Deeeeereeeeereeeeeenene In der Poſthiſte unter(Badiſche Volkszeitung.) Nr. 2288. Abonnement: 50 Pfg. monatlich, Bringerlohn 10 Pfg. monatlich, durch die Poſt bez. inel. Poſtauf⸗ ſchlag M..90 pro Quartal. Inſerate: Die Colonel⸗Zeile 20 Pfg⸗ Die Reklamen⸗Zeile 60 Pfg. Einzel⸗Rummern 3 Pfg. Doppel⸗Nummern 5 Pfg. Amts⸗ und Kreisverkündigungsblatt Erſcheint täglich, auch Sonutags; jeweils Vormittags 11 Uhr. der Stadt Mannheim und Umgebung. (98. Jahrgang.) ner Journal. Telegramm⸗Adreſſe: „Journal Mannheim.“ Verantwortlich: für den politiſchen u. allg, Theilz Chef⸗Redakteur Julius Katz, für den lokalen und prov. Theil: Ernſt Müller, für den Inſeratentheil: K. Apfel pfel. Notationsdruck und Verlag der Dr. H. Haas'ſchen Buch⸗ druckerei, (Das„Mannheimer Journal“ iſt Eigenthum des katholiſchen Bürgerhoſpitals.) ſämmtlich in Mannheim. (Mannheimer Volksblatt.) Nr. 113, 2. Blatt. Studienreiſe Heidelberger Profeſſoren und Studenten in Italien. (Driginalbericht des„General-Anzeigers.“) Nach unſerer Abreiſe von Neapel, die am 11. April er⸗ ſolgte, iſt es am Platz, einen Rückblick auf unſeren Aufenthalt in dieſer uns ſo lieb gewordenen Stadt zu werfen. Wir haben dort die Zeit vom 25. März bis zum 1. April und wieder vom 11. bis zum 18. April zugebracht. Die Mehrzahl von uns wohnte bei Herrn Gambuli in der Penſion Suiſſe, mitten im Getümmel der Hafenſtadt, in ächt neapoli⸗ taniſchen Verhältniſſen. Einige von uns batten aber das unſchätzbare Glück, bei Mitgliedern der deutſchen Colonie Neapels in Privatquartieren untergebracht und aufgehoben zu ſein. Dieſen Vorzug verdankten wir den perſönlichen Be⸗ ziehungen des Herrn Prof. v. Duhn der in Neapel mehrere Verwandte und viele Freunde hat. Wir dürfen unſere Gaſt⸗ ſreunde, denen wir zeitlebens den innigſten Dank ſchulden, mit Namen nennen; es ſind Herr v. Böckmann, Herr Breitling, Herr R. Fraenkel, Herr Profeſſor Holm, Herr Kellner und ihre liebenswürdigen Frauen. Außer dieſen iſt noch beſonders Herr Onlmann zu nennen, der für unſere Aufnahme die heſten Vorbereitungen getroöffen hatte und in freundlichſter Weiſe ſeine Adreſſe zur Verfügung ſtellte, um unſere Poſtſendungen in Empfang zu nehmen und an uns zu befördern. Weſche Annehmlichkeiten es für einen Reiſenden hat, einige Zeit wenigſtens in ſchön geordneten bäuslichen Ver⸗ hältniſſen zubringen zu dürfen, braucht hier nicht ausgeführt zu werden; aber das darf hervorgehoben werden, daß uns durch unſeren innigen Verkehr mit den hervorragendſten Mit⸗ gliedern der deutſchen Colonie mancherlei nützliche Belehrung über die politiſchen und ſozialen Zuſtände Neapels, über Sitten und Einrichtungen des Volkes, beſonders aber über die Lebensbedingungen der Fremden gewährt wurde. Unſere Studien in Neapel fanden ihren Mittelpunkt naturgemäß in dem großartigen Muſeum. Hier fanden wir uns täglich, wenn kein Ausflug gemacht wurde, um 10 Uhr Vormittags zuſammen und blieben, von einer einſtündigen rühſtücksvauſe abgeſehen, bis 4 Uhr. Das Muſeum und ompejt ergänzen ſich gegenſeitig, um ein vollſtändiges Bild der antiken Kultur auf kampaniſchem Boden zu geben. Dazu kommen zwei vortreffliche Privatſammlungen, die nicht gerade jedem Fremden zugänglich ſind. Die erſte hat Herr Stevens, der Sprößling einer engliſchen Familie, aber in Neapel völlig heimiſch geworden. Er hat auf dem Gebiet des alten Kuman fleißige Ausgrabungen veran⸗ ſaltet und ſich ſo die pollkommenſte raccolta Cumane angelegt. Beſonders intereſſant ſind die prächtigen Schmuckſachen an Gold aus der alten Nekropole, Die zweite Sammlung hat Herr Bourgingnon, ein geborener Frankfurter, der auch als Mitglied der deutſch⸗ tedenden Muſeumsgeſellſchaft beſtändig mit uns in Beziehung blieb. Er empfing uns mit größter Liebenswürdigkeit in ſeinem reichgeſchmückten, behaglichen Heim. Seine Sammlung hat den Vorzug, daß die Herkunft der Alterthümer meiſt ge⸗ nau bekannt iſt, und daß ſie faſt nur aus ausgeſucht ſchönen und charakteriſtiſchen Stücken beſteht: Vaſen, Gläſer, Terra⸗ ebtten, Münzen, Bronzen u. dergl. Aber Herr Bourgingnon lebt nicht nur für die Antike; eine beſondere Sorgfalt hat er auf eine Sammlung von Kunſtwerken verlegt, die mit Goethes Aufenthalt in Italien zuſammenhängen: Land⸗ ſchaften von Hackert, Porträts u. dergl., am meiſten feſſelte uns eine Sammlung von Studien Knieps, deſſen außer⸗ ordentliches Talent Goethe nicht genug zu rühmen weiß. Ehe wir die ſchöne Sammlung und das behagliche Jung⸗ geſellenheim verließen, ſpendete uns der freundliche Wirth ein vortreffliches Frühſtück, prachtvollen neapolitaniſchen Kuchen und einen feurigen Champagner vom Aetna. Wie Der Schwur am Sterbebett. Original⸗Roman von Leopoldine Baronin Prochazka. Nachdruck verboten. 10²(Fortſetzung.) Zu jener Zeit war eben die Schlußverhandlung, und durch die Zeitungen, welche ihm Doktor Klapp zuſandte, ver⸗ nahm er mit Entſetzen die Ausſage, die ſein Bruder gemacht. Wie ein Donnerſchlag wirkte dieſe Nachricht. Nur zu gut kannte er das Kreuz und er konnte keinen Zweifel hegen, daß ſein unglücklicher Bruder in der That ſeine Frau gerettet. Er verwünſchte ſich mit ihm. Aber wo war ſie, daß ſie dem Aufrufe keine Folge geleiſtet? Hat ſie ſich vielleicht den⸗ noch zum zweiten Male das Leben genommen? Wenn dem nur ſo wäre? Dies war ſein Gedankenlauf. Eines ſtand feſt: unter dieſen Umſtänden konnze er es nicht wagen, nach Wien zurück⸗ zukehren. Wenn ſie lebte und plötzlich zum Vorſchein käme, dann wäre es um ſein Glück geſchehen. Er ballte die Hände krampfhaft und ließ ſich ſo weit hinreißen, daß er ſie verfluchte als das Unglück ſeines Lebens. Was nützte ihm nun der gewonnene Prozeß, die Verur⸗ theilung Dallſtein's? Die Geißel, die ſein Leben zur Qual machte, war ihm geblieben. Vor allem mußte er Melanie beſchwichtigen. Er beeilte ſich, das verhängnißvolle Blatt zu verbrennen, wie er es täglich that, und dann begab er ſich zu ſeiner Frau, mit der lügenhaften Angabe: „Ein neue Verwickelung verzögere den Prozeß.“ Eine Thräne ſtahl ſich in ihr Auge. Sie bekannte, daß es ihr den größten Schmerz bereite, zu denken, daß ſie em Geburtstage ihres Vaters nicht dei ihm ſein ſollte. Geleſenſte und verbreitettle Zeitaug in Alaunheim und Amgebung. jreudig klangen da unſere Gläſer zuſammen, dem Gaſtfreund Dank zum Ausdruck zu bringen. Hatten wir in Rom die Gelegenheit benützt, einem Bild⸗ hauer bei der Arbeit zuzuſehen, ſo waren wir ſehr dankbar, als uns Herr Sabatino, der erſte Bronzegießer Neapels, einlud, in ſeiner Werkſtatt die ganze Entſtehungsgeſchichte einer Bronzeſtatue zu verfolgen. Wir fuhren eines ſchönen Tages vom Muſeum aus hinauf in die Nähe von Capo di Monte, wo der Meiſter hauſt. Seine Werkſtatt, eine ächte Heimath der Hephaſtos iſt, in einer geräumigen Höhle im Tuffgeſtein eingerichtet. Daas ſahen wir die Hohlformen aus Gips, die von irgend einem Modell aus Bronze oder Thon oder Wachs abge⸗ nommen ſind, in dieſe wird ſiedendes Wachs gegoſſen, aber ſo bald wieder ausgeſchüttet, daß nur die erkaltete Hülſe bleibt. Dieſe wird nun wieder in Gyps ausgegoſſen, um einen hohlen Kern für die Bronzefigur zu gewinnen, die ſo⸗ genannte Seele(anima). Danach werden durch die Wachs⸗ hülſe, die mit ihrem Kern das Bild der geplanten Bronze⸗ ſtatue gibt. Nägel in die anima geſchlagen, die aber mit dem längſten Theil herausſchauen. Nun wird die Wachsfigur vollſtändig in Gyps und Stuck eingehüllt und ſo iſt die Guß⸗ form gewonnen. Sie beſteht aus dem Mantel, der durch Nägel mit der Seele verbunden iſt; dazwiſchen liegt nur 10 10 55 Wachshülſe, welche die Oberfläche der Bronzefigur arſtellt. „Dieſe Gyps⸗ und Stuckform wird nun einige Zeit, in größeren Stücken, mehrere Tage in ein ſtarkes Kohlenfeuer gebracht, bis alle Feuchtigkeit und alles Wachs verflüchtigt iſt. Nun läßt man die Hohlform langſam abkühlen, und wenn fie nur noch ſo warm iſt, daß man ſie mit der Hand anfühlen kann, wird die flüſſige Bronze(10 Theile Kupfer auf 1 Theil Zinn) durch ein Gußrohr hineingegoſſen, bei großen Werken gleichzeitig aus zwei Löffeln oder Tiegeln durch zwei Röhren. o vorher Wachs war, iſt jetzt Bronze, die den Gypskern umſchließt. Der Stuckmantel wird abge⸗ ſeeinn und nun beginnt die künſtleriſche Arbeit des Ci⸗ elirens. Das iſt das Wichtigſte von dem, was wir in Meiſter Sabatino's Werkſtatt ſchaffen ſahen. Bemerkungen über die antiken Bronzen von Herculaneum und andern Orten und über franzöſiſche und Berliner Bronzen und die verſchiedenen Arten der Pating wurden daran geknüpft, alles für den Archäoblogen und Kunſtliebhaber gleich wichtig. Am andern Tag, dem letzten vor unſerer Abreiſe von Neapel, begab ſich Herr Sabatino ſelhſt in ſein Magazin in der Galleria Vittorio Emmanuele gegenüber dem Muſeum, um den Luſttragenden unter uns kleine on 8 zu Aus⸗ nahmspreiſen zu verkaufen. Stücke, die ſonſt 30 Frs. koſten, bekamen wir für 18 und andere nach Verhältniß. Dafür wollen wir ihn und können wir ihn unſern Bekannten als einen vortrefflichen und ſehr reellen Bronzegießer beſtens empfehlen. 2 So weit von unſern archäologiſchen Studien in Neapel. Von unſerer Aufnahme im Aquarium und in den beiden deutſchen Geſellſchaften in Neapel im nächſten Briefe. * Jleber Ausſtellungen von Lehrlings⸗ arbeiten. (Originalbericht des„Zeneral⸗Anzeigers“.) Schon lange war man in gewerblichen Kreiſen darüber einig, daß Mittel und Wege gefunden werden müſſen, um den herrſchenden Mißſtänden im gewerblichen Lehrlingsweſen wirk⸗ ſam zu begegnen, nur über die Art und Weiſe, wi e geholfen werden ſolle, gingen die Anſichten auseinander. Während die einen alles Heil von einer Wiederbelebung der abgeſtorbenen, wenigſtens veralteten Inſtitutionen des Zunfthandwerks er⸗ hofften, glaubten die andern auf der Grundlage, welche die Die kindliche Liebe erwachte mit wachſender Kraft. Dieſe Wahrnehmung war ihm unangenehm, aber er ver⸗ barg ſeine Gefühle unter heuchleriſcher Theilnahme. „Wir haben ja noch acht Tage vor uns, ſagte er, ſie tröſtend, und dann ging ſie mit ſchwerem Herzen an ihre Toilette zum Diner. Aber es erwartete ihn ein neuer Schlag. Die Abendpoſt brachte einen Expreßbrief des Dr. Klapp⸗ „Herr von Kieſinger war lebensgefährlich erkrankt an einer Lungenentzündung und wünſchte ſeine Tochter zu ſehen.“ So lautete der beigeſchloſſene Brief der Gräfin, die ſich in ihrer Verzweiflung an ihn gewendet. „Was thun?“ Er ſelbſt wagte es nicht, unter den Um⸗ ſtänden nach Wien zu gehen. Sie allein reiſen zu laſſen, wollte er um keinen Preis zugeben, man würde ſie nimmer⸗ mehr zurücklaſſen. Uebrigens konnte ja die Krankheit nur eine Finte ſein, um ſich der Tochter zu bemächtigen. Er beſchloß, von dem Briefe keine Erwähnung zu machen. Was hatte er zu befürchten. Sollte wirklich Herr von Kieſinger ſterben, konnte er ſagen, er habe den Brief nicht bekommen. Was die Gräfin betrifft, mit ihr würde er bald fertig werden. Aber es ſtahl ſich ein recht unangenehmer Gedanke heran — die Geldfrage. Wie, wenn Herr v. Kieſinger ſeine Tochter enterben würde? Seine Schuldenlaſt war eine bedeutende. Er ſtand vor einer ſehr ernſten Alternative. Dieſen Abend und deu darauf folgenden Tag war er ſehr zerſtreut und düſter geſtimmt. Auf die zärtliche Frage ſeiner Frau, was ihm denn fehle, gab er ausweichende Antworten. Samſtag, 27. April 1889. Gewerbefreiheit geſchaffen, aufbauen und der Lehrlingsaus⸗ bildung Ziel und Richtung im Sinne der Neuzeit geben zu ſollen. Dieſen letzteren Standtpunkt haben die Gewerbevereine eingenommen und die erſte Frucht ihrer Bemühungen nach dieſer Richtung hin ſind die Ausſtellungen von Lehrlingsar⸗ beiten, wie ſolche von verſchiedenen Vereinen ſeit einiger Zeit veranſtaltet werden und die von Jahr zu Jahr an Volks⸗ thümlichkeit gewinnen. Dieſe periodiſch wiederkehrenden Ausſtellungen gewähren unter all den Veranſtaltungen, welche auf eine planmäßige Ausbildung der neuen Handwerkergeneration in Werkſtatt und Schule gerichtet ſind, erfahrungsgemäß die ſchönſte Perſpektive in die Zukunft des deulſchen Handwerks. Wie alles Gute ſich nur langſam Bahn bricht und wie jede neue Einrichtung gegen 9 aller Art zu kämpfen hat, ſo war es auch hier er Fall. Klein war anfänglich die Zahl der Vereine, welche ge⸗ wiſſermaßen Pathenſtelle bei dem neuen Unternehmen zu ver⸗ ſehen gewillt waren, klein auch die Zahl der Ausſteller und gering das Intereſſe, welches demſelben in den weiten Schichten der Bevölkerung entgegen gebracht wurde. Dies iſt heute ſchon anders geworden, und wenn es noch eines Beweiſes bedurft hätte, daß die Gewerbevereine durch Veranſtaltung ſolcher Ausſtellungen einen guten Griff gethan haben, ſo wäre dieſer durch die Erfolge, welche verſchiedene Vereine, insheſondere der Mannheimer Gewerbe⸗ und Induſtrieverein, im letzten Jahre erzielt haben, vollſtändig erbracht. Die erwähnte hie⸗ ſige Ausſtellung bot in der That ein anziehendes Bild red⸗ lichen Strebens unter den jungen Gewerbslehrlingen und es machte ſich auch in vielen Kreiſen der Bevölkerung ein gegen früher weſentlich geſteigertes Intereſſe kund, welches durch fleißigen Beſuch der Ausſtellung, durch wohlwollendes Beur⸗ theilen der ausgeſtellten Gegenſtände, ſowie durch Beitritts⸗ erklärungen von Meiſtern in den Gewerbe⸗ und Indu⸗ ſtrieverein bethätigt wurde. Aehnlich verhält es ſich in an⸗ dern Städten. Mit Vergnügen haben wir z. B. den Bericht aus der Reichshauptſtadt über den wirklich großartigen Ver⸗ lauf der 4. Lehrlingsarbeitenausſtellung in Berlin im Mai v. J. geleſen und mit Genugthuung vernommen, daß dieſes Un⸗ ternehmen ſowohl der thatkräftigen Unterſtützung der Berliner Bürgerſchaft, als auch der Förderung durch das hohe kaiſerliche Haus ſich erfreuen durfte. Dieſe Erfolge haben zur Ae dargethan, welch' wichtigen Faktor des ge⸗ ſammten gewerblichen Lebens dieſe Ausſtellungen bilden; ſie beweiſen klar und anſchaulich, daß dieſelben einem wirklichen Bedürfniſſe entgegen kommen und zeigen ferner, daß die Lehr⸗ lingsfrage weder durch Klagen und Lamentiren über unge⸗ nügende Leiſtungen der Lehrlinge, noch durch ſchön klingende Reſolutionen in den Vereinsverſammlungen, ſondern durch praktiſche und zeitgemäße Veranſtaltungen gelöſt werden kann und gelöſt werden muß. Erſt dann haben wir ein Recht, einen jungen Menſchen der ſiteeraee zu beſchuldigen, wenn wir ihm Gelegenheit geben, Beweiſe verſeh e zu zeigen, und er dieſelbe trotzdem verſäumt. Wenn wir die Erfolge erwähnen, welche die Ausſtellungen von Lehrlingsarbeiten bis jetzt erzielt haben, ſo dürfen und wollen wir nicht vergeſſen, daß ein weſentlicher Antheil daran unſerer Großh. Staatsregierung zukommt und die Gewerbe⸗ vereine dem Großh. Miniſterium den wärmſten Dank dafür ſchuldig ſind, daß es dem neuen Unternehmen ſo erfolgreich Intereſſe und Unterſtützung zugewendet und die Einrichtung getroffen hat, daß die bei den einzelnen Lokalaus⸗ ſtellungen prämiirten Arbeiten gemeinſchaftlich aus⸗ geſtellt werden und ſich an der Konkurrenz um Erlangung von Staatspreiſen betheiligen können. Dieſe„Landesausſtellung von Lehrlings⸗ arbeiten“ hat bis jetzt faſt ausnahmslos in Karlsruhe ſtattgefunden. Infolge der etwas eigenartigen geographiſchen Am dritten Morgen, nachdem er dieſe böſe Nachricht erhalten hatte, trat Melanie viel früher, als es ſonſt ihre Gewohnheit war, in das Speiſezimmer. Zu ihrem Erſtaunen war ihr Gatte nicht da, obwohl er vor einer Stunde herabge⸗ kommen war. Sie wollte eben die engliſche Zeitung zur Hand nehmen. als ihr Auge auf einen halbgeöffneten Brief fiel, der auf dem Boden lag. Sie erbebte, war das nicht die Handſchrift ihrer Mutter? Mit klopfendem Herzen hob ſie ihn auf. An der Rückſeite waren einige Worte in eckiger, ihr unbekannter Schrift: „Die Zeitung mit dem Urtheil muß ſchon geſtern in Ihren Händen geweſen ſein. Ergebenſter Klapp.“ „Wer iſt dieſer Klapp?“ dachte ſie, dann legte ſie das Schreiben auseinander und las: „Ew. Wohlgeboren! Da mir die Adreſſe des Herrn Karl Norbert unbekannt iſt, wende ich mich an Sie mit dem höflichen Erſuchen, ihn ſchleunigſt verſtändigen zu wollen, daß mein Gemahl ſchwer erkrankt iſt und ſeine Tochter zu ſehen wünſcht. Genehmigen Ew. Wohlgeboren den Ausdruck meiner Achtung. Eliſabeth von Kieſinger.“ Melanie war ſehr bleich geworden, ihre Lippen zuckten und eine entſetzliche Angſt ſtahl ſich in ihr Herz. Es mußte mit ihrem geliebten Vater ſehr ſchlecht ſtehen, wenn ihre Mutter ſich herbeiließ, auf dieſe Weiſe ſie von der Gefahr in Kenntniß zu ſetzen. Und er, der wußte, wie ſehr ſie den Vater liebte, verheimlichte ihr die Gefahr. Gab es Worte, um den Schmerz zu ſchildern, der die Seele umfing, als das Mißtranen, allmählich erwachte, als 4. Serte. Lage unſeres Landes war diefelbe nur eiftem 955 Bevöllerung leicht zugänglich und es wurde ſchon von erſchiedenen Seiten der Wunſch ausgeſprochen, daß dieſelbe abwechſelnd in den Anſuchen des nun das Großh. Miniſterium des Innern verfügt, daß die kleinen Theil zen einzelnen Städten abgehalten werde. Auf hieſigen Gewerbe⸗ und Induſtrievereins hat im Jahre 1889 ſtattfindende Landesausſtellung in Mann⸗ heim abgehalten wird. Der Verein wird nun keine Mühe ſcheuen, dieſe Nusſtellung ſo anregend und belehrend als nur möglich zu geſtalten, und hofft dadurch nicht nur dieſen Zweig der Lehrlingsausbildung, ſondern auch die Gewerbe⸗ vereinsthätigkeit im Allgemeinen zu beleben und zu fördern. Es gilt den Beweis zu liefern, daß auch unter den heu⸗ tigen Verhältniſſen tüchtige, ſtrebſame Lehrlinge und Gehilfen herangebildet werden, und daß der fleißige und redliche Arbeiter belohnt und geehrt wird, wie man auch vielfach zu beobachten Gelegenheit hat, daß das Sprichwort vom gol⸗ denen Boden des Handwerks kein leerer Wahn iſt. Jeder Menſch, der in ſtetem Ringen ſeine Kräfte zur Erreichung eines Bieles einſetzt, fühlt ſich gehoben, wenn ihm die An⸗ ſein Bemühen nicht fehlt und auch dem ſtreb⸗ 7 8 fleißigen Lehrling muß dieſer Sporn der öffentlichen uszeichnung zu Theil werden. Aus dieſen Gründen iſt es adle dieſer Ausſtellung ein der Bedeutung der Sache würdiges Gepräge zu verlejhen. Mancher Vater, der dieſe Ausſtellung beſucht, wird vielleicht dadurch veranlaßt, ſeinen Sohn einem tüchtigen Meiſter in die Lehre zu geben, mancher Junge beſtimmt, anſtatt hinter den Schreibpult an die oder an den Schraubſtock zu treten und ſich im andwerk eine Lebensexiſtenz zu ſuchen. Dieſes Moment iſt erade in der heutigen Zeit ehr wichtig, da der Zudrang zum aufmannsſtande und zur Beamtenlaufbahn bedenkliche Dimenſionen angenommen hat, während es dem Handwerk an tüchtigen, brauchbaren Kräften mangelt. Bezüglich der Art der Prämiirung ſoll hier noch auf ghnige wichtige Punkte gufmerkſam gemacht werden, deren Nichtbeachtung ſchon häufig Misverſtändniſſe und Enttäuſch⸗ ungen veranlaßt hat. Bei den erſten Ausſtellungen von Lehrlingsarbeiten in den 70er Jahren wurde, wie ſolches auch an anderen Orten geſchehen iſt und noch geſchieht, den Lehrlingen und bezieh⸗ ungsweiſe deren Lehrmeiſtern die Wahl der Ausſtellungs⸗ Arbeiten freigeſtellt. Mannigfache Erfahrungen ließen es indeſſen räthlich erſcheinen, hierin eine Aenderung eintreten zu laſſen. Man will vor Allem verhüten, daß dieſe Ausſtellungen zu Raritätenſammlungen gewerbl. Leiſtungen von Lehrlingen ausarten und hat deßhalb das Hauptaugenmerk dahin gerichtet, vorzugsweiſe ſolche Gegen⸗ ſtände fertigen zu laſſen, welche nicht beſondere Auslagen für Materialien und keine längere Arbeitszeit erfordern, die aber dennoch geeignet ſind, die Arbeitsleiſtung des ausſtellen⸗ den Lehrlings zu bekunden, wobei noch der andere Zweck, möglichſt viele Lehrlinge zur Betheiligung heranzuziehen, exreicht werden ſoll. Man hat deßhalb für die einzelnen Lehrjahre ganz beſtmmte Aufgaben geſtellt und deren Oöſung für die Betheiligung an der Ausſtellung als verbind⸗ lich erklärt. Daneben iſt jedoch geſtattet, daß die Lehrlinge auch noch Gegenſtände nach freier Wahl anferkigen und aus⸗ ſtellen dürfen. Letzteres dat den Zweck, den Lehrlingen Ge⸗ legenheit zu bieten, größere Leiſtungen zu zeigen, als durch e Ibſung der geſtellten Aufgaben gefordert werden. Bei der Beurtheilung der Ausſtellungsgegenſtände durch die Sach⸗ 8 und die Prämiirung der Lehrlinge werden aber unächſt und haupt ſächlich die Löſungen der ge⸗ ellten Aufgaben und nur nebenbei auch die Leiſtungen bei den ſelbſtgewählten Arbeiten berückſichtigt. .Schließlich ſoll noch Erwähnung finden, daß angeſtrebt wird, mit den einzelnen lokalen MAusſtellungen fakultative Lehrlingsprüfungen abzuhalten. Es wird nämlich als ein Mangel der gegenwärtigen Lehrlingsausbildung be⸗ klagt, daß die Lehrlinge während ihrer Lehrzeit kein be⸗ ſtimmtes Ziel zu erſtreben haben, und es wird die Forderung geſtellt, man ſolle denſelben Gelegenheit geben, nach beendeter Sehrzeit von ihrem Wiſſen und Können durch eine Prüfung ugniß abzulegen Dieſes Verlangen iſt zweifellos ein berechtigtes und die Großh. Landesgewerbehalle iſt dieſen Beſtrebungen dadurch entgegengekommen, daß ſie ein Statut aufgeſtellt hat, welches bei dieſen Prüfungen als Richtſchnur Renen ſoll. Jedenfalls iſt es wichtig, daß überall die gleichen Anforderungen geſtellt und nach den gleichen Grundſätzen verfahren wird, erſt dadurch gewinnen ſolche Einrichtungen wirklichen Werth und praktiſche Bedeutung. Das Prüfungs⸗ zeugniß in der Hand des Geprüften, oder das Diplom in derjenigen des prämiirten Ausſtellers muß ſein Geleit⸗ und Empfehlungsbrief werden, durch welchen er, wenn er in die emde geht, bei jedem tüchtigen„Meiſter, in jeder guten erkſtätte freundliche Aufnahme findet. Wenn der Dichter t— „Vor Jedem ſteht ein Bild des, was er werden ſoll, So lang er das nicht iſt, iſt nicht ſein Friede voll.“ 8 liegt uns die Pflicht ob, dafür zu ſorgen, daß Jedem das ild deſſen, was er werden ſoll, recht klar und lebhaft vor die Seele geſtellt wird und daß er den Frieden nicht findet bis er ſein Ziel erreicht hat. —— eine düſtere Ahnung ſie erfaßte, daß es ein undurchdringliches, ein gefahrdrohendes Gebeimniß ſein mußte, welches ihn zu dieſer unlautern Handlungsweiſe ihr gegenüber zwang, die ihm den ganzen reichen Schatz ihres jungen Herzens geboten? In ihren Zügen leuchtete Unwille, eine Wandlung ſchien ſich in ihrem Innern zu vollziehen. Aus dem weichen, ver⸗ blendeten, willenloſen Weſen, das ſich an den Geliebten ſchmiegte mit der ſchrankenloſen Hingebung einer Sklavin, war plötzlich eine willensſtarke Frau geworden, entſchloſſen, um ihr erſchüttertes Glück zu kämpfen. Sie zwang den Schmerz zurück in die innerſten Falten idres Gemütbes. Sie wollte ihn nicht raſch verurtheilen. Sie wollte ihm noch eine Friſt gönnen, und nachdem ſie den Brief wieder auf den Fleck hingelegt, wo ſie ihn gefunden, bereitete ſie den Thee. Bald darauf trat Karl Norbert ein. Er ſchien über⸗ raſcht ſie da zu finden. Sein erſter Blick fiel auf den Brief; er erbleichte, ſteckte ihn zu ſich und ſagte dann lächelnd: „Die„Roſette,“ Dein Lieblingspferd, hat einen leichten Anfall von Kolik gehabt, aber die Gefahr iſt bereits behoben.“ Sie ſchien Antheil zu nehmen, wenngleich etwas in ihrem Weſen lag, das ihn befremdete. „Du zitterſt, Melanie,“ unwohl?“ „Ich fühle mich ganz wohl,“ erwiderte ſie. Das von den verſchiedenſten Gefühlen ſtürmiſch bewegte ſuchte ihn noch zu vertheidigen, aber nur zu bald fand das erwachte Mißtrauen im Kampf mit den edleren Empfi dung Warum ließ er ſie die Zeitungen aus Wien nicht ſehen, d Berlauf des Prozeſſes war ja doch gewiß für ſie ausnehm⸗ ſagte er ängſtlich,„biſt Du Seneral⸗Anzeiger. Verſchiedenes. — Die Todesſtätte Audreas Hofer's. Die Um⸗ gebung des Platzes, wo Andreas Hofer in Man tua erſchoſſen und der Garten, wo der Tyroler Kommandant urſprünglich begraben wurde, gehört gegenwärtig dem in Italien und auch in Tyrol weit bekannten Geſchäftsmanne Cäſar Marcheſotti. Dieſer ließ auf Anregung ſeines Geſchäftsfreundes, des Herrn von Hoffingott in Vozen, in ſeinem Garten am Begräbnißplatze Andreas Hofer's an Stelle einer früher dort befindlichen, nun aber gänz⸗ lich verblichenen Malerei eine ſchlichte Gedenktafel anbringen, während die Stelle, wo Andreas Hofer geſtorben, mik vier Bäumen bepflanzt iſt. Wie mitgetheilt wird, beſteht nun die Abſicht, die Stelle mit einem einfachen Denkmal zu ſchmücken, wofür auch bei den maßgebenden Stellen in Mantua, wie Herr Marcheſotti mittheilt, allgemeine Sym⸗ pathie und keinerlei Hinderniß zu gewärtigen iſt. Das e Geld will man durch Sammlungen in Tyrol auf⸗ ringen. Gute Kameradſchaft bis zum Tode bat der einſtige hannöverſche Cavalleriſt Sslob gehalten. In der Schlacht bei Langenſalza 1866 erhielt er einen furchtbaren Kopfhieb und war in Gefahr zu verbluten; neben ihm lag ein preußi⸗ ſcher Landwehrmann Fritz Grothe; der nahm ſich des Feindes aut verband ihn nothdürftig und rettete ihm das dahinrinnende Lehen. Das vergaß er ſeinem Retter, der ein Schloſſergeſelle in Berlin war, niemals; er half ihm oft aus großer Noth und als er kürzlich in Wiesbaden ſtarb, ſetzte er ihn zu ſeinem Erben ein. Nur einen Stein auf mein Grab ſetze mir und deinen Namen darauf, bat er. — Ein merkwürdiger Fnnd, der einen grauſamen Akt der Gerechtigkeit aus vergangenen Jahrhunderten ver⸗ anſchaulicht, wurde kürzlich auf dem Rathhauſe in Zwickau gemacht. Man entdeckte in einem alten, lange Zeit hindurch unbenutzt gebliebenen Raume eine ungefähr einen Ouadrat⸗ meter große hölzerne, eingerahmte Tafel, die ſo eingerichtet iſt, daß ſie aufgebängt und hängend gedreht werden kann. Auf der einen Seite befindet ſich ein Bild, darſtellend, wie ein Mann von einem anderen geohrfeigt wird mit der Ueber⸗ ſchrift:„Wenn Du ſchlägſt mit Unbedacht.“ Die andere Seite zeigt unter den Worten:„So wirſt umb Deine Hand ge⸗ bracht“ die üblen Folgen: Der Henker ſchlägt dem„Unbe⸗ dachten“ die rechte Hand ab, wäß rend der Delinquent mit der linken ſich den Hut vor den Kopf hält. Wahrſcheinlich hat das dem Ende des 18. oder Anfang des 17. Jahrhunderts entſtammende Bild bei derartigen Exekutionen Verwendung gefunden. Aehnliche Bilder, in kleinem Maßſtabe auf Pergament gemalt, finden ſich in dem Zwickauer Stadtrecht von 1348, einem der herrlichſten Kleinode des Raths⸗ archiys. aus v. Bülow's Temperament hat in Amerika das Publikum etwas entſetzt. Was ſeine muſikaliſchen Leiſt⸗ ungen angeht, ſo iſt nur eine Stimme der Anerkennung zu hören, aber die barocken Einfälle ſeiner Laune erregen viel Anſtoß. In den erzählt, daß gleichzeitig mit Bülow auf der„Saale“ ein Fußballklub angekommen fei. Natürlich machen unſere ſporttollen Angelſächſiſchen Lands⸗ leute von einer ſolchen Begebenheit zwanzigmal mehr Auf⸗ hebens als von den größten Erſcheinungen der Kunſt, und Bülow war ganz der Mann dazu, um an einer ſolchen Pa⸗ ganität ſeine Galle auszulaſſen, Er ſagte:„Es iſt zwecklos, in einem ſolchen Lande Clavier zu ſpielen. Ich bin zu alt, um Ball zu ſpielen, und daher bin ich Niemand Ich ver⸗ ſtehe das Spiel gax nicht, aber es muß etwas Glänzendes ſein, ich kann mich alſo nicht beklagen, wenn Niemand in meine Concerte kommt. Ich will mir morgen einen Fußball und einen Club kaufen, damit ich das Spiel lerne.“ In einer Probe unterbrach Bülow ſchon nach den erſten zwanzig Takten:„Wo iſt das Engliſch⸗Horn?“ Das Enaliſch⸗Horn war in die Kneipe gegenüber gegangen, um ſich für die Campagne zu ſtärken, aber Niemand hatte den Muth, dies dem Gewaltigen zu ſagen. Er wiederholte die Frage zum zweiten und dritten Male, aber alles ſchwieg und ſah gegen die Decke Darauf zerbrach er zornig ſeinen Taktſtock, warf die eine Hälfte in die Luft, die andere nach dem unſchuldigen Platze des ſchuldigen Horniſten und verließ das Pult. Erſt nach einer halben Stunde hatte er ſich ſoweit beruhigt, um fortfahren 45 können. 85 Dürfen Theater⸗Kritiker Stücke ſchreiben? Auf dieſe Frage gibt der berühmte Pariſer Kritiker Jules Lemaitre, der mit ſeiner Comödie„Revoltse“ Erfolg erzielte, folgende Antwort:„Diejenigen, welche mir das Recht ab⸗ ſprechen, Stücke zu ſchreiben, machen ſich eine ſeltſame Vor⸗ ſtellung von der Kritik. Glaubt man etwa, daß die Kritiker Gendarmen und die Theater⸗Schriftſteller Uebelthäter ſeien und daß man ſich ein⸗ für allemal für eine dieſer beiden Be⸗ rufsgattungen entſcheiden müſſe? ⸗Ja,“ wird man mir ſagen, 2Derjenige, der berufsmäßig urtheilt, ſollte ſich im Intereſſe ſeiner Autorität nicht in die Lage verſetzen, ſelbſt beurtheilt zu werden. Wenn man das Richtſchwert führt, darf man es nicht Anderen in die Hand drücken, damit ſie es über den Richter ſchwingen! Nun, das iſt ein guter Rath, den man mir ertbeilt. Da ich ihn aber nicht beſolge ſo wird man mir wenigſtens die Anerkennung einer gewiſſen Loyalität nicht ver⸗ ſagen können. daß ich, der ich ſo lange Zeit Andere berur⸗ theilt habe, mich nun ſelbſt dem Urtheile ſtelle. Aber ich ver⸗ bar wichtig? Vielleicht nur um etwas zu ſagen, fragte ſie ihn. „Ach, die Zeitungen,“ ſagte er gleichgültig,„freilich hätte ich mir ſie nachſenden laſſen können, mir iſt aber dieſe ganze Sache ſo widerwärtig, daß ich mich mit den Nachrichten begnügte, welche mir Dr. Klapp zuſandte.“ Er log mit einem Lächeln auf den Lippen und drückte ihr einen Kuß auf den halb geöffneten Mund, den ſie nicht erwizerte. r war betroffen.„Sollte ſie den Brief doch geleſen haben?“ Nein, er verwarf den Gedanken. Es war nicht ihre Art, unaufgefordert ein Schreiben zu leſen, das nicht ihr gehörte, und hätte ſie es gethan, ſie würde ſich längſt ver⸗ rathen haben. Als das Früſtück vorüber war, ſprach er von ſeinem Jagdausflug, der fünf volle Tage währen ſollte. Faſt ſchien es, als ob er keine rechte Luſt habe, und in der That, wiſſend, daß ihr Vater ſchwer erkrankt, war es ungeziemend, daß er gehen ſollte. Sie fühlte es, gewiß er geht nicht. Ihr Herz jubelt auf, ich habe ihm Unrecht gethan, dachte ſie ſich. Er ſinnt nur, einen Vorwand zu finden, um bei mir zu bleiben und mich zu tröſten in meinem ſchweren Kummer. Ihre ganze Seele lag in dem Blick, der dem ſeinen begegnete. Sie hätte ihm mögen um den Hals fallen nud ihr Vergehen ihm gegenüber eingeſtehen. Er drückte ſie zärtlich an ſich. „Ich trenne mich ſo ungern von Dir, wenn auch nur auf kurze Zeit,“ flüſterte er ihr zu, wie in den erſten Tagen ihrer Flitterwochen. Und ſie ſchmiegte ſich an ihn, ſie ließ ſich küſſen, es war ſo ſüß, zu denken, daß er ihr doch treu und wahr in ſeinen 27. April. kange dürchäus nickt eine Beſcheinigung meinss Mürpes und meiner Bravour. Wir Alle arbeiten nach beſten Kräſten und auf Grund unſerer Ueberzeugung. Ich habe über viele Ar⸗ beitsgenoſſen meine Meinung geäußert und häufig genug waren beſſere darunter, als ich ſelbſt bin. Man wird mik Gleiches mit Gleichem vergelten. Man hat dies ſchon bei anderen Anläſſen gethan. Ich finde es nur gerecht und na⸗ türlich, daß wir abwechſelnd Kritiker und Kritiſirte ſeien. Und ſchließlich, ſollte ich Sie durch meine Worte nicht über⸗ zeugen und Sie nicht verhindern können, Krokodilsthränen über mich zu oergießen, dann bitte ich Sie, mir doch das vornehmſte Recht eines freien Mannes zu gewähren, das Recht: eine Dummheit zu begehen!“ Ruſſiſcher Kunſt⸗Enthuſtasmus. Im Gehenſatz zu dem deutſchen Publikum liebt es bekanntlich das ruſſiſche, Bühnenkünſtlerinnen gegenüber ſeinen Beifall in einer Weiſe und mit einem Feuer der Begeiſterung kundzugeben, wie ſie ſonſt nur bei den heißblütigen Italienern und ſelbſt dort nur annähernd ſo beobachtet werden. Ein intereſſantes Beiſpiel dafür bot neuerdings wieder das Auftreten einer jungen Sängerin, Fräulein Sigrid Arnoldſon, in Moskau, wo dieſelbe im„Theater Rodon“ gaſtirte. Die Einnahmen des letzten Abends, an welchem die Künſtlerin auftrat, ſollten derſelben zufallen, und das vollſtändig ausverkaufte Haus brachte der Scheidenden geradezu überſchwängliche Huldigungen dar Als dieſelbe zuletzt, nachdem ſie immer wieder vorgerufen war, einige Blumen unter das Publikum warf, drängte man, wie wir in der„Dtſch. Moskauer Ztg.“ leſen, ſo ſtark gegen die Schranken am Orcheſterraum, daß letztere brachen. Die Abonnenten der Oper aber überreichten als gemeinſchaftliche Gabe der Sängerin einen Brillantſtern im Werthe von 10,000 Franks. Unter ſolchen Umſtänden wird Frl. Arnoldſon die an ſie gerichtete Bitte, bald wiederzukommen, gewiß gern er⸗ füllen. Uebrigens ſoll es in Rußland ſchon wiederholt vor⸗ gekommen ſein, daß Künſtlerinnen durch derartige, von einem Theil des Publikums gemeinſchaftlich beſchaffte koſtbare Ge⸗ ſchenke erfreut worden ſind. Wenn wir nicht irren, erhielt Pauline Lucca 3 B. nach einem Gaſtſpiele in Petersburg Sahn Adelsclub einen außerordeotlie) werthvollen muck. Der Henker in England. Da die wachſende An⸗ zahl der Morde in England die unng des Henkers in noch unabſehbare Ferne verweiſt, ſo ſah ſich das Unterhaus vor einigen Tagen genöthigt, ſich einmal mit deſſen Perſün⸗ lichkeit zu beſchäftigen. Der gegenwärtige Träger dieſer Würde in London iſt, wie die„Köln. Ztg.“ mittheilt, zwar gibt er ein öffentliches Aergerniß. Sein Vorgänger Binns war ein Trunkenbold. Er trank ſowohl vor der Hinrichtung, um ſich zum Werke zu ſtärken, als nach geſchehener That, — denn abgeſetzt konnte er werden, weil er mit einem Jahres⸗ gehalt von 20 Kſtrl. angeſtellt war. Sein Nachfolger aber, Berry, war gar nicht angeſtellt, ſondern„arbeitet aufz Stück, er erhält 20 Oſtrl. für jede Aufknüpfung und braucht ſich daber auch nicht um die wenigen Vorſchriften, welche der Henker zu erfüllen hat, zu ſcheren. Elne dieſer Vor⸗ ſchriften beſteht darin, daß er die Nacht, welche der Hinrich⸗ tung vorausgeht, im Gefängniß zu verbringen hat. Berrg aber kehrt ſich wenig daran, ſondern wohnte in Hereford einem ſogenannten Rauchconcert bei, wo er in ſeiner doppelten feiert ward. Von Hereford ging eränach Woreeſter und hielt in fünf Kneipen eine Art Empfang ab. Bei andern Gelegen⸗ heiten hielt er Vorträge über Sittlichkeit und Phrenologie und gab an den Eiſenbahnhalteſtellen Veranlaſſung zu Au läufen, denn wo er auch immer hinkommt, iſt er der He des Tages. Eigentlich wäre es die Sache des Miniſteriums des Innern, welche alle Hinrichtungen zu beſtätigen hat, auch für die Ernennung des Henkers und die Hinrichtungen auf⸗ zukommen, und in dieſem Sinne wurde vorgeſtern don Sir E. Lechmere ein Antrag geſtellt. Dagegen aber verwahrte ſich Matthews, weil darin die Verpflichtung läge, nicht allein den Henker, ſondern auch einen zweiten Beamten zur Aufficht nach dem Orte der Hinrichtung zu ſenden. Bis jetzt die Verantwortlichkeit für die Hinrichtung nicht dem Miniſter des Innern zu, ſondern den Sheriffs der verſchiedenen Graf⸗ ſchaften. Die City von London, als die bedeutendſte aller Stadtgemeinden, hält ſich einen Henker zu dem obengenannten allgemeinen Gehalt von 20 V. mit einer„Tantieme' für 15 kinzelne Hinrichtung: und für denſelben Lohn von 20 L. leigen ihn ſich die verſchiedenen Grafſchaften aus, die ſeinet Geſchicklichkeit bedürfen. Mannheim, Gd2, 22 Jacob J. Reis, Nahe des Speisemarktes. f Möbelfabrik und Lager aller Sorten Polster- und Kastenmöbel. Oskar Nramer, Hutfabrik Maunheim, C 1, 9 Feinſtes und größtes Hutlager Mannheims. Aus wahl⸗ ſendungen franco. Billigſte Preiſe. 27558 Blechenballagen aller Art krtg tele 0 4 18. innerſten Empfindungen, daß er ſie nicht belügen wollte, ſon⸗ dern nur ſchonend vorbereiten, mit der hingebenden Fürſorge des liebenden Gatten. Da fuhr der Wagen unter dem Portal vor, man börte das ungeduldige Stampfen der feurigen Vollblutpferde, denn Karl Norbert hatte ſeinen Stall mit luxuriöſem Aufwand montirt. „Nun muß geſchieden werden,“ ſagte er lächelnd. „Du haſt mir keinen beſonderen Auftrag zu geben betreſf Deiner Briefe?“ fragte ſie leiſe in faſt zitternden Tönen. Er fühlte, wie ihr Herz an dem ſeinen pochte, und machte eine ſcherzhafte Bemerkung. Sie erröthete leicht und wiederholte ihm die Frage. „Ich erwarte keine beſondere Nachrichten,“ ſagte er, ſich eine Havannah anzündend.„Was kommt, kann warten.“ Er ſtieg langſam die Treppe hinab. Melanie ſtand am Fenſter, tief ergriffen, mit verſtörtem Blick. Alſo er ging wirklich, ohne ihr ein Wort zu ſagen, und er entfernte ſich auf fünf Tage, wiſſend, daß ihr Vater ſchwer erkrankt, unbekümmmert um das, was mittlerwelle geſchehen könnte. Unbekümmert um ihren Kummer, eilte er dem Ver⸗ gnügen entgegen, nachdem er ſie belogen. In dieſem Augenblick fuhr der Wagen heraus, er winkte mit der Hand noch hinauf zum Fenſter. Es war ein ernſter Gruß und ein vorwurfsvoller Blick, den er auf den Weg mitnahm. Die erſte Lüge des Mannes, den wir aus voller Seele lieben, weit über alles, was die Welt uns zu bieten vermag, iſt ein tödtlicher Dolchſtich in das vertrauensvolle Herz, von dem es ſich nimmermehr erholt. Gortſetzung folgto um ſich zu belohnen. Er ward daher eines Tages abgeſetzt Eigenſchaft als Henker wie als ausführender Künſtler ge⸗ nicht ſo anſtößig wie ſein Vorgänger, aber immerhin iſt und m e n . ee⸗ lIlnase Aheorlag 2 1988 rreeeeeeeeeeeeere neeen den a eeeeenneSSn großes Lager in ſchmiedeiſernen Garten Und beſtchend in Schemeln ec. ꝛc. zu den billigſten Preiſen. Zür geger wärtigen Saäiſon empfehle meint Tiſchen, Bänken, Stühlen, Seſſeln 2— Heberer, 0 2. 2 am 50961 ſämmtlicher Neuheiten für die Safſon beehre ich mich ergebenſt anzuzeigen und empfehle eine reiche Auswahl in garnirten und ungarnirten Damen⸗ und Kinder⸗Hüten nach den neueſten Modellen, äußerſt billig. 29915 Getragene Hüte werden moderniſirt und eigene Zuthaten gerne mitverwendet. 4. 11&. PFPrühauf 04, 11 — am neuen eeeee ſchtn illk Metzgereien empfiehlt billigſt J. Berndhaeusel, 51153 1. S. Neckarſtraße. H 1. 8. FGpsfabrik Hochhanſen a. A. Gebrüder Kapferer in Moshach u.., Baden. Wir haben den Alleinverkauf unſerer Fabrikate in Bau⸗ und Stukkatur⸗Gypſen im Mannheim und Umgegend der Firma: Georg Friederich, Mannheim, G 3, 5 übertragen und iſt dieſelbe berechtigt, jedes Quantum, jedoch nicht unter 10 Centner, ab Lager im Neckar⸗ hafen⸗Lager zu Fabrikpreiſen zu verkaufen. Ebenſo vermittelt unfere Vertretung größere Abſchlüſſe und Jahreslieferungen. 50197 Mit Hochachtung empfehlen wir uns Gypsfabrik Hochhauſen a. N. Gebrüder Kapferer. Auf Obiges bezugnehmend, empfehle ich mein Lager in Bau⸗ und Stukkatur⸗Gypſen in Original⸗Centuer⸗Säcken aus obiger Fabrik den Herren Bau⸗ und Tünchermeiſtern, Stukkateuren ꝛc. aufs Beſte und werde ſtets bemüht ſein, allen Anforderungen der verehrten Abnehmer gerecht zu werden. Ich halte ſtets größeres Lager im Neckarhafen⸗ Bau und gebe auch kleinere Parthien zu mäßigen Preiſen ab. Hochachtungsvoll Georg Friederich, G 3, 5 Mannheim G 3, 5. r im Neckarhafen Mannheim. Möbel⸗ 5 5 8 85 andlung 8 9 29287— — DanielAberle; 2 MANNVIEEIM 15 6 3, 19. Kirchenstrasse 6 3, 9. ——— S Man tlihe den II die Hand. Mannheimer Maimarkt-Loose. Loose à Mk..— Hauptgeminne im Werthe von Mk. 7500, 4500 ett. ſind durch die Expedition zu beziehen. Nach Auswärts à Mk..10. Expedition des„General⸗Anzeiger“ Mannheimer Journal. Dr. H. Haas'sche Buchdruckerei. teln ohne Anker als unech Gebrüder Aubda A 3 No. 5, gegenüber dem Theatereingang. Optisch-oculistische Anstalt. Meichaltiges Lager 26870 Brillen, 2 Perspeotive für Theater und Reiſe, Barometer u. Thermometer, Chem. u. physik. Utensilien. Möbellager von Schönberger, 1 1, 13 empfieht ſein großes Lager in allen Sorten Kaſten⸗ u. Polſter⸗ möbel, Spiegel, Betten Ma⸗ trazen ꝛc. in guter Arbeit und billigen Preiſen. 26769 Goldenecherſle, 11,13. Sthdussfedem werden gefürbt, gewa⸗ ſchen, duplirt, gekraußt 2c. 28856 6. Frühauf, 0 4, 11 am neuen Speiſemarkt. 1 jahino's ität A. Donecker, 0 2, 9. Pflegeſtelle. Bei einer bürgerlichen Familie in Mannheim wird eine 115 ſtelle für ein Kind von Jahren geſucht. 51018 Offerten mit Preisangabe unter Nr. 732 poſtlagernd Mannheim. Gebrauchte Bücher, einzeln und ganze 9 1050 kauft 26656 Nemnich Buchhandlung Bringe den geehrten Eltern auf Oſtern meine Nähſchule in empfehlende Erinnerung. 29952 Georgine Daniel G3, 12, part. Zerbrochene Gegenſtände in 3 und Porzellan werden 8 gekittet. 26661 8Jacob Metz. G 2,8. Nafur-Rheineis ca. 8000 Etr. ganz od. getheilt 2 40 Pfg. p. Ctr. zu verkaufen. Näheres unter Keln e G. 6742 durch Haaſenſtein& Vogler, Mannheim. 50651 Ein größeres Quantum gute Eßkartoffeln im Ganzen od. in Parthien abzugeben. 50354 Näheres T 1, 11, parterre. Gummimaaren Lausentt. verſendet in bekannter Güte. 50549 „Kröning, Magdeburg. Preis⸗ ⸗Catal. gratis u. franco. Jar echt mit der Larke„Anker““ Werthloſer Nach⸗ N ahmungen wegen per⸗ lange man Pain-Expeller mit„Anker“ und weiſe Schach⸗ t zurück. 26056 onickt beim Binkauf! 2 roh und verzinkt, Leneraleeingeiger. TH. LonLEk. T6, 13 Mannheim.6,13 empfiehlt seine weltbekannten, von ärztlichen Autoritäten em- pfohlenen Drahtmatratzen als besten u. billigsten Bett--- einsatz. Prämifirt mit gold. u. silb. Medaillen. Heidelberg, Karlsruhe, Sydney, Melbourne, Mann- heim, Amsterdam, London, Antwerpen ete. Viele Tausende von Drahtmairatzen, welche schon in Gebrauch sind, sprechen für deren grosse Be- liebtheit. Gleichzeitig empfehle ich Eisenbettstellen von M..— an. Drahtgewebe sowohl für technische Zweecke als auch für Vergitterungen jeder Art. 25601 Drahtgeflechte für Ein⸗ zäumungen in jeder Maschen- weiten ud Drahtstärke, billiger und dauerhafter wie Holz, keinen Schatten werfend, in 1255 gewünschten Höhe und änge, schon zu 40 Pf. per Cuadratmeter, ferner Patent-Stachelzaundraht. Meine Wohnung befindet ſich 27418 11. Empfehle mich gleichzeitig im Ausmauern von Herden u. Porzellanöfen, ſowie in allen Feuerungsanlagen, bei prompter und billiger Bedienung. Heinrich Krauth, E2, 11 Ofenputzer E2, 11. Möbelhandlung von 8 2, 4 W. Jandes S 2, 4 hat zum Verkauf: 50340 3 gebrauchte Garnituren, 1 Canſeuſe, 6 Stühle, 1 Cauſeuſe, Fauteuil, 1 Cauſenſe, 6 Stühle, 2 Fau⸗ teuil, ſowie Raſten⸗ u. Polſter⸗ Möbel zu den billigſten Preiſen. Indem ich meine Privatnäh⸗ ſchule in empfehlende Erinner⸗ ung bringe, zeige ich zugleich den verehrlichen Eltern gefälligen Kenntni 1 55 an, daß ich ſolche 8 7 nach 8 1, 8 verlegt hab 50454 Hochachtungspoll Luzia Benckler. Zitherunterricht ertheilt Heinr. Leiſter, Zither⸗ lehrer, P 6, 2, 2 Tr. 50210 Ein Primaner ertheilt während und nach den Ferien Unterricht. Näheres im Verlag. 50477 Piolinunterricht wird gründlich ertheilt. 28849 Näheres in der Exped. 2 8 9 aadd 89809 ene eenen een eeeen eee Anenng Bergmann's 50202 beseitigt schon nach dreimaligem Gebrauch alle 1 opf-⸗ schinnen und wird für den folg garantirt, à Fl. M..— bei A. Arras und Th. Ott. Ratleu⸗ K Aänſe Confect giftfrei, ein ſicheres Mittel zur Beſeitigung von Ratten und Mäuſen empfehlen Jul. Eglinger& Cie. Für Lumpen, Papier und dergl. werden die höchſten Preiſe bezahlt, bei Lieferung ins Haus zahle 50% mehr. 24268 A. Kuch, J 5, 15. Zum Bügeln wird ange⸗ nommen in und außer dem Hauſe. 29148 Z 4, 8 Fein⸗Waſch zum Waſchen und Bügeln wird angenommen. 29079 6, 17, part., rechts. Zum Waſchen wird ange⸗ nommen. J I, 17. 50470 Pfänder werden unter ſtrengſter Dis⸗ kretion in und außer dem Leih⸗ beſ 26658 2 G4. Fischlein, S 3, 1. Schutt abladen. Schutt kann abgeladen wer⸗ den. Kemner's Gaswerk, Ecke Friedrichsfelder⸗ und Merzel⸗ ſtraße. 26765 FF Apostel Maetbein 0 4, 114 an Zeughausplatz Reſtaur ation von Karl Hauek. Hochfeines Lagerbier direkt vom Faß, 9 von der Werger'ſchen Brauereigeſellſchaftin Worms. Reine Auturweine aus sden Lagen der Pfalz. Täglich 26764 warmes Frühſtück. IWöll 0 4, 11 10 Mittag mAbonnement Stadt Auchen. Auſtich von ge bier von der n Brauerei Re ataure ation warmer und ter Speiſen. 9 eſſen im Abonnement und à la carte. 246 B 2, 14. e G8da Ausſchank u. Niederlage der Jägerexportbiere aus dem Bürgerl. Bräuhaus in Pilſen und Gambrinus⸗ Brauerei in München. Flaschenbier-NMiederlage be ider Ex bei Herren J. Butz, N7, 21 P. Schnepp 4, 6. 28078 Stept hauienſchlößßchen Schwetzingerſtr. 69. Empfehle hochf. Lagerbier, reine Weine, ſowie kalte u. warme Speiſen zu jeder Tages⸗ zeit, Billard; ſerner empfehle auch meinen Sgal zum Abhalten von Bällen, Abendunterhaltungen Achtungsvollſt 27321 W. Speek. eeeeeeeee ee Vorzügliche Erſolge! Kinder nach Vorſchrift er⸗ nahrt mit 25912 [Timpes Kindernahrung) gedeihen blühend. 80 u. 1˙⁰ Pig Pro — 5 S 5 Packete. Proſpeete gratis! Alapotgeke. Meine Wohnung befindet ſich von heute an 50067 T 2, 15. Gleichzeitig bringe ich mein Steppdecken⸗Geſchäft in empfehlende Erinnerung. B. Hust MWe., 1 2,15. Hppothekendarlehen zu 4¼%, in größeren Beträgen zu%, beſorgt prompt u. billig Erust Weiner, D 6, 15. 4¹ 0 5 Stiſtungsgelder 585 träge zu 4% auf liegenſchaftliche Unterpfänder vermittelt prompt und billig 26767 Karl Seiler, Buchhlt. bei ev. Collectur, A 2, 4. Schuhwaaren⸗Ausb erkauf. Selbſtgemachte Kinder⸗ und Mädcheuſtiefel, gute, ſelbſtge⸗ machte Herrenſtiefel, ſowie Winterſchuhe unterm Selbſt⸗ koſtenpreis zu verkaufen. 26454 H 4, 29. J. Baumann, H 4, 29. Zum Bügeln wird ange⸗ nommen in u. außer dem Haus. 50970 S 4, 14, 3. St. Es wird fortwährend zum Waſchen und Bügeln angenommen und prompt und billig beſorgt. 26872 5, 19 parterre. Empfehle mich den geehrten Hunde⸗Beſitzern im 50219 3 Jundeſcheeren und Waſchen in und außer dem Hauſe. Mich. Seibel, G 5, 9, 3. Stock. fänder werden unter streng- ster Verschwiegenheit in und aus dem Leih- hause besorgt. 26652 5, 10(11 26646 Rhein⸗Dampfſchifffahrt. Kölnische und Düsseldorfer Gesellschaft. Tägliche Personen- und Güterbeförde- rung nach allen Rheinstationen bis Rotterdam und in Verbind- ung mit der Great Eastern Railway nach London via Harwich. Abfahrt von Mannheim vom 1. April ab: Morgens 5½%½ Uhr ohne Unter- brechung nach Köln-Düssel- dorf und, Samstags ausgenom- men, nach Rotterdam-London. Abfahrten von Mainz: Morgens 7½ und 10 Uhr bis Köln, Nachm. 8 Uhr bis Bingen, sowie Nachmittags 2 Uhr nach Mannheim. *exel. Samstags bis Rotter- dam-London. Weitere Auskunft über Frach- ten ete, extheilt Die Agentur. Actien⸗Geſellſchaft Tatterſall. In den Stallungen des„Tat⸗ terſall“ ſtehen fortwährend ein⸗ größere Anzahl complett gerite tener Pferde zum Verkauf. Daſelbſt werden eene nach den Beſtimmungen des R lements aufgenommen, ebenſo Reit⸗ und Wagenpferde in Dreſſur. Commifſionsweiſe An⸗ und Verkauf von Pferden aller Gattungen; Transport von und nach allen Län⸗ dern. 26056 Reglement gratis und franeco. Die Direction. E 1 für jede eſchüfts⸗ 6 20. iſt 50426 Seſhiſts rath bebuſz gebatr rer Perlusten und xur 28 Creditsieberbeit. 1505 in ſeiner Art, Eleg. geb. Oet. nur 12 Mü. Zu 728 im Her lage von R. Leonhardt, Berlin, Kommandantenſtr. 89. J. L. Levy, opfisches Institut P 2, 14, vis--vis der Pest an den Planken. Hannheim. 26868 Haus⸗Aelegraphen izum Selbſtanlegen, compl. mit 20 Mtr. Leit⸗ ung, groß Element, Aute⸗ werk, Druckknopf u. An⸗ weiſung Mk..—. Größere Leitungen werden billigſt angelegt. 27047 C. Gordt, G 3, 11. WEICELN 5 MANNHEIM= BUcHEINDEREI SABTOMMACENFARRAN Geſchäftslokallfäten u. Wohnung nur in Litera Z2D 2, 7, neuet Stadttheil. 2847 Verbeſſerte Uuss-Haa-Talhe, Dieſes Haarfärbemittel ent⸗ ſpricht allen e enee welche das Geſetz vom 5. P5g. 1887 an die Beſchaffenheit kos⸗ metiſcher Mittel ſtellt, es färbt ergrautes Haar vom zarte⸗ ſten Blond bis zum 12 75 ſten Schwarz. 50778 Nur echt von J. J. Schwarzloſe Söhre. Niederlage bei Emil Schrôder, E, 15, 8. Stock 2 Thüre links. neben der Schwau⸗Apotheks, 4. Selte Seneral⸗Anzeiger 105 bten-Lag 5 27. Aprnt. Reichste Auswahl, billigste Preise, Waaren- und Musterkarten Werden überall hin franco zugesendet. Billigste Anlertigung von Schriften, Rouleaux für Schaufenster. Ahorn& Rie M2, S, ueben Herrn Kaufmann Uhl. 29628 eh-gros. Speeialitat Cu-delail.? Erſtes Rheiniſchen Pelociped⸗Jepol in 284 S N 2, 5 Mannheim N 2, 5. C 0 0 5 S Größtes Lager in engl. Zwei⸗ und Dreirädern, Ingend⸗ 1 1 0 E 25 un Ol II 2 0 0 Sicherheitsrädern zu Original⸗Fabrikpreiſen. Da ich nur 4 9 5 2 Maſchinen direct von den beſten engliſchen Fabriken beziehe, ſo * E bin ich dadurch in die Lage verſetzt, billiger wie jede Eon⸗ Portièren, Kameeltaschen und Divandecken, 1Tiſch⸗, Bett⸗ und Reiſe⸗Decken. Linoleum, Cocos, Manilla und Läuferzeuge. Bei vollſtändigen Ausſtattungen und Neueinrichtungen en-gros-Preise. Reichſte Auswahl. ſendungen jederzeit fraueo. Zeichnungen, Muſter ge Preise. Juwelier. Gold- und Siſber-Waaren, Uhren efo.- Eröfhnuns Bade-Anstalt von M. Stammel oberhalb der Rheinbrücke Donnerſtag, den 24. April. Täglich warme Büber. Alle Mineralbäder. NB. um irrige Gerüchte zu berichtigen diene meiner werthen Kundſchaft zur Nachricht, daß ich meine Anſtalt nach wie vor ſelbſt führe und bitte, das mir ſeit einer Reihe von Jahren ge⸗ ſchenkte Wohlwollen auch ferner bewahren zu wollen. 51087 Hochachtungsvoll: M. Stammel. Teppich-Treppen-Stangen patentirte, ſowie gewöhnliche Oeſen in Meſſing oder vernickelt fabriciren 27287 bebr. Plntsch in Bockenheim b. Frankfurt a. N. Die vom Staat conceſſionirte Feale lauspadtüngsschulekeunach beginnt ihren Curſus am 1. Mai. gratis durch usMsny 5880.J9 Proſpecte und Referenzen 28982 Die Direction: Hexamer. Uirter gllen bis jetzt betkannten eiſenhaltigen Arzneimitteln ſich ganz beſonders der von Aerzten unbeſtrittenen Rufes anerkannte und mit Erfolg angewandte E. Mechling's China-Eisenbitter. Dieſes Heilmittel hat vor allen in der Arzneikunde bekannten Eiſenpräpgraten die außerordentlichen Vorzüge, daß es ſehr ange⸗ nehm zu nehmen iſt, insbeſondere aber nicht durch Eiſenniederſchläge nach kurzer Zeit verlirt, wie dies beſ allen anderen er Fall iſt. mecnlinz's China-Eisenbitter, welcher in allen Fällen den Appetit ſtärkt,— bis jetzt unerreichte Wirkungen er⸗ bei Heilung von Blutarmuth und der davon herrührenden eiden, wie: allgemeine Schwäche, Weißfluß, unregelmäßige und ſchmerzhafte Perioden, fieberhafte Faen nervöſe Krankheiten ꝛc. Um jeglicher Täuſchung vorzubeugen, achte man genau darauf, daß Mechling's China-Eisenbitter verabfolgt wird. Gebrauchsanweiſung: aone Waſereue voll eine halbe Stunde vor dem Eſſen, mit oder ohne N atz. 2 bis 3 Flaſchen ge⸗ nügen, die hartnäckigſte vo 5 u beſeitigen. Hauptbeſtandtheile des Bitters ſind: Malaga,%/ eitronen⸗ gures Eiſen, Chinarinde und die beſten Vogeſenkräuter. Preis per Rlafge(Halbliter) Mk..— Haupt⸗Niederlage für mannheim und Umgebung bei Herrn August Heinz, 0 auch zu haben in der Adlerapotheke in Ludwigshafen. In Poſten von 6 Flaſchen und darüber franeo n 8 bet dem Erfinder E. Mechling, Apotheker in Thann Elſaß. 26690 Werstoscuseeer iſt ein reines Naturprodukt; man verwendet ſie zum Braten, Backen und Schmelzen. Hoher Feltgehalt, 25% ausgiebiger wie alle andern Speiſefette, monatlange Haltbarkeit, vorgüglich geeignet zu Bäckereien aller Art, ſie iſt frei von allen ſtörenden Begleitſubſtanzen und das leichteſte verdauliche Speiſefett. Preis das Pfund 65 Pfennig. Dieſelbe iſt in ſtets friſcher Waare erhältlich bei: Julius Eglinger Co,, Carl Burger, ZE 1, 18, 2 2. Neckargärten. Ernſt Daugmaun, N 3, 12. Ph. Gund, D 2, 9. einrich Ehret, 8 4, 4. Adolf Geber, P 5, 1. Huſenfuß, J 7, 10. G. M. Habermaier, M5, 12. M. Heidenreich, H L, 1. Carl Müller, R 3, 10 und uliue Hammer, M 2, 12.] Filiale Lindenhof. „H. Nern, C 2, 10%% u. 11.] C. Struve, G 8, 5. Menges, N 3, 15. Adolf Leo, E 1, 6. Joh. Schreiber, T 1, 6 u. 7 Wilhelm Horn, D 3, 14. U. Filiale e 18a. Nonte enold, Mühlau. Gebrüder Koch,., 10 Louis Lochert, R 1, 1. und Filtalen H 1, 14 und] Theodor Kaiſer, P 3, 4. R 4, 19/20. oſef Pfeiffer, K 5, 1 u. 2 Thomae, D 8, Ila. ilhelm Kern, 4 3, 5. ak. hl, M 2, 9, Johann Forſter, ZF 1, 1. G. Volz, N 4, 22. eurg Hochſchwender, k 1,7. 50338 W. Bauer, L 14, 1. 4 A. Ciolina, Kaufhaus. οοοοοοο einfarbige und bunte wollene Chlafdecken SMoriz Schlesinger Mannheim, 0 2, 23 16 Hoſen, Röcke, eee Billigſte Preiſe. 8 Eine grosse Parthie fehlerfrei zu Ausnahmspreiſen. 50778 Spezial-Betten-Geschäft. Strümpfe, Krünze. FFPC Für Erstcommunicanten empfiehlt Leonhard Cramer, Niederlage von Gebr. Sinn, Crefeld. Manſchetten, Cravatten, Hoſenträger, Handſchuhe, Taſcheutücher, 28868 Rüſchen, Knuöpfe, 2c. ꝛc. SSSSSoSSSee F 8, 8. Modes. F 3, 8. Meine Wohnung befindet sich jetzt 2 F 3, S, 3. Stock und werden Damen- u. Kinderhüte Seschmackvoll und billig angefertigt in und ausser dem Hause. Gretehen Buser. 29888 2 SSSeeesese Sonnenschirme!! Sonnenſchirme, einfache En-tout-oas v..00 Mk. an Sonnenſchirme, geſtreift u. do.„.50„„ Sonnenſchirme, Atlas do.„.70 Sonnenſchirme, Halbſeide geſtr. u.„.50 Sonnenſchirme, Hautes-NMouveauteés in großer Auswahl empfiehlt zu ſehr billigen Preiſen E 2, 15 D. Bauer, 2, 15 vis--vis Café Dunkel. 50296 Ueberziehen und Repariren ſchnell und billig. , 0 70 Enze gegenüber der Criuitatiskirche. Empfehle meine, aus den beſten Fabriken Beutſch lands und Oeſterreichs bezogenen Herken⸗, Damen⸗ und Kinderſtirfel, Confirmanden-Stiefel 22182 für Knaben und Mädchen, beſte Paßform und Qualität garantirt. 6 4 eurreuz verkaufen zu können. Um Jedem Gelegenhelt zu geben, ein Velociped zu beſitzen, habe ich Ratenzahlung ohne Preiserhöhung eingeführt. Sehr günſtige Zahlungsbe⸗ dingungen. Hoher Rabatt. 29169 Unentgeltlicher Fahrunterricht zu jeder Zeit! Velocipediſten⸗ Anzüge, wie Hoſen, Jacken, Strümpfe, Schuhe, halte ſtets auf Lager zu billigſten Preiſen Velbcipede⸗Re⸗ paraturen ſchnell u. billigſt unter Garantie, auch an Maſchi⸗ nen, die nicht von *mein. Lager ſind. Kinderwagen! Sitz⸗ und Liegewagen in polirtem Holz, Rohr und Weiden. Größte Billigſte Auswahl.„brtiſe. Sämmtliche Reparaturen und Einzeltheile. Sümmtliche N Reparaturen und Einzeltheile. Schmiedeiserne Garten- und Balkon-Höbel empfiehlt zu Fabrikprelſen 51129 J. Berndhacusel H I, 8. Neckarſtraße. I I, 8. ———————— SSsssseossseesesse — beschäflseröſfnung d Empfehlung.“ Einem tit. Publikum die ergeb. Anzeige, daß ich in meinem 8 1 50616 „12 neben der Jynagoge Folller⸗& Rrifearkikel⸗Geſchäft eröffnet habe. Indem ich mein Lager in Reiſe⸗ und Handkoffer, Taſchen jeder Art, Schulranzen, Porte⸗ feuillewaaren ꝛc. bei Bedarf beſtens empfohlen halte, ſichere ich meinen Abnehmern bei billigſten Preiſen die prompteſte Bedienung zu mit Hochachtung 3 Nud. Schmiederer, Lattler, F 2, 12. NB. Reparaturen ſofort und billigſt. 2 J. sscbseeeee —— Möbeltransport. In Einem verehrlichen Publikum empfehle ich einen großen Verſchlußwagen zu Amzügen mit Möbelverpackung in und außerhalb der Stadt, bei billigſter Berechnung. Uebernehme auch kleinere Umzüge per Handwagen. Um geneigtes Wohlwollen bittet. 25600 Franz Holzer, J. 3, 17. PF——————TbT———T— Geſchäfts⸗Verlegung. Mein Waagengeſchäft mit Lager und Reparatürwerkſtätte, alle Arten Handelswaagen mit Gewichte befindet ſich von heute aß J1, 17, li W. Eropp, Korbmachtt. 29491 Chr. Müller. Zu verkaufen. Eine ſehr gut rentirende und im beſten Zuſtand, ſich befindliche Dampf⸗Ziegelei iſt wegen Aufgabe 7 Geſchäftes unter günſtigen Bedingungen zu verkaufe Näßheres in der Exped. ds. Bi. 27050