n, * — In der Poſtliſte eingetragen unter(Badiſche Volkszeitung.) Nr. 2288. Abonnement: 50 Pfg. monatlich, Bringerlohn 10 Pfg. monatlich, durch die Poſt hez. incl. Poſtauf⸗ ſchlag M..90 pro Quartal. Inſerate: Die Colonel⸗Zeile 20 Pfg. Die Reklamen⸗Zeile 60 Pfg. Einzel⸗Rummern 3 Pfg. Doppel⸗Rummern 5 Pfg. Mannk Amts und Kreisverkündigungsblatt Erſcheint täglich, auch Sountags; jeweils Vormittags 11 Uhr. der Stadt Mannheim und Umgebung. (98. Jahrgang.) YAmkiger ner Journal. Telegramm⸗Adreſſe: „Journal Mannheim.““ für den volleiſhen u. alg. Thel r den politiſchen u. allg. Chef⸗Redakteur Jultus Katz, für den lokalen und prov. Theil: Ernſt Müller, für den Inſeratentheil: K. Apfel. Rotationsdruck und Verlag der Dr. H. Haas'ſchen Buch⸗ Fruckeret, (Das„Mannheimer Journal“ iſt Eigenthum des katholiſchen Bürgerhoſpitals.) ſämmtlich in Mannheim. (Mannheimer Volksblatt.) Nr. 119, 2. Blatt. Sein Kind. Novellette von M. A. von Markovies. (Nachdruck verboten.) Der Schloßpark zu Ruttenſtein lag in all' ſeiner winter⸗ lichen Schönheit in vollem Mondlichte da. Dicht beſchneite Tannen und Fichten hoben ſich wie verzauberte Geſtalten au den Wegen und von den Bosquets ab, tauſend glitzernde Lichter brachen aus den Eiskryſtallen; nur die große Fon⸗ taine, die ein ſchützendes Holzdach erhalten, gab den ver⸗ laſſenen Parkanlagen geheimnißvolles Leben— ihre unter⸗ irdiſchen Waſſer rauſchten und murmelten, als ſuchten ge⸗ fangene Undinen den Weg auf die Oberwelt. Das nach gothiſchem Style neuerbaute Schloß zeigte aur wenige erhellte Fenſter im Erdgeſchoß. Ueber dem ſchieſerplatlrten Dache lag ein weißer Schein, zitternd und glänzend. Im Weſten trieben ſchwere Schneewolken vorüber. Park und Schloß— alles lag ſtill, ernſt und träumend. Plötzlich trat aus einer verſchneiten Buchenallee eine Frauengeſtalt. Der warme dunkle Pelzmantel, der ſie voll⸗ ſländig einhüllte, reichte bis zum Saum des Kleides, das Haupt umgab ein feines, weißes Wolltuch, deſſen breite Enden über den Rücken herabhingen. Mit leichtem grazibſen Schritt trat die Geſtalt in das helle Mondlicht und athmete in vollen Zügen die kalte Abendluft ein; ein großes dunkles Augenpaar ſuchte wie traumverloren unter den Mirladen am Sternenhimmel nach einem Plejgden— ein leiſer Seufzer— dann ſchritt die Einſame auf dem feſtgefrorenen Wege dem Schloſſe zu. Noch ehe ſie die breite Marmortreppe, die von der Ter⸗ raſſe herabführte, erreicht hatte, öffnete ſich eine Thür des linken Flügels, in dem die Dienerſchaft untergebracht war. Ein alter Mann trat heraus und vor ihm her ſprang in tollen Sätzen eine prachtvolle blaugraue Dogge. „Ruhig, Syrri— ſtill, ſage ich Dir]“ rief der Alte, Die Dogge aber war in zwei Sprüngen bei hohen Frauengeſtalt angelangt, vor der ſie ſich mit allen Zeichen der Freude in den Schnee grub, daß die Flocken nach allen Seiten hoch aufſtoben. Doch nur einen Augenblick— dann llang es wie Jauchzen, und mit lautem Gebell verſchwand Syrri in der Thür, die offen geblieben. Was hat der Hund—?“ Die Stimme tönte weich und melodiſch, dennoch hätte eine zartempfindende Menſchenſeele herausgehört, in der Bruſt dieſer Frau ſchläft alles Leben— oder es iſt alles darin geſtorben. „Gnädige Frau, wir haben Gäſte bekommen— ein krankes Kind— ich konnte den Herrn nicht abweiſen——“ Raſch trat die Schloßherrin näher. Was ſagſt Du, Anſelm? Ein Kind? Und krank? Da ſei Gott für, daß ich Hülfeſuchende von meiner Schwelle weiſen ſollte.“ „Wie in rathloſer Verlegenheit ſtand der alte Kammer⸗ diener da. 10 10 iſt nur— ich glaubte nicht recht gehandelt zu haben weil——“ Doch ſchon ſchritt die Herrin an ihm vorüber. „Gleichviel— wer es auch ſei— Hortenſe von 0 hat noch niemals einem Bittenden Hülfe ver⸗ eigert.“ Und ſchon hatte ſie die Treppe erſtiegen, war über die Terraſſe geeilt und betrat den Gartenſalon, der im Schmucke eines Wintergartens prangte. Dort warf ſie Pelzmantel und Tuch von ſich, ſchüttelte die Schneeflocken vom Saum des einfachen blauen Sammtkleides, das trotz ſeines engli⸗ ſchen Schnittes, ihre wunderbaren Formen plaſtiſch hervor⸗ hob, und fragte: „Wo iſt das Kind?“ Der Schwur am Sterbebett. Original⸗Roman von Leopoldine Baronin Prochazka, Nachdruck verboten. 107 Fortſetzung.) Dritter Band. 1. Kapitel. Erblin det. An der Lehne des bewaldeten Gebirgs von Blumenau in der unmittelbaren Nähe von Preßburg blickt uns ein unanſehnliches Landhaus entgegen. Einſtöckig, unverhältnißmäßig lang, entbehrt es der kor⸗ rekten Symetrie tadelloſer Architektur. Es iſt dies das Heim des Herrn Stephan von Norbert, des Stammhalters der Familie, wie er ſich nennt. 5 Als er den Beſitz ſeines Vaters zurückgekauft, beſchloß er aus dem einfachen Wirthſchaftsgebäude einen herrſchaftlichen Wohnſitz zu machen, würdig ſeines Anſehens und ſeines Reichthumes. 5 Wie ein Juwel lag es gebettet in der wildromantiſchen Gegend der Blumenau. Nur hin und wieder lugte ein Stück des Baues zwiſchen den Aeſten der hohen Bäume durch, aber zie Spitze des Thurmes, von welchem die Fahne wehte, über⸗ ragte ſtolz ſelbſt die Wipfel und blitzte unter dem Schein der onnenſtrahlen ſichtbar den Kommenden entgegen. Einige Jahre ſind verſtrichen, ſeit wir Stephan Norbert bei der Trauung ſeines Bruders ſahen. f 5 Ihm war das Glück hold— alles gelingt ihm, ſein Reichthum mehrt ſich. Zwar iſt ſein Kinderſegen kein reicher, ein einziger Knabe iſt ihm beſchieden, aber dieſer iſt ſchön, kräftig und verſpricht Geiſt und Talent. Er iſt der Abgott ſeiner Eltern. Ihm zulieb ſpart und geizt er— ihm zulieb hat er ſich um den Adel beworben und heute feiert er prunkvoll ſeine rhebung in den Ritterſtand. 5 Der letzte ſeiner heißeſten Wünſche iſt erfüllt, ſein klei⸗ ner Iſtvan wird nicht nur ein reicher Mann einſtens ſein, ſondern er gehört fortan dem Adel des Landes an. Stolz debt ſich ſeine Bruſt bei dem Gedanken. eleſeuſte und v r noch malte ſich tödtliche Verlegenheit in An⸗ ſelms Miene. „In meinem Zimmer— die Fremdenzimmer ſind unge⸗ heizt— und die Kleine liegt im Fieber—“ „Anſelm!“ Vorwurfsvoll kam es von den Lippen der rau von Ruttenſtein.„Seit 15 Jahren biſt Du in meinem ienſte; meinſt Du, weil ich auf jedes Glück verzichtet habe, tein Herz ſei kalt geworden, wie dieſer Marmorblock?“ Eine Hebe, deren Piedeſtal von großblättrigem Ephen umpwuchert, leuchtete aus dem Grün breitblättriger Cacteen. Auf dies Kunſtwerk wies die Freiin, Anſelms Augen füllten ſich mit Thränen. „Ich weiß— o, ich weiß— allein in dieſem Falle—“ „Geuug der Worte]! Ich will das Kind ſehen. Laſſe neben meinem Boudoir die beiden Zimmer ſofort durchwär⸗ men— gib Auftrag in der Küche, daß ein Abendeſſen ſer⸗ virt werde— doch, vor Allem muß ich wiſſen, woran es fehlt! Du aber ſende den Reitknecht ſofort zu Dr. Stark ins Dorf hingb.“ Einige Minuten ſpäter öffnete Hortenſe von Ruttenſtein leiſe die Thür zu Anſelms Zimmer. Eine wohlige Wärme ſchlug ihr entgegen. Das nicht ſehr geräumige Gemach war nur durch eine große Aſtrallampe beleuchtet, aber die matte roſa Glasglocke tauchte alles in den Schimmer der Morgenröthe. Vor dem Bett ſtand eine alter⸗ thümliche chineſiſche Wand, von der bezopfte Mandarinen in goldenen Gewändern verſchmitzt herabſahen, und dicke Mou⸗ ſchuks glöckchengarnirte Baldachins über ſie hielten. Vom Bett her kamen Athemzüge, leiſes Klagen. Behutſam trat die Freiin näher. Das Zimmer war leer, nur in den hohen Polſtern des Lagers warf ſich der Körper eines Kindes hin und her.„„ Ein wenig rückte Hortenſe die chineſiſche Wand zur Seite. Welch' liebliche Erſcheinung! Von dem Weiß des Kiſſens hob ſich der Kopf eines etwa fünfjährigen Mädchens. Unge⸗ wöhnlich ſtarkes und langes Haar ringelte ſic in natürlichen Locken und eine der kleinen Hände hatte ſich tief in dieſe ſchwarze Haarfluth vergraben Das feine ovale Geſichtchen war bleich, nur auf den Wangen brannten rothe Flecken. Unter den dunkelumrandeten Lidern, die halb geöffnet waren, blitzte es zeitweiſe auf, ſonſt aber lag es wie ein Schleier über den ſchwarzen Augenſternen. „Etwas ſeltſam Bekauntes ſchaute Hortenſe aus dieſem Kinderantlitz an. Wo hatte ſie dieſe mandelförmigen Augen ſchon geſehen? „Heiß— Papa— heiß iſt Dudu——“ flüſterten die trockenen Lippen des Kindes, das ſich unruhig bewegte. Hortenſe trat zum Tiſche, auf dem ſich eine Karaffe mit Waſſer befand. Sie goß einen Theil der Flüſſigkeit in ein Glas, nahm dann ihr Taſchentuch, ein feines Leinengeſpinnſt, das ſie anfeuchtete, trat behutſam zum Bett und legte das Tuch auf die glühende Stirne der Kleinen, auch gelang es ihr, dem Kinde etwas Waſſer einzuflöſen. Beides bewirkte, daß die Kranke ruhiger wurde, aber ſie halte das fieberheiße Händchen feſt um der Gräfin Handgelenk geſchloſſen und Hortenſe, die nie ein Kind beſeſſen, ſaß ſtill und geduldig und ſah mit Blicken der Theilnahme in das liebliche Geſichtchen. „Armer kleiner Vogel“— ſagte ſie leiſe—„wo magſt Du hingehören?“? Behutſam zog ſie die Wand vor das Bett, ſo daß ſie ſelbſt mit der Kleinen im Schatten war. Da öffnete ſich die Thür. Im vollen Lichte der Lampe erſchien eine hohe Männergeſtalt. Ein todtbleiches, frühzeitig gealtertes Antlitz, umrahmt von üppigem, grau melirten Haupthaar, ſchaute angſtvoll nach dem Schmerzenslager des Kindes. Die Freiin erbebte. Ein Aufſchrei wurde gewaltſam von ihr unterdrückt. Sie ſtarrte nach dem Manne, der in jeder Bewegung den Soldaten verrieth. Sein Auge hatte die i — ſeinen Launen fertig geworden und ſchickt ſich an, fromm wie ein Lamm, dem Wonnemonat zu weichen. Mild und warm bricht der Abend heran. Wagen auf Wagen rollt die breite Allee hinauf Stephan Norbert hat es verſtanden, den Adel in ſeinen Salons zu vereinigen. Die Verbindungen ſeiner Frau haben ihm dies erleichtert. Unter den Gäſten befindet ſich auch Karl Norbert mit ſeiner Frau. 5 Melanie hat ſich in den fünf Jahren zu ihrem Vortheil geändert. Ihre Schönheit iſt erhöht durch einen ernſten Zug, der ſie wohl kleidet und ihr die Würde der Frau verleiht, ohne der Anmuth etwas zu rauben. Sie iſt eine majeſtätiſche Erſcheinung und der Magnet der Geſellſchaft, die ſich um ſie art. Karl Norbert hat ſich zu ſeinem Nachtheile geändert. Der Lebemann drückt ſich ſcharf aus. In ſeinen Zügen liegt außerdem der Ausdruck der Unruhe und der Blick irrt immer unſtet umher, als ob ihn ſtets die Augſt beherrſchte, durch eine mißliebige Erſcheinung plötzlich überraſcht zu werden. Die erſte Begegnung der Brüder war keine angenehme. Stephan Norbert drang ſehr eingehend mit läſtigen, unbe⸗ quemen Fragen in die Einzelnheiten und Nebenumſtände des Prozeſſes. Er ſprach ſchließlich die Hoffnung aus, daß alles ſo ſei, wie es ihm ſein Bruder erzählte, ohne zu ver⸗ hehlen, daß gewiſſe Lücken darin ihm ſehr bedenklich vor⸗ kamen. Er bemerkte auch, daß es ihm jetzt, wo es ihm endlich gelungen, eine höhere Adelsſtufe zu erreichen, ſehr unangenehm wäre, wenn ſpäterhin dieſer Prozeß Nachwehen zeigen würde. „Wir haben jetzt einen Namen zu wahren für unſere Söhne, die beide berufen ſein dürften, das Werk, das wir be⸗ gannen, zu vollenden“/ Karl Norbert beeilte ſich, ſeinen Bruder durch eine feier⸗ liche Betheuerung zu beſchwichtigen, denn es lag ihm ſehr viel daran, gut mit ihm zu ſtehen. Das Feſt iſt vorüber, die Gäſte haben ſich entfernt und erbreitetſte Zeitung in Mannheim und Amgebung. Wir ſind Ende April, der gefürchtete Monat iſt mit unn ſaß die Familie beiſammen im traulichen Boudoir, die kleinen Vorkammniſſe des Tages beſprechend. Freitag, 3. Mai 1889. Freiin bemerkt. Er trat einige Schritte näher und verbeugte ſich leicht. 1 „Geſtatten Sie, guädige Frau, daß ein Fremder— Behutſam hatte Hortenſe ihren Arm aus dem Händchen des Kindes befreit. Jetzt erhob ſie ſich vom Rande des Bettes und trat in das Licht, „Hortenſe—“ Ein Ausruf des Schreckens— der Freude— maßloſer Ueberraſchung. „Hortenſe— Du— Sie, hier?“ Sie maß ihn mit kühlem Blicke und die ſonſt weichen 1 Züge ihres Geſichts bekamen etwas Hartes und Froſtiges. „„Sie ſind bei mir, Graf Gatterfeld! Schloß Rutten⸗ ſtein iſt ſeit Jahren wieder in meinem Beſitz!“ Er lachte bitter auf. „Bei Ihnen— wie ſeltſam! Welch' ein neckiſcher Gott iſt der Zufall! Ich bin auf der Flucht vor ruſſiſchen wirt wächtern und das zerſchellte Rad eines Miethwagens wirft mich meiner Feindin vor die Fü Füße.“ Hortenſe von Ruttenſtein ſtreifte des Grafen verzerrtes Antlitz mit einem unſagharen Blicke. „Ihre FJeindin? Weil ich mehr Adel des Charakters hatte, als Sie— weil ich ein Band freiwillig zerriß, das Convenienz und Speculation unſerer Familien geknüpft— weil ich Sie frei gab und verließ, als ich Ihre auflodernde Leidenſchaft für die, gleichfalls reiche, doch bürgerliche Lenka Pſantir, die Tochter des Bojaren büßen mußte? Glauben Sie nicht, daß mir dies gar ſo leicht geworden. Ihre ſtolze Schönheit, Ihr Geiſt, Ihre Talente und die ſüße Heuchelei, mit der Sie meine Sinne beſtrickten, hatten Ihnen mein Herz gewonnen— ich war jung und wollte geliebt ſein.“ Graf Gatterfeld richtete ſich auf. Ich liebte Sie damals, Hortenſe——“ Ein zorniger Blitz ſchoß aus der Freiin Augen. „Entweihen Sie das Wort Liebe nicht, die Sie nie gekannt! Sie nahmen die halbe Million, die ich Ihnen zu⸗ brachte und das Penſionsgänschen mit in den Kauf. lebte an Ihrer Seite mir ſelbſt überlaſſen, präſidirte Ihren Geſellſchaften und ſchritt einſam durch die großen Räume von Schloß Wangenſtedt, wenn Sie monatelang in Paris odec in Bukareſt weilten. Ich hatte kein Kind— der ſüßeſte Troſt des Weibes war mir verſagt. Ich war doppelt elend und habe doch die Kette acht Jahre geſchleppt. Dann kam ein furchtbarer Tag für mich. Sie hatten in wagbal⸗ ſigen Eiſenbahn⸗Spekulgtionen unſer, d. h. mein Vermögen verloren— ich erfuhr es durch den Verwalter. Und Abends, da kehrten Sie heim aus Rumänien; doch nicht allein— ſie brachten ſich in achtzehn Schlitten Gäſte mit. Die Kerzen flimmerten im Saale, die Treibhäuſer waren all ihres Blumenſchmuckes beraubt, der die Säulen und Wände zierte; man zechte, jubelte, tanzte und ich ſah ſtarren Auges, wie Sie mein Gemahl, Lenka Pfantir vor aller Welt, vor Ihrem Weibe, mit Liebenswürdigkeiten überhäuften. ch ſah die mitleidigen Blicke der Dienerſchaft, börte das iſcheln der Gäſte, wußte, daß von dem Augenblicke an jede Hoffnung, Sie wieder zu gewinnen, für mich verloren. Da empörte ſich das Weib in mir— ich konnte leiden und hatte unſagbar gelitten, doch im Geheimen— und Sie verurtheilten mich, mein Elend der Welt zu zeigen— be⸗ dauert zu werden— die öffentliche Meinung an meine Ferſen zu hängen— nein, tauſendmal, nein! Ich hatte keine Lüge nöthig, um vorzu⸗ ſchützen— ich glaubte, dem Sterben nahe zu ſein— das jahrelang getragene Weh brach plötzlich über mir zuſammen — fort— nur fort! Dieſe Augen nicht mehr ſehen zu müſſen, den Mund nicht, der mir am Altare Treue ge⸗ ſchworen und nun einer Anderen ebenſo log. Ich verließ, von einer treuen Dienerin begleitet, noch Der härteſte Menſch hat weiche Stunden, wenn das Herz vollbefriedigt iſt und dieſe Befriedigung in dem Bewußtſein gipfelt, ſich ſelbſt alles zu verdanken und das Heft des Glückes in der feſten Hand zu halten. Was könnte jetzt noch geſchehen, um ſeine Pläne, die ſich unter dem Einfluß der freudigen Stimmung mit begeiſterter Aufregung weiterſpinnen, die Zukunft des Knaben umfaſſend, der in ſeinem Bettchen liegt und noch nichts weiß von dem Größenwahn ſeines Vaters. Sein Blick beſchränkt ſich auf das Steigen des kleinen Ballons, der eigens für ihn gemacht wurde, und auf die kurzen Ritte auf dem kleinen Korſikaner, der die leichte Bürde gut⸗ müthig trägt und aus der kleinen Hand den Zucker nimmt. Die beiden jungen Mütter hatten ſich trotz der ſpäten Stunde leiſe in die Kinderſtube geſchlichen, denn auch Melanie batte ihren kleinen Sohn, der Franz nach dem theuren Vater benannt wurde, mitgebracht. Er war um ein Jahr jünger, wie der Iſtvan. Jener war fünf, der andere vier Jahre alt. Die beiden Knaben haben ſich gleich ſo lieb gewonnen, daß man ihre Schlafſtellen dicht aneinander rücken mußze. Sie beugten ſich gerührt über die kleinen roſigen Ge⸗ ſichtchen, die einander zugewandt lagen und im Schlaf noch das Lächeln behielten, mit dem ſie eingeſchlafen waren. Lange verweilten ſie bei dem lieblichen Bild. Jedes ſprach von den Vorzügen ſeines Kindes. Es waren zwei ſchöne kräftige Knaben mit den Zügen 15 Mutter im kindlichen Antlitz, der Eine blond, der Andere ſchwarz. „Angeregt durch die Rückkehr der beiden Frauen, die ſich umſchlungen hielten und freudeſtrahlend von ihren Kindern erzählten, ſchlich ſich eine weiche Empfindung in das Herz des Stephan Norbert. Heute, wo das Maß ſeines Glückes poll, möchte er ihr ein Zeichen ſeiner unermeßlichen Liebe geben. Sie lächelte. „Mir bleibt nichts zu wünſchen übrig,“ erwiderte ſie Bald darauf zogen ſich die Damen in ihre Gemächer zurück. Die Herren plauderten fort, Stephan Norbert fühlte heute das Bedürfniß des Schla⸗ fes nicht, ſeine Aufregung wollte ſich nicht legen. Im Laufe der letzten Tage hatte er ſo viele Beweiſe der in derſelben Nacht, krotz bitterer Källe und Schneegeſtöber Wangenſtedt und reiſte nach Lemberg zu meinem Oheim. Sie hatten mich nicht einmal vermißt im Nauſche des Glücks; erſt am nächſten Abend, als ich Ihren Gäſten die Honneurs nicht machte, fragten Sie nach mir und die Dienerſchaft meldete meine Flucht. Seltſam— es ſind heule zehn Jahre. Ich mußte den ganzen Tag daran denken! Unſere Ehe wurde getrennt, ſehr ſchnell— Sie hatten ja Eile, Lenka Pſantir heimzuführen und ſich mit ihrem Vermögen zu retten. Ich nahm meinen Mädchennamen wieder an und lebte in völliger Abgeſchieden⸗ heit auf Onkel Heinrichs Beſitzung. Als der Tod ihm die Augen geſchloſſen, wurde ich ſeine Univerſalerbin. Meine erſte Handlung war, Ruttenſtein, das Schloß, in dem ich geboren, und das Sie werpfändet, zurück zu gewinnen. Es gelang mit großen Opfern— ich ſchmückte das traute Heim meiner Kindheit und lebe ſeit fünf Jahren allein— doch nicht einſamer, als ich es an Ihrer Seite geweſen. Ich habe vergeſſen lernen.“ Das Kind ſeufzte leiſe und warf das Köpfchen hin und her. Im Augenblick war die Freiin an ſeinem Lager und kühlte aufs Neue das Tuch. Auch Graf Gatterfeld krat an das Bett, beugte ſich angſtvoll über die Kleine. Hortenſe fragte halblaut: „Iſt das——?“ Der Graf nickte.„Es iſt Lenka's Kind; das letzte von den Vier, die ſie mir geboren. Sein Leben 9ab ihr den Tod.“ „Lenka— todt!— Und die Kleine— 2“ „Sie iſt ohne die Liebe einer Mutter unter Strapazen und Entbehrungen aufgewachſen— ein Mädchen! Ich war viel auf Reiſen— politiſch 1 0— und mochte mich doch von dem Kinde nicht trennen. or Kurzem warnten mich Freunde, man wolle mich als Spion verhaften. ch entfloh; doch Dora erkrankte, die Angſt um das Kind trieb mich an, irgend wo Obdach zu ſuchen— zu allem Un⸗ glück brach hundert Schritt vom Schloſſe ein Rad— o, Hor⸗ tenſe, Sie ſind vom Schickſal grauſam an mir gerächt; Ihr ſtiller Fluch hat mich und Lenka nicht Aue werden laſſen und ſelbſt das unſchuldige Kind leidet darunter.“ Er bedecke das Anklitz mit beiden Händen. Das Mit⸗ leid des Weibes regte ſich in der Freiin Herzen. Sie hatte ja dieſen Mann einſt geliebt, nur lag es wie Mehlthau auf ihrer Seele „Das Kind ſoll nicht darunter leiden. Ich habe zu einem Arzte ins nächſte Dorf geſendet, in einer halben Stunde kann Dr. Stark hier ſein. Ich laſſe die Kleine in mein Zimmer hinüber bringen und bitte Sie, mein Gaſt zu ſein, ſo lange es Ihnen gefällt——“ O0 Hortenſe, Sie ſammeln glühende Kohlen auf mein ſchuldig Haupt!“! Er haſchte nach ihrer Hand, um ſie zu küſſen, allein die Freiin wehrte es ab und die Ruhe einer Marmorſtatue, die ſie hatte, ſcheuchte ihn zurück. Da ſah er ein— die Macht ſeiner Erſcheinung war verloren— in Hortenſe lebte allein das beleidigte Weib. Der Arzt kam.„Ein ſtarkes gaſtriſches Fieber“, war ein Ausſpruch.„Das Kind kann nicht von der Stelle ge⸗ f 1 8— es kann wochenlang dauern, bis die Kleine ſich erholt.“ Graf Gatterfeld ſchlug die geballte Fauſt an die Stirn. ſuch„Und ich muß fort— man wird mich vielleicht hier uchen— „Sie find ſicher bei mir, die 8 iſt vier Stunden entfernt— und wohin wollen Sie? Sprechen Sie unge⸗ ſcheut— Dr. Starck iſt vertraut mit unſeren Verhältniſſen.“ Der Graf ſah ſtarr vor ſich hin. „Wohin? Weiß ich's ſelbſt!? Nach Monaco— um mit dem Reſte meiner Habe das Glück zu verſuchen——“ „— oder im Parke hinter dem Spielhauſe durch eine Kugel enden? Nein, Georg“— ſie nannte ihn zum erſten Male wieder bei ſeinem Taufnamen—„nein! Laſſen Sie das Kind in meiner Pflege, ich will es hüten und lieben, als hätte ich es Ihnen geſchenkt. Sie aber nehmen Dienſte guf einem der Kriegsſchiffe, die in wenigen Tagen nach Samoa gehen— kehren Sie glücklich wieder, dann möge 1925 gnädige Gott unſer weiteres Schickſal in ſeine Obhut nehmen.“ Ehe ſie es wehren konnte, ſchloß der Graf ſie in ſeine rme. „Sie ſind ein edles, ein ſeltenes Weib, Hortenſe! Ein ganzes Leben iſt eine zu kurze Spanne Zeit, um mich gut machen zu laſſen, was ich an Ihnen verſchuldet! Es ſei, wie Sie es wollen— ſchon morgen früh reiſe ich— doch, Hortenſe, wenn ich zurückkehre, wenn die Sehnſucht mich nicht nur zu meinem Kinde, wenn ſie mich auch zu Ihnen treibt— dann—7“ „Dann, Georg, ſoll Dora die zärtlichſten Eltern ihr eigen nennen. Die Vorſehung hatte es anders in ihrem Rathſchluß an⸗ kordnet. Graf Gatterfeld kehrte nicht beim. Das vom rkan aufgewühlte Meer verſchlang im Hafen von Samoa das, Schiff, das ihn trug. Hortenſe von Ruttenſtein hat das Bild ihres einſtigen Gatten mit Trauerflor verhüllt. Allein Zwieder verſunken, der Stern der Hoffnung. Und doch 2955 allein. Ein köſtlicher Schatz iſt ihr ja geblieben— ſein ind. allgemeinen Achtung erhalten, daß ſein Herz, von den Ova⸗ tionen berauſcht, auffubelte. Namentlich war es die Spende von Sechstauſend Gulden, die er den Armen von Preßburg gewidmet, welche ſo überaus günſtig beurtheilt wurde. 5 Ji, alles, was er gethan und noch thun würde für das öffenkliche Wohl, ſei fruchtbar angelegt. Späterbin würde es ſeinem Sohne zu Gunſten kommen. dart, 9100 zum Bruder,„gehen wir hinab unter die Eiche, bis die Zigarren Ende geraucht. Ich habe noch ſo manches mit Dir zu beſprechen und wer weiß, ob ſich wäßhrend Deines kurzen Hierfeins noch eine ſo günſtige Ge⸗ legenheit bietet zum Meinungsaustauſch.“ ie erhoben ſich. Stephan ging voran. Karl folgte. Die Brüder batten den alten Baum erreicht, der, vom Mondlicht beleuchtet, mit den kaum entſproſſenen Blättern ſchte großen Aeſte ſchützend gegen das Haus auszuſtrecken u ien. An dieſe hundertjährige Eiche, deren Schönheit weit und breit berühmt war, knüpft ſich eine ſeltſame Sage. Man wollte die Beobachtung gemacht haben, daß, wenn einem Mitgliede der Familie ein Unglück bevorſtehe, ſtets ein geſunder Aſt ohne Veranlaſſung in der Nacht abſiel. Ein Zufall fügte es, daß in zwei aufeinander folgenden Jällen es ſich beſtätigte, und ſeit jener Zeit galt die Eiche als ein Orakel. Stephan Norbert kannte weder Furcht noch Aberglauben, Venuoch fiel ſtets ſein erſter Blick des Morgens auf den prophetiſchen Baum. 5 „Karl, die Zukunft meines Kindes ſteht mir am nächſten, denn ſo Gott mir das Leben ſchenkt, will ich noch den Frei⸗ titel für meinen Knaben erringen und dieſer abgerundete — 75855 alsdann ein herrlicher Freiherrnſitz. Auch käme mir die Jagdgerechtigkeit zu nebſt dem Holzſchlag in dem ter liegenden Wald“.. ch ſage Dir dies, weil mich eine bange Angſt befällt, daß mir nur mehr eine kurze Friſt bemeſſen ſei. In den leßten zwei Jahren bat mein Herzleiden bedenkliche Fort ⸗ 9150 und heute oder morgen vielleicht rafft es mich U ahin.“ Seneral⸗Anzeiger. 3. Medlk. TLitterariſches. v. Steugel, Wörterbuch des deutſchen Verwal⸗ tungsrechts. J. C. B. Mohr, akademiſche Verlagsbuch⸗ handlung(Paul Siebeck) in Freiburg in Breisgau.— Von dem neulich ſchon an dieſer Stelle rühmend erwähnten Werke iſt nunmehr die zweite Lieferung erſchienen. Aus derſelben heben wir vor Allem folgende zudem in dieſem Augenblicke noch immer ſehr aktuelle Abhandlungen hervor:„Ausfuhr⸗ vergütungen“ von dem früheren Unterſtaatsſekretär in Straß⸗ burg Dr. v. Mayr:„Ausland und Ausländer“ von dem Profeſſor des Staatsrechts in Königsberg, Dr. Zorn;„Bau⸗ polizei und Bauweſen“ von Bergamtsdirektor Dr. Leuthold in Freiberg in Sachſen; Begnadigung“,„Beſchlagnahme“ von dem Ordinagrius des Privatrechtes in Breslau, Hermann Seuffert;„Behörden“ und„Behördenorgamſation“ von dem Nachfolger Schultze's in Heidelberg, Hofrath G. Meyer; über„Bergbehörde“ und„Bergpolizei“ und„Bergwerksab⸗ gaben“ von Oberbergrath Kratz in Breslau; über„Beſchäl⸗ weſen“(Körordnungen) von Dr. Dammann, Direktor der thierärztlichen Hochſchule in Hannover; über„Beſchwerde“ nach dem Rechte der verſchiedenen deutſchen Regierungen von dem Herausgeber, über„Beſoldung“ von dem Wirklichen Geheimen Kriegsrath Haarſeim, vortragender Rath im Kriegs⸗ miniſterium in Berlin. Ueber den übrigen Inhalt dieſer Artikel, wie über die Ausſtattung des Werkes als demſelben haben wir uns ſchon früher genügend ausgeſprochen. Theater und Muſik. Stuttgart, 30. April.(Ludwig Fuldas„Wilde Jagde) errang bei der geſtrigen erſten Aufführung im Hof⸗ theater einen freundlichen Erfolg. Berlin, 30. April.(Das neueſte Luſtſpiel von Julius Roſen)„Gemiſchte Geſellſchaft“ gelangt am Donnerſtag im Leſſing Theater zur Aufführung. Berlin, 30. April.(Ueber eine Aenderung in der Leitung der Königl. Schauſpiele) ging kürzlich durch verſchiedene Zeitungen eine Notiz, die vielfach angezweifelt wurde. Jetzt erhält das„Berl. Fr. Bl.“ von einem Berichterſtatter folgende Mittheilung:„Wie man hört, dürfte Graf v. Hochberg nach den großen Theaterferien vorausſichtlich die ſeit dem Tode des Grafen Wilh. Redern bisher nicht wieder beſetzte Stelle eines General⸗Intendanten der Königlichen Hofmuſik erhalten. Daß der jugendliche Lieutenant v. Chelius vom Leib⸗Garde⸗Huſaren⸗Regiment ſein Nachfolger wird, daran wird allgemein gezweifelt. Vieler Augen haben ſich ſchon läungſt auf den zweiten Sohn des verſtorbenen General⸗Intendanten, Premier⸗Lieutenant Georg v Hülſen im Garde⸗Küraſſier Regiment gerichtet. Noch eine zweite intereſſante Neuigkeit wird uns berichtet: Es ſollen Seitens Frau Lilli Lehmann über ihr Wiederenga⸗ gement an unſerer Königlichen Oper Verhandlungen ange⸗ ſtrebt ſein, deren Verwirklichung indeſſen von dem Beſchluſſe des Bühnen⸗Kartell⸗Verbandes über der Künſtlerin Rehabill⸗ tirung abhängig grmacht iſt. Geſchieht Letzteres, dann dürf⸗ ten wir ihren Gatten, Herrn Paul Kaliſch, wohl auch wieder auf der Königlichen Bühne ſehen. 5 Wien, 30. April.(Karltheater.) Direktor Steiner tritt morgen von der Leitung des Karltheaters zurück. Die Mitglieder ſpielen auf Tueilung weiter. Wien, 30. April.(Die Sängerin Frau Emma Seebold) folgt entweder im September oder Dezember einem dreimonatlichen Gaſtſpiele nach Amerika unter glän⸗ zenden Bedingungen. Auch Herr Adolf Brakl wird mit ihr dieſen Winter unter faſt noch glänzenderen Bedingungen auf drei Monate über den Ocean gehen. New⸗Dork, 28. April.(Der Erfolg, den Dr. Hans pon Bülow) hier erzielte, iſt größer, als er irgend einem Pianiſten vor ihm zu Theil geworden iſt. Das große Theater war, ſobald er ſpielte, ſtets ausverkauft und der Andrang derer, welche keine Plätze erhalten konnten, ſo groß, daß der Künſtler die Abſicht, in den weſtlichen Städten zu concertiren, aufgeben mußte und außer den urſprünglich in Ausſicht genommenen noch vier weitere Clavierabende ber⸗ anſtaltete. Außer in dieſen Concerten ſpielt Herr v. Bülow nur noch in Boſton und Philadelphia und kehrt dann am 4. Mai mit der„Fulda“ nach Deutſchland zurück. Kunſt und Wiſſenſchaft. Stuttgart, 30. April. Das Denkmal des Aeſt⸗ hetikers Friedrich Viſche) ſoll am 30. Juni d.., dem Geburtstage Viſcher's, enthüllt werden. Daſſelbe wird von dem Bildhauer Profeſſor Donndorf ausgeführt. München, 30. April.(Ein neues Hoferbild von Defregger). Aus Bozen ſchreibt man: Profeſſor Franz Defregger, welcher die Oſterferien auf ſeiner hiefigen Villa ubrachte, hat ein neues großes Gemälde vollendet, das zu Hofer⸗Zyklus gehört. Das Gemälde heißt„Am Abende vor der Schlacht am Berge Iſel“; die Haupkfigur auf dem Bilde iſt der„Sandwirth“ von Paſſeier. Das neueſte Kunſt⸗ werk Defregger's wird während des Bozener Schützenfeſtes im hieſigen Mercantilſaale zum erſten Male ausgeſtellt ſein. Berlin, 27. April.(Der verſtorbene Maler Paul Bülow) beſaß die ſchönſte Arbeitsſtätte in Berlin, nämlich im Mittelbau des Schloſſes. Bülow lag die Erhal⸗ tung der Gemälde der kgl. Schlöſſer ob. Sein bekanntes Bild iſt„Kaiſer Wilhelm I. in ſeinem Arbeitszimmer.“ „Die ſchwere Sorge, wem ich mein Kind anvertrauen könnte, raubt mir oft den Schlaf bei Nacht, denn meine Irma iſt wohl geiſtig begabt, aber ein lebhafter Junge, wie es mein Iſtvan ſein wird, bedarf der kräftigen Hand eines annes.“ „Da lenkten ſich meine Gedanken auf Dich. Durch die Bande des Blutes biſt Du der einzige, der berufen wäre, meinem Kinde ein zweiter Vater zu ſein. 88 „In meinem letzten Willen habe ich nach reiflicher Ueber⸗ legung den Wunſch ausgeiprochen, daß Du die Vormundſchaft über meinen Sohn annehmen mögeſt. Und es wäre mir eine Beruhigung, von Deinen Lippen zu vernehmen, daß Du ewillt biſt, dieſen Freundſchaftsdienſt mir zu erweiſen. Die Intereſſen meines Kindes ſind auch die Deinen, denn im 55 ſeines Ablebens ohne Nachkommenſchaft fällt das Erbe ir und Deinen Kindern zu. Janos iſt ausgeſchloſſen.“ Karl Norbert blickte hinauf 75 dem ſternenhellen Himmel, auf die Schatten, die im Mondlicht ſich auf dem Kieſel zeig⸗ ten. Dann ſagte er zu ſeinem Bruder, es ſei gar kein Grund vorbanden für die düſteren Tod sahnungen, die er ausge⸗ ſprochen, aber daß er auf jeden Fall überzeugt ſein möge von ſeiner Bereitwilligkeit, die Vormundſchaft zu übernehmen. Es war eine kleine Pauſe eingetreten; wodurch ſie ent⸗ ſtand, wer vermochte es zu ſagen? Aber innerhalb dieſer kurzen Pauſe und durch die Stille der Nacht krachte es plötz⸗ lich und zwiſchen den beiden Brüdern fiel ein Aſt der Eiche mit rauſchendem Getöſe, wie es die Höhe mit ſich brachte. Sie erbleichten und ſahen ſich gegenſeitig betroffen an. Welchem von Beiden galt die Mahnung? 5 Stephan gedachte ſeines Leidens. Vor dem geiſtigen Auge Karls erhob ſich das Geſpenſt ſeiner erſten Frau. Er verſuchte, zu lächeln,„der Aſt wird morſch geweſen ſein oder vom Sturm geknickt,“ meinte er. Stephan hob ihn auf.„Nein, er iſt geſund und ſaftig, friſch abgebrochen.“ Weiter ſprachen ſie nichts. Der Zauber des Abends war vorüber, das ſo lebhaft beſprochene Glück entſchwand wie ein Nebelbild, einen düſte⸗ ren Schatten zurücklaſſend. begaben ſich zur Ruhe. Das Bild ſoll ſeinen Plaß im Arbeitszimmer Kaiſer Wif⸗ helm's II. erhalten. Im Manſoleum zu Charlottenburg ſchreiten die Ar⸗ beiten rüſtig vorwärts. Ein kleiner Wald von Gerüſtſtangen erhebt ſich an jeder Seiten⸗ und Rückwand des Baues. Die Rauch'ſchen Sarkophage Friedrich Wilhelms III, und der Königin Luiſe ſind ebenſo wie die Särge, in welchen die Entſchlafenen ruhen, nach der Schloßkapelle gebracht und dort zeitweilig beigeſetzt worden. In der vorderen Halle des Mauſoleums ſind nur die Särge Kaiſer Wilhelms, des Prinzen Albrecht und der Fürſtin Liegnitz, der morgang⸗ tiſchen Gemahlin König Friedrich Wilhelm's III., zurückge⸗ blieben. Auch die von Rauch und Tieck gearbeiteten Mar⸗ morkandelaber, das Kruzifix von Achtermann und das Altar⸗ gemälde von Pfannſchmidt ſind nach dem Schloſſe übergeführt worden. In der Kapelle wird die rückwär Sgelegene Lang⸗ wand mit Apſis bei dem gegenwärtigen Erweiterungsbau um 5 Meter hinausgerückt. In Folge deſſen muß auch an den beiden Schmalſeiten der Kapelle eine andere Achſen⸗ ſtellung der Fenſter eintreten. Im Uebrigen wird Alles dem bisherigen Zuſtande entſprechen. Die innere Dekoration bleibt genau dieſelbe wie früher. Auch der Fußboden wird nicht erhöht, ſondern in dem bisherigen Niveau helaſſen. Im Oktober dieſes Jahres wird, wie man der„Magdeb. Ztg.“ aus Berlin ſchreibt, der Erweiterungsbau wahrſchein⸗ lich beendet ſein. Alsdann wird auch der Zutritt zum Mau⸗ ſoleum wieder geſtattet werden. Bologna, 25. April.(Wichtiger Fund). In der ohnehin anHandſchriften reichen„Bibliotheca Communale“ zu Bologna hat man in dieſen Tagen einen höchſt wichtigen Fund gemacht. Der Gemeinderath Dall Olio nämlich entdeckte, als er ſich in Geſellſchaft eines anderen Gemeinderaths in der Bibliothek aufhielt, auf einem abſeits ſtehenden Bücher⸗ geſtelle einen großen Haufen von wirr durcheinanderliegenden Papieren und da beauftragte er den Bibliotheksbeamten Tar⸗ tini, die Papiere nachzuſehen. Wie war man nun überraſcht, als man ein ganzes Heft mit Manuſkripten Galvanis, des großen Phyſikers, darunter fand, das Forſchungen des bolog⸗ neſer Meiſters über Elektrizität enthält. Aber auch bisher nicht edirte Manuſkripte des großen Naturforſchers Mor⸗ gagni, des Mailänder Geſchichtsſchreibers Litta, Giordanis, Zanottis, des Dichters Bondi, Scarſellis und Bettinellis enthielten die verwahrloſten Papiere. Daneben ſich noch italieniſche Kombdien aus früheren Jahrhunderten und die Darſtellung eines Prozeſſes, der vier Bologneſer Stu⸗ denten im 16. Jahrhundert wegen Ketzerei gemacht wurde In den Gelehrtenkreiſen Bolognas herrſcht Jubel ob des wichtigen Fundes.(M. N..) —— Verſchiedenes. — Eine kleine Confirmandin. Am Palmſonntage d. F. wurde in der Kirche zu Alt⸗Jabel im Mecklenbur⸗ giſchen eine Zwergin eingeſegnet. Das geiſtig ſehr geweckte Mädchen hat die Größe eines zweijährigen Kindes und ein Gewicht von 28 Pfund. Während der Konftr⸗ mation mußte beim jedesmaligen Niederſetzen die Kleine von der zunächſitzenden Konfirmandin aufgehoben und auf die Bank geſetzt werden. Ein Vorſichtiger.„Und Du haſt Dich ſo ruhig ohrfsigen laſſen? Warum baſt Du ihn nicht wieder geſchla⸗ gen?“—„wWeil ich bedachte, daß dann die Reihe gleich wieder an mich kommen würde!“ — Franzöſiſch. Der„Figaro“ meldet in ſeiner Sonn⸗ tagsnummer:„Ihre Kaiſerl. Hoheit die Großfürſtin Olga Mutter Seiner Majeſtät des Königs von Württemberg, 11 im Hotel Chatham angekommen. Die Großfürſtin Olga iſt die Gemahlin des Großfürſten Michael.“ — Beſcheidenheit. In Gegenwart des in Paris dieſer Tage verſtorbenen Schriftſtellers Barbey d Anrevllly bemerkte ein junger Mann; er habe nur zwei geniale Männer kennen unterbrach ihn mit der Frage:„Wer iſt der ndere?? e Fatal. Gnädiger:„Nun, Anna, haſt Du meine Haar⸗ ſchleife geſunden?“— Zofe:„Ja, gnädige Frau, aber jetzt habe ich das— Haar verlegt.“ o0οο Jacob J. Beis, e ee Möbelfabrik und Lager aller Sorten Polster- und 8 Kastenmöhel. 27449 Oskar Kramer, Hutfabrik Mannheim, C 1, 9 Feinſtes und größtes Hutlager Mannheims. Auswahl⸗ ſendungen franco. Billigſte Preiſe. 27538 1 1 26749 F. Körner Schirmfabrik E 1, 4 Breiteſtraße Notarielle Beſtätigung des tauſendf, Lobes über den Holländ. Tabak von B. Becker in Seeſen a.§. 10 Pfd. feo. 8 Mk., hat d. Exp. d. Bl. eingeſehen. Blechemballagen aller Art krg: httle 0.18. Am folgenden Morgen ſtand die Sonne hoch am Himmel als die Kammerjungfer der Baronin, wie ſie allgemein genannt wurde, in das Zimmer ihrer Herrin trat und die Fenſterläden aufſchloß. Als ſie dies gethan, näherte ſie ſich leiſe dem Bette. Die Baronin litt häufig an ſehr heftigem Kopfſchmerz und hatte ſich auch gegen Ende des Feſtes ihrem Mann gegenüber ſehr beklagt. „Oeffne die Läden, Agnes,“ ſprach die Baronin, die eben erſt zu erwachen ſchien. Die Kammerjungfer ſah ihre Gebieterin betroffen an. „Ich bitte, ſie find ja ſchon offen“, erwiederte ſie. 5 Wie, die Läden ſind geöffnet und es wäre hell im Zim⸗ mer, ſtammelte ſie ängſtlich, ſich im Bette aufſetzend. „Mein Gott! Ich ſehe gar nichts, kaum einen düſteren Schein, als ob Licht nur durch eine Spalte ſich hereindränge.“ „Es iſt viell icht ein momentaner Blutandrang zum Kopf,“ berühigte das Mädchen, die nun den ſtarren Blick der offenen Augen gewahr wurde. Die Baronin zitterte am ganzen Körper.„Du magſt Recht haben, ſagte ſie„Doktor Peter behauptet ja immer, ich ſei zu Laſſe mich aufſtehen, vielleicht gibt es ſich wieder.“ Die Stimme klang unſicher. Kalter Schweiß, den die Angſt ihr erpreßt, perlt auf der Stirne und das Antlitz war bleich von dem Schreck, der ihre Seele mit Grauen erfüllt. Sie ſtand auf, hüllte ſich in den Schlafrock, die zitternden Hände fuhren über die Augen und die Stirne. Noch eine Hoffnung blieb ihr. Sie wankte zum Waſchtiſch, ließ ſich das Becken mit Waſſer füllen und ſteckte das weiße Geſicht hinein. Dann ſtarrte ſie wieder, unbewußt wohin. zAgnes, ich ſehe nichts, gar nichts.“ Mit dieſen Worten ſank ſie, geſtützt von dem jungen Mädchen, auf den Armſeſſel. Erblindet, flüſterten die entfärbten Lippen. Agnes rief dem Stubenmädchen, die im Nebenzimmer ſich befand, zu, den gnädigen Herrn zu holen. Gortſetzung folgt.) ——— 22—— P 2, 14, vis--vis del! Post an den Planken. Hannheim. 26663 Auf Credit 51305 Alleinverkauf von 50983 Dr. Lahanann's b Brſormunterklrider. Beſt er Schutz gegen Erkältung. ſowie alle einſchlagende Artikel igm. 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