der zugetheilten Stücke bis ſpäteſtens 15. März er. ein Drittel„ 5 5 15. April er. ein Drittel„ 5 1 15. Mai er. abzunehmen. Beträge bis incl. 25 Obligationen ſind ungetheilt bis ſpäteſtens 15. März er. zu reguliren. 5. Der Umtauſch der Deutſchen Interims⸗Scheine in Original⸗Stücke wird gegen Einlieferung der erſteren laut beſonderer ſ. Z. zu erlaſſenden Uenen bei den Deutſchen Emiſſtons⸗ ſtellen erfolgen. 26957 Jacob F. H. Stern. Berliner Handels-Gesellschaſt. Robert Warschauer&(0. bresdner Bank. .