i eeneeneneeneren inr FFAr kũe iſte einge 1 In der ae e unter tr. 2288. Abonnement: 50 Pfg. monatlich, Bringerlohn 10 Pfg. monatlich, durch die Poſt bez. inel. Poſtauf⸗ ſchlag M..90 pro Quartal. Inſerate: Die Colonel⸗Zeile 20 Pfg. Die Reklamen⸗Zeile 60 Pfg. Einzel⸗Nummern 3 Pfg. Doppel⸗RNummern 5 Pfg. der Stadt Mannheim und Umgebung. 99. Jahrgang.) Amts⸗ und Kreisverkündigungsblatt Erſcheint täglich, auch Sonntags; jeweils Vormittags 11 Uhr. (Mannheimer Volksblatt.) ner Journal. Telegramm⸗Adreſſe: „Journal Mannheim.“ Verantwortlich: für den politiſchen u. allg. Theilt Chef⸗Redakteur Julius Katz, für den lokalen und prov. Theil: f 128 5 ür den Inſergtentheil: K. Apfel. Rotationsdruck und Verlag der Dr. H. Haas'ſchen Buch⸗ druckerei, (Das„Maunheimer Journal““ iſt Eigenthum des a Bürgerhoſpitalt.) ſämmtlich in Mannheim. Nr. 104.(Celephon⸗Ar. 218.) Auflage über 11„300 Exemplare. (Notariell beglaubigt.) 771 Rpont“ (Di„wahten“ Freunde des Atbeiters. Es iſt eine merkwürdige, aber bezeichnende That⸗ ſach e, daß gerade die Berufsopponenten zur Herſtellung geeigneter Grundlagen, auf denen das Gebäude der Alters⸗ und Invalidenverſicherung aufgebaut werden ſollte und koͤnnte, ſich nicht angeſtrengt haben. Die ewig verneinen⸗ den Geiſter haben ſtets mit kräftiger Lunge und ſtarker Feder dort eingeſetzt, wo es galt, Verwirrung zu ſchaffen, Hinderniſſe aufzuthürmen, oder aber den Nachweis zu liefern, daß die uns beſchäftigende Angelegenheit zur Be⸗ ſchlußfaſſung noch nicht reif ſei. Namentlich die dila⸗ toriſche Methode war den Herren der grundſaäͤtzlichen Oppoſition eine ſehr bequeme Handhabe, um damit das Geſetz vorerſt abzuthun und dasſelbe für die ſpätere Wahlagitation in ihrem Sinne zu verwerthen. Dieſem Beſtreben gegenüber erſcheint es denn doch am Platze, auf die Geſchichte der Alters⸗ und Invaliden⸗ verſicherung ein wenig zurückzugreifen. Bereits drei Jahre ſind nunmehr verfloſſen, ſeitdem die Anregung zur Beendigung der Sozialreform durch die Uebernahme der Alters⸗ und Invalidenverſicherung der Arbeiter gegeben wurde. Als im April 1886 der Reichstag den Geſetzentwurf betreffend die Unfall⸗ und Krankenverſicherung der in land⸗ und forſtwirthſchaft⸗ lichen Betrieben beſchäftigten Perſonen beendet hatte, wurde ſofort die Frage erörtert, daß es ſich nun darum handeln werde, die Altersverſicherung in Angriff zu nehmen, mit welcher man dann an einem bedeutſamen Abſchnitte der ſozialen Reformen angelangt ſein wuͤrde. Fürſt Bismarck hatte damals ſchon zu wiederholten Malen daran erinnert, daß angeſichts der europäiſchen Arbeiterverhältniſſe Eile notthue; nicht um unſere deutſche Arbeiterbevölkerung handele es ſich, welche angeſichts des eigenen geſunden Sinnes vielleicht nicht den hervorragendſten Grund zur Beunruhigung böte; aber dicht an der Grenze unſeres Vaterlandes träten die Leidenſchaften oft ſehr beunruhigend und erſchütternd hervor, Vorſicht ſei geboten und die Pflicht vorhanden, die arbeitende Bevölkerung alsbald in eine Lage zu bringen, welche ſie mit den übrigen Geſellſchaftsklaſſen auszuſöhnen geeignet ſei. Dem„freiſinnigen“ Abgeordneten Barth gegenüber, der die Bemerkung hatte fallen laſſen, die Maſſen ſtünden dem„ſozialen Reformwerke kalt und ohne Verſtändniß“ gegenüber, antwortete Staatsſekretär Boetticher:„Wenn Dr. Barth den Weg, auf dem dem Arbeiter geholfen wer⸗ den ſolle, nicht für zweckmäßig erachte, ſo wür de er die Pflicht haben einen anderen Weg zu bezeichnen und es zu ſagen, wie denn nun nach ſeiner Meinung die ſozialreformatoriſche Geſetzgebung aufgebaut werden ſolle.“ Eben um die Feſtſtellung der poſttiven Seite der Wohlfahrts⸗Beſtrebungen handelt es ſich ja auch noch heute; die Herren der Oppoſition lehnten und lehnen noch die Mitarbeit an dieſem Werke ab in der richtigen Erwägung, daß unter politiſchen und ökonomiſchen Par⸗ teien die Einigkeit viel leichter durch Negation beſtehender Zuſtände, als durch Aufſtellung poſitiver Ziele zu er⸗ reichen iſt. Dabei tritt die geradezu widerwärtige Agi⸗ tation in dem Sinne auf, daß es der Reichsregierung und den herrſchenden Klaſſen in Deutſchland an dem guten Willen fehle, Ernſthaftes zur Hebung der Lage der Arbeiterbevölkerung zu thun. Wo im Deutſchen Reiche, ſo fragen wir, hat man ſich ernſthaft bemüht, im Sinne der vom Kaiſer Wil⸗ helm I. in der Botſchaft vom 17. November 1881 bethätigten Fürſorge für die Bedrängten, Poſitives zu ſchaffen durch die Anfrichtung monumentaler Friedens⸗ werke der Sozialreform? Nächſt unſerer Reichsregierung und den zur Mitwirung an dem großen Werke ſtets bereiten gemäßigt⸗liberalen Parteien gebührt die Palme gerade denjenigen Theilen der Bevölkerung, welche den Arbeitern gegenüber als die herrſchenden angegeben werden: den Induſtriellen. Die Wortführer der Sozialdemokratie aber und in Gemeinſchaft mit ihnen die Rechthaber der„freiſinnigen“ Partei bieten den Arbeitern Steine ſtatt des Brodes; ſie glauben die arbeitenden Klaſſen durch ſchöne Redensarten über den Kampf um's Daſein hinwegtäuſchen zu können und wenn es gilt im Intereſſe der Arbeiter Poſitives zu ſchaffen, da verſtecken ſie ſich hinter ihren Prinzipien. Und dieſe Politiker nennen ſich ie„wahren“ Freun de des Arbeiters! Seleſeuſtt und verkreiteiſte Zeiinng in ——— Politiſche Ueberſicht. =Maunheim, 14. April, Vorm. Nach einer unſer geſtriges Telegramm ergänzenden Reuter'ſchen Meldung aus Sydney iſt die deutſche Kreuzercorvette„Olga“ dortſelbſt eingetroffen, um die erlittenen Beſchädigungen ausbeſſern zu laſſen. Der Commandant, zwei Offtziere und dreißig Mann des ge⸗ ſtrandeten„Adler“, ſowie die überlebenden Offtziere des „Eber“ ſind an Bord des norddeutſchen Lloyddampfers „Lübeck“ ebenda angekommen und reiſen am 24. April an Bord des Reichspoſtdampfers„Habsburg“ nach Deutſch⸗ land zurück. Ein Wachtkommando von 100 Mann iſt in Apia zurückgeblieben, um die deutſchen Intereſſen zu ſchützen. Die Streitigkeiten unter den Eingeborenen haben zur Zeit aufgehört. Matgafa hat den größten Theil ſeiner Leute entlaſſen. Der Anklageſtoff, den der franzöſiſchſe Oberſtaatsanwalt in der Kanzlei des Senatsgerichtshofes gegen Boulanger niederlegte, umfaßt 18 umfang⸗ reiche Mappen mit vielen Depeſchenabſchriften und Ueber⸗ tragungen von Depeſchen in Geheimſchrift, die General Boulanger zur Zeit, als er Corpscommandeur in Cler⸗ mont⸗Ferrand war, abſchickte. Der Neunerausſchuß triit um 4 Uhr zuſammen. Die nächſte Geſammtſitzung des Gerichtshofes wird erſt nach Beendigung des Verfahrens vor dem Ausſchuſſe ſtattfinden. Die vereinigte Rechte der Kammer hat in einer geſtern Nachmittag berufenen Verſammlung einen aus den Deputirten Mackau, Piou und Caſſagnac beſtehenden Ausſchuß beauftragt, einen Aufruf zu entwerfen, in dem gegen die Einberufung des Senatsgerichtshofes Einſpruch erhoben werden ſoll. Nachrichten aus Brüſſel zufolge ziehen der Deputirte Turquet und der Senator Naquet vor, bis auf weiteres dort zu bleiben. Die Pariſer Zeitungen verſichern, auch Laguerre werde ſeinen Freunden ins Ausland folgen. Die heftigſten Ausfälle der boulan⸗ giſtiſchen Preſſe gegen den Senatsgerichtshof ſcheinen in Frankreich uur dazu zu dienen, die Beſorgniß der Partei⸗ führer zu verdecken, zumal die öffentliche Meinung dort den„grauſamen“ Verfolgern vollſtändig ruhig, faſt gleich⸗ giltig zuſteht. Der ruſſiſche„Regierungsanzeiger“ veröffentlicht die bekannte franzöſiſche aktenmäßige Darſtellung in der Aſchinow⸗Angelegenheit und begleitet dieſelbe mit einem Auszug aus dem Bericht des ruſſiſchen Vice⸗ conſuls Iwanow, der in derſelben Angelegenheit nach Suez geſandt worden war. Der ruſſtſche Bericht ver⸗ zeichnet die Ausſagen des franzöſiſchen Admirals Olry und des Capitäns Veron vom„Primanguet,“ ſowie des Prieſters Paiſez und Aſchinow's, welche behaupten, daß die Beſchießung unerwartet gekommen und daß das durch die Ruſſen beſetzte Gelände nicht Eigenthum der Fran⸗ zoſen ſei. Aſchinow verſicherte auch, die Franzoſen hätten ihm 45,000 Rubel entwandt. Der„Regierungsanzeiger“ enthält ſich jeglicher eigenen Bemerkung.— Einem katſer⸗ lichen Ukas zufolge werden die Etats ſämmtlicher aus 6 Schwadronen beſtehenden Cavallerie⸗Regimenter um je einen Cornet verkürzt. Dieſen Regimentern wird je ein jüngerer Stabsofftzier zugegeben; ebenſo erhalten einen ſolchen die in 6 Sotnien(Schwadronen) formirten Regi⸗ menter der Koſakenheere von Orenburg, Sibirien, vom Ural und von Transbaikalien. Der ruſſiſche Staatsrath Perſiani, welcher bisher Miniſterreſident in Belg rad war, überreichte geſtern Vormittag ſein Beglaubigungsſchreiben als Ge⸗ fandter und hob bei der Ileberreichung hervor: Durch die Rangbeförderung habe der Kaiſer von Rußland ſeine Sympathie für den König und die Regentſchaft bewieſen. Der Regent Riſtitſch betonte in ſeiner Erwiderung, Regentſchaft und Regierung würden bemüht ſein, die freundſchaftlichen Bande zwiſchen dem ruſſiſchen und ſerbiſchen Volke innig zu geſtalten.— In ſeinem Ant⸗ wortſchreiben auf die Anzeige der Thronbeſteigung des Königs Alexander ſpricht der Fürſt von Montene⸗ gro ſeine Wünſche für die Fortdauer der freundſchaft⸗ lichen Beziehungen und für das Wohlergehen Serbiens und ſeiner Dynaſtie aus. Aus Sofia wird berichtet, Fürſt Ferdinand werde ſeine Reiſe nach dem Norden von Bulgarien am 18. April antreten, ſich zunächſt nach Tirnowa begeben und dort die Oſterfeiertage zubringen. Wie das Reuter'ſche Bureau aus Sanſibar mit⸗ theilt, beſtätigt eine von engliſchen Miſſionaren einge⸗ gangene Depeſche die Nachricht, daß engliſche Miſ⸗ Wonnheim und Umgebung. Montag, 15. April 1889. ſionare aus dem Innern in Bagamoyo eingetroffen ſeien. Dieſelben berichten, Buſchiri, der Führer der Aufſtändiſchen, ſtehe mit dem deutſchen Reichskommiſſär, Hauptmann Wißmann, in Friedensunterhandlungen. * Gine hiſtoriſche Grinnerung. In Nr. 83 ſchreibt die Berliner„Germania“ unter anderen ſpitzen Bemerkungen gegen den bayriſchen Staats⸗ miniſter Herrn v. Lutz Folgendes: er ſei förmlich los⸗ gefahren, als der ſelige„Biſchof v. Ketteler einmal bei einer außerordentlichen Feier auf Wunſch von katholiſcher Seite eine Predigt hielt.“ Die„Germania“ meint da⸗ mit den auch im biſchöflichen Memorandum erwähnten Fall von Oggersheim im Jahre 1875. Die Sache ver⸗ hielt ſich folgendermaßen: Anläßlich der 100jährigen Jubelfeier der Wallfahrtskirche zu Oggersheim in der Rheinpfalz verweigerte die Regierung dem Mainzer Biſchof v. Ketteler ausdrücklich die Erlaubniß zur Abhaltung der Feſtpredigt. Herr v. Ketteler und der Diöeeſan⸗Biſchof Haneberg wandten ſich daher in einer Eingabe an den König Ludwig II. ſelbſt, um die Erlaubniß zu erwirken, warteten aber die Antwort des Königs gar nicht ab. Biſchof v. Ketteler hielt die Fehprenge im Einverſtändniß mit dem Biſchof Haneberg. Auf die Nachricht von dieſer Eigenmächtigkeit der beiden Biſchöfe richtete der König zwei Handſchreiben an den Miniſter von Lutz, von denen das eine dem „ernſten Befremden“ Ausdruck gibt, daß„Biſchof Haneberg bei dieſem rein bayeriſchen Kirchenfeſt in ſo erregter Zeit einem mit den bayeriſchen Verhältniſſen wenig bekannten und an dem Streite der Par⸗ teien in hervorragender Weiſe betheiligten Kanzelredner einer fremden Diözeſe die Predigt üder⸗ laſſen habe“; das andere mit Beziehung auf die That⸗ ſache, daß Biſchof Haneberg unter Uebernahme der Ver⸗ antwortung das Auftreten des Biſchofs Ketteler von Mainz als Prediger zugelaffen, ſich dahin äußert:„Seine Majeſtät erblicke in dieſem Vorgehen des Biſchofs von Haneberg eine mit der von ihm beſchworenen Pflicht des Gehorſams in ſchroffem Wider⸗ ſpruch ſtehende Haltung, während die Theilnahme des Biſchofs Ketteler an dieſer Handlungsweiſe eine ſchwere Verletzung jener Rückſichten enthalte, welche ihm das Verweilen im Lande Sr. Maßeſtät auferlege.“ Aniehoſen und ſo weiter. Berlin, 13. April. Die Nachricht, daß die zu Hofe befohlenen Perſonen vom Fivil“ künftig in Kniehoſen, ſchwarzſeidenen Strümpfen und flachen glanzledernen Schuhen erſcheinen hätten. welche ſetzt in den deutſchen, franzöſiſchen und engliſchen Blättern herumſpukt, iſt bisher ohne Beſtätigung geblieben. Nicht unintereffant iſt eine Darſtellung, welche die„Freiſin⸗ nige Zeitung“ über das Hofkleid gibt. Sie ſei deßhalb auch hier abgedruckt: 5 5 Am preußiſchen Hofe iſt das Hofkleid niemals offtziell abgeſchafft worden, alſo de jure noch in Geltung. De kacte war es freilich ſchon lange abgeſchafft, Die älteſten Leute im Reichstag und Landtag wiſſen ſich nicht zu erinnern, jemals ein Mitglied der Volksvertretung in Kniehoſen, ſchwarz⸗ ſeidenen Strümpfen, Schnallſchuhen, Degen und Federhut geſehen zu haben. Nachforſchungen in den Akten des Abge⸗ ordnetenhauſes haben indeß intereſſante Ergebniſſe geliefert über einen Verſuch, das vorgeſchriebene Hofkleid anzubefehlen. Unter dem 22. Januar 1862 theilte der Miniſter des Innern dem Präſidenten des Abgeordnetenhauſes, Oberbürgermeſſter Grabow von Prenzlau, ein Schreiben des Hofmarſchalls, Grafen Pückler, folgenden Inhalts mit: Ew. Excellenz ſoll ich auf Allerhöchſten Befehl Sr— Majeſtät des Königs benachrichtigen, daß Seine will, daß Hoffeſten(alſo morgen) der Präſident des Abge⸗ ordnetenhauſes, wenn er eine Uniform nicht hat, und die Oberbürgermeiſter der Provinzialhauptſtädte im Hofkleid mit Degen und dreieckigem Hut erſcheinen, wie ſchon Ober⸗ bürgermeiſter Krausnick(der damalige Oberbürgermeiſter von Berlin) erſcheint und würde Ew. Excellenz die weitere Verfügung möͤglichſt balo treffen. Präſident Grabow theilte dieſe ihm durch den Miniſter des Innern übermittelte Verfügung den beiden Vicepräſiden⸗ ten und ſechs Abgeordneten zur Kenntnißnahme mit, welche zugleich Bürgermeiſter von Provinzialhauptſtädten waren. Leider aber wurde Präſident Grabow von einer„ſtarken Grippe“ befallen und konnte deshalb dem Hoffeſt nicht bei⸗ wohnen. Darauf erhielt derſelbe unmittelbar vom Oberhof⸗ 5 98 7 Grafen Pückler, am 7. Februar 1862 folgen⸗ es Reſeript: „Ew. Hochwohlgeboren ſoll ich auf Allerhöchſten Befehl mittheilen, daß Se. Majeſtät der König bedauert, geſtern Abend nicht mit Ew. Hochwohlgeboren ſprechen zu können. da Sie wahrſcheinlich ſich in einem entfernten Zimmer vom weißen Saal aufhielten.“ „Gleich darauf findet ſich in den Akten ein Schreiben des Miniſters des Innern, datirt vom 17. Jebruar 1862, worin derſelbe mittheilt, daß in Veranlaſſung von Bedenken, weſche gegen die mitgetheilte neue Kleiderordnung erhoben worden — Seneral⸗Anzeiger. TD. 2rprtt. 2. Selte. des Königs Entſchließungen gefaßt wären. ie geäußerten Bedenken ſelbſt enthalten die Akten gegen beſtätigt eine Mittheilung des Oberhofmar⸗ frühere Anordnung nochmals. 1 chfolger Grabows im Präſidium war Herr v. 7 orckenbeck, damals Rechtsanwalt in Mohrungen, alſo guch ein uniformloſer Präſident. Forckenbeck iſt bei Hofe ſtets im einfachen ſchwarzen Anzug erſchienen, gleich allen anderen Abgeordneten, welche keine Uniform tragen. Die Akten über parlamentariſche Kleiderordnung enthalten aus der nachfolgenden Zeit weiter keine Mittheilung als eine Be⸗ kanntmachung des Herrn von Albedyll vom 6. Februar 1875, wonach der Kaiſer und König wünſche,„daß bei allen hier ſtattfindenden Feſtlichkeiten, wo Allerhöchſt Ihre Anweſenheit in Ausſicht ſteht, die theilnehmenden Offtziere der Reſerve und Landwehr in Uniform erſcheinen ſollen. Das Gewohnheitsrecht aus den letzten Jahrzehnten iſt dann ſelbſt in dem 1877 erſchienenen Ceremonfalbuch für den königlich preußiſchen Hof wie folgt anerkannt worden: „In neuerer Zeit iſt es den Mitgliedern des Herren⸗ hauſes und Abgeordnetenhauſes geſtattet worden, in ſchwarzem Frack, ſchwarzen Pantalons, weißer Weſte, weißer Cravatte, weißen oder paillegelben Handſchuhen und ſchwarzem runden Hut zu Hofe zu kommen.“ Das Ceremonialbuch ſelbſt bemerkt, daß überhaupt das Hofkleid nur noch in ſchwarzer Farbe in denjenigen Amts⸗ trachten getragen werde, welche dergleichen erheiſchen, wie z. B. die Amtstracht des rector magnificus. SAtudienreiſecheidelberger Profeſſoren und Studenten in Italien. (Driginalbericht des„General-Anzeigers.“) 15 Neapel, 28. März 1889. . Nach Tiſch beſichtigten wir die Gläſer, die Bronce⸗ geräthe und die Schmuckgegenſtände aus Herculanum und Pompeji. Mit wachſendem Staunen erkannten wir da, wie weit es die Alten in Allem gebracht, daß, wenn man von Dampfmaſchinen und Elektricität, von Rauch⸗ und Schnupf⸗ tabak und Kaffee abſieht, die Alten ſchon alles hatten, was wir zum Leben brauchen, nur ſchöner. Abbildungen, wie ſie in den Lehrbüchern ſind, und Photographien geben eine 0 ungenügende Vorſtellung. Die Maſſe gehört auch zur Wirk⸗ ung.— Herr Baumeiſter Jakobi gab uns aus ſeinen Erfahr⸗ ungen in der Technik der Alten ſehr werthvolle Erläuter⸗ ungen. Am Abend beſuchten wir den Bazar, welcher zum Beſten des internationalen Spitals von der hieſigen Fremdenkolonie verauſtaltet wurde. Wir hatten ſchon durch Herrn Profeſſor v. Duha von dieſer Veranſtaltung gehört und wußten, daß man auf unſer Erſcheinen rechnete. Wir fühlten uns um ſo mehr verpflichtet, als wir wußten, daß Damen unſerer Be⸗ kanntſchaft beim Verkauf, beſonders beim Bierausſchank, be⸗ theiligt waren. Der Bazar' war in den ſchönen Räumen des„Muſeums,“ des Clubhauſes der deutſchredenden Fremdenkolonie, einge⸗ richtet. Beim Eintritt überraſchte uns ein feenhaftes, unter ſtarker elektriſcher Beleuchtung wirklich blendendes Bild. Im Hauptſaal waren allerlei Buden, mit Muſſelin⸗Ueberdachung, nach der Farbenfolge des Regenbogens angeordnet, und in jeder Bude ſtanden als Verkäuferinnen ſchöne junge Damen, Deutſche, Engländerinnen, Italienerinnen, wohl auch einzelne andere, in außerwählten Coſtümen, welche die gleichen Farben, nur meiſt in ſatteren Tönen, an Mützen oder Hüten oder Baretten, an Miedern, Schürzen und Kleidern zur Schau trugen. Dem deutſchen Club ſind wir auch ſonſt zu Dank verpflichtet, er hat uns eingeladen, ſein Muſeum zu jeder Zeit zu beſuchen, da zu Nacht zu eſſen, zu leſen und zu kegeln, wie wir Luſt haben. Um 4 Uhr Nachmittags hatte ſich am Ausgang des 1 5 s eine Studentendeputation von der hieſigen Univer⸗ tät unter Führung des Herrn Profeſſor Kerbaker einge⸗ funden, welche ſich uns als Führer und Geſellſchafter in freundlichſter Weiſe zur Verfügung ſtellten. In dem weltberühmten Carlo⸗Theater hatte uns der Sindako(Oberbürgermeiſter) der Stadt im Namen des Munieipio(Gemeinderath oder Stadtrath) zwei große Logen im dritten Rang zur Verfügung geſtellt, und, wenn ich nicht irre, dem Studenten⸗Comits eine dritte. Die Logen ſind ſo groß, daß wir ſammt unſern Commilitonen aus Neapel be⸗ quem darin Platz fanden.„Gegeben wurde bei aufgehobenem Abonnement und faſt völlig ausverkauftem Hauſe„Otello“, Muſik von Verdi, Text von Boito. Auf Anſuchen einiger Reiſegenoſſen hatte Herr Profeſſor von Duhn den Herrn Kerbaker, Profeſſor der ver⸗ gleichenden Sprachwiſſenſchaft an der Univerſität in Neapel und gleichzeitig Schulinſpektor der Mittelſchulen der Provinz, gebeten, uns den Beſuch einiger Unterrichtsſtunden an einem Gymnaſium der dd Stadt Italiens zu ermöglichen. Herr Prof. Kerbaker hatte ſich ſehr gerne dazu bereit erklärt und als das beſte der neapolitaniſchen ittelſchulen das Lloso-ginnasio Vittorio Emmanuele empfohlen. Samſtag Vor⸗ mittag um 8 Uhr fanden ſich 6 von uns am Fuß des Dante⸗ Denkmals vor dem Gebäude, das früher den Jeſuiten gehört hatte, ein, und wurden von Herrn Prof. Nerbaker zunächſt dem Direktor der Anſtalt, Cavaliere Pucci, vorgeſtellt. Dieſer gab zuerſt einige Aufſchlüſſe über das Weſen der An⸗ ſtalt, die etwa 500 Schüler, zu zwei Drittheilen Externe, Interne zählt. Sie hat 8 Jahreskurſe, von denen die fünf unteren Gymnaſium, die drei oberen Lyeeum heißen. Unſerm Wunſch entſprechend theilten wir uns in Gruppen von je 2, und beſuchten verſchiedene Klaſſen, untere, mittlere und obere, mit einem Wechſel der Klaſſe um 9 Uhr, ſo daß wir im ganzen mit 6 verſchiedenen Klaſſen, jeder von uns mit zweien bekannt wurden. Die äußeren Einrichtungen der Schule, Klaſſenzimmer, Bänke, Empfangsſaal der Eltern, Turnhalle, Turnplatz, Speiſeſaal und Schlafzimmer der Convietſchüler, Dienerſchaft und Hausordnung machten einen vortrefflichen Eindruck. Auch die Klaſſenbücher, Stundenplan, Hefte boten viel Lehrreiches. Dagegen ſchien uns die Unterrichtsmethode recht veraltet und unpraktiſch zu ſein, und wir wunderten uns nur, daß trotzdem die Schüler ſo flott auftraten und theilweiſe ſo ge⸗ wandt überſetzten. Die Einzelheiten ſind nur für Fachleute intereſſant. Merkwürdig war auch, daß die lateiniſche und griechiſche Grammatik nur in Ueberſetzungen unſerer deutſchen von Ellendt. Seyffert und von Curtius beſtanden, und daß Ilias in der Dindorf ſchen, Horaz in der Lucian Müller'ſchen Aus⸗ gabe geleſen wurde. Der Direktor oder, wie er hier heißt, Präſes, die Lehrer und die Schüler zeigten ſich außerordent⸗ lich entgegenkommend; nicht genug damit, daß ſie uns ein möglichſt vollſtändiges Bild ihres Könnens und ihrer Art zu arbeiten, ſowie der Einrichtungen der Schule gaben, er⸗ hielten wir am andern Tage ſogar noch eine ziemlich voll⸗ ſtändige Sammlung der eingeführten Schulbücher zum Ge⸗ enk und man lud uns ein, den Beſuch in möglichſt großer Anzahl zu wiederholen. Beſonderer Dank gebührt noch dem Herrn Prof. di Martino von der Uuiverſität, der mit ſeiner Gewandtheit in der deutſchen Sprache uns als Vermittler mit den italieniſchen Kollegen große Dienſte leiſtete. Leider gaben die Zeitungen unſere anerkennenden Aeußerungen in übertriebener Weiſe wieder, als hätten wir die Ergebniſſe der italieniſchen Unterrichtsmethode über die deutſchen geſtellt, was uns natürlich ſehr ferne lag. Empfang in der Univerſitit. Die Univerſität Neapel wollte hinter der Univerſität Rom micht zurückſtehen, als die Zeitungen die Nachricht von dem Feſte brachten, das man uns in Rom bereitet. Darum hatte ſich ein Comits gebildet, welches zuerſt Herrn Prof. v. Duhn in ſeiner Wohnung beſuchte und dann am zweiten Tage unſeres Aufenthaltes in Neapel, nach dem Verlaſſen des Muſeums uns begrüßte. Die Herren dieſes Comite's ſind zum Theil der deutſchen Sprache mächtig; auch die techniſche Hochſchule iſt darin vertreten. Sie ſtellten ſich uns mit italieniſcher Liebenswürdigkeit als Führer und Geſellſchafter zur Verfügung und haben uns wirklich ſchon rechte Freund⸗ ſchaftsdienſte erwieſen. 5 Samſtag Nachmittag um 2 Uhr veranſtaltete die Uni⸗ verſität eine Feier in der Form eines archäologiſchen Vor⸗ trags des Herrn Profeſſor de Petra in der Aula des Univerſitätsgebaudes. 5 Aber wie in Rom, ſo gewann auch hier die Vorleſung den Charakter einer bedeutungsvollen Demonſtration. Als wir vor dem Univerſitätsgebäude ankamen, wurden wir von vielen Hunderten von Studenten mit Klatſchen und Evviva⸗Rufen begrüßt. Aehnlich ging es in der Aula weiter; nur war der Lärm bier um ſo größer, da die Univerſität zwiſchen 4 und 5000 Studenten zählt, während Rom deren nur 1300 hat. „Nur mit Mühe erreichten wir die für uns reſervirten Plätze um den Katheder; die vorher gezogenen Schranken waren durchbrochen worden, die geräumige Rednerbühne ſelbſt nebſt ihren Treppenaufgängen war von der ſtudiren⸗ den Jugend beſetzt. Der Redeakt hatte einen weit ſtürmiſcheren Charakter als in Rom, denn hier ſpielt die Politik, der Kampf gegen die radikalen und ſozialiſtiſchen Elemente der Bevölkerung, wie gegen die Kirche eine viel größere Rolle als in der Stadt der ſieben Hügel. Zuerſt ſprach ein Herr stul. Penneſi im Namen der Studentenſchaft, dann Herr stud. Fonio im Namen der Ingenieurſchule, Beide uns ſchon als Mitglieder des Be⸗ grüßungs⸗Comite's bekannt, der erſtere italieniſch, der zweite deutſch. Dann hielt Herr Prof de Petra einen Vortrag über die Entſtehung und die Bedeutung des Muſeums in Neapel, theilweiſe in der Abſicht, die wiſſenſchaftlichen An⸗ ſprüchen nicht völlig genügende Anordnung dieſer Sammlung zu entſchuldigen. Zum Schluß feierte er Herrn Hofrath Zangemeiſter. Dabei paſſirte ihm das Mißgeſchick, daß er denſelben als anweſend betrachtete, obgleich er, um ſeinen Kehlkopfkatarrh zu heilen, ſchon in Pompeji weilte. Die Studentenſchaft klatſchte Beifall und verlangte den Gefeierten zu ſehen. Der Lärm war ſo frenetiſch, daß Prof. de Petra auf eine Fortſetzung ſeiner Rede verzichten e Wort an Herrn Prof. von Duhn abtreten mußte. Dieſer wurde mit außerordentlichem Beifall begrüßt; ſeine vortreffliche Rede, welche den Dank für den enthuſiaſti⸗ ſchen Empfang zum Gegenſtand hatte, fiel auf den frucht⸗ barſten Boden. Nach ihm beſtieg noch ein italieniſcher Student, dann einer von unſern Studenten, der ein Hoch auf die neapoli⸗ taniſche Studentenſchaft brachte, und endlich noch ein Neapo⸗ litaner die Rednerbühne. Damit ſchloß die ſtürmiſche Feier. Wir begaben uns darauf noch mit dem Feſtcomité in das Rektoratszimmer, wo uns der Herr Rektor, unterſtützt von einigen Profeſſoren und den Studenten des Comite's, feſtlich 5 Auch hier wurden freundliche Trinkſprüche aus⸗ getauſcht. Als 1 der Schwarm verlaufen hatte, rettete ſich die Mehrzahl von uns mit einigen unſerer neapolitaniſchen Commilitonen auf zwei Barken, um eine Fahrt auf den Golf zu unternehmen. Die Studenten erfreuten uns durch den Geſang einiger neapolitaniſcher Volkslieder. Erſt mit Sonnen⸗ untergang kehrten wir zum Feſtland zurück. Aus Stadt und Land. *Maunhbeim, 14. April 1889. Perſonalnachrichten. Miniſterium des Innern. Ernannt: Gefreite Alfred Schmalz von Baden zum Schutzmann beim Amt Freiburg. Miniſterinm der Juſtiz, des Kultus und Unterrichts. Enthoben wurde: ſeines Dienſtes auf Anſuchen Ver⸗ waltungsaſſiſtent Franz Fieger bei Gr. Landesgefängniß⸗ verwaltung Freiburg.— Ernannt wurde: Gendarm Kaſpar Graf in Großrinderfeld zum Hilfsgefangenwärter beim Amtsgericht Pforzheim.— Verſetzt wurde: Aufſeher Adolf Jinnemann am Amtsgefängniſſe Mannheim als zweiter Aufſeher an das Kreis⸗ und Amtsgefängniß Offenburg. Schulweſen. A. Mittel⸗ und Lehrer⸗ bild ungsanſtalten ꝛc. Verſetzt: Mang. Adolf, Reallehrer an der Höberen Mädchenſchule in Baden, in gleicher Eigenſchaft an die Real⸗ ſchule in Heidelberg. B. Volksſchulen. Verſetzungen und Ernennungen: Bader, Julius, Unter⸗ lehrer in Linz, als Unterlehrer nach Steißlingen. Bau⸗ knecht, Fridolin, Unterlehrer in Billigheim, wird Haupt⸗ lehrer in Rudenberg. Dam m, Auguſtin, Schulverwalter in Eiſenbach, wird Hauptlehrer daſelbſt. Deckert, Philipp, Hauptlehrer in Eſchelbach, wird Hauptlehrer in Büchenau. Erhardt, Johann Jakob als Schulverwalter nach Gondels⸗ heim. Finns, Joſef, Hilfslehrer in Konſtanz, wird Schul⸗ verwalter daſelbſt. Fröhle, Dominikus, Hilfslehrer in St. Georgen, Amts Freiburg, wird Schulverwalter Grießer, Joſef, Hauptlehrer in Bargen, wird Hauptlehrer in Büßlingen. rimm, Julius, Unterlehrer in Unter⸗ ſimonswald, als Unterlehrer nach Linz. Groß, Karl, Schul⸗ verwalter in Löffingen, wird Hauptlehrer in Hüfingen. Her m, Sophie, Unterlehrerin in St. Georgen, Amts Villingen, wird Hauptlehrerin in Offenburg. Henglein, Johann Martin, Schulverwalter in Sttlingen, als Schulverwalter nach Menzin⸗ gen. Hornung, Sigmund, Hauptlehrer in Bermersbach, wird Hauptlehrer in Greffern. Krakert, Franziska, Schulkan⸗ didatin als Unterlehrerin nach Erfingen. Kühn, Karl Wil⸗ helm, Schulverwalter in Dietenhan, als Hilfslehrer nach Wallſtadt. Meinzer, Theodor, Schulverwalter in Eggenſtein, als Unterlehrer nach Knielingen. Merk, Johann, Unterlehrer in Volkertshauſen, als Unter⸗ lehrer nach Ueberlingen a. S. Meyer, Friedrich, Schul⸗ verwalter in Waſenweiler, wird Unterlehrer in Umkirch. Mutter, Eduard, Unterlehrer in Umkirch, als Schulver⸗ walter nach Waltershofen. Oeß. Guſtav, Hauptlehrer in Lehengericht, wird Hauptlehrer in Eggenſtein. Paul, Ernſt. Schulverwalter in Kürnberg, wird Hauptlehrer daſelbſt. Röder, Wilhelm Rochus, Schulverwalter in Waldprechtsweier, wird Hauptlehrer daſelbſt. Ruthardt, Karl Oskar, Schulverwalter in Auerbach, Amts Durbach. als Unterlehrer nach Rintheim. Sambel, Johann Wilh., Schulverwalter in Vockenroth, als Unterlehrer nach Korb. Seith, Karl', Unterlebrer in Fahrnau als Unterlehrer nach Hochſtetten. Schmitt, Heinrich, Unterlehrer in Bruchſal, wird Hauptlehrer in Marzell. Schmitt, Phil, Hauptlehrer in Menzingen, wird Hauptlehrer in Wiesloch. Sutter, Leopold, Hauptlebrer in Oberſchopfheim, wird Hauptlehrer in Ichenheim. Thee, Florian, Schulverwalter in Mörſchenhardt, wird Hauptlehrer in katholiſch Tennen⸗ bronn. Vefter, Ronrad, Unferlehrer in Heberlingen, als Schulverwalter nach Schwenningen. Vögtle, Friedrich, Schulverwalter in Raſt, als Schulverwalter nach Heudorf, Amts Stockach. Will, Karl, Hauptlehrer in Freudenberg, wird Hauptlehrer in Kirrlach. Wißler, Johann Baptiſt, Hauptlehrer in Weisweil, Amts Waldshut, wird Hauptlehrer in Engen. Ziegler, Leopold, Hauptlehrer in Oberndorf, wird Hauptlehrer in Oensbach. Zinlling, Ludwig, Hilfs⸗ lehrer in Eggenſtein, als Unterlehrer nach Würm. Zoll, Anna Karolina, Unterlehrerin in Rintheim, als Unterlehrerin nach Pforzheim. (Finanzminiſterium.) Steuerverwaltung. Steueraufſeher Joſef Zoller in Mannheim wurde auf ſein Anſuchen wegen leidender Geſundheit in den Ruheſtand verſetzt und Feldwebel Engelbert Schneider im 6. bad. Infanterie⸗Regiment Nr. 114 in Konſtanz zum Steuerauf⸗ ſeher ernannt und nach Freiburg ſtationirt. Zollverwaltung. Verſetzt: Grenzaufſeher Joſ. Bauer in Riedern (Hauptſteueramtsbezirk Stühlingen) nach Oberſäckingen.— Entlaſſen: Grenzaufſeher Joſ. Frey in Haltingen(auf An⸗ ſuchen). Domänen⸗Direktion. Ernannt: Forſtpraktikant Otto Autenrieth in Karls⸗ ruhe zum Gehilfen der Bezirksforſtei Ottenhöfen. Jorſtprak⸗ tikant Philipp in St. Leon zum Gehilfen beim diesſeitigen Bureau für forſtliches Verſuchsweſen. Forſtpraktikant Feiſt in Meßkirch zum Gehilfen beim diesſeitigen Bureau für Forſteinrichtung. Großh. Gendarmerie⸗Korps. Verſetzt wurden: die Gendarmen Friedrich Blum von Ettlingen nach Forbach, Johann Adam Frank von Farls⸗ ruhe nach Ettlingen, Heinrich Birneſſer von St. Blaſien nach Thiengen, Bernhard Eckſtein von Konſtanz nach En⸗ ger Philipp Rebholz von Wyhlen nach Lahr, Gottfried ehm von Schönau nach Wyhlen und Jakob Pfaff von Kehl nach Schönau. »Ordensauszeichnungen. Der Großherzog hat ſich gnädigſt bewogen gefunden dem Generalſekretär des Bochumer Vereins für Bergbau und Gußſtahlfabrikation Friedrich Baare in Bochum das Ritterkreuz 1. Klaſſe und dem Dr. W. Baare daſelbſt das Ritterkreuz 2. Klaſſe ihres Ordeus vom Zähringer Löwen, dem 117 8 chen Ho jäger Karl Robert Borgwardt in Berlin die ſilberne Verdienſtmedaille zu verleihen. Erlaubniß zur Annahme fremder Orden. Der Großherzog hat dem Kammerherrn und Archipdirektor Dr. von Wech die nachgeſuchte Exlaubniß zur Unnahme und zum Tragen des ihm von dem Deutſchen Kaiſer, König von Preußen, verliehenen K. Preuß. Kronenordens II. Klaſſe, ſowie dem Großherzoglichen Archivrath Dr. Schulte die gleiche Erlaubniß bezüglich des K Preuß, Nothen Adler⸗ Ordens IV. Klaſſe zu ertheilen geruht. *Militäriſches. Durch Allerhöchſte Kabinets Ordre vom 8. d. M. iſt Folgendes beſtimmt: 1. Bad. Leib⸗Gren.⸗ Reg. Nr. 109: v. Oidtman, Oberſt und Kommandeur, unter Stellung a la suite des Regiments, mit der Führung der 30. Infantierie⸗Brigade—, v. d. Mülbe, Oberſtliente⸗ uant und etatsmäßiger Stabsoffizier, mit der Regiments unter Stellung à la snite desſelben— beauf⸗ tragt; v. Garnier, Major vom 4. dolten de Fuß, unter Beauftragung mit den Funktionen des etatsmäßi⸗ gen Stabsofftziers, in obiges Regiment verſetzt. *Auf efundenes zeld. Es wurde aufgefunden: am 3. April im Zuge 57 eine Ledermappe mit verſchiedenen Zinskoupons im Geſammtwerthe von ungefähr 96 M. und in Wittighauſen abgeliefert; am 6. April l. J. im Lokalzng 155 fier 5 täſchchen mit 5 M. 24 Pfg. und in Freiburg abgeliefert. u Kaiſer Friedrich⸗Denkmal in Wörth. Am 18. d. M. fand eine Sitzung des e es für das Kaiſer Friedrich⸗Denkmal in Wörth ſtatt. Es wurde das Geſammt⸗Ergebniß der Sammlungen feſtgeſtellt. Darna ingen 384 Beiträge mit 5794 M. 25 Pfg. ein; bueeh Küuſen und aßzüglich Unkoſten verbleibt ein abzultefernder Betrag von 5683 M. 65 Pfg. Die Abrechnung 5 zur all⸗ an der Kaſſe der Rheiniſchen Creditbank abier offen. Sur Loosziehung ſind aus unſerem ie bezirke 1085 Militärpflichtige angetreten. von welchen 5 definitiv eingetheilt wurden. *Das Eubmiſſionsweſen und die hämiſchen Angriff auf dasſelbe Seitens des„Mannheimer Anzeigers waren 1 eingehender Berathungen im g Stadtrathe. Es wurde conſtatirt, daß die Vergebungen ſtets unter der ſtrengſten Wahrung der ſtädtiſchen Intereſſen gefunden haben und daß, wenn eine Kritik hierüher greifen könnte, dieſe nur darauf abzuzielen vermöchte, man ein Verfahren beibehielt, welches man von der früheren Verwaltung überkommen hatte, das aber erſt einer mißliebigen Kritik unterzogen wurde. Angefichts der roßen ſtädtiſchen Arbeiten, welche in der nächſten Zeit 515 usführung gelangen werden und um die Chefs der einzelnen Reſſorts ein für allemal vor ſolchen tendenzibſen und durchaus ungerechtfertigten Angriffen zu ſchützen, wurde die Baukommiſſion verſtärkt durch die Voörſtände der größeren Reſſorts und dieſelbe beauftragt, dem Stadtrathe eine Vorlage zu unterbreiten, in welcher die Grundſätze für das 5 e Submiſſionsweſen zu regeln ſind, ſo daß es allen Perſonen, welche ſich au ſtädtiſchen Submiſſionen be⸗ theiligen, ermöglicht wird, ſich or Einreichung ihrer Bewerb⸗ ungen mit denjenigen Grundſätzen bekannt zu machen, welche bei Vergebung von ſtädtiſchen Arbeiten maßgebend ſind. « Aus der ſtädtiſchen Armenanſtalt. Auf Ant des Herrn Bürgermeiſters Klotz wurden 900 Mark für d proviſoriſche Verlegung der Bureaus der Armencommiſſion in einen anderen Theil des Krankenhauſes bewilligt, da die zur Zeit innegehabten Räumlichkeiten ſelbſt bis zur Her⸗ Lokalitäten im Neubau(am Baſſermann⸗ chen 1 aus 05 bec und ſanitären Rückſichten für das in dieſem Zweige beſchäftigte Perſonal nicht beibe · halten werden können, weil dieſelben in nächſter Nähe der Waſchtüche ſich befinden, in welcher die infizirte Krankenwäſche gereinigt wird. Der Verlegungsantrag fand umſo bereit⸗ williger die Zuſtimmung, als in den 18 ureaux der Armen⸗Anſtalt die Wäſchevertheilung ſtattfinden und der ſe errichtende Desinfections⸗Apparat ebenfalls in der Nähe ſeinen Platz finden ſoll. Durch Gde des Letzteren wird einem dringenden Bedürfniſſe Genüge geleiſtet, indem andere Städte, wie Frankfurt, fünf ſtädtiſche Desinfections⸗ Apparate bereits ſeit langen Jahren beſitzen, während die Stadt Mannheim bisher über keinen einzigen t, welcher dem heutigen Stande der in dieſer Branche ehr vorge⸗ ſchrittenen Technik entſprechen würde. Als Erſatz diente bis⸗ her ein einfacher Keſſel. Lindenhof. Die hieſige Bahnverwaltung ſtellt an den Stadtrath das Erſuchen, ſeine Einwilligung dazu zu ertheilen, daß der Lindenhof, welcher zwiſchen dem Per⸗ ſonenbahnhofgeleiſe und den Propfe ſchen Häuſern links des Stegs hinführt, von 18 Meter auf 12 Meter beſchränkt werde bietet dagegen als Aequivalent einen Uebergang über das— der Oelfabrik und ebeen welcher die ichkeit zu einer ſpäterhin fahrbaren rr N P NMeeee 15. April. Seneral⸗Anzeiger. d. Sr. führung darbiete und als Erſatz für den Suezkanal dienen und würde etwa 20 Meter forigeſchwemmt. Der hieſige könne. * Die Schloſſerarbeiten für das Schulhanus in U wurden den Herren Lay und Joſef Lang hier übertragen. Trotz der billigeren Offerte eines Ludwigshafener Meiſters wurde die Arbeit an hieſige Einwohner vergeben, weil die Differenz keine belangreiche war und thatſächlich unſere Mannheimer Geſchäftsleute bei Ludwigshafener Submiſſionen keine Berückſichtigung finden. * Errichtung einer ſtädtiſchen Feuerverſicherungs⸗ Anſtalt. Es wird uns geſchrieben:„In der letzten Zeit wurde wiederholt darauf hingewieſen, daß es an der Zeit ſei, eine ſtädtiſche Berufsfeuerwehr zu errichten, zu deren Koſten die hieſigen Feuerverſicherungsgeſellſchaften bis zu einer beſtimmten Höhe herangezogen werden ſollten. Auck⸗ unſer Stadtrath hat ſich bekanntlich in einer ſeiner letzten Sitzungen mit dieſer Frage beſchäftigt und derſelben gegen⸗ über eine ſympathiſche Stellung eingenommen. Die Ver⸗ treter der hier konzeſſionirten Privatfeuerverſicherungsgeſell⸗ ſchaften haben nun vor einigen Tagen eine Zuſammenkunft abgehalten, in welcher ſie beſchloſſen, die Leiſtung eines Bei⸗ trags zu den Koſten einer ſtädtiſchen Berufsfeuerwehr abzu⸗ lehnen. Angeſichts dieſer Sachlage ſollte man doch nun, nachdem die Privatfeuerverſicherungsgeſellſchaften ſich ſo wenig entgegenkommend zeigen, nicht mehr länger zögern, an die Errichtung einer ſtädtiſchen Feuerverſicherungsanſtalt zu denken. Die beſte Gelegenbeit, die Sache zur Sprache und in Fluß zu bringen, bietet unzweifelhaft die morgen Aich ſtattfindende a 579 88 un in welcher der ſtädtiſche Haushaltungsetat pro 1889 zur Berathung gelangt. Wie es heißt, beabſichtigt auch ein Mitglied des Stadtver⸗ ordnetenkollegiums, die Durrte der erwähnten Sitzung an⸗ 1270 en. Der Gedanke der Errichtung einer ſtädtiſchen Feuer⸗ erſicherungsanſtalt iſt kein neuer. Derſelbe kam vielmehr ſchuf vor ca. 12 Jahren in einer Sitzung des Bürgeraus⸗ ſchuſſes zur Sprache. Damals glaubte man jedoch, daß das Riſiko ein zu ugbes ſei. Dieſe Befürchtung iſt aber jetzt bei der vorzüglichen Bauart, welche in Mannheim beobachtet wird und nachdem wir im Beſitze der Waſſerleitung ſind, hinfällig. linſere Stadt 5 ſich durch die Errichtung einer ſtädtiſchen Jeuerverſicherüngsanſtalt eine Einnahmequelle 10— welche im Hinblick auf die uns bevorſtehenden ie en Ausßgaben 750 eminenter Tragweite iſt. Wir beſitzen er nahezu 200 Millionen Mobiliarwerth, abgeſehen von den Gebäudefünfteln und kann man hieraus ungefähr erſehen, welche Einnahmequelle der Stadtkaſſe durch eine ſtädtiſche Jeuerverſicherungsanſtalt erſchloſſen würde. R.(Wir werden auf dieße Angelegenheit nochmals zurückkommen. D..) Trambahn. Anfang voriger Woche wurde mit der Vegung eines zweiten Geleiſes in der Breiten Straße, vom 2Pfälzer delr an bis zu Köſter's Bank begonnen, und am Freitag Abend 7 Uhr konnte bereits der erſte Wagen auf der Strecke Neckarvorſtadt—Ludwigshafen wieder die ganze Linie befahren. Wenn man bedenkt, daß auf einer Länge von über 8 Qnadraten zur Hälfte das Pflaſter aufgebrochen, die Schienen verlegt und die Straße wieder neu gepflaſtert werden mußte und daß dieſe ganze Arbeit in 9 Tagen ausgeführt wurde, ſo kann man den Unternehmern, den Herren Pfläſtermeiſtern Gg. F. Raqus und J. Kronauer nur das rühmlichſte Zeugniß in Bezug auf Schnelligkeit der Ausführung der ihnen amit deſchnt Arbeit ausſtellen. Gegenwärtig iſt man nun damit beſchäftigt, die Schienen für die Abzweigungen von der Breiten Straße nach dem Theater zu legen und den An⸗ ſchluß an die Linie durch die Schwetzingervorſtadt, welcher von L 1 aus an der Dragonerkaſerne vorbei und den ſog. „neuen Weg“ entlang erfolgt, herzuſtellen. Auf letzterer Strecke ſind die Schienen ſchon bis zur Dragonerkaſerne ge⸗ legt. Mit Abſchluß dieſer Arbeiten dürfte den berechtigten Wünſchen des likums auf eine längere Reihe von Jahren Rechnung getragen ſein. Die demokratiſche Preſſe iſt über das großartige FJiasko ihrer Partei, deren totale Auflöſung gelegentlich der letzten, nur von wenigen„bürgerſtolzen und conſequenten“ Männern beſuchten Volksverſammlung zur vollen Gewißheit eworden iſt, ganz zerknirſcht. Um wenigſtens das nächſte al eine beſſer beſuchte Verſammlung zu Stande zu brin⸗ gen, iſt der Herausgeher unſeres Blattes eingeladen worden, der nächſten demokratiſchen Volksverſammlung die Ehre ſei⸗ nes Beſuches zu ſchenken. Herr Dr. Haas wird einer ſo ſreundlichen Einladung ſelbſtverſtändlich Folge leiſten und gedenkt über das Thema zu ſprechen:„Der kleine Mann⸗ Partel Anzeiger und der große Verfall der demokratiſchen artei.“ Intereſſenten ſind ſelbſtverſtändlich willkommen. * Die„Neue Badiſche Landeszeitung“ wird nun⸗ mehr von den eigenen Parteigenoſſen an den Pranger ge⸗ ſtellt. Die„Frankfurter Zeitung“ ſieht ſich veranlaßt, dem kleinen„Mannheimer Anzeiger“ eine ſo derbe Zurechtweiſung in ſo kräftigen und draſtiſchen Ausdrücken zu adminiſtriren, daß wir uns wohl hüten werden, den Wortlaut der ihm ge⸗ ſagten Wahrheiten hier abzudrucken. Wer ſich dafür intereſ⸗ ſirt, findet die ſaftige aber wohlverdiente Rüge in dem zweiten Morgenblatte der„Frankf. Ztg.“(Nr. 103 vom 13. April), auf der dritten Seite rechts unten in der Ecke als„Brief⸗ kaſten!. Es muß weit gekommen ſein, wenn die„Frankfurter Zeitung“ ein anderes Organ lallerdings ein ſehr kleines) der eigenen Partei öffentlich ſo an den Pranger zu ſiellen ſich Der Sichwur am Sterbebett. Original⸗Roman von Leopoldine Baronin Prochaska. Nachdruck verboten. 98 ortſetzung.) „Nimm doch früher ein bischen Kaffee,“ ſagte ſie mit zuckenden Lippen, ihm die Schale mit der Semmel reichend. Er ſetzte ſich hin, um ihren Willen zu thun, dann trat er den Weg zum Greißler an. Von da wollte er auf die Holzſtätten eilen, ſehen, ob ſich da nicht eine Arbeit fände— was es immer ſei— wenn er nur etwas Geld ſich verdienen könnte, um die Noth für die nächſten Tage hintanzuhalten. Der Greißler von der Nebengaſſe, Karl Polt, war ein Mann von leinlichen Anſchauungen, er verweigert den Kredit,“ ſo ſaßzten die Leute, er wieder meinte,„er habe ſchon viel Geld eingsbüßt, er wolle nichts mehr verlieren. Namentlich neuen Kunden gegenüber war er zurück⸗ haltend. „Auf Borg wird bei mir Nichts gegeben,“ rief er Paul zu, als er bemerkte, wie er aus allen Taſchen ſeine Kreuzer bervorſuchte. Aber in letzter Zeit war er zugänglicher geworden, er wünſchte dem Tiſchlermeiſter einen guten Morgen, und als einmal Frau Norbert nicht genug Geld mit hatte, um für die gekaufte Waare zu zahlen, ſagte er ganz freundlich: „Es macht nichts, wir ſind ja gleichſam Nachbarn.“ Sie hatte ihrem Manne dies erzählt und es fiel ihm nun doppelt ſchwer, Nutzen zu ziehen aus dieſer geänderten Stimmung des Karl Polt. Aber er wußte ſich nicht anders zu helfen. Als Janos Norbert eintrat, war das etwas düſtere Wail nach hekuchtet von einer Hängelampe, unter welcher He we ſtieht, wie es hier in einer nicht mißzuverſtehenden eiſe geſchieht. * Der Vad. Landesverein der Kaiſer⸗Wilhelm⸗ Stiftung für deutſche A Nene verſendet ſoeben ſeinen 18. Rechenſchaftsbericht. Zu Begiun des Jahres 1888 belief ſich der Vermögensſtand des Zentralfonds auf 382,747 M. 24 Pf. Der Zentralfond hatte bei einer Einnahme von 17,772 M. 6 Pf. eine Ausgabe von 30,594 M. 78 Pf. damit einen Mehraufwand von 12,822 M. 72 Pf. zu beſtreiten. Die Bezirksvereine hatten am mit einem Ge⸗ ſammtvermögensſtand von 420,458 M. 8 Pf. eine Vermin⸗ derung deſſelben um 3665 M. 72 Pf. zu verzeichnen. Unter⸗ ſtützungen wurden gewährt an Invaliden 31,457 M. 90 Pf:, an Hinterbliebene 21,255 M. 2 Pf., im Ganzen 52,712 M. 9²„Im Ganzen ſind ſeit dem Beſtehen des Vereins an Unterſtützungen nunmehr 1,074,725 M. 18 Pf. ausgetheilt worden. Auf den Schluß des Jahres 1888 betrug das Ver⸗ mögen des Landesvereins im Ganzen 794,951 M. 88 Pf. was eine Verminderung gegen den Stand zu Anfang des Jahres um 11,919 M. 16 Pf. bedeutet. „Der Arbeiterfortbildungsverein hielt geſtern Abend in dem Saale des„Badner Hofes“ ſeinen diesjährigen Ball ab. Da Feſtlichkeit war, wie es bei dem großen Mit⸗ gliederſtande dieſes Vereins nicht anders zu erwarten war, überaus zahlreich beſucht. Der Ball verlief in ſchönſter Ord⸗ nung und erreichte erſt am frühen Morgen ſein Ende. *Der hieſige Gewerbe⸗ und Induſtrie⸗Verein verſendet ſoeben den Bericht über ſeine im Jahre 1888 ent⸗ faltete Thätigkeit. Der Bericht konſtatirt, daß der Verein auch im verfloſſenen Jahre wieder einen erfreulichen Aufſchwung genommen hat. Seit dem Jahre 1883 veranſtaltet der Verein alljährlich eine Ausſtellung von Lehrlingsarbeiten. Die erſte derſelben war von 26 Ausſtellern beſchickt. Klein war dieſe Zahl, gering auch das Intereſſe, welches der Ausſtellung in den weiten Schichten der Bevölkerung entgegengebracht wurde. Von Jahr zu Jahr iſt dies beſſer geworden. Lang⸗ ſam, aber ſtetig waren die Fortſchritte, welche das neue Unternehmen machte und wenn es im Jabre 1888 noch eines Beweiſes bedurft hätte, daß der Verein durch Veranſtaltung ſolcher Ausſtellungen einen guten Griff gethan hat, ſo wäre dieſer durch die Erfolge in dieſem Jahre vollſtändig erbracht worden. Schwankte die Zahl der Ausſteller in den erſten Jahren zwiſchen 24 und 38, ſo ſtieg dieſelbe in dem abge⸗ laufenen Jahre auf 80. Zu der diesjährigen Ausſtellung ſind die Anmeldungen über alles Erwarten zahlreich einge⸗ laufen. Es iſt gar nicht mehr nöthig, bei Lehrlingen, Meiſtern und Eltern, wie dies früher geſchehen, zu Gunſten der Sache zu wirken. Die meiſten der jungen Leute kommen von ſelbſt. Hierbei ſoll zugleich bemerkt werden, daß die diesjährige badiſche Landeslehrlingsarbeiten⸗Ausſtellung in unſeren Mauern ſtattfindet. Der Verein beabſichtigt, auch der Frage der Einführung fakultativer Lehrlingsprüfungen in thunlichſter Bälde näher zu treten, und ſoll damit einem in Gewerbekreiſen längſt anerkannten dringenden Bedürfniß abgeholfen werden. Wegen Errichtung eines Lehrlingsheims haben im Schooße des Vorſtands ebenfalls ſchon Berathungen ſtattgefunden. Man ſteht im Allgemeinen der Sache recht ſympathiſch gegenüber, verhehlt ſich aber auch die Schwierig⸗ keiten nicht, welche beſonders darin beſtehen eine den hieſigen Verhältniſſen entſprechende, wirklich praktiſche Einrichtung zu treffen. Zunächſt ſoll in dieſer Frage noch eine abwar⸗ tende Stellung eingenommen werden. Veranlaßt durch die diesbezüglichen Erlaſſe der Großh. Landesgewerbehalle hat ſich der Vorſtand auch mit der Frage der Lehrwerkſtätten beſchäftigt. Dieſe Angelegenheit ſoll Gegenſtand der Be⸗ rathungen des nächſten Gautages der Gewerbevereine des Pfalzgauverbandes werden. Die hieſige(ſtädtiſche) Gewerbe⸗ ſchule hat ſich einer guten Frequenz zu erfreuen. Im Schul⸗ jahr 1887/88 wurde dieſelbe von 559 Schülern beſucht, von welchen im Laufe des Jahre 105 ausgetreten ſind, ſodaß am Schluſſe desſelben dieſe Anſtalt noch 454 Schüler zählte. Durch Vermittelung des Vereins erhielten zwei junge Ge⸗ werbetreibende ſtaatliche Unterſtützung zu Beſuche auswärtiger Fachſchulen und drei ſtaatliche Beihilfe zum Beſuche der Kunſtgewerbegusſtellung in München. Mitglieder zählte der Verein am 31. Dezember 1888 251 gegen 224 am gleichen Tage des Vorjahres. Auch im letzten Jahre erhielt der Ver⸗ ein von der Stadt einen Beitrag von 1000., ſowie von einem Freunde des Gewerbeſtandes 50 M. Die Einnahmen des Vereins im verfloſſenen Jahre belgufen ſich auf 2454 M. 50 Pf., die Ausgaben auf 2135 M. 2 Pf., das Vereinsbaar⸗ vermögen beſteht in 2782 M. 96 Pf. Die diesjährige ordent⸗ liche Generalverſammlung des Vereins findet kommenden Montag Abend halb 9 Uhr im Saale der Stadt Lück ſtatt. Dieſer ordentlichen Generalverſammlung wird ſich eine außer⸗ ordentliche anſchließen, in welcher über Statutenänderungen berathen werden ſoll. Aus dem Groffherzogthum. deh an 8 13. April. Die Notiz vom 12. d. M. iſt dahin zu berichtigen, daß morgen Montag nicht an der hieſigen höheren Bürgerſchule Prüfung und Schlußakt ſtattfindet, ſondern an der 111 0 Töchterſchule. Die höhere Bürgerſchule hält ihre Prüfung und ihren Schlußakt jeweils im Herbſt ab. 5 *Gaggenan, 13. April. Geſtern Nachmittag fiel das dreijährige Söhnchen des Hirſchwirths B. Hirth in die Murg der Greißler ſitzt, vertieft in die Lektüre des Abendblattes von dem Tag vorher, das er ſich ſoeben vom Nachbar ausgeliehen. „Einen Augenblick, Herr Tiſchlermeiſter, bat Herr Polt, der gierig die Zeitung verſchlang. „Das verſpricht ein Skandalprozeß zu werden. Unter Anderem, ich wollte Sie ſchon neulich fragen, iſt das ein Verwandter von Ihnen, dieſer Herr Karl Norbert, von dem hier Erwähnung gemacht wird?“ „Es nimmt ſich recht garſtig aus, die Geſchichte. Er hat die Tochter von einem Millionär geheirathet und jetzt munkelt man, daß er ſchon verheirathet war.“ „Haben Sie es denn nicht geleſen?“ Das Geſicht des Janos Norbert entfärbte ſich— das mußte ſein Bruder ſein. Nein, er hatte ſchon über vierzehn Tage keine Zeitung in der Hand gehabt. Der Greißler konnte gar nicht begreifen, wie man auch nur einen Tag ohne Zeitung ſein konnte. „Ah, das müſſen Sie leſen, es iſt höchſt intereſſant.“ Dann fing er an zu blättern unter den alten Zeitungen, die unter der Bude hingeworfen waren. „Mir ſcheint, ich habe die geſtrige Zeitung noch, da war ein ellenlanger Bericht darin. Da iſt ſie ſchon, leſen Sie das, denn es iſt ſo verwickelt, ich könnte es Ihnen gar nicht erzählen; eigentlich kenne ich mich ſelbſt nicht recht aus.“ Hiermit reichte er ihm ein ganz zerknittertes Blatt. „So viel ich entnehme, weiß man noch nicht, ob dieſes Fräulein wirklich freiwillig in die Donau geſprungen iſt, oder ob ſie dieſer Dallſtein hineingeſtoßen hat, um ſie zu beſei⸗ tigen.“ Junos Norbert hörte nichts mehr von alledem, was ihm Bürgermeiſter., welcher gerade des neben der Murg her⸗ laufenden Weges kam, bemerkte das Kind und konnte das⸗ ſelbe noch rechtzeitig dem naſſen Elemente entreißen. Pfälziſche Nachrichten. e Ludwigshafen, 13. April. Gegenwärtig ſind mehrere Arbeiter des Hrn. Hch. Röth in Mannheim(Vertreter der Firma S. Schuckert in Nürnberg) damit heſchäftigt, im Ge⸗ ſellſchaftshauſe dahier eine Leitung für elektriſche Beleuchtung einzurichten. Längſtens Anfang Mai ſollen alsdann die Räume des Geſelſgeen mit elektriſchem Lichte ver⸗ ſehen werden. Die Zahl der hiefigen Reſtaurants mit elek⸗ triſcher Beleuchtung ſteigt alsdann auf drei. Speyer, 14. April. Die ſtädtiſche höhere Töchter⸗ ſchule dahier war in dem ſoeben zu Ende gegangenen Schul⸗ jahr von 143 Schülerinnen beſucht. Im Sommerſemeſter betrug die Schülerzahl 143. * Oberhambach, 13. April. Geſtern und vorgeſtern fand vor dem Militärgerichtsbezirke in Würzburg die Ver⸗ handlung gegen den Mörder des Privatiers Georg Grab von hier, den 20 Jahre alten Pionier Adam Mohr von Neuſtadt d.., deſſen Eltern in Hambach wohnen, ſtatt. Die gräßliche Mordthat wurde bekanntlich in der Nacht vom 18. auf 19, Februar 1888 verübt. Man fand die Leiche des Graf, mit einem Schlafrock bekleidet, auf dem Rücken liegend und an 28 gefährliche, theils ſogar tödtliche Hiebwunden zeigend, auf dem Speicher. Mohr n in der Verhandlung Alles, doch waren die Zeugenausſagen ſehr belaſtender Natur für ihn. Der Gerichtshof fand den Angeklagten denn auch für ſchuldig und erkannte auf 15 Jahre Zuchthaus, 10 Jahre Ehrverluſt und Stellung unter Polizeiaufſicht. Mohr will, wie er angab, gegen dieſes Urtheil Reviſion beim General⸗ auditoriate einlegen. Mittheilungen aus Heſſen. E Heppenheim a.., 13. April. Die Aepfelbäume in hieſiger Gemarkung und der Umgebung, die voriges Jahr faſt keine Frucht brachten, zeigen dieſes Frühjahr zahlreiche Blüthenanſätze; damit wäre das erſte Erforderniß einer guten Obſternte gegeben. Die Birnbäume dagegen, die im vorigen Jahr fruchtbar waren, ſcheinen dieſes Jahr aus⸗ ruhen zu wollen. 5 +. Biblis, 13. April. Der vorigen Dienſtag lebens⸗ gefährlich geſtochene Junge iſt ſeiner Wunde erlegen. Der Jammer der Eltern über den Verluſt des einzigen Sohnes iſt namenlos. Die Aufregung der Einwohner eine unge⸗ heuere. Der Thäter iſt bereits verhaftet. Gerichtszeitung. »Mannheim, 13. April.(Schöffengericht.) 1) Johann Gutfleiſch, Händler von Leimen, wird wegen Unterſchlag⸗ ung mit 18 Tagen Gefängniß beſtraft, worauf 6 Tage Unter⸗ ſuchungshaft in Anrechnung kommen.— 2) Anna Kraft, Fabrikarbeiterin von Ilvesheim, wird wegen Landſtreicherei zu 4 Wochen Gefängniß verurtheilt und der Landespolizei⸗ Behörde überwieſen.— 3) Heinrich Graze, Küfer von Haß⸗ loch, wird wegen Diebſtahls zu 2 Wochen Gefängniß verur⸗ theilt, abzüglich 1 Woche Unterſuchungshaft.— Ludwig Bender, lediger Tapezierer, und Daniel Birkel, ledig, Buchbinder, beide von hier, werden wegen Diebſtahls jeder zu einer Gefängnißſtrafe von 3 Wochen verurtheilt, worauf je eine Woche Unterſuchungshaft in Anrechnung kommt.— 5) Philipp Kloos, verheirathet, Maurer von Oberſchön⸗ mattenwag, wird wegen Ruheſtörung zu einer Geldſtrafe von 6 M. ev. 2 Tage Haft verurtheilt. Jerner wird der Ange⸗ klagte wegen ungebührlichen Benehmens im Gerichtszimmer zu einer Ordnungsſtrafe von 3 M. ev. 1 Tag Haft verur⸗ theilt.— 6) Lina Benfer, Kellnerin, von Laßfeld, wird wegen Diebſtahls zu 1 Woche Gefängniß verurtheilt, welche durch die Unterſuchungshaft als verbüßt zu erachten iſt.— 7) Andreas Schwab, Buchdrucker hier, wird wegen Ueber⸗ tretung des Preßgeſetzes zu einer Geldſtrafe von 8 Mk. ver⸗ urtheilt.— 8) Auguſt Januſchke, lediger Heizer von Pe⸗ tersdorf, wird wegen Körperverletzung, unter Anrechnung einer von der Strafkammer Neuwied gegen ihn erkannten Gefängnißſtrafe von 3 Mongten, zu einer Geſammtgefängniß⸗ ſtrafe von 5 Monaten 2 Wochen verurtheilt.— 9) Joſefa Müller, Dienſtmädchen von Berotzheim, wegen Unterſchlag⸗ 115 25 Angeklagte wird freigeſprochen.— Ein Fall wird vertag Tagesneuigkeiten. — Berlin, 13. April.(Scharfrichter Krauts) befindet ſich(wie von uns bereits gemeldet) wegen Körper⸗ verletzung mit tödtlichem Erfolge in Unterſuchungshaft. Vor einiger Zeit hat ihn ſeine Frau mit verſchiedenen Sachen heim⸗ lich verlaſſen. Er hatte ſeinen Gehilfen Gummiſch in Ver⸗ dacht, mit derſelben zuſammen zu leben, und gerieth mit ihm, als er ihn vor etwa 14 Tagen in einem Spandauer Bierlocal traf, in Streit, bei welchem es zu Thätlichkeiten kam und der ſchwer gereizte Krauts ſeinen Gegner ergriff, zu Boden warf und ihm einen Fußtritt vor den Unterleib verſetzte wodurch eine Zerreißung innerer Organe herbeigeführt wurde, an welcher nich inzwiſchen verſtorben iſt. Krauts war mittlerweile verreiſt, was zu der Annahme führte, daß er flüchtig geworden ſei. Als er am Mittwoch früh zurückkehrte, und erfuhr, daß Gummiſch todt ſei und er ſelbſt von der Karl Polt erzählte. Er wußte nur, daß ſein Bruder ein reicher Mann war und ihn darben ließ. Gottes Strafe hat ihn bereits erreicht. Das Gericht fahndet nach ihm, hieß es. Gierig las er Wort für Wort, aber die Buchſtaben kanz⸗ ten vor ſeinen Augen, er vermochte nicht den Sinn zu erfaſſen. Das Herz hämmerte mit lauten Schlägen an ſeine Bruſt, als ob es jeden Augenblick ſeinem Leben ein Ende machen wollte. Er konnte ſeiner Bewegung nicht Herr werden. Es war ein langer, umſtändlicher Bericht, der zumeiſt Sachen andeu⸗ tete, ohne ſie eben zum Ausdruck zu bringen, aber dennoch konnte man zwiſchen den Zeilen leſen, daß es ſchlecht ſtünde um die Betheiligten. Unter anderem wurde auch der Thatſache erwähnt, daß die Gattin des Moritz Dallſtein eine Summe von zwölftau⸗ ſend Gulden beſtimmt habe für Denjenigen, welcher in der Lage wäre, Auskunft zu geben über den am 16. Juli zwiſchen 10 und 11 Uhr Nachts begangenen Selbſtmord einer jungen Dame. Das Blatt zitterte in der Hand des Janos Norbert. War es nicht am 16. Juli, daß er die Unbekannte rettete? Wenn es Fräulein Clairville wäre, die er aus den Flu⸗ then der Donau gezogen, wenn er im Stande wäre, zu bewei⸗ ſen, daß ſie lebt, daß ſie nicht ermordet wurde, dann fielen ihm die zwölftauſend Gulden zu und er wäre ſeiner Sorge und ſeines nagenden Kummers enthoben. Er ſeufzte auf wie ein Mann, der aus einem böſen Traum erwacht. Er bemühte ſich, die Einzelnheiten in das Wedäene 4. Seite. General⸗Anzeiger. 10. aptn. Polizei geſucht werde, ſtellte er ſich freiwillig am Mittwoch Mittag der Staatsanwaltſchaft am Landgericht II., welche ihm zunächſt dem Requiſitions⸗Unterſuchungsrichter am Land⸗ gericht I. vorführen ließ, der ſeine Verhaftung anordnete. Obwohl bereits mehrere Vernehmungen ſtattgefunden haben, iſt die Aufhebung der Unterſuchungshaft noch nicht erfolgt, doch dürfte dieſelbe bald angeordnet werden, da bei den eigen⸗ artigen geſchäftlichen Verhältniſſen des Krauts jeder Flucht⸗ verdacht ausgeſchloſſen iſt und er obenein in nächſter Woche eine Hinrichtung in der Provinz vorzunehmen hat. Berlin, 13. Aprit. Sidney'Danne, 51 Jahre alt, Hauptmann und früher Militärgouverneur unſeres Kai⸗ ſers Wilhelm II, iſt geſtern von der Strafkammer des Land⸗ gerichts wegen politiſcher Hochſtapelei zu 4 Jahren 6 Mo⸗ naten Gefängniß und wegen bewieſener ehrloſer Geſinnung zu 5 Jahren Ehrverluſt verurtheilt worden, während der Mitangeklagte Ingenieur Bruno von Hartung freige⸗ ſprochen wurde. — Görlitz, 13. April.(8Zimmerdecke einge⸗ ſtürzt.) In einem Hauſe des nahen Dürrhennersdorf iſt während des Mittageſſens eine Zimmerdecke eingeſtürzt. Geometer Proft wurde getödtet, ſein Sohn ſchwer ver⸗ wundet. — Tilſit, 18. April.(Infolge von Da mmdurch⸗ brüchen) in der Niederung iſt eine große Ueberſchwemmung eingetreten. An den gefährdeten Stellen arbeiten 200 Soldaten unausgeſetzt. — Trieſt, 18. April.(Strih. Infolge des unter den Arbeitern des Lloyd⸗Arſenals ausgebrochenen Strikes iſt eine völlige Arbeitsſtockung eingetreten, die Ruhe iſt ungeſtört. — Rom, 13. April.(Ein im Bau begriffenes Haus in der Suſannaſtraße iſt heute eingeſtürzt) vier Perſonen wurden getödtet und fünf verletzt. Der König ließ ſofort nähere Erkundigungen einziehen; der Banmeiſter und der Bauleiter wurden verhaftet. Theater und Muſtik. Er. bad. Hof⸗ und National⸗Theater in Maunheim. In dem geſtern ſtattgefundenen letzten Concerte unſerer Kammermufiker gelangten u. A. eine Sonate 15 Klavier und Violine von Pöpperl und mehrere Lieder von Pfeiffer zur erſten Aufführung. Beide Komponiſten wirken als ausübende Tonkünſtler in unſerer Stadt und es beanſpruchen ſchon durch dieſen Umſtand ihre Schöpfungen ein erhöhtes Intereſſe. Selbſt wenn man auf einer höheren Warte ſteht, als ſie ſonſt der Lokalpatriotismus bietet, wird man anerkennen müſſen, daß beide Komponiſten bereits einen hohen Grad techniſcher Fertigkeit, unterſtützt durch eine urſprüngliche Begabung, beſitzen. Die Violinſonate, welche vorläufig noch im Manuſeripte vorliegt, verdient es, durch den Druck weiteren Kreiſen zugänglich gemacht zu werden. Hoffentlich iſt Herr Pöpperl nicht ſo— beſcheiden, wie ſein bekannter Kunſtgenoſſe Bruch, der ſich einſt deſſen rühmte, „den Geigern aller Welt zwei Concerte geſchenkt zu haben,“ aber auf die Gefahr hin, ihn eitel zu machen, wollen, wir nicht mit unſerer Meinung zurückhalten, daß die geſtern aufgeführte Sonate, ſowohl in Bezug auf die Flüſſigkeit der Motive und deren Durchführung, als auch durch die ſtylgerechte Behandlung beider Inſtru⸗ mente weit üher das Mittelgut hinausragt. Wenn uns trotz der Lehendigkeit des Hauptmotivs der letzte Satz nicht ganz einheitlich in der Ausarbeitung erſcheint, ſo mag der Tomponiſt hierin nicht einen einſchneidenden Taßel erblicken: es wäre ungerecht, wollten wir über ein ſo groß angelegtes Werk nach einmaligem Hören aburtheilen. Jedenfalls war der Geſammteindruck ein vorzüglicher und der lebhafte Bei⸗ fall, den der anweſende Componiſt erntete, ein vollauf gerecht⸗ fertigter. Die Sonate gelangte durch Herrn Concertmeiſter Schuſter und Herrn Pfeiffer zu beſter Wirkung. Gegenüber der dreiſätzigen Sonate fallen die Miniatur⸗ bilder, welche Herr Th. Pfeiffer in ſeinen Liedern ent⸗ rollt, nicht ſo ſehr in's Gewicht, wie ſie es an ſich wohl ver⸗ dienten. Herr Pfeiffer bekundet in den Liedern ein be⸗ merkenswerthes Charakteriſirungstalent, das Perſonen und Stimmungen im knappen Rahmen der Liedform wohl zu eichnen verſteht. Einen vortrefflichen Interpreten fand der apeni welcher die Lieder diskret begleitete, in Herrn Mödlinger, der auch eine Haydn'ſche Arie mit großem Erfolge vortrug. Unſere Kammermufiker, die Herren Schuſter, Stieffel, Gauls und Kündinger haben auch in der abgelaufenen Saiſon durch Aufführung bekannter, immer wieder gern gehörter älterer Werke und durch die Aufnahme neuer die modernen Strömungen wiederſpiegelnder Compoſitionen unſerem Muſik⸗ leben eine dankenswerthe Anregung gegeben und ihren Concerten jene Stellung geſichert, die ihnen mit Rückſicht auf die Vortrefflichkeit ihrer Leiſtungen wohl gebührt. Julius Katz. Neueſtes und Telegramme. *Bexrlin, 13. April Die„Norddeutſche Allgemeine Zeitung“ iſt von zuſtändiger Seite zu der Erklärung er⸗ mächtigt, daß ein Wechſel in der Perſon des Qberhof⸗ und Hausmarſchalls nicht bevorſteht. Der jetzige Oberhofmar⸗ ſchall v. Liebenau übernimmt vielmehr unmittelbar nach Oſtern ſeine Geſchäfte wieder. * Berlin, 13. April. Die„Kreuzzeitung“ übernimmt ohne etwas hinzu zufügen, folgende Korreſpondenz der„Mecklenb. Nachr.“: „Wenn in den Blättern jetzt vielfach die alte Nachricht wieder verbreitet wird, daß Hofprediger Stöcker vor die Alternative geſtellt ſei, zu wählen zwiſchen ſeinem Amt als Geiſtlicher und der politiſchen Thätigkeit, die er bisher entwickelt hat, ſo iſt die Notiz zwar in dieſer Form nicht richtig und kann mit einem Scheine des Rechts dementirt werden. Im Weſentlichen dürfte dieſelbe aber doch durch kommende Ereigniſſe Beſtätigung finden: daß es ſo ſein könne, wurde deshalb vielfach nicht bezweifelt, weil es kein geringerer als Prinz Wilhelm geweſen war, der vor etwa drei Jahren das vorübergehend er⸗ ſchütterte Wohlwollen Kaiſer Wilhelms I. zu ſeinem Hof⸗ prediger in energiſcher Weiſe wiederhergeſtellt und ſchon ein⸗ geleitete Maßregeln wieder rückgängig gemacht, und weil auch die Kaiſerin Auguſta Viktoria noch vor Kurzem mit ausdrücklichen Gunſtbezeugungen nicht zurückgehalten hatte. Aber die Kriſis wird nun doch wohl eintreten; tritt ſie übrigens ein, ſo weicht Stöcker nur vor einem Gegner, der zu den mächtigſten gehört; denn ganz allgemein gilt der einflußreichſte Mann des deutſchen Reiches als zurückzurufen. Wenn ſie ihm nur nicht entſchlüpft wäre, ohne daß er ihren Namen in Erfahrung brachte. Da flammte plotzlich die Erinnerung an das Kreuz auf. Ja, das Kreuz wäre ein nicht zu widerlegender Beweis, es mußte von ihrer Umgebung erkannt werden. Auf den Einfluß, den dieſe Eröffnung bei Gericht auf das Schickſal ſeines Bruders haben würde, daran dachte er nicht Er warf die Zeitung hin und mit einem kurzen, beweg⸗ ten„Dank“ ſtürmte er fort nach Hauſe, ohne den Zweck ſeines Beſuches erfüllt zu haben.(Fortſ. folgt.) der hervorragendſte Träger des Wunſches, den ſelbſtſtändi⸗ gen und darum unbequemen Hofprediger aus ſeinem kirch⸗ lichen Amte beſeitigt zu ſehen. Ob nun der einzig denkbare Zweck von Stöckers Beſeitigung wirklich erreicht werden wird, daß man nämlich den chriſtlich⸗ konſervativen Mann weniger„gefährlich“ für die Regierung und den Staat macht, indem man ihn einer Menge von Rückſichten überhebt, die er gegenwärtig, trotz ſeiner Unabhängkeit, doch immer noch nimmt, kann nur die Zukunft lehren und die maßgebende Entſchließung, welche Stöcker faſſen wird.“ * Münſter, 13. April. Der Biſchof von Muͤnſter, Bernhard Brinkmann, iſt heute Nacht plötzlich geſtorben. Die Beiſetzung erfolgt Dienſtag Vormittag. Der General⸗ vicar Gieſe wurde zum Capitularvicar gewählt. Bern⸗ hard Brinkmann, wurde zu Everswinkel am 4. Februar 1813 geboren, am 25. Mai 1839 zum Prieſter geweiht und vom Domcapitel zu Münſter am 6. April 1870 zum Diöceſanbiſchofe canoniſch erwählt, am 27. Juni 1870 von Papſt Pius IX. im Conſiſtorium zu Rom als Biſchof von Münſter präconiſirt und am 4. Oktober 1870 vom damaligen Erzbiſchofe von Köln, Dr. Paulus Melchers, zum Biſchof geweiht und im Dome zu Mün⸗ ſter inthroniſirt. Man traf bereits Vorbereitungen zur Feier ſeines goldenen Prieſterjubiläums, welches am 25. Mai d. J. begangen werden ſollte. Der Kirchenfürſt hatte jedoch beſchloſſen, den Feierlichkeiten durch eine Reiſe zu entgehen. Jetzt hat er die große Reiſe angetreten, von der noch keiner zurückgekehrt iſt. Der Verſtorbene hat in den Zeiten des Culturkampfs das, was er als das bedrohte Recht ſeiner Kirche betrachtete, mit Ent⸗ ſchiedenheit vertreten. Später kann ihm ſo wenig wie allen anderen beſonnenen Biſchöfen die Wahrnehmung entgangen ſein, daß der Kampf gegen die ſtaat⸗ liche Autorität in den ultramontanen Maſſen das Autoritätsgefühl überhaupt untergrabe und ſchwäche, und ſo hat er, wie die„Köln. Ztg.“ bemerkt, die Fortführung eines gegenſtandslos gewordenen Kampfes den Leuten überlaſſen, die vom Hader der Bürger leben. * Wien, 18. April. Die„Wiener Zeitung“ veröffent⸗ licht heute das vom Kaiſer Franz Joſeph genehmigte Wehr⸗ geſetz. Der Kaiſer verlieh dem Großmeiſter der Johanniter den Titel„Eminenz.“ nachdem der Papſt demſelben den kirch⸗ lichen Rang nach dem jüngſten Cardinal bewilligt hatte. »Bern, 13. April. Die Bundesverſammlung hat ſich bis zum 3. Juni vertagt. * Rom, 13. April. Es wird der„Frkf. Ztg.“ zufolge allſeitig beſtätigt, daß im Miniſterrathe Eriſpi allein für die Erweiterung der afrikaniſchen Aktion ge⸗ weſen ſei; die übrigen Miniſter hätten ausnahmslos theils aus finanziellen, theils aus Opportunitätsrückſichten verweigert, ihm auf dieſem Wege zu folgen. Paris, 13. April. Die Blätter theilen mit, China habe die franzöſiſche Regierung benachrichtigt, es wünſche die Leitung des Arſenals in Port Arthur einem franzöſiſchen Ingenieur anzuver⸗ trauen. Die Regierung gedenke in Folge deſſen einen Marine⸗Genieoffizier zu beſtimmen und der Aufforderung Folge zu leiſten. Die Blätter glauben, der Uuterſuchungs⸗ ausſchuß des Senatsgerichtshofes werde ſeine Arbeit nicht vor einem Monat beendet haben.— Das Leiche nbe⸗ gängniß für Chevreul war ſehr feierlich.— Der Kriegsminiſter Freyeinet iſt ſeit einigen Tagen un⸗ wohl und genöthigt, das Zimmer zu hüten.— Dem Blatt„Paris“ zufolge wird Moreau, der proviſoriſche Verwalter des„Comptoir'Escompte“, ſich Montag nach London begeben behufs Be⸗ ſprechungen zur Herbeiführung eines Einvernehmens hinſichtlich Aufhebung der Verträge mit engliſchen Häuſern. Der Senat nahm in ſeiner heutigen Sitz⸗ ung den Credit von einer Million für die Jahr⸗ hundertfeier mit 209 gegen 52 Stimmen, den für Deckung der Repräſentationskoſten des Präſtdenten und der Miniſter mit 213 gegen 2 Stimmen an und vertagte ſich dann bis zum 14. Mai. Mannheimer Handelsblakt. Rheiniſche Ereditbank. In der heutigen Generalver⸗ ſammlung wurde beſchloſſen, den Anträgen des Aufſichtsraths gemäß, eine Dividende von 6 pCt., ſofort zahlbar, zu ver⸗ theilen, ebenſo das Aktienkapital von 12 auf 15 Millionen u erhöhen.— Die näheren Modalitäten wegen der Ausgabe der neuen Aktien, ſowie die Statutenänderung wurden einer am 8. Mai ſtattfindenden außerordentlichen Generalverſamm⸗ lung vorbehalten. Mannheimer Effektenbörſe vom 13, April. Die heutige Börſe verlief ziemlich ruhig. Bad. Anilinaktien ſtell⸗ ten ſich auf 273 G. 274 B. Waghäusler Zuckerfabrik gingen zu 119 um. Von Brauereien wurden Eichbaum zu 192 und Ganter zu 146.50 umgeſetzt. Verſicherungsaktien waren wieder höher; Mannheimer gingen 10 M. über geſtern, zu 595, um. Rückverſicherung blieben zu M. 470 geſucht. Mannheimer Gummi und Asbeſt waren zum letzten Umſatzkours von 45.25 offerirt. Zellſtofffabrik Waldhof wurden zu 239 pCt. gehandelt und blieben zu dieſem Courſe gefragt. Mannheimer Vörſenwoche. (Originalbericht des„General-Anzeigers“.), Wir haben bei Ablauf dieſer Woche über einen recht animirten Verkehr zu berichten. Zunächſt ſei der zwei Neu⸗ Einführungen gedacht, durch welche unſerem Markte aber⸗ mals Werthe zugeführt ſind, die ſich das Intereſſe unſeres Platzes ſtets erhalten und dauernd Objekte für ſpekulative Anlagen bleiben werden. Es handelt ſich hierbei um Aktien der Zellſtofffabrik Waldhof⸗Mannheim und Aktien der Gan⸗ ter'ſchen Bierbrauerei Freiburg. Erſtgenanntes Etabliſſement bekundet eine glänzende Entwickelung des noch ſo jungen Unternehmens, das ſeine Aktionäre bei einem Kapital von 3 Millionen Mark für das letzte Jahr mit 15 pCt. Dividende bedenken konnte. In dieſem Jahre wird das bereits auf vier Millionen Mark erhöhte Aktienkapital am Gewinne partizi⸗ piren, wobei außerdem Genußſcheine geſchaffen wurden, die nach 12 pCt. Dividende an dem zur Ausſchüttung verfüg⸗ baren Erträgniß theilnehmen. Die in Berlin zu 217.50 pCt. erfolgte Subſkription auf Aktien dieſes Unternehmens ergab eine ſo außerordentlich lebhafte Betheiligung, daß die Zu⸗ theilungen auf die minimſten Beträge beſchränkt bleiben muß⸗ ten. Die Börſennotiz ſtellte ſich alsbald auf 240 pCt., zu welchem Courſe auch die erſte am 11. ds. bewirkte offizielle Notirung hier und in Frankfurt ſtattfand. Der Verkehr in dieſem Papier entwickelte ſich zu einem recht bedeutenden auf der Höhe des Einführungskourſes. Auch den Aktien der Ganter'ſchen Bierbrauerei begegnete große Sympathie; das erſt ſeit einigen Jahren als Aktiengeſellſchaft arheitende Etabliſſement brachte in den letzten 2 Jahren auf ein Kapftal von 1½ Mill. Mk. je 9 pCt. Dividende bei ſchönen Ab⸗ ſchreibungen zur Vertheilung und wird demſelben durch ſeine Lage und die Art ſeines Betriebs auch fernerhin ein günſtiges Prognoſtikon geſtellt. Die erſte Notiz der Aktien ſtellte 1 auf 140—140.25 und ſind zu dieſen Courſen lebhafte Umſätze zu verzeichnen. 8 Unſere bisher heimiſchen Werthe erfuhren indeß durch dieſe Neu⸗Einführungen keineswegs eine Vernachläſſigung. Das Intereſſe für jüngſt kotirte Pfälz. Prethefen und Ce⸗ mentwerk Heidelberg blieb ungeſchmälert erhalten, ſo daß beide Werthe eine kleine Courserhöhung erfahren konnten. Goldenberg mußten hingegen etwas nachgeben, während Oel⸗ fabrik und Waghäusler Aktien bei mäßigen Umſätzen im Preiſe anziehen konnten. Anilin ſtanden in gutem Verkehr, ohne weſentliche Coursveränderung; die per 1888 in Ausſicht genommene Dividende von 16¼ pCt. M. 100 per Stück darf bei der Art der Bilancirung der Anilinfabrik ſicherlich befriedigen, wiewohl die Erwartungen und Taxrationen viel⸗ ſeitig darüber hinausgingen. Auf dem Gebiete der Brauerei⸗Aktien zeichneten ſich vor⸗ nehmlich Sinneraktien durch lebhafte Nachfrage aus; ſolche waren in Poſten bis zu 178 pCr. begehrt, ohne daß Material bei dieſem Preiſe erhältlich geweſen wäre. Auch fanden Umſätze in Eichbaum⸗, Werger⸗ und Ba⸗ diſche Brauerei⸗Aktien ſtatt; letztere bleiben anhaltend offerirt ſind konnten nur unter weiterem Conrsrückgang Placement nden. Verſicherungsaktien beliebt und ſteigend; außerdem ſtanden Mannheimer Dampf⸗Schleppſchifffahrt⸗, Lager⸗ Gummi⸗ und Speyerer Dampfziegelei⸗Aktien in regem erkehr. Der Handel in Bankaktien war von keinem Belang. Drei unſerer Platzinſtitute veröffentlichten ihren Jahresbericht 11 5 abgelaufene Epoche und erregen unſere Au amkeit. Köſter's Bank, deren Aktien nicht in offenem e ſind, bei reichlichen Abſchreibungen eine Divid von 4 pCt. Die Rheiniſche Kreditbank wird eine Dividende von 6 pCt. in Vorſchlag bringen; ſämmtliche Conti erweiſen in ihren ein Plus auf und ſoll dieſes ſchöne Ne⸗ ſultat neben bedeutenden Rückſtellungen verſchiedenen ent⸗ ſprechenden Zwecken zu Last and least— die Deutſche Unionbank hat nach Ausdehnung ihres Wirkungskreiſes für das Jahr 1 eine Dividende von.50 pCt. zur Auszahlung bereit. Würzburg, 18. April.(Viktualienpreiſe). Butter Mark ,90—1,00. 110. Rehfleiſch 0,00 das 811 0 Alte Hühner 1,30, junge Hahnen 1,85. hühner 0,00, Gänſe 2,80, Enten 1,90, das Stück. Junge Tauben 0,70, alte 0, bas Paar. Haſen 0,00, Geißchen 2,20, Eier%5 das Stück. Ein Kartoffeln 0,11.—(Schrannenpreiſe). Wicken.45—.60, Hafer.—.0, Hen.——.40, Stroh.50—.75. Fraukfurter Mittagbörſe. Frankfurt a.., 18. April. Die Woche 1280 mit einer recht unluſtigen und ziemlich ſchwachen Börſe. Seitens der Speculation wurden anſehnliche Realiſationsv 5 Theil auch wohl Blancoabgaben vorgenommen, wel auptſächlich das Gebiet der ſpeculativen Bankaktien betrafen Dahingegen zeigte ſich die Tendenz gerade für die an den Gute kommen. letzten Tagen ſo ſtark begünſtigten Türkiſchen Werthe uner⸗ ſchütterlich feſt, wenn auch die Anfangscourſe ſelbſt für dieſe theilweiſe eine gewiſſe Einbuße erlitten. Da es an Gründen politiſcher oder finanzieller Natur für die Abſchwächung fehlte, wurde das Geſchäft im ſpäteren Verlaufe ſehr ſtill. Creditaktien 1 fl., Diskonto 1 pCt. unter g— Dresdner Bank 1 PpCt. höher, Deutſche Eiſenbahnaktien meiſtens höher. Von öſterr. Bahnen Duxer und Buſchthe⸗ rader feſt, Lombarden 1 fl., Nordweſt 1½ 5 Galizier 155 höher. Staatsbahn ca. 1 fl. rückgängig. Alle Ruſſen recht feſt. Türk. Zoll und Türken ca..25 pCt. geſtiegen.— Von Induſtriepapieren Zellſtoff 1 pCt. niedriger, Nordd. Llond ca. 2 pCt. höher. Privatdiskonto.75 pCt. Fraunkfurter Effektenſocietät. Schlußcourſe: Kreditaktien 252½, Diskonto⸗Kom⸗ mandit 237.50, Deutſche Vereinsbank 109.10, Lombarden 90¾8, Gotthard 140.80, Central 127, Nordoſt 107.60, Jura 113.70, Union 97, Weſtbahn 30.20, 5 pCt. Italiener 98.40, Effektenbank 127.95, öſterr, franz. Staatsbahn 209¼, Buſch⸗ therader 303⸗/, öſterr. Lokalbahn 121¼, Nordweſt 158¼, Czakathurn⸗Agram 41¾, ung. Goldrente 87,30, öſterr. Gold⸗ rente 94.45, 1875r Ruſſen 100.80, Spanier 76.30, 4 pCt. Egypter 91.60, Bad. Anilin 273, Zellſtoff Waldhof 288. Port⸗ Snidnemf17250 Türken 15.30, Türken⸗Looſe 18.80, Ottoman. Zoll⸗Obl. 72.70, Nordd. Lloyd 192.50. „Bei trägem Geſchäft erfuhren die Samee theil⸗ weiſe Abſchwächung. Lombarden und Schweizer Weſtbahn⸗ aktien waren gebeſſert. Amerikaniſche Produkten⸗Märkte.(Schlußcourſe vom 13. April.) New⸗Nork Thieage Monat Weizen Mais Schmalz Caffee Weizen Mais Schmalz Januar——— 17.25——— Februar————— 17.80———— März——————.——.———— April 85— 42—— 16.50 87⁰⁴ 84—— Mai 85% 42—— 16.68 88— 341— Juni 87 42—— 16 75 87/ 35—— Juli 87⁰ 48—— 16 85 82¹ 35 Auguſt 37——— 17.——— 2— September 87⁰⁵—— 17.10ʃ——— Oktober 88⁰—— 1715———— November——— 17.20•———— Dezember 89⁰—— 17.20——— Lear————— Geld⸗Sorten. Dukaten Mk..70— Ruſſ. Imperials Mk. 16.74—69 20 Fr.⸗Stücke„ 16.15—12 Dollars in Gold.20—16 Engl. Sovereigns„ 20.88—28 Wafſerſtands⸗Nachrichten. Mainz, 13. April..11 m. 4.07, Singen, 15. Aprif. 2,60 m. T 604. Kouſtanz, 13, April.19 m. +.01. Kaub, 3. April..88 m. +.06. Hüuingen, 18 April..49 m..10. Koblenz, 13. April. 319 m.—.96. Kehl, 18 April..66 m—.03. Lauterburg, 8 April..23 m. +.02. Maxan, 3 April. 438 m—.04 Neckar. Mannheim, 13. April..61 m +.13.] Mannheim, 13. April. 467 m. +.18 Dampfer⸗Nachrichten. Bremen, 12. April.(Telegraphiſche Dampfer⸗Nachrichten des Norbbeutſchen Lloyd i Bremen, mitge beilt von Ph Jac Eglinger, alleiniger, General⸗Agent in Maunheim) Dampfer„Eider“, welcher am 2. April in Bremen abge⸗ fahren war, iſt am 12. April Vm. 1 Uhr wohlbebalten in Newyork angekommen Dampfer„Aller“, welcher am 3. April in Bremen abgefahren war, iſt am 13. April Mg. 1 Uhr wohlbehalten in Newyork angekommen. Köln, 13. April. 361 m.—.18 Nuhrort, 18. April..18 m—.08. (Einjäh ig- Freiwilligen Examen.) Das Karlsruher Lehrinstitut und Pensionat von Premierlieutenaut a. D. Fecht begiunt seinen Sommerkursus Mittwoch, den 24. April. Die Zöglinge dieser Anstalt erlangen unter gewissenhafter geistiger und sittlicher Pflege eine allgemein wissenschaftliche Bildung. Schon acht Mal haben sämmtliche Examenkandidaten die Ein- jährig-Freiwilligen-Prüfung bestanden und bis jetzt von 285 Zöglingen 230 den Berechtigungsschein erlangt. 29550 T. Körner Schirmfabrig E 1. 4 Breitelzaln Seneral⸗Anzeiger D. Selte. Bekauntmachung. Ueberſichtskarte der über⸗ m Weltpoſtverkehr. Die Ueberſichtskarte der über⸗ 15 im eltpoſtverkehr iſt im Reichs⸗Poſt⸗ amt in einer neuen Auflage be⸗ arbeitet worden, welche ein Bild des gegenwärtigen Umfanges des Weltpoſtvereins und der Poſtver⸗ bindungen nach den außer⸗ a Deutſchen Konſulats⸗ orten liefert. Der Karte iſt ein aden foſt der in Betracht kommenden Poſt⸗ dampfſchiffslinien, unter Angabe der den Betrieb wahrnehmenden Schifffahrtsgeſellſchaften, der An⸗ legehäfen, der Entfernungen in Seemeilen von Hafen zu 9— und der planmäßigen Ueberfahrts⸗ dauer beigegeben. Die Dampfer⸗ linien ſind je nach der Nationalität der Schiffe mit verſchiedenartigen Zeichen angegeben, und zwar die⸗ jenigen der Deutſchen Poſtdampfer roth, die der fremden Schiffe ſchwarz. 50513 Die Karte kann— wie ſeither — durch Vermittelung der Poſt⸗ anſtalten von dem Kursbüreau des Reichs⸗Poſtamts, ſowie im Wege des Buchhandels von der Verlagsbuchhandlung von Julius Springer in Berlin., Monbi⸗ fn 3, zum Preiſe von 1 Mk. ür das 0 bezogen werden. Berlin., 10. April 1889. Der en des Reichs⸗ oſtamts. von Stephan. Bekauntmachung. Die Kaminfegerbezirke der Stadt Mannheim betr. Nr. 38,598. Die Stelle des Kaminfegers im erſten Kehrbe⸗ 995 hieſtger Stadt iſt durch den d des ſeitherigen Inhabers erledigt und ſoll in Bälde wieder beſetzt werden. ewerbungen um die erledigte Stelle ſind binnen vier Wochen bei der diesſeitigen Behörde ſchrift⸗ lich einzureichen; in denſelben iſt über Namen, Geburts⸗ u. Wohn⸗ ort, Alter, Familienverhältniſſe, Vorbildung und ſeitherige Thätig⸗ keit wahrheitsgetreue Anga e zu machen. Der Bewerbung iſt beizulegen: 1. Eine Beurkundung über die Aufnahme unter die für eine Kaminfegerſtelle 1 Per⸗ ſonen auf Grund abgelegter Prüf⸗ ung. 2. Ein ee ee örde des ſeitherigen Wohnortes bezw. wenn der Bewerber nicht ſchon längere Zeit an dieſem Ort an⸗ weſend iſt, des früheren Wohn⸗ oder Aufenthaltsortes, über den Beſitz eines guten Leumundes, ſowie beglaubigte Zeugniſſe über die ſeitherige ib ee 3, Ein Zeugniß eines Stgats⸗ arztes über eine zur Ausübung des Kaminfegergewerbes befähig⸗ ende rüſtige Körperbeſchaffenheit. Mannheim, 11. April 1889. Großß, Beßirksamt enzken. 50581 Bekanntmachung. Die Kaminfegerbezirke der Stadt Mannheim betr. 1e Nr. 38598. Wir bringen 1 zur allgemeinen Kenntniß, 0 die Verſehung des durch den Tod des Inhabers erledigten erſten Ka⸗ minfegerbezirks in hieſiger Stadt bis zur Wiederbeſetzung desſelben dem Kaminfegerge ilfen Joſef Schmitt dahier übertragen wurde. annheim, 11. April 1889. Gr. Bezirksamt. 50532 Genzken. Prkauntmachung. Die Verhütung von Feuers⸗ 9510 für Gebäude betr. (104) No. 39,116. Anläßlich der diesjährigen Juchrſach haben die Feuerſchauer mehrfach die Wahr⸗ nehmung gemachz, daß die Aſche eils in Küchen und Gängen, theils auf den enel in Holz⸗ ſten und Holzkübeln aufbe⸗ Mit Mich t auf di 8 it Rückſt au e große Weie ſ dieſer Auſbe⸗ wahrungsart ſehen wir uns ver⸗ anlaßt, den§ 9 der Verordnung pom 28. November 1864, die Ver⸗ hütung von Feuersgefahr für Gebäude betr., allgemein in Er⸗ iunerung zu bringen, wonach Aſche auß hölzernen Böden, in Dachräumen, Schopfen oder an anderen Orten, wo brenn⸗ bare Materialien gelagert ſind, berhaupt nicht und im e⸗ brigen nur an feuerfeſten Orten oder in feuerſicheren 8 aufbewahrt werden * Zuwiderhandlungen werden auf rund von 5 3868 Ziffer 8 .⸗St.⸗G.⸗B. mit Geldſtrafe bis zu 60 Mark oder mit Haft bis zu 14 Tagen beſtraft. Die Bürgermeiſterämter des andbezirks werden beauftragt, dieſe Bekanntmachung in ihren emeinden auch in ortsüblicher eiſe bekannt zu geben, und wie Neſchehen, berichtlich anher anzu⸗ zeigen 50530 annheim, 12. April 1889. Groſth. Bezirksamt Nußbaum. Indem ich meine Privatnäh⸗ ſchule in empfehlende Erinner⸗ ung bringe, zeige ich zugleich den verehrlichen Eltern zur gefälligen kenntnißnahme an, daß ich ſolche don E 2, 9 nach 8 1, 8 verlegtd 50454 chtungsvoll Ves41e Hochg guzis Gr. Had. Staatseiſenbahnen. Wir beabſichtigen 176 Stück Locomotivlaternen verſchiedener Größe anzuſchaffen. Die allge⸗ meinen und ſpeciellen Bedingungen ſowie die Zeichnungenkönnen gegen Einſendung von 1 Mk. von uns erhoben werden. 50037 arlsruhe, 4. April 1889. Gr. Verwaltung der Giſenbahn⸗ hauptwerkſtätte. Bekanntmachung. Die Handhabung der Baupolizei ſer die Neuordnung der Gebühren für die Dienſtthätigkeit der Sachver⸗ ſtändigen der Ortsbaucommiſſion betreffend. (402) No. 88,190. An Stelle der in§ 76 der ſtädtiſchen Bauord⸗ nung vom 6. Mai 1879 enthal⸗ tenen Gebührenanſätze kommen gemäß Beſchluß des Stadtraths unter Zuſtimmung des Bürger⸗ ausſchuſſes ſowie mit Staatsge⸗ nehmigung für die Dienſtleiſt⸗ 5 der Sachverſtändigen der Ortsbaucommiſſion gemäß 8§ 71 der gend an die Stadtkaſſe zu bezahlende Ge⸗ bühren zur Anwendüng: A. Gebühren für Prüfun Bauvorlagen und Beauf tigung der Bauausführungen: a. Allgemeine Gebührenanſätze: 1. Claſſe: für kleine Verän⸗ derungen und Reparaturen M.—4. „Claſſe: für mittlere Bau⸗ veränderungen M.—8. .Claſſe: für kleine Neubauten und kleine Umbauten M. —10. für mittelgroße Neu⸗ bauten und mittelgroße Um⸗ bauten M. 15. „Claſſe: für große Neubauten und 8 f Umbauten M. 22. 6. Claſſe: für ganz große Neu⸗ bauten und ganz große Um⸗ bauten M. 35. Claſſe: für Fabriken und Baucomplexe außerordent⸗ licher Art und Größe werden die Gebühren auf Grund vorſtehender Einzelſätze zu⸗ ſammengeſtellt. 555 b. Für beſondere Beaufſichtigung eines Baues in Folge der Ueber⸗ tretung baupolizeflicher Vor⸗ ſchriften iſt eine nach dem Zeit⸗ aufwand zu bemeſſende Ver⸗ zu entrichten. Als Maß⸗ der ab für die Berechnung der⸗ elben wird für den Arbeits⸗ 85 eines Sachverſtändigen à 8. Stunden der Betrag von 16 Mark Thar etzt. Dabei hat der Koſtenpflichtige die baaren Auslagen für das event. nöthige i und beſonderen Materialauf⸗ wand zu 18 o. Kommt das Bauvorhaben nach Prüfung der vorgelegten Pläne nicht zur Verwirklichung, ſo wird die Hälfte der auf Grund Poſ.& oben erhobenen Gebühr wieder zurückerſtattet. B. Fürr erſtmaligeUnterſuchung und Begutachtung, ſowie ein⸗ malige Nachſchau nach amt⸗ lichem Auftrag: a. einer Wirthſchaft M.—10 b. einer Abortanlage, einer Grube, einer Düngerſtätte, eines Brunnens, einer Entwäſſer⸗ ungsanlage M.—4 d. für jede weitere Nachſchau M. —4 Außerdem wie A. b. Satz 2 (Dabei 1805 5 Ur andere 05 0 und egutachtungen in bau⸗ feuer⸗ ſicherheits⸗, ſanitäts⸗ und ge⸗ werbepolizeilicher Hinſicht ꝛc., ſoweit dieſelben in die Ge⸗ ſchäftsthätigkeit der Sachver⸗ ſtändigen der Ortsbaukom⸗ miſſion einſchlagen, werden die Koſten wie A. b. berechnet. Es wird dies zur Darnach⸗ achtung für die Betheiligten hier⸗ mit zur öffentlichen Kenntniß gebracht. 50394 Mannheim, den 9. April 1889. Großh. Bezirksamt. ußbaum. Ankündigung. No. 4018. Die Großh. Bau⸗ gewerkeſchule in Karlsruhe be⸗ ginnt ihr Sommermeſter am Mittwoch, 24. April l. Is. Dieſelbe hat den Zweck, durch yſtematiſ 85 geordneten Unterricht ür ihren Beruf auszubilden: 1. Bäugewerksmeiſter(Mau⸗ rer⸗, Steinhauer⸗ und Zim⸗ mermeiſter) und Bauhand⸗ werker(Schreiner, Glaſer, Schloſſer), Werkmeiſter (welche ſich der ſtaatlichen Prüfung unterziehen wollen), auführer und Zeichner. 2. Maſchinenbauer und Me⸗ tallarbeiter. 3. Gewerbelehrer. Außerdem wird ſonſtigen Hand⸗ werkern und Gewerbetreibenden — Blechnern, Drehern, Schiefer⸗ deckern, Gärtnern ꝛc., ferner Hei⸗ zern, Lokomotivführern, Bahn⸗ und Straßenmeiſtern— Gelegen⸗ 15 geboten, einzelne Fächer oder Kurſe der Schule mit Nutzen zu beſuchen. 5 Das Unterrichtsgeld beträgt 30 M. für den halbjährigen Kurs; die Aufnahmstaxe für neu ein⸗ tretende Schüler 5 M. In Privpathäuſern iſt Koſt, Wohnung, 0 Wäſche für 230 M. bis 260 M. pro Halb⸗ jahr zu erhalten. Programme und Anmeldungsformulare ſind von der Anſtaltsdirektion zu be⸗ ſiehen. 29101 arlsruhe, den 18. März 1889. d. Großh. Oberſchulrath. 05b. Jee, Sig Irh. v. Hüvel'ſche Slif⸗ tung Maunheim. No. 12. Wir machen darauf aufmerkſam, daß die Stiftlinge obiger Stiftung verpflichtet ſind, beglaubigte Zeugniſſe über ihr Verhalten im letzverfloſſenen Jahre rechtzeitig vor der Jahresfeier dem unterzeichneten Vorſitzenden vorzulegen Säumige Stiftlinge können bei Vertheilung der Preiſe und Be⸗ lohnungen nicht nur nicht berück⸗ ſichtigt, ſondern wegen Unfolgſam⸗ keit auch zur Rechenſchaft gezogen werden. 29773 Mannheim, 1. April 1889. Der Stiftungsrath Bräunig. Kallenberger. Arriherrlich von Hövel ſche Stiftung in Maunheim. Jahresfeier 11 5 1889 betr. Nr. 12. Nach den Satzungen der Freiherrlich von Hövel ſchen Stifkung ſoll alljährlichamSchluſſe des Schuljahres eine Prüfung der weiblichen Stiftlinge und Ausſtellung ihrer Arbeiten; die Prämienvertheilung an männliche und weibliche Stiftlinge, ſowie die Vertheilung von Ausſtattungs⸗ preiſen ſtattfinden. Zur Vornahme der Prüfung der weiblichen Stiftlinge haben wir 29772 Samſtag, den 11. Maf 1889, Vormittags 11 Uhr und zur Prämien⸗ und Preisver⸗ theilung Sonntag, den 12. Mai 1889, Naächmittags 4 Uhr feſtgeſetzt eſetzt. Die fee findet im Saale der Kleinkinderſchule ſtatt und laden wir alle Freunde und die ehemaligen Zöglinge der Stiftung zur Theilnahme an derſelben ein. Eine Abtheilung der Stiftung des Freiherrn von Hövel hat die Beſtimmung, unbemittelte hieſige Bürgerſöhne zu tüchtigen Bürgern und Handwerkern heranzubilden und gewährt ihren Stiftlingen nicht nur Unterſtützung durch Gablenge des Schulgeldes in der ewerbeſchule,ſondern auchweitere Belohnungen in Verabreichung von Büchern, Kleidern und Geld⸗ anlagen. Der 8 21 der Statuten ſtellt folgende Aufnahmsbedingungen: „Zur Aufnahme in dieſe „Stiftungsabtheilung eignen 75 11 unbemittelte Bürger⸗ „ſöhne, ohne Unterſchied der uchriſtlichen Confeſſion, welche „aus der Volksſchule entlaſſen „ſind, das ſechszehnte Lebens⸗ „ahr noch nicht überſchritten „haben und über ihre Be⸗ „fähigung, ihren Fleiß und „ihr religiös ⸗ſittliches Ver⸗ „halten befriedigende und be⸗ uhlaubigte Zeugniſſe vorlegen. „Außerdem iſt jeder Stift⸗ „ling, ohne Unterſchied des „zu erlernenden Gewerbes in „der Regel verpflichtet, die „Gewerbeſchule zu beſuchen.“ Für dieſes Jahr ſollen nun wieder einige Stiftlinge aufge⸗ nommen werden, und ſind deß⸗ fallſige unter Anſchluß der vorgeſchriebenen Zeugniſſe garichen 14 Tagen hierher ein⸗ zureichen. III In der Freiherrlich von Hövel'⸗ ſchen Stiftrung— Induſtrieſchule — für unbemittelte der Volks⸗ ſchule entlaſſene hieſige Bürgers⸗ töchter der giſtlichen Confeſſton, ſind einige Plätze frei geworden. Dies wird mit dem Anfügen öffentlich bekannt gemacht, daß die Eltern und Vormünder ſtift⸗ ungsfähiger Mädchen ihre Auf⸗ nahmsgeſuche unter Vorlage der Schulzeugniſſe binnen 14 Tagen anher haben. Aus der 3. Abtheilung der Frei⸗ errlich von e Stiftung ind drei Au ee da im etrage von je 500 Mark in dieſem Jahre zu vergeben. ſind unbe⸗ mittelte Bürgerstöchter der Stadt Mannheim, welche das 18. Lebens⸗ jahr zurückgelegt haben, durch einen reinen ſittlichen Lebens⸗ wandel ſich auszeichnen und einen Großherz. badiſchen Staatsange⸗ hörigen heirathen Bei gleicher Würdigkeit erhalten Jene den eilun welche ſich in der 2. Abtheilung der Stiftung ausgebildet haben. Bewerberinnen haben ihre Ge⸗ ſuche unter Anſchluß eines Tauf⸗ ſcheines, eines Vermögenszeug⸗ niſſes, eines Sittenzeugniſſes der ſtändigen Behörde, innerhalb 14 Tagen dahier einzureichen. annheim, den 1. April 1889. Der Stiftungsrath: räunig. Bekannlmachung. Die Domänenverwaltung Mann⸗ heim verſteigert 50521 Samſtag, den 20. April 1889, Vormittags 10 Uhr auf ihrem Geſchäftszimmer im linken Schloßflügel die Bauplätze H 10 Nr. 14, 15, 16 und 17 im Geſammtflächeninhalt von 2151,24 qm., Anſchlag pro qm. 20 Mk. Nachgebote werden, wenn der Anſchlag erreicht iſt, nicht mehr angenommen. Die Verſteigerung findet in der Weiſe ſtatt, daß die Plätze zuerſt einzeln, dann zuſammen ausge⸗ boten werden 50521 Mannheimer Maimarkt. Pferde⸗Rennen am 5. und 6. Mai 1889. Pferde⸗ und Rindvieh⸗Markt mit Prämiirung am 6. und 7. Mai 1889. Hiermit verbunden: Große Verlooſung von 0 Rindvieh, Gold⸗ und Silber⸗ preiſen, Maſchinen und Geräth ev. bis zu 50,000 Looſen à 4 2. Uebernehmer von Looſen dahier wenden. Auf je 10 Looſe wird ein Freiloos gewährt. Landwirthſchaftlicher Bezirks⸗Verein. en für Haus⸗ und Landwirthſchaft unter Ausgabe von 30,000 Ziehung am 8. Mai 1889. 26318 wollen ſich an den Kaſſier Herrn Friedrich Neſtler M 2 Nr. 1 Mannheim, im Februar 1889. Badiſcher Renn⸗Verein. Sekanntmachung. Grund⸗ und Pfandbuch⸗ führung in Mannbeim betr. „No. 3810. Die Stelle eines Stellvertreters des Grund⸗ und Pfandbuchführers, welchem zugleich die Leitung des neu zu errichtenden ſtatiſtiſchen Bureaus, ſowie andere geeignet erſcheinende Verwaltungsgeſchäfte werdenüber⸗ tragen werden, ſoll wieder beſetzt werden. 2995 Anfangsgehalt(II. Gehalts⸗ klaſſe) M. 4000 anſteigend nach der Gehaltsordnung bis zum Höchſt⸗ betrag von M. 5500. Bewerber aus der Zahl der zum Richteramte oder zum Notariatsdienſte befähigten Per⸗ ſonen wollen ihre Eingaben bis zum 1. Mai d. J. anher ein reichen. Bemerkt wird noch, daß eine ſtädtiſche Penſions⸗Wittwen⸗ und Waiſenkaſſe beſteht. Mannheim, 29. März 1889. S 40 Nur einige Tage! Ausstellung 50260 der Kleiſchmann'ſchen Hofkunſthandlung Münthen von Werken erſter Meiſter, wit: Defrogger, Diez, Max, Brandt, Sohreyer, H. Kauffmann, Hartmann eto. im Kunſtſalon des Hertn A. Donecker, 0 2, 9. Saalbau Mannheim. Sonntag, 14. April 1889, Abends 8 Uhr Grosses Concert ausgeführt von der Kapelle des 3. Bad. Grenad.⸗Regim.„Kaiſer Wilhelm.“ No. 110, unter Leitung des Muſikdir. Herrn O. Schirbel. Entree: 50 Pfg. Kinder 20 Pfg. Dutzendbillets M..—, im Voraus in den Kunſt⸗ und Bräunig. Lemp. Muſikalienhandlungen der Herren K. Ferd. Heckel, A. Donecker, Verſteigerung. A. Hasdentenufel, Th. Sohler, am Kiosk und an der Kaſſe 15 533 31 haben. 50475 Donnerſtag, den 25. und Frei⸗ 2 2 2 tag, den 26. April er., 5 fl˖* a Pelocipediſten⸗Verein beginnend, läßt die Gemeinde MANNHEIN. Hemsbach im Gemeindewald nach⸗ ſtehende Holzſortimente an den Meiſtbietenden öffentlich ver⸗ ſteigern: 100 Feſtmeter Stammholz am 25. April, 121 Meter Scheit⸗ und Prügel⸗ holz am 26. April, 6 Meter Stockholz. Das Stammholz beſteht aus 39 Stämmen Weichholz und 268 Eichenſtämmen, worunt. 1Stamm von 3½ Cbm. Inhalt zu einem Wellbaum geeignet. Hemsbach, den 12. April 1889. Bürgermeiſteramt ung. Müller. Luisenhaus L 3, 4. 1 unſerer Anſtalt iſt eine wohl eingerichtete Kleinkinderbe⸗ wahranſtalt, ſowie auch eine Näh⸗ ſchule für ſchulentlaſſene Mädchen und eine 1 8 Allen Eltern, welche Werth darauf legen, ihre Kinder in geſunden Räumen, unter guter Aufſicht und in erfolg⸗ reichem Unterricht 0 ſehen, können wir dieſelben auf's Wärmſte em⸗ pfehlen. 29920 ſtannheim, im April 1889. Der Vorſtand: Koch, Geiſtl. Rath. Dankſagung. Zum ehrenden Andenken an eine kheure Verſchiedene 0b fin wir die Gabe von M. 200 für unſern Verein, wofür wir hiermit öffentlich innigen Dank ſagen. Mannheim, 11. April 1889. Der Vorſtand des Vereins zur Verbeſſerung des Dienſtbotenweſens. Koch. Mannheimer Volksbank Act.⸗Geſ. In Folge der in der General⸗ verſammlung vom 25. v. Mts., ſtatutengemäß vorgenommenen Erſatzwahl beſteht der Aufſfichts⸗ rath nunmehr aus den Herren: Joh. Daut, Max Dinkel⸗ ſpiel ſenior, Th. Eglinger, Herm. Glaſer, Ph. Gund, Lor. Hausmann, Carl Kauffmann, Sam. Nöther, Lud. Poſt, Adolf Schmidt, Gg. Schwanholz u. Louis Stoll. In ſeiner Sitzung vom 11. d. M. hat der Aufſichtsrath Herrn Louis Stoll zum Vorſitzenden und Herrn Lud. Poſt zu deſſen 50 Stellvertreter ernannt. 50499 Mannheim, 13. April 1889. Dee Aufſichtsrath. Verein für klaſſ. Kircheumnſiß. Statt Montag: 50500 Dienſtag Abend 8 Uhr Frobe im Schulhaus. Unſeren verehrl. Mitgliedern bringe hiermit zur Kenntniß, daß unſere 1. diesjährige Vereinstour am Sonntag, den 14. April nach Weinheim ſtattfindet. 50282 Abfahrt präcis 2 Uhr von der Kettenbrücke, Zu recht zahlreicher Betheiligung ladet ein Der Fahrwart. Geſchäfts⸗Eröffnung. Freunden und Gönnern, ſowie einer verehrlichen Nachbar⸗ ſchaft zur gefl. Kenntniß, daß ich in meinem Hauſe 4, 26 Colonialwaaren⸗, Gigarreu⸗ Cabakgeſchäft eröffnet habe. Geneigtem Zuſpruch entgegenſehend, zeichnet Achtungsvollſt Fr. Jrsslinger, 50384 Mannheim, 4, 20. Kalligraphie. Der unentgeltliche Unterkicht, welchen ich ſeit 14. März an es. 60 Herren ertheile, iſt bis zum 14. d. Mts. abgelaufen. Die Herren Theilnehmer an dieſem nunmehr zu Ende ſcheitte⸗ Curſus, haben ſich nahezu ohne Ausnahme zu einem„Forttſchritts⸗ Curſus“, für welchen ich honorirt werde, angemeldet. ch veröffentliche dieſe Thatſache, da ich glaube annehmen zu können, daß mein 115 be ſowie das Erlernte vollſtändig die Theilnehmer des Curſus be rlevigt haben dürfte. Der Wunſch 55 an dieſem nützlichen Unterricht auch ferner zu betheiligen— ſe gegen Bezahlung— iſt doppelt erfreulich. Hiermit lade ich nun wieder Jedermann, der es Eneſng i * 4 ein, an einem neu zu beginnenden unentgeltlichen Curſus Schönſchreiben theilzunehmen. Der erſte Curſus beginnt mit dem 15. ds. Mts. und endigt mit dem 15. Mai. Die finden allabendlich von—9 Uhr in dem bekannten Lokale ſtatt und find womöglich zu be⸗ ſuchen. Gefl. Anmeldungen hierzu in meiner Wohnung 2, 10 parterre, gegenüber dem„Prinz Max“. 1 855 Ho achtend Frz. Heinr. Bühler, Lithograph u. Kalligraph, rN H 2, 10. Ausgeſtellt habe ich im Schaufenſter der Herren Peter& Co., Möbelfabrik in der Kunſtſtraße Blatt 1* meinem„Syſtem“ wo⸗ nach der Unterricht ertheilt wird, vorerſt 2 mal, Sonntag und Montag. Todes-Anzeige. Heute verschied sanft nach langem 50529 Leiden Herr Rentner Tosef Welnsohenk! in seinem 82. Lebensjahre. Die Beerdigung findet Montag Vormittag 11 Uhr vom Trauerhause D 6 No. 6 statt. Musikverein. Möntag Abend Probe im Aulaſaal. Sopran und Alt Anfang 7 Uhr Tenor und Baß 27 2*. Pi 2 9 vorzüglicher kanino 8 A. Doneecker, 0 2, 9. Ich warne hiermit Jedermann, meiner Frau etwas zu leihen oder zu borgen, da ich für nichts hafte. 20501 Karl Merling. 50520 Im Namen der trauernden Hinterbliebenen: 5 Herrm. Stern. N. 94 Kirchen⸗Anſagen. Kuangel. proteſ. Gemeinde. Concordienkirche. Charmontag: Abends 6 Uhr Bet⸗ ſtunde, Herr Stadtpfr. Greiner. Chardienſtag: Abends 6 Uhr Betſtunde, Herr Stadtpfr. Ahles. Charmittwoch: Abds. 6 Uhr Betſtunde, Herr Stadtv. Rohde. Jutherkirche. Charmontag, Chardienſtag und Char⸗ mittwoch: Abends 6 Uhr Betſtunde, Herr Stadtpfr. Simon. 6. Seite Ww. erprn. Großh. Realſchnle zu Wimpfen a. N. Beginn des neuen Schuljahres am 2. Mai. Aufnahmeprüfung am 2. Mai, Morgens 8 Uhr. Die Direktion nimmt jederzeit Anmeldungen entgegen, iſt auch gerne bereit, ſonſtige Auskunft zu ertheilen, ſowie paſſende]? Penſionen nachzuweiſen. 50512 Der erfolgreiche Beſuch der 1. Klaſſe berechtigt zum Einjährig⸗Freiwilligen Militärdienſt. Die Direktion. f in Neln in Mannheim. B Ensgraber. Wir beehren uns hiermit die Herren Aktionäre unserer Gesellschaft zu einer 8 e ausserordentlichen Generalversammlung auf den 8. Mai d.., Mittags 12 Uhr im Lokale der Bank einzuladen. Tages-Ordnung: Abänderung der Statuten. Jeder Inhaber einer Aetie ist zur Theilnahme an der General-Versammlung berechtigt. Je 5 Actien geben eine Stimme. Das Stimmrecht wird persönlich oder durch Uebertragung an Stimmberechtigte ausgeübt. Eintrittskarten zur Generalversammlung ertheilen auf Vorzeigen der Actien(Art. 27 der Statuten): in Mannheim unsere Bank, Heidelberg die Filiale derselben, * „Karlsruhe 5 5 5 „Freiburg/„ 5 5 „ Konstanz 5 5 „Kaiserslautern„ Herren Böcking, Karcher& Co., „ Frankfurt a/M.„ Deutsche Vereinsbank, „ München„ Herren Guggenheimer& Co., „ Stuttgart„ Württembergische Vereinsbank, 5„ Base! Basler Handelsbank, „ Berlin Herr S. Bleichröder. Mannheim, den 15. April 1889. 50526 Der Aufsichtsrath. Mheinische breditpang In der heutigen General⸗Verſammlung wurde die Dividende für das Jahr 1888 auf 50527 M. 36.— per Acetie (d. i. 6% p. anno) feſtgeſetzt, welche gegen Einlieferung des Dividendenſcheines No. 18 ſofort ausbezahlt werden: in Mannheim an unſerer Bankkaſſe „ Freiburg /B. bei der Filiale unſerer Bank „ Heidelberg desgl. „ Karlsruhe desgl. „ Konſtanz desgl. 5 Kaiſerslautern bei den Herren Vöcking, Karcher& Cie. „ Fraukfurt a/M.„der Deutſchen Vereinsbauk, „ Münch en„den Herren Guggenheimer e Cie. „ Stuttgart 5 der Württembergichen Bereinsbank „ Berlin„ dem Herrn S. Bleichröder „Baſel„der Basler Handelsbank. Den Dividendenſcheinen iſt ein arithmetiſch geordnetes Rummernverzeichniß beizufügen. Nach dem 15. Mai d. J. erfolgt die Auszahlung nur noch in Mannheim an uünſerer Hauptkaſſe und in Freiburg i.., Heidelberg, Karlsruhe und Konſtanz hei unſeren Filialen. Nach Art. 33 unſerer Statuten wurden durch das Loos zum Austritt in dieſem Jahre folgende 4 Mitglieder des Aufſichtsrathes beſtimmt, die Herren: Caxl Jörger, S. Hartogensis, O. Reiss, Ferd. Seipio, welche ſämmtlich wieder ernannt wurden. Mannheim, den 13. April 1889. Rheiniſche Creditbank. Der Aufſichtsrath. Mannheimer Lagerhaus⸗Geſelſſchaft. Unter Bezugnahme auf unſere Bekanntmachung vom 15. März a. c. beehren wir uns die Herren Actionäre zu benachrich⸗ tigen, daß die 50514 XVII. ordentl. Ceneralversammlung nicht am 17. April, ſondern mit der bereits bekannt gegebenen Tagesordnung Dienſtag, den 30. April ds. Is., Vormittags 11 Uhr im k einen Saale des Caſinogebäudes dahte ſtattfindet Lintrittskarten können Montag, den 29. April ds. Js. auf dem Bureau unſerer Direktion in Empfang genommen werden. Mannheim, den 13. April 1889 Der Aufſichtsrath. Die Tebeusverſicherungs⸗& Erſparniß⸗ hank in Stuttgart gibtHypothek en⸗Anlehen auf Annuftäten oder gegen ein⸗ fache Verzinſung zuden billigſten Bedingungenab. Anträge nimmt entgegen 50498 fsbnd Crbdltbant TWirihschafts⸗ Uebernahme und Empfehlung. Meinen werthen Freunden und Gönnern, sowie der verehrl. Nachbarschaft zur gefl. Nachricht, dass ich am Dienstag, den 16. April die von meinem verstorbenen Bruder innegehabte Restauration, Wein- und Bierwirthschaft C 2, 13l(4„zum Ofenloch“ C 2, 13l4 übernehmen werde. 3 Es wird mein eifrigstes Bestreben sein, durch Ver- abreichung vorzüglicher Getränke, warmer und kalter Speisen zu jeder Tageszeit, sowie aufmerksame, reelle Bedienung die Gunst meiner werthen Gäste zu 50441 Hochachtungsvoll Juosef Götz, C 2, 1314 bisher Lit. S 1 No. 1. C 2, 1314 Aalepoh Nr. 395 Telep ghon 1 Nr. 395 Brauerei Zzum Wüden Mann von H. J. Rau liefert frei in's Haus: Wiener Exportbier per/ Fl. 24 Pf. per/ Fl. 12 Jf. Bock⸗BHier per J Fl. 25 Pf. per/ Fl. 13 Pf. 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Zu dieſem Zwecke wird bekannt gemacht: . 2 22 In Bezug auf die Grund⸗ und Häuſerſteuer: egen Wechſels in der Perſon des Pflichtigen ab⸗ und zugeſchrieben haben will oder aus einer andern Urſache die Berichtigung oder den Strich ſeines Grund⸗ oder Häuſerſteuerkapitals verlangt, hat k oder durch einen Bevollmächtigten zu erſcheinen, und ſofern es ſich um das Zuſchreiben an eine dritte Perſon handelt, dieſe letztere zum gleichzeitigen Erſcheinen zu veranlaſſen. Alle Veränderungen, welche im Grundbuche eingetragen ſind, werden übrigens von Amtswegen ab⸗ und zugeſchrieben. II. In Bezug auf die Gewerbſteuer: ir Gewerbſteuer unterliegt das Betriebskapital der im Großherzogthum betriebenen gewerblichen Unternehmungen ausſchließlich der Land⸗ und Forſtwirthſchaft, vorausgeſetzt, daß das Jmindeſtens den Betrag von 700 Mark erreicht. eppflichtigen Perſonen, männliche und weibliche, Inländer oder Ausländer, auch gewerbſteuerpflichtige Korporationen, Vereine, Geſellſchaften haben ſchriftliche oder mündliche zugeben: ., wenn ſie eine der Gewerbſteuer unterliegende Unternehmung begonnen haben, aber noch nicht zur Gewerbſteuer angelegt ſind; b. wenn ſich ihr Betriebskapital nach dem Stande der maßgebenden Verhältniſſe am 1. April des Jahres über den bereits beſteuerten Betrag um mindeſtens 5 Prozent und mindeſtens um 700 Mark erhöht hat. ** III. In Bezug auf die Einkommenſteuer: kommenſteuer unterliegt— vorbehaltlich der im Geſetze vorgeſehenen Ausnahmen und Beſchränkungen— das geſammte in Geld, Geldeswerth oder in Selbſtbe⸗ I. nützun kommen welches einer Perſon aus im Großherzogthum gelegenen Grundſtücken und Gebäuden, aus auf ſolchen Liegenſchaften ruhenden Grundrechten und Grundgefällen, aus im Gre ner Land⸗ und Forſtwirthſchaft und den daſelbſt betriebenen Gewerben, aus öffentlichem oder privatem Dienſtverhälkniß, aus wiſſenſchaftlichem oder künſtleriſchem Beruf oder irgend ringenden Beſchäftigüng, ſowie aus Kapitalvermögen, Renten und andern derartigen Bezügen im Laufe eines Jahres zufließt, und zwar ohne Rückſicht darauf, ob es von anderr ͤ on bereits getroffen wird oder nicht. Steuerpflichtig ſind: 5* 1. Fandes⸗ und ſonſtige Reichsangehörige welche ihren Wohnſitz(Aufenthalt) im Großherzogthum haben, desgleichen Reichsauslän der, welche des Erwerbs wegen chren Wohnſitz im Großherzo gthum haben: mit ihrem geſammten ſteuerbaren Einkommen. 35 welche nicht des Erwerbs wegen ihren Wohnſitz im Großherzogthum haben: mit ihrem aus reichsinländiſchen Bezugsquellen fließenden ſteuerbaren Einkommen. Perſonen, welche nicht im Großherzogthum wohnen: nur mit ihrem Einkommen aus im Großherzogthum gelegenem Grundbeſitz(einſchließlich von Gebäuden) und den daſelbſt betriebenen Gewerben ſowie mit ihren Gehalts⸗ Penſions⸗ und Wartegeldbezügen aus einer badiſchen Staatskaſſe. Aktiengeſenlſchaften und Kommanditgeſellſchaften auf Aktien, Konſumvereine mit offenem Laden, eingetragene Genoſſenſchaften mit bank⸗ ähnlichem Betrieb und auf Gegenſeitigkeit gegründete, unter Verwendung von Agenten betriehene Berſicherüngsgefellſchafkent mit demjenigen Theil ihres ſteuerbaren Einkommens, welcher dem Umfang ihres Geſchäftsbetriebs nee des Großherzogthums entſpricht. ſonen deren Einkommen(nach Abzug der zum Erwerb und zur Erhaltung deſſelben zu beſtreitenden Auslagen, der auf dem Einkommen 11 Laſten und der von ihnen etwg zu entrichtenden Sah nſen) den Betrag von 500 Mark fährlich nicht erreicht, unterliegen der Einkommenſteuer nicht. Auch ſind Gehalte, Penſionen und Warkegelder, welche aus einer nichtbadiſchen en werden, ferner die Dienſtbezüge(einſchließlich der Militärpenſtonen) der Militärperſonen aus der Klaſſe der Unteroffiziere und Gemeinen, die Dienſtbezüge der aktiven Gendarmen er abwärts, ſowie alle Sterbquartalbezüge ſteuerfrei. te Einkommenſteuererklärung haben, ſofern dies nicht ſchon ſeit 1. April l. J. geſchehen ſein ſollte, alle Perſonen einzureichen, welche am 1. April l. J. ſich im Heliß eines iie hefanden, für welches die Steuerpflicht in hieſiger Gemarkung begründet war. Die Steuerpflicht iſt in derfenigen Gemarkung(Steuerdiſtrikt) begründet, in welcher der ſein ung hat oder, beim Mangel eines Wohnſitzes im Großherzogthum, den größten Theil ſeines ſteuerbaren Einkommens bezieht. Jedoch ſind diejenigen Steuerpflichtigen von Abgabe einer zllärung entbunden, welche in dem Steuerdiſtrikt, in welchem am 1. April l. J. ihre Steuerpflicht begründet war, bereits zur Einkommenſteuer veranlagt und nach dem Staabe ihrer Einkommensver⸗ hältniſſe am genannten Tage mit keinem höhern Steueranſchlag als dem angeſetzten, zu beſteuern ſind. IV. Im Allgemeinen: Gewerb⸗ oder Einkommenſteuerpflichtige, welche zur 7 einer Steuererklärung keine Verpflichtung haben, find e befugt, eine ſolche menn ſie eine Steuerminderung anſprechen zu können glauben oder aus irgend einem beſondern Grunde eine Berichtigung ihrer Steueranlage bewirken wollen. Ebenſo ſind bie Geſuche um gänzliche Entfernung aus dem Kataſter, desgleichen um Berechnung von Steuerabgängen und Steuerrückvergütungen unter entſprechender Begründung vorzubringen. unentgeltlich a zu den Gewerb⸗ wie zu den Einkommenſteuererklärungen nebſt Anleitungen zu den letztern werden von heute an bis zum Ablauf der obigen Tagfahrt beim Schatzunge eltlich verabreicht. Wer die ihm obliegenden Steuererklärungen nicht rechtzeitig oder in wahrheitswidriger Weiſe erſtattet, unterliegt der geſetzlichen Strafe. Mannheim, den 26. März 1889. Der Vorsitzende des Schatzungsraths: Bräunig. Bekanmtmachung. Die Feſtſtellung der Kapitalrenteuſteuer für 1389 betreffend. „Fa,ür die Einreichung der Kapitalrentenſteuererklärungen für das laufende Jahr wird hiermit in Gemäßheit des Artikels 22 des Kapitalrentenſteuergeſetzes eine 24tägige Friſt vom 4. April bis mit 27. April d. J. Dabei wird bekannt gemacht: 1. Die A liftelun der Steuererklärungen hat beim Schatzungsrathe im Kaufhaus zu erfolgen. 2. Die Aufſtellung der Steuererklärungen geſchteht nach dem Stande der Vermögensverhältniſſe vom 1. April d. J. 3. In obiger Friſt haben alle jene Pflichtigen Steuererklürungen einzureichen: a) welche nach dem Stande ihrer VFVU!'ßg vom 1. April d. J. ein in hieſiger Gemeinde zu veranlagendes Faen⸗ ſind Renteneinkommen von mehr als 60 M. jährlich beziehen und hier noch nicht zur Kapitalrentenſteuer ver⸗ aͤnlagt ſind; b) welche hier zur Rentenſteuer zwar veranlagt ſind, aber nach dem Stande ihrer Vermögensverhältniſſe vom 1. April 9 0 10 1 Zinſen⸗ und Renteneinkommen beziehen, welches den veranlagten dah sdetrag um mehr als 60 M. überſteigt. 4. Steuerpflichtig ſind: 5 a) Landes⸗ und ſonſtige Reichsangehörige, wenn 1 im Sinne des Reichsgeſetzes vom 13. Mai 1870, die Beſeitigung der Doppelbeſteuerung betreffend, ihren Wohnſitz(Aufenthalt) im Großherzogthuüm haben, 8 0 Reichsaus⸗ länder welche des Erwerbs wegen ihren im Großherzogthum haben: mit dem ganzen Betrag ihres nach Artikel 2 des Geſetzes ſteuerbaren Zinſen⸗ und Rentenbezuges, ohne Rückſicht darauf, ob das gedachte Einkom men von im Inlande, im übrigen Reichsgebiete oder im Auslande angelegten Kapitalien oder von inländiſchen oder von fremden Bezugsorten herſtammt; 5 ) Reichs ausländer, welche nicht des Erwerbs wegen ihren Wohnſitz im Großherzogthum habeu: nur inſoweit, als die hezüglichen Kapitalien im Reichsgebiete angelegt ſind oder die Bezüge aus letzterem herkommen. 5. Kapitalrentenſteuerpflichtige, welche zur Abgabe einer Steuererklärung keine Verpflichtung haben, ſind gleichwohl befugt, eine ſolche innerhalb der oben beſtimmten Friſt abzugeben, wenn ſie eine Steuerminderung beanſpruchen zu können glauben oder 8 Aiderfer Linoleum Kork-Teppiche Beſtes deutſches Fabrikat anberaumt. Muster nach allen Gegenden fraueo. aus irgend einem Grunde eine Berichtigung ihrer Steueranlage bewirken wollen. Ebenſo ſind Geſuche um Strich im Steuer⸗ beed e um von Steuerabgängen und Steuerrückvergütungen unter entſprechender Begründung Anu in pake a nerhalb jener Friſt vorzubringen. roßen Herrenanzug in den flei 6. Formulare zu den Steuererkläru i 0 e äftszi des Schatzungs⸗3 5 8100 klein carirt, modernſte Nuſter, hes unenſge rabreicht ngen ſammt Anleitung zu deren Aufſtellung werden auf dem Geſchäftszimmer des Schatzung 90 Arſchtedenſten Farben. tragbar bei Sommer u. Wintet J. 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