rrOOOOOOOOOOOOOOOO Wrie /„ n der Poſtliſte eingetragen unter 9 Nr. 2288. 0 Abonnement: 50 Pfg. monatlich, Gringerlohn 10 Pftz. monatlich, durch die Poſt bez. incl. Poſtauf⸗ ſchlag M..90 pro Quartal, Inſerate: Die Colonel⸗Zeile 20 Pfg. Die Reklamen⸗Zeile 60 Pfg. Einzel⸗Nummern 3 Pfg. Doppel⸗Nummern 5 Pfg. GBadiſche Volkszeitung.) der Stadt Maunheim und Umgebung. (99. Jahrgang.) annheimer Journal. Amts⸗ und Kreisverkündigungsblatt Erſcheint täglich, auch Sonntags; jeweils Vormittags 11 Uhr. (Mannheimer Volksblatt.) Telegramm⸗Adreſſe: „Journal Maunheim.“ ftr d volteſche. Theil en politiſchen u allg. Theil: Ch Nebaktend Jultus Katz, für den lokalen und prov. Theil: üller, el. Notationsdruck und Verlag der Dr. H. Haas'ſchen Buch⸗ Druckerei, (Das„Mannheimer Journal“ iſt Eigenthum des katholiſchen Bürgerhoſpitals.) ſämmtlich in Mannheim. Nr. 148. 1. Blatt.(Celephon⸗Ar. 218.) Auflage über 11,300 Cxemplare. (Notariell beglaubigt.) unſere heutige Nummer enthält 12 Seiten. 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In der feierlichen Sitzung der von Maria Thereſia gegründeten kaiſerlichen Akademie der Wiſſenſchaften, von der ſeit einem Jahrhuudert„ein Meer des Lichts“ aus⸗ geſtrahlt iſt, hat der Curator Erzherzog Rainer den Kampf der Ritter vom Geiſte gegen die den bürgerlichen Unfrieden erſtrebenden Finſterlinge aufgenommn. Aus ſeiner Rede ſei nur jener Satz wiedergegeben, der es wahrlich verdient, daß er dem Gedächtniß der Zeitgenoſſen eingeprägt werde, daß er als gemeinſamer Kampfruf alle Jene zuſammenführe, die ſonſt im Leben ihrem buͤrger⸗ lichen Berufe gemäß ihre eigenen Wege gehen, die aber alle durch ein gemeinſames Band: die Liebe zur Freiheit und Aufklärung, an einander gefeſſelt ſind. Die Worte des Erzherzogs lauten: „Leider muß es geſagt werden, daß ein Kampf gegen Aufklärung und Fortſchritt eröffnet wurde, was gerade wir doppelt beklagen, weil wir den Werth des Wiſſens und der Bildung erkennen. Wir wollen hoffen, daß dieſe trübe Erſcheinung eine vorübergehende ſei.“ Bedarf es erſt eines beſonderen Hinweiſes auf die verwerflichen Strömungen, die der erlauchte Sproß des Habsburgerſtammes ſo ſcharf gekennzeichnet hat und deren baldiges Verſiegen er erhofft! Und nicht dieſer Prinz allein iſt es, der mahnend ſeine Stimme erhebt und vor den traurigen Folgen einer politiſchen Bewegung warnt, die ihre treibenden Kräfte aus dem Schlamme niedrigſter Geſinnungsloſigkeit und Verworfenheit ſchöpft! Auch der Kaiſer von Oeſterreich ſtellt ſich zur Seite ſeines freiheitsliebenden Vetters, auch er verdammt jene politiſche Richtung, deren Endzweck die Entzweiung der Bürger iſt. In beglaubigter Form wird beſtätigt, daß Erzherzog Rainer ſeine Anſprache, die gerade wegen der ſie begleitenden Umſtände denkwürdig bleibt, mit vorgängiger Kenntniß des Kaiſers gehalten hat. Davon mußte auch ohne offiziöſe Beſtätigung Jeder überzeugt ſein, der die Stellung des Erzherzogs Rainer im Leben des öſterreichiſchen Staates kennt. Es iſt der⸗ ſelbe Erzherzog, der als Miniſter⸗Präſident in den Jahren 1861 bis 1865 mit Anton Ritter von Schmerling als Staatsminiſter die freiheitliche Aera in Oeſterreich ein⸗ leitete; derſelbe, der das Präſidium der Wiener Welt⸗ ausſtellung vom Jahre 1873 führte; der ſeit 27 Jahren Curator der Akademie der Wiſſenſchaften iſt; der aus ſeinen Privatmitteln den Schatz von Fayum, den nach ihm benannten Papyrus Rainer für Oeſterreich erwarb; d Riorganiſator der öſterreichiſchen Landwehr, der be⸗ kannte Schirmer des freien Wortes und Schützer der Gleichberechtigung Aller vor dem Geſetze. Doch nicht allein aus Oeſterreich kommen verheiß⸗ ungsvolle Zeichen. Wenngleich in Deutſchland der unheilvolle Geiſt der Finſterniß nicht zu jener Machtfülle zu gelangen vermochte, wie dies in der Hauptſtadt der öſterreichiſchen Monarchie der Fall iſt, ſo hat es doch auch bei uns nicht an Perſonen gefehlt, welche, mit angeblichen„Reformgedanken“ ein frevles Spiel trei⸗ bend, die Fackel der Zwietracht in die Maſſen zu ſchleudern gewillt waren. Mit Genugthuung konſta⸗ tiren wir, daß die„Conſervatiye Correſpondenz“, das offtzielle Organ unſerer Deutſchkonſervativen, ſich endlich zur Anerkennung der Thatſache aufrafft, daß ſich unter dem Antiſemitismus vielfach„nur ein rohes Demagogenthum verbirgt.“ Neu iſt dieſe Entdeck⸗ ung gewiß nicht, aber es iſt doch erfreulich, daß ſelbſt die Deutſchkonſervativen ſich dieſer Ueberzeugung nicht mehr verſchließen können. Einen weiteren nicht zu unter⸗ ſchätzenden Beitrag von der Erkenntniß dieſer traurigen Wahrheit, liefert' das Verbot der Antiſemiten⸗Verſammlung, die heute in Witten hätte ſtattfinden ſollen, und auf welcher dieſes„rohe Demagogenthum“ Proben ſeiner Leiſtungsfähigkeit abgelegt hätte. Hoffentlich iſt die Zeit nicht mehr ganz fern, in der die Schäblichkeit dieſer den ſozialdemokratiſchen Umſturzbeſtrebungen gleichkom⸗ menden Bewegung von allen Parteien, die auf die Rein⸗ heit ihrer Fahne einen Werth legen, anerkannt und der Kampf gegen dieſe aus Eigennutz und Rachſucht zuſam⸗ mengeflickten Halbnaturen, die Trager des Antiſemitis⸗ mus, ein allgemeiner wird. Iſt dann der Sieg des Lichts über den Geiſt der Finſterniß erfochten, gehört dieſe„vorübergehende Erſcheinung“ der Vergangenheit an, dann wird man rühmend jenes Erzherzogs gedenken, der alle Parteien überragend, den Kampf gegen jene dunkeln aus dem dumpfen Moder einer längſtpergangenen Zeit neuerſtandenen Gewalten aufnahm und deſſen Lippen ſich machtvoll entrang: das erlöſende Wort! Politiſche Ueberſicht. Mauuheim, 1. Juni, Vorm. Der Ausſtand der Bergleute in Weſtfalen darf nun als beendet angeſehen werden. Der auf den 2. Junt nach Dorſtfeld einberufene Abgeordnetentag der deutſchen Bergleute iſt verſchoben worden.— Miniſter Herrfurth und Oberpräſident Studt, ſowie die Re⸗ gierungspräſidenten Roſen und Berlepſch ſind geſtern in Dortmund angekommen. Das Geſuch der Bergleute Warken und Genoſſen aus dem Saarbrücker Revier um eine Audienz bei dem Kaiſer iſt abſchlägig beſchieden worden. Im ganze Bezirke iſt eine weſentliche Beſſerung eingetreten. Ueberall, wo nicht der Ausſtand bereits beendet iſt, nimmt die Zahl der anfahrenden Arbeiter zu. Durch Vermittlung des Deputirten Frödeérie Paſſy iſt dem Präſidenten Carnot die Adreſſe der engli⸗ ſchen Unterhausmitglteder zugegangen. Sie lautet: „Die unterzeichneten Mitglieder des Hauſes der Gemeinen haben mit Bedauern vernommen, daß der britiſche Bot⸗ ſchafter im Augenblick der Eröffnung der Ausſtellung von Paris abweſend war, und haben dieſe Gelegenheit er⸗ greifen zu ſollen geglaubt, um dem franzoͤſiſchen Volke und der franzoͤſiſchen Regierung ihre herzlichen Glück⸗ wünſche zu dem großen und wohlthätigen Fortſchritt zu ſenden, der ſich in dieſem Lande während eines Jahr⸗ hunderts vollzogen hat.“ Der Adreſſe iſt das folgende Begleitſchreiben beigefügt: Herr Präſident! Ich habe die Ehre, Ihnen durch Ver⸗ mittlung unſeres verehrten Freundes Paſſy die beifolgende, von 204 engliſchen Abgeordneken unterzeichnete Adreſſe zuzu⸗ 5 475 Namen der Unterzeichner bin ich u. ſ. w. andal. Die Exceſſe in Belgrabd haben zur Verhaftung Garaſchanin's geführt, der beſchuldigt wird, den Stu⸗ denten abſichtlich erſchoſſen und ſeine Parteigenoſſen zum Schießen aufgemuntert zu haben. Wenn Garaſchanin der Prozeß gemacht wird, ſo wird es ein politiſcher Ten⸗ denzprozeß werden. Uebrigens ſollen zwiſchen der ſer⸗ biſchen Regentſchaft und dem Miniſterium in Folge der Exceſſe ernſtliche Differenzen entſtanden ſein. Man ſpricht von der Demiſſion des Miniſters des Innern Tauſchanovics, des Cultusminiſters Miloſavljevics und des Kriegsminiſters Gyurics. Tauſchanovics ſoll den Kriegsminiſter beſchuldigen, daß er das Militär zur Herſtellung der Ruhe nicht beiſtellen wollte; der Kriegs⸗ miniſter dagegen beruft ſich auf die Regentſchaft, welche die Militär⸗Beiſtellung nicht für nöthig fand, De Beleſtuſte und verhreitetſte Zeitung in Monnheim und Amgrbung. Da! Giols ien dde Sonntag, 2. Juni 1889. Polizeipräfect Gyorgyevies wird von Tauſchanovies der Energieloſigkeit beſchuldigt, von der Regentſchaft aber in Schutz genommen. *. 6 K„Her einzige Frennd. Die Freundſchaft führt die Menſchen zuſammen; auf ihrem Grunde ſprießt eine ſagenhafte Blume, deren wun⸗ derthätige Kraft die Seelen aneinander kettet und das freundſchaftliche Band, das einzelne Individuen mit ein⸗ ander verknüpft, es umſchließt auch ganze Völker, die durch den weltgeſchichtlichen Zug ſich ſtets näher kommen, ſodaß die Leiden, wie die Freuden des einen, von dem an⸗ dern mitempfunden werden. Es iſt die Kunſt der Diplo⸗ maten, den geheimen Gängen nachzuſpüren, auf denen ſich die Voͤlker begegnen könnten zu einträchtigem Zuſammen⸗ wirken. Vereinte Thatigkeit, vereintes Streben nach den gleichen Zielen bringt Menſchen und Staaten einander näher, lehrt ſie den gegenwärtigen Werth kennen und ſchäͤtzen, und führt ſie zu innigem Bunde.——— Ein Petersburger Telegramm meldet, daß der Groß⸗ fürſt Peter Nicolajewitſch ſich mit Prinzeſſin Militza von Montenegro verlobt habe. Anläaͤßlich dieſes für die Betheiligten gewiß höͤchſt erfreulichen Ereig⸗ niſſes hat in Peterhof ein Frühſtück ſtattgefunden, bei dem der Czar, wie der ruſſtſche Regierungsbote offtztell meldet folgenden Toaſt ausbrachte:„Ich trinke auf das Wohl des Fürſten von Montenegro, des einzigen und treuen Freundes Ruß⸗ ands.“ Wer iſt es, den der Czar in ſolcher Weiſe aus⸗ zeichuet? Es iſt der Fürſt eines„Staates“, der ſich deſſen rühmt, noch nicht von der Kultur beleckt zu ſein, wo 26 Bewohner auf 1 Quadrat⸗Kilometer Landes kommen, ein Staat, deſſen Hauptſtadt 1200 Einwohner zählt, die in Lehmhütten wohnen, deſſen Einnahmen ſich kaum auf eine Million Mark belaufen, deſſen Miliz — ein ſtehendes Heer gibt's dort nicht— ganze 86,000 Wehrpflichtige umfaßt, ein Staat, in deſſen Be⸗ zirk ſich ſieben Poſtbureaus und fünfzehn Telegraphen⸗ ſtationen befinden... Und der Fürſt dieſes Landes iſt der„einzige und aufrichtige Freund“ des mächtigſten Herrſchers der Welt! Dieſer Furſt iſt aber auch das Haupt jeues Volks⸗ ſtammes, der den ewig fortglimmenden Krieg gegen Oeſterreich ſchürt, die Revolten in Bosnien anzet⸗ telt und deſſen Söhne geborene Todfeinde Oeſterreich⸗ Ungarns ſind... Bedarf es noch weiterer Commentare zu dem ſeltſamen Toaſt des Herrſchers aller Reußen? Vom Donauſtrande wird die deutliche Antwort nicht ausbleiben und ſie wird einen lebhaften Widerhall wecken an den Ufern der Spree und des Tiberl Gutachten von Dr. Gberhard Gothein, ordentlicher Profeſſor der Nationalökonomie an der Techniſchen Hochſchule in Karlsruhe, die Berhältniſſe der Ifraeliten auf dem Lande betr. Seit der Emanzipation der Juden in unſerm Jahr⸗ hundert erkennt die Geſetzgebung nur noch eine iſraelſtiſche Religionsgenoſſenſchaft an und hat den Bekennern dieſes Glaubens mit der Ertheilung der ſtaatsbürgerlichen Rechte alle bürgerlichen Berufszweige eröffnet. Nachdem die Juden Jahrhunderte hindurch auf den Be⸗ trieb von Handelsgeſchäften beſchränkt geweſen waren, wobei ihnen gewöhnlich auch noch der große Waarenhandel ver⸗ ſchloſſen blieb, ergab ſich jetzt für ſie die Möglichkeit, ſich an allen Zweigen der nationalen Arbeit zu betheiligen, und ſie mußten einſehen, daß von der Art, wie ſie dieſe Aufgabe löſten, die mehr oder minder raſche Ausgleichung der ſozialen Sonderſtellung abhänge, die ihre Spuren natürlich länger als die iriſthſche zurückließ. Die wohlhabenden und gebil⸗ deten Kreiſe haben ihr richtiges Verſtändniß auch durch die That bewährt. Ueberall finden wir heute jüdiſche Jandwirthe, Fabrikanten, Techniker, die mit ganzer Seele an ihrem Be⸗ rufe hängen und von ihm völlig ausgefüllt werden. Unkenntniß oder Uebelwollen lönnen die Befäßiaung oder Neigung der Juden zu ſolcher Thätigkeit läugnen. Anders fieht es leider noch immer mit den unteren, Ar⸗ meren Schichten der iſraelitiſchen Bevölkerung. Die i⸗ pation iſt an ihnen nahezu ſpurlos vorlhcre angen: machten von ihren Vortheilen keinen Bebrauch, 12* 15 ch auf Erwerbs ihnen früher aufgedr waren; ſie gingen g als vorwärts, weil ſie die Fühlung, das 15 45 ſtigen Gemeinſchaft mit den böber ftahenden w 1 f. e n den großen en kaunn man noch einigermaßen darauf verlaſſen, daß eine 2 verſchie⸗ denartiger Intereſſen unwillkürlich einem Jeden nüher weſen und daß ſie ihre Aſſtmilationskraft bewähren. Hier wird auch vor allem das Vorbild jener Kreiſe des Judenthums, die ſich der deutſchen Kultur freiwillig angeſchloſſen paben, die in ihre lebendige Aneignung und ——77— 1 Seneral⸗Anzeiger. 2. Junt. in den kleinen Städten und Dörfern, wo n großentheils wegfallen. m Lande datirt die Niederlaſſung der Juden erſt aus den Zeiten nach dem 30jährigen hin waren ſie überall auf die größeren Städte iſt bekannt, daß den Juden der Aufenthalt in bis zum Weſtfäliſchen Frieden nie geſtaltet iſt, daß ſie dagegen in den Reichsſtädten Worms und von jeher angeſiedelt waren. Als Kurfürſt Karl gegründete Mannheim und bald auch hnen das neu e Pfalz eröffnete, geſchah dies unter dem Zugeſtänd⸗ bandels⸗ und Gewerbefreiheit. In jener Zeit, die Iſtändiger Kapitalverwüſtung litt, war die Belebung Viehgandels, in deſſen Beſitz ſie bald gelangten, von ſcutzen und ſogar die dabei vorgehenden primitiven zäfte, die Viehverſtellung, war von entſchiedenem für den Bauern. Die Regierung ſchützte die Juden die Eiferſucht der chriſtlichen Metzger gerade im Intereſſe Landbevölkerung. In ganz ähnlicher Weiſe lagen die S8O Y82 Land ge in der badiſchen Markgrafſchaft Hochberg, wo ſie allein reisgau Schutz genoſſen, und von wo ſie nach dem ebenfalls für die geſammten umliegenden Landſtriche ze Blehverſorgung übernahmen. Natürlicher Weiſe folgten andere Kreditgeſchäfte dieſem Handel bald nach. . Es iſt aber erſichtlich, daß die Verewigung eines Zu⸗ ſtandes, der berechtigt war in einer ſolchen chaotiſchen Zeit, zon den größten Nachtheilen begleitet ſein mußte. Und doch zben ſich die Formen dieſes Geſchäftsbetriebes kaum geändert. Das perſönliche Darlehen mit geringer Sicherheit und hohen „ der Kleinhandel mit landwirthſchaftlichen Produkten, er nicht im Verkauf, ſondern im Einkauf in Haufirerweiſe getrieben wird, ein ganz irrationeller Viehhandel, in dem manchenorts mit der Viehverſtellung der Hauptgewinn ge⸗ gt werden ſoll— das ſind die noch jetzt wie vor Jahr⸗ rten gebräuchlichen Formen. Es bedarf keines Wortes weiter, um zu ſagen: dieſe Art des Handelsbetriebes paßt zu den Anforderungen der Gegenwart nicht im geringſten. Gewitß iſt vielen unſerer Bauern, faſt in der Weiſe, wie dies in Polen der Fall iſt, der jüdiſche Zwiſchenbändler nahe⸗ zu unentbehrlich geworden: ein geſunder Zuſtand aber iſt dies nicht, und er dient weder der wirthſchaftlichen Wohlfahrt noch dem ſozialen Frieden der Betheiligten. Wie ſehr dies der Fall iſt, wie nothwendig eine Beſſerung geworden, das geht mit beſonderer Deutlichkeit aus den ebenſo umſichtigen, wie— was zu bemerken nicht erſt nöthig— unparteilichen Erhebungen über die Lage der Landwirthſchaft hervor, die von der af ler iben Staatsregierung ange⸗ ſtellt worden ſind. Auf allen Seiten werden dieſe Mißſtände empfunden. Denn es iſt augenſcheinlich, daß auch bei den Händlern ſich nur eine gewiſſe Pfiffigkeit, aber keineswegs Umſicht und ſolider Geſchäftsſinn ausbilden können. Ihr enger Geſichtskreis, die einſeitige und verkehrte Ausbildung, ihre übermäßige Anzahl halten ſie ſelber in dürftiger Lage zurück, während ſie zugleich ein Hinderniß reformatoriſcher wirthſchaftlicher Beſtrebungen bilden. Die Großherzogliche Re ierung hat mit umfaſſender Sachkenntniß und raſtloſer T ätigkeit eine genoſſenſchaftliche Bewegung unter unſerer Landbevölkerung in Fluß gebracht, die darauf abzielt, die lokalen Bedingungen des Kredits zu beſſern, den Einkauf von Materialien, namentlich aber von Vieh zu erleichtern, für den Abſatz der eigenen Produkte dem Bauern manche Vortheile zuzuwenden, die ſonſt nur der Groß⸗ betrieb beſitzt. Nur durch eine ſolche Umgeſtaltung von unen heraus läßt ſich eine Beſſerung der Lage des kleinen Landwirths— und um ſolche handelk es ſich ja in Baden faſt ausſchließlich— erwarten. Aber es iſt dabei ebenſo wün⸗ ſchenswerth, daß auch von der anderen Seite nach derſelben Richtung gewirkt werde. Eine geſündere Geſtaltung des Verkehrs muß eine Menge von Kleinhändlern überflüſſig machen, und es iſt nothwendig, dieſe einem Lebensberufe zu⸗ in dem ſie eine für ſich und die Allgemeinheit nuͤtz⸗ ichere Beſchäftigung finden als bisher. Schon vor einem Jahrhundert konnte einer der bedeu⸗ tendſten Beamten, die Baden beſeſſen hat, Schloſſer, der Schwager Goethe's und langjährige Verwalter der Mark⸗ grafſchaft Hochberg, bemerken:„Der Zuſtand der Bauern hänge großentheils von dem der Juden ab, die ihren Handel beſorgten. Nun aber ſei dieſer bei völligem Mangel an zu⸗ reichendem Unterricht der denkbar dürftigſte.“ Schloſſer that damals auf eigene Hand den bedeutendſten Schritt zur Emanzipation, indem er die Aufnahme der Inden in die Volksſchule veranlaßte. Bei den außerordentlich günſtigen Erfolgen, die er hiermit erzielte, gab ſchon er ſich der Hoff⸗ gung bin, daß nicht nur eine wechſelſeitige Annäherung, auch ein Uebergang der Juden zu anderen Beſchäf⸗ die Folge ſein werde. Ater dieſen liegen die Handwerke naturgemäß am näch⸗ ſten. In den Ländern, in denen die Juden während des Mittelalters einen nicht nur geduldeten, ſondern anerkannten Theil der Bevölkerung bildeten, haben ſie jederzeſt beſondere Geſchicklichkeit für die Handwerke gezeigt, Die Blütbe der Glasfabrikation, der Wollenweberei und der Kunſtfärberei in den Kreuzfahrerſtaaten beruhte auf ihnen; mit den Morisken theilten ſie ſich in den Seidenbau der ſüdſpaniſchen Provin⸗ zen, und die kurze Zeit, während deren ſie von dort ver⸗ krieben in Unteritalien verweilen konnten, genügte, um dieſelbe FJabrikation daſelbſt heimiſch zu machen. In dem einzigen Feuilleton. „König Humbert iſt in Berlin mit Geſchenken aller Art überſchüttet worden. Ein findiger 1 hat ihm ſogar aus reiner Ehrerbietung und waſchechtem Patriotismus eine Wringmaſchine gewidmet. Die Zahl der Photographen, welche die Erxlaubniß nachſuchten, das Bild des Königs auf⸗ zunehmen, überſteigt ein Dutzend. Eine Brauerei hat dem Fürſten eine Tonne Lagerbier geſchickt. Die Zahl der Blumen⸗ ſträuße war ſo groß, daß das Hofmarſchallamt anordnete, die Geſchenke in einem 5 aume abzugeben. Dort gingen dann noch täaglich 100 bis 120 ſolcher„regal“ mit den entſprechenden Zuſchriften ein. Der König erhielt auch zahlreiche Bettelbriefe, meiſt aber von eigenen Unterthanen. — Ein ſchwieriges Rezept. Zur Zeit, als die Cho⸗ lera zum erſten Male Vaterland heimſuchte, machte der menſchenfreundliche Dr. H. im Städtchen R. zur Beruhigung der Gemüther im„Intelligenzblatt“ öffentlich bekannt: ein durchaus ſicheres Mittel gegen die gefürchtete Krankheit ſei das Tragen einer wollenen Leibbinde; dabei aber— und das wäre die Hauptſache— dürfe man ſich weder ängſtigen noch ärgern Mit der wollenen Leibbinde war es leicht gethan. Was aber jene andere Vorſchrift anbetraf, ſo kamen die ehr⸗ ſjamen Bürgersleute dadurch in die größte„Schwulität. Denn die Folge war, daß ſie zuerſt in Angſt geriethen, ſie könnten ſich über irgend etwas ärgern, um ſich alsbald zu ärgern. daß ſie ſich geängſtigt hatten. Zum guten Glück ſich die Cholera weiter ohne R. zu berühren, und ſo legten ſi allmählich die Wogen der Erregung. Geſaugswunder. Es vergeht kein Monat, ohne daß ſich irgendwo ein neues Geſangswunder offenbart, nicht ſelten durch die Fügung eigenartiger Umſtände. So hat erſt in voriger Woche ein junger Wiener durch folgenden Zufall ſeine Stimme entdeckt. Eine Erkältung, die er ſich zuge⸗ zogen hatte, peranlaßte ihn, den Rath eines Arztes einzu⸗ delen, Der Doktor ging an die Unterfuchung Das bekannt —— Niederhalten der Zunge und A ſagen.„.., brüllte der Unterſuchte im dröhenden Baß.—„Bitte, noch einmal, aber stwas böber“—„ Nehmen Kunſtgewerbe, in welchem ihnen die Beſchäftigung ſtets offen ſtand, dem des Goldſchmieds, haben ſie auch ſtets Bedeuten⸗ des geleiſtet. Die Erhebungen über die Lage des Kleingewerbes in Baden haben überzeugend dargethan, daß in der großen Mehrzahl der Handwerke dem tüchtigen Arbei⸗ ter noch immer die Erringung einer ſelbſtſtän⸗ digen, unabhängigen Stellung möglich iſt. Sie haben aber ebenſo gezeigt, daß die Schwäche dieſes Standes der Mangel der Gewohnheit richtigen Rechnens und ordent⸗ licher Buchführung iſt. Eine größere Betheiligung jüdiſcher Bevölkerungskreiſe am Handwerke würde vielleicht hier einen ganz wünſchenswerthen Anſtoß geben. Ein wahrhaft normales Verhältniß des Judenthums zu dem bürgerlichen Mittelſtand wird ſicherlich auf keine Weiſe beſſer gefördert werden können, als wenn der Handwerker Juden ſich zur Seite arbeiten ſieht und ſie als Berufsgenoſſen ſchätzen lernt. Es liegt im wohlverſtandenen Intereſſe der Geſellſchaft und beſonders auch der gebildeten jüdiſchen Kreiſe, einen ſolchen Uebergang zu fördern und dadurch aus der Emanzipation überall eine Wahrheit zu machen. Jede Be⸗ mühung nach dieſer Richtung iſt mit Freude zu begrüßen. Aus Stadt und Land. *Maunheim, 1. Juni 1889 „Hofnachrichten. Vorgeſtern Vormittag beſuchten der Großherzog und die Großherzogin den Gottesdienſt in der Schloßkirche. Danach ertheilte der Großherzog dem preuß. Geſandten v. Eiſendecher und dem Kammerherrn, Frhr. Franz v. Bodmann, Privataudienz. Nachmittags empfing derſelbe den Anhalt'ſchen Oberfinanzrath und Hofbankier, Wirklichen Geheimerath Baron v. Co hn, den Anhalt'ſchen Kammerrath Wolff u. hierauf den Hofprediger Hel bing. Geſtern Vormittag nahm der Großherzog einen längeren Vortrag des Geheimerath Nokk entgegen, empfing dann den Generallieutenant a. D. v. Vogel, den Major Frhr. v. Blanckart, bisher Adjutant beim Generalkommando des 14. Armeekorps, ſowie den Vikar Merta von St. Trudpert und begab ſich nach 12 Uhr zum Hauptbahnhof. Um 12 Uhr 22 Minuten trafen von Baden⸗Baden ein der Herzog und die Herzogin von Sachſen⸗Altenburg mit Gefolge. Am Bahnhof waren außer dem Großherzog zur Begrüßung anweſend: Oberſtſtallmeiſter v. Holzing, Oberſthofmeiſter Frhr. v. delsheim und Garniſons⸗Commandant Oberſt v. B ro e⸗ ſigke. Der Großherzog geleitete die Herzoglichen Herr⸗ ſchaften zum Schloß, wo die Großherzogin dieſelben empfing. Die Großh. Herrſchaften nahmen das Dejeuner bei dem Großherzoglichen Paar, machten dann Beſuche und kehrten 3 Uhr 30 Minuten nach Baden⸗Baden zurück. Später hörte der Großherzog die Vorträge des Präſidenten v. Rege⸗ nauer und des Legationsſekretärs Frhr. v. Babo. „„Die Großh. Sammlung der Gypsabgüſſe hat eine weſentliche Bereicherung erfahren. Es iſt nämlich den Be⸗ mühungen des Cuſtos des Großh. Hofantiquariums, Herrn Profeſſor Baumann, gelungen, aus den zur Vermehrung oben⸗ genannter Sammlung von der Stadt bewilligten Mitteln die Abgüſſe von 17 Antiken, theils ganzen Figuren, theils Büſten, unter Benützung beſonders günſtiger Umſtände zu erwerben, welche jetzt geeignete Aufſtellung fanden und von Sonntag, den 2. Juni an, zu ſehen ſind. Durch dieſe Neuerwerbungen, meiſt vorzügliche Abgüſſe, werden ganz weſentliche Lücken, welche die Sammlung in ihrer bisherigen Zuſammenſetzung aufpies, ausgefüllt und dürfte für das kunſtliebende Publikum ein Beſuch der vervollſtändigten Sammlung gewiß von hohem Intereſſe ſein. Dieſe Erwerbungen ſind aber auch zugletch ein Beweis für die Opferwilligkeit, mit welcher die Stadt allen Beſtrebungen im Intereſſe der Pflege des Schönen begegnet. .„ Auszug aus der amtlichen Patentliſte über die in der Zeit vom 22. bis 29. Mai erfolgten badiſchen Patent⸗ anmeldungen und Ertheilungen, mitgetheilt vom atent⸗ bureau des Civil⸗Ingenieur Müller in Freiburg./ Br. A. Anmeldungen: Eine beim Drahtbruch ſich löſende Hebel⸗ verbindung für Weichendrahtzüge. Wilhelm Henning in Bruchſal. Neuerung an Bierabfüllapparaten, welche mit Gegendruck arbeiten. B. Ertheilungen: Nr. 47,890. Schloß für Armbänder u dal. Lauer u. Wiedmann in Pforz⸗ heim. Vom 25. Oktober 1888 ab. L. 5068. Die Deutſche landwirthſchaftliche Ausſtellung zu Magdeburg. Als die Deutſche Landwirt ſchafts⸗Geſellſchaft den Gedanken aufnahm, in Magdeburg eine ihrer Wander⸗ Ausſtellungen abzuhalten, war ſie ſich wohl bewußt, daß ſie ſich damit eine ſchwierige Aufgabe geſtellt hatte, ſchwierig deshalb, weil es galt, Muſter landwirthſchaftlichen Könnens in einer Gegend aufzuſtellen, in welcher der landwirthſchaft⸗ liche Hochbetrieb ſeit Jahrzehnten geüht wird. Während Sachſen ſonſt Deutſchland als Vorbild dient, will Deutſch⸗ land Sochſen ein Vorbild geben. Nach dem Stand der An⸗ meldungen kann die Deutſche Landwirthſchafts⸗Geſellſchaft aber die ſichere Hoffnung begen, daß dieſe Schwierigkeit ge⸗ löſt werden wird. Heute kann man mit voller Sicherheit ſagen, daß die Landwirthe Sachſens, Braunſchweigs, An⸗ halts u. ſ. w. nicht unbefriedigt von der Schau heimkehren werden. Sowohl Viehzüchter und Viehhalter, wie Acker⸗ bauer werden eine Fülle von edlem und lehrreichem Makerial Sie jetzt den nächſten Ton— A—„Jut. Noch bhöher!—„...“—„Sehr ſchön. Singen Sie öfter?? Nur wenn ich gereizt werde,“ erwiderte der Leidende 4„Herr dann möchte ich Sie täglich reizen, denn Sie aben eine vorzügliche Stimme. Von Ihrem Halsſchmerze werden Sie bald befreit ſein, und dann unterziehen Sie ſich gleich morgen einer abermaligen Unterſuchung.“„Bei Ihnen, Herr Doktor?“„Nein, bei einem Geſanglehrer.“ Der Rath des muſikaliſchen Arztes wurde befolgt und heute, ſo erzählen Wiener Blätter, iſt der junge Mann im eifrigſten Geſang⸗ ſtudium begriffen. — Was koſtet ein Cardinalshut? Anläßlich der Ernennung zweier franzöſiſcher Cardinäle giht der„Figaro“ die ſpeziftzirte Rechnung über die Koſten eines Tardinals⸗ hutes, deren Summe 52,500 Franes beträgt. Der neue Cardinal hat u. A. zu bezablen: 5000 Fres, an den Nobel⸗ gardiſten, welcher ihm das rothe Käppchen überbrachte, 10,000 Fres. an den Ueberbringer des rothen Barettes, 22,0000 Fres. für die Eintragung der betreffenden Bulle und 12.000 Fres. für Feſte, welche er in Rom den Cardinälen, den zufällig anweſenden fremden Biſchöfen und allen„Mon⸗ ſignori veranſtalten muß. Die Koſten beſtritt früher der Staat, ſeitdem die Republik wieder exiſtirt, geſchieht es jedoch nicht mehr. ueber die neue Behandlungsmethode der Rückenmarksſchwindſucht, die ſenkrechte Aufhängung der Kranken, von der wir vor einigen Monagken an dieſer Stelle berichtet haben, ſind ſowohl von ausländiſchen, wie von deutſchen Aerzten bereits ſo zahlreiche Berichte erſtattet wor⸗ den, daß ſich ſchon ein Urtheil über ihren Werth gewinnen läßt. Nach dieſen Mittheilungen leiſtet das neue Verfahren in der That das, was ihre Entdecker von ihm gerühmt haben. Auch in der letzten Sitzung der Berliner Geſellſchaft für Pſychiatrie und Nervenkrankheiten kam das neue Heilmittel ur Erörterung, und die Herren Profeſſor Bernhardt und Ealenburg konnten bei dieſer Gelegenheit über durchaus ünſtige Erfolge bei dem zahlreichen Krankenmaterial ihrer olikliniken berichten. Zunächſt war der phyſiſche Eindruck der neuen Behandlungsart bei den meiſten Kranken ein ſehr demerkenswerther; in der großen Mehrzahl der Fälle war finden, welches dem Einzelnen in ſolcher Reichhaltigkeit noch nicht vorgeführt worden iſt. Die umfänglichen Vorbereitun⸗ gen zu dieſer Ausſtellung ſind ſo weit gefördert, daß der pünktliche Beginn und Fortgang der Ausſtellung und aller Prüfungsarbeiten geſichert iſt. Auf dem ſchönen Platz an den Ringſtraße in Magdeburg ſtehen ſchon lange Reihen von Ställen und Hallen, die in bewährter Bauart den Thieren gleicherweiſe Schutz gegen Nachtkühle und Regen, wie gegen Hitze und Sonnenbrand geben. Die Maſchinen ſtehen zum großen Theil im Freien. —Deutſcher und Oeſterreichiſcher Alpenverein. Für den Himmelfahrtstag hatte die Section Mainz eine Rhein⸗ Partie arrangirt, an welcher ſich die Mitglieder der See⸗ tion Pfalzgau Mannheim, Ludwigshafen a. Rh., Darmſtadt und Wiesbaden, im Ganzen über 100 Per⸗ ſonen betheiligten. Unter den ſchmetternden Klängen Lach⸗ ner's herrlichem Rheinlied, welches eine auf dem eigens ge⸗ mietheten reich geſchmückten Schiffe placirte Militärkapelle vorzüglich zum Vortrag brachte wurde um 8 Uhr Morgens die Fahrt von Mainz nach Bingerbrück angetreten. Von dort wurde über das Gebirge, Heiligkreuz, Schweizerhaus und durch das wildromantiſche Morgenbachthal nach Trech⸗ tingshauſen marſchirt. Dieſer im Ganzen wohl wenig be⸗ kannte Spaziergang gehört zu den ſchönſten in der dortigen Gegend und bietet in reicher Abwechslung eine Fülle der reizvollſten Ausblicke auf den herrlichen Rheinſtrom mit ſeinen prächtigen Ufern.— Nach einem gemeinſamen Mit⸗ tagseſſen in Trechtingshauſen wurde von dort mit dem⸗ ſelben Dampfer die Rückfahrt nach Mainz angetreten.— Da die Herren von Darmſtadt und Wiesbaden zum Theil von ihren Damen begleitet waren, wurde das Vorderdeck geräumt, und bald drehte ſich die Jugend fröhlich im Kreiſe, während die nichttanzenden Herren eine gründliche Prüfung der verſchiedenen an Bord befindlichen trinkbaren Stoffe vor⸗ nahmen, deren Qualität dem guten Geſchmack der Section Mainz alle Ehre machte. Obwohl die Rückfahrt gegen fünf Stunden dauerte, ſo wurde dieſe Zeit doch Niemanden lang nur ungern verließ man das Schiff mit ſeinen Gäſten, um mit den Abendzügen nach Hauſe zurückzu ehren, Das Arrangement der vom berrlichſten Wetter begünftigten Parthie war in jeder Beziehung muſterhaft und es gebührt der Section Mainz für ihre Mühewaltung, ſowie für ihr liebenswürdiges Entgegenkommen gegen die Gäſte der auf⸗ richtige Dank aller Theilnehmer an dem Ausſluge, denen derſelbe gewiß ſtets in angenehmſter Erinnerung bleiben wird. An den Pfingſttagen beabſichtigt die Section Pfalzgau eine Tour in die Südpfalz zu machen und zwar von Weißen⸗ burg über den Fleckenſtein, die Hohenburg und die Wigeln⸗ burg nach Schönau, am zweiten Tage von dort über die Dahner Burgen, das Lindelbrunner Schloß und durch das Goſſersweiler Thal nach Annweiler. Die Rieſen unter den Kochtöpfeu. Als vor etlichen Wochen das große, für die Ausſtellung beſtimmte Faß nach Paris transportirt wurde, da fanden ſich in der Preſſe aller Länder Unterſuchungen darüber angeſtellt, welches wohl das größte Faß der Welt ſei und nicht ohne innere vermochten wir Deutſche zu conſtatiren, daß das große Fa zu Heidelberg hinſichtlich ſeines Rauminhaltes noch immer unübertroffen daſteht. Die Frage nach dem größten Faſſe, welches die Menſchheit beſitzt, iſt ja in der That auch eine recht intereſſante, namentlich vom Standpunkte des Wein⸗ trinkens aus, da ſolches aber nur wenige Bevorzugte 5 können, wir alle hingegen auf die täglichen Leiſtungen des Kochtovfes ſind, ſo iſt die Frage na dem größ⸗ teu Kochtopfe der Welt eigentlich von weit a gemeinerem Intereſſe, und es verlohnte ſich wohl, die Antwort darauf zu ſuchen, Nur ſehr harmloſe Gemüther mögen ſich einbil⸗ den. daß die größten Kochtöpfe etwa bei den Großen der Erde zu ſuchen ſeien; eher ſchon hätte man nach denſelben in Kaſernen. Suppenanſtalten, überhaupt in ſolchen Etab⸗ liſſements, wo für große ae die tägliche Nah⸗ rung hergerichtet wird, zu fahnden; allein der größte Koch⸗ topf in der größten Kaſerne dürfte nur ein 0 Pen ſein im Vergleich zu den Kochtöpfen, welche in Fray Bentos, wo Liebigs Fleiſchextrakt hergeſtellt wird, zur Verwen 1 Nach den Mittheilungen eines Neiſenden faſſen dieſe aus Schmiedeeiſen verfertigten Kochtöpfe— es ſind ihrer neun— e 10,000(zehn Tauſend) Liter! Ob je eine Küchenfee, wenn ſie Liebigs Extrakt in Gebrauch nahm, darüber nachgedacht aben mag, wie groß die zu deſſen Herſtellung verwendeten ochgefäße ſein möchten? Sicherlich darf ſie ſich freuen, daß ſie in ihrer Küche nicht mit ſolchen Ungethümen zu wirthſchaften hat. Die Errichtung einer Schutzhalle im Stadt⸗ park. Es wird uns geſchrieben: Mit großer Genugthuung las ich am vergangenen Dienſtag in Ihrem Blatte die Notiz, in welcher auf die Nothwendigkeit der Errichtung einer Schutzhalle im Stadtpark, in der die Kinder und eventuell auch Erwachſene im Falle des plötzlichen Eintritts Witterung Schutz ſuchen können, hingewieſen wurde. Ich kann mich den in der in Rede ſtehenden Notiz enthaltenen Ausführungen nur vollinhaltlich anſchließen. Zu meinem großen Seidweſen mußte ich jedoch aus einem Tags darauf olgenden, allem Anſcheine nach von competenter Stelle in⸗ pirirten Artikel erſehen, daß die Stadtparkgeſell chaft gegen⸗ wärtig aus ſinanziellen Gründen nicht in der Lage iſt auf Erſtellung einer neuen Schutzhalle im Parke hinzielen⸗ den Wünſchen des Publikums zu entſprechen. So ſehr aber eine unbeſtreitbare wirkliche Beſſerung der hauptſäch⸗ lichſten Krankheitserſcheinungen feſtzuſtellen. Die ziehenden Schmerzen in den Gliedmaßen laſſen nach oder hören ſelbſt zanz auf, die Kranken können feſter auftreten, ſicherer und änger gehen, die Blaſenſtörungen verſchwinden, das Rom⸗ berg'ſche Zeichen(Schwanken bei geſchloſſenen Auger) verliert ſich, Schlaf ſtellt ſich wieder ein, und die Kranken berſpüren auch eine Beſſerung ihres körperlichen Allgemeinbefindens. Der Erfolg der Behandlung iſt leider nicht gleichmäßig und bei einzelnen Kranken überbaupt nicht bemerkbar. Herzlrank⸗ heiten verbieten die Anwendung des Verfahrens. Profeſſor Bernhardt ſchloß ſeinen Vortrag mit den Worten:„Sicher iſt die Aufhängung in den Händen eines vorſichtigen Arztes ein werthvolles Mittel, zwar nicht zur Heilung der Kraniheit, aber doch zur Beſſerung und Linderung vieler ihrer quälend⸗ ſten Erſcheinungen.“ —„Ein gutes Mittel. Ein junger Mann nimmt die erſte Reitſtunde und ſein Lehrer gibt ihm die üblichen Rathſchläge. „Nach der zwanzigſten Stunde werde ich Ihnen mein Geheimniß verrathen“, ſagt er,„ich bin in meinem Leben noch nicht geſtürzt.“ „Hier der Betrag für zwanzig Stunden; verrathen Sie es mir jetzt ſchon.“ . ich bin nie zu Pferde ge⸗ »„Mein junger Freund e ite Fae 9 „Der gr rſt in en, das iſt der Per von Schahſien, Nasr.ed⸗din, der Schah von Perſen,„der König der Könige,“ welcher auch dem deutſchen Kaiſer in Berlin ſeinen Beſuch abſtatten will, führt nicht allein ein rieſiges Gepäck, ſondern auch 18 große, ſchwere Kiſten mit Ordens⸗ dekorationen mit ſich. — Rückſichtsvoll. Student:„Wenn ich Sie nicht nachher um zehn Mark anpumpen wollte, hätte ich Sie für 75 Behauptungen ſchon längſt hinter die Ohren geſchlagen Galant.„Wie reizend Sie ſind, gnädiges Fräulei n! 85 e—85—— n as wo ie ſagen?“—„Fürwahr, ich wunte Sbnen in Liebe ab 16 dielben⸗ ee Keneene rr 2. Junk. SGeneral⸗Auzeiger. ſch dies bedauere, ſo berechtigt muß ich ſedoch auch die dar⸗ elegten Gründe, welche die Stabipark. Gefelſchafß zwingen, 15 die nächſte Zeit von der Errichtung einer neuen Schutz⸗ halle abzuſehen, anerkennen. Jeder Unparteiiſche muß zugeſtehen, daß der Vorſtand der Stadtpark⸗Geſellſchaft bis etzt noch nie mit dem Geld geknauſert hat, wenn es galt, erbeſſerungen und Verſchönerungen in unſerem Parke anzu⸗ bringen, und es iſt deßhalb zweifellos, daß, wenn es irgend möglich wäre, der Vorſtand der Stadtpark⸗Geſellſchaft ſofort an die Errichtung einer neuen Schutzhalle gehe würde. Wie ich weiter aus dem zweiten Artikel erſehen habe, würde die Erbauung einer neuen Schutzhalle einen Koſtenaufwand von 15,000 bis 20,000 Mk. erfordern. Könnte dieſe Summe nun vielleicht nicht durch freiwillige Beiträge der Park⸗ freunde aufgebracht werden? Ich zweifle nicht daran, daß eder Parkbeſucher gern bereit wäre, ſeinen Theil zur Be⸗ ſchaffung des Geldes mit beizutragen, wenn die Sache von irgend einer Seite, vielleicht von einem freiwilligen Comité oder von der Direktion des Stadtparks ſelbſt, in die Hand Ac dalt d zund eine Sammlung veranſtaltet würde. Hoffent⸗ ich fällt dieſe Anregung auf einen fruchtbaren Boden. Hier⸗ bei ſei zugleich noch bemerkt, daß ſich im Nürnberger Stadt⸗ parke, welcher allerdings Eigenthum der dortigen Stadtge⸗ meinde iſt, eine äußerſt elegante Schutzhalle befindet. Dieſelbe f 15 5 5 5 9 5 5 15 erdem ein uffet. Eine derartige Halle würde einen Koſtenaufwand von 125 er Zuſtand de m vorgeſtrigen Rennen in Fraukfurt a. M. geſtürzten Grafen Arco wird leider noch immer als nicht unbedenklich bezeichnet. Graf Arco iſt bisher nur vorübergehend bei Beſinnung geweſen und die von errn Dr. Overlach auf der Unglücksſtätte ausgeſprochene clgceung, daß die arterielle Blutung aus dem linken Ohr (der Anprall erfolgte gegen die rechte Schläfe) durch Contredup mit Schädelfraktur entſtanden, wird von den Herren Aerzten des Frankfurter ſtädt. Krankenhauſes getheilt; die Wendung Beſſern hängt in erſter Linie davon ab, daß die Compli⸗ ation durch Hirnhautentzündung fern bleibt. Der Patient c die denkbar vorzüglichſte Verpflegung und zweckent⸗ echende Behandlung.— Graf Arco(Schleſier) ſteht als econdelieutenant bei den 11. Huſaren(Düſſeldorf), welche egenwärtig in Gelſenkirchen wegen des Strikes liegen. tter und Schweſter des unglücklichen jungen Reiters wohn⸗ ten dem Rennen bei. *Verbrechen gegen die Sittlichkeit. Geſtern wollte eine Frau ihrem bei Altripp beſchäftigten Manne Eſſen beingen. Auf dem Wege nach dort ſprang plötzlich ein Mann hinter einem Baume hervor u. ſuchte die Frau zu Boden zu werfen. Auf das laute Hilfegeſchei der Letzteren eilten jedoch mehrere auf dem Felde beſchäftigten Arbeiter hinzu, worauf der Strolch Reißaus nahm. Eittlichkeitsverbrechen. Vorgeſtern wurde in dem bei Mundenheim belegenen Wäldchen ein Commis von Mann⸗ heim von zwei Maurern bei der Verübung eines Sittlichkeits⸗ verbrechens ertappt und von dieſen feſtgenommen. *Ein blutiger Ausflug. Am Himmelfahrtstage unternahm ein Geſangverein eines benachbarten Ortes einen Ausflug. Bei der Feudenheimer Neckarfähre geriethen die Theilnehmer in heftigen Streit, der ſchließlich in Thätlich⸗ keiten ausartete, wobei einer der Excedenten das Meſſer zog und einem ſeiner Gegner damit mehrere lebensgefährliche Stiche beibrachte. Der Thäter gelangte zur Haft. Unglücksfall. Mehrere Ausflügler von hier ver⸗ ſäumten am vergangenen Donnerſtag Abend beim letzten Geh in Freinsheim umzuſteigen und wurden deßhalb bis rünſtadt mitgenommen. Beim Oeffnen des Coupe's im letzteren Orte ſtürzte ein Herr ſo unglücklich aus dem Wagen guf den Perron, daß er einen doppelten Armbruch erlitt und ſich mehrere Verletzungen am Kopf zuzog. Er mußte mittels Chaiſe hierher verbracht werden. *Unglücksfall. Zu dem von uns ſchon in unſerer geſtrigen Nummer gebrachten Unglücksfall, welcher ſich am vergangenen Mittwoch in der Fabrik Rheinau ereignete, iſt noch mitzutheilen, daß der Verunglückte, deſſen Verletzungen glücklicherweiſe keine gefährlichen ſind, in Schwetzingen wohnt und der Sohn des dortigen Bürgers und Maklers K. iſt. Derſelbe war beim Transport eines Keſſels behilflich, als der Balken, worauf derſelbe ſtand, brach und K. herunter⸗ ſtürzte. Letzterem ging hierbei ein Holzſpan am Halſe durch's Fleiſch. Der Verletzte befindet ſich bereits wieder auf dem Wege der Beſſerung. Selbſtmordverſuch. Geſtern hat ein im hieſigen Amtsgexichtsgefängniß internirier Gefangener durch Oeffnung der Pulsader ſeinem Leben ein Ende zu machen verſucht. Derſelbe wurde jedoch an der vollſtändigen Ausführung ſeines Vorhabens gehindert. Der Selbſtmordkandidat wurde in's Allg. Krankenhaus verbracht. Verhaftet wurde in 0f ein des Verbre⸗ 5 12— 8 176 angeſchuldigter dortſelbſt wohnhafter Tün⸗ eiſter. Aus dem Grofherzogthum. UEberbach, 31. Mai. In dem benachbarten Orte Bödigheim wird kommenden Sonntag, 2. Juni, von Nachmittags halb 3 Uhr beginnend, im Gaſthofe zum„Roß“ eine Wählerverſammlung ſtattfinden, in welcher Herr Land⸗ tagsabgeordneter Heinrich Knecht von hier Bericht über die Verhandlungen des letzten Landtages und über ſeine Thätig⸗ keit in demſelben erſtattet. 88 Gutenſtein, 31. Mai. Eine bierſelbſt wohnyaft geweſene Wittwe Röſch fuhr vorgeſtern mit ihrem ſchwer⸗ kranken Sohne von Hauſe weg, um den Arzt zu beſuchen. Gleich bei der Wegfahrt ſcheute das Pferd und rannte mit raſender Schnelligkeit davon und bald ſtürzte das Chaischen, die Inſaſſen herausſchleudernd, um. Hierbei wurde die Jrau Röſch auf einen an der Straße liegenden großen uaderſtein geworfen und war ſofort todt. Der kranke Sohn kam mit einigen Verletzungen davon. Pforzheim, 30. Mai. Geſtern Morgen hat am Neu⸗ bau der kath. Kirche in der Hildaſtraße ein recht bedauerlicher fall ſtattgefunden. Die Bretter eines niedrigen Gerüſtes kamen in's Rutſchen; drei Mauerer von Wöſchbach ſtürzten herab und wurden von den nachfolgenden gefüllten Speis⸗ beln, Brettern und Steinen getroffen. Einer derſelben wurde ziemlich ſchwer, die beiden anderen nur leicht verwun⸗ det. Alle drei mußten in das hieſige Spital verbracht werden. Stetten i.., 31. Mai. Der beim Brückenaufſchlagen (am Tunnelausgang über die Wieſe) beſchäftigt geweſene, etwa Jahre alte Eduard Heitz von Bellingen fiel geſtern in Folge eines Fehltritts von der Brücke herunter in die Wieſe und wurde als Leiche aus dem Waſſer gezogen. Er hinter⸗ läßt eine arme Wittwe mit zwei kleinen Kindern. *Offenburg, 31. Mai. Nachdem das herrlich gelegene Schloß Ortenberg des Barons de Buſſierre durch freihändigen Verkauf in die Hände des Pariſer Finanzmannes Theodor v. Hirſch übergegangen iſt, wurde in voriger Woche das ſchöne Jagdſchlößchen des Barons Henri de Buſſiere in Waltersweier gelegen, in Zwangsverſteigerung zu dem chleu⸗ derpreis von 10,000 Mark gleichfalls zugeſchlagen, da die Offenburger Käufer über 6000 Mark nicht hinaus⸗ gingen. as Anweſen kam ſeiner Zeit den Beſitzer auf 90,000 Mark zu ſtehen. 55 „Neuenbeim, 31. Mai, Ein bieſiger Metzger und kin Bäcker lieferten ſchon ſeit längerer Zeit Fleiſch und Brod an die im Kohlhof⸗Neubau beſchäftigten Arbeiter, ohne daß ſie das Octroi dafür entrichteten. Dieſes Mißverſtändniß kommt ihnen nun theuer zu ſtehen, da ſie den vierfachen Be⸗ und das Octroi nachzahlen müſſen. 82 Sette. Kleine Cbronik. In Korb iſt der Bürgermeiſter Heinrich Egner unter Hinterlaſſung von Frau und Kindern und bedeutender Schulden nach Amerika entwichen.— Im Neckar bei Schlier bach wurde die Leiche eines Studenten geländet, der, den Umſtänden nach zu ſchließen, verunglückt ſein dürfte. Seine Perſönlichkeit iſt noch nicht feſtgeſtellt. Ferner wurde bei Wieblingen die vollſtändig entkleidete Leiche eines unbekannten jungen Mannes aufgefunden. Es wird angenommen, daß der Verunglückte ein Handwerks⸗ burſche geweſen, der beim Baden ertrunken iſt. Die Leiche trug zwar an der Stirne eine Schramme, doch ſcheint ein Verbrechen nicht vorzuliegen.— In einem Steinbruche oberhalb Rockenau wurde dem Arbeiter Guſtav Müller von Neckargerach beim Umwenden eines Steines, welcher dadurch ins Schieben kam, der rechte Unterfuß abgeſchlagen. Pfälziſche Nachrichten. „ Oggersheim, 31. Mai. Der Vater des in Bocken⸗ heim ſo raſch verſtorbenen Buchhalters Friedrich Peters von hier wünſcht die Nachricht über die Todesart ſeines Sohnes dahin berichtigt zu haben, daß derſelbe nicht beim Turnen verunglückt, ſondern beim Baden von einem Herz⸗ ſchlag getroffen wurde, wie der ärztliche Befund ergeben habe. Speyer, 30. Mai. Eine Neugründung, welche ſchon mehrere Wochen hier vielfach beſprochen wurde, hat ſich end⸗ giltig vollzogen. Von Herrn Notar Graß wurde der Grün⸗ dungsakt einer Baumwollſpinnerei mit einem Aktienkapital von 1 Million Mark von den Herren Commerzienrath Sick, L. Levinger, L. Kern, Rud. Sick, Em. Holtzmann hier und der Firma J. J. Kieter u. Co. in Winterthur unterzeichnet. Ein vortrefflich empfohlener Director iſt bereits gewonnen. Il Speyer, 31. Mai. In das hieſige Diakoniſſenhaus ſind neu eingetreten: Babette Haager aus Winnweiler, Ka⸗ rolina Kiefer aus Homburg, Friederike Becher aus Nußheim (Baden) und Käthchen Doppler aus Freimersheim. AKleinniedesheim, 30. Mai. In die Kleeverſteigerung dahier wollte kein rechter Zug kommen. Einige Verſteiglaſſer ließen mehrmals ausbieten, ehe ſie ſich entſchließen konnten, zuſchlagen zu laſſen. Die Steigerer bekommen dieſes Jahr billiges Futter. Durchſchnittlich kann man annehmen, per Morgen zu 35 M. Mit Oualität und Quantität kann man zufrieden ſein. Auf manchen Aeckern ſtellt ſich der Ctr. Heu nicht viel über eine Mark. Gerolsheim, 30. Mai. Die erſten reifen Kirſchen wurden geſtern von hier, das Pfund zu 50 Pf., nach Wies⸗ baden verſchickt. § Kirchheimbolanden, 30. Mai. Dem proteſtantiſchen Presbyterium ging eine hochherzige Schenkung des Herrn Rentbeamten Wolff dahier im Betrag von 2000 M. zu, weiche als Kirchenvermögen betrachtet werden ſoll, von deſſen Zinſen aber mit Einverſtändniß des Presbyteriums allzähr⸗ lich arme Confirmanden gekleidet oder, wenn ein Bedürfniß nicht vorliegt, der Betrag an arme proteſtantiſche Familien vertheilt werden ſoll.— Herr Wolff hat bekanntlich vor kurzer Zeit eine noch weit größere Stiftung für die hieſige Diakoniſſenanſtalt gemacht. Aus der Pfalz, 31. Maij. Was heutzutag ſchreib⸗ ſelige Correſpondenten als intereſſant für das weitere Pub⸗ likſſm anſehen, dürfte aus der Nachricht eines pfälz. Blattes erhellen, daß in einer Pfarrei am Donnerſtag die Collekte für einen proteſt. Kirchenbau M..40 ertragen habe. Mittheilungen aus Heſſen. =BViernheim, 31. Mai. Zu der nächſte Woche ſtatt⸗ findenden Erſatzwahl unſeres Gemeinderaths ſind, wie wir vernehmen, folgende Herren in Vorſchlag gebracht: Joſeph Roos, Gemeinderath, Mathäus Haas, Oekonom, Valentin Hook UI. Sattlermeiſter, Jakob Mandel IV. und Johann Hook, Metzger. Mainz, 30. Mai. Die Kaiſerin von Oeſterreich machte Herrn Ober⸗Betriebsinſpector der Heſſ. Ludwigsbahn Heyl einen prachtvollen Brillantring 1 5 Geſchenk. Gieſten, 30. Mai. Der Erbgroßherzog, welcher gegen⸗ wärtig die Hochſchule iu Leipzig beſucht, dürfte bis zum Hauber die heſſiſche Landesuniverſität beziehen und für die 15 ſeines hieſigen Aufenthaltes Burg Staufenberg be⸗ wohnen. Gerichtszeitung. *Mannheim, 31. Mai.(Strafkammer II.) Vorſitzender Herr Landgerichtsdirektor Baumſtark. Vertreter der Großh. Staatsbehörde Herr Staatsanwalt v. Duſch und Duffner. 1) Chriſtian Brennion, 64 Jahre alt, verheiratheter Maurer von Eichtersheim, wegen fahrläſſiger Tödtung und Uebertretung des§ 367 Ziff. 12 des.⸗St.⸗G.⸗B. Der An⸗ geklagte hatte unterlaſſen, die vor ſeinem Hauſe befindliche Dunggrube der ortspolizeilichen Vorſchrift gemäß zuzudecken und dadurch verſchuldet, daß ſeine 13 Jahre alte Tochter am 25. April d. J. in dieſelbe, welche bis zur Hälfte mit Waſſer efüllt war, fiel und ertrank. Der Angeklagte wird zu einer Gefangnißſtrafe von 4 Wochen und zu einer Haftſtrafe von 1. Tag verurtheilt.— 2) Chriſtian Kohl, 20 Jahre alt, le⸗ diger Schneider von Mückenloch und Franz Martin, 18 Jahre alt, lediger Küfer von Epfenbach wegen Vergehens gegen 8 176 Ziff. 3 des.⸗St.⸗G.⸗B. Kohl erhält eine Ge⸗ fängnißſtrafe von 9 Monaten und Martin eine ſolche von 6 Monaten. Beiden Angeklagten wird die Unterſuchungshaft angerechnet. Dieſe Verhandlung fand unter Ausſchluß der Oeffentlichkeit ſtatt.—3) Johann Zolk, 13 Jahre alt, Volks⸗ ſchüler in Heidelberg, wegen Diebſtahls. Im Monat Februar d. J. entwendete der Angeklagte aus dem Laden eines gewiſſen Wektſtein einen Kautſchukſtempel im Werthe von 1 M. Am 22. und 283. April d. J. iſt Angeklagter in Gemeinſchaft mit dem 11 Jahre alten Friſch in die Behauſung des Filſinger eingeſtiegen und hat mehrere verſchloſſene Behälter erbrochen. Er entwendete verſchiedene Gegenſtände im Geſammtwerthe von 77 Pfennig. Der Angeklagte wird zu einer Gefängnißſtrafe von 4 Mdnaten 2 Tagen verur⸗ theilt. Vertheidiger: Herr Rechtsanwalt Dr. Staadecker. — 4 Philipp Jakob Hördt, 46 Jahre alt, Wittwer, Tag⸗ löhner und Dienſtknecht von Weinheim, wegen Vergehens gegen 8 175 des.⸗Str.⸗G.⸗B. Der Angeklagte, ſchon viel⸗ fach vorbeſtraft, wird zu einer Gefängnißſtrafe von 1 Jahr 2 Monaten verurtheilt.— 5) Johann Martenſtein, 29 Jahre alt, ledig, Taglöhner, ſchon oft beſtraft, von Heidel⸗ berg, wegen Diebſtahls. Am 26. April d. J. hat Angeklag⸗ ter ſeiner Mutter aus einer verſchloſſenen Commode, die er mit einem Häkchen von Draht geöffnet hatte, 18 M. Baar⸗ geld entwendet. Er wird zu einer Gefängnißſtrafe von 6 Monaten und zum Verluſt der bürgerlichen Ehrenrechte auf die Dauer von 2 Jahren verurtheilt.— 6) Joh. Greuen⸗ bühler, 46 Jahre alt, verheirathet, Taglöhner von Min⸗ golsheim und deſſen Ehefrau Sophie, 38 Jahre alt, von Ziegelhauſen, Beide z. Zt. in Heidelberg, wegen Urkunden⸗ fälſchung und Betrugs. Der Angeklagte war früher Mit⸗ glied der Ortskrankenkaſſe in Heidelberg. Weihnachten vor. Jahres trat er aus derſelben aus. Im Januar dſs. Jahres wurde Angeklagter krank und ließ ſich von dem Ortskaſſen⸗ arzt Dr. Schneider behandeln, welchem er vorſchwindelte, er ſei noch Mitglied der Ortskrankenkaſſe. Er erhielt auch eine Anweiſung von dem Arzte ausgeſtellt; da aber unter dieſer noch die Unterſchrift ſeines Arbeitgebers ſtehen mußte, ſo ſetzte er ſelbſt den Namen deſſelben, Müſſig, darunter. Mit dieſer Urkunde erhob die Frau des Angeklagten bei der Kaſſe den Betrag von 13 M. 75 Pfg. Ferner haben die Angeklagten auf dieſe Weiſe in der Zeit vom 9. bis 28. Januar d. J. auch die Arzneien aus der Apotheke im Be⸗ trage von 12 M. 35 Pfg. bezogen Es wird Greuenbühler zu einer Gefängnißſtrafe von 3 Wochen und die Ehefrau zu 1 Woche Tefängniß berurtheilf.— 7 Friedrich Sißler⸗ 43 Jahre alt, verheirathet, Sattler von Michelfeld, wegen fahrläſſiger Tödtung und Uebertretung des 8 367 Ziff. 12 des.⸗Str.⸗G.⸗B. Derſelbe hatte die in ſeinem Hofe be⸗ findliche Dunggrube nicht umzäumt reſp. zugedeckt und dadurch den Tod ſeines 2 Jahre alten Sohnes Karl Sitz⸗ ler verurſacht, welcher in die Dunggrube fiel und ertrank. Urtheil: 4 Wochen und 1 Tag Haft.— 8) Adolf Ebinger 39 Jahre alt, lediger Taglöhner, von Wieſenbach, wegen Diebſtahls. Der Angeklagte, ſchon mit Zuchthaus vorbeſtraft, iſt in der Nacht vom 17. zum 18. Februar d. J. in Doſſen⸗ heim in die Behauſung des Schneiders Froſenius, durch ein 2 Meter 30 Centim hohes Fenſter, mittelſt einer Leiter und Eindrücken der Fenſterſcheibe eingeſtiegen und hat 1 Joppe, 1 Weſie und 1 Hoſe im Werthe von 40 Mark entwendet. Der Angeklagte wird unter Anrechnung der unterm 25. April d. J. gegen ihn bereits erkannten Zuchthausſtrafe von 8 Jahren, zu einer Geſammtzuchthausſtrafe von 10 Jahren und zum Verluſt der bürgerlichen Ehrenrechte auf die Dauer von 5 Jahren, verurtheilt. Auch wird Polizeiaufſicht für zuläſſig erkannt.— 9) Franz Reinhold, 51 Jahre alt, verheirathet, Kräuter⸗ und Wurzelſammler, von Elmendingen bei Lyon, wegen Betrugs. Der Angeklagte, ſchon beſtraft, hat in Zuzenhauſen und Hockenheim unter der falſchen Vor⸗ ſpiegelung, er wolle ein Spiel arrangiren und ge⸗ brauche dazu Bretter, ſich Bretter und zwar in Zuzenhauſen 5 Bretter im Werthe von 4 Mark und in Hockenheim 3. Bretter im Werthe von 1,50 M. verabfolgen 158 ohne dieſelben ihren Beſitzern wieder zurückzugeben. er Ange⸗ klagte wird im wiederholten Rückfalle zu einer Gefängniß⸗ ſtrafe von 5 Monaten verurtheilt.— 10) Jakob Adolf Link. 38 Jahre alt, ledig, Taglöhner und Friedrich Regel, 20 Jahre alt, ledig, Maurer, beide von Heidelberg wegen Dieb⸗ ſtahls. Der Angeklagte Link, ſchon oft vorbeſtraft, iſt am 5. Mai d. J. über eine 1,75 Meter hohe Umzäumung in die Werkſtatt des Schifferdecker Kremer in Heidelberg einge⸗ ſtiegen und hat aus derſelben altes Blei im Werthe von 4 M. entwendet. Der Angeklagte Regel war bei dem Dieb⸗ ſtahl behilflich, indem er dem Link das geſtohlene Blei, als er über den Zaun wieder zurückſteigen wollte, abnahm und es ſolange bewahrte bis Link es wieder an ſich nehmen konnte. Urtheil: Link 10 Monate Gefängniß, Regel 4 Wochen Gefängniß.— 11) Adam Stahl, 35 Jahre alt, verheirathet, Hilfswaldwärter von Heiligkreuzſteinach wegen Körperverletzung und Bedrohung. Der Angeklagte wird freigeſprochen. Vertheidiger Herr Rechts⸗ anwalt Dr. Moufang.— 12) Georg Kling, 53 Jahre alt, 0 eldhüter, und Jakob Menz., 70 Jahre alt, verheirathet, Taglöhner von Heddesheim, wegen Vergehens gegen 8 166 des.⸗St.⸗G.⸗B. Im Oktober d. J. war An⸗ geklagter 5 in der Wirthſchaft zum Hirſch in Heddes⸗ heim und ſoll daſelbſt ein gefülltes Branntweinglas dem Mit⸗ angeklagten Menz gereicht und ſich dabei der Aeußerung be⸗ dient haben:„Nehmet hin und trinket, das iſt mein Leib.“ Menz hat das Glas genommen und getrunken. Kling ſoll hierauf anderen im Zimmer anweſenden Gäſten das Glas gegeben haben und zwar mit den Worten:„Ich reiche Dir das Abendmahl und bekehre Dich.“ Der Angeklagte Kling erhält eine Gefängnißſtrafe von 3 Wochen. Menz wird freigeſprochen. Vertheidiger Rechtsanwälte Dr. Wittmer und Dr. Katz. 13) Friedrich Schlemmer, 60 Jahre alt led Schuhmacher von Heppenheim wegen Diebſtahls. Der Angeklagte ſtieg in der Nacht vom 21. zum 23. März d. J. mittelſt einer Leiter über eine 2 Meter hohe Mauer in den Hof des Max Kauf⸗ mann in Ladenburg, drückte eine Fenſterſcheibe ein, öffnete darauf das Fenſter und ſtieg in den Laden, aus demſelben Buxpkin, 1 Paar Rohrſtiefel ꝛc. im Werthe von 300 M. entwen⸗ dend. Ferner verſuchte er in der Nacht vom 24. zum 25. April, ebenfalls durch Einſteigen und durch Erbrechen verſchiedener Thüren in den Laden und in die Küche des Max fkaufmann einzudringen. Urtheil: 2 Jahre Zuchthaus und Verluſt der bürgerlichen Ehrenrechte auf die Dauer von 3 Jahren. Tagesneuigkeiten. — Wald⸗Hambach, 29. Mai.(Luſtmord.) Geſtern Abend war die 13jährige Tochter des Forſtwegeaufſehers Stammler aus dem nahen Grünenwald nach Diemeringen gegangen, um verſchiedene Aufträge zu beſorgen, und hatte um 5 Uhr den Rückweg angetreten. Schon vor herein⸗ brechender Nacht war der unruhig gewordene Vater auf die Suche gegangen und verſchiedene Bürger von hier halfen ihm die Nacht hindurch mit Laternen den Wald durchſuchen. Heute Morgen um 7 Uhr traf man die Unglückliche als Leiche in einer Blutlache liegend in einem alten Wege. Ver⸗ ſchiedene Wunden deuten auf einen furchtbaren Kampf. Kein Zweifel, daß hier ein ſchändliches Verbrechen verübt wurde. — München, 1. Juni.(Das Teſtament der Kö⸗ nigin⸗Mutter) wird in nächſter Woche eröffnet werden. Es beträgt das rentirende Vermögen etwas über 470 000 M. Dieſes Vermögen und der übrige Nachlaß, insbeſondere guch der Schmuck, geht auf König Okto nach 19 einiger kleinen Legate über. Die Beamten und Diener hat die Königin der beſonderen Berückſichtigung empfohlen. — Amberg, 29. Mai.(Selbſtmord). Hente Nachts erſchoß ſich in der neuen Infanteriekaſerne Gefreiter Münch des 6. Inf.⸗Rgts., vermuthlich aus Kränkung über die mit einer über ihn verhängten Strafe verbundenen Degradirung. — Berlin, 29. Mai.(Selbſtmord eines Aſſeſ⸗ ſors.) Der Gerichts⸗Aſſeſſor und Reſervelieutenant., Schützenſtraße wohnhaft, iſt ſeit Kurzem vom Amtsgerichte Pritzwalk hierher verſetzt und ſollte wieder nach Pritzwalk, ſeiner Heimath, zurückverſetzt werden, weil er eine vorange⸗ gangene Prüfung nur mangelhaft beſtanden. Er nahm ſich dieſen Mißerfolg dermaßen zu Herzen, daß er ſich vorgeſtern Nachmittag in der vierten Stunde in ſeiner Wohnung erſchoß. Der Unglückliche iſt der Sohn eines ſehr wohlhabenden Fabrikbeſitzers und noch nicht 36 Jahre alt. — Kiel, 29. Mai.(Ein erſchütternder Fall ſozialen Elendes.) Der Schulamtskandidat Valentin hat im Viehburger Gehölz ſeinem Leben durch einen Revol⸗ verſchuß ein Ende gemacht. V. hatte nach in Kiel beſtandenem Staatsexamen auswärts ſein Probejahr abſolvirt; bei der herrſchenden Ueberfüllung im höheren Lehrfach war es ihm nach Ablauf deſſelben nicht gelungen, eine Anſtellung zu erlangen, Er kehrte ſodann nach Kiel zurück; auch ein Ver⸗ ſuch, ſich durch Privatſtunden ꝛc. ſeinen Lebensunterhalt zu erwerben, ſcheiterte trotz redlicher Bemühung. Zuletzt voll⸗ kommen mittellos geworden und ohne Ausſicht auf baldige Beſſerung ſeiner Lage, hat der Bedauernswerthe ſeinem Leben nunmehr freiwillig ein Ende gemacht. — Paris, 31. Mai.(Ein Erdbebem wurde geſtern zwiſchen 8¼½ und 8½ Uhr in der ganzen Gegend zwiſchen Havre und Paris verſpürt. In Paris waren die Stöße ver⸗ hältnißmäßig gering, wurden aber von vielen Perſonen auf dem rechten Seine⸗Ufer verſpürt, während vom linken Ufer bis jetzt nicht eine einzige Beobachtung gemacht worden iſt. In der Gegend von Paris waren die Stöße heftiger. Auf dem Eiffelthurme wurde nichts verſpürt. Bei einem geſtern in Cherbourg vorgekommenen Erdbeben wurden drei ſtärke Erſchütterungen bemerkt. Das Geſims des Portals der Kirche„De la Trinite“ ſtürzte herab. Die Erdſtöße wur⸗ den bis Granville, Guernſey, Havre und Rouen verſpürt. Perſonen ſind nicht verletzt. — Paris, 30. Mai.(Sechsfacher Mord und Selbſtmord.) Im Dorfe Rougeville(Departement Meurthe) wurde ein unerhörtes Verbrechen verübt. Ein Trunkenbold Namens Grosgeorges, tödtete Dienſtag Nachts ſeine Frau und ſeine fünf Kinder. Der Mörder beging dieſe Unthat in einem Anfall von Säuferwabnfinn wähzend ſeins 1. Seite. SBenueral⸗Anzeiger. armen Opfer ſchlſeſen Er bedlene ſich blebel einer Hacke, mit deren ſtumpfer Seite er die Hirnſchalen ſeiner Kin der förmlich zu Brei zerſchlug. Bei dem zweitjüngſten Knaben Tharles hieb er mit der Schneide der Hacke ein und wurde der Kopf des Knaben, ganz losgetrennt dom Rumpfe, zu füßen des Bettes gefunden. Nach verübter That erhängte ich der Mörder im Keller. Theater und Muſik. Er. bab. Oof⸗ und National⸗Theater in Maunzbeim. Mit ſtarl Schönfeld iſt die Berliner Kritik entſetz⸗ ſetzlich ſchlecht umgegangen. Als ſein Luſtſpiel:„Mit fremden Federn“ erſtmals auf der Bühne des Herrn Barnay erſchien, da wurden dem bedauernswerthen Ver⸗ faſſer mit ſeltener Einmüthigkeit die Flügel zerzauſt, mit deren Hilfe der Frankfurter Schauſpieler den Flug in's romantiſche Land unternommen hatte, und die„fremden Federn“, mit denen er ſich geſchmückt hatte, wirbelten ge⸗ meinſam mit den eigenen nur ſo in der Luft herum. Es iſt dem Bedauernswerthen entſchieden zu viel gethan worden, denn es gibt noch unwahrere und unmbglichere Stücke als den Schönfeld'ſchen Schwank, wir haben wenigſtens ſolche hier kennen zu lernen wiederholt Gelegenheit gehabt. Inzwiſchen hat ſich der Autor, welchem der Ruhm des Luſtſpieldichters nicht zu genügen ſcheint, zum Drama⸗ tiker aufgeſchwungen und ein realiſtiſches Schauſpiel ge⸗ ſchrieben, das er„eine Lüge“ b f hat. So lange er ſich nur„mit 1 5 Federn“ ſchmückte, ſprach er wenigſtens die Wahrheit, denn alle ſeine Perſonen, die er auf dem Theaterzettel ſauber unter einander reiht, ſind ſchon ſeit Erſchaffung des deutſchen Luſtſpiels auf der Welt. Da iſt der alte Commercienrath, der wie eine Marionette von den einzelnen Gliedern ſeiner Familie hin und hergeſchoben wird, die Commercienräthin, die gleich einer piepſenden und ſeuf⸗ zenden Vogelſcheuche in den einzelnen Scenen auf die Bühne geſtellt wird, der Schwindelhuber in Geſtalt eines exotiſchen Virtuoſen, der gebrochenes Deutſch entweder mit polniſcher oder mit italieniſcher Ausſprache, jedenfalls aber mit fremd⸗ ländiſchem Accente ſpricht und entweder Kraſinsky oder Ca⸗ ſerta heißt; da iſt die bekannte Naive, an welcher nichts naiv iſt, als die gekünſtelte Unverfrorenheit, mit welcher ſie den Leuten unangenehme Dinge an den Kopf wirft; der ältliche Onkel, der ſelbſtverſtändlich reich, Junggeſelle und in eine Nichte verliebt iſt, die er ſchließlich heirathet; der reiche Vetter John aus Amerika und Auſtralien, der ſich am vernünftigſten und geſittetſten benimmt, und da⸗ her ſtets als„brauner Wilder“ angeredet wird und der alte im Dienſte ergraute Diener fehlt ebenſo wenig wie die Sekt⸗ oder Weinflaſche zur aa Ausſtattung des wohl⸗ habenden bürgerlichen lle dieſe bekannten Typen des bürgerlichen deutſchen Luſtſpiels werden dann zu Gruppen vereinigt, welche uns als zarte Anklänge an die Werke des alten Benedix und der neueren Moſer und Blumenthal in trauter Weiſe anheimeln. Aber ſchlechter als manches, was wir in der letzten Zeit unter dem Aushängeſchild einer No⸗ vität vorgeſetzt erhielten, find dieſe fremden Federn auch nicht, im Gegentheile verſteht es der gewandte Schauſpieler wenig⸗ ſtens einige neue und hübſche Pointen und die heitere Aktſchlüſſe in längſt Bekanntes zu verflechten. Die Idee, ein Patent von zwei Brüdern zu gleicher 0 ausbeuten zu laſſen, von denen jeder meint, daß er ſich widerrechtlichen Gewinn angeeignet und den anderen übervortheilt habe, iſt nicht übel erſonnen, allerdings muß der Autor aber zu ihrer Verwirklichung die Entfernung von Deutſchland und Auſtralien zwiſchen beide legen, ſonſt würde man es ihm doch nicht glauben; dabei wird natürlich mit den Millionen nur ſo herumgeworfen. Zum Zwecke finanzieller und familiärer Augleichung wird John aus Adelaide von ſeinem Papa hinübergeſchickt, um dem Vetter eine Million als ſeinen Gewinn-Antheil an dem auf unrechte Weiſe ausge⸗ beuteten Patente zu überbringen und dafür eine ſeiner Couſinen als Frau ſich heimzuholen. Theſſa, die Aeltere, gefällt ihm am beſten, in Folge ihres ſogenannten munteren, in Wirklichkeit aber recht vorlauten Weſens, hält er ſie für die jüngere und bittet den Vetter um die Hand der Jüngeren, die 115 auch auf der Stelle zugeſagt und übergeben wird. Die Verwickelung welche hieraus entſteht, muß den Raum zweier weiterer Akte ausfüllen; während der Stoff kaum für einen einzigen ausreicht, Hätte ſich der Verfaſſer mit drei Akten begnügt, ſo würde er einen weit beſſeren Effekt 9380 haben, da das Stück dem Ende zu förmlich verſandet und ein ziemlich geiſtloſer Dialog, welcher allerdings hie und da durch packende Einfälle durchbrochen wird, nicht aus⸗ xeicht, um die Oede und Leere der Handlung auszufüllen. Die Darſtellung iſt nicht dazu geeignet, dem Zuſchauer über die Schwächen des Stückes binüderzubelfen. Außer dem lebens⸗ luſtigen, munteren John, den Herr Homann mit erfriſchen⸗ der Verve ſpielte, haben ſich noch die Herren Eichrodt, Weigel und Tietſch redlich Mühe gegeben mit ihren epiſodenhaften Rollen Heiterkeit zu erregen. Von den Damen⸗ rollen vermochte auch nicht eine einzige zu intereſſiren; Frau Jakobi war die undankbarſte Aufgabe und die Munterkeit der naiven Theſſa erſchien gekünſtelt. Fräulein Elling fühlte ſich als Hedwig nichts weniger als behaglich und ihr unglückliches Geherdenſpiel ſtand auf der gleichen Höhe mit ihrer Deklamation u. Recitation. Mit dem Karl Holſten, dem heirathsluſtigen Junggeſellen, hat Kraußneck in Berlin einen ganzen und ungetheilten Erfolg da⸗ vongetragen; aus dieſer ächten, übermüthigen und genuß⸗ freudigen Bonvivantfigur läßt ſich reichliches mehr machen, als Herr Dr. Auguſt Baſſermann es für gut fand. Ueber die Kunſtpauſen, welche durch Gedächtnißlücken ent⸗ ſtehen, vermögen die gezwungenen Cadenzen mehr oder minder geſchmackvoller Improviſationen, für die der Autor des Stückes glücklicher Weiſe nicht verantwortlich gemacht werden kann, nicht hinwegtäuſchen. Er wird ſich aber mit der Zeit und einigem guten Willen zweifellos beſſer in die Rolle Ehren⸗Holſten's einleben. Das ſchwach beſuchte Haus vermochte ſich nur in unbedeutendem Maße für die geſtrige Vorſtellung zu begeiſtern; nur der zweite Aktſchluß konnte einen aufrichtig gemeinten Ausbruch ſpontanen Beifalls ent⸗ feſſeln, während die übrigen Herporrufe in erſter Linie dem hekannten entgegenkommenden Verhalten des zartfühlenden Vorhanges zu verdanken waren. Dr. Hermann Haas. * Repertoire des Großh. Hof⸗ und National⸗ theaters in Maunheim vom 2. Juni bis 10. Juni. Sonntag, 2. Juni:(5)„Margarethe“. Montag,.:(B) Zum 1. Male wiederholt:„Mit fremden Federn“. Dien⸗ ſtag,.:(Abonn. susp. Vorr. B)(Gaſtſpiel des Herrn van Dyck.)„Lohengrin“. Mittwoch,.:(4)„Das Glöck⸗ B chen des Eremiten“. Freitag,.:(Abonn. susp.) Volks⸗ Vorſtellung:„Phlippine Welſer“. Verkauf der feſten Plätze: Mittwoch, 5. Juni, Vorm. von 10 bis 12 Uhr an der Theater⸗Abendkaſſe. Sonntag,.:()„Robert der Teufel“(Helene— Frln. Louiſe Dänicke a..) Mon⸗ tag, 10.:(B)„Mignon“. In der permanenten KAlusſtellung des Kunſtvereins ſind neu ausgeſtellt: Prof. B. König:„Portrait“. Otto Gebler;„Am Morgen“. J. von Gietl:„Venedig“ und „Morgen⸗Nebel“. Ph. Herrmann:„Herbſtabend“.“ Neueſtes und CTelegramme. Heilbronn, 31. Mai. Der Demokrat Dr. Lipp iſt lt. Fr. Ztg, auf die Beſchwerde des Staatsanwalts hin heute nicht entlaſſen worden. 2. Jun Gmunden, 31. Mai. Der König von Dänemark iſt heute Abend zu einer dreiwöchentlichen Kur nach Wiesbaden abgereiſt. Aachen, 31. Mai. Die Verſammlung feiernder Grubenarbeiter in Mariadorf beſchloß, morgen die Arbeit wieder aufzunehmen und die Verhandlungen mit der Ge⸗ ſellſchaft der vereinigten Zechen auf geſetzlichem Wege während der Folge fortzuführen. Zur Erledigung der Verhandlungen wurde eine Friſt von zwei Monaten geſetzt. St. Johann a.., 31. Mai. Die heutige Ver⸗ ſammlung der Bergleute in Altenkeſſel beſchloß weiter zu arbeiten. »Brüſſel, 31. Mati Die„Independ. belge“ bringt Details über das Treiben des Lockſpitzels Pour⸗ haix, aus denen u. A. erhellt, daß Miniſier präſident Beernaert außer dem von ihm zugegebenen Beſuch vom 21. Mai 1887 vorher ſchon mehrere Viſiten des Spitzels empfangen hat.— Der Strike im Lütticher Revier ver⸗ ſchärft ſich lt. Fr. Ztg. auf beiden Maasufern. *Bern, 31. Mai. In der Eigenſchaft als Ver⸗ waltungsräthe der Gotthardbahn ſind von dem Bundes⸗ rath auf ſechs Jahre beſtätigt worden, Generaldirektor fl Maſſa(Mailand), Oberbaurath pon Schlierholz (Stuttgart) und Staatsrath Roſſi(Lugano.) Wien 31. Mai. Der„Polit. Corr.“ wird aus Belgrad gemeldet, daß die Nachricht der„N. Fr. Pr.“ von Differenzen zwiſchen der Regierung und der Regent⸗ ſchaft anläßlich der jüngſten Exzeſſe vollſtändig aus der Luft gegriffen ſeien. Die Schilderungen der jüngſten Ereigniſſe ſeien vielfach übertrieben. Garaſcha⸗ nin geſtand, daß er während der Tumulte Schüſſe ab⸗ gegeben habe, er beſtreitet jeooch, Jemand tödtlich getrof⸗ fen zu haben. Wien, 31. Mai. Der Gemeinderath beſchloß, den Bürgermeiſter zu erſuchen, dem Erzherzog Rainer in geeigneter Weiſe zu bekunden, welche freudige Stimmung ſeine in der Akademie der Wiſſenſchaften gehaltene Rede in weiten Kreiſen der Bevölkerung hervorgerufen habe. (Vergl. den Leitartikel.) Prag, 31. Mai. In Hürſchau ſtriken die Ar⸗ beiter auf allen Schächten. Die Ruhe iſt bisher nicht geſtört worden. Rom, 31. Mai. Der Koͤnig und der Kronprinz werden morgen Mittag hier erwartet. Paris, 31. Mai. Nach einer aus Port au Prince an den hieſigen Delegirten des proviſoriſchen Präſidenten Haitis, Hypolite, gelangten Depeſche ſind die Truppen des Letzteren in Port au Prince eingezogen, nachdem ſie die Streitkräfte des bisherigen Präſidenten Legitime ge⸗ ſchlagen haben. Arras, 31. Mai. Präſident Carnot iſt heute Abend hier eingetroffen. Beim Empfang auf der Prä⸗ fektur erwiderte Carnot auf die Anſprache des Korps⸗ kommandanten Jamont, er wiſſe, daß die Truppen der Republik ergeben und gut geführt ſeien; man könne ihnen vertrauen, wenn die Umſtände es jemals erheiſchen ſollten. Er wünſche, daß ſte in ihrer ernſten Arbeit noch lange vor der Nothwendigkeit bewahrt bleiben möchten, daß das Land an ihre Kenntniſſe und an ihre Tapferkeit appel⸗ liren müſſe. Er ſet überzeugt, daß ihre ruhige Haltung der Bevölkerung gegenüber und ihre Energie den inne⸗ ren und äußeren Frieden ſtchern werde. *London, 31. Mai. Die Königin hielt Truppenſchau im Lager von Alderſhot ab. London, 31. Mai. Der Unterſtaatsſekretär des Aeußern Sir James Ferguſſon erklärt, daß mit Belgien, welches die Initiative zur Einladung einer Konferenz über den Sklavenhandel ergreifen ſollte, Meinungsaus⸗ tauſch herrſche. Das Oberhaus nahm in dritter Leſung die Bill betr. die Vermehrung der Flotte an. Mannheimer Handelsblatt. Mannheimer Waaren⸗Bericht. Griginalbericht des„General⸗Anzeigers.“) Kohlen. Der Arbeiterſtreik im Ruhrrevier iſt als be⸗ endet— und dürften in ca, 8 Tagen bereits wieder ſtärkere Zufuhren hier eintreffen. Da indeſſen der entſtandene große Ausfall von den Zechen nicht wieder eingebracht werden kann, vielmehr aus den für ſpäteren Bedarf beſtimmt ge⸗ weſenen Lagerbeſtänden gedeckt werden mußte und die För⸗ derungskoſten ſich von jetzt ab weſentlich höher ſtellen, ſo müſſen auch die Verkaufspreiſe im Verhältniß ſteigen und es iſt keine Ausſicht vorhanden, daß die Notirungen dieſes Jahr den früheren billigen Stand wieder erreichen werden. Wie im Engros⸗Verkehr ſchon bei Ausbruch der Kriſis ge⸗ ſchehen, ſind dieſe Woche auch die Preiſe für das Privat⸗ Platzgeſchäft erhöht worden und betragen für Fettſchrot M.—.75, geſiebte Nußkohlen M..05, Anthracitkohlen M..40 pro Etr. frei an's Haus. eine Mannheimer Effektenbörſe vom 31. Mai. Anilin⸗ Aktien notirten heute 271 G. 272 B. Bad. Brauerei 109.50 bez. Weltz'ſche Brauerei 129 bez und Ganter 147 bez. Bad. Rück und Mitverſicherung 540 G. 555 B. Mannheimer Ver⸗ ſicherung 630 bez. u.., Oggersheimer 60 bz. Frankfurter Mittagbörſe. Frankfurt a. M. 31. Mai. Die heutige Börſe er⸗ öffnete in ſtark abgeſchwächter Haltung. Bei der letzten Li⸗ guidation iſt es offenbar geworden, daß ſo bedeutende Hauf⸗ —— exiſtiren, wie ſeit Jahren nicht, deßhalb, iſt die orſe ganz naturgemäß bedacht, ſich durch Fie 1 erleichtern. Gleichzeitig die Baiſſepartei dieſe Gele⸗ genheit zu ihren Angriffen auf den Conrsſtand. Credit⸗Actien und Disconto Bruchtheile niedriger. Am Bahnenmarkte Heſſ. Ludwig⸗Bahn 1 pCt., Marienburger ca. 2 pCt. unter Mittwoch. Schweizer Bahnen gut behauptet. Weſt ſteigend auf neue Chancen für das Simplonprojekt, Gotthard waren ca. 0,50 unter Weſt 2,50 über letzt notirtem Courſe. Von öſterr. Bahnen ½ fl., Köflacher 1¼ fl., Nordweſt ½ fl., Lombarden 1 fl. gefallen, Ruſſ. Südweſt 1 pCt. matter. Iprocentige Ruſſen verloren ½ pCt., Griechen waren anfangs ¼ niedriger, vermochten ſich aber faſt doppelt ſo viel zu erholen Privardisconto 1¼ pCt. Frankfurter Effektenſoeietät. Schlußcourſe: Kreditaktien 261¼—Diskonto-Kom⸗ mandit 282.95, Junge 29%½00, Berliner Handelsgeſellſchaft 171.50, Deutſche Bauk 17005, Dresdener Bank 154,50, 206¼, Commandit Schöffer 111.80, Lombarde⸗ 102¼, Gotthard 181 80, Tentral 185 50, Nordoff 117.20, Jug 118.40, Union 107.50, Weſtbahn 40.60, 5 pCt. Italiener 98.70 öſterr. franz. Staatsbahn 206,, Buſchtherader 900, ruff, Südweſtaktien 83.20, eee 123.80, Lüheck⸗Büchen 192.30, Marienburger 70.40, ungar. Goldrente 87.40, Papier⸗ rente 88, öſterr. Mairente 73.30, 1880r Ruſſen 93, Orient 1. 66, 4½ pCt. Portugieſen 1888r 99.25, Türken 16.55, Türken⸗ Looſe 23.80, Ottoman. Zoll⸗Obl. 75.30, 4 pCt. Griechen 81.85, Portland⸗Cement⸗Fabrik 157, Bad. Zuckerfabrik 120, Deutſche Oelfabriken 184.80. Schweizer Nordoſt⸗Prior. 120. „Bei ſtillem Geſchäft zeigten die Courſe gegenüber dem Mittagsſchluſſe meiſt nur wenig belangreiche Veränderungen. Buchtehrader Aktien verzeichnen ſtärkere Ermattung, dagegen waren 1880r Ruſſen ſowie Schweizer Nordoſt⸗Stamm⸗Prior⸗ Aktien gebeſſert. Frankfurter Börſenwoche. Originalbericht des„Jeneral⸗Anzeigers“. Frankfurt, 30. Mai. Straßburg hat die deutſche und franzöſiſche Spekulgtion viel Geld gekoſtet. Man glaubte zum erſten Mal wieder ernſtlich mit Politik rechnen zu müſfen und die heißblütigen Franzoſen warfen die Italiener um mehr als 1 Procent an einem Tage. König Humbert begnügte ſich indeß, hier in Frankfurt eine Parade ahzunehmen und ſo mußte die Tontre⸗ mine von Montag bereits ihren Uebereifer ſtark büßzen. Ge⸗ gen Samſtag betrug die Differenz auf Credit ⸗Aktien etwa fl. 3, auf Commandit ſchlietzlich circa 5 Procent, Beweis genug, daß die Baiſſe heutzutage nur ſehr geringe Chancen hat. Sie kann einen Gulden verdienen und zehn im Hand⸗ umdrehen verliexren. Wenn auch Geld etwas angezogen hat, und die Courſe ſchon ſehr hoch ſind, ſo ſpricht doch die ganze Börſendispoſition gegen ein baldiges Aufhören der günſtigen Grundtendenz, und vorübergehende Rückgänge vereinzelter Papiere oder Gattungen haben nicht viel zu bedeuten. Wie wir bereits im Converfionseifer ſind, beweiſt die Ankündigung einer.50pro. finnländiſchen An⸗ leihe behufs Heimzahlung der.50⸗ und Aprozentigen. Daß Capital wird auf dieſe 1945 immer noch zu Anlagen ſüdamerikaniſchen oder mexikaniſchen und ſerbiſchen Fonds gedrängt, oder genöthigt ſich noch mehr als ſeither den In⸗ duſtrfepapieren zuzuwenden. Von je hunderttauſend Mark Capital ſind jetzt 11 50 etwa fünfzehntauſend durchſchnittlit in induſtriellen Aktien angelegt und dies Verhältniß ſch ſich noch zu Gunſten der letzteren zu verſchieben. An Ge⸗ legenheit zur Umwandlung von Fabriken ꝛc. in Aktiengeſell⸗ ſchaften wird es den Banken daher vorläufig nicht fehlen. Im Augenblick ſcheint die Börſe etwas überl und 115 die Courſe daher wieder rückgängig. In Wien ſcheinen ie Belgrader Vorgänge verſtimmt zu 152 J ernſtliche Be⸗ fürchtungen haben die Ruheſtörungen aber kaum eingeflößl. Die Staatshahn⸗Dividende beträgt 115 Irs. 1 mehr als vergangenes Jahr, die Spekulation ließ ſich nach Bekannt⸗ werden derſelben kurze Zeit einſchüchtern, dann nahm ſie die vorherigen Poſitionen wieder auf. Deutſche Bahnen liegen ſchwächer, auch Mainzer ſind matter, da es mit der Verſtgatlichung wohl nicht ſo ſchnell gehen wird.— Schweizer Werthe bewahren feſte Haltung, namentlich Weſt werden in Poſten aus dem Markt ge⸗ nommen. Alle Welt wartet auf die in der Generalverſammlung am 26. Juni zu machenden Aufſchlüſſe über den Simplonbau. Türkenlooſe waren lebhaft und werden noch für ſteigerungs⸗ fähig gehalten. 51 Produkten⸗Märkte.(Schlußcourſe vom at. NewFHort Thieage n Menat Weizen. Mais Schmalz Caffee Weizen Mais Schmalz Januar——— 17.15——— ebruar———— 17.20——— ür——— 17.20——— Apri———— 17 85⁵—— Mai 805% 40%—— 16.55 774 84—— Jatt 807 40¹xÄ— 16 55 77½ 83ů— ult 817⁴ 417— 16 70 76 ¼5 840⁰— Auguſt 82— 217—— 16.80 777 34% September 887⁵—— 16.90 74 3571*—— Oktober 88¹.—— 17.————— November 184—— 17.05——— Dezember 85/—— 17.18 768—— Tear————.————— Weizen eröffnete unregelmäßig, im Ganzen feſter Wetter unregelmäßig, der Erport klein, die Zufuhren 5 Die Speculation verhielt ſich zurückhaltend. Schluß ſchwach. Mannheimer Hafen⸗Verkehr. Folgende Schiffe ſind am 81. Mai angekommen: Hafenmeiſterei J. Schiffer ev. Kap. Schiff. Kommt von Ladung Itr. Karbach Schiller Köln Stückgüter— Klotz ohenſtaufen 5 8— Mohr iktoria Rotterdam 75— Clasmann Stolzenfels 7 7— Hafenmeiſterei II. A. v. Looſen Mercator Notterdam Stückgüter 1480 Leinweber Poſſeidon 7 1 1818 Grünewald Mainz 16 Antwerpen 5 65⁴ W. Bieſemaun Mainz 12 15 1 4914 J. Wol Vertrauen Rotterdam 5 2266 Frank Mannheim 17* 15992 8. Schwarz Martin Heilbronn Soda 60⁰ J. Andres Felicitas Rotterdam Getreide 1894⁰0 W. Böhringer Ruhrort 8 Ruhrort Roheiſen 90⁰⁰ Hafen meiſterei III. Th. Haentjes Amſterdam 8 Amſterdam Stückgüter 2580 M. Kohlbecher Dr Falk Antwerpen Getreide 15330 W. Knaub Knaub Heilbronn Blei 362 do. Fürſt Bismarck 7 Salz 1013 2 Staab Frühling 5 1 1280 Bauer Aurora* 5 1070 F. Zimmermann Adelmann 5 7 2670 H. Banspach Wilhelm 70 0 5184 A. Rauth Thilo 5 2 1880 A. Lorenz Katharina Louiſe Jagſtfeſd 5 1986 Ph. Schmitt Hermann 1 1274 Waſſerſtands⸗Nachrichten. Nhein Mainz, 81. Mai.80 m. 0,01. Bingen, g1. Maf. 2,74 m.—.04. Kaub, 31. Mai..09 m.—.09. Koblenz, 31. Mai..14 m..16. Köln, 81. Mai. 3 49 m..18 Ruhrort, 31. Mai..92 m—.82. Necar. Kouſtanz, 28. Mai 449 m.—.00. Hüuingen, 31. Mai,.50 m.— 015 Kehl, 31 Mat. 3 52 m. +.04. Lauterburg, 31. Mai..07 m. 4..06. WMaxan, 31 Mai. 5 25 m +.11 Mannheim, 1. Juni..34 m +.03.[Mannheim, 1. Juni,.34 m. 4.00. Rheinwaſſerwärme: 14½ Grab. Dampfer⸗Nachrichten. Rhein⸗Dampfſchifffahrt.(Agentur der„Kölniſchen und Dilſſeldorfer Ge⸗ ſellſchaft“ in Mannheim) Tägliche Perſonen⸗ und Güterbeförderung nach allen Rheinſtationen bis Rotterdam und in Verbindung mit der Great Eaſtern Com⸗ pany nach London via Harvich— Abfahrten von Mannheim vom 15. Mai ab: Täglich Morgens 5½ Uhr nach Köln⸗Düſſeldorf und, Samſtagz ausgenommen, nach Rotterdam⸗London Zu Mainz Anſchluß an die um 9½ Uhr Vorm abgehenden Salonboote. Nachm 11 Uhr bis Bingen, ſolgenden Morgen 5 Uhr weiter bis Köln⸗Düſſeldorf⸗Rotterdam.— Abfahrtenn von Mainz Morgens 7½, 9½[Schnellſahrt der Salonboote], 10 ſexel. Samſtags bis Rotter dam⸗London] und Nachmittags 12¼ Uhr bis Köln, 3 Uhr bis Koblenz und 6 Ubr bis Bingen, ſowie Morg, 4 und Nachm. 2 Uhr nach Mannbeim. Bremen, 0. Mai.(Telegraphiſche Dampfer-Nachrichten des Norbddeutſchen Lloyd i„ Bremen, mitge beilt von Ph Jac Eglinger, alleiniger, General⸗Agen in Mannheim) Dampfer„Lahn“, welcher am 32. Mai in Bremen abge lahren war, iſt am.. Mat Ab 11 Uhr woblbehalten in Newyork angekommen. ſereeeeeeeeeeeeee Ein Praftiſchesß Bichieln, betitelk Mannheim m Portemonngie, euthaltend die diesjährigen Sommer⸗Fahr⸗ pläne für Eiſenbahnen und Dampfſchiffe, ſowie ſonſtige für den Mannheimer Handel und Verkehr wichtige Notizen iſt ſoeben im Verlage von Wendling Dr. Haas u Cie. erſchie⸗ nen und zum Preiſe von 20 Pf, erhältlich. Das handliche Büchlein, welches beguem in einem Portemonnaie unterge⸗ bracht werden kann, wird vorausſichtlich viele Freunde finden. Sekauntmachung. Erweiterung des Ortsbauplanes in Sandhofen betr. ae Die Gemeinde 0 dhofen hat behufs Anlage 95 Bagaten in der Gewann Henbaumäcker einen Plan auf⸗ eſtellt in welchem die Straßen⸗ ſe Straßenhöhe die Sa und die Waſſerleitung eingezeich⸗ it iſt. der Plan ſammt Atten liegt während 14 Tagen auf dem gulhhans in Sandhofen zur Ein⸗ icht der Betheiligten offen und 9 Einwendungen Friſ del himen der genannten Friſt bei Ausſchlußvermeiden vorzubringen. Mannheim, den 29. Mai 1889. Gr. Bezirksamt Benſinger. 58450 Ftkauntmachung. DieErrichtung einer Darm⸗ ubereitungsanſtalt, durch Harmhändler Jo ann Paul Kutteroff in Ilvesheim betr. 53449 (148) Nr. 58,158. Darmhändler Paul it auff in Ilves⸗ i im beabſichtigt auf dem der emeinde Ilvesheim 54 fd. Grundſtück genannt,„die Kuh⸗ weide“ eine 2 armzubereitungsan⸗ ſtalt zu errichten. Etwaige Einwendungen gegen dieſes Unternehmen ſind dahier oder bei dem Gemeinderath Madez binnen 14 Tagen vom lauf des Tages an anzubringen, an welchem die Zeitungsnummer ausgegebeu wurde, widrigenfalls ale nicht auf privpatrechtlichen Titeln beruhenden Einwendungen als verſäumt gelten. Während der gleichen Friſt liegen Beſchreib⸗ 92 und Pläne des Unternehmens auf dem Rathhauſe zu Ilvesheim dur 1 offen. Mannheim, den 27. Mai 1889. Geoße Bezirksamt. enzken. Skkanntmachung. Nr. 8790, Die Chefrau des ündlers ſe Kempermann, groline Luiſe, geb. dur Rech in 8 vexrtreten durch Rechts⸗ anwalt Dr. Löb in Mannheim, hat gegen ihren Ehemann bei dieſſeitigem Landgerichte eine 895 mit dem Begehren eingereicht, ſie 1 berechtigt zu erklären, ihr ermögen von dem ihres Ehe⸗ mannes abzuſondern. Termin zur Verhandlung hier⸗ über iſt auf: e den 10. Juli 1889 orm. ½9 Uhr immt. Dies wird ſur Kennt⸗ niznahme der Gläubiger andur vexöffentlicht. 5348 Nannheim, den 27. Mai 1889. Gericht des Großh. andgerichts. Schulg⸗ Kleigerungs⸗Aukündigung. Im Vollſtreckungswege verſtei⸗ 75 ich in meinem Pfandlo ale 4,17 dahier Dienſtag, den 4. Juni d.., Nachmittags 2 Uhr 1 Aealertorann Kleiderſchrank und 1 Pfeilerkommode öffentlich gegen Vagrzahlung. Nannheim den 1. Juni 1889. Kräuter, Srrichtsvollzieher. Heſſeutliche erſteigerung. Montag, den 3. 965 Js. Nächmittags 2 werde ich im Pfandlocale 1 1, 2 11 Lampen, 1 Gewehr, ver⸗ chiedene Bücher, 1 Rau ſervice, ertafeln aller Art, 1 Kanapee 1 flhn 3 Spiegel, 1 Nähtiſch 1N maſchine. 1 Ofenſchirm, 2 atore, 1 Küchenſchrank, Por⸗ zellan⸗ und Glaswaaren, Nippes, Speiſeſchrank, eine Parthie Zeit⸗ riften, verſchiedene Kleidungs⸗ cte, 1 9 dene Vorſtecknadel, Stück Damenhüte, Sammt, Solten bünder⸗ 18 85 n oßer us⸗ Pebte 10 Mille Fegaſen⸗ Chiffonner, 1 Büffet, 1 Taſchen⸗ 1 r 1 Kru Aaten Glasgehäuſe, neue Vettſtatten mit Roßhaar⸗ matratzen, und ſonſt Verſchiedenes ſech baare Za dr im Voll⸗ trecungswege öffentlich verſtei⸗ gerh. 53482 Nannheim den 31. Mai 1889. 0 eixel, — Ucrichtsvöllzieher. Sras⸗ U. Streunerſteigerung 9 Gr. Rheinbauinſpection Mannheim verſteigert das dies⸗ 9 7 Gras⸗ und Schilferträgniß lan dem 8. Ponndg e Vor⸗ and bei der Bongdiesinſel, ſowie am ſogenannten Ochſenpferch und auf der Uferböſchung am 15 geimer Durchſchnitt dienſtag, 4. Juni l.., Wirmtenge 1 0 ühr. Sabeute menkunft bei der Floß⸗ Hleuße. 58457 Verſteigerung. ienſtag den 4. Juni 1889. Nachmittags 2 Uhr, Vac en in F 5, 17 u. 18 gegen aarzahlung verſteigert: 5 engeſchirr, Bilder u. Spie⸗ 800 1 Kuckuksuhr, Herrenkleider, ttefel, 1 größere Parthie elegant arnirte Kinderhüte, Bettung, beßraseu. Strohmatratzen, Bett⸗ ſ0 en, Schränke, wobei 2 Küchen⸗ Manke; 1Eisſchrank, 1 Salzkaſten, zine Theke, 1 Tafelwaage, 1 eetmalwaage, und eine größere ie Tiſche und Stühle. 53485 Derd. Aberle. Seneral⸗Anzeiger. Bekaunkmachung. Cinilfandesteziſter der Sadt Mannßeim. Nr. 1668. Die Domänenver⸗ Mai. Verkündete. waltung Mannheim verſteigert den diesjährigen Heugraserwachs von den domänenärariſchen Wie⸗ ſen in folgender Weiſe: am Donnerſtag, den 6, Juni, Nachmittags 2 Uhr im Aulaſaale zu Maunheim, 4A 4, 4 neben der Jeſuiten⸗ kirche in der kalten 0 von 65 ha Wieſen der Gemarkung Mannheim, am Vorite den 7. Juni, ormittags 9 Uhr im Badiſchen Hofzu Sandhofen von 150 ha Wieſen auf der Frie⸗ 9 0 28 am Samſtag, den 8. Juni, Nachmittags 2 175 auf dem Relatshaus von 66 ha Backofenwieſen der Gemarkung Seckenheim und 3,81 ha Wieſen im Alterswörth, in der Gerichtsſtätte, bei der Schleuße und auf den Gehäugraben der Neckarau am Dienſtag, den 11. Mittwoch, den 12. un Donnerſtag, den 13. Ahr feweils rgens 9 Uhr im Ochſen ſu Vrühl von 390 ha Wieſen der Ge⸗ markungen Brühl, Edingen und Schwetzingen am Samſtag, den 15. Juni, Nachmittags 2 ühr n Sandtor von den Wieſen dieſer Gemarkung. Nichtbadiſche teigerer un Bürgen werden nur dann zur Verſteigerung zugelaſſen, wenn ſte vor deren Beginn Zeugniſſe ihrer Heimathsbehörde über ihre Zahl⸗ Ungsfähigkeit vorlegen. 375 erdedung⸗ ferdedung 25 ontag, den 3. Juni Vormittags 10 Uhr 1 wir auf unſerm Bureau im ſtädt. Bauhofe das Düngerer⸗ ebniß von 68 Pferden für den onat 5 8 53882 Städt. Abfuhr⸗Anſtalt. Kekauntmachung. Unterſtützung und Heirathsausſteuer aus der Veronika⸗Rhein⸗ in annheim betr. Aus der Veronica⸗Rheingönn⸗ ſtl Verwandte der Stifterin Unterſtützungen, ſo⸗ wie eine Heirathsausſteuer im Betrage von M. 350.— an eine Verwaändte der Stifterin zu ver⸗ geben. Die Geſuche ſind unter Vor⸗ lage der Zeugniſſe über Mürdig⸗ keit und Bedürftigkeit und über die Verwandtſchaft mit der Stif⸗ terin, die Geſuche um Hetraths⸗ ausſteuer auch mit Gebuͤrtszeug⸗ niß bis 15. Juli d. J. an die unterzeichnete Verrechnüng 1 75— ſenden. 53448 Mannheim, den 31. Mai 1889. Die Verrechnung der Veronica⸗ Rheingönnheim⸗Stiftung: Dr. Fürſt, Rabbiner. Sängerbund. Samſtag, den 1. Juni, Kkeine Probe. Näh. durch Cireular. 58439 Kaufminniſger Verein. Abtheilung für Uuterricht. ür die Anfang nächſten Mo⸗ naks beginnenden Kurſe für dop⸗ pelte uuchüdnucch. und Kalli⸗ graphie werden noch Anmeldungen entgegen genommen. 528 We Der Vorſtand. Frohsinn. Sonntag, den 2. Juni a. e. Spaziergang nach Neckarau den Neckarauer Wald. Zuſammenkunft um ½3 Uhr im Lokal. Abgang punkt 3 Uhr, 9 99 recht zahlreiche 55 Der Vorſtand. 66 „Frohsinn. Pfingſtmontag, 10. Juni a. e. Ausfflug nach Schriesheim an der Bgſtr. Wfeht nach Ladenburg, Per mittags um 9 Uhr mit der Main⸗ Seuplbahn Zuſammenkunft am Hauptbahnhof um ½9 Uhr.“ Um recht zahlreiche der activen u. paſſiven itglieder nebſt Familien hittet 28. Mai. 23. „Karl Maier, Maler u. Marie D 570 Falo Jadmeſſe Fuhrmann u. Katharine 5 Jakob Herrigel, Schäfer u. Chriſtine Siegmann. a „Karl Kammerer, pr. Arzt m. Anna Hakenjos. Friedrich Sattler, Kaufm. m. Katharine Renner. Hugo Criſand, Porzellanmaler m. Kath. Wiesner. 8. Rudolf Schmiederer, Sattlermſtr. m. Eliſabeth Sauerzapf. 5 Ae Rothkapp, Schneider m. Bertha Breivogel. „Adam Kalt, Heizer u. Wilhelmine Glück. 5 ne ede Kaufm. u. Fanny Jörger. i riedebach, Schneider u. Luiſe achmann. Martin Held, Fabrikarb. u Eliſabeth März. ae Kolars, Poſamentier u. Hermine Vienot geb. Bob. 11 89 Michelmichel, Fabrikarbeiter u. Magd. Oechsner. ottfried Grönert,(Fabr.) Vorarbeiter u. Marg. Matz. ürner. oſef Albrecht, Tüncher u. Barbarg 1 ulius Krämer, Kaufm. u. Anng Rudolfine Kahn. Joſef Ludwig Wald err, Schloſſer u. Luiſe Mörz. ierbrauer u. Marg. Englert. hann Markert, ann Volz, Bäcker u. Katharine Häfner. Jakob meſſer, Locomotivheizer u. Marie Anna König. i. Getraute. iegler, Schreiner m. Eva Ebert. 5 Aagn Auguſt Bretzigheimer, Glaſer m. Juliane Hetterich. „Friedrich J85 Mauber m. Creszentia Müller. Johann Bott, Schiffer m. Joſefa Engelberger. eorg Appel, Schneider m. Eva Getroſt. Georg Anneger, Bildhauer m. Anng Großkinsky. Wilhelm Baier, Tüncher m. Eliſabeth Henninger. ſ Friedr. Dörr, Tagl. m. Anna Hönig. ef Jürgens, Bildhauer m. Thereſe Bitterli. geb. Eberhardt. hriſtof Johannes Lächler, Tagl. m. Luiſe Groß. Kaärl Lortz, Tagl. m. Eliſabeth Weber. 8289 Herdner, Makler m. Chriſtine Siegel. Heinri Feiz Chriſtian Traſchütz, Lagerarb. m. Gliſabeth Thier. Steuffner, Schuhmacher m. Friederika Weller. der, Kaufm. m. Emma Eſchellmann. Geborene. d. Gärtner Jakob Fuhr e. T. Anna Maria Margareln⸗ Former Joſef Thorn e, S. Hermann Joſef. .Bierbrauer Wolfgang Oswald e. S. Hugo Emil. Bäcker Heinrich Frank e. T. Emma Veronika. Dienſtmann Wilhelm Weber e. S. Andreas. Maurer 90f nton Bickel e. T. Anng Friderike. Fabrikarb. Michael Stein e. T. Eliſabeth. Schloſſer Ambros Sonnenſchein e. S. Johann. Tüncher Jakob Honnhöfer e. T. Magdaleng. Wirth Hippolit Heil e. S. Julius Andreas. 5 Joh. Georg Störr e. S. Friedrich. aufm. Iſaak Würzweiler e. T. Frieda. .Conditor Franz Buſch e. T. Barb. Clara. Vorarbeiter Stefan Hannack e. T. Eliſabeth. „Schneider Jakob Kreiſelmaier e. T. Evg Katharine. Wirth Gg. P. Winnewiſſer e. T. Elſa Marg. Kath. Tagl. Aabrel 5 e. T. Hilda u. e. T. Luiſe. Tagl. Andreas Karl Müller e. S. Joh. Georg. .Tagl. Joh. N e. S. Leonhard Andreas. Schloſſer Joh. Georg Raba e. T. Magdal. Barb. Mechaniker Joh. Igkob Hauſer e. T. Anna Martha Kath. Kaufm. Friedrich Schneider e. T. Anng Karol. Amalie. Kaufm. Albert Rapp e. S. Albert Chriſtof Heinrich. Bäcker Wilh. Wölfle e. S. Wilhelm Georg. Küblermſtr. Joh. Adolf Bauer e. T. Ehriſttane Johanna. Schloſſer Mathias Riedel e, T. Wilh. Alexandriſte⸗ Gärtner Karl Wilh. Aſchenberg e. S. Karl Friedr. Ludw. ngenieur Joſ. Leop. Albert e. T. Anng Maria. chmotivheizer Rochus Kölmel e. T. Maxie Auguſte. Controleur 115 Stiefvater e. T. Marig Joh. Thereſe. Spengler Gottfr. David 10 1—5 e. S. Georg Gottfried. Stadtpfarrer Friedrich Wilhelm Hitzig e. S. Arthur Ferdinand. einrich Sggggggeggggggggrggggggsgggsgsgrgggggggeggs 26. Buchbalter ornelius Dreher e. T. Auguſte. 28. d. Buchhalter Guſtav Lol e. S. Edmund. 27. d. Schneider Johannes Horch e. S. Alois. 23. Hilfsaufſeher Ottmar Breſch e. T. Barbara. 28. d. Joh. Joſef Weis e. S. Wilh. Karl. 27. agl. Jakob Verron e. T. Anna. 27. Floßmeiſter Friedrich Adler e. S. Karl Michael. 27. aufm. Joh. Georg Müller e. T. 24. d. Schneider Heinrich Hüllinghoff e. T. Anna Barbara. 30, d. Kaufm. Emil Melchers e. T. Anna Maria. 29. d. Schmied Joh. Friedr. Härtlein e. S. Friedrich Adolf. Mai. Geſtorbene. 23. Karl, S. d. Lackirers Lorenz Flörchinger, 3 J. 7 M. 18 T. a. 25. Jakob, S. d. Tagl. Karl Katzenbach 9 T. a. 24. Emilie, T. d. Schreiners Adam Schröder, 6 M. a. 24. Karl Friedrich, S. d. Müllers Simon Herrmann 1 J. 2 M. 11 T. a. 24. d, verh. Tüncher Ludwig Kürſchner, 49 85 8 M. 29 T. a. 29. Friedrich Wilhelm, S. d. Müllers Mathäus Karcher, 11 M. Ausjng aus den Mai. g. Anna geb 322— 5 Andreas, „d. verh, Kaufmann Friedrich C 5 150 Hauſirer Kark Rütenauer, 32 J. 9 M. 8 T. a Emilie 20 T. a. „d. verh. Zollbeamte Karl Haag, 59 J. 5 M. Eliſe Albertine, T. d. 85 Friehn 2. T. b. Fuhrknechts Valentin Bergdoll, 7 M. 3 T. a 2 2 lößers Adam Bamb, 8 M. 9 T. a. 5 Thekla, T. d. Zimmermanns Joſef Schwab, 1 J. 9 M. 1 Schreiner Peter Bennighof, 45 J. a. .d. Tagl. Philipp Falſtlan Bergt 80 T. a. riſtian Berger, 44 J. 9 M. a. J Ehefr. d. Metallgießers Friedrich Jordan, 42 J. a. eb. Brenneis, Ehefr. d. Wagenwärters Guſtar Geier, 37 J. 1 M. 26 T. a. 85 125 Cigarrenmacher Florian Epp, 34 J. 9 M. 22 T. g. . d. ver M Agent Feand Strodel, 62 9 4 M. a. einrich Joſef, S. d. Schreiners Heinrich Riegel, 1 M. 15 T. a. uguſt, S. d. Tapeziers Jakob Voiſin, 5 J. 9 M. 15 T. a. „d. verh. Privatmann Rudolf Holzmüller, 59 J. 7 M. a. „d. ledige Notariatsgehilfe Heinrich Kaufmann, 27 J. 24 T. a. d. verh. Korbmacher Georg Hofrichter, 67 J. a. „d. ledige mug, T. 5. 2 Anton Kirchner, 21 J. 10 M. 17 T. g. Maria Auguſte, T. d. Locomotivoheizers Rochus Kölmel, 1 T. 9 St 9 Amalie 5 Steppe, Ehefr. d. Tünchers Hellmuth Dittmann, 4 M. a. Anna Eliſabeth, T. d. Gärtners Baptiſt Clade, 4 M. 12 T. a. 35 J „Martin, S. d. Maurers Adam Gimmy, 12 J. g. „Anna Maria geb. Hoffmann, Wwe. d. f Privatm. Karl Anton Schott, 84 J. a 5 Frar Julius, S. d. Tagl. 785 Zentler, 2 M. 9 T. a. va Eliſabeth geb. Ogag Ehefr. d. Sandformers Johann„nicht 8 MN. d. Peter“ Eckert, 30 kpilſtandes⸗Kegiſtern der Stadt Judwigshafen g. Ah. Verkündete. erund. 28. Jeob Lafbmeſſer Peger a. Mocig aunge nte Atbeiter Fottb.-Ferein 2 Seat Saun. Sge e A n emen 55 de.K 14, 400 Jd Schenlk, Pendeenan ee Aeenn dand. Arnhetre. Sonnta g. den 2. Juni, 195—295 Traub, Huf Stark. Abends 8 Uhr ſtattfindenden Localeinweihung, laden wir unſere Mitglieder und deren Angehörige ergebenſt ein. er Vorſtand. Vereinigung der deutſchen Maler, Jackirer, Anſtreicher und verwandten Berufsgenoſſen Filiale Mannheim. Unſere regelmäßige Versammlung findet bis auf weiteres im Neben immer des Prinz Max, H 3, 3 tatt. Dieſelbe findet jeden Samſtag um ½9 Uhr ſtatt. 51998 Die Bevollmächtigten. 23. 25 — 25. 25. 25. 25. 25. 28. 29. Mai. 20. 24. 24. 24. 24. 22. 20. 25. 5 Wetzelsberger, Friſeur m. Marig Schuſter⸗ akob Michel, Eiſenbahnaſſiſtent m. Eliſgh. Gebhard. Anton Benz, Kaufmann m. Sofig Dietrict. Aug. Wenzesl. Endemann, Schriftſetzer m. Eliſab. Jung. Georg Brehm, Schreiner m. Eva Kath, Repp. Peter Wettengel,.⸗A. m. Gertraud Schneeweis. Chriſtof Straub,.⸗A. m. Magd. Sitter. Simon Kußler,.⸗A. m. Eugenie Baro. Wilh. Remmle, Metzgermeiſter m. Marg. Buſch. Konrad Winter, Aufſeher m. Anna Marg. Fauſt. Geburten: Emma, T. v. Georg Herzberger, Tüncher. Katharina, T. v. Friedr. Jakob Benz Zimmermann. Maria Marg., T. v. Joh. Ad. Burkhartsmaier, Kutſcher. Michael, S. v. Nik. Schmitt, Ackerer. Friedr., S. v. Friedrich Beck, Eiſenbahnaſſiſtent. Guſtau, S. v. U5. Doll, Locomotivfher. Carl Theodor, S. v. Joh. Phil. Bierſch, Schiffer. Ludwig⸗ , T. v.„ 26. Eliſabetha. T. b. 9225 28. Ernſt, S. v. 5 eſer, Cigart 23. abre0 Carl, S. v. Gg. 24. Georg Ernſt,.S. v.„ Kaſp. 27. Eliſab. Marg. T. v. Hch. Deutſ 25. Paul, S. v. Gg. Magpilen, 4 28. Carl Friedrich Bich. v. Car Posß K6. KendeeNed.-A. 26. Kath. Emma Laurd, T. v. Joſe Magt Brückengeldenhr. 28. Friedrich Wilhelm, S. v. Nert atzer, 2 Mai. Geſtorbene. 23. Henriette Müller, 68 J. a, Ww. v. Math. Staßney, Schloſſen 23. Barbara, 6 M. 13.. T. v. Karl Jafoh fan 23. ast Rudolf, 4 J. 3 M.., S. v. Joh. Mart. Wetzel, len⸗ ndler. 24. Magd. Wüſt, 64 J.., Ww. v. Eduard Karcher 23. Johanna Jakob 95 J.., 99579 v. Jobaon Fehr Kaufmann, Farl Herm., 6 M. 14 T.., S. v. Herm, Steinle, Küfer. 26. 1 chwind, 27 J..,.⸗A. Cliſabetha Efſelborn, 69 F.., Ghefr. v. Joh. Gg. Sommer, Tagner. Jo ann, 1 M. 17 T.., S. p. Krauß,.⸗A. 27. Friedrich Erhard, 32 J..,.⸗A. 28. Heinrich, 4 J. 7 M.., S. v. Phil. Höffter Ww 28. Phil. Ludwig Dexheimer, 69 J.., penſ. Schullehrer. D* Kirchen⸗Anſagen. Evangel. proteſt. Gemeinde. Schloßkirche. Sonntag: 8 Uhr Predigt, Herr Stabtyikar Rohde. Concordienkirche. Sonntag: ½9 Uhr Predigt, Herr Stadtpfr. Greiner. 10 Uhr Predigt, Herr Stadtpfr. Ruckhaber. Ordination des Pfarrcandidaten Herrn J. Weißenheimer.½12 Uhr Kindergottesdienſt, Herr Stadtpfr. Greiner. 2 Uhr Chriſten⸗ lehre, Herr Stadtpfarrer Greiner und Herr Stadtpfr. Ruckhaber. Abends 6 Uhr Predigt, Herr Stabtvikar Fiſcher. Lutherkirche. Sonntag: 10 Uhr Predigt, Herr Stadtpfr. Simon. Diakoniſſenhauskapelle. Sonntag: 8 Uhr Abendgottes⸗ dienſt, Herr Pfarrer Neeff, „Atttungshaus“ Schwehingerſtraße—8. Sonntag: Nachm. 1 Uhr Sonntagsſchule, Abends 8 Uhr Bibelſtunde. Fbangeliſches Pereinshans, K 2, 10. Sonntag: Vormittags 11 uhr Sonntagsſchule, Nachmittags 8 Uhr bibliſcher Vortrag von Herrn Pfarrer Neeff. Kalhsliſche Seneindke. Jeſuitenkirche. Sonntag: 6 Uhr Frühmeſſe. 8 Uhr Zweiter Gottesdienſt. ¼½10 Uhr Hauptgottesdienſt(Predigt und Amt). 11 Uhr Meſſe. 2 Uhr Chriſtenlehre. ½8 Uhr ſakram Bruderſchaft. Schulkirche. Sonntag: 9 Uhr Kindergottesdienſt. Sonntag: 8 Uhr Singmeſſe. Spuntag: 6 Uhr Frühmeſſe. ½10 Uhr Amt mit Predigt. ½8 Uhr Corp⸗ Kathol. Bürgerhoſpital. 4 Uhr Abendpredigt. Untere kathol. Pfarrei. 8 Uhr Singmeſſe mit Predigt. 11 Uhr ſtille hl. Meſſe. 2 Uhr Chriſtenlehre. Chriſti⸗Bruderſchaft. Neckarkirche. Sonutag: ½10 Uhr Amt mit Predigt. Altkatholiſche Gemeinde. Sonntag: 10 Uhr Gottesdienſt. Gollesdienſtordnung in der kath. Kirche zu Zudwigshafen. Pfarrkirche. Samſtag: 3 Uhr Beicht. 4 Uhr Salve. Sountag: 6 Uhr Beicht. ¼7 Uhr Frühmeſſe mit Homilie, ½9 Uhr hl. Meſſe für die Schulkinder. /½10 Uhr Predigt und Hochamt. 1 Uhr Chriſtenlehre für die Knaben, ½2 Uhr für die Mädchen. 2 Uhr ſakr. Bruderſchaftsandacht. 6 Uhr Roſenkranz⸗ gebet. Während der Woche: /¼7 Uhr Pfarrmeſſe.(Donnerſtag; 6 Uhr Engelamt). ¼8 Uhr hl. Meſſe. Pfingſtſamſtag(Vigil⸗ faſttag): 6 Uhr Weihe des Taufwaſſers. ½7 Uhr Hochamt. Nothkirche Hemshof. Sonntag: ½9 Uhr hl. Meſſe für die Schulkindet. ½10 Uhr Predigt und heilige Meſſe. 1 Ühe Chriſtenlehre für die Knaben, ½2 Uhr für die Mädchen. 2 Uhr Andacht. 5 Uhr Roſenkranzgebet. Während der Woche! Dienſtag, Mittwoch, Freitag und Samſtag: 7 Uhr hl. Meſſe. Bekanntmachung. Cogespreiſe des Städt. Gas⸗ u. Waſſerwerks Mannheim vom 1. Juni d. Is. ab bis auf Weiteres: Füllofencoaes per 100 Kko. M..60. Coaes 1. Sorte,„„„„.30. Bei Abnahme von mindeſtens 500 Ko. frei an's Haus. Mannheim, den 24. Mai 1889. 59055 Städt. Gas- und Wasserwerk. Ch. Beyer. E. Schuppé. fahrten der Oberrhein. Daupfſchifffahrts Geſellſchaft 2 5 Speyer bei günſtiger Witterung am Sonntag, den 2. Juni 1889 zwiſchen Maunheim⸗Ludwigshafen u. Speyer mit Anlegung in Altripp 58497 Hanab.-Ludwigzb. ab 1 Uhr Mittags, Speyer ab 11.45 Morgens 5 ab 7 Uhr 30 Abends,„ ab.15 Abends. Preis für einfache Fahrt 50 Pfg., nach Altripp 80 Pfg. 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