In der Poſtliſte 3getragen unter Nr. 2288. (Badiſche Volkszeitung.) Abonnement: 50 Pfg. monatlich, pringerlohn 10 Pfg. monatlich, durch die Poſt bez. incl. Poſtauf⸗ ſchlag M..90 pro Quartal. Inſerate: Die Colonel⸗Zeile 20 Pfg. Die Reklamen⸗Zeile 60 Pfg. Einzel⸗Nummern 3 Pfg. Dobpel⸗Nummern 5 Pfg. der Stadt Mannheim und Umgebung. (98. Jahrgang.) Amts und Kreisverkündigungsblatt Erſcheint täglich, auch Sonntags; jeweils Vormittags 11 Uhr. mueiget Telegramm⸗Abreſſe: „Journal Mannheim.“ für d polit 1 0 f Theil ür den politiſchen u, allg. 2 Chef⸗Redakteur Julius Katz für den lokalen und prob. Theil: ˖ 8 8 Mü beh ür den Inſeratentheil: K. Mpiel Rotationsdruck und Verlag der Dr. H. Haas'ſchen Buch⸗ 5 3 40 (Das„Mannheimer Jo 5 iſt Eigenthum des fa Bürgerhoſpitals.) ſämmtlich in Mannheim. (Mannheimer Volksblatt.) nal. Nr. 126, 2. Blatt. Gelklenſſt und berbreitelte Jenang in Manunheim und Augebung. Der Schwur am Sterbebett. Original⸗Roman von Leopoldine Baronin Prochazka. Nachdruck verboten. 113(Fortſetzung.) ch begleite Dich, wenn Du es wünſcheſt, ſagte Mela⸗ nie.„Mama füblt ſich heute angegriffen und wird kaum den Ausflug machen.“ „Uater keiner Bedingung gebe ich das zu,“ unterbrach er ſie raſch.„Du weißt, meine Anweſenheit iſt ihr ohnehin nicht angenehm, ich will übrigens die große Tournee über die delſen machen, was für Dich zu ermüdend wäre.“ In dieſer Weiſe rang er ihr das Verſprechen ab, ihre Mutter heute nicht zu verlaſſen, und er ſagte dies alles mit einem ſolchen Ausdruck der Wahrheit, daß Melanie, die nur ungern ſich von ihrer Mutter entfernt hätte, endlich nachgab. Sie küßte ihn zärtlich, denn ſo theilnehmend hatte er ſich noch nie gezeigt. Von dieſer Seite hatte er nun nichts zu fürchten, nur das Problem, wie er ſich ſeiner erſten Frau gefahrlos nähern könnte, harrte noch der Löſung. In der Vorausſicht, daß Fräulein Clairville, im Falle ſie ihn ebenfalls geſehen, im Laufe des Abends die Einſam⸗ keit des Strandes aufſuchen würde, um ſich ihrem Schmerz zu ergeben, etablirte er ſich an einem Fenſter, welches den Ausgang des Hotels beherrſchte⸗ Ja, ſie hatte ihn geſehen, ehe er ſie erblickt. Gleich ihm erbleichte ſie und nur die Angſt, die Aufmerkſamkeit Me⸗ lanies zu erregen, bewog ſie, im Saale zu bleiben, mit abge⸗ wandtem Blick und ſtürmiſch pochendem Herzen. Aber welche Feder vermöchte den Schmerz zu beſchreiben, der ihr Innerſtes durchwüßlt bei dem Anblick des noch immer geliebten Gatten, dem ſie ſich nun nie mehr nähern durfte. Edel geſinnt und von ſeltener Seelengröße erfaßke ſie das Bewußtſein der Qual, die er nun erleiden würde, ſie am Leben zu wiſſen, ſeine Angſt um die gefährdete Zukunft und es regte ſich in ihr gleichfalls der Drang, ihn zu ſehen und ihm ſagen zu können, daß ſie, die Schuldtragende an ihrem gemeinſamen Unglück, ihm nie Gefahr bringen würde, und daß ſie am folgenden Tage unter irgend einem Vorwand ihre Stelle verlaſſen würde, um nach Amerika, von wo ſie vor einigen Tagen mit der Familie gekommen war, zurückzukehren. Nie mehr würde ſie wieder Europa betreten. Ja, das wollte ſie ihm ſagen und Abſchied nehmen für das Leben. O, wenn nur ein gütiges Geſchick dieſe letzte Zuſammenkunft ihr gönnen möchte! Voll von dieſer Hoffnung, ſchlich ſie ſich aus dem Hotel, wohl wiſſend, daß bei dieſem Wetfer Niemand am Strande zu finden ſein wird. Karl Norbert erblickt die dicht verſchleierte Frauengeſtalt. Sie iſt es— er kennt ihren graziöſen Schritt nur zu gut. Er folgt ihr erſt nach einer geraumen Weile, langſam, vorſichtig, in ziemlicher Entfernung. Der Strand iſt verödet, nur dem Seemanshut tief im Nacken, heranziehenden Sturm. Schon erhebt ſich eine Brieſe, die Wellen fangen an, ſich leicht zu kräuſeln. Naſch ſteigt die Bewegung des eeres und in wenigen Minuten fegt der Orkan über den Strand und die aufgepeitſchten Wellen wälzen ſich mächtig dröhnend beran. Der Donner rollt in der Ferne und grelle Blitze be⸗ leuchten das nun wild tobende Meer. „Fräulein Clairville ſetzt unbeirrt ihren Weg fort, ſie lenkt ihre Schritte 15 einen ſpitzen Felſen. Das großartige chauſpiel der Natur entreißt ſie einen Moment ihren trüben Betrachtungen. Ihr Blick richtet ſich auf den ſchäu menden Oeean und ein ſchwerer Seufzer eutflieht ihrer Bruſt. Ihre Nal ung ſinkt. Sie wird ihn nimmer ſehen. Da tönt ein alb unterdrückter Laut, den der Sturm in die Ferne entſen⸗ det, an ihr feines Ohr. Hat ſie ſich getäuſcht oder war das wirklich ein Ruf? Sie wendet ſich um und ſteht ihrem Gatten gegenüber. Pleich, mit dem brennenden Wunſch, ſich in ſeine Arme zu ſtürzen, und gebannt von der Macht der Gefühle, ſcheint ſie des Lebens beraubt. 8 Er trit ganz nahe zu ihr, er will ſie küſſen. Sie wehrt kam es dumpf von den ein einziger Fiſcher, mit beobachtet phlegmatiſch den ihn ſauft ab. „Für Dich, Karl, bin ich todt“, bebenden Lippen. „„Jennh, meine Jenny,“ rief er mit geheuchelter Ver⸗ n„Sei nicht grauſam, erſteigen wir den Felſen, 8 Plakeau binter dem Vorſprung bietet uns Schußz, und höre mich an.“ Er bot 1 den Arm und fie ſonnte ſich an dem llüch⸗ tigen Augenblick des Glückes, das ein gütiges Schickſal ihr geſchenkt. Sie ſetzten ſich Beide auf ein hervorſpringendes Eck, er wickelte ſie in ihren Plaid ein, den ſie nur leicht um ic ge⸗ worfen. Unter ihnen ſtürmte und tobte das Meer, links war an. Abgrund. Karl Norbert warf einen ſcheuen Blick in die Tiefe. Ein teufliſcher Gedanke durchzuckte ſein Hirn. Wenn er ſie da hinabſtürzte! Bei hoher Fluth dringt das Meer ein und ſpült alles hinweg. Erbleichend fuhr er mit über ſein Antlitz mit dem Entſetzen erregenden ruck. Noch fiebernd von der Erregung, welche dieſe ſcheußliche ſagte er ihr in verzweiflungsvollem Tone, daß ſie allein an dem ganzen Unglücke die Schuld trage. Er wähnte ſie todt. 5 Und dann erzählte er ihr auf ſeine Art, wie alles ge⸗ tommen, wie er durch ein förmliches Verhängniß zu dieſer Nate Ehe gedrängt wurde, und nun ſei er der unglück⸗ e Menſch auf Erden. Ich weiß, daß Du lebſt und muß Dir doch fern ſtehen.“ Er ſchwieg, als verſagte ihm die Stimme. Was würde ſie ihm nun ſagen, würde ſie ſich herbeilaſ⸗ ſen, auf alle Rechte zu verzichten, und nie mehr ihm in den Weg treten? Er durchbohrte ſie mit ſeinem Blicke.— Noch immer ſchwieg Fräulein Clairville, nichts ahnend, von der Erbärm⸗ lichkeit des Mannes, der an ihrer Seite ſich mit Mordge⸗ lüſten trug. Ihre Hände feſt in einander verſchlungen, blickte ſie verzweiflungsvoll in das Meer, deſſen Schaum der Sturm ihnen in das Geſicht ſpritzte. Beide waren ſchon völlig durchnäßt, aber ſie achteten nicht darauf Stand die Zukunft des Einen wie des Anderen auf dem Spiel. Karl Norbert brach das Stillſchweigen zuerſt. „Ohne mein Verſchulden bin ich durch dieſe zweite Ehe zum Verbrecher geworden,“ ſchrie er plötzlich auf. „Auf meinem unſchuldigen Kinde laſtet die Schmach illegitimer Geburt.“ Er arbeitete ſich allmählich in einen Paroxysmus der höchſten Aufregung hinein. Mir bleibt nur der Tod, um mich aus meiner entſetz⸗ lichen Lage zu befreien,“ ſchließt er, indem ſein Blick ſich dem Abgrund zuwendet. Sie wird es gewahr und eine bange Angſt erfaßt ſie. Karl, ſtammelte ſie,„nicht Du ſollſt büßen, was ich verſchuldet. Höre mich an.“ Sie legt ihre Hand auf ſeinen Arm und blickt wehmuths⸗ voll in das bleiche, finſtere Antlitz. Aber er ſprang auf, ſie abwehrend. „Was könnteſt Du mir ſagen, das mein Herz von der doppelten Qual befreit? Ein Sprung in die Tiefe und alles iſt vorüber, ich ſterbe vor den Augen des einzigen Weſens, das ich je geliebt, und ſühne, was ich an Dir verbrochen.“ Sie klammerte ſich neuerdings an ihn. „Nein, mein Karl, beruhige Dich, ich verlaſſe Europa und kehre niemals zurück. Ich ſchwöre es Dir.“ Die alte Liebe war in ihr mächtig erwacht. Aber er ſchien wie von Wahnſinn erfaßt, er ſuchte ſich von ihr loszumachen und drängte dem Abgrund zu. Mit der Kraft der Verzweiflung hing ſie ſich an ſeinen Arm an ſeine Kleider. „Karl,“ rief ſie in tödtlicher Angſt,„wenn Du mich je⸗ mals geliebt, ſo lebe, lebe für eine Andere, und Dein Kind, Dein Kind, Karl!“ „Zu ſpät, zu ſpät!“ kam es heiſer von den entfärbten Lippen.„Lebewohl, Jeny!“ Noch einmal ſtrengte ſich Fränlein Clairville an, ihn Ihre Kraft erlahmt und er ſchleppt ſie mit ſich fort. 0 Kämpfend erreichen ſie den Rand des Abgrundes. Fräulein Clairville hat ſich vorgedrängt, aber der Felſen war glatt wie ein Spiegel von dem Schaum des Meeres. Sie glitt aus und in dem mit teufliſcher Liſt berechneten Kampf iſt ſie es, die hinabſtürzt, während er zurücktaumelt. Mit einem fingirten Schrei des Entſetzens blickt Karl Norbert hinab. Ein unerwarteter Anblick bietet ſich ihm. Die Vorſehung hat über ſie gewacht. Sie iſt während des Sturzes in eine Spalte des Felſens gerathen, an den ſie ſich anklammert. Wie durch ein Wunder iſt ſie dem jähen Tod entgangen. Der Mörder iſt erſchreckend bleich geworden. Der Sturm raſt und tobt noch mit ungeſchwächter Kraft. 5 e wird die Fluth des Meeres eindringen und ſie hin⸗ abſpülen. Er iſt ſo elend beſchaffen, daß er mit eiſiger Ruhe dieſe Möglichkeit in das Auge faßt. Mit erſtickter Stimme be⸗ ſchwört er ſie, nur auszuhalten, bis er Hilfe bringt. „Lebe wohl, Karl!“ ruft ſie mit matter Stimme als Antwort hinauf. Und er entflieht, wie Kain entflohen ſein mochte, als er den Bruder erſchlagen. Mit ſchlotternden Beinen lief er den Felſen hinab auf denſelben Pfad, den er mit ihr erſtiegen, einen ſcheuen Blick umherſendend, ob nicht doch eine menſch⸗ liche Seele in der Nähe ſei, die ihr zu Hilfe eilen könnte; aber es dämmerte bereits, er ſah kaum auf einige Schritte vorwärts. Mit pochendem Herzen denkt er weiter: ihre Kräfte werden erlahmen, ihre Sinne; ſchwinden und dann wird ſie hinabſtürzen. Ein mächtiger Donnerſchlag ertönte, ein greller weithin Blitz fährt vor ſeinem erſchreckten Blick in das eer. 5 Er bleibt einen Augenblick ſtehen; war fernter Hilferuf? Zuſammenſchauernd ſetzt er ſeinen Weg langſam fort. Der Sturm ſcheint abzunehmen und der Regen fällt nun in Strömen. „Das wird ihr Ende beſchleunigen,“ denkt er ſich, als er das Hotel betritt. Das Licht, die fröhlichen Stimmen der Menſchen wirken wohlthätig auf ſein entſetztes Gemüth. 5 Er bemerkt, daß man ihn erſtaunt anblickt, daß ſeine Erſcheinung eine gewiſſe Bewegung hervorbrachte, und er erfährt nun von dem Hotelbeſitzer, der herausſtürzt, um ihn freudig zu begrüßen, daß„Madame“, die in Todesangſt um ihn war, Leute mit Fackeln auf den Strand und die Felſen entſendet hat, um ihn zu ſuchen. Sein Geſicht wird noch fahler. Wenn ſie ſie fänden und retteten! Auf der Stiegenflur begrüßt ihn Melanie zärtlich. Sie dachte ihn verloren. Er aber hat kein Wort des Dankes für ihre liebevolle Vorſorge. Er wirft ſich wie erſchöpft auf den Divan und verwünſcht ihren ſo ungelegenen Eifer. 5. Kapitel? Dem Tode entriſſen. Melanie war ſehr beſtürzt über die ſeltſame Gemüths⸗ ſtimmung, welche trotz aller Beherrſchung an ihrem Gatten prägnant hervortrat. das nicht ein ent⸗ Freitag, J0. Mai 1889. Er gab verwirrte Antworten auf ihre Fragen, blieb regungslos ſitzen und ſtarrte vor ſich hin mit ſtierem lick. Bei jedem Geräuſch fuhr er zuſammen, ſeine Frau ſetzte 55 zu ihm und fuhr mit der zarten Hand über die bleiche tirne. biſt ja ganz durchnäßt,“ ſagte ſie theilnahms voll. ihn näher in das Auge faſſend,„und der Rock iſt hier am Aermel zerriſſen. Mein Gott, was iſt Dir geſchehen, Karl, Du biſt ſicherlich von irgend einem Felſen heradgeſtürzt und haſt Dich vielleicht gar innerlich verſetzt, beſſer, wit ſenden gleich um den Arzt, der die Mama behandelt.“ Sie griff nach der Glocke. 8 Er aber hielt ſie zurück mit den Worten:„Nein nein ich 15 keinen Doktor, mir fehlt gar nichts, als daß miß enraß alt iſt.“ „Karl, Du verbirgſt mir etwas, ſagte ſie beßend, haſt Du Dir alſo den Rock zerriſſen?“ luc„Wie, ſagte es, ſie anſtarrend, er verſuchte ſogar achen. 85 „Ich bin von einem Felſen herabgeſprungen und mit dem Rock an einem Vorſprung hängen gebliehen.“ „Du hätteſt Dich auch tödten können,“ ſagte ſie ganz bleich vor Schreck. 5 „Warum nicht gar,“ ſagte er, ſich erhebend,„ich werde mich aber umkleiden und dann wird eine Taſſe Thee mir angenehm ſein.“ Hiermit ging er in ſein Ankleidezimmer, das gegenüber ag. Mit ſchwerem Herzen ging ſie in den Salon, um ihren Gatten zu erwarten. Karl Norbert ſitzt noch in den naſſen Kleidern und dachte nach mit gepreßten Lippen und finſterem Blick. Wenn man ſie fände, ſei es lebend oder todt. Welches Auf⸗ ſehen im Hotel! Es würde zu den Ohren der Gräfin kommen, die mit ihrem Mißtrauen und ihrem Haß ſofort Lunte riechen würde. Ja, es könnte ſogar leicht zur Enthüllung des ent⸗ ſetzlichen Geheimniſſes führen und er wäre verloren. Er ſchlug ſich mit den Fäuſten an den Kopf, da er ſo unvorfichtig war, ſeiner Frau zu ſagen, wohin er ſeine Schritte lenken wollte. Er ſchalt ſich einen Tropf, der im letzten Au⸗ genblick verzagt, den Stoß ihr nicht mit jener Kraft wünde um ſie damit in die Tiefe zu ſchleudern ſa er verwünſchte jenes lauernde Gefühl des Mitleids, das ihm im entſcheiden⸗ en Moment die Hand gelähmt. Es klopfte leiſe an ſeine Thür. „Karl,“ rief Melanie, mit zitternder Stimme. „Ich komme ſogleich, Theuerſte. „Laſſe mich hinein, lieber Karl,“ bange um Dich.“ „Unmöglich, mein Schatz, erwiederte er zärtlich. Sie ſchien beruhigt und entfernte ſichzt. Er warf die Kleider von ſich mit Eckel, er beſchloß, ſie hier zurückzulaſſen, damit ſein Auge ſie nie mehr blicke Mittlerweile durchſuchten die zu ſeiner Rettung ausge⸗ ſandten Leute den Strand in allen Richtungen. Ein Theil ſchlug den wenig beſuchten Weg gegen die Felſen ein. „Halt!“ rief plötzlich der Anführer der kleinen Schaar. „Mir dünkt, ich hätte aus der Entfernung einen ſchwacden Hilferuf vernommen.“ Er rief nun mit kräftiger Stimme„Halloh, wer gerufen, der melde ſich??“ Abermals ertönte ein ſchwacher Ruf⸗ 1 „Vorwärts mir nach! rief entſchloſſen der Führer, dem Melanie eine Belohnung von hundert Pfund Sterling zuge⸗ ſichert hat. 5 1 „Sie zündeten ihre Fackeln an und traten in beſchleunig⸗ tem Schritte den Weg gegen den entfernten Felſen an. Nur mühſam erhielt ſich noch Fräulein Cairville, die mit Entſetzen daran dachte, in der Tieſe verſtümmelt⸗ zerſcheln einen gräßlichen Tod erleiden zu müſſen Gepeini t von dem Schmerze der erlittenen Verletzungen fühlte ſie ibre Kräfte ſchwinden. Sie flüſterte ein letztes Gebet und empfahl ihre Seele dem Herrn, als die unerwartete Rettung kam— Die Männer waren höchſt erſtaunt, anſtatt des ihnen wohlbekannten Herrn Norbert eine Dame zu finden, die ſie bald als die Gouvernante des Herrn Collins erkannten. Dennoch beriethen ſie ſich. Die Reitung der Unglücklichen würde eine geraume Zeit in Anſpruch nehmen, mittlerweile 101 5 derjenige, den zu retten ſie entſendet wurden, verun⸗ glücken. Die Berathung dauerte nur Sekunden. „Friſch gewagt, Kameraden!“ ſagte der Führer,„ich gede, nur zwei mir nach.“ 8 Sie ließen ſich von den anderen mit den mitgebrachten Seilen anbinden und kletterten mit Lebensgefahr hinab. Aber es dauerte lange, ehe es ihnen gelang, Fräulein Clairville aus ihrer entſetzlichen Lage zu befreien. Der rechte Fuß war gebrochen, und als man ſie bewegte, wurde ſie ohumächtig vor Schmerz. Dennoch umſpielte ein mattes Lächeln ihre Lippen. Ihr Gatte hat Wort gehalten und ſie dem Tode entriſſen. Karl Norbert verbrachte eine unruhige Nacht. Er wälzte ſich von einer Seite zur andern und fuhr wiederholt aus dem Schlafe mi einem Anaſtſchrei, ſo daß Melanie ihn weckte. „Was iſt Dir, Karl? fragte ſie, ängſtlich in das bleiche, ſchweißbedeckte Antlitz blickend. „Nichts,“ erwiderte er bebend,„ich habe nur einen böſen Traum geh bt.“ „Du mußt doch in Gefahr geweſen ſein, lieber Karl, denn im Traume ſprachſt Du von einem Sturz.“ Er ſetzte ſich im Bette auf.„Veu einem Sturz?“ fragte er, am ganzen Körper zitternd. Fortſetzung folgt.) bat ſie,„mir iſt ſo 4. Seiie. Tatterſal. In den Stallungen des„Tat⸗ terſall“ ſtehen ſortwährend ein⸗ größere Anzahl complett gerite tener Pferde zum Verkauf. 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