rrrrrrrrr—„%B, 15 787 jer 5ent der Poſtliſte eingetragen unter 9 Ne, 2288. Abonnement: 50 Pfg. monatlich, Bringerlohn 10 Pfg. monatlich, durch die Poſt bez. inel. Poſtauf⸗ ſchlag M..90 pro Quartal. Inſerate: Die Colonel⸗Zeile 20 Pfg. Die Reklamen⸗Zeile 60 Pfg. Einzel⸗Nummern 3 Pfg. Doppel⸗Nummern 5 Pfg. (Badiſche Volkszeitung.) der Stadt Maunheim und Umgebung. Mannheimer Journal. (99. Jahrgang.) Amts⸗ und Kreisverkündigungsblatt Erſcheint täglich, auch Sonntags; jeweils Vormittags 11 Uhr. (Mannheimer Volksblatt.) Telegramm⸗Adreſſeꝛ „Journal Mannheim.“ Verantwortlich: für den politiſchen u. allg. Theil: Chef⸗Redakteur Julius Katz. für den lokalen und prov. Theil: Uller, 8 el. Notationsdruck und Verlag der Dr. H. Haas'ſchen Buch⸗ druckerei, (Das„Mannheimer Journal“ ift Eigenthum des katholiſchen Bürgerhoſpitals.) ſämmtlich in Mannheim. Nr. 149. Auftage über I1300 Crenplare otariell beglaubigt.) geſtaltet ſich zu einer politiſchen Demonſtration, deren Bedeutung in Paris und Petersburg wohl nicht unter⸗ ſchätzt werden dürfte. Den Feſtlichkeiten in Mailand ſchließen ſich jetzt weitere in der Hauptſtadt des König⸗ reiches an und der Jubel, der geſtern den Koͤnig und den Kronprinzen bei ihrem Einzuge in den Quirinal umtoſte, bezeugt die Uebereinſtimmung der Gefühle des italieniſchen Volkes mit jenen der deutſchen Nation. Ueber den Empfang, der König Humbert in Rom zu Theil wurde, liegt der folgende Bericht vor: Rom, 1. Juni. Wenn die franzöſiſchen Blätter, indem ſie König Humbert bei ſeiner Heimkehr Kundgebungen des Mißver⸗ gnügens in Ausſicht ſtellten, ihre italieniſchen Freunde dazu anzuregen trachteten, ſo haben ihnen die letzteren herbe Enttäuſchungen in Fülle gebracht. Selten iſt der König in Mailand, bisher die Hochburg der franzöſiſchen Sympathien, ſo begeiſtert begrüßt und gefeiert worden, wie gerade jetzt bei der Rückkehr von Berlin, und gar der Empfang in Rom am heutigen Nachmittag übertraf womöglich noch die Mailänder Huldigungen. Am Bahn⸗ hofe waren die Staats⸗ wie Stadtbehörden, das Cabinet, die Kammer, der Senat faſt vollzählig erſchienen, außer⸗ dem zahlreiche Vereine mit Muſik und Bannern, ſowie eine gewaltige Volksmenge. Doch nur die Menſchen⸗ maſſen deuteten auf die Ankunft des Staatsoberhauptes. Keine Truppen waren aufgeſtellt und nur wenig Polizei zur Aufrechterhaltung der Ordnung aufgeboten. Die königlichen Wagen, als ſolche bei der unſcheinbaren, dunkeln Livres kaum kenntlich, kamen ohne Begleitung angefahren. Die erſte Begrüßung bei dem Eintreffen des königlichen Zuges war von unbeſchreiblicher Herz⸗ lichkeit. König Humbert, der ſehr wohl und gut ge⸗ launt ausſah, war ſtchtlich ergriffen. Draußen auf dem Bahnhofsplatze brach die Begeiſterung des Volkes bei dem Erſcheinen des Königs und des Thronfolgers alle Schranken. Das ortsübliche Händeklatſchen wurde durch weitſchallende, ſtürmiſche Jubelrufe übertönt und ſo blieb es auf dem ganzen Wege durch die Via Nazionale bis zum königlichen Schloſſe. Es herrſchte entſetzliche Hitze; bis wenige Minuten vor dem Ein⸗ treffen des königlichen Wagens war die Via Nazionale, obſchon mit Fahnen geſchmückt, doch ziemlich leer. Als aber ſchon aus weiter Ferne Vivarufe ertönten, füͤllte ſich die Straße wie mit Zauberſchlag. Die Menſchen hatten ſich augenſcheinlich nur verborgen, um Schutz vor der Sonne zu ſuchen. Auf den Bürgerſteigen, an den Fenſtern, in den Balkonen bis zu den Dächern hinauf wimmelte es von Menſchen. Dann waren auf einmal die Rufe und die Rufer ganz nahe und inmitten eines Ge⸗ woges von entblößten Häuptern und geſchwenkten Hüten ſah man den König, den Thronfolger neben ſich, im ſchwarzen Rock, mit dem Cylinder freundlich die betäu⸗ bend herzlichen Salven von Klatſchen und Rufen erwi⸗ dern. Der Wagen, Pferde und die wenig zahlreichen Schutzleute verſchwanden faſt unter der Menſchenfluth, die mit⸗ und nachdrängte. Im erſten Augenblick ſchien die bewegte Szene faſt beängſtigend, dann aber gewöhnte ſich das Auge an das ſtürmiſche Gewühl mit den be⸗ geiſterten und herzlichen Aeußerungen der Freude und den Eindruck wohlthuender Eintracht zwiſchen olk und Herrſcher und des allgemeinen Beſtrebens, dem Könige wie dem In⸗ und Auslande dieſe Eintracht ge⸗ rade jetzt mit beredter Deutlichkeit zu offenbaren. Politiſche Ueberſicht. = Maunheim, 2. Juni, Vorm. Der Kaiſerbeſuch in Meiningen beim Herzog iſt auf den 19. Auguſt feſtgeſetzt; bei der Rückkehr von Bayreuth wird der Kaiſer ſich mit dem Herzog auf Schloß Altenſtein begeben. Die amerikaniſchen und engliſchen Mitglieder der Samoa⸗Conferenz rüſten, wie aus Berlin gemeldet wird, zur Abreiſe, auch die Abhaltung einer formellen Schlußſitzung iſt noch fraglich. Man iſt augenblicklich mit der Redaktion der Protokolle beſchäftigt, deren Ver⸗ leſung noch in gemeinſamer Sitzung vorgenommen werden ſollte. Es heißt, man würde nach Abſchluß aller er⸗ — Vornahmen der Veröffentlichung keine Schranken etzen die Heimbehr König Humberts (Celephon⸗Ar. 218.) Gkleſeuſte und nerkreitetſte Zeitung in Mannheim und Umgebung. Für das Inkrafttreten des Invaliditäts⸗ und Altersverſorgungs⸗Geſetzes für Arbeiter war von vornherein das Jahr 1891 in Ausſicht genommen. Ob es mit dem Anfang oder im Laufe des genannten Jahres ins Leben tritt, bleibt wei⸗ terem Ermeſſen vorbehalten. Ehe ſich der Bundesrath mit der Ausführung zu befaſſen hat, werden die Regier⸗ ungen der Einzelſtaaten ſich über die Errichtung von Landesverſicherungsanſtalten verſtändigen müſſen und es bleibt von den Verfaſſungen der Bundesſtaaten abhängig, ob und inwieweit dabei auf dem Wege der Geſetzgebung, alſo unter Mitwirkung der Landtage oder auf dem Ver⸗ ordnungswege vorzugehen iſt. Dann erſt wird der Bundes⸗ rath an die Organiſation der Verſicherungsanſtalten her⸗ antreten. Wahrſchejnlich werden allgemein giltige Satzungen für die Landesverſicherungsanſtalten vereinbart. Alle dieſe Dinge ſind nun zunächſt in die Wege zu leiten. Erſt, wenn ſich eine Regelung in dieſer Richtung abſehen läßt, ſind weitere Schritte zur Ausführung des Geſetzes und die Feſtſetzung des Einführungstermins zu erwarten, welcher, welcher wie bekannt, durch kaiſerliche Verordnung zu erfolgen hat. Der Wiener Gemeinderath hat beſchloſſen, dem Pro⸗ tector der Künſte und Wiſſenſchaften in Oeſterreich, dem Erzherzog Rainer, ſolle der Bürgermeiſter zum Zeichen herzinniger dankbarer Geſinnungen bekunden, welche freudige Stimmung ſeine Rede in der Wiener Bevölkerung hervorgerufen habe.(Vergl. den Leitartikel im geſtrigen Blatte). Der Beſchluß wurde mit allen gegen vier antiſemitiſche Stimmen angenommen. Die clericalen und die czechiſchen Provinzialblätter richten An⸗ griffe gegen den Erzherzog, der heute eine achttägige In⸗ ſpectionsreiſe als Landwehr⸗Obercommandant nach Böhmen antritt. Präſident Carnot iſt geſtern um 9% Uhr in Lens angekommen, einem bedeutenden Induſtrieort des Kohlenbeckens im Departement Pas de Calais. Der Empfang war ein ſehr warmer. Der Präſident wurde mit Rufen:„Es lebe Carnot! Es lebe die Republik!“ begrüßt. Vom Bahnhofe bis zum Rathhauſe war ein Dutzend Ehrenpforten errichtet. 200 Bergleute in Knap⸗ penanzug bildeten Spalier. Carnot nahm zuerſt an dem ihm von den Bergwerksgeſellſchaften gegebenen Bankette theil und begab ſich hierauf zur Feſtkneipe der Arbeiter. Die deutſche Kolonie in Bern bereitet angeblich einen Proteſt von den in der Schweiz angeſiedelten Deutſchen gegen die Auslaſſungen der „Nordd. Allg. Ztg.“ und der ſonſtigen offiziöſen Preſſe vor. In dem Falle Wohlgemuth verharren die ſchweizeriſche Bundesbehörde und die deutſche Regierung in ihrem Notenaustauſch beiderſeits an dem bisher von ihnen eingenommenen Standpunkt. * Des Czaren Iriußſpruch, deſſen hoͤchſt ſeltſamen Inhalt wir bereits geſtern beſprochen haben, findet in Wien ruhigere Beurtheilung als in Ungarn. Man erörtert in Wien lediglich die Frage, ob der Zar eine polemiſche Abſicht hatte, als er den Trinkſpruch ausbrachte, oder ob er nur eine außer⸗ ordentliche Ehrung des Fuürſten von Montenegro beab⸗ ſichtigte. Andere Stimmen leſen aus der Wendung, der Fürſt von Montenegro ſei der„einzige Freund“ Ruß⸗ lands, ſogar eine elegiſche Klage über die Vereinzelung Rußlands heraus, welches nur in einem winzigen Felſen⸗ neſte noch einen Freund habe. Jedoch wird allſeitig an⸗ erkannt, daß das Anſehen des Fürſten von Montenegro durch die Heirath ſehr gehoben ſei. Was aber die Stel⸗ lung Oeſterreichs zu Montenegro betreffe, über deſſen Beſtrebungen niemals Unklarheit geherrſcht hat, ſo wird ſich hierin keinesfalls etwas ändern. Der der ungariſchen Regierung naheſtehende„Nem⸗ zet“ bezeichnet den Trinkſpruch des Czaren als einen Ausdruck der Verbitterung, der Europa nahe lege, ſich auf jede Ueberraſchung vorbereitet zu halten. Der„Peſter Lloyd“ ſchreibt: Es ſtehe ſchlimm um die Ausſichten des Friedens, wenn pfychologiſche Momente in dem Selbſtherrſcher Rußlands die Oberhand über die politiſchen Rückſichten gewinnen ſollten. Der Londoner„Standard“ bemerkt, daß, wenn des Zaren Trinkſpruch auf den Fürſten von Montenegro, den„einzigen aufrichtigen Freund Rußlands in Europa“, nicht allein Serbien, Bulgarien, Rumänien und Griechen⸗ land, ſondern auch die europäiſchen Mächte be⸗ Montag, 3. Juni 1889. treffe, die Bedenklichkeiten desſelben kaum überſchätzt wer⸗ den könnten. Der Zar kündige damit Europa an, daß er die Oppoſition in Berlin und Wien gegen ſeine Balkanpolitik kenne und dieſe Kenntniß nicht länger mit dem Mantel diplomatiſcher Schicklichkeit verhüllen wolle, daß er ſeinerſeits ein Warteſpiel, welches die Fortſetzung der durch den Berliner Congreß unterbrochenen Polttik bezwecke, weiter betreiben werde, ohne aus den Gründen ſeines Wartens den geringſten Hehl zu machen. * Politiſche Strömungen in Lerbien. Ueber die Verhältniſſe in Serbien wird geſchrieben; In Wiener Regierungskreiſen legt man dem Rummel in Belgrad keinerlei Bedeutung für die äußere Politik bei. Garaſchanin war gewiß ein Freund Oeſterreichs, aber Oeſterreich iſt dach weit entfernt, alle die Fehler mitbüßen zu wollen, deren fic dieſer 1 80 e en, zu Gewaltmaßregeln geneigte Poli⸗ tiker zu Schulden kommen ließ, der eigenklich zu Falle kam, als er gegen den Rath Oeſterreichs einen unſeligen, durch die Niederlage von Slivnitza geſühnten Krieg mit Bulgarien un⸗ ternahm. Man täuſcht ſich auch vielfach über die Beden der Rückkehr des Erzbiſchofs Michael nach Bel⸗ grad und die jetzt wenigſtens auf einige Zeit vereitelte Rück⸗ kehr der Königin Natalie. Es iſt vielleicht doch et⸗ was viel geſagt, wenn man Michgel geradezu und ausſchließ⸗ lich für einen ruſſiſchen Emiſſär, für ein Opfer ſeiner panſlawi⸗ ſtiſchen Ueberzeugungen u. dgl. hinſtellt. Gewiß der ehrwürdige Herr neigte von je mit ſeinem Herzen zu Rußland und zur heiligen Synode in Moskau. Aber der Konflikt, dem er unter König Milan zum Opfer fiel, lag nicht in der äußeren Politik, ſondern in dem welthiſtoriſchen Gegenſatze zwiſchen Staat und Kirche, zwiſchen dem hiergrchiſchen und Laien⸗ regiment in der Kirche, Die Fortſchrittspartei gab Kirchen⸗ geſetze, welche den Einfluß der Laien in der ſerbiſchen Kirche erhöhten. Patriarch Michael hat dieſe Geſetze nicht aner⸗ kannt, ſtemmte ſich mit Macht gegen dieſelben und mußte das Land verlaſſen, etwa wie Erzbiſchof Melchers von Köln oder Biſchof Martin von Paderborn. Nun kehrt er eigentlich in die Atmosphäre deſſelben Konfliktes zurück, welche er vor Jahren in Belgrad zurückgelaſſen hat. Denn die radikale Partei, welche in der Sfupſchtina die Mehrheit beſitzt, theilt die Anſicht der Fortſchrittspartei, waz die Nothwendig⸗ keit der Zurückdrängung hierarchiſcher Ein⸗ flüſſe betrifft, und nur die Liberalen haben in dieſer Richtung etwas mehr gegen ihre zahlreichen 91 in der Popenſchaft. ie ſich nun der abgeſetzte Patriarch mit den radikalen Miniſtern zurechtfinden wird, ob er den Patriarchenſtuhl wieder beſteigen kann unter der Herrſchaft von Kirchengeſetzen, die er als unkanoniſch ver⸗ dammt hat, ob die Radikalen dem im Lande populären Geiſtlichen zu Liebe ihre kirchlich⸗politiſchen Grundſätze modiftziren werden, das bleibt dahingeſtellt. Jedenfalls iſt die Rückkehr Michagel's nur den liberalen Regenten, aber keineswegs den radikalen Miniſtern angenehm. Man darf natürlich nicht in den entgegengeſetzten Fehler verfallen und das Moment ganz außer Acht laſſen, daß Michael den ruſſiſchen Einfluß in Belgrad verſtärken hilft. Nur muß man den richtigen Geſichtswinkel zur Beurtheilung von Vor⸗ gängen gewinnen, welche man nicht mit etwelchen Phraſen über den Kampf zwiſchen Oeſterreich und Rußland auf der Balkanhalbinſel abthun kann. Aus Stadt und Land. Mannheim, 2. Juni 1889. Perſonalnachrichten. Miniſterium des Innern. Der Großh. Verwaltungsbof hat den ſeitherigen Hilfs⸗ aufſeher Franz Joſef Brückner am polizeilichen Arbeits⸗ hauſe Kislau zum Aufſeher mit Dekret, und die proviſoriſche Wärterin Luiſe Weber an der Heil⸗ und Pflegeanſtalt zu Pforzheim zur Wärterin mit Dekret ernannt. Verſetzt: Amtsrevident Wilhelm Schmidt beim Amt Wiesloch in gleicher Eigenſchaft zum Amt Adelsheim; Amts⸗ revident Karl Schüpf beim Amt Meßkirch in gleicher Eigenſchaft zum Amt Emmendingen; Amtsrevident Wilhelm Kohler beim Amt Villingen in gleicher Eigenſchaft zum Amt Pforzheim; Amtsrevident Friedrich Konrath beim Amt Pforzheim in gleicher Eigenſchaft zum Amt Wiesloch: Amtsrevident Julius Röderer beim Amt Emmendingen in gleicher Eigenſchaft zum Amt Villingen; Amtsrevident Adam Ludwig beim Amt Adelsheim in gleicher Eigenſchaft zum Amt Meßkirch. Miniſterium der Juſtiz, des Kultus und Unterrichts. Beurlaubt wird: Aktuar Karl Büres beim Amtsge⸗ richt Boxberg auf ein Jahr.— Zugewieſen wird: Aktuar Auguſt Kupferberger dem Gr. Amtsgericht Boxberg. Schulweſen. A. Mittel⸗ und Gewerbeſchulen, Lehrer⸗ bild ungsanſtalten ꝛc. Stuber, Ludwig Anton Gottfried, Lehramtspraktikant und Volontär an der Höheren Mädchenſchule in Offenburg, zur Stellvertretung an die Höhere Bürgerſchule in Achern. — Geſtorben: Dewitz, Robert, Profeſſor und Vorſtand der Höheren Bürgerſchule in Eberbach. B. Volksſchulen. Verſetzungen und Ernennungen: Frey, Her⸗ mann, Schulkandidat, als Hilfslehrer nach Triberg. Metz⸗ ger, Rudolf, Unterlehrer in Gündlingen, als Unterlehrer nach Schwenningen. Neu, ftarl, Hilfslehrer in Eypelheim, 2. Seite. SGeneral⸗Angeiger. 8. Juni. als Unterlehrer nach Untergimpern. Ott, Farl, Unterlehrer in Schwenningen, als Unterlehrer nach Gündlingen. Wag⸗ ner, Wilhelm, Unterlehrer in Heidelberg, wird Hauptlehrer daſelbſt. Wirth, Ludwig, Unterlehrer in Untergimpern, als Unterlehrer an die Uebungsſchule des Lehrerſeminares II. in Karlsruhe. Zeller, Anton, Unterlehrer in Weitenung, als Hilfslehrer nach Oberbühlerthal. Zügel, Emma, Unter⸗ lehrerin in Welſchneureuth, als Hilfslehrerin nach Freiburg. S,Geſtorben: von Schneider, Joſef, Hauptlehrer in Schönwald.— Dienſterledigungen: Die mit einem evange⸗ liſchen Lehrer zu beſetzende zweite Hauptlehrerſtelle in Spöck, Amts Karlsruhe, III. Klaſſe. (Finanzminiſterium.) Staatseiſenbahn⸗Verwaltung. Verſetzt: Expeditionsaſſiſtent Karl Baſemann in Donau⸗ eſchingen nach St. Georgen i. Schw. Eiſenbahnaſſiſtent Baptiſt Neugart in St. Georgen i. Schw. nach Offenburg. Eiſen⸗ bahnaſſiſtent Otto Kuttruff in Offenburg nach Donau⸗ eſchingen. Expeditionsgehilfe Eduard Oſtertag in Karlsruhe nach Maxau. Expeditionsgehilfe Julius Merz in Maxau nach Mannheim. Expeditionsgehilfe Heinrich Barthlott in Wilferdingen nach Laufenburg. Steuerverwaltung. Die Reviſionsaufſeher Peter Herold in Mannheim und Adolf Steinbrunner in Großſachſen wurden zu Steueraufſehern ernannt und nach Mannheim ſtationirt.— Geſtorhen iſt: Den 22. Mai d. J. Ludwig Durand, Steuer⸗ kommiſſär in Pforzheim. Zollverwaltung. Ernannt: Privatlageraufſeher L. Wörner in Mann⸗ heim, zum Grenzaufſeher in Schlatt a. R.— Verſetzt: Die Grenzaufſeher G. Böhrer in Schlatt g. R. nach Konſtanz, J. Hagmüller in Oehningen nach Waldshut, J. Sau⸗ ter in Gailingen nach Günzgen und K. Mayerhöffer in Uttenhofen nach Säckingen.— Zurückgenommen wurde die Verſetzung des Grenzaufſehers J. Stang in Untereggingen nach Konſtanz, des J. Jäger in Konſtanz nach Inzlingen und wurde derſelbe nach Oehningen ſtationirt. Vom Hofe. Geſtern Vormittag empfing der Groß⸗ den Generalmajor z. D. von Deimling, den Oberſtlieut. a. D. Rheinau und den Feldprobſt der Armee Dr. Richter, und nahm dann die Rapporte des Kommandeurs des 1. Bad. Feld⸗Art.⸗Reg. Nr. 14, Oberſten v. Froben, ſowie des Kom⸗ mandeurs des 1. Bad. Leib⸗Drag.⸗Reg. Nr. 20, Oberſten v. Beulwi entgegen. Danach meldeten ſich die nachver⸗ zeichneten ffiziere eziehungsweiſe Civilperſonen: Oberſtlieut. „Engler, kommandirt zum Generalkommando des 14. rmeecorps; Major v. Tresckow, Kommandeur des 3. Bad. Drag.⸗Reg. Prinz Karl Nr. 22; Major v. Eſebeck, etatsmäßiger Stahsofftzier im Oſtpreuß. Drag.⸗Reg. Nr. 10; Stadtpfaxrer Ströbe in Wertheim, früher Diviſionspfarrer der 29. Diviſion; Hauptmann Gewers im 1. Bad. FJeld⸗ Art.⸗Reg. Nr. 14; Hauptmann Bennin im gleichen Regiment: Hauptmann Gutjahr ebendaſelbſt; Hauptmann von Bismarck in demſelben Regiment; Hauptmann v. Buhle im Gr. Heſſ. Inf.⸗Reg.(Prinz Karl Nr. 118); Rittmeiſter v. Werder im 8. Bad. Drag.⸗Reg. Prinz Karl Nr. 22; Hauptmann z. D. Heermann, Bezirksofſizier im Landwehrbezirk Heidelberg; Generallieuten. von Lewinski. Gouverneur von Straßburg, und Hguptmann Maſchke vom Fuß⸗Art.⸗Reg. Nr. 5, Art. Offtzier vom Platz in Neu⸗Breiſach. Um 11 Uhr 45 Minuten traf der Erbprinz von Anhalt in Karlsruhe ein, wurde im Namen des Großherzogs am Bahnhof von dem Oberſtſtallmeiſter von Holzing begrüßt und zum großh. Schloß geleitet, wo derſelde ſogleich von der Großherzogin empfangen wurde und danach Wohnung im Schloſſe bezog. Der Großherzog beſuchte den Erbprinzen nach Beendigung ſeines längeren Empfanges. Nachmittags gegen 3 Uhr begaben ſic die Großh. Herrſchaften nach Baden⸗Baden zum Beſuche der Kaiſerin uguſta und der en Mutter von Mecklenburg⸗ Schwerin und kehrten Abends nach 9 Uhr zurück. *Ernennungen. Der hat gnädigſt ge⸗ ruht, den Vorſtand der Höheren Bürgerſchule zu Kenzingen, Profeſſor Wilhelm Höhler, zum Direktor des Realpro⸗ gymnaſiums zu Ettenheim und den Profeſſor Otto Martin an dem Gymnaſtum zu Lörrach zum Vorſtand der Höheren Bürgerſchule in Kenzingen zu ernennen und den Profeſſor Joſef Keſer an dem Reacprogymnaſium zu Ettenheim in — 85 Eigenſchaft an die Realſchule zu Freiburg zu ver⸗ etzen „Ludwig⸗Wilhelm⸗Pflegehaus. Kommerzienrath Bleichrüöder in Berlin hat dem in Baden⸗Baden im Nhute Jahre von der Großherzogin gegründeten Ludwig⸗ ühelm⸗Pflegebausfond die Summe von 10.000 M. baar vermacht. Das Geſammtkapital ſoll bereits auf 80,000 M. herangewachſen ſein. Amtliche Beſtätigung. Die Ernennung des Lega⸗ tionsratbes beim Vatikan, Alexander Okolieſanyi von Okolicsna zum Geſandten an den Höfen von Württem⸗ berg, Baden und Heſſen wird amtlich publizirt. *Bei der geſtern ſtattgehabten Gewinnziehung der Aproz. badiſchen Prämienobligationen von 1867 ftelen auf Pende kummern die höchſten Treffer: 120,000 M. auf Nr. 72,352. 24,000 M auf Nr. 35,064. 12,000 M. auf Nr. 16,087. 4800 M. auf Nr. 74,257. 2400 M. auf Nr. 35,090, 39,113. 600 M. auf Nr. 15,489, 24,907, 44,141, 51.853, 59,809, 75,506, 75,531, 81,588, 93,595, 96,437, 108,300, 119,800. Sonntagsfeier. In den letzten Wochen macht ſich in unſerer Stadt eine gewiſſe Bewegung zu Gunſten einer ſtren⸗ geren Sonntagsfeier bemerkbar. Es iſt mit großer Genug⸗ tuuung zu begrüßen, daß eine ganze Reihe hieſiger Kaufleute eine Collectiv⸗Erklärung abgab, wonach ihre Geſchäfte an den Nachmittagen des Sonntags geſchloſſen bleiben ſollen und wir wünſchten, daß dieſem Beiſpiele von allen Seiten Folge ge⸗ geben werden möge, damit ſämmtliche Berufskreiſe in den un⸗ geſtörten Genuß wenigſtens eines Sonntags Nachmittags ge⸗ langen. Ganz beſonders gilt das für die ſchöne Jahreszeit, in welcher dem Städter die Möglichkeit und Gelegenheit zur Erholung in der freien Gottesnatur ein Lebensbedürfniß iſt. Der SBeſuch des Niederwaldes iſt ein ſo reger, daß ſeit dem 1. Juni die Zahl der af bedeutend ver⸗ mehrt werden mußte. Es verkehren auf der Rüdesheimer Linie täglich 18 und auf der Aßmannshäuſer Linie täglich 13 Züge in jeder Richtung. Beſitzwechſel. Verkauft wurde das Eckhaus H 1, 8 (Neckarſtraße) zum Preiſe von 175,000 M. an Herrn Sig⸗ mund Kander, Kurzwaarengeſchäft hier. Abſchluß durch Agent J. Zilles. »Feſt⸗Ordnung für das VII. Deutſche Turufeſt in Munchen. Sonntag, 21. Juli: Um halb 3 Uhr: Zug der Münchener Turnvereine nach dem Feſtplatze. Halb 4 Uhr: Empfang des Ehrenpräſidenten des Prinzen Ludwig von Bayern. Hierauf Turnen des Münchener Gaues. Von 8 Uhr an: Konzert am Feſtplatze. Abends 8 Uhr: Konzert, Beleuchtung der n und des Feſtplatzes.— Montag, 22. Juli Von 4 Uhr ab: Konzert auf dem Feſtplatze. Abends 8 Uhr: Konzert und Feſtmahl in der Feudge— Dienſtag, 28. Juli: Von 4 Uhr ab: Konzert auf dem Feſtplatze. Abends 8. Uhr: Geſangsvorträge der vereinigten Sängerſchaften Münchens.— Mittwoch, 24. Juli: 2 Uhr Nachmittags: Zug der Volksſchüler Münchens auf den Feſtplatz. 3 Uhr: Turnen 225——— 8 115 ab: ⸗ ener Turngaues. Von 4 Uhr an: Konzert auf dem Feſt⸗ Von 8 Uhr Abends an: Muſik A den Tanzplätzen. —. Donnerſtag, 25. Juli: Von 4 Uhr Nachm. an: Konzert auf dem Feſtplatze. Von 7 Uhr an: Konzert in der Feſthalle. 8 Uhr Abends: Varieté⸗Vorſtellung der Münchener Turn⸗ Vereine.— Freitag, 26. Juli: 3 Uhr Nachm. und 8 Uhr Abends Konzert.— Samſtag, 27. Juli: Empfang der an⸗ kommenden Turner und Reichung des Willkommtrunkes im Centralbahnhof durch den Empfangsausſchuß. Begleitung der Vereinsfahnen mit Muſik zum alten Rathhausſaale, Von 3 Uhr Nachmittags an: Konzert auf dem Feſtplatze. Um 8 Uhr Beginn des Feſtabends.— Sonntag, 28. Juli: Von früh 5 Uhr an: Uebergabe der Vereinsfahnen an die Fahnenträger. 6 bis 7 Uhr: Weckruf. 8 Uhr: Aufſtellung der Turner. 9 Uhr: Abmarſch der Turner nach dem Auf⸗ ſtellungsplatze des Zuges. 10 Uhr: Beginn des Feſtzuges. Von 3 bis 5 Uhr: Aufmarſch und Maſſen⸗Freiübungen. 5 bis 6 Uhr: Turnen der Ausländer(Muſterriegen, Kür⸗ turnen ꝛc.) 6 bis 7 Uhr: Freiübungen des XII. Kreiſes (Bayern). 7 bis 8 Uhr: Allgemeine Turnſpiele. Von 5 Uhr an: Konzert auf dem Feſtplatze, Tanz. Von halb 9 Uhr an: Sängerabend in der Feſthalle. Konzert und Vorträge der vereinigten Sängerſchaften Münchens. 9 Uhr: Lebende Bilder, geſtellt von den koſtümirten Feſtzugstheilnehmern.— Mon⸗ tag, 29. Juli: 7 bis 11 Uhr Vorm.: Wettturnen u. Muſter⸗ riegenturnen. Halb 1 bis halb 3 Uhr: Feſtmahl in der Halle. 3 bis 5 Uhr: Forſetzung des Wett⸗ und Muſterriegenturnens. 5 bis 6 Uhr: Freiübungen der Sachſen. 6 bis 7 Uhr: Wettlauf der Kreiſe—XI und XIII. 7 bis s Ühr: Kür⸗ turnen der geübteſten Turner, Spiele. Nachmittags: Konzert in der Feſthalle und auf dem Feſtplatz. Abends: Gebirgsfeſt. Dienſtag, den 30. Juli: 7 bis 11 Uhr Vormittags: Wet⸗ turnen. 2 bis 3 Uhr Nachmittags: Schaufechten. 3 bis 5 Uhr: Fortſetzung des Wett⸗ und Muſterriegenturnens. 6 Uhr: Wettlauf der Kreiſe XII, XVund XV. 7 bis 9 Uhr: Spiele und Kürturnen. Von halb 9 Uhr Abends an: Große Varisté⸗Vorſtellung in der Feſthalle. Von 5 Uhr an: Muſik. TAbends Tanz. Mittwoch, den 31. Juli: Vormittags: Beſichtigung der Sehenswürdigkeiten Münchens. Nachmit⸗ tags von halb 3 Uhr an: Wettringen. 3 Uhr: Empfang des Prinz⸗Regenten, des Ehrenpräſidenten und der Mitglie⸗ der des königlichen Hauſes. 6 Uhr: ee 10 Uhr: Aufbruch der Theilnehmer zu den Turnfahrten. Abends: Konzert in der Feſthalle und auf dem Feſtplatze.— Geſelli⸗ ges Zuſammenſein. Donnerſtag, den 1. Auguſt: Turnfabr⸗ ten nach den oberbhayeriſcheu Bergſeen, den Königsſchlöſſern, in die Algäuer, bayeriſchen und Salzburger, dann Tiroler Berge ꝛc. Von 4 Uhr Nachmittags an: Geſelliger Verkehr auf dem Feſtplatze. Maſſen⸗Konzert. Freitag, den 2. Auguſt: Von 3 Uhr Nachmittags an: Konzert. Von 8 Uhr Abends an: Tanz. Samſtag, den 3. Auguſt: Nachmittags: Kon⸗ zert. Abends: Wiederholung der großen Varieéts⸗Vorſtel⸗ lung. Sonntag, den 4. Auguſt: Von 3 Uhr Nachmittags bis 11 Uhr Abends Konzert. Von 8 Uhr Abends an: Tanz. Schluß des Feſtes. In dem Befinden des beim Frankfurter Pferde⸗ reunen geſtürzten Grafen Arco iſt bis heute eine Ver⸗ ſchlimmerung nicht eingetreten. Die Gefahr einer Ge⸗ hirnverletzung wird als überſtanden betrachtet, dagegen ſind für die zweite Gefahr, nämlich die einer Hirnhautent⸗ zündung, erſt die nächſten Tage entſcheidend. Für den Fall dieſelbe fernbleibt, hoffen die Aerzte das Beſte. Das Be⸗ wußtſein des Kranken iſt immer noch zeitweiſe benommen, der aber trotz des großen Blutverluſtes ein befriedigender. *Franzöſiſch verduften wollte heute Nacht ein Gaſt aus einer Wirthſchaft am Marktplatze, ohne ſeine Zeche zu bezahlen; die betreffende Kellnerin eilte ihm jedoch nach und golte ibn mit ſeinen Kameraden einige Quadrate von der Wirthſchaft ein, wo ſie entſchieden auf Bezahlung drang, was ſelbſtverſtändlich ein neugieriges Publikum auf der Straße und an den Fenſtern der umliegenden Häuſer anzog. Schließlich erſchien auch noch der Wirth, packte den Flüchtling am Kragen und führte ihn zur Wirthſchaft zurück. Wenn man bedenkt, daß die Kellnerin die den Gäſten derab⸗ reichten Speiſen und Getränke bezahlen muß, ſo erſcheint ein ſolcher Betrug um ſo ſchmachvoller. * Todesfall. Am vergangenen Donnerſtag verſtarb in Offenburg Herr Stadtpfarrer Adam Pelliſſier im faſt vollendeten 82. Jahre. Die Beerdigung fand geſtern Vor⸗ mittag in einer für den Verſtorbenen höchſt ehrenvollen Weiſe untergroßem Geleite der Geiſtlichkeit, ſowie Offenburger u. aus⸗ wärtiger Theilnehmer ſtatt. Der nunmehr Verſtorbene war bekanntlich vom Jahre 1847 an bis Mitte der 60er Jahre an der hiefigen oberen katholiſchen Pfarrei als Dekan ange⸗ ſtellt und erfreute ſich innerhalb der hieſigen Einwohnerſchaft infolge ſeiner toleranten duldſamen Geſinnung allgemeiner Beliebtheit. Eine ſchwache Bruſt. Die Militärärzte find neuer⸗ dings angewieſen worden, die Meſſungen des Bruſtumfanges von Rekruten alle 4 Wochen Dies gilt beſon⸗ ders von den Mannſchaften, welche ſchwachen Bruſtumfang haben und es ſoll nach der neuen Verfügung ſchon als ſchwach⸗ brüſtig gelten, weſſen Bruſtumfang nicht die halbe Centi⸗ meterzahl der Körperlänge ausmacht. Hat das Exerzieren nicht die bekannte wohltgätige Wirkung, die Bruſtweite von Leuten mit geringerem Bruſtumfang zu erhöhen, ſo ſoll auf Anlage von Tuberkuloſe erkanut und der Betreffende bald⸗ entlaſſen werden, damit er geſunde Soldaten nicht anſteckt. Aus dem Groſiherzogthum. Karlsruhe, 1. Juni. Geſtern Nachmittag war der 18 Jahre alte Schloſſer Karl Werner auf dem Blechdach des inneren Perrons am hieſigen Hauptbahnhof mit Einkitten von Iſolatoren beſchäftigt. Ohne Zweifel machte er einen Fehl⸗ tritt auf eine Scheibe des Glasdaches, wobei dieſelbe durch⸗ brach und der Genannte ſo unglücklich auf den inneren Per⸗ ron herunterfiel, daß er ſofort in das ſtädtiſche Krankenhaus verbracht werden mußte. Der Unglückliche erlag daſelbſt als⸗ bald ſeinen erhaltenen ſchweren Verletzungen. „Jöhlingen, 1. Juni. Geſtern entlud ſich zwiſchen Jöhlingen und Wöſſingen ein Wolkenbruch, der ein Hoch⸗ waſſer im Gefolge hatte, wie es dem älteſten Manne nicht gedenkt. Die Leute mußten ihr Mobiliar und Vieh auf manchen Stellen ausräumen. An manchen Orten ſtand das Waſſer 3 Fuß hoch. Brücken und Balken ſind mit fortge⸗ ſchwemmt worden. Der Feldſchaden iſt unberechenbar. Viele Felder waren zum Theil ganz überſchwemmt. Nieder gelegene Gärten und Wieſen ſtanden ebenfalls unter Waſſer, auch ſind 2 Schweine in den Fluthen umgekommen. Thbiengen, 1 Juni. Der oberbadiſche Verbandstag der Erwerbs⸗ und Wirthſchafts ⸗Genoſſenſchaften findet am 11. und 12. Juli d. J. hierſelbſt ſtatt. Der Anwalt des all⸗ gemeinen Verbandes, Herr Dr. Schenck, wird dem Verbands⸗ tag ſelbſt anwohnen. Die diesjährigen Verhandlungen dürften für das Genoſſenſchaftsweſen von erhöhter Bedeutung ſein, da bekanntlich am 1. Okt. ſchon das neue Genoſſenſchaftsgeſetz in Kraft tritt und bis dahin die unter dieſes Geſetz fallenden Vereine ſich für die eine oder andere Art der im Genoſſen⸗ ſchaftsgeſetz vorgeſehenen Einrichtungen entſcheiden werden. Zell a.., 1. Juni. In dem benachbarten Unter⸗ entersbach verunglückte ein braver junger Mann beim Holz⸗ chlitten. Der Tod muß ſofort eingetreten ſein. Es iſt in er ilie des Verungückten ein rechtes Verhängniß, indem ein Bruder den Tod durch Sturz in die Scheuer, ein anderer durch Fall in einen Bierkeſſel gefunden bat. Sahr, 1. Juni. Daß man beim Verkehr mit Wech⸗ ſeln nicht vorſichtig genug ſein kann, zeigt ein neulich vor⸗ gekommener Fall. Ein hieſiger Fabrikant erhielt an Zah⸗ lung einen Wechſel im Betrage von ungefähr 24 Mark und gab ihn auch wieder an Zahlung ab. Der Wechſel ging noch durch mehrere Hände, bis ſeine Zeit um war. Nun wurde er nicht eingelöſt und proteſtirt. Bei dieſer Gelegenheit ſtellte es ſich heraus, daß die Wechſelmarke verkehrt auf den Wechſel aufgeklebt war, und deshalb wurde nicht allein gegen den Ausſteller, ſondern auch gegen alle, deren Namen auf dem Wechſel ſtanden, eine Strafe im 50fachen Betrage der Stempelmarke erkannt. Der Wechſel ging durch zwölf Hände und wurde jeder Unterzeichner zu 5 Mark Strafe verurtheilt, macht in Summe 60 Mark Strafe wegen einer verkehrt aufgeklebten Marke. So verlangt es das Wechſelgeſetz. Da kann man ſchon das Wechſelfieber bekommen. Pfälziſche Nachrichten. Speier, 1. Juni. Eine dem Ackerer Val. Vögeli 1. gehörige werthvolle Kuh mußte geſchlachtet werden— weil ſie eine Haarnadel verſchluckt hatte und dieſe, wie ſich hernach herausſtellte, in das Herz eingedrungen war. „Speier, 1. Juni. Die diesjährige Kirchenkollekte für das zu Speier hat im Ganzen 4318 Mark ergeben. „SKaiſerslautern, 31. Mai. Auf dem ehemals Gebr, Pitthan'ſchen, jetzt dem Bierbrauereibeſitzer Schuck gehörigen Anweſen ſtürzte heute Morgen ein Theil einer im Abbruch begriffenen Scheune zuſammen. Ein Arbeiter erlitt den Bruch beider Arme, während zwei andere mit unbedeutenden Verletzungen davon kamen. Weiſenheim a.., 31. Mai. Dahier hat es ſcho n reife Ananas. KAus der Pfalz, 1. Juni. Ueber der mittleren Haardt entlud ſich geſtern Ahend ein furchtbares Gewitter von ge⸗ waltigem Sturme begleitet. Wenn auch kein Schaden durch Hagelſchlag zu beklagen iſt, ſo wurden doch die an den Berg⸗ abhängen liegenden Wingert ſtellenweiſe hart mitgenommen. Aus der Pfalz, 1. Juni. Die allgemeine Trau⸗ benblüthe in den beſſeren Lagen dürfte bei anhaltend guter Witterung im Laufe dieſer Woche ſchon eintreten, damit iſt ſchon wieder Ausſicht auf einen guten Tropfen eröffnet, Mittheilungen aus Heſſen. )“ Rauenthal, 1. Juni. Die aus dem berühmten ehemaligen Siegfried'ſchen Weingute„ der Herbert'⸗ ſchen Traubenberge(beiläufig 12 Morgen in einem Complexe) und anderen renommirten Weinbergen beſtehende grof Domäne des Fürſten von Lhwenſtein⸗Wertheim iſt um den Preis von 350,000 M. an die Firma A. Wil⸗ helmj zu Hattenheim im Rheingau übergegangen. Die einzelnen Theile der herrlichen Beſitzung liegen faſt aus⸗ ſchließlich in unſeren beſten Berglagen und befinden ſich in muſterhaftem Baue; da obendrein zur Zeit die Rehen geradezu wundervoll ſtehen, ſo darf der Kaufpreis als mäßig bezeichnet werden. Gerichtszeitung. Mannbeim, 1. Juni.(Schöffengericht) 1 Cornelius Unkelbach von Lahnſtein wird wegen Körper⸗ verletzung zu einer Gefängnißſtrafe von 4 Wochen verurtheilt, abzüglich 1 Woche Unterſuchungshaft.— 2) Franz Göhrig von Leutershauſen wird wegen Bettels mit 3 Wochen Haft beſtraft und der Landespolizeibehörde überwieſen.— 3) Adam Stephan hier, wegen Unterſchlagung und Bettels, erhält eine Gefängnißſtrafe von 3 Tagen und eine Haftſtrafe von 30 Tagen 1 Woche und wird der Landespolizeibehörde über⸗ wieſen.— 4) Katharina Kölſch hier erhält wegen Unzucht eine Haftſtrafe von 4 Wochen und wird der Landespolizei⸗ behörde überwieſen.— 5) Gottfried Sommer hier, wegen Vergehens gegen 5 183 St.⸗G.⸗B. Wird vertagt.— 1 5 Lexa und J. Ellinger hier, wegen Diebſtahls. erhält eine Gefängnißſtrafe von 3 Monaten 2 Wochen, Ellinger eine ſolche von 3 Wochen.— 7) Johann Huder Ehefrau hier wird wegen 8 mit 4 Wochen Haft be⸗ ſtraft.— 8) Heinrich Schenk von Ludwigshafen und Franz Engelbrand hier, wegen Körperverletzung. Dieſelben werden von der Anklage freigeſprochen.— 9) Ludwig Kahn hier, wegen Beleidigung. Wird durch Vergleich erledigt. Halbreich hier, wegen Beleidigung. Wird vertagt. TCagesneuigkeiten. — Berlin, 31. Mai.(Eine Exekution.) Ein etwa zehnjähriger Schüler einer hieſigen Gemeindeſchule, welcher unter lauten Hilferufen heute Morgen um 8 Uhr von 2 Per⸗ ſonen buchſtäblich zur Schule getragen wurde, erregte in der Auguſtſtraße berechtigtes Aufſehen. Das Bürſchchen hatte ſeit einiger Zeit unausgeſetzt die Lehrſtunden„geſchwänzt und dadurch ſeiner Mutter wiederholt Strafmandate wegen Schulverſäumniß zugezogen. In Folge deſſen ſah ſie genöthigt, ihr lernfaules Söhnchen ſelbſt zur Schule zu be⸗ gleiten. Dies gelang ihr freilich nur unter Beihülfe eines die Situation richtig würdigenden handfeſten Arbeiters, denn der Junge wiederſetzte ſich durch Schlagen, Stoßen, Hin⸗ werfen, Schreien ſo lange, bis er an Händen und Füßen feſtgehalten und getragen wurde, um den Armen ſeines Schul⸗ zur weiteren energiſchen Exekution überliefert zu werden. — Berlin, 1. Juni.(90,000 Juden) zählt 41 85 Berlin nach einer Schätzung, welche Kommerzienrath Iri länder, der Vize⸗Vorſteher des Repräſentanten⸗Collegiums der jüdiſchen Gemeinde, in einer jüdiſchen Verſamm⸗ lung kundgab. Bei der Volkszählung des Jahres 1885 wur⸗ den 64,000, bei der des Jahres 1880 53,000 Juden konſtatirt. — Berlin, 1 Juni.(Eine jugendliche Straßen⸗ räuberin.) Wegen Straßenraubes iſt die ſechs ehnjährige Helene L. verhaftet worden. Dieſelbe traf am Vormittage des 28. Mai im Luſtgarten die neunjährige Eliſabeth S. mit einem Puppenwagen und forderte den letzteren als Geſchenk. Da das Kind den Wagen und die Puppe nicht herausgeben wollte, wurde es von der L. in's Geſicht geſchlagen und zu Boden geworfen, worauf die jugendliche Räuberin den Wagen ergriff und ſich mit demſelben eiligſt entfernte. Zwei Tage ſpäter wurde ſie mit dem geraubten Gute von der., die ihre Puppe, obwohl derſelben die Haare abgeſchnitten waren, ſofort wieder erkannte, auf der Straße betroffen. Im Ver⸗ lauf der polizeilichen Nachforſchungen hat ſich herausgeſtellt, daß die hartnäckig leugnende S. auch eine ſehr gewandte Taſchendiebin iſt. — Hamburg 1. Juni.(Krankenpflege in Oſt⸗ Afrika) Drei Mitglieder der Genoſſenſchaft freiwilliger Krankenpfleger im Kriege, zugleich Brüder des Rauhen Hauſes zu Horn, ſind zur Krankenpflege in den Kriegslazarethen der Miſſionsgeſellſchaft für Oſtafrika auf Sanſibar beſtimmt worden. Einer iſt bereits dorthin abgereiſt; zwei Andere reiſen in dieſer Woche mit dem Schiffe„Sanfibar“ Die praktiſche Ausbildung erhielten jene drei im Hamburger Seemannskrankenhauſe, welches für die Genoſſenſchaft bisher ſchon neunzehn Pfleger ausbildete. Die vorerwähnten drei Pfleger erhielten einige Wochen hindurch täglich Unterricht in der Suaheliſprache durch den Vorſitzenden der Orienta⸗ liſchen Geſellſchaft zu Berlin, Freiherrn Dr. von Neitelbladt, welcher ſich zu dieſem Zwecke gegenwärtig in Hamburg auf⸗ hält; derſelbe gebört ebenfalls der Genoſſenſchaft als aktives Mitglied an. Fünf Mitglieder der Genoſſenſchaft(vorwiegend dem Kreisverbande Berlin entnommen), welche jetzt ebenfalls einen mehrwöchentlichen Unterricht im Seemannskrankenhauſe empfangen, ſind dazu beſtimmt, ſobald ſich das Bedürfniß geltend macht, der Wißmann'ſchen Expedition als Kranken⸗ * 3. Juni. General⸗Anzeiger. pfleger auf dem afrikaniſchen Feſtlande zu folgen. Auch ſie erhalten täglich einige Unterrichtsſtunden durch Herrn Dr. von Nettelbladt in der Suaheliſprache, ſowie in der ein⸗ ſchlägigen Landeskunde. Herr Dr. von Nettelbladt wird ſpäter als Vertreter der Genoſſenſchaft für die Intereſſen berſelben in Deutſch⸗Oſtafrika thätig ſein. — Wien, 31. Mai.(Ein merkwürdiger Un⸗ glücksfalh ereignete ſich geſtern auf dem ſeit Jahren be⸗ reits außer Frequenz geſetzten Währinger Ortsfriedhofe. Der 14jährige Sohn des daſelbſt zur Wartung der Gräber be⸗ ſtellten Todtengräbers Rudolph Zehrenpfennig, welcher an Epilepſie leidet, beſchäftigte ſich geſtern Nachmittags, trotz der Abmahnung ſeines Vaters, mit der Herrichtung der Gräber. Dabei wurde er plötzlich von epileptiſchen Krämpfen befallen. In dieſem Augenblicke ſtürzte er mit dem Unterkiefer gegen ein Grabgitter. Ein Eiſenpfahl deſſelben durchbohrte den Kiefer des Knaben und drang mit der Spitze bis zu dem Naſenbeine, wo er ſich feſtſetzte. Rudolph Zehrenpfennig hatte das Bewußtſein verloren. Sein um einige Jahre jüngerer Bruder hatte die größliche Situation, in welcher ſich Rudolph befand, wahrgenommen und rief entſetzt um Hilfe. Der Vater eilte herbei, geberdete ſich jedoch bei dem Anblicke ſeines verunglückten Sohnes wie wahnſinnig; endlich fand er ſeine Faſſung. Mit Hilfe eines anderen Friedhofarbeiters befreite er Rudolph von dem Pfahle und ſchaffte ihn nach ſeiner Wohnung, wohin unverzüglich ein Arzt gerufen wurde. Der bedauernswerthe Knabe befindet ſich in häuslicher Pflege. Die Verletzung, welche er erlitten hat, iſt gefährlicher Natur, doch iſt ein Aufkommen des Armen nicht ausgeſchloſſen. — Linz, 31. Mai.(Beſtialiſcher Mord.) In Sarmingſtein bei Grein wurde in der Nähe des Strudels der angeſchwemmte Leichnam eines etwa 25jährigen jungen Mannes aufgefunden, welcher auf gräßliche Weiſe ermordet und von den geheimnißvollen Thätern hierauf in die Donau verſenkt worden war. Der Leichnam, welcher bereits einige Wochen im Waſſer gelegen, trägt zwei flaffende Schnitt⸗ wunden am Halſe und Kehlkopf und zahlreiche kleinere Hieb⸗ und Schnittwunden am Körper, welche auf beſtialiſche Grau⸗ ſamkeit ſeiner Mörder ſchließen laſſen. Um die Mitte des Körpers war an einem feſten Stricke ein ſchwerer Stein ge⸗ bunden. Nach den Urhebern des myſteriöſen Verbrechens wird geforſcht. Preßburg, 31. Mai.(Duell.) Heute um 6 Uhr früh fand beim ſogenannten Eiſenbrünnl ein Piſtolenduell zwiſchen zwei Wiener Journaliſten ſtatt. Sekundanten waren bei dem Einen ein Redakteur eines antiſemitſchen Wiener Blattes, bei dem Anderen ein Ulanen⸗Offizier. Es fand ein einmaliger Kugelwechſel ſtatt, ohne daß eine Verwundung vorkam. Mittags kehrten die Duellanten nach Wien zurück. „Graz, 31. Mai.(Drei Perſonen ertrunken.) Heut) fuhr im Ennsfluſſe ein Floß an einen Brückenpfeiler oder Gams und Landl an. Das Floß ging unter, wobei 3 Perſonen ertranken. —VParis, 31. Mai.(Die ſtädtiſchen Volks⸗ ſchulen) zählen 140,000 Schüler und koſten jährlich 20 Millionen, die ſogenannten„freien“ Schulen werden von 75000 Kindern beſucht und erfordern einen Koſtenaufwand von 2,600,000 Francs, welche durch freiwillige Beiträge der Katholiken von Paris aufgebracht werden. Die Koſten für einen Schüler der ſtädtiſchen Schulen betragen demnach 10 Mal mehr als die für einen ſolchen der freien Schulen. Da der Unterricht in dieſen letzteren für alle armen Kinder unentgeltlich iſt, ſo betragen die Einnahmen an Schulgeld nur 200,000 Francs. In den zehn Jahren ſeines Beſtehens hat der Verein für dieſe Schulen die ſchöne Summe von 22 Mil⸗ lionen eingenommen und verausgabt. ordeaux, 29 Mai.(Todesurtheil.) Am 18. Januar verließ das Dienſtmädchen Juliette Andrien ihre Stelle, um mit ihrem Liebhaber, einem gewiſſen Aguer, in deſſen Heimath zu reiſen. In einem Wirthshauſe zu Bouscat bei Bordeaux kehrten ſie ein und ließen den Koffer des Mächens bei ihrem Weggang zurück. Am Abend erſchien Aguer allein und erklärte, mit ſeiner Frau nach den Colonien abzureiſen. Zwei Tage darauf wurde die Andriön ermordet auf einer Straße in der Nähe von Bordeaux aufgefunden, während Aguer in das Wirthshaus zurückkam und den Koffer abholte, den er, wie die Verhandlung vor dem hieſigen Schwurgericht ergab, gewaltſam aufbrach und der 700 Fres. beraubte, welche ſeine Geliebte darin aufbewahrt hatte. Des Mordes für ſchuldig erklärt, wurde Aguer zum Tode ver⸗ urtheilt. Theater und Muſtk. Karlsrube, 30. Mai.(Die zweiaktige Oper Fumen denan e, Text von Catull Mendss, Muſik von anuel Cghabrier in Paris, fand heute bei ihrer erſt⸗ — Aufführung eine günſtige Aufnahme. Die Muſik iſt auf Wagner ſchen Prinsipien aufgebaut, nicht ſelten charak⸗ teriftiſch, zuweilen aber auch mit lärmenden Effekten ausge⸗ ſlattet. Das Orcheſter unter Mottl war vorzüglich. Die Darſtellung der beiden beherrſchenden Hauptrollen„Gwendo⸗ iine und„Harald“ durch Fräulein Meilhac und Herrn ud dſe aer eine künſtleriſch bedeutende. Auch der Chor und die Inſcenirung durch Herrn Regiſſeur Haxlacher chaten das Ihre zur Löſung der ſehr ſchwierigen Aufgabe. Das Haus war wegen des Feſttags und des ſchönen Früh⸗ lings⸗Ausflugwetters nur theilweiſe beſetzt. Der Komponiſt 115 Felir Mottl und den Hauptdarſtellern wieder⸗ erufen. Großberzo J. Hoftheater in Karlsruhe. Sonntag, 2. Juni:„Der ünlar don Lonjumeau“, komiſche Oper zon Adam. Montag, 3. Juni:„Ein Sommernachtstraum“, guſtſpiel von Shakeſpeare. Dienſtag, L. Juni:„Sie weint“ Luſtſpiel in 1 Akt von§. Sileſius.„Epidemiſch“, Schwank don J. B. p. Schweitzer. Donnerſtag, 6. Juni:„Die wilde Jagd', Fuſtſpiel von Ludwig Fulda. Freitag, 7. Juni: 36wendoline“, Oper von Emanuel Chabrier. Pfingſtſonntag, 9. Funt:„Der Trompeter von Säkkingen“, Oper von Viktor E Neßler. Pfingſtmontag, 10. Juni:„Der Freiſchütz“ Baden. Mittwoch, 5. Juni:„Der Antheil des Teufels“, komiſche Oper von Auber. Repertotre der Theater in Frankfurt a. M. Opern⸗ hauß. Dienſtag, 4. Juni„Mikado.“— Mittwoch, 5.„Mi⸗ kado.“— Donnerſtag, 6.„Die Jüdin.“— Samſtag, 8. „Carmen.“— Sonntag, 9.„Tannhäuſer.“— Montag, 10. zMikado.“— Dienſtag, 11.(zum 50. und letzten Male in dieſer Saiſon)„Die Nleiſe um die Erde.— Schauſpiel⸗ haus. Dienſtag, 4. Juni„Geier⸗Wally.“— Mittwoch, 5. Alrbild des Tartüffe.— Freitag, 7„König Lear Famſtag, 8.„Was ihr wonl.“— Sonntag, 9.„Nervöſz tauen“,„Unter vier Augen.“— Montag, 10.„Geier⸗Wally. ienſtag, 11.(Gaſtſpiel des Hrn. Link)„Nanon.“ Soffiebertoire der könial. Tbeater in München. oftheater: Sonntag, 2. Jun:„Don Juan.— Mon. .„König Lear.“— Dienſtag,.: Joſef in Egypten. — Mittmoch, 5.„Romeo und Julia“, Trauerſpiel.(Julia örl. Wilh. Brandes vom Stadttheater in Breslau als .— Donnerſtag,.:„Der fliegende Holländer“(Senta 255l. Melanie Fuchs als Gaſt)— Freikag, 7„Die Ent⸗ fübtang aus dem Serail.— Samſiag,.:„König Lear. D Sonntag,.:„Lohengrin!“— Montag, 10.:„Sberon. de elidenztbegker: Sonntag,2:„Ferregt— Sgnn⸗ .:„Die Erzählungen der Königin von Navarra.“— ntag, 10.:„Die wilde Jagd.“ München, 31. Mafi(Die Hauptprobe zu„König Lear“) auf der umgeſtalteten Shakeſpeare⸗Bühne bat bereits gefunden. Dieſe war entſprechend den Fafſungen einge⸗ welche Rudolf Gense in zwei Aufſätzen niedergelegt 3. Seite. hat und unter zu Grundelegung der zahlreichen Ausſprüche von Kennern, aus deren Werken Regiſſeur Savits mit aroßem Fleiße die wichtigſten Momente entnommen hatte. Schon die Hauptprobe wurde als ein„künſtleriſcher Genuß“ bezeichnet. Bromberg, 29. Mai.(„Die Quitzows“) von Wil⸗ denbruch wurden geſtern Abend im Stadttheater bei ausver⸗ kauftem Hauſe durch das Offizierkorvs des 129. Infanterie⸗ Regiments und deſſen Damen zur Darſtellung gebracht. Die Aufführung war vortrefflich, die Inſcenirung geſchickt, das Spiel künſtleriſch ſchön, der Erfolg großartig. Kunſt und Wiſſenſchaft. In der permauenten Kunſtausſtellung von Al. Donecker 0 2, 9 iſt nunmehr die vor langer Zeit aviſirte Sammlung Paſtellbilder von Frl. Helene Mühlthaler ausgeſtellt. Ferner ſind angekommen: Hugo Kauffmann „Bruſtbild“, H. Loſſow„Am Brunnen“, Clara Groſch „Zum Abſchied“, N. Sichel„Fellah“, A. Schröder zEine Frage“, H. Schleſinger„Die Schmollenden“, G. Boriſon„Bei der Aepfelfrau“, P. Burmeiſter„Katz draus, Maus'raus“, J. Decker„Hunde“. Aeneſtes und Telegramme. Berlin, 1. Juni. Die Reiſe des Staats⸗ ſeceretärs v. Bötticher nach Süddeutſchland hängt mit dienſtlichen Angelegenheiten zuſammen und wird nur von kurzer Dauer ſein. Der Miniſter wird hier noch die weitern Arbeiten des Bundesraths leiten, die, wie mehrfach angedeutet, ſich ziemlich umfangreich geſtalten dürften, danach wird, entſprechend dem frühern Reichstagsſchluß, die Vertagung des Bundesraths nicht mehr lange auf ſich warten laſſen, die Arbeit dagegen auch bereits im Herbſt wieder aufgenommen werden, da man an einer zeitigen Berufung des Reichstags, die etwa im October erfolgen dürfte, feſthält. Dem Ver⸗ nehmen nach wären ſeitens der Regierung Maßnahmen in Ausſicht genommen, um auf geordnetem Wege Miß⸗ ſtänden vorzubeugen, wie ſie die Aus ſtands bewe⸗ gung der Bergleute in Weſtfalen und Schleſien im Gefolge hatten und in Zukunft vielleicht in noch ſtärkerem Maße haben würden; die Erörterungen ſollen noch nicht abgeſchloſſen ſein. Berlin, 1. Juni. S. M. Fahrzeug Loreley, unter Commando des 1. Offiziers, Lieutenant z. S. v. Baſſewitz, iſt heute in Syra eingetroffen und wird am 4. ds. wieder in See gehen. Berlin, 1. Juni. Ueber die Gründe des Aus⸗ ſcheidens des Oberpräſtdenten v. Hagemeiſter theilt die„Poſt“ offenbar offiziös Folgendes mit: Herr von Hagemeiſter hatte in der Annahme, daß der Majoritäts⸗ beſchluß der Delegirten⸗Verſammlung wegen Wiederauf⸗ nahme des Generalſtrikes zu großen Unruhen führen werde, an das Staatsminiſterium den Antrag geſtellt, den Belagerungszuſtand anzuordnen. Die in der Sitzung des Kronraths am 27. v. Mts. erfolgte A b⸗ lehnung dieſes Antrages hat den Oberpräſidenten von Hagemeiſter zu dem Antrage auf Enthebung von ſeiner Stelle veranlaßt, zumal auch ſein Geſundheitszuſtand erſchüttert iſt. Hierauf iſt unterm 29. v. M. dem Oberpräſidenten von Hagemeiſter der nachgeſuchte Ab⸗ ſchied ertheilt worden. Berlin, 1. Juni. Der Commandeur des 3. Garde⸗ Ulanenregiments Oberſt v. Kleiſt iſt zum Flügel⸗Adjutanten des Kaiſers ernannt worden. Wie die„Kreuzzeitung“ hört, iſt befohlen worden, daß die Remonte⸗Com⸗ mandos in Zukunft nicht mehr die Eiſenbahn benutzen, ſondern in ihre Garniſonen zurückmarſchiren ſollen. *Berlin, 1. Juni. Der„Reichs-Anzeiger“ ver⸗ öffeutlicht eine Verordnung, durch welche für die Her⸗ ſtellung des Schiffahrtskanals von Dort⸗ mund nach den Emshäfen eine dem Miniſter der öffentlichen Arbeiten unmittelbar untergeordnete könig⸗ liche Canalkommiſſion eingeſetzt wird. * Neuwied, 1. Juni. Geſtern Nachmittag trafen die Königin der Niederlande und ihre junge Tochter, die Kron⸗ rinzeſſin Wilhelmine, auf dem hieſigen Bahnhofe ein. Sie uhr darauf nach Schloß Segenhaus, wo die Fürſtin⸗Mutter gewöhnlich weilt. Da die letztere in nahen verwandtſchaft⸗ lichen Beziehungen zum fürſtlich Waldeckſchen Hofe und ſo⸗ mit auch zur Emma ſteht und da der Herzog Adolf von Naſſau ein Bruder der Frau Fürſtin⸗Mutter iſt, ſo glauben manche, daß dieſer Beſuch der Regelung der luxem⸗ burgiſchen Angelegenheit gelte.„ Kladuo, 1. Juni. Der heutige Tag verlief im hieſigen Strikerevier ſehr ruhig. Die vom Statthalter empfangene Arbeiterdeputation ſagte für übermorgen die Wiederaufnahme der Arbeit zu. * Rom, 1. Juni. Der Papſt ſpendete der, Propaganda“ eine Million Lire zu Miſſionszwecken. * Bern, 1. Juni. Der Bundesrath hat beſchloſſen, daß vom 3. d. M. an das Recht zur Einfuhr auch lch Branntweins, der denaturirt werden ſoll, ausſchließlich der eidgenöſſiſchen Alkoholverwaltung zuſtehen ſoll. 5 Belgrad, 1. Juni. Laut amtlicher Feſtſtellung ſind während der jüngſten Tumulte ein Offizier und 19 Gendar⸗ men theils verwundet, theils verletzt worden. Von den Tumultuanten und den Fortſchrittlern ſind einer, Nikovic, etödtet, einer durch einen Nevolverſchuß verwundet und 12 erſonen verletzt.— Die Regentſchaft unterfertigte einen Ükas, durch welchen der zwiſchen Serbien und der Betriebs⸗ geſellſchaft ſrrbiſcher Bahnen beſtandene Vertrag gelöſt wird. Der Betrieb geht am 2. Juni auf die Staats verwaltung über. Der Gerichtshof erſter Inſtanz beſtätigte die Entſchei⸗ dung des Unterſuchungsrichters betreffs der Verhängung der Unterſuchungshaft über Garaſchanin. Paris, 1. Juni. Auf die Anſprache des Vorſitzenden des Comités der Kohlenarbeiter in Lens wies Präſident Car⸗ not auf die Entwickelung der Kohlengruben der Departements Pas de Calais und Nord hin und betonte, daß die Regier⸗ ung bemüht ſei, für billige Transportmittel zu ſorgen. * New⸗York, 1. Juni. Infolge außergewöhnlich ſtar⸗ ken Steigens des Norfolkfluſſes bei Johnſton in der Nähe von Pittsburg in Pennſylvanien ſtehen Zweidrittel der Stadt unter Waſſer. Das Reſervoir in der Nähe der Stadt wurde zerſtört. Die Einwohner haben auf den Bergen Zuflucht geſucht. Ueber 200 Perſonen ſind in den Häuſern ertrunken. Der Eiſenbahn⸗ und der Telegraphenverkehr iſt unterbrochen. Nach den bis Mitternacht aus dem Ueberſchwemmungsgebiet an der Pennſylvania⸗Eiſenbahn eingegangenen Nackrichten ſollen in Johnſton mindeſtens 1500 Perſonen umge⸗ kommen ſein. Auf dem Northfolkfluß treiden Theile von zerſtörten Häuſern, Scheunen, Bäumen u. ſ. w. mit Hilſe ſuchenden Menſchen. Der mittlere Theil der Penſylvania⸗ Eiſenbahn von Harrisburg bis Altona iſt durch Erdrutſche und Fortſpielungen ſchwer betroffen, viele andere Orte Weſt⸗ Pennſylvaniens ſind durch heftige Regengüſſe unterbrochen, verſchiedene kleinere Dörfer ſind vollſtändig zerſtört. Die Verheerung erſtreckt ſich ſüdlich durch Maryland und Virginig. Von allen Punkten wird ein Steigen der Flüſſe und Ver⸗ kehrsſtörungen gemeldet. Rio de Janueiro, 1. Juni. Das geſammte Miniſterium gab heute ſeine Demiſſion. Mannheimer Handelsblatt. Maunheimer Effektenbörſe vom 1. Juni. Die heutige Börſe verlief ziemlich ruhig. Anflinaktien notirten 271.75 G. Waghäusler Zuckerfabrik 120 B. Mannheimer Dampfſchleppſchifffahrt 126 G. 126.30 B. Bad. Rück⸗ und 90 wurden zu 540 umgeſetzt. Gummifabrik 50 G. Coursblatt der Mannheimer Börſe vom 1. Juni. Obligationen. 4 Bad. Oblig. Mark 105.50 V 3½ ghein. Hyp.⸗Pfandbrieſeſ 99.50 5z. 3 7„ 13886 109.30 bz.4 N. Hyp. Pfandbr. S. 40-42100.20 53. 7 fl. 103.30 bö. 4 71 75 46—46101.80 3¼„ 77 fl.— 4 15 7 47—49101.85 4„ T. 100 Looſe 145.— G. 4 75 5 Com.O.—.— 4 Reichsanleihe 108— G. 3½ Mannheimer Obl. 101.— G. 3½ 7 104.10 G. 4 1885 10f.— bz 4 Preuß. Conſol 106.790 bz. 4 Heidelberg 108.— 5 7 104.20 bz.[3½ Freiburg i. B. Obligat. 108.70 G. 4 Bayer. Obligationen Mk. 107.25 bz3 4¼ Ludwigshafen Mk. 108.50 3 Pfälz. Ludwigsbahn Mk. 105— b34 25 2—— 5 Pfälz. Judwigsbahn fl. 102.65.4½ Wagh. Zuckerſabr it 108.75 G. 1„ Maxbahn 105.— bz. 5 Oggersheimer Spinnerei 101.70 B. 1 Nordbahn 105— bz.[5 Verein Chem. Fabriken 98.— 8 3/„ Priorit 101.60 G. J5 Weſteregeln Alkaliwerke 108,60 G. Actien. Badiſche Bant 110.50 G. Bierbrauerei Sinner 202 50 B. Rheiniſche Creditbank 127.— ex Malzfabr. Hochheim „ Hyp.-B. 50 pt. E. 130.—- Werger ſche Brauerei 180.25 Pfülz. Hyp.⸗Bank 113.25 66 Badiſche Brauerei 159.50 5z Pfälziſche Bant 1235 Ganter, Brauerei Freiburg 147.— bz. Mannheimer Volksbank 186.—.] Brauerei z. Sonne Weltz 129.— G. Deutſche Unionbank 97.80.Maunh. Dampfſchleppſchiff. 126.— G. Pfälziſche Ludwigsbabhn 240.—— G.]Cöln. Rhein-u. Seeſchifffahrt 80— 2 Maxbahn 161.—.] Bad. Schifffahrt⸗Aſſecuranz 1460 G. „ Nordbahn 128.—.Bad. Rück- u. Mitverſich. 540.— G. Heidelberg-Speyerer Bahn 40.50 G.]Mannheimer Verſicherung 620.— G. Verein Chem. Fabriken—— Mannheimer Rückverſich. 540.— G. Badiſche Anilin u. Soda 271 25.] Württ. Transportverſich. 370.— G. Weſteregeln Alkaliwerke 186.—— B. Oberrhein. Verſ.-⸗Geſellſchaſt 865.— G. Chem. Fabrit Goldenberg 138— B. Oggersheimer Spinnerei 60. bz. Hofmaun u. Schötenſack 115,— bz. J Ektlinger Spinnerei——— Verein Oelfabriken 134.50 G. Mannheimer Lagerhaus 96 25 G. Waghäusler Zuckerſabrit 120.— B. Deutſche Sechanbl⸗ 25.— B. Mannheimer Zuckerraffin. 92.75 G. Manuh. Gum. u. Asbfbrk. 44.50 G. Mannheimer Aktienbrauereiſ2og— 6. Huttenheimer Spinnerei 106.— 55 Eichbaum-Brauerei 193 50 bz Karlsr. Nähmf. Haid u. Neuf—.— Ludwigshafener Brauerei 229 0] Nähmaſchinen Gritzuer 115.— B. Schwetzinger Brauerei 87.— G Speyerer Dampfziegelei 160.— G. Irguerei z. Storch 148— Pfälz. Preßh. u. Spritfabr. 175.— G, Heidelbergerkletienbrauerei 162.50 G. Schifferdecker Tement 157.— G. Brauerei Schwartz 168.50 B Zellſtofffabrit Waldhof 228.— C Frankfurter Mittagbörſe. Frankfurt a.., 1. Juni. Nach den wenigen flauen Tagen dieſer Woche bot die heutige Börſe bereits ein anderes Bild. Berlin zeigte Deckungsbedürfniſſe ſowohl für Banken, als für Montanwerthe und die hieſige Börſe ſchloß ſich der angegebenen Richtung an. Es machte ſehr günſtigen Eindruck, daß die Strikebewegung ſowohl in Weſtfalen, als im Saar⸗ Revier erloſchen und überall die Arbeit gufgenommen iſt. konnte ſich im Laufe des Verkehrs noch weiter efeſtigen. Kreditaktien 1½ fl. Diskonto ca. 2 pCt. höher. Von ſchweizeriſchen Bahnen Weſt lebhaft und feſt. Oeſterr. Bahnen recht günſtig, Duxer ca. 4 fl., Staatsbahn 2 fl. höher. Böhm. Nord, Weſt, Buſchtherader, Elbthal matter. Oeſterr.⸗ungar. und ruſſ. Prioritäten anſehnlich niedriger. Bad. Zucker 1,50 matter. Privatdiskonto 1¾—/ pCt. Frankfurter Effektenſoeietät. Schlußcourſe: Kreditaktien 263⅜, Diskonto⸗Kom⸗ zandit 235.10, Junge 228.50, Länderbank 205, öſterr. 1 Staatsbahn 208½, Galizier 176½, Prince Henri 61, Lomb. 103, Gotthard 152.90, Central 135.80, Nordoſt 117.40, Jura 118.30, Union 107.30, Weſtbahn 40.80, 5 pCt. Italiener 98.70, 4 pCt. Egypter 93.35, Türken 16.70, Türken⸗Looſe 28 90, Ottoman. Zoll⸗Obl. 75.25, Türk. Tabas 101.50, Gelſenkirchen 150.90, 1860r Looſe 126, Buſchtherader 300, Dux⸗Bodenbach 392%8, Elbthal 1865¾, Heſſ. Ludwigsbahn 125.10, Marienbur⸗ ger 70,20, öſterr. Mairente 73.50, 1880r Ruſſen 93.30, Port⸗ land⸗Cement⸗Fabrik 158, Deutſche Oelfabriken 134.50, junge Gotthard 146, Schweizer Nordoſt⸗Prior. 121.90. Bei trägem Verkehr blieben die leitenden Bankwerthe gut behauptet. Egypter, ſowie Staatsbahn⸗ und Schweizer Nordoſtbahnaktien notirten ſchwächer, dagegen waren Schwei zer Central⸗ und Heſſ. Ludw.⸗Bahnaktien gebeſſert. Waſſerſtands⸗Nachrichten. Rhein. Mainz, 1..27 m.—.0f. Bingen, 1. Juni. 2,78 m.—.01. Kouſtanz, 1. Juni..49 m. 4.06. Kaub, 1. Juni..0s m.—.0f. Hüuingen, 1. Juni..48 m.—.02.] Koblenz, 1. Juni..14 m..00. Kehl, 1 Juni., 3 45 m—.07. Köln,.5Juni. 3 50 m. +.01 Lauterburg, 1. Juni. 4 99 mn.—.08.] Ruhrort, 1. Juni..91 m—.1. Maxan, 1. Juni. 5 25 m +.03 edar. Mannbeim, 1. Juni..34 m +.03.[Mannbeim, 1. Juni..34 m..00. Rheinwaſſerwärme: 15½ Grad. 775 Für die vielen Beweiſe inniger Theilnahme bei dem ſchweren Verluſte unſeres unvergeßlichen Gatten, Vaters, Großvaters, Schwagers und Onkels 58580 Herrn Helnrich Frey, Altbürgermeiſter ſagen wir für die reiche Blumenſpende, ſowie für die große Leichenbegleituug, ebenſo dem Militär⸗ und Kriegerverein Friedrichsfeld, beſonders dem Geſangverein Liederkranz für den erhebenden Grab⸗ geſang, ebenſo der Mannheimer Cäcilien⸗Kapelle für die Muſik am Grabe, außerdem Herrn Pfarrer Nadler für die troſtreiche Grabrede, überhaupt Allen hiermit unſern wärmſten Dank. Die trauernde Familie. Friedrichsfeld, den 1. Juni 1889. 26749 Silirmfabriß E 1, 4 Breiteſtradte, 4 General⸗Anzeiger. Am 3. J in Hags feld und G ach in Ver einigung ſelbſt befind⸗ lichen Poſt Reichs⸗Tele⸗ für Fernſprech⸗ änktem Tages⸗ emeinen Verke graphenanſtal betrieb eröffnet werden. 535 Narlsruhe en), 29. Mai 1889. Der Kaiſerliche Ober⸗Poſtdirektor, Geheime Ober⸗Poſtrath Heß. Perſteigerung. 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December 1888 M. 10,503,491.06 Daſſelbe betrug von 12970 Einlegern auf 31. December 1887 1012 Einleger mit 5 5 Im Jahre 1888 haben betragen: 22214 Einlagen 1 12625 Rückzahlungen 5„ 2,617,527. 50 Sonach Mehreinlagen M. Wir bringen dies mit Bezug auf§ 7 der neuen Satzungen zur öffentlichen 9,852,255.06 . M. 651,286.— M. 3,268,763. 50 Pfg. 1 651,236.— Pfg. 53885 Mannheim, den 24. Mai 1889. Die Verwaltung. Ad. Hirt. Ehmann. Prinz Friedrich. Ein Kegelabend zu ver⸗ Rothwein. Durch direkten Bezug größerer Darthien Rothweine kann, unt. Garantie für reine Traubenſäfte, zu nachſtehend außergewöhnlich 1885er Burgunder„ 85 Pf.(8 1884er Ingelheimer„100 Pf. 1884er Bordeaux„ 120 Pf. Bei Abnahme in Gebinden weſentlich billiger. 52135 Ferner empfehle ich vom hie⸗ ſigen Lager zu Originalpreiſen: Rheinwein, Mousseux und Champagner der Sectkellerei von Beſt 8 Cie., Mainz. Anerkannt vorzüglich. G. Krausmann, U 2, Nothwein! Einen vorzüglichen 1886er deut⸗ ſchen Rothwein empfehle pr. 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