— In der Poſtliſte eingetragen unter Nr. 2288. Abonnement: 50 Pfg. monatlich, Bringerlohn 10 Pfg. monatlich, durch die Poſt bez. inel. Poſtauf⸗ ſchlag M..90 pro Quartal. Inſerate: Die Colonel⸗Zeile 20 Pfg. Die Reklamen⸗Zeile 60 Pfg. Einzel⸗Nummern 3 Pfg. Doppel⸗Nummern 5 Pfg. Gadiſche Volkszeitung.) Maunhein der Stadt Mannheim und Umgebung. (99. Jahrgang. Amts⸗ und Kreisverkündigungsblatt Erſcheint täglich, auch Sonutags; jeweils Wormittags 11 Uhr. (Mannheimer Volksblatt.) für eg. Apſet U Telegramm⸗Adreſſe: „Journal Maunheim.““ Verantwortlich: für den politiſchen u. 7 Theil: Chef⸗Redakteur Julius Katz, für den lokalen und prov. Theil: 5 el. Rotationsdruck und Verlag der Dr. G. Haunels Buch⸗ druckerei, (Das„Mannheimer Journal““ iſt Eigenthum des Bürgerhoſpitaltz.) ſämmtlich in Mannheim. Nr. 110. Celephon⸗r. 218.) Auflage über 11,300 Exemplare. (Notariell beglaubigt.) unſere heutige Nummer enthält 10 Seiten. ———..—....—.—.— * per Maunheimet Handel 1888. Der uns ſoeben zugegangenen Einleitung zum Jahres⸗ hericht II. Theil pro 1888 der Handelskammer für den Kreis Mannheim entnehmen wir, daß der im Januar erſchienene Jahresbericht in ſeinem weſentlichen Inhalte durch den ſtatiſtiſchen II. Theil beſtätigt wird, und zwar dahin, daß wirklich das Jahr 1888 eine noch befrie⸗ digendere geſchäftliche Periode geweſen ſein dürfte, als die unmittelbar vorausgegangenen drei Jahre 1885, 1886 und 1887, eine Behauptung, die wir auch von Seite anderer hervorragender Handelsvorſtände Deutſchlands, deren Berichte inzwiſchen erſchienen ſind, ſab z. B. Hamburg, Bremen, Lübeck, Kiel ausgeſprochen nden. Was zunächſt unſeren Großhandel in Getreide an⸗ geht, ſo iſt der Umſtand, daß der Geſammtverkehr in dem Berichtsjahre hinter dem des vorausgegangenen Jahres etwas zurückblieb, eine durchaus natürliche Er⸗ ſcheinung, da ja in den Anfang desſelben die letzte Ge⸗ treidezollerhöhung fällt, wodurch ſowohl unmittelbar vor⸗ her wie nachher nothwendige Schiebungen ſich geltend zu machen pflegen, die das Jahr als ſolches in ſtatiſtiſcher Beziehung als eine Ausnahmeperiode charakteriſtren müſſen. Es ſteht in dieſer Beziehung auf gleicher Linie mit den Jahren 1879, 1880, 1884, 1885 und endlich 1887. Es iſt freilich keine ſehr tröſtliche Erſcheinung für die Bedeutung der Statiſtik gerade in dieſem Artikel, wenn aus einem ganzen Jahrzehnt 1879—1888 nicht weniger als 6 Jahre herausgenommen werden müſſen, weil ihre Verkehrsziffern durch die jeweils neu eingeführten Zoll⸗ maßregeln nicht ſehr beweiskräftig erſcheinen. Vergleicht man übrigens die Ankunft zu Waſſer von ſämmtlichem Getreide in Mannheim in der Zeit vor Einfüh⸗ rung der Getreidezölle überhaupt 1873—1878, ſo betrug dieſelbe in dieſen 6 Jahren durchſchnittlich 84,000 Tonnen jährlich, dagegen in der 10jährigen Periode 1879—1888 durchſchnittlich 234,500 Tonnen, alſo faſt das dreifache der erſteren. Von Intereſſe dürfte es ſein, zu unterſuchen, welche Stellung Mannheim unter den rheiniſchen Häfen in Be⸗ zug auf den Getreidehandel einnimmt; hier ergibt ſich für die Ankünfte zu Waſſer natürlich zu Berg in Weizen, Gerſte, Roggen und Hafer zuſammen folgendes Bild in Tauſenden von Tonnen in 1887: Coblenz 3,4, Guſtavs⸗ burg 6, Mainz 8,4, Düſſeldorf 28, Ludwigshafen 52,3 Köln 54, Ruhrort 79,7, Duisburg 177,5, Mann⸗ heim 276, alſo in dieſen 9 größten Häfen zuſammen 685,3 Tauſend Tonnen, während in ſaͤmmtlichen Häfen in 1887 auf dem Rhein ankamen 768 Tauſend Tonnen. Darnach empfängt alſo Mannheim allein 40%% der Anfuhr in den gedachten Häfen und 36½% von der geſammten Getreideanfuhr zu Berg auf dem Rhein. Der Verkehr in Hülſenfrüchten hat eine weitere er⸗ hebliche Steigerung erfahren, nicht blos in der Ankunft, ſondern ſeltſamerweiſe auch in der Abfuhr zu Waſſer; die letztere dürfte jedoch mehr nur vorübergehender Natur fein. Ganz erheblich hat ſich wieder die Mehlanfuhr aus Norddeutſchland zu Waſſer hierher gehoben; die Anfuhr zu Waſſer beträgt ſchon faſt das Sechsfache deſſen, was in 1884 und in früheren Jahren durchſchnittlich in einem Jahr hierhergekommen iſt, nämlich 291,840 Doppel⸗ zentner, dagegen 1884: 57,106 Doppelzentner. Das Gleiche gilt natürlich von der Abfuhr zu Bahn 1888: 805,020 Doppelzentner, 1884: 54,887 Doppelzentner. Die Zufuhren in Kartoffelmehl ſtanden in dem letzten Jahre erheblich hinter jenen des vorausgegangenen Jahres zurück. Die Zufuhren an Branntwein und prit haben erheblich nachgelaſſen; als Grund wird an⸗ gegeben, daß aus dem Jahre 1887 noch bedeutende Vor⸗ räthe vorhanden waren und daß ferner der Konſum an Branntwein ſelbſt auf Grund des neuen Branntwein⸗ ſteuergeſetzes nicht wenig zurückgegangen iſt. In Bier hat ſich die Zufuhr fremden Erzeugniſſes zu Bahn wohl im Zuſammenhange mit den verſchiedenen hier neu entſtandenen bezw. vergrößerten Bierhallen weiter gehoben. Sie betrug 9540 Doppelcentner gegen 8260 in 1887, 6370 in 1886.— Bei Wein bürften e mäßig erwiiterten Ankünßte dech auf Rechnung der Seleſeuke und verbritetſte Zkitung in Maunheim und Umgebung. billigen italieniſchen Weine zu ſetzen ſein; dazu kommt noch die heimiſche Fehlernte, welche die Nachfrage nach ſüdlichen Verſchnittweinen ſteigert.— Der Rückgang in der Zufuhr und Abfuhr von Rohzucker wird uns in der Hauptſache damit erklärt, daß eine norddeutſche Zucker⸗ fabrik in früheren Jahren ſehr erhebliche Lager von Rohzucker hier hatte, während in dem Berichtsjahre dieſes Lager vollſtändig geräumt war. Aber auch in Zucker⸗ raffinade ſehen wir allenthalben einen Rückgang, woran wohl das am 1. Oktober 1888 in Kraft getretene neue Zuckerſteuergeſetz Schuld trägt, welches dem Handel und der Induſtrie die größte Reſerve auferlegte.— Die Zufuhren in Schmalz ſind in 1888 bis auf die Höhe jener von 1884 zurückgegangen. In Bezug auf den Artikel Bettfedern ſind die beiden letzten Jahre ſehr anormal: während 1887 2045 Doppelcentner Federn zu Waſſer hier ankamen, waren es 1888 nur mehr 295 Doppelcentner, immer nur noch das Drittel deſſen, was z. B. 1886 zu Waſſer hierher kam.— Der größere Verkehr in Därmen hat darin ſeinen Grund, daß am hieſigen Platze gröͤßere Lager darin unterhalten werden. — Der Speditionsverkehr in Schweizer⸗Käſe rheinab⸗ wärts befindet ſich in Welterentwickelung. Die Ziffern über den Verkehr in Kaffee geben eine bezeichnende Beſtätigung deſſen, was im erſten Theile uͤber den Kaffeemarkt geſagt wurde. Der außergewöhn⸗ lich ſtarke Abgang in 1888(27,407 Doppelcentner) wird dem Umſtande zugeſchrieben, daß ungewohntermaßen in Folge der gegenüber den Inlandspreiſen ver⸗ hältnißmäßig hohen Seeplatzpreiſe größere Mengen nach den Importhäfen zurückgeſendet wurden. Die Zahlen des Bahnverkehrs, ſoweit die Anfuhr in Betracht kommt, laſſen ſich nur durch die Zurückhaltung des Handels er⸗ klären.— Die Ausfuhr von Reis iſt faſt um die Hälfte zurückgegangen. Grund dafür iſt die immer geringere Verwendung von Braureis in der Schweiz und in Württemberg.(Schluß folgt.) Politiſche Ueberſicht. Maunheim, 23. April, Vorm. Dem Vernehmen nach werden ſich der Kaiſer und die Kaiſerin heute zum Beſuch des ſäͤchſiſchen Königspaares nach Dresden begeben. Der„Reichs⸗Anzeiger“ veroffentlicht die Ernennung des Kriegsminiſters Generals v. Verdy du Vernois und des Staatsſekretärs des Reichs⸗Marine⸗Amts Contre⸗ Admirals Heusner zu Bevollmächtigten zum Bundes⸗ rath. Das Blatt bringt ferner eine Bekanntmachung betreffend die von den höheren Lehranſtalten in Bayern, Wuͤrttemberg und Baden, ſowie von den Cadettenkorps auszuſtellenden Zeugniſſe über die wiſſenſchaftliche Be⸗ fahigung für den Einjährig⸗Freiwilligen Militärdienſt. Die Politik hat während der Oſtertage gefeiert. Ueber allen Wipfeln war Ruh', und ſelbſt in den „Blättern“ ſpürte man kaum einen politiſchen Hauch, wenn nicht durch den General Boulanger für eine zeitweilige Unterbrechung der Ferienruhe Sorge getragen worden wäre. Der tapfere Held hat wieder einmal eines jener ſtereotypen Maniſeſte losgelaſſen, in denen alles Heil und reicher Segen den Franzoſen zugeſichert wird, wenn ſie ſich ganz dem Boulangismus ergeben. In⸗ zwiſchen wird es aber der belgiſchen Regierung aus freundnachbarlichen Rückſichten unmöglich, den General noch länger in Belgien zu dulden. Im Miniſterrathe machte der Miniſter des Aeußern, Prinz Chimay, Mittheilung von ſeiner Unterredung mit dem in Brüſſel beglaubigten franzöſiſchen Geſandten über die boulangi⸗ ſtiſchen Umtriebe. Der Miniſterrath beſchloß, Boulanger Vorſtellungen machen zu laſſen, ihm die ſchwierige Lage der belgiſchen Regierung darzulegen und ihn davon zu verſtändigen, daß gegen ihn binnen Kurzem ein Aus⸗ weiſungsbefehl erlaſſen werden dürfte, ſofern er nicht freiwillig das Land verließe. Er habe ja ohnehin zu wiederholten Malen auch dem Secretär des Miniſteriums des Aeußern gegenüber ſeine Abſicht, Belgien zu verlaſ⸗ ſen und nach England zu gehen, ausgeſprochen. Die Regierung erachte jetzt den Augenblick für gekommen, dieſer Abſicht Folge zu geben. Von dieſem Beſchluſſe machte der Secretär des Juſtizminiſters Boulanger noch Vorgeſtern perſönlich Mittheilung. Boulanger verſtändigte ſich ſofort mit Rochefort und antwortete, er werde heute oder Mittwoch nach England abreiſen. Wie es heißt, werden die in Brüſſel anweſenden Anhänger des Generals denſelben nach London begleiten. Boulanger telegraphirte an die engliſche Geſellſchaft, welche ihm kürzlich einen Mittwoch, 24. April 1889. beſonderen Dampfer für ſeine Ueberfahrt angeboten hatte, und zeigte derſelben ſeine bevorſtehende Abreiſe an, wo⸗ rauf die Antwort erfolgte, der Dampfer werde an dem Orte, wo er abreiſen wolle, ſei es Oſtende oder Ant⸗ werpen, zu ſeiner Verfügung ſtehen.— Der Tapfere bleibt fern vom Schuß; nach Paris kehrt Boulanger nicht zurück. Nach einer Meldung aus Rom verdffentlicht der „Oſſervatore romano“ amtlich die Ernennung des bel⸗ giſchen Nuntius zum Sekretär der Kongregation der außerordentlichen geiſtlichen Angelegenheiten. Ferner ſind die Erzbiſchöfe von Paris, Lyon, Bordeaux, Prag, und Mecheln, ſowie die Monſignori Deruggiero und Apolloni zu Kardinälen ernannt. Der ſerbiſche Miniſterpräſtdent Gruitſch rich⸗ tete ein Schreiben an die Regentſchaft, in dem er zur Feier der Erinnerung an die Schlacht auf dem Amfel⸗ felde(am 15. Juni 1389) vorſchlägt, am 15. Junt d. J. im ganzen Lande eine Gedenkfeier für die vor Lazar und auf dem Amſelfelde für ihren Glauben und ihr Vaterland gefallenen Helden abzuhalten Ferner ſchlägt der Miniſter vor, den Grundſtein zu einem Denkmal für die Gefallenen in Kraſewatz zu legan, drittens, auf Staatskoſten eine Volksausgabe einer Denkſchrift zu veranſtalten, welche alle auf die Kaſſo⸗ vaer Schlacht bezüglichen Volkslieder mit Illuſtrationen enthalten ſoll, viertens ſoll ein Lazar⸗Orden für ſerbiſche Herrſcher und Thronfolger geſtiftet werden. Die Regentſchaft hat die Vorſchläge angenommen. *Eine bittere Wahrheit. Die„Crefelder Zeitung“ ſchreibt: Vor uns liegt eine Viſftenkarte Boulangerz, die in mächtigen lithographiſchen Buchſtaben den Namen „Général Boulanger“ und handſchriftlich die Worte Sinosros remereiments“ frägt. Das Datum des Briefumſchlags lautet Bruxelles 10 Ayr. 1889, und die Adreſſe gilt einem Crefelder Herrn auf der Marktſtraße. Es 0 mit ber ſagung folgende Bewandtniß: Eine heitere Erefelder Geſell⸗ ſchaft ſchickte dieſer Tage in fröhlicher Sitzung einen Brief an den General, worin demſelben das herzlichſte Bedauern wegen ſeines traurigen Schickſals, zugleich aber auch die tröſt⸗ liche Hoffnung ausgeſprochen wird, daß bald alles ſich zum Guten wende. Die weiter ausgeſprochene Verſicherung, daß für den General auch in Deutſchland warme S vorhanden ſeien, hat der gute Mann für baare nze ge⸗ fanden und ſich zu der erwähnten Dankſagung bereit ge⸗ nden. Hiezu bemerkt die„Straßb. Poſt“: „Wir würden dieſer Geſchichte keine Erwähnung thun, wenn nicht hier in Straßburg ein ganz ähnlicher Fall vorgekommen wäre. Eine Anzahl Altdeutſche— nebenher bemerkt junge Leute von der beſten Bildung und Erziehung— haben dem General einen ähnlichen Brief geſchrieben und eine ähnliche Antwort erhalten Wir können nicht ernſtlich genug vor der Wiederholung ſolcherſogenanntenſchlechten Witze warnen! Einmal entſprechen dieſelben durch⸗ aus nicht unſerer nationalen Würde; zweitens können ſte ſehr leicht ſeltſame politiſche Mißverſtändniſſe erzeugen und haben in der That ſchon ſolche erzeugt, beſonders wenn dergleichen„Kundgebungen“ aus Elſaß⸗Lothringen kamen; drittens geben ſie, ſelbſt wenn der„Spaß“ durchſchaut wird, im Auslande ein durchaus ungün⸗ ſtiges Bild von unſerer Sinnesart, unſerer politiſchen Reife und unſerem ſittlichen Ernſte; ſchließlich ſoll man ſich überhaupt nicht daran gewöhnen, ernſte Dinge und Narreteien zu verquicken. Wir ſcheuen uns nicht, ganz offen unſere Anſicht dahin auszuſprechen, daß in dem Crefelder Falle der General Boulanger eine un⸗ gleich feinere Rolle geſpielt hat, als unſere„ſcherzhaften“ Landsleute, und das iſt eine ſehr beſchämende Wahr⸗ nehmung.“ Aus Stadt und Land. Maunheim, 23. April 1889. Perſonalnachrichten. Miniſterium des Junern. Ernannt: Albert Waßmer, prakt. Thierarzt in Wein⸗ arten zum Bezirks⸗Aſſiſtenz⸗Thierarzt für den Amtsbezirk auberbiſchofsheim mit dem Wohnfitz in Borberg. Adam Kippenhan, von e zum Schutzmann beim Amt Karlsruhe und Joſef Wangler von Säckingen zum Schutz⸗ mann beim Amt Karlsruhe, Schulweſen. 1 Volksſchulen. etzungen und Ernennungen. Beyn d. wutenddter in Stdlten Meld Werach alg Msdete 0 2. Selte⸗ SGeneral⸗Anzeiger. Wörrach Bürck, Karl Judwig, Unterkehrer in Sulzburg, als Schulverwalter nach Maulburg. Eckſtein, Johann, Schulverwalter in Mörſch, als Schulverwalter nach Eſchel⸗ bach. Keil Heinxich, Unterlehrer in Neudorf, als Hilfs⸗ lehrer nach Neckarhauſen. Kirchgeßner, Joſef Mathias, Schulverwalter in Mörſch, als Unterlehrer nach Oeſtringen. Kölble, Wilhelm, Unterlehrer in Höllſtein, als Schulver⸗ walter nach Stetten, Amts Lörrach. Kunz, Peter, Unter⸗ lehrer in Landshauſen, als Unterlehrer nach Mingolsheim. Leonhard, Karl, Lehrer am Waiſenhaus in Lichtenthal, als Unterlehrer nach Bruchſal. Martin, Karl, Schul⸗ kandidat, als Unterlehrer nach Waldmühlbach. Müller, Franz Kaver, Unterlehrer in Daxlanden, als Unterlehrer nach Pforzheim. Rodiger, Reinhard Joſef, Schulverwalter in Bruchſal, als Unterlehrer nach Raſtatt. Schärr, Max, Schulkandidat, als Unterlehrer nach Stetten, Amts Lörrach. Schillinger, Franz, Schulverwalter in Wagenſchwend, wird Hauptlehrer daſelbſt. Späth, Karl, Unterlehrer in Rheinsheim, als Unterlehrer nach Karlsdorf. Vierling, Auguſt, Schulverwalter in Rheinsheim, wird Unterlehrer daſelbſt. Walter, Franz Ludwig, Schulverwalter in Hör⸗ den, als Schulverwalter nach Oberndorf. (Finanzminiſterium.) Staatseiſenbahn⸗Verwaltung. Verſetzt: Eiſenbahnpraktikant, Expeditionsaſſiſtent Karl Dollmätſch in Bruchſal zur Verſehung einer Stations⸗ aſſiſtentenſtelle nach Bretten, Eiſenbahnaſſiſtent Friedrich Kuhn in Karlsruhe nach Grbtzingen, Expeditionsgehilfe Georg Eckert in Heidelberg nach Herbolzheim, Expeditions⸗ gehilfe Otto Meyer in Königsbach nach Heidelberg, Expe⸗ ditionsgehilfe Peter Kaiſer in Mannheim nach Hockenheim, die Lokomotivbeizer Emil Weber in Lahr nach Offenburg, und Karl Wilh. Schwindemann in Offenburg nach Lahr. Zollverwaltung. Ernannt: Grenzaufſeher J. Stern in Singen zum Hauptamtsdiener in Konſtanz.— Verſetzt: die Grenzaufſeher E. Seiler in Oehningen nach Singen, J. A. Wernz in Eberfingen nach Oehningen, M. Schöndienſt in Gaten⸗ hofen nach Eberfingen, A. Siegel in Konſtanz nach Gaien⸗ hofen, B. Dietrich in Uttenhofen nach Haltingen, R. Wenk in Weizen nach Uttenhofen, W. Jacob in Gailingen nach Weizen. Erledigte Stellen für Militärauwärter, d. i. für ſolche Perſonen, welche im Beſitze des Zivilver⸗ ſorgungsſcheins der Klaſſe A. oder B. ſich befinden. Vakanzenliſte Nr. 14 vom 3. April. 8 Bureaugehilfe bei der Waſſer⸗ und Straßenbau⸗ Inſpektion Achern. Gehalt 1200 M. Dekopiſt beim Amtsgericht Bruchſal. Gehalt 400 M. Bewerbung beim Gr. Verwaltungshof in Karlsruhe. Dekopiſt beim Amtsgericht Pforzheim. Gehalt 600 M. Bewerbung beim Gr. Verwal⸗ tungshof in Karlsruhe. een Eberbach, bei der Spezialdirektion der Heſſiſchen Ludwigs⸗Eiſenbahn⸗Geſell⸗ ſchaft in Mainz. Gehalt 1 M. 60 Pf. täglich und Fahr⸗ gebühren, mit Ausſicht auf definitive Anſtellung. Land⸗ briefträger bei der Poſtagentur Hottingen. Gehalt 540 Mark und 60 M. Wohnungsgeld. Straßenwart in Villingen. Gehalt 396 M. Bewerbung bei Gr. Waſſer⸗ und Straßenbau⸗Inſpektion Donaueſchingen. Straßen⸗ wart in Wertheim. Gehalt 396 M. Bewerbung bei Gr. Waſſer⸗ und Straßenbau⸗Inſpektion Heidelberg. Vacanzenliſte Nr. 15 vom 10. April. 0 chaffner beim Poſtamt Dinglingen. Gehalt 800 M. und 60 M. Wohnungsgeld. Poſtſchaffner beim Poſtamt Müllheim Gehalt 800 M. und 108 M. Wohnungs⸗ geld. Packetträger beim Poſtamt Stockach. Gehalt 800 M. und 72 M. Packetträger beim Poſtamt Ueberlingen. Gehalt 800 M. und 108 M. Wohn⸗ ungsgeld. Packetträger beim Poſtamt Mosbach. Gehalt 250 M. und 108 M. Wohnungsgeld. Bewerbung bei der Ober⸗Poftdirektion in Karlsruhe. Packetträger beim Poſtamt Weinheim. Wie voriger Straßenwart in Wein⸗ heim. Gehalt 396 M. Bewerbungen bei Großh. Waſſer⸗ und Straßenbau⸗Inſpektion Heidelberg. “Militäriſches. v. Moſch, Hauptmann und Com⸗ bagniechef vom 2. Bad. Grenadier⸗Regt. Nr. 110, dem Re⸗ giment, unter Beſörderung zum überzähligen Major, aggregirt. v. Langsdorff II, Hauptmann von demſelben Regiment, zum Compagnie⸗Chef ernannt. Peterſen!l, Sekondelieutenant don demſelben Regiment zum Premierlieutenant. Nieland, Sekondelt, von demſelben Regiment zum überzähligen Premier⸗ lieutenant befördert. Weſtermann, Unteroffizier von demſelben Regiment, zum Portepee⸗Fähnrich befördert. Gra⸗ bert, Premierlieutenant vom 1. Bad. Leib⸗Dragonerregiment Nr. 20—5 überzähligen Rittmeiſter befördert. Der„Staats⸗Anzeiger für das Großberzogthum Baden“ Nr. 11 vom 20. Aßril enthält: Unmittelbare aller⸗ höchſte Entſchließungen Seiner Königlichen Hoheit des Groß⸗ herzogs, betreffend Ordens⸗ und Medaillenverleihungen, die Erlaubniß zur Annahme fremder Orden und Ehrenzeichen und Dienſtnachrichten; ferner Verfügungen und Bekannt⸗ der Staatsbehörden, des Miniſteriums der Juſtiz, des Kultus und 55 betreffend die Aenderung von amiliennamen, des Miniſteriums des Innern, betreffend ie Bildung einer Handelskammer für die Kreiſe Lörrach und Waldshut, die Schiedsgerichte in Unfallverſicherungs⸗ ſachen, den Vertrieb von Looſen der Lotterie 10 Gunſten des ſtädtiſchen Volkstheaters und Feſthauſes in Worms. ſowie die Ausgabe von Schuldverſchreibungen auf den Inhaber durch die Rheiniſche Hypothekenbank in Mannheim betref⸗ fend.— Das evangeliſche I. Stadtvikariat in Mannheim wurde dem Vikar Ernſt Fiſcher daſelbſt übertragen. Kir⸗ chenobrigkeitlich beſtätigt wurden: Pfarrer a. D. Guſtav Kraus, zur Zeit Pfarrverwalter in Schluchtern, auf die evangeliſche Pfarrei daſelbſt, Pfarrer Karl Schück in Richen auf die evangeliſche Stadtpfarrei Eberbach und Pfarrverwal⸗ ter— Meerwein in Neckarzimmern auf die evange⸗ liſche Pfarrei aleg 8 der Schulaſpirautinnen, welche für Brüfun das Schulzahr 1800090 in das Vehrerinnenſeminar Prinzeſſin⸗ Wilhelm⸗Stift in Karlsruhe aufgenommen zu werden wün⸗ ſchen findet am 1. und 2. Auguſt l. J. ſtatt. Den an die Direktion der Anſtalt zu richtenden Geſuchen um Zulaſſung zu derſelben find betzufdaen; der Geburtsſchein, der(grüne) Wiederimpfſchein, ein ärztliches Zeugniß über den Geſund⸗ heitszuſtand der Aſpirantin, das Abgangszeugniß der zuletzt beſuchten Schule, bezw. die Zeugniſſe über den Privatvorbe⸗ reitungs⸗Unterricht Es iſt außerdem in dem Geſuche anzu⸗ geben, ob die Aſpirantin als interne oder externe Schülerin werde. In die unterſte Claſſe des Prinzeſſin-⸗Wilhelm⸗Stifts können nur ſolche Aſpirantinnen aufgenommen werden, welche bis zum 31. December l. J. das 16. Lebensjahr zurücklegen. Aafnahmen in die beiden anderen Klaſſen kbunen nur ausnahmsweiſe bei vollkommen genügen⸗ der Vorbildung, in die Oberklaſſe ferner nur auf Grund der beſtandenen erſten Lehrerinnenprüfung ſtattfinden. Wormſer Looſe. Der Untergusſchuß für das Städtiſche Volkstheater und us in Worms beabſichtigt, um Zweck der 1 en Deckung der Baukoſten eine Aus⸗ ſpielun von Gold⸗., Kunſt⸗ und Induſtrie⸗ egenſtänden im Laufe dieſes res zu veranſtalten; der Vertrieb der Looſe zu je 2 Mark iſt innerhalb des G herzogthums bis zum 2. Juli d. J. geſtattet worden. Verlooſung. Das am 20. d. Mts. unter Aufſicht bas Bodesktue Wieſch und mit polizeilicher Erlaub⸗ roß⸗ 24. April. niß vön Maler M Heimmer ſch dahier verlooſte, auf 300 Mark gewerthete Oelgemälde, Fruchtſtück vorſtellend, wurde von Nr. 245 gewonnen. * Neuer Dampfer. Geſtern gegen Abend kam der neue Schraubendampfer„Speyer.“ feſtlich beflaggt, unter Böllerſchüſſen zum erſtenmale hier an. Derſelbe hatte einen Kahn mit 16,000 Ztr. Ladung im Anhang. Der Dampfer iſt Eigenthum der Oberrheiniſchen Dampfſchifffahrts⸗Geſell⸗ ſchaft zu Speyer und wurde die Maſchine zu Roßlau a. d. Elbe bei Gebr. Sachſenbarg, der Schiffskörper jedoch in Duisburg erbaut. Das Boot ſelbſt iſt 30 Meter lang, 5,50 Meter breit, mit Tiefgang von 1,20 Mtr., hat eine zweifache Expanſionsmaſchine von 200 Pferdekräften und ſoll per Stunde 280 Kl. Kohlen verbrauchen. Derſelbe wird hauptſächlich auf der Strecke Mannheim⸗Lauterburg verkehren und bei normalen Verhältniſſen laut Vertrag 15,000 Ztr. ſchleppen. *Oſtern iſt vorüber, die feierlichen Klänge ſind ver⸗ ſtummt, verrauſcht iſt die feſtliche Stimmung und der Menſch nimmt ſeine werktägige Beſchäftigung wieder auf, neugeſtärkt und mit neuen Hoffnungen für die Zukunft erfüllt; auch in ſeinem Herzen iſt es mit dem Eintritt des Lenzes in der Natur wieder Frühling geworden, die neuerwachende Natur, in der er ſich während des Feſtes getummelt, hat es ihm an⸗ gethan. Wer hat nicht an Göthes ſchönes Frühlingslied, „Vom Eiſe befreit ſind Strom und Bäche durch des Früh⸗ lings holden belebenden Blick“ ꝛc gedacht, als er die feſtlich geputzte Menſchenmaſſe erblickte, die während der Feiertage den ſtaubigen Straßen der Stadt den Rücken kehrte und ſich in die freie Gottesnatur ergoß, dort Ent⸗ ſchädigung ſuchend für des Winters langes Regiment. Nach allen Windrichtungen hin ergoß ſich der Menſchenſtrom. Natürlich waren es aber vor Allen die beliebten Aus flugs⸗ orte der Mannheimer Bevölkerung: Heidelberg, Weinbeim und Schwetzingen, welche die ſtärkſte Frequenz aufzuweiſen hatten und hier ſtand wieder Heidelberg in allererſter Reihe. Um den zu erwartenden Menſchenandrang bewältigen zu können, hatte die Direktion der Großh. Bad. Staatseiſen⸗ bahnen an jedem Feiertage Nachmittags einen Extrazug nach dort einlegen laſſen. Dieſe Ertrazüge ſowohl wie die regel⸗ mäßigen nach Heidelberg abgehenden Perſonenzüge waren jeweils von Ausflüglern dicht beſetzt und die Heidelberger Wirthe mögen angeſichts dieſer wahren Auswanderung der Mannheimer nach Heidelberg ein gar ſchmunzelndes Geſicht gemacht haben. Das Wetter war während der Feiertage ein ſehr ſchönes, wenn auch manchmal der Himmel mit der Oeffnung ſeiner Schleußen drohte und am zweiten Feiertage Nachmittags eine halbe Stunde lang ein feiner Regen niederging. Fuür die arme Nigſge Familie ſind ferner bei uns eingegangen: von W. 3., Ch. L. 2 Dr. G. 3 M Wir bitten um weitere milde Gaben, da die Noth groß iſt. * Die erſten Maunheimer Spargeln ſind am ver⸗ gangenen Samſtag von Herrn W. Neue auf deſſen am Friedhof belegenem Acker geſtochen worden. „Der Badiſche Schwarzwaldverein begeht Ende Juni in Freiburg das Feſt ſeines 25jähr. Beſtehens. Der weck des Vereins war von Anfang an bis auf den heutigen ag der: die Kenntniß vom Schwarzwald zu erweitern und zu verbreiten, ſowie das Bereiſen desſelben zu erleichtern und angenehmer zu machen. Auch die Mittel, deren ſich der Verein zur Erreichung ſeines Zweckes bediente, ſind dieſelben geblieben. Dagegen haben die Organe, durch welche die Arbeit des Vereins geleiſtet werden ſollte, zu den ver⸗ ſchiedenen Zeiten eine ſehr verſchiedene Geſtaltung gehabt. Der Verein zählt gegenwärttg ca. 3400 Mitglieder. * Thierguälerei. Trotzdem erſt vor wenigen Tagen das Verbot, Hundefuhrwerk als Beförderungsmittel für Er⸗ wachſene zu benützen, amtlich bekannt gemacht wurde, ließ ſich geſtern ein kräftiger junger Mann von Neckarhauſen bei⸗ gehen, von einem dem nſcheine nach 80 nicht ausgewach⸗ enen Hunde auf der Seckenheimer Straße ſich fahren zu 9 75 und das arme Thier, als es am Uebergang der Ried⸗ bahn vor Ermattung nicht weiter konnte, noch mit Schlägen kr mißhandeln. Da derſelbe erkannt und racht wurde, dürfte ihm dieſes Vergnügen t kommen. „Körperverletzung. Vergangene Nacht geriethen auf dem Marktplatze zwei Buͤrſchen in Streit, in deſſen Verlauf der eine ſeinem Gegner mittels des Taſchenmeſſers eine leichte Verletzung am Kopfe beibrgchte, welche ſich dieſer im Allg. Krankenhauſe verbinden laſſen mußte. *Grober Unfug. In der Nacht hob ein Schloſſer an einem Hauſe in R 3 den Fenſterflügel ab und zertrümmerte denſelben auf der Straße. Des Thäters konnte man bis jetzt noch nicht habhaft werden. Aus dem Grofherzogthum. R. Sandhofen, 22. April. Bei der heute ſtattgefundenen Bürgermeiſterwahl war die Wahlbetheiligung eine ſehr ſtarke. Es ſtimmten 372 Wähler ab. Hiervon erhielten: Alt⸗Bür⸗ Bohrmann 61 Stimmen, Gemeinderath Jakob utz I. 160 Stimmen, Laudwirth Jakob Herbel III 148 Stimmen, Zimmermeiſter Andreas Wittner 8 Stimmen. Dieſes Mal iſt ſomit eine Wahl nicht zu Stande gekommen. Hoffentlich iſt der zweite Wahlgang von einem poſitiven Re⸗ ſultat begleitet. 5 OKarlsruhe, 22. April. Als der in ſeiner vorletzten Sitzung die Erörterung der Bedürfniß⸗ frage bei Errichtung von Wirthſchaften von der Tagesordnung abſetzte, weil ſich der Stadtverordnetenvorſtand noch nicht genügend unterrichtet erklärte, wurden ſchon Stim⸗ men laut, die glaubten, danach zur Annahme berechtigt zu ſein, daß man damit die Sache überhaupt fallen laſſen wolle. Wie unrichtig dieſe Annahme war, erhellt aus der Thatſache, daß dieſer Gegenſtand eine auf nächſten Freitag einberufene Bürgerausſchußſitzung beſchäftigen wird. Von den Freunden der Einführung der Bedürfnißfrage wird hauptſächlich auf Württemberg, ſpeziell Stuttgart verwieſen, wo dieſelbe nun ſchon ſeit 10 Jahren ohne weſentliche l n beſtehe. Die Gegner derſelben wollen vornehmlich im Intereſſe der Ge⸗ werbefreiheit nichts davon wiſſen. Mit dem gleichen Rechte wie die Wirthe, könnten auch andere Gewerbe Schutz vor allzu ſtarker Konkurrenz verlangen. § Nußloch 20. April. Trotzdem erſt ſeit geſtern war⸗ mes, ſonniges Frühlingswetter eingekehrt iſt, wurde in den letzten Wochen ſchon recht fleißig in Gärten und Feldern gearbeitet, ſo daß dieſelben zum Theil eingeſäet und ange⸗ pflanzt find und die Gerſtenſaat nahezu beendet iſt; über⸗ haupt ging das Beſtellen derſelben recht günſtig von Statten. Auch die Winterſaaten ſtehen ſchön und haben wenig gelitten; das Gleiche kann von den Kleefeldern, beſonders von dem dreiblätterigen Klee geſagt werden. Von Mäuſen und ſonſtigem Ungezieferfraß iſt wenig zu merken und wird bei anhaltend warmer Witterung die Entwickelung und das Wachsthum raſch vor ſich gehen. Nur an manchen Hopfenanlagen iſt wegen Engerlingenfraß eine Ausbeſſerung nöthig. Auch heuer wurden wieder viele Weinberge und andere Grundſtücke zu Hopfenanlagen umgearbeitet und in einigen Jahren wird unſer Ort vollſtändig von Hopfen⸗ pflanzungen eingeſchloſſen ſein. Doch ſollten unſere Land⸗ wirthe dabei weniger gute und hochpreiſige Grundſtücke verwenden, da der Ertrag und die Einnahme ſehr ſchwankend und e iſt. Der Stand der Reben und der Obſtbäume iſt günſtig. Bei Letzteren ſollte eine ſorgfältigere Behand⸗ lung, beſonders im Schnitt der jungen und Ausputzen der älteren Bäume beobachtet werden. Im Allgemeinen iſt der Stand der Gewächſe in Garten und Feld ein guter und wird bei anhaltend warmfeuchter Witterung das Wachsthum ur ge⸗ euer zu ſtehen raſch vor ſich gehen, ſo daß bald die ganze Natur im friſchen Grün und Blüthenſchmuck prangen wird. Baden⸗Baden, 22. April. Den Beſuchern unſerer Gegend wird in Bälde ein neues, wildromantiſches Thal, das Gertelbachthal, zu dem man von Bühl aus gelangen kann, er⸗ ſchloſſen werden. Bisher ziemlich unbekannt, weil kein gang⸗ barer Weg zu demſelben führte, wird daſſelbe, welches viele Schwarzwaldthäler, auch die berühmte Gaishölle bei Sas⸗ bachwalden an Schönheit weit übertrifft, künftig von den Touriſten viel beſucht ſein. Die Erſchließung des Gertelbach⸗ thales wird von den Gemeinden Bühl und Bühlerthal und von dem Verſchönerungsverein Bühl unternommen. Auch die hieſige Sektion des Schwarzwaldvereins leiſtet einen Beitrag zu den Koſten. Tagesneuigkeiten. — Nüruberg, 20. April.(Feindliche Brüder.) Das Oberlandesgericht unterſagte dem bekannten Bleiſtift⸗ fabrikanten Lothar Faber in Stein bei Androhung empfind⸗ licher Geldſtrafen, in ſeinen Preisliſten und ſonſtigen geſchäft⸗ lichen Mittheilungen die Fabrikate ſeines Bruders und früheren Theilhabers, Bleiſtiftfabrikanten Johann Faber da⸗ hier, als unbefugt den Namen Faber tragend, darzuſtellen. München, 20. April.(Die drei Küli zn deng⸗ ſer) ſind heuer, vom 15, Mai ab, nunmehr täglich zu beſich⸗ tigen. Das Eintrittsgeld für Herrenchiemſee beträgt am Freitag 6 Mark an den übrigen Tagen 3 Mark, für Linder⸗ hof täglich 3 Mark und für Neuſchwanſtein am Freitag 6 ark, an den übrigen Tagen 3 Mk. 5 — Oppenheim, 21. April.(Das Glasgemälde), welches der Großherzog für unſere Katharinenkirche geſtiftet hat, iſt jetzt in München fertiggeſtellt und heißt es darüber in einem dortigen Blatt: In der Mitte des Fenſters kommen die vier Ahnen des Großh. Heſſ. Hauſes, zwei Landgrafen von Heſſen, ſowie auch zwei Kurfürſten aus dem Pfälziſchen Regentenhauſe zu beſonderer Geltung; darunter in den Sockeltheilen die Wappen Heſſens, Englands und Preußens und weiter unten ein Spruchband mit der Inſchrift:„Ge⸗ ſtiftet von Ludwig IV., Großherzog von Heſſen und bei Rhein, in Erinnerung zugleich an ſeine unvergeßliche Ge⸗ mahlin und an ſeine in dem Herrn entſchlafenen theuren Eltern 1889.“ Ueber den Ahnenbildern ſind links König Richard von Cornwallis, welcher 1262 den Grundſtein zur Kirche legte, und rechts Kaiſer Ruprecht von der Wiunz welcher 1410 zu Oppenheim ſtarb und ſich der Kirche 155 des Städtchens ſehr annahm. Den Schluß nach oben bildet die hl. Katharina mit dem Modelle der Kirche, darüber Chriſtus und Gott Vater. Das Gemälde iſt in mittelalter⸗ licher Muſiv⸗Technik ausgeführt und beſitzt eine geradezn mächtige Farbenwirkung. —, Aus dem Naſſauiſchen, 21. April.(Ihrer Originalität halber) verdienen folgende Vorfälle an die Oeffentlichkeit gebracht zu werden. Für die Bekannt⸗ machung einer Immobilienverſteigerung im Zwangsverfahren hatte der Ortsdiener zu Holzappel(nach dem naſſauiſchen Geſetze) 10 Kr.— 29 Pf. zu beanſpruchen. Vor einigen Tagen wurden ihm dieſe von der Gerichtskaſſe durch anweiſung überſandt. An dieſen 29 Pf. war aber das Porto mit 20 Pf. gekürzt; der auszuzahlende Betrag war noch 9 Pfennig, hiervon ging noch das Beſtellgeld mit 5 Pf. ab, ſo daß dem Empfänger noch 4 Pf. verblieben.— Noch be oder betrübender geſtaltet ſich die Sache in Horhauſen. Der betreffende Ortsdiener hatte ebenfalls für eine ſolche Bekannt⸗ machung 29 Pf. zu beanſpruchen. Nach Abzug des Porto wird ihm auch der Betrag mit 9 Pf. durch Poſtanweiſung von der Gerichtskaſſe überſandt. Horhauſen gehört zum Landbeſtellbezirke Holzappel und ſo beträgt das Beſtellgeld 10 Pf. Der Empfänger wäre genöthigt geweſen, zu dem auszuzahlenden Betrage von 9 Pf. noch 1 Pf. zuzulegen, um das Beſtellgeld zu bezahlen. Beide Empfänger haben die Annahme des Geldes verweigert. 5 *— Apolda, 19. April.(Ein aufregender Zwi⸗ ſchenfalh trug ſich kürzlich auf der Eiſenbahnſtrecke Apolda⸗Sulza„Naumburg zu. Beim Rangiren auf dem Apoldaer Bahnhofe ſetzten ſich Nachmittags gegen 8 Uhr 5 ſchwer beladene Güterwagen, die wahrſcheinlich zu derb abgeſtoßen worden waren, in Bewegung, kamen auf dem nach Stadtſulza ſich ſtark ſenkenden Schienenſtrang bald in raſchen Lauf und ſauſten, durch keine Bremſe A mit Eilzugs⸗ Geſchwindigkeit dahin. Am polda hatte man den Abgang der fünf Wagen alsbald bemerkt und Noth nach mehreren Stvtionen gegeben. Es lag, wie die„M. berichtet, die Gefahr vor, daß, je nach dem Weichenſtande, die dahinſauſende Wagenreihe entweder den entgegenkom⸗ menden Nachmittagszug treffen, oder den von Stadtſulza abgelaſſenen Zug einholen, in beiden Seerbeile einen Zu⸗ von bedenklichen Folgen herbeiführen könnte. er in gleicher Richtung mit der abgängig gewordenen Wagenkette ſich bewegende Zug wurde deshalb ſofort von Großheringen abgelaſſen und in der nächſten Station auf das andere Gleis geführt; auch wurde den 5 902 das ſofortige Ausſteigen verboten Die Güterwagen hatten unter⸗ deſſen den Bahnhof Stadtſulza durchraſt, waren an dem ihnen entgegenkommenden Nachmittagszug vorübergefahren, und endlich am Bahnhof Naumburg eingetroffen, wo für Vorkehrungen geſorgt war, welche dem Freiheitsdrange der fünf Ausreißer endlich ein Ziel ſetzten. Wie verlautet, hatte man daſelbſt in Eile einen Sandhaufen auf dem Geleiſe er⸗ richtet, in welchen die Wagen hineinfuhren. die ſo zum Ent⸗ gleiſen und Anhalten gebracht wurden. — Verlin, 19 April.(Eine Abſchriftder Bibel.) Unſere kurze Mittheilung in der letzten Nummer unſeres Blattes wird durch Berliner Blätter noch vervollſtändigt, welche ſchreiben: In zwei Jahren die ganze Bibel und zwar nur dann abgeſchrieben zu haben, wenn es ſeine geringe freie Zeit zuließ, dieſer Rieſenarbeit kann ſich ein augenblicklich in erlin weilender Hotelbeſitzer aus Belzig, ein Herr Wohl⸗ haupt, rühmen. Anläßlich einer Wette mit einem ſeiner Gäſte, einem Weinhändler aus den Rheinlanden, begann Herr W. mit dem Abſchreiben am 4. März 1887 und vollendete die mühevolle, eine eiſerne Willenskraft erfordernde Arbeit am 26. Februar 1889. Geſtern wurde ihm von einem we Notar die Gewinnſumme von 5000 Mark ausgezahlt. Wie ſchwer es W. gemacht worden war, die Wette zu gewinnen, das erläutert Nachfolgendes am beſten. Er führt ſein Hotel mit Hilſe ſeiner Frau, einer Mamſell und eines Hausknechts; er bedient ſeine Gäſte ſtets perſönlich; zur Abſchrift der Bibel durfte er, an ſeinem Schreibpult im Gaſtzimmer ſtehend, nur dann dem Abſchreiben obliegen, wenn ſeine Dienſte abſolut nicht in Anſpruch genommen wurden; ſelbſt die geringfügigſte Vernachläſſigung eines Gaſtes,— und viele waren von dem Weinhändler abgeſchickt, um die Gewinnmöglichkeit zu er⸗ ſchweren, ſollte als ein Vertragsbruch angeſehen werden, alle möglichen, nicht vorausgeſehenen Schwierigkeiten ſtellten ſich dem unermüdlichen Schreiber in den Weg; trotzdem hat er die Wette glänzend gewonnen. W. ſchrieb täglich eirca zwei Seiten der Bibel ab; das Manuſkript zählt 2712 Seiten und füllt einen recht umfangreichen Kaſten. Die Handſchrift iſt eine vorzügliche. Uebrigens ſind Herrn Wohlhaupt für dieſes einzig in ſeiner Art daſtehende Manuſkript bereits recht zahl⸗ reiche Summen geboten worden. — Berlin, 20. April.(Geköpft) Ueber einen 9 lichen Vorfall, der ſich am Donnerſtag Abend in der Jey⸗⸗ ſtraße, Ecke Lehrterſtraße, abſpielte, wird berichtet: Ein etcha 10jähriges Mädchen ſpielte in der Schlummerſtunde mit ihrem Ball auf der Straße. Hierbei fiel ihr Ball unter einen ngle Fortſetzung auf Seite ſieben. E Eruſt von Wildenbruch und die Onitzows.“ Als am 22. April 1879 Wildenbruch's„Menonit' erſt⸗ mals von einer kleinen Schaar getreuer Verehrer des Dichters im Berliner Nationaltheater, das ein gar trauriges Daſein friſtete, nach mancherlei Kreuz⸗ und Querzügen unter dem Jubel einer begeiſterten Menge und zum Beſten der Ueber⸗ ſchwemmten endlich glücklich zur Aufführung gelangte, konnte es wohl ſcheinen, als ob das aufgehende Geſtirn Wildenbruchs nicht mehr verbleichen könne. Und doch dauerte es geraume Zeit, bis der Verfaſſer einer ganz erklecklichen Reihe drama⸗ tiſcher, von reicher Phantaſie erfüllter und in formvollendeter Sprache verfaßter Werke jene allgemeine Anerkennung ſich erkämpfen konnte, welche ihm von Rechtswegen als einem gottbegnadeten Ritter vom Geiſte gebührt. Der Jüngling, deſſen Rechte ſchon im Feldzuge von 1866 tapfer das Schwert geführt und der auch der ſiegreichen Fahne Preußens gegen Frankreich von Neuem gefolgt war, hatte, getragen von der mächtigen Begeiſterung jener Zeit, in die volltönenden Saiten der Leyer gegriffen und nicht minder erfolgreich der patrio⸗ tiſchen Empfindung in zwei Heldenliedern(„Vionville“ und Sedan“) poetiſchen Ausdruck verliehen, die himmelhoch emporragen über die Dutzendwaare, welche von dem frohen Bewußtſein eines in der Weltgeſchichte einzig daſtehenden ſiegreichen Kampfes gezeitigt worden war. Zwiſchen jenen Heldenliedern und ſeinem neueſten heroiſchen Werke, den mit Begeiſterung aufgenommenen„Quitzow's“ liegen, der denk⸗ würdigen Aufführung des„Menonit“ folgend, eine Anzahl Tragödien, von denen jede einzelne die eigenartige Kraft des Dichters ſtets von Neuem bezeugte und die in ihrer Geſammt⸗ heit ſeinen Ruhm feſt zu begründen vermochten, wenngleich eine neidiſche oder feindſelige Kritik an jedem ſeiner Dramen ſtets etwas Anderes auszuſetzen fand, den Menoniten darum tadeln zu müſſen glaubte, weil er nicht als ein Held im klaſ⸗ ſiſchen Sinne des Wortes eine Schuld begeht, um ſie tragiſch zu ſühnen, dem Drama„Väter und Söhne“ vorwirft, daß es auf einer unmöglichen Vorausſetzung ſich aufbaue, im Bruch des Eides, den„Harald“ ſchwört, auch keine tragiſche Schuld zu finden vermag, in den„Karolingern“ es für un⸗ möglich hält, daß am Hofe des Kaiſers des Maurenfürſten Tochter Hamatelliwa erſcheine, und im Drama„Opfer um Opfer“ die pſychologiſche Motivirung als ungenügend erklärt. Am glimpflichſten ging man mit dem„Neuen Gebot“ um: in dem Maße, wie man mit ſieghafter Energie das Genie Wildenbruchs vorwärtsſtreben ſah, mußte die Mißgunſt ver⸗ ſtummen, und nun erſt, da Alles unter dem bezwingenden Zauber ſeiner neueſten Dichtung ſteht, wird er nicht mehr um den Lorbeer beneidet, welchen dem Dichter bewundernd die Mitwelt reicht. In ſeinen„Quitzow's“ hat ſich Wildenbruch, der bewußt oder unbewußt immer unter dem Banne des Schiller⸗ ſchen Vorbildes ſtand, entſchloſſen frei gemacht, hat alle Schranken keck durchbrochen, welche der zünftige Kunſtbegriff der eigentlichen Tragödie dem Dichter zieht, ſich wenig um die ſtrengen Satzungen eingeſchnürter Aeſthetik gekümmert, ſeiner gewaltigen Phantaſie keine Zügel angelegt und mit der elementaren Kraft ſeines Genies ein— Volksſtück von ächtem Schrot und Korn erſonnen, vor welchem die bezopften Alten ebenſo verblüfft die Köpfe ſchütteln, wie die engherzigen Meiſterſinger von Nürnberg beim fröhlich jubelnden Früh⸗ lingsliede Walter von Stolzing's. In unſeren Tagen, da ein großer patriotiſcher Zug durch deutſche Lande weht, mußte eine Dichtung, welche auf die romantiſchen Anfänge des Hohenzollerngeſchlechts zurückgreift und die Vorahnung der unausbleiblichen machtvollen Entwickelung, die von der Mark aus über das ganze Reich hin ſich im Laufe der Zeiten er⸗ ſtrecken ſollte, in der Heldengeſtalt des Burggrafen von Nürn⸗ berg zu verherrlichen bemüht iſt, in der kraftvollen, von der glühenden Begeiſterung eines Wildenbruch getragenen Sprache geradezu zündend auf die Maſſe wirken. Von der Sage mit mannigfaltigem Beiwerk ausgeſchmückt, gehört die Geſchichte von der Beſitzergreifung der Mark durch den Burggrafen Friedrich von Hohenzollern zu den im Munde des preußiſchen Volkes geheiligten Ueberlieferungen und iſt nicht minder volksthümlich geworden, als eben die Tellsſage im Lande der Eidgenoſſen an den blauen Wogen des Vierwaldſtätter See's. Allerdings hat es aber erſt ein Schiller vermocht, die romantiſche Sage von jenem Tyrannenmörder mit dem beſtrickenden Zauber einer unvergleichlichen Poeſie mit friſcher Lebenskraft zu erfüllen. Ueber die Quitzow's, welche als die übermüthigen, ſchloßgeſeſſenen Junker dem erſten Markgrafen von Brandenburg den Eid der Treue verſagten und trotzig ſich ſelbſt zu den Herren der Mark aufzuwerfen gedachten, ſt ſchon vor Wildenbruch gar viel und manches Abſonder⸗ liche geſchrieben worden. Klöden und alle die ſeine roman⸗ haften Schilderungen noch ergänzen zu müſſen meinten, Theo⸗ dor Fontane, Oscar Schwebel u. a. verweilten mit beſonderer und gerechtfertigter Vorliebe bei dieſem intereſſanten Kapitel aus der brandenburgiſchen Geſchichte, welches auch dramatiſch mehrfach verarbeitet worden iſt; in den Jahren 1846—1848 hatte ſich ein Drama,Die Quitzows“ von Schneider einer vor⸗ übergehenden Popularität zu erfreuen und ein merkwürdiger Zufall, der gerne überall ſein neckiſches Spiel treibt, hat es zu fügen gewußt, daß faſt gleichzeitig mit dem Wildenbruch'ſchen Schauſpiele auch das gleichnamige Drama eines anderen Poeten der deutſchen Bühne übergeben wurde. Vor der glühenden Farbenpracht Wildenbruchs mußte jenes allerdings gar raſch verblaſſen. Am 9. November 1888 fand die erſte —— ˖rr— Aufführung der„Quitz o's“ von Wildenbruch im König⸗ lichen Opernhauſe zu Berlin ſtatt und wurde ganz abgeſehen von dem Lokalpatriotismus der Berliner, die mit ſtolzer Freude ihren modernen Dialekt in die patriotiſche Hand⸗ lung des Dramas verflochten ſah, mit ſtürmiſchem Jubel aufgenommen. Bekannt iſt auch das hohe Intereſſe, welches unſer Kaiſer der Verherrlichung ſeines großen Ahn⸗ herrn entgegenbringt und wie er zur Feier ſeines eigenen Geburtsfeſtes die Berlin'ſche Jugend zu einer Feſtvorſtellung des vaterländiſchen Stückes eingeladen hat. Es dürfte wohl noch nie das Opernhaus von einer begeiſterteren und lieb⸗ licheren Zuhörerſchaar in allen ſeinen Räumen gefüllt worden ſein; die Worte, welche an jenem hohen, bedeutungsvollen Tage der Dichter zu der heranwachſenden deutſchen Jugend der kaiſerlichen Hauptſtadt ſprach, werden für alle Zeiten eingegraben bleiben in dem empfänglichen Sinne jener Kinder, die mit leuchtenden Augen und mit klopfendem Herzen dem bunten Wechſel der großen hiſtoriſchen Scenen gefolgt ſind. Aber auch in den Annalen unſerer Geſchichte wird dieſer Tag als ein denkwürdiger verzeichnet bleiben, an welchem der im goldenen Schmucke männlicher Jugend ſtrahlende Sproſſe aus dem Geſchlechte der Hohenzollern den Kindern ſeiner Reſtdenz ſo hohe Freude bereitete und der Dichter mag in dem ſtolzen Bewußtſein dieſer Aus⸗ zeichnung, wie ſie bisher noch keinem Lebenden zu Theil geworden, den ſchönſten Dank ſeines dem Dienſt des Vater⸗ landes geweihten Strebens erkennen. Die Dichtung. Erſter Akt. (1. Bild.) In den Anfang des fünfzehnten Jahrhunderts verkstzt uns der Dichter. Die Bürgermeiſter und Rathmannen von Berlin haben getagt und gönnen ſich nach vollbrachtem Tagewerk den labenden Umtrunk in der Steinlaube des Rathskellers welchem Herr Martin von Linum als wohl⸗ beſtallter Kellermeiſter vorſteht. Bewegt ſind die Zeiten und Markgraf Jodokus genannt Jobſt von Mähren, welchem die Mark verpfändet iſt, weilt in Prag; vor den Thoren der wohlverwahrten Stadt treiben die Herzöge von Pommern⸗ Stettin, die Bredow, Putlitz und Rochow, vor Allem aber der übermüthige, herriſche Dietrich von Quitzow, ihr Un⸗ weſen, was Wunder alſo, daß die luſtigen Berliner, die ſich frei fühlen von der drückenden Fauſt des habgierigen Jobſt und nicht wiſſen, was der nächſte Morgen mit ſich bringt, dem Markgrafen den Malvaſier wegtrinken, den Herr Martin wohlverwahrt hatte.„Wie die Deibels“ hauſen die Schloßgeſeſſenen in der Mark, pochen die Dörfer aus, ſtecken die Häuſer in Brand, treiben die Menſchen aus und zer⸗ trampeln mit ihren Pferden die Ernten.„Die Mark hungert nach einem Mann“, ruſt Herr Perwenitz, der erſte Bürgermeiſter von Berlin aus, indem er den Becher lupft, »„nach einem Manne, welcher eine eiſenfeſte Fauſt haben muß, um die Deibels auszutreiben.“ Und des ehrſamen Herrn Perwenitz Mann iſt der oberſte dieſer Deibels, ihr Beel⸗ zebub, iſt Dietrich von Quitzow; eer iſt ein Held in der Schlacht, alle ſeine Leute laſſen ſich in Stücke hauen für ihn; er hat Gedanken im Kopf, die nicht an der Erde kriechen und was er ſpricht, hat Hand und Fuß; und kurz und gut, der große Apotheker da oben im Himmel hat ihn zuſammenge⸗ braut aus Latwergen, aus denen die Männer gemacht wer⸗ den, die ganzen Männer.“ Aber dieweil der ritterliche Herr Bürgermeiſter Perwenitz voll Sehnſucht ſich den Dietrich von Quitzow als Bundesgenoſſen und Führer herbeiwünſcht, hat dieſer mit den Herzögen und den anderen Schloßgeſeſſenen Feuerbrände in die Stadt Straußberg geſchleudert, die Stadt im Sturm genommen und die halbyerhungerten Einwohner aus ihren Mauern vertrieben, daß ſie, ihren Bürgermeiſter Wins an der Spitze, Zuflucht ſuchen müſſen bei den Berlinern. In der Domſchule des Probſtes Ortwin zu Berlin wird Konrad von Quitzow, Dietrichs junger Bruder, erzogen. Mitten in den fröhlichen Reigen, den die Jünglinge mit den Berliner Mädchen tanzen treten die vertriebenen Strauß⸗ berger, ein Bild des Elends und des Jammers, der an ihren Ferſen haftet. Nach Brod ſchreien die Verhungerten, denen Dietrich von Quitzow all' ihre Habe geraubt hat, erſchüttert vor dieſem Bilde unſäglichen Jammers ſteht Konrad, der hochherzige Jüngling und er reicht das Brod der Jungfrau Agnes, des Bürgermeiſters von Straußberg einziger Tochter, deren Geiſt umnachtet iſt, ſeit das Haus des Vaters in lodernden Flammen aufging und das Blut eines Kriegsknechtes, welcher der Jung⸗ frau Gewalt anthun wollte und der von Dieirichs eigener Hand ob dieſes Frevels erſchlagen wurde, über ſie dahinging. Wie ein rettender Engel ſteht vor ihr das verjüngte Abbild des herriſchen Bruders in der Geſtalt des ſanften Conrad. Ihn ruft durch einen Boten Dietrich heim und er verſpricht, wenn der Bruder ungekränkt in ſeine Hand zurückgeführt werde, daß er abſagen wolle den Stettiner Herzögen und mit allen ſeinen Leuten ſich ſetzen zur Mark Brandenburg, ein Bündniß machen mit der Stadt Berlin und die Ver⸗ triebenen heimführen nach Straußberg. Ein ſolcher Vorſchlag gefällt dem Bürgermeiſter von Perwenitz und den Rathmannen von Berlin: „Konrad von Quitzow. Das Herz von Brandenburg ſchlägt in Berlin: Hier unſere Hand— wollt Ihr ein Bündniß machen Mit Eurem Vaterland? Konrad(ergreift Perwenitz Hand). Landsleute! Ja! Landsleute— o die weite warme Welt In dieſem Wort! Ein Schickſal über uns, Gemeinſam unſer Leid und unſere Freude! Wie mir die Seele aufgeht, wie das Herz Mir groß und fruchtbar wird zu guter That! Ich, Sohn der Mark, wie Ihr, ich liebe Euch! Und Ortwin, der Domprobſt gibt den Jüngling frei: er ſelbſt reicht ihm das Schwert: „Konrad, nimm hin— Ich habe Dich gehütet und gehegt; Heut' geb ich Dich zu größrer Lehre frei: Jüngling ſei Mann und Mann geh' aus ins Leben. Ne e 9 Konrad chebt das in der Scheide ruhende Schwert empor, indem er es in der Mitte faßt): „So ſchwör' ich hier vor Menſchen und vor Gott: Wird dieſe Zunge, dieſe ſtählerne, Die ſtumm jetzt ruht, zu reden einſt beginnen. So ſei ihr erſtes Wort: Für ene* „Dieſe groß angelegte Einleitung, welche beinahe den dritten Theil des ganzen Werkes ausfüllt, ſetzt ſich zuſammen aus einer Reihe von Volksſzenen, in welche eine ganze An⸗ zahl von Figuren mit realiſtiſcher Kraft eingezeichnet und jede in ſcharf umriſſener Zeichnung beſonders kenntlich gemacht iſt. Ehe noch Dietrich von Quitzow, vom Scheitel bis zur Sohle ein ganzer Kerl, auftritt, iſt ihm das geſpannte Intereſſe der Zuſchauer geſichert; von dem rauhen, gewalt⸗ thätigen Kriegsmann, dem übermüthigen und herriſchen märkiſchen Junker, der aber nicht minder tapfer, klug und von ächtem Stolze erfüllt iſt, hören wir genug, um in ihm das gerade Gegentheil ſeines Bruders zu erkennen, des ſchwär⸗ meriſch und ſanft angelegten, nur für die hohen Ideale ächter Vaterlandsliebe erglühenden Jünglings. In wenigen Linien iſt die erwachende Liebe zu Agnes, des Bürgermeiſters Tochter, unr zart angedeutet, dafür aber eine deſto lieblichere Idylle, des luſtigen Schmiedgeſellen Köhne Finke Werbung um Riecke, des Meiſters und Rathsmannen Henning Stroband Töchter⸗ lein, in die große Handlung eingeflochten, die unaufhaltſam vorwärts drängt, und Schlag auf Schlag neue lebensvolle, farbenprächtige Bilder entrollt. 4 5 5 Zweiter Akt. (2. Bild.) 93 ſeinem ganzen trotzigen ae tritt Dietrich von Ouitzow nunmehr in Aktion. Während Detlev von Schwerin, Johann von Brieſen und die ührigen pommerſchen Junker mit den Herzögen von Pommern in dem verwüſteten Rathhauſe der niedergebrannten Stadt Straußberg Kriegs⸗ rath halten, welchem auch Barbara von Bug des Polen⸗ königs Jagello natürliche Tochter, und Herzog Kaſimir's Verlobte anwohnt, iſt Dietrich von Quitzow eingetreten. Ihn eckelt die Prahlhanſerei der Fürſten längſt ſchon an und ſein ungezügelter Freiheitsdrang bäumt ſich auf gegen ihren Dünkel. In derben Worten ſagt er er ihnen ſeine Meinung und kündigt er ihnen die Freundſchaft. Es kommt zum jähen Bruch und Quitzow's Bannenträger empfängt den Befehl, einzurücken mit den Quitzow'ſchen in Straußberg und die Pommern hinauszuſchmeißen.„Brandenburg iſt die Loſung.“ Herzog Otto von Pommern, Brieſen und Schwerin wollen über den Wehrloſen herfallen, dem die ſchöne Barbarg im entſcheidenden Augenblicke die Waffe reicht. Vor ſeinem Schwerte prallen die Angreifer zurück, Bewunderung erfüllt das heißblutige Weib vor dem Heldenmuth des Deutſchen, mit Verachtung wendet ſie ihrem Verlobten den Rücken, um ſich in Dietrichs Arme zu werfen. Das Zwiegeſpräch uhe dem märkiſchen Junker und der polniſchen Gräfin athmet leidenſchaftliche Gluth. Dietrich von Quitzow trunken von dem Siege, den er über die Fürſten erkämpft hat, ſtreift die Hitein ab und enthüllt ſeine geheimſten Gedanken, ſeinen urſt, nach ungezügelter Freiheit: 5 „Ich will nicht Freundſchaft halten mit den Fürſten, Ich haſſe alles das, was Kronen trägt! Hier ſteh' ich,meine Freiheit iſt mein Reich, Mein Haupt mein Unterthan, und meine Hände; Und meine Mannheit ſetzte die Natur Als Krone mir auf's Haupt— wo iſt ein Menſch Der ſagen darf, er ſei mehr Fürſt als ich?“ Dem wilden herriſchen Manne gibt ſich Barbara zu eigen: Ein jedes Herrenrecht ſei Dir gewährt An Deiner Magd; nur dieſes eine nicht: Mich frei zu geben.“ Wie Dietrich über Recht und Pflicht hinwegſtürmt, ſo ſetzt ſich auch die ſchöne Polin leichten Herzens hinweg über Geſetz und Sitte. Mit feſtem Arm hält der deutſche Mann die Liebetrunkene: Ja, Du gehörſt zu mir nd ich zu Dir. Wir ſind von dem Geſchlecht, An dem die Ketten menſchlichen Geſetzes Nicht haften: unſer Wille unſer Recht; Und jene Luft, die Knechtes⸗Seele tödtet, Freiheit, der Lebens Odem, der uns füllt!“ Im Schmucke ſeiner Jugend fliegt Konrad dem Bruder entgegen, der als ragender Held vor ihm ſteht, wie der Knabe ihn in ſeinen Träumen erſchaut hat. zUnd dieſer Mann, der ragend vyr mir ſteht, Als hätte die Natur dem Heldenthum Ein Denkmal aufgerichtet, iſt mein Bruder? Gewalt'ger Mann— Ehrfurcht und Liebe ſtreiten Um meine Seele.“ Das Bündniß mit den Berlinern bringt der begeiſtezte Jüngling ſeinem Bruder Dietrich. In ſeinem 89005 ſieht er in ihm den Retier ſeines Landes und ſeines Volkes. Und wie die Töne aus einer anderen Welt dringen dieſe Worte wie Feuerzungen an das Ohr Dietrichs. Einen Augenblick ſcheint es, als ob ihm, dem bishber nichts heilig war, als ſein ungezügelter Freiheitsdrang, der vor nichts ſich beugen will, eine Ahnung überkäme bon der hohen Sendung, zu welcher ihn das Schickſal ausertoren und das Verſtändniß ihm aufdämmere von der Pflicht des Einzelnen gegenüber der Allgemeinheit. Aber Barbara, ſein böſer Dämon, reißt den Sinnenden zurück in die nüchterne Wirklichkeit, daß er ſelbſt ſeines flüchtigen Traumes ſpottet Er iſt klug genug, einzuſchlagen in die Hand, welche ihm die Berliner zum Bunde hinſtrecken, aber das Bündniß ſelbſt denkt er nur zu eigenen Zwecken zu nützen. ** * G8. Bil.) Im hohen Hauſe zu Berlin wird das Feſt gerüſtet, mit welchem die Verbindung Quitzow's und der märkiſchen Stadt efeiert werden ſoll. Eine heitere Volksſcene leitet dieſes Bild ein, in deſſen Vordergrund der fröhliche Köhne 1 55 ſich tummelt, die Mädchen hänſelt, ſeine Scherzlieder fingt und mit ſeiner Riecke Stroband ſchwärmt. Im feierlichen Aufzuge werden die ſchloßgeſeſſenen Junker von den Städ⸗ tiſchen in den Saal geleitet. Am Kredenztiſche erhebt der Perwenitz den Pokal zum feierlichen Trink⸗ pruche: Heilands⸗Blut erlöſte die Welt— Mannes⸗Blut Ehre und Freiheit erhält— Trauben⸗Blut ſprengt der Sorgen Joch— Freudig Blut, ſchaffend Blut lebe hoch!— Mitten in das fröhliche Banket bringt ein Bote aus Böhmen die Kunde vom Tode des Markgrafen Jobſt. Finen 4. Siize⸗ General⸗Anzeiger. Tuſch mit Päucken und Trompeten beſiehlt Dietrich von Quitzow als Grabgeläute für den Verſtorbenen, den er ver⸗ achtet, ſo lange er gelebt. Ein Stückfaß wünſcht er dem Jobſt zum Sarge, denn nur Malvaſier oder Muskat kann dieKrankheit heißen, die den Zecher bezwang. Der Taumel exreicht ſeinen Höbepunkt, da Dietrich den Malvaſier leben läßt,„der uns den böhmiſchen Hanswurſt vom Leihe geſpült hat!“ Die Mark, welche befreit iſt von einem läſtigen Heere, erblickt er im Geiſte als ein ihm ſelbſt anerfallenes Lehen. Unter betäu⸗ bendem Jubel wird dem Uebermüthigen gehuldigt,„der ein Mann iſt von Kopf bis zu Juß und ein Held iſt von Leib and Seele!“ Aber jählings wird der Freudenrauſch anterbrochen durch die Ankunft eines kaiſerlichen Herolds, der Einlaß heiſcht für den edlen Wend bon Jleburg, des Kaiſers Abgeſandten. Zum Sprecher für den ſchloßgeſeſſenen Adel wie auch für die Stadt Berlin wird Dietrich von Quitzow ernannt. Gehorſam zgegehrt der Geſandte für den vom Kaiſer ernannten Statt⸗ halter in der Mark. Allein davon will Dietrich nichts viſſen, des Kaiſers will er ſein und Niemands ſonſt, und umittelbar des Reichs. Immer dringender wird die Vor⸗ ſtellung Ileburgs, der kündet, daß Friedrich von Hohenzollern, Burggrafsvon Nürnberg, vom Kaſſer auserſehen ſei als ſein Stellvertreter, immer hitziger der Widerſpruch Dietrichs, der ſeine eigenen Pläne gefährdet ſieht. Wäre nicht Konrad da⸗ zwiſchen getreten, ſo würden Dietrich und der Abgeſandte des Kaiſers hart an einander gerathen. Den trotzigen Junker ladet Jleburg nach Brandenburg gor Burggraf Friedrichs Stuhl, damit er vor ihm ſeinen llebermuth ſelbſt vertrete und auch die Edelberren und die Stadt Berlin zur ſchuldigen Huldigung. Höhnend entläßt Dietrich den Geſandten und fordert alle auf, ſich durch Schwur zu verpflichten, daß auch ſie dem neuen Herrn die Huldigung verweigern. Die Bürgermeiſter von Berlin treten heran, bereit zum Eide die Hand auf Dietrich's Schwert zu egen, da erhebt warnend Thomas Wins, Bürgermeiſter von Straußberg, der vorhin mit Jleburg in den Saal trat, ſeine Stimme. In ſinnloſe Wuth geräth Dietrich von Quitzow and heißt ſeine Reiſigen Hand legen an den vorlauten Sprecher, der ſein Knecht ſei kraft Ritterfehde⸗Rechts und anter dem Widerſpruche der Berliner Bürger wird Thomas Wins von ſeinen Leuten in Haft genommen, während Dietrich mit ſeinem Schwerte die Männer abwehrt, die den Ge⸗ fangenen befreien wollen. 0 0 * Dritter Akt. (4. Bil.) Im Burgverließe zu Frieſack ſchmachtet Thomas Wins, amſonſt flehen des Gefangenen Weib und Tochter für die reiheit des alten Mannes, ungehört verhallt Konrads ürbitte an des trotzigen Dietrich Ohr, der kein itleids und kein Erbarmen kennt für den Beleidiger. Vergeblich mahnt Konrad in langem Zwiegeſpräche den Bruder daran, daß er das Schickſal ſei ſeines Volkes, er warnt ihn vor ſich ſelbſt und erinnert ihn an die heilige Vaterlandes⸗Pflicht. Das Ideal, das er ſich in ſeinem Geiſte von der machtvollen Thatkraft und dem hohen Singe ſeines ſtolzen, ritterlichen Bruders aufgebaut, ſieht er jäh in ſich zuſammenſtürzen. Des Mannes Trotz and Selbſtvertrauen wird in dem Knaben geweckt, chützend breitet er ſeinen Arm um die zitternde anes und rettet dieſe und die verzweifelnde Mutter dor dem wilden Jähzorne des tobenden Bruders. Nach Brandenburg zum Hohenzollern will er die Frauen ge⸗ leiten, damit dieſer ihnen Richter ſei. Vor der gebietenden Hoheit Konrads weichen die Knechte Dietrichs zurück. Dieſer mahnt ihn drohend an den Eid, den er, Konrad, ihm geſchworen: dem Hohenzollern die Huldigung zu weigern. Aber flammenden Blickes gibt ihm Konrad die Warnung zurück: „Sorge für dich ſelbſt; 35 wenn es denkbar wäre, daß mein Eid ich eines Tages gereute— dieſen Tag Beſchwhre nicht herauf— den fürchte— den fürchte!— 05 15 G. Bil.) Der dune Zauber der reichen Phantaſte und begeiſternden Poeſte Wildenbruchs entfaltet ſich mit dem Auftreten Friedrichs von Hohenzollern, des Markgrafen von Brandenburg. Von der Hdhe herab, auf welcher ſeln ſchwarz⸗weißes Zelt ſich erhebt, ſteigt beim Grauen des Tages der ritterliche Mann, in weihevoller Stunde grüßt er erſtmals das Land, das ſeinem Schutze anvertraut und beugt ſein Knie im märkiſchen Sande zu heiligem Gelbbniß. 1 Land des Sandes, Du verhöhnt verachtet Von denen, die in eichthums Armen ruh'n, Hier beug' ich Dir mein Knie— mit meinen Händen Ergreif ich Dich— (greift an den Boden und hebt eine Hand voll Sand auf) Und hier, wo nur das Auge, Das ſchlummerloſe Deines Gottes und meines Auf uns herniederſieht, wo nur das Ohr Des ewig wachen Gottes mich vernimmt, Schwör' ich Dir Dreue, Brandenburger Land.— a, Du biſt arm, Dich ſchmücken nicht Gebirge, icht üpp'ger Wieſen Saft und ſchwellend Grün— In Deinen Söhnen nur, in Deinen Töchtern Ruht all' Dein Reichthum— ſchenke mir Dein Volk. Märkiſche Erde, Dir vermähl' ich mich! Die Pflugſchar nehme ich in meine Hände, Du ſollſt mir fruchtbar werden, dürrer Sand: Wo Stahl gepflügt, da werden Männer wachſen, Wo Pflicht geſchenkt, wird Dankbarkeit empfangen, Wo Liebe ſät, wird Treue auferſteh'n. Langſam ſteigt über dem Gebete Friedrichs die Sonne hinter den Thürmen Brandenburgs herauf, mit ihrem goldenen Lichte den edlen Fürſten verklärend. Der Tag der Huldigung iſt angebrochen. Als treuer Be⸗ ſchützer geleitet Konrad des gefangenen Thomas Wins' Gattin und Tochter in die Nähe des fürſtlichen Zeltes. Gleich einem Sterbenden nimmt er Abſchied von der holden Agnes, die dem ritterlichen Freunde ihr Herz erſchließt und ihre Liebe ſchenkt. Ungeſehen iſt Friedrich von Hohenzollern Zeuge dieſer ergreifenden Scene, er nimmt die Frauen in ſeinen fürſtlichen Schutz. Die zur Huldigung geladenen Städte und Schloßgeſeſſenen treffen allmählich auf dem Felde ein, das ſich immer mehr füllt, vornevoran ſelbſtverſtändlich die Berliner. Und auch Köhne Finke, der fröhliche Schmiedegeſelle findet ſich ein an der Spitze eines Haufens armer Leute: ſie wollen alle die Hoffnung ſehen des Brandenburger Landes. Meiſter Stroband möchte den ihm läſtigen Geſellen gar gerne den Weg weiſen, aber Friedrich ſelbſt heißt ihn bleiben. Mit gewaltigen Worten redet der Hohenzoller i den Verſammelten und alle Herzen fliegen ihm zu; huldigend ſinken die Adeligen und die Städte vor dem neuen Herrſcher auf die Knie, der mit Flammenzungen zu ihnen ſpricht und auch Berlin, das ſich lange ſchweigend abſeits hält, fällt ihm zu, da er ſein Banner in die Brandenburg'ſche Erde pflanzt: „Hier pflanze ich mein Banner Dir in das Herz; wo dieſes Banner weht, Iſt heiliger Boden, da iſt Vaterland. Und wie ich ſelber Treue ihm gelobe Bis an den letzten Sproſſen des Geſchlechts, So ford'r' ich Huldigung auf dieſes Banner, Und ſo gebiet' ich; ſchwört dem Vaterland!“ Wie Herr Pertwenitz huldigt, kommt Dietrich von Quitzom mit etlichen Reiſigen angeſtürmt, er zeiht Berlin des Meineids, weigert den Schwur dem Markgrafen, den er einen Räuber ſeines eigenen Guts, einen Eindringling in ſein ihm Kraft Ritterfehderechts gehöriges Erbe nennt und lehnt die Heraus⸗ gabe des gefangenen Thomas Wins mit ſchnöden hochfahrenden Worten ab. Er wird vom Markgrafen in die Acht erklärt und nur dem plötzlichen Dazwiſchentreten Konrads, der herbeieilt, verdankt Dietrich die Rettung vor dem 1 und der Wuth der Berliner, die ſich auf ihn ſtürzen wollen. * * Vierter Akt. (6. Bil.) Im traulichen Heime Henning Stroband's, des Schmiede⸗ meiſters haben Frau Gertrud Wins und ihre unglückliche Tochter gaſtfreundliche Zuflucht und Zuſpruch gefunden. Niecke Stroband, deren Liebe zu dem luſtigen Köhne Finke des ge⸗ ſtrengen Vaters Billigung wohl niemals findet, iſt ihr eine treue Gefährtin. Am liebſten gingen die„Mädchens“ ins Kloſter. Der Bürgermeiſter Perwenitz kommt um Abſchied zu nehmen von ſeinem Rathmannen Stroband, da er an der Spitze des Berliner Heerbanns dem Markgrafen folgen muß in den Krieg, zum Kampfe gegen die Burg Frieſack, das Bollwerk der Quitzow'ſchen. Frau Gertrud hat des geſtrengen Schmiede⸗ meiſters Sinn ſchon etwas milder geſtimmt, dem braven Bürger⸗ meiſter gelingt es, ſein Herz ganz zu erweichen. Auch Köhne Finke muß ins Feld ziehen und möchte gerne Abſchied nehmen von ſeiner Riecke. Er findet diesmal den Meiſter gar ver⸗ ſöhnlich, denn er ſelbſt legt die Hände der beiden Liebesleute ineinander. Mit einem fröhlichen Becherlupf auf des ſchwarz⸗ weißen Markgrafen Wohl findet dieſe liebliche Idylle ihren freundlichen, befriedigenden Abſchluß. * 3* (7. Bil.) Mit raſchen Schritten eilt nun die Handlung ihrem Ab⸗ ſchluſſe entgegen. Hinter den felſenfeſten Wällen ihrer Burg Frieſack harren die Quitzow's dem feindlichen Anſturm entgegen: Dietrich entſchloſſen, in ſeiner Veſte, die er für uneinnehmbar hält, den überlegenen Feinden zu trotzen und ſein Ritterfehde⸗ recht und ſeine Freiheit his zum letzten Blutstropfen muthig zu ver⸗ theidigen; Konrad in ſtummer Ergebung des Schickſals harrend, das ihm beſchieden und dem er nicht zu entrinnen gedenkt. Auf ſeiner Seele laſtet der Etd, der ihn an den gewaltthätigen eigenmächtigen Bruder bindet. Der Schleier, der ſein Auge ver⸗ hüllte, iſt herabgefallen an jenem Tage, da der Hohenzoller im Glanz der Morgenſonne ſich die Huldigung erzwang. In ihm muß er den erſehnten Retter des Vaterlandes erkennen, mächtig best es auch den Jüngling zu dieſem Helden, aber ihn bindet er Eid an den entſetzlichen wilden Bruder, dem das gemeine Recht nichts gilt, der nur ſich kennt und ſein vermeintliches Recht. Immer enger ziehen die Belagerer ihren erdrückenden Kreis um die Burg, drüben auf der Höhe hat der Markgraf die große Karthaune aufgeſtellt, welche gegen den Thurm von Frieſack Verderben ſpeit. Die Mauern fallen und aus ſeinem elenden Kerker ſteigt gleich einem drohenden Geſpenſte Thomas Wins, der Bürger⸗ meiſter von Straußberg. Da die Noth der Belagerten auf's Höchſte geſtiegen, dringt Barbara, das dämoniſche Polenweib, mit der Gefahr des eigenen Lebens zu dem Geliebten, um ihn in die Arme der Feinde zu locken, die aus Polen und Pommern gegen den Hohenzolſe pehn 12 85 Feuerbrände will Dietrich in die Stadt Frie ſchleudern aſſen und in dem entſtehenden Getümmel mit den Seinigen und Barbara ſich durchſchlagen zu dem ſlaviſchen Feinde. er als ſein Verhängniß ſtellt ſich ihm und ſeinem entſetzlichen Werke Konrad, der eigene Bruder, entgegen, als Rächer des Vaterlandes erſchlägt er 1995 kurzem Kampfe Dietrich, den Ver⸗ räther. Und Schwalbe, der Quitzow'ſche Bannerträger, der einſt den kleinen Konrad auf ſeinen Armen getragen, fühnt an dieſem die Schuld des Brudermordes, indem er ihm den Dolch in's Herz bohrt. Mit donnerndem Knalle ſtürzt die zerſtörte Burg ein, im Feuerſcheine der vernichtenden Flammen dringt der Hohenzoller über die Trümmer der zerſtörten Burg, in ſeinen Armen athmet Konrad die große Seele aus: Ich höre— ich höre die Stimme Brandenburgs! Fernher tönt ſte— näher ſchwillt ſie und wächſt!— hr voran ſchreitet ein Name— andelnd den ehernen Gang— 3 Die Zeit geht neben ſeinem Schritte her— Tauſend 5 rufen ihn— Tauſend Herzen ſchlagen in ihm— Näher und näher— Mächtig und mächtiger— Hohenzollern! Die Aufführung. Es iſt lobenswerth, daß unſere Bühne trotz der mannig⸗ fachen erſchwerenden Umſtände, welche ſich einer Au ührung dieſes Stückes außerhalb der ſchwarz⸗weißen Grenzpfähle, ja ſchon außerhalb des Weichbildes der Stadt Berlin in den Weg legen, ſich unverdroſſen an dieſe nicht gerade leichte und kleine Aufgabe herangewagt hat. Wir dürfen ohne Selbſtüber⸗ hebung unſern Antheil daran, daß dieſe That geſchehen iſt, be⸗ anſpruchen. Den Erfolg, welchen das Werk geſtern davontrug, konnte man nach eingehender Prüfung der Dichtung, ohne gerade ein Prophet zu ſein, mit ziemlicher Beſtimmtheit vorausſagen. Das an dankbaren Epiſoden reiche Werk, in welchen das Ge⸗ räuſch bunter und bewegter Volksſzenen mit liebenswürdigen Idyllen abwechſelt und in welchen der leichte Ton und Scherz ſpießbürgerlicher Unterhaltung und ſchlagfertigen Wortſpiels ebenſo zu ſeinem Rechte gelangt wie das Pathos vaterländiſcher Begeiſterung, mußte ſo einſchlagen und zünden, wie es geſtern der Fall war. Wir verkennen dabei nicht die Schwierigkeit, welche einer ſehr großen Anzahl der mitwirkenden Künſtler die Handhabung des ächten Berliner Dialekts verurſachen muß, wir wiſſen auch ſehr genan, daß zur geeigneten Beſetzung der 38 Rollen, von denen jede einzelne ſcharf in ihren Umriſſen ſich von der anderen abhebt, das kleine Fähnlein unſerer Künſtler⸗ ſchaar nicht ausreicht und daß nur durch das Aufgebot auch des letzten Mannes dieſe Aufführung ermöglicht werden konnte. Was aber als ſelbſtverſtändlich vorausgeſetzt werden durfte, war die möglichſt ſaubere und gründliche Vorbereitung des neuen Stückes ſelbſt. Seit beinahe vollen vier Wochen iſt von unſerem Schau⸗ ſpiele kein großes Werk mehr geleiſtet worden, man hätte füglich dieſe lange Kunſtpauſe zu einer ganz gründlichen Vorbereitung der Quitzows ausnützen können. Ein Schauſpiel von ſolchem Umfange und von ſo großen Anforderungen wird mit dem dazu erforderlichen Apparat nicht in 6 oder 7 Proben, welche man kurz vor dem Termine der Hauptaufführung abwickelt, ſo gründ⸗ lich einſtudirt und eingepaukt, wie das unerläßlich iſt. Gleich die erſte Scene der Rathsmannen hatte darunter zu leiden. Beinahe jeder einzelne fühlte ſich verpflichtet, das Buch des Herrn von Wildenbruch zu ergänzen und zu verbeſſern und da die Worte des Dichters nicht feſt genug ſaßen und bei dem auf der Bühne herſchenden Getümmel der Soufleur vielfach im Zuſchauerraum beſſer gehört ward als auf der Seene, hielt ſich jeder für ermächtigt, ſeiner eigenen Weisheit und Phantaſie freien Spielraum zu gönnen. Hierin ging auch Herr Bürger⸗ meiſter Henning Perwenitz mit gutem Beifpiel voran; derſelbe hat entweder ein ganz anderes Buch in Händen, als wir oder aber ſaß ihm die Rolle noch nicht feſt genug. Gerade ſo ver⸗ hielt es ſich auch mit Köhne Finke, der im erſten Akt waidlich drauf los phantaſirte und in ſeinem Liede ganze Verſe berſchluckte, ohne aber an ſeiner Geſundheit oder ſeinem Humor Schaden zu nehmen. Aufs feſte führte ſich ſeine Partnerin, Frl. Dedank als Rieke ſchon gleich bei ihrem erſten Auftritte ein, die junge Dame ſpielte hübſch, ſah recht gut mit ihren blonden Haaren aus und hat von Neuem die gute Meinung, welche wir ſtets von ihrer Verwendbarkeit hegten, beſtärkt, aber auch ebenſoſehr das Un⸗ recht von Neuem geoffenbart, welches man begeht indem man der talentvollen jungen Dame nicht die genügende Verwerthung dieſer Befähſgung ermöglicht. Recht ſchön führte ſich ſchon im Schluſſe des erſten Aktes Herr Stury als Konrad ein, er hatte geſtern einen überaus glücklichen Tag, ließ nur die Vor⸗ züge ſeines glänzenden, beſtrickenden Organs leuchten und wußte den begeiſterten und begeiſternden Idealismus des jüngeren Quitzow in das Gewand einer hinreißenden Sprache zu kleiden. Aber auch Herr Knapp hat mit den ſchönen Worten, welche dem Probſt Ortwin in den Mund gelegt ſind, einen vortreff⸗ lichen Eindruck gemacht. Der ältere Quitzow iſt in der Dar⸗ ſtellung des Herrn Dr. Auguſt Baſſermann im zweiten Akte übermüthige und ſelbſtbewußte Junker, der keinen anderen Willen kennt, als ſeinen eigenen und kein anderes Geſetz als das Ritterfehderecht, wie er gewaltthätig und wild, aber auch tapfer und ſtark dem Dichter vorgeſchwebt hat. Barbara, die Polin, jedoch vermochte uns weniger zu entzücken als ihren Ritter, Fräulein Woytaſch beſitzt das erforderliche Feuer und die nöthige Leidenſchaft zur entſprechenden Darſtellung dieſes heißblüthigen Weibes nicht. Das was ſie von dieſen Eigen⸗ ſchaften produzirte, würde kaum zu einer Bronislawa im Bettel⸗ ſtudenten haben. In den Schlußſcenen dieſes Aktes beim Banket im hohel Hauſe zu Berlin brachte Herr Baſſermann namen ich den übermüthigen Hohn des anmaßenden Junkers vortrefflich zum Ausdrucke, während Herr Neidl den Wend von Jleburg ſehr ſchön deutlich und correkt ſprach. Den Gegenſatz der beiden Quitzow tritt ſcharf in dem großen Dialoge des Aktes hervor; in demſelben hat die von ächtem Seuer der Be⸗ geiſterun Höhepunkt erreicht. Wenn derſelbe bei etwaiger Wieder⸗ holung des Dramas etwas mehr Sorgfalt auf die Be⸗ tonung in der Deklamation legen will, ſo wird er ſane Konrad von Quitzow zu einer der glänzendſten Rollen ſeines Repertoires zählen dürfen. Die Agues des Fräuleins Blauche vermochte uns weder in der Wahnſinnsſcene des erſten Aktes noch in der Thränenſcene des dritten zu begeiſtern; am allerübelſten aber war die hoch⸗ kragiſche Deklamation im Schluſtakte angebracht. Sie wollte durchaus ein Klärchen aus dieſer allerbings nicht ſehr dank⸗ baren Rolle machen, die für Fräulein Blanche jedenfalls nicht geſchrieben iſt. Von imponirendem Eindruck iſt das Auftreten des Hohenzollers im Morgengrauen des Huldigungstages; Herr Rodius verwendete auf diefe edelſte Figur des Stückes die ganze Kraft ſeines ſonoren Organs, während die Maske vortheilhafter hätte gewählt ſein dürfen. Die Jugendlichkeit der Erſcheinung mochte ſchon angehen, aber die männlſche Thatkraft des Helden, der ſchon Kaiſern in der Feldſchlacht unbezahlbare Dienſte geleiſtet hat, auch äußerlich angedeutet werden müſſen. Ganz befonders ſthrend wirkte jedoch in dieſer Scene das polternde Geräuſch ſeiner auf dem hohlen Treppenbau dröhnenden Schritte. Von den Volksſcenen fiel die große Huldigung am Schluſſe dieſes Aktes am wenigſten glücklich aus; es fehlte an Raum und an Perſonen. Die Idylle von Köhne Finke's und Riecke Stroband's Liebe findet im erſten Theile des letzten Aktes ihren Abſchluß. Dieſes Liebespaar, welchem die Sympathie der Zuſchauer von Anbeginn an gehörte, wurde in der Scene, in der die beiden ſich kriegen, von Fräulein De Lank und Herrn Homann am wirkungsvollſten geſpielt. Der Haupt⸗ werth dieſes Auftritts aber ging verloren unter dem großen Striche, der durch den Dialog zwiſchen Frau Gertrud und Meiſter Stroband mitten burch gemacht worden war. Das Schickſal der beiden Quitzos wird in dem Schluſſe dieſes Aktes beſiegelt. Das ganze Ungeſtüm, die ungebändigte Kraft des älteren Bruders kommt in demſelben nochmals zum Aus⸗ druck und der Drang Dietrichs nach dem Rechte ſeiner Selhſt⸗ beſtimmung äußert ſich letztmals mit dem ungeminderten Trotz des ſelbſtbewußten Mannes, der vor dem Kampf mit dem eigenen Bruder nicht zurückſchreckt, da dieſer ſich ihm in den Weg ſtellt. Der ideale Sinn Konrad's ſchwingt ſich auf zur rächenden That in dem Augenblicke, da er in dem Bruder ſtatt des Retters den Verräther des 1—5 landes erblickt. In dieſer tragiſchen Scene ge noch einmal die treffliche Darſtellung der beiden ehN dieſer Hauptrollen zu ihrer vallen Geltung Wie alte Graf von Moor entſtieg Herr Bauer aks Thomas Wins ſeinem Grabe. Herr Neumann hat den Diet⸗ rich Schwalbe namentlich im zweiten Akte mit 99 55 Treuherzigkeit ausgeſtattet und in der Schlußſcene in ergrelfen⸗ der Weiſe ſeines traurigen Amts gewaltet; aber der ſterbende Konrad ſollte ſein Haupt in den Armen Friedrichs von Hohen⸗ zollern betten. Der Eindruck des Schluſſes wurde durch die ſeltſame Erſcheinung der„Polniſchen“ und deren markerſchüttern⸗ den Schret nicht gerade gehoben. Von der ſchwierigen Ausſtatiung des Dramas iſt der kunſt⸗ ſinnigen Hand des Meiſters Auer der Platz am Spandauer Thor im erſten Akte, der Banketſaal im hohen Hauſe, vor allem der Einſturz der Frieſack wohl gelungen. Dem Bilde jedoch, das ſich Markgraf Friedrich von dem dürren Sande der märkiſchen Flur und der Haide macht, hat er aber durch die uppige Landſchaft etwas geſchmeichelt, in deren Mitte, der Hohenzoller ſein ſtattliches, ſchwarz⸗weißes, bannergeſchmücktes Zelt aufgeſchlagen hat. Ueberall iſt aber Herr Auer mit vollem Erfolge bemüht geweſen für die buntbewegten Bilder der reichen Dichtung einen geſchmackvollen architektoniſchen oder landſchaft⸗ lichen Hintergrund aufzubauen; es gebührt ihm daher auch die rü altlofe Anerkennung für ſeine fleißige Arbeit. Durch einige raſch ſich folgende Wiederholungen dürfte die Aufführung des Stückes an unſerer Bühne ſich weſentlich ab⸗ runden und damit einigen der Darſteller die willkommene Gelegenheit gegeben ſein, ihre Rollen noch gründlicher auszu⸗ arbeiten. Bei dem großen Apparate, den dieſes Schauſpiel erfordert, empftehlt es ſich, dieſe Wiederholungen, auf welche das Publikum ein wohlbegründetes Anrecht hat, in raſcher Folge ſich abſpielen zu laſſen. Wir treten ferner entſchieden dafür ein, daß dieſes vaterländiſche Schauſpiel auch in der aller⸗ nächſten Zeit als Vorſtellung zu ermäßigten Preiſen dem Volke zugänglich gemacht werde; denn die Quitzow's ſind ein Volks⸗ ſtück im edelſten Sinne des Wortes, für das Volk aber iſt das Beſte gerade gut genug. Wir geben endlich den Vätern unſerer Stadt zu bedenken, ob ſie nicht das von Berlin und anderen Städten gegebene Beiſpiel nachahmen und die Jugend unſerer Stadt zu einer Feſtvorſtellung der Quitzow's in das Mannheimer Hof⸗ und Nationaltheater einladen wollen. Der Stadt würde ein ſolches Vorgehen zur hohen Ehre gereichen, unſerer Jugend aber in einer Weiſe die Jedem unvergeßlich bleiben wird, eines der ſchönſten Kapitel unſerer deutſchen Ge⸗ ſchichte vor Augen geführt und die Liebe zum Vaterlande in den empfänglichen Gemüthern unſerer Kinder geweckt und gefördert werden. Dr. Hermaunn Haasd. - durchglühte Leiſtung des Herrn Stury ihren Wie — — —— m— 22 — N DNNDn ere eer SrS Se n A SSDS enerre ucch Geh von blet ccercer Bismarckſtraße. Tties von 2 10, Fe Dhem, von Schwetz.⸗ Dir einen tüchtigen Aufſeher, wel⸗ Seneral⸗Angeiger J. Bente. rdunng ur O Tages⸗ 5 Ahung des Bezirksraths vom onnerſtag, 25. April d. Is., Vormittags 9 Uhr. 1. Geſuch der Maxie Lehnert Ittwe um Erlaubniß zum Be⸗ ſieb einer Schankwirthſchaft ohne Hranntweinſchank in Lit. 210, 17t. 3. Gleiches Geſuch des Andreas Denzler, O 3, 20. 3. Gleiches Geſuch des Karl Wagner, K 4, 1J. 4, Gleiches Geſuch des Johann ofmeyer, U 2, 1. 5, Gleiches Geſuch des Joh. Frledr. Mack, H 5, 1. 6, Geſuch des Wilhelm Waib⸗ linger um Mrigtentp Betrieb enner Gaſtwirthſchaft in Lit P 4,11. J. Geſuch des Martin Bender um Erlaubniß zur Transferirung einet Schankwirthſchaftsconceſ⸗ ſon ohne Branntweinſchank von Schwe ingerſtraße Nr. 92 nach 2 1, 4˙ 8. Gleiches Geſuch des Fried⸗ chwetz.⸗Str. 33 duch D Ecke der Tatterſall⸗ und 9. Gleiches Geſuch des Heinrich 10, 6a. es Peter tr. G7a nach Amerikanerſtraße—12. 11. Gleiches Geſuch des Johann t, von L 12, 10 nach Wall⸗ adkſttraße 5. 12, Gleiches Geſuch des Philipp Pilhem von E 9, 26½ nach H 7, 1Te. 18, Gleiches Geſuch des Karl Rieth, von G 7, 32 nach 0 3, 10. 14. Waldankauf auf der Ge⸗ markun durch die ael abrik Waldhof, hier Nach⸗ chtsertheilung gemäß Geſetzes bom 6, April 1854. 10, Die Ertheilung der Staats⸗ 1 igung zu dem Beſchluſſe s Bürgeraus 0 Mannheim vom 11. März l.., wegen Rück⸗ tderung des Köſtengufwandes r Herſtellun der Schulſtraße 20 en Lit. 1 0 10. Gleiches 18 6 und E 7 nach neuen Plane vom Jahre 1888. en auf die Tagesord⸗ nung bezüglichen Akten liegen 3 vor der Sitzung zur Ein⸗ cht der Betheiligten und der erren Bezirksräthe auf dies⸗ er Kanzlei 1 50915 annheim, 20. April 1889. ro h. Bezirksamt. enſinger. Frkauntmachung. Die Ergänzung der Betriebsordnung der Dampfſtraßen abe 1 eimFeudenheim etr (110) Nr. 40807. Wir brin⸗ zur öffentlichen Kenntniß, daß er bezir an Betriebs⸗ hebnung der Dampfſtraßenbahn ende eim in ſuat nachſtehender 10 0 beigefügt wurde, welcher die Genehmigung dez Bezirksraths, ſowie die Voll⸗ arkeitserklärung Gr. Herrn ſescommiſſärs erhielt: Abſatz 1te ls Vormittags 9 wird die Führung von 5 Wa⸗ Rana atlet.“ nheim, 18. April 1889. r. Bezirksamt Benſinger. 50912 Bekannkmachung. Maul⸗ und Klauen⸗ ſeuche betr. (110) No. 41,232. Wir bringen 5 allgemeinen Kenntniß, daß die auls und Klauenſeuche unter dem Viehſtande der Viehhändler Gebrüder ſchen.e er dahier wieder erloſchen iſt. 50913 Mannheim, 20. April 1889. Geog— enzken. § 9. 2. Für die Morgen⸗ Ahr Bekaunntmachung. J0. 17149. Die Wittwe des brikarbeiters Michael Gallei, ana geb. Schäfer in Käferthal hat um Einſetzung in die Gewähr der Verlaſſenſchaft ihres 15 Rannes nachgeſucht. Dieſem Ge⸗ ſuche wird entſprochen werden, kenn nicht innerhalb ſechs behenzeh vrache hiergegen er⸗ wird. oben er eim, 8. April 1889. richtsſchreiberei Großh. Amts⸗ gerichts. 50822 „C. Wagenmann. Bauführer. 5 5 Aufſichtsführung bei den tbeiten des Neubaues der Ne⸗ kärbrücke in Mannheim ſuchen 905 ſchon bei größeren Brücken⸗ duarbeiten thätig war und gute eugniſſe über Fuͤhrung und Lei⸗ fungsfähigkeitt vorlegen kann, 1 Dauer von etwa 2 Jahren. ewerher wollen ihre Geſuche Angabe der Gehaltsan⸗ gruche und der Zeit des Dienſt⸗ intrittes innerhalb 14 Tagen anher einreichen. 50910 annheim, 20. April 1889. r. Bad. RAheinbauinſpektion: Fieſer. Verſteigerung. Donnerſtagg und Freitag Nachmiktags 2 Uhr M in E 3, 5, Laden ver⸗ ert: Schmuckgegenſtände, Porte⸗ Kaues Lederwaaren, Phantaſie⸗ rtikel, Stickereien, Phantaſie⸗ gübel, Hoſenträger, Bürſten, Fachreguſtten, ſowie ſämmtliche Wocbn teriewaare. Ferd. Aberle. Konkurs⸗Verſteigerung. Das zur Konkursmaſſe Gebr. Jacob in Ludwigshafen à. Rh., Bismarckstrasse Nr. 64 gehörige Reſt⸗Manufaktur⸗Waaren⸗Lager wird am 50448 Donnerſtag, den 25. April nächſthin, des Mittags 2 Uhr gegen Baarzahlung öffentlich en bloe verſteigert und zwar: Cattunn 794 Mtr. Doppeldruck„52 Cöper Wolldick. 118„ Baumwolltuch 397„ Gebild Beihftrtt„„ Kleiderſtoffe. 2557„ Lambriquers.. 28 Stück Hoſenzeuge„ 380 Mtr. Ueberzieherſtoff„ 38„ Vorhänge 8 Paar Federleinen.. 23 Mtr. Futterzeuung 378„ Leinen, blan 8 do. grün 24„ Doe weißß; 1 Handtuchzeug. 217„ Tafeltücher. 186 Stück Leinen, grauu. 86 Mir. Futter, Barchent, grau 30„ Schürzenleinen, grau 60„ Taſchentücher. 46 Otzb. Herrenhemden„. 118 Stück Vorhemden 83„ Lamatücher 51„ Diſchbecken„ 85 Manilladeckchen 17„ Tricottaillen 6„ Jagbweſten Baumwollzeuge.. 293 Mtr. Baumwoll⸗Flanell. 23„ Sefordtdd 0 Flock Piqaue 35„ Betttuchleinen 88„ Lamds 207„ Joupons[zrg? Buckskin u. Kammgarn 10„ Eng ede Vorhangſtoff. 181„ Möbelſtoff„ Matratzendrell.. 191„ Fiſchhßßß; Cöper, grün u. blan 23„ i Halbleinen. 108„ Handtücher. 12Stück Tiſchgedecke 8 Strohſackleinen. 79 Mtr Manillas e Sammt fagonirt 24 Panama und Lüſtre 236„ Manſchetten 221 Paar Hemden⸗Einſätze.. 72 Stück Kinder⸗Teppiche 14„ Bettvorlagen 24„ Wintermäntel 41„ Bettdecken Corſetis 57 Deus doe Wolldick 88 Bleber 886„ Damaſt„ 8 Schirting 60„ Spaniolets 186„ Zanellaa 9 7 Meltons„„185 Tuch, ſchwarz 17„ WMüfttt Barchent 307„ Bettzeuunnn. 38„ Bieher!!:!:!;! Schirting.. 249„ al.. 11„ Theegedecke 2Stück Servietten 1½ Otzd Tarlatwan.. 0 Mtr Gace 7 Krimmer 7 1 Plüſche 15 Cachenez a. 4½ Oßd. Kragen„ 211 Stück Shawls 9„ cc( Regenmäntel 79„ Kindermäntel 17„ Unterhoſen 52„ tlass 35 Coupons. Cravatten, Knöpfe, Paſſementris, Bordüre, Kurzwagren und noch andere Gegenſtände. Mittwoch, den 24. April, von 2 Uhr Mittags und Donnerſtag, den 25. April, von früh 8 Uhr an ſteht das Lager zur Einſicht bereit. Inventur⸗Auszug ſowie ſonſtige Auskunft ertheilt Der Konkursverwalter: Th. Gengler, Maxstrasse Nr. 15. andelsregiſtereinträge. eeeeeess e 9 Handelsregiſter 0 Saeb eel end Kapfeggr⸗ 15 gu., g. 180 Geſ. Reg. Mma Mayerſohn deck bei Bühl, Kronau bei Min⸗ golsheim, alhebn bei bei Zim⸗ mern und Rintheim bei Karlsruhe je eine Poſtagentur in Wirkſamkeit treten. 50904 Der Geſeinee Ober⸗Poſtdirektor, Geheime 55 oſtrath e Martimkifter-Stelle Die Stelle des Marktmeiſters in hieſiger Stadt iſt bis zum 15. 8d Mai 1889 neu zu beſetzen. Der Gehalt beträgt Mk. 75 mongtlich. Bewerber werden ver⸗ anlaßt, ihre Anmeldungen mit Cagen ſe belegt, innerhalb 8 agen bei unterſertiger Stelle einzureichen. 50909 ie Anſtellungsbedingungen können auf der Nathhaus II. Stock Nr. 8 einge⸗ ſehhe werden. annheim, 17. April 1889. Staptrath: Bräunig. Kieſer Oeffentliche Neſe krung. Donnerſtgg, 25. 1 K5 de J. Nachmittazs Uhr werde ich im Pfandlokale in Lit. T 1, 2 dahier 1 Klavier, 12 Betten, 1 Näh⸗ maſchine, 4 Gaslüſtre, 1 Nlede⸗ teur, 1 Pendule, 1 großſer Ankleide⸗ Echtel 1 Spiegel mit Conſol, 2 chreibtiſche, 1 großer Laden⸗ ſchrank, 2 Reale, 1 Waage, 30 Bände Bücher, 5 Bände Lexikon, 4 Spiegelſchränke, 1 Silberſchrank, verſchiedene ſonſtig Möbel als: Chiffonnieur, leiderſchränke, Kanapees Fauteuil, Tiſche, Stühle, Waß garnituren, Waſch⸗ kommoden, Nachttiſche, ferner 8 gemalte Fenſter, 3. Haustele⸗ graphen, 15 Haustelegraphen⸗ glocken, 2 Fernſprechappargten, 70 Glementgläſer, Druckknöpfe, Thürdrücker, ilder, Spiegel, Vorhänge, Teppiche, ſowie 1 Parthie Hutfedern, lumen, garnirte und ungarnirte Kinder⸗ und Damenhüte, Häubchen, Ka⸗ putzen, Brautkränze, Plüſch, Band, Spitzen, Tüll, Atlas, Franſen, Poſamenterie, Knöpfe und noch Verſchiedenes gegen ge öſſentlie im Vollſtreckungswege öffentli verſteigern. Mannheim, 23. April 1889. Burgard, 5095g Gerichtsvollzieher. Steigerungs⸗Ankündigung. Im Vollſtreckungswege ver⸗ ſteigere ich in meinem Pfandlokale S 4, 17 dahier: 509 Mittwoch, den 24. d. Mts., Nachm. 2 Uhr 1. Nähmaſchine, 1 Kanapee, 1 Spiegel,! e en,1 Küchen⸗ ſchrank mit Glasaufſatz, 1 Tafel⸗ wagge, 3 Ladentiſche, 8 Realen, 1 Viktoriawaagen(neu), 1 ge⸗ brauchter Landauer, 1 Einſpänner⸗ kaſten, 1 Jagdwagen, 4 Stämme Eichenholz, 4 Stämme Ruſchen, etwa 20 Afd. Strickwolle, 2 Säcke Gerſte, 1 Sack Gries, 1 Sack Reis, etwa 50 Pfd. Linſen, etwa 25 Pfd. Kaffee, 1 Kiſtchen Lagriz 13 Stück Waſchleder, 2 Zentner Waſchſeffe, 1 Sack gedörrkes Obſt, 1 Kiſte Citronen, 28 Fäßchen Senf, etwa 40 Liter Kirſchenwaſſer, etwa 100 Krüge Selterswaffer etwa 100 Liter Sprit und 1 Fäßchen Nordhäuſer öffentlich gegen Baarzahlung. Mannheim, den 23. April 1889. Kräuter, Gerichtsvollzieher. Bd. VI. Firma:„Gebrüder Roth⸗ ſchild“ in Bensheim mit Zweig⸗ niederlaſſung in Mannheim. Helk ſcafder fie ſchaft. ie Geſell⸗ chafter ſind: Louis Rothſchild und Manuel Nothſchild, beide in Bensheim. Die eſellſchaft hat am 25. Juli 1886 begonnen. Dem Kaufmann Michgel Rothſchild in Mannheim iſt Procura ertheilt. 2. Zu.⸗Z. 181 Geſ.⸗Reg. „VI. Firma:„S. Halpert & Cie.“ in Mannheim. Gſfel⸗ ſhafter eſellſchaft. Die Geſell⸗ chafter ſind: Siegismund Halpert und Siegfried Ittmann, Kauf⸗ leube in Frankfurt a/ M. Die Ge⸗ 1 hat am 1. März 1889 egonnen. 8. Zu.⸗Z. 182 Geſ.⸗Reg. Bd. VI. Firma:„Schmidt& Ober⸗ lies“ in Mannheim. Die Geſchäfi iſt auf Heinrich Schmidt Wittwe in Mannheim ühergegangen, welche daſſelbe unter der gleichen Firma weiter betreibt. 4. Zu.⸗ Z. 612 Firm.⸗Reg. Bd. III. Firma:„Schmidt& Ober⸗ lies“ in Mannheim Inhaberin iſt Heinrich Schmidt Wittwe, Chri⸗ ſtiane t Oberlies in Mann⸗ heim. Wilhelm Schmidt, Kauf⸗ mann dahier, iſt als Procuriſt beßengzn., g. 250 Fiem. Zu.⸗3. rm.⸗Reg. Bd I. Firma:„Eml. Bernheim“ in Mannheim. Die Firma iſt er⸗ loſchen. 6. Zu.⸗Z. 687 Firm.⸗Reg. Bd. II. Firma:„G. Mauer“ in Mannheim. Die Firma iſt er⸗ loſchen. Großhen roßh. Amtsgeri 5 Dr. Stein. Zu.⸗Z. 188 Geſ.⸗Reg. Bd. VI. Firma:„Kleinkinderſchule Neckar⸗ gärten“ in Mannheim wurde ein⸗ getragen: An Stelle des durch Tod aus dem Vorſtande ausgeſchiedenen Kaufmanns Carl Morjé wurde durch Wahl der Generalverſamm⸗ lung vom 6. März ds. Is. Paul Stälin, Holzhändler in Mann⸗ heim zum Vorſtandsmitgliede ernannt mit der Befugniß, ge⸗ meinſchaftlich mit einem weiteren Vorſtandsmitgliede die Geſell⸗ ſchaft zu vertreten und die Firma zu zeichnen. 50901 kannheim, 15. April 1889. Großh. Amtsgericht III. Dr. Stein. 44 Heffentliche Perſteigernng. Mittwoch, 24. April 1889, Nachmittags 2 Uhr werde ich in meinem Pfandlokal Lit. S 4, 17 hier 50947 „2 Pianino“ gegen baare Zahlung im Voll⸗ treckungswege öffentlich ver⸗ ſteigern. Mannheim, 22. April 1889. Bräuning, 5 Gerichtsvollzieher in Mannheim Steigerungs⸗Ankündigung. Im Vollſtreckungswege ver⸗ ſteigere ich in meinem Pfandlokale 8 4, 17 dahier: 50945 Freitag, den 26. d. Mts., Nachm. 2 Uhr 1 Kommode, 1 Spiegel, 1 Copier⸗ preſſe, 1 Hängelampe u. 10 Pfd. Woll öffentlich gegen Baarzahlung. Mannheim, den 23. April 188g. Kräuter, Gerichtsvollzieher. 5 Aathan Marſchall Verlobte. Frankfurt a/M. Mannhelm April 1889. 50954 Steigerungs⸗Ankündigung. Im Vollſtreckungswege verſtei⸗ ere ich in der großen Merzel⸗ traße Nr. 31 50946 Donnerſtag, den 25. d. Mts., Nachmittags 3 Uuhr 1 vollſtändige Schloſſereieinrich⸗ tung öffentlich gegen Baarzahlung. Mannheim, 28. April 1889. Kräuter, Gerichtsvollzieher. Konkursnerfahren. „Das Konkursverfahren über das Vermögen der A. M. Wagner, annheim betr. Zur beabſichtigten Schlußver⸗ theilung ſind M. 498.22 verfügbar. Laut dem bei Großh. Amksge⸗ richt Mannheim aufliegenden Schlußverzeichniß ſind dabei M. 409.96 bevorzugte und M. 8866.90 unbevorzugte Forderungsbeträge zu berückſichtigen. 350877 Mannheim, 20. April 1889. Georg Fiſcher, Konkursverwalter. Unterzeichnete empfiehlt ſich im Anfertigen von Knabenanzügen. Prompte u. billige Bedienung zugeſichert. 50925 Bahbette Christnacht, T 3, 2. Holind. Hisſge Rheinſalm Seezungen, Turbot, geräuch. Nheinlachs 20. 20. 50957 Theodor Straube N3, 1 Ecke gegenüber dem„Wilden Mann.“ Jpargel täglich friſch bei 50956 Theodor Straube N3, 1 Ecke gegenüber dem„Wilden Mann.“ Die erſten neuen Hatljes-Häringe Malta⸗Kartoffeln. Ernst Dangmann, N 3, 12. 50955 — wöchentlichem Kurſus. Mannheimer Tagerhaus⸗Geſellſchaſt. Die Herren Actionäre werden benachrichtigt, daß in Folge des am 17. l. Mts. erfolgten Ablebens des Herrn ermann Ruoff dahier, welcher ſeit Gründung der Ge⸗ ſellſchaft dem Aufſichtsrathe angehörte und in unermüd⸗ licher Weiſe für die Förderung ihrer Intereſſen thätig war, gemäߧ 8 der Statuten in der am Dienſtag, den 30. ds. Mts. ſtattfindenden Ufdenbichen benera-Versammung die Neuwahl eines Aufſichtsraths⸗Mitgliedes ſtattzufin⸗ den hat. Mannheim, den 20. April 1889. Der Aufſichtsrath. 50892 Gründlichen Anterricht 5 3 Maaßnehmen, Muſterzeich⸗ •bð19˙½nnen, Zuſchneiden, Anpro⸗ biren, Garniren von Damen⸗ ——Qund Kindergarderoben, ſowie 4 SILBERNER Leibwäſche wird ertheilt in ſechs⸗MRDAILLE. Nähere Auskunft ertheilt 50898 Fran Derva, N 2, 11, 2. Stock. Ausverkauf. Meine noch vorräthigen Confirmanden⸗Anzüge in allen Größen und Qualitäten verkaufe 20 Procent unterqm Fahrik⸗ preiſe aus. 50940 . Weilmann, F 3 No. 2 u. 3, der Synagoge gegenüber. Dr. Frank, prakt. Arzi& Kinderarzt wohnt von heute ab 50611 Todes-Anzeige. Freunden und Bekannten die traurige Mit⸗ theilung, daß unſer liebes Söhnchen 50959 Friedriceh heute früh 4½ Uhr im Alter von 2 Jahren 1 155 Monat nach ſchwerem Leiden ſanft verſchieden iſt. H. Fahsold. Todes-Anzeige Verwandten, Freunden und Bekann- ten die schmerzliche Mittheilung, dass unser innigst geliebter Gatte, Vater, Schwiegervater, Grossvater, Bruder, Schwager und Onkel, Herr Elias Hoidelberger heute Vormittag nach kurzem aber schweren Leiden im 62. Lebensjahre sanft entschlafen ist. Mannheim, den 21. April 1889. Die trauernden Minterbllebenen.“ Die Beerdigung findet Dienstag, den 23. April, Nachmittags 3 Uhr, vom Trauer- hause, E 5, I3, aus statt. Danksagung. Für die vielen Beweiſe aufrichtiger Theil⸗ nahme bei dem herben Verluſt unſeres innigſtge liebten Gatten, Vaters, Schwagers Herrn Carl Jaschke ſowie für die Blumenſpenden und zahlreiche Leichen⸗ begleitung ſprechen wir hiermit unſeren beſten Dank aus. Schwiegerſohnes und 50876 Nie trauernden Hinterhliebenen. Der Trauergottesdienſt findet Mittwoch, den 24. April, Morgens 10 Uhr in der unteren Pfarrkirche ſtatt. —— 6. Seite Ungefangen und bei Waſen⸗ meiſter Stamm untergebracht: Ein ſchwarzer Pintſcher. 50914 Kanarienvogel emflogen. Gegen Belohnung abzugeben Dammſtr. 20 1, 16, III. 50936 lberne Damenuhr mit Kette verloren. Abzugeben gegen gute Belohnung H 3, 22, 3. Stock. 50987 Auf der Trambahn verlor Montag Abend ein armes Mäd⸗ chen ihren Arbeitslohn 45 Mk. Abzugeben gegen Belohnung. Im Polizeibureau Rathhaus. Ein gut erhaltener Kinder⸗ wagen zu kaufen geſ. 29858 Näheres in der Exped. d. Bl. von getragenen Alei⸗ Aukauf dern⸗ Schuhen und Stiefeln. 25705 ger, H 2, 4. Ein aſtöckiges Wohnhaus mit Laden, ein Spezereigeſchäft(Laden mit Wohnung frei und 300 bis 600 Mk. Ueberſchuß), ſowie ein Aſtöckiges Wohnhaus mit Bäckerei und Wirthſchaft(Rentabilität: 95,000 Mk.) iſt für 66,000 Mk. ſofort zu verkaufen. 50502 Näheres bei F. Rudi, J2, 1, 2. Stock. Pianino in Nußbaum, hochf. noch neu kreuzſ. iſt preisw. zu verkaufen. Näheres im Verlag. 50446 Zu verkaufen. Eine faſt noch neue grüne Plüſchgarnitur diverſes Porzellan, Spiegel, Stühle, Küchenſchränke ꝛc. COZ, I. 50933 Näh. M. 7, 23, 3. Stock. Circa 30 Ztr. gutes deutſches Kleehen iſt billig zu verkaufſen. 50890 J. Pflaum, Weinheim. Drei gute vollſtändige Pferdegeſchirre, für Fuhrwerk und Ackergebrauch, billig zu verkaufen. 29460 Z I, 27, an der Walbdhofſtr. Graublaue Ulmer Dogge, Männchen, gut dreſſirt, zu ver⸗ kaufen. Näheres Expd. 29803 Seneral⸗Anzeiger A. ARu. tellen ſüche SIkellen ſuchen Ein verh. junger Mann mit guten Zeugniſſen ſucht Beſchäf⸗ tigung in einem Magazin, auch kann derſelbe mit Fahren und Pferden umgehen. Näheres im Verlag. 50929 Ein Mädchen vom Lande ſucht 1 Stelle als Zimmermädchen. Zu erfragen E 7, 6. 56886 5 1„* 5 Lehrlinggeſuche Ein braver Junge kann die Spenglerei erlernen. 50342 Zu erfragen R 6, 15. Ein ordentl. Junge, der die Schuhmacherei erlernen will, auf Oſtern geſ. Näh. i. Verl. 27643 Ein ordentlicher Junge kann die Glaſerei erlernen. 29061 E 8, 8a. Ein braver Junge in die Lehre geſucht. 50156 G. Weger, Lackirer, G 7, 22. Ein Junge kann die Schloſ⸗ ſerei erlernen. 29478 C. Gordt, G 8, 11a. Ein ordentlicher Junge kann die Schloſſerei erlernen. B 2, 12. 0 8 großes Magazin u. 9 Comptoir, eventuell nebſt Einrichtung zu v. 50286 H 7 6˙ eine große und 9 2 helle Werkſtätte bis 15. Mai zu vermiethen. Näheres in J 2, 4. 29842 H 5 2 part., 1 großes 9 Aſtöck, Magazin mit großem Hofraum, deßgleichen 2 Stockwerke je 20 Mtr. Lünge als Magazin geeignet und eine Wohnung im 2. Stock ganz oder getheilt zu vermiethen per 1. Oktober d. J. 29659 8 geräumiges Ma⸗ 1 3, 11 gazin zu verm. Näheres 3. Stock. 29319 äden 4 6 1 Laden, in welchem 9 ſeit 4 Jahren ein Friſeurgeſchäft war, iſt per 15. Juli z. v. Näh. 2 Trepp. 50158 F 4 Laden mit Wohng., 9 auch zu Bureau⸗ räumlichkeiten ſehr geeignet, ſof. zu vermiethen. 50948 Die Reſtauration in der Harmonie iſt auf den 1. Oktbr. 1889 neu zu vergeben. 29990 H8 ene u. Zubehör zu verm. 50540 Parterrewohng. zu 8 4, 14 vermiethen. Näheres 4, 4. 50748 Schwetzingerſtraße 20, Hinterh., 2 gr. Zim. mit Waſſerl. vom 15. April ab z. v. 50452 H 9 1 2. Stock, 7 Zim., 7 Küche, Badezim. u. allem Zubehör zu v. 29817 1 Zim. Küche u. 8 4, 16 Speicher an 2 ſtille Leute zu vermiethen. 29449 H 9 2 unweit der Ring⸗ 9 ſtraße, 1. u. 2. St., 4 Zim. ſammt Zubehör m. Gas⸗ u. Waſſerltg. zu verm. 50569 2 8655 JI. 12, 0 J2, 10 ame a Keller, mit Waſſerl. ganz oder getheilt zu vermiethen. 50758 Näh. 2. Stock, Vorderh. J7. 15 Ringſtr., Hoch⸗ 9 parterre, 5 Z. u. Zubehör zu v. Gärtchen vor u. hinter dem Hauſe. 28706 2. Stock, 2 Zim. 4 7, 27 u. Küche, ſowie 2 Zim. im 3. Stock z. v. 50173 Neubau, mehr. K 5 130 Wohn. zu verm. Näheres E 5, 3. 50146 K 3 7 1 hübſche Parterre⸗ 5 wohnung, 4 Zim., Küche, Garderobe, 2 Keller, Gas⸗ u. Waſſerl. pr. Juni zu v. 28854 L 1 2 5b eleganter 2. 9 Stock 7 Zim. mit Zubehör, Balkon, Gas⸗, Waſſer⸗ u. elektriſche Lei⸗ tung per Mai oder Juli zu vermiethen. 50906 L 13 15 Ausſicht auf d. 7 Bahnhof, 1 ab⸗ geſchloſſener 2. u. 3. Stock, je 5 große Zim., 1 Balkon, Garten, zu vermiethen. 50492 Näheres O 6, 6, J. Schmies. L 14, 14 Ait Zubehbr v. Näheres O 5, 18, part. 29001 M 4, 10 1 Faßt in 5 miethen. 50646 3. Stock, ſchö M 7, 0 öne Wohnung, 6 Zim. mit Vorzimmer, Bade⸗Cabinet per ſofort oder ſpäter zu verm. Näheres 4. Stock. 29841 N 4 15 2. Stock, 8 Zim. 7(Wohng. des Hrn. Dr. G. Heuck) per 1. Juni zu nermiethen. 27818 1 freundl. Gaupen⸗ L 2, 3 wohnung 3 Zim., Küche u. Zubeh. z. v. 27612 2. St. 5 Zim. L 11, 28a mit Zubehör auf 1. Juli zu vermiethen. Näheres parterre. 29678 J 2 Zim., Küche und 1T 1, 2 Zubeh. zu v. 29613 Näheres Cigarrenladen. 1 große oder eine + 3, 19 kleine Wohnung zu vermiethen. 50632 T 6 3 2 Z. m. Zubehör, 9 2 Glasabſchl. und Waſſerl. zu verm. 50438 2. und 38. Stock U 1 19 2 Wohnungen m. je 2., Küche u. Zubeh. zu v. Näheres P 2, 9, 2 St. 50585 II 6 2 der 2. Stock und 2 eine ſehr ſchöne Manſarden⸗Wohnung, je 5 Zim., Küche, Kammer ꝛc. mit Gas⸗ u. Waſſerleitung, Glasabſchluß zu vermiethen. 29513 Näheres U 6, 2 im 2. Stock und P 5, 1 im Eckladen. I 6. 20 Soc, Firn, 9 Küche u. Zubehör mit Waſſerleitung, per 20. Mai beziehbar, zu verm. 29628 Näheres im Laden. 1L 6 4 2 Zim. und Küche 7 mit Gas⸗ u. Waſſerl. zu v. Näheres 2. Stock. 50744 II 6 4 4ineinandergeheude 9 Räume, im Soute⸗ rain gelegen, als Lagerraum zu verm. Näheres 2. Stock. 50743 2 im. u. Kü 4 6, 1 pb. d. 2. 8 Ringſtraße Neubauten: Stock mi 2 6, 2e b. ee 2 2. u. 3. St., +. 6, 20 mit je en ſammt allem Zubebör, den An⸗ forderungen der Neuzeut ent⸗ ſprechend, per ſofort beziehungs⸗ weiſe auf 1. Juni preisw. zu verm. Näheres daſelbſt. 29336 Neubau Z 6, 21 iſt der l. und 4. Stock mit je 5 Zim., Badezim., Keller u. Man⸗ ſardenzimmer, ſowie im Dachſtock 2 ſchöne Zim. mit Küche, alles ſofort beziehbar, billig zu ver⸗ miethen. Näheres daſelbſt. 50491 + 10 1 2. St. Linden⸗ 9 hof, 1 hübſche Parterrewohnung z. v. 25679 2D 1 2 neuer Stadtth. 3. 9 St. 3 Zim., Küche u. Zubehör bis 1. Juni zu ver⸗ miethen. 29960 verſchiedene Raſſen, Tauben billig zu verkaufen. 50481 A 3, 7½. Prima Dunger Gumpenſtaub) hat abzugeben 50891 Roſenfeld 8 Hellmaunn, am Verbindungskanal. Zu permiethen 4 2 2 2 Zim., 1 Küche, 9 Kammer, Keller u. Waſſerleitung, in den Hof ghd., part., ſof, zu beziehen,(auch für Comptoir geeignet.) Näheres im Atelier. 28452 Ilellen finden Geſucht. Ein jüngerer Mann, der mit dem Zinkdruck⸗Verfahren ge⸗ nau Beſcheid weiß und ſich zu⸗ gleich als 50907 Bureau⸗Diener eignet. Caution erwünſcht. Ein⸗ tritt ſofort oder ſpäter. Selbſtgeſchriebene Offerten und Lebenslauf einzureichen sub. 50907 an die Exped. ds Bl. Ein kräftiger junger Mann, ledig, der mit Packen umgehen kann, in ein Materialwaaren Geſchäft geſucht. 50911 H 7, 26, Comptoir. Ein Hausburſche geſucht. 50951 E 4, 12. 1 Schuhmacher geſ. E 2, 8. 50884 Ordentlicher junger Haus⸗ burſche per ſofort geſucht. 50589 Laden P 2, 1. Modes. 1. und 2. Arbeiterinnen für Putzfach fofort geſucht. 50846 50 Stellenvermittelungs⸗Bureau F. Schenk, Ludwigshafen, Wredeſtraße 10, 3. Stock. 3 tüchtige Kellnerinnen ſofort geſucht. 50928 Mädchen geſucht 95 allein, das kochen kann, zu einer Familie. 50875 L 15, 8a, 3. Stock. 2 Zim. u. Kü E vermiethen. 29669 F 5 2 3. St., 4 Zim., 9 Küche u. Zubehör v. 1. Mai an beziehb. zu v. 50013 Wegen plötzlich einge- tretenem Sterbfalle ist eine Wohnung in der Zu- fahrtstrasse 1 14 11 2. Stock, be- stehend aus 5 Zimmern, Küche und allem Zubehör per 1. Mai zu vermiethen. Die Wohnung war bis jetzt noch unbewohnt. Näheres M 7, 23, 3. Stock. 50913 Nin ſtr. F 7, 24 II. Stoc 6 Zim., Küche u. Zugehör (Gas⸗ u. Waſſerleitung) ſofort beziehb. z. vm. Nüh. Part. 29596 FE9gg Ringſtr. beſter U 7, 26a Lage ein ele⸗ ganter 3. St. 7 Zim., Badezim., m. Zubeh., comfortabel einge⸗ richtet, zu vermiethen. 25260 Näh. eine Treppe hoch. 6 85 22 3 ſch. große Zim., 7 Küche u. Zubeh. mit Gas⸗ u. Waſſerl. zu verm. Näh. im Hinterh. 29986 abgeſchl. Part.⸗ 0 7, 22 Wohnung, vier Zimmer, Küche u. Zubehör, mit Gas⸗ und Waſſerleit. zu verm., ferner 1 großer Keller mit Comptoir zu verm. Näheres im Hinterh. 50157 0 8 20 Eckhaus 2. St. 7 1 ſchöne Wohng. 8 Zim., Küche, Gas⸗ u. Waſſerl. bis Mai bz. zu vermiethen. Näheres Partere. 50448 J9905 1Zim. u. Küche 6, 220 bis 1. Jun 2 Zim. u. Küche ſ. z. v. 29655 2 Wohnungen, 2 H 2, 1 Zim. u. Küche zu vermiethen. 50578 Zu erfr. H 5, 1, Wirthſchaft. Eine Frau zum Rofthaar⸗ zupfen geſ. E 2, 22. 50938 Laufmädchen geſucht. 50949 Blumenladen, E 1, 10. Ein Mädchen unentgeldlich in die Lehre geſucht bei 50941 Wilh. Franz, Damenſchneider, 6 5, 17¾ III Williges Dienſtmädchen geſ. 50950 A4, 7, 2. Stock. H Woyhnung 5. Stock, , 23 Zimmer u. Küche mit Zubehör an ruhige Familie ſofork zu vermiethen. 29770 NH 0 Zuchrere Wohnangen 3, zu verm. 50145 H 8 1 2 Parterre⸗Zim. mit Extra⸗Eingang zu Comptoir geeignet zu v. 27021 Näheres im Eckladen daſelbſt. P 6 19 Part.⸗Wohng., 3 05 ſchöne gr. Zim., Küche, Keller u. Mädchenzim. m. Waſſerl. im Juni zu v. Zu er⸗ fragen daſelbſt 2. Stock. 50907 P 5 14 iſt der 2. Stock 9(Bel⸗Etage), be⸗ ſtehend aus 7 Zimmer, Speiſe⸗ kammer, Küche, Keller. Mägde⸗ kammern zu verm. 26678 P 7 15 Part.⸗Wohnung 9 auch als Bureau geeignet ſof. z. v. 50337 P 7 22 Heidelbergerſtr., 9 abgeſchl. 3 Stock, 7 Zim., Küche u. Zubeh., Gas⸗ u. Waſſerl. z. v. Näh. part. 24394 9 1 1 eine ſchöne abge⸗ „ ſchloſſene Wohnung 6 Zim., Küche, Manſ. u. allen ſonſt. Zubeh. p. ſofort oder ſp. z. v. Näh. im Hofe rechts. 50031 9 2 20 1 Wohnung im 9 2. Stock, beſthd. aus 8 Zim. u. Küche nebſt Zu⸗ behör, ſofort zu verm. 29688 R 3. 9., Zim. u. 7 Küche z. v. 50758 8 1 8 Hths. frdl. Wohng. 9 zu vermiethen. Naäh. 3. Stock. 50932 * 4. St. 4Zim. Küche 8 15 zc. mit Waſſerl. an ruhige Familie zu vermiethen. Näh. 2. Stock. 50781 —0 1 15 1 Part.⸗Zim. zu 9 Bureau geeignet zu vermiethen. Näheres 2. Stock. 50782 9 92 l[ ſchöne Wohng. 8 2, 23 geh. zu verm. Näh. 2. St. 50008 8 4 3 2. Stock, 3 Zimmer, 9Küche u. Zubehör per Mitte Mai zu verm. 50473 7 11 gegenüber der 2 22 3 Lutherkirche, kl. Wohnungen zu verm. 29322 . St., 2 Zim. u. ZFI, n im. u Küche m. Waſſerl. zu vermiethen. 50754 24 2 1 Neckarg., Wohng. 9 zu verm. 28030 J. Doll, Kirchendiener. Wohnungen in der Zufahrtſtraße zu ver⸗ miethen: Ein 2. Stock, 7 Zim⸗ mer, Badezimmer und Zubehör. Desgleichen ein 3. und 4. Stock. Sämmtliche Wohn⸗ ungen äußerſt elegant ausgeſtattet, pr. I. Mai zu vergeben. Näheres zu erfragen bei Emil Klein, Agent, 1U1, I1e. 27834 Oberſtadt: hübſche, kleinere Parterrewohnung zu verm. Näheres Exped. 28718 Bel-Etage in der Oberſtadt zu vermiethen. Näheres M 4, 4. 25596 Wohn ung mit großer Werkſtätte. Eine Parterre Wohnung, drei Zimmer, Küche u. Zubehör mit Waſſerleitung, großen Keller⸗ räumlichkeiten, ſowie ein großes helles Magazin zu jedem Geſchäft geeignet, ſofort oder ſpäter be⸗ ziehbar zu vermietben. 29927 Näheres J 5, 10, 2. Stock. Zufahrtſtraße, neue elegante Wohnungen,—7 Zim. zu ver⸗ miethen. Näheres bei Gg Peter, G 8, 29. 29589 Rheinſtraße, Hochparterre u. 2. Stock von 6 und 7 Zim. zu vermiethen. Näheres bei 29540 Gg. Peter, G 8, 29. Einige geſunde und praktiſche Wohnungen preiswürdig zu ver⸗ miethen, zunächſt der Lokalzug⸗ Halteſtelle Neckarau. Zu erfr. bei Roos, Neubau. 50784 Drei geräumige Zimmer mit ſchöner Ausſicht, Küche m. Waſſer⸗ leitung, abgeſchl. Speicher, Keller, Waſchküche ꝛc. zum Preis von M. 30 per Monat zu verm. Näh. Schwetzingerſtraße Nr. 80. 50762 1 möbl. Zimmer B 9 1 auf d. Str. ghd. per 1. Mai zu vermiethen. Näheres 2. Stock. 29517 2 Tr., ein ſchön B 6, 13 möblirt. Zimmer ſofort zu vermiethen. 50812 C 8 3 Tr., fein möbl. Z. 9 mit Schlafkab. bei guter Fam. an 1 oder 2 Herren ſofort zu vermiethen. 50430 D 4 18 1 gut möblirtes 9 Wohn⸗ u. Schlaf⸗ zimmer für 1 od. 2 Hrn. bis 1. April zu verm. 27622 D 5 7 3. Treppen, 1 gut 85 möbl. Zim. an 1 Herrn billig zu verm. 50182 2. Tr. Hth., hübſch E 1, 8 möbl. Zimmer an 2 Herrn à 10 M. z. v. 50321 1 möbl. Zim. zu E 1. 18 verm. 50880 E 2 3 1 Zimmer, möblirt 9 oder unmöblirt zu vermiethen. 50985 15 4 3 2. St., ein möbl. 7 Zim. mit od. ohne Penſion für 1 oder 2 Herren ſofort zu vermiethen. 29701 F 4, 1 2. Stock, 1 ſchön möbl. Zim. an 1 oder 2 Herren mit oder ohne Penſion zu verm. 50122 F 4 16.0 St. 1 beſſeres 9 möbl. Zim. an 1 anſtänd. Mädchen mit oder ohne Penſ. zu verm. 50045 2. Stock, 2 ſchön F 4, 18 möbl. Zim. an 1 oder 2 Herren zu verm. 50558 20 2 Treppen hoch F 9, 15 1 gut möbl. 3. zu vermiethen. 50943 F 6 8 4. Stock, 1 einfach 9 möbl. Zimmer ſof. zu vermiethen. 50358 6 1 2. Stock, 1 möbl. 9 Zim. mit Penſion zu vermiethen. 29641 3. St., ein gut 0 7, Le möbl. Zimmer an 1 ſol. Herrn z. verm. 50466 7 2a 3. St. 1 gut möbl. 7 Zim. an 2 Herren z.., mit od. ohne Koſt. 50638 0 7 17 3. Stock, 2 ſchön 9 möbl. Zim. ſof. zu vermiethen. 29969 5 8 1 2. St., Nebenb., 2 ein gut möbl. Zimmer ſof. billig z. v. 50236 605 8 23a 4. Stock, 1 gut 9 möbl. Z. auf d. Str. g. ſofort zu v. 50505 5 3. Stock, 1 gut 6 8, 235 möbl. Zim. 55 oder ohne Penſion ſofort zu ver⸗ miethen. 50749 2 einfach möblirt. H 3, 15 Zimmer an ein ſoliden Herrn ſof. z. v 50023 H 3 15 einfach möblirt. 9 Zimmer an 1 ſoliden Herrn ſof. z. v. 50043 H 7 11b Hinterb., part., 9 möbl. Zim. zu vermiethen. 50874 H 9, 4. St., 1 ſch. möbl. Z. ſogl. zu v. 29004 J 2 7 1 ſchön möbl. Part.⸗Z. zu verm. 50596 J 3 3 1 gut möbl. Zim. 9 ſofort an 1 oder 2 Herren z. verm. 28990 J 7 19 ein ſchön möbl. 8 2 Zimmer im 2. Stock an 2 Herren, mit oder ohne Penſion, zu verm. 50696 K 1 9a 2. Stock, 1 möbl. 4„ Eckzimmer bis 1. Mai beziehbar zu verm. 29626 K 2 1 im 3. St. ein ſchön 9 möbl. Zimmer zu vermiethen. 50020 M 3 + ſch. möbl. Zim. mit oder ohne Penſion bei billigem Preiſe zu v. 26667 Friedrichsfelderſtraße, Stadt Frankfurt kl. Wohnung zu vermiethen. 29449 Traitteurſtraße 8 bis 10, Schwetzingervorſt, rechts, Wohn⸗ ungen von—14 Mk. pro Mo⸗ nat zu verm. 29664 F 5 ſchb N 2, 5 1 Kreppe, 1 ſchön e emöbl. Zimmer nebſt Schlafz, ſof. an 1 od. 2 junge Leute zu verm. 29093 N 2, 6 ein fein möbl. ge⸗ räumiges Zimmer N3, 17 vermiethen. 50435 Näheres im 3. Stock, P 4. 9 58. ein gut mij 9 Zimmer, a. d. Sß geh., an 2 Herren z. v. 5017 9 4 7 2. St., ſchön möhl 7 heizb. Zim. auf d. Str. geh. an 1 od. 2 Herren g vermiethen. 29955 mit oder ohne Penſton ſofort 1 0 2 10 zu vermiethen. 298186 Uo 20 J, 16 N Zim. ſof. beziehb. z. v. 50753 im 2. Stock zu verm. 2993“ 2FI Ibis, pum 9 1 freundl. möll Zimmer ſofort zu verm. 5017 2F 1 3 u. St., möüblt 7 Zim. per 1. Ma zu vermiethen. 50750 In der Nähe des Speiſemarſg 2 ſchön möbl. biliz 3 v. Näb. H 2, 18,, 3. St. 5070 Waldſtadtſtr. Nr. AI, N möbl. Zimmer ſofort verm, ebenſo wird Koſt gegeb. 50750 Schwetzingerſtraße 16, in einfach möbl. Pir ſu v. 50587 u erfragen 2. Stock rechts. (Schlafstellen.) F 5, 2 4. Stock, Schlafſtelle 1 vermiethen. 506 Ee 5, 15% 7, 30 Ceoz ane Schlafſtelle zu verm. 50003 8 2 Tr., ö Koſt zu vermiethen. 50859 4J I, 1 4. Stock, einfa möbl. Zim. m. zu vermiethen. M, 3 1 5 22900 5 f M4, 10 Ssnffne Str. ſof. zu verm. 5004⁰ „ g. Schlaf⸗ F 6. 10 we zu vermiethen. 50610 2. St. ſchöne Schlaß E 6, ſtelle auf die Straßt gehend zu vermiethen. 5049ʃ F4d, II 6 8, 240 4 H4,7 den, 1 bis 2 H 7, 23 Müdchen können billiges Logis erhalten. 29505 2 5 ei 4 1,—4 45 billig erhalten. J 1 14 einige junge Kauß 7 leute können noch an gutem bürgerl. Mittagz⸗ und Abendtiſch theilnehmen. 5032 J31 1 Seitenbau, 2. St, 45 rechts, Priva koſt, Mittagstiſch 50 Pf., Abend⸗ tiſch 35 Pfg. 50469 4J 55 18 Koſt und 80 J7 27 R 6, 19 f 82 f 12 Seee I6, 15 3. St. Koſt u. Logtz . 6, 5 für 218.Jente 50416 Pension. Ein größeres möblirtes Zim, (event, auch für 2 junge Keute geeignet) mit Penſion in guter Jamilie ſogleich zu v. zu vermiethen. 29320 Näheres in der Expd. ein hübſch mölf 8 2, 23 Part.⸗Zim. ſofon F 1 II* Stock 1 ſchn 9 möbl. Zim. prelz würdig zu vermiethen. oltz 1 einfach möbl. 3 T 1, 14 zu vermiethen. Näheres im Laden. 50568 E 25 I, 2 an ie Wittwe Wohnung und Penſion 11 503268 ˖˖—— Fu. 45 net es er ſich nicht enthalten, ein Nit 24. April. —— Seneral⸗Anzeiger. daſelbſt halte mi Das Kind un, Wagen; in demſelben Momer Hinterrad ging über den ſinweg, dem dabei der Kopf — Spandau, 21. Apr ſind dieſer Tage fünf Rollwagen. Hall, unter den ogen die Pferde an, und das tper des unglücklichen Kindes abgeriſſen wurde. (Menſchenhandel. Hier zußiſche Dienſtmädchen vor einem ick bewahrt worden. Sie waren in Elmshorn gedungen mehr als ungewiſſe in Königsberg worden, ohne d ſie an dem Beſt Hier wurd in genommen, der ſie zun pandau ſpedirte. d Rädchen in Spandau eingetroffen waren und ſich im arteſaal aufhielten, lenkten ſie die Aufmerk⸗ ſamkeit einiger Herren auf ſich. Sie wurden nach dem Ziel ihrer Reiſe befragt, und ſo erfuhr man, daß ſie, ohne daß ſſe eine Ahnung davon hatten, ſo zu ſagen verkauft worden waren. Durch Intervention des Polizeiinſpectors Lindau wurden die Mädchen, welche bei Verdingung an einen Agenten 3 ohne Angabe des zu erwartenden Dienſtverhältniſſes an den Contrakt nicht gebunden ſind, veranlaßt, in Spandau zu hleiben und Stellung anzunehmen. Ihre Sachen und Ge⸗ ſindebücher, welche ſich bereits inzden Händen des Elmshorner Agenten befanden, ſind reklamirt worden. — Löban, 18. April.(Ein gräßlicher Unglücks⸗ falh) iſt in dem nahe gelegenen Dorfe Reinbruch vorgekom⸗ nen. Dort hat ein bösartiger, frei herumlaufender Hund ein aus der Schule heimkehrendes 6 Jahre altes Kind ange⸗ fallen und buchſtäblich in Stücke zerriſſen. — Paris, 21. April. Der Eiffelthurm) wird jezt ſchon von Engländern beſtiegen, obwohl es eigentlich licht erlaubt iſt. Vor einigen Tagen begaben ſich drei Eng⸗ länder auf die oberſte Plattform; ſie verkleideten ſich, um die Wächter zu täuſchen, als Arbeiter und ſtiegen mit Werk⸗ zeugen in der Hand hinauf. Als ſie oben waren, konnten ſie Andenken mitzunehmen, ſie zogen das Ende der mächtigen Trikolore hinein und riſſen einen meterbreiten Streifen von der Fahne. Als ſie daran waren, die Religuie zu theilen, kam ein Aufſeher dazu, welcher die heuteluſtigen Engländer zum Polizeicommiſſär führte, allwo ſie ſich nun zu verantworten haben werden. — Sophia, 20. April.(Ein Doppelmord in So⸗ phia.) Ein bisher in Bulgarien unerhörtes Verbrechen, welches den peinlichſten Eindruck auf die Einwohnerſchaft von Sophia gemacht hat, iſt in der verfloſſenen Nacht hier begangen wor⸗ den. Drei Individuen drangen in das Haus des Dr. Schiſch⸗ manow, eines angeſehenen hieſigen Arztes, ein und ermorde⸗ len deſſen Mutter und Nichte in grauſamer Weiſe. Die Ue⸗ helthäter verübten das gräßliche Verbrechen nur, um einen Diebſtahl begehen zu können. Zwei derſelben waren bei Schiſch⸗ anow bedienſtet geweſen, aber vor einiger Zeit von ihm eutlaſſen worden. Zwei der Mörder ſind verhaftet; nach dem Dritten wird von der Polizei eifrig gefahndet. — Newyork, 20. April.(Ein Bran dunglück in Newyork) Ein verheerender Brand brach in einer hieſigen großen Schmalzraffinerie aus und ergriff auch zwei Vander⸗ hiltſche Elevatoren. Der Schaden beträgt anderthalb Mil⸗ lionen Dollars und ſind leider auch mehrere Perſonen ver⸗ brannt. Theater und muſik. Er, bad. Hof⸗ und National⸗Sheater in Maunbeim. „Die Walküre“ hatte als Sonntagsvorſtellung das Haus in allen Räumen gefüllt. Als Gaſt ſang den„Siegmund“ wieder Herr Oberländer aus Karlsruhe. Leider litt die Stimme des Künſtlers unter einer heftigen Indispoſition, die einen ungetrübten Genuß nicht aufkommen ließ; im⸗ merhin war die künſtleriſch abgetönte Mätzigung und weiſe Oekonomie in der Verwendung der Stimmmittel dnerkennenswerth. Ueber Herrn Oberländers Künſtler⸗ ſcaft finden wir in einer ſoeben erſchienenen, die Ver⸗ kältniſſe des Karlsruber Hoftheaters behandelnden Broſchüre das ſolgende Urtheil, das auch hier intereſſtren dürfte: Herr Oberlän der vertritt ſeit 1882 das Heldenteuorfach an der Karlsruher Bühne. Der Künſtler kam als Anfänger nach Karlsruhe, da er vor Antritt ſeines Engagements nur eine verhältnismäßig kurze Bühnenthätigkeit in Wien und Linz abſolvirt hatte. Seit jener Zeit hat ſich der Künſtler zwar nicht zu einem der feſſelndſten und hinreißendſten, wohl aber zu einem der gewandteſten und zuverläſſigſten Vertreter ſeines Faches emporgeſchwungen. Der helle Tenor des Herrn Oberländer iſt nicht frei von einer gewiſſen Härte, die ſich gegen feinere Modulationen und reichere Tonfärbungen etwas widerſtrebend erweiſt; einen nicht zu unterſchätzenden Vorzug des Sängers bildet dagegen ſeine leicht anſprechende hohe Stimmlage. Die Leiſtungen des Herrn Oberländer ſind mehr das Reſultat gewiſſenhaften, ausdauernden Fleißes, als Urſprünglicher dramatiſcher Begabung; dieſelben feſſeln und hacken weniger durch warme Innerlichkeit, individuelle Eigen⸗ art, erringen dagegen die volle Achtung durch Korrektheit und ſorgſame Ausarbeitung.“ Die weiblichen Hauptrollen ſind an unſerer Bühne in einer ſo vortrefflichen Weiſe beſetzt, daß uns das Publikum der größten Theater um dieſe hervorragenden Kräfte beneiden könnte. Iſt Frl. Mohor eine der ausgezeichnetſten„Brün⸗ lilden“, die durch anhaltendes Studium nun auch die nöͤthige Ruhe und Klarheit im getragenen Geſange gefunden, wie ſe die Energie des Ausdrucks und Fülle der Stimme im Affekt ſchon längſt beſeſſen hat, ſo gebührt auch zrau Seubert⸗Hauſen die uneingeſchränkteſte Aner⸗ knnung für die außerordentlich geſchickte, künſtleriſch durch⸗ leführte Partie der„Sieglinde“. Die Herren Mödlinger uud Neidl vervollſtändigten in vortrefflicher Weiſe das Zu⸗ ummenſpiel. Das unter der Leitung des Herrn Hofkapell⸗ meiſters Langer ſtehende Orcheſter bewies neuerdings, daß n ganz auf der Höhe ſeiner ſchwierigen Aufgabe ſteht. Aus Karlsruhe, 22. April, wird uns geſchrieben: er Fritz Plank, unſer trefflicher Wagnerſänger, iſt von einer ſchweren und langwierigen Krankheit geneſen und am leſtrigen erſten Oſterfeiertage zum erſten Male wieder und zwar in der Rolle des„Freiherrn“ im„Trompeter von äckingen“ aufgetreten. Das ganze Theater war von den oberſten Plätzen bis in's Parterre dicht beſetzt, trotz er Mittags zu Spaziergängen anregenden warmen Witte⸗ kung. Beim Erſcheinen auf der Bühne wurde der allbeliebte Künſtler mit minutenlang andauerndem jubelndem Beifall empfangen und am Schluß der Scene mit Lorbeerkränzen überhäuft. Der wackere Künſtler war ſichtlich gerührt und duch anfänglich ihm das Singen etwas erſchwert; doch bald unten wir die erfreuliche Wahrnehmung machen, daß Herr lank an ſeinen hervorragenden ſchönen Stimmmitteln lichts verloren, daß ſein Ausſehen ſogar noch etwas fünger, vor ſeiner Krankheit erſchien. Zu dieſer glücklichen Vendung iſt eben ſo ſehr der Künſtler mit ſeinen Ange⸗ Hofbühne zu beglückwünſchen, der rigen, wie unſere 0 ckwünſchen, d adurch eine ihrer erſten Kräfte erhalten iſt. Hoffentlich loch auf lange Jahre! 8. Rom, 20. April.(Die Nachricht vom bal⸗ ligen Kommen des„Kölner Männergeſang⸗ —— ) Das Karlsruher Hoftheater von Wilhelm Harder. einem Anhang: Die Karlsruher Oper von Joſef iebenrock. Karlsruhe, Druck und Verlag der G. Braun⸗ ſben Hofbuchhandlung, 1889. ſoll 2¹9 vereins“) hat in den Kreiſen der hier wohnenden Deutſchen freudige Aufregung verurſacht. Nachdem nunmehr die Ver⸗ handlungen über die Art einer Feier zu Ehren der Kölner beendigt werden konnten, lädt der„Deutſche Künſtlerverein“ Mitglieder und Freunde des Vereins zu einem Künſtler⸗Abend im Concertſaal des Coſtanzi⸗Theater(hinter dem großen Hotel Quirinal, welches an der via Nationale liegt) auf Freitag den 26. d. M. ab 9 Uhr ein. Es werden lebende Bilder geſtellt und muſikaliſche Vorträge gehalten werden; darauf ein Tänzchen folgen. Der Künſtlerverein mit ſeinen Kräften und ſeiner Vergangenheit bürgt dafür, daß es ein ſchönes Feſt geben wird und die Kölner ihre Freude daran haben werden. * 5 Akueſtes und Telegramme. Sigmaringen, 22. April. Prinz Ferdinand von Hohenzollern, der Thronfolger don Rumänien, iſt hier eingetroffen, um morgen nach Berlin zum Beſuche des Kaiſers abzureiſen. Der Prinz wird demnächſt in Bu⸗ kareſt erwartet. * Wien, 22. April. Der Strike der Tramwaykutſcher dauert fort. Geſtern kam es, wie der„Fr. Ztg.“ tele⸗ graphirt wird, bei den Remiſen in den Vororten zu Exceſſen durch eine Menſchenmenge, welche für die Stri⸗ kenden Partei nahm. Die fahrenden Kutſcher wurden mit Steinen beworfen und dieſelben ſtellten auch ſpäter die Arbeit ein. In Hernals wurde ein Geleiſe aufgeriſſen und quer über beide Geleiſe eine Steinbarrikade aufge⸗ führt. In Simmering und Favoriten fanden Maſſenan⸗ ſammlungen ſtatt; in Favoriten wurde die Wache mit Steinen bombardirt, worauf dieſe vom Leder zog. Auf beiden Seiten gab es zahlreiche Verwundungen. Die Kavallerie mußte ausrücken und derſelben gelang es ſchließlich, die Ordnung wieder herzuſtellen. Die ſtrikenden Kutſcher nahmen an den Exzeſſen nicht theil, es wurden 80 Verhaftungen vorgenommen. Am dem Tramway⸗ Strike nehmen in Folge von Terrorismus ſämmtliche Kutſcher Theil, ſo daß nur Schaffner und Stallmeiſter die verkehrenden Wagen führen. Heute Früh war aber⸗ mals große ſſ *. Maſſenanſammlung in Favoriten, welche Steine warf. Das Militär ſchritt ein und hält jetzt die Remiſen beſetzt. Mehrere Wachmänner und Soldaten wurden verletzt. Einige Individuen wurden wegen Ver⸗ brechens der Gewaltthätigkeit dem Landesgerichte einge⸗ liefert. 95 Wien, 22. April. Meldung der„Pol. Korreſp.“ aus Schabatz: Der König Alexander iſt in Begleitung der Regenten Riſtitſch und Protitſch und der Miniſter Gruilſch und Tauſchanovitſch geſtern Nachmittag hier eingetroffen. *Marſeille, 22. April.(Privat⸗Telegramm.) Bei dem heutigen politiſchen Bankett ſprach der ehe⸗ malige deutſche Abgeordnete Antoine. Er beſchwor alle Franzoſen,„bei den Leiden Elſaß⸗Loth⸗ ringens“ die Spaltungen und inneren Streitfragen zu vergeſſen und kennzeichnete die im Boulangismus liegen⸗ den Gefahren. Er erinnerte an das Unglück, welches das perſönliche Regiment Frankreich gebracht, und drückte die Hoffnung aus, daß, wie 1870 das Land vom Bonapar⸗ tismus geheilt wurde, das Jahr 1889 das Land vom Boulangismus heilen werde. *Kopenhagen, 21. April. Bei der hieſigen„Ver⸗ einten Dampfſchiffs⸗Geſellſchaft iſt ein Telegramm aus Liſſabon eingegangen, wonach laut Nachricht von den Azoren von dem verlaſſenen Dampfer„Danmark“ ein Schiffsingenieur verletzt, alle übrigen Mannſchaften und Paſſagierer wohlbehalten in dem dortigen Hafen einge⸗ troffen ſeien. Der Steuermann Peter Raben vom Dampfer„Danmark“ meldet aus Liſſabon von heute Vormittag: Am 4. April brach die Schraubenaxe, am 5. April begegneten wir dem britiſchen Dampfer „Miſſouri“, welcher den„Danmark“ bis zum 6. April ſchleppte. Da letzterer dem Verſinken nahe war, und der„Miſſouri“ nur 20 Menſchen aufnehmen konnte, ſo warf derſelbe ſeine Ladung über Bord und konnte nunmehr ſämmtliche Paſſagiere und Mannſchaften des „Danmark“ aufnehmen. Der„Miſſouri“ kehrte ſodann nach den Azoren zurück, von wo er die Reiſe nach Phila⸗ delphia mit 340 Paſſagieren und einigen Leuten der Mannſchaft des„Danmark“ fortſetzte. Der Kapitän und drei Maſchiniſten des letzteren reiſten am 14. April nach London, während der erſte und zweite Steuermann und 320 Paſſagiere auf den Azoren verblieben. Von der Mannſchaft ſind 42 Perſonen in Liſſabon eingetroffen. *London, 21. April. Die von der Regierung der Vereinigten Staaten zur Samoa⸗Konferenz ernannten Delegirten ſtnd geſtern Abend in Queenstown einge⸗ troffen. Bukareſt, 21. April. Anläßlich des Geburts⸗ tages und des Jahrestages der Thronbeſteigung des Königs überbrachten ſämmtliche Minifter dem⸗ ſelben perſönlich ihre Glückwünſche. Zahlreiche Nota⸗ bilitäten aller Parteien ſchrieben ſich in den im Palais aufliegenden Liſten ein. Viele Glückwunſchtelegramme aus dem In⸗ und Auslande ſind eingegangen. Der König hat viele Beförderungen in der Armee vorge⸗ nommen und zahlreiche Verurtheilte begnadigi. Die Stadt iſt reich beflaggt. Mannheimer Handelsblatt. 4pCt. ſteuerfreie, ſtaatsgarautirte Obligationen der Sardiniſchen Secundärbahnen. Nächſten Mittwoch, den 24. April, findet in Italien, der Schweiz und an verſchiede⸗ nen deutſchen Plätzen die Emiſſion von Le. 32½ Mill, der 2. Serie rubr. Obligationen ſtatt. In Mann heim iſt die Rheiniſche Creditbank Zeichenſtelle Die neuen Obli⸗ gationen ſind mit den älteren, deren Preis zuletzt etwa 90¼ PpCt. notirte, vollſtändig gleichwerthig; der Sublkrip⸗ N. Hönspreis iſt auf 89%/ pt. bemeſſen, zahlbar in N rt zum feſten Umrechnungskours von 80.50 für Le. 100. Der Sub⸗ ſkriptionspreis entſpricht alſo einem Börſenkourſe von 89,70 PCt. Ueber das Verhältniß der Geſellſchaft zum itglieniſchen Staate iſt hervorzuheben, daß auf Grund der Miniſtertal⸗ verfügung vom 31. Mai 1888, bezw. durch Miniſterigloer⸗ fügung vom 2. April 1889 die Regierung 00 51 0 daß die zur Verzinſung und Amortiſation der 65,000 Obligationen erforderlichen Beträge von 1,540,179 Le. durch die vom Staat für die gedachten Linien zu zahlende Annuität von 1,543,795 Le. 87 Cent. garantirt ſeien. Die Regierung ordnete ferner an, daß die Geſellſchaft auf Grund Art. 171 des Handels⸗ geſetzbuches die von der italieniſchen Regierung ausgeſtellte Schuldurkunde bei der königlichen Caſſa di Depoſiti e Preſtiti in Rom zu deponiren habe, daß die von der Regierung zu zahlenden Beträge an die Caſſa di Depoſiti e Preſtiti ge⸗ zahlt werden und daß dieſe dieſelben ausſchließlich zur Zah⸗ lung der Zinſen und Amortiſation der 65,000 Oblſgationen zu verwenden habe. Die Coupons und verlooſten Obligationen werden frei von jeder gegenwärtigen oder zukünftigen Steuer bezahlt, in Deutſchland zum Tageskourſe für kurze italieniſche Wechſel. Im Uebrigen verweiſen wir auf den Proſpett, der im Inſeratentheile abgedruckt iſt. Badiſche Rück⸗ und Mitverſicherungs⸗Geſellſchaft in Maunheim. In der Sitzung des Aufſichtsrathes vom 20. April wurde die Bilanz pro 1888 der Badiſchen Rück⸗ und Mitverſicherungs⸗Geſellſchaft in Mannheim vorgelegt. Das Geſchäfts⸗Ergebniß der Geſellſchaft iſt in Folge der im Juni v. J. ſtattgehabten verheerenden Ortsbrände in Schwe⸗ den ein ungünſtiges geweſen, ſo daß die Bilanz mit einem Verluſte von M. 90,000 abſchließt, welche aus dem Spezial⸗ und dem Kapital⸗Reſervefond gedeckt werden ſollen. Maunheimer Effektenbörſe vom 20. April. heutige Börſe verlief trotz der bevorſtehenden Feiertage be ziemlich großem Verkehr in ſehr feſter Haltung. Auf den meiſten Gebieten ſind Coursbeſſerungen zu verzeichnen, die dem Markt ein günſtiges Ausſehen verliehen. Mann⸗ heimer Verſicherungsaktien ſtiegen heute ganz bedeutend, ohne daß Umſätze darin zu Stande gekommen wären. Die Notiz iſt 620 G. 630 B. Auch Mannheimer Rückverſicherungs⸗ Aktien waren heute zu M. 15 höheren Courſen gefragt, ohne daß Abgeber zu dieſen Courſen hervorgetreten wären. Aurh Zellſtoff⸗Fabrik Waldhof⸗Aktien erfreuten ſich heute wieder der Beliebtheit des Publikums und ſtellte ſich die Notiz auf 234.50, zu welchem Courſe dieſelben gefragt blieben. In Bad. Brauerei⸗Aktien wurde ein Pöſtchen zu 106 pCt. um⸗ geſetzt, während andere Werthe dieſer Branche mehr vernach⸗ läſſigt waren. Anilinaktien gänzlich umſatzlos, 278 G. 274 B. Auch Speyerer Dampfziegeleiaktien höher. Das Publikum beginnt immer mehr ſeine Aufmerkſamkeit den induſtriellen Werthen zuzuwenden, was im Intereſſe unſerer Börſe nur mit Freuden begrüßt werden kann. Freiburg, 20. April.(Original⸗Marktbericht). Auf dem heutigen Frucht⸗ mbrkte wurden die Früchte verkauft per 100 Kilo: Weizen Mark 27.50, 20.75, 20.—, Halbweizen 17.—, 17.—. 17.—, Roggen 17.—, 16.18, 15.—, Molzer 15.—, 15.—. 15.—, Gerſte 14.—, 18.89, 18.50, Hafer 16.50, 26.06, 15.50. Verkauft wurden 6991 Kilo. Geſammterlös Mark 1855.87. Würzburg, 20. April.(Viktualienpreiſe). Butter Mark o,95—%0. Schm 1,10. Rehfleiſch 0,o0 das Pfund. Alte Hühner 1,30, junge Hahnen 1,35. 0 e 0, hühner 0,00, Gänſe 2,90, Enten 1,95, das Stück. Junge Tauben 0,o, das Paar. Haſen 90,00, Geißchen 2,30, Eier 0,04 das Stück. Ein en Kartoffeln 0,11.—(Schrannenpreiſe). Weizen.63——.—, Hafer.——.50, Gerſte.—, Heu.30—.10, Stroh.50—.80. Amerikaniſche Produkten⸗Märkte.(Schlußcourſe vom 22. April.) New⸗Hork Thieagy Monat eizen Mais Schmalz Caſfee Weizen Was Schmalh Januar——— 17.45ʃ•ü—— f— Februar———— 17.50——— März—————.———— April 8643½ lP——— ˙ 8 Mai 86— 42⁰4—— 16.85 83.— 5— Juli 855%8 427ͤ—— 16.90 2—— Juli 867—— 17 0⁵ 0— Auguſt 36ͤ([(—— 17468——— ——— 1735— 465*—— tober——— 17.8585——— November——— 17.55——— De zember 88˙ã—— 17.55——— Tear————————— 72 Geld⸗Sorten. Dukaten Mk..70— Ruſſ. Imperials Mk. 16.74—869 20 Fr.-Stücke„ 16.15—12 Dollars in Gold Engl. Sovereigns„ 20.88—98 Schifffahrts⸗Angelegenheiten. Maunheimer Hafen⸗Verkehr. Folgende Schiffe find am 20.—22. April angekommen: Hafenmeiſterei I.(Rheinvorland) Schiffer ev. Kapitän. Schiff. Kommt von Sadung Gir. Koch Eliſabeth Rotterdam Stückgüter“— v. Weyngardten Willem 1 5— J. A. Walter Pfalz Hochfeld foßnen 6800 Nap Bismarck Rotterdam Stückgüter— Beckhuiſen Rheinländer 2— Biſchoff Gutenberg Köbln 75— Bauer Siegfried Rotterdam 2 Hafenmeiſterei II. Angekommen am 20. Aprli. 5. Boös Pfalz 2 Köln Stückgüter 1000 Staab Vereinigung 2 Antwerpen 15946 Barmſcheid Carpe Diem uhrort Kohlen 11800 Kühnle Mannheim 22 Rotterdam Stückgmtter 6722 G. Goob Thurm zu Kaub Duisburg ohlen 17012 W. Scholten Suſanna 5 12800 Hafeumeiſterei III. J. Hirſchmann Maria Wocſelon Gugno 8500 A. Page Mannheim 8 Hochfeld Kohlen 18000 H. Staab Frühling Jagſtfeld(Salz 1802 M. Bildſtein Margaretha„ 12³8 H. Böhringer Friedrich* 5 12 Heck arolina 1 4 Klormann Neckar 75 5 6 Staab Müßig 15 75 9 Bauer Aurora 2 5 0 F. Hauck Salzwerk Steinbach Nutzholz Hafenmeiſterei IV. Angekommen am 19.—20. April. W. Lorenz Otto Kaiſer Duisburg] Coakes 8806 G. Funke Meta Mülheim Kohlen 10000 W. Schmitz Anna Gertrud Hochfeld 5 15000 Fr. Kettler Zollverein Ruhrort 7 7600 P. Rings Nicola Rotterdam Schw.Kies 11600 A. Lang Adolf Ruhrort Kohlen 5132 G. Höhr, Ludwigsbafen 1 Rotterdam SüüiNN H. Denkhaus Friedrich Hochfeld ohlen 255 K. Kiebmann Eliſabeth Duisburg 5„ J. Dörtelmann Anna rort 5 9 Ruh 1Floßholz: angekommen 945 Cbmtr., abgegangen 2694. Waſſerſtande Nachrichten ainz, 22. ril. 2,—.90. Rhein: Singen, 18. 155 il. 240 1.—.54. Kouſtanz, 18. April,.20 m.—.01.Kaub, 8.„.76.—.18, Hüuingen, 22. April..45 m.—.00, Koblenz, 15. April. 3,10 m. 14. Kehl, 18. April..58 m.—.04. Köln, 18. Aprſt. 3 54 m.— 0 Sauterburg, 22 April. 3 80.—.00.] Ruhrort, 18. April..16 m— ont, Maxan, 18. April. 412 m—.06 Neckar. Mannheim, 23. April. 4 d4 m.00.] Mannheim, 28. April..07 m.—.00 Dampfer⸗Nachrichten. Philadelphia, 18. April. Der Poſtdampfer„Switzerland“ der„Reb Star Linie“ iſt von Antwerpen heute wohlbehalten hier ang en. General d. Uo8elSChaff der Emiſſion von Nomi Aprozentigen ſteuerfreien, mit Staatsgarantie verſehenen 5 * — nal Lire 32,500,000 Eiſenbahn⸗Obligationen(l. Serie), eingetheilt in 65,000 Obligationen von je 500 Lire, rückzahlbar bis zum 1. Juli 1976. — 2— Durch das Italieniſche Geſetz vom 22. März 1885, No. 3011(Serie Za) iſt die Italieniſche Regierung ermächtigt worden, eine Geſellſchaft zum Bau und zur Verwaltung von Secundär⸗Eiſen⸗ bahnen auf der Inſel Sardinien im Umfang von etwa 600 Kilom, zu konzeſſioniren und derſelben eine Subvention von höchſtens 10500 Lire per Kilom, zu gewähren. Auf Grund dieſer Ermächtigung hat die Italieniſche Regierung die in dem gedachten Geſetze vorgeſehene Konzeſſton der Banca di Toxino, den Fratelli Marsaglia, Fratelli Ceriana und dem Jugenieur Alfred Cottrau übertragen(Vertrag vom 28. Juli 1886, genehmigt durch Königl. Dekret vom 1, Auguſt 1886 No. 4041 Ser. Za), welche die Konzeſſion mit Genehmigung der Regierung an die Societa Italjana per le Strade ferrate Secondarie della Sardegna abgetreten haben. Dieſe Geſellſchaft konſtituirte ſich auf Grund des Statuts vom 22. September 1886 mit Genehmigung der Italieniſchen Regierung(Dekret vom 5. Oktober 1886 No, 4169 Serie 3a) mit einem Aktienkapital von 15 Millionen Lire. Dieſes Kapital iſt voll eingezahlt. Auf die neue Geſellſchaft ging auch die durch Vertrag vom 28. Juli 1886 feſtgeſetzte jähr⸗ liche Subvention von 9950 Lire per Kilom. über, zu welcher die Regierung für die ganze Dauer der Konzeſſion, d. h. bis zum 20. Juni 1976 ſich verpflichtet hatte; von dieſer Summe aber bleiben Lire 2000 auf Grund ſpäterer mit der Regierung abgeſchloſſener Uebereinkommen für die Sicher⸗ ſtellung des Betriebes verhaftet. Nachdem die Geſellſchaft auf Grund der für die Strecken Cagliari⸗Iſtli und Monti⸗Tempio von der Regierung gewährten Annuität eine erſte Serie von 16,800,000 Lire Obligationen ausge⸗ geben hat, beſchloß ſie, eine zweite Serie von 32,500,000 Lire bis 1. Juli 1976 amortiſirbare, vier⸗ prozentige ſteuerfreie Obligationen zu emittiren. Für den Dienſt dieſer Serie(Verzinſung und Amortiſation) ſind jährlich 1,540,179 Lire erforderlich. Zur Sicherſtellung für die Verzinſung und Amortiſation dieſer Serie iſt diejenige Annuität beſtimmt, welche die Italieniſche Regierung auf Grund der vorerwähnten Beſtimmungen für die weiter eröffneten Linien Macomer⸗Boſa(47,34 Kilometer), Macomer⸗Nuoro(62,11 Kilometer), Saſſari⸗Alghero und Iſili⸗Meana(letztere beide 81 Kilometer) chis zum 20. Juni 1976 gewährt. Auf Grund der Miniſterialverfügung vom 31. Mai 1888, beziehungsweiſe durch Miniſterial⸗ verfügung vom 2. April 1888 erkannte die Regierung an, daß die zur Verzinſung und Amorti⸗ ſation der 65,000 Obligationen 2. Serie erforderlichen Beträge von 1,540,179 Lire durch die vom Stgat für die gedachten Linien zu zahlende Annuität von 1,543,795 Lire 87 Cent. garantirt ſeien und ordnete an, daß die Geſellſchaft auf Grund Art. 171 des Handelsgeſetzbuchs die von der Italieniſchen Regierung ausgeſtellte Schuldurkunde bei der Königl. Cassa di Depositi e Prestiti in Rom zu deponiren habe, daß die von der Regierung zu zahlenden Beträge an die Cassa di Depositi ſe Frestiti gezahlt werden und daß dieſe dieſelben ausſchließlich zur Zahlung der Zinſen und der Amortiſation der 65,000 Obligationen zu verwenden habe. Die Geſellſchaft hat, wie die Police No. 2613 der Cassa di Depositi e Prestiti nachweiſt, die Hinterlegung der Schuldurkunde bewirkt. Durch das Dekret des Trihunale Civile in Rom vom 9. April 1889 iſt konſtatirt, daß die geſetzlichen Formen für die Sicherſtellung der Staatsgarantie für die 65,000 Obligationen erfüllt ſind. Zur Sicherſtellung der ordnungsmäßigen Emiſſion und Tilgung hat der Miniſter des Acker⸗ baues, der Induſtrie und des Handels einen Delegirten beſtellt, welcher jede Obligation unterzeich⸗ net hat und die Ziehung der Obligationen, deren Tilgung und die Vernichtung der eingelöſten Obligationen überwacht. Die Serie iſt in 65,000 Obligationen über je 500 Lire eingetheilt; es werden 8000 Titres über je eine Obligation, 5000 Titres über 5 Obligationen und 3200 Titres über 10 Obligationen ausgegeben. Die Obligationen lauten auf den Inhaber, werden mit 4% für das Jahr in halbjährlichen Terminen am 1. Januar und 1. Juli verzinſt und vom Jahre 1890 ab im Wege der Verlooſung al pari nach Maaßgabe des den Obligationen aufgedruckten Tilgungsplanes bis zum 1. Juliſ1976 zurückgezahlt. Die Rückzahlung der am 1. April ausgelooſten Stücke findet 3 Monat ſpäter, am 1. Juli, ſtatt. Die Verzinſung beginnt am 1. Juli 1889, der erſte Zinscoupon iſt am 1. Januar 1890 fällig. Die Zinscoupons und verlooſten Obligationen werden frei von jeder gegenwärtigen und künftigen Steuer, deren eventuelle Zahlung die Geſellſchaft übernommen hat, nach Wahl der In⸗ haber eingelöſt: 50905 in Itallen: dei der Banca Nazlonale nel Regno'Italia, „„ Banca di Torino, „„ Banca Generale, Banca Unione Italiana, an den Orten ihrer Haupt⸗ und Zweigniederlaſſungen; in Deutschland: bei der Internationalen Bank in Berlin,) in Berli dem Bankhauſe F. W. Krauſe& Co. Bankgeſchäft)* der Deutſchen Effekten⸗ und Wechſel⸗Bank in Frankfurt a.., dem Bankhauſe Joh. Berenberg, Goßler& Co. in Hamburg, der Bergiſch⸗Märkiſchen Bank in Elberfeld, „ der Leipziger Bank in Leipzig und deren Filiale in Dresden, in der Schweiz: bei der Eidgenöſſiſchen Bank in Bern und deren Zweigniederlaſſungen, „ der Schweizeriſchen Unionbank in St. Gallen. Die Einlöſung an den deutſchen Plätzen geſchieht zum Tagescourſe für kurze italieniſche Wechſel. Die Geſellſchaft wird die für die Einlöſung der Coupons und verlooſten Stücke zu jedem Zinstermin und nach jeder Verlooſung erforderlichen Bekanntmachungen außer durch italieniſche Blätter auch durch den Deutſchen Reichsanzeiger, ſowie durch zwei Berliner Zeitungen, eine Frank⸗ furter, eine Hamburger und eine Rheiniſche Zeitung erlaſſen. Die für den 31. Dezember 1888 von der am 25. März d. J. ſtattgehabten Generalver⸗ ſammlung genehmigte Bllanz lautet: * 2* g 5 Activa. Bilanz p. 31. Dezember 1888. Passiva. Lire C. Itre Bau⸗Conto, bewegliches und un⸗ Aktien⸗Kapital, 80 000 Stück a bewegliches Material 250 Lire 1 im Betriebe 194 Kilom. Prioritäts⸗Anleihen, 32 600 Obli⸗ im Bau begriffen 155„ gationen I. Emiſ. à 500 40% 349 Rilom. 36 271 63596 Kautionen der Verwaltungsr Generalkoſten auf Bau⸗Conto 218 921010 Kautionen für Accordarbeiten Erſte Einrichtungskoſten 28 103.25 Für den Dienſt der Obligationen oriie 78 718043 Erneuerungsfond 33300 Cassa di Depositi e Prestiti, Bankier⸗Vorſchüſſe für Bauzwecke Bau⸗Kaution in Noch zu liquidirende Bauforder⸗ — I 1 Aür Dienſt Saldo des Gewinn⸗ und Verluſt⸗ Obligationen Contos(nach vorheriger Zahlung verhaftete 390 776,75] 890 776075 von 5% Dividende) Kautionen der Verrwaltungsräthe 422 500— GAagagag.. Schatzamt 5 207 518076 Bankierguthaben für begebene Ob⸗ ligationen 5 5 1058 8770(57 39 471384/18 um Gewinn⸗ und Verluſt⸗Conto bemerken wir, daß bereits%/ an unſere Aetiondiet mit Lire 905 per Actie und Semeſter, alſo zuſammen 12 ½ Lire, gezahlt ſind, und daß die General⸗ Verſammlung die Auszaßlung einer Superdividende von 1½¾ mit Lire 225 000 beſchloſſen hat, ſo daß im Ganzen einer Dividende von 6¼% pro 1888 vertheilt worden iſt. Dis Diwidende zee 1887 betrug%. Turin⸗ 10. April 1889. Societa ſtaliana per le Strade ferrate seoondarie della Sardegna. Subscriptions-Bedingungen. Auf Grund des vorſtehenden Proſpekts erfolgt die Subſeription auf die vorbezeichneten Stück 65000 Nom. 32500 000 Lire 4% ige ſteuerfreie durch Garantie des italieniſchen Staats Obligationen der Italieniſchen Geſellſchaft der Sardiniſchen Secundärbahnen 6 am Mittwoch, den 24. April 1889 an den Hauptplätzen Italiens und der Schweiz zu den von den betreffenden Stellen anzugehenben Bedingungen, ſodann: in Berlin: bei der Internationalen Vank in Verlin bei Herren Ji W. Krauſe 8 Co. Baukgeſchäft in Frankfurt a..: bei der Deutſchen Effekten⸗ und Wechſelbauk in Hamburg: bei Herren Joh. Bereuberg, Goßler 8 Co. in Bremen: bei Herren J. Schultze 8 Wolde in Lelpzig: bei der Leipziger Bauk in Dresden: bei der Filiale der Leipziger Bauk in München: 11 1 1 755 Merck, Finck& Co. erfeld: 7 Laaten, bei der Bergiſch⸗Märkiſchen Bauk. „ Aachen: in Mannheim: bei der Rheiniſchen Creditbank in Karlsruhe: „ Heidelberg: „ Freiburg: 1 iged e unter folgenden Bedingungen: 1 1) Die Subſeriptlon findet von—12 Uhr Vormittags und von—6 Uhr Nachmittan Sufene 17177 Anmeldeformulars ſtatt. Der frühere Sch uß der ubſeription bleibt vorbehalten. 2) Der Sußſcriptionskurs 185 auf 89¼ Lire für 100 Lire abzüglich 4% Stückzinſen bis zum 1. Juli 1889 feſigeſetzt, zahlbar in Reichsmark zum feſten Umrechnungt⸗ kurs von 80.50 Mark für 100 Lire. 8) Bei der Subſeription iſt eine Caution von 5% in baar oder in der Subſeriptionz ſtelle geeignet erſcheinenden Effekten zu hinterlegen. 4) Die Zutheilung iſt dem Ermeſſen jeder Zeichenſtelle überlaſſen und erfolgt baldthun⸗ lichſt nach Schluß der Subſcription unter Benachrichtigung der einzelnen Zeichner⸗ 5) Die Uebernahme der Stücke reſp. Interimsſcheine, welche mit dem Reichs ſtempel verſehen ſind, erfolgt am 15. Mai c. gegen Zahlung des Preiſes. 1 6) Dem Handel und der Notirung der Obligationen an der Berliner, Frankfurter u Hamburger Börſe wird der uſancemäßige Umrechnungskurs von 80 Mark füür 100 Art zu Grunde gelegt. Nom, Turin, Mailand, Berlin, Frankfurt a.., Hamburg, im April 1889. Banda NMazionale nel Regno'italia. Banca di Torino. Banca Generale. Banca Unione Italiana. Internationale Bank in Berlin. F. W. Krause& Co. Bankgeschäft. Deutsche Effekten- und Wechsel-Bank. lJoh. Berenberg, Gossler& Ce. bei den Filialen der Rheiniſchen Creditbank. Mirchschafts-Lebernahme c Empfehlung Einem verehrl. hieſigen u. auswärtigen Publikum die ergeb. Mittheilung, daß ich am 24. April die Reſtauration, Bier⸗ und Weinwirthſchaft 0 3, 7 Zur goldeuen Schlange 0 3,7 übernehmen werde. Empfehle Ia. Lagerbier vom Faß, aus der renom. bayer. Brauerei vorm. H. Schwartz in Speier, reine Weine, kalte und warme Speiſen, beſonders täglich friſche hausgemachte Mürſte, Schweinerippchen ꝛc. 5091 Zu recht zahlreichem Beſuche ladet freundlichſt ein Val. Roesinger. zaninad's kreuzſaitig Schul⸗Piauino'5 we rahmen zu Mk. 500 gegen mo⸗ natliche Abzahlg. von Mk. 15 u. 20 vorräthig bei 28720 K. Ferd. Heckel. SGGsssss Maſchinen Strickerei 83, Tricothoſen, geſtr. Knaben⸗ anzüge, Turn⸗ u. Ruderjacken nach Maaß empftehkt 50124 C. Lämmermann, 8 3, 1. vorzü Haus⸗Celegrarhen] Große Parthie Pianino's Vfe zum Selbſtanlegen, bet 240ʃ0 compl. mit 20 Mtr. Leit⸗ See gar a8 A. Donecker, 0 22 9. 7 Nung, groß Element, Läute⸗ Einem lit. Publikum zur werk, Druckknopf u. An⸗ rima Qnalität gefäll. Nachricht, daß ich veon zum billigſten Tagespreis. 50229 weiſung Mk..—. uril ab Größere Leit d Montag, den 15. April rößere Leitungen werden loh Birkh 1 nicht Rachr iber 4015 Gauz 8 Ofe 9 Seilerei, K 3, 18. billigſt angelegt. 27047 ſondern in der Möbel wird in und außer C. Gordt, G 3, 11a. Alen Pfal, P.3 dem Hauſe ſchnell u. 1 auf⸗ einſtelle. 50601 polirt bei 9816 Lambrecht, 5. Schmitt. S 2, 16. Heidelberger Bote⸗ Alle Sorten Waagen und Gewichte werden äußerſt billig gründlich reparirt bei 50147 Chr. Müller, Waagengeſchäft, J 1, 16.