der Poſtliſte eingetragen unter * Nr. 2288. Abonnement: 50 Pfg. monatlich, Bringerlohn 10 Pfg. monatlich, durch die Poſt bez. incl. Poſtauf⸗ ſchlag M..90 pro Quartal. Inſerate: Die Colonel⸗Zeile 20 Pfg. Die Reklamen⸗Zeile 60 Pfg. Einzel⸗Nummern 3 Pfg. Doppel⸗Nummern 5 Pfg. (Badiſche Volkszeitung.) Maunheimer der Stadt Maunheim und Umgebung. (99. Jahrgang. Amts⸗ und Kreisverkündigungsblatt Erſcheint täglich, auch Sonntags; jeweils Vormittags 11 Uhr. (Mannheimer Volksblatt.) 0 I ür d 5 5 il: U ſll. für den In 917 15 5 5 Telegramm⸗Adreſſe: „Journal Mannheim.“ Verantwortlich: für den politiſchen u. allg. Theil: Chef⸗Redakteur Julius Katz, für den lokalen und prov. Theil: üller, 5 fel. Notationsdruck und Verlag der Dr. H. Haas'ſchen Buch⸗ druckerei, (Das„Mannheimer Journal“ iſt Eigenthum des katholiſchen Bürgerhoſpitals.) ſämmtlich in Mannheim. Nr. 136.(Celephun⸗Ar. 218.) Auflage über 11,300 Exemplare. (Notariell beglaubigt.) K Fürſt Zisnart⸗ iſt geſtern im Reichstage erſchienen, um in einer langen, an politiſchen Reminiscenzen reichen Rede, an die ſtaatserhaltenden Parteien die Mahnung zu richten, für die Invaliditäts⸗ und Altersverſicherung der Arbeiter ein⸗ zutreten. Der Reichskanzler entſchuldigte ſeine bisherige Zurückhaltung bei der Berathung der Vorlage mit dem Mangel an Kräften, der Geſammtheit ſeiner Auf⸗ gaben nach allen Seiten hin wie früher zu genügen. Es ſei mit den Jahren für ihn eine Nothwendigkeit ge⸗ worden, den Kreis ſeiner Thätigkeit prinzipiell enger zu ziehen; er habe die Leitung der auswärtigen Be⸗ ziehungen und auch die Leitung der inneren Politik in ihren Hauptrichtungen in Preußen ſo⸗ wohl wie im Reiche beibehalten zu müſſen geglaubt und wiſſe, daß ſeine im Reichstag gehaltenen Reden, zauch wenn er mit Engelszungen redete,“ keine einzige Stimme für die definitive Entſcheidung gewinnen würden. Der Herr Reichskanzler hat mit dieſer Bemerkung offen⸗ bar den Werth ſeiner Reden zu ſehr unterſchätzt und es kann ſein geſtriges Auftreten im Reichstage, insbeſondere ſeine an alle konſervativen Parteien— und zu dieſen zählt Fürſt Bismarck nach ſeinen geſtrigen Aus⸗ führungen auch die nat.⸗liber. Partei und das Cen⸗ trum— gerichtete eindringliche Mahnung als eine Widerlegung ſeiner Befürchtung, keine Stimmen zu „gewinnen“, bezeichnet werden. Denn es iſt zweifellos, daß die Abrechnung, die Fürſt Bismarck geſtern mit den grundſätzlichen Gegnern aller Regierungsmaßnahmen hielt, auf die übrigen Parteien einen nachhaltigen Ein⸗ druck ausüben und auch jenen Theil der deutſchkonſer⸗ vativen Partei zur Gutheißung der Vorlage veranlaſſen wird, der bis heute, bei aller Anerkennung des guten Kerns des Invaliditäts⸗ und Altersverſorgungsgeſetzes, aus wenig ſtichhaltigen„praktiſchen“ Urſachen gegen daſſelbe zu ſtimmen gewillt war. Aus der Rede des Fürſten Bismarck leuchtet vor Allem das Beſtreben hervor, das große ſozialpoli⸗ tiſche Reformwerk ſobald als möglich zu beendigen.„Wer ſagt uns denn,— ſo äußerte der Kanzler,— ob wir über ein Jahr Zeit und Muße dafür haben? Ich habe mich für den holſteiniſchen Kanal bis 1870, 6 Jahre lang von 1864 an auf das lebhafteſte intereſſirt, ich bin von 1870 bis 1880 gar nicht wie der ſo⸗ weit zu Athem gekommen, daß ich hätte an den Kanal denken können. Wer ſagt Ihnen denn, daß wir in der Lage ſein werden, uns mit dieſer Frage, zu der uns Gott im Augenblick noch die Muße gegeben hat, über ein Jahr noch zu beſchäftigen? Ich wenigſtens möchte das Vertrauen nicht unbedingt ausſprechen.“ Man wird darauf vorbereitet ſein müſſen, daß die oppoſttionelle Preſſe aus den letzten Worten wieder in allarmirendem Sinne Kapital ſchlagen wird. Die„frei⸗ ſinnigen“ und„demokratiſchen“ Zeitungen werden be⸗ haupten, Fürſt Bismarck habe mit dem Säbel geraſſelt und die Kriegsfurie an die Wand gemalt, um einen Druck auf den Reichstag zu Gunſten des ſozialpolitiſchen Geſetzes auszuüben. Eine ſolche demokratiſch⸗freiſinnige Lüge und Heuchelei wäre zu durchſichtig, um zu wirken, denn Jedermann weiß, daß der friedliebende Reichskanz⸗ ler, der ſeit 18 Jahren als ſtarker Schirmer des Welt⸗ friedens von aller Welt, nur nicht von Herrn Richter und Genoſſen anerkannt wird, einen ſolchenͥ„Druck“ auf die reichstreu geſinnten Parlamentarier auszuüben gar keine Veranlaſſung hat; ſeinen grundſätzlichen Gegnern könnte er mit„Engelszungen“ predigen, er würde ſie taub für alle Ermahnungen finden. Wenn Fürſt Bismarck auf Gefahren hinweiſt, die eine ſchleunige Ordnung unſerer inneren Angelegenheiten erheiſchen, ſo wird jeder Deutſche, deſſen Sinne nicht durch Richter'ſche Grundſätze umdüͤſtert ſind, die ehrliche Mahnung verſtehen und ſeine Pflicht gegen den Staat und ſeine Bürger erfllen. Mag auch die geſtrige Rede des Reichskanzlers in einzelnen gegen die Freiſinnigen gerichteten Sätzen ſcharf klingen, ſo wird jeder Unparteiiſche anerkennen müſſen, daß der Mann, der das Deutſche Reich aus ſeiner kläglichen Zerriſſen⸗ zeit zur machtvollen Einheit geführt, deſſen nationales Denken ganz erfüllt iſt von der täglichen Sorge, dem Reiche den Frieden zu erhalten— daß dieſer Mann das unbeſtreitbare Recht beſitzt über Politiker mit aller Schärfe abzuurtheilen, deren jahrelanges Wirken darauf gerichtet war, alle fuͤr die Größe des Geleſenſte uunb nerbreiteiſte Zeitung in Manuheim und Umgebung. zedeihen ſeiner Unterthanen beſtimm⸗ ten Regierungsmaßregeln zu durchkreuzen. ———ů Deutſcher Reichstag. Berlin, 18. Mai. Inm Reichstag iſt heute eine Novelle zum Strafgeſetzbuch eingegangen. Bei der folgenden dritten Leſung der Alters⸗ und Inva⸗ liditätsverſicherungsvorlage trat Gebhardt(nat.elib.) für die Vorlage eine, eine Hinausſchiebung der Erledigung ſei niemals zu billigen. Tangwerth v. Simmern(leiner Fraktion angehörig) ſprach gegen die Vorlage. v. Wendt (Centrum) trat für die Vorlage ein, deren Mängel künftig verbeſſert werden könnten. Das Reich möge nur auch in anderer Richtung ſeine Autorität geltend machen und jeder Religion freie Bethätigung gewähren und die katholiſchen Orden wieder zulaſſen. Die ſozialpolitiſche Wirkung werde nicht ausbleiben. Staudy wendet ſich, Namens eines Theils der Konſer⸗ vativen, gegen die Vorlage. Staatsſekretär v. Boetticher widerlegte in Ergänzung ſeiner geſtrigen Ausführungen die gegen die Abſtufung in Klaſſen und Renten und gegen das Markenſyſtem gehegten Bedenken. Der Vorwurf einer übermäßigen Kapitalanſamm⸗ lung ſei übertrieben. Die Vorlage ſei nichts als eine Selbſt⸗ hilfe des Vaterlandes gegen die ſoziale Gefahr. v. Kardorff trat nochmals für die Vorlage ein. Fürſt Bismarck erklärte, er ſei keineswegs üherraſcht, daß die ſozialdemokratiſche Partei, beſonders deren Vertreter hier im Hauſe gegen das Geſetz ſprächen; deren Hauptſache iſt, daß die von ihnen geleiteten, vielmehr mißleiteten Maſſen unzufrieden ſind. Alles, was ſie in der Herſtellung von Arbeiterbataillonen gegen die Ordnung in dem Staat hin⸗ dern kann, das bekämpfen ſie natürlich, ſie brauchen eben die Unzufriedenheit. Auch wundere er ſich nicht, daß die frei⸗ ſinnige Partei dagegen iſt, die doch guch beim Wehrgeſetz gewiß nicht bloß aus Fraktionsintereſſe dagegen war(Ruf: pfuil). Einen ſolchen Zwiſchenxuf bezeichne ich als unver⸗ ſchämt. Er betrachte ſich als Gegenſtand ihres beſonderen Haſſes. Als Chriſt könne er das vertheidigen, als Kanzler kämpfe er dagegen(Beifall). Daß die Polen das Geſetz, welches die Konſolidation des Reiches befördere, nicht wollen, ſei nicht wunderbar, daß aber die Konſervativen dieſe Oppo⸗ ſition theilen, verſtehe er nicht. Wie könne man Lokalinte⸗ reſſen gegenüber einer Frage, welche die Geſammtheit des Reiches bis in ſeine innerſte Tiefe berührt, in ſolcher Weiſe Raum geben! Das ſei keine konſervatives Gebahren. Der Reichskanzler wendete ſich gegen die geſtrigen Ein⸗ wendungen des Abg. Holtz gegen das Geſetz vom Standpunkt der Landwirthſchaft. Mit dem Argument, die Vorlage be⸗ gegne in ſeinem Wahlkreis nur geringer Sympathie, ſees er doch nicht kommen. Die Landwirthſchaft könne des Geſetzes nicht entbehren. Er möchte dies Geſetz noch vor den nächſten Wahlen beendet ſehen, damit nicht zu viel aus dem Zuſammen⸗ hang herausgeriſſen und gelog en wird. Wollten wir noch ein Jahr warten, wer weiß, ob wir dann ſo viel Muße haben, wie uns jetzt zu Gebote ſteht. Ich erſuche die Konſervativen, die Reichspartei und die Natlonalliberalen, ſich von aller Gemeinſchaft mit der Sozialdemokratie, den Polen, den Wel⸗ fen, den Franzoſen und den Freiſinnigen loszumachen(leb⸗ hafter andauernder Beifall). Nach einer kurzen Erwiderung vertagt ſich das Haus. Montag 1 Uhr Fort⸗ etzung. Das heutige Erſcheinen des Reichskanzlers im Reichstage war bis zur Nachmittagsſtunde für un⸗ gewiß gehalten worden. Als der Kanzler nach 3 Uhr in das Haus trat, war man allgemein überraſcht. Die Photographen, denen ſeit einer Reihe von Wochen der Vorzug zu Theil ge⸗ worden iſt, behufs der Herausgabe eines Reichstags⸗Albums im Foyer Aufnahmen zu machen, waren gerade damit be⸗ ſchäftigt, von der Journaliſtentribüne aus eine Aufnahme des Plenums zu machen, als der Fürſt eintrat, der nun wohl auch auf einer photographiſchen Aufnahme erſcheinen wird. Das friſche, kräftige Ausſehen des Fürſten und ſein Auftreten hat allgemein erfreut. Ohne Anſtrengung ſprach der Fürſt faſt/ Stunde. Nach Beendigung ſeiner Rede verließ er den Saal und hielt ſich— ſeit geraumer Zeit zum erſten Male— im Foyer auf, wo er mit vielen Abgeordneten in zwangloſem Geſpräch verweilte. Reiches und das C —— Politiſche Ueberſicht. Manuheim, 19. Mai, Vorm. Die„Neue Freie Preſſe“ erfährt aus Cettinje von fortgeſetzten Gewaltthaten der Mohamedaner gegen die orthodoxen Chriſten im Gebiete zwiſchen dem montenegriniſchen Grenzfluſſe Tara und dem Limfluſſe. Die bedrohten Chriſten flüchteten nach Montenegro. Der Landeschef der von O eſterreich beſetzten Provinzen hat die Ausdehnung des Standrechts auf eine größere Anzahl Verbrechen angeordnet. Man bringt in den Wiener Kreiſen dieſe Maßregel mit den geänderten Re⸗ gierungsverhältniſſen in Serbien in Zuſammenhang und dezeichnet ſie als vorbauender Art. Aus Paris wird vom geſtrigen Tage berichtet: Präſident Carnot wohnte heute Nachmittag einer Vor⸗ ſtellung des unter dem Namen Buffalo Bill bekannten Montag, 20. Mai 1889. amerikaniſchen Büffeljägers bei, wie es heißt, auf eine Einladung des amerikaniſchen Geſandten, um damit den Bürgern der Vereinigten Staaten ſeine Sympathie zu bezeugen.— Der Miniſter des Aeußern, Spuller, hat den franzöſiſchen Geſchäftsträger in München beauftragt, aus Anlaß des Ablebens der Königin⸗Mutter von Bayern im Namen der franzöſiſchen Regierung ſein Beileid auszuſprechen.— Der Unterſuch⸗ ungsausſchuß verhörte heute denPolizeicommiſſar von Liſteux, um über den Aufenthalt Boulangers in Liſteur z.., als Laguerre dort als Sergeant eine Dienſtleiſtung machte, Erkundigungen einzuziehen. In der Deputirten⸗ kammer gab eine Interpellation des Bonapartiſten Provoſt de Launay über angebliche ungeſetzliche Vorgänge am Gericht zu Rennes zu lebhaften Aus einanderſetzungen Anlaß, endigte aber ohne Abſtimmung. Darauf ſetzte die Kammer die Budgetberathung fort. König Humbert von Italien hat dem ſchweizeriſchen Bundesrathe für die ihm gebotene Gelegenheit zu einer Zuſammenkunft mit einer Abordnung desſelben gedankt und ſeiner Sympathie für die Schweiz,„oe noble pays,“ den verbindlichſten Ausdruck gegeben. Aus Petersburg wird gemeldet, daß weitere Verzweigungen der Werſchwörung entdeckt worden ſind; hunderte ſeien verhaftet, die Regimenter in Mos⸗ kau, Jeliſawetgrad und Warſchau kompromittirt. Viele Offtziere ſeien verhaftet. Drei, welche am ſtärkſten komprommittirt waren, begingen Selbſtmord. In Warſchau ſei eine Bombe gefährlichſter Art aufgefunden worden; die Geſundheit der Zarin ſei ſehr erſchüttert. * Der Augfland der Herglente in den weſtfäliſchen Kohlenrevieren kann endlich als beendigt bezeichnet werden. Bis auf einen Punkt haben die vereinigten Grubenbeſitzer die bekannte zwiſchen der Arbeiterdeputation und Dr. Hammacher getroffene Ver⸗ einbarung gutgeheißen und faſt 40,000 Bergleute haben daraufhin die Arbeit wieder aufgenommen. Leider kom⸗ men aus Schleſien wenig günſtige Berichte, die eine weitere Ausbreitung der Strikebewegung befürchten laſſen. Berlin, 18. Mai. Der Ausſtand in dem ober⸗ ſchleſiſchen Kohlenbezirk iſt ein allgemeiner geworden. Alle Gruben feiern dort ſeit heute. Dortmund, 18. Mai. Die Arbeitsaufnahme der Bergleute nimmt ſtetig zu. Auf manchen Zechen iſt die ganze Belegſchaft in Thätigkeit. Dortmund, 18. Mai. Die Vorſtands⸗Verſammlung des bergbaulichen Vereins genehmigte das Protocoll, das zwiſchen Dr. Hammacher und der Abordnung der Ausſtändiſchen vereinbart worden iſt, mit Ausnahme der l eines Ausſchuſſes, welcher anders geregelt wer⸗ den ſoll. Aachen, 18. Mai. Auf den Gruben bet Eſchweiler und Alsdorf herrſcht voller Betrieb, ebenſo auf je einer Grube bei Kohlſcheid und Höngen, im übrigen dauert der Ausſtand fort, da eine Einigung bisher nicht erzielt worden. Die Ruhe iſt nirgends geſtört. Morgen finden mehrere Verſammlungen ſtatt. Der Telegraphen⸗ dienſt auf den Poſtanſtalten des Ausſtandsgebietes iſt verlängert worden. Aachen, 18. Mai. Der„Aachener Zeitung“ zu⸗ folge ſtriken die Arbeiter der Grube„Anna“ in Alsdorf. Auf dem Wilhelmsſchacht nahm die ganze Belegſchaft wieder die Arbeit auf. Der Beſitzer der Zeche„Nord⸗ ſtern“ bewilligte den Arbeitern ebenfalls Lohnerhöhung und Reduktion der Arbeitszeit. Nach Meldungen aus Höngen dauert der Strike dort fort. In Morsbach fand Vormittags 10 Uhr eine große Verſammlung ſtatt, welcher auch der Reglerungspräſident und der Landrath Coehls beiwohnten. Nach einer Meldung aus Forsbach beſchloſſen die Arbeiter des Wurmreviers, heute wieder anzufahren, wenn die Lohnerhöhung und achtſtündige Schichtdauer bewilligt werde. Eſſen, 18. Mai. Gegenuͤber den von Seiten der freiſinnigen Preſſe verbreiteten Nachrichten über das Ver⸗ halten der Bergwerksbeſitzerdeputation in Berlin, erklären Krabler, Velſen und Haniel in der„Rhein.⸗Weſtf..,“ daß bezüglich des Protokolls über die Verhandlungen mit der Bergarbeiterdeputation keinerlei Meinungsverſchleden⸗ heit unter ihnen geherrſcht, daß keiner von ihnen einen Vertreter der Bergarbeiter geſehen oder geſprochen und mit dem Reichstagsabgeordneten Baumbach und Schmidt keinerlei Unterhandlungen gehabt habe. Hirſchberg, 18. Mai. Im Ausſtandsgebiet bei Rothenbach iſt auf einen Jäger vom hieſigen Bataillon 2. Seite Seneral⸗Anzeiger. heſchoſſen worden. erhütung neuer Zuſammmenſtöße erläßt ene Bekanntmachung, worin die Einwohner an die Vor⸗ chriften über den Waffengebrauch ſeitens des Militärs erinnert und dieſe Vorſchriften veröffentlicht werden. Derſelbe iſt verwundet. Zur . 8 der Landrath Görlitz, 18. Mai. Ein großer Trupp aus dem Waldenburger Bergbezirk ausgewieſener ausländiſcher Bergleute fuhr heute auf der Eiſenbahn in der Fahrt⸗ richtung nach Dresden durch. Breslan, 18. Mai. Die„Breslauer Zeitung“ meldet aus Beuthen, daß heute Mittag ein großer Zug ſtrikender Bergleute, dem eine rothe Fahne vorangetragen wurde, über Schwientochlowitz nach der Heinitzgrube zog. Königshütte(Schleſten), 18. Mai. Ein allgemeiner Strike iſt heute ausgebrochen. Ulanen und ein Bataillon Achtzehner aus Gleiwitz ſind im Strikebezirk. Zwei Per⸗ ſonen wurden bereits verhaftet. Die Schnapsläden ſind geſchloſſen. Der Strike umfaßte zuerſt die Deutſchland⸗ grube, Königsgrube und Kleophasgrube. Regierungs⸗ präſident v. Bittner aus Oppeln und königlicher Ober⸗ bergrath Hyltrob aus Breslau ſind hier. Aus Schleſien, 17. Mai. Ein weiteres Umſich⸗ greifen des Arbeiterausſtandes wäre von unabſehbaren wirthſchaftlichen Folgen begleitet. In Nordböhmen, wo die Induſtriellen ausſchließlich niederſchleſiſche Kohlen für ihre Betriebe verwenden, machen ſich bereits die Folgen der Vorgänge im Waldenburger Kohlenbezirk geltend. So hat die Nordweſt⸗ und die Pardubitzer Bahn den Betrieb der Kohlenzüge eingeſtellt. In den meiſten nordböhmiſchen Induſtrieorten, z. B. in Reichen⸗ berg, kann die böhmiſche Braunkohle als Heizmaterial nicht Verwendung finden, weil die ganzen Heizanlagen in den Induſtriegebäuden nur auf ſchleſiſche Steinkohle eingerichtet ſind. Ueber die Ausſtandsbewegung in Schleſien macht die Conſervative Wunelpenden folgende Bemerkung: Am ärgſten ſcheint von den Streikenden auf der durch die be⸗ kannte Erhſchaft in den Beſitz des Canonicus Dr. Franz gelangte Zeche„Friedenshoffnung“ gehauſt zu ſein, wo der angerichtete Schaden einen Werth von Millionen darſtellen ſoll Ob grade auf dieſer Zeche etwa beſondere Uebelſtände geherrſcht, die Berglente beſondern Grund zu Klagen gehabt haben, iſt aus den vorläufigen Zeitungsnachrichten nicht er⸗ ſichtlich. * die Königin⸗Mukter von Sayern 7. Hohenſchwangau, 18. Mai. Heute Vormittag 8 Uhr begann Profeſſor Dr. Bol⸗ Unger in dem Heldenſaale mit der Sektion der Leiche der Königin⸗Mutter, während Oberſthofmarſchall Freiherr v. Malſen mit den Miniſtern die Eröffnung des Teſtaments vornahm. Schon wurde das von München gekommene Staatsſterbekleid(ſchwarz⸗ſammt mit Hermelin) herge⸗ richtet, als mitgetheilt wurde, daß die Königin laut letzt⸗ williger Verfügung im Anzug des dritten Ordens (ſchwarzer Habit mit weißer Haube) beigeſetzt werden wolle. Der Sektionsbefund, deſſen Veröffentlichung ſich das Miniſterium vorbehält, ſoll die vollſtändige Zerſtör⸗ ung der inneren Theile ergeben haben, ſo daß bei Ueber⸗ nahme der Behandlung durch Dr. Brand die Königin ſchon im hoffnungsloſen Zuſtande ſich befand. Wie über die Sektion wird auch über die Hinterlaſſen⸗ ſchaft, beſtehend aus Baarmitteln, zahlreichen Einricht⸗ ungsgegenſtänden und Geſchenken, Stillſchweigen bewahrt. Ausgeſtellt wird die Königin hier nicht. Die geſtern Nachts gekommenen Hartſchiere hielten von 10 Uhr ab die Ehrenwache. Es kamen noch bis Nachts 12 Uhr Leute, um die dahingeſchiedene Königin zu ſehen. Die Leiche wird alsbald in den angekom⸗ menen Sarg aus weichem Holz gelegt und dieſer ver⸗ ſiegelt. Heute Abends halb 7 Uhr wird die Leiche in dem k. Leichenwagen nach Füſſen überführt und von dort mittelſt Bahn nach München, wo ſie Morgens 1 Uhr eintrifft. Mit der Leiche fährt die unmittelbare Umgebung der Königin ſowie die Hofgeiſtlichen, von denen der Hofkaplan Hecher das Herz der todten Königin bewahrt, welches nicht nach Altötting kommt. Heute Mittags 2 Uhr fährt Graf Caſtell mit den Miniſtern und Aerzten nach München zurück, wohin ſich heute Abends 9 Uhr auch Prinzeſſin Thereſe begibt. Bedeutſame Worte. Wie aus Füſſen über die letzten Stunden der Kö⸗ nigin⸗Mutter gemeldet wird, hatte ſich die hohe Frau, als ſie das Ende nahen fühlte, in beſonders herzlicher Weiſe von ihrem Liebling, der Prinzeſſin Thereſe verabſchiedet, der ſie noch Grüße an Se. k. H. den Prinz⸗Regenten auftrug. Ihre letzten klaren Worte waren:„Gott ſegne Bayern, Gott ſegne Preußen und mein geliebtes Tirol! Ich komme aus der ſchönen Natur in ein noch ſchöneres Leben.“ Beileidsbezeugungen. Vom Kaiſer Wilhelm TI. und Kaiſerin Auguſta Viktoria, den Kaiſerinnen⸗Wittwen Auguſta und Viktoria, den Königen und Königinnen von Württemberg und Sachſen, den Groß⸗ gerzogen von Baden und Heſſen und ſonſtigen deutſchen Fürſt⸗ lichkeiten, ſowie von dem Kaiſer und der Kaiſerin von Oeſter⸗ reich mit den Erzherzogen und den Erzherzoginnen, der Kbnigin von England, der Königin von Spanien, dem König von Italien ꝛc. ſind die wärmſten und herzlichſten Beileids⸗ bezeugungen eingelaufen. Prinz Leopold von Preußen in Bertretung des Deutſchen Kaiſers und Königs von Preußen. 5 Großberzog von Heßſen, ſowie die Prinzen Heinrich und Wilhelm von Heſſen daben ſich bereits zu den Leichenfeier⸗ lichkeiten angemeldet. Begräbnißſtätte der Königin⸗Mutter. König Maximilian II. von Bayern batte bei ſeinen Leb⸗ zeiten angeordnet, daß ſeine ſterbliche Hülle in einem mar⸗ Mornen Sarkophage rüben möge. Dieſer ſollte nach weiterer eſtimmung in der Hofſtiftskirche zu St. Kajetan in der vierten Altarniſche rechts vom Haupieingange der Kirche aus gufgeſtent werden. König Ludwig II. gab, im Sinne der Dispofition ſeines erlauchten Vaters, unterm 8. April 1864 Deſedl, zur rbung des nöthigen Platzes in der 20. Mai. genannten Kirche und beauftragte am 22. Inſpektor Riedel, nach deſſen Plan auf der erworbenen Stelle im Stile der Kirche eine Grabkapelle zu erbauen. Zu dieſem Zwecke mußte aber zuvor der St. Thereſienaltar, welcher ſich auf dieſem Platze befand, an einen anderen Ort der Kirche transferirt werden, Auch war es ein Herzensbedürf⸗ niß des Königs Maximilian II. geweſen, daß ſeiner Zeit der Sarkophag ſeiner Gemahlin neben den ſeinigen zu ſtehen kom⸗ men möge. Die Königin⸗Mutter hegte ebenfalls dieſen Wunſch. Da ſie aber damals noch der proteſtantiſchen Kirche zuge⸗ hörte und deshalb ihre Beiſetzung nach den katholiſchen Kirchenſatzungen in der Kirche ſelbſt nicht hätte ſtattfinden können, ſo verfügte der königliche Gemahl den allerdings nicht mehr unter ihm in Vollzug gekommenen Anbau einer geſonderten Grabkapelle, in welcher der Sarkophag Ihrer Majeſtät durch Ausbrechen eines Theiles der trennenden Kirchenwand ſeinem eigenen möglichſt nahe gerückt wäre. Am 10. März 1864 war König Maximilian II. geſtorben, und am 6. September des nächſtfolgenden Jahres ſind ſeine irdiſchen Ueberreſte unter entſprechenden Feierlichkeiten in der fertigen Kapelle zur zeitlichen Ruhe gebracht worden. Dieſelbe wird nach Verlauf kurzer Zeit nun auch ſeine da⸗ hingeſchiedene Gemahlin nach Wunſch an ſeiner Seite ge⸗ nießen, wenn der ihr beſtimmte Sarkophag wird aufgeſtellt ſein. Bis dahin ruht ſie in der Allerſeelenkapelle auf der linken Seite der Kirche vom Haupteingange aus. —— Aus Stadt und Land. Mannheim, 19. Mai 1889. Perſonalnachrichten. Miniſterium der Juſtiz, des Kultus und Unterrichts. Zugewieſen wird: Referendär Ludwig Meyer in Mannheim dem Großh. Notar Weihrauch daſelbſt.— Ver⸗ ſetzt werden: Hilfsgefangenwärter Brund Schwarz in Heidelberg, als Amtsgerichtsdiener an das Amtsgericht Lörrach, Amtsgerichtsdiener und Gefangenwärter Weich⸗ ſelbaum in Walldürn, an das Amtsgericht Engen.— In den Ruheſtand wurde verſetzt: Amtsgerichtsdiener Stephan chnäbele in Lörrach bis zur Wiederherſtellung ſeiner Geſundheit; Amtsgerichtsdiener und Gefangenwarter Veit in Engen bis zur Wiederherſtellung ſeiner Geſundheit. (Finanzminiſterium.) Steuerverwaltung. Die erledigte erſte Gehilfenſtelle bei Gr. Obereinneh⸗ merei Emmendingen wurde dem Finanzaſſiſtenten Eduard Teubner in Karlsruge übertragen. Verſetzt wurden: Die Steueraufſeher: Nikolaus Bauer in Waldshut nach Mannheim, Jakob Friedrich Gaukel in Möhringen nach Waldshut, Robert Laier in Bretten nach Möhringen, Wilhelm Wurzel in Schwetzingen nach Bretten, Guſtav Adolf Fanz in Neudenau nach Seckenheim und Joſef Maier in Bühl nach Neudenau. Zollverwaltung. Ernannt: Der beritlene Grenzaufſeher Franz K. Schnei⸗ der in Allensbach, zum Zolleinnehmer in Gottmadingen; Privatlageraufſeher N. Brütſch in Herbolzheim(Amt Em⸗ mendingen), zum Grenzaufſeher in Nordhalden; Privatlager⸗ aufſeher M. Linnebach in Lahr, zum Grenzaufſeher in Schuſterinſel; Privatlageraufſeher A. Wolpert in Herholz⸗ heim(Amt Emmendingen), 185 Grenzaufſeher in Thengen. —Verſetzt: Grenzaufſeher K. A. Eiffler in Nordhalden, nach Gailingen; die Grenzauffeher M. Göppert in Sin⸗ gen, nach Konſtanz; J. Jäger in Konſtanz, nach Inzlingen; tang in Untereggingen, nach Konſtanz; J. G. Sichwanz in Gailingen, nach Horn Gauptſteueramtsbezirk Singen.) Zurückgenommen wurde die Verſetzung des Grenz⸗ aufſehers F. Fiſch Juli den Hofbau⸗ ang in Randegg. Entlaſſen: ſeher A. Fr. Kiefer in Thengen(auf Anſuchen.) Erledigte Stellen für Militäranwärter, d. i. für ſolche Perſonen, welche im Beſitze des Civilver⸗ ſorgungsſcheins der Klaſſe A oder B ſich befinden. Vacanzenliſte Nr. 18 vom 1. Mai. 1. Straßenwark in Obertsroth. Gehalt 414 M. Be⸗ werbung bei Gr. Waſſer⸗ und Straßenbau Inſpektion Achern. 2. Straßenwart in Ober⸗Uhldingen. Gehalt 378 M. Bewerbung bei Gr. Waſſer⸗ und Straßenbau⸗Inſpektion Ueberlingen. 3. Schutzmänner. 10 Gehalt 1050 M. und durchſchnittlich 88 M. Wohnungsgeld. Alter zwiſchen 25 und 35 Jahr. Vorprüfung iſt beim Bezirksamt Karlsruhe zu machen. Bewerbung bei Gr. Miniſterium des Innern in Karlsruhe unter Vorlage Grenzauf⸗ von: Lebenslauf, Civilverſorgungsſchein und Führungsatteſt. Vakanzenliſte Nr. 19 vom 8. Mai. 1. Packetträger beim Poſtamt Appenweier Gehalt 750 M. und 60 M. Wohnungsgeld. poſtdirektion in Karlsruhe. Mannheim. Gehalt 800 M. werbung wie bei Nr. 1. Bewerbung bei der Ober⸗ 2. Briefträger beim Poſtamt und 180 M. Wohnungsgeld. Be⸗ 3. Landbriefträger beim Poſtamt Biberach. Gehalt 540 M. und 60 M. Wohnungsgeld. 4. Dekopiſt beim Bezirksamt Meßkirch. Gehalt 600 M. Be⸗ werbung bei Gr. Verwaltungshof in Karlsruhe. 5. Bahn⸗ bezw. Weichenwärter, 20. Station unbeſtimmt. Anfangsge⸗ halt 560 M. nebſt freier Wohnung und Dienſtkleidung. Be⸗ balten bei Gr. Generaldirektion der Bad. Staatseiſen⸗ ahnen. *Ueber das Beſinden Ihrer Königlichen Hoheit der Kronprinzeſſin von Schweden und Norwegen er⸗ fahren wir, daß der weitere Verlauf am Freitag ein günſtiger und die Nacht ruhig war; die Reſorption ſchreitet fort; es ſind weder Fieber noch Schmerzen vorhanden; die Aerzte ſind ganz befriedigt. Hofauſage. Wegen Ablebens Ihrer Majeſtät der verwittweten Königin Marie von Bayern, geb. Prinzeſſin von Preußen, legt der Großherzogliche Hof von heute an die Trauer auf 3 Waochen bis zum 6. Junt einſchließlich an, und zwar vom 17. Mai bis incl. 27. Mai nach der 3, vom 28. Mai bis incl. 6. Juni nach der 4. Stufe der Trauer⸗ ordnung. Karlsruhe, den 17. Mai 1889. Großherzog⸗ liches Oberſtkammerherrn⸗Amt. Freiherr von Gem⸗ mingen, Oberſtkammerherr. „Ernennungen. Auf Grund Aleerhöchſter Vollmacht Seiner Königlichen Hohejt des Großherzogs haben Seine Königliche Hoheit der Erbgroßherzog unterm 11. Mai 1889 gnädigſt geruht, den Bahnverwalter Auguſt Web er in Radolfzell zum Reviſor bei der Generaldirektion der Staats⸗ eiſenbahnen zu ernennen, den Bagnverwalter Wilhelm von Neubronn in Oſterburken nach Radolfzell zu verſetzen und den Stationskontroleur Emil Prall in Bruchſal zum Bahnverwalter in Oſterburken zu ernennen. * Der„Staats⸗Anzeiger für das Großherzogthum Baden Nr. 16 vom 17 Mai enthält: Unmittelbare aller⸗ höchſte Entſchließungen Sr. Königl. Hoheit des Großherzogs betreffend Dienſtnachrichten; ferner Verfügungen und Be⸗ kanntmachungen der Staatsbehörden, des Miniſteriums der Juſtiz, des Kultus und Unterrichts, betr.: die Anſtellung von Notaren, deren Diſtrikte und Wohnſitze, die Aenderung von Familiennamen und den Rechtsanwalt Theodor Elſaßer; der Miniſteriums des Innern, betr.: die Ernennung der bürgerlichen Mitglieder der Obererſatzj⸗Kommiſſion, die Zuſammenſetzung des Kreis⸗ Ausſchuſſes Konſtanz, das Statut der Handelskammer für den Kreis Mann⸗ heim und die 5Ernennung der Bezirksraths⸗Mitglieder für den Amtsbezirk Wiesloch; des Miniſteriums der Finan⸗ zen; den Stand der Gr. Bad Militärwittwenkaßſe im Jahre 4888 betr., eine Dienſterledigung, ſowie die Mittheilung von Todesfällen.— Der von der Kirchengemeinde Sulzbach aus den zwei aufgetretenen Bewerbern gewählte und präſentirte Pfarrverwalter Val. Schwöbel daſelbſt wurde zum Pfarrer in Sulzbach ernannt. .Auf dem Städtetag werden, wie wir erfahren, die einzelnen der Städteordnung unterſtehenden Städte wie folgt vertreten ſein: 1 Mannheim durch die Herren Ober⸗ bürgermeiſter Moll, die Bürgermeiſter Bräunig und Klotz und die Stadträthe Baſſermann und Herſchel. 2. Heidel⸗ berg durch die Herren Oberbürgermeiſter Dr. Wilckens, die Stadträthe Ammann, Dr⸗ Eiſenlohr, Fr. Wolff, Joſ. Keller, Leimbach und den Obmann der Stadtverordneten, C. Pirſch, 3. Bruchſal durch die Herren Oberbürgermeiſter Dr. Gau⸗ tier, Stadtrath Hetterich und Obmann der Stadtverordneten, F. Keller. 4. Karlsruhe durch die Herren Bürgermeiſter Schnetzler, die Stadträthe Hoffmann und Leichtlin. 5. Pforzheim durch die Herren Stadtrath Dr. Richter und Obmann der Stadtverordneten, Kayſer. 6. Baden durch Herrn Oberbürgermeiſter Gönner. 7. Freiburg durch Herrn Oberbürgermeiſter Winterer, event auch Bürgermeiſter Dr. Thoma. 8. Lahr durch Herrn Oberbürgermeiſter Dr. Schluſſer. 9. Konſtanz durch Herrn Oberhürgermeiſter Weber. Die Verhandlungen beginnen nicht wie früher be⸗ ſtimmt um ½9 Uhr, ſondern um 11 Uhr Vormittags. „Zuſammenſtellbare Rundreiſebillete, Für unſere Touriſten wird es angenehm ſein zu erfahren, daß auch in dieſem Jahre, die von den deutſchen Eiſenbahnen ausgegebenen zuſammenſtellbaren Rundreiſebillete zwiſchen Mainz und Föln auf der Berg⸗ und Thalfahrt zu den Dampfbooten der Köln⸗Düſſeldorfer Geſellſchaft ihre Gültigkeit haben. Mannheimen Pegel. Die am oberen Schleußen⸗ kopf des Verbindungskanales begonnenen Arbeiten zur Er⸗ vichtung eines Uhrenpegels, müſſen des wachfenden Waſſers wegen eingeſtellt werden. Dem Vernehmen nach die Herſtellungskoſten dieſes Pegels über 24,000 Mark etragen. „Zu Ehren der Auweſenbeit des Commandeurs der 28. Cavallerie⸗Brigade, Oberſt Freiherrn v. Schleinitz, jand geſtern Mittag in der Offiziers⸗Cantine der Dragoner⸗ kaſerne ein Diner ſtatt, während deſſen die Regimentskapelle im Kaſernhofe concertirte. 5 Badiſche Patente. Auszug aus der amtlichen Patentliſte über die in der Zeit vom 8 bis 15. Mai erfolgten Bad. Patentanmeldungen und Ertheilungen, mitgetheilt vom Patentbureau des Civil⸗Ingenieur Müller in Freiburg i. B. A. Anmeldungen: Mit Fangarmen verſehene Faßhalter zum Auf⸗ und Abladen von Fäſſern. Karl Czaſchke in Firma Karl Czaſchke in Mannheim.— Verfahren zur künſtlichen Ausbrütung von Vogeleiern mittels Warmwaſſerbehälter aus imprägnirtem Pflanzenfaſergewebe. Otto Grünhaldt in Heidelberg.— Koniſche Rohrlanze. Wilhelm Lorenz in Karlsruhe.— Badeofen.(Zuſatz zum Patent Nr. 38674.) Guſtav Bögler in Karlsruhe.— Verfahren zur Herſtellung von Walzen und walzenförmigen Werkzeugen mit im Kreis oder in Schraubenlinie verlaufenden Arbeitsprofilen. Wilh. Lorenz in Karlsruhe.— B. Ertheilungen: Nr. 47713. Verfahren zur Darſtellung von Alkaloiden aus den Eſtern des Ecgonino durch Säureradicalen in die letzteren. C. F. Böhringer in Waldhof. Vom 3. November 1888 ab. B. 9041.— Nr. 47,739. Aufzieh⸗ und Stellwerk an Taſchen⸗ uhren. M. Griesbaum Söhne in Triberg. Vom 28. Dezember 1888 ab. G. 5184. Ein pyoſtaliſcher Fortſchritt in Berlin. Bekannt⸗ lich werden die in den Straßen befindlichen Briefkäſten 3u beſtimmten Zeiten durch Poſtbeamte geleert. Da dieſe Mani⸗ pulation nun eine geraume Zeit in Anſpruch nimmt— denn der Beamte geht von einer Straße zur andern und kehrt oftmals erſt in einer Stunde zu ſeinem Amte zurück—, bei der Poſt aber alles auf Zeiterſparniß ankommt, ſo ſollen demnächſt dieſe Poſtboten durch kleine Poſtomnibuſſe erſetzt werden. Der begleitende Poſtbeamte wird die abgeholten Briefe in dieſem Wagen ſofort ſortiren und ſie dem reſp. Poſtamt direkt zuführen. Durch dieſe Neueinrichtung dürfte eine bedeutend ſchnellere Briefbeſtellung im Stadtverkehr ent⸗ ſchieden zu erzielen ſein. 16., Freidenkerverein. Die Feſtrede zum heutigen Stiftungsfeſt, welches im„Neuen Rheinpark“ ſtattfindet, wird Herr Br. Rüd t⸗Heidelberg halten. 5 An dem Corſo, welcher dem heutigen Frühjahrs⸗ rennen des Velocipedelubs vorangeht, werden die ſämmtlichen hieſigen Radfahrervereine mit ihren Bannern theilnehmen. Der Corſo beginnt am Ballhauſe und nimmt ſeinen Weg der Ringſtraße entlang nach dem Rennplatz. 5 Generalfechtſchule. Wie bekannt hat der hieſige Verhand der Generalfechtſchule eine Verlooſung zu Gunſten des Reichswaiſenhauſes Lahr veranſtaltet und findet die am 4. Juni Abends 8 Uhr im Nebenzimmer der eſtauration Kettler ſtatt. Einige Hauptgewinne ſind im Schaufenſter des Herrn Theodor Soh ler ausgeſtellt. 25jäbriges Stiftungsfeſt. Am kommenden Sonn⸗ tag, den 26. Maf, feiert der Geſangverein„Teutonia“ in Feudenheim ſein 25jähriges Stiftungsfeſt. Das Feſt ſelbſt findet auf der Villa Hochburg daſelbſt ſtatt und haben ſchon viele auswärtige Vereine ihre Theilnahme an demſelben zugeſagt. Der feſtgebende Verein trifft alle Vorbe⸗ reitungen, um das Feſt in jeder Beziehung zu einem würdigen zu geſtalten und wenn der Himmel nicht ſeine Schleußen öffnet. ſondern ſchönes Wetter beſcheert, dürfte daſſelbe auch ein wohlgelungenes werden. Der Lehrergeſangverein Maunheim⸗Ludwigs⸗ hafen, deſſen Mitgliederzahl bis jetzt ſchon guf 350, worunter 120 aktive, geſtiegen iſt, veranſtaltete geſtern Abend im Caſino⸗ Saal einen Lieder⸗Abend, der ſowohl bezüglich des Programms als auch der Ausführung desſelben des Vereins würdig war. Frau Hedwig Anſchütz aus Ludwigshafen, welche über eine zwar kleine, aber wohlgeſchulte und ſympa⸗ thiſche Sopranſtimme verfügt, ſang„Thema mit Variationen“ von Proch„S' Lercherl“ von W. Taubert,„Keine Sorg um den Weg“ von J. Raff und„Poſtillon'amour“ von Fr. Abt in verſtändnißinniger und anſprechender Weiſe, wobei namentlich ihre Routine in der Coloratur zutage trat. Herr Hofmuſikus A. Wernicke von hier zeigte ſich in ſeinem „Nocturno“ in Des-dur für Flöte und Klavier nicht nur als vortrefflicher Flötiſt, ſondern auch als begabter Componiſt, von deſſen Talent wohl noch manche ſchöne Arbeit zu erwar⸗ ten iſt. L. v. Beethovens„Andante con Nariazioni—Allegro Adagio—Allegro vivace“ qus der Serenade(op. 25) für Ilbte, Pioline und Bratſche kam durch die Herren Hofmuſikus Wernicke, Lauberer und Zimmermaun ſehr wirk⸗ ungsvoll zur Ausführung und bewies durch ihren Erfolg, daß die filigranartigen Concert⸗Compoſitionen eines Beet⸗ hoven auch heute noch trotz Wagner ein dankbarez Auditorium finden Als Geſangſoliſt trat das Vereinsmitglied, Herr Jak. Eſchellmann, auf, deſſen Leiſtungen und Stimme wir anläßlich des großen Concertes im Theaterſaal aner⸗ kennend zu würdigen Gelegenheit hatten. Leider war der Sänger nicht beſonders disponirt, ſo daß ſeine ſchöne Baritonſtimme in„O las dich halten, gold'ne Stunde“ von A. Jenſen und„Frühlingszeit“ von R. Becker, nicht voll zur Geltung kommen konnte. Ir Schubert's Hömne„Herr unſer Gott, erhöre unſer Flehn“ für Soloſtimmen; Ehor und Blasinſtrumente und namentlich die zwei reizenden Volkslieder von C. Hirſch:„Röslein“ und!„Nachtigall“ boten dem Chore des Lehrergeſangvereins Gelegenheit, neue Beweiſe von ſeiner Leiſtungsfähiakeit und den ſchönen Erfolgen ſeines n D + 1 20. Mai. General⸗Anzeiger. 3. Seite. Strebens unter der Leitung des Herrn Muſikdtrektors Carl Hirſch zu erbringen, während bei dem ebenſo markigen wie ſchwierigen Jagdmorgen“ von J. Rheinberger die Kraft und Fülle des Chores in's hellſte Licht traten. Der die einzelnen Leiſtungen auszeichnende Beifall der Zuhörer war ein wohlverdienter, und kann der Lehrergeſangverein auf den Erfolg des geſtrigen Abends ſtolz ſein. An das Konzert ſchloß ſich eine Tanzunterhaltung an, welche ſogar manches bemooſte Haupt veranlaßte, ſich an dem Vergnügen der jüngeren Leute zu betheiligen, um ſo mehr als man ſozuſagen unter ſich war und die gemüthlichſte Stimmung herrſchte Aus dem Grogherzogthum. Steinen, 17. Mai. Zu dem Ringwald'iſchen Morde iſt Folgendes nachzutragen, R. beging die That, um einer gerichtlichen Unterſuchung aus dem Wege zu gehen. Die ſchwer verwundete Ehefrau Ringwald hat ſich wieder etwas erholt und liegt im hieſigen Spital. Menſchlicher Vorausſicht nach wird ſie jedoch, da ſie ſchon auf einer Seite gelähmt iſt und weder hört noch ſieht, ihr Leben kaum noch etliche Tage friſten. Es war ein herzzereißender Anblick. Die beiden Eheleute lagen am Boden in ihrem Blut, die Frau noch ſich mit den Händen bewegend und das Kind in ſeinem Bettlein liegend. Herr Ringwald ſaß im Gaſthaus zum Ochſen, als er die Gerichtsherren(Staatsanwalt, Gens⸗ darmen) ankommen ſah, die ihn verhören und wahrſcheinlich mit ſeiner Frau verhaften wollten, als er ſofort nach Hauſe eilte, die Zimmerthüre verriegelte und die gräßliche That vollbrachte. Als die Herren, die ſich zunächſt in das Gaſt⸗ haus zum Salmen begaben, in ſeiner Wohnung ankamen, fanden ſie die Thüre verſchloſſen und Alles ſtill. Auf ihr Anklopfen keine Antwort. Jetzt wurde eine Leiter angeſtellt und durch eine Oeffnung des Vorhangs die ſchreckliche That feſtgeſtellt. Die Beſitzer des„Salmen“, die Herren Gebr. Karcher in Emmendingen, hatten ihrem Zäpfler Ringwald wegen allerlei Beanſtandungen auf den 15. Mai gekündigt und jetzt wußte Hr. Ringwald im Augenblick nicht, wo er eine paſſende Stelle finden ſollte. Auch das war ein Grund zur fürchterlichen That. Heute Abend 5½ Uhr wurden Vater und Kind beerdigt. Die Aufregung der hieſigen Bevölkerung über die That iſt groß. Auf dem Tiſch ſollen noch 2 lange, ſcharfe Meſſer gelegen ſein. Den 6läufigen Revolver habe Ringwald erſt am letzten Montag in Lörrach gekauft. 3 Schüſſe waren noch in den Läufen. Wer weiß, wie es ge⸗ gangen wäre, wenn er von Gerichtsperſonen hätte verhaftet werden ſollen. Die Frau des Ringwald iſt im Krankenhaus, wohin man dieſelbe verbrachte, geſtorben. Ringwald hatte ein reich bewegtes Leben hinter ſich. Vor Jahren war er Pächter einer Bierwirthſchaft in Baſel, wandte ſich jedoch bald nach Mülhauſen im Elſaß, wo er ebenfalls eine Wirth⸗ ſchaft pachtete. Von dort kam er hierher, wo er in der von Gebrüder Kercher gekauften Reſtauration zum Salmen als Zäpfler angeſtellt war. Vor einiger Zeit jedoch erfolgte ſeine Entlaſſung aus dieſem Geſchäft und hatte er ſeit 14 Tagen eine Privatwohnung bezogen. Kurz vor der grauen⸗ haften That ſpielte er noch in einer Wirthſchaft Karte. * Vom Schwarzwalde, 17. Mai. Kürzlich wurde be⸗ richtet, daß ein Bierbrauer in Triberg wegen Steuerhin⸗ terziehung zu einer Geldſtrafe von 20,240 M. verurtheilt worden iſt. Wie nun dem„Donaueſch. Wochenbl.“ mitgetheilt wird, hat ein College deſſelben in Lenzkirch aus gleichem Grunde die Summe von beinahe 22,000 M. zu zahlen. Gerichtszeitung. Mannheim, 18. Mai.(Schöffengericht.) 5 Wilhelm Bödigheimer, Schneider, von Hardheim, wird wegen Diebſtahls mit 4 Wochen Gefängniß beſtraft, abzüglich 1 Woche Unterſuchungshaft.— 2) Georg Schroth, von hier, erhält wegen Thätlichkeiten eine Haftſtrafe von 5 Tagen. Katharina Enz, ledige Näherin, von hier, wird wegen Diebſtahls zu einer Gefängnißſtrafe von 2 Wochen verurtheilt. Karoline Ehrler, lediges Dienſtmädchen, von Etten⸗ heim, wird wegen Körperverletzung zu einer Gefängnißſtrafe von 5 Wochen verurtheilt.— 5) Edmund Müller, lediger Taglöhner, von hier, wird wegen Thätlichkeiten mit 3 Tagen Haft beſtraft.— 6) Heinrich Reibold, verbeirathet, Tag⸗ löhner von Feudenheim, wird wegen Körperverletzung mit einer Gefängnißſtrafe von 5 Monaten beſtraft.— 7) Jakob hriſtian, lediger Taglöhner von hier, und Philipp Bär, lediger Kohlenträger von Kerzenheim, wegen groben n 2 Die Angeklagten werden freigeſprochen.— 8) Chriſtian Moraſt, Ehefrau Louiſe, von hier, 5 Beleidigung. Wird durch Vergleich erledigt.— 9) Max Berggötz, verheirathet, Oberſchaffner, von hier, wegen Beleidigung. Wird zu einer Geldſtrafe von 10 M. verurtheilt. Tagesneuigkeiten. — Metzvorf(Württemberg), 17. Mai.(Ein Luſt⸗ mord) wurde dieſer Tage im hieſigen Walde begangen. Es wurde nämlich dortſelbſt die Leiche der aus Pfedelbach ge⸗ hürtigten 27jähr. Dienſtmagd Roſine Storf, bei dem Bauern Hörger in Orbachshof bedienſtet, unter Umſtänden aufge⸗ funden, die ſofort auf einen Luſtmord ſchließen ließen. Die Erſchlagene lag mit dem Geſicht dem Boden zugekehrt, der Hinterſchädel war vollſtändig zertrümmert, neben dem Ohr befindet ſich ein tiefer Meſſerſtich. Die Pulsader war durch⸗ geſchnitten; die Leiche bot einen entſetzlichen Anblick. Im Aurben zeigte ſie 47 Stichwunden. Neben derſelben lag ein Kör chen und eine Cigarre. Dem Mord ging allem Anſchein nach ein heißes Ringen voraus. Verhaftet ſind zwei Per⸗ ſonen, darunter der Sohn der Dienſtherrſchaft der Ermordeten. Das Gericht iſt in voller Thätigkeit; Staatsanwalt Schäfer von Hall hat ſich an den Ort der That begeben. —New⸗Hork.(Der Gedankenleſer Mr. Waſ⸗ hington Irving Biſhop) wurde am 12. Mai in Lambs Club inmitten eines Verſuches, ein Wort zu errathen, welches ſich ein anweſender Herr gedacht hatte, plötzlich von hyſteriſcher Starrſucht befallen. Er wurde unverzüglich zu Bett gebracht, erholte ſich aber bald und nahm ſein Experiment wieder auf. Um 4 Uhr Morgens erlitt er einen neuen An⸗ fall von Starrſucht; trotz der Anwendung elektriſcher Batterien verſchlimmerte ſich ſein Befinden und gegen Mittag gab er ſeinen Geiſt auf. 5 Zum Tode des Gedankenleſers Biſhop wird dem„B. T. gemeldet: Die überſtürzte Secirung des, wie die Aerzte be⸗ haupten, verſtorbenen, und wie ſeine Familie und Freunde behaupten, nur von einer ſeiner tiefen Ohnmachten befallenen Gedankenleſers Irving Biſhop verſetzt die ganze Stadt in ufregung. Die Aerzte geſtehen zu, daß das Gehirn noch ganz warm war, als ſie den Schädel öffneten, und entſchul⸗ digten die Vornahme der Sektion, ehe noch die Familie vom Tode unterrichtet war, mit der wiſſenſchaftlichen Begierde, as abnormal entwickelte Gehirn zu ſtudiren. Biſhop'? Mutter lag wiederbolt tagelang im Starrkrampfe, und ſie und Biſhop's rau erklären, daß Biſhop unter gleichen Anfällen litt. Vor zwei Jahren erklärten ihn die Aerzte für todt, und er er⸗ wachte trotzdem nach 48 Stunden zum Leben. Biſhop ſelbſt war von der Angſt verfolgt, daß er einmal lebendig begraben oder ſecirt werden würde. Er hatte darum alle Anordnun⸗ gen zur Vermeidung getroffen. Die Entrüſtung über die un⸗ verantwortliche Haſt der Aerzte iſt darum ungeheuer, und allgemein herrſcht der Glaube, daß Biſhop in entſetzlicher eiſe bei vollem Bewußtſein unter den Meſſern der in ſeinem Gehirn wühlenden Aerzte geſtorben iſt. Gegen alle bethei⸗ ligten Aerzte wird Klage wegen gröblicher FJahrläſſigkeit er⸗ hoben werden. Frau Biſhops Gemüthszuſtand iſt Beſorgniß erregend.— Ein verwegener Raubmord wurde in Arizona auf offener Landſtraße ausgeführt. Ein Armeezahl⸗ meiſter und deſſen Bedeckung wurde von einer Anzahl Räubern überfallen und überwältigk. 30,000 Doll., welche der Zahl⸗ meiſter bei ſich trug, fielen in die Hände der Räuber. — Newyork, 16. Mai.(Das Schachturnier in Newyork.) Heute wurden die Runden des Schachkongreſſes mit folgendem Ergebniß beendet: Tſchigorin zählt 29 Siege, Weiß 26⅛ Siege, Gunsberg 26, Blackburne 25, Burn 25, Lipſchütz 24, Judd 20, Maſon 18 Siege. Tſchigorin hat noch eine unbeendigte Partie mit Gunsberg zu ſpielen. Weiß da⸗ gegen vier mit Martinez, Bird, Maſou und Burn. Von die⸗ ſen Partien wird es abhängen, wem der erſte und zweite Preis zufallen wird. — New⸗Pork, 16. Mai.(Eine verheerende Feuersbrunſt) Eine furchtbare Feuersbrunſt ergriff geſtern die Stadt Stratfort in Quebeck und äſcherte die blühende Anſiedelung vollkommen ein. Die Kirche, der Frei⸗ maurertempel ſind eingeſtürzt und leider iſt auch ein großer Verluſt an Menſchenleben zu beklagen. Der Schaden beläuft ſich auf mehr als eine Million Dollars. Theater und Muſtik. Gr. bad. Hof⸗ und National⸗Theater in Maunbeim. Die von uns vorgeſchlagene Nachmittags⸗Vorſtellung der Quitzow's fand geſtern ſtatt, allerdings etwas verſpätet, aber zu unſerer Genugthuung vor einem wohlbeſetzten Hauſe, das mit großem Intereſſe und unter lebhaften Beifallsbe⸗ zeugungen dem Gang der Handlung folgte und die haupt⸗ ſächlichen Darſteller nach jedem Aktſchluſſe durch wohlver⸗ dienten Hervorruf auszeichnete. Neu waren Herr Löſch in der Rolle des Caſimirs, Fräulein Schulze in der Barbara von Bug und Herr Hildebrandt als Wacht⸗ meiſter Haus Sturz. Jedenfalls ſindet Fräulein Schulze mit ihrer Barbara ſich glücklicher ab als Fräul. Woytaſch, welche zur Zeit in Caſſel gaſtirt. Wir ſehen es gerne wenn der deutſchen Jugend die Vaterlandsliebe mit der Mutter⸗ milch eingeflößt wird; dieſen Grundſatz ſcheint eine deutſche Mutter geſtern Abend wörtlich aufgefaßt zu haben, indem ſie ihren zweijährigen hoffnungsvollen Sprößling„in die Quitzow's“ mitnahm. Der kleine Weltbürger gab ſeinen Gefühlen in wohlverſtändlicher Weiſe deutlichen und lauten Ausdruck, indem er den Gang der Handlung je nach ſeinem Geſchmacke mit hellen Tönen des Abſcheu's oder durch Beifall begleitete. Hoffentlich iſt dem kleinen Manne die Vorſtellung gut bekommen. *Mannheim, 19. Mai. Wie wir ſoeben erfahren, iſt das frühere verdienſtvolle Mitglied unſeres Hof⸗ und National⸗ theaters, Herr Leopold Rocke, der Mitbegründer unſeres Theaterpenſionsfonds, heute Nacht geſtorben. Kapellmeiſter Deſſoff in Frankfurt a. M. wird für Kräftigung ſeiner Geſundheit während der Monate Juni und Juli einen Urlaub antreten, während deſſen er ſich, in Folge eines privaten Abkommens, von Kapellmeiſter Felir Wein⸗ gartner vertreten laſſen wird. Der Letztere war bisher am Stadttheater in Hamburg thätig und hat ſich für kommende Saiſon an die Mannheimer Bühne verpflichtet. Frankfurter Theater Repertoire. Opernhaus. Dienſtag, 21. Mai„Der Prophet“.— Mittwoch, 22.„Der Zaunkönig.“— Donnerſtag, 28.(Gaſtſpiel der Frau Erneſtine Epſtein)„Martha“.— Samſtag, 25.„Eid“.— Sonntag, 26. (Gaſtſpiel der Frau Erneſtine Epſtein)„Das Glöckchen des Eremiten“.— Schauſpielhaus. Dienſtag, 21. Mai „Urbild des Tartüffe“.— Mittwoch, 22.„Nervöſe Frauen“, „Die Stoiker“.— Freitag, 24. Farinelli“.— Samſtag, 25. „Tartüffe“,„Der Geizige“.— Sonntag, 26.„Geier⸗Wally.“ Runſt und Wiſſenſchaft. Nürnberg, 18. Mai.(Das Kaiſer Wilhelm⸗ Denkmah) ſoll laut geſtern gefaßtem Beſchluß am Fuß der alten Hohenzollernburg aufgeſtellt werden. Ein Jubiläums⸗Geſchenk. Eine aus ſechs Mitgliedern der deutſchen Kolonie in London beſtehende Abordnung begab ſich auf ergangene Einladung am Donnerſtag nach Schloß Windſor, um der Königin Viktorig das derſelben ge⸗ widmete Jubiläumsgeſchenk— das von Profeſſor v. Werner gemalte, die deutſchen Verwandten der Königin darſtellende Bild— zu überreichen. Die Abordnung wurde von der Königin empfangen. Aeueſtes und Telegramme. 50,000 Strikende in Schleſten! Dreslau, 18. Mai. Die„Breslauer Zeitung“ meldet aus Schwientochlowitz, daß dort ein neuer Strike auf den Gruben„Schleſien“,„Mathilde“, in drei Schächten der „Königsgrube“, ſowie theilweiſe auf den Lipiner Gruben und den Zinkwerken ausgebrochen iſt. Zuſammen ſind dies 50,000 Strikende. Nach Verſicherung des Berichterſtatters des ge⸗ nannten Blattes dürfte jedoch die„Magenfrage“ für die Bei⸗ legung ſehr bald entſcheidend ſein. Die Anweſenheit des Kopp, der dort firmt, wirkt beruhigend. Infanterie eſetzte die Gruben„Deutſchland“, Mathilde“ und die, Königs⸗ grube“; das Beuthener Militär iſt zurückberufen, weil es am Platze ſelbſt nothwendig iſt. Die Belegſchaft der„Jallmei⸗ grube“ in Beuthen ſtrikt ebenfalls. Der Amtsvorſteher und der Hüttendirektor Winzek von der„Hubertushütte“ find an⸗ gegriffen und durch Militär befreit worden. Die Gruben ſenden alle Geldbeſtände ab. Königshütte, 18. Mai. Man befürchtet, der„Frkf. Ztg.“ zufolge, allgemein, daß der Strike der Bergarbeiter an Ausdehnung gewinnen wird und daß auch hier dieſelben erſt nach Bewilligung ihrer Forderungen wieder anfahren werden. Die Furcht vor Demolirungen veran⸗ laßte viele Kaufleute zum Schließen ihrer bisher iſt aher noch keine Ruheſtörung vorge⸗ ommen. Eſſen, 18. Mai. Die weſentlichen Punkte der Erklärung des Vorſtandes des Vereins für die bergbaulichen Intereſſen lauten nach der„Rh.⸗W. Ztg.“ ausführlich folgendermaßen: Erſtens: Die normale Dauer der Schichten unter Tage beträgt 8 Stunden; es ſoll ſtreng darauf gehalten werden, daß dieſe Friſt vom Schluß der Einfahrt bis zum Beginn der Ausfahrt nicht überſchritten wird. 755 dieſe Sſtündige Normalſchicht wird die Einfahrt und Ausfahrt nicht mit eingerechnet. Beide ſollen jeweilig in der Regel nicht länger als eine halbe Stunde dauern. Zweitens: Ueber⸗ ſchichtenkönnen ausnahmsweiſe ſtattfinden, wenn zur Sicher⸗ heit des Bergwerks oder zur Sicherung der Bergleute dringende, unaufſchiebbare Arbeit geboten iſt. Soll in Fällen außer⸗ ordentlicher Geſchäftshäufung oder zum Ausgleich von ſtatt⸗ gehabten Betriebsſtörungen in Ueberſchichten gearbeitet werden, ſo kann dies nur auf Grund einer vorherigen Ver⸗ ſtändigung zwiſchen der Verwaltung und den Bergleuten geſchehen. Hiermit erledigt ſich der aus⸗ eſprochene Wunſch nach Bildung von Vertrauensmänner⸗ Ausſchüßßen zur Entſcheidung über die Zulöſſigkeit von Ueber⸗ ſchichten von ſelbſt. Drittens: Jeder direkte oder indirekte Zwang zur Ueberſchichtenarbeit wird den Grubenbeamten ſtreng unterſagt. Insbeſondere wird dafür geſorg! werden, daß diejenigen Arbeiter, welche an den Ueberſchichte nicht theilnehmen, ungeſtört zur gewöhnlichen Schichtzeit ein und ausfahren können.“ Eſſen, 18. Mai. Die Abordnung der Bergwerksbeſitzer veröffentlicht folgende Erklärungg „Gegenüber den von der freiſinnigen Preſſe ge⸗ brachten und in alle Blätter übernommenen Nachrichten über das Verhalten der Deputation der Bergwerksbeſitzer in Ber⸗ lin erklären wir: 1) daß unter uns bezüglich des bekannten Protokolls vom 15. Mai über die Verhandlungen mit der Bergarbeiter⸗ Deputation in den Räumen des Reichstages keinerlei Meinungsverfchiedenheit geherrſcht hat, namentlich nicht in Bezug auf den vorgeſchlagenen Ausſchuß von Ver⸗ trauensmännern; 2) daß keiner von uns die Vertreter der Bergarbeiter ge⸗ ſehen oder geſprochen hat; 8) daß wir mit den Herren Reichstagsabgeordneten Baum⸗ bach und Schmidt zu verhandeln kein Mandat batten, die Verhandlungen nicht abbrechen onnten. Im Intereſſe der Wahrheit und des Friedens bitten wir alle Blätter, welche die gegentheiligen Nachrichten aufgenom⸗ men haben, auch dieſer Erklärung Raum zu geben Eſſen, den 18. Mai 1889. E. Krabler. W. v. Velſen. H. Haniel. *Berlin, 18. Mai. Der Kaiſer begab ſich heute, als dem Jahrestage, wo er dem Kaiſer Friedrich die zweite Gardeinfanteriebrigade vorführte, nach Charlotten⸗ burg und legte einen Kranz auf der monumentalen Vaſe nieder, die an der Stelle ſteht, wo Kaiſer Friedrich da⸗ mals hielt. *VBerlin, 18. Mai. Das„Marineverordnungsblatt⸗ meldet: Auf Befehl des Kaiſers hat das Dampfboot des Stationschefs in Wilhelmshafen, welches der Kaiſer benützte, als er der Kreuzerkorvette„Alexandrine“ bei deren Abfahrt nach der Südſee am 15. April„Glückliche Reiſe“ wünſchte, den Namen„Farewell“ zu führen. Berlin, 18. Mai. Major v. Weiſe vom Großen Generalſtab iſt dem Vernehmen nach unter Entbindung von ſeinem Commando zur Geſandtſchaft in Bern zum Abthei⸗ lungschef im Militärcabinet des Kaiſers ernannt.— OSber⸗ quartiermeiſter Generallieutenant Graf v. Schlieffen iſt zum Ehrendienſt beim Kronprinzen von Italien befehligt. Braunſchweig, 18. Mai. Der Kaiſer iſt heute Abend 7 Uhr hier angekommen. Der Regent fuhr dem⸗ ſelben in einem Exkrazuge bis zur Landesgrenze bei Helmſtedt entgegen. Der Kaiſer fuhr mit dem Regenten Prinzen Albrecht von brauſendem Jubel begrüßt, durch die feſtlich geſchmückte Stadt. Hamhburg, 18. Mai. Die Paſſagiere des Hamburger Dampfers„Ruala“ übergaben in Anerkennung der mühe⸗ vollen Arbeit der Mannſchaft, anläßlich des auf demſelben ausgehrochenen Feuers dem Kapitän 800 Mk. zur Vertheilung. Paris, 18. Mai. Carnot unterzeichnete heute das Dekret, welches die Einrichtung einer Tombola ge⸗ nehmigt, deren Reinertrag dazu beſtimmt, eine Anzahl Lehrer der Induſtrie⸗ und Ackerbau⸗Schulen, Arbeiter, Unteroffiziere, Soldaten und Marinemannſchaften aus der Provinz zum Beſuche der Ausſtellung nach Paris kommen zu laſſen. *Sanſibar, 18. Mai. Dr. Peters hat ſich an Bord des„Neera“ nach Begamoyo begeben. Er dürfte am Montag mit ſeinen Somalis zurückkehren und ſofort weitergehen.— Wie verlautet, ſegeln die engliſchen Kriegsſchiffe„Boadicea“,„Coſſack“ und„Mariner“ nach Tunghi ab. Mannheimer Handelsblatt. Frankfurter Mittagbörſe. Frankfurt a. M. 18. Mai. Die heutige Börſe er⸗ öffnete in ſchwacher Haltung. Nach kurzer Zeit griff aber die Spekulation kräftig kaufend ein, ſtimulirt durch die in Ausſicht ſtehenden neuen Emiſſionen, den leichten Geldſtand, und in Folge der günſtigen Nachrichten aus dem rheiniſch⸗ weſtfäliſchen Kohlenrevier über die Beendigung der Strike⸗ bewegung. Die Umſätze erreichten ganz bedeutende Aus⸗ dehnung und ſchließt man auf faſt allen Gebieten nahezu bei bobbſgzepitaltſen 2 fl, Disk reditaktien„Diskonto.50 pCt. höher. Von deutſchen Bahnen Meigzer und Lübecker ſehr fel, Werra 4 pCt. höher, dann 2 pt. matter. Von Schweizer Bahnen Gotthard behauptet, alle andere Schweizer Bahnen feſt. Oeſterr. Bahnen anziehend, Elbthal 3 fl. höher, Böhmiſche Nord 2 fl. geſtiegen. Lombarden gegen Abend beſeſtigt. Von ausländiſchen Fonds waren Egypter und Türken etwas ſchwächer. Italieniſche Werthe, Griechen und Portugieſen feſt. Privatdiskonto.75 pCt. Frankfurter Effektenſocietät. Schlußcourſe: Kreditaktien 267¼, Diskonto⸗Kom⸗ mandit 241.40, Deutſche Unionbank 98, öſterr. Länder⸗ bank 205¾, öſterr, franz. Staatsbahn 208½, Lombarden 100%, Gotthard 152.40, Central 134.50, Nordoſt 117.20, Jura 116.30, Union 106.10, Weſtb. 33.60, 5 pCt. Italiener 97.80, Deutſche Bank 174.90, Commandit Schöffer 112.50, Ga⸗ lizier 178, ruſſ. Südweſtaktien 87, Dresdener Bank 159, Böhm Nordbahn 189, Lemberger 207¼, Nordweſt 164½, Heſſ. Ludwigsbahn 125.50, Lübeck⸗Büchen 197, Marienburger 76, Werrabahn 86.80, Pfälzer Nordbahn 127.40, Marbahn 161.70, Albrecht 48/, Graz⸗Köflacher 212¼, Elbthal 189½½, ung. Goldrente 88.90, Papierrente 84, 4 pt. Egypter 94.50, Türken 17.15, Türken⸗Looſe 24.50, Ottoman. 0Obl 76.20, Gelſenkirchen 154.90, Bad. Anilin 278, Portland⸗ 156.50, Böhm. Weſtbahn 287½ junge Gotthard Bei animirten Umſätzen erfuhren Lombarden weitere anſehnliche Coursſteigerung; die übrigen Werthe verkehrten ruhiger und zeigten gegenüber dem Mittagsſchluſſe meiſt nur geringe Veränderungen. 95 Produkten⸗Märkte.(Schlußcourſe vom . Al. New⸗Nork TChicago Monat 5 Weizen Mais Schmalz Caffee Weizen Mais Schmalz Januar———.——————— Februar————— März—————————— April— e ee—.———— Mai 81 41%„527 16.50 687⁰8 ßw—.— Juni 827 41——— 16.59 8————— Juli 83¹——— 1365 77½ 335/ Auguſt 82 41⁰— 16. 75 3—— September 32%—— 16.90— 846— Oktober——————.———— November———— Dezember 85—— 17.10 76½—— TLear—„5————— Waſſerſtands⸗Nachrichten. 9 J Mainz, 18. Mai.% m. +.01. Bingen, 18. Mal. 2,52 m. +. 901. couſtanz, 18. Mai 4. m. +.05 Kaub, 18. Mai..80 m..01. Jüuingen, 16. Mai. 38.25 m. +..00. Koblenz, 18. Mal..03 m.— 0,08. tehl, i8 Mai 120 m + 90.58. 20 Köln, 18. Mai. 3 35 m..08 Lauterburg, 3 Mai. 4 67 m. + 0 04.] Ruhrort, 8. Mai..83 m—.14. Ddaxran, 18 Mai. 486 m +.03 Neckar. Mannheim, 18. Mai..85 m +.04. JIMannbeim, 18. Mai..60 m. +.04 General⸗Anzeiger. Drdnung Club(Swikt) Geſchüfts⸗Berlegung. e Verein eee e 0 an 154 rieinalen Linger fir klaſſ. Kircennuſt Jul. Herrnauns Buchhandlung orisinalen rabneader Mannheim gegen die Mannheimer Gummi⸗ Guttapercha⸗ und As⸗ beſtfabrik, Zahlung von Straßen⸗ baukoſten betr. 2. Geſuch des Chriſtof Weis⸗ brod um Erlaubniß zum Betrieb befindet ſich jetzt in dem neben dem W i früheren Lokal gelegenen Laden des gleichen JHauſes. 52655 —7 75 Kaufmäuniſcher Pero Abtheilung für Unterricht Für die Anfang nächſten J nals beginnenden Kurſe 55 doh⸗ un f 2,45 Robert Nelsezahl E 2, 45. Alleiniger Vertreter von Heinrich Kleyer, Frankfurt a. M. Ferner empfehle meine mit Dynamomaſchine und Motor⸗ einer Schankwirthſchaft ohne 25 pelte Buchführun Kal Branntweinſchank in Lit. U 1, 10. betrieb neu eingerichtete Galvaniſirauſtalt zum Verkupfern, graphie werden noch Anmelduin 9. Gleiches Geſuch der Friedrich Vernickeln u. 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