15 k⸗ der Poſtliſte eingetragen unter 8 Nr. 2288. (Badiſche Volkszeitung.) Abonnement: 50 Pfg. monatlich, Bringerlohn 10 Pfg. monatlich, durch die Poſt bez. incl. Poſtauf⸗ ſchlag M..90 pro Quartal. Inſerate: Die Colonel⸗Zeile 20 Pfg. Die Reklamen⸗Zeile 60 Pfg. Einzel⸗Kummern 3 Pfg. Doppel⸗Nummern 5 Pfg. der Stadt Mannheim und Umgebung. Mannheimer Journal. (98. Jahrgang.) Amts⸗ und Kreisverkündigungsblatt Erſcheint täglich, auch Sonntags; jeweils Vormittags 11 Uhr. Auzeig Telegramm⸗Adreſſe: Mann für den palziſchen u. düg. Then en po en u. ällg. Chef⸗Redatteur Julius Katz, für den lokalen und prov. 10 795 Mũ 1 f r den Inſeratentheil: A. Apfel. Notationsdruck und Verlag der Dr. H. Haas'ſchen Buch⸗ Fruckerei erel, Das„Mannheimer Journal“ 5 ta Bürgerhoſpitalg.) ſämmtlich in Mannheim. (Mannheimer Volksblatt.) 1 Nr. 133, 2. Blatt. Der gchwur am Sterbebett. Original⸗Roman von Leopoldine Baronin Prochazka. Nachdruck verboten. 1¹9(Fortſetzung.) „Die überraſchende Wendung, welche durch die ſeltſamſte Fügung des Schickſals herbeigeführt wurde, wirkte ſo über⸗ wältigend auf Joſephine, daß ſie der Sprache beraubt ſchien. Nur allmählich ringen ſich die Worte von den zuckenden Lippen, die Bitte, ſchleunigſt alle Schritte zur Befreiung ihres Gemahls einzuleiten. „Das heißerſehnte Ziel dünkte ihr noch ſo fern, ſo uner⸗ reichbar. Und ſo kam es, daß die böſe That des Karl Norbert zum mächtigſten Hebel zu ſeiner Entlarvung wurde, während er, in Sichergeit gewiegt, ſich den glänzendſten Hoffnungen der nächſten Zukunft hingab. 10. Kapitel: Auf dem Turfe. In der Freudenau herrſcht reges Leben; es findet heute dus letzte Rennen ſtatt und ganz Wien pilgert hinaus auf den Rennplatz. Ehedem war der Rennſport auf die ariſtokratiſchen Kreiſe beſchränkt. Heute erfaßt er alle Schichten der Bevölkerung. Kopf an Kopf ſteht die Menge dicht gedrängt, bunt zu⸗ ſammengewürfelt aus allen Klaſſen, aus allen Elementen. „Mephiſto“ wird eifrig beſprochen und gohe Wetten ge⸗ macht für und gegen ihn. Sein Auge flößt Mißtrauen ein. Das blaue Blut blickt herablaſſend auf den Eigenthümer, der an der Spitze einer Gruppe von Herren in dem Aktionär⸗ Raum ſteht und die im Innern arbeitende Aufregung nicht beherrſchen kann. 80 8 beſchäftigt ſich mit ihm ab und zu in geringſchätziger Die Abweſenheit Melanies wird allgemein bemerkt und vielfach kommentirt. Seit längerer Zeit erſcheint er überall llein und die Herren, die manchmal auch der Schwäche unterliegen, am kleinen Tratſch ein Vergnügen zu ſinden, er · 1 pikante Anekdoten über das Privatleben des„Schwieger⸗ ahnes der Gräfin“. Dies iſt nämlich ſein Spitzname, der Glorienſchein, unter dem er ſich zu ſonnen pflegte. Karl Norbert verläßt mißmuthig den Aktionär⸗Raum. Das fernere Verbleiben daſelbſt iſt ihm unerträglich d N Er beſteigt ſeine prachtvolle Fuchsſtute und ſprengt on. IJn letzter Zeit ſpielte er an der Börſe und ſein Agent ſignalifirte ihm des Morgens einen bedeutenden Verluſt. Außerdem hatte er in der verfloſſenen Nacht Hundertachtzig⸗ tauſend Gulden im Jockeyklub verſpielt. Er hat gehofft, den Verluft der Seite mit dem einen Gewinnſt der anderen zu decken— beides iſt fehl geſchlagen. Was vermag ſelbſt der Sieg„Mephiſtos“ gegen ſolche Summen. In ſeiner Bedrängniß fuhr er vor dem Rennen zu Kretſchmann. Diesmal aber zeigte er ſich hart wie Stein, er will abſolut von einem neuen Anlehen nichts erſſch„Meine Gelder ſind meiſt ausſtehend,“ entſchuldigte er ſich, ich kann augenblicklich eine ſo große Summe nicht entbehren.“ Norbert weiß, daß es nicht wahr iſt— aber erzwingen läßt ſich ein Darlehen nicht. Er wagt es nicht, ſich an ſeine Frau zu wenden. Plötzlich verſtummt das Stimmengewirre. Die elegante Herrenwelt, welche unter den Logen gruppirt iſt, tritt vor. Aller Augen ſind auf den Starter gerichtet, der ſeine letzten Anordnungen trifft, ehe er das Feld entläßt. Es iſt der Kampf um den großen Preis. Vier Pferde laufen,„Mephiſto“,„Etelka“,„Hamra“ und„Conjuror“. Mit athemloſer Spannung und fieberhafter Aufregung folgt das Publikum den Chancen des Kampfes. „„Mephiſto“ fliegt über das Feld mit grazibſer Leichtig⸗ keit, begleitet von dem lauten Jubel der Betheiligten, welche auf ihn gewettet haben. 2 2Roth⸗ſchwarz gewinnt“, jubelt die Menge. Es ſind dies die Farben Karl Nobert's, der am Ziel ſteht, zitternd, hoff⸗ nungsvoll— begeiſtert. Die Pferde ſind nur eine Halslänge auseinander. „Mephiſto“, trefflich geführt, ſcheint des Sieges Viu Das Ziel iſt in Sicht; da plötzlich verfehlt er die Bahn, unter lärmendem Getöſe ſiegt„Hamra.“ Karl Nobert ſprengt davon in wilder Verzweiflung. „Das war hart und unerwartet“, tönt es um ihn her. Er aber hört und ſieht nichts. Das Rennen iſt vorüber. die unerwartete Niederlage des „Mephiſto“ wird lebhaft beſprochen. aſt unbemerkt verläßt Karl Norbert den Kampfplatz. Sein geſchloſſenes Kupee fährt in raſchem Trab der Ringſtraße zu. 30 Als er zu Hauſe ankommt, findet er ein Telegramm 15 Er erbleicht. Sein Gewiſſen bat ſo viele wunde Flecken, zudem ſchwindet ſeine Zuverſicht zu dem gewohnten Glück. Nach langem Zögern öffnet er das Telegramm. Es kommt von Eichenſtamm ſein Geſicht erhellt ſich „Der gnädige Herr liegt im Sterben, bitte aee abzureiſen. f Befehl Horn, Kammerdiener.“ Ein Freudenſtahl— das fahle Antlitz. „Das iſt unerwartete Rettung“, flüſterten die Lippen. on ſieht er ſich Herr des Vermögens ſeines Bruders. ch iſt mein Glügs nicht erloſchen!“ jubelt er, im mer auf⸗ und abſchreitend. 5 „Nächts leichter,“ denkt er weiter,—— ſich dieſe Summe entlehnen. Seinerzeit, wenn die ſtirbt, kann ich A eeten, Giahzelin ialte ſch die Inereſſen, Geleſenſte und verbreitetſte Zeitung in Maunheim und Unmgebung. ob ſie nun aus meiner Hand fließen oder die Coupons in der Kaſſe liegen, iſt wohl einerlei.“ Auf dieſe Weiſe übertüncht er den verbrecheriſchen Angriff auf fremdes Gnt mit dem falſchen Schein der Rechtlichkeit. In bunten Gegenſätzen durchſchwirren die Gedanken ſeinen opf. Der Schurke tritt nie deutlicher hervor, als in dem Au⸗ genblicke, wo er ſeine Schlechtigkeit vor ſich ſelbſt zu be mänteln ſucht. Vor allem iſt es wichtig ſagte er ſich, daß er zu rechter Zeit in Eichenſtamm eintrifft, vor dem Tode nämlich, um Herr der Situation zu bleiben. Weiß er doch genau, wo das baare Geld liegt. Er geht jetzt ſofort daran, ſeine Vorbereitungen zur Reiſe zu kreffen. Er ſchreibt ſeinem etwas flotten Freund, er möge ſeine Angelegenheit im Jockeyklub für ihn ordnen, in dem Sinne, daß er von Ungarn ſofort die Schuld von Hundertachtzig⸗ tauſend Gulden anweiſen wird. Sodann ſchreibt er ein paar Zeilen an ſeine Frau, worin er ihr mittheilt, daß er ſofort nach Eichenſtamm zu ſeinem ſterbenden Bruder muß, und bittet ſie, auf ein Stündchen nach Hauſe zu kommen. Dieſen Brief gibt er dem Bedienten mit dem Auftrag, fac einſpannen zu laſſen und in das Palais Kieſinger zu fahren. Während er ſie erwartet, malt er ſich die Zukunft aus. Sie zeigt ſich ihm roſig, denn er hat ja auch eine Erbſchaft zu erwarten. Melanie iſt überaus ſchnell gekommen. Er empfängt ſie mit der Frage, wie es ihrer Mutter gehe. „Beſſer“, antwortet ſie, ſich ſetzend und ihren Hut ab⸗ nehmend. Sie iſt ungewöhnlich bleich und tiefer Ernſt lagerte auf den ſonſt fröhlichen Zügen. Ihr Mitleid wendet fich hauptſächlich der armen blinden Schwägerin zu. Aber ſelbſt dieſes verblaßt gegenüber dem eigenen Kummer, welcher brennend und bohrend an ihrem Herzen nagt. Sie weiß bereits, daß ihr Gatte abermals große Ver⸗ luſte auf dem Rennplatz erlitten hat und daß allerlei dunkle Gerüchte in Umlauf ſind bezüglich einer bedeutenden Spiel⸗ ſchuld. Dies im Verein mit Kretſchmann's koloſſaler Forderung 1 befürchten, angeſichts welcher ſie ohn⸗ mächtig iſt. Sie hat ſich entſchloſſen, von der finanziellen Zerrüttung ihres glänzenden Vermbgens zu ſprechen. Vielleicht gelingt es ihr, ihn in andere Bahnen zu lenken. Sie kennt die Schwierigkeit nicht, einen Mann, der auf ſo weitverzweigte Abwege gerathen, zu Ehre und Pflicht zurück zu führen. Als Einleitung ſagte ſie„Mephiſto“ iſt geſchlagen und Deine Verpflichtungen am Rennplatz ſollen bedeutend ſein.“ Karl Norbert ſtarrt ſie an, er traut kaum ſeinen Ohren. Er beißt ſich in die Lippen. „Ei“, ſpöttelt er,„woher haſt Du denn alles Dies ſo raſch erfahren?“ „Das thut nichts zur Sache,“ erwidert ſie, aber erlaube mir, Karl, bei dieſer Gelegenheit ein ernſtes Wort an Dich zu richten. Wie es bisher gegangen geht es weiter nicht, ich möchte Dich bitten, den Rennſtall aufzugeben, als erſten Schritt zur Einſchränkung. Die ferneren rieſigen Ausgaben müſſen ein Ende nehmen, ſie ſind unmöglich geworden, er⸗ widert ſie feſten Tones. „Soll wohl heißen, daß große Summen verſchleudert wurden,“ entgegnete er aufgebracht. „Vielleicht wäre dies der richtige Ausdruck geweſen“, er⸗ widerte ſie traurig.„Aber laſſen wir die bitteren Worte bei Seite und beſſern wir uns für die Zukunft. Die Schuld trifft ja nicht Dich allein,“ fügt ſie im verſöhnenden Geiſte binzu. „In Dich ſcheint der böſe Geiſt Deiner zänkiſchen Mukter gelaghen 5 F it dieſen heftig geſprochenen Worten ſprang er auf nnd trat an das Fenſter. 2 erröthete; er hatte ſie auf das Empfindlichſte verletzt. „Laſſen wir meine arme Mutter aus dem Spiel, ſie hat genug meinetwegen 55 ſagte ſie in einem Tone, der befremdend an ſein Ohr ben Bisher hatte er mit den Fingern auf die Fenſterſcheiben getrommelt, aber nun wandte er ſich plötzlich um und ſagte: „Unſere Unterredung nimmt eine unangenehme Wendung— beſſer, wir ſcheiden— übrigens fährt der Wagen eben vor.“ Er reicht ihr die Fingerſpitzen. In dieſem Augenblicke überwältigt ſie die Erinnerung an die entſchwundenen Tage des Glückes. „Karl,“ ſagte ſie gerührt,„wir könnten ſo glücklich ſein— wenn—“ „Wenn was?“ ſagt er ſchroff. „Wenn Du etwas mehr der Zukunft und des Glückes Deiner Familie gedenken wollteſt. „Habe ich denn eine Familie?“ lacht er bitter auf.„Seit Monaten biſt Du mit dem Kleinen bei Deiner Mutter und in den kurzen Augenblicken, die mir vergönnt ſind, blicke ich in ein unzufriedenes Geſicht, Was Wunder, wenn ich mich auf andere Weiſe zu zerſtreuen ſuche, denn das ſehe ich wohl, mit unſerem Glück iſt es zu Ende. Er drückt ihr einen eiſigkalten Kuß auf die Stirne und ſchließt die Thüre hinter ſich zu. „Man muß den Frauen mitunter die Zähne zeigen,“ denkt er fich.„Das wäre nicht übel, wenn ſie, endlich im Beſit der Millionen, mich in meinen Ausgaben kontrolliren wollte.“ Melanie ſteht am Fenſter.„Mein guter Vater ſagte mir immer, man ſollte nie im Böſen ſcheiden, ich will ihm einen liebevollen Gruß zuwinken.“ Aber er gibt ihr nicht die Gelegenheit, abſichtlich ver⸗ meidet er es, den üblichen Blick hinauf zu werfen. Sie ndet es tief und wendet ſich raſch ab vom Fenſter mit en Lippen und thränendem Auae. Freſtag, 17. Mai 1889. 11. Kapitel: Der Schwur. Düſtere Wolken lagern über der Stätte des Glückes von ehedem. Die drückende Atmoſphäre der herannahenden Kata⸗ ſtropze wälzt ſich mit ſchwerer Laſt auf die ſt der e von Eichenſtamm. 5 Naur zur bald iſt die Prophezeihung des nahen Unheils in Exfüllung gegangen. 3 1 den Sterbenden, ſo er bei Beſinnung. iſt, liegt der Stachel des Todes in der bangen Sorge um die Seinen, die er mehr oder weniger hilflos binterläßt mit dem Be⸗ wußtſein, daß ihrer ein unbeſtimmtes Schickſal harrt, das ſeine ſtarre Hand nicht mehr abwehren kann. 5 Der Angſtſchweiß tritt dem Stephan Norbert auf die bleiche Stirne, als er ſeiner blinden Frau und ſeines un⸗ mündigen Kindes gedenkt. Beide ſind ſo ſehr des Schutzes bedürftig, daß er den grauſen Gaſt, der bereits an ſeiner Schwelle ſteht, noch einmal abgewehrt wiſſen möchte. „Nur noch diesmal!“ ächzt er und dann betet er in⸗ brunſſen angſtvoll um noch eine Friſt. an ſagt, daß es den Sterbenden gegönnt iſt, mit prophetiſcher Klarheit in die Zukunft zu blicken. Woher kam es, daß ihn plötzlich ein Bangen ergriff, als er an ſeinen Bruder, den Vormund ſeines Kindes, den Be⸗ ſchützer ſeiner blinden, hifloſen Frau, dachte? Dann erinnert er ſich, wie denſ Karl mit kaltem Blute ſeinen treuen, alten Hund zuſammenſchoß, weil er nicht aleich auf den Ruf folgte. Damals ſagte ihm Jonas:„Karl, in Dir ſchlummert der Keim des Mörders.“ Ja, es liegt ein grauſamer Zug in dem Charakter des Mannes, den er zum Hüter ſeines Theuerſten gemacht. In den einſamen Stunden denkt er nun darüber nach. wie ohnmächtig er gegenüder einem unerbittlichen Schickſal iſt. 4 nützen ihm ſeine Millionen, ſie können ihm nicht die Geſundheit, ſeiner Frau nicht das Augenlicht wiedergeden. Sollte ein Fluch auf ihm laſten, ein Fluch, der ſich vom Vater auf Sohn vererbt? Er faltet die zitternden Hände„Mein Kind,“ rief er aus,„mein armes Kind verſchone, Allmächtiger!“ Ader dieſe beſtändigen Aufregungen, dieſer heiße Kampf um das Leben, die peinigende Angſt, die ichen Zweifel, ob er denn wohlgethan, ſeine theueren Hilfloſen eben jenem Bruder anzuvertrauen, deſſen Charakter ſchon in frübher Jugend Spuren eines grauſamen Zuges alles dies beſchleunigt den Tod, gegen den er ſich ſinkender Kraft ſträubt. Nach einer ſchlafloſen Nacht iſt er eingeſchlum Seine Frau iſt ganz leiſe taſtend zum Bett getreten. dem geſchärften Sinn der Blinden vernimmt ſie, daß er ſchläff, und ſie läßt ſich ſachte auf den Seſſel nieder, den ſie am Bette weiß. Es iſt ein beängſtigender ſchwerer Athem, der an ihr Ohr ſalag„tbirt ibr Geſ ie verbirgt ihr Geſicht mit den Händen.„Og, mein Gott, wenn ich ibn nur auf einen Augenblick ſehen könnte“ zuckt es über ihre Lippen. Der bezaubernde Geſang der Vögel ſcheint ihr eine bittere Fronie. Es iſt der Laut des fröhlichen Lebens, des Glückes— und ſie iſt ſo namenlos unglücklich. Sie vernimmt die Stimme ihres Iſtvan, den man eben hinabführt. ſpielt unter der Eiche und ſein fröhliches Lachen dringt bis zu ihr. Das Jaucdzen des Kleinen weckt Stephan Nobert und ſein Auge fällt auf die dewegten Züge der blinden Gattin. 05 hoffnungsloſer Wehmuth lagern auf dem nen Antlitz. Mit einem Ausruf der Freude umfaßt er die zarte Hand und bedeckt ſie mit Küſſen. 5 „Meine Irma, heute ſo früh und allein?“ „Ja. 90 bin allein gekommen, man hält mich ſo oft zu⸗ rück, ſagt ſie, ihn umarmend. dliegt eine Klage in dem Tone, er blickt anſ rick das roſige Geſicht und ſucht ſie zu beruhigen, denn ſie ſpricht ihre Befürchtung aus, daß er kränker iſt, als er zugibt. Er hat einen böſen Tag, die Athemnoth hat ſich aber⸗ mals eingeſtellt und er ſtrengt ſich an, ſie zu bekämpfen und zu verbergen. Ihre klare Stimme unterbricht die Stille. 5 „Steffi!, ruft ſie ängſtlich,„mir iſt bange um Dich— warum ſchweigſt Du. Dein Athem iſt ſchwer, ich höre, wie er ſich mühſam Deiner Bruſt entringt. Oh, verberge mir es nicht, Du haſt wieder einen Erſtickungsanfall!“ Sie umſchlingt ihn mit ihren zitternden Armen. „Ich will Dich aufrichten, mein Stefft. Weißt Du, wie ich es immer thue.“ Sie bemüht ſich, den mit der Athemnoth Ringenden mit Sa zu heben, und es gelingt ihr, ihm eine erleichternde tellung zu geben, aber die Aufregung hat die Wirkung der Tropfen paralyſirt. it dem geſtammelten Ruf:„Luft!“ ſinkt er zurück. eben, als der Arzt zur Morgenviſite erſcheint. Er überblickt die Situation und erſchrickt über den Ans⸗ druck in den Zügen des Kranken. Mit ſanfter Gewalt ſuchte er die Baronin zu entfernen, aber ſie ſträudt ſich. „„Laſſen Sie mich, Doktor Peter, ich bitte. fleht ſie, die Hände faltend. Aber als er ihr ſagt, das Leben ihres Gatten 155 von ihrer Entfernung ab, weil die Aufregung ihn tödte, wankt ſie hinaus. Auf der Schwelle darrt ihrer bereits das für ſie aufse⸗ nommene Geſellſchafts⸗Fräulein. Fortſetzung folot.) . 2. Seite Seneral-Anzeiger 17. Maf. Aüchſten Sonntag, den 19. Ma, Aachmittags halb 3 Ahr Urosses Frühjahrs-Rennen auf der Reunnbahn des Velociped-Club Mannheim nächſt dem Schießhauſe. Es finden 12 verſchiedene intereſſante große Rennen ſtatt, wozu ſich eine große Anzahl der beſten hieſigen und auswärtigen Fahrer gemeldet haben, wobei die Meiſterſchaft für Baden auf dem Dreirad und die Meiſterſchaft für Baden auf dem niederen Zweirad für das Jahr 1889 ausgefochten werden. Contert und Rieſtauration auf der Bahn. Näherez durch die Programme. Preiſe der Plätze: Reſervirter Platz Mk..—, 1. Platz Mk. Neckardamm 30 Pfg.⸗ mit Sports⸗Coſtüm theilnehmen können und freien Eintritt haben. 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